—— ———— 3 7 0 Todles-Anzeige. Verwandten, Jodes-Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerzliche Nach- in 5 d Tod hat es in seinem unerforsch- N a 1 Dem Herrn über Leben und Tod hat es in se iiicht, dass unser lieber und guter treubesorgter Vater, Grossvater, lichen Ratschlusse gefallen, heute früh 4 Uhr meinen innigstgeliebten guten Gatten, unsern treubesorgten Vater, Grossvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel fern Nikolaus Filbeck 2. Schreinermeister unerwartet, infolge eines Schlaganfalles, im 61. Lebensjahre zu Sich in die ewige Heimat abzurufen. Um stille Teilnahme und ein Cebet für den teueren Verstorbe- Die fieftrauernden Hinterbliebenen. nen bitten Viernheim, den 27. März 1918. Die Beerdigung findet morgen, Karfreitag, nachmittags 3 Uhr statt. Wir bitten, Herrn entschlafen ist. Qebete zu gedenken. Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, lem Nikolaus Bugert 5. nach kurzem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 65 Jahren, gestern Nachmittag 5 Uhr sanft und gottergeben im für die Seelenruhe des teueren Entschlafenen im Viernheim, den 28. März 1918. Die fieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Samstag, nachmittags 4 Uhr statt. Freiwillige Feuerwehr Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, die Kameraden von dem Ab— leben unſeres eifrigen Kameraden und Mitbegründers der Wehr, Herrn Nikolaus Filbeck in Kenntnis zu ſetzen. Die Beerdigung findet morgen, Freitag mittag 3 Uhr ſtatt und erwarten wir vollzählige Beteiligung bei dem letzten Ehrengeleite. Zuſammenkunft 2 Uhr in der„Vorſtadt“. Viernheim, 28. März 1918. Das Kommando. Gemeindekaſſe. Das Quittungsformular für die Militär-Renten- u. d. gl. Bezugsberechtigten iſt uns heute zugegangen und iſt am Karfreitag von ½11—12 Uhr bei uns in Empfang zu nehmen. Die Auszahlungen finden dann am nächſten Sams— tag, den 30. d. Mts. unter den bereits bekannt gegebenen Bedingungen beim Po ſt amt ſtatt.— Die Reichsbei— hilfen der Kriegsveteranen werden nach wie vor bei der Ge— meindekaſſe ausbezahlt und zwar am Dienstag, den 2. April vormittags. Am nächsten Samstag Nachmittag ist kein Zahltag. Viernheim, den 27. März 1918. J5 t. 191er Wei- und Rotwein vorzügliche Qualität empfiehlt J. Kirchner zum schwarzen Walfisch. Spar- und Leihkasse Viernheim E. G. m. u. H. Zeichnungen zur 8. Kriegs anleihe wer- den auf unserm Büro entgegengenommen. Der Vorstand. 4 Teile meiner werten F ral Kundſchaft mit, daß dur zwei Lage, in der Woche zum Waschen wieder Karbid ein⸗ und Putzen gesucht. l 5 Näheres in der Geſchäfts— getroffen iſt. ſtelle d. Blattes. 115 aus der Schule ent— Leonhard Hoock ase Fahrradhandlung, Viernheim. Junge für unſere Lackiererwerkſtatt ſofort geſucht. Goh I. Gebr. Brechtel. als Milchwagen oder ähnliches e N U u ver— 522 0 verwenden, hat 3 Reife kaufen Ae 8 beolg Studt, Milchſchweine Schmiedmeiſter verkauft Weinheimerſtraße. Bekanntmachung. Betr.: Fleiſchverſorgung. Es werden an Erwachſene 70 und an Kinder unter 6 Jahre 50 Gramm Fleiſch abgegeben. Viernheim, den 28. März 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. ee Einen gebrauchten Jakob Beyer. Das Feldherr braut dringend Pier, Heu u. 0 N eee helft Ne. Heere! Kirchlich Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Freitag, den 29. März: Karfreitag N Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt unter Mitwirkung des Kinderchors. 10½½ Uhr: Feier des heiligen Abendmahls mit vorausgehender Beicht. 5 Bekanntmachung. Samstag, den 30. März 1918, vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier der Pfuhl vom neuen Schulhauſe an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 27. März 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Vieruheim. Lamberth. Bekauntmachung. Samstag, den 30. März 1918, vormiitags 9 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier das Heimfahren von 37 Rm. Brennholz für die Gemeinde an die von der Bürgermeiſterei noch näher zu beſtimmenden Stellen an die Wenigſtnehmen— den öffentlich verſteigert. Viernheim, den 27. März 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Belauntmachung. Betr.: Holzoerſteigerung. Samstag, den 30. d. Mts. vormittags 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier das Losholz: Unter der Poſtſtraße 9 Nr. 180, 1539, 1541, 1583, 1614, 1737, 1823, 1826, 1834 u. 1867, Schafwieſen 9 Nr. 1017, Rennſchlag 14a Nr. 245 u. 246 u. Schlotlache 1510 Nr. 27, 150 Nr. 15 öffentlich meiſtbietend verſteigert. Die Bedingungen werden im Verſteigerungstermin bekannt gegeben. Nur unſere Gemeindeangehörigen dürfen ſteigern. Viernheim, den 26. März 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung. Betr. Den Verkehr mit Stroh. Die Ablieferung der angeforderten Strohmengen hat am Mittwoch, den 3. April 1918, vormittags am Staatsbahnhofe zu erfolgen. Wir hoffen, daß die hieſigen Landwirte ihre vaterlän— diſche Pflicht auf dieſem Gebiete erfüllen und wir würden es bedauern, wenn die zwangsweiſe Beitreibung u. Beſtrafung durch Militär durchgeführt werden müßte. Viernheim, den 25. März 1918, Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Ein gebrauchter, guterhal— tener geſchlagener Ofen zu verkaufen. Näheres in der Exp. d. Bl. 17jähriger, kräftiger Junge der bereits 2 Jahre in der Landwirtſchaft gearbeitet hat, ſucht in Heddesheim, Viern⸗ heim oder benachbartem Hof⸗ gut wieder ſofort Stellung. Von wem, ſagt die Exped. d. Blattes. Große Auswahl in Serien⸗Karten B— en Schöne passende Geschenke für Kommunion und Konfirmation in Ferner bringe ich mein großes Lager in Wanduhren, Wecker und Taschenuhren in empfehlende Erinnerung. Leopold Schwaner Uhrmacher Rathausstrasse 35. eingetroffen bei Hafoß Reyer 1 il I¹ Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Geſchüfts⸗ Anzeiger Bezugspreis: Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Redaktion, Druck und Verlag: Unabhängiges Organ dg 56 g enn Alutsblatt der Großh. Bürgermeiſterei d Viernheim cal alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheim und n gebung. 9 Mk. ſurs Tauſend. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme Tarif. i Vereins- Anzeiger Juſerateupreis: Die 1 ſpaltige. Petit⸗ Zei ile 25 Pfg., die Rekl amezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zus Gramm ſrlageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. M. 38 Telefon 217 Samstag, d en 30. Mürz Teleſon 217 1918 Baden 59 Karlsruhe, 27. März. Der ſello komm. Ge neral veröffentlicht im Staatsanzeiger eine Bekanntma⸗ chung über Beſchlagnahme, Enteignung und Meldepflicht bon Einrichtungsgegenſtänden bzw. freiwillige Ablieferung Bankhauses Veit L. Hon det worden. ſtimmte dem ſtädt. Voran von Gegenſtänden aus Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel 40 g.— Mit knapper Mehrheit hat der Bürgerausſchuf Karlsruhe, 27. März. Von den Teilhabern des 1 matdank eine weitere Gabe von 30000 Mark zugewen 5 ge eſchloſſen. 5 Maunheim, 27. März. Der Bürgerausſchuf ö —5 P Müller in Welmingen wurde wegen Wergegens gegel iburger hier iſt dem Bad. Hei die Mahlvorſchriften auf die Dauer von drei Monaten (% Konſta 15,(ärz. Die Schweizeriſche Dampf— bootgeſellſchaft für den Unterſee und Rhein hat in An⸗ zeſchloſſen, im kommenden het Tach der Kohleuknapph it beſck Sommer ihren Betrieb nur noch am Dienstag Mittwoch ſchlag zu. Die Umlage beträgt Nickellegierungen, Aluminium und Zinn. Boer der Be bie! Tariferhöhung der ſtädt. Straßenbahn gene hmigt. Die ö und Sonntag aufrecht ſchlagnahme werden u. a. betroffen Garderobenhaken, Gaſt— wirtſchafts⸗Einrichtungsge genſtände, Gardinenſtangen dagegen. D urch den neuen Marken aller Art, Namen- und Firmen-⸗Schilder, Trep Fahrpreis. Die kürzeſte penläuferſtangen, Zierrat und Zierſtücke, Fenſtergriffe un! 15 Pfg., die längſte 25 Fenſterknöpfe, Gewichte, Türklinken. zeſellſchaft wird bei einem () Karlsruhe, 27. März. Wie die Generaldirek eine Dividende von 7 Prozent(im Vorjahr 6 Prozent— ion der Staatseiſ ſeubahnen bekannt gibt, wird in den geit vom 29. bis 31. März einſchließlich die ſonſt übliche Feltungsdauer der Eiſenbahnfahrlarten auf einen Tag berteilen. () Maunheim, eines im Heeresdienſt ſteh Löſungstag) e e In dieſer Zeit muß alſo die ſich mit heißem Kaffee der Fahrt am 1. Tage der Geltungsdauer der Fahrkarten vollführt werden. Dies gilt auch für die Rückfahrt be oppelkarten und bei Fahrkarten, die zur Fahrt in um lerin dem Wunſche der zekehrter Richtung gelöſt ſind. Frau um und war tot. ( Karlsruhe, 27. März. Am 1. April begeht nicht feſtgeſtellt. Geh. Poſtrat Roſe ſeine 50jährige Amtsfeier und vollendet N am gleichen Tag eine 25jährige Dienſtzeit bei der Ober— 110 e hier.— Im Alter von 39 Jahren iſt der ih und erlitt ſo ſchwere künchner Kunſtmaler Dr. Leopold Durm, der ältere() Singen⸗-Hohent Sohn des bekannten Renaiſſancebaukünſtlers Joſef Durm,[ius Deſſau war im Beg Hauſe verlangte eine totk einem ſchweren Leiden erlegen, das er ſich als Ober- Pfund Speck, 80 Pfund Bohnen und mehrere Pfund Gerſte arzt der Landwehr im Feld zugezogen hatte. Er hatte und Mehl zu verſchicken. einige Jahre vor dem Krieg als Mediziner umgeſattelt beſchlagnahmt. aud ſich zu einem bekannten modernen Maler entwickelt. Sozialdemokraten und ein Teil des Zentrums ſtimmten 27. März. Das 3jährige Söhnchen da ihr ſchlecht geworden ſei. Während eine Hausbewohe die Tiebſtahls ff () Rheinsheim bei Bruchſal, 27. März. eige Ehefrau Eliſe Zimme ö Vom VBodenſee, 27. März. In der Wirtſchaft Tarif verſchwindet der 10 Pfg. zum Burghof in Kounſtanz wurde der Kaſſenſchrank er Strecke koſtet vom 1. Mai al brochen. Er enthielt u. a. ein Sparkaſſenbuch, das auf Pfg.— Die Südd. Diskonto- einen ſehr erhebli Betrag lautete, zi 2000 Mk. in Reingewinn von 4450600 Mk bar, Brote und Fleiſchmarken ſowie Schmuckgegenſtände ( Mannheim, 28. März. Wegen ſchwerer Ein bruchsdiebſtähle hatten ſich die beiden 18jährig Burſchen Rudolf een und Wilhelm Germann vor der Straf— enden Papiermachers, verbrühte kammer zu verautworten. Sie hatten u. a. bei einem Ein art, daß es ſtarb.— In einem bruchsdiebſtah* für 20000 Mark Stoffe geſtohlen. Hart- 9 8 f— ee 1 f ranke unbekannte Frau Waſſer mann erhielt 5 Jahre, Germann 3 Jahre Gefängnis. In waren auch die Angehörigen der bei— Unbekannten entſprach, fiel die den Burſchon n vern hickelt. Die Hehler erhielten mehrmona— Ihre Perſönlichkeit iſt noch tige Gefäugnisſtrafen () Maunheim, 28. März Das 6 Gr Die 30jäh- läßt in den hieſigen Ble te? untmachung, wo⸗ rmann ſtürzte von der Scheuen nach künftighin bei Fliegeralarm gegen di jenien ſtr afend Verletzungen, daß ſie ſtarb. vorgegangen wird, die bei Ertönen des Alarms die Straß wiel, 27. März. Ein Solda— nicht ſofort verlaſſen oder dieſelbe betreten, bevor das jriff, über 350 Eier, etwa 3 Zeichen, daß der Fliegeralarm aufgehoben, gegeben iſt. Die Mare enen N Heidelberg, 28. März Eine kühne Tat voll die Ware wurde rechtzeitig hrachte der e Sohn des Schneidermeiſters Jäger hier, indem er eine 7jährigen in den Neckar geſtürzten Bezirksamt er⸗ („ Lörrach. 27. März. Die Mühle des Friedrich Enaben das Leben voettele Bei Verkäufen und Verſteigerungen aus Beſtänden der Heeres⸗ und Marineverwaltung, die für Kriegszwecke nicht mehr gebraucht werden, kann die Zahlung an Geldes Statt durch Hingabe von Kriegsanleihe geleiſtet werden. Dieſe Vorſchrift erſtreckt ſich auf alles, was bei der Demobiliſierung zur Abgabe an die Bevölkerung frei wird, alſo insbeſondere auf Pferde, Fahr⸗ zeuge und Geſchirre; Feloöbahngerät, Motorſokomotiven und Kraftfahrzeuge nebſt Zubehör; Futtermittel und ſonſtige& räte; landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte ſowie zeug; Fabrikeinrichtungen mit den zugehörigen Maſchinen und Geräten; Eiſen, Stahl und andere Metalle; Holz und ſonſtiges Baumaterial; Webſtoffe und Rohſtoffe aller Art. Käufer, welche die Bezahlung in Kriegsanleihe leiſten, * werden bei ſonſt gleichen Geboten bevorzugt. Die Kriegsanleihe wird zum vollen Nennbetrage angerechnet und bis zur Höhe des Kauf⸗ oder Juſchlagspreiſes in Jahlung ge⸗ nommen.— Als Kriegsanleihe in dieſem Sinne gelten ſämtliche Alſo: Nur die Kriegsanleihe, dafür, daß der Landi Ku 15 0. das, was er braucht, aus dem fit 5% igen Schuloͤverſchreibungen des Reichs ohne Anterſchied ſowie die ſeit der 6. Anleihe ausgegebenen 4½ igen auslos— baren Schatzanweiſungen. Ge et Sicherheit ende nach 1 iedensſch hluß riegsgerät erwerben kann. Sei klug un 8 ä—ů—— — —. W 5 A ee 7 die große Entſcheidung, von der wir alle ſeit vollenden ſoll. In entſcheidender Stunde. Die langs erwartete Schlacht im Weſten iſt entbrannt und in dem Augenblick, da wir die Kunde vernahmen, fühlten wir mit doppelter Sicherheit und Stärke: Die Entſcheidung naht, Wochen und Monaten wiſſen, daß ſie die Rieſenarbeit dieſer Kriegsjahre krönen und Die diplomatiſch⸗politiſche Leitung des Reiches dat kein Mittel unverſucht gelaſſen, um von den ringenden Völkern dieſe letzte und ſchwerſte Prüfung fernzuhalten. Es war alles umſonſt. Unſere Feinde hatten alle Friedensworte, alle Verhandlungsangebote unbeachtet gelaſſen und immer und immer wieder darauf hingewieſen, daß der Endkampf ihnen den Endſieg bringen müſſe, ohne den ſie keinen Frieden ſchließen wollen. Es iſt die hoͤchſte Zeit, ſagte Graf Hertling vor vier Wochen, daß die Weſtmächte ſich überlegen, was ſie tun. Jedermann wußte, was damit gemeint war, aber als Echo aus London und Paris ſchallte nur verſtärktes Kriegsgeſchrei. Kun iſt die Zeit des Wartens vorbei. Die Staatsmänner, deren Bemühungen an dem un⸗ verantwortlichen Starrſinn, an dem Ver⸗ nichtungswillen unſerer Feinde ſcheiterten, ſind vom Vordergrund der Weltbühne zurückgetreten, und die Feldherren haben erneut das Schwert ergriffen, um den Frieden im letzten ſchweren Kampfe zu erzwingen. Das gewaltige Ringen um die Entſcheidung in dieſem Weltenbrand hat begonnen. Nach dem Friedensſchluß im Oſten wenden wir uns jetzt mit der ganzen Wucht der zuſammengefaßten Kraft unſeres Volkes gen Weſten. Haben wir bisher alle Angriffe unſerer Gegner ſiegreich abgewehrt, ſo heißt die Parole dieſer ewig denkwürdigen Frühlingstage: Vorwärts zum Siege. Wir wiſſen, daß unſere Oberſte Heeresleitung mit äußerſter Kraft an der Arbeit geweſen iſt, um alle Vorbedingungen des Sieges zu ſchaffen, und daß, wenn ſie jetzt zum letzten Schlage ausholt, die deutſche Schlachtordnung ſo wohl gerüſtet iſt, wie Menſchengeiſt und Menſchenarm es überhaupt nur zu leiſten vermögen. Unter ihrer glücklichen Leitung ſind uns bisher durch alle Gefahren des Weltkrieges hindurch unge⸗ ahnte Erfolge beſchieden geweſen; wir wiſſen, daß wir dieſen Männern auch für den Reſt des Weges, den wir noch zurückzulegen haben, die Zukunft und das Schickſal des Reiches an⸗ vertrauen dürfen. Wir hatten keine Wahl. Wir mußten dieſen opferreichen Weg beſchreilen, weil ſonſt kein Weg ſichtbar war, dem Kriege, den unſere Feinde heraufbeſchworen haben, ein Ende zu machen. Mit feierlichem Ernſt ſehen wir den Entſcheidungstagen entgegen, die uns bevor⸗ ſtehen. Schon kommt aus München die Kunde, daß der dortige Erzbiſchof eine allgemeine Bet⸗ ſtunde für das Gelingen der Operationen im Weſten angeordnet und ſeine Gläubigen zu be⸗ ſonders demütiger Einkehr nach den Geboten der Kirche während der Dauer des Kampfes ermahnt hat. Dies Beiſpiel dürfte vielſache Nachahmung im ganzen Vaterlande finden. Die verfloſſenen Tage haben uns in der Heimat wieder mancherlei Zwiſt gebracht, Weltanſchauungen ſollten im hitzigen Wortkampf, politiſche Doktrinen im Wortgefecht eutſchieden werden. Aber vor den gewaltigen Ereigniſſen, die ſich jetzt an der Weſtfront abſpielen, muß der Kampf in der Heimat ſchweigen. Es iſt jetzt nicht Zeit, über Für und Wider von Staatseinrichtungen, diplo— matiſche Schreibübungen, über Fehler der Diplomatie vor dem Kriege und alle die Fragen zu ſtreiten, deren reſtloſe Erſchoͤpfung uns Deutſchen manchmal die Hauptſache allen Welt⸗ geſchehens zu ſein ſcheint. Jetzt rollen die eiſernen Würfel! Und da muß die Heimat, wie einſt in den Auguſttagen 1914, eins werden in unverbrüchlichem Sieges⸗ willen mit den Kämpfen an der Front. Unſere Väter, Söhne und Brüder würden es nicht ver— ſtehen, wenn hier zu Hauſe kleinliche Recht haberei, der Streit um des Leibes Notdurft oder andere Fragen, deren Entſcheidung ver— ſchoben werden kann, den Sieg davontragen würden, über. den einen allgeme zen und großen Gedanken dieſer Tage: Wir müſſen ſiegen! Ja, heute dürfen und müſſen wir es, wie zu Beginn des Krieges in ſtolzem Selbſtbewußtſein ob des Erreichten, aber auch in Demut angeſichts der Schwere der Aufgabe, in froher Zuverſicht im Hinblick auf unſere unbeſiegliche Armee und ihre unvergleich⸗ lichen Führer und im Vertrauen auf Gott, der uns im Kampfe gegen eine Welt ſiegreich bleiben ließ, heute müſſen wir es wieder gemeinſam fühlen, denken und ſagen: Wir müſſen ſiegen! Wir müſſen in dieſem letzten ſchwerſten Kampfe ſiegen, wenn wir nicht untergehen wollen, wir müſſen ſiegen, ſoll nicht mit uns germamſche Kultur für immer vernichtet und der romaniſch⸗-angelſächſiſche Handelsgeiſt welt⸗ beherrſchend werden. Wir müſſen ſiegen, wollen wir nicht unſer Volkstum verlieren, und wenn wir werden wollen, was wir durch unerhörte Blutopfer und Entbehrungen zu ſein erſtrebten: ein freies Volk— auf freier Erde. Heimarmee und Frontarmee— ein Mann, ein Hauch; wie können wir unterliegen, wenn wir einig ſind! M. A. D. Endſieg und Finanzkraft. Bereits aus Anlaß der ſiebenten Kriegs⸗ anleihe wurde darauf hingewieſen, daß Friedrich der Große zu Ausgang des Siebenjährigen Krieges ſich ſeinen Feinden gegenüber dadurch in unvergleichlich günſtigerer Lage befand, daß er noch immer über gefüllte Kaſſen verfügte, während jenen die Geldmittel verſagten. Die neuere und neueſte Geſchichte läßt in zahlreichen weiteren Faͤllen die hohe Bedeutung ausreichender finanzieller Leiſtungs⸗ kraft für den Endausgang der Kriege hervortreten. Zwar empfanden die fran⸗ zöfiſchen Revolutionsarmeen den Mangel einer ſolchen weniger, da ſie gewohnt waren aus der Hand in den Mund und im übrigen vom Raub zu leben. Preußen hatte jedoch den von Friedrich dem Großen angeſammelten Kriegsſchatz bereits 1793 verbraucht und mußte zu auswärtigen Anleihen greifen, die bei dem wenig entwickelten Kreditweſen jener Zeit ſtets ſchwer zu beſchaffen waren. Engliſche Hilfsgelder hatten Oſterreich bereits im zweiten Koalitionskriege durchgeholfen. Solche floſſen auch den übrigen mit Englaud ver⸗ bündeten Mächten zu und machten die Kriegs ſchulden Englands bald ſtark anſchwellen. Unter der kraftvollen Leitung Pitts ließ ſich die Re⸗ gierung das wenig anfechten. Die Vormacht⸗ ſtellung Englands zur See feſtigte ſich um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts immer mehr. 1801 wurde eine große und erfolgreiche Unternehmung zur Vertreibung der Franzoſen aus Agypten ins Werk geſetzt. Der nach Pitts Rücktritt am 26. März 1802 abgeſchloſſene Friede von Amiens bezeichnet einen Augenblick der Schwäche in der engliſchen Politik. Welcher Leiſtungen das Land noch fähig war, ſollte ſich erweiſen, als nach zwei Jahren der Krieg gegen Napoleon aufs neue entbrannte und England in ihm bis zum Jahre 1815 ausharrte. Das An⸗ wachſen ſeines Kolonialbeſitzes dank ſeiner ſeit Trafalgar unbeſtrittenen Alleinherrſchaſt zur See vermochte nicht zu hindern, daß die Folgen des Krieges auf den Britiſchen Inſeln ſchwer empfunden wurden. Die Kontinental— ſperre hat die Hoffnungen, die Napoleon auf ſie ſetzte, zwar nicht erfüllt, aber der Gedanke, daß England in dem großen Wirtſchaftskriege, den der Kaiſer eingeleitet hatte, unterliegen würde, war zeitweilig doch nicht unbegründet. Eine ähnliche Unbekümmertheit um die Nöte des Augenblicks in feſtem Vertrauen auf den Endſieg, wie ſie zu jener Zeit in Engfand leitend war, nehmen wir auch bei der Regierung der Nordamerikaniſchen Union im Bürgerkriege von 1861—65 wahr. Die Union war finanziell auf einen längeren Krieg in keiner Weiſe vor— bereitet. Für die aufgenommenen Anleihen mußten hohe Zinſen gezahlt werden. Das Ver— trauen auf die wirtſchaftliche Kraft des Landes der damals wirklich noch„unbegrenzten Mög— lichkeiten“ aber rang ſich durch und hat zum End— erfolge mächtig beigetragen. Wie ungänſtig der Ausgang eines Krieges durch Verſagen der Finanzkraft des Landes beeinflußt werden kann, lehrt der Krieg von 1859 in Oberitalien. Für den überſtürzten Frieden, den Oſterreich nach wenigen Kriegs⸗ monaten in Villafranca einging, war neben anderen Gründen vor allem ſeine troſtloſe Finanzlage beſtimmend. Die Bank von Wien verfügte nur über einen Barbeſtand von 9 Millionen Gulden gegen einen Noten⸗ umlauf von 453 Millionen. Das Agio für Metallgeld betrug 50 vom Hundert. Die Wiener Bank hatte gegen Aufhebung der Einlöſungspflicht der Noten 134 Millionen Gulden als Vorſchuß auf eine ſpäter aufzu⸗ legende Anleihe gezahlt. Auch hier zeigte ſich, daß die Ausgabe von ungedecktem Papiergeld, um über eine augenblickliche Schwierigkeit hin⸗ wegzukommen, ein Verlegenheitsmittel ſchlimmſter Art darſtellt. Wohin es, in großem Maßſtabe angewandt, führt, lehrt der völlige finanzielle Zuſammenbruch Rußlands, den wir jüngſt er⸗ lebten. England hatte, bevor es in den Krieg gegen die franzöſiſche Revolution eintrat, eine Staats⸗ ſchuld von 228 Millionen Pfund Sterling. Zu Ende der Napoleoniſchen Kriege, im Jahre 1815, war ſie auf faſt 900 Millionen Pfund Sterling, d. i. 18 Milliarden Mark, angewachſen, nach damaligen wirtſchaftlichen Verhältniſſen eine überwältigende Ziffer, die ſchon rein dem Geldwerte nach heute etwa 80 Mil⸗ liarden Mark gleichzuſeten ſein würde. Der deutſche Geſchichtsſchreiber Treitſchke ſagt darüber:„Gegenüber der deutſchen Beamten— theorie hatte ſich während der napoleoniſchen Kriegszeit namentlich in England eine großartig leichtſinnige, kühne Auffaſſung des Staats⸗ ſchuldenweſens ausgebildet.... Die Grund⸗ gedanken dieſer leichtſinnigen Auffaſſung ſind nicht zu rechtfertigen, und trotzdem wird jeder, der politiſchen Blick hat, ſofort erkennen, daß ihre Verfechter eine viel freiere Auffaſſung vom Staate hatten, eine richtigere politiſche Witterung als die ehrlichen philiſterhaften deutſchen Beamten, welche immer nur ſparen und ſparen wollten.. Eine unnötige Ab⸗ tragung von Schulden kann in unſeren Tagen ein ſchwerer politiſcher Fehler ſein... Der Wandel der Zeiten hat die alte Theorie der rein privatwirtſchaftlichen Sparſamkeit völlig überwunden, und es iſt heutzutage kein Rätſel mehr, warum das am meiſten mit Schulden belaſtete Volk zugleich das reichſte Europas wurde.“ Wie ſollte nicht deutſcher Rührigkeit und deutſchem Fleiße moglich ſein, was einſt Eng⸗ land möglich war. Ein Volk von 65 Millionen einem Volksvermögen von 375 Milliarden Mark und einem Volkseinkommen von 43 Milliarden Mark, deſſen Heere einer Welt von Feinden ſiegreich getrotzt haben, deſſen Induſttie ſich derjenigen der ganzen Welt gewachſen ge— zeigt hat, ſollte wahrlich das letzte ſein, an ſeiner Zukunft zu zweifeln. Es gilt, den Blick über die Sorgen und Nöte des Augenblicks hinweg ſeſt in die Zukunſt zu richten. Dazu, daß ſie groß und unſerer Opfer würdig werde, trage ein jeder bei, indem er den finanziellen Endſieg ſichern hilft! Freiherr v. Freytag-Loringhoven, Chef des ſtellv. Generalſtabs der Armee. Dolitiſche Rundſchau. Dewtſchlan x. „In der letzten Sitzung des Bundes⸗ rats wurden angenommen: 1. Entwurf einer Verordnung über das den Unternehmern land— wirtſchaftlicher Betriebe für die Ernährung der Selbſtverſorger zu belaſſende Brotgetreide; Entwurf einer Bekanntmachung über die Beſtimmungen betreffend den Kleinhandel mit Garn: 3. Entwurf einer Bekanntmachung über die Einſuhr von Wein; 4. Entwurf einer Ver⸗ ordnung über eine Anbau- und Ernteflächen— erhebung im Jahre 1918. * Die Aufhebung des 8 153 der Reichsgewerbeordnung, die vom Reichskanzler Grafen Hertling am 29. November im Reichstag angekündigt worden iſt, wird in einer vom Reichs wirtſchaftsamt ausgearbei⸗ teten, vom preußiſchen Staats minſſteriun nehmigten, jetz im Bundesrat liegenden Vor⸗ lage gefordert. Und zwar iſt nach der Sozzalen Püagis“ die glatte Beſeftigung dieſes Para⸗ guwphen vorgeſehen. Gerüchte, es ſeien„Erſatz⸗ borſchriten ſind falſch. Sie waren entſtanden aus der langen Dauer der Vorbereitung des Geſetzentwurſes und dem Anſturm der rbeit⸗ geberverbände, die ſich auch in Immediatein⸗ gaben an den Kaiſer gewandt haben. * Dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt der Entwurf des neuen Eiſenbahn⸗ anleibsgeſetzes vorgelegt worden, durch den zue Foͤrderung des Staatseiſenbahn⸗ und des Klelabahnnetzes insgeſamt 726 352 000 Mark angefordert werden. Davon entfallen insbe⸗ ſondere auf die Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit des Vahnnetzees rund 650 Mill. Mark. Es ſollen beſchafft werden: 1850 Lokomotiven, 1800 Perſonenwagen, ſowie 35 906 Gepäck⸗ und Güterwagen. Davon dienen 550 Lokomo⸗ liven, 750 Perſonenwagen, ſowie 6300 Gepäck⸗ und Güterwagen und ein Fährſchiff zum Erſatz auszuſcheidender Fahrzeuge. Zur Deckung des weitaus größten Teiles dieſer Koſten werden Schuldverſchreibungen ausgegeben, an deren Stelle auch vorübergehend Schatzanweiſungen oder Wechſel gegeben werden können. Ofbouwoich⸗Nugavtu. * Die Regierung hat im öſterreichiſchen Ab⸗ geordnetenhauſe einen Geſetzentwurf ein⸗ gebracht, betreffend die allgemeine Ar⸗ beitspflicht im Kriege, wonach jede männliche Perſon vom Beginn des 17. bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres, jede weibliche Perſon vom Beginn des 19. bis zur Vollendung des 40. Lebensjahres für Zwecke der Allgemein⸗ heit zur Arbeit verpflichtet iſt. Die Pflicht zur Arbeit im Sinne des Geſetzes iſt eine öffentliche. Von der Arbeitspflicht ausgenommen ſind Per⸗ ſonen, die ſich nur vorübergehend im Staate aufhalten, ferner Perſonen der bewaffneten Macht, der öffentlichen Beamtenſchaft, Mit- glieder der verfaſſungsmäßigen Körperſchaften, Seelſorger, Notare und öffentliche Lehrperſonen. Die allgemeine Arbeitspflicht erliſcht, ſoſern ſie nicht früher durch Beſchluß des Geſamtminiſteriums ausdrücklich aufgehoben wird, von ſelbſt mit Ablauf eines Jahres nach dem letzten Friedens⸗ ſchluß mit den europäiſchen Großmächten. Aſien. * In Beludſchiſtan iſt einer Reuter⸗ meldung zufolge ein Aufruhr unter den Grenzſtämmen ausgebrochen. In einer längeren Darſtellung wird aus London amtlich bekannt⸗ gegeben, daß die Haltung der Atiſtämme ſchon ſeit einiger Zeit Beſorgnis eingeflößt habe. Es hätte ſich eine Reihe von Ausſchreitungen er⸗ eignet. So halten die Rebellen Telegraphen⸗ drähte zerſchnitten, auf Eiſenbahnen geſchoſſen und auf der Grenze engliſch⸗indiſches Re⸗ gierungseigentum zerſtört. Ein Angriff auf die Poſten wurde blutig zurückgeſchlagen. Es wird jetzt ein Strafzug gegen die Stämme unter⸗ nommen. eee — Handel und Verkehr. Auszahlung von Militärpenſionen bei den Poſtanſtalten. Vom 1. April 1918 an ſollen die auf Grund der Militärverſorgungsgeſetze zahlbaren Penſionen uſw. für Offiziere und Beamte, Invalidenpenſionen und Renten ſowie Hinter⸗ bliebenengebührniſſe, ſerner die von Militärbehörden an ſolche Empfänger bewilligten Unterſtützungen, Zuwendungen, Beihilfen uſw.(nicht aber Marine⸗ gebührniſſe) nicht mehr durch die Kreis-, Forſt⸗ uſw. Kaſſen, ſondern durch die für den Wohnort des Empfängers zuſtändige Beſtellpeſtanſtalt gezahlt werden. Die Überleitungsarbeiten ſind aber ſo umfangreich, daß ſie mit dem vorhandenen Perſonal nicht überall vollſtändig bis zum 1. April 1918 werden ausgeführt werden können. Die Empfänger erhalten von den königlichen Regierungen uſw. noch beſondere Benachrichtigungen über das veränderte Zahlungsverfahren und außerdem neue Vordrucke zu Quittungen für das Rechnungsjahr 1918. Wer dieſe beſonderen Benachrichtigungen nicht erhält, bekommt ſeine Gebührniſſe bis zur endgültigen Regelung noch auf dem bisherigen Wege. Auch die Ruhegehaltsempfänger der Eiſenbahn⸗ und Juſtiz⸗ verwaltung erhalten ihre Gebührniſſe in der bis⸗ herigen Weiſe durch die Kaſſen dieſer Verwaltungen weitergezahlt. ——— Rhein- Epiſode. 11 Novellette von Ida Großmann.) „Guten Morgen, Vaͤterchen, bin ich nicht erſlaunlich pünktlich?“ „Natürlich, wenn's zum Vergnügen geht, find' die Damen immer die erſten auf dem Platze. Eigentlich iſt es unklug von uns, dieſe Rheintour heute zu machen. Jede Stunde kann ſich Kurt melden laſſen und wer weiß, was geſchieht, wenn er uns nicht antrifft.“ „Aber, Vaterchen, wäre es denn ſo ein ſchreckliches Unglück, wenn du mich noch ein paar Jahre um dich haben müßteſt? Sieh, ich bin doch erſt 18 Jahre, und häßlich bin ich auch nicht, das ſagt mir mein Spiegel, da gäbe es am Ende doch noch einen Freier für mich, wenn Kurt uns entginge. Heute will ich noch einmal meine goldene Freiheit genießen und mich nach Herzensluſt in den alten Vater Rhein verlieben!“ „Das iſt alles ganz gut, Kind, aber du weißt, mein Verſprechen bindet mich. Es war eigentlich Leichtſinn von uns alten Soldaten, als wir unſere Kinder gegenſeitig verlobten, ohne ſie je geſehen zu haben, aber wir wollten unſere innige Freundſchaft beſeſtigen und waren überzeugt, daß ihr jungen Leute nur dabei ge⸗ winnen würdet. Nun, hoffen wir das Beſte, Kurt iſt ein guter Offizier, dann iſt er auch ein braver Menſch, und dir, Kleine, ſchadet es nichts, beizeiten unter ein ſcharſes Regiment zu ) Unberechtigter Nachdruck wirb verfolgt. ar ee kommen, ich ſehe recht gut ein, daß ich dich zu ſehr verziehe.“ „Ich werds dir alle Ehre machen, mein ein ziges Papachen. Heute bin ich noch einmal frei, wie will ich das genießen! Aber wir müſſen uns auf den Weg machen, ich hole meinen Hut.“ Mit dieſen Worten küßt Elſe ihren Vater herzlich und eilt zum Speiſeſaal hinaus. Zärtlich ſieht ihr der Vater nach.„Wie ihre Mutter, immer fröhlich und heiter, Golt erhalte ihr den Frohſinn!“ Ungeduldig wiſcht er die Tränen aus den Augen; er kann nun einmal nicht über den frühen Tod ſeines ge⸗ liebten Weibes wegkommen. Er iſt ſonſt nicht weich, ſein Bataillon, das er als Malfor ver⸗ laſſen hatte und ſeine Untergebenen auf ſeinem Gute, das er ſeit dem Tode ſeiner Frau be⸗ wirtſchaftet, kennen ihn als ſtrengen aber auch als gerechten Herrn. „So, Väterchen, nun bin ich bereit, habe ich mich nicht ſchick gemacht?“ Wie ein Elfenkind fleht nach kurzer Zeit Elſe vor ihrem Vater, ihr weißes, duftiges Kleid umhüllt wie eine Wolke ihre zarte Geſtalt. Pie ſchöͤnen blonden Zöpfe hangen über den Rücken, auf dem Kopſe ſitzt ein einfaches Stroh⸗ hütchen mit ſchwarzem Bande. „Na, man kann dich ſo laſſen.“ Schmunzelnd vor Freude betrachtet Major von Pichler ſein Töchterchen. Aber jetzt fix los, die Dampfbahn kann jeden Augenblick um die Ecke biegen.“ Heute iſt ein prächtiger Tag zu einer ente en verdecken ab und zu den glühenden Sonnen⸗ ball. Die Dampfbahn iſt beſetzt. Mafor Pichler hat kaum noch einen Platz mit ſeinem Toͤchter⸗ chen gefunden; zwei elegante Herren haben den Suchenden ihre Sitze angeboten. „A propos, Elschen, haſt du noch einmal nach dem Brieſe geſucht; ich konnte ihn weder in meiner Brieftaſche noch in meinem Koffer finden. Hätte ich ihn doch wenigſtens ſofort ge⸗— öffnet! Was darinnen ſteht, kann ich mir wohl denken, aber die Photographie Kurts wäre doch intereſſant geweſen, wir wüßten nun doch, wie dein Zukünftiger ausſieht.“ „Leider habe ich alles vergebens nach dem Briefe durchgeſucht, du mußt ihn auf dem Wege nach dem Neroberge verloren haben, Väͤterchen. Hoffentlich ſteht nichts Wichliges darin, Kurts Photographie brauche ich nicht, ich weiß genau wie er ausſieht.“ „Woher denn, Kleine?“ „Aus meinen Träumen. Lacht nicht, Vater, ich habe ihn ſo oft geſehen, ich kann dir ihn genau beſchreiben: er iſt nicht groß, breitſchulterig, hat ſchwarzen, großen Bart, ſtrenge Augen und dunkle Haare; ich glaube, daß ich mich vor ihm fürchte.“ „Das wird wohl nicht nöͤlig ſein. Deine Schilderung paßt auf den Vater, aber Kurt ſoll doch ſeiner Mutler ähnlich ſein...“ „Ich glaube, das bildeſt du dir ein, Vͤterchen: glaube mir, meine Beſchreibung paßt vorzüglich, ich habe ſchon in vielen Ge⸗ ſchichten geleſen, daß Mädchen ihren Zu⸗ künfligen im Traume geſehen hahen. Ich gucke Mheinfahrt, es iſt nicht zu beiß die Wolken mir beinahe die Augen aus, ob er nicht mit uns ſährt. Sieh, dort ſitzt ein Herr, das iſt auch ſicher ein Offtzier in Zivil— jetzt dreht en ich um f„Nein, Kind, das iſt er ſicherlich nicht, Kur, muß viel hübſcher ſein. Ich will dir den guten Rat geben, Kleine, rege dich nicht mit Suchen auf. Er war geſtern noch nicht in Wiesbaden und macht heute keine Rheinfahrt; hätten wit doch den verlorenen Brief, wüßten wir alles genau.“— Raſch iſt die Fahrt durch die ſchöne Bleb⸗ richer Kaſtanienallee und das kleine Städtchen gemacht. Am Hafen drängt ſich alles an die Kaſſe, um die Karten zur Fahrt nach Koblenz, Bonn oder Köln zu löſen. Endlich iſt auch Major von Pichler im Be⸗ ſitze ſeiner Fahrſcheine; das Schiff, welches von Mainz kommt, hat ſchon angelegt, die Paſſa⸗ giere ſuchen ihre Plätze. Elſe hat zwei Stühle erobert und bald ſitzt ſie mit ihrem Vater in einer geſchützten Ecke. Leider hat ſich der Himmel be⸗ zogen, aus den grauen, erniederhängenden Wolken kommt ein leichter Sprühregen, welcher die Reiſenden in die Mitte des Schiffes treibt, wo ſie, enge zuſammengedrängt, ſitzen. Der größte Teil der Fahrgäſte läßt ſyh von der Ungnade des Himmels keineswegs in ſeinenm Vergnügen ſtören, es wird gelacht und geſcherzt, der Badecker hervorgeholz und mit lauter Stimme die kleinen Ortſchaſten ver⸗ kündigt. „Germanla!“ Alles geht an die Seile, das Schiff legt ſich nach dieſer Richtung. In allen Sprachen hört man Rufe der Bewunderung. Der Regen hat 1 lorene Liebesmühe. Der Maximalismus hat ſich nicht nur politisch verrechnet, wenn er ſich in ſeiner Verhandlungs⸗ art in Breſt⸗Litowſkt von der Hoffnung auf eine Revolution in Deutſchland leiten ließ. Er hat ſich auch pfychologiſch verrechnet, wenn er, namentlich in Petersburg, verſuchte, unter den Tauſenden von deutſchen Kriegsgefangenen zu werben, um durch ſie den bolſchewiſtiſchen Geiſt in die deutſche Heimat zu verpflanzen. Ein deutſcher Gefangener, der unlängſt die deutſche Front wieder erreichte, erzählte über ſeine Pelerzburger Erlebniſſe folgende bemerkenswerte Einzelheiten: Für den 18. Februar war in Petersburg burch Maueranſchläge und Flugblätter eine Verſammlung deutſcher und öſterreichiſcher Zivil⸗ und Kriegsgefangener angezeigt. Die Anzeige ging von den Maximaliſten aus. Ich bin Augenzeuge dieſer Verſammlung geweſen und bin bis zum Schluſſe der Verſammlung da⸗ geblieben. Die Verſammlung zählte über 1000 Kriegsgefangene(davon etwa 20 v. H. deutſche) als Teilnehmer. Kriegsgefangene Offiziere waren nicht anweſend. Die Verſammlung wurde durch eine Anſprache Radeks eingeleitet. Er äußerte, die Friedens⸗ verhandlungen wären am Starrſinn der deutſchen Eroberer geſcheitert; man müſſe durch Agitation in der ganzen Welt die allgemeine Revolution hervorrufen, nur ſo könne die Welt einen Frieden bekommen. Die deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Soldaten wurden aufgefordert, ſich in dieſem Sinne zu betätigen; die Verſammlung habe den Zweck, ein Agitationskomitee deutſcher und öſterreichiſcher Kriegsgefangener zu wählen, wobei nur die Deutſchen und Oſterreicher ſelbſt wahlberechtigt ſein ſollten. 5 Radek erklärte ferner, man hätte ruſſiſcher— ſeits die Abſicht, alle in Rußland befindlichen Kriegsgeſangenen an die Front zu ſchaffen, damit ſie in die Heimat gelangen könnten; es wäre die Aufgabe der Agitationskomitees dafür zu. ſorgen, daß die Kriegsgefangenen vor ihrer Rückkehr in die Heimat im bolſchewiſtiſchen Sinne beeinflußt würden. Radek, ſowie die nach ihm aufgetretene Rednerin, Frau Irma Petrow, die in Petersburg als Agitatorin unter den Kriegsgefangenen ſehr bekannt iſt, er⸗ gingen fich während ihrer Reden in Schmähungen gegen die Perſon des Deutſchen Kaiſers. Die Folge war, daß die anweſenden Deutſchen nach und nach die Verſammlung verließen. Als dies bemerkt wurde, bat Radek die Deutſchen, doch dazubleiben, da nur ſie ſtimmberechtigt für die Wahl des deutſchen Agitationskomitees ſeien. Ein deutſcher Soldat ſprach den Wunſch aus, gegen die Verleumdung des Deutſchen Kaiſers ſprechen zu wollen. Jedoch wurde ihm dieſes von Ruſſen abgeraten, da man ſonſt mit blutigen Zuſammenſtößen nach der Verſammlung zu rechnen hätte. Infolgedeſſen unterblieb die deutſche Antwort. Als man am Schluß der Verſammlung zur Abſtimmung über das deutſche Agitanons⸗ komitee gelangte, ſtellle ſich heraus, daß auch nicht ein einziger Deutſcher noch anweſend war. Hierauf erhob ſich ein Entrüſtungsſturm über die deutſchen Kriegsgefangenen. Die am 19. Februar erſchienene Zeitung„Der Völker⸗ 1 frieden“(erſcheint jetzt ſtatt der„Fackel) über⸗ ſchüttete denn auch die deutſchen Kriegsgeſangenen mit Beſchimpfungen; ſie erklärte die Deutſchen für politiſch unreif. Am gleichen Tage erſchien am Morgen eine durch Anſchlag bekanntgegebene Verordnung der Regierung, wonach ein jeder Hausbeſitzer die in ſeinem Hauſe wohnenden deutſchen Kriegsgefangenen ſoſort anzumelden habe. Es verlautete zuletzt, die Regierung hätte die Abſicht, alle deutſchen Kriegsgefangenen an die Wolga abzutransportieren. Die deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland haben die bolſchewiſtiſche Glückſeligkeit zu gründ⸗ lich kennen gelernt, um gegen ſie die deutſche Ordnung und Geſittung einzutauſchen. f 5 Volks wirtſchaftliches. Verbeſſerte Nahrungsmittelverſorgung. Wie berlautet, hat der Staalsſekretär des Krlegs⸗ Ernährungsamtes in einem Rundſchreiben die Bun⸗ desregierungen angewieſen, für die Ablieferung der! 1 * ratlonſerten Nahrungsmlktel ble prakllſche Mitarbeit der Landwirtſchaft, ihrer genoſſenſchaftlichen Organi⸗ ſationen und den Handel mehr heranzuzlehen, als dies bisher geſchehen iſt. Aus den Kreiſen der Land⸗ wirtſchaft und des Handels ſollen bei jedem Kom⸗ munalberband ſachverſtändige Kräfte zur Bildung von Geſchäftsabtellungen verwendet werden, um die Behörden durch die Übernahme der kaufmänniſchen Angelegenheiten bei der Erſaſſung zu entlaſten, und um mehr als bisher alles Erfaßbare wirtlich heraus⸗ zuziehen. Die Geſchäftsabteilungen, die am zweck⸗ mäßigſten in der Form der G. m. b. H. zu wählen ſind, ſollen behördlich in bezug auf Einhaltung der Preiſe auf die Verdienſtſpannungen, auf die Liſten— führung zur tatſächlichen Erfaſſung aller Vorräte, ſowie auf die Weiterleitung des Erfaßten überwacht werden. Den Geſchäftsſtellen kann die Erfaſſung des Getreides, der Futtermittel, Hülſenfrüchte, Kar⸗ toffeln, der Fette, Milch, Eier, des Geflügels, des Obſtes und Gemüſes übertragen werden. In der Provinz Pommern ſoll mit der Durchführung dieſer Organiſation bereils begonnen worden ſein. Von Nah und fern. Fürſt Lichnowekys Englandſchwär⸗ merei. Die„Kölniſche Volkszeitung“ veröffent⸗ daß er allein der Reiter England gegenüber zu ſein vermöge. a Wurſtdärme aus Papier ſind die neueſten Erſcheinungen aus dem weiten Gebiete der Papierverwendung, das unbegrenzt erſcheint. Die jetzt zur Verausgabung gelangende Wurſt eines Jenaer Großbetriebes befindet ſich in ſchlanken Papierſchläuchen. Eiſenbahnunfall. Bei Konitz, nahe der Station Szersk, iſt ein Güterzug auf einen Rangierzug gefahren. Der Zugführer, zwei Bremſer und ein Viehbegleiter wurden getötet, drei Perſonen verletzt. Brand einer Eiſenbahnwerkſtätte. In bahngeſellſchaft entſtand im Holzraum Feuer, dem eine große Nebenwerkſtätte zum Opfer fiel. Nordiſcher Luftpoſtdienſt. Ein Züricher Blatt meldet, daß ein Flugpoſtdienſt zwiſchen Stockholm, Finnland und Rußland eingerichtet werde. Die ruſſiſche Regierung verhalte ſich dieſen Plänen gegenüber ſehr wohlwollend, ſtelle aber die Bedingung, daß die ſchwediſchen Luft⸗ fahrzeuge nicht in Hamgö in Finnland landen eee eee eee eee eee Die Rämpfe im Uelten. Zum Einbruch bei Cambrai. U„5 o Cheris—— 8 7 5 1er 2 Fontaine 56 n Henle, C 20 22 ee e, — 0 55 8 7 2 Doi x e. 2 7 2. lee aße, e Deutſche ſeien. Jahre 1915 74 gFnicour 77 2 Laura % G S. Wbbſe ag A.* AC *— 1 50*.* 8 A* DD ** . N Hebei 5 Neha J N FHellesn Lgua nerd: S s ,— 1 7 rag, 7 2 acneg Hgucſuc snes 2 2 0 5 4 ei monte 0 Sg, 65 GHz ect. Haines Je 22 2. 9 N ict Ar . 2.0— 2 5 Hermcrx 2— 7 0 au. acc Neuber he.,. 12 2 Gusen U 2 ci,* e — 9„%— 7 0 0 S ſſise fig ha norte, C= Ffcuscri ci, Sci“ 2 5 2 5,„ 7 Hef faucon Saber.& le Lan g esnes 5 4 C. ſe 8* S 8 4 Hiſſeret 7 DN 0 Gang; f 0 Küche e legt ee N ö 5 9 09 0 N W 22 M coeur: eee. 5 2 ,. CA, N ö Housjes N erenes 8 22 ee * 1755 5 cr gebe „ cdu — , N 77. 4 2 *. 7 ec 4 5 N 2 5 Y 7⁰ 7759l. 9 N lille cer 7 „ 2„ 0 uceſecro . 7 Nee W 72. 9 Ne, 5 Sc gie 3 f 77 92 ** N 2 2 2 6 7 eee D U ———— 7 2 1 5 8 2 5 0 4 78 5 2 5 70* V.„on s soy 1 ee, e 2. . —— 74 5* S 8 licht Mitteilungen eines Gewährsmannes, der die Verhältniſſe bei der deutſchen Botſchaft in London unter Lichnowsky auf das allergenaueſte kannte. Danach habe der Fürſt alle ſeine Herren und Damen einexerziert, damit ſie niemals auch nur im geringſten in Kleidung und Manieren bei Geſelligkeiten irgendwelcher Art verraten N f ſondern Eine geſellſchaftliche Veranſtal⸗ tung in der Botſchaft wurde von dem Fürſten möchten, daß ſie keine Engländer, ſelbſt bis in die kleinſte 6 binz ſell is in die kleinſten, oft lächerlichen Einzel— heiten vorbereitet. Streng wurde darauf ge— achtet, daß alles engliſcher Sitte entſprach. Im waren übrigens weiteſte Kreiſe ſchon von Lichnowsky davon unterrichtet worden, eee N EEAEArEAEAEAEAErEAEAEArEAAEAAEAAEAGPrrereGorrorcccccccccccccccccccc dürſten, weil Hamgö in der zone liege, ſondern d fliegen müßten. In gegenwärtig die Einrichtun von Petersburg nach 1 ruſſiſche Regierung werde ſchläge endgültig genehmigen, wor ſofort(?) aufgenommen werden . * 0 9 Herichtsha! Berlin. Im vergangener Magiſtrat von Neuköl von die ihm Auslandsfle hatten, um große ————— 5 nachgelaſſen, die Sonne, welche ſich von den Wolken befreit hat, beleuchtet das hehre Weib mit ihren Strahlen. Eine wahre Begeiſterung kommt über die Paſſagiere und bald ertönt 110 aus allen deutſchen Kehlen das Weihe⸗ lied„Es brauſt ein Ruf wie Donnerhall“, der edle, deutſche Wein trägt das Seine dazu bei — bald ſind ſich die Menſchen naher gerückt; man hört Gläſer klirren— Germania hat ihr Haͤuf⸗ lein um ſich geſchart. „Auch in Major von Pichler iſt die Be⸗ geiſterung erwacht, auch er hat mit Blut und Leben für dieſe Siegesgöttin gekämpft. Neben ihm ſitzen zwei ältere Herren mit ihren Frauen, andere kommen dazu und bald iſt eine fröh⸗ liche Geſellſchaft beiſammen. Auch die beiden Herren, welche in der Dampfbahn ihre Plätze an den Major mit Tochter abgetreten hatten, ſitzen in dieſem heiteren Kreiſe; es erfolgt all gemeine Vorſtellung, natürlich ohne den gegen⸗ ſeitigen Namen zu verſtehen, nur an der Haltung merkt man, daß die meiſten der Herren den Offizierskreiſen angehören, doch achtet jeder das Inkognito des andern. Elſe, welche als Norbdeutſche ſolche unge⸗ ñzwungene Geſelligkeit nicht kennt, findet es lomantiſch, himmliſch, und die älteren Damen, die am Tiſche ſitzen, freuen ſich über das Ent⸗ zücken des reizenden Mädchens. Burg an Burg zeigt ſich nun den über⸗ raſchten Blicken. Stolz ſtehen die Feſten auf ihren Felſen; die Abhaͤnge ſind mit Wein bepflanzt; in den Tälern liegen maleriſch die kleinen Ortſchaſten mit ihren hübſchen Rirchen. vr Elſe möchte nun gerne die Namen der Burgen wiſſen; einer der jungen Herren, eine große, ſchlanke Geſtalt mit hübſchem, ſym⸗ pathiſchem Geſicht, iſt ſofort bereit, ihr genauen Beſcheid zu geben, er iſt bekannt in der Gegend und freut ſich, Veranlaſſung zu finden, ſich der jungen Dame zu nähern. „Aber nun, gnädiges Fräulein, müſſen Sie auf die andere Seite kommen, hier liegt St. Goar, der Loreleyfelſen iſt bald in Sicht.“ Beide verlaſſen die Geſellſchaft. Kaum ſtehen ſie an der Vorderſeite des Schiffes, als ſich auch ſchon der vielbeſungene Felſen zeigt. Mit viel Phantaſie findet Elſe das Profil Napoleons J. aus der Geſtaltung des Felſens. „Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten,“ ertönt es vom Deck, Elis und ihr Ritter fallen begeiſtert ein. „Ach, wie ſchön iſt ſolche Rheintour, wie glücklich müſſen die Menſchen ſein, die in dieſem ſchönen Lande wohnen!“ „Sie werden wohl auch Kummer und Sorge haben. Aber ſie ſind zufriedener, leichtlebiger und vor allem; ſie ſind warmherziger als wir Kinder des Nordens.“ „Glauben Sie, daß daß die Menſchen glück⸗ licher macht?“ „Gewiß, ich ſelbſt habe es empfinden dürſen. Meine Mutter iſt Süddeutſche; ſie wird von den Leuten auf unſerem Gute geradezu vergöttert; mit ihrem warmen Herzen weiß ſie ſtets Rat und Tat, und wer mit ihr verkehrt, fühlt ſich glücklich.“ „Solche Mutter zu beſitzen, muß ſchön ſein, da muß ein Kind gut werden.“ 7777ũ ⁰Ü.. „Das ſind Sie ſicher auch gute, ſonnige Augen. Doch gnädiges Fräulein, daß ich geſſen habe— wahrhaſtig, der Budapeſter Fabrikanlage der Staatseiſen⸗ Teil des Geldes hat die Stadt Neukölln ſpäler wiedererlangt. Wegen des großangelegten Schwindels wurde jetzt der Lebens mittelſchieber Rösner vom Schwurgericht unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis und 3000 Mk. Geloſtraſe verurteilt. Das Verfahren gegen den Hauptſchwindler Rindfleiſch und deſſen Mutter mußte abgetrennt werden. M.ͤ Gladbach. Die Strafkammer herurteilte den Mürgermeiſter Lowart aus Neeren wegen Urkundenſälſchung unb Unterſch 11000 Mark aus Lebens mittelkaſſen der Gem e zu 10 Monaten Gefängnis. Der Gemeindeſekretär Koch, der gemeinſam mit dem Bürgermeiſter handelte, erhielt 8 Monate Gefängn r eee eee ret. Darf man wä Klavier ſpielen? jeder, ſelbſt der anſchei ſtand in den Kre Luftangriffe gezogen wird, ta 0 erwartete lle dieſe Frage,“ ſo heißt es in einer an den 5 1 mehrete Leute n, daß in ten Luft⸗ 12 Niel⸗ wennn: r rr rer we vf E mir's ſchon angetan, man ſühlt ſich hier ſo frei.! „Alſo ſind Sie mir nicht böſe?“ J noch mehr meine Mutter kaum gekannt... „Dafür ſtehen Sie dem Herzen Ihres Herrn U 1. 12 1 Vaters näher als viele andere Kinder. Ich bin freilich ein Vater und Mutter und eine ſchoͤne ſonnige Heimat.“ Und nun erzählen ſich die jungen Leute aus ihrem Leben, ſie von den ſchönen Reiſen, welche ſie jährlich mit ihrem Vater machte, er von ſeinem Elternhaus und ſeinem fröhlichen Leben mit ſeinen Kameraden. „Gnädiges Fraͤulein, ſucht Sie.“ Mit dieſen Worten tritt der Freund des jungen Herrn, welcher Elſe die Umgegend zeigte, zu den Erzählenden. „Ich komme ſofort. VBeſten Dank für Ihre Erklaͤrungen, mein Herr.“ Elſe verbeugt ſich und kehrt zu ihrem Valer zurück. „Na, Walter, dir merkt man gerade nicht an, daß deine Hand ſchon vergeben iſt, du machſt ja der jungen Dame hölliſch den Hof.“ „Du haſt recht, Max, es iſt gut, daß du kamſt, ich bin auf dem beſten Wege, mich in dieſes reizende Perſönchen zu verlieben, ich finde 0 Ihr Herr Vater ſie geradezu entzückend.“ Ray 1 Glückskind, ich habe noch gewarn Nein, mein Herr; doch erzählen Sie mir noch me von Ihrem Mütterchen, ich habe noch lieb 815 Dir habe dich eine, wir wollen einmal nach der dchiffes gehen,“ ſaat 1 7 7 5 7 7 der eben an den Kaum iſt er aus den Geſellſchaft, als er in ftrengem Töchterchen darüber Vorw ſich ſo lange mit dem hatte. „Aber Papachen, ſei doch nicht böſe, er iſt doch ſo liebenswürdig, und heute iſt noch mein letzter freier Tag, den ich noch recht nach Herzenzluſt genießen will. Hätte er nicht ſo gute, treuherzige Augen...“ „Zum Donnerwetter, Elſe, way gehen dich denn die Augen dieſes Fremden an! Denke gefälligſt daran, daß du mit Kurt ſo gut wie verlobt biſt. Wenn du mir ſolche Geſchichten machſt, wird es am beſten ſein, wir fahren mit der Bahn zurück.“ „Väterchen, tu mir das nicht zuleide, ich will verſuchen, den Herrn gar nicht mehr anzu⸗ ſehen.“ (Schluß folgt)