8 5 e 2— —— —— flicher Teil. .* Bekanntmachung. Betr.: Reichswohnungszählung. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Hausbesitzer oder deren Stellvertreter ver- pflichtet sind, die Hauslisten auszufüllen. Wer ſelnen Verpflichtungen nicht nachkommt, kann nach dem Er⸗ laß des Reichskanzlers vom 25. April d. Js. mit Geldſtrafe bis zu 1500 M. beſtraft werden. Die Abholung erfolgt am nächſten Mittwoch. Viernheim, 3. Juni 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Eierablieferung. In einigen Zeitungen iſt dieſer Tage ein Urteil der Strafkammer des Landgerichts Coblenz veröffentlicht worden, wonach die Einführung einer Zwangsablieferung für Eier unzuläſſig und ungültig wäre, weil die Bekanntmachung des Bundesrats über Eier vom 12. Auguſt 1916 in ihrem 8 9 Abſ. 2 ausdrücklich verbiete, den eigenen Bedarf der Ge⸗ flügelhalter und ihrer Familien zu regeln und zu beſchrän⸗ ken. Dieſes Urteil det Strafkammer erregt allgemeine Ver⸗ wunderung, weil die Strafkammer vollſtändig überſehen hat, daß eine ſpätere Verordnung des Bundesrats vom 24. April 1917 ausdrücklich den 8 9 Abſ. 2 aufhebt. Dieſe Aufhebung iſt, wie der Präſident des Kriegsernährungsamts ſeiner Zeit mitgeteilt hat, durch den Umſtand veranlaßt, daß einige Bundesſtaaten zwecks beſſerer Erfaſſung der Eiererzeugun g die Feſtſetzung beſtimmter Eiermengen auch für die Ge⸗ flügelhalter für angezeigt hielten Es iſt darnach völlig un⸗ richtig, wenn im Anſchluß wie das Urteil in den Zeitungen behauptet wird, die Verordnungen über eine Zwangsab⸗ lieferung von Eier ſeien ungültig und Geflügelhalter könn⸗ ten nicht beſtraft werden, weil ſie der Ablieferungspflicht nicht nachgekommen wären. Die Verordnung, alſo auch die heſſiſche Verordnung, über die Eierablieferung beſtehen hiernach durchaus zu Recht und ſind in ihren Beſtimmungen über die Pflichtablieferung auch weiterhin gültig. Die Geflügelhalter, welche unter Berufung auf das Coblenzer Urteil glauben, ihre Abliefe⸗ rungspflicht nicht erfüllen zu brauchen, befinden ſich hiernach in einem großen Irrtum. Vielmehr macht ſich jeder Ge⸗ flügelhalter, der ſeiner Ablieferungspflicht nicht nachkommt, ſtrafbar und wird auch für eine ſolche die allgemeiner In— tereſſe ſchwerſchädigende Handlung unnachſichtlich zur Ver⸗ antwortung gezogen werden. Viernheim, den 29. Mai 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Reſtablieferung von Hafer. Unſer Feldherr braucht zur Aufrechterhaltung ſeiner vollen Kampfkraft noch große Mengen Kraftfutter, deren ſchleunigſte Beſchaffung im dringenden, vaterländiſchen In— tereſſe liegt. Wir wenden uns deshalb an die Vaterlands— liebe und die Op'erwilligkeit der Landwirte und fordern ſie auf, nicht nur ihrer geſetzl. Ablieferungspflicht zu genügen, ſondern auch darüber hinaus alle entbehrlichen Mengen Hafer und Mais zur Ablieferung zu bringen. Erſparniſſe an Saatgut, Ausnutzung des jetzt ſchon in reichem Maße zur Verfügung ſtehenden Grünfutters werden hierfür die Möglichkeit ſchaffen. Die Ablieferung des Hafers hat an Unterkommiſſionär Schalk dahier zu erfnlgen. Für Saathafer können 450 M., für Futterhafer, falls nachgewieſenermaßen ſeine Lieferung ohne Verſchulden über den 28. Februar hinaus verzögert wurde, 270 M., im Uebrigen 170 M. für die Tonne be— zahlt werden. Je ſchneller und ausgiebiger die Lieferungen erfolgen, deſto wertvoller werden ſie für die Verſorgung des Heeres ſein. Wir werden bei den Landwirten, welche bei der letz— ten Vorratsfeſtſtellung noch erhebliche Hafermengen im Be⸗ ſitz hatten durch Unterkommiſſionär Schalk über den Ver⸗ brauch und jetzigen Beſtand Umfrage halten laſſen und er⸗ ſuchen wir, die erforderliche Auskunft zu geben. Viernheim, den 29. Mai 1918. Großh. Bürgermeisterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Nächſten Donnerstag, den 6. d. Mts., muß der Zahl- tag des Monatsabſchluſſes wegen ausfallen.— Dringend notwendige Kaſſengeſchäfte können ausnahmsweiſe am Mittwoch, aber nur von Il bis 12 Uhr erledigt werden. Viernheim, den 3. Juni 1918. Jö ſt. F/ 4 4 84** 4 7 1 Einer titl. Einwohnerſchaft von Viernheim zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich eine Annahmestelle für Schuh reparaturen übernommen habe. Saubere, gute Arbeit bei ſchneller Vedienung kann ich zuſichern. Was ich bis Mittwoch habe, kann Sonntag Vor⸗ mittag wieder abgeholt werden. Fran Schmidt, Schulſtraße 5. 1 2 0 N 1 0 Donnerstag: halb 7 Uhr E. A. an Stelle elnetz geſt. Gottesdienſt-Orduung Donnerstag:%7 Uhr beſt. Amt an Stelle eines S.⸗A. 0 wecpſichige mene Hofraite Rathausſtraße 89, ſowie eine hochträchtige Arbeitskuh ferner einen ewigen Kleeacker aus freier Hand zu verkaufen. Johannes Effler 5. Viernheim, am Schützenhof. S000 Die Vereinsbank Weinheim e. G. m. b. H. 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Kadel. 88880 Stahlkammer vermietbare Schrankfächer Tägliche Verzinsung. im provisionsfreien Scheck-Verkehr 30% für laufende Rechnung 3½0/% 8 f 118 für Spareinlagen und Einlagen 4% ee er, ie 1. währung von Wertgegenständen Bei grösseren Beträgen mit längerer At, Kündigungsfrist besondere Verein- barung. Jährlicher Mietpreis Mk. 10.— Ausgedehnter Scheck- und Veberweisungsverkehr. Mündliche oder schriftliche Auskunft, auch in Bezug auf die Erwerbung der unter Mit- Aufbe- aller 00 Ein guterhaltenes Fahrrad zu verkaufen Alexanderſtr. Nr. 30 Nur kurze Zeit. Cickus A. Kuhlen Rheinlands ſchönſtes u. leiſtungsfähigſtes Unternehmen Viernheim, am Gaswerk. Miltwoch, den 5. Juni, abends 8 Uhr Gala- Eröffnungs- Vorstellung mit Großſtadtprogramm in höchſter Vollendung. Prachtvolle Koſtüme. Nur erſtklaſſige Künſtler. Preiſe der Plätze: Sperrſitz Mk. 2.—, 1. Pl. Mk. 1.50, 2. Pl. 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Amt an Stelle eines S.A. für Nik. utperle 1., Ehefrau Anna Maria geb. Effler, beiderſ. Eltern und Verwandte. ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Mich. Helmig. die 4 Krieger Karl und für Marg. Krug geb. Heinz, beſt. von ihren Mitar⸗ belterinnen. 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Efller, Sohn Michael, Schwiegerſohn 7 Krieger Jakob Koob. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 57 Uhr beſt. Amt für 4 Krieger Heinrich Kiß. 8 Uhr geſt. Segensmeſſe zu Ehren des göttlichen Herzens Jeſu für ledig 7 Anna Maria Wunderle. In der alten Kirche an Werktagen: S.A. f. Jak, Eufinger, Kinder, Eltern u. Schwäg. Marla Freitag: halb“ Uhr geſt. E. A. f. Dekan Pet. Joſ. Baumann Samstag: halb 7 Uhr geſt. S.⸗A. für ledig 1 Cc. Kirchner 1 1 Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Geſchäfts⸗ Anzeiger Alltsblatt Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. einſchl. Tragerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Lei Enthält alle Redaktion, Druck und Verlag: Unabhängiges Organ der G oßh Bi 0. iſt 61 Ni 51 die Reklamezeile 60 N 1 e* f 50 Pfg. 5 2 Jul ermei 1 El Vier Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. N Vereins- Anzeiger Juſerateupreis: e Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 9 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. Umgebung. . 66 Telefon 217 Donnerstag, den 6. Juni — ä 1918 Teleſon 217 Lolale Nachrichten. * Viernheim, 6. Juni. Ludendorff⸗Spende. Am nächſten Sonntag den 9. Juni ſoll auch in unſe— rem Orte die Allgemeine Deutſche Volksſammlung für Kriegs- beſchädigte(Ludendorff-Spende) durchgeführt werden. Mit⸗ glieder der Kriegervereine und des Flottenvereins werden zuſammen mit den Verwundeten unſeres Lazarett's bei Reich und Arm anklopfen und um Gaben bitten. Empfangen wir unſere Sammler freundlich und geben wir reichlich! Wohl laſtet der auf unſerem Vaterlande, Krieg über uns und unſer Land. Die Schlote rauchen Tag und Nacht, und des Bauern Pflug durchfürcht die braune Ackerſcholle, bie bald die goldene Ernte tragen wird. Wie anders da draußen, wo unſere Geſchütze dröhnen; dort auf Frankreichs blutgetränkten Feldern hat keine Hand geſät, wird keine Zerſtört ſind Fluren und Felder für lange Zeit, unfähig neues Leben zu zeugen und zu tragen. Zerbrochen liegt die Pflugſchar zwiſchen Schutt und Aſche. Vernichtet ſind die Obſtgärten und Felder. Alle Pulſe werk— tätigen Lebens ſtocken. Daran laßt uns denken und danken denen, die den Krieg von der Heimat fern hielten und ins Feindesland hineintrugen. Sage niemand, es ſei ſchon ge denn der Dank, den wir ſchulden, immer ſchwer Gewalt hat der Krieg aber noch keine ernten. nug gegeben worden; iſt unendlich. Aber diesmal gilt es, Almoſen zu geben, ſondern zu ſpenden mit ſeine Gabe nach nicht bloß ein kleines vollen Händen. Wenn nur jeder dem Maßſtab deſſen brächte, was er verloren haben würde, falls die Feinde unſer wegen der Nähe des Rheins und der Pfalz, dieſes alten franzöſiſchen Einfallstores nach Deutſch— land, recht gefährdetes Viernheim betreten hätten, dann wären die Kriegsbeſchädigten für alle Zeiten ſichergeſtellt. und diesmal Mark, Taler Jeder muß geben z war nicht Groſchen, denn ſondern un d hätte viel zu ver⸗ K. Scheine, jeder lieren gehabt. ee eee een, euere. * Zirkus Kuhlen. Die Gala⸗-Eröffnungs-Vor— ſtellung hatte ſich geſtern Abend eines guten Beſuches zu erfreuen. Die Gäſte waren voll des Lobes über dle Leiſtungen, die von dem Zirkus zur Schau gebracht wurden. Heute und morgen Abend finden Vorſtellungen ſtatt mit ganz neuem Programm, worauf wir beſonders hinweiſen möchten. Am Samstag Nachmittag 4 Uhr findet eine Kinder- und Fami— lienvorſtellung ſtatt. Der Zirkus iſt mit allem, was von einem leiſtungsfähigen und modernen Zeltzirkus gekordert wird, ausgeſtattet. Eine Truppe von Schauſpieler tritt auf, die Großartiges bietet und Herz und Gemüt wohltuend erfreut. Nummer auf Nummer werden reizender, ſorgen in wahrhaft entzückender Weiſe für einige Stunden guten Humors, der uns das ſchwere Alltagsleben erleichtert und friſch aufatmen läßt. Den Beſuch braucht Niemand zu geräuen, die Künſtler— ſchar ſorgt für gute Stimmung und Unterhaltung. Die auf— tretenden Damen und Herren verfügen über nette Koſtümaus— ſtattung Näheres im Inſeratenteil. a Reichskleiderlager zur Unterbringung der als Arbeitskleidung von den Kommunalverbänden aufzubrin enden getragenen Mäuneranzüge wird die Reichsbe— eidungsſtelle in einer Anzahl größerer Städte ein richten. Dieſe Lager ſollen, wie geſagt wird, die geſam: melten Kleidungsſtücke von den Kommunalverbäuden kau, fen, nach Stofſqualitäten, Größen uſw. ordnen und zum Verkauf an diejenigen Betriebe bereitſtellen, die auf be; ſtimmte Mengen lautende Aukaufsſcheine von der Reichs bekleidungsſtelle erhalten haben. Vie Reichsbekleidungs ſtelle will den Vertrieb der Kleider einzelnen oder meh reren Handelsgeſchäſten, eventuell auch Vereinen und Ge noſſenſchaften übertragen, Die Sache ſcheint noch nicht ganz klar zu ſein. Kr e ö e Wie Meichskleiverfſammlung. Der Müuche, eee eln ne ner Magiſtrat richtete in den letzten Tagen an etwa 4— 5000 Bürger, die in der erſten Woche ſich an der Ablieferung zur Reichskleiderſammlung nicht beteiligt ha ben, obwohl ſie dazu die Möglichkeit hatten, die Aufforde rung, entweder nachträglich einen Anzug abzugeben oder eine Beſtandsmeldung einzureichen. Die Wirkung dieſer Aufforderung war, daß jetzt ſchon mehr als 7000 An züge abgeliefert wurden, ein Ergebnis, das das in Ber lin, wo erſt ca. 4000 Anzüge abgeliefert wurden, bel weitem übertrifft. a — Ein bemerkenswerter Erlaß. dete Jugend muß mit gutem Beiſmpiel vorangehen und den Mut haben, ſich über Aeußerlichkeiten hinwegzu ſetzen“, heißt es in einem zeitgemäßen Erlaß des Rel tors des Aſchaffenburger Gymnaſiums an ſeine Gymng ſiſten. Er erklärt ihnen dann, daß er das Barfuß gehen gerne ſehe, und empfiehlt ihnen weiter größte Zurückhaltung im Tragen von Stärkwäſche. Die Ju gend könne ganz gut mit weichen Kragen oder mit blo ßſem Halſe gehen. N— Der Wert des Frauenhaars. Dem bahyeri ſchen Roten Kreuz wurden bisher 1600 Kilo Frauen haare abgeliefert. Dafür erlöſte es 30000 Mk. „Die gebil 9. 5 Vermiſchtes. Das„Fräulein“. Eine Kontoriſtin in Berlin war mi! ihrer Eheſchließung hereingefallen. 10 Tage nach der Trauung wurde der Gemahl wegen ſchwerer Vergehen verhaftet und junge Frau erfuhr nun, daß ſie einem raffinierten Gauner, der ihr Vertrauen zu erſchleichen verſtanden hatte, zum Opfer ge fallen ſei. Sie leitete ſofort die Eheſcheidung ein und ſuch ſich unter ihrem Mädchennamen und mit der Bezeichnung„Fräu— lein“, um nicht fortwährend an das ſchrechliche Erlebnis er innert zu werden, eine Stellung auf einem Bureau, die ſie auch bald bei der Kriegsmetall-Aktiengeſellſchaft fand. Dor erfuhr man aber den Sachverhalt und die junge Frau wurde wegen Vorſpiegelung falſcher Taͤtſachen Knall und Fall entlaſſen Dagegen erhob ſie Klage beim Kaufmannsgericht, das die aller dings nicht ganz korrekte Rück ehr in den Mädchenſtand milden beurteilte und einen angemeſſenen Vergleich zwiſchen beider Parteien herbeiführte. N Der Heiratskandidat auf Lager. In die Geheimniſſe eine! Heiratsbureaus leuchtete eine Verhandlung hinein, die am Sams tag die dritte Strafkammer des Landgerichts 2 in Berli beſchäftigte. Die Heiratsvermittlerin Frau Luiſe Schall au: Friedenau, die wegen Betrugs ſchon mit Gefängnis vorbeſtraf iſt, betrieb zu Friedenau ein Heiratsvermittlungsbureau. Di geſchäftstüchtige Angeklagte ſchloß mit einer adligen Klavier lehrerin v. D. einen Vertrag, nach dem dieſe monatlich 30 Mk erhielt und dafür ihren Namen für das Heiratsbureau hergeben mußte. Wie die Angeklagte zu Werke ging, folgender Fall. Sie erließ ein Inſerat: Weltgewandter Herr repräſentable Erſcheinung, für leichte Beſchäftigung geſucht.“ Au dieſe Anzeige meldete ſich ein Herr P.. dem die Angeklagt den Vorſchlag machte, er ſolle in ihr Bureau eintreten un; dort die Rolle des Heiratskandidaten auf Lager ſpielen, d. 9 er ſolle ſich den heiratsluſtigen Damen ſtets als„Junggeſelle in guten Vermögens verhältniſſen“ llen. Als P. aus Scher, auf die Sache einging und feat es Gehalt denn für dieſ— Tätigkeit gezahlt würde, erklärte ihm die Angela für jede Vorſtellung ausnahmsweiſe, da er eine ſo gute 1 habe, zwei Mark erhalte. Sie habe bis jetzt einen alten Juſtizrat als Aushängeſchild und Heiratskandidat auf Lager gehabt, den eine Mark für jede Vorſtellung erhalte, dieſer ſei ihr aber ſchor zu klapprig und machte auf die weibliche Kundſchaft keiner Eindruck mehr. Die Hauplſache bei dem Betrieb war für di— Angeklagte die Erlangung der Einſchreibegebühren, Anmeldungs zebühren, Vorſchüſſe uͤſw., die zwiſchen 5 und 20 Mk ſchwankten Das Gericht erkannte auf 9 Monate Gefängnis. Verbotene Schuhwaren. Wegen verbotener Herſtellung vor Schuhwaren wurde der Kaufmann Kohn in Leipzig zu 5000 Me Heldſtrafe verurteilt. Kohn hatte as Geſchäftsführer der Schuh ſabrin Lukas in Pirmaſens die Schuhwaren herſtellen laſſen Die Strafkammer in Zweibrücken erbannte zugleich auf Einziehung der beſchlagnahmten Schuhwaren, Rohmaterialien und Maſchiney in Wert von über ½ Million Mek. 8 . Der Mittelpunkt des Deulſchen Reichs. Wo llegk de Mittelpunkt d Deutſchen Reiches? Die Stadt Spremberg (Brandenburg) erhebt darauf Anſpruch, iha auf ihrem Gegiet zu haben; neuerdings aber iſt ihr in dem Dorfe Crina(Kreie Bitterfeld in der Pr. Sachſen) ein Nebenbuhler erzwachſen Wẽ᷑ hat in dieſem Streite nun recht? Crina ſtützt ſich in ſeinen An ſprüchen auf eine Mittelpunktheſtimmung, die Gerhardt Müllet ausgeführt hat, indem er aus einer Karte im Maßſtabe von 1:2 000 000 das Deutſche Reich herausſchnitt und den Schwe punkt dieſer Fläche beſtimmte. Abgeſehen davon, daß das fahren an ſich ziemlich roh iſt und bei einer Karte anderen Maßſtabe wohl auch ein anderes Er iſt dagegen einzuwenden, daß man den Schwerpun weiteres an Stelle des Mittelpuntktes in ſetzen darf. Unter dem geographiſchen Mittelbunzte ist wie Malzat, früher Direktor der Landwſrtſchaſtsſchule in burg(Naſſau) in elner Arbeit über den Mittelpunkt des Baut Reiches angenommen hatte, der Schuſttpunkt des mittleren Längen grades mit dem mittleren Breitenkreiſe zu verſtehen Um l endgültige Schlichtung des Streſtes b ic zeigt“ herbetzuft hren, hat wie Dr. H. Haack(Gotha) im„Geographiſchen teilt, der Bürgermeiſter von Spremberg an die Land sauf von Berlin gewandt, und aus deren Antwort geht herbor der Mittelpunkt des Heutſchen Reiches wirtzlich bal S zu ſuchen iſt. Der Schnittpuntzt von 51 Grad 30 muten und 32 Grad 2 Minuten 42,5 Sekunden Länge 0 dleſer Auskunft den Mittelpuntzt des Heutſchen Reichs an. G! füllt auf das Meßtiſchblatt J 47 in die Gemarkung Spremherg nördlich des Ortes Spremberg. Der Turmtnopf der evangellſcher Kirche in Spremberg lleat unter 1 Grad 34 Minuten 29.45 Ge MUntesige! Anzeige kunden Breite und 32 Grad 2 Minuten 45,01 S Länge unden Breite und 32 ad 2 en 45, ekunden Länge 725 Kirche in Ering(Kreis Bitterfeld), die ungefähr die Mitt es Dorfes angibt, liegt unter 51 Grad 30 Minuten 10,81 Se⸗ kunden Breite und 30 Grad e9 Minuten 14,22 Sekunden Länge, Der Ort kommt für den Mittelpunkt des ſck Rei nicht in Betracht. 5p s Deutſchen Reiches all 1— Influenza in Spanien. „Frankf. Ztg.“ wird geſchrieben:„ f die erſten Nachrichten über die plötzlich in aufgetretene Epidemie ließen vermuten, daß es „Grippe“, um die uns alt und gute bekannte za“ handeln könne. Die letzten Berichte ſprechen deutlicher von einer grippenartigen Erkrankung. Es iſt in der Tat beträchtlich wahrſcheinlicher, daß in Spanien eine neue Jufluenza-Epidemie ausgebrochen, als daß dort eine neue Krankheit entſtanden iſt. Ganz be— onders i die ſpaniſ zurückzuweiſen. ondern im Gegenteil naſſenhafte ſt die törichterweiſe ausgeſprochene Befürchtung, che Krankheit ſei der Beginn einer Peſt-Epidemie, Die Peſt tritt nie exploſionsartig auf, . ganz allmählich. Das plötzliche f Auftreten, die raſche Verbreitung über ein großes Land, die katarrhaliſchen Krankheitserſcheinungen, die, verhältnismäßige Seltenheit bösartiger Fälle, das gleichzeitige Erkranken der Pferde, all das ſind altbekannte ind typiſche Erſcheinungen der echten Influenza. Dieſe Trankheit iſt ein ſehr alter Gaſt der Menſchheit. Ihr Stam! m geht in unſichere Quellen bis auf das fünfte Jahrhundert zurück. Durch unbeſtrittene ie aber erſt ſeit dem 16. Jahrhunderr i ſte gut beſchriebene Influenza-Epidemis rühjahr 1580 im Orient auf und hatte ſich Jahres über die Mittelmeerländer und dann nach Norden bis an die Oſtſee ausgebreitet. Beſon⸗ ders berühmt ſind noch die von Sydenham im 17. Jahr— undert beſchriebenen engliſchen Epidemien und die„Mo— dekrankheit“ der Jahre 1729—1737. ö Das 19. Jahrhundert hae die Influenza oft geſehen. Eindrucksvoll trat ſie aber vor der noch uns erinner— ichen Epidemie nur in den Jahren 1836-1837 auf. Damals wurde ſie zuerſt in Auſtralien, Hinterindien und Südafrika beobachtet. a Im Jahre Nitte Mai des iſt ſie rat im 7 bis gegen Ende des gewaltiger denn je aufgetreten. Jahres wurde ſie in Buchara in Turkeſtan Gleichzeitig kam ſie damals in Grönland und Nordamerika vor. Von Turkeſtan zog ſie langſam nach rien. Nachdem ſie St. Petersburg und damit den leb— europäiſchen Menſchenverkehr erreicht hatte, über— Länder, Weltteile, die ganze Erde. Ende ie in St. Petersburg, Mitte Novem— im ſelben Monat noch in Paris, Europa infiziert, im Januar große il Eude 1890 hatte ſie die Erde 1889 iſt ſie heobachtet. mit Schüttelfroſt, Fieber, Kopf— Abgeſchlagenheit. Die zumeiſt in in Magen— Entzündungen des Gehirns. indung kompliziert und Nerhenentzündungen mort in tüpiſchen n mit quälen— hin, und Rück— Das Ueber— uerkrankung, es große! 1711 51 aoſtoho! J 1. eſtehe U ſeltener lenza-Bazillus, nicht bei allen einungen als den worden, inden Menſchen utlich vor. Seine anz einfach. t nur in Epi- T3511 vüllen entſcheidend W. r . 0 3 Engluche und franzöſiſche Stimmungen. Bor einigen Tagen richtete Lord Courtne ef Penwich, eine der polluſchen Merlbnlichteiten vornehmen alten Schlages, die in England un Aus tenen zu ſein ſcheinen, an den „Manchester Suardian“ emen offenen Brief, in dem er zu einer Borſtänbigung mit Deutſchland mahnte.. G it Zeit für die Weiſen, die Gewählten, die Männer des Intellekts und des Gewiſſens aller Klaſſen, ſich zu erheben und uns aus einem nutzloſen Gemetzel der Gegenwart heraus⸗ zuführen. Kurz naa, Abſendung dieſes Schreibens iſt der Verfaſſer, 86 Jahre alt, aus dem Leben geſchieden. Es iſt ſo, als hätte das Geſchlecht britiſcher Staatsmänner, in dem Lord Salisbury führend tätig war, noch einmal ſeine Stimme erhoben, um das engliſche Volk vor Weiterverfolgung der Vahn zu warnen, auf die ed dank ſeiner Staatsmänner von heute geraten iſt. Nach den Erfahrungen, die andere Mahner in England gemacht haben, iſt nicht zu er⸗ warten, daß die Worte Lort Courtneys eine unmittelhare Wirkung üben werden. Wir haben es erlebt, daß ſelbſt Lord Landsdowne ſeinen eigenen ſcheinbar ſriedensfreundlichen Kund⸗ gebungen nachträglich eine Auslegung folgen ließ, die zwiſchen ſeinen Zielen und den Zielen der britißhen Kriegsfanatiker keinen 0 Unterſchieb ließ. auf nichts Herabdriicking Deutſchlands zu einer Macht niederen Ranges. Er wollte auf ſeiten der engliſchen Regierung nur einen weniger ſchroffen Ton und die Erreichung des Zieles, die militäriſch nicht zu bewirken iſt, mit diplo⸗ matiſchen Mitteln. Selbſt dieſe Anregungen ſind nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Londoner Machthaber klammern ſich, nachdem die Schläge im Weſten die Ausſichtsloſigkeit der Niederringung Deutſchlands durch eigene Kraft dargetan haben, an die Hoffnung auf amerilaniſche Hilfe, obwohl deren Wert je länger, je mehr als zweifelhaft erkannt worden iſt. Sie 74 haben nicht den Mut wirklicher Verantwortung, der ſie längſt zu dem Entſchluß hätte drängen müſſen, einem Kampfe ein Ende zu bereiten, der Englands Stellung ſchlechtern muß. Aber der Tag wird kommen, an dem di engliſche Regierung trotz allen E nötigt ſein wird, aus der tatſächlichen Lage Schlußfolgerung zu zie Georges und ſeiner Genoſſen. Auch die jüngf Abſtimmung des Unterhauſes zu ſeinen Gunſten iſt kein Beweis des Gegenteils. Ihr Ausfe wurde offenſichtlich beſtimmt durch die wägung, daß in der jetzigen für uüͤußerſt kritiſchen Lage ein Miniſterwechſel nicht zweckmäßig wäre; außerdem niemand Neigung zu haben, die Erb⸗ ſchaft Lloyd Georges Stimmung im Volke aber iſt eine Rede kenn⸗ zeichnend, die der Herausgeber der ſtramm kriegeriſchen Zeitſchriſt hn Bull“ 509 11 1 N ena 1 4. Bottomley, gehalten hat. 78 7 und der Bundesgenoſſenſchaft Frankreichs, Italiens, Japans und Amerikas befinde als 1914. recht matt, von Amerika. In großen eng⸗ liſchen Blättern wird die Lage ſorzenvoll be⸗ trachtet. So ſchreibt! in dieſem Augenblick wer oder Niederlage, entſchie zu Waſſer, zu Lande und in der Luft eine für England befriediger Sollte die Antwort ungünſtig ausfallen, ſo wäre alles verloren. In Engl das Umſi I kämpft. Hier wieder zum Außerung, ſtrenge große g appel“ / dd konnten de Antwort brit Frankreich w Miene 1 und wieder Es blieb immer das Uthuch gel Zahlenreihe 116 7 7 ö großen Schließlich kam es auch ihm anderes an als auf eine mit jedem Tage ver⸗ f ehen. Die Stimmung im Lande entſpricht keineswegs der Haltung Lloyd kurzfriſtigen Reichsſchatzſcheinen, was in doppelter i kurzſriſtigen Reichsſchatzſcheinen, was in doppelter aus Moskau, I würd Mirbach habe Befehl erhalten, dem Rat der England ſeite, zurückgehen. Die Reichsbankverfaſſung als ſcheint Spiegelbild unſerer Geldwirtſchaft würde ſich, anzutreten. Für die Horatio Er ſtellte darin ſeſt, daß England trotz ſeiner außerordentlichen Opfer in ſchlechterer Lage ſich Auch er ſieht nur einen Hoff⸗ nungsſtrahl, und der kommt ihm, allerdings in ihrem Wahne beſtärtt, uns niederringen, cru baren 4 7 4 ö der Entmntigung des franzofiſchen Volkes und ſeiner Friedensſehnſucht geſprochen und die all⸗ gemeine Kriegsführung ebenſo wie die Diplomatie angeklagt, daß ſie ſich habe die Friedens möglich⸗ keiten entgehen laſſen. Solche Erſcheinungen ſind beachtenswert, auch wenn ſie im Augen⸗ blick noch keine ausſchlaggebende Bedeutung haben. Solange die Machthaber in London und Paris ſich von dem bisherigen Standpunkt nicht abwenden und der Wirklichkeit ins Antlitz blicken, wird der Krieg fortgehen. Sollten ſie raffen, ſo werden die Ereigniſſe und der Druck von innen ſie dazu bewegen. Unſere Lage ge⸗ ſtattet uns, der weiteren Entwicklung mit Ruhe entgegenzuſehen. Bargeldloſer Verkehr. Von Geh. Finanzrat Baſtiau. An Geldzeichen ſind jetzt bei uns rund 18 Milliarden Mark im Verkehr gegen rund 2 Milliarden vor dem Krieg. Die feindliche Auslandspreſſe wird nicht müde, ſo zu tun, als geldwirtſchaftlichen Verfaſſung hindeute. Dieſer Umlauf muß alſo als willkommener darle Bundesgenoſſe herhalten in dem bösartigen Be⸗ ſtreben, die Bewertung der deutſchen Mark im Ausland zu drücken. Es wäre deshalb ein Vorteil für unſeren ausländiſchen Geldwert, alſo für unſere Waren⸗ einſuhr— und für unſer ausländiſches An— ſe wenn wir der Vermehrung des Umlaufs uns mehr als bisher entgegenſtemmen würden. Ein Vorteil deshalb, weil dem Aus⸗ land die Waffe ſchädlicher, wenngleich ſinnloſer 3 hen—, Verdächtigungen entwunden werden könnte. Daß die Verdächtigungen ſinnlos ſind, genügt allein noch nicht zur Widerlegung im Ausland. Eine Verminderung des Umlaufs kann ge⸗ ſchehen durch die banknotenſparende, d. h. buch⸗ mäßige Zahlungsbegleichung. In einem ganz ungeahnten Umfang fließen z. B. jahraus jahr⸗ ein, Tag für Tag Gelder auf das Land. Dort beſteht noch vielfach die Neigung, das Geld in den Kaſten zu legen. Der entgehende Zins— Preiſe, die man für Bodenerzeugniſſe erzielt. Barverkehrs der lehnskaſſe oder Bankverbindung des Landwirts ſich vollzieht, ſo würden Unſummen von Bank⸗ noten nicht benötigt werden. ſtünden zur Verfügung für die Anlage in den Hinſicht zur Entlaſtung der Reichsbank führen 5 ö ein Alktipſei Banknotenumlauf, verzeichnet auf der Paſſiv⸗ alſo günſtiger darſtellen. zweifellos, daß die eben genannten Einlage⸗ ſtellen ſich auch noch ſtärker an den Kriegs⸗ anleihen beteiligen könnten, wenn ihnen weitere Einlagen zuflöſſen. utſam iſt, liegt auf der Ha bringt. aſſen unſerer Zeichnungsergebniſſe uns wirtſchaftlich zermürben zu können, das iſt der„Daily Graphic“, gerade de die Frage, ob Sieg nur die Kämpfe der Vertrauensmänner erſcheinen nach beendeter Kriegsanleihe⸗Arbe als ſeither ihre Aufmerkſamke hinlenken, daß nicht unvernünftigerweiſe verkehr immer noch die alten Liebhaber Mark ſind einem verbrannt! hat alſo w ſchwer enttäuſcht. Ei 8, wie berichtet wi einde 400 000 verſchiedenen Ablieferer in Auszahlung gelangen, zumal es ganz undenkbar! ſich nicht zu dem gebotenen Entſchluſſe auf- Tageszahlungen ertrag ſpielt keine Rolle angeſichts der guten Bogen bald Brächten wir es aber dahin, daß ſtalt dieſes 5 Zahlungsausgleich durch Über⸗ weiſung an die Sparkaſſe oder Spar⸗ und Dar⸗ Die Beträge Ihre Anlagen gingen zurück auf der „ und im gleichen Ausmaße würde der Regierung mit dem Auftreten Joffes in Naherung mit dein ufkreten Joffe in Kohlenirans ported ſich danach leicht ermeſſen. Berlin unzufrieden iſt und ſeine Abberufung Kohlentransporten laſſen ſich danach leicht ermeſſen Wie von zuſtändiger Stelle mit⸗ eilt wird, iſt an dieſer Meldung kein wahres Aber nicht nur das allein. Es iſt ganz Jus 2 1 aD 115 Und daß auch das welt⸗ tigender Kriegsanleihe-Erfolg das plötzliche Aber daß umgekehrt ein Nach⸗ die Feinde iſt, daß alle dieſe Weinverkäufer die Betrage in bar für ihre eigenen Zwecke ſofork wieder nölig gehabt hätten. Denn es iſt jetzt nicht mehr ſo wie in der Friedenszeit, daß dieſe Belriebs⸗ einnahmen die Betriebsausgaben dee d. h. wieder Verwendung finden mußten in de Land⸗ wirtſchaft oder für den perſönlichen Verbrauch. Dieſz Erträge ſtellen vielmehr in der Hauptſache derzeit entbehrliches Kapital dar. Dieſes aber gehört jetzt nicht in die private Hand, ſondern auf die Kaſſe. Wenn überall Landwirtſchaſtslehrer, land⸗ wirtſchaftliche Verſammlungsleiter, Pfarrer, Lehrer, Bürgermeiſter und Kaſſenrechner, kurz alle Ver⸗ tauensmänner zuſammenhelfen mit den Käufern —. namentlich den Kommunalverbänden—, müßten doch die Widerſpenſtigen ſich ſchämen, verſtockt zu bleiben. Aber jeder von uns hat es ſchon erlebt, daß es gar nicht ſo oft Ver⸗ ſtocktheit, ſondern viel häufiger Mangel an Be⸗ lehrung war, wenn geſündigt wurde. Einer macht es dem andern nach, ohne zu bedenken oder ohne zu wiſſen, was er dabei Törichtes lan i a oder Gemeinſchädliches tut. ob dieſe gewaltige Vermehrung papierener Um⸗ laufsmittel auf einen kranken Zuſtand unſerer Wer allzu ängſtlich vorſorgen will und der Meinung iſt, daß etwa in der Übergangszeit flüſſiges Geld greifbar in der Hand ſein mülſſe, der braucht ſich nur daran zu erinnern, daß man ſogar in der Kriegszeit jederzeit flüſſige Mittel haben konnte, wenn man ſie brauchte. Und der braucht ſich nur ſagen zu laſſen, daß für die Übergangszeit es eine der allererſten Aufgaben unſerer bewährten Finanzperwaltung ſein wird, die Flüſſigmachung von Sparkapi⸗ talien ſicherzuſtellen. Gewiß wird nicht jeder auf bloße Belehrung hin alte Neigungen aufgeben. Gleichwohl ſoll uns das nicht abhalten, unermüdlich an der Arbeit zu bleiben, denn der Barverkehr kann in ſeiner böſen wirtſchaftlichen Wirkung in der Tat zu einem Hemmnis für den Frieden wer⸗ den! Ein Teilerfolg iſt ſchon der Mühe wert. Sind erſt gute Beiſpiele da, dann wird es einer dem andern nachmachen, dann wird allmählich der Barverlehr aus der Mode kommen. Nie⸗ mand verlangt, daß auch die kleinen und kleinſten bargeldlos vor ſich gehen Wer das verlangen wollte, obwohl es unwirtſchaftlich iſt, würde den überſpannten brechen ſehen. Aber größere Zahlungen können auch auf dem Lande gut und gern durch Überweiſung geleiſtet werden! r ͤ v Dolitiſche Rund ſchau. Dont chlaud. »Pariſer Blätter verbreiten eine Meldung ſollen. Volkskommiſſare mitzuteilen, daß die deutſche wünſcht.— einigen Wochen. 30 es ſich dabef nicht um Erſparnſſſe, ſon vm gehamſterte W e haudele, und daß an⸗ ſcheinend das Syſtem der Stadt Neukölln auch anderwärts Eingang gefunden habe. Die württembergiſche Regierung wurde erſucht, in Berlin bei den zuſtändigen Stellen wegen dieſer Angelegenheit vorſtellig zu werden. Die Kommiſſion zur Vorbereitung eines Wahlrechtsentwurfs für Braun⸗ ſchweig hat ihre Arbeiten beendet. Sie bringt die Einführung eines Mehrſtimmenwahlrechts in Vorſchlag, wonach der Eigentümer eines Haus⸗ grundſtückes oder eines anderen Grundſtückes in einer gewiſſen Mindeſtanöße— alſo des boden⸗ ſtändige Element— und der Wahlberechtigte, der das 40. Lebensfahr vollendet hat und ver⸗ heiratet iſt oder verheiratet geweſen iſt, eine Zu⸗ ſatzſtimme erhalten ſoll. Eine weitere beachtens⸗ werte Anderung will die Kommiſſion durch die Einführung der Wahlpflicht, die bisher in Braun⸗ ſchweig beſtanden hat, aber in der Regierungsvor⸗ lage fallen gelaſſen wurde. Unentſchuldigt fernge⸗ bliebene Wahlberechtigte ſollen in eine Ordnungs⸗ ſtrafe von 3 bis 100 Mark genommen werden. Polen. „ Hinſichtlich der zukünftigen ge- ſtaltung Polens erklärte der polniſche Miniſterpräſtdent Steczlowſki Preſſevertretern in Warſchau, die polniſche Regierung beſitze keinerlei Nachrichten darüber, ob irgendwelche endgültige Entſcheidungen über Polen bereits getroffen worden ſeien. Im Bewußtſein ihrer Pflicht habe die polniſche Regierung vor drei Wochen das Mindeſtmaß deſſen zur Kenntnis der Olkupationsmächte gebracht, was ſie in politiſcher, territsrialer und wirtſchaßtlicher Be⸗ ziehung für die Zukunft Polens als unerläßlich erachte. Infolge dieſes Schrittes erhielt die Regierung die Mitteilung, daß die Okkupations⸗ machte in nächſter Zeit an die Regelung der polniſchen Frage herantreten werden. Daß dies ohne Mitwirkung der Polen nicht geſchehen werde, unterliege wohl keinem Zweifel. acabeeicgg. »Die Franzoſen entfernen die Zivil ⸗ bevölkerung aus vielen Orten im nord⸗ franzöſiſchen Kohlengebiet, das durch die deutſche Offenſive in den Nereich des Artilleriefeuers gekommen iſt. Der Abtransport der Belegſchaften der Zechen begann ſchon vor Dieſe Wirkung der deutſchen Offenſive muß Frankreich um ſo ſchwerer treffen, als ein großer Teil des Kohlengebiets ſchon ſeit 1914 in deutſcheri Beſitz iſt oder in der Kampflinie liegt. Faſt ſämtliche Bahnen und Betriebe des nördlichen engliſchen Operations- Sie iſt eine allzu durchſichtige Mache der Entente. Die Wahrheit iſt, daß ſich der Verkehr mit Herrn Joffe, dem ruſſiſchen Bot⸗ für die auswärtigen Angelegen⸗ ſchafter in Berlin, durchaus angenehm geſtaltet. 0 ru A 95 8 1 führende Fraue gehör *Der Ausſchuß des Bundesrats He, Frauen angehören, Anhänger. eiten trat im Hauſe des Reichskanzlers dem Vorſitz des bahyeriſchen Reichskat Miniſter⸗ Dr. v. Dandl zu einer Sitzung zu⸗ ler Dr. Graf v. Hertling die gelegentlich des 8 int Großen Haupt⸗ Beſprechungen. n gab einen Überblick geſamte dere die ind und noch der Löſung harren. Daran ) eine Ausſprache, in deren Verlauf der Staats- )e Lage und erörterte en, die im Oſten bereits 5e Zoſſ Arat gebietes wurk it der! forderung aus der deutſche Volſchafler Graf teen wurden mit der Koghlenfoͤrderung au Jebiet geſpeiſt. Die Folgen des Aus⸗ falles für die engliſchen Operationen, die Mehr⸗ belaſtung der engliſchen Schiffahrt mit weiteren Sg land. * Eine neue Partei, die ſich für einen Verſtändigungsfrieden einſetzt, iſt in England unter dem Namen„Radikales Komitee“ gebildet worden. Das Radikale Komitee, dem eine Anzahl Parlamentarier der Linken ſowie gewinnt ſchnell Die neue Partei hat zunächſt von der Regierung die Anerkennung der Sowſet⸗ regierung in Rußland gefordert. Rumänien. »Der Wahlkampf hat begonne einer konſervativen Parteiverſammlung Miniſterpräſident Marghiloman über den Kri und den Friedensſchluß und betonte, daß die Zukunft der inneren Reinigung und dem Wieder— auſbau des Landes gelten müſſe. Auf allen Gebieten müßten großzügige Reformen durch— geführt werden, damit der Bauer die Er ſchütterungen des Krieges bald überwinde. Dank und Anerkennung für das eſprochen wurde. rgiſchen Zweiten Beratung der Er— e geführt, daß eine ten ſo große Mehl— daß eine Kürzung der zenommen zu werden ermutung nahe, daß Ukraine. »Die ukrainiſch⸗ſozialiſtiſch⸗föderaliſtiſche Partei hat einen Beſchlutz geſaßt, wonach für den Außenblick einen Anſchluß der Ukraine an Großrußland ausgeſchloſſen ſei. Wohl aber könne eine Verbindung mit anderen Nach⸗ barſtaaten erwogen werden. Die Partei ver⸗ langt die Einberufung eines ukrainiſchen Reichs⸗ tages binnen vier Monaten. eee eee dene dee ä wieder einmal über meinem Rechnungsbuch und kann nicht zu Ende kommen.“ Gabriele von Goßegg trat zu ihrer Mutter heran und blickte über deren Schulter in das kleine Butch. Ihr ernſtes, junges Geſicht mit deu klugen dunklen Augen und feingeſchnittenen Zügen hatte ſich einen Moment verdüſtert. lte ſie aber freundlich zur Mutter elle. ann le die kleine 2 Umme, die ſie ihrem entnahm. Mark und ſechzig Pfennige. noch zehn Tage auskommen, ſollte für ſich und drei Kinder den Lebensunterhalt beſtreiten. Bei den verteuerten Lebensmitteln war das ein ſchwieriges Unternehmen. Verzagt ließ ſie ihren Blick in dem einfachen Wohnzimmerchen umherſchweifen. Es war mit wenigen, ſehr ſchlichten Möbeln ausgeſtattet. Trotzdem verriet es in vielen Kleinigkeiten das Walten ſorgſamer, geſchickter Frauenhände. Es war ſauber und behaglich, und ein Hauch von Diſtinktion lag über dem kleinen Zimmer. Frau von Goßegg rechnete noch einmal von neuem, mit einem mutloſen, bedrückten Geſicht. Plötzlich horchte ſie auf. Draußen im Schloß der Kortidortür drehte ſich ein Schlüſſel herum. Wenige Sekunden ſpäter trat ein ſchlankes Mädchen ein. Sie trug ein ſchlichtes Kleid aus dunkelblauem Cheviot, ſah aber darin ſo bild⸗ ſchön und vornehm aus, daß Frau von Goß⸗ eggs Augen in zärtlichem Stolz aufleuchteten. „Gottlob, daß du da biſt, Kind,— ich ſitze ) Unberechligter Nachdruck wird verſolat. Damit „Quäle dich doch nicht immer wieder damit, Mama, es wird ja doch nichts dadurch geͤndert. Daß du nur das nötigſte ausgibſt, iſt gewiß, und was übrig bleibt, wird durch das ange⸗ ftrengteſte Rechnen nicht vermehrt.“ Die alte Dame ſah mit dem frühverwelkten, ſorgenvollen Geſicht zu ihrer Tochter auf. „Damit haſt du leider recht. Ach Kind, ich weiß diesmal nicht, wie ich bis zum Erſten auskommen ſoll.“ Daß junge Mädchen ſtrich liebevoll das graumelierte Haar aus der Mutter Stirn. „Sorge dich doch nicht ſo viel, Mama. Du reibſt dich auf dabei und kannſt doch nichts ändern.“ Sie zog ein kleines Portemonnaie hervor und ſchüttete den Inhalt vor der Mutter auf den Tiſch. „Da— hier iſt Geld in Menge. Sechs⸗ undzwanzig Mark. Damit kommen wir ſehr gut aus, nicht wahr?“ Frau von Goßegg wehrte erſchrocken ab. „Nicht doch, Gabl. Dies Geld haſt du dir verdient, und es war doch für eine neue Winterjacke beſtimmt. Du brauchſt ſie ſo not⸗ wendig.“ ohnedies keine Jacke gekauft. i den Blenden leuchtete mir auch ſo ein.“ Weser urge swun rns mergene Gabriele lachte leiſe. „Sollſt ſehen, wie fein ich zu einer neuen orjacke komme.“ der Mutter hin. „Was willſt du mit dieſen Blenden, Gabi?“ „Damit beſetze ich meine alte Jacke, ganz nach einem neuen Modell, das ich im Schau⸗ fenſter ſah. Die ſchadhaften Stellen werden verdeckt und zugkich wird meine Jacke modern und elegant. ganz gut.“ „Liebes, gutes Kind, ich weiß ſehr wohl, daß es durchaus nicht ſo gut geht, wie du mir glaubhaft machen willſt. Ich weiß auch, daß du dich ſehr auf eine neue Jacke gefreut haſt.“ „Aber Muttchen— daraus, daß ich die Blenden ſchon gekauft habe, kannſt du doch er⸗ ſehen, daß dein Geldmangel ohne Einfluß auf meinen Entſchluß blieb. Ich hätte mir auch Die Idee mit „Und außerdem. du ganz genau, daß ich, wie immer, zum Monatsſchluß deine Hilfe brauchte. Du biſt ein gutes, liebes Kind, meine Gabi. Ich weiß, du bringſt uns, wie ſo oſt, mit lächelndem Geſicht ein Opfer. Aber ob⸗ gleich ich es weiß, ich muß es annehmen, wenn ich keine Schulden machen will.“ Gahrieles Geſicht wurde ernſt und blaß. „Um Golteswillen, keine Schulden mehr, Mama. Du weißt, wie ſchwer es uns wird, abzuzahlen, was wir für Fred aufnehmen mußten. Lieber die äußerſten Einſchränkungen auferlegen.“ Sollſt ſehen, es geht ich gut aus. Sie packte aus einem Papier etwas aus und legte es „Jadoch— ja! Beruhige dich, Gabi. Wenn du mir noch zwanzig Mark gibſt, komme Freilich—, ich hätte dich gar zu gern in einem hübſchen, neuen Paletot geſehen.“ 5 Gabriele beugte ſich nieber und küßte die Mutter. 0 „Bin ich bir nicht ohnehin ſchön genug?“ fragte ſie ſcherzend. Ihre Augen ſahen dabei recht kummerwoll über den Kopf der Mutter hinweg. Die alte Dame ſtreichelte ſie zärtlich. „Mir biſt du immer gleich lieb und ſchoͤn, meine Gabi. Aber ſieh,— ein bißchen eitel iſt jede Mutter auf ihre Tochter. Wenn ich mir manchmal ausmale, wie du in eleganten, vor⸗ nehmen Toiletten ausſehen müßteſt— ach, Kind — ich glaube, es gäbe keine größere Wonne für mich.“ „Mutterle, unvernünftiges, liebes Mutterle, — willſt du mich mit Gewalt eitel machen? Schäme dich doch, ſchäme dich. Und nein packe ſchleunigſt dein dummes Rechnungsbuch ein, und da— nimm das Geld.“ „Nicht alles, Gabi. Nur zwanzig Mark. Das übrige verwende wenigſtens für dich.“ Gabriele ſteckte die übrigen ſechs Mark wieder in ihr Portemonnaie und nahm es an ſich. „Auch gut, kauf ich mir eine Aktie dafür,“ ſcherzte ſie. a „Haſt du neue Arbeit mitbekommen, Kind?“ „Ja, Mama. Zwei Läufer und eine Tiſch⸗ decke. Du kannſt die Läuſer ſticken, die ſiyd nicht gar zu fein. Ich arbeite die Decke. G8 Aivlands und Eſtlands Loslöſung. Kine Note an Rußland. Wie verlautet, hat das deutſche Aus⸗ wärtige Amt am 19. d. Mis. dem Verliner Vertreter der ruſſiſchen Regierung, Herrn Joffe, eine Erklärung des Vorſitzenden der vereinigten Landesräte Gſtlands und Livlands über⸗ reicht, in dem die förmliche Loslöſung dieſer Provinzen von Rußland vollzogen wirb. Die Note weiſt darauf hin, daß bereits am 28. Januar d. J. die Bevollmächtigten der Liv⸗ ländiſchen und Eſtländiſchen Ritter- und Land⸗ ſchaften dem ruſſiſchen Geſandten in Stockholm eine Mitteilung übergeben hätten, in der die Selbſtändigkeit dieſer ehemaligen ruſſiſchen Pro⸗ vinzen erklärt wird. Sie hätten dabei nicht nur in voller Übereinſtimmung mit den Wünſchen der Bevölkerung, ſowie Kundgebungen zahtreicher Koͤrperſchaften und Organifationen beider Pro⸗ vinzen gehandelt, ſondern ſtützten ſich auch auf einen Beſchluß von auf breiter demokratiſcher Grundlage gewahlten Vertretern des eſtniſchen Volkes, die gleichfalls für eine Abtrennung der von den Eſten bewohnten Gebiete Livlands und Eſtlands geſtimmt hätten. Gegenwärtig hätten dieſe Erklärungen eine weitere Beſtätigung durch die im März d. Js. gefaßten Beſchlüſſe der aus allon Bevölkerungs⸗ gruppen ohne Unterſchied der Nationalität zu⸗ ſammengeſetzten Landes verſammlungen erfahren. Dieſe hätten für Eſtland und Livland die voll⸗ ſtändige ſtaatsrechtliche Loslaſung von Rußland beſchloſſen, gemäß Denet des am 8. Rovember 1917 von der ruſfiſchen Negierung proklamierten Selbſtbeſtimmungs rechts der Völker. „Die Bevölkerung Owlands und Eſtlands,“ ſo ſchließt die Herrn Joffe übergebene Note, „hat ſomit durch die Erklärung ihrer Vertreter pon dem Recht, ihr Schickſal frei zu beſtimmen, Webrauch gemacht, und die Loslöſung von Ruß⸗ land vollzogen, wovon ſie die ruſſiſche Regierung 1 in Kenntnis zu ſetzen die Ehre 0 Mit dieſem in aller Form vollzogenen Los⸗ akt der beiden Provinzen ſowie des Ge⸗ bland) tritt die von Petſchory(Polniſch Entwicklung der ſtaatsrechtlick ſchen Lande in eine neue P einem ſelbſtändigen und unabhängigen gebilde nunmehr die erwünſchte bietet, die Regelung ihrer G 0 igene Hand zu nehmen. FCFFFFFTFFCCCCCCCcFPPGPPCPGGGGGGPFPTPTPPGGPTGPGGPPTPTPPPPPPPPPhPPPPPPPVPTPPccbccccc c 9 Von Nab uncl pern. . Sine Stiftung des Fürſt Friedrich von Kriegswohlfahrtszwecke. Neue Poſtämter in Poſtämter in Baltiſchport, Hapſal Narwa, Pernau, Weißenſtein(Eſtland), 0 nd) eingerichtet privaten Poſt⸗ und Lemſal 1180 N or Ho und Weſel als We leinen hang mit der eſchlagnahme ler und ein Agent au rei Kinder ertrunken. lem kleinen von Flößen umg abrikgebäude der chemiſchen bteilung Creſeld, r von 8 bis 10 Jahren ertranlen 7 Feuer galiziſche Stadt durch 0 5 Mra gan N in Brzezany Feuer vernichtete über hundert hie Stadt ſchon dure hat, iſt die Not und Möglichkeit ſchicke endlich in rſten von Waldeck. Valdeck ſtiftete zu der ihm anläßlich ſeines 25 jährigen Regierungsjubiläums dargebrachten Jubelgabe von 108 000 Mark aus eigenem Vermögen weitere 100 000 Mark für 8 ö 11 gefüllt mit beurlaubten Soldaten aus Paris, Blatt für Blatt langſa zivland und Eſt⸗ mit einem il Fe ein. 8 land. In Lwland und Eſtland ſind weitere Kraft, daß ſieben Perſonenwagen des Militär- als eine Art Es ſollen über 30 Tote und 52 Verwundete feſtgeſtellt worden ſein. obdachlos. be rbrochene Dampferverbindung Stock— 1— bleiben. 5 Arise er geheimnis auch das Paketgeheimnis gewahrt bleiben da das re das Glen das Glend! unbeſchreihlich. Ruch daz Dorf Koziebrody bei iſt den Poltzelbeamten für derartige Zwecke nicht Mlozlawet uiſt pon eiter verheerenden Feuers⸗ geſtattet. Eine Beschlagnahme ausgelieferter Palele brunſt heimgeſucht worden; ſaſt der ganze Ort eder die Auskunſterteflung darüber iſt nur auf mit Schule und Gemeindehaus iſt eingeäſchert. af, oder, kriegsgerichliche Anordnung oder auf 2„ 300 Kronen für ein Paar Schuhe. Senne der C zulätſig. Die Budapeſter Schuhwarenhändler haben gegen 1 die vom e Hande ern e Uilſon. fügte Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Schuh⸗ Wie er wirklich iſt. waren einen Demonſtrationsſtreik veranſtaltet Auf Grund und einen ganzen Tag über ihre Geſchäſte ge- den Wilſon kürzlich ſchloſſen gehalten. Handelsminiſter Szerenyi erklärt nun, daß er unnachſichtlich dem Wucher der„Daily Mail“, W. Beach Thomas, eine per⸗ entgegentreten— es wurden für ein Paar ſönliche Charakteriſtit des Präſidenten der Ver⸗ gewöhnliche Schuhe Preiſe bis zu 500 Kronen einigten Staaten. f ö verlangt—, und den Verfügungen der Regierung„Ich hatte in letzter Zeit mehrfach Gelegen⸗ nicht nur bezüglich der Schuhwaren, ſondern heit, den Präsidenten Wilſon zu ſehen und zu auch aller übrigen Bekleidungs⸗ und ſonſtigen hören. Erſt kürzlich war ich während der großen Gebrauchsartikel mit allen zu Gebote ſtehenden öffentlichen Rede, die er an die Adreſſe des Milteln Geltung verſchaffen werde. eee eee N d. 6 ⁰ N Van 64. De. 4 A He cer 7 0 2 . 1 N 0. 7 6. i„5 5% Esse. irn= 2 7* S ern 7 0 La e „ iini 9 9 DC. b amel* N77%% O. . Feſſin 2 hen 0 o. A* . 72* N .— 1— 2. 5 N 8 5 V N 0 5 ). 5 ö „ N00 1 2 1 1 2 it N A Scheu 0 7 1 Gen h Aenne g, 5* lein* 4 G„„* „eSSVe sen,„,!. 1* a 0 5. 77 Hopf 0. 90 N .— 1 1 5 5 bus W 0 75 1 9 4 2 7 5 7 1 2 5 9 SC re 0 9 7 1 G,* 7 — 9 e—„487 N 58.. D 1 Alb N N ce 32 N05 5 Nn N 2 ** 938 57 0 Cn L. *. N, e ee, 5 6 725 N57 75„ V/ T E S 8 K Ned N 7110* 0 6 Mr E. E 2 7* % Ns eren e e — 0 S N l Orissa 2. 8 0. —— —— neee eee eee 77 ͤ Ein ſchweres Eiſenbahnuntlück hat ſich machte er mir auf dem Bahnhof von Raphele-les⸗Arles in Eindruck, u Frankreich ereignet. Ein Eiſenbahnzug, an— 5 intereſſierte kalter, in jeder U ſtieß mit einem Guͤterzug zuſammen, mit einer umwandte. Er NY iges vollſtändig ineinandergeſchoben wurden. logiſcher Maſchine, und dußerlich N einer Statue ich jetzt per kennen Schon rein äußerlich fällt die Photographien meiſt ihm geben, er hat durchaus und viele Schuppen wurden ein⸗ Geſicht, wie man es gewöhnlich Drei Kinder haben den Tod in den ſchriften ſieht. A f gefunden, 1600 Perſonen ſind durchaus, nicht ſtatuenhaft, Mann, der das Lachen im kleinen Kreiſe mit uns mit Händen d A geradezu er au und es deutlicher zu erklär lichen Verkehr kann man auch ſeine Vorfahren zum Teil ſchottiſches iriſches Blut hatten. Allerdings ü i logiſche, und im längerer muß— ein Offenbarungszwang wie bei Güterſen⸗ des Geſpré in dem er uns die hi dungen der Eiſenbahn beſteht bei Poſtpaleten nicht Gegenwart klar wird durch folgenden neuen Erlaß der t⸗ te, hatte man manchmal den * 70 Wohnhäuſer eingeäſchert. vernichtete drei Viertel des im Gouvernement Warſchau 70 0— Außerdem iſt Stockholm— Petersburg. Die ſeit Kriegs⸗ 0 holm- P burg wurde wieder aufgenommen. H. II 1 rkehr Handel und Verkehr. Das Poſtpaketgeheimnis muß gewahrt Daß bei der Poſt ebenſo wie das Brieſ— berwaltung betont:„Polizeibeamten oder Gendarmen als ob er aus dem Nahmen eines 7 tigung noch die Offnung 5. f** 1 Durchſuchung von aufgelieferten Paketen in Dienſträumen oder auf den Bahnſteigen geſ rden; auch iſt Antré icht ſtattzugeben darf weder die Beſi Wilſon Profeſſor, keine ſondern ein buürchaus lebendiger Menſch. Sprechmaſchine iſt, 11 logiſche I ſyſtems. Der Abgeordnele Dr. N eingebracht. der mit einer eines Journaliſtenempfanges, Antag eingehrach, t im Weißen Hauſe zu Waſhington veranſtaltele, gibt der Mitarbeiter trages lauten: 1. amerikaniſchen Volkes richtete, anweſend. Hierbei die 9 i 888 e offen iſt das Lieferungsprinzip des Frühjahres 25 a 1916 anzuwend die Kartoffeln, en Volks wirtſchaftliches Eine Anderung unſeres Ernährungs- 11 0 ge(ro! cke(konſ.) hat im zuſtändigen Reichstagsausſchuß einen langen 0 rundung in fünf Teilen Anderungen unſeres jetzigen Er— nährungsſyſtems fordert, die deſſen borſichtigen Abbau bedeuten würden. Die fünf Teile;(u Das Reich ſoll nur... Wäl⸗ heſchlagnahmen lionen Tonnen Getreide durch Brotkarten mur diejenigen Teile rung damit verſorgen, die mit dieſem täglich mit. Brotes in der bisher üblichen Form verſo können. Gramm Brot bei Verſorgt wird zunächſt die mit dem niedrigſten Einkommen. Das getreide iſt völlig freizugeben. Der Grundſatz muß ſein, daß durch die Lieferungsverträge ſü 3 Reich ſi geſte werden, ſo hoch im Preiſe ſtehen, daß der Landwirt das volle pekuniäre Inte or allem das Reich zu beliefern. bleibt die Kar⸗ frei. 3. Die heutigen Pro varen im Wege äft erworben zu daß er nur von einer ſich alle im Bedarfs— Stiefel für eine Kundin orſitzende hiereu bemerkte, lerveremtmgung ſeine eigene ſchor ergeben, indlern“, der gegen funf n Werte von Vermiſchtes. das Ergebnis einer Inſpel 2 2 n30 ſcher General erſck einem Etappenabſchnitt Wer r erer* Goldene Gorte. rufungs⸗ PPP e CCC a 10 r*- lohnender Auftrag. wir für die drei S Zwanzig ichen.“ „So viel?“ „Ja, es iſt eine Extrabeſtellung. Du weißt, die Direktrice legt mir ſolche Sachen immer zurück. Sie iſt ſo ſehr freundlich gegen mich.“ „Daß nur kein Menſch etwas davon merkt. Du biſt doch vorſichtig, Kind?“ Gabrielens Lippen umſpielte ein bitteres Lächeln, das gar nicht in das junge Geſicht hineinpaſſen wollte. „Sei ohne Sorge, Mama. Ich weiß ja, daß es nicht bekannt werden darf, daß die Schweſter und Mutter des Leutnants von Goßegg für Geld Stickereien für ein Geſchaͤft liefern. Wenn ich darauf nicht immer Rückſicht zu nehmen häfte, könnte ich Sprachſtunden er— eilen und würde mühelos mehr Geld ver— dienen.“ „Ja, Kind, als Tochter eines Hauptmanns 0 als Schweſter eines Leutnants haſt du Rückſichten zu nehmen.“ „Außerdem würde man es ſonſt auch ſehr ſonderbar finden, daß Fred Goßegg Champagner⸗ frühſtücks gibt,“ ſagte Gabriele bitter. Frau von Goßeggs Geſicht nahm einen ge⸗ quällen Ausdruck an.„Es war doch nar das eine Mal, Gabi, weil er eine Wette verloren hatte.“ „Er hat kein Recht, eine ſolche Welt: ein⸗ zugehen, da er weiß, wie ſchwer es uns wird, ihm die nötige Zulage zu geben. Seine Schwester Magda lebt in abhängiger Stelung hei einer boshaften, launiſchen Dame, um unſerem Etat weniaſtens etwas aufzuhelfen, du und ich, wir ſitzen tagaus, tagein hinter dem[Außerdem war Fred ja bereits Kadett, als Stickrahmen, und für Walter können wir nicht dein Vater ſtarb.“ einmal das Gymnaſium erſchwingen, trotzdem Gabriele umfaßte er ſehr begabt und fleißig iſt. Auch unſer Neſt⸗ lehnte ihre ſriſche, junge Wange an die welke hälchen Friedel muß manches entbehren. Alle der Mutter.“ zuſammen ſparen und knauſern wir, und er„Verzeih, daß ich ſo macht ſolche Streiche. Die alte Dame küßte ſie, die Mutter liebevoll. Sie 1 1 garſtig war, Mama.“ ell verfoͤhnt getan, und du haſt ihm ſchon Vorwürfe genug das viel beſſer. Nur die Sorge um mich gemacht. Glaubſt du, ihm iſt es leicht, mit dem deine anderen Geſchwiſter läßt ſo ſchrof Fred urteilen. Im Grunde haſt du ihn ſo! wie uns alle und würdeſt ihm jedes L Ich glaube, wenn es in deine knappen Zuſchuß auszukommen, jung und lebens luſtig, wie er iſt?“ „Nein, das weiß ich. Uns wird es aber bringen. mindeſtens ebenſo ſchwer. Mark, die wir für ſeine leichtſinnigen Streiche ſorgloſes Leben ſchaffen.“ aufnehmen mußten, hätteſt du ſo gut eine kleine Es lag eine verhaltene Frage in ihren Badekur machen können, damit dein boͤſer Worten. Gabis Geſicht roͤtete ſich und ein ängſt⸗ Katarrh geheilt worden ware. Dazu hätten wir licher abwehrender Ausdruck trat in ihre Augen. aber um alles nicht Geld geliehen. Für Freds Leichtſinn mußte es geſchohen. Aber nun nichts Worten der Mutter barg. Ein reicher, unab⸗ mehr davon, Muttchen. Mach doch nicht ein ſo hängiger Fabrikant, eine hochgeachtete und ein⸗ gequältes Geſicht. Ich weiß, daß Fred nun flußreiche Perſönlichkeit, bewarb ſich ſchon ſeit mal dein beſonderer Liebling iſt, weil er einizer Zeit ziemlich deutlich um Gabriele von unſerem verſtorbenen Vater ſo ſehr gleicht. Ich Goßegg. Herbert Wendheim, ſo hieß dieſer ſolte dich nicht in ihm kränken, es iſt nicht Bewerber, war vierunddreißig Jahre alt, ſtand recht von mir. Aber manchmal iſt es ſtärker ſchon ſeit drei Jahren— ſeit dem Tode ſeines als ich, wenn wir alle wieder und wieder auf Vaters, an der Spitze eines großen Fabrikbelriebes. ihn Rückſcht nehmen müſſen.“ Er hatte bisher weder Zeit noch Luſt „Nicht auf ihn, nur auf ſeine Stellung.“ gehabt, eine ernſte Verbindung einzugehen. „Ja— ich weiß. Ihm und uns wäre Seit er aber Gabriele Goßegg geſehen hatte, wohler, wenn er nicht Offizier geworden wäre.“ ſtand es bei ihm feſt, daß er alles daran ſetzen „Es geſchah auf deines Valers Wunſch. Er würde, ſie zu ſeiner Frau zu machen. Er war ſelbſt mit Leib und Seele Soldat, und ſuchte ihre Geſelſchaft, ſo oft es ging, unterhielt wenn er nicht ſo ſrüh geſtorben wäre,— auch ſich viel mit ihr und zeichnete ſie ſehr aus. Da Walter hätte dieſen Peru ergreifen müſſen. er die beſte Partie der ganzen Stadt war., „Aber Gabi, es hat ihm doch ſelbſt ſo leid Du und garſtig, mein Goldkind? Ich weiß * 9 N. 1 Mit den fünfhundert gegeben wäre, du würdeſt ihm mit Freuden ein ö war, denn Heinz von Rö 0 hrem eigenen Bruder ein armer Leutnant. Sie war Sie wußte, welcher Gedanke ſich in den rr knüpften ſeine Perſon, u dieſe Auszeichnung unangenehm berührt mſthungen ſtille Mann war erhielt ſich auch ie Abſicht merkte. og ſie ſich aber, ſoviel es ging, von ih junges Herz gehörte mit ſchwär [Innigkeit einem anderen Manne, eine ihres Bruders, dem jungen Leutnant“ Hy NS* Romer Gabriele wußte, daß ihre Lieb 5 1 tömer war überzeugt, daß er ſie ſehr gern hatte, daß aber ſan eine Verbindung nicht zu denken war. Troßz— dem hing ihr Herz an ihm. Sie gab Zauber einer reinen, nichts berechnenden Liebe hin und war ſelig, wenn ſie Heinz zuweilen ſah und einige Worte mit ihm ſprechen konnles Was daraus werden ſollte, darüber dachte ſie gar nicht nach. Jedenfalls dieſe Liebe der Grund, daß ihr Wer zungen unwillkommen waren. Anders dachte ihre Mutter. Auch ihr wur es nicht entgangen, daß Wendheim ſich um Gabriele bewarb. Ihr ſorgendes Mutterhern ſchlug freudig bei dieſer Entdeckung. Wenn Gabriele die Frau des reichen Fabrikherrn wurde, dann blühte ihr ein ſorgenloſes Leben. disch