Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Die achte Kriegsanleihe. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in unſerer Gemeinde auf die 8. Kriegsanleihe 600000 Mark gezeichnet worden ſind. Hätte nicht ein Tell unſerer Orts— einwohner beim Meldeamt Heppenheim, in den Fabriken, ſowie bei auswärtigen Banken gezeichnet, ſo hätte ſich das Ergebnis noch um ein Bedeutendes erhöht. Immerhin kann die Gemeinde auf dieſes ſchöne Ergebnis ſtolz ſein. Aber auch die tätig geweſenen Vertrauensmänner dürfen ſich dieſes ſchönen Erfolges, der ihre Bemühungen gelohnt hat, aufrich— tig freuen. Wir danken allen, die durch ihre Opferwilligkeit zur Krönung dieſes vaterländiſchen Werkes beigetragen haben, von ganzem Herzen und hoffen, daß dieſe vaterländiſche Geſin⸗ nug, die bei der 8. Kriegsanleihe beredten Ausdruck gefunden hat, auch für ſpätere Zelten erhalten bleibt. Der Vertrauensmann: Lamberth, Gr. Bürgermeiſter. Bekanntmachung. Betr.: Zucker zum Verbrauch am jüd. Oſterfeſte 1918. Den hieſigen Israeliten wurde zum jüdiſchen Oſterfeſt weiter je/ Pfund riduell bereiterer Zucker geliefert. Wir beauftragen daher die Spezereihändler ſämtlichen Israeliten für den Monat Mai 1918 nur ½ Pfund Zucker zu verabfolgen. Die Marken Nr. 7 ſind von den Händlern bis ſpäteſtens 15. Mai 1918 hier einzureichen. Betr.: Die Wegſamkeit der Ortsſtraßen. Das unentgeltliche Kiesabfahren iſt mit ſofortiger Wirkung ab verboten. Zuwiderhandelnde werden zur An— zeige gebracht. Betr.: Fettverſorgung. Dienstag, den 22. d. M. wird an die Bezugs⸗ berechtigten in nachſtehender Reihenfolge Margarine abgegeben. Es entfallen 100 gr. pro Kopf und koſten 40 Pfg. Das Geld iſt abgezählt bereitzuhalten. Vorm. von 8 bis 9 Uhr Nr. 1 bis 250 9 10 251„ 500 „ 10 11 501„ 750 „ 11 12 751 1000 Nachm. 2 3 100„ 1250 s 4 1251„ 1500 5 1501„ 175 52 1751 bis z. Schluß. 3 4 5 51 Betr.: Fürſorge für Säuglinge; hier Gewährung von Zucker pro April. Montag, den 22. April 1918 wird für die Säug⸗ linge, die nach dem 1. April 1917 geboren ſind bei dem Obmann Gg. Mich. Winkenbach 2. Zucker verabfolgt. Auf jeden Säugling entfallen 2 Pfund. Dieſer Säuglingszucker wird von jetzt ab jeden Monat an Kleinkinder unter einem Jahr verausgabt. Betr.: Brotmarken-Ausgabe. Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 22. April bis 5. Mai 1918 erfolgt am Montag, den 22. April 1918, vormittags im Wachtlokale des Rathauſes in der ſeitherigen Reihenfolge. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe hier zu melden. Betr.: Pferderäudeverdacht in Viernheim. Die Pferde folgender Beſitzer zu Viernheim ſind räude— verdächtig: 1. Joh. Jak. Valt. Butſch Georg Winkenbach 7. Adam Hofmann 3. Jakob Haas 5. Philipp Winkenbach 5. 6. Johannes Bugert 7. Jakob Thomas Konrad Ringhof 9. Georg Helfrich 3 10. Anton Fiſcher Wir haben die Schutzmaßregeln nach dem§§ 248— 257 der Bundesratsvorſchriften zum Viehſeuchengeſetz an— geordnet. Viernheim, den 17. April 1918. Jugendw.ehr. Heute Abend 8 ¼ Uhr Uebung in der Schillerſchule. Die— jenigen Jungmannen, welche bei der letzten Muſterung tauglich befunden und ſich eine Garniſon gewählt, nicht zur Uebung erſcheinen, da dieſe entzogen und eine an⸗ dere Garniſon beſtimmt wird. Noll. Ankauf von Dickwurz. Kaufe mehrere 1000 Zent⸗ ner Dickwurz, in jedem Quan⸗ tum, pro Zentner 3 Mk. Anmeldungen werden er⸗ beten bei Johann Ehrhardt Blauhutſtr. 51. Braver Junge kann in die Lehre treten bei Sehmiedemeister Stumpf Viernheim Hufſchmiede und Wagenbau. Große Auswahl in Emaille⸗ und Porzellau⸗ waren bei Jakob Beyer. Putztücher, Schrupper Bosen Samfl. Bürstenwaren Küchenschrankspitzen empfiehlt Jakob Beyer. Frachtbriefe Schlager-Programm für Sonntag, den 21. April 1918 3 Akter Die Karabinerie] tief ergreifendes Familiendrama 2 Akter Der lumpenb Sehr heiteres Lustspiel. 2 Akter Zum Tränen lachen. „Liebesprüfung“ vunderschönes Drama in J Akt Liebe macht erfinderig, feizende Humoreske „Die Kriegswoche“ hochintereſſante Aufnahmen vom Kriegsſchauplatze. zu haben in der Exp. d. Bl. Um zahlreichen Zuspruch bittet J. Faltermann. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 50 Pkg. einſchl. Tragerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand kalender und Fahrplan. Geſchäfts⸗ Anzeiger Unabhängiges Organ Vereins- Anzeiger Juſerateupreis: Auntsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim oel alle amt e Aulladigungen 15 Behörden Vieruheine und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſe Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Nathausſtraße Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 9 Mk. jurs Tauſend. rate Ausnahme-Tarif.[Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt ö in Wegfall. * 4 50 Telefon 217 Dienstag, den 23. April Teleſon 217 19⁰⁵ pertheim verſteigert: Stück Eichen-Derbſtangen Fichtenderbſtangen Eiche 139 und Kiefern 101,8 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Louis Landauer, Mannheim 0. N.! Jol. 626 raltesll. ee er 45 Kleiderstoffe, Seidenstoffe Konfektion zu angemessenen Preisen. nommen. Landw. Bezugs⸗ und Abſatz⸗Genoſſenſchaft Viernheim. Zahlung für empfangenes Kaliſalz ſowie Brikets wird morgen Sonntag Nachmittag von 12—2 Uhr entgegenge⸗ Der Vorſtand. Großh. 8 Uhr in Lam⸗ a) Nutzholz: 1 Fichtenſtamm 0,45 Fm. 17, 18, 21 und 22; 2140 Kiefernreisſtangen, zu Bohnen⸗ b) Brennholz: Rm. Scheit: 54, Kiefern 40,7; Knüppel: Kiefern 27,3; Stammreiſig: Buche 446, Eiche 175, Kiefer 450; S 190, Eiche Buche 187, Das Holz ſitzt in Ob. Wildbahn 17, 18, 27 und 28(Nr. 1101 bis 1439, 1528 bis Heide 12, 26 und 28(Nr. 388 bis 586, 605 bis 695). Unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot. In der Heide werden nur 16.3 Rm. Kiefernknüppel in Heide 26 unter den Nummern 468 bis 538 verkauft. Lampertheim, 18. April 1918. Oberförſterei Lampertheim. 1715) und Bekanntmachung. Nutz⸗ ll. Breunholz⸗ Verſteigerung. Betr.: Beſchaffung von Heu und Stroh für die Heeresver Dienstag, den 23. April 1918, beginnend, werden im Gaſthaus„Zur K waltung. nahme zugeſtellt. 26, wir hin. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Im Laufe dieſer Woche werden den einzelnen Land— wirten Aufforderungen über Ablieferung von Heu und Stroh aufgrund der kürzlich durch die Gendarmerie erfolgten Auf— Die Ablieferung der angeforderten Mengen 90 hat am Mittwoch, den 24. April 1918 am lang, 6 Staatsbahnhofe zu erfolgen. Einwendungen hiergegen können Diſtr. Ob. Wildbahn bei uns micht erfolgen. en, 5 8 Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß zum ſtangen geeignet, in Diſtr. Heide 12(Nr. 2271 bis 2310). Streuen keinerlei Stroh verwendet werden darf. Auch für Oos Getreide⸗Abkommen Ai der Akraine. Zuſammenarbeit und Hilfe muß da am Platze ſein, damit alles flott vonſtatten geht. Die ungeahnt lange Kriegsdauer zwingt uns, auch dieſes Jahr wieder alle unſere Kräfte an— zuſpannen, daß die Volksernährung ſichergeſtellt wird. Wir Vom Deutſchen Landwirtſchaftsrat wird uns ges leben in einer ſehr ſchweren Zeit, in einer Notzeit. Wer 5 chrieben: da nicht ſorgt und emſig arbeitet, der leidet doppelte Not. Am 9. April iſt das Abkommen über die Beſchafſung Unſere größte Sorge muß jetzt ſein, wie beſtelle ich meinen von 60 Millionen Pud Brotgetreide, Futtergetreide, Hül-⸗ Acker am beſten, welche Saat ſoll ich drauf bringen, die ſenfrüchte und Oelſaaten von den ukrainiſchen, deutſchen mir eine gute, reichliche Ernte einbringt. Sorgenlos müßte und öſterreichiſch-ungariſchen Delegierten unterzeichnet der ſein, der alles Heil vom Rathaus erwartet. Wir müſſen worden. Da das Pud 16,38 Kilogramm hat, beträgt ſo gut wie möglich beſtrebt ſein, unſern eigenen Unterhalt die Menge 982800 oder rund eine Million Tonnen. ſelbſt zu bewirtſchaften. Iſt letzteres eben nicht möglich, ſo Davon ſind nach dem Abkommen 145000 Tonnen im müſſen alle jene bei den Landwirten, die Arbeit immer in 310000 Tonnen im Hülle und Fülle haben, mithelfen, damit der Landwirt ſeine 5 Juni und der Reſt mit 300 000 Tonnen im Juli zu lieſern. Felder richtig bewirtſchaften kann. Ein Entgegenkommen Gegenüber den vielfach he we Erwartungen, 5 ö 5 April, 245 000 Tonnen im Mai, vonſeiten der Landwirte bleibt dann nicht aus, eine Arbeits daß die Ukraine den Mittelmächten viel mehr Getreide leiſtung iſt die andere wert. Natürlich gibts Leute, die gar liefern würde, iſt dieſe Meldung eine große Enttäu⸗ nichts tun wollen, auch Landwirte, die nur ihr eigenes„Ich“ ſchung. Noch mehr als die Menge enttäuſcht aber der im Auge haben. Ueber letztere iſt im vorigen Frühjahr vereinbarte Preis, der auf 5 Rubel für, Roggen und ſehr häufig Klage geführt worden. Bedauerlich allerdings 6 Rubel für Weizen feſtgeſetzt iſt. Zwar iſt in der amt- ſich mit der von 5,15 Mk. zu beſorgt hat. Natürlich ſind das immer wieder jene Land— wirte, die ſich vom Krieg verſchont glauben, an der Urquell allem ſitzen, was heute ihren meiſten Mi tmenſchen fehlt, da zu noch wohlweisliche Berückſichtigung genießen Beſtellzeit, die leider durch ungünſtiges Wetter ſehr beein Tonne oder 32,80 185 0 MSI sf. FN f j i 505 Selbſt wenn mai Wir müſſen zuſammenhelfen, daß wir nicht nur nach außen, ſondern auch im innern unſeres geliebten Vaterlandes ge ſichert daſtehen. Wir müſſen ſein: ein einig Volk von Brii dern und uns nicht trennen, in Stunden der Gefahr! ſchädigung der Mittelmächte an die Ukraine() Viern be 1 m, 23. April. Kommenden Donners gleichkommt. Zu den obigen Preiſen kommen noch die tag von nachmittags Speſen und Frachten hinzu, ſo daß der Roggenpreis frei[hauſe dahier Sprer chſtu unde für Tul bertuloſefürſorge ſtatt. Die Berlin wohl auf 800 Mk. und der Weizenpreis auf faſt Beratung iſt koſtenlos.— Auf die morgen Mittwoch ſtatt 1000 Mk. kommen würde.*) nicht abliefert, verfällt in Strafe. Vaterländiſches Pflichtge bewilligt haben. Die Höchſtpreiſe in der Ukraine datieren fühl muß die Landwirte veranlaſſen, die angeforderten von der Verordnung vom 2./15. für 1 Pud= 810 Mk. für die September 1917, in welcher das Gouvernementsverpfle gungsamt in Kiew den Höchſtpreis für Neagen auf 4,90 Rubel für 1 Pud 643 Mk. für die Tonne und für Weizen auf 6,24 1 785 Tonne feſtgeſetzt hatt Mengen von Heu und Stroh reſtlos abzuliefern 8 Viernheim, 23. April. Eine beluſtigende Diebesgeſchichte hat ſich vergangene Woche dahier in der N Ae zugetragen. Eine Landwirtefamilie, die Vor wobei die Umrechnung nach dem Friedenskurſe von 2,13 mittags vor der Ausfahrt ins Feld ihren Mittagstiſch richtete, Mk. erfolgt iſt. Dieſe außergewöhnlich hohen Preiſe ſchickten zur Mittagszeit ihren kriegsgefangenen Ruſſen nach hängen aber, wie jeder Sachverſtändige weiß, mit dem[Haus, um das Eſſen zu holen. Aber was war, das den vollſtändigen Zuſammenbruch der ruſſiſchen Valuta zu⸗ Zzzeitverhältniſſen mühſam zuſammengebrachte Eſſen war bon ſammen. Der Wechſelkurs des ruſſiſchen Rubels war im Auslande um 77 Prozent geſunken, gegenüber einer übel zu ſeinen Leuten auf den Acker zurückkehren, um dieſen Senkung der Reichsmark um 40 Prozent und der öſter— Man wird deshalb reichiſchen Krone um 60 Prozent. Herd und Topf verſchwunden. Der Ruſſe mußte wohl oder die Ueberraſchung mitzuteilen. Der Aerger dieſer Leute war ſelbſtredend groß und machten ihrer Unluſt über ſolch ge annehmen könuen, daß der ruſſiſche Rubel gegenüber der meine Spitzbuberei Luft. Man kanns den betreffenden . 7 f 2 iſt es, daß man einer Familie, deren Ernährer im Felde lichen Mitteilung der vereinbarte Wechſelkurs nicht ge⸗ ſteht nicht einmal das Notwendigſte, das Kartoffelſtecken nannt. Legt man den Friedenskurs 15 N Grunde, ſo würde der obige Preis für Roggen nicht weniger als 656 Mk. für die Tonne und für Weizen nicht weniger als 788 Mk. für die bzw. 39,40 Mk. für den Zentner bedeuten. In der amtlichen Mitteilung heißt es, daß dies die Höchſtpreiſe für den e e Erzeuger ſeien. Tatſache abfindet, daß die Mittelmächte als Sieger nicht 6 ganze. Lieferung als eine Kriegsentſchädi— gung erhalten, iſt die Höhe des vereinbarten Preiſes etwas ſo Ungeheuerliches, daß ſie einer Kriegsent⸗ Die heurige trächtigt wird, darf nicht ſolche Klagen wiederum bringen. —4 Uhr findet im Allgemeinen Kranken- l findende Heu— und Strohablieſerung am Staatsbahnhof e ſei In der amtlichen Mitteilung fehlt jede Angabe, aus auch an dieſer Stelle nochmals aufmerſſ ſam gemacht. Wer welchen Gründen die Mittelmächte dieſe Wucherpreiſe Schweine und Ziegen kann und darf kein Stroh zurückbehalten 62, werden. Die Landwirte müſſen ſich daher mit Waldſtreu Aſtrelſig: pp. durchhelfen. N N Buche 104, Auf die Verordnung des ſtellvb. Generalkommandos 18. Armeek. vom 29. Dezember 1917, wonach die Verwei gerung der Abgabe mit Gefängnis beſtraft wird, weiſen Kirchliche Anzeigen Sonntag, den 21. April 1918: Jubilate. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Eichenſtammholz-Verſteigerung. Montag, den 29. April 1918, vorm. 9 Uhr be⸗ ginnend, werden aus der Forſtwartei Wildbahn im Gaſthaus „Zur Krone“ in Lampertheim verſteigert: Elchenſtämme: 3. da 3 t. 4. Klaſſe 26 St. 15,89 Im.; g 20,91 Fm.; 6. Klaſſe 634 St. 2,00 Fm. 0 05 f 48 St. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Mittwoch, den 24. April 1918. Abends 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde. Donnerstag, den 25. April 1918: Abends 8½ Uhr: Strickabend. der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Bekanntmachung. Gedruckte Summhabuenge 2015 von Samstag, Kautſchuk⸗(Gummi-) Billardbande“, erlaſſen worden. den 20. April l. Is ab, ſoweit Vorrat reicht, von uns un⸗ entgeltlich bezogen werden. Lampertheim, der 18. April 1918. Großh. Oberförſterei Lampertheim. blättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden. Am 20. April 1918 iſt eine Bekanntmachung Nr. G. 1300/3. 18. K. R. A., betreffend„Beſtandserhebung von Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amts Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. deutſchen Reichsmark einen Minderwert von mindeſtens 50 Prozent der Friedensparität hat, ſo daß der Rubel nur einen Wert 1 1507 Mk. hat. Ein Höchſtpreis von 5 Rubel für 1 Pud Roggen würde demnach einen Wert von 327 Mk. für die Tonne und ein Höchſtpreis von 6 Rubel für 1 Pud Weizen nur einen Wert von 392 Mk. für die Tonne ergeben. Zur weiteren Würdigung dieſes in der Kriegsge ſchichte wohl einzig daſtehenden Abkommens ſei noch mit— geteilt, daß vor dem Kriege im April 1914 der gleich zeitige Roggenpreis in Berlin 156 Mk., in Odeſſa 1411 Mk., alſo in Odeſſa 45 Mk. weniger als in Berlin, und der gleichzeitige Weizenkreis in Berlin 190 Mk., in Odeſſa 144 Mk., mithin in Odeſſa 46 Mk. weniger als in Berlin, betrug. Außerdem ſei daran erinnert, daß unſere Feinde in dieſer Hinſicht ganz anders zu handeln verſtehen. So haben die Eutentemächte noch kürzlich einen Lieferungsvertrag mit Argentinien ge— ſchloſſen, nach welchem Argentinien ungefähr 2“, Mil lionen Tonnen Getreide(Weizen, Hafer und Leinſaat) zu liefern hat und zwar zum Preiſe von 12,50 Papier peſos für 100 Kilogramm Weizen 222 Mk. für die Tonne. Darüber, ob der bewilligte hohe Getreidepreis durch entſprechend hohe Preiſe für deutſche Ausfuhrartikel nach der Ukraine wettgemacht wird, verlautet bisher nichts. ) Einen Durchſchnittspreis von 722 Mk. für die Tonne ind alle Cieſerungsarten, bei denen der Weizen übrigens veit überwiegen bürfte, zu Grunde gelegt, wären alſo an die Ukraine unmittelbar etwa 722 Millionen Mh. zu be⸗ ahlen, wozu noch der Betrag für die Handelsgeſellſchaft und ach mit etwa 150 Millionen Mk.— nach obiger Rechung— ir len und Mien hüme. h Schr Lolale Nachrichten. 8 Viernheim, 23. April. Die geit iſt wieder da, wo die Felder beſtellt werden müſſen. Gegenſeitige 7 Leuten nachfühlen, denn die hungrigen Mägen hatten etwas anderes erhofft als die betrübende Nachricht des Ruſſen Ob dem Dieb das Eſſen wohl ſo geſchmeckt hat wie den Leuten, die draußen in harter Arbeit ſtanden das iſt eine andere Frage, denn gewöhnlich leben die Spitzbuben von anderer Leute Fleiß und vom Nichtstun. Wenn er glaubte, ſeinen Dank für die„Eroberung“ dadurch abzuſtatten, daß er noch Topf und Teller fein ſauber ſpülte, irrt er gewaltig. Hoffentlich kommt ihm der Geſetzeswächter auf die Spur, um ihm„begreiflich“ zu machen, welchen Dank er verdient hat Dieſer Vorfall lehrt noch, nicht ſo vertrauensſelig Haus und; Hof ſich allein zu überlaſſen, zumal in jetziger Zeit in der wir leben, wo alles hart auf hart u geht Baden. Karlsruhe, 16. April. In der hier ab zehalteuen eühjahrskonferenz der Baſler Miſſion ſorach deren Ver ſreter Miſſionsinſpektor Würz über den Kampf Eng ands gegen die Baſler Miſſion. Seinen Ausführungen nar zu entnehmen, daß nur in China, wo amerilaniſcher influß ſich geltend macht, die Miſſionare der Basler fſion, wenn auch unter Einſchränkung, arbeiten dürfen. Die boſſuungsvolle Arbeit in den deutſchen Kolonien kameran und Togo iſt vernichtet. Aber auc ch aus den ritiſchen Kolonien hat man die Baſler Miſſion vertrieben. S Rarlsruhe, 16. April. Am Sonntag nach— mittag wurde ein 10jähriger Schüler auf dem Exerzier— bat hier, von einem zur e niedergehenden Flug— zeug erfaßt und ſofort getötet. Der Knabe hatte krotz Verbots den Exerzierplatz betreten a () Karlsruhe, 16. April. Das S chwurgericht, be⸗ gann geſtern mit ſeinen Beratungen. Der erſte Fall betraf die Anklage gegen den Maſchiniſten Ernſt Kemm— lein aus Karlsrube wegen Meineids. Der ſchon 21 mal 4 vorbeſtrafte Angeklagte wurde zu 1 9 Jahren Ae und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. )Maunheim, 15 April. 10 55jähriger Kauf⸗ mann R beim Ueberſchreiten der 2 Zeiten Straße von. einem Straßenbal 8 erfaßt und ſehr ſchwer verletzt. . Heidelberg 16. April. Durch einen ſich plötz— lich in Bewegung ſe zenden Straßenbahnwagen geriet die Krankenaſſiſtentin Eliſabeth Heines unter das Trittbrett des Wagens und erlitt ſehr ſchwere Verletzungen. (Hockenheim, 16. April. Der hieſigen Polizei iſt es gelungen, zwei Perſonen, die zahlreiche Diebſtähle und Einbrüche in der hieſigen Gegend verübten, feſt— zunehmen. Es handelt ſich um zwei Fahnenflüchtige, von denen einer aus Karlsruhe, der andere aus St. Ilgen ſtammt. N N 5 (Pforzheim, 16. April. Der 1 beträgt hier für die ins Haus gebrachte Mile 44 Pfg., für die beim Milchhändler abgeholte Milch 1 Pfg. für einen Liter. Dieſe Höchſtpreiſe ſind inſofern allgemein über⸗ ſchritten worden, als die Milchhändler auch für die bei ihnen abzuholende Milch 44 Pfg. verlangten. Ihr Geſuch in dieſem Sinne den Milchpreis zu ändern, wurde vom Kommunalverband abgelehnt. Baden-Baden, 16. April. Einem Antrag des hieſigen Sonderausſchuſſes zur Beſchaffung von Woh— nungseinrichtungen für heimkehre onde Krieger entſprechend, beſchloß der Stadtrat, die Möbel des neuerworbenen Spar- kaſſengebäudes früher„Hotel Römerbad), ſowie die Summe von 60000 Mk. zum Erwerb neuer und ge— brauchter Möbel bereitzuſtellen. N i Fre iburg, 16. April. Unter zahlreicher Anteil⸗ nahme der hieſigen Be völkerung fand am Sonntag nach⸗ mittag eine Emil Gött-Feier zum Gedächtnis des 10. Todestages des Dichters ſtatt. Den Kern der Feier bildete eine geiſtvolle, Emil Gött, ſein Weſen und ſeine Werke ſcharf erfaſſende Rede des badiſchen Dichters Hermann Burte. Zwei klaſſiſche Muſikwerke leiteten die Feier ein und ſchloſſen ſie. Nach ihr verſammelten ſich viele Ver— ehrer und Kenner des Dichters an ſeinem Grabe, wo Vertreter der Stadt Freiburg, der Weimarer Schiller— ſtiftung u. a. unter entſprechenden Anſprachen Kränze niede erlegten. N (J Hornberg, 16. April. Der ſtellv. Vorſtand der hieſigen höheren Bürgerſchule, Oberreallehrer Hum— mel, feiert dieſer Tage ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Reichenbach bei Emmendingen, 16. April. Durch Feuer iſt eines der älteſten Häuſer unſerer Gemeinde, das Wohnhaus mit Stallungen des Landwirts Johann Georg Schillinger vollſtändig zerſtört wor Die Be⸗ wohner konnten nur das n Leben retten. Laut„Freib. Ztg.“ ſind die Kühe und Ochſen Klein hieh, Schafe und Schweine dem Feuer zum Opfer ng f wnſo ſind ſämtliche Fahrniſſe mitverbrannt J di hei die kannheim, l zeſtern der Station Weiſe aus an deſſen Kürzlich eite ein Mäd— zeſto en worden s ſich um die 25⸗ es und braves Mäd da r Familie in ſchweize— riſch Rheinfelden diente das Mädchen war in der letz ten Woche zeſck worden, um Brot ein⸗ zukaufen, w yr zurückgekehrt. Die Grenz wache hörte im Rhein Hilferufe und dann Plätſchern im Waſſer s iſt als ſicher angenommen 0 Waſſer geſtoßen und junger Mann, hat ſich, zug über—⸗ 16 ein worden, daß ertrunken wie ſchon In unſern Kindern liegt Dentſch⸗ lands Zukuuft! Tragt alle bei zu Deutſchlands Spende für Säuglings- und Kleinkinderſchutz! 5 SS(( Deutſch-Türkiſche Verträge. Die deutſch⸗ türkiſchen Verträge, deren Be⸗ ſtätigungsurkunden kürzlich in Berlin ausge⸗ tauſcht wurden, haben eine grundlegende Be⸗ deutung nicht nur für die künftige Geſtaltung der Rechtsbeziehungen zum Osmaniſchen Reiche, ſondern vor allem auch eine große politiſche Tragweite. Sie ſprechen die Beſeitigung der Kapitulationen aus und bringen einem drin⸗ genden türkiſchen Verlangen Erfüllung, die ſeit Jahrzehnten vergeblich angeſtrebt worden war. Bereits im Jahre 1890 hatte ſich Deutſchland bereit erklärt, auf die ihm nach den Kapitulationen zuſtehenden rechtlichen Ver⸗ günſtigungen zu verzichten, ſofern alle anderen Mächte für ſich den gleichen Verzicht aus⸗ ſprächen. An dem Widerſtreben der anderen Mächte iſt die Ausführung des Gedankens vor dem Kriege geſcheitert. Nun iſt die erſte Ver⸗ ſtändigung der Türkei wiederum mit Deutſch⸗ land erfolgt. Die Türken empfanden das Fort⸗ beſtehen der Kapitulationen ſeit langer Zeit, namentlich aber ſeit der jung⸗ türkiſchen Umwälzung als ſchwere Beein⸗ trächtigung ihrer Souveränität und als Hemmnis für ihre politiſche und wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung. Daher iſt es verſtändlich, daß ſie die Befreiung von den Bindungen, die ihnen durch die Kapitulationen auferlegt waren, als hohes Kriegsziel betrachteten und dieſes Ziel ſchon zu einer Zeit aufſtellten, als ſie am Krieg noch nicht beteiligt waren. Deutſchland ſicherte der Türkei ſeinen Beiſtand bei dieſen Be⸗ ſtrebungen zu und hat ſein Verſprechen treulich gehalten. In der Anſprache des türkiſchen Bot⸗ ſchafters Halki Paſcha beim Austauſch der Be⸗ ſtätigungsurkunden gelangte die freudige Genug⸗ ſuung des Osmanen über das durch Deutſch⸗ lands Entgegenkommen und eifrige Mitarbeiter 1 5 gekommene Werk zu lebhaftem Aus⸗ Die deutſch» türkiſchen Verträge umfaſſen Konſularweſen, Aufenthaltsfragen, Nationalität, Auslieferung und Rechtshilfe. Nach ihrem Inkrafttrelen werden die Angehörigen beider Mächte in ihren Staaten gegenſeitig die gleichen Rechte genießen. In welcher Weiſe die Um⸗ geſtaltung der Rechtsbeziehungen in den Ver⸗ trägen im einzelnen vorgeſehen iſt, wird ſich nach deren Veröffentlichung ergeben. Zurzeit ſteht in dieſem Zuſammenhange die Aufhebung der Kapitulationen im Vordergrunde des poli⸗ tiſchen Intereſſez. Der Ausdruck„Kapitulationen“ hat mit dem ſo bezeichneten militäriſchen Vor⸗ gang nichts gemein. Das ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß die in den Kapitulationen von den Sultanen den Angehörigen chriſtlicher Völker eingeräumten Vorrechte keineswegs er⸗ zwungen wurden, vielmehr freiwillige Ent⸗ ſchließungen waren. Die erſten„Kapitulationen“ ſtammen aus der Regierungszeit des Kalifen Harm al Raſchid und Karls des Großen, der für die Angehörigen ſeines Reiches alle Handelserleichterungen er⸗ wirkte und der Gerichts barkeit der europäiſchen Konfuln in der Levante den Grund legte. Von einem auf den Kalifen ausgeübten Zwang konnte ſelbſtverſtändlich nicht die Rede ſein. Die meiſte Wahrſcheinlichkeit hat die Vermutung für ſich, daß der Ausdruck„Kapitulationen“ die franzöſiſche Überſetzung für ein arabiſches Wort iſt, das Friede oder Waffen⸗ ſtilſtand bedeutet. Ihre Entſtehung iſt ſachlich darauf zurückzuführen, daß bis in die letzten Jahre hinein die muſelmaniſche Religionslehre als einzige Quelle auch des Rechts galt. Nach urſprünglicher islamitiſcher Auffaſſung war ein„Ungläubiger“ ſchlechterdings „Feind“. Deshalb war eine Rechtsgemeinſchaft zwiſchen Chriſten und Muſelmanen ausgeſchloſſen. Neben der religiöſen Duldſamkeit der großen Kalifen war es das balderkannte Intereſſe ihrer Reiche an der Entwicklung des Handelsverkehrs, das die Möglichkeit dauernder Anſiedlung chriſt⸗ licher Kaufleute ermöglichte. Hieraus erwuchs das Bedürfnis nach einer Sicherung ihrer Perſon und des Eigentums und der Freiheit des Verkehrs. Zu dieſem Behufe wurde den fremden Staaten das Recht der Entſendung von Schutze der Rechtsgeſchäfte zwiſchen den An Sorigen derſelben oder mehrerer chriſtlicher Völker ſowie zur Abwendung von Straffällen mußten gerichtliche Einrichtungen a werden. Zu dieſem Zwecke entſtand die Konſulargerichts bar⸗ keit. Zivilrechtliche Streitigkeiten zwiſchen Frem⸗ den und Osmanen unterlagen den türkiſchen Gerichten, doch durſten die Verhandlungen nur in Gegenwart eines Dolmetſchers oder Drago⸗ mans der betreffenden Nation ſtattfinden. Nach und nach erhielten die Konſuln auch diploma⸗ tiſchen Charakter mit den damit verbundenen Sonderrechten. Im Laufe der Jahrhunderte ſind die Kapitulationen immer umfaſſender ge⸗ ſtaltet worden. Hier kann indeſſen nur auf ihren grundliegenden Inhalt eingegangen werden. Schon aus dem Mitgeteilten iſt erſichtlich, daß die Kapitulationen weſentliche Beſchränkungen der Souveränitätsrechte des Osmaniſchen Reiches enthielten. Es handelte ſich aber, wie erwähnt, um freie Entſchließungen der osmaniſchen Herrſcher, die ſie nur für ihre Perſon und für die Dauer ihrer Regierung betrafen. Im Laufe der Jahrhunderte nahmen die Kapitulationen das Gepräge verpflichtender Auflagen an. Ins⸗ beſondere geſchah dies ſeit dem Nieder⸗ gang der Macht des Osmanenreichs. Damit nicht genug, wurden die Kapitulationen mehr und mehr zur Handhabe zu Ein⸗ miſchungen in die internationalen Angelegen⸗ heiten und ſelbſt in die inneren Verhältniſſe der Türkei. In dem Maße der Fortſchritte dieſer Entwicklung einerſeits und des zu⸗ nehmenden Bewußtſeins aufgeklärter Osmanen von der vor ſich gehenden Zerbröckelung der Souveränität ihres Reiches wurden die Be— mühungen nach Beſeitigung jener Bindungen rege. Einen ſtarken Antrieb hierzu bildete die förmliche Aufnahme der Türkei in die Völker⸗ rechtsgemeinſchaft durch den Pariſer Vertrag vom Jahre 1856, ſowie durch die im Protokoll dieſes Vertrages ausgeſprochene Zuſage, die Aufhebung der Kapitulationen anzuſtreben. Bekanntlich haben die Hauptbeteiligten an dem Vertrage Frankreich, England und Rußland zur Erfüllung jener Zuſage nicht nur verallgemeinert werden. Von einer allgemeinen Überteuerung des Reiches könne nicht die Rede ſein. Wenn der Friede kommt, werden die Preiſe von ſelbſt ſinken, eine künſtliche Preis⸗ regulierung ſei nicht möglich. Abg. Schiele(konſ.) legt ebenfalls Ver⸗ wahrung gegen die Verallgemeinerung ein. Unſere Induſtrie hat Großes geleiſtet, und wenn uns die engliſche als Muſter hingeſtellt wird, ſo muß doch geſagt werden, daß es auch drüben Lieferungsſkandale und Klagen über mangelnde Kontrolle gibt. Sollte ſich im Falle Daimler ergeben, daß nicht nur eine Ausnutzung der Konjunktur, ſondern auch der Notlage des Vaterlandes vorliegt, ſo wird die Verurteilung allgemein ſein. Abg. Mumm(Dtſch. Frakt.): Es iſt kein Wunder, daß in dieſem Kriege neben dem Heldengeiſt ſich auch der Händlergeiſt übler Art zeigt. Auch dieſe Mängel ſind durch mangel⸗ hafte Vorbereitung verurſacht. Als in den erſten Kriegstagen der damalige Kriegsminiſter ins Große Hauptquartier reiſte und die meiſten ſeiner Untergebenen folgten, traten vielfach un⸗ geeignete Männer an deren Stelle, auf Vorder⸗ und Hintertreppen drängte ſich die Menge, um alles mögliche anzubieten. So wurde es z. B. möglich, daß ein Berliner Varietédirektor ein halbes Dutzend Kriegslieferungsfirmen zu gründen vermochte. Abg. Henke(U. Soz.): Die Heeresverwal⸗ tung hat gegenüber der Rüſtungsinduſtrie eine wahre Lammesgeduld an den Tag gelegt. Nicht nur die Daimler⸗Werke ſtehen unter der An⸗ klage, ſondern auch die Verwaltung, die ſich gröblich hat täuſchen laſſen. Mit Produktions— verringerung ſoll auch die Gewehrfabrik in Oberndorf gedroht haben. Gegen die Arbeiter in den militariſierten Betrieben zieht man ganz andere Saiten auf, und da wagt man noch das Lob des Kapitalismus zu ſingen, der die augen- blickliche Notlage in ſchamloſer Weiſe ausbeute. Es handelt ſich nicht um Einzelfälle, ſondern um das ganze kapitaliſtiſche Syſtem. In An— betracht ſolcher Erſcheinungen haben die Arbeiter durchaus das Recht, die Arbeit zu verweigern. nichts getan, vielmehr von den ihnen einge⸗ räumten Rechten einen ausgiebigen Gebrauch gemacht, um die Türkei nach und nach zur Auf- löſung zu bringen. Gleichlaufend damit ging das Bemühen der türkiſchen Regierung, ſich von den Kapitulationen Schritt für Schritt los— zumachen. Bis zu dieſem Kriege gelang ihr dieſe Arbeit nur in einigen Punkten. Bei dem Beſuch der deutſchen Parlaments- vertreter in Konſtantinopel im Jahre 1916 ſchloß der türkiſche Miniſter des Auswärtigen Halil Bey ſeine Anſprüche unter Hinweis auf die ſchon damals vorliegenden Grundzüge der neuen Verträge mit den Worten:„Die beiden Staaten, die ſich durch ihr politiſches Schickal vor dem ſelbſtſüchtigen Frieden gefunden haben, haben ſich auf der Grundlage gegen⸗ ſeitiger Achtung ihrer Rechte und ihrer gegen⸗ ſeitigen Souveränität zuſammengeſchloſſen und haben trotz der Kriegsſorgen Vereinbarungen durchberaten und getroffen, um ihre künftigen Beziehungen vor jeder falſchen Auslegung ſicher⸗ zuſtellen.“ Auch in Deutſchland knüpft man an die neuen Übereinkünfte die Hoffnung, daß ſie zu weiterer Feſtigung des deutſch⸗türkiſchen Verhältniſſes beitragen werden. Deutſcher Reichstag. —ig. Berlin, 16. April. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung ſtanden zunächſt eine Anzahl kleiner Anfragen, unter denen beſonders der Wunſch des Schaden- erſatzes für Fliegerſchäden, den der Abg. Greber(Ztr.) ausſpricht, bemerkenswert iſt. Die Regierung antwortet, derartige Maß⸗ nahmen ſeien bereits vorgeſehen, ſo daß eine Neuregelung nicht notwendig ſei. Es folgt die Weiterberatung der Anträge auf Überwachung der Heeresbetriebe, d. h. die an den Fall der Daimler⸗Werke ſich anſchließenden Erörterungen. Konſuln eingeräumt, die die Intereſſen der Staatsangehörigen zu wahren hatten. Zum Abg. Keinath(natl.) erklärt den Fall Daimler für bedauerlich. Er dürfe aber nicht der Krieg zu Ende iſt. [Steuergeſetzentwürfen ſeine Generalmajor Scheüch wendet ſich gegen den Vorwurf, daß General v. Falkenhayn die wirtſchaftliche Mubilmachung in der Zeit von der Marokkokonſerenz bis zum Mord von Serajewo verſäumt habe. Dem— gegenüber iſt hervorzuheben, daß bedeutende Fortſchritte gemacht worden ſind. Gewiß iſt viel unterlaſſen worden gegenüber dem, was man kommen ſah. Was gekommen iſt, ſah man nicht kommen, dieſen koloſſalen Verbrauch an Material auf allen Gebieten. Das hat alle überraſcht. Auch unſeren Gegnern ging es nicht anders. Dieſe waren aber beſſer daran, die entſtandenen Lücken auszufüllen. Zum Schluß ſeiner Aus— führungen erklärte Generalmajor Scheuch, es ſei ſeine Aufgabe, die Kriegsarbeit und die Kriegsproduktion aufrecht zu erhalten. Wir werden jedem Streik entgegentreten und dafür ſorgen, daß die Arbeit im Kriege fortgeſetzt wird, bis Das iſt unſere Pflicht gegen die Allgemeinheit, das Vaterland und die 90 U deutſche Gemeinſchaſt. Abg. Noske(ſoz.): Der Volke eine ſehr ö breiteſten Volksmaſſen er— Nach kurzen Ausführungen der Abg. Hauß— mann(fortſchr. Vp.), auf die General von Wrisberg antwortet, und des Abg. Schiele (konſ.) ſchließt die Beratung. Die vom Haus— haltsausſchuß vorgeſchlagenen Reſolutionen werden einſtimmig angenommen. Das Haus vertagt ſich. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. *Der Bundesrat hat den nachfolgenden Zu- Entwurf eines Geſetzes 2. Entwurf eine ſtimmung erteilt: 1. über das Branntweinmonopol, Daimler-⸗Skandal und die Bewucherung des Reichs durch einen recht beträchtlichen Teil haben im hervorgerufen. Die warten von der Heeresverwaltung, daß ſie volle Klarheit ſchafft über die Verfehlungen ſie eine ſaubere Wirtſchaft im Reiche herbeiführt. der Rüſtungsinduſtrie ernſte Erregung und daß Geſetzentwurf für [Tanger hat im ganzen Lande wieder Bierſteuergeſetzes, 3. Enſwurf eines Weinſteuer⸗ geſetzes, 4. Entwurf eines Geſetzes zur Anderun des Schaum weinſteuergeſetzes, 5. Entwurf eines Geſetzes, betreſſend die Beſteuerung von Mineral wäſſern und künſtlich bereiteten Getränken, des Geſetzes, betreffend eine mit den Poſt⸗ und Telegraphengebühren zu erhebende außerordent⸗ Geſetzbl. S. 577), 7. Entwurf eines Geſetzes über die Kriegsſteuer der Geſellſchaften für das vierte Kriegsgeſchäftsjahr, 8. Entwurf Geſetzes zur Anderung des Reichsſtempelgeſetzes, 9. Entwurf eines Geſetzes zur Anderung des Wechſelſtempelgeſetzes, 10. Entwurf eines Um⸗ ſatzſteuergeſetzes, 11. Entwurf eines Geſetzes gegen die Steuerflucht.— Die Geſetzentwürfe ſind bereits dem Reichstage zugegangen. * Der Hauptausſchuß des Reichstages be⸗ handelte Dienstag den Haushaltsplan der Reichsmarine verwaltung. Eine Anzahl neuer Stellen wird gefordert. Ein Antrag, von Abgeordneten verſchiedener Parteien unterzeichnet, wünſcht Einführung von Beamten⸗ ausſchüſſen in den Betrieben der kaiſerlichen Marine. Staatsſekretär v. Capelle begründet die Notwendigkeit der neuen Stellen und äußert lebhafte Bedenken gegen die geforderten Be⸗ amtenausſchüſſe, ſagt jedoch wohlwollende Be⸗ rückſichtigung der Kriegsinvaliden bei Stellen- beſetzungen zu. Nachdem noch eine Anzahl von Einzelheiten beſprochen war, wurde die Weiter⸗ beratung vertagt. *Die Wahlrechtzvorlage, die am 30. April in der Vollverſammlung des preußi⸗ ſchen Abgeordnetenhauſes zur zweiten Leſung kommt, wird, wie die„Kölniſche Volkszeitung“ mitteilt, abgelehnt werden, da ſich die übergroße Mehrheit der Freikonſervativen und ein großer Teil der Nationalliberalen zu einem Kartell zur Ablehnung der Vorlage, ohne Rückſicht auf die zu erwartenden Folgen, zuſammengeſchloſſen hätten. »Eine Erhöhung verſchiedener direkter Steuern wird demnächſt von der Regierung im ſächſiſchen Landtage gefordert werden. Vor allem ſoll die Ein— klommenſteuer in ganz erheblichem Maße ver⸗ ſchärft werden, ſogar noch über die im Staats⸗ haushaltsplane für 1918/19 bereits vorge⸗ ſchlagene Erhöhung hinaus. In dem Staats— haushaltsplan waren u. a. Erhöhungen des Zuſchlages zur Einkommenſteuer um über 100% für Aktiengeſellſchaften vorgeſehen worden. Dieſe ſollen ebenſo wie die Zuſchläge für die phyſi— ſchen Perſonen noch weiter hinaufgeſetzt werden. Ofterveich⸗Kugarn. * Wiener Blätter erfahren von unterrichteter Seite: Graf Czernin hat in die Urſchrift [des Briefes Kaiſer Karls an den Prinzen Sixtus von Parma Einſicht ge— nommen. Die Urſchrift ſteht vollſtändig im Einklang mit der über den Kaiſerbrieſ veröffent— lichten Kundmachung des k. u. k. Miniſterſums des Außern vom 12. April. In dieſem Schrifl— ſtück iſt weder ein Auftrag an den Prinzen Sixtus enthalten, den Brief Kaiſer Karls irgend jemand mitzuteilen, noch ſteht ein Wort über Belgien darin. Der auf Elſaß-Lothringen be— zügliche Satz deckt ſich vollſtändig mit der vom Miniſterium des Nußern veröffentlichten Faſſung. England. * Allgemein herrſcht die Anſicht vor, daß die Regierung den Selbſtver waltung? Irland eingebracht iriſchen Parlament überlaſſen Imangsdienſt— Iwangsdienſt hat und es dem wird, die Schwierigkeiten des pflichtgeſetzes zu heſeiligen. Spanien. * Die Auseinanderſetzung über die ſpani— ſchen Anſprüche auf Gibraltar und lebhaft eingeſetzt. Das von der Köln. Jig. für die Friedenskonſerenz in Ansſicht geſtellte Eintreten Deutſchlands zugunſten dieſer Anſprüche wird von der deutſchfreundlichen Preſſe eingehend beſprochen und recht günſtig aufgenommen, während die gegneriſchen Blätter, darunter vor allem„Diario Univerſal“, das Organ Roma— nones, Einſpruch erheben 2— 2 Der Dalbberr von Lubenow. 7 Roman non Arthur Zapp. (Fortſetzung.) Der Konſul ſtrich mit ſeiner Rechten über ſeinen ſpitz gehaltenen weißen Vollbart und lächelte ein wenig. In ſeinen ehrwürdigen Mienen ſpiegelte ſich Wohlwollen. „Ich habe in meinem langen Leben viel gesehen,“ ſagte er,„ich habe Welt und Menſchen kenuen gelernt in allen fünf Erdteilen, ich habe Freuden und Leiden der Menſchen aller Stände kennen und mitfühlen gelernt. Sie, Herr Lube⸗ now, gehören zu jenen auserleſenen, beneidens⸗ werten Sterblichen, die man mit dem Zauberwort Millionär bezeichnet, mit jenem Wort, das alle Herrlichkeiten der Welt einzuſchließen ſcheint. Und dennoch, Herr Lubenow“— der Sprecher heftete ſeine dunklen Augen durchdringend auf den erſtaunt aufhorchenden jungen Mann— „dennoch fühlen auch Sie ſich nicht glücklich, nicht voll befriedigt. Auch Sie haben Wünſche, nach deren Erfüllung Sie ſich ſehnen.“ Doktor Bär machte eine Pauſe. Karl Lube⸗ now neigte ſich, unwillkürlich intereſſiert und innerlich bewegt, vornüber. Der würdige alte Herr fuhr fort:„Sie haben mir immer Sympathie und Intereſſe ein⸗ heflößt, wenn ich auch nicht den Vorzug habe, 0 Ihren näheren Freunden zu zaͤhlen. Und e i ger 99 zu behilt beſonderen ergnügen gereichen, Ihnen behilflich zu ſein den Wunſch, den ich bei Ihnen als Menſchen⸗ eigentümlichen Zuſtande von Befangenheit, Verwirrung und unbeſtimmter freudiger Hoff⸗ nich zich begreife nicht, ich verſtehe Sie nicht—“ Der alte Herr lächelte, erhob ſich auffallend leicht für ſeine Jahre, trat dicht an den ſich ebenfalls erhebenden jungen Mann heran und klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter. „Mein lieber, junger Freund, ſollten Sie mich wirklich nicht verſtehen? Sind Sie wirklich ganz wunſchlos? Fehlt Ihnen nichts zu Ihrem Gluck?“ Der junge Mann lächelte verlegen.„Ganz ohne Wunſch iſt wohl niemand, Herr Konſul.“ Der würdige alte Herr wiegte bedächtig ſein Haupt. „„Gewiß nicht. Sie ſind jung, Sie ſind reich, ſie beſitzen geiſtige und geſellſchaftliche Bildung, Sie erfreuen ſich eines angenehmen Verkehrskreiſes, haben Freunde, die der beſten Geſellſchaft angehoͤren, und dennoch vermiſſen Sie etwas ſchmerzlich, Sie entbehren jener Eigenſchaften, die Sie befähigen würden, ſich unter jenen Herren als gleichberechtigt zu fühlen und als gleichberechtigt anerkannt zu werden. Ihnen fehlt bie geſellſchaftliche Bedeutung, ein eſellſchafllicher Rang. Habe ich Recht, Herr ubenow?“ Mit verwunderlen Augen ſah der junge Fabrikbeſitzer den ſonderbaren Mann an, der das geheime Sehnen ſeiner ehrgeizigen Seele ſo treffend erriet. kenner und als Kenner der deutſchen Ver⸗ dalinie burnullent. dur Gtillüuna au brin en. L balb von jeinem Berlangen detrieben.-allerbin „Allerdings,“ ſtammelte er halb heſchämt, „Aber—“ rief Karl Lubenow in einem Fund kalt. és war; eine ſebr z unb ich habe ſchon manchmal daran gedacht, daß es mir bei meinen geſellſchaſtlichen Beziehungen von Nutzen wäre, wenn ich irgend einen Titel beſäße.“ Der Konſul nickte. „Ich bin in der Lage, Ihrem durchaus ver— ſtändlichen und berechtigten Verlangen zu ent⸗ ſprechen,“ ſagte er und ſich in den Schultern reckend, fuhr er mit Würde und Selbſtgefühl fort:„Ich habe ſehr intime Beziehungen zu außereuropäiſchen Höfen. Ja, ich kann ſagen, daß ich mit Seiner Durchlaucht dem Fürſten Saraki auf durchaus freundſchaftlichem Fuße ſtehe und auch mit dem Souverän des Nach- barſtaates, dem Scheich von Ibi, unterhalte ich die beſten Beziehungen.“ Wieder ſtieg eine Empfindung von Miß— trauen und Widerwillen in dem jungen Fabrik⸗ beſitzer auf. „Ibi? Saraki?“ ſagte er.„Sie ent⸗ ſchuldigen, ich habe dieſe Namen noch nie ge⸗ hört.“ „Wirklich nicht?“ Konſul Dr. Bär zeigte eine überraſchte Miene. Dann lächelte er. „Allerdings, es iſt ein wenig weit ab. Ibi und Sarali ſind ein paar Vaſallenſtaaten in Arabien. Beide unterſtehen dem Protektorat ſeiner Ma⸗ jeſtät des Sultans der Osmanen. Im übrigen iſt mein Freund Fürſt Achmed Saraki ſou⸗ veräner Herr und regiert mit unumſchränkter Gewalt. Es würde mir ein Leichtes ſein, für Sie irgend eine Auszeichung bei Sr. Durchlaucht zu erwirken.“ Den jaängen Fabrikbeſitzer überlief es heiß ehaalicht..„Dis- quälende Stimmung in ihm, bas niederdrückende Gefühl eines Menſchen, der eine heſchämende Enttäuſchung erfährt. Er hatte ſchon hie und da von Leuten gehort, die aus der Vermittlung von Titeln aller Art als Agenten kleiner geld⸗ bedürftiger Ländchen und Höfe ein Geſchaͤft machten. War der ehrwürdige Doktor Bär, den er bisher immer für einen tadelloſen Gentleman gehalten, eiger dieſer gewerhs— mäßigen Ausbeuter menſchlicher Eitelkeit? Es fröſtelte ihn und ein unwillkürlicher Abſcheu, mit dem alten Herrn weiter zu verhandeln, er— hob ſich in ihm. „Ich danke,“ ſagte er kalt, ſich ſtraff auf⸗ richtend,„ich kaun von Ihrem liebenswürdigen Anerbieten keinen Gebrauch machen. Ich bin der Anſicht, eine Auszeichnung kann man nur empfangen, wenn man ſich durch vorher— gegangene Verdienſte einen Anſpruch darauf er— worben hat.“ Der Konſul nickte eifrig. „Gewiß! Irgend eine verdienſtliche Leiſtung müßte zunächſt ſtattfinden. Selbſtverſtändlich! Doch nichts leichter als das, mein lieber Herr Lubenow. Saraki iſt ein Land, das erſt in der Entwicklung begriffen iſt. Die Natur hat Sarali reich bebacht, die Vegetation iſt die üppigſte. Die Hauptprobukte ſind: Reis, Zucker. Mais, Kakao uſw. Auch der Mineralreichtum iſt bedeutend. Golb, Silber, Blei, Eiſen und Kohle werden gelörbert. Aber die Induſtrie fehlt noch gänzlich und in dieſer Beziehung könnten Sie ſich große Verdienſte um das Land erwerben.“ t wäre doch etwas Jebr⸗umfänd⸗ 9 der Himmel des ſüdafrikaniſchen Lebens mit 6. Entwurf eines Geſetzes, betreſſend Anderung und Dringlichkeit amtliche Ermahnungen, die liche Reichsabgabe, vom 21. Juni 1916(Reichs- infolge des Geſetzes drohen, eines i Ausbruch des letzten Suluaufſtandes, und dieſe ö ſorgniſſe nicht für völlig grundlos zu halten. gegeben, daß Agenten aus Baſutoland, die die wegen der in dem Eingeborenengeſetz vorgeſehenen Scheidung der Bezirke der Weißen und der 0 wer will dann ſagen, gegen wen die Flinten 1 unheilvoll zu erkennen. Die Lage in Südafrika. Infolge des Eingeborenengeſetzes überzieht ſich, wie die Berliner Miſſtonsberichte mitteilen, ernſten Wolken. Die Zeitungen vom November und Dezember bringen in auffallender Zahl beiße Bevölkerung ſolle den überall umgehenden erüchten, daß Unruhen unter den Schwarzen nicht Glauben ſchenken und ſich dadurch nicht zu unüberlegten Handlungen fortreißen laſſen. b n Solche Ermahnungen brachte die Preſſe in ähnlicher Weiſe ſchon 1905, d. h. kurz vor dem Erinnerung legt es nahe, die abgeleugneten Be⸗ In einer dieſer Veröffentlichungen wird zu⸗ Regierung ausgeſchickt hatte, um die Häuptlinge Farbigen zu beruhigen, ſtatt deſſen im entgegen⸗ geſetzten Sinn gewirkt haben. Die Regierung ucht die Weißen dadurch zu beſchwichtigen, daß fle verſichert, ſie ſei über die Lage vollkommen unterrichtet und auf alles gerüſtet. Mit dieſer Begründung lehnt ſie beſonders die Forderung der Weißen, ſich bewaffnen zu dürfen, ab. Aus den vorliegenden Zeitungsſtimmen läßt ſich ein ſicheres Urteil nicht gewinnen. Die Verweigerung der Waffen könnte auch andere Gründe haben. Wenn die ſüdafrikaniſche Be⸗ völkerung, zumal die buriſche, erſt bewaffnet iſt, losgehen? Jedenfalls aber iſt die Wirkung des Eingeborenengeſetzes auf die Forbigen als Einerſeits hat man ſie gelehrt, ſich als unentbehrlich für die Krieg⸗ führung anzuſehen, und in großen Maſſen auf die afrikaniſchen und europäiſchen Kriegsſchau⸗ plaͤtze geſchleppt, und andererſeits verſucht man, ſie auf dem Boden ihrer Väter zu ent⸗ rechten. Aus dieſer Doppelausſaat von Unrecht kann nichts Gutes erwachſen. Läßt ſich die Erbitterung fetzt, wie die Regierung behauptet, noch mit Gewalt niederhalten, ſo wird ſie ſchwerlich länger zu bändigen ſein, wenn die Haufen von Farbigen ſ. Zt. aus Frankreich zurückkehren und dann, wo ſie ſich berechtigt glauben, Anerkennung und Lohn zu ernten, es hinnehmen ſollen, daß das Eingeborenengeſetz durchgeführt wird und ſie in Scharen von ihren Sitzen weichen müſſen. 2 In wirtſchaftlicher Hinſicht zieht Südafrika vom Kriege großen Nutzen. Die Einfuhr ſinkt, die Ausfuhr aber ſteigt gewaltig. Viele Landes⸗ produkte erzielen unerhörte Preiſe, und in der weißen Bevölkerung werden große Reichtümer angeſammelt. Der Anteil Südafrikas an den Kriegskoſten aber iſt gegen das Vorjahr erheb⸗ lich geringer geworden. Selbſt das Bothablatt „Volksſtem“ erkennt daran, wie wenig Luſt zu dieſem Krieg in Südafrika vorhanden iſt, und findet dieſe Tatſache nur erfreulich. Es ſcheint das ſüdafrikaniſche Kontingent, das am Kriege teilnimmt, ſich ſtark verringert zu haben. Damit hätte man ſich in London ſicher nicht zufrieden gegeben, wenn man es hätte verhindern können. Volks wirtſchaftliches. Zur Verſendung von Gemüſe und Obſt. Die Erfahrungen des Vorjahres haben eine ver⸗ ſchärfte Kontrolle über den Verbleib des mit der Bahn oder zu Waſſer verſandten Frühgemüſes und Frühobſtes erwünſcht gemacht. Die Reichsſtelle für (Gemüſe und Obſt hat deshalb beſtimmt(R.⸗A. Mr. 88), daß vom 1. Juli 1918 ab, unter Umſtänden in einzelnen Gegenden auch früher, Weißkohl, Rot⸗ weigert werben darf ber Verſanbſchein mur, wenn hinkeichender Verdacht einer Verletzung 93 geltenden Vorſchriſten über Höoͤchſtpreiſe, einer Gefährdung genehmigter Lleferungsverträge oder der Nachweis einer Schädigung der Volksernährung vorliegt. Eine ſachgemäße Handhabung der in Ausſicht genommenen Kontrolle wird, wie man hoffen darf, ihren Zweck erfüllen, ohne daß die Beſchaffenheit der verſandten Ware nachteilig beeinflußt wird. Von Nah und fern. Tabak für unſere Kriegsgefangenen in England. Den Angehörigen unſerer in engliſcher Kriegsgefangenſchaft befindlichen Lands⸗ leute wird zum großen Teile nicht bekannt ſein, daß in den englichen Gefangenenlagern eine epflanzt, der mit einer Gedenktafel verſehen Jeder Verkauf ſolcher Waren iſt verboten, bis 10 ie Angehörigen des Gefallenen über⸗ eine Beſtandsauſnahme ſtatlgeſunden hat, dann nehmen die Pflege des Baumes und der Ge- werden Bezugsſcheine eingeführt. denktaſel. 5 Gerichtshalle. Unterſchlagungen in einer Sparkaſſe. Graudenz. Das Gouvernementsgericht ver— Bei der Sparkaſſe in Mülheim an der Ruhr wurden Unterſchlagungen in Höhe von 88 000 ö emen Mark auftedeckt. Zwei Angeſtellte der Kaſſe urtellte die Flieger Bubolz und Kühne ea wurden verhaftet. Einer von ihnen beging dene Under Sine eee e ee imdruckerei. In Wangerau beim Wildern überraſcht wurden und ihn 5 g einer ehei Re 22 ſchwer mißhandelt hatten, zu 10 Jahren 3 Monaten München wurde eine vollkommen eingerichtete Zuchthaus und Entfernung aus dem Heere, bezw. Geheimdruckerei aufgehoben, in der ſeit Monaten 3 Jabren 1 Monat Zuchthaus und Entfernung ans amtliche Sicherungspapiere, Brot-, Mehl⸗, Kaſe⸗ dem Heere. und Zuckerkarten des Gemeindeverbandes Ronneburg. Im Kommunalberbande. München hergeſtellt und durch eine Bande von burg wurde der Malzſabritant Fritz Kropp aus Gögz⸗ wegen Übertretun Nonne— ſtarke Beſchränkung des Tabakverkaufs einge⸗ treten iſt. f ſtänden unſeren Kriegsgefangenen in England Sicherlich würde unter dieſen Um⸗ Gelände, kohl, Wirſingkohl, Mairüben, Möhren und Karotten als ſogenanntes„Kontrollgemüſe“, ferner Apfel und K a n D Eiſenbahn oder Kahn verſandt werden dürfen. In einer beſonderen Ausführungsverordnung wird im * ſtimmt werden, daß und in welchen Formen der Kommunalverband des Verſandortes die Genehmigung auch durch ſeine irſchen, in manchen Gegenden nach Bedürfnis auch udere Obſtſorten, als ſogenanntes„Kontrollobſt“, ur nach Erteilung einer ſchriftlichen Genehmigung es Ktommunalberhandes am Verſandort durch zutereſſe einer vereinfachten Geſchäftsabwicklung be— Unterſtellen erteilen kann. Ver— ſallenen Sohn Engliſche Zerſtöͤrungen im Gelände von der Geheimdruckerei iſt auch der ganze falſche 5 Perſonen vertrieben wurden, zwei Frauens⸗ nit zu 25 000 Mark Ge perſonen wurden als Helferinnen verhaftet. Mit der Krieg sberordnungen verurteilt 7 11 TN ho sil H Mireaumont. neuerliche ſcharfe Rationierung Mehl in Frankreich und weiteren Voltaire und das Kartoffelbrot. und 9 die Gebieten der Lebens iben wied eine Fülle her die 2 8 andel gerufen. gi 1 11 . des Kartoffelbrotes der Vergeſſenheit 1 ſchriel N lüſearten, Ergänzung ſollten, übermitteln 0 9 Mit maßloſer Wut zerſtören die Engländer das aus dem ſie ſich inſolge der deutſchen Überlegenheit zurückziehen müſſen. ſchützſeuer in Trümmer und verſchwinden. Es iſt p gerade, als ob die Engländer ihren Unmut an, den d lebloſen Gegenſtänden auslaſſen wollten. Wie ſie f dadurch ihren Verbündeten ſchädigen, iſt ihnen ganz g durch Überſendung von Tabak eine beſ Freude bereitet werden. N Für die Ludendorff Spende hat die Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Hüttenbetrieb „Phönix“ in Hörde i. W. zunächſt als erſten wieſen. 1 Eine Rechtsanwälte ſtaatliche Organiſation wird von den Verbündeten langt. dellſchen Rechtsanwälte geſchaffen werden Schaffung von Kranken-, Ruhegehalts⸗, Witwen⸗ und Waiſenverſicherung umfaßt. Eine auſehnliche Dividende. Der Auf⸗ ſichtsrat der Deutſchen Waffen- und Munitions- fabriken Berlin⸗Karlsruhe beſchloß, der ür den 11. Mai einzuberufenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 30% vor⸗ zuſchlagen. Der Reingewinn für 1917 beträgt 12 970 081 Mark. ü Verſorgung der Kriegsgetrauten mit Möbeln. Unter Führung der Stadtgemeinde iſt in Mannheim eine Geſellſchaft zur Ver⸗ ſorgung der Minderbemittelten, insbeſondere der Kriegsgetrauten mit Möbeln gegründet worden, und zwar mit einem Stammkapital von einer Million Mark. Eine Heldenallee. Die neumärkiſche Ge⸗ meinde Ruhdamm hat in der Mitte des Fried— hofes eine Heldenallee errichtet. Für jeden ge⸗ der Gemeinde wird ein Baum Städte, Dörfer, gutzumachen ſind. einzelne Gehöſte und Häuſer fallen unter dem Ge- können wir ondere! Sicherungsdruck ſowie noch ein großer Vorrat von amtlichen Papieren beſchlagnahmt worden. Gegen die zahlreichen Abnehmer der Karten iſt Strafanzeige erſtattet worden. Regierungen durch einen Antrag Groeber ver⸗ 8 ine ſoziale Vereinigung der Jeu! N A een 5 n eee 55 die vierſeitig und dreimal zweiſeitig erf n „ die Ein Zuſatzantrag, neue Zeitungen zu verbie gleichgültig, ebenſo wie der Umſtand, 8 Verheerungen anrichten, die überhaupt nich ſi Angeſichts ſolcher Tatſachen nur immer und immer das Glück reiſen, daß die Überlegenheit unſerer Führer und ie Tapferkeit unſerer Heere die feindlichen Horden berhaupt von den Fluren unſeres Vaterlandes ſo ut wie gänzlich ferngehalten haben. SES ˙² A 8 man am beſten aber ſehr ernſ t den„Bürgerkrieg“, 72 man her wörtlich: Arheffe! tree arauf ezeichneten geſandt Regierung e b9 ·dm zhnen jetzt verſick artoffeln eſſen we it Moj zehn Ut Weizen 1 i 1. 88 zubereitet habe, 8 Der Pariſer außerordentlich Stimmung in?! τ 5 ournal' Einſchränkung des Papierverbrauchs paterlan vurde eine Regierungsvorlage naterial in Frankreich fernerhin eingeſchränkt verden muß. Zeitungen künftig woͤchentl wurde abgelehnt. Zyklon⸗Verwüſtungen in Frankreich. Über die Gegend von Chalons-ſur-Saone ging Bäume ent⸗ wurzelte, ſondern auch Häuſer umwarf. Ol⸗ und Fettmangel in Italien. Schweizer Blättern zufolge macht ſich der Ol⸗ und Fettmangel auch in Italien ſehr fühlbar, ſodaß ölliefernde Provinzen Ausfuhrverbote er⸗ laſſen haben. Teilweiſe rühre dieſer Mangel auch daher, daß in den verſchiedenen Gegenden die Olpflanzungen förmlich verwüſtet worden ſind, um Holz zur Heizung der Lokomotiven zu erhalten. Der Kohlen ge! daß beiſpielsweiſe in Mailand die nur noch von 6 bis 8 Uhr abends erf ein Zyklon nieder, der nicht nur jſt ſo Kleiderbezugsſcheine in Schweden. ſchwediſche Regierung hat die Rationierung 0 0. ert Cleiderftoffen und Kleidern i i 5 5 f in Fr ich. In der franzöſiſchen Kammer So wurde Su von 500 000 Mark über⸗ in Frankreich. In d S We angenommen, haftet, weil ver wonach der Verbrauch von Papier und Druck- macheriſche Der Antrag ſieht vor, daß die franzöſiſch aber es iſt haus zu zwei feind die verrä anderen Worlen Briefe Portiers Bürgerkrieg! Mieler zubringen!“ typiſch bald nach Tauſenden z zu einem lä ö kommen, man Tolſtoi, B Dabei wir hen chen, I lich,“ warf Karl Lubenow mit ironiſchem Lächeln ein. ö ſtohlenen Blick auf den alten Herrn, der wie die perſonifizierte Würde und Ehrbarkeit ihm gegen⸗ 0 0 0 ö 0 N aber Se. Durchlaucht, Fürſt Achmed befindet ſich zurzeit in der Schweiz und deshalb wäre eine Anknüpfung leicht und ſchnell zu bewerk⸗ ſtelligen. Kabinettsſekretärs geben. ˖ jg nur darauf an, meinem Freunde und ſeinem Lande einen Dienſt zu erweiſen und Ihnen ge⸗ gefällig zu ſein.“ genoſſen, den er in mancher Nacht Zehntauſende am Spieltiſch hatte mit Gleichgültigkeit und vornehmer Miene verlieren ſehen, mit ſeinem Saraki.“ Die Uberſchrift des in großen Buch⸗ „Ganz recht,“ ſiel Doktor Bär raſch ein, Ich will Ihnen die Adreſſe ſeines Für mich kommt es Der junge Fahrikbeſitzer heftete einen ver⸗ überſtand. Hatte er ſeinem ehrwürdigen Klub⸗ ſchnöden Verdacht unrecht getan? Handelte es ſich für ihn wirklich nicht um einen gemeinen Schacher, ſondern um ideale Beweggründe? Inzwiſchen hatte Doktor Bär in ſeine Rock⸗ laſche gegriffen; jetzt brachte er einen Brief⸗ bogen großen Formats und von ſehr ſtarkem Papier zum Vorſchein; er entfaltete das Blatt und deutete auf eine Stelle oben am Rande, auf der in Druck in franzöſiſcher Sprache ſich die Worte befanden:„Der Fürſt von ſtaben geſchriebenen Briefes lautete:„Mein lieber Doktor Bär.“ Der Konſul blätterte raſch um und wies auf die Unterſchrift hin: „Allzeit Ahr wohlgeneigter Doktor Bär faltete das Schreiben wieder ſorgfältig zuſammen und ſteckte es ein. „Ich will Sie nicht überreden, mein lieber Herr Lubenow,“ ſagte er.„Es kommt ganz auf Sie an, ob Sie der Sache näher treten wollen oder nicht. Schließlich intereſſiert Sie Saraki nicht und wenn Sie nicht das Bedürfnis haben, mit Hilfe des Fürſten eine höhere Stufe der geſellſchaftlichen Rangleiter zu erklimmen, ſo haben Sie ja auch keine Veranlaſſung, zu Seiner Durchlaucht in Beziehungen zu treten. Überlegen Sie ſich's! Ich ſtehe immer zu Ihren Dienſten. Guten Morgen, Herr Lubenow!“ ü Der junge Fabrikbeſitzer blieb in einer wider⸗ ſpruchsvollen, unruhigen, nachdenklichen Stim- mung zurück. 5 In den nächſten Tagen dachte Karl Lubenow oft an den Beſuch Doktor Bärs und deſſen überraſchendes Anerbieten. Seine Empfindungen waren dabei verſchiedenartigſter Natur. Bald erſchien ihm die ganze Angelegenheit lächerlich und nicht wert, daß man überhaupt ernſthaft darüber nachdachte. Bald wieder ͤrgerte er ſich darüber, ſchalt ſeinen Klubgenoſſen mit dem ehr⸗ würdigen Ausſehen im ſtillen einen Schwindler und Hochſtapler und nahm ſich vor, überhaupt an die ganze Geſchichte nicht mehr zu denken. Und doch kamen ſeine Gedanken immer wieder darauf zurück und ſeine Phantaſie fing an, ſich ganz ernſthaſt mit Dollor Bär Vorſchlag zu beſchaͤſtigen. Er bedauerte, daß er den alten Herrn ſo kurz abgefertigt hatte. Ob die Hilfe des Fürſten in dieſer Beziehung ſchon haufiger Achmed. in Anſpruch asnommen worden war- Oh Doltor⸗ Bär ſchon öfter den Vermittler geſpielt? Welche Würden hatte ſeine arabiſche Durchlaucht zu vergeben? Den Kommerzienratstitel oder die Würde eines Konſuls oder kamen hauptſäck lich höſiſche Titulaturen, wie beiſpielsweiſe eines Kammerherrn in Betracht? Und war Konſultitel Doktor Bärs auch ſarakiſchen ſprungs? Beſaß der Fürſt auch das den Adel zu verleihen? Und während ihm das Blut heiß i 6 er daf r hürgerlichen Recht, unwillkürlich, die Wangen ſchoß, malte ſich der Grübelnde aus, wie es klingen würde und was wohl ſeine Freunde und Bekannten dazu ſagen würden, wenn er ſich eines ſchönen Tages„Karl von Lubenow“ te. 1 wel fart von Lubenow!“ Klang das nicht geradezu berauſchend. Und der junge Fabri. beſitzer griff ganz aufgeregt zur Feder und amüſierte ſich damit, ein ganzes Blatt mit den ſtolzen drei Worten:„Karl von Lubenow“ in den verſchiedenſten Lettern und mit den ver— ſchiedenſten Schnörkeln zu bekritzeln. In der Woche nach dem Beſuch Doktor Bärs gab die Familie von Langwitz ihre erſte große Ballfeſtlichkeit in der Saiſon. Noch nie hatte ſich Karl Lubenow ſeines ehrlichen, von ſeinen Vater zu Ehren gebrachten Namens ge⸗ ſchämt. Diesmal aber konnte er ſich einer un⸗ angenehmen Empfindung nicht erwehren, ſo oft ſein ſchlichter, bürgerlicher Name hei einer Vor⸗ flellung neben den faſt ausſchließlich ariſto⸗ kratiſchen Namen der anderen Gäſte genannt wurde. Wörtche! nicht ein rlag ſellſchaftlich anzufangen. Der junge reundlichen keit und es war wohl auf ihre Verwandtſchaſten ihn dazu bewog. Es! angenehm und erweckte ſüße Zukunfts in ihm, wenn das imnu von Lubenow“ aus dem Fräulein an ſein Ohr klang. Weniger angenehm fühlte an dieſem Abend machte. Es war mit dem ihn ſein machte. r des Regierungsreferendars und un gleichem Alter wie dieſer. ſchon bei der Vorſtellung auf. * 5 „abe 0 1 Eine freundliche ältere Dame nahm für einige Beit sein Jutereſſe, in Anſpruch. Sie oer aus einer ironiſchen, g 1 von einer anderen Bekanntſchaft berü Kavallerieoffizier aus der Provinz, kurzem nach Berlin kommandiert wo Freund Mortimer Graf Hartenberg war ein& Sein kühl mütiges Weſen ſiel dem jungen Fa rer eee eee 16 N Ohr gar z 9 Hungen 1 nnen „Herr des alten ch Karl Lubenow hrt, die er ein junger der vor rden war, bekannt ülfreund non Hhoch⸗ 0 ger