P ˙ Bekanntmachung. die Zwiſchenſcheine ſur die 5 0% Schuldverſchreibungen und 4½ 0% Schatzauweiſungen der VII. Krie 18 anlei 0 c können vom 27. Mai d. Is. ab in die endgültigen Stücke mit Zinsſcheinen umgetauſcht werden. Der Umtauſch findet bei der„Umtauſchſtelle für die Kriegsanleihen“, Berlin Wö 8, Behrenſtra ße 22, ſtatt. Außerdem übernehmen ſämtliche Reichsbankanſtalten mit Kaſſeneinrichtung bis zum 2. Dezember 1918 die koſtenfreie Ver⸗ mittlung des Umtauſches. Nach dieſem Zeitpunkt können die Zwiſchenſcheine nur noch unmittelbar bei der„Umtauſch— ſtelle für die Kriegsanleihen“ in Berlin umgetauſcht werden. Die Zwiſchenſcheine ſind mit Verzeichniſſen, in die ſie nach den Beträgen und innerhalb dieſer nach der Nummern— folge geordnet einzutragen ſind, während der Vormittagsdienſtſtunden bei den genannten Stellen einzureichen. Für die 5% Reichsanleihe und für die 4¼ 9% Reichsſchatzanweiſungen ſind beſondere Nummernverzeichniſſe auszufertigen; Formu— lare hierzu ſind bei allen Reichsbankanſtalten erhältlich. Firmen und Kaſſen haben die von ihnen eingereichten Zwiſchenſcheine rechts oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmenſtempel zu verſehen. Von den Zwiſchenſcheinen für die I., III., IV., V. und VI. Kriegsanleihe iſt eine größere Anzahl noch immer nicht in die endgültigen Stücke mit den bereits ſeit 1. April 1915, 1. Oktober 1916, 2. Januar, 1. Juli, 1. Oktober 1917 und 2. Januar d. Js. fällig geweſenen Zinsſcheinen umgetauſcht worden. Die Inhaber werden aufgefordert, dieſe 5 a 11 2 G52 f 3115 f ohren Zinsſcheine in ihrem eigenen Intereſſe möglichſt bald bei der„Umtauſchſtelle für die Kriegsanleihen“, Berlin WZ, Behren⸗ ſtraße 22, zum Umtauſch einzureichen. Berlin, im Mai 1918. Neichsbank⸗-Direklorium. v. Grimm. Havenſtein. Zucht- und Jung⸗ Kice- U. Gasversteigerung 5m 050 en öHaſen für 2 Stunden vormittags zu verkaufen, oder abends geſucht. Jakob Georgi Näheres in der Geſchäfts— Bismarckſtraße 22. ſtelle d. Blattes. Daſelbſt auch ein vier— räderiger Kaſtenwagen Stangen e ee lauft: Goldftein. Dickrübeu⸗ N Setzlinge Immer zu verkaufen d : 5 1005 und Küche ab 1. Juli be⸗ Bürſtädterſtr. Nr. 4. feiherrlich Heyl zu Herrnsheim' sene Verwaltung tego bee,, ner geber Worms. der ke d. e Bettroſt zu verkaufen Die unterzeichnete Verwaltung verſteigert Mittwoch, den 22. Mai 1918 vormittags 10 Uhr an der Seehofſcheuer N 3 0* 24 Morgen Klee und Gras am Skehof Bohnen⸗ 15 Morgen Klee und Gras am Krumerſee nachmittags 2 Uhr auf dem Gutshofe in Hüttenfeld die Grasnutzung von den beiden Weſchnitz— dümmen. Worms, den 16. Mai 1918. Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe meiner nun in Gott ruhenden unvergeßlichen lieben Gattin, unſerer guten Mutter, Großmutter, Schwieger— mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Elisabetha ſrapp geb. Börzel ſagen wir für die liebevolle Anteilnahme wäh— rend der Krankheit und beim Hinſcheiden, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die Kranz- und Blumenſpende unſern tiefgefühlten Dank. Ganz beſonders danken wir der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die aufopfernde Pflege der teueren Entſchlafenen und den Stif— tern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 21. Mai 1918 Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Gottesdienſt⸗Ordunng 9 Donnerstag: 7 Uhr 1. S⸗A für Peter Hoock 4. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe Ringſtr. Nr. 24. 2 Eine Vereinsbank Weinheim 2 Kea Se Moltkeſtraße 41. e. G. m. b. H. Postscheckkonto(gegründet 18067) Karlsruhe Nr. 1434 Fernsprecher Nr. 24. empfiehlt ihre Dienste zur Ausführung aller bankmässigen Geschäfte entsprechend ihren genossenschaftlichen Grundsätzen zu durchaus entgegenkommenden Bedingungen. und Sportwagen Tägliche Verzinsung. Stahlkammer bei im provisionsfreien Scheck-Verkehr 30% vermietbare Schrankfächer unter Mit- für laufende Kechnung 312% verschluss der Mieter, zur Aufbe- Kinderwagen keine Kriegsware, preiswert Jakob Beyer. e währung von Wertgegenständen aller Beèi grösseren Beträgen mit längerer Kündigungsfrist besondere Verein- barung. 3 Bei Bedar Jährlicher Mietpreis Mk. 10.— El E 11 empfehle Perlenkränze, der katholiſchen Gemeinde. n der neuen Kirche an Werktagen: 8 Uhr beſt. E-A für Margaretha Mandel geb. Sommer, Tochter Marg. und Cäcilie und Angehörige 37 Uhr 1. S-A für den den Heldentod fürs Vater— land 1 Valentin Gärtner 8 Uhr beſt. E-A für 1 Krieger Georg Hanf, Vater und beiderſ Großeltern geb. Benz, beide T Krieger Ferdinand und Joh. Benz, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 8 Uhr beſt. E⸗A für Joh Philipp Herſchel, deſſen Ehefrau A. M. geb. Hanf In der alten Kirche an Werktagen: Freitag: ½ Uhr Amt an Stelle eines geſt. S-A für Eliſabeth Jäger geb Lang, Eltern und Geſchwiſter Samstag: ½7 Uhr Amt an Stelle eines geſt S-A Samstag: 5/7 Uhr beſtelltes Amt für Thereſe Martin für Konrad Effler 3., Ehefrau Sophie geb. Haas und Angehörige Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Lehrer Gillig und Frl. Zehn— pfennig. Beicht Samstag 2 Uhr. Mittwoch, Freitag und Samstag ſind Quatemberfaſten; am nächſten Sonntag wird in der alten Kirche vor der Kindermeſſe Salz geweiht. Verkündete. Adam Hagenburger S. v. Jakob Hagenburger und Maria Anna geb. Binninger und A. Katharina Dewald, T. v. Mich. Dewald u. der 7 Marta geb. Bauer z. erſtenmal Offerlere: Oos tümröcke und Cos tüme ſowie Ulster u. Ueberzicher Große Sendung in Vertikows, Schränke eingetroffen 11! Uobr Kaufmann nur Friedensware, ſolange Vorrat reicht.„ 1 darfs deckt, aufgebraucht ſein werden, ſo iſt mit einen beiteren Einſchränkung der Zigarrenerzeugung zu rechnen Hünſtiger liegen die Verhältniſſe bei den Zigaretten, fü rrußeimer Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: A ö 0 monatlich 50 Pfg. einſchl. Tragerlohn Ill 8 Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. latt i Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Redaktion, Druck und Verlag: Unabhängiges Organ Z 7 N 10 Vereins- Anzeiger Inſerateupreis: der- Groß. Birgermiſterei Vicrahein N nee 2 und Umgebung. N e.„ 8 5 i N Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 5 Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu8 Gramm 9 Mk. fürs Taufſend. ee eee in Wegfall. Telefon 217 N 62 Lolale Nachrichten. — Kriegsauszeichnung. Grenadier Math. Dieter, welcher ſchon Inhaber des Eiſernen Kreuzes iſt, er- warb ſich jetzt auch die Tapferkeitsmedaille.— Michael Dieter, der bereits mit dem Eiſernen Kreuz und der Tapfer— kleitsmedaille dekoriert, erhielt das Kriegsehrenzeichen. Den Tapferen, Söhne von Georg Dieter Wwe., gratulieren wir herzlichſt. ö e Unerhörte Preiſe. Für ein Paar kaum 1 Wochen alte Milchſchweine wurden auf dem Mannheimer Markt 340 Me. bezahlt. ö Kriegswucher. In Pirmaſens wurden einem R e n 5(af Affe 5 Bürger für eine Hoſe 60 M. vom Geſchäftsinhaber gefor- dert welcher Preis auch bezahlt wurde. Als der Käufer nach Hauſe kam, fand er in einer Hoſentaſche ein Preis ſchild vor mit der Bemerkung:„Verkaufspreis 6 Mark“. Der Verkäufer kam zur Anzeige. 5 Viehzählung. Der Bundesrat hat beſchloſſen, daß die vierteljährlichen Viehzählungen ſich bis auf wei— teres auf Pferde und deren Verwendungszweck, Rind— vieh, Schafe, Schweine mit beſonderer Feſtſtellung der Zuchtſauen und Zuchteber, Ziegen, Gänſe, Enten, Hühner und zahme Kaninchen erſtrecken ſollen. Die erſte Zählung in dieſem Umfange wird am 1. Juni 1918 ſtattfinden. „— Gegen das Kurpfuſchertum. Die Oberzenſur— ſtelle des Kriegspreſſeamts hat eine Liſte von Heil- und Geheimmitteln zuſammengeſtellt, deren öffentliche An— kündigung und Anpreiſung in Zeitungen, Zeitſchriften, Plakaten, Prospekten uſw. verboten wird. Unter das Ver— bot fallen zunächſt alle diejenigen Mittel, die die Be— bölkerungsvermehrung ungünſtig beeinfluſſen, ferner ſol— che, die zur angeblichen Vervollkommnung der Körper- formen angeprieſen zu werden pflegen oder die gewiſſe Krankheiten und Schwächen beſeitigen ſollen. Außerdem vird die Anpreiſung von nicht weniger als 321 nament- ich angeführten Mitteln unterſagt und eine Vervollſtän— digung der Liſte in Ausſicht gaſtellt. „ Ein Schädling. Der Reps iſt dieſes Jahr tellenweiſe durch einen Schädling, den Repskäfer, ſchwer geſchädigt worden. In manchen Ortſchaften mußten ganze Felder abgemäht werden. erge- getan ae ..— Getrocknete Eier. Die Reichstrocknungsgeſell⸗ ſchaft hat nach dem Verfahren des Chemikers Krauſe Verſuche mit der Trocknung von Eiern angeſtellt, die nach Berliner Berichten ſich bewährt haben ſollen. Die Eier verden aufgeſchlagen und in einem Keſſel durch heiße Luft zum Verdampfen in Teilchen von eintauſendſtel Mil— imeter gebracht, worauf ſie ſich in einem anderen Keſſe 55 feſte Körperchen niederſchlagen. Das ſo entſtandene Mehl wird durch eine Maſchine in Fäſſer gefüllt. In zuer Stunde können 14000 Eier getrocknet werden. Durch das gleiche Verfahren wird Vollmilch, Magermilch, Molke und Tierblut getrocknet. ö E, Das rumäniſche Getreide. Die Preiſe für die nach dem Friedensvertrag zu liefernden landwirt ſchaftlichen Erzeugniſſe ſind in dem Wirtſchaftsabkommer mit Rumänien für den Doppelzentner zunächſt folgender e feſtgeſetzt Weizen und Roggen 38 Lei, Gerſt— 10 Hofer 29, Mais 29, Hirſe 31, Bohnen 47, Erbſer 427 Raps(Rübſen, Senfſaat) 65, Leinſaat 75, Sonnen blumenkerne 55.(1 Leu- 75 Pfg. Friedenskurs.) — Tabakmangel. Wie uns geſchrieben wird, if in Holland, dem einzigen Land, von dem wir während des Kriegs Rohtabak für Zigarren beziehen konnten, durch das Auſhören der Verbindung mit den Kolonien der Tabak ſo knapp geworden, daß wir von dorther wohn nichts mehr beziehen können. Da bis November die Vor— dite von ausländiſchem Tabak und aus unſerer eigener Ernte, welch letztere gegenwärtig die Hälfte unſeres Be die Rohtabake in erheblicher Mengen vorhanden ſind So ſhlimm wird es hoſfenklich nicht ſein. —. Für die Heuernte werden, ſoweit es die Kriegs— age zuläßt, wieder Militärmannſchaften beurlaubt. Ge— ſuche um Hilfskräfte aus den Etappen und dem Feld(letz tere können nur in ſehr beſchränktem Umfang beurlaubt berden) ſind an die betreffenden Kom mandobehörden, hicht an das ſtellv. Generalkommando zu richten. Hilfs' ſomimandos(in der Hauplſache Nichtlaudwirle) können Teleſon 217 1918 ſorgt werden. Die Verkürzung der Fleiſchration erwies ſich als notwendig, da das Vieh zurzeit beim Uebergang bon der Stall- zur Weidefütterung ſich in wenig gün⸗ ſtigem Zuſtand befindet. Eine zu ſtarke Abſchlachtung des Rinderbeſtands iſt nicht möglich, um die Milchver⸗ ſorgung nicht zu gefährden. Gerüchte, die von einer Be⸗ ſchlagnahme des Pferdefleiſches wiſſen wollen, entbehren edoch„Jeder Grundlage; eine Bewirtſchaftung von Pferdefleiſch iſt vom Kriegsernährungsamt nie in Aus— ſicht genommen worden. Das jetzt in berſchiedenen Städ⸗ ten Fur Verteilung kommende Sauerkraut iſt von der Militärverwaltung, die ſich ſeinerzeit reichlich damit einge— deckt hat, zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt worden. .—. Erweiterung der ärztlichen Prüfung. Nach einer Bundesratsverordnung wird die Prüfung der Medi zinſtudierenden künftig auch auf die Kinderheilkunde und die Behandlung der Haut- und Geſchlechtskrankheiten aus— gedehnt. Die Menſchenverluſte im Kriege in Verbindune mit dem neuerdings verſtärkten Geburtenrückgang erfor. dern dringend die Anwendung aller Mittel, die der Er— baltung und Vermehrung der Bevölkerung dienen. Dazu gehört auch die Bekämpfung der Schäden, die der Volks dermehrung entgegenwirken, Krankheiten und Kinder— zerblichkeit. Die ſtärkere Betonung der genannten Prü— ungsfächer für angehende Aerzte war daher notwendig. Die Verordnung tritt am 1. Oktober d. J. in Kraft.— Nachhaltige Hebung der Volksvermehrung wird ſich übri— gens am ſicherſten durch Neuſiedelungen erreichen laſſen. — Meldepflicht des gewerblichen Kohlenbe⸗ darfs. Der gewerbliche Bedarf an Kohlen, Koks und Briketts iſt in der Zeit vom 1. bis 5. Juni in ſeit— heriger Weiſe anzumelden. — Eine Warnung vor dem Genuß von Rha⸗ barberblättern veröffentlicht das Amtsblakt der Reichs— ſtelle fur Gemüſe und Obſt. Allerdings iſt die Frage ob die Rhabarberblätter wegen ihres Gehaltes an Oxalſäure geſundheitsſchädlich ſind, nicht unbedingt zu bejahen, vielfach ſind aber nach dem Genuß der Blät— ter des Rhabarbers ſchwere Erkrankungserſcheinungen be obachtet worden, in einzelnen Fällen mit tödlichem Aus gang. Jedenfalls iſt die größte Vorſicht geboten. Das aus den Stielen bereitete wohlſchmeckende Kompott iſt dagegen vollkommen unſchädlich. L Die Wahrſagerei ſchießt immer mehr ins Fraut, trotzdem ſie verboten iſt. Die unverſtändigen Leute laſſen ſich durch den Schwindel nicht nur um ihr gutes Geld bringen, ſondern auch vielfach grund— os in Angſt und Sorge jagen. Die unſeligen Fol— gen des Uebels ſind nicht ſelten Krankheit, auch Selbſt⸗ nord und Straftaten aller Art. Zur Bekämpfung die— ſes ſchändlichen Gewerbes ſollte jedermann beitragen durch Aufklärung der unwiſſenden Opfer und insbeſon— dere durch Anzeige jedes bekannt werdenden Falles von Wahrſagerei. Die Polizei wird gegen den Unfug nach⸗ drücklich einſchreiten. 5 — Warnung vor Fliegerangriſſen. Die Voll mondnächte um den 26. Mai könnten für nächttiche Flie— gerangriffe des Gegners in Betracht kommen. Tie ver nismäßige Stille im Heimatgebiet in den letzten Mo naten hat an vielen Stellen weniger ſorgfältige Beob achtung der Schutzmaßregeln gegen Fliegerangriffe ge jeitigt. Namentlich der Verdunkelung wird nicht überall nehr die, erforderliche Aufmerkſamkeit zugewendet. Mau dedenke immer, daß gegen nächtliche Fliegerangriffe die Verdunkelung die beſte Schutzmaßregel iſt. Nachſtehend verden die hauptſächlichſten Regeln in Erinnerung ge bracht: 1) Vollkommene Verdunkelung iſt der beſte Schutz ruch die Fenſter, die der Straſſe abgewandt ſind, nicht bergeſſen!; 2) Bei Fliegeralarm kein Lich kmachen, eh nicht die Fenſter vollkommen verdunkelt ſind: 3) Mau ſuche Schutz in unteren Stockwerken und vermeide den Aufenthalt in der Mitte der Zimmer oder gar an Fen— tern und Haustüren; 4) Man beachte dieſe Vorſichtsmaß— egeln ſolange, bis der Fliegeralarm aufgehoben iſt und laſſe ſich nicht durch Neugier verleiten, vorzeitig die zufgeſuchte Deckung aufzugeben.(Der neueſte Flieger— ingriff hat gezeigt, wie begründet die Warnung iſt.) 0 —. Falſche Banknoten. Bei der Reichsbank ſind ine größere Anzahl gefälſchter Reichsbanknoten zu 50 Mek ungehalten worden, auf denen die Papierfaſern durch inen gelbbraunen Druck erſetzt ſind 1 ,— Zu viel Zucker. Der Abteilungschef der Reichs ſtelle für Gemüſe und Obſt Dr. Bovenſchen ſagte nach einen bayeriſchen Blatt in einem Vortrag, in Deulſchland ſeien in horigen Frühjahr von 341 Fabriken aus 388 Mill. Zenk 9 Der Deukſche Kriegerbund iſt auf ferner Pfingſttagung in Berlin dem Beſchluß des Kyffhäufer doundes beigetreten, künftig ohne Rückſicht auf die Partei zugeht igkeit jeden ehrenhaften gedienten Kameraden auf zunehmen, der ſich zur Vaterlandsliebe, zur Treu gegen Kaiſer und Reich bekennt. Unter Hinweis auf die bisherigen Leiſtungen auf dem Gebiete des Krieger⸗ ürſorgeweſens— mehr als 6 Millionen Mark ſind bor dem Krieg jährlich an Unterſtützungen gezahlt, 5 Krie⸗ gerwaiſenhäuſer, 7 Erholungsheime ſind im Betrieb— vird ein kraftvolles Eintreten für das Wohl aller be— dürftigen Kriegsteilnehmer, auch der früheren Kriege, ge⸗ ordert und zwar durch ausreichende reichsgeſetzliche Ver— orgung auf zeitgemäßer Grundlage, durch Ausbau dei eigenen Unterſtützungseinrichtungen, durch Mitarbeit an den beſtehenden Landeseinrichtungen, durch Förderung der Triegerheimſtättenbewegung und der Wohnungsfürſorge, Freudig begrüßt wird die Errichtung des unter der Ehren⸗ aſidentſchaſt des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg Reichskanzlers Grafen Hertling ſtehenden Reichs eg erdan 5„der für alle diejenigen ſorgen vill, dic nicht kriegsbeſchädigt, aber nach, dem Kriege Alters, Krankheit uſw. bedürftig ſind. Für die 9 jüdigten iſt die Kriegervereinsorganiſation, die bei Kriegsbeginn 32000 Vereine mit 8 Millionen Mit— gliedern umfaßte, mit ihren vaterländiſchen Beſtrebungen und Unterſtützungseinrichtungen die gegebene Vereinigung. Sie ſind durch Werbeausſchüſſe heranzuziehen und ihre Tätigkeit in den Vorſtänden der Vereine nutzbar zu nachen. Ferner wur zer Bundesvorſtand ermächtigt, vorbereitende Schritte zu tun zu einer Verſch'nelzung des Deutſchen jegerbundes mit dem Kuffhäuſerbund unter Uebergang der wirtſchaftlichen Einrichtungen des Bundes auf den Preußiſchen Landeskriegerverband.= — Verwundeten⸗Abzeichen. Die Anträge zun Verleihung des am 3. März geſtifteten Verwundeten Abzeichens ſind von bereits entlaſſenen Heeresangehöri⸗ gen bei dem zuſtändigen Bezirkskommando einzureichen. ö Der Sommerfahrplan iſt pünktlich erſchienen Er trat am 15. Mai in Kraft. ö —. Das giftige Maiglöckchen. In Ertingen O A. Riedlingen, taten ſich 11 junge Gänslein in einen Garten an den duftenden Maiglöckchen gütlich. Andern Tags fand man die ſch ſämtlich verendet im Stalle. N W ee Mannheim, 1! di. ret Jahre Tang hieft in Frankental wohnhaſte Kaufmann Müller ver— f f Aus ei⸗— s war er gekehrt, emeldet zur Verhaftung lo bet GArdba, Ta. . Mannheim, 15 ſchiebung, ie wir ſich lt. Volksſt. al beiden Militärperſonen haben einen ganzen W̃ Front beſtimint einfach auf einen bie Butter ent Einzelperſonen ür de d bis 8 Mk. bezahlt. Jusge einen Wert von 190000. gur durch einen fal Lebensmittelamtes derte ſi ammlung vor einem Laden, wo v n de gerkauft wurde und ei ins Licht. Von 120 Zentner zur der Geldbetrag zurücker LouisLangauer, Mannheim , r. Tel. 838 Bleſtestr. rohes Lager in ler Rüben 34 Mill. Zentner Rohzucker hergeſtellt worden wovon ein bedeutender Teil ins Ausland habe abgegeben werden, müſſen, weil der deutſche Zuckermarkt dieſe Menge nicht hätte gdf können.— Der Herr Doktor ſchein⸗ eine eigene Auffaſſung von der Aufnahmefähigkeit de! 1 e ö a 1 0 eit Des ſeutſchen, Zuckermarkteg zu haben. TN dns cs Blätterkränze, Kin⸗ derbuketts, Sterbe⸗ kleider und Zubehör aus Stoff, noch ſehr billig bel Jakob Beyer. Hauptstf. 40 Weinheim ſeſefon 14 ſhaſdrſugenden, Fallen von der zuftändigen Kriegswirt, N b ſchaftsſtelle erbaen werden. e 60 Sonntags von 11— 2 Uhr geöffnet.— Das Kriegsernährungsamt beabſichligt, wie Frante die Streckung des Brots mehr und mehr durch Crockenkartoffeln 0 000 der Friſchkarkoffeln durchzufüh- ren. Die Bäcker ſollen reichlicher mit Kartoffelmehl ber⸗ Kleiderstoffe, Seidenstoffe Konfektion zu angemessenen l'reisen. Ausgedehnter Sochsck- und Deberweisungs verkehr. Mündliche oder schriftliche Auskunft, auch in Bezug auf die Erwerbung der Mitgliedschaft, wird bereitwilligst erteilt. * 5 Die wirtſchaftlichen Friedensbedingungen. Die Abſchließung Deutſchlands und ſeiner. von Weiſe Verbündeten vom Weltmarkte, vor allem Überſee, hat uns in höchſt ſühlbarer unſere wirtſchaftlichen Hedürfniſſe vor Augen geführt. Wer kümmerte ſich viel vor dem Kriege darum, daß Baumwolle, aus der die meiſte Wäſche und wichtige andere Gegenſtände des täglichen Lebens hergeſtellt werden, ein Monopol der Ver. Staaten iſt, daß wir die Wolle, aus der unſere Kleider beſtehen, zum größten Teile aus engliſchen Kolonien bezogen haben. i 5 Wir haben die Unzulänglichkeiten unſerer heimiſchen Ausbeute an wichtigen Rohſtoffen am eigenen Leibe erfahren. Dieſe Erfahrung iſt Allgemeingut geworden: 1 f heit darüber Gedanken macht, wie im Friedens⸗ ſchluſſe ein offener oder verſteckter Handelskrieg gegen uns nach dem Kriege verhi kann, der nach den Plänen unſerer Feinde uns von der Rohſtoffzufuhr ausſchließen ſoll. * 5 3 Wir wollen beiſeite laſſen, daß Deutſchland vor dem Kriege der tüchtigſte und erfolgreichſte Verarbeiter von fremden Rohſtoſſen war, wir in Form von Fertigwaren der ganzen Welt verkauften, daß alſo die berufliche Tätigkeit 1 1 großer Volksteile von einer Rohſtoffeinfuhr ab die weit über den Eigenbedarf der hängig war, hinausging nur an die Deckung dringendſten Bedürfniſſe der Bevölkerung an Wäſche, Kleidung, Schuhen uſw. im Lande muß zunächſt gedacht werden. Nun if 11 11 1 1 n Nun iſt dieſe Knapp⸗ heit an Rohſtoffen unſeren Feinden wohl be⸗ kannt, wenn ſie ſich vielleicht auch über unſere 0 ein⸗ heimiſche Erſatzſtoffe und ſparſamſte Verwendung keine volle im Kriege erlangten Fähigkeiten, durch N uns unabhängiger zu machen, noch Rechenſchaft geben. Gerade in den Zeiten, wenn unſere mili⸗ taͤriſchen Erfolge die prahleriſch auspoſaunten Siegesanſprüche der Entente am meiſten Lüge ſtrafen, wird von ihnen immer wieder zur Ver⸗ tröſtung ihrer ungeduldigen Völker ſichere Wirkung des Wirtſchaftskrieges gegen Deutſchland hingewieſen. Es iſt verfehlt und leichtſinnig, die Möglichkeit eines ſolchen Wirt⸗ ſchaftskrieges einſach zu leugnen, obwohl kaufen, würde eine ſo ein Frieden ohne Sicherungen in dieſer Hin- ſicht als unbedingt unannehmbar erſcheinen muß. zwar Vorteil 11812 vußt⸗ Gegen eine kurzſichtige Politik, die anfänglich einſeitigen Handelsintereſſen zu versprechen ſchiene, muß das Volks ben ſein ſich wehren, ſie würde Verarmung unſeres Erwerbslehens, und in der Folge des ganzen Nur feſt Ahe umriſſen— . Volkes, bedeuten. machungen über Lieferung von Rohſtoffen und Nahrungsmitteln im Friedensvertrage unter Feſt— ſetzung aller Einzelheiten können nützen Wir müſſen unter allen Umſtänden daß wir ebenſo ſchnell und ebenſo billig Roh⸗ ſtoffe und Nahrungsmittel erhalten wie unſere Feinde und dürſen nicht eher die Waffen wieder⸗ legen, dieſes Ziel f uns erreich- e. bis Ziel errei iſt Deutſche muß ſich darüber klar ſein! Selbſtverſtändlich darf kein poli eſſe für ein wirtſchaſtliches geopfert werden, aber auch kein wirtſchaftliches ſür ein politiſches. Es kann an keine Beendigung des Krieges gedacht werden, bis unſere notwendigen Forderungen erreicht ſind. Unſere Feind ſich über dieſe Entſchloſſenheit klar ſein; ſein darüber, daß gegen die 7 Wirtſchaftskrieges und die? fuhren die Geſamtheit des deutſchen Volkes ebenſo mit den Waffen eintreten wird, wie eintrat gegen die politiſche Einkreiſung, die durch unſere Siege und den Frieden im Oſten bereits durchbrochen iſt. Je ei tiger wir immer wieder dieſe Entſchloſſenheit cher haben wir Ausſich erfüllt zu ſehen. Wir wie unſere ſeſt eder (ifa Inter Iſches ter- 11710 wirtſcha lar FFöortſetzung des bſperrung von Zu— immer mio gor. immer wieder Feinde entſchloſſen ſind, aus eee eee, Der Halbherr von Lubenow. 18 Roman von Arthur Zapp. (Fortſetzung „Um viertelſieben, Papa.“ Der Baron nickte. „Na ja, da iſt ja gar kein Edith verfärbte ſich heft „Um Gotteswillen Papa nicht, daß—“ Daß es ſich um lich!“ Die junge erſchüttert ihre Hände zuſammen und zitterte am ganzen Körper. „Mein Gott, „darum alſo m würdig ſeierlich!“ Der Baron ſah ſeine Tochter betroſſen an „Du glaubſt doch nich daß Karl—? Unſinn. Wie ſollte der dazu kommen? Aber . KT Frau ſchlug mein ir er heute ( 4 Gott, jamnterte ſie, ie morgen ſo merk— elwa, N Mortimer, dem Windbeutel, iſt ſo etwas ſchon zuzutrauen.“ „Aber Papa, warum war Karl denn heute früh ſo auffallend beweg? Als wenn es ſich um eine lange Trennung handelte! Mein Gott, mein Gott!“ Die Tränen ſchoſſen der angſtvoll Erregten in die Augen. Der Baron ſchüttelte lebhaft mit dem Kopf: „Nein, nein. Du ertegſt dich unnütz, mein Kind! Das Nächſtliegende iſt, daß Mortimer in irgendwelche Händel verwickelt iſt. Die Be⸗ wegtheit deines Mannes erklärt ſich leicht aus dem Umſtande, daß er wahrſcheinlich als Sekundant beteiliat und daß der eine Duellant darum muß man, ſich oft wundern, wie wenig ſich die Allgemein— dert werden die ouf die eine reſtloſe Durchführung tatſächlich unwahrſcheinlich iſt; aber die Weigerung, Rohſtoffe zu lieſern, und ſtatt deren uns die Fertigfabrikate zu ver- der ſchwere Gefährdung Dr. unſeres Wirtſchaftslebens darſtellen, daß uns lichen um fg Um 1 eee eU ner e ener dem Friedensſchluß vor allem wirtſchaftliche Vorteile zu ziehen. Deutſcher Reichstag. * (Orig.⸗Ber.)—ig. Berlin, 14. Mai. In der heutigen letzten Sitzung vor den Fetien lam es wider alles Erwarten im Reichs⸗ tag zu bedenklichen Skandalſzenen, deren der amtierende Vizepräſident Dr. Paaſche kaum Herr werden konnte. Zunächſt führte man— nach Erledigung einiger kleinen Anfragen, z. B. über die Eier⸗ ablieferung, die der Unterſtaatsſekretär Dr. Müller als Landesſache bezeichnete, über die ſommerlichen Kohlentransporte uſw.— die Beratung des Reichsjuſtizetats zu Ende. Der Abg. Dr. Pfleger begründete die Zentrumsentſchließung auf Schaffung einer amt⸗ lichen ſozialen Organiſation der Rechtsanwälte; der Abg. Behrens von der Deutſchen Fraktion ſprach über das gedrückte Rechtsbewußtſein. Daun aber kam der Unhabhängige Ssozialiſt Dr. Herzfeld, der in unangenehm pathe⸗ 2 die Zuchthausurteile aufreihte, die das Reichs⸗ gericht wegen Landesverrats oſt gegen ganz jugendliche Perſonen gefällt habe. Im Saal waren kaum mehr als 90 Abgeordnete anweſend, das halbe Dutzend Unabhängiger, das darunter war, begleitete ſeinen Redner mit immer wfſen⸗ deren Pfuirufen, die der Präſident vergeblich Auf vermittelnden Zuruf der fortſchritt— die Unabhängigen, rügte. a lichen Nachbarn reagierten unter den ſich namentlich die Abg und Kunert hervortaten mit dem Ruf: „Ihr Idioten!“, die M aulfgelöſt en ging in d „Ihr Komödianten!“, Ordnung des Hauſes war rümenlang v die Glocke des Präß gemefnen Lärm, das Abgeordneten ert unter. Nach demokraten Land kleinen Gefängni einer ruhigeren Rede des S s berg, ſich von fen weiter nichts verſprach, die F chi vor als daß ſie wollte als die andere Kriegspſychoſe, die n aufſtellt. kam Radika hängige Sozialde nokra Cohn⸗Nordhauſen zum Wort. Vorher hatte der Staatsf das Reichsgericht gegen würſe der äußerſten nommen, der Männer, wollten, was Recht und ener Gerichtshof 8 5 der Linken in die offenbar nic gerecht ſei und! ſcheinlich keine zöchſten deutſchen Ger gleich mit dem aushalten ausdrücklich der Klaſſenjuſtiz, antworte des Präſidenten als er dreimal zur einem lauten, freunde begleiteten denten. würde. Dr. Cohn wieder und imme; wiede, mit g gerufen Lärm ſeiner den von wüſtem MSI dangen Froteſt gegen Partei Präſi⸗ Der Juſtizetat wurde dann Anträgen des Ausſchuf angen om! Ebenſo nach kurzer 2 e tat. tierte ngegen Der Abgeordnete Dr. 8 13 5 7 uno rte irzen, aber würdevollen Wort Mißhan 1500 deylſchen 1 Oſtaſrika Vorkämpfer durch Beratung ruptausſchuß des Vorſchlag der die Erhebung einer der Er⸗ punkt bayeriſche gensſteuer Mittel Förterungen. Sowohl enn Nm Wurf. chen. der uns Aufklärung geben.“ in * 0 errn Heinrich Lubenow ſp ar ernſprecher — r* eden war, rief der „Iſt Herr Heinrich yabrik he Baron in den Apparat: Lubenow zu ſprechen?“ „Bitte einen Augen es zurück. wenic Baron mit dem S brachte, hörte er ſich Stimme angerufen: Wer dort?“ „Baron von Herr Lubenow! draußen?“ „Nein, Herr Baron.“—„Er iſt wohl auf einer Geſchäftsreiſe?“ „Geſchäftsreiſe? Nein! Karl haupt keine Geſchäftsreiſen für unſere Firma.“ —„So?“ Der Baron wandte ſich ſchnell zu ſeiner Tochter herum und flüſterte ihr haſtig zu:„Es iſt richtig, die Geſchäftsreiſe iſt nur ein Vor⸗ wand.“ Dann legte er ſeinen Mund wieder an den Apparat und ſprach weiter:„Sagen Sie einmal, Herr Lubenow, geſtern war mein Schwiegerſohn doch draußen?“—„Ja, draußen war er.“—„Haben Sie vielleicht etwas Auf⸗ fälliges an ihm beobachtet, Herr Lubenow?“ Es folgte eine kleine Pauſe, dann kam die etwas ſarkaſtiſch klingende Antwort: Ich hatte blick zu warten,“ zen Sekunden, die am Ohr ver⸗ einer bekannten Nach allrohr von * Guten Schwiegerſohn Langwitz. Iſt mein tiſcher, zugleich aber unſagbar aufreizender Weiſe g. Vogtherr die Fortſchrittler antworteten mit dem Gegenruf: ar und ſelbſt dert all⸗ kleine Häuflein von vermochte, völlig die bereits beſprochenen man gut lun dem Gefängnis zin gprto zu is Gyr ghſuachgſs 81 Fanſſon minderten, und die Kriegspſychoſe, die Fenſter— ſcheiben einwirft, nicht ſchlimmer beſtraft wiſſen Hetmans Finanz⸗ FE ⁰˙ 1. ¶ 1*—*— 4— eee, 0 ein Bruder iſt. Übrigens, ich werde mal mit eigentlich gar keine Gelegenheit, etwas an ihm ein paar Worte mit Ihrem Herrn Vielleicht r ging eilig in Karls Arbeitszimmer, in 1 befand, Edith folgte hdem die Verbindung Herr Lubenow.“ tönte auf einem unbebauten Grundſtück neben der der Übungen.“ Hier Heinrich Lubenow! ſtarker Spang ſtarker Span 5 Morgen, macht über⸗ miniſter v. Bräunig, als auch der Finanzminiſter v. Seidewib machten Bedenken geltend gegen eine ſolche Beſteuerung, die in die Finanzhoheit der Bundesſtaaten eingreift, ganz abgeſehen davon, daß es noch nicht feſt⸗ ſteht, ob wir nicht eine Kriegsentſchädigung er⸗ halten werden. Der Ausſchuß nahm dann ein⸗ ſtimmig den Antrag auf Errichtung eines Reichs⸗ ſteuergerichtshofes an. Bei der Beratung der Wahlreform in der Zweiten ſächſiſchen Kammer erklärte der Miniſter des Innern das allgemeine, gleiche Wahlrecht würde nur zu einer feſten Mehrheit der Sozialdemokraten führen, zu einem Zuſtande, der unerträglich wäre. Der ſächſiſche Landtag habe den Vergleich mit dem Reichstag nicht zu ſcheuen. Er fragte, ob dort etwa die beſten unter den deutſchen Männern ſäßen. Der Miniſter wandte ſich gegen den Antrag, das allgemeine, gleiche Wahlrecht mit zwei Zuſatzſtimmen für Alter und Familienſtand einzuführen. Zum Schluß erklärte er aber, daß die Regierung in Erwägungen darüber ein⸗ treten wolle, ob eine Anderung des Wahlrechts vorzunehmen ſei. Oftervoich⸗Aug aun. In Wiener politiſchen Kreiſen beſpricht man die Einzelheiten der geplanten Erwei⸗ terung des deutſch⸗öſterreichiſch⸗ ungariſchen Bündniſſes. Danach ſoll außerpolitiſch das Bündnis ſeinen rein defenſiven Charakter behalten, aber zum Schutz⸗ vertrag nach allen Richtungen(alſo nicht mehr bloß gegen Rußland) ausgeſtaltet werden. Militäriſch ſollen bie gegenſeitigen Ver⸗ einbarungen ſo verdichtet und vereinheitlicht de von einer Art Militärkonvention werden kann. Wir tſchaftlich d eine möglichſt weitgehende Gemeinſamkeit geſtrebt, die namentlich für die Übergangs⸗ irtſchaft unerläßlich iſt. Wenn dabei auch alles vermieden werden ſoll, was eine wirtſchafts⸗ lriegeriſche Spitze gegen die übrigen Handels⸗ ſtaaten zu haben ſcheinen könnte, ſo liegt doch vielerörterte Zollunion im Bereich der Pläne. Im übrigen wird amtliche Mitteilungen ab⸗ dan Dad unſere zuwarten. 0„d. * Im Unterhauſe teilte Bonar Law mit, daß britiſche Regierung die Abſicht habe, ähnlich ie franzöſiſche, alle Meiſtbegünſti⸗ ungsverträge zu kündigen. In einer klärung dazu ſagen die„Times“, britannien 0 freie Hand fuͤr ſeine ö tspolitik erhalten. Bisher ſei es durch verträge mit verbündeten und neutralen rn gebunden geweſen. Das iriſch⸗engliſche Verhältnis iſt jetzt aufs äußerſte geſpannt. In allen Kirchen Irlands Verteidigung veranſtaltet. werden Sammlungen zur nationalen In Erwartung des die iriſche engliſchem England verweigert die Annahme von eböllerung Papiergeld und verſteckt ſein Silber. In den drei Monaten wurde fünſmal ſo viel engliſchen Münze nach Irland Silber von der l gleichen Zeitraum des Vor- geſchickt als im jahres. Dänemark. * ie norwegiſche Blätter aus Island ten, iſt man in allen Kreiſen Islands gewillt, ländiſche Selbſtändigkeit Vornehmlich die Ssozialiſten ammengeſchloſſen, um auf ig zu beſtehen. Eine Abordnung iſt zu Verhandlungen worden. Die in ſollen bereits penhagen entſandt London weilenden Abordnungen 0 engliſchen Regierung zuſtimmende Er⸗ gen erhalten haben. Ukraine. Erklärung der neuen erung heißt es, das Beſtreben des nicht auf Selbſtherrſchaft, der Hetman lediglich den Gedanken einer reien und unabhängigen Ukraine verwirklichen. Deshalb ſehe die Regierung ihre Hauptaufgabe in der Wiederherſtellung der Ordnung und in einer großzügigen Landesreform. ener gehe a Wolle Groß⸗ be⸗ ſozial⸗ * 1* Preußiſches Abgeordnetenhaus. Das gleiche Wahlrecht erneut abgelehnt. ir. Berlin, 14. Maj. Die Ausſprache, die heute der entſcheidenden Abſtimmung im preußiſchen Abgeordnetenhauſe voranging, dauerte zwar an die drei Stunden, brachte aber nichts Neues und Aufregendes. Man unterhielt ſich zunächſt über einen Zen⸗ trumsantrag, der, falls eine der beiden Kammern den Haushaltsplan im ganzen ablehnen ſollte, einen Berſtändigungsausſchuß und die„Durchzählung“ beider Häufer ver⸗ langte. Trotz der lebhaften Bedenken, die von der Linken geäußert wurden, wurde dieſer An⸗ trag mit den Stimmen der Konſervativen und des Zentrums angenommen. Ebenſo dann in der fortgeſetzten Beratung der Abgeordneten⸗ hausvorlage ein konſervativer Antrag, der Per⸗ ſonen, die die bürgerlichen Ehrenrechte verloren haben, ausdrücklich vom Wahlrecht ausſchließt. Vergeblich hatte insbeſondere der Abg. Dr. Lewin(Pp.) gegen dieſe Differenzierung gegen⸗ über dem Reichstagswahlrecht geſprochen. Der „Durchzählung“ hatte der preußiſche Finanz⸗ miniſter zugeſtimmt. Der Miniſter des Innern erklärte bei dem letztgenannten Antrag, daß in der Frage des Ausſchluſſes wegen nicht gezahlter Steuern ein milderer Standpunkt empfehlens⸗ wert ſei. Zum gleichen Wahlrecht, dem 8 3, ſprachen noch die Abgg. Porſch, Hirſch⸗Berlin, Adolf Hoffmann, der konſervative Abg. Graef, der Freikonſervalive v. Oertzen, ſowie endlich der nationalliberale Abg. Lukas. Die erſte namentliche Abſtimmung über den Antrag auf Wiederherſtellung der Regierungs⸗ vorlage ergab dann die „Ablehnung des gleichen Wahlrechts mit 236 gegen 185 Stimmen.“ Das Stimmenverhältnis und die Stimmen⸗ verteilung waren faſt genau die gleichen wie bei der zweiten Leſung. Bei etwas weniger ſtark beſetztem Hauſe wurde dann der Antrag Lohmann, der zwei Buſatzſtimmen einführen wollte, mit erdrückender Mehrheit, nämlich mit 338 gegen 73 Stimmen gleichfalls ab⸗ gelehnt, und endlich wurde nun, entſprechend den vorangegangenen Ankündigungen der Par⸗ teien auch die Faſſung des Aus⸗ ſchuſſes, der bekanntlich bis zu ſieben Mehr⸗ ſtimmen in Vorſchlag gebracht hatte, mit 220 gegen 191 Stimmen bei vier Stimmenthaltungen abgelehnt. Unmittelbar nach der Verkündigung bieſee Ergebniſſes erhob ſich der Vizepräſident des Staatsminiſteriums Dr. Friedberg zu einer ganz kurzen, vom Hauſe mit atemloſer Aufmerkſamkeit angehörten Erklärung: Staatsregierung halte nach wie vor an dem gleichen Wahlrecht unverrückbar feſt, ſie ſei jedoch der Auffaſſung, daß auch das Herrenhaus als gleichberechtigter Faktor gehort werden müſſe. Demgemäß werde die Vorlage nun zunächſt an das Herrenhaus gehen. Sollte innerhalb ge⸗ meſſener Friſt auch dieſer Weg nicht zur end⸗ gültigen Annahme des gleichen Wahlrechts führen, ſo werde die Auflöſung des Hauſes „zu dem erſten Zeitpunkt erfolgen, zu dem dies nach pflichtgemäßem Ermeſſen der Staats- regierung mit der Kriegslage verträglich iſt“. Die Regierungserklärung fand ſehr geteilte Aufnahme. Auf der Linken war man an⸗ ſcheinend nicht begeiſtert, auch auf der Rechten hoͤrte man Lachen. In der Erregung des Hauſes ging die folgende Ausſprache über die [Verhältniswahl faſt vollig unter. Auch hier endete der Redekampf mit der Ab⸗ llehnung der Verhältniswahl, die namentliche Abſtimmung ergab 293 gegen 113 Stimmen. Alle drei Verfaſſungsvorlagen wurden zuletzt in einer Geſamtabſtimmung angenommen. Da⸗ gegen ſtimmten die Volksparteiler, die beiden ſozialdemokratiſchen Gruppen, die Polen, Dänen und eine Minderheit der Nationalliberalen und Freikonſervativen. Dann Vertagte ſich das Hans bis zum 4. Juni. Die Die CCC r ſteine Gelegenheit? Wenn er doch draußen „Er war wohl braußen, aber nicht in der RN Fabrik. „Nicht in der Fabrik? Ich verſtehe Sie nicht, „Er amüſierte ſich mit Ihrem Herrn Sohn Fabrik. Die jungen Herren betrieben ritterliche Der Baron zuckte leicht zuſammen.„Ritter⸗ liche Übungen?“ fragte er mit dem Ausdruck „Die Herren knallten einander etwas vor. Sie ſchoſſen miteinander um die Wette. Bei jungen Kavalieren handelt es ſich ja immer um Wetten. Diesmal ging es um einen Korb Champagner.“ Der Baron nickte, ein Lächeln flog über ſeine Züge, das jedoch raſch wieder von düſterem Ernſt abgelöſt wurde, während er ſich jetzt abermals zu ſeiner Tochter herumdrehte.„Es ſcheint ſich richtig um ein Duell zu handeln,“ flüſterte er der ihn geſpannt Beobachtenden zu, die jetzt durch eine ſtumme Gebärde ihrer Ver⸗ zweiflung Ausdruck gab. Der Baron nahm das Zwiegeſpräch am Telephon wieder auf:„Noch eine Frage, Herr Lubenow. Fiel Ihnen nicht auf, daß der eine von beiden mehr Schüſſe abgab als der andere?“ habe die Beiden beim Schießen „Ich überhaupt nicht beobachtet. Ich wechſelte nur 1 Sohn, der mich einlud, mich an dem Wettſchießen zu beteiligen. Ich lehnte natürlich dankend ab.“ Wieder huſchte ein blitzartiges Lächeln über des Barons Geſicht.„Der Schlaukopf!“ murmelte er vor ſich hin. Dann ſprach er laut in den Apparat:„Ich habe eine andere Auf⸗ faſſung, Herr Lubenow. Nach meiner Anſicht handelte, es ſich nicht mn einen müßigen Zeit⸗ vertreib, ſondern um eine ſehr ernſte Sache, um die Vorbereitung zu einem Duell.“ Nach dieſen Worten vernahm der Baron zunächſt nur einen unartikulierten Laut, dann folgten die heftig hervorgeſprudelten Worte: „Aber, Herr Baron, Sie meinen doch nicht etwa, daß Karl—— So verrückt wird er doch nicht—— Freilich, ich traue ihm alles zu, ſeitdem er—“ Hier brach der Redner plötzlich ab und der Baron fand Zeit einzuwerfen:„Daß Karl beteiligt iſt, glaub' ich auch nicht. Viel eher traue ich das meinem lieben Sohn zu. Na, ich danke Ihnen für Ihre Auskunft. Wir können ja nun vorläufig nichts tun, als ruhig abwarten. Guten Morgen, Herr Lubenow!“ Er hängte die beiden Schallrohre an den Kaſten und klingelte ab. Als et ſich umwandte, ſtürzte ſich ihm ſeine Tochter entgegen. Aus ihren zuckenden Mienen, auß ihren wirren Blicken und aus der tiefen Bläſſe ihres Ant⸗ litzes ſprach fiebernde Angſt. Erſchüttert zog der alte Herr die Zitternde an ſeine Bruſt. Mit ſeiner Rechten ihr beſchwichtigend auf den Rlicken klopfend, ſagte er: Beruhige dich, ö * —— e eee eee cee e eee e ee e —ͤ— 1 700 1. f Deutſch-rumäniſcher Sonder- vertrag. N Ein umfaſſendes Wirtſchaftsabkommen. Auf Grund des Artikels 29 des Friedens- vertrages iſt zwiſchen Deutſchland und Rumänien unter dem 7. d. Mis. ein beſonderes Abkommen ber die künftige Regelung der wirtſchaftlichen Beziehungen, des Eiſenbahnverkehrs, des Poſt⸗ und Telegraphenverkehrs, ſowie über eine Werft⸗ anlage in Giurgiu geſchloſſen worden. Die vertragſchließenden Teile verpflichten ſich, weder direkt noch indirekt an Maßnahmen teilzu⸗ nehmen, die auf die Weiterführung der Feind⸗ ſeligkeiten auf wirtſchaftlichem oder finanziellem Gebiete abzielen, und innerhalb ihres Staats- gebietes ſolche Maßnahmen mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verhindern. Die einzelnen Beſtimmungen beziehen ſich auf die vorläufige Beibehaltung der Zollfreiheit, die Anwerbung von Arbeitern, die Erwerbung und Pachtung von beweglichen und unbeweg⸗ lichen Vermögensſtücken ohne Beſchränkung. Der Handels-, Zoll⸗ und Schiffahrtsvertrag von 1893 ſoll wieder in Kraft treten und bis zum 31. Dezember 1930 in Geltung bleiben. Es werden ihm eine Anzahl neuer Artikel eingefügt. Das Abkommen über die Eiſen⸗ bahnfragen regelt die Zahlungsverpflichtungen aus der Zeit vor dem Kriege, die Rückgabe oder Erſetzung des Eiſenbahnmalerials, das bei Ausbruch des Krieges auf dem Gebiete des anderen! Teiles ſich befand. Mit Bezug auf das Poſt⸗ und Telegraphenweſen iſt vereinbart, daß Rumänien auf Grund des Artikels 21 des Weltpoſtvertrags mit Deutſchland ein Sonder— abkommen für den Poſtvexkehr ſchließen, wird, wonach Deutſchland nicht ungünſtiger geſtellt wird als ein an Rumänien nicht unmittelbar angrenzendes Land. Beſonders wichtig ſind die beſtimmungen des Sonderabkommens. Schluß⸗ Danach wird eine dritte unmittelbare Telegraphenleitung Berlin Bukareſt gebaut, Deutſchland erhält das Alleinrecht bis Ede 1950 an der rumäniſchen Küſte Kabel landen pachtet den Bau einer Werftanlage ſellſchaft für 9* Dauer von 40 Jahren. Der rumäniſchen deſtens 30% zugeſichere. * — 0 5 5 N Von Nah und fern. Neue Zinknickel. Der Bundesrat hat den Reichskanzler ermächtigt, zum Erſatz für ein⸗ zuziehende Zehnpfennigſtücke aus Nickel weitere Zehnpfennigſtücke aus Zink bis zur Höhe von 10 Millionen Mark herſtellen zu laſſen. Unfug im Theater. Ein Berliner Theater- direktor und Schauſpieler, der zurzeit in Kattowitz ſpielt, ſetzt eine Belohnung von 1000 Mark auf Ermittlung eines Individuums, das in einer der letzten Vorſtellungen Niespulver ausgeſtreut hatte, aus. Der„Scherz“ hatte eine kataſtrophale Wirkung. Im dicht gefüllten Zuſchauerraum entluden ſich ſchwere Maſſenexploſionen. Die Zahnſtochernot in Frankreich be⸗ klagt der„Figaro“. Schon ſeit längerer Zeit gab es in den meiſten Gaſthäuſern keine Zahn ſtocher mehr, neuerdings ſind ſie aber auch im Handel unauffindbar geworden.„Sollte man nirklich glauben.“ ſo fre das Blatt,„daß wir 1 j hen,“ ſo fragt das Blatt,„daß wir wirklich glauben,“ f 9 0 aß Staaten. Zahnſtocher aus Deutſchland be— und daher das Kriegsende unſere haben auch zogen wir einem erfindungsreichen franzöſiſchen In— duſtriellen, dieſen feindlichen Fabrikationszweig. reicher age, erhoben. zu übernehmen, er würde dadurch ein a Mann werden und dem Lande für die Zukunft eine Erſparnis ermöglichen!“ Rationierung von Kaffee und Tee in der Schweiz. Eine Konferenz der Schweizer Kleinhandelsorganiſationen beſchloß, an ſchon bisher durch die Kleinhändler ſelbſt durch— geführten Rationierung von Kaffee feſtzuhalten und zu laſſen und endlich ver⸗ die rumäniſche Regierung an eine von der deutſchen Regierung zu beſtimmenden Ge⸗ am Winterhafen von Giurgiu Staatsgelände auf die Re⸗ gierung wird eine Kapitalbeteiligung von min⸗ Koſakenhetman deutſchen Hauſes Romanow lebten, wie ruſſiſche Verhältniſſen. Peter ſich Verfügung, ab⸗ warten müſſen, um wieder welche zu bekommen? Wenn dies der Grund ſein ſollte, ſo empfehlen dex Der pberhältnts mit Rücksicht darauf, daß ſich die Verhültniſſe betreſſend die Einfuhr von Lagervorräten in dieſen Artikeln noch nicht gebeſſert haben. Danach darf im Kleinhandel an die einzelne Familie pro Woche nicht mehr als ein Pfund Kaffee und 50 Gramm Tee abgegeben werden. Eine Junggeſellen⸗ und Witwer⸗ Steuer. Die Stadt Gent hat beſchloſſen, eine Steuer für unverheiratete und aus der Ehe ge— ſchiedene Männer und von den Witwern im Betrage von 15 Frank jährlich zu erheben. Eine ergänzende Steuer nach dem Werte der von ihnen bewohuten Wohnungen wird noch erwogen. Bedürftige und Dienſtboten ſind von der Steuer befreit. Feuersbrunſt in Norwegen. In der Hafenſczet Fredriksſtad ind durch eine Feuers— brunſt 70 Wohnhäuſer zerſtört und 800 Menſchen obdachlos geworden. CCC y y ĩͤ nnen Hetman Skoropadſkt. hat Ukra! Kiew altem Nach dem Sturz der Rada in Skoropadſki, der aus niſchen Geſchlechte ſtammt und in kaiſerlichen Garde in hervorragender Stellung diente, die Zügel der Regierung ergriffen. neee eg Die befreiten Mitglieder des Hauſes der die Hände Mitglieder 0 kürzlich in geratenen Romanow. Die Truppen des Blätt melden, unter den drückendſten Auf dem kleinen, dem Großfürtten Nikolajewitſch gehörigen Gute befanden außer der Zarin-Mutter, der Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch und ſeine Gemahlin, der Groß— fürſt Peter mit Frau und zwei Töchtern ſowie Gewehre. ſechs den Sarg auf ihre duf ei langſamem M der ehemaligen E- WEM planes auszugehen. Die Clſendahnverwaltung empfiehlt den Reiſenden, ſich über den Gang der einzelnen Züge auf den Bahnhöfen ſelbſt zu ver⸗ gewiſſern. Die zuſtändigen Beamten ſind ange⸗ e und in der Lage, zuverläſſige Auskunft zu erteilen. Der Rönig der Lüfte. — Zur Beiſetzung Richthofens.— Der bei den britiſchen Armeen befindliche Sonderberichterſtatter des Pariſer„Journal“ be⸗ richtet in ſeinem Blatte gängnis des Frhrn. v. Richthofen: Vor der Beerdigung begaben wir ſein Sterbebett, um die ſtecbliche Hülle Rittmeiſters v. Richthofen zu grüßen. Cs in einem hohen, tiefen Zelt. deſſen Wände vom Winde geſchüttel war nichts weiter als ein Viereck leere dem der Leichn war am Lein Das einzige Licht, hineinfiel, badete das durch körper und Schatten hervor Um fünf Uh ſtändlich mit milite es daran nicht fehlen. zwölf Mann ht S Sechs Of britiſche„Aſſe Schultern zwiſchen 1 5 Reihen den bei en Aut anglikaniſche ner— als Er geſchmückte 5 wartet uns Mann gekehrt 8 den Unteroffizier, Leichenzug. ſind Fliege geeilt, di von Unfer zur der Flieger geſchickt barte Fliegergeſchwader Aufſchrift: dem tapfere! Nachdem die feuert die Gewehrſalven ein Aluminiumſchi engliſcher und Worte trägt: 80 der Großfürſt Alexander Michailowitſch mit ſechs Töchtern. Von den Gefangenen Zarin⸗Witwe ein kleines Zimmer während die anderen Ur hatte nur die den ſich zur iſ Mitglieder ſä des Hauſes Romanow zu zwei und drei gemein— ſam in einem Zimmer lebten. Deutſchenmord in den aus New Pork berichtet iſt es im Staate Illinois zu Ausſchreitunge gegen die Deutſchen wobei Deutſcher in Collinsville ermordet wurde Wie gekommen, Regierung hat im Zuſammenhang damit 1 ſonen verhaften laſſen und gegen die Anklage wegen nen 5 59 del und Verkehr. v e Reiſeauskunft f Anderungen, die zum erſt in 2 endgültig konnten. s iſt deshalb nicht möglich, das kursbuch pünktlich mit dem Inkraſttrelen des 9 Fahr⸗ Reichs⸗ z Der Sommerfahrplan bringt Ii di Leit Otte ſeſtgeſtellt werden f. indelt lieſerung der unverbrauc un ̃ ſie nunmehr auch auf Tee auszudehnen CCC* . 3* liebes Kind! als abwarten.“ Die junge Frau griff ſich mit beiden Händen an die Stirn.„Ich vergehe vor Aufregung, Papa! Können wir uns denn nicht an die Polizei wenden? Können wir denn nicht ver⸗ hindern—“ ö Baron von Langwitz zog bedauernd ſeine Schultern in die Hohe.„Ja, wir haben doch keine Ahnung, wo daß Renkontre ſtattfindet. Überdies“— er warf einen ſchnellen Blick auf die Stehuhr, die in einem zierlichen Gehäuſe auf dem Schreibtiſch ſtand—„es iſt neun Uhr vorbei. Wir kämen viel zu ſpät.“ ö Ein markerſchütternder Schrei klang durch das Zimmer. Edith wankte und wenn der alte Herr ſie nicht umſchlungen gehalten hätte, ſie wäre zu Boden gesunken. „Aber Kind— Edith!“ ſchalt der Baron und führte ſeine Tochter nach dem Diwan, auf den er ſie ſanft niedergleiten ließ.„Ich ver⸗ ſichere dich, um deinen Mann handelt ſich's gar nicht, ſondern um Mortimer, na und was den betrifft, du weißt ja: Unkraut verdirbt nicht!“ Er verſuchte zu lächeln, aber dem geſpannten Ausdruck ſeiner Mienen, ſeinen nervöſen, haſtigen Bewegungen war anzumerken, daß ihm ſelbſt zicht wohl zumute war. Edith legte ſich hintenüber und höelt ihre Augen geſchloſſen. Ihre Bruſt hob und ſenkte ſich unter heftigen Atemzügen. Plötzlich ſprang ſie auf, ihre Augen öffneten ſich weit und in einem verzweifelten Aus bruch der ſie verzehren⸗ den Furcht rief ſie händeringend:„Papa, ich bitte dich, laß uns irgend was tun! Ich kann Wir konnen wirklich nichts tun dieſe tödliche Ungewißheit nicht ertragen. 31 vielleicht vr rr et eme ee denken, daß in dieſem Augenblick ſchon Ihre Mienen verzerrten ſich, ſie ſchlug ihre Hände vor ihr Geſicht und brach in ein faſſungs— loſes Schluchzen aus. Auch der alte Baron atmete beklommen und ſchwer; ſeine Zähne nagten an der Unterlippe, mit düſter gerunzelten Brauen ſtarrte er zur Erde. Endlich erhob er ſein Geſicht.„Wenn du mir verſprichſt, Edith, dich ruhig zu verhalten, dann möchte ich den Verſuch machen, etwas Beſtimmtes zu erfahren. Mir fällt eben ein, der junge Herr von Barnim, ein Freund Mortimers und auch ein Bekannter deines Mannes aus dem Klub, wohnt hier ganz in der Nähe, in der Bendlerſtraße. Vielleicht, daß der—“ „Ja, ja, Papa, eile, bitte!“ fiel die junge Frau dem Sprechenden in ihrer fieberiſchen Aufgeregtheit in die Rede. „Ruhe, Kind, Ruhe!“ mahnte der alte Herr. Sie verſuchte zu lächeln, aber es mißlang. Nun faßte ſie ihren Vater am Arm und drängte ihn zur Tür.„Eile, damit du ihn noch trifft!“ „Urbeſorgt, Kind! In Berlin jungen Herren keine Frühaufſteher... Das Warten war furchtbar. Edith wußte nicht, wie ſie die Zeit hinbringen ſollte. Bald predigte ſie ſich Ruhe, bald überließ ſie ſich ihren wilden, düſteren Phantaſien. Sie ſah Karl verwundet, ſich in Schmerzen winden, tot — und ſchrie laut auf vor Schmerz und Angſt. Dann wieder eilte ſie zum Fenſter, preßte die ind die 4 glühende Stirn an die Scheibe und blickte auf [die Straße rau hinaus. nicht zurückkehrte? N doch da Plötz ſammen Es war auf dem Flur den Schall dumpfer Tritte. klinkte und lauſchte. Sinneztäuſchung infolge ihrer 8 geſpannten Nerven. Und nun eilte ſie ſFenſter zurück und ſpähte von neuem auf Straße. Von dem Baron noch keine Sie drehte ſich um und blickte auf Enttäuſcht ſchlug ſie ihre Hände zu War es denn möglich? Erſt zehn waren vergangen, ſeitdem ihr Vater ſie hatte. Was hatte ſie nicht alles in dieſer kurzen Spanne Zeit erlitten! herz 0 hätte vernomn auf übermäßig zerrüttenden Spannung, in dieſer ſolſernden Ungewißheit, in dieſer entſetzlichen, tödlichen Angſt. So verging eine halbe Stunde, eine ſchreck⸗ liche furchtbare halbe Stunde. In liegender Stellung, die Augen mit ben Händen verdeckt, ruhte ſie auf dem Sofa, als der Baron zurück— kam. Mit einem Satz war ſie auf ihren Füßen. Bei ſeinem Eintritt taumelte ſie unwillkürlich zurück und hielt ſich, nach einem Stützpunkt taſtendd an einem Seſſel ſeſt, der hinter ihr ſtand. Auf den erſten Blick ſah ſie, daß er keine guten Nachrichten mitbrachte. Langſam, einen bekümmerten, ſcheuen Ausdruck im Geſicht, trat der Baron ein. „Papa!“ ſchrie die unglückliche, junge Frau Nachteile und mit der Hergabe des letzten Reſtes von Körnerſutter uns an des In dieſem Raum, verlaſſen um die geringen Mengen, die den Landwirten zur Pferdefütlerung und zur Ernährung bei der Beſtandsaufnahme belaſſen ſind und von ihnen frei⸗ willig im Intereſſe der Heeresverſorgung abgegeben werben. Die Ablieferung dieſer Mengen kann nur verlangt werden, wenn ein Preis gezahlt wird, der die hohen Saatgutpreiſe deckt und die wirtſchaftlichen Riſiken ausgleicht, die die Landwirte in Kauf nehmen müſſen. Dieſen Geſichtspunkten trägt die Preisermächtigung der Heeresverwaltung Rechnung. Rückwirkende Kraft iſt ihr nicht beigelegt. über das Leichenbe⸗ E 0 Der Munitions verbrauch und erung mit geſchütze * den ungeheure: örſchpindend rſchwindend Und nun hieß es weiter ausharren, geduldig warten in dieſer nerven⸗ lich kel heftige Ihre nicht, eine Augen glänzten 3 0 Papa...? Ein Wager Sie machte ein paar ſtürzie ohnmächtig z Boden. Der Baron ſprang raſch hinzu und ig die wie leblos Daliegende mit dem ganzen Aufgebot ſeiner Kräfte nach dem Diwau. Dann klingelte er, Ediths Zofe eilte herbej. Mit ihrer Hilfe ge⸗ lang es ihm, die Ohnmächtige wieder ins Be⸗ wußtſein zu rufen. itte, taumelte und 0 f ö 99 18 Fortſetzung ſolgt.)