las ind len er- euſt. frei⸗ atz 2 iſchen chaft- amts- drin- ind die decken, Russ- enen, ren, in assen Ar⸗ Bodens, leeres t Wer- de oder rſtwirt⸗ mland— Sätzen. r Land⸗ willigen is auf uhe hreszeit Arbeiten aß alle nannten Uh. . 8 Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag ˖. 1 1 5 2 90 7. monatlich 50 Peg. einſchl. Trägerlohn 3 Unabhängiges Organ der Großh. Bürgermeisterei . 7 l N a 57 n 5 5 l Beilagen im Gewichte bis zu8 Gramm Je e 9 f Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. 9 Mk. ſurs Tauſend. 905 daletder und Fahrplan. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt 5 Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. in Wegfall. Vereins- Anzeiger Inſerateupreis: Ni Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., ruheim die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 5 94. 40 Telefon 217 Mittwoch, deu 3. April Teleſon 217 1918 Wer will, iſt dem nicht alles möglich? i(Goethe.) Zeichnen Sie die achte Kriegsanleihe! Zum Ziel führt jeder Schritt, Der vorwärts wird getan. (Rückert.) Zeichnen Sie die achte Kriegsanleihe! Lolale Nachrichten * Viernheim, 2. April. Die nach dem Stande vom 1. Januar 1918 neubearbeitete Zuſammenſtellung von Geſetzen, Bekanntmachungen und Vorfügungen betreffend Kriegsrohſtoffe, nebſt deren Nachträgen, Ausführungsbeſtim— mungen und Erläuterungen iſt erſchienen und gegen Einſen⸗ dung von Mk. 1.— bei den zuſtändigen Kriegsamtſtellen (mit Ausnahme von Metz, Düſſeldorf und der Kriegsamtneben— ſtellen) erhältlich. Aus dieſer Zuſammenſtellung iſt erſicht— lich, welche Bekanntmachungen uſw. für die einzelnen Rohſtoffe, die zur Sicherſtellung des Kriegsbedarfs erforderlich ſind, Geltung haben. Sie enthält auch die Angaben, von welcher Stelle Abdrucke von erlaſſenen Bekanntmachungen uſw. an— gefordert werden können. Zu dieſer Zuſammenſtellung werden im Laufe des Jahres 1918 in Zwiſchenräumen von 2 zu 2 Monaten, Ergänzungsblättter herausgegeben werden und Be— ziehern der Zuſammenſtellung ohne weitere Anforderung, von den Kriegsamtſtellen koſtenfrei nachgeliefert. Für behördliche Dienſtſtellen können wie bisher beſondere Abdrucke für den Dienſtgebrauch koſtenfrei bei der Vordruck-Verwaltung der Kriegs-Rohſtoff- Abteilung, Berlin S. W. 48, Verl. Hede— mannſtraße 10 angefordert werden. * Viernheim, 3. April. Der Paketverkehr mit der Weſtfront. Aus Anlaß der Kampfhandlungen muß der Privat⸗Paket⸗ und der private Feldfrachtſtückver— kehr von der Heimat zur Weſtfront bis auf weiteres einge— ſtellt werden. Dasſelbe gilt für den Verſand von Päckchen. Privatſendungen von Paketen und Gütern können einſtweilen zur Beförderung nach der Weſtfront nicht angenommen wer— den.(WB). * Heddesheim, 2. April. Eine gut beſuchte Ver— ſammlung des kathol. Männer- und Arbeitervereins unter Leitung des Herrn Pfarrers Hellinger fand am vorletzten Sonntag im„Bad. Hof“ ſtatt. Herr Pater Hanf hielt einen Vortrag über„Gute Vorbedingungen für den großen wirtſchaftlichen Aufſchwung nach dem Kriege“. Herr Me— chaniker Meſſel, kürzlich von der Weſtfront zurückgekehrt, verbreitete ſich uber perſönliche Kriegserlebniſſe und den guten Fortgang der Operationen gegen Franzoſen und Engländer Beide Herren Redner empfahlen die Kriegsauleihe eingehend als beſte und ſicherſte Kapitalanlage. Ein Undank wäre es auch gegen die Feldgrauen, die Gut und Leben einſetzen, wollte man daheim nicht einmal dem Vaterlande mit einer Kriegsanleihe dienen. Herr Pfarrer Hellinger empfahl für Minderbemittelte die Kriegsanleihe-Verſicherung der gemein nützigen Deutſchen Volksverſicherung A.-G. Schüler trugen Gedichte vor. Möge die Verauſtaltung gute Früchte tragen! Das Friedenswerk begann im Oſten, Um es im Weſten zu vollenden, Zeichnet die 8. Kriegsauleihe! — Entſchädigung in Rumänien internierter Reichsdeutſcher. Wie der„Verband zur Wahrung deut— ſcher Intereſſen in Rumänien“, Berlin C. 2, Burgſtr. 26, bekannt gibt, ſind die rumäniſchen Internierungs- und — die nachweislich durch die Internierung entſtanden ſind, alſo nicht für moraliſche oder ſeeliſche Leiden oder Stra— pazen. In Betracht kommen demnach: bei Schädigung der Geſundheit durch die Gefaugenſetzung Erſatz der Koſten nunmehriger ärztlicher Behandlung, Erſatz des entgan— genen Gehalts oder Tagelohns, Wiedererſtattung der Mehrkoſten für den Unterhalt; bei ſelbſtändigen Kauf— leuten Erſatz des nachweislich entgangenen Verdienſtes unter beſtimmten Vorausſetzungen, ferner Wiedereinbrin— gung von Verluſten an Geld, Wertſachen, Effekten, Ge— päck, Kleidung, Wohnungseinrichtungen uſw., ferner Erx— ſatz von durch die rumäniſche Poſt oder ſonſt infolge der Internierung verloren gegangenen oder entwendeten Gel— dern und nach der Moldau verſchleppken Wertpapieren; endlich kleine Unterſtützungen oder Vorſchüſſe bei dringen— der Notlage. ̃ — nebernahme der Koſten der Berufsbera⸗ tung bei kriegsbeſchädigten Verſicherten. Das Di— cektorium der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte hat beſchloſſen, bei verſicherten Kriegsbeſchädigten die Berufsberatung und Berufsumlernung als Heilverfah— cen im Sinne des§ 36 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte anzuſehen und die Koſten hiefür auf Vorlage ber Belege zu übernehmen, ſoweit ſie ni. von dritter Seite übernommen werden. Mit den Landesverſicherungs— inſtalten ſoll eventuell eine Vereinbarung hierüber ge— troffen werden. Eingeſchloſſen ſind die Reiſen zum Aus— Hildungsort, die Koſten des Unterrichts, ſowie die Eutſchä— higung für Wohnung und Beköſtigung an dem Ort der N Ihre Exellenz Frau Generalfeldmar ſchall von Hindenburg hat allen Verehrerinnen ihres großen Gemahls eine beſondere Freude gemacht, indem ſie die Widmung eines Romans angenommen hat, den die bekannte Schriftſtellerin E. von Winterfeld-Warnow einem von ihr ſoeben unter dem Titel: Ilſe von Bene cken— dorff“ geſchriebenen Roman voranſtellte. Iſt doch die liebreizende Ilſe von Beneckendorff, die Heldin des Romans, die Urahne unſeres geliebten Hindenburg, dem heute das un— begrenzte Vertauen des geſamten deutſchen Volkes gehört. An der Hand von alten Urkunden und familiengeſchichtlichen Aufzeichnungen hat die Verfaſſerin eine feſſelnde und anmuti— ge Erzählung geſchrieben, die uns das Geſchlecht deren von Beneckendorff-Hindenburg in einem lieblichen Rahmen näher bringt. Der Roman iſt vom Verlag Otto Beyer, Leibzig-Tb. erworben worden und wird zunächſt in der„Deutſchen Frauen-Zeitung“ zum Abdruck kommen, wo er in dem ſo— eben erſchienenen Heft 23 begonnen hat. Die wöchentlich erſcheinende reich illuſtrierte„Deutſche Frauen-geitung“ koſtet bei jeder Poſt oder Buch handlung vierteljährlich Mk. 3,25. Probenummern verſendet der Ver- lag gegen 35 Pfg. in Marken und liefert den Anfang des Romans, wie wir hören, an neuhinzutretende Bezieher, ſo— weit vorrätig nach. .— Litcrariſches. 8 e 362 Ausbildung. — Verſicherungsſache. Ein Feldſchütz, der einen Obſthieb auf der Tat betrat, mar von dieſem körper— ich beſchäditg worden. Sein Anſpruch auf Unfalleut— chädigung wurde von der Landw. Berufsgenoſſenſchaft übgelehnt und die Spruchkammer des Oberverſicherungs imts hat die Ablehnung beſtätigt mit der Begründung, haß der Unfall dem Kläger nicht bei Verrichtung einer andw. Tätiakeit, ſondern bei Ausübung einer amtlichen Tätigkeit, die ihm als Polizeiorgan von der Gemeinde ibertragen war, zugeſtoßen ſei. Es liege alſo kein land— virtſchaftlicher Betriebsunfall, ſondern eine Beſchädigung m Polizeidienſt vor, für den die Berufsgenoſſeuſchaft icht entſchädigungspflichtig ſei. All, die Ihr daheimgeblieben, Fern von„Pulverdampf und Hieben“, Stets im weichen Bett könnt ſchlafen, Seid den Brüdern wohl, den braven; Treulich halten ſie die Wacht, Drauß in Kälte, Sturm und Nacht. Heute ſeit Ihr an der Reih: „Zeichnet feſte Kriegsanleih'!“ — Einſtellung des Paketverkehrs zur Weſt front. Zur Verhütung ſonſt unvermeidlicher Störunger und Stockungen im geſamten Feldpoſtverkehr iſt im Ein vernehmen mit der Heeresverwaltung die Annahme nicht amtlicher Feldpoſtbriefe über 50 Gramm(Päckchen) an die Truppenangehörigen der Weſtarmeen von ſogleich ab bis auf weiteres eingeſtellt worden. Hiernach unzu. läſſige Sendungen werden den Abſendern zurückgegeben. 0 — Zur Herabſetzung der Getreideration für Selbſtverſorger von 8½ auf 6½ Kg. monatlich— die durch die Abgabe von 3600 Eiſenbahnwagen Brotkorn an Oeſterreich notwendig geworden ſein dürfte, deſſen Ausſchreitungsſchäden deutſcher, ſowie auch öſterreichiſcher und ungariſcher Staatsangehörigen beim Verwaltungs— ſtab Abteilung 8 der Militärverwaltung in Rumänien, Bukareſt, Bauca Ilfow, Calea Victoriei 43, anzumel- den. Entſchädigung wird nur für ſolche Schäden gewährt, Gottesdienſt-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Donnerstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Nikolaus Fllbeck. 8 Uhr beſt. E.⸗-A. für 7 Krieger Adam Köhler, Schweſter Maria, Großeltern und Anverwandte. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. % Uhr 1. S.-A. für Georg Ludwig Werle. 8 beſt. E.-A. für Joh. Jakob Helbig, Ehefrau Anna Maria geb. Binninger und Angehörige. amstag: 47 beſt. E. A für„ Krieger Johann Bugert, deſſen Mutter Eliſabeth geb. Müller, Geſchw.: Peter, Katharina, Anna Maria und Angehörige. 8 1. S.-A. für Nik. Mandel 5. Tochter Anna geehl. Brechtel, Enkelchen Maria, Eltern und Schwiegereltern. Am Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 5¾7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag iſt ron 6— 7 Uhr Gelegen⸗ heit zur hl. Beicht. Am Freitag 6 Uhr Herz-Jeſu-Andacht. Am nächſten Sonntag findet die Feieer der erſten hl. Kommunion der Kinder ſtatt. Die Gottesdienſtordnug it fol— gende: 6 Uhr J. hl. Meſſe. 7 Uhr 2. hl. Meſſe. 9 Uhr Hochamt. Die Kindermeſſe bleibt um 10 Uhr. Die Kollekte iſt an dieſem Tage für das Waiſenhaus in Klein-Zimmern 082 Verkündete. Mathias Träger, Sohn von Mathias Träger und Eliſabeth geb. Kempf und Anna Maria Hofmann, Tochter von Georg Hofmann 11. und Magdalena geb. Hanf. 1. mal. 1* ſtück eTjetzt übrigens fälli äre- ird hall ich(ntteagdiyn„Ring der jar 4 f Rückgabe jetz übrigens fällig wäre. wird hulbamflies(gttesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde aus Berlin mitgeteilt, daß die Maßnahme wieder aufgen 6. Avril ö* 24. Niſſan hoben werden ſolle, wenn die Hoffnungen auf eine ge e 7 ü 2. Niſſan. f 5758 5 2 5 93* e; Sabhatt Anfang 60 Uhr nügende Zufuhr aus der Ukraine ſich erfüllen. Es ſei D 800 ihr Vorſorge getroffen, daß während der Saatzeit und der Nachmittae 400 Uhr Ernte Zulagen gewährt werden können, damit die ſchwer⸗ 3 N 8 730 Uhr arbeitenden Landwirte in der Brotverſorgung gegenüber a. e 750 5 den ſtädtiſchen Schwerarbeitern nicht zurückſtehen müſ— Wochenk,. Gen 15 ſen. Für das Getreide, das nun auf Grund der Rations- ee e ee e n Sami ö f; Neumondweihe des Monats Ijar ift Freitag u. Samstag. herabſetzung mehr abzuliefern iſt, ſoll der vor dem 1. einnandſhe konals Jlar t l. Samßing . März 1918 geltende Höchſtpreis voll bezahlt werden Du zeichneſt 3000 Wochenabſchnitt Sch'mini Perek 1. Barum nicht 3400? Wer 3000 Mart zeichnet, kann, wenn er nur will, auch noch hundert oder einige hundert Mark mehr zeichnen. Wenn jeder ſich das rechtzeitig überlegt und danach handelt, kann das Ergebnis der 8. Kriegsanleihe um eine volle Milliarde höher werden. Geh' mit gutem Beiſpiel voran und zeichne mehr, als urſprünglich in Deiner Abſicht lag. —— — ñ— .. xeichen Depots, die in unſere Hand ſielen. Daz neuer Sleg über die Engländer. 105 Geo von allen unſeren Vorbereitungen ungeheure Beute. bis zur Slunde des erfolgten Angriffes nichts In der größten Schlacht des Krieges, wie gemerkt hat, iſt durch die Ausſage zahlreicher bie Engländer ſelbſt den Rieſenkampf im Weſten englischer Offiziere zweifelsfrei feſtgeſtellt. Die Ae hat das brilſche Heer am 24. März Geheimhaltung der deutſchen Pläne gelang in bei Bapaume eine zweite ſchwere Niederlage muſtergültiger Weiſe. erlitten. Über Bapaume, Peronne,„Nesle, Guiscard, Chauny hinaus iſt der Feind ge⸗ 5— ˙u: worſen. An einzelnen Stellen iſt die deutſche Infanterie in ununterbrochenen harten Kämpfen bis zu 40 Kilometer vorgeſtoßen. Aus alten und eiligſt ausgehobenen neuen Stellungen mußte der Feind der blanken Waſſe weichen. An anderen Stellen ſchoß ihn unſere Artillerie, oft vor der eigenen Infanterie offen auffahrend, heraus. Deutſche Tanks, die ſich vortrefflich bewährten und durch erbeutete engliſche Tanks verſtärkt wurden, hatten hervorragenden Anteil beim Brechen des tapferen feindlichen Wider⸗ ſtandes. Die heftigen Gegenangriffe friſcher engliſcher wie auch franzöſiſcher Infanterie⸗ und Kavallerie-Deviſionen ſcheiterten nach heißem Ringen unter ſchwerſten Feindverluſten. Sie koſteten bei Guiscard und Chauny dem Feinde allein 100 Offiziere, 3500 Mann, 18 Geſchütze und zahlloſes Kriegsgerät. An vielen Stellen des weiten Schlachtſeldes häufen ſich die „Zeichen eines fluchtartigen Nückzuges“ und verſtärkten die Erinnerung an die Ka⸗ taſtrophe der italieniſchen Armeen am Iſonzo. Die engliſchen Rückzugsſtraßen liegen unaus⸗ geſetzt unter ſchwerſtem deutſchen Fernſeuer. Schon brennt, den vorgehenden Deutſchen er⸗ kennbar, der wichtige engliſche Bahnhof und Eiſenbahnknotenpunkt Albert, dem die ſüdlich Bapaume vorrückenden deutſchen Angriffskolonnen zuſtreben. Zahlloſe zu Gegenſtößen eingeſetzte britiſche Tanks, untermiſcht mit zuſammen— geſchoſſenen Motorbatterien ſchwerſten Kalibers, liegen zertrümmert in den Straßen. An einer Stelle liegt eine ganze Batterie mit 25 toten Pferden. Ungeheure Muni⸗ tionsſtapel von vielen Hunderttauſenden von Artilleriegeſchoſſen türmen ſich hier und da hoch empor. Die Höhe der Tauſende genommener Maſchinengewehre läßt ſich nicht annähernd an⸗ geben und überſteigt alles bisher Dageweſene. Der unaufhaltſame Sturmlauf unſerer unver⸗ gleichlichen Infanterie läßt keine Zeit zun Zählung der gewaltigen Beſtände an Kriegsgerät, Lebens⸗ mitteln und ſonſtiger Beute. Außer den weit über 600 erbeuteten Geſchützen ſind viele verſchüttet oder außer Gefecht geſetzt. Die unerhörte Leiſtung der deutſchen Armeen konnte nur erzielt werden von einer Truppe, die vollſtändig in der Hand ihrer Führer aller Grade war. Das Vorbrechen der deutſchen In⸗ ſanterie in dem dichten Nebelmeer der Vor⸗ mittage zerſprengte die gegneriſche Befehls- gebung. In allen Phaſen der folgenden Kämpfe zeigte ſich, daß die engliſche Führung nahezu völlig ausgeſchaltet war. Bis zum letzten deut⸗ ſchen Trainſoldaten wollte jeder einzelne Mann ſeinen Teil an den begonnenen Erfolgen haben. Es war, als triebe eine unſichtbare magiſche Kraft nahezu eine ganze Million Menſchen dem einen großen Ziele zu, der Erringung der Ent- ſcheidung. Durch das zum Teil kopfloſe Vorwerfen der Reſerven, wenn ſie Offiziere ſind, in der Schweiz inter⸗ niert, wenn ſie Unteroffiziere oder Mannſchaften um ſich gegen die drohende Gefahr von Norden u 8 pird der Luft zu verſchaffen, hat der Engländer ſeine 02 Niederlage am 22. und 23. nur vergrößert. Das Beuteſeld, über das die Deutſchen vor— drangen, ſtellt mit ſeinen unerhörten Mengen Ferner von Munition, Pioniergerät und Lebensmitteln einen Wert von ungezählten Millionen dar. Kaum der leiſeſte feindliche Verſuch war gemacht, dieſe Beſtände zu vernichten. Nur eine Armee, die ſich vollſtändig geſchlagen fühlt, kann das Kampffeld in ſolcher Geſtalt dem Sieger über⸗ nehmung des verderblichen Einfluſſes erfüllen, die der Krieg auf die Moral unſeres Volkes Kriminalität der Jugendlichen iſt auch in Heſſen in er⸗ laſſen. N N N Techniſch⸗ſaktiſche Vorarbeiten, wie ſie das ganze Schlachtfeld aufweiſt, laſſen klar erkennen, daß der Engländer bis in die letzten Tage hinein verſücht hatte, ſein an ſich ſchon raffi— niertes Verteidigungsſyſtem bis zum äußerſten auszubauen. Das gilt in erhöhtem Maße von den unerhörten Munitionsmengen der zahl— Der Friede mit Rumänien. Die wichtigſten politiſchen territorialen und militäriſchen Beſtimmungen des Friedens ver⸗ trages mit Rumänien ſind am 26. März um 4 Uhr morgens paraphiert worden. Ebenſo wurden ein umfangreicher rechtspolitiſcher Zu⸗ ſatzvertrag paraphiert und die Grundlage eines Abkommens über die Erdölfrage unterſchrieben. Die übrigen wirtſchaftlichen Fragen werden in Kommiſſionsberatungen weiter behandelt. Einer Verabredung mit den rumäniſchen Delegierten gemäß wird das geſamte Vertragswerk nach ſeiner Ferligſtellung gleichzeitig unterzeichnet und veröffentlicht werden. Die Paraphierung des Vertrages bedeutet, daß die Bevollmächtigten der vertragſchließenden Länder dem Vertragsentwurf zugeſtimmt haben. Das Friedensdokument wird nun in die Sprache der Vertragſchließenden übertragen, abge⸗ ſchrieben und dann unterzeichnet. Die Ver⸗ handlungen mit Rumänien haben über einen Monat gedauert, während welcher Zeit der ab⸗ geſchloſſene Waſſenſtillſtand mehrmals erneuert wurde. Der Friedensvertrag lehnt ſich eng an die Grundlagen an, auf denen der erneute Waffen⸗ ſtillſtand vom 5. März geſchloſſen wurde. Sie umfaßten neun Punkte. Rumänien verpflichtete ſich, die Dobrudſcha an die Verbündeten abzu⸗ treten, die Mächte des Vierbundes werden für die Erhaltung des Handelsweges für Rumänien über Konſtanza nach dem Schwarzen Meer Sorge tragen, die von Oſter⸗ reich⸗Ungarn geforderten Grenzberichtigungen werden grundſätzlich angenommen, ebenſo wer⸗ den Maßnahmen auf wirtſchaftlichem Gebiet grundſätzlich zugeſtanden. Die weiteren Punkte betraſen die Demobiliſierung der rumäniſchen Armee und andere militäriſche Maßnahmen. Falls das Miniſterium Marghiloman ſein Pro- gramm zu verwirklichen vermag, wird der An⸗ bahnung ſreundnachbarlicher Beziehungen zwiſchen Rumänien und den Mittelmächten nichts im Wege ſtehen. . ³˙ AAA 2 3 170 Dolitiſche Rundſchau. Doubſchland. * Die Verhandlungen über Ge⸗— fangenenfragen zwiſchen und Frankreich, die im Dezember Jahres in Bern ſtattfanden, ſind jetzt abge— ſchloſſen und von beiden Regierungen ratifiziert worden. Die Abmachungen bedeuten nach ihrer Durchführung eine nicht zu unterſchätzende Ver⸗ beſſerung des Loſes der Kriegsgefangenen und ums 12 griechenland iſt in Aufruhr. Zivilinternierten. Zunächſt wird eine erhebliche Anzahl von ihnen aus der Gefangenſchaft be— freit werden. 1. 18 monatiger Gefangenſchaft jetzt und in Zukunft, ſind, in die Heimat entlaſſen. Entſprechend wird mit den bereits i Unteroffizieren und Mannſchaften findet eine neue großzügige Internierung kranker und verwundeter Kriegsgefangener in der Schweiz ſtatt. * Bei der Beratung des Juſtizetats in der heſſiſchen Zweiten Kammer führte miniſter Dr. v. Ewald u. a. aus: Mit eruſter Sorge muß jeden Vaterlandsſreund die Wahr— ausübt. Die Sie findet ſchreckendem Maße geſtiegen. vielfach ihre natürliche Erklärung in der 2 im Heere ſteht und die Mutter dem Arbeits ſetze es den Kampf ohne Schwäche fort, indem Treue des ruſſiſchen Volkes feſthalte. Deutſchland vorigen ſchießen. Franzoſen von der Waffe Gebrauch. Es heißt, Kriegsgefangene, die das 48. Lebensjahr vollendet haben, werden nach Staaten ſoll jetzt, um den Verbündeten n der Schweiz internierten verfahren. Staats verdienſt nachzugehen gezwungen ſſt. Hierzu einige Zahlen: Im Jahre 1914 1 Heſſen wegen Verbrechen Jugendlicher— alſo Perſonen vor vollendetem 18. Lebensjahre— rechtskräftig verurteilt: 96. Im Jahre 1915: 285, 1916: 347, 1917: 468. Wegen Ver⸗ gehen: im Jahre 1914: 585, 1915: 1145, 1916: 2895, 1917: 4012. Nronsbvesch. *Der Abgeordnete von Maſſachuſetts Owdon Me Tinkan hat die amerikaniſchen Truppen an der franzöſiſchen Front beſucht und gibt in der amerikaniſchen Preſſe über ſeine Eindrücke folgendes Urteil ab:„Die Zahl unſerer Soldaten dort drüben iſt bedeutend geringer, als man bei uns glaubt. Verpflegung und Kleidung ſind in Quantitat und Qualität gut, aber alles andere macht einen ſchlechten Eindruck. Weder Frankreich noch England haben genug Kriegsmaterial, um Amerika damit auszuhelſen. Wenn wir nicht zugleich mit friſchen Truppen alle nötigen Ausruͤſtungs⸗ gegenſtände hinüberſenden können, dann werden wir in Frankreich mehr eine Laſt als eine Hilfe ſein.“ Luxemburg. » Das Miniſterium Kauffmann hat wegen Meinungsverſchiedenheiten mit der Kammermajorität und dem Staatsrate in der Frage der Verfaſſungsreviſion ſeine Ent⸗ laſſung eingereicht. Die Regierung will das allgemeine Stimmrecht einführen. Eine knappe liberal⸗ſozialiſtiſche Kammermajorität fordert da zu auch die Reviſion der Verfaſſungsbeſtimmungen über die Souveränität. Der Staatsrat iſt gegen beides. Belgien. * Die belgiſche Regierung in Le Havre ver⸗ öffentlicht eine Erklärung über den ruſſiſchen Sonderfrieden. Sie erinnert Rußland, daß es ſeine Waffenhilfe zur Verteidigung der verletzten belgiſchen Neutralität verſprochen und ſeine Verpflichtungen im Februar 1916 erneuert habe, indem es darüber hinaus noch verſprochen habe, den Wiederaufbau des belgiſchen Handels und der Finanzen zu unterſtützen. Der ruſſiſche Sonderfriede ſei geſchloſſen worden. Trotzdem Belgien weiter ſchrecklich und unerbittlich leide, es übrigens den Glauben an die Ehre und Rußland. Wie Schweizer Blätter aus Paris berichten, machte der Sowjet von Simferopol dem Inſtitut Smolny die Mitteilung von der Gründung der unabhängigen tauriſchen Republik. Der neue Staat umfaßt die ganze Krim. Griechenland. * Aus verläßlicher Quelle verlautet, daß in Athen, Patras, Pyrgos und Korinth Auf ſtände ſtattgefunden haben. Die griechiſchen Truppen weigerten ſich, Dagegen machten Engländer und daß dabei auch eine größere Anzahl Franzoſen Leben gekommen ſei. Ganz Süd— Amerika. * Die Rationierung in den Ver. Weizen liefern zu können, weiter durchgeführt Verbrauch von Weizenmehl auf rden. Nach den entſprechenden Beſtimmungen U Das zukünftige Sſtland. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ veröffentlicht ein Telegramm der bevollmäaͤchligten Vertreter der eſtniſchen Regierung Mihkel Mantna, Karl Menning, Hans Piſp, Karl Puſta und Juan Toeniſſon, das die Deutſchland über die wahre Sachlage in Nord⸗ Irreleitung bewahren ſoll. Nach Zeitungsmeldungen treten nächſten Tagen in Riga der livländiſche, in Reval der eſtländiſche ritterſchaſtliche Landtag zu Januar bei der Unabhängigkeitserklärung Eſt⸗ lands, wo ſeine Deputation um eine Inter⸗ Standesgenoſſen gegen den ausdrücklichen Willen des eſtniſchen Volkes eine künſtliche Vereinigung land unter preußiſcher Krome durchzuſetzen. herrſchende Stellung erſtreben können, um ſeine entbehren jeglicher rechtlichen, tatſächlichen und mo⸗ raliſchen Grundlage. Sogenannte Kapitulationen baltiſcher Ritterſchaften mit Zar Peter J. ſind im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts durch Akte geſetzmäßiger Staatsgewalt Rußlands liquidiert worden. Vor der ruſſiſchen Revolu⸗ tion beſaßen baltiſche Ritterſchaften mit ſtändigen Landtagen eine beſchränkte Semſtwofunktion. Durch das Spezialgeſe der Regierung Ruß⸗ lands vom 12. April 1917 erhielt das aus dem Gouvernement Eſtland und dem eſtniſchen Nord⸗ livland gebildete vereinigte Eſtland eine weit⸗ gehende Autonomie mit einem demokratiſchen Die damalige Regierung Rußlands war dazu befugt, auch als geſetzmäßige Staats⸗ gewalt. Jar Nikolaus II. übertrug ſeine Hoheitsrechte dem Großfürſten b Dieſer überließ dieſe Hoheitsrechte der Reichs⸗ duma, die ſie nebſt legislativen Funktionen mittels beſonderen Komitees der Regierung an⸗ vertraute. Durch das Geſetz vom 12. April und ſeine Ausführungsbeſtimmung wurden die ländiſche Ritterſchaft übergab widerſpruchslos nebſt Landeskapitalien und Immobilien dem aus dem Landtagspräſidium nebſt Seniorenkonvent 1% Pfund je Kopf und Woche herabgeſetzt. Die zwei weizenloſen Tage in der Woche bleiben beſtehen. In öffentlichen Speiſehäuſern darf jeder Gaſt zu jeder Mahlzeit nur zwei Unzen(die Unze 28,3 Gramm) Brot er— hallen. Die Bäcker werden aufgefordert, das Gewicht des„Siegesbhrotes“ von 1 Pfund auf ¼ Pfund herabzuſetzen. Weitere Beſtimmungen werden ſolgen. Aſien. * Die japaniſche Regierung ha nunmehr alle Vorbereitungen für den Einmarſch in Sibirien getroffen. Es heißt, daß ſie zu— nächſt der ruſſiſchen Regierung die Gründe des N N e Eingreifens ſowie ſeiuen Umfang mitteilen wird. mangelnden elterlichen Auſſicht, wo der Vater. 1 ſofort im Verein mit den Organen der früheren Landesverwaltung im ganzen Lande die ſtaat⸗ 2 liche Ordnung wieder herſtellte, Eſtlands Be⸗ völkerung perſönliche Sicherheit bot und die ver⸗ letzten Eigentumsverhältniſſe wieder aufrichtete. Gemäß der feierlichen Erklärung des deutſchen Reichskanzlers am 25. Februar im Reichstage erwartet das eſtniſche Volk, daß Deutſchland, das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker aufrichtig würdigend, ſich nicht in die inneren Angelegen⸗ heiten des neutralen unabhängigen Eſtland ein⸗ miſchen, ſondern als rechtmäßige geſetzliche Ver⸗ tretung Eſtlands nur den eſtniſchen Landtag mit der von ihm beſtimmten eſtniſchen Regierung anerkennen wird, die ihre Rechte nur der eſtniſchen Konſtfmierenden Verſammlung über⸗ geben darf. ———— reer rum nm eee 0 4 85 2 2 19 92 1 Dapas Freund! 11 Skizze von Helene Voigt) Die wilden Weinblätter waren ſchon rot und gelb gefärbt, feine Silberfäden zogen durch die Hare, ſonnendurchleuchtete Luft, und ein kühler, kräftiger Wind wehte über die Stoppeln. An einem offenen Fenſter jenes allen, geräumigen Landhauſes ſaß ein junges Mädchen und rief fröhlich über die Schulter ins Zimmer zurſck: „Wollen wir nicht nachher noch ein wenig aus— reiten, Hermann?“ „Gewiß, kleine Amazone. Iſt hier in der Nähe vielleicht irgend ein heimlicher Ver⸗ ehrer, dem du dich kühn im Sattel zeigen möchteſt?“ „Pfui, du biſt unausſtehlich. Du verdienſt gar nicht meine Dankbarkeit für deinen guten Reitunterricht.“ „Om, mit der Grobheit kam ich ganz weit.“ Sie lachten beide luſtig, als die Tür ſich oͤffneſe und ein jovial ausſehender älterer Herr eintrat; der bequemen kurzen Joppe, Reitſtiefel, Gerte und Mütze ſah man es an, daß er von einem Ritt übers Feld heimkehrte. „Na, Kinder,“ rief er munter,„wo iſt der Nachmittagskaffee? Eliſabeth, geh' zu Mama und bitte in meinem Namen darum. Dann will ich dir auch die neueſte Neuigkeit mit⸗ tefleu.“ Wie der Blitz war das ſchöne Maͤdchen hin⸗ ausgeflogen und der Gutsbeſitzer, Herr von Löwen, wandte ſich zu ſeinem Sohne:„Nun ——üU— c ) Unberechtigler Nachdruck wird verfolgt. ſangen wir mit der Rübenernte an; ich hoffe etwa 150 Zentner vom Morgen zu haben. Wenn nur kein Regen kommt.“ „Und dein neuer Inſpektor läßt ſich gut an?“ Om, ja; es ſcheint ein tüchtiger Menſch 7 verſtehen.“ „Nun, Papachen, wenn ich dir erſt helſer werde,“ nickte der junge Mann ver— gnügt,„nächſtes Jahr muß ich erſt noch dienen, und dann kannſt du mich an die Longe nehmen.“ „Freue mich auch ſchon darauf, mein Junge, ganz ungeheuer!'s iſt doch erſt das rechte, wenn man den eigenen Sohn anlernt.“ Die Tur flog auf und Eliſabeth wirbelte wieder ins Zimmer; ſie zog des Vaters Kaffee, Papa und Hermann, dann aber auch meine Neuigkeit, ſonſt vergehe ich vor Wiß⸗ begierde.“ „Nur Geduld, Kleine, Geduld,“ lachte der Vater, mit heimlichem Stolze ſein ſchöͤnes Kind betrachtend,„die Mama muß doch natürlich dabei ſein, vorher erzähle ich gar nichts. Frau von Löwen empfing die Ihrigen heiter am Kaffeetiſch, und als alle Platz genommen hatten, begann ihr Gatte vergnügt:„Ja, Kinder, ich habe Nachricht von meinem beſten Freunde bekommen, daß er uns in einigen Tagen be⸗ ſuchen will.“ Ein allgemeines„Ah“ des Staunens unterbrach ihn, dann führ er ſchmunzelnd fort: „Ez iſt der Kapitän zur See Rudolf von Norrmann, den ich wohl zehn Jahre nicht ge⸗ ſehen habe.“ r H 7 Arm durch den ihren und rief:„Bitte zum „Ich kenne ihn noch gar nicht,“ fiel Frau von Löwen ein,„damals haſt du dir mit ihm in Helgoland ein Rendezvous gegeben.“ „Ja, ja, bin auch ſehr begierig, den alten Hm, ſo alt iſt er zwar noch Jungen zu ſehen. ler, zu ſein und beſonders vom Rübenbau etwas zu nicht, denn er wird etwa fünf bis ſechs Jahre jünger ſein als ich.“ „Alſo auch noch in den beſten Jahren,“ meinte Hermann,„na, Papa, das wird ein intereſſanter Beſuch; vielleicht ſaltle ich noch um und werde Seeſoldat.“ „Puh, das wird wohl ein alter grauhaariger Mann ſein,“ murmelte Eliſabeth, etwas ent⸗ täuſcht;„ob der wohl den Oltoberball in der Stadt mitmachen wird oder ſich zu Hauſe ins Warme ſetzt?“ „Na, Kindchen, Rudolf war ſtets ein eifriger und eleganter Tänzer,“ tröſtete der Papa,„und das verliert ſich nicht ſo raſch.“ Die Zeit bis zu dem angemeldeten Beſuch verſtrich dem jungen Mädchen ziemlich lang⸗ ſam. Ihre Phantaſie malte ſich Kapitän Norr⸗ mann mit den wunderlichſten Farben; bald war's ein Halbgott mit wehenden Locken, bald ein müder, gebrochener Greis, dann wieder ein finſterer Mann mit wirrem, kohlſchwarzem Haupthaar. An dem Tage, als der Vater zur Bahnſtation gefahren war, um den lieben Gaſt abzuholen, litt es Eliſabeth nicht im Hauſe. „Komm, Hermann, wir wollen ihnen ent⸗ gegenreiten; es— iſt ſo ſchönes Wetter draußen.“ „Hm, ich bleibe lieber im Garten. Papa und Herr von Norrmann kommen auch nicht taſcher, wenn wir ſie abholen.“ i auf die Veranda. den Wagen zuerſt begrüßen. Hermann will nur ungeſtört eine Zigarre rauchen.“ Mama?“ ihm aufgepaßt!“ regtem heiteren Geſpr Norrmann lachte mohr niels auf. Löwen ganz verwundert zu ihrer Tochter, „dieſen Mann hätte ich nie für einen Kapitän zur See gehalten.“ mann ſein,“ flüſterte Eliſabeth aufgeregt;„ſetzt ſteigen ſie aus und kommen die Freitreppe herauf. Ich— ich will— einmal drüben nach⸗ e hen—. „Nicht doch, Eliſabeth, du mußt hier bleiben,“ gebot die Mutter mit Nachdruct, und eilte dann ſelblt den Herren enen. Landtage oder Landesrat als oberſter Vertretung. eſtländiſchen und livländiſchen ritterſchaftlichen ſtändiſchen Landtage als Organe lokaler Selbſt⸗ 1 verwaltung aufgehoben und konnten künftig nur als Ständekorporationen fortbeſtehen. . 5 Die eſt⸗ auf die Menge zu f alle Funktionen der lokalen Selbſtverwaltung N öffenelſche Meinung in 9 baltikum aufklären und vor einer moglichen 1 in den wichtigen Beratungen und Beſchlüſſen zuſammen. Offenbar verſucht der lwländiſche und eſtlandiſche Adel, ſich mit dieſer Aktion zum geſetzlichen Vertreter Eſtlands aufzuwerfen, wie ſchon Ende vention Deutſchlands nachſuchte. Die livländiſchen 0 und eſtländiſchen Ritterſchaften wollen ſich Eſt⸗ 0 lands Vertretung aneignen, um mit kurländiſchen! Eſtlands mit dem lettiſchen Südlivland und Kur⸗ 1 Im baltiſchen Landesſtaat würde dadurch die Entſtehung von ſcharfen nationalen Gegen⸗ ſätzen zwiſchen den weſensverſchiedenen und eihnographiſch ſcharf getrennten eſtniſchen und lettiſchen Völkern unvermeidlich ſein und der Adel trotz ſeiner verſchwindenden Zahl eine Standesintereſſen beſonders in der unglücklichen 9 Agrarfrage auf Koſten des Volkes zu ſchützen. Ritterſchaftliche Anſprüche auf Eſtlands Vertretung 9 2 —— 99. Michael. 8 2 r e . eſtniſchen Landtage, zu dem auch Vertreter der Deutſchen und Schweden gehoͤrten. Ein vom eſtniſchen Landtage beſtimmtes Geſamtkollegium ſeinem und den Mitgliedern der Landesregierung organiſierte noch vor dem Ein⸗ marſch der deutſchen Truppen in Eſtland eine eſtniſche Regierung, welche mit Hilfe der eſtni⸗ ſchen Truppen die Bolſchewiſtenherrſchaft brach, 3 9 5 9 1 1 9 2 Lächelnd legte Mama die Hand des unge⸗ f duldigen Töchterchens in die ihre und zog ſie „Komm, Kleine, wir werden“ „Wie wird nur der Kapitän ausſehen,“ 1 brach jetzt Aiſabeih das Schweigen,„ich bin ſo furchtbar neugierig. Du kennſt ihn auch nicht, „Ich ſah ihn vor etwa fünſzehn Jahren nur 6 ſehr flüchtig,“ meinte Frau von Löwen lächelnd, und Habe ſo gut wie gar keine Erinnerung von „Papa tat ſo gehelumisvoll,“ lachle die Kleine,„aber ſieh, dort wirbelt Staub auf!“ Hurra, ſie ſind's, es iſt unſer Wagen! Nun Neben Herrn von Löwen ſaß ein ſtaltlicher Mann, etwa anfang der Vierzig, mit dunkel⸗ blondem Vollbart und klugem, einnehmendem Geſicht; die beiden Herren ſchienen in ange⸗ vertieft, denn Herr von „Wie jung er ausſiaht,“ meinte Frau von g „Aber es kann doch nur Herr von Norr⸗ Von Nah und Fern. Keine Handtücher in Schlafwagen. Infolge des herrſchenden Mangels 10 40 luchſtoffen iſt die Staatseiſenbahnverwaltung nicht mehr in der Lage, die Schlafwagen wie bisher mit Handtüchern auszurüſten. Den Schlafwagen benutzenden Reiſenden muß daher überlaſſen bleiben, ſich Handtücher ſelbſt mitzu⸗ bringen. Sobald nach Kriegsende wieder aus⸗ Lebens und Futtermittel erſchlenen, ohne daß dle Anzeigenden die nach 11 7 1 50 erot 155 über den Handel mit Lebens⸗ und Fullermitteln un zur Bekämpfung des Keltenhandels bom 24. Jun 1910(NG Bl. S. 581) erforderliche Genehmigung der Polizeibehörde oder Preisprſfungsſtelle eingeholt hatten. Aus dieſem Anlaß ſei auf die einſchlägigen Vorſchriſten erneut hingewſeſen. Wer in Zeitungs⸗ anzeſgen Lebens- oder Futtermittel zu kaufen ſucht — und dazu gehört alles, was als Lebens⸗ oder eindlſche Ausland gelangen wird. So beweiſen wir den Feinden nehen der Stärke der deulſchen Waffen auch die unzerſtörbare Kraft unſeres Wirtſchaftslebens, denn die Be⸗ richte über den Erfolg der Leipziger Früh⸗ jahrsmeſſe werden auch bei ihnen ihren Eindruck nicht verfehlen. Die Ergänzung dazu wird der Erfolg der achten Kriegsanleihe bilden, ſaandſec⸗ von wo ſie über die Grenzen ing freier Kaffe dieſelbe Wirkung wie koffeinhaltiger; in beiden Fällen ſcheinen die beim Röſten des Kaffees entſtehenden Nebenprodukte mitgewirkt zu haben. Beim Genuß von Kaffee zeigte ſich bei allen Beteiligten eine verhältnismäßig große Zunahme des Unterſcheidungsvermögens für Hell und Dunkel bei Rot und Grün. Die praktiſche Nutzanwendung dieſer Feſtſtellungen für Beamte des Eiſenbahn⸗ und Schiffahrts⸗ l 5 Futtermittel dienen kann—, d i ipzi reichende Stoſſmengen zur Verfligung ſtehen, borherigen Genehmigung. Aceh en e ſcben ee e e deen wird die Staatseiſenbahnverwaltung es ſich an⸗[bar. Die Preisprüfungsſtellen ſichern durch ihren jeden Zweifel genommen hat. Die großen Ge⸗ gelegen ſein laſſen, die Wiederausrüſtung der Überwachungsdienſt die Befolgung dieſer Vorſchrift. ſchäftsumſaͤtze, die in Leipzig gemacht worden ſind, zeugen von dem Vorhandenſein reichlicher Schlafwagen mit Handtüchern ſo ſchnell al möglich zu veranlaſſen. 0 1 5 Der neue Militär⸗Perſonentarif. Am 1. April d. Is. werden auch die Militärfahr⸗ le e 1 für Militärfahr⸗ iſt ni mehr Pfennig, ſonder 4,1 Pfennig für den Kilometer. 19 1 Die Beteiligung an der ſoeben beendete Erwartungen groß. ſeeküſte wieder verſchwunden. di f b ni Heringsſung an der 0 0 9 5 597 ſo etwas bisher noch nicht geſehen habe. reiche Erträge brachte, ſcheint es plötzlich zu Ende zu ſein, ſämtliche bei Buſum der Fiſcherei N obliegenden Fahrzeuge ſind in den letzten Tagen Überſichts ohne Fang zunäckgekehrt. Damit hat ſich die der neue Sieg von Leipzig. brauch. arte zu den Hämpfen an de Mittel, wie ſie das Vaterland zur Kriegführung Und ſo wird ſich an den neuen Wirt⸗ n ſchaftsſieg von Leipzig derjenige der uchten Frühjahrs⸗Muſtermeſſe in Leipzig war über alle Kriegsanleihe würdig anreihen. z. Rund 75 600 auswärtige 5 1 1 Beſucher, ohne die Einheimiſchen aus Leipzig, Die Heringsſchwä 1305 füllten die großen Meßpaläſte, und langjährige Deringsſchwäsme an der Nord⸗ Kenner des Meſſelebens erklären, daß Ves Alkohol und Wahrnehmungsvermögen. Die Reaktionszeit, d. h. die Zeit, welche vom t weſtfront. alte Tatſache wieder beſtätigt, daß die Heungs⸗ ſchwärme ebenſo plötzlich verſchwinden, 5 sie auf gen iſenbahngüterberaubungen auf der Oſtbahn. Umfangreiche Eſtendazngslerdieh⸗ ſtähle ſind auf der Strecke Konitz—ersk auf gedeckt worden. Die Diebe ſchlichen ſich fort⸗ 18 während der Eiſenbahnfahrt in den Ge⸗ ckraum der Züge, in dem ſich die Gilſtäckgüter befanden, und warfen dann große Mengen——— 1. arb N e Stückgüter, darunter auch Füſſer und Kiſten mit wertvollem Inhalt, unterwegs die Bahn. böſchung hinab. Andere Mitglieder der Diebes⸗ bande fuhren dann mit einem Wagen die Strecke ab und ſchafften die geraubten Güter— neufchatel zunächſt in die Wälder. Bisher ſind vier Per⸗— 5 ſonen verhaftet worden. N* Europas größte Lokomotive. Die 88 größte Schnellzuglolomotive Europas iſt von oLisien der Sächſiſchen Maſchinenfabrik vorm. Richard 6 G95 Hartmann, Aktiengeſellſchaft in Chemnitz, fertig⸗ 6 B geſtellt und in dieſen Tagen in feierlicher Weiſe 8 les als die 4000. Lokomotive des Unternehmens . Amiens v o Holes Andelys 1 ö K 5 ULLre!* Belhuned 2 7„Douai 4 Arras,* . 3 8 N Az habng 155 N fęrunne * Se querddi 1 8 8 lontdidler, chausy 1 5 Je a0 uvals ie Sne 8 mpiè sie ſ. der ggced Clermont Saisons 00 32 G Seniis 0 n ö Heal Pagls f den Kgl. Sächſiſchen Staatseiſenbahnen über⸗ geben worden. Das eiſerne Ungetüm hat mit Tender eine Länge von 23 Metern; die Höhe der Lokomolive, die eine Geſchwindigkeit bis zu Es mag dem Außenſtehenden vielleicht nicht 120 Kilometern in der Stunde entwickeln kann, ganz klar ſein, waruu der Beſuch einer Ver⸗ beträgt ungefähr 4,50 Meter. anſtaltung, wie der Leipziger Meſſe, ſo hoch Feuer in einem Poſtwagen. In dem bewertet wird, daß von einem„Sieg“ geſprochen von Rostock nach Neuſtrelitz abgelaſſenen Perſonen⸗ werden kann. Die Leipziger Muſtermeſſen ſind zug entſtand zwischen Roſtock und Laage im iedoch etwas anderes als ſonſt eine Ausſtellung Poſtwagen Feuer, das ſo ſchnell um ſich griff, oder ein geſchäftlicher Treffpunkt. Hier ſammelt daß der ganze Poſtwagen bald in he e ein Retten der Poſtſachen nicht zu denken, ſämt⸗ beſonderen Bedeutung iſt. Hier wird eine Über⸗ liche Briefſchaften, Pakete und Zeitungen ver- ſicht über die Leiſtungen und die Leiſtungs⸗ brannten. Das Feuer wurde von Hilfsmann⸗ fähigkeit unſerer Induſtrie geboten. Ihre viel⸗ ſchaften, die aus Roſtock herbeigerufen worden ſeiligen Erzeugniſſe, auf denen im Frieden unſer waren, gelöſcht. Zwei Poſtbeamte, die den Ausfuhrhandel beruhte und die auf den fremden au de Hanne erlitten im Geſicht und Märkten die Erzeugniſſe derälteren Induſtrieländer, an den Händen Brandwunden. e größere Verkehrsſtörung. 1 80 halten, ſind in Tauſenden von Aus⸗ Die Fleiſchrationterung in Holland. tellungsräumen und Ständen Um den infolge des Mangels an Futtermitteln 9 denen jeder zahlloſe Muster verſchiedener Mien e ſtark gelichteten holländischen Vieh- 90 n enthält. Ein Gang durch eſſand wieder etwas zu vermehren, wird in die Kusſtellungsräume der Leipziger Früh⸗ Holland der Fleiſchverbrauch rationiert, und bene 1918 zeigte uns, daß unſere Erport⸗ 15 ſollen Nu einmal 200 Gramm pro cler 0 Schwierigkeiten der Kriegs⸗ 8 10 1 1 der Bevölkerung kommen. für die Ausfuhr arbeiten zn daß ſie ſogar Menſchenhandel in Rußland. er für die Ausfuhr arbeiten können. Die zahl⸗ 5 Dichter Maxim Gorki 910 in 1855 4. ie Faber Beſucher der letzten Früh- Petersburger Bericht der Pariſer Blätter ein lahrsmeſſe haben ſich wiederum, wenn auch verzweifeles Bild von der Venohung ber nicht im ſelben Umfange wie in Fnledene een, ruſſiſchen Voltsmaſſen. Man ſtehle, was man mit deutſchen Waren verſorgen können und ihre ben d 100 17 eta, Frodoſia ver- auf den neutralen Märkter wo die feindlich üften die Soldaten Menſchen. Aus dem Kau-. ih ß laſus herausgeſchleppte türkiſche, armeniſche und S ihnen entgegentritt, immer noch ihren kurdiſche Frauen wurden für 25 Rubel verkauft. Stand behaupten. 1„Strafbare Zeitungsanzeigen. Neuerdings ſtehenden Vaterlandes überzeugt und die Kunde ſind in Heilungen immer noch Kaufgeſuche für! vom wirklichen Stand der Binge in ihre Heimat! — PPPwõã ˙ Ww Fc eee CCCCCCFCFPFFCcrcc 80 a hellen ſich ein weſentlicher Teil des deutſchen Geſchäſts⸗ Flammen ſtand. Der Zug wurde durch Ziehen verkehrs, und zwar ein Teil, der für das Wirt⸗ der Notleine zum Halten gebracht, doch war an ſchaftsleben unſeres Vaterlandes von einer ganz Durch das dor allem England, erfolgreich aus dem Felde ge⸗ Augenblick des Empfanges eines Sinnenreizes bis zur Auslöſung einer entſprechenden, zweck⸗ bewußten Tätigkeit verſtreicht, wird durch Al⸗ koholgenuß ungünſtig beeinflußt, nämlich ver— längert. Verfuche haben ergeben, daß ſelbſt nach dem Genuß kleiner Alkoholmengen das ö Wahrnehmungsvermögen für hellere und dunklere Toͤne von Rot und Grün ſich verlangſamt. Von Prof. Hugo Schulz wurden im pharmakologiſchen Inſtitut der Univerſität Greifswald Verſuche vor⸗ genommen, um näheres über die Einwirkung alkoholiſcher Getränke auf die Reaktionszeit zu erfahren. Vor allem handelte es ſich darum, feſtzuſtellen, ob die mitaufgenommenen Neben⸗ ſubſtanzen— das Hopfenbitter beim Bier und das ſog. Bukett bei Wein und Kognak beſondere Wirkungen auslöſen könnten. Die Verſuche wurden an ſieben Herren und zwei Damen ausz⸗ und Sekt ergab ſich für alle Beteiligten eine! deutliche Abnahme der Fähigkeit, Hell und Dunkel bei Rot und Grün unterſcheiden zu können. Die ſtärkſten Abweichungen vom Normalen wurden ö bei den an Biergenuß in den Vormittagsſtunden nicht gewohnten Damen beobachtet. Die Werte für die Abnahme des Unterſcheidungsvermögens lagen bei den Herren erheblich niedriger. Auch beim Wein hatten die am Verſuch beteiligten Damen die ſtärkſte Herabſetzung der Unterſcheidung von Hell und Dunkel bei Rot und Grün aufzu⸗ Berſuchsteilnehmer lagen bei allen Getränken fur Grün innerhalb engerer Werte. Durch den Genuß von alkoholiſchen Getränken wird jeden⸗ die Verſuche, die mit Koffein gemacht wurden. Die Aufnahme von reinem Koffein wirkungslos, merkwürdigerweiſe hatte koffein- Kun ſt und Alifſen ſchaft. Außerſt intereſſant waren meiſten Krie dienſtes ſowie für die Feldſoldaten ergibt ſich von ſelbſt. Geriehtshalle. Berlin. Eine Wurſtfabrik in einer Laube hatte die Frau Mathilde Kagel aus Charlottenburg be⸗ trieben, welche ſich unter der Anklage des verbotenen Schlachtens vor der Strafkammer des Landgerichts III zu verantworten hatte.— Wie die Beweisauf nah me ergab, hatte die Angeklagte in ihrer, in der Jungfernheide gelegenen Laube kurz hintereinander fünf ſchwere Schweine geſchlachtet. In der Ver⸗ handlung bekundete ein Kriminalſchutzmann, der die Ermittlungen geleitet hatte, daß die Laubenkolonien in der Jungfernheide den eigentlichen Schlachthof für den Berliner Schleichhandel darſtellen; mit voller Beſtimmtheit kann angenommen werden, daß in den dortigen Lauben ſchon Tauſende von Schweinen verbetswidrig geſchlachtet worden ſeien.— Der zatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten und 1000 Mark Geldſtrafe, da die An⸗ geklagte offenbar als Lieferantin für Berliner Schleichhändler tätig geweſen ſei. Demgegenüber bat der Verteidiger um eine mildere Strafe, da es ſich tatſächlich um reine Privatſchlachtungen gehandelt habe, durch die die Angeklagte ihre an der Front befindlichen zwei Sohne mit Wurſt und Speck ver⸗ ſorgt habe. Das Gericht folgte auch dieſen Aus- führungen und erkannte auf nur 14 Tage Gefängnis und 500 Mark Geldſtraſe. N . Hreglau. Nach längerer Verhandlung wurde in dem Prozeſſe gegen die Hausdame Schulz aus Berlin, die ſeinerzeit den hieſigen Rechtsanwalt Karſen in ſeiner Wohnung erſchoſſen hat, das Urteil gefällt. Die Geſchworenen verneinten die auf Totſchlag lautende Frage, nahmen vielmehr nur Körper- verletzung mit tödlichem Ausgang an. Der Gerichts⸗ hof erkannte auf zwei Jahre Gefängnis ohne An⸗ 0 5 rechnung der Unterſuchungshaſt. —— 2 Gemeinnütziges. Mittel gegen Schimmel. Es kommt häuſig bor, daß in Räumen mit feuchten Mauern, in Schränken und anderen Behältniſſen, auch an Kleidern und ſonſtigen Gegenſtänden Schimmel an⸗ ſetzt. Wo Schriftſtücke und wichtige Dokumente aufbewahrt werden, iſt dies von unabſehbarer Tragweite, weil die Schrift ſehr darunter leidet und oft ganz unleſerlich werden kann. Das beſte 541% e 35 N N fait 25 91 Mittel dagegen iſt, außer fleißigem Lüften, die Auf⸗ ſtellung eines Gefäßes mit ungelöſchtem der durch Abſorbierung der Feuchtigkeit die Luft trocken und rein erhält, der Kalk muß aber häufiger er— neuert werden „Kämme zu reinigen. Werden Kämme längere Zeit in unſauberem Zuſtande gelaſſen, ſo wird die Hornſaſer durch die Fettſäure zerfreſſen, und die ge— ſchwächten Zähne brechen ab. Um dies zu ver⸗ hindern, iſt eine gründliche Reinigung der Kämme notwendig; man bürſtet dieſelben vermittels einer ſcharfen Zahnbürſte mit Salmiakgeiſt ſorgfältig aus und ſpült mit ſchwachem Sodawaſſer nach. So be⸗ handelte Kämme haben eine faſt unbegrenzte Halt— barkeit. N „falkflecke aus Kleidern entfernt man am leichteſten durch Abreiben mit einem mit Eſſig ge— aufgeſpeichert, geführt. Beim Genuß von Bier, Wein, Kognak tränkten Läppchen, nur muß man die Reinigung bald vornehmen, damit die Flecke nicht zu tief freſſen. . 7 1 2— N Lulftige Ecke. Immer genan. Hausfrau:„Ich habe mich dieſen Mittag hinreißen laſſen, Ihnen einen Teller an den Kopf zu werſen, Berta! Hier ſchenke ich Ihnen drei Mark, und nun ſeien Sie nicht länger böſe!“—„Das ſind nur zwei Mark und ſiebzig Pfennige!“—„Selbſtverſtändlich! Dreißig Pfennige bringe ich für den zerbrochenen Teller in Beſtellungen zeigen, daß unſere deutſchen Waren weiſen. Die individuellen Schwankungen ſämtlicher Abzug!“(Megg. Bl In der Redaktion der Feldzeitu fehlt noch eine Seite Humoriſtiſches, —„Ah was, drucken wir doch einfach 2 J** 5 77 N r 99 7 g 1 r 5 „„ ugleich haben ſich die ausländiſchen, ins ſalls das Wahrnehmungsvermögen für Rot am F 7 il beſondere die neutralen Meßbeſucher von der ſtärkſten herabgeſetz Volks wirtſchaftliches. inneren Kraft unſeres im vierlen Kriegsjahre bi Verfücße, die Splitter. Der häusliche Frieden Der höchſte Wunſch. Genhals: blieb möcht' ich ſein und von der Luft leben können * (Megg. Bl.“ „Hier, liebe Cäcilie, bringe ich dir meinen leider recht und ich empfinde es heute mit be⸗ Es war an einem Vormittage, die Herren] dachten Worte, die ich geäußert— ehe ich Sie alten Freund Norrmann, daz heißt„alt“ iſt er ſonderem Bedauern, ein alter Mann zu ſein. Aber nichts deſtoweniger werden wir, denke ich, gute Freunde werden und auf dem Ball zu- ſein, Eliſabeth ſaß am Klavier und übte fleißig, Ich bitte ſchon heute um denn ſie beſaß ein ſehr hübſches muſitaliſches noch 15 nicht.“ „Wie herzlich freuen wir uns alle über Ihren lieben Beſuch, Herr Kapitän,“ grüßte die Hausſreu in ihrer feinen, liebenswürdigen Weiſe;„ich kann kaum Anſpruch auf unſere frühere Bekanntſchaft machen—.“ Sie ſind zu gütig, gnädige Frau, den Seebaren ſo freundlich aufzunehmen,“ klang die ſonore, ſympathiſche Stimme des Kapitäns, und Eliſabeth fühlte, wie heiße Glut in ihre Wangen ſtieg, als des Fremden Blick auf ſie ſiel;„es zut ſo wohl, nach dem ruheloſen Nomaden⸗ leben einmal in gemütlichem Famitienkreiſe aus⸗ 80 „Und hier iſt unſere Tochter, Albrecht; wo ſteckt denn Hermann? Ich wollte ihn N glei eee 6 8 ee nd nun trat der ſtattliche Seemann vor das junge Mädchen, verneigte ſich lächelnd und ſagte:„Hoffentlich werden wir gute Freunde, mein gnädiges Fräulein; ich freue mich auf⸗ tichtig, die Tochter meines allen Freundes be⸗ Zrüßen zu dürfen.“ „Willloumen— Herr von Norrmann—.“ „Aber, Ekfaßelh, du biſt ja ſchüchtern wie ein Backfiſch. Nun, was meinſt du, ob dieſer uad ana ot 1 0 wohl den Ball in der oder lleber zu Hauſe hinte Ofen ſiten. n „Aber, Papa,“ rief das junge Mädchen, dem 75 Verlegenheit das Weinen fahne e als as Lachen. ſammen tanzen. einige Tänze.“ fangenheit und ſie wurde wieder das heitere wöhnte und liebte. Erſt beim Abendeſſen wich Eliſabeths Be⸗ 7 hatten einen Spaziergang ink Feld gemacht und konnten vor einer Stunde nicht zurück Talent. Geſtern abend hatte ſie Wunſch geſungen, 0 auf allgemeinen beſonders weil jene an⸗ reizende Kind, welches die ganze Familie ver⸗[genehme Männerſtimme gebeten:„Nur ein Lied, Mehr als einmal ruhten Fräulein Eliſabeth.“ Mama hatte ein Lied aus⸗ Norrmanns Augen ernſt, beinahe wehmütig auf geſucht und das junge Mädchen geſungen, wie Augen ſie lieblich ſtanden. halb wußte ſie nicht. ſtͤbchen aufſuchte, blieb ſie hochalmend am Tiſche ſtehen und griff nach Chamiſſos Ge⸗ dichten; wie von ſelbſt ſchlug ſie eine Stelle auf, die ihr bisher ſo wunderlich und unglaublich vorgekommen: „Seit ich ihn geſehen, Glaub' ich blind zu ſein! Wo ich hin auch blicke, Seh' ich ihn allein.“ ** * Die Zeit flog dahin; auf Schloß Löwenau herrſchte ein munteres, angeregtes Leben, und Albrecht von Norrmann fühlte, wie er täglich ſeſter und inniger in den glücklichen Familien⸗ kreis hineinwuchs. Eliſabeth beſonders ſchien ihm die Fee des heiteren Hauſes, obwohl ſie, zum uu, nun, Jriulein von Löwen. Sie haben heimlichen Erſtaunen dis Ihrigen, von Tag zu Taa ſtiller wurde. 1 10 dem roſigen Geſichtchen, dem die großen dunklen i Und dann rann es Eliſabeth heiß zum Herzen, ſie hatte auflubeln und dabei doch Tränen vergießen mogen, wes⸗ Als ſtie ſpät abends ihr zierliches Turm⸗ noch nie zuvor, ſo weich und ſeelenvoll und da⸗ bei doch ſo jubelnd: „Kehre, ach kehre doch bald mir zurück.“— In dem Augenblick flog ein Gegenſtand auf die Taſten des Klaviers, und Eliſabeth ſprang errötend in die Hoͤhe; ihr Vater und Kapitän von Norrmann waren ins Gemach ge⸗ treten, erſterer hob lachend die Handſchuhe auf, welche er neckend nach der Tochter ge⸗ ſchleudert. „Na, Kleine, wir bringen frohe Nachricht vom Ball; heute in acht Tagen wird das Tanz⸗ bein geſchwungen, hier Albrecht natürlich voran. Laß dir von ihm noch mehr erzählen.“ Und lachend ging er hinüber zu ſeiner Frau, indes die beiden zuerſt wortlos ſich gegenüber⸗ ſtanden. Der Kapitän ſaßte ſich zuerſt und ſagte herz⸗ lich, die Hand des jungen Maͤdchens ergreifend: „Ich danke Ihnen, Eliſabeth, für Ihren Geſang; 1 „Oh, Herr von Norrmann, das ſind Sie nicht; ſtrafen Sie nos immer meine unbe⸗ kannte?“ „Nein, nein: aber ich präge ſie mir ſeſt e um nicht eine Torheit zu begehen, ehe ich reiſe.“ Tief erſchrocken ſtarrten ihre großer dunklen Augen den ſchoͤnen ernſten Mann au daß ſein Herz auffubelte in Wonne und Weh. „Ja, mein Fräulein,“ nickte er bewegt und nahm abermals ihre kleine Hand in die ſeine; „ich habe ſoeben den Befehl bekommen, in vier⸗ zehn Tagen mein Schiff bereit zu halten, mit einer Abteilung Seekad etten den Winter über im Mittelmeer zu kreuzen— ſo kommt der Abſchied gleich nach dem Ball an die Reihe.“ Sie war bis in die Lippen erblaßt; ſprechen konnte ſie nicht, nur mit dem Köpfchen nicken als der Kapitän for tfuhr:„Und nun noch eine Bitte, Eliſabeth, an Sie allein!“ N Er nahm eines der herumliegenden Albums, ſchlug es auf und wies mit dem Finger auf ein Photogramm des jungen Mädchens, das neueſte. „Darf ich dies mitnehmen— zum An⸗ denken?“ „Ja,“ hauchte ſie,„aber— Sie kommen wieder?“ Er antwortete nicht, ſondern fragte lächelnd und bog ſich tief über das bebende Madchen: „Und beim Ball bitte ich um Polonäſe, Qua⸗ drille, auch Souper?“ „Ja,“ murmelte ſie noch einmal; aber alt er läßt mich auf Augenblicke faſt vergeſſen— ſie ſeßzt di i ſchi daß ich ein alter Mann bin.“ 80 4 eahlenden Gag Na mae po 1(Schluß folgt.)