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April 1918. ö Der Vorſtand. — 8„Die Kriegswoche“ hochintereſſante Aufnahmen vom Kriegsſchauplatze. Nachmittags: Kinder u. Jugendvorstellung Um zahlreichen Zuspruch bittet SSSS GSS J. Faltermann. Zur photogr. Aufnahme der Erstkommunikanten 1 bin ich wie alljährlich am Weissen Sonntag— und am darauffolgenden Sonntag im Hofe der Butterſtößer Englischen Fräulein hier anwesend. N 9 0 5 lt zer zu jeder Aufnahme liefere ich eine 1 Kartofſe oß Vergrösserung gratis! rochlöffel Wergelhölzer Bekannt beste und billigste Ausführung! ſind eingetroffen bei Große Auswahl in Skrien⸗Karten eingetroffen bei Jakob Beyer. Photographf. Grahmück i Jakob Beyer. M annh eim*. N 51 1 1 N. 1 9 29 40 2 Alle Sorten 5 1111. 0 Wirrhaare 5 kauft zu den Tagespreiſen Heinrich Tann, Friſeur. Spar- und Leihkasse E. G. m. u. H. Zeichnungen zur 8. 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April An unſere Gemeinde⸗Ei 5 ln unſere Gemeinde⸗Einwohner! Die 8. Kriegsanleihe betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Deutſche Reich den Ruf an das geſamte Deutſche Volt ohne Ausnahme hat ergehen laſſen, die Mittel aufzubringen um der aufgelegten 8. Kriegsanleihe zu einem vollen Er⸗ folge zu verhelfen. Unſere bisherigen Kriegsanleihen waren Volksanleihen im wahren Sinne des Wortes, und die jetzige Kriegsanleihe muß alle vorhergegangenen, ſowohl inbezug auf die Zahl der Zeichner, als auch hinſichtlich des Ergeb— niſſes gewaltig übertreffen, weil es, wie man wohl hoffen darf, die letzte ſein und damit die große Siegesanleihe wer— den wird, die uns den von unſeren großen Heerführern Hindenburg und Ludendorff gewollten Frieden bringen wird. Unſere tapferen Feldgrauen haben unter der genialen Führung Hindenburgs den Ruſſen, die uns zu zer— trümmern berufen waren, vernichtende Schläge verſetzt, unter deren Auswirkung der Friede im Oſten jetzt zuſtande— gekommen iſt. Angeſichts dieſes gewaltigen, unſere Feinde niederſchmetternden Ereigniſſes gedenken wir voll Dankbar— keit unſerer oberſten Heeresleitung, den tapferen Führern und unſeren Feldgrauen, die dies zuſtandegebracht und uns in der Heimat vor den feindlichen Horden verſchont haben. Mit Wehmut und tiefem Schmerze gedenken wir auch aller derjenigen, die bei dieſen Rieſenkämpfen ihr Herzblut für uns Daheimgebliebenen verſpritzt und ihre Liebe und Treue für das Vaterland durch ihren Tod beſiegelt haben. Mögen ſie im Himmel für ihre Taten gerechte Belohnung empfangen. Nun wendet ſich der Endkampf unſeren verbittertſten Feinden, den Franzoſen und Engländern im Weſten zu, die nach wie vor die dargebotene Friedenshand mit Hohn zu— rückgeſtoßen haben, in der mehr wie wahnſinnigen Annahme, uns immer noch niederringen zu können, obwohl ihre herigen phantaſtiſchen Prophezeiungen über unſere militä riſche, wirtſchaftliche und finanzielle Schwäche ſich mehr als trügerlich erwieſen haben. Der treue Gehilfe unſeres Gene ral-Feldmarſchalls Hindenburg„Ludendorff“ hat geſagt:; „Unſere Feinde ſollen den Frieden haben, aber auch den Kampf, wie ſie ihn bis jetzt noch nicht verſpürt haben.“ Und dieſer Kampf iſt jetzt im Weſten gegen unſere Feinde in einer Weiſe entbrannt, furchtbar, unerbittlich, wie ihn die Weltgeſchichte noch nicht geſehen hat. Und mit vollem Recht. Haß und Groll erfüllt uns gegen ſolche gewiſſenloſe Kriegs— verläugerer, die mit der Fortſetzung des Krieges die ganze Blutſchuld auf ſich geladen und der Stimme der Menſchlich— keit kein Gehör geſchenkt haben. Gottes ſichtbares Walten iſt mit uns, das zeigen die bisherigen und die jetzigen gewaltigen Erfolge in dieſen paar Tagen. Der Kampf gegen unſere Feinde wird zu einem furchtbaren Strafgericht Gottes an dem gewiſſenloſen franzöſiſchen Chauvinismus und britiſcher Macht- und Beutegier. Unſere Feinde im Weſten haben uns, als wir weit in der Minderheit und zur Defenſive verurteilt waren, nicht bezwingen können, und jetzt, nachdem uns durch den Frieden im Oſten unſere beiden Arme freigeworden und wir in der Ueberlegenheit ſind, erst recht nicht. Deshalb iſt an dem Ausgang dieſes letzten gewaltigen Ringens, zu dem unſere Feinde uns und unſere oberſte Heeresleitung herausgefordert haben, nicht mehr zu zweifeln. Hindenburg und Ludendorff haben bis jetzt immer Großes geleiſtet, ja ſich durch ihre Taten ſelbſt über— troffen, ſie werden auch den Schlußkampf mit unſeren herr— lichen Truppen zu einem für uns ſiegreichen Abſchluß bringen. An ſolche Leiſtungen des Feldheeres müſſen ſich die— jenigen des Heimatheeres würdig anreihen. Dazu bietet die jetzige 8. Kriegsanleihe die beſte Gelegenheit, die ein großer Geldſieg werden und den Sieg des Feldheeres in der Heimat ergänzen muß. Wir hoffen, daß die Herren Vertrauens- männer, die bisher ſchon tätig waren, überall gebefreudige Hände finden werden, wir erwarten, daß ſich Niemand bei der Zeichnung ausſchließen, ſondern Jeder freudig und wil— lig zur Krönung dieſes vaterländiſchen Werkes beitragen und durch Erwerb eines Anleiheſcheines ſich eine ſchöne Erinne— rung an dieſe große, ernſte und ſchwere Zeit, in der wir durch Not und Tod zuſammengeſchweißt wurden, ſichern wird. Insbeſondere erwarten wir von den Landwirten und den Zurückgeſtellten, die den großen Vorzug, in der Heimat wirken zu können, genießen, daß ſie, wie bisher, ihre Pflicht gegen das Vaterland in reichlichem Maße erfüllen, ſich da— mit auch gleichzeitig des Dankes gegen unſere Feldgrauen entledigend. Auch wir ſind zur Entgegennahme von Zeich— nungen und zu jeder gewünſchten Aufklärung in dieſer Sache gerne bereit. Der Worte ſind jetzt genug geſprochen, jegt laßt die Taten folgen. Wer nicht mit Blindheit ge⸗ ſchlagen iſt, muß ſeine Verantwortung gegenüber dem Reiche bei der 8. Kriegsankeihe erkannt haben. Darum auf zum guten Gelingen:„Durch Kampf zum Sieg, durch Sieg zum e deſſen Segnungen Euch Allen zum Vorteil ge 0 0 N reichen mögen. Lamberth, Großherzoglicher Bürgermeiſter. Sonntagsgedanken. Jetzt oder nie, ſo muß die Ehre immer ſprechen; ihre Stunde, ja ihre Minute iſt immer da; ſie kann nichts verſchieben, ſie darf nicht von der Gelegenheit und dem Zufall hoffen, ihr Geſetz bleibt immer das Kurze und Runde: Tue, was du mußt, und überlaß Gott die Entſcheidung. e e E. M. Arndt. e e 18 Wochenrundſ chau. Die Rieſenſchlacht von Monchy—La Fere iſt ge— ſchlagen. 90000 Gefangene(meiſt engliſche) gemacht, mehr als 1300 Geſchütze genommen, ungerechnet diejenigen, die von den Deutſchen ſofort in Gebrauch genommen wurden, zahlloſes Kriegsmaterial vernichtet, ungeheure Mengen an Lebensmitteln erbeutet, die gegneriſche Front, und zwar gerade an der Stelle, wo ſie für uneinnehmbar galt, auf einer Breite von 100 Kilometern und einer Tiefe von 60 Kilometern durchſtoßen. Das iſt die Wahrheit über die gewaltigſte Niederlage, die je England in ſeiner bis⸗ tauſendjährigen Geſchichte erlebt hatte. Man hat jen— ſeits des Kanals anfänglich das Furchtbare nicht zuge- ſtehen wollen. König Georg, Lloyd George und Wilſon beeilten ſich, dem geſchlagenen Marſchall Haig zu kondo⸗ lieren, aber ſo zuckerſüß, daß die Niederlage faſt wie ein Sieg ausſah, genau ſo, wie man es nach der See⸗ ſchlacht bei Skagerrak gemacht hatte. Aber die Wahr- heit— und wenn ſie ſo grauenhaft ausſieht wie bei Monchy—La Fere— läßt ſich auf die Dauer nicht unterdrücken. Nur Eines iſt den Gegnern gelungen: die aufgegan— gene Naht, die die engliſche und die franzöſiſche Armee zuſammenhielt, iſt wieder geflickt. Das verdanken ſie wohl dem neuernannten Generaliſſimus Foch, der neue Reſerven dem vordringenden Sieger entgegenwarf und es. ganz beſonders auf unſere beiden Flanken Albert (nördlich) und Montdidier(ſüdlich) abgeſehen hatte. Vir mußten nach den rieſenhaften Leiſtungen ausſetzen. Jetzt müſſen unſere Lücken wieder ausgefüllt werden, der Nachſchub geſichert ſein, dann wird es weiter gehen. Das mächſte Ziel iſt Amiens, der Hauptſtapelplatz der eng⸗ liſchen Heeresverſorgung. Von dieſem Haupteiſenbahn knotenpunkt hängt alles ab: die Sicherheit von Paris, die Manövrierfähigkeit der Eugländer und die Exiſtenz der Kanalhäfen. Foch will ſich für Amiens„verbürgen“. Ob ſeine verzweifelten Maßnahmen den drohenden Schlag abwehren können, wird die Zukunft zeigen. Wir ſtehen nur noch 16 Kilometer vor dieſer Stadt und 70 Kilometer vor Paris. Compiegne, Soiſſous, die wichtigſten Ver- bindungswege der Feinde, Dünlirchen, die Etappenplätzo St. Pol und Doullens, und nicht zu vergeſſen die Rieſen— feſtung Paris ſelbſt, ſie alle liegen ſchon unter dem Feuer unſerer Ferngeſchütze. Hingegen liegen Franzoſen und Engländer im Wettſtreit, wer von ihnen am meiſten Städte und Dörſer zerſtört. Von den Eugländern kann man es verſtehen, ſie vernichten ja nur das Gut ihrer Freunde, nicht ihr eigenes; was aber die Franzoſen für ein Intereſſe daran haben, ihre ſchönſten Baudenk— male wie die Prachtkirchen von Laon und Noyon in Aſche zu verwandeln, das begreift unſereiner nicht. Es wird nach dem Krieg einen böſen Katzenjammer abſetzen. Und dies alles— wenigſtens bei den Franzoſen— um Elſaß-Lothringens willen! Clemencecau hatte vor der Weſtoffenſive in Wien angefraat, ob man zu 2 K———— Teleſon 217 0 —.* ——— 1918 Friedensverhandlungen bereit ſei. Die Franzosen wiege. ſich ſcheinbar noch in der Hoffnung— oder die Hoff⸗ nung wird ihnen vorgegaukelt— daß ſie doch noch den Krieg gewinnen oder wenigſtens einen Frieden erreichen können, der ihnen Elſaß⸗Lothringen zurückgibt und Deutſchland zwingt, allen Schaden zu erſetzen, den ſie ſelbſt im Verein mit ihren treuen Verbündeten im eigenen Lande angerichtet haben. Darum hat Miniſterpräſident Cle menceau— wie vor ihm ſchon Asquith, Lloyd George und Wilſon— den Verſuch gemacht, Oeſterreich⸗ Ungarn von Deutſchland abtrünnig zu machen, aber der „Tiger“ holte ſich eine böfe Abſage. i Sb raf Czernin hat davon in einer Anſprache an eine Abordnung des Wiener Gemeinderats vom 2. April dankenswerte Mitteilung gemacht, wie wir denn ſeit ge— raumer Zeit gewohnt ſind, Aufklärung über wichtige Ge⸗ ſchehniſſe in der großen Politik nur aus oder er Wien zu erhalten. Die Rede des öſterreichiſch-ungariſchen Mini— ſters des Aeußern war intereſſant und lehrreich, nament— lich in dem, was er ſo gewiſſermaßen zwiſchen den Zeilen ſagte. Zuerſt beſchäftigte er ſich mit Herrn Wilſon und ſeinen vier Punkten. Man hat Wilſon nachgeſagt, äußerte Graf Czernin, er habe in ſeiner letzten Kundge⸗ bung an den Kongreß in Waſhington den Verſuch gemacht einen Keil zwiſchen Deutſchland und Deſterreich-Ungarn Aut treiben. Gott bewahre, ſagt Graf Czernin in der Diplomatenſprache, ſo etwas darf man Wilſon nicht zu— trauen; er meinte aber: Wilſon möchte ſchon, aber ich erkläre ihm, daß der Verſuch ausſichtslos iſt. So ausſichts⸗ los, wie das Friedensangebot Clemenceaus. Dieſer hätte gern mit Oeſterreich-Ungarn Frieden gemacht, damit es auf Deutſchland einen Druck ausübe, Elſaß⸗Lothringen herauszugeben. Zum Frieden wäre Czernin ſchon bereit geweſen es wäre„ſein“ vierter geweſen—, aber von Elſaß-Lothringen wolle er nichts wiſſen; eine elſaß⸗loth⸗ ringiſche Frage gebe es für das verbündete Deutſchland nicht, alſo auch nicht für Oeſterreich-Ungarn. Stark ver⸗ ſchnupft, zog ſich Clemenceau zurück und die Weſtoffenſive die von den Diplomaten vermieden werden wollte war unvermeidlich geworden. Graf Hertling hatte ſchon in ſeiner letzten Reichstagsrede dunkle Andeutungen gemacht, daß etwas geſchehen ſei, das die Reichsregierung überzeugt habe, daß der Krieg im Weſten nicht anders als mit aon Waffen hoeondiat morden könne Damit i dor 1.. 0 5. tit. meinte Reichskanzler wohl das fFriebensangebotr Glemenceaus. Ob ſonſt noch einiges mitgeſpielt hat, wie z. B. das Friedensangebot, das Lloyd George durch den früheren Burengeneral Smuts in der Schweiz an Oeſterreich⸗ Ungarn richten ließ und das ebenfalls auf eine Tren⸗ nung von Berlin und Wien hinauslief, das wird die Zukunft noch enthüllen. Im übrigen gab Graf Czernin Aufſchluß über den Friedensſchluß mit Rumänien, bei dem Oeſterreich-Ungarn Grenzberichtigungen erhält, die faſt den Umfang des Groß⸗ herzogtums Baden erreichen, wogegen ſich Rumänien an ukrainiſchem Gebiet in Beßarabien ſchadlos halten kann. Außerdem kommen die Kohlengruben von Petroſeny unter öſterreich-ungariſchen Schutz. Wenn Deutſchland für dieſe Sicherungen eintritt, ſo iſt es wohl nicht mehr als billig, daß unſer Verbündeter auch die Sicherungen vertritt, die wir gegen die weſtlichen Feinde brauchen werden, wie z. B. die Lothringiſchen Gruben, die für die deutſche Induſtrie eine Lebens frage ſein werden. In Frankreich hat die Nachricht, daß Clemen- ceau den Frieden angeboten habe, Beſtürzung hervor⸗ gerufen. Man hatte nichts davon gewußt. Allgemein wird der Schritt ſo aufgefaßt, daß Clemenceau der deut⸗ ſchen Offenſive aus dem Wege gehen wollte, da er fürchtete, die Alliierten ſeien dem verſtärkten deutſchen Heer nicht mehr gewachſen. Clemenceau habe dem Lande die Wahr— heit über die militäriſche Lage verheimlicht. Beſonders berübelt wird es ihm, daß er das Friedensangebot rund— weg abgeleugnet hat, während es doch von London aus ziemlich offen beſtätigt worden iſt. Schweizer Be— richte ergänzen die bisher bekannten Tatſachen dahin, daß die eigentliche Auregung von Lloyd George aus— jegangen ſei und Clemenceau habe ſich ihm angeſchloſſen. In die Grube, die Lloyd George und Clemenceau den deutſchen gegraben haben, ſind ſie dauk der Feſtigkeit inſeres Bundesgenoſſen ſelbſt hineingefallen. Und ſie oerden nicht mehr herauskommen. Dafür wird Hinden— Ura ſorgen. — A . Es eilt nicht mit der Einzahlung! Wer will, kann die Zahlung der gezeichneten Kriegsanleihe auf die Monate April, Mai, Juni, Juli verkeilen. Alſo: jeder kann zeichnen! Wer 100 Mark zeichnet, braucht ſie erſt am 18. Juli zu zahlen. 0 . ————-—— Friede mit Rumänien! Als wir in Auguſt 1916 an der Somme mit Englanbern und Franzoſen kämpften, als weder der Anfturm im Weſten noch die gleich⸗ zeitigen Ruſſenangriffe im Oſten Deutſchland niederzuringen vermochten, da ſollte der Ein⸗ ritt Rumäniens in den Krieg das Zünglein“ an der Wage zugunſten der Entente bilden. Eine irre geleiſete rumäniſche Regierung erklärte am 27). Auauſt 1916 Sſterreich-Ungarn den Krieg. Ein größeres Reich erträumte der könig, als er den Lockungen der Entente folgend, ſich zum Verrat an den Mittelmächten und zum Klieg gegen ſie entſchloß. Wenige Wochen päler hatte er die Hauptſtadt und den größten Teil des Landes verloren, mußte in Jaſſy an der Oſtgrenze Rumäniens ſeine Zuflucht nehmen. 1 0 dy 211 or“ Heute wird wieder an der Somme gerungen.„ Propagandaminiſter f blieb bei uns ruhig. Ernennung wir haben ausgeholt, Sommer! Wir ſind dieſes Mal die Angreiſer, zum großen Schlag im Weſten haben nicht wie unſere Gegner im 1916 einen kleinen bedeutungsloſen Anfangs- erfolg erſtritten nein, wir haben die! feindliche Front durchbrochen, ſind in einer Front von achtzig Kilometer Breite hinter dem Feinde her weiter Frankreich hin— ein. Am 25. März 1918, da wir den eiſten Teil der Schlacht hereits 1 gewonnen hatten, wurde der Friede mit Rumänien unterzeichnet. Ironie des Schickſals! Heute iſt endgültig Rumänien aus dem Kreiſe unſerer Feinde aus— geschieden, die in der Sommeſchlacht 1916 durch Rumäniens Flankenſtoß das Kriegsgeſchick zu wenden hofften. Moraliſch muß die Tatſache des Friedens zwiſchen den Mittelmächten und Rumänien auf die Völker Englands und Frankreichs in der gegenwärtigen Lage kataſtrophal wirken, bedeutet doch dieſer neue Frieden den Abſchluß des ſammenbruches der ganzen Ententepolitik. g gekreiſt und eingeengt zwiſchen müchtigen Feinden, umſtellt von allen Seiten, ſollte Deulſch— land den Todegſtoß erhalten. Deutſchland aber erwies ſich mächtiger wie die Feinde er⸗ rechnet hatten. Es hat einer Welt von Feinden die Stirn geboten, hat im Oſten bereits große Abrechnung gehalten. An der geſamten Oſt— front hat das deutſche Schwert den Frieden er⸗ ſtritten. Nunmehr hat Deutſchland mit einer ungeahnten, die Feinde überraſchenden Kraft den erſten großen Schlag gegen ſeine weſtlichen Gegner geführt. Vergeblich hatte es wiederholt dieſen Gelegenheit zu ehrenvollem Frieden ge⸗ geben. Umſonſt! Die Feinde verſchmähten den Frieden. Sie beſtanden auf der Fortſetzung des Kampfes. Heute zittern bereits Frankreich und England. Zwei engliſche Armeen, zahlreiche eiligſt herangeftehrte engliſche, franzöſiſche und amerikaniſche Reſerven ſind geſchlaägen. In drei Tagen ſind 45000 Engländer als Ges ſangene in unſere Hand gefallen, nahezu 1000 Geſchütze und eine unüberſehbare Menge von ſonſtigem Kriegsgerät erbeutet worden.— Die Deutſchen ſind wieder in Noyon, Herr Clemenceau! Paris wird von deutſchen weit⸗ tragenden Geſchützen bombardiert. Und gleich- zeitig Frieden mit Rumänien! Keines militä- riſchen Kraftaufwandes bedarf es für uns mehr im Oſten, jede Hoffnung iſt der Entente ge- nommen, dorthin deutſche Kräfte abzuziehen. Der auf Aushungerung Deutſchlands aufgebaute Plan unſerer Feinde iſt kläglich geſcheitert. In abſehbarer Zeit ſteht uns der Oſten zur Einfuhr von Getreide und Vieh, Erz, Rohſtoffen offen. Zwar konnten wir bereits im vergangenen Jahre den Teil Rumäniens wirtſchaſtlich für uns aus Eine ganz andere Kraftquelle ſtellt jedoch f Land dar, unter den Segnungen des Friedens ſeine Acker beſtellt, ſeine Herden hület, ſeine Bergwerke betreibt. Es ſteht gut um die deutſche Sache! Mit heißem Dank müſſen wir Friedensſchluſſes mit Rumänien auſſchauen zu unſeren heldenhaften Führern, zu unſerem un— vergleichlichen Heer. Ihnen d vir,! die Oſtſront frei, die eherne 2 zwiſchen uns und unſeren öſtlichen Nachbarn niedergelegt iſt, daß wiederum Handel und Verkehr die Wege herüber und hinüber wandeln können. 2 Die Geſchichte hat den mrs deen Ein auch Ha Vest 833 95 anläßlich des danken wir, daß ungsmauer Paſgdinen rener. mNamemeen Das laufende Feuilleton Erzählung unterbrochen Mächtli 1* 1 Kriegsſkizze v G8 eine ſtille So konnte ſich gar nicht vorſtellen, daß die ſo brutal ſein konnten, miteinander zu und zu kämpfen an einem ſo göttlich ſchönen d, an dem die Natur alle Geſchöpfe und Ruhe ermahnt. ald und warf tieſe on war * Schatten lichen Duft ausſandten, während Nachtſchwalben auf ſchweren Flügeln, nach Beute ſchnappend, lautlos durch die Luſt ſegelten. Auf einem kleinen Hügel mann mit Offizieren. Sie hatten gerade mit gutem Appetit ein kaltes Beeſſteak verzehrt, der Kalfaktor mit großer Gefahr vom Train des Regiments herbeigeholt hatte. Und zwei A 998 nun rauchten ſie friedlich ihre Zigarren, nippten an ihrem Grog und ſprachen mit leiſer Stimme pon den langſamen Beförderungen und den Operationsplänen des Oberſt. juten auf der Wieſe hatten die Truppen ſich hinter ihren verkoppelten Gewehren ge⸗ lagert, hier und da ſah man einen Feuerſchein gufglimmen, wenn ein Soldat ſich ſeine lurze Pfeiſe auſteckte, oder vernahm den einen und deren baeb erſlickten Fluch, wenn einer von ) Unberechtigler Nachdruck wird verſolgt. verſtorbenen Rumänenkönigs recht gegeben, die dem Feſthalten an Mittelmächten das Wort redeten. unermüdlicher gemeinſchaftlicher 5 die ſchweren Schäden des Krieges zu heilen, die gegenſeilige wirtſchaflliche Entwicklung zu Spionage⸗Gefahr in Deutſchland. Rumänen- Empörung müſſen, Kriegsverlängerungshetzer, Leiter des engliſchen Spionagedienſtes in Deutſch⸗ mal,. 6 Feind mit ſeinen vielen ihm g ge⸗ ſtellten Millionen an Veſtechungsgeldern bei uns anrichten um U RE ezäl deutſcher Feldgrauer, die ſolcher niederträchtigen Ausſpionierung ſallen! werden, daß die feindlichen Agenten, die gegen l deulſche N 8„ und S dienſte vorwiegend ſchwache Charaktere ſich au ſuchen, bewußt ſe 1 1 N 5 1143 riſch, 96 5 ſich nicht nur um Verrat militäriſcher G n⸗ Mahnung eee eee Hoch und finſter auf Wieſen, von denen die Nachtſchatten if, die ö eifrig lag der Haupt⸗ der Freundſchaſt mit den In eiſriger Friedensarbeit ördern, iſt das Gebot der Zukunft. über die Northeliffe-Gefahr in Deutſchland chreibt die Kölniſche Volkszeitung“: 5 Eigentlich hätte doch ein lauter Aufſchrei der a durch unſer ganzes Volk gehen als die engliſche Regierung am 8. Februar d. Is. den millionenſchweren Preſſebeherrſcher Lord Northcliffe, dieſen blutigen ausdrücklich zum ernannte! Aber alles Was bedeutete denn die geriſſenen Mannes: doch dieſes ö ſeine Beſtallung als oberſter nichts anderes, als and. Nun überlege ſich der deutſche Michel ein⸗ was für Unheil ein ſolch rückſichtsloſer zur Verfügung ge— kann— zum Unglück ungezählter ind Verräterei zum Opfer muß auch mit der Tatſache gerechnet (8 überreiche Bezahlung von außen Giſt ins Volk tragen, für ihre Spion- und Spitzel⸗ nachher teilweiſe un— und es denen viele Schaden des Vaterlandes Und hierbei handelt von zum Söhne handeln. one me auch um Aufbringung von niſſe an den Feind, ſondern ſchlimmer Gerüchte, lichen Agenten zur kerung und Herabdrückun erfunden und in Umlauf geſetzt her gehören die in den fü amtlich zurückgewieſenen törichten Gerüchle ul Uns ſegsanleihe und erfundene 81 Hitean fond Die hien feind der Beböl— der Stimm nor don werden. Beun An liche Unſicherheit das weit ſchlimmere Verluſte unſerer durch eigene Gasvergiftungen. Der jün Flieger mittags auf den Nach Mitteilung eil ſt dieſe Alarmieri durch& J der Krieg Gerede o e f„ traf st blenz traf Zeitpunkt z auf Erlaß unmittelbar oder Agenten und ihrer leiſtet, ſofort weg wird Umſtänden die Todesſtraf iſt Neues ſagt, Dleſe Handlangerdienſte herrates verhaftet worauf unter Jorartigc e derartige Helbar pionage wegen ſicher am J nichts Kr jeder wiſſen müßte, daß benutzen! wenn nach Ol und ſonſtigen trafrec — r ̃ i! Mäc 10 — 7 en Maſſonreiſ ern der Kor raden einen Streich ſpielte. 0 e war auf Vorpoſten linken aus Notwendigkei denn man glaubte mit Be zu wiſſen, d mwar. Im übrigen hatte gekämpft und nach ſeiner Meinung zugeſetzt gen 1 S2 n Feinde ſo! lag 8 behagl(l) mmernacht. Hauptmann legte und ſtreckte gerade die Hände hinter den Nacken ſich mit einem Seufzer der Befriedigung, ſo lang er war, ins [Gras— da—— pang— ein Schuß knallte in der Ferne, ein ſchweißbedeckler, erſchöpfter Soldat ſprang über den Feldzaun und näherte ſich der friedlichen Gruppe. „Hallo! Was gibt's?“ Der Soldat ſtand ſtramm vor ſeinem Haupt— mann, verſchnaubte ſich ein paar Sekunden lang und berichtete dann: „Der Befehlshaber der Feldwache Nr. 2 berichtet, daß feindliche Patrouillen ſeine Poſten beunruhigen, und daß ſich ein Bataillon auf dem Marſch hierher befindet.“ „Teuſel noch mal, können ſie einem nicht mal' in der Nacht Ruhe gönnen! So geh zurſick und bring dem Leutnant die Order, daß er ſich ſo lange wie möglich in ſeiner Stellung halten ſoll— ſo bald ich kann, werde ich ihn unter⸗ ſtützen.“ wärtigen Amtes v. Kühlmann, nutzen 8 20 Anordnung gibt alſo den Kriegsbef ö Recht, die Vorteile des Geſetzesparagraphen bei klärung zu veröſſentlichen Weſt ront Grundlage des — 9“ rw run* r 5 pagnie ſeinem älleren 5 ſchnallte den aß der Feind hier nicht man den daß er wohl keinen man in guler und genoß die unteilbares Ganzes und ſind übereingekommen, den Inhalt erſt zu veröffentlichen, wenn er vollſtändig fertig iſt. Iunzwiſchen ſind die Kommiſſionen an der Arbeit, die wohl einige Tage in Anſpruch nehmen wird, ſo daß unſer erſter Vertreter, der Staatsſekretär des Aus⸗ die Pauſe be⸗ könnte, um das Oſterſeſt daheim zu verleben. Der Vertrag wird keine Beſtimmungen über das Schickſal der Dynaſtie und über Beßarabien enthalten. * Durch die deutſche Preſſe geht eine aus neutralen Zeitungen übernommene Mitteilung, nach der die Zentral⸗Einkaufsgeſell⸗ ſchaft m. b. H. ihre Kontrakte in Nor⸗ wegen gelöſt habe und in aller Kürze ihre dortigen Zweigniederlaſſungen aufzugeben beab⸗ ſichtige. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt dieſe Meldung nicht zutreffend. Richtig iſt, daß die norwegiſche Regierung unter engliſch⸗ amerikaniſchem Druck Maßnahmen getroffen hat, um die bisher ſchon ſtark eingeſchränkte Ausfuhr von Fiſchereiprodukten nach Deutſchland weiter zu vermindern. Dieſe Maßnahmen haben aller⸗ dings eine Einſchränkung des norwegiſchen Betriebes der Z. E. G., nicht aber deſſen völlige Einſtellung zur Folge. Die Einfuhr ſämtlicher ausländiſchen Heringe, Fiſche und Fiſchfabrikate bleibt nach wie vor zentraliſiert. * Hinſichtlich der Steuererleichterungen für Kriegs beſchädigte hat die preußiſche Finanzverwaltung kürzlich die Steuerbehörden durch einen Runderlaß darauf hingewieſen, daß des Einkommenſteuergeſetzes, der eine Herabſetzung der Steuer bis zu drei Stufen bei beſonders ungünſtiger wirtſchaftlicher Lage, des Steuerpflichtigen zuläßt, gegenüber Kriegs⸗ beſchädigten zur Anwendung kommen darf. ſchädigten das I a Dileſe ihrer Veranlagung in Anſpruch zu nehmen. Nuacebeeich. «Die Regierungen Großbritanniens Frankreichs ſind übereingekommen, folgende Er⸗ zie kaiſerlich ruſſiſche vertrat, ſich finanziell ver⸗ lreiibar Rußland und ver⸗— es endgültig. Die Ver⸗ durch keine gegenwärtig oder in ind am Ruder befindliche Re— ohne daß die Jerſchüttert wird. Sonſt wird es keine“ heit in den 1 0 inander mehr lich ſein, langfriſtige im Umlauf befind- eibungen werden uhen oder werden als ſie erung allſge gerung hungen der ruhen tel heit der neuen Staate 15 bder vertreten werden Großrußland. isher geſpannten Beziehungen iſchen Behörden und Deutſch d beginnen ſich allmählich freundlicher zu ge— N beiden Seiten der Wille zu kommenden Haltung die die Kontrolle ibil⸗ nobiliſation lÜ⸗Kommiſſion der deut— geſetzt i lich i rde! außeren Rr olen 3 durch die bisher eitere 1 zweſen und den Finnland. und durch den Senat ſein Beglaubigungsſchreißen an die finniſche Regierung. Der Ge⸗ ſandte äußerte in einer Anſprache, daß er ſich glücklich fühle über die dankbare Aufgabe, Deutſchland in einem Lande zu vertreten, das durch die Entſchloſſenheit, mit der es ſich gegen die Angriffe einer übermächtigen Fremdherr⸗ ſchaft verteidigt, die Sympathie und Bewunde⸗ rung der ganzen Kulturwelt erworben habe. In ſeiner Antwortrede äußerte Sengtor Spin⸗ burfurd: Nicht nur der gemeinſame Feind iſt die Urſache der Annährung in den Gefühlen des finniſchen Volkes an Deutſchland, ſondern auch der gemeinſame Boden der deutſchen und finniſchen Kultur. Das ſchon ſeit langer Zeit beſtehende Freundſchaftsverhältnis zwiſchen beiden Völkern hat ſich unter den harten Prüfungen des Weltkrieges nur gefeſtigt und wird ſich künftig zu immer größerer Herzlichkeit ent⸗ wickeln. Numänien. * ber die Stellung der führenden Politiker zur Dynaſtiefrage wird aus Bukareſt berichtet: Miniſterpräſident Marghiloman will mit der Dynaſtie arbeiten, weil er der Meinung iſt, daß dieſe nur aus Schwäche ſeiner⸗ zeit der kriegeriſchen Strömung in Rumänien nachgegeben hat. Peter Carp dagegen fordert offen die Abdankung des Königspaares. Noch weiter geht Beldiman, der die Abſetzung der ganzen Dynaſtie verlangt. Das neue Wirtſchaftsjahr. — Gefahren für die Kartoffelernte.— Durch die kurze Befriſtung des Saatkartoffel⸗ handels bis zum 15. März wurde nach den Ausfuhrungen eines landwirtſchaftlichen Fach⸗ mantzes der Ausdehnung und Förderung des Kartuffelanbaues in bedenklicher Weiſe entgegen⸗ gewirkt. So verſtändlich es einerſeits iſt, daß man die Verſorgung der Stadtbevölkerung mit Speiſekartoffeln ſicherſtellen wollte, ſo ge⸗ fährlich müſſen auf der anderen Seite Maß⸗ nahmen für die zukünftige Volksernährung werden, die nur einſeitig dem Augenblicks⸗ bedarf Rechnung tragen. Das Saatkartoffel⸗ geſchäſt war am 15. März in vollſtem Gange. Der Landwirt, beſonders der kleinere Beſitzer, läßt ſich durch nichts von ſeiner alten Gewohnghfeit abbringen, erſt im Laufe des Früh⸗ 7 Be⸗ n Staat oder der Geſamt⸗ en, die Rußland vertreten vorhanden ſten Tagen eine ſte⸗ -der Landwirtſchaft, jahrs ſeinen Saatkartoffelbedarf zu decken. Ihm iſt es pöllig unverſtändlich, wenn auf ſeine Saatkartoßel⸗Beſtellungen die Auskunft. erteilt werden mißz, daß der E aatkartoffelverkauf außer⸗ halb der Kommunalverbände geſetzlich nicht mehr zuläſſia iſt, während auf der anderen Seite mit allen Mitteln für den Mehranbau von Kartoffeln geworben wird. N 1 Ebenſo kann die Anforderung von Speiſe⸗ kartoffeln im dieſem Zeitpunkt auf den Mehr⸗ anbau von Vartoffeln nur ſchädlich wirken. Die Güter, welche Saatgut gebaut haben, können meiſtens erſtt im April nach dem Verleſen der artoffeln vonlſtändig überſehen, was davon noch verkäuflich iſt. Trotzdem wurden ſchon vom 15. Maͤrz abt von zahlreichen Kommunalver⸗ bänden Speiſakartoffeln angefordert, und zwar elſach in ſo großer Menge, daß dieſe nicht d mannten hwundreſerve gedeckt, 1 in die Saat⸗ S b ide aufe gen Nachweiſe vor über anerkannges S ſolches faſt reſtkos erungen an ſtellt 1 0 f können. Es Die als erkauft iſt, ſehr große An⸗ Speiſelartoffellieſerungen daß dieſe Güter ihren pflichtungen nur durch Eingreifen in die Be ftände anerkannter Saatgutkartoffeln nachkommen können. Alle Geſuche der b ge— ſord Ne. 8 57 wurden, Ver berufsmäßigen Vertretungen für die Beſriſtung des Saat⸗ und»verkaufs einen ſpäteren 15. März zu erwirken, haben keine huſtimmung gefunden. In Intereſſe(Ficherung einer genügende! Kartoffelernte muß aber nochmals die dringende Erwartung ausgöſprochen werden, die Friſt etwa bis zum 1, Mai hinauszuſchieben und mit der Anforderung von Speiſekartoffeln, die gutkartoffelan⸗ Zeitraum als den dor ſandte, Freiherr v. Brück, nicht allein aus der Schwundreſerve aufgebrach 9e lichen Empfang werden können, bis nach dem 1. Mai zu warten j Na 1 U Eſehl, Laufſchritt eilte er Herr Hauptmann!“ Und im davon Der Hauptmann verſchlang den Reſt ſeines in einem Zuge, erhob ſich mühſam und Säbel um. 8 1„ N 8 AN das iſt'ne ſchöne Geſchichte. 9 1 Grogs „Na, Was iſt nun zu tun „Sich ſchlagen bis auf den letzten Mann, Herr Hauptmann,“ ſchlug der jüngere Offizier vor, und dabei leuchtete er vor Kampfluſt und Antreten! Ehrgeiz, wie ſie einen neu gebackenen Leutnant zu erfüllen pflegen. „Du redft, wie du's verſtehſt. Sich ſchlagen his auf den letzten Mann. Das wäre wirklich vitzig. Wenn es ernſt wäre, dann käme das vielleicht in Betracht. Aber du weißt ja, wie's t: wenn man gerade ſeine Ruhe haben möchte, 1 N ) 9 . 1 1 i dann kommen dieſe verehrten Herren Kampf⸗ richter dazu, ſchnüffeln einen auf, bekritteln alles, ſchnauzen einen an und lun, als wären ſie ge⸗ ſcheitere Strategen als Moltke und der ſelige Napoleon zuſammengenommen. Sich ſchlagen bis auf den letzten Mann! Als gäbe es gar keinen Unterſchied zwiſchen Krieg und Frieden! Nein, mein lieber Junge, wir müßten uns eigentlich zurückziehen, das verſteht ſich von ſelbſt— aber dann erfolgt ein Flankenangriff auf das Regiment, der Oberſt wird fuchs wild, und meine Maforsepauletten gehen zum Henker. Und vorrücken? Ja, das iſt ebenſo verkehrt... Ich wünſchte, der Teufel hole den Feind und uns dazu. Wirklich, eine beſonders angenehme Überraſchung!“ Und fuchend gab der Hauptmann den Befehl * u va FFFEEECCCTCCcCCC zum Ausrücken, um ſeiner in Not geratenen Felbwache zu Hilfe zu eilen. Er nahm eine gecignete Stellung ein und traf ernſte, umfaſſende Maßnahmen für den be⸗ vorſtehenden entſetzlichen Kampf. Man begann Schützengräben zu graben, kam aber nicht weit damit, da der Kanonendonner ſich immer ge⸗ fährlicher naͤherte und man bereits das Gewehr⸗ feuer zwiſchen den dunklen Baumſtämmen auf⸗ leuchten ſah. Der Hauptmann ging murrend umher, war biſſig gegen alle, die in ſuine Nähe kamen und verbreitete Entſetzen und Verwirrung überall, wo er ſich zeigte. Auf ſeinen Streifzügen ſah der Hauptmann zufällig ſeinen Vize⸗Feldwpbel Haſt, der, ſich vor Überrumpelung geſchützt wähnend, hinter ein paar dichten Sträuchern ſtand und dort den Inhalt einer Feldflaſche buüderlich mit vier gleichgeſinnten Kameraden teylte. „Naas... was bedeutcht das!“ brüllte der Kompagniechef.„Heißt das zraben!?“ „Nein, Herr Hauptmann,“ ſtammelte der be⸗ ſtürzte, entſetzte Feldwebel, nein, Herr Haupt- mann, das heißt... ſaufen.“„„ „Saufen— ja, ſchockſchwerzenot, ich will dich lehren ſaufen— mir aus den Augen—, lauf über zum Feind— oder wolzin du willſt— aber fort von hier, nur fort!“ „Ach, Herr Hauptmann...“ „Fort, fort, fort... oder zuin Kreuzdonner⸗ ne ich will dir zeigen, weihin du gehen ollſt! J Obwohl der Feldwebel dieſun beſtimmten Beſehl für ſeinen naͤchſten Auſeng halisort gern Die Tuberkuloſe. Ihre Bekämpfung nach dem Krlege. Im Rahmen der Fragen über die Erhaltung und Mehrung der Volkskraft iſt keine Frage wichtiger als die der Tuberkuloſebekämpfung. Deun bei Betrachtung der Geſamtheit der Be⸗ vtikerung ergibt ſich, daß— nächſt dem Darm⸗ lerurrb der Säuglinge— keine einzige einheit⸗ liche Todesurſache die Tuberkuloſe an Zahl der ihr erliegenden Opfer übertrifft. Deutlicher noch wird ihre verheerende Wirkung bei der Be⸗ trachtung der Todesurſache im 15. bis 60. Lebens⸗ jahr, alſo in der Haupterwerbszeit. Es iſt viel auf dem Gebiete der Tuberkuloſebekämpfung geſchehen, und ſeit den 80er Jahren konnten wir in Deutſchland auf eine Abnahme der Tuberkuloſe hinweiſen. In Anbetracht zu der Ungeheuerlichkeit der Opfer ſind aber auch heute noch die Bemühungen als ganz unzureichend zu bezeichnen. Um ſo bemerkenswerter ſind die Leitſätze, die Privatdozent Dr. Karl Ernſt Ranke über die Tuberkuloſebekämpfung nach dem Kriege aufſtellt, wobei er von dem Grundſatz ausgeht, daß es ſchlechterdings keine wahrhaft ſoziale Maßregel gibt, die nicht auch für die Be⸗ kämpfung dieſer furchtbaren Krankheit von Be— deutung iſt. Vor allem ſind die Anſteckungs⸗ möglichkeiten beſonders in den erſten Lebens⸗ jahren zu verhüten, da für die Tuberkuloſe⸗ erkrankung das Säuglingsalter und die erſten Kinderfahre am empfänglichſten ſind. Zwei Unterarten der Tuberkuloſe ſind zu beachten, nämlich die menſchliche und die bisher viel zu weuig berückſichtigte Rindertuberkuloſe. Be⸗ ſondere Verhütungen des Anfteckungsweges vom Rind zum Menſchen, wobei als Haupteingangs⸗ pforten die Haut, die Mundhöhle und der Darmkanal in Frage kommen, ſind unerläßlich. Abgeſehen von Unreinlichkeit im Stall und von den Fliegen ſind als Anſteckungsträger Milch und Butter zu bezeichnen. Daher ſoll für das empfängliche Kindesalter Milch nur abgekocht gereicht werden, Paſteuriſierung genügt nicht. Als ausführendes 7 die Organ zur Bekämpfung der menſchlichen Tuber kuloſe hat die zu erweiternde Auskunfts- und Fürſorgeſtelle für Lungenkranke zu dienen. An⸗ ſteckende Tuberkuloſe, auch Hauttuberkuloſe müſſen wie die übrigen Volksſeuchen als anzeigepflichtig erklärt werden, das Gleiche hat für die ſchwere Kindertuberkuloſe zu gelten. Die bei der Be— hörde einlaufenden Anzeigen Der. ausnahmslos an die Fürforgeſtellen weiterzu— geben, die ausreichende Mittel zu einer wirk⸗ 922 das damit zur müſſen, Anreiz haben einen ſamen Fürſorge Publikum hierin erblickt. Eine Unlerſtützung aus Anlaß der Tuber— kuloſebekämpfung darf niemals als unterſtützung“ gerechnet werden. Da Familie der Hauptanſteckungsort iſt, hat Fürſorge beſonders die Herausnahme Kranken aus ſeiner Umgebung zu Anſteckende Tuberkulöſe ſind durch die beſondere geſetzliche Beſtimmungen aus dem Nahrungs- mittelgewerbe, der Kinderpflege und-erziehung, ; San Staub- den Tuberkulöſe entſchädigt nach Möglichkeit aber auch aus und Gasberuſen fernzuhalten. muß aus öffentlich werden, bis er eine andere hat. Da die allgemeine Wohn- und Auſenthaltsſtätten völlige Reinlichkeit verhütet wird, entſprechende erzieheriſche Maßnahmen erläßlich, und darum iſt durchaus leuchtend, wenn Ranke z. B. in den ſchulen, neben den ſchon vorhandenen für Ordnung und Betragen auch die Ein— führung einer perſönlichen Reinlichkeitsnote in Vorſchlag bringt. cee ere * 1 eee Ftli 158 Volkswirtſchaftliches. Zulaſſung erhöhten Gasverbrauchs. Der für Kohlenverteilung hat mit daß d der Heiz⸗ Vorjahr auen go 7 7 Nor chſeuchung der un- ein⸗ Volk 2 eee mn Reichskommiſſar lückſicht darauf Kochwert des G neinen etwas ve mer angew Dle ge jenübe rmindert iſt, n etwaigen Anträgen der. erbraucher entſprechende Erhöhung der ügeſtandenen Gasverbrauchsmengen möglichſt „ eee ee ea rHafr- de m die Vert eſen, auf eine e? ſind foſort und Anzeige iſt Armen Armen⸗ e fenn e nſenſend To Gerſte die Verfügung über zehntauſend Tonnen Gerſte oder die gleiche Malzmenge zu den Deutſchen Brauer Dieſe Tonnenzahl war die Höchſtmenge, die ere n des Verleilung erfolgt durch ermöglichen. bund. N 5 die in Bayern erlangt werden konnte. gefunden allem durch erſcheinen Rechnung der markthalle wertvoller poſten mi aufgeſtellt. bemerkt, 2 Eiſenbahnwagen und im Bahnhoſe nachts eine der mann rer zugeben. Ferner ſind für die Vertrauensmänner und die Kriegsamtsſtellen Richtlinien herausgegeben worden, auf Grund deren eine engherzige Aus⸗ legung der vom Reichskommiſſar zwecks Kohlen⸗ erſparnis erlaſſenen Verordnungen nach Möglichkeit vermieden werden ſoll. In allen dringlichen Fällen können Autznahmen zugelaſſen werden. Wird ein Antrag auf Erhöhung der Gasverbrauchsmenge abgelehnt, ſo iſt Berufung an den Reichskommiſſar für Kohlenvertetlung zuläſſig. Von Nah und fern. Fortſchreiten der Reichs⸗Wohnungs⸗ Reform. Die Reformtätigkeit des Reiches auf dem Gebiete des Wohnungsweſens iſt neuerdings in bemerkenswerter Weiſe in Fluß gekommen. Nachdem das Reich im Kriege durch die Schutz⸗ geſetzgebung für Hausbeſitzer, Mieter und Hypo⸗ thekengläubiger bereits ſtark in die Verhältniſſ des Wohnungsweſens eingegriffen und ſich neuerdings durch den Vizekanzler v. Payer auch zu vollziehen. it und umfaſſender werdenden Aufgaben des Reiches nungsweſen im Reichswirtſchaſtsamt erweitert und ausgebaut werden. Franzöſiſche Dörfer 5 Deutſchland. Die Mitteilung, daß ſich in Deutſchland franzöſiſche Dörfer und Güter be— Wahrheit. rechtmäßiges Eigentum franzöſiſcher Beſitzer; ſind dies die beiden Dörfer Kruſendorf Grundbeſitz und Ländereien 622 Hektar groß, und die beiden Güter Rotenſtein und Behrensbrook. Dörfer und Güter lagen unter Pachtung. Nachdem der Staat dieſe anſehnlichen franzöſiſchen Beſitze ent⸗ eignet hat, ſind die beiden Dörſer jetzt von der deutſchen ſchleswig-holſteiniſchen Höfebank käuf⸗ lich erworben worden; aus ihnen ſollen Renten- daß Kruſendorf und Neudorf wieder deutſche Bauern- dörfer inmitten deutſchen Landes werden. Wahr⸗ werden, ſo und Bauernſtellen geſchaffen werden dort Kriegsbeſchädigte unter ſcheinlich 0 wirtſchaftlichen Bedingungen gunſtigen ſiedelt Bier Nur Hird Durch für unſere Weſtkämpfer. Vereinbarungen mit den bahyeriſchen (5 gelungen, zur ttruppen und der Rüſtungsinduſtrie rhalten. bund. * Die Perſonenſchiffahrt auf dem Rhein. Geſtaltung des Perſonenverkehrs auf dem Rhein in einer Intereſſen— gemeinſchaft v zreußiſch-Rheini Dampſſchiffahrt 2 geſellſchaft für den mit den beteiligter Verhandluns ö gebnis, Mon Wegen der 1 durch die erbundenen geſe 1 ein ſind der letzten Zeit mit dem Er⸗ im ſoll. Köln. gen worden erſonenverkehr den des Vorjahres fortgeführt wer in Für iſenbahnwagen mit der großen Unſicherheit Ladung hatte man it geladenem Gewehr zur Bewachung Trotz dieſer Vorkehrungen wurde nachts ein Wagen und Fäſſer mit Butter Eine wie ein ein und der 9 Togo Wegen erbrochen geſtohlen. Dame igen vorfuhr Butter und mehrere aufluden 1 0 19 fü Fäſſer mit enthielt; die Spitzbuben Kiſten entnommen, hatten als ſie von reögut bereits vierzehn rm G ο⁴ον mur zu einer größeren finanziellen Bewilligung zur Unterſtützung der Bautätigkeit bereit erklärt hat, iſt es jetzt im Begriſſe, einen weiteren Fortſchritt Angeſichts der immer wichtiger finden, iſt gewiß befremdend, beruht aber auf Dieſer große franzöſiſche Beſitz liegt im Kreiſe Eckernförde und war bis vor kurzem e858 und Neudorf, im däniſchen Wohld zwiſchen Kieler Förde und Eckernförder Bucht gelegen, mit allem nicht weniger als größeren ange- Behörden Deckung des Bierbedarfs D ie 0 ſchen fahrt⸗ Rahmen die L. Köln trafen an der Haupt⸗ Ni.. Butter e Gendarmerie eine Anzahl hat bei dem erbrochenen Leute und davon⸗ ſuhren. Weiterhin erbrach auf einem Kölner Ende März bis Diebesbande einen Wagen, Feld von 5—46 Bahnpolizeibeamten überraſcht wurden. Als die Diebe auf die Beamten ſchoſſen, holten die Beamten militäriſche Hilfe herbei; einer der Diebe wurde erſchoſſen, ein zweiter verletzt, die übrigen entkamen. Ein Heugſt für 60000 Mark. Die Kriegsverhältniſſe zeitigen ganz ungewöhnliche Erſcheinungen. Die Preiſe für landwirtſchaft⸗ liche Gegenſtände und für Vieh ſind außer⸗ ordentlich geſtiegen. Daß aber für einen Hengſt die Summe von 60 000 Mark geboten wurde, dürfte doch wohl zu den Ausnahmefällen ge⸗ hören. Die Hengſthaltungsgenoſſenſchaft Ste⸗ dingen(Oldenburg) erhielt für ihren Hengſt „Reinhard“ ein Gebot von 60 000 Mark. Sie will jedoch das wertvolle Tier im Intereſſe der Nachzucht erhalten. eee 0 im Wohnungsweſen iſt vor allem eine Aus- geſtaltung der Verwaltungsorganiſation zur Be wältigung dieſer großen Aufgaben erforderlich. Deshalb ſoll die bisherige Abteilung für Woh- und Güter in ö das Eiſerne Kreuz mit g Das Eiſerne Kreuz mit ten S ˖ rad dieſer Auszeichnung. Es wurde bisher nut einmal, und zwar bei Belle-Alliance, Ger dem 5 verliehen. Eine Deutſche in Frankreich ſtandrecht⸗ lich erſchoſſen. Am 15. März iſt in Bourges in Frankreich eine Dortmunderin, das Laden fräulein Ottilie Soß, ſtandrechtlich erſchoſſen worden. Sie hatte bei Kriegsausbruch ausgezeichneten Sprachkenntniſſe in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt. Danach hört ihre Angehörigen nichts mehr von ihr, bis jetzt der Pfarrer von Bou der ihr in ihrer Todes⸗ ſtunde Beiſtand geleiſtet hatte, Nachricht von ihrem heldenmütigen Ende gab. ihre Herichtshalle. ſtarken ſechs jugendliche Berlin. brecheriſchen. Willen 1 geklagte an den Tag„die Raubzüge durch Charlottenburg ausg haben und deshalb vor der Strafkammer ſtar Die bis dahin n beſtraften, für ihr Alte ſtark entwickelten[f Angeklagten hatten ſi Hauptſache in Char⸗ lotten nommen, abſtatteten, wobei ſi— hatten. Sie erbeuteten in vier ſchirre und Pferdedecken, ſogar die Frechheit, Schlitten zu ſtehlen und auf letzterer eute zu f Daneben erbrachen ſie auch noch den f Weißwarengeſchäſts und r Kartons mit Wei ferner r, gelegentl ein F Hühner. Der! hof erwog, daß in j meiſten Fällen das gef Gut 0 bezw. erſetzt worden iſt 2 auf 1 J 9 Monat 6 Monate und fängnis feſt. n ungewöhnlich haben ver⸗ An⸗ Einen perlich deren tin hefördern n eines ans aus wieder. 8 0 und ſet die 10 ate, qq zweimal zonaſe Ge⸗ eee 5 Risi Der Kleingärtner. Anzucht von Kopfſalat in Kleingärten. 3 anfangs April ſät man ein! Quadratmeter Größe breitw Kopfſalat, und zwar kann man dabei 0149 ſcht ſäen 2 1 lanzchen 4 mit 11 Stalldung anzuraten. haupt Dei Selk ſo erzählt die Chronik, hatte im Jahre A 8 Wunders ein ſtücke anffs Rathhaus vnd alleda jedermann zum Spiegel auffgehenget. Die bbrigen ſtücke hat der Bürger in das oder B Was iſt, werden ſe vns ſchree ſchlagen werden. 80 1 nmidor un⸗ Wider moͤrderiſch E 1 Schutzmann in gleichgültiger Haltung. Blätter haben, zieht man 50 bis 100 Stück zum Auspflanzen. Dann beginnt man zu eſſen, indem man für jede Woche eine Portion aus⸗ ſticht. Beim Ausſtechen ſorgt man dafür, daß man ſtets dort nimmt, wo die Pflänzchen am dichteſten ſtehen, ſo daß die ſtehenbleibenden immer mehr Platz und Luft bekommen. geht es weiter, bis endlich die Pflänzchen in einer Entfernung von 20 bis 30 Zentimeter von einander ſtehen. Nun bilden ſie Köpfe. Nach deren Abernte wird das Feld mit Buſch⸗ oder Strauchbohnen beſetzt. Damit man immer Salatpflanzen zum Auspflanzen hat, wirft man alle 8 bis 14 Tage 50 bis 100 Körner aus, Möhren ſäe man nicht auf friſchgedüngten Feldern, da ſie ſonſt leicht von der Möhren⸗ fliege heimgeſucht werden. Glaubt man, daß der Boden nicht mehr genug Dungkraft enthält, ſo gebe man etwas Kunſtdünger, alſo Kaliſalze, Thomasmehl und ſchwefelſaures Ammoniak. Auch für Zwiebel iſt keine friſche Düngung mit Latrinendung ſollte über⸗ licht friſch gegeben werden. Zurückſchneiden der Beereuſträucher. zer ſeine Beerenſträucher noch nicht beſchnitten r mache es jetzt ſchnell, denn es iſt Zeit. ſtarken Trieben kann man Viertel fortnehmen. ubrigen achte in d 2 — Bei Im uf, daß Luft und Licht en kann. V. 0 Ein Baum als Kriegsprsphet. In die Reihe der Ammenmärchen, die noch immer von zu Zeit in der Preſſe der Alliierten zu finden ſind, gehort die Geſchichte eines pro⸗ phetiſchen Rieſenbaumes, die aus einer alten Chronik entnommen iſt. Ein Bürger zu Emmerich, 1g einen Rieſenbaum gekauft. Wie er nun dieſen fällen und zerſägen läßt, um Boote d machen, findet er„im Herzen a hunderbarliche Bilder, als f eſchnitzt worden, nämlich große haufen Oberſte, Fehnriche, Trommelſch ſoldener, Hakenſchützen, Mu alle hauffenweiſe, wie in einer Da nun hierzu eine große verſan 6 lkes gekommen iſt, ſolch vnerhörtes Wunder⸗ f hat er ein ander ſtüd * wären — 3 * A 2 11 D 3 A — 1 2 2 2 — 2 * 288 2 irn Rath gekommen iſt, haben 7 4 1 5 1a*. 832 ſteten Gedechtniß vnd erinnerung dieſes genommen zum Frater verwarnung bringen laſſen. let vnd mitbringen wird, aus allen Ecken und Winkeln Kriegsleute herfür ſpringen, di plagen, rauben, morder deutſche Nation 7 1 9 IAnFt hun 18 ihr ahr man 7 die Augen apffthun vnd ihre Gefahr warnemei N ruderhauß dies nun 1 das wir aus ehen cken, zur Die möge ſie Hertzen vnd Hende zuſammenthur 1 aller Feinde anfall für einen tehen.“ Viel Lärm ine⸗ Brücke,“ iſt um ſchr * chwarz nichts.„ ibt ein Mitarbeiter Menſchen, d ch nd weit hinaus en Neugierige i. Was iſt? Die zeben die herſchiedenſten Aufkle 0 Frachtkahn inkt*„Ci 1 11 Nei ſch hat ſich ſelbſt⸗ f geſtürzt!“ Einige entfernt ſteht Von 5 2 itte von dem hn um Auskur cheinlich iſt irgendetwas ehen.“„Aber was?“„ in wendet mir den Rücke Wahr * 7 um S ch! 1 urfig hageren, amerikaniſche ſchlagenen Beinen am Ufe 1 gange lte empfangen hälle, hiel doch für ein ſolches 6 ernte ſich daher ärgerlich und beſchämt ſeſner Kompagnie und verſchwand mit Unglücksbrüdern im dichten Wald. Das Gefecht nähert ſich ſich mit wahrem Löwenmut gewehrt, aber vermag natürlich nichts Unmögliches und wird auf die Kompagnie zurückgeworfen. In ihren halbſertigen Gräben liegend, eröffnet dieſe jhrerſeſts ein lebhaftes Feuer, während ihr Führer mit einem Geſicht, rot wie ein Hummer, hinter dem Glied brüllt und tobt. Das feind⸗ liche Bataillon ſtutzt bei dem unerwarteten Feuer, aber nur für einen Augenblick; die Schußlinien werden verdichtet und verſtärkt, und fort geht es über die grüne Wieſe, deren Tauſende kleiner Blumen von breiten Sohlen geſühllos niedergetreten werden. Vorwärts, vorwärts! Wie ſehr auch der Hauptmann poltert, die Kompagnie vermag ſich nicht länger zu halten — das wird ihm immer klarer— und Kummer und Verzweiflung im Herzen will der verehrte Kompagniechef gerade den Rückzug komman⸗ dieren, als er zu ſeiner größten Überraſchung und Freude während einer kleinen Geſechtspauſe auf dem linken feindlichen Fluͤgel eine Stimme beruemmt: „Schützenlinie vorwärts! Linker Flügel vor!“ Und gleich darauf von rechts: „Richtung, Jungens, oder ſchockſchwerenol —— ſo, ja— nun, kommt ihr voraus oder ſoll ich euch helfen— zum Teufel noch mal— 1* 1 ex Abwarten erl von ſeinen die Feldwache hat i 12 die Konjunktur nicht für günſtig, ent⸗ Und es knatterte los Bataillon war aufs hoͤchſte überraſcht. Woher war dieſer Feind gekommen, der ſie überfiel wie aus der Erde geſtampft... Es war jedoch keine Zeit zu Überlegungen. Dem Feind blieb nichts anderes übrig, als ſich vor dem Anfall auf beiden Flügeln zugleich ſchleunigſt zurück— zuziehen, beſonders da die Kompagnie in der Front durch die unerwartete Hilfe neuen Mut bekam und mit immer größerem Eifer los— feuerte, während der Hauptmann purpurrot vor Freude und Kampfluſt brüllte, daß es in den Bergen widerhallte. „Vorwärts! Marſch!“ Und die Mannſchaft ſtürzte aus den Gräben und ging mit gefälltem Bajonett auf den Feind los, die Trompeter der Kompagnie blieſen den Regimentsmarſch, und der Hauptmann eilte voran mit erhobenem Säbel und ſo lautem Hurra, daß er faſt den Atem verlor. Das Bataillon machte kehrt, und die Kom⸗ pagnie blieb am Waldesrand ſtehen, um ihre Hilfstruppe zu erwarten, die gerade zur rechten Zeit gekommen war, um die Gefechtslage zu verändern. Doch merkwürdigerweiſe waren keine Hilfstruppen zu ſehen. „Aber wo zum Teufel ſind ſie denn, die dem Bataillon in die Flanke fielen?“ rief der Hauptmann. Ja, ſie waren nicht da. „Cs können doch nicht gut die Heerſcharen der Unterwelt geweſen ſein— o nein, die hätten wohl auf der Seite des Feindes gekämpft. Das feindliche Endlich tauchte hinter ein paar ſtruppigen Kiefern der Vizefeldwebhel auf, näherte ſich dem N Hauptmann, ſtand ſtramm und ſprach: „Herr Hauptmann, ich muß um Entſchulbi gung bitten, aber ich war es, der ihnen in di Flanke fiel. Der Herr Hauptmann nicht geſagt, wohin ich gehen ſollte, und daher H glaubte ich———“ „Erlaubſt du dir, dich hierherzuſtellen und mir ins Geſicht zu lügen—?“ „Nein, Herr Hauptmann, die Sache iſt die, daß ich an dem einen Ende ſchoß und Pick und m noch einen Mann nach dem andern Ende ſchickte ur hatte mir[ wie ſie nur konnten und das Kommando des Herrn Hauptmanns nachzuahmen und da liefen unſere Feinde davon, weil ſie glaubten, ſo wir ſeien eine ganze Truppe. Und nun bin ich hier und bitte um Verzeihung...“ „Om, hm,“ brummte der Hauptmann,„ſo, du Säufer, und Pick gabſt du den Befehl, mein Kommando nachzuahmen...“ „Ja, Herr Hauptmann.“ „Hm, du warſt es alſo, glänzend im Walde fluchte?“ „Nein, Herr Hauptmann, das war Pick.“ „Beim Teufel, das iſt das Unverſchämteſte, je was ich je—— aber laſſen wir das heute, du haſt mir einen guten Dienſt geleiſtet, und kann ich dir mit irgend etwas nützen, ſo ver⸗ laſſe dich auf mich.“ „Ja, Herr Hauptmann,“ ſagte der Feldwebel, der die Gelegenheit beim Schopf ergreifen wollte, „ich möchte den Herrn Hauptmann gern um lä be der vorhin ſo nu M Feuer— dei, Hchuß— Feuer!“ ne vte Doch wo ſind unſere Freunde?“ etwas bitten.“ 10 — mit dem Befehl, ſo viel und ſo raſch zu ſchießen, 1 toll? ſie darum gebeten, einen kleinen Vize⸗Feldwebel, . ͤöY————— 1 zenn r Hauptmann: gauptman! auptmann Die Mari 5 werden, und 40 Ole 4 1 „Ja, ich bin 3 A ich auch „Was will.“ ſie wird nicht einen Vizt is meiner Kompagnie wollen! J Na, kriegen ſollſt du ſie, ſelbſt aum Kragen packen 100 14* J d, Saraunfk 1 Schr U aber er worden. Jetzt Wenige Tage ngeren Urlaub. ſchieden aber, Leiſtung im letzten Geſecht wurde ihm nicht We als er nun dem Ziel ſeiner Sehnſuch: fuhr. eldwebel Haſt Sonne, „gen- 1 del langer verweigert. ar der glücklichſte Menſch m. der Aber je mehr er ſich der Hei unruhiger wurde er: Wenn nahette, Marie nicht wollte? Aber Marie wollte, und der Hauptmann iſt n Mafor und Haſt Wachtmeiſter, de ütze trägt und kommandiert: „Vowäts! Maſch!“ 1 Ende.