* 8 junge Hühuer 5 Wochen alt, zu verkaufen Waldſtraße Nr. 4. Beabſichtige meine Hofraite Rathausſtraße 89, ſowie eine hochträchtige Arbeitskuh D Von Sountag Morgen 7 Uhr ab prima junges Pferde Fleiſch zu haben bei Franz Kirchner am Kriegerdenkmal. aloha f jüngere und ältere, für leichte Arbeit und dauernde Beschäf- tigung sofort gesucht. Danksagung. Inſerateupreis: Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts- Anzeiger Unabhängiges Organ Vereins- Anzeiger — 3 — 2— Allen denen, die uns beim Ableben unſeres innigſtgeliebten Gatten, unvergeßlichen Vaters, Schwiegerſohnes, Bruders, Schwagers und Onkels, Herr bog Philipp Benz Leitungs-Aufseher in dieſen ſchmerzlichen Tagen der Trauer ihre Liebe und Anteilnahme bekundeten, ſagen wir unſern tiefgefühlten Dank. Dank ferner Herrn Hochw. Pfarrer Roos für ſeine ehrende und tiefergreifende Grabrede, der evangeliſchen Gemeindeſchweſter für ihre Aufopferung und Pflege des Verſtorbenen, den Beamten und Angeſtellten des hieſigen Kaiſerl. Poſtamts, insbeſondere Herrn Poſtſekretär Kadel für ſeinen Nachruf, worin er der Pflichttreue des Dahingeſchiedenen ſo warme Anerkennung zollte, dem Turnverein Gräfenhauſen für die entſandte Deputation zur Beerdigung, welche Teilnahme ſo beredtes Zeugnis für den Verblichenen abgab, ſowie für die Kranzſpenden und allen Leid— tragenden und dem Evang. Verein für die er⸗ wieſene letzte Ehrenbezeugung. Viernheim, den 31. Mai 1918. Die fieftrauernden Hinterbliebenen. Nächsten Sonntag, den 2. Juni, kein Zahltag. Der Vorstand. Offeriere: Frühklee- und Erdkohlrabensamen, ferner ſind alle anderen Sämereien für Feld und Garten ſtets zu haben bei Fr. Kü H Wei N, Samenhandlg. 6 nen N n Einer titl. Einwohnerſchaft von Viernheim zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich mit dem Heutigen eine Annahmestelle für Schuh reparaturen übernommen habe. Saubere, gute Arbeit bei ſchneller Pedienung kann ich zuſichern. Was ich bis Mittwoch habe, kann Sonntag Vor— mittag wieder abgeholt werden. Frau Schmidt, Saunraße 5. 1 A Heugras⸗Verſteigerung. Das Grüfl. von Berckheim'ſche Rentamt Weinheim verſteigert das Heugras: 1. von der Neuzenlache am Montag, 3. Juni, mittags 2 Uhr in der Lache bel Viernheim; 2. vom Hemsbach-Laudenbacher Gut am Dienstag, 4. Juni, vorm. 9 Uhr im Schützenhaus an der neuen Weſchnitz nächſt der Straße Hemsbach-Hüttenfelb. Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu u. Stroh! Landwirte helft dem Heere! ferner einen ewigen Kleeacker Ei aus freier Hand zu verkaufen. Johannes Effler 9. Viernheim, am Schützenhof. Ein guterhaltenes Fahrrad zu verkaufen Ein vierräderiger Alexauderſtr. Nr. 30 Leiter⸗Wagen hat zu verkaufen hat zu verkaufen Jakob Nägel Moltkeſtraße 39. Uebung Franz Schwarz, Heddesheim( e oe* I end weh J. Schöne d Die Uebung fällt heute Dickrüben⸗ Setzlinge] Sonntag fen f uhr rden wozu Antreten Götheſchule. iſt ſofort nach Empfang abzukochen. Milch, die zum meuſchlichen Genuſſe beſtimmt iſt, birous Aug. neinlanos schönstes und leistungsfäpigstes Unternehmen, trift im Laufe dieser Tags hier in Viernheim bin. Alles Nähere durch spätere Inserate U. plakate. . F umſm, Geschäftsführer. eee Radfahrer⸗Bund Viernheim 88 Morgen Sonntag hält unſer Verein im Saale des Gaſthauſes zur Gambrinushalle, bei Herrn Jakob Faltermann Theater Abend ab. Ein reichhaltiges Programm, ausgeführt vom Dramatiſchen Club, Mannheim Sandhofen, kommt zur Abwickelung. Der Reinertrag wird eee 008080 zum Beſten des Roten Kreuzes zur Verfügung geſtellt. Kaſſenöffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr. Eintritt: JI. Platz 80 Pf., II. Platz 50 Pf. Karten im Vorverkauf bei Herrn Friſeur Tann Nachmittags 3 Uhr: LNinder- Vorstellung Eintritt 20 Pfg. f f Hierzu ladet die Einwohnerſchaft freund— lichſt ein Der Vorstand. eee Kaufe immer noch: Lumpen, Wollabfälle, Korke, Papier, ſowie altes Eiſen und dergl. zu den höchſten Preiſen, ſoweit eine Beſchlagnahme nicht entgegenſteht. S. Schindler, Annaſtraße. 888885 Sfrebefwerk Mannheim lndustriehafen. Sonntag, den 2. Juni, im Saale z. Weißen Roß Gast-Vorstellung Taubemunstler Thelint mit ſeinen 2½ſtündigen intereſſanten Zauberkünsten. Faſt an das Unmöglichſte grenzend! 5 Intereſſantes, ſpaßhaftes Familien-Programm! Großer Lacherfolg! Ueberall großer Beifall! Nachmittags: Schüler- und Famiſien-Voktünrung. Abends 8% Uhr: Haupt-Vorstellung. Eintritt: 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 80 Pfg. Schüler Nachmittags 1. Platz 50 Pfg., 2. Platz 30 Pfg. Einen Teil der Einnahmen gibt der Beſitzer freiwillig für wohltätige Kriegszwecke an die Gemeinde Viernheim ab. Bekanntmachung. Betr.: Eierablieferung. In einigen Zeitungen iſt dieſer Tage ein Urteil der Strafkammer des Landgerichts Coblenz veröffentlicht worden, wonach die Einführung einer Zwangsablieferung für Eier unzuläſſig und ungültig wäre, weil die Bekanntmachung des Bundesrats über Eier vom 12. Auguſt 1916 in ihrem 8 9 Abſ. 2 ausdrücklich verbiete, den eigenen Bedarf der Ge— flügelhalter und ihrer Familien zu regeln und zu beſchrän— ken. Dieſes Urteil der Strafkammer erregt allgemeine Ver⸗ wunderung, weil die Strafkammer vollſtändig überſehen hat, daß eine ſpätere Verordnung des Bundesrats vom 24. April 1917 ausdrücklich den 8 9 Abſ. 2 aufhebt. Dieſe Aufhebung iſt, wie der Präſident des Kriegsernährungsamts ſeiner Zeit mitgeteilt hat, durch den Umſtand veranlaßt, daß einige Bundesſtaaten zwecks beſſerer Erfaſſung der Eiererzeugung die Feſtſetzung beſtimmter Eiermengen auch für die Ge— flügelhalter für angezeigt hielten Es iſt darnach völlig un⸗ richtig, wenn im Anſchluß wie das Urteil in den Zeitungen behauptet wird, die Verordnungen über eine Zwangsab lieferung von Eier ſeien ungültig und Geflügelhalter könn— ten nicht beſtraft werden, weil ſie der Ablieferungspflicht nicht nachgekommen wären. Die Verordnung, alſo auch die heſſiſche Verordnung, über die Eierablieferung beſtehen hiernach durchaus zu Recht und ſind in ihren Beſtimmungen über die Pflichtablieferung auch weiterhin gültig. Die Geflügelhalter, welche unter Berufung auf das Coblenzer Urteil glauben, ihre Abliefe⸗ rungspflicht nicht erfüllen zu brauchen, befinden ſich hiernach in einem großen Irrtum. Vielmehr macht ſich jeder Ge— flügelhalter, der ſeiner Ablieferungspflicht nicht nachkommt, ſtrafbar und wird auch für eine ſolche die allgemeiner In tereſſe ſchwerſchädigende Handlung unnachſichtlich zur Ver antwortung gezogen werden. Viernheim, den 29. Mai 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Reſtablieferung von Hafer. Unſer Feldherr braucht zur Aufrechterhaltung ſeiner vollen Kampfkraft noch große Mengen Kraftfutter, deren ſchleunigſte Beſchaffung im dringenden, vaterländiſchen In— tereſſe liegt. Wir wenden uns deshalb an die Vaterlands— liebe und die Opferwilligkeit der Landwirte und fordern ſie auf, nicht nur ihrer geſetzl. Ablieferungspflicht zu genügen, ſondern auch darüber hinaus alle entbehrlichen Meugen Hafer und Mais zur Ablieferung zu bringen. Erſparniſſe an Saatgut, Ausnutzung des jetzt ſchon in reichem Maße zur Verfügung ſtehenden Grünfutters werden hierfür die Möglichkeit ſchaffen. Die Ablieferung des Hafers hat an Unterkommiſſionär Schalk dahier zu erfnlgen. Für Saathafer können 450 M., für Futterhafer, falls nachgewieſenermaßen ſeine Lieferung ohne Verſchulden über den 28. Februar hinaus verzögert wurde, 270 M., im Uebrigen 170 M. für die Tonne be— zahlt werden. Je ſchneller und ausgiebiger die Lieferungen erfolgen, deſto wertvoller werden ſie für die Verſorgung des Heeres ſein. g Wir werden bei den Landwirten, welche bei der letz— ten Vorratsfeſtſtellung noch erhebliche Hafermengen im Be— ſitz hatten durch Unterkommiſſtonär Schalk über den Ver⸗ brauch und jetzigen Beſtand Umfrage halten laſſen und er— ſuchen wir, die erforderliche Auskunft zu geben. Viernheim, den 29. Mal 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 2. Juni 1918. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Donnerstag, den 6. Juni 1018. Abends 8½ Uhr: Strickabend. h Zum erſtenmale in Viernheim! Dienstag, Donnerstag u. Samstag monatlich 50 Pfg. elnſchl. Tragerlohn kalender und Fahrplan. 5 een 1 1 ratisbeilagen: Enthält alle am 0 8 8 10 7 a f 9 2055; 7 e 1 8 3... i „Oluſtrlerte? Sonntagsblatt“ Wand- Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Bei Klageerhebung kommi jeder Rabatt Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Nathaußſtraße. eee tlichen Ankündigungen der Behörden Viernheius der Großh. Bürgermeisterei Vier und Umgebung. he die Reklamezeile 60 Peg. f N Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 2 Beilagen im Gewichte bis zus Gramm 9 Mk. furs Tauſend. Tn in Wegfall. ee, n PP K M 65 Telefon 217 Dienstag, den 4. Juni Teleſon 217 1918 Lokale Nachrichten. * Eine außerordentliche Gemeinde⸗ ratsſitzung findet morgen Mittwoch Nachmittag 3 Uhr ſtatt, in welcher der Voranſchlag für 1918 beraten wird. * Der Zirkus Kuhlen, Rheinlands ſchönſtes und leiſtungsfähigſtes Unternehmen, erfreut uns die nächſten Tage auf dem Platze vor dem Gaswerk mit ſeinen hoch— intereſſanten, erſtklaſſigen Vorſtellungen. Mit einer Gala— Vorſtellung morgen Mittwoch Abend wird das Unternehmen erſtmals dem hieſigen Publikum ſein Können zeigen. Ueber— all wo der Zirkus gaſtierte, erntete er den ſtürmiſchſten Bei— fall. In Orten wie Lampertheim, Bensheim ſpielte er jedes— mal vor ausverkauftem Hauſe. Es empſiehht ſich, ſich beizeit eine Karte zu ſichern. Siehe auch das Inſerat in heutiger Nummer. (— Schlechte Honigausſichten. Nach Mitteilungen us Imkerkreiſen iſt heuer wegen der kühlen Witterung er letzten Wochen und wegen Ausſalls der Repsblüte ine geringe Honigernte zu erwarten. Der Ertrag wird öchſtens auf ein Drittel des vorjährigen geſchätzt. Hoffent ich ſchafft die Lindenblüte Beſſerung. 5 Keine Erhöhung der Honigpreiſe. Ein aus bandelskreiſen an das Krjegsernährungsamt geſtelltes Erſuchen um Erhöhung der Honigpreiſe iſt abgelehn! vorde. I U K f— Mieteinigungsamt. Anläßlich der gegenwär— igen Kündigungsfriſt für Wohnungen wird darauf auf— nerkſam gemacht, daß in den Gemeinden, in denen die Einwohnerſchaft zu einem namhaften Bruchteil in Miet— vohnungen lebt, Mieteinigungsämter eingerichtet ſind, u Ermangelung eines örtlichen Mieteiinigungsamts iſſ em zuſtändigen Amtsgericht deſſen Befugnis über— ragen. Dieſe Mieteinigungsämter ſind mit weitreichen— zen Befugniſſen ausgeſtattet. Das Verfahren bedeute! (icht etwa einen teuren Prozeß, den Minderbemittelte zu cheuen hätten, ſondern es ſind nur die baren Auslagen, vo ſolche überhaupt entſtehen, von einem oder andern Teil zu erſetzen. Das Mieteinigungsamt iſt insbeſondere zerechtigt, ein vom Vermieter gekündigtes Mitverhältnis unter Außerkraftſetzung der Kündigung auf kürzere oder längere Zeit für fortbeſtehend zu erklären und dabei die pöhe des Mietzinſes zu beſtimmen. Vorausſetzung iſt ſedoch, daß der Mieter das Mieteinigungsamt„unver— züglich“ nach der Kündigung anruft, alſo nicht etwa, nach ſruchtloſen Verſuchen gütlicher Verſtändigung mit dem Bermieter zunächſt auf die Suche nach einer neuen Woh— nung ausgeht oder es gar auf die Austreibung durch Zwang ankommen läßt. Zu beachten iſt, daß der Miet- zufſchlag erſt von der Friſt an erfolgen darf, auf welche der Vermieter kündigen darf. Lehnt der Vermieter den Aufſchlag ab, ſo gilt die Miete auf den nächſten Ter- min als gekündigt; in der Zwiſchenzeit hat aber der Mie— ter den Aufſchlag nicht zu bezahlen. Das Mieteini— ingsamt vermittelt auch in ſolchen Fällen, wo dem Mieter die Steigerung des Mietpreiſes als zu hoch er⸗ cheint, wenn er auch an ſich einer Erhöhung in mäßi— eren Grenzen nicht widerſtreben würde. Mietern und ermietern iſt bei Meinungsverſchiedenheiten dringend u raken, die Hilfe des Mieteinigungsamts in Anſpruch u nehmen; viel Verdruß und Schaden kann beiden Teilen erſpart werden. een ee e— Das Brotgetreide in Vahern. Nach amk⸗ lichen Berichten iſt in Bayern die Schnittreife des Rog— gens Ende Juni zu erwarten. Die meiſten Berichte ſtimmen darin überein, daß ſeit 15 Jahren kein ſo guter Saatenſtand zu beobachten geweſen ſei wie heuer Vorausſichtlich werde auch der Strohertrag reichlich ſein, e Rationierung des Tabakverkaufs. Der Verkauf von Tabakwaren in Wirtſchaften und Kaffeehäu— ſern in München iſt vom Magiſtrat in der Weiſe ge— regelt worden, daß Zigarren, Zigaretten uſw. während der Zeit, in der die Zigarreugeſchäfte geſchloſſen ſind in den Lokalen aus eigenen Verkaufsſtänden oder durch Hauſierer nicht verkauft werden dürfen. Vom allgemei— ten Anrichttiſch aus dürſen in dieſer Zeit Tabakwaren ur an Gäſte und nur zum ſofortigen Genuß an Or ind Stelle abgegeben werden, und zwar jeweils nur ine Zigarre oder fünf Biogretten au eine Perſon. — Obſternteausſichten. Anläßlich einer von den Badiſcher Landwirtſchaftskammer auf den 24. d. Mts; einberufenen Vertreterverſammlung der Badiſchen Obſt, bauvereine in Karlsruhe konnte aus den Berichten der einzelnen Vertreter nachfolgendes Bild über die vor; ausſichtliche diesjährige Obſternte feſtgeſtellt werden: Bee— renobſtertrag mittel bis gut, Steinobſt allgemein mittel, Kirſchen im beſonderen gering, Birnen ſehr gering, Aepfel mittel. Die Anaaben weichen von den allaufrü⸗ mänien oder Belgien mitgebracht habe. abgegebenen Urteilen, die auch in die Preſſe gelangten, und ein unzutrefſendes Bild geben, aus nachſtehenden Gründen ab. Die Januarkälte hat bereits umfangreichen Schaden angerichtet, den man jetzr am auffälligſten bei Nußbäumen wahrnimmt. Der Kälterückſchlag vom 25. auf 26. März ſchädigte derart, daß ein Teil der Blü tenknoſpen gar nicht zum Austrieb kam. Die dem Laien herrlich ſcheinende Blüte der Kirſchen trug den Todes keim in ſich. Die Fruchtknoten waren zum größten Teil ſchwarz, alſo erfroren, ſodaß auf reichen Anſatz nicht gehoft werden kann. Feuchtes und nebliges Blü tenwetter, zuguterletzt auch noch Ungeziefer aller Art verringerte den Anſatz weiter und vermindert auch die Hoffnung auf die nachfolgende Ernte. — Die Benutzung der Schrotmühlen. Der ſtellv. kommandierende General des XIV A. K. hat ange ordnet, daß in ſeinem Korpsbereiche die Benutzung von Schrotmühlen zur Zerkleinerung von Hülſenfrüchten, Mais und Getreide zu Speiſe- oder Tutterzwecken unter ſagt iſt. Falls die Herſtellung wirtſchaftlich notwendigen Futterſchrots in einer gewerblich betriebenen Mühle mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt, kann in beſchränk— tem Maße die Verarbeitung mit Hilfe der Schrotmühle vom Bezirksamt geſtattet werden. Jede entgeltliche oder unentgeltliche Ueberlaſſung von Schrotmühlen an dritte iſt unterſagt, ebenſo auch die Herſtellung von Schrotmüh— len oder Teilen von Schrotmühlen und die Ankündigung des Verkaufs von Schrotmühlen in periodiſchen Druck ſchriften. — Der Austauſch der Gefaugenen. Amtlich wird mitgeteilt: Die durch das neueſte deutſch-franzö— ſiſche Abkommen vereinbarte teilweiſe Räumung der Schweiz von den zur Zeit dort Internierten hat am 22. Mai begonnen und wird bis etwa Mitte Juni dau— ern. Unmittelbar daran anſchließend ſoll die Juternie— rung der Offiziere in der Schweiz und der Austauſch der unter das Abkommen fallenden Unteroffiziere und Mannſchaften beginnen. Bei den beſtehenden för rungsſchwierigkeiten, die in Deutſchland, wie der Schweiz und in Fraulreich vorliegen, a gerechnet werden, daß die Durchführung des großen tauſches längere Zeit in Anſpruch nehmen wird. — Eine faule Ausrede. Die Stuttgarter Pr prüfungsſtelle ſchreibt: Es mehren ſich in letzter Zeit die Fälle, daß die Erhebungen in Händlerkreiſen über Einkauf von im Preiſe beanſtandeter Ware an der Schwierigkeit ſcheitern, den Lieferanten der Ware au findig zu machen. Es wird häufig, vermutlich zu recht,'die Ausrede gebraucht, die Ware ſei von unbekannten Soldaten verkauft worden, der ſie aus Ru Wir mach 7 5 18 darauf aufmerkſam, daß es als ein Zeichen der Unzuver läſſigkeit des Kaufmanns erachtet werden kann, wenn teure Ware von unbekannten Perſonen gekauft wird, und daß eine derartige Handlunasweiſe die Schließung des Geſchäfts auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 zur Folge haben kann () Karlsruhe, 3. Juni. Verſchiedene Stadtverwal lungen haben an das Unterrichtsminiſterium den Antrag zgeſtellt, im Intereſſe der Papier- und Koſtenerſparnis bon der Drucklegung der Jahresberichte der höheren Lehr anſtalten bis nach Beendigung des nehmen. „) Maunheim, 3. Juni. Wegen übermäßiger Preisſteigerung und Schleichhandels iſt der Zigarrenhänd— er Paul Emil Friedenberger in Haft genommen worden. Er war ſchon vor ungefähr einem halben Jahr wegen ihnlicher Verbrechen in Unterſuchungshaft genommen wor den. Seiner Ehefrau wurde aber damals geſtattet, daz Heſchäft ohne Einwirkung ihres Mannes weiter zu führen Trotzdem hat ſich Friedenberger nach wie vor im Geſchäf betätigt, und er betrieb wieder ohne Genehmigung zi beſitzen den Großhandel, und hat ſich dabei des Schleich handels in umfangreichem Maße ſchuldig gemacht. () Eberbach, 3. Juni. Der 66 jährige Müllen Münch wurde wegen Verkaufs beſchlagnahmter Getreide horräte und Hülſenfrüchte über den Höchſtpreis vom Amts zericht Buchen zu 10000 Mk. Geldſtrafe verurleilt. () Offenburg, 3. Juni. Die 14. Hauptverſammluns hes badiſchen Eiſenbahnerverbands findet am 25. und 26. Auguſt hier ſtatt. N () Offenburg, 3. Juni. In Biberach iſt der hien vohnhafte Schieſerdecker Johaun Hopp beim Abnehmen ines kupfernen Blitzableiters vom Kirchturm abgeſtürz! ind ſofort an den erlittenen Verletzungen geſtorben. () Freiburg, 3. Juni. Zur Errichtung von etwo 300 Kleinwohnungen ſoll eine gemiſchtwirtſchaftliche Sied— ungsgeſellſchaft gegründet werden. Von dem Stammka pital mit 300 000 Mk. will die Stadtverwaltung bis zu 900 000 Mk. übernehmen. Wee n Krieges Umgang zu Kartsruhye, 3. um. In dem Befinden des er⸗ trankten natl. Landtagsabg. Müller-Weinheim iſt eine veitere Beſſerung eingetreten. e ) Mannheim, 2. Juni. Ein großer Getreide- diebſtahlsprozeß beſchäftigte die hieſige Strafkammer. Insgeſamt ſaßen 16 Perſonen auf der Anklagebank, die zus einem Getreideſpeicher im Induſtriehafen innerhalb kurzer Zeit 50 Sack Getreide geſtohlen und weiterverkauft hatten. Die Hauptanführer der Diebesbande, der Tag— öhner Georg Müller von hier erhielt 3½ Jahre, der Möbelpacker J. Wolti 1 Jahr, der Taglöhner Fr. Donn l. Jahr 9 Monate, der Fuhrmann Ph. Kunz 1½ Jahre, der Taglöhner K. Mattheis 2 Jahre und der Schloſſer kling 1 Jahr; die übrigen mehrere Monate Gefängnis. Von den Hehlern erhielt der Mechaniker Fr. Leuhard 1400 Mk. Geldſtrafe. Nach der Verhandlung gelang es drei der Verurteilten zu entfliehen. Einer wurde wieder ver— f eis dagegen entkamen. Die Krankenkaſſe des Lan— werbe- und Handwerkervereini— ſe in der Weiſe auszubauen, Leiſtungen gewährt, welche aufgrund che rungsordnung als Regellei— ſtungen bezeichnet ſind. Die Kaſſe hat ſeit ihrem Be— ſtehen an Entſchädigungen den Betrag von 1706458 Mk. ausbezahlt, während der Vermögensſtand eine Höhe von 164236 Mk. aufzuweiſen hat 1 ( Niederbühl b. Raſtatt, 2. Juni. Durch Feuer wurden elt. ö Ztg.“ Mühle und Wohnhaus des Müllers Gleisle faſt völlig eingeäſchert. Vorräte an Mehl und Frucht gingen zu Grunde.* 4 () Oberſchopfhe im Lahr, 2. Juni. Eine hie⸗ ſige Witwe hatte einen fremden, angedlich in Urlaub be— findlichen Solda zur Arbeit eingeſtellt, ohne ſich wei; ter um ſeine Perſönlichkeit zu kümmern. Während die Frau nun mit ihren Töchtern das Haus verlaſſen hatte, ſpannte der angebliche Soldat eine Kuh vor den Wa— gen, auf welchen er Speck, Schinken, Eier, Schuhwerk, einen Anzug geladen hatte und fuhr davon. Wohin er ſich gewendet hat, iſt noch nicht bekannt. () Vom Vobvenſee, 2. Juni.( Heimkehr.) Ein Austauſchverwundetentrausport mit 185 Mann traf am Freitag abend aus Frankreich in Konſtanz ein. () Von derbadiſch⸗württ. Grenze, 1. Juni. umſtergrößen.) Der Schloſſer Karl Wilhelm aber von Pforzheim und der Ingenieur Otto Meerkamm von Eſſen, in der Fabrik Thyſſen in Eſſen tätig, bereiſten die badiſchen und württembergi— Bezirke um Pforzheim zum Lebensmitteleinkauf Fabrik. Schaber kaufte ein Pferd und lieh einen Wagen. Für Ackerbohnen wurden 35—40 Mk. für Haber 22.50 Mk., Erbſen 70, Gerſte 30, Dörr obſt 330 Mk. der Zentner bezahlt, grüner Speck daf Pfund 6 Mk. Meerkamm half und zahlte. U. a. wurd ein ganzer Möbelwagen als„Umzuggut“ nach Eſſen ge It 800 Mk. Geldſtrafe, Meerkamn F ſchen für die ſchickt. Schaber erhes 600 Mark. ———— ite * N ..* len N Vermiſchtes. 5 Weingärtner Karl Krämer in Sillenbuch Kuh drei Kälber zur Welt gebracht. N 8 In der Pfalz wurde, als die Nachricht on der ra lig der Mehlration bekannt wurde, von irgend— vem das cht verbreitet, in der nächſten Woche werde aus Erſparnis kein Brot ausgegeben. Viele Leute ſchenkten dem zummen Geſchwätz Glauben und die Bäckerläden waren im Nu ausverkauft; es gab Familien, die ſich ſchwer zu; Schaden yrachten, indem ſie ihre geſamten Brotmarken ſofort zum Ein— iauf von Brot verbrauchten. Das Bürgermeiſteramt von Zwei— rücken mußte durch amtſiche Erklärung gegen den Unfug ein. chreiten. Der Urheber des falſchen Gerüchts konnte noch nicht ſefaßt werden Dummpfifſig. Nach englischem und amerikaniſchem Muſter dat man in Amerika die Reger dadurch zum Eintritt in das Millionenheer aufzureizen verſucht, daß man in den Blätterr ind auf ſonſtige Weiſe, namentlich auch in Kinothegtern dit angeheuerlichſten Greuel vorführte, die deutſche Soldaten an Negern verübt haben ſollten. Die Wirkung war aber eine indere, als man erwartet hatte. Die Neger hielten ſich von de in möglichſt fern. Deshalb hat der Gehilfe des Kriegsminiſters nie die„New York Times“ vom 12. April berichtet, eine umtliche Bekanntmachung erlaſſen und erklärt, alle Gerüchte über die deutſchen Greueltaten ſeien unwahr, namentlich ſei es eine Lüge, daß in einem Lazarett in Neuyork 200 Negerſoldaten liegen, denen von den Deutſchen die Augen ausgeſtochen worder ſeien.— Wenn aber, wie man annahm, die Neger auf di Hreuelberichte in Maſſen zur Anwerbung ſich geſtellt hätten hätte dann der Gehilfe von Miſter Baker auch die Lügen richtig geſtellt? Eiſenfunde. Auf Celebes, der großen holländiſchen Sund inſel, hat der Bergbauingenieur Dieckmans Lateriteiſener gefunden, deſſen Menge er auf 1 Milliarde Tonnen ſchätzt Das Erz liegt nur 15 Meter unter der Oberfläche und kanr daher leicht geſchürft werden.— In Holländiſch⸗Indien ſollen jüngſt auch ſtarke Erdöllager entdeckk worden ſein. Dieſen neu gefundene Reichtum an Bodenſchätzen dürfte der Begehrlich keit Japans, Englands und Amerikas auf die holländiſchen. Be ſinungen neuen Anreiz geben. c, e eee e. o r ee e — r e dritthalb Jahre ſeſthalten mußte. offenkundige Un- geneigt neutralität konnten nur im Glorienſcheine eines f etwas wie eine darauf zu J vertretung auf breite Grundlage zu ſtellen oder Krieg weitergehen. Daneben hatte er aber auch gar eine litauiſche Landesverwaltung zu ſordern, eine ungeheure Schuld der Verbandsmächte auf wie 0 Vilſon, der Doppelzüngige. Bei der Verſammlung zugunſten einer Roten Kreuz⸗Anleihe hielt Präfident Wilſon eine Rede in New Pork, bei der er u. a. ſagte: „Wir ſtehen vor zwei Pflichten, nämlich der licht, den Krieg zu gewinnen, und man muß den Krieg groß und würdig gewinnen. Ich habe viele Leute ſagen hören, daß wir fünf Millionen Menſchen hergeben müßten. Warum ſie auf fünf Millionen beſchränken? Ich habe den Kongreß erſucht, keine Grenzen zu ziehen. Jedes Schiff, das Menſchen und Material fahren kann, muß bis zur vollſten Tragfähig⸗ leit beladen werden und ausfahren. Ich kann mit reinem Gewiſſen ſagen, daß ich die ver⸗ traulichen Mitteilungen(der Mittelmächte) ge⸗ prüft und als unaufrichtig gefunden habe. Ich weiß jetzt, was die Vorſchläge bedeuten. Jeder Vorſchlag des Entgegenkommens im Weſten ſchließt einen Vorbehalt im Often in ſich, freie Hand im Weſten zu bekommen, um die Er⸗ pherungs⸗ und Ausbeutungspläne im Oſten zur Ausführung zu bringen. Ich beabſichtige, Rußland ebenſogut zu behandeln wie Frankreich. Die Hilfloſen und Freundloſen ſind es, die Freunde und Unterſtützung brauchen, und wenn irgendeiner in Deutſchland glaubt, daß wir irgend jemand um unſerer ejgenen Sache willen opfern würden, ſo ſage ich ihm, daß er im Irrtum iſt. Denn der Ruhm dieſes Krieges iſt, ſoweit wir betroffen ſind, daß es vielleicht zum erſten Male in der Geſchichte ein ſelbſtloſer Krieg iſt. Ich wäre nicht ſtolz darauf, wenn ich für ſelbſtſüchtige Ziele kämpfte, aber ich kann ſtolz darauf ſein, für das Menſchengeſchlecht zu kämpfen. Dieſer Krieg ſchließt die ganze Welt zuſammen. So iſt das Bild: in der Mitte vier Nationen im Kampfe gegen die Welt und nach ſelbſtändiger Vergrößerung ſtrebend, umgeben von 23 Regie⸗ rungen, die den größten Teil der Bevölkerung der Erde vertreten, verbunden durch eine neue Art von Intereſſengemeinſchaft, einer neuen 0 Lebenseinheit.“ E ſtanden drohend hinter Wilſon und heiſchten Deckung für ihre Guthaben, die ſie mit der Billigung und manchmal auf Geheiß des Mannes im Weißen Haus gewährt hatten. Um die gefährdeten Milliarden der wenigen zu retten, mußte Wilſon die Milliarden der Maſſen flüſſig machen, mußte er den Krieg haben, deſſen Millſardenaufwand die Befriedigung der paar Glücksritter durchſetzen konnte, ohne daß das Volk dagegen murren durfte. Wie Wilſon gleich bei Ausbruch des Krieges die Umwandlung der amerikaniſchen Volkswirt⸗ ſchaft in eine Kriegsinduſtrie zuließ, um ſo die drohende Panik abzuwenden, ſo mußte er nun den Krieg ſelbſt erzwingen, um die damals ver⸗ ſchobene Panik abermals hinauszuſchieben, ohne ſie indes endgültig beſchwören zu können. Was die andern Raubgeſellen des Vielverbands all— gemach als unerreichbar preis zugeben ſich an— ſchickten, das hat Miſter Wilſon noch einmal durchzuführen unternommen, indem er den keimenden Friedenswillen der andern hrutal er⸗ ſtickte und die verlöſchenden Kräfte zu neuem Aufflackern anfachte, einesteils, um ſeine perſön⸗ liche Ehrgeiz⸗ und Rachepolitik zu befriedigen, andernteils, um die bedrohten Dollars zu reiten, die Amerika mutwillig in dem europsiſchen Kriege gegen tauſendfältige Zinſen angelegt hatte. Die Welt aber wird immer noch mit dem Sprüchlein gelangweilt, Amerika kämpfe für ein Ideal. Litauen. Von einem Kenner der litauiſchen Verhältniſſe wird der Köln. Ztg.“ ge⸗ ſchrieben: Litauen umgibt im Halbkreis die oſtpreußiſche Grenze und iſt ſomit das gegebene Grenzſchutz⸗ land des Deutſchen Reiches im Oſten. Die enge Angliederung Litauens an Deutſchland iſt ein Gebot der einſachſten Sicherheitserwägungen. Während aber in Kurland die führende Ober- ſchicht deutſch ſpricht und denkt und befähigt iſt, die Geſchichte ihres Landes ſelbſtändig in die Hand zu nehmen, wird in Litauen die ſoziale 0 Vor einigen Tagen hat der Schwiegerſohn und intellektuelle Oberſchicht gebildet vom polni- Stolypins, Herr v. Bock, der bis zum Kriegs⸗ nusbruch deutſcher Attachö in Petersburg war, in Geſellſchaft erklärt, er habe zuverläſſige auf Kenntnis erhalten, daß England im März 1917 bereit geweſen ſei, Frieden zu ſchließen, daß Amerika aber Einſpruch erhoben und auf Fort⸗ ſetzung des Krieges gedrängt habe, um nicht die Vorſchüſſe zu verlieren, die es dem Verband gewährt habe. England hat zu der Erklärung des Herrn v. Bock bisher geſchwiegen; auch Amerika hat nichts von ſich hören laſſen. Aber ſelbſt wenn eine Ableugnung von dorther kommen ſollte, würden innere Gründe in genügender Zahl vorliegen, die Meldung für ziemlich glaubhaft zu halten. England war Ende 1916 und be⸗ ſonders Anfang 1917 in ſehr übler Lage, und als gar noch der unbeſchränkte Tauchboot⸗ frieg die engliſche Zufuhr an der Wurzel zu treffen drohte, mag ihm wohl die Erkenntnis nufgedämmert ſein, daß es früher oder ſpäter zu einer Abwicklung des ganzen Kriegsunter⸗ nehmens gezwungen werden könnte, aber unter weſentlich härteren Bedingungen, als es ſie da- mals noch durchzuſetzen hoffen konnte. Der ge— ſchäftliche Sinn des Engländers ſah ein, daß ein faules Geſchäft durch zweckloſe Verlängerung nicht beſſer wird, und er war ſich ferner darüber lar, daß die verheißene amerikaniſche Hilſe den Stand der Dinge auch nicht mehr zu ändern Wilſon aber hatle ſich ſo in den Gedanken Emporentwicklung des Bauernvolkes im Kampf gegen den aliſtokrati— 1 eu Kaiſer, am beſten ſeine Zukunft ſichern, ſchwere, im Ausgang I Lande erſpart bleiben. des Reiches zu einer andern Löſung, vermochte. Schaffung eines einer ſchen Großgrundbeſitz; das litauiſche Bauernvolk weiſt eine tragfähige Oberſchicht überhaupt nicht f. Soll ein litauiſcher Staat möglich werden, ſo muß dem litauiſchen Volke Gelegenheit ge— geben werden zur wirtſchaftlichen und kulturellen Entwicklung und zur Heranbildung einer zur Leitung der Staatsgeſchicke befähigten ſchicht. Die Zukunft Litauens iſt daher eng ver— knüpft mit der polniſchen Frage, dem ſchwerſten Problem, vor das uns der Sieg im Oſten ge— ſtellt hat. Minderheit der Wettbewerb zuläßt, führt mit Sicherheit zum Eine Politik, die der Polen a erheblichen freien Spielraum und Wer die Unterliegen des litauiſchen Elements. demokratiſch ſchen polniſchen Großgrundbeſitzer will, der muß eine Schutzpolitik für den Litauer wollen, die bis in die letzten Konſequenzen des Staats- lebens und der Verwaltungstätigkeit durchge⸗ bildet iſt. Ein vorwiegend litauiſches Land wird als Schutzſtaat des Deutſchen Reiches, ver— bunden durch Perſonalunion mit dem Deutſchen unſichere Kämpfe werden dem Entſchließen ſich die entſcheidenden Stellen unabhängigen Staates deutſchen Fürſtendynaſtie, ſo wird verbiſſen,„Deutſchland nicht nur niederzuſchlagen, Zukunft Litauens unſicher ſein, und ſchlöſſe! ſondern auch zu ermorden“, daß er ſchon aus es letzten an das Deutſche Reich an. Politik der Seine ſcham⸗ bieſem Grunde an ſeiner loſe Rechtsbeugung und Sieges ſo finden. Y überwältigenden Rechtfertigung Deshalb mußte der dem amerikaniſchen Boden auflaufen laſſen, die[! er hätte in den Schoruſtein ſchreiben können. k wenn damals der Die amerikaniſchen Gläubiger k engliſche Friedenswille ſich es, auch noch ſo eng mit Verträgen aller Heute ſcheinen die ührenden Männer im litauiſchen Landesrat nicht für die Perſonalunion einzutreten. Man ollte deshalb auch davon abſehen, drängen, die litauiſche horſichtiger Form zwar zugeſagt haben. Geſchieht Landes ur zum Unheil des ausſchlagen, Ober⸗ geſinnten elwd zur jeute ſchon Landes⸗ es im Deutſchen Reichstage geſchehen iſt, vie es führende Männer der Reichsregierung in ſo wird das unter den heutigen Umſtänden und Untuhe ſind ſogar noch ſtärker 1 e N 1 denn keine Stlelle im Deutſchen Reiche kann eine litauiſche Landesverwallung von den Forderungen der Kriegswirſſchaft entbinden. Das ganze Elend des ſeit Jahr und Tag in Geburtswehen liegenden polniſchen Staates kommt aus der Zwieſpältigkeit zwiſchen Not⸗ wendigkeiten des Kriegszuſtandes und der Kriegswirtſchaft und den wohlgemeinten, aber blutleeren Zugeſtändniſſen, die ohne Folgen im luftleeren Raume wirkungslos verpuffen müſſen. Daraus entſteht nicht Vertrauen, ſondern Haß der Bevölkerung, die für den großen Zuſammen⸗ hang des Weltgeſchehens, in deſſen Mitte Deulſchland ſteht, keinen Sinn haben kann und führende Männer, die den Zuſammenhang be⸗ greifen und danach handeln wollen, als Verräter zum Teufel jagt. Wir führen jetzt vier Jahre den furchtbarſten aller Kriege, ſtehen im mörderiſchen Ringen im Weſten, das uns den Sieg bringen ſoll. Über⸗ lebend groß ſind die Aufgaben der führenden Männer im Heer und in den Staatsregierungen. Hüten wir uns vor Übereilung, legen wir in großen, nach beſtimmten Zielen die Richtlinien feſt ſür die Probleme des Oſtens, ſchaffen wir den weltgeſchichtlichen Rahmen, in dem ſich der Aufbau erfüllen ſoll, aber verzichten wir heute noch auf Einzelausführung. Es iſt vergebliche und verderbliche Arbeit. Das ſagen die Männer der Erfahrung und Kenntnis von Land und Volk den Theoretikern und übereifrigen, oft unberufenen Volksbegluückern. Das Ziel für unſere Arbeit in Litauen iſt klar und ſcharf umriſſen. Seine Zukunft iſt verbunden mit Deutſchlands Macht, Schutz und Einfluß im Lande. Wollen wir ſehen, daß das Land ſich entwickelt zu einem blühenden Bauernland litauiſcher Sprache, Eigen⸗ art und Staatsgeſinnung, ſo müſſen wir es als Schutzſtaat angliedern an das Deutſche Reich. Jeder andere Weg führt ins Ungewiſſe und ins Unheil und bringt das litauiſche Volk um die Früchte einer Geſchichts epoche, die es aus dem Oſten ablöſt und an Deutſchlands Seite ſtellt, das ſeine Entwicklung zur Blüte in ſeinem eigenen Intereſſe fördern muß, ein Umſtand, der zugleich die beſte Wirllichkeitsbürgſchaft der litauiſchen Zukunſt bedeutet. Fr ln 747 1 1* Dolitiſche Rundſchau. Deutſchland. Gerüchten über Elſaß⸗ othringen wird halbamtlich mitgeteilt: deutſchen Blättern wird ein Telegramm des„Az⸗Eſt“ abgedruckt, das als„unbeſtrittene Tatſache“ behauptet, zur Zeit der Kanzlerſchaft Bethmann Hollwegs ſei die deutſche Regierung bereit geweſen, auf einen„kleinen“ Teil zolhringens zu verzichten. Das Blatt befindet ſich im Irrtum. Auch zu einem ſolchen kleinen Verzicht iſt die deutſche Regierung niemals bereit geweſen.“ »Die deutſch⸗öſterreichiſch-unga⸗ riſchen Verhandlungen, die im Haupt⸗ * Zu den quartier bei Gelegenheit des Beſuches Kaiſer Karls begonnen worden ſind, ſind ſicherem Ver⸗ nehmen nach über die Feſtlegung der Hauptziele in großen Umriſſen nicht herausgekommen. Über; erſt im Laufe des Sommers, Einzelheiten ſoll. 1 vor Juli, beraten werden. vorausſichtlich nicht Die Unterlagen für die Verhandlungen werden dann auch vermutlich die Löſung der polniſchen Flage erleichtern, die natürlich damit im Zu— ſammenhang ſteht. England. Über die angebliche deutſche Ver— ig in Irland meldet die Londoner laſtete die Seit einigen Monaten von dieſer neuen heranreifenden Ver— 6 dem Lande wie ein Alp. Zahl— greifbare Beweiſe dafür 5 wurden planmäßig von Waffen geplündert, große Mengen von Melinit ſowie andere hochgradige Exploſip— ſtoffe wurden aus Steinbrüchen und Lager— häuſern geſtohlen. Kein vernünftiger zweifelt daran, da unter unwiſſenden und leicht— gläubigen Volke darauf hinarbeitet, eine Stim— mung hervorzuruſen, aus der irgend erwartet werden könnte. Die öffentliche Erregung geworden einem Durchgeſetzt hätte. e. Ein Hochzeitsfelt. 1 Kriegsſkizze von A. Gaber.“) „Die Hochzeit unſeres Bruders ſoll natürlich nur im allerengſten Kreiſe gefejert werden, liebe Berta. Aber dennoch ſoll ſie luſtig ſein! Den Krieg wollen wir an dem Tage vergeſſen ſo hatte Anſelma Kroner an ihre Freundin ge⸗ ſchrieben, als ſie ihr von der Verlobung ihres Bruders Ottokar und den Vorbereitungen für die Hochzeit berichtete, die in wenigen Tagen gefeiert werden ſollte. Ja, den Krieg wollten ſie an dem Tage vergeſſen. Dieſen ſchaurigen Krieg, der nun ſchon den vierten Lenz vergiftete. Am Tage der Vermählung Ottokars mit Luiſe Spitz wollten ſie nicht daran erinnert werden, daß vraußen Hunderttauſende für das Vaterland ihr Leben einſetzten, Hunderttauſende hinſanken unter des grauſamen Schnitters Hand. Luſtig wollten ſie ſein in den kurz bemeſſenen Stunden des Feſtes. Sie hatten es leicht, das„Vergeſſen“. Es traf bei ihnen der ſeltſame Fall zu, daß der nächſte Verwandtenkreis niemanden draußen in Geſahr wußte. Ottokar Kroner war wegen der ausgedehnten Heeresaufträge an ſeine Fabrik anf unbeſtimmte Zeit zuxrückgeſtellt worden. Und hatte auch Anſelma niemand draußen int Felde, an den ſie mit banger Sorte dachte? Wenn man ſie nach dem Einen fragte, der im Infonterje Regiment Nr.— als Freiwilliger ) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. Eee Nu r Nm AE ur kämpfte, hatte ſie nur ein kühles, abwehrendes Lächeln, und ſeltſam ſpröde klang ihre Stimme, wenn ſie den neugierigen Fragen ſtets dieſelbe Antwort gab:„Es ſind viele Manner draußen, für die ich ſorge. Einer iſt mir genau ſo viel wert wie der andere. Sie ſind alle Kameraden. keinen dem anderen vorziehen.“ Sie gab damit der Überzeugung Ausdruck, die ſie ſich in vielen Slunden des Grübelns herausgetüftelt hatte, wenn die Einſamkeit wie eine lähmende Stille über ihr Herz ſich ſenkts, das unter den Schauern der Furcht und des Grauens erzitterte bei jeder Meldung, die von Kämpfen an der Front er⸗ zählte. Sie ſchämte ſich in herben Maͤdchenſtolz der Sorge, die es dem einen weihte, der doch auch nichts anderes war als die Kameraden alle. Da hätten ihre kleinen Haͤnde eine Mauer um das zitternde Herz gefügt. Dr. Ludwig Loris, der junge, techniſche Leiter der Fabrik ihres Vaters— er war nicht mehr als all die andern. Seinen Platz füllte ein weißhaariger alter Herr aus, der eine große Brille trug und ſchnupfte. Vielleicht— vielleicht ſaß einmal wieder der andere an ſeiner Stelle, wenn— Frieden war. Aber jetzt war Krieg. Und wenn Anſelma Kroner Soldatenpäckchen ſchnürte, dann tat ſie es abwechſelnd für alle Angeſtellten ihres Vaters, die im Felde ſtanden, und der Freiwillige Loris war natürlich auch darunter. * Ein holder, betdrenber Zauber wehte durch die praͤchligen Räume der Villa des reichen Kommerzienrats Spit am Ufer des Scharmützel⸗ 1 5— 3! 7 Da darf man keinen Unterſchied machen, darf liegen vor. zwecks Er⸗ Menſch eine Agentur oder Agenturen elwas als in den letzten Wochen vor dem Aufſtan 1916. Der Aufſtand von 1916 wurde von Deutſchland angeſtiſtet. Alle jriſchen Loyaliſten ſind ſeit langem überzeugt, daß Deutſchland im Grunde die Unruhen hervorrief., Man nimmt an, daß die frländiſche Regierung wirkliche Be⸗ weiſe für das Beſlehen einer deutſchen Ver⸗ ſchwörung hat. Schweden. Inſolge der wenig günſtigen Ernteausſichten in Nordeuropa plant Schweden den Anſchluß an den mitteleuropäiſchen Wirt⸗ ſchafts bund. Die ſchwediſche Regierung beabſichtigt auf dieſe Weiſe in direkte Verbin⸗ dung mit der Ukraine zu treten. In ſchevediſchen Geſchäftskreiſen iſt der Vorſchlag aufgeseucht, in Schweden befindliche Maſchinen Deutſchland zur freien Verwendung zu überlaſſen, gegebenenfalls gegen deutſche Ausfuhrwaren und einem ge⸗ ringen Anteil an den nach Deutſchland ge⸗ langenden Getreidemengen? Deutſchland würde in dieſem Falle als Zwiſchenhändler und Ver⸗ frachter fungieren und gleichzeitig Schweden einen Weg zum mitteleuropäiſchen Markt er⸗ ſchließen, der ihm bis zum Eintritt geordneter Verhältniſſe in Rußland den zurzeit unzugäng⸗ lichen ruſſiſchen Markt erſetzen würde. Finnland. „Svenska Dagbladet“ erfährt intereſſante Einzelheiten zur Ernennung Svinhufvuds zum Reichsvorſtand: Danach wurde ihm jene Macht übertragen, die nach der Regierungsform des Jahres 1762 dem Monarchen zukommt. Die Übertragung iſt rein perſönlicher und zeitweiliger Art. Am Pfingſtſonntag nachmittag verſammellen ſich die Parteien, um die Angelegenheit noch einmal zu überlegen. Dabei leiſteten die Agrarier beſonders ſtarken Widerſtand und er⸗ klärten, die Regierung ſei zwar für die Monarchie, das ganze Volk aber für die Re⸗ publik. Gegen die Einführung der Monarchie könne man eine neue Revolution erwarten, weil auch ein großer Teil der Armee unbedingt republikaniſch ſei. Mehrere Jungfinnen ſtimmten gleichfalls gegen den Senatsantrag, der zum Schluß mit 44 gegen 31 Stimmen angenommen wurde. Rumänien. Feſtmahle, das zu Ehren von dem Kommandanten der erſten rumäniſchen Armee gegeben wurde, wies Miniſterpräſident Marghiloman darauf hin, daß die Armee unvorbereitet auf einer unſinnig langen Front von 400 Kilometern in den Kampf getreten ſei. Sie habe aber ihre Pflicht getan. Mit einem Hinſpeis auf die Erwerbung Beßarabiens betonte Marghiloman, daß dieſes Land nicht in Kiſchinew, ſondern bei den Friedensverhandlungen in Bukareſt erworben worden ſei. Marghiloman verſicherte ſchließlich, daß ohne Unterſtützung Oſterreich⸗-Ungarns und Deutſchlands Rumänien nicht um drei Millionen Menſchen und 45 000 Quadratkilometer reicher geworden wäre. * Bei einem ſeinen Aſien. „Frankfurter Zeitung“ ſchrift aus Baſel, in der die angebliche Ve— igung Japans an der geplanten Depor * Die enthält eine Zu teilig tation der Deutſchen aus China i ſcharfer Weiſe angegriffen und als entſcheidend I zukünftigen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Japan bezeichnet wird. China ſelbſt habe bisher gegenüber dem Drängen der Engländer, die auf chineſiſchem Gebiet anſäſſigen Deutſchen zu deportieren, Mangel an Schiffs raum itzt, jetzt habe ſich aber Japan erboten, die nöt Schiffe zu liefern. Japan würde alle, Streiches von Tſingtau in Deutſchland ſich regenden Sympathien mit einem Schlage verlieren, wenn es ſich ſo zum Handlanger Eng⸗ lands bei einem niedrigen Bubenſtreich machen würde. Deutſchland bedürfte in Zukunſt nicht unbedingt der japaniſchen Hilfe, Japan jedoch der Sympathie Deutſchlands. In den deutſch— japaniſchen Beziehungen müßte einmal von Volk zu Volk geſprochen werden. Japan unterliege aber völlig der Gewaltherrſchaft der engliſchen Zenſur und tue nichts, um ſelbſt die Stimmung in Deutſchland kennenzulernen. Es ſei dringend zu hoffen, daß die Staatsmänner in Tokio die Zukunft nicht der Gegenwart opferten. 117 11 ) 1 0 ir die 1* 0 trotz des FFF ðÄ. ſchimmerten wie blitzende Edelſteine, denen man ſmaragdene Faſſung gegeben. Jubilierend klangen die Lieder der Vogel im Garlen, und vom nahen Tannenwalde her ſtröͤmte würziger Duft. Frieden und Stille war über dem vor⸗ nehmen Beſitz Wie ſchön das Leben doch war! Wie ſchͤn die Erde war, auf der man lebte! Der ſonnige Maientag war wie geſchaffen zu dem lieblichſten aller Feſte, die das ſtolze Haus je geſchaut halte. Der Maienwind wehte durch die halb offenen Fenſter und trug zarte Fliederdufte herein. Kommerztenrat Spitz hatle nicht gespart. Erleſene Gerichte bot die Tafel, goldener Rhein⸗ wein blinkte in den grünlichen Pokalen wie fläſſiges Gold. Seidene Kleider rauſchten und flalterten, zarte Düfte umwogten ſie. Lachen und Frohſinn ſprang, zündenden Funken gleich, von dem Ende des Tiſches herüber, wo die Jugend ſaß. Die älteren Gate ſchmunzelten. Ja— der Krieg war vergeſſen.— Lieblich in rührender Schöne, ſah der jungen Braut Geſichſchen mit wunderſam ſrahlenden Augen aus dem feinen Schleiergewebe unter dem Myrtenkranze hervor. Anſelma betrachtete ſie verſtohlen. Sie hatte Zeit und Muße dazu. Ihr Nachbar war ein älterer Freund ihrez Vaters, der den Genüſſen der Tafel mit dem Behagen langen Entbehrens huldigte. Anſelma war nicht wohl zumut an ſeiner Seite. Denn ſie zog Vergleiche mit krüheren Feſten. Damals war Dr. Ludwig Loris ihr Tiſchnachbar ge⸗ weſen. Immer hatte er ſie zu Tiſch geführt 1 ſees. Maiengrün ringsum: die blauen Fluten bei den geſelligen Feſlen, die Kommerzienrat zur Begrüßungsanſprache. leden zog in althergebrachter Weiſe durch ben Kreis der Gäſte.— Spitz veranſtaltete. Es war ein Zeichen der Anerkennung, das man ſeiner Tüchtigkeit weihte, und— ganz verſteckt und uneingeſtanden— ſprach dabei auch der Wunſch Anſelmas mit. Otlokar hob neckend ſein Glas dem der Schweſter enigegen.„Unſer Wildfang iſt heule gar ſo ſtill! Schmerzt es dich, daß ich dich verlaſſe?— Sei doch lußig!“ „Ich bin ja luſtig—“ ſagte Anſelma. Warum zuckte es plötzlich ſo eigentüntlich um ihre Lippen? Was war daß für ein Lachen, mit dem ſie die Worte begleitete? Lulle lächelte die junge Schwägerin ſtrahlend an.„Von Verlaſſen ſſt doch keine Rede, liebſte Anſelma. Im Gegenteil— du wirſt uns ſtets ein willkommener Gaſt ſein. Wie daheim ſolſt du dich bei uns fühlen!“ Anſelma blickte ein wenig ſpöltiſch auf die Braut und ihre neugebackene Hausſrauenwülrde. Der Brautvater klopfte jetzt an ſein Glas Die Keile der Tiſch⸗ Draußen ſank die Dämmerung, huüll., ben Garten in bläuliche Schatten, legte einen feinen Nebelſchleler über das blinkende Geschmeide des See. halten ſich Damen ſaßen in weichen Polſlern, nſppten an winzigen Moktatäßchen und plauderten bie Teuerung, her die Knappheit der Lebens, miltel, und daß es boch zu ſchmerzlich ſel.— die Gäſte Die alten Das Mahl war worüber, zu Gruppen geſellt. — ſthen „Ich habe mehrere Buchſen Konſerven wehrt, ſagte die Hausfrau heimlich—„da ih nen ſelbſt um alles kümmere. Möchlen e 9 Kriegsklaſſe des Ordens Pour le mérite iſt während des jetzigen Krieges 401 mal vom Truppenfſührer, 9 Generalſeldmarſchälle, 12 Ge⸗ 5 Außerdem ſind noch 8 Hauptleute bzw. Ritt⸗ von den Luftſtreitlräften damit ausgezeichnet. 3 Korvettenkapitäne, 21 Kapitänleutnants und reichiſch⸗ungariſchen, 3 der bulgariſchen und 2 Funde ſollen berückſichtigt von Nah und Fern. Mitter des Pour le mérite. Die Kaiſer verliehen worden. Unter den neuen 401 Rittern tragen den Orden 15 fürstliche neraloberſte, 72 Generale, 43 Generalleutnants, 1 Feldmarſchalleutnant, 28 Generalmafore, 5 37 Oberſtleutnants, 46 Majore, 16 Hauptleute, 3 Oberleutnants und? Leutnants. meiſter, 10 Oberleutnants und 25 Leutnants In der Marine beſitzen die Kriegsklaſſe 1 Groß⸗ admiral, 5 Admirale, 4 Vizeadmirale, je 2 Kapitäne zur See und Fregattenkapitäne, 5 Oberleutnants zur See. Bei den Seeflug— abteilungen iſt je ein Fregattenkapitän und Oberleutnant Ritter des Pour lo mérite. Von den Rittern gehören 383 unſerer, 13 der öſter⸗ der türkiſchen Armee an. Eine neue geologiſche Karte von Preuſzen iſt von des preußiſchen Staats— regierung beſchloſſen worden. Für die ein⸗ zelnen Provinzen und Kreiſe der Monarchie haben Landesgeologen Aufträge zur Bearbeitung erhalten. Alle neueren Beobachtungen und werden, beſonders ſoll das Vorkommen von Kali, Kohle, Salz, Erzen, Kalk, Phosphat, Spat, Quellen, Stein⸗ lagern uſw. beobachtet werden. Hartes Schickſal. Recht hart hat das Kriegsgeſchick die Familie des Landſturmmannes G. Müller in Horno in der Mark getroffen. Am 19. Januar verſtarb das Familienoberhaupt, das bei einem Wachkommando ſtand. Anfang 1915 fiel der 21 jährige Sohn Wilhelm, wenige Monate ſpäter ein anderer Sohn Paul. Jetzt erfuhr die ſchwergeprüfte Mutter, daß weitere Söhne, der 20 jährige bei den Jägern ſtehende Karl und der 19 jährige Musketier Reinhold, bei den Kämpfen im Weſten den Tod zwei Die ſchlaue Zeufur. Auf ein neues fran⸗ zöſiſches Zenſurſückchen wird im Oeupre“ auf⸗ merkſam gemacht. Das Blatt„Das Automobil in der Armee“ veröffentlichte in ſeiner Auslands⸗ revue eine Mitteilung in franzöſiſcher und eng⸗ liſcher Sprache. Links konnte man franzöſiſch leſen:„In den Ver. Staaten ſind... Flieger verfügbar... Ferlig ausgebildete oder vor der letzten Prüfung ſtehende Flieger ſind bereit, ihre Poſten in der amerikaniſchen Luftflotte ein⸗ zunehmen.“ Daneben ſtand rechts derſelbe Text in engliſcher Sprache, nur konnte man zweimal ſtatt der Auslaſſungen die Zahl 80 000 leſen. Daß die franzöſiſche Zenſur der Anſicht iſt, die Franzoſen könnten unmöglich einen engliſchen Text verſtehen, mag noch hingenommen werden. Unerklärlich iſt aber der Glaube, daß eine Zahl inmitten eines fremdsprachigen Textes nicht zur Kenntnis genommen werden könne. eee een, 25 ö Eiſenbahnverbindung zwiſchen Kairo und Jeruſalem. Die neue Drehbrücke über den Suezkanal, bei Kantara iſt fertiggeſtellt. Der direkte Eiſenbahndienſt von Kaizo nach Paläſtina Durde bereits vor einigen Tagen eröffnet. In Frieden Ne MITE PEAADiScnES M Auch „r- Barka ö 9 Bir. el. llemme l J — E Kantara glbmaili A Eröffnung ſenk 1 0 ſamen ziviliſatoriſchen Fortſchritt begrüßen können. Heute bedeutet ſie nur einen für die Engländer. Handel und Verkehr. gefunden hätten. 20 Millionen für Zur Beſchaffung von Wohnungen nach dem Kriege beabſichtigt die Stadt Leipzig eine Bau⸗ geſellſchaft zu begründen, die mit eigenem Kapital und auf eigenem Grund und Boden die notwendigen Wohnungen herſtellt. Um den Baubedürfnis bis Ende 1919 zu würde es ſich in Leipzig um von rund 2000 Kleinwohnungen lionen Mark erforderlich ſein. Schweres Grubenunglück. In Hamborn auf Schacht III der Gewerkſchaft Deutſcher Kaiſer erfolgte eine Kohlenſtaubexploſion, die das Hangende löſte. 21 Bergleute ſchüttet. In der Stadt wildeſten Gerüchte über die ſprach von mehr als der halbe Schacht in Exploſion; man das Grubenunglück 21 Opfer gefordert leute wurden Verletzter befindet ſich in Behandlung. Erfolg der Wünſchelrute. Die Chemiſche Fabrik Aktiengeſellſchaft vorm. Carl u. Co. in Zawodzie, Kreis Kattowitz, für ihr neues Werk etwa 3000 Kr Waſſer pro Tag. Der Kleinau aus Cöthen i. Anh. beſtimmte mehrer Quellenläufe, die nach ſeiner Vorſchrift erſchloſſer wurden und die in der vorher beſtimmten Tiefe rotz ungünſtiger Gebirgslagerung die ver Menge von reichlich 3000 Kubikmeter Selbſtmord eines ehemaligen deutſchen des Geſandten. Felix v. Müller, der frühere deutſche Geſandte im Haag, hat ſich in Müncher erſchoſſen. Er lebte ſeit drei Jahren im Ruhe ſtande. Großfeuer In Stronnau bei Crone an! wurden durch ein Großfeuer, das Hölzern ſpielende Kinder verurſacht hatten, Bauerngehöfte eingeäſchert. Der Geſamtſchader betragt über 500 000 Mark. durch Kinder angelegt ex Brahe(Poſe Strict mit Str Kleinwohnungen. genügen, die Herſtellung handeln, und dazu würde ein Kapital von mehr als 20 Mil- wurden ver⸗ verbreiteten ſich die Trümmern liegt. Wie die Gewerkſchaft Deutſcher Kaiſer mitteilt, hat 20 Berg- noch vor als Leichen zutage gebracht, ein Quellenfinder Richard ) Ausweiſe auf Reiſen. Die(überwachung des Reiſeverkehrs durch Kriminalbeamte ſoll dazu dienen, die Spionagetätigkeit unſerer Feinde, vor Verfolg der Verpflichtung des§ 3 des Geſetzes über das Paßweſen vom 12. daher alle Bundesangehörige wie Ausländer„auf anitliches Anfordern über ihre Perſon genügend ausweiſen“. Kann daher ein Reiſender, ſei es eine 5 0 über ſeit gegen! 175 läuft er Gefahr, als verd Perſönlichkeit dem Kriminalbeamten ende Ausweiſe beibringen, ſo 0 d einſtweilen feſtge— nommen und bis zur Aufklärung Reiſende tut daher gut daran, ſich mit Perſonal— papieren zu verſehen. Die Weinpreiſe ſteigen weiter. Die Wein⸗ preiſe in de wieder um etwa 1000 Mark pro 1000 Liter geſtiegen. hundert Toten und daß Weine aus dem Pfälzer Oberland, die vorher 3800 bis 4000 Mark koſteten, werden jetzt mit 4800 Mark Moſelweine, die 3200 Mark 4000 Mark 0 bis 5000 Mark gehandelt. Für wenigen Wochen für waren, werden ſchon Über 172 A Deere Wr 4 5 volkgsirilchal liches. Getreideerfaſſuug in der Ukraine. Meldung der Zeitung Letzte Neuheiten“ zoperationen des ukrainiſchen ſtaat— beſonders 1 Gouvernement Jekaterinoſlaw und in Taurien. In 5 erfolgreich erinofſſaw w Uft, im J etwa 8 Millionen r Getreide Eine andere Meldun Miniſterrats ül haber Die Zuziehung zahlreicher S 1 iſt beabſichtigt — Vorſchriften für Waſchmittel. Eine Be⸗ fkanntmachung des Reichskanzlers Waſck d Reinigungsmittel unter Bezeichnungen u bringen, die über begonnen hverſtändiger ben in den Verkehr darf das Wort Seife für ſie weder allein, Zuſammenſetzungen gebraucht werden. Ebenſo dürfen, ſelbſt wenn ſie Soda und Pottaſche enthalten, dieſe Worte zu ihrer Bezeichnung nicht gebraucht werden. Der Verkauf ſolcher Mittel iſt an die Zuſtimmung des Kriegsausſchuſſes für Ole und Fette gebunden. hohle Bäume, Mauslöcher, Dachsbaue, Kanäle, iſt, etwas Sommerbeké dreierlei, einer ſolchen Eiſenbahnlinie als bedeut⸗ militäriſchen Vorteil ee ee eee 1 allem aber die Flucht von Kriegsgefangenen zu bekämpfen. Im Oktober 1867 müſſen ſich Zivil- oder Militärperſon, ſei es Mann oder Frau, über ſeine Unver- Hinſicht dächtigkeit ſeine Reiſe unterbrechen zu müſſen. Jeder er Pfalz ſind in den letzten vier Wochen rden 500 Waggons Getreide ge⸗ Bezirk von Melſtapol wird der Einkauf erreichen. berbietet es, ſettloſe das Fehlen von Fett täuſchen könnten. Insbeſondere noch in Die Stechmücke. Ihre zweckmäßige Bekämpfung. Die Bekämpfung der Stechmücken iſt gegen⸗ wärtig noch wichtiger als in normalen Zeiten, weil bie Stechmückenplage die Leiſtungsfähigkeit unſeres ohnedies ſchon verringerten und ge⸗ ſchwächten Nutz- und Arbeitsviehes erſchwert, und andererſeits weil durch die Stechmücken die Möglichkeit einer Verbreitung der Malaria erhöht wird. Bei den Arbeiten zur Vernichtung der Stechmücken muß man zwiſchen einer Winter⸗ und einer Sommerbekämpfung unterſcheiden. Die Winterbekämpfung erſtreckt ſich auf die Ver⸗ nichtung der fertigen Inſekten, faſt ausſchließlich der Weibchen, die ſich zu Beginn der kühleren Jahreszeit in geeignete Schlupfwinkel, wie aber auch in die Keller unſerer Häuſer zurück⸗ ziehen, Bei der Sommerbekämpfung handelt es ſich um die Vertilgung der Schnakenbrut, die im Frühjahr und Sommer bei allen geeigneten Waſſeranſammlungen in großen Mengen aufzu⸗ treten pflegt. Da es s gut wie ausſichtslos gegen die bereits unternehmen, muß fung m hſt früh, mit Beginn der warmer it Bei der recht organiſierte bekämpſung der Stechmücken hande nämlich erſtens um die 5 die ſogen chnaken zu Beſeitigung aller als Schnakenbrutſtellen dienlichen, ſür uns nutzloſen Waſſeranſammlungen, zweitens um ſchnakenſick Abdichtung jener Waſſeranſamm— lungen,! man nicht zu beſeitigen vermag, drittens um die Vertilgung der Schnakenbrut in Waſſeranſammlungen, die nicht abgedeckt werden können. Als nutzloſe Waſſeranſamm⸗ lungen der erſten Art kommen die vielen Wald-, Sumpf⸗ und Waſſertümpel in Betracht. In jenen Gebieten, wo die Wieſen gewäſſert werden, iſt vor allem für richtigen Abfluß zu ſorgen. Bei mangelhaften Entwäſſerungsanlagen ent wickeln ſich ſonſt an tiefgelegenen der Wieſen und in den Abflußgraben ge— e Mengen von S enbrut. In Ortſchaften iſt darauf zu achten, daß ſämt⸗ einmal in der gründlich gt werden Endlich man auch nicht alte hgefäße, zer⸗ ſprungene Eimer, leere Konſervenbüchſen uſw. achtlos fortwerfen, da ſie b ihnen ſammelnde Regenwaſſer leicht zu gefähr— lichen üſtätten werden können. Hinſ alenſicheren Abdichtung von iſt dafür zu ſorgen, daß 9 21 1 0 Zutritt 1 ten eignen ſick die man zur Er unmöglich gemacht wird. Am hierzu gut ſchließende Deckel, zielung vollkommener Abdichtung ar lageſtelle mit alter Sackleinwand benagelt. Trotz all dieſer Maßnahmen bleiben natür— lich noch immer genügend Waſſeranſammlungen übrig, die den Schnaken als Btutſtätten dienen. Hier müſſen nun den Larven und Puppen rechtzeitit nicht verunreinigten Feld, ſoll ma tötung der Gewäſſer 7 z fa anne 1 N* ragen Lrünke E 5 del(U al 7 ö 7 1 170 1 1 die ſich entw 1 dio(cia [Die 0 machen, daß ſtets an die Oberfläche kommen. Wenn daher geringe Mengen einer öligen Flüſſigke f Mata 1 znor FM Ha auf das Waſſer ſpritzt ner Oberfläche ein zuſammenhänger Olhäutchen bilden, ſo verſtopfen ſich die Larven und Puppen 8 Atemröhrchen und gehen mit dem Cl ihre ſchnell ein. man ruhig geeignete überall erhältlich ſind. FEE Gerichtshalle. Giftſtoffe benützen, die Augsburg. Vor der hieſigen wurde ein großer Schmu r ausgeflogenen er alſo ſofort A. E g 2 8 c in„Der Sohn des Feldmarſchalls Douglas Haig „hat die Taufe erhalten. i zu Eaſtcott in Kingſton Hill, Stellen dl das ſich in alle Regenfäſſern, chndten 1 Feuerlöſchbottichen, Jauchegeſäßen in Gärten uſw. der Auf⸗ Bei verunreinigten Gewäſſern kann ſonen verhandeln; Hauptangellagler war der Ffahrrab⸗ händler Gaſſer aus Kuſſtein. Das Urteil lautete gegen Gaſſer auf 81530 Mark Geldſtraſe; zwei weitere Angeklagte wurden zu 35 359 beziehungs⸗ weiſe 24417 Mark Geldſtrafe verurteilt. JIuns⸗ geſamt erkannte das Gericht auf mehr als 180 000 Mark Geldſtrafe. Leipzig. Ein Vorarbeiter einer hieſigen Maſchinenfabrik hatte einem Angeſtellten derſelben Firma auf deſſen Wunſch ein kleines Stück Treib⸗ riemen gegeben, und der Angeſtellte hatte ſich daraus, einige Sohlenſchoner bei einem Schuhmacher machen laſſen, bei dem ſie gefunden wurden. Es erfolgte darauf Anzeige gegen den Vorarbeiter, der wegen Diebſtahls durch Strafbefehl in eine Gefängnisſtraſe von einem Tag genommen wurde. Gegen dieſen Strafbefehl hatte er ſchöffengerichtliche Entſcheibung beantragt. Seine Freiſprechung hatte er nur dem Umſtande zu verdanken, daß das Gericht ſeine Ent⸗ ſchulzigung glaubte, er habe angenommen, der An⸗ geſtellte wolle das Stück Leder zu irgendeinem Zwecke im Betriebe der Firma verwenden Vermiſchtes. Kindstaufe bei Haigs. In der Londoner Preſſe findet ſich ein in allen Blättern gleich⸗ lautender, alſo als offiziell zu betrachtender Bericht, in dem der Name des Feldmarſchalls Don Haig die Hauptrolle ſpielt. Trotzdem an bei näherem Zuſehen, daß es ſich yt etwa um einen Heeresbericht, ſondern zur vochflung— um eine Kindstaufe handelt: 0 Die Feierlichkeit fand der engliſchen Reſidenz des Feldmarſchalls, ſtatt. Die Taufe wurde durch den oberſten Geiſtlichen der britiſchen Streitkräfte vorgenommen. Erſter Tauſpate war der König von England, zweiter Pate Sire Erie Geddes, der erſte Lord der Admiralität. Der junge Haig erhielt die Namer George, Alexandre, Eugene(zu Ehren Frank⸗ reichs) und Douglas. Der Feldmarſchall wohnte der Feier nicht bei, da er an der Front drin⸗ gender gebraucht wird.“ Die„Spartaner von Paris“. De „Figaro“ erinnert daran, daß es bereits 187 Gaſthäuſer gab, die trotz Kriegsnot und Lebens mittelmangel durchzuhalten wußten. Bezeug wird dies durch einen literariſchen Klub, deſſer Mitglieder ſich während der Belagerung von 1870 mehrmals im Monat im Reſtaurant Breébant verſammelten. Dem Klub gehörten Dichter wie Erneſt Renan, Charles Blane, Fharles Edmond, E. de Goncourt, 0 Adrien ö und Théophile Gautier an, und ſie nannten ſich„Die Spartaner von Paris“. Klubname war aber durchaus froniſch „denn die„Spartaner“ waren mit ihrem mmlokal ſo zufrieden, daß ſie nach dem Ende zelagerung eine eigene Denkmünze prägen en, auf welcher man die Erklärung leſen ynnte, daß„die Spartaner ſich während der ganzen Belagerungszeit nicht ein einziges Mal im Reſtaurant Brébant der Lebensmittelnot bewußt wurden!“„Auch bei uns,“ ſo fügt der „Figaro“ hinzu,„merkt man in gewiſſen Reſtau⸗ rants nichts vom Kriege... ſofern man die Rechnung überſieht. Über dieſen Punkt wußten ins leider auch die„Spartaner“ nichts zu 7 11 Tanto Flecke in L ö 3 um Fettflecke, dürfte ſich de olgende M nötigenfalls 1 wirkſam erweiſen, Man verrührt gebrannte Magneſia mit inem Benzin zu einem Brei, 5 77 Tropfen wiſchen Tüchern halbtrocken au preßt Um Sprünge, ⸗Eiſen zu kitten, nehme man b pä einen Teil Schwe „ nicht unſeren Soldaten ſenden? weiß doch wohl jede von uns Verſand beſitze ich reichlich.“ lachten ſich an, erhoben ſich ſaſt gleichzeitig u ſolgten der davonſchreitenden Hausfrau. Die Herren im Nebenzimmer rauchte Spukhafte Kreiſe glitten über ihre Hände h Eine Adreſ Kartons zu der Decke des Zimmers zu, zerflauterten, löſten Braut iſt Seherblick zuſammen zu da der Mond am Himmel erſcheint. ſich auf, ballten ſich aufs neue dichten, grauen Wolken. Der Kommerzienrat hob den Deckel eine friſch angebrochenen Kiſtchens.„Marke Sieger— ſagte Ottokar Kroner und lächelte.„Lieb Papa weiterſende. Die„Sieger“ dem„Sieger“.. „Das dachte ich auch ſchon—“ ſagte d Kommerzienrat.„Wir müſſen denen da draußen doch auch'ne Freude machen. Ich habe mehre dieſer Kiſtchen für den Fall ſchon bereilſtellen Johann iſt angewieſen, das Nötige gu einige laſſen. beſorgen. Abreſſen bitten. Er begann zu ſchreiben.“ ringten ihn und neigten die einanter. Ich mochte Sie nur um 5 Köpfe „Was machen benn die Manner da?“ ſragle lag. den Braut⸗ blühenden Geheimnisvolles Tun hatte halle miſt durch den ſchelmiſch. Sie fungſern einen Gang Harten gemacht de Maͤbchen hinausgetrleben; ein alldeutſch Luiſe Brauch, den Luſſe von ihrer grelſen Kinderſrau trſahren und ben ſie heut ſelbſt hals erproben Wollen. „Mas machen denn die Männer da r“ fragte e loch einmal,. Die ſechs Damen — bitte ſchenke mir die Kiſte, daß ich ſie Die Herren um⸗ gegen ſe„A die rechnen ſchon wieder mal...“ m„So wollen wir uns beeilen, ehe die alten Damen zurückkehren.—“ d Anſelma trug ein Körbchen mit Blumen und Grün im Arm. Sie ſetzte es vor der Braut n. nieder, und indem ſie ihr die Augen mit ihren „Einer ſchluchzte laut auf zudeckte, ſagte ſie: Händen a gegeben in der Stunde, in weichen uns, glückliche Schweſler, was es höchſtes Herzensglück ſein wird im kommenden 90 Zeige es uns durch die Sprache dieſer Jahre. er Blumen.“— Luiſe taſtend in den Korb und entnahm ihm einen er] Fliederzweig. Ihm ſolgte eine Roſe, dann ein löſte Anſelma ein Efeublatt. Langſam re und die Hande. b liegenden Blumen und das Grün.„Friede— ſatzte ſie ſeſerlich. raten es mir.—“ * Blicken, in denen das ganze Wünſchen Anſelma aber ſellſame Unraſt halte ſie ſortgelrieben aus dem Kreis der Freundinnen. preßte ihr Herz. Röte jagte durch ihre Wangen er und in den Pulſen klopfte ſtürmiſch das lenz⸗ ſriſche Blut. ſchlafenden See, den ſchlummernden Garten. Alle die fröhlichen Hänger in den Mipkeſe, die nen im Garten Nun zeige unſer aller ſtreckte die Hand aus. Sie griff Zweiglein Jasmin, ein Eichenblatt, eine Diſtel ſie ihr Luiſe blickte auf die vor ihr „Die Anfangsbuchſtaben ver⸗ Die jungen Madchen ſahen ſich an mit Hoſſen und und Sehnen ihrer jungen Herzen war verſchwunden. Eine Süße Bellemmung Mild ſchien des Mondes Licht auf den grünen die Meyſchen unterm ſchützenden Dach konnten ſorglos, ver— ſich zur Ruhe neigen, während fenſeits der Grenzen Kanonen brüllten, Kugeln und Schrapnells ziſchend durch die Luͤfte ſauſten, natterndes Gewehrfeuer den jähen Tod in die blühenden Lebens irug— Anſelma „Ludwig...“ ſchrie ihr erz in namenloſer Qual Sie wußte kaum, was ſie tat. Sie handelte wie unter dem Gebot eines fremden Willens, als ſei ſie ſelbſt ein fremdes Geſchoͤpf, dem ihr tun beſahl, was ſein Wunſch und Ihre zitternden Hände drehten das ſuchten einen Briefbogen, Füllſederhalter. Fliegende Buchſtaben deckten das Papier. Kleine, Herz diktierte. Sie ſchrieb Feier in der Küche, von dem langweiligen Hochzeitsmahl und ihrer Herzenzeinſamkeit da⸗ bei, von Luiſens Freudenbolſchaft und don der Sehnſucht, einem Glück, das der Frieden bringen ſollle, der die Heimkehr brachte Und dann nahm ſie die Roſe, die füßduftend vor ihr im Glase barg das zarte Blumenkopfchen zwiſchen den Blättern des Brieſes. Und als ſie ihn dann geſchloſſen datte und die Tieppe hinunter prang, nach Johann ruſend, daß er die Sendung ogleich zur Poſt lage, dachte ſie:„Ich wollte deute den Krieg vergeſſen. 1 Vaͤchelnd ftrauend zu Wille war elektriſche Licht an, ö 1 1 1 1 von der tand und Wie löricht ich war mit glühenden Wangen kehrte ſie in den Krebs der Gate zurſick Wer Muder hatte ſich ſchon den Kopf zer brochen. wo ſie behllehern eig mochte 0 törichte Satze, wie die in ihr war— Sehnſucht nach 1 Hun 3 Aar hatte 1 in den . war eine der auch auf ihre Umgebung N nun ſah er ihr leuchtendes A ſeligen etſten Augenblick nannte aber daͤmm ſeltſame Wandlung auf. ntlün Schimmer Herzensfri aus—“ ſagte Ottokar und hob il it gekrümmtem Finger leicht in die Hohe Run ſei mal oſſet Schweſterlein. Sage wir, was darf ich einem gewiſſen Dr. Ludwig Loris ſchreiben?“ „Gar nichts—“ ſagte ſie und ein g Regiment von Schelmengeiſtern lachte iam ihren blanken Augen zu ** 94 Nichts? FENNT 11 Fit nern „Endlich ſiehſt du vernünft hr Geſichtch Sie ſenkte das erglühende Geſichtchen abe ihm ſoeben ſelbſt geſchrieden— ih cht anders.“ Er ſtrich ihr leiſe über da „Daß wird ihm reiten und ihn mit fr et gen! u en* n uſelma ſchättelte den Key 1* 121 Lenchten ag ein ſeliges Leuchte * D Der nich De rt, wo un 1 nde