2 S 555 ——— . imach Die Vleh⸗ und Mobiliarverſteigerung des Johann Effler V. hier findet Mittwoch, den 12. ds. Mts., Nachmittags 6 Uhr ſtatt. Viernheim, den 10. Juni 1918. Großh. Ortsgericht Viernheim: Schuchmann. Autlicher Teil. Bekanntmachung. Nächſten Donnerstag, den 13. ds. Mts. wird an Receßholz für 1918 weiter abgegeben: Auflage Großes Losholz von Adam Hagenburger 1. bis Adam Franz Roos 1. 28.— Kleines Losholz Kiefernſcheit von Nikol. Adler 9. Wt. bis Val. Ditſch 2. Kiefern-Knüppel von Philipp Grab 3. bis Nikolaus Rößling 3. Kiefern⸗Stöck von Joh. Winkler 13. Hans⸗ ſtraße bis David Sternheimer. Klefern⸗Wellen von Johann Ohneck 1. bis Peter Froſchauer 1. e Viernheim, den 11. Juni 1918. Der Gemeinderechner: Jöſt. Bekanntmachung. Betr.: Meldepflicht zum vaterländiſchen Hilfsdienſt. Die vorgeſchriebenen Meldungen der Hilfsdienſtpflich⸗ tigen werden noch häufig verſäumt und müſſen deshalb Geldſtrafen von den Einberufungsausſchüſſen verhängt werden. Zur Hilfsdienſtſtammrolle meldepflichtig ſind alle männlichen Deutſchen, die das 17. Lebensjahr vollendet, das 60. noch nicht erreicht haben, ſoweit ſie nicht a) dem Heere oder der Marine angehören b) auf Reklamation vom Heeresdienſt zurückgeſtellt ſind. Meldepflichtig ſind auch die Angehörigen der öſter— reichiſch-ungariſchen Monarchie, die in Deutſchland ihren Wohnſitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben. N Perſonen, welche bereits in einem kriegswichtigen Be— trieb im vaterländiſchen Hilfsdienſt tätig ſind, ſind nicht von der Melodpflicht befreit. N Die näheren Beſtimmungen über die Meldepflichten, insbeſondere auch beim Wohnungs— oder Arbeitswechſel ſind bei der Bürgermeiſterei oder dem Einberuf zu erfahren. N den Bürgermeiſtereien über die Meldepflichten erfolgen. Unterlaſſung der vorgeſchriebenen Meldungen werden vom Einberufungsausſchuß beſtraft.. In Zweifelsfällen iſt daher eine überflüſſige Meldung der Unterlaſſung vorzuziehen. Wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Meldung wird beſonders ſtreng beſtraft. N Meldekarten können bei uns in Empfang genommen werden. ungsausſchuß ere ee eee Betr: Erhebung von Sprunggeldern in dercemeinde Viernheim. Man achte auch auf die Aushänge, die von Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzuug vom 5. 53. Mts. beſchloſſen, die in§ 2 der Ortsſatzung ob. Betr. ſeſſ— geſetzten Sprunggeldern zu erhöhen und zwar: 1. für eine Kuh auf 3 Mark 2.„Kein Schwein auf 3 3.„eine Ziege auf 1„ Der Beſchluß liegt vom 10. ds. Mts. ab eine Wrae zur Einſicht u. Entgegennahme etwaiger Einwendungen offen. Betr.: Vertilgung der Sperrlinge. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Gemeinderat in ſeiner geſtrigen Sitzung mit Rückſicht auf dle vorhandene Sperlingsplage beſchloſſen hat, elne Auffor⸗ derung an die Geſamteinwohnerſchaft zur Zerſtörung der Neſter der für Feld⸗ und Gartenfrüchte überaus ſchädlichen Vögel zu erlaſſen. Ein Abſchuß der Sperlinge läßt ſich in dieſem Jahre nicht durchführen, da die erforderliche Muni⸗ tion nicht beſchafft werden kann. Wir empfehlen, den ſchäd⸗ lichen Tieren mit aller Energie auf den Leib zu rücken, ins— beſondere deren Neſter, die in Sparren und Dachkändeln vorgefunden werden, zu zerſtören. Wir bitten jedoch damit keine Kinder zu beauftragen, damit nicht die Neſter unſerer Singvögel in Mitleidenſchaft gezogen werden. Wir bemerken, daß wir für jeden an die Bürgermeiſterei zur Ablieferung gelangenden Sperrling, ſowie für Eier derſelben pro Stück 5 Pfenntg vergüten. Wir hoffen, daß ſich unſere Einwohnerſchaft zur Ver⸗ tilgung der Sperrlinge durch Fang oder durch Ausnehmen der Neſter umfaſſend beteiligt, um ein Ueberhandnehmen die⸗ ſer gefräßigen Tiere zu verhindern. Viernheim, 7. Juni 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Fekanntmachung. Betr.: Schutz der Feldfrüchte. Wir bringen hiermit ernent zur öffentlichen Kenntnis, daß Felddiebſtähle nach der Verordnung des ſtellv. General— kommandos ſtreng beſtraft und die Frevler ſelbſt außerdem noch unſererſeits veröffentlicht werden. Unſer Feldſchutzper⸗ ſonal hat Weiſung erhalten, unnachfichtlich gegen Zuwider⸗ handelnde vorzugehen. Viernheim, den 7. Juni 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 5 Bekanntmachung. Betr.: Ablieferung der Gemeinderechnung für 1916. Die Rechnungen der Gemeinde, des Gas werks und des kath. Almoſenfonds Viernheim für 1916 liegen vom 10. Juni 1918 ab eine Woche lang auf unſerem Büro offen. Viernheim, den 7. Juni 1918. f Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Ferofin das beſte Mittel bei der Auf⸗ zucht der Schweine und Kälber, hebt die Freßluſt, fördert die Gewichtszunahme, ſchützt vor Krankheiten und verhütet das Krummwerden. 1 gr. Originalflaſche 4.25. Zu haben in der Floradrogerie E. Richter. Verloren gegangen am Samstag ein brauner Tuchkittel vom Wald bis an die Bügelſpitz. Um Rückgabe gegen Beloh— nung bittet Georg Auguſt Hauf, Kühnerſtr. 18. 2 Hofraiten darunter ein Eckhaus mit Laden, ſowie Tabak⸗Pflauzen verkauft Gärtuerei Jöſt. Pütztücher, Schrupper Bosen Samtl. Bürstenwaren Küchenschrankspitzen empfiehlt Jakob Beyer. secs sers 8009% Y Vraktiſcht Hausfrauen 2 0 balten die Jamiiiec Zeliſchriſt Deutſche? oden⸗Zeitung Trauerbriefen S un Schnſtte mne unübertroffen 2 l. Totenzetteln Preis vierteſjädrlich 1 MI. 80 Pfg. besorgt schnell und billig durch lede Buchdandlung die Buchdruckerei Johann Marin zeses sse besestze — Söstsesstes Probeheſte vom Veriag Otto Bever Lelpzig, Natdausring 13. 5 ieee d etsb esst Jute Thomasmehl, Kainit und Kaliſalz friſch eingetroffen. Joh. Schneider Wwe. Starke Feldpoſt⸗Kartous in allen Größen bei Jakob Beyer. Emaille⸗ und Porzellau⸗ Jakob Beyer. 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Meſſe. 3/7 Uhr, 2., ¼8 Uhr 3. S.-A. für den den Helden⸗ tod fürs Vaterland T Valentin Gärtner. Samstag: 3/7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Franz Kühl⸗ wein 2. 8 Uhr 3. S.⸗A. für Am Freitag iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Philipp Trä⸗ ſohn Johann Weikert. Samstag: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Georg Kirchner., Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu u.“ Stroh! Landwirte helft dem Heere! ger, Ehefrau Juliana geb. Bauer, Kinder, Schwieger— Ehefrau Eva geb. Weidner, Kinder und Anverwandte. Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger jeruheimer Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. einſchl. Tragerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. N Unabhängiges Organ Vereins ⸗ Anzeiger Juſeratenpreis: Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Nathausſtraße. Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu8 Gramm 9 Mk. furs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. in n — „ 69 Telefon 217 Donnerstag, acn Verwendung„letzter Söhne“ und„Väter vieler Kinder“ hinter der Front, in der Etappe oder im Heimatgebiet. Nach verſchiedenen kriegsminiſteriellen Erlaſſen kann in folgenden Fällen eine Zurückziehung aus der Front, bezw. Verwendung in der Etappe oder in der Heimat angeordnet werden: 1. für den letzten überlebenden Sohn, wenn in einer Familie zwei oder mehrere Söhne gefallen ſind. Nur in beſonderen Ausnahmefällen kann auch beim Verluſt nur eines Sohnes der Ueberlebende geſchont werden, wenn er der letzte Sohn iſt und wenn die Eltern auf die Un— terſtützung durch dieſen angewieſen ſind und ſie beim Verluſt auch des letzten Sohnes einer Notlage ausgeſetzt wären; 2. für Väter vieler Kinder, um dieſen den Er— nährer und Erzieher zu erhalten. Für die Beurteilung iſt nicht die Zahl der Kinder ſchlechthin maßgebend, ſondern nur derjenigen, die noch unverſorgt ſind, alſo nicht in der Lage ſind, ſich ſelbſt zu unterhalten. Eine die Verwendung des Vaters hinter der Front begründete Mindeſtzahl von Kindern iſt nicht einheitlich feſtgeſetzt. In der Regel wird zwar bei Vorhandenſein von ſechs un verſorgten Kin- dern die Anwendbarkeit des Erlaſſes gegeben ſein, da an- genommen werden kann, daß die Familie in eine außerge— wöhnliche Notlage geraten würde, wenn der Vater ſiele. Lie— gen jedoch beſondere Umſtände(z. B. Tod der Mutter, äußerſt ärmliche Verhältniſſe der Familie uſw) vor, ſo kann nach dem Erlaß zu Grunde liegenden Sinn eine Berückſichtigung auch eines Vaters von 5 Kindern gerechtfertigt ſein. An- dererſeits wird nicht in jedem Falle die Zahl von 6 unver— ſorgten Kindern genügen, um eine ſchonende Verwendung ihres Vaters ohne weiteres zu begründen, beiſpielsweiſe wenn dle Familie in beſonders günſtigen und geſicherten Verhält. niſſen lebt und ihr Fortbeſtand vorausſichtlich auch durch den Tod des Vaters nicht in Frage geſtellt würde. Für die Entſcheldung über Geſuche der vorbezeichneten Art, die wie ſonſtige Reklamationsgeſuche zu behandeln ſind, iſt ausſchließlich das ſtellb. Generalkommando zuſtändig, das die Geſuche, ſoweit ſie ſich auf Leute bei mobilen Truppen teilen beziehen, nach Prüfung an die zuſtändigen Militärbe— fehlshaber mit entſprechendem Antrag weiterleitet. Lolale Nachrichten. 5— Landaufenthalt der Stadtkinder. Trotz der Herabſetzung der Lebensmittelration auf dem Lande un! der dadurch verringerten Aufnahmefähigkeit der Land bevölkerung ſind nach einer Mitteilung des Zentralver, eins für die Unterbringung der Stadtkinder auf den bande bis jetzt im Reiche doch etwa für 200000 Stadt, kinder Freiſtellen angeboten worden. Obenan ſteht wie der die Provinz Oſtpreußen mit rund 30000 Pflego tellen, dann folgen Poſen mit 15000, Pommern mi 14000 Stellen. Häufig wird gewünſcht, dieſelben Kin, der aufzunehmen, wie im Vorjahr. Heuer ſollen mel; als im vorigen Jahr auch die Kinder aus Mittel- unt höheren Schulen berückſichtigt werden. Die Geſamtzabl der angebotenen Stellen iſt gegen fernd begreiflicherweiſß erheblich geringer, daher muß eine ſorgfältige Aus vahl der Kinder Platz greifen; nur die erholungsbe— bürftigſten und würdigſten können Berückſichtigung finden — Eine Einkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Ten til⸗Induſtrieller m. b. H. mit dem Sitze in Berlin Charlottenburg, Joachimtalerſtraßſe 3, iſt von einer Am, zahl größerer Webereien der Woll-, Baumwoll-, Leinen, und Jute⸗Induſtrie gegründet worden. Die Geſellſchaf wird Käufe von Papier, Papier-Garn und verwandte Erzeugniſſen für die Mitglieder der Geſellſchaft vermit teln. g f — Zum Verkehr mit Laubhen. Durch da Kriegsamk ſind umfangreiche Maßfnahmen ergriffen wor den, um in den nächſten Monaten in weitgehenden Maße Laubheu ſammeln zu laſſen, das zur Ergänzung de— Verſorgung der Heerespferde mit Futtermitteln dringenf benötigt wird. Wer Laubheu verkaufen will, hat es nac einer vom Staatsſckretär des Kriegsernährungsaſiks er laſſenen Verordnung der Reichsſuttermittelſtelle, Ge— ſchäftsabteilung(Vezugsvereinigung der deutſchen Land virte) in Berlin zum Erwerb anzubieten und auf Ver langen käuflich zu überlaſſen. Gemeinden und Kommu nalverbänden bleibt es unbenommen, Laubhenu, das ſi— ſelbſt haben werben laſſen, an die Verbraucher ihres B; zirks abzugeben; ſerner können Waldbeſitzer, die Laubhen ernten, dieſes in kleineren Mengen an Tierhab * Deleſon 217 zer goſetzen. Seioptverſranouuch wiro auch von der Ver ordnung nicht betroffen, wer Laubheu für den Bedarf ſei ger eigenen Wirtſchaft im eigenen Walde oder mi Erlaubnis des Walbbeſitzers oder des Forſtnutzungsbe rechtigten erntet. 1 9 1 Preiszuſchlag für Schilf. Schilf vor de Blüte hat einen weſentlich größeren Futterwert, als Schilf das erſt ſpäter geerntet wird. Um die frühzeitige Wer zung von Schilfheu anzuregen, hat der Staatsſekretä des Kriegsernährungsamts den Kriegsausſchuß für Er ſatzfutter ermächtigt, ſür grün geſchnittenes, heutrocke nes Schilf zu dem feſtgeſetzten Höchſtpreiſe von 10 Mk für 100 Kilogramm einen Zuſchlag bis zu 2 Mk. fü 100 Kilogramm zu zahlen, wenn das Schilf vor dem 1 Juli verladen iſt. Hat die Verladung nach dem 1. Jul aber vor dem 15. Juli ſtattgefunden, ſo darf der Zu ſchlag gezahlt werden, wenn der Verkäufer nachweiſt daßß das Schilf vor dem 1. Juli verladebereit war, die Verladung jedoch ohne Verſchulden des Verkäufers ver ſpätet erfolgt iſt. — Türklinkenwucher. Infolge der Enteignun, der Türklinken und Fenſtergriffe aus Sparmetall ha alsbald eine ſtarke Preistreiberei der Erſatzklinken und Fenſtergriffe eingeſetzt, die ſich in keiner Weiſe recht fertigen läßt. Um dem Mißbrauch zu ſteuern, hat nac amtlicher Bekanntmachung das Kriegsminiſterum dafü Sorge getragen, daß jedem Hausbeſitzer ein ausreichende Erſatz zur Verfügung ſteht. Dieſer wird demnächſt ir den Handel gebracht werden und in allen einſchlägigen Geſchäften käuflich ſein. Sein Preis iſt ſo niedrig ge halten, daß er durch den Erlös aus dem abgelieferter Meſſing hinreichend gedeckt wird. Sollten trotzdem Her ſteller oder Händler Preiſe fordern, die einen übermäßi gen Gewinn enthalten, ſo machen ſie ſich ſtrafbar; denn dieſe Erſatzgegenſtände ſind als Gegenſtände des täg lichen Bedarfs anzuſehen. Auch eine Zurückhal kung dieſer Gegenſtände zum Zwecke der Preisſteigerung wie überhaupt jede Machenſchaſt, die hierauf abzielt ſtellt eine ſtrafbare Handlung dar. Nötigenfalls wird zur Beſchlagnahme dieſer Erſatzgegenſtände geſchrit— on mordon 15 3. nende ie„sittarden de. * Bralideumabken. Der Erlös aus Beitragsmarken der Juvalidenverſicherung hat im Jahre 1917 bei den 31 Verſicherungsanſtalten mehr As 225¾ Millionen Mark betragen. Im Jahre vorher varen es noch nicht 202 ½ Millionen, im Jahre 1915 203 ½ Millionen. Die für polniſche Arbeiter öſterreichi— ſcher Staatsangehörigkeit entrichteten Beträge der Ar— beitgeber ſind darin nicht enthalten. Schon im Jahre 1916 war das Vermögen der Verſicherungs!eger auf faſt 2 ½ Milliarden, genauer mehr als 2428 Millionen ingewachſen. Vom Rohvermögen waren 485 v. T. in Wertpapieren, 471 v. T. in Tarlehen und 40 v. T. i Grundſtücken und beweglicher Einrichtung angelegt. An fang 1913 hatte das Vermögen ſämtlicher Verſicherungs— träger noch nicht zwei Milliarden erreicht. Für 1917 liegen die Zahlen noch nicht vor. Trotz des Krieges erwartet mau wieder eine Zunahme infolge der Er höhung des Beitrages um 2 Pfennige. Die Leiſtungen aus der Invaliden- und Hinterbliebenenverſicherung wa— ren 1916 auf 293 944388 Mark geſtiegen. Insgeſamt ſind bis Ende 1916 an Entſchädigungen 3476 Millionen, alſo faſt 3½ Milliarden Mark gezahlt. — Zur Reichsweinſtenervorlage. Die badiſche Dandwirtſchaftskammer hat in ihrem zuſtändigen Aus ſchuß zugleich mit dem Vadiſchen Weinbauverband Stel— lung zur Reichsweinſteuervorlage genommen. Sie hält 1. a. die vorgeſehene Steuer von 20 Prozent vom Wert zu hoch und glaubt, daß eine Beſtenerung um 12 Prozent oom Wert ausreichend ſei, um den von der Reichsregierung zus der Weinſteuer zu erzielenden Steuerertrag zu errel hen. Die Reichsregierung habe bei ihrer Berechnung die Mengen des aus dem Ausland bezogenen und im Inlond hergeſtellten Weines ſowie auch den vorausſicht: lich zukünftigen Durchſchnittspreis des Weines zu nieder angeſetzt. Ferner wurde gewünſcht, daß in dem Wortlaut des Geſetzes klarer zum Ausdruck komme, daß in den der Steuererhebung zu Grunde liegenden Weinlieferungs— rechnungen neben dem Preiſe des Weines der Steuerbetrag getrennt aufgeführt werden muß, und daß ausdrücklich, anerkannt werde, daß der Steuerbetrag vom Verbraucher zu erſetzen ſei. Anſtelle der in der Vorlage vorgeſehenen Weinzölle ſollen die vom Deutſchen Weinbauverband vor geſchlagenen Zollſätze angenommen werden. Insbeſondere könne nicht eingeſehen werden, daß die Zölle für die zur Schaumweinbereitung und Kognakherſtellung einge eührten Weine billigere Zollſätze genießen ſollen als die onſtigen Weine. Außer den in einzelnen Bundesſtagken either erhobenen Landesweinſteuern ſollen auch die von Hemeinden erhobenen Weinabgaben, wo ſie noch be lehen, zukünftig mit Rückſicht auf die Erhebung der een Watechinetſtasten in oa komen Vermiſchtes. Dee Gefangene als Deckung. e Ein aus frauzöſiſcher Gefangenſchaft zurückgekehrter Aſſiſtenz- dat B. jſagt unter Eid folgendes aus:„Ich wurde zugleich Krankenträgern und etwa zwanzig deutſchen Soldaten zo den Franzoſen gefangen genommen. Statt nun die Ge— augenen zütückzuführen und mir und den Krankenträgern die Gflege der herumliegenden Verwundeten zu geſlatten, zwangen uns die Franzoſen, mit ihrer Sturmkolonne im Laufgraben egen die deutſche Linie vorzugehen. Auch ein ſchwerverwundeter Deutſcher, der einen Bruſtſchuß hatte und dem mehrere Zehen bgeſchoſſen waren, mußte mit. Als der franzöſiſche Angriff tockte, mußten wir im ſchwerſten Granalſeuer der Artillerie 0 1. Hierbei fielen ſechs von unſeren Soldaten und krüger, die ebenſo wie ich durch das Genfer Kreuz Ein franzöſiſcher Offizier mit der Regiments— 65 ſtellte an mich, das Anſinnen, mit ihm an der Sturmkolonne zu gehen und ihm die deutſchen Stel— zeigen. Ich ſagte ihm, daß ich mich eher erſchießen N. ali“ bel leße, als daß ich meine eigenen Kameraden verraten würde. Sirſt als ein franzöſiſcher Offigier in der Nähe verwundet wurde, urfte ich mit dieſem zurückgehen und auch die deutſchen Ver— zundeten mitnehmen.“— Echt franzöſiſch!— 5 „Diebereien. Auf dem Poſtamt Podgorze bei Thorn Weſtpr.) ſtahl der l7jährige Poſtaushelſer Kujas drei Poſt— el 000 Mk. Inhalt, wobei ihm drei andere jugend— iche Aushelfer behilflich waren. 15000 Nik.. die vergraben varen, ſind beigebracht, den größten Teil des Geldes haben die Burſchen in Sektreiſen und anderen hoſtſpieligen Vergnü— zungen durchgebracht.— Der Techniker Rzondga in Berlin zertrümmerte durch einen Steinwurf das Schaufenſter eines Ju welierladens und eignete ſich mit raſchem Griff einen 2 0 Saphir-Halsſchmuckh im Wert von 95000 Mk. und einen Britta ting im Wert von 25000 Mk. an. Er wurde ſogleich verfolgt and warf auf der Flucht das Geſchmeide weg, wobei 2 An— hänger im Wert voy 45000 Mk. und der Ring verloren ginge Sie ſind noch nicht gefunden. Rzondza wurde zu 4 Jahren Zucht— gaus verurteilt. Das Land der Freiheit. Die Zeitungen in Neuyork und Thicago verlangen ein Geſetz, das allen amerikaniſchen Bürgern den Gebrauch der engliſchen Sprache zur Pfli macht. Die letzte deutſche Zeitung in Brooklyn hat ihr Erſcheinen eingeſtellt. Ein römiſches Bad für Pferde. Die Pferderäude hat infolge des Krieges eine erhebliche Verbreitung gefunden. Sie wird auch den Reichstag beſchäftigen, da der Abg. Vogt eine Anfrage dar— ebracht hat. Von beſonderem Intereſſe iſt deshalb das „das die Allgemeine Berliner Omnibusgeſellſchaft einge zichtet hat. Da die muſtergültige Anlage ſämtlichen Pferdebe— itern zugänglich iſt, ſo iſt ſie von ſegensreichſter Wi ür den zahlreichen und wichtigen großſtädtiſchen Pferdel Das Bad iſt nach den Ergebniſſen der deutſchen tierä dsiſſenſchaft auf Veranlaſſung und unter Leitung von Direkto ſajor v. Bredow auf dem Hof in der Marienburger Straße ein bers helle und geräumige Ställe zur Verfügung has leidende Tier eine warme Duſche, die em Räude beruht, an die Oberfläche locken f rd in das eigentliche Bad, das in einet Art von Schwemme mit allmählich abfallenden Zu- und Ausgang ungeordnet iſt. Mit Hilfe von Heizröhren wird das Bad mit dem nötigen Zuſatz in einer Wärme von 40 Grad Fine Füllung koſtet 3000 Mik. und reicht nur für eine h Zahl von Tagen. Das Ahwaſſer wird zur Enthein und Geſchirre verwendet. Das Bad iſt 1½ Me das ganze Pferd untertaucht und nur der Kop zoſſen werden muß. Dann kommt das Tier in waumende ind wird wie in einem ri jen römiſchen Bad j jen der eine vieder in e gelangt imal behande Witze vom Tage. amal a Hunde-Hütt'n daß ma ſ' ſpäter als Beleidi die Berliner zönnen!“ Ein deutſcher Aerztetag wird Eiſenach ſtattfinden Ueberleitung der Aerzteſchaft aus dem Kriege in die Stellungnahme der Aerzteſchaf verſicherungsordnung Gemeint Gegenſtände des Zentrums, die Grenze der auf 4000 Mk. und die Ver auf 5000 Pik. Einkommen ſozialdemotratiſchen Rei Ich bie V ingariſche Miniſter Graf&. Hüter um 2 Millionen induſtriehank Wige vum „Eben Vater Jeitungsanzeſg tigen Erſatzleiter Reiſek denfroh. Sie hälten A durch wurde er inner wötender Schiem auf ihrem Rücken entzwei!“ Schirm jetzt hoſtet?“ ö e 5 3 0 . . 2 2 — . —— DDr U⸗Boote an Amerikas Mute. Seit Monaten las man in der Verbands⸗ preſſe immer wieder, daß deutſche U⸗Boote in den amerikaniſchen Gewäſſern aufgetaucht ſeien; aber die Nachricht ſchien ſich nicht zu beſtätigen. An der Richtigkeit der neueſten Meldungen, nach denen deutſche U-Boote amerilaniſche Schiffe in der Nähe der Küſte der Ver. Staaten verſenkt haben, iſt nicht mehr zu zweifeln. Neuere Nachrichten aus New Pork erklären ſogar, es hätten auf die nordsmerikaniſche Küſte auch Luftangriffe ſtattgefunden. Ein Teil der amerikaniſchen Preſſe verſucht vergeblich, die Angriffe der U-Boote als für den Verband er⸗ freulich hinzuſtellen. Mit Recht ſchreibt dazu der„Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant“:„Nach einem Bericht aus Waſhington an den„Daily Telegraph“ iſt der Werluſt an Segel⸗ und Dampfſchiffen ein Ereignis, das in amerikaniſchen Kreiſen Genug⸗ ſuung hervorrufen wird, erſtens, weil bei allen deutſchen Erfolgen daraus hervorgeht, ind, der nicht Bei Beginn der heutigen Sitzung ſchlug Vizepräſident Dr. Paaſche im Auftrage des des daß die Deutſchen in Verzweiflung zweitens, weil die U-Boote, die vor amerikaniſchen Küſte Schiffe verſenken, aleichzeitig dasſelbe im Sperrgebiet tun konnen, und drittens, weil die Amerikaner jetzt noch kriegsluſtiger werden würden. Trotzdem hat vie Polizei in New Pork die Militärbehörde 5 97 NN 7715 ie Polizei in New Vork die Militärbehörd aller Parteien zurubänderung derGeſchäftsordnung nit der Verordnung überraſcht, daß die Stadt verdunkelt werden muß, und es dürfen keine Schiffe mehr den Hafen von New Vork ver⸗ laſſen. Außerdem hat das Marinedepartement es für nötig erachtet, zu verſichern, daß es über die Mittel verfügt, um einen Angriff der l-Boote Truppen⸗ auf die Verbindungen, die dem transport dienen, zu vereiteln. Man kann da⸗ raus den Schluß ziehen, daß Amerikaner über dieſes Auftreten der U-Boote in ihrer un⸗ mittelbaren Nachbarſchaft doch ein wenig er⸗ ſchrocken ſind. Das Auftreten der Deutſchen hat denn auch außer der Verſenkung Schiffsraum die Folge gehabt, daß die ameri⸗ die kaniſchen Marinebehörden gezwungen ſind, alle Abwehrmaßregeln zu treffen, die ſich niemals als abſolute Gegenmittel erweiſen, aber immer mit einem beträchtlichen Aufwand an Material, Koſten und Mühen verbunden ſind.“ Wie ſehr man in Amerika erſchrocken geht daraus hervor, daß ſofort der New Norker Hafen geſchloſſen iſt, weil man mit einem Vor⸗ ſloß der kühnen Angreifer auf die Docks rechnet. Die allgemeine Aufregung wächſt, nachdem in den amerikaniſchen Gewäſſern eine Anzahl von Minen deutſcher Herkunft aufgefunden worden ſind. Eine Anzahl von Zerſtörern iſt aus— geſandt worden, um auf deutſche Minen zu ahnden. Amerika muß ſich alſo, woran es kaum geglaubt hätte, in Verteidigungszuſtand denn trotzdem es weit vom 5 der kriegeriſchen Ereigniſſe zu ſein mei jetzt der Feind ſozuſagen vor ſeinen Toren erſchienen Angeſichts der allgemeinen Erregung wirkt es geradezu beluſtigend, in welcher? amtlichen Stellen beruhigend wirken Nach Meldungen Waſhington iſt nämlich in dortigen Regierungs- und kreiſen angeblich überzeugt, daß die letzte Kraftanſtrengung der Die Deutſchen hätten damit das Eintreffen des i den Schlachtfeldern des das Kriegsglück wenden könnte. departement teilt mit, daß d nahmen, die bei der Abwehr Krieges in den europäiſchen Gewäſſern ſi Erfolge gezeitigt hätten, auch jenſei Ozeans angewendet werden würden. 2 kaniſchen Transporte ſollen in der gleichen Weiſe wie bisher ſortgeſetzt werden. Ferner wird er klärt, man habe ſtets damit gerechnet, Deutſchen eine U⸗Boot⸗Blockierung gegen amerikaniſchen Häſen verſuchen würden Hoffnung, dadurch die amerikaniſchen 2 tansporte nen. eiſe aus daß an en Kontinents d Marine— Maß⸗ zugegeben, hen Heeres eiſe die verhindern zu könne wurden Maßregeln getro departement hält die Schritte, die es unter⸗ nommen ſorgfältig geheim. Was immer das Ziel der deutſchen U-Boote ſein möge, ſie würden na Ex haben, den jegen le hat, auch den Erxſolg —— NN 2 5 22 ie Geſchwilter. JJ Roman von H. Courths⸗Mahler. (Fortſetzung.) Ohne viel Umſchweife erkundigte er ſich nach dem Befinden der Damen. Fred berichtete ihm, daß ſeine Mutter etwas leidend ſei.„Darf ich mich morgen ſelbſt nach dem Befinden Ihrer Frau Mutter erkundigen, oder empfängt ſie keine Beſuche?“ „Doch— Mama iſt ja nicht gezwungen, das Bett zu hüten. Sie wird ſich freuen, Sie bei ſich zu ſehen.“ „Herr von Goßegg— ich habe einen be⸗ ſonderen Grund, der mich zu ihrer Frau Mutter ſührt. Ich will Ihnen gegenüber kein Geheim⸗ nis daraus machen. Ihrer Diskretion bin ich ſicher. Wird es Ihrer Frau Mutter nicht ſchaden, wenn ich in einer ſehr wichtigen An⸗ gelegentzeit komme?“ Freb wußte ſofort, welche Angelegenheit ge⸗ meint war. Sein Herz klopfte doch ein wenig ſchneller. Noch einmal regte ſich die Hoffnung in ihm, Gabriele könnte vernünftig ſein. „Wenn Sie wünſchen, kann ich Mama auf Ihren Beſuch vorbereiten.“ Wendheim drückte ihm die Hand. „Tun Sie das, Herr von Goßegg. Sie verpflichten mich zu großem Danke. Sagen Sie bitte Ihrer Frau Mutter, daß ich ihr morgen eine Frage vorlegen möchte, von der mein Lehensglück abhängt. Und bitte grüßen Sie Ihr Fräulein Schweſter.“ Das war deutlich genung. Fred wurde die von iſt geſprochene d Vorredners . die ſagt wollen. v. man v es hauptungen daß die in der Marine⸗ JFFFFCCFCCCCCTCGCTCCTC0T0TCTCGCCGTCbCGbCTTPTPTPTGTPTGTTTTTTTTPTPTTTPbbPTbbbbb Transport Frankreich zu unterbinden. Der Marineminiſter Daniels erklärte, die große Aufgabe der ameri⸗ kaniſchen Marine, den Weg nach Frankreich offen zu halten, um die Mannſchafts⸗ und Munitionstransporte zu ſichern, ſei bisher gelöſt worden, und die amerikaniſche Flotte werde alles daran ſetzen, um dieſe Aufgabe auch weiterhin zu löſen. Die törichte Redensart von der„letzten Kraftanſtrengung“ der Deutſchen iſt ſo abge⸗ griffen, daß alle unſere Feinde ſie endgültig zum alten Eiſen geworfen haben. Das zeigen ja die letzten Reden Lloyd Georges und Clemenceaus. Wenn Amerika jetzt damit wirken will, ſo iſt das ein Beweis für die völlige Hilfloſigkeit gegenüber der neuen Lage. Wir aber in der Heimat dürfen mit Genug⸗ tuung auf dieſe neueſte Heldentat unſerer U-Boote blicken. Sie iſt uns eine neue ſichere Gewähr für den endgültigen Sieg. Deutſcher Reichstag. 5 (Orig.⸗Ber.)— dt. Berlin, 6. Juni. Alteſtenausſchuſſes vor, die Wahl Präſidenten auszuſetzen, da ein Antrag in Vorbereitung ſei, derdie Wahlder Vizepräſidenten neu regeln wolle. Erſt nach Erledigung des Antrages ſoll die Wahl des Präſidenten ſtatt⸗ finden. Der gemeinſame Antrag aller Parteien Del Präſidenten, entgegen der bisherigen Übung, ohne eine beſtimmte Reihenfolge oder Rang⸗ ordnung vertreten ſollen(ſei es nach dem Lebens⸗ alter, ſei es nach dem Anfangsbuchſtaben ihres Familiennamens). Es folgt dann die Fortſetzung der Zenſurausſprache. Kapitän zur See Boy-Ed geht auf die Anklagen des Abgeordneten Gothein betreffend den Admiralſtab der Marine ein, die er in längeren Ausführungen widerlegt. Abg. Herzfeld(U. Soz.): Der zzuſtand iſt ein offenbarer Bruch der Verfaſſung und beſteht deshalb zu Unrecht, weil ja jetzt leinen vom Feind bedrohten Lande mehr gibt. Wir ſind die einzigen, die den Kampf gegen die Militärdiktatur nehmen, a ie Führer der ſozialdemokratiſchen Minderheit mundtot gemacht. Wer N B 2 2 * die werden von den Arbeitern der Militärbehörde verdächtig wird, wird glatt eingezogen. Trotz alledem ge⸗ hört uns die Zukunft. Abg. Werner⸗Gieß(D. . 3 4 81 Uſcheint die Fr.): Der ehen aus⸗ gerade edner verlangte Auf⸗ nicht z klärung über die Judentums an den der vom Hollweg zahlenm Kriegsgeſellſchaften und früheren Reichskanzler eingerichteten Papier— oßſtädtiſche demokratiſche Provinzblätter benach— 10 Bethmann die bevorzugt, Das der aus: Willkür führt der der zpiech(Pole) beſonders unter neuerdings ſogar in den Nalio— nalitäten miſchen, Weiſungen des Oſtmarkenvereins Abg. Meerfeld(Soz.) wen haft gegen den Abg. Herzfeld. Seine ſind teils falſch, teils ſchief. Handhabung der Zenſur zeugt nicht von itiſchem, geſchweige denn von ſtaatsmänniſchem Geiſte. Streit der wobei ſie 1 Abg. Müller- Meiningen(Fortſchr. Pp.); Ed iſt bezeichnend, daß von der Rechten niemand den Belagerungszuſtand und die Zenſur ernſtlich in utz zu nehmen verſucht hat. Das be— ſchämendſte iſt völlige Mangel an Ver— 1rauen zum meiſten kommandierenden Generale pfeifen die Novelle von 1916, die wir zugunſten Gewerkſchaft durchgeſetzt haben, pfeifen auch das ganze Vereit * r Der auf der auf von Mannſchaften und Munition nach geht darauf hinaus, ſtatt der bisherigen zwei Vizepräſidenten deren drei zu wählen, die den auf⸗ Beteiligung des Kammer Geſandte im Auftrage ſeiner Regierung gemäß am den deutſchen Volke in der Heimat. Die V taten geſchloſſenen Handels vertrag uns kränkt, ſſt der Mißbrauch der Milſtärgewalt zu einſeitigen parteſpolitſſchen Zwecken. Staatsſekretär v. Wallraf: Es iſt tief bedauerlich, daß der Krieg uns zu Notwendig⸗ keiten zwingt, wie es der Belagerungszuſtand und die Zenſur ſind. Hoffentlich findet der Reichstag gemeinſam mit den Regierungen Wege, die noch vorhandenen Härten auszu⸗ gleichen. Oberſtleutnant van den Bergh ſchildert das Beſchwerdeverfahren gegen die militäriſchen Befehlshaber. Abg. Haaſe(U. Soz.) geht in nochmaligen längeren Ausführungen auf die Einzelfälle ein und wendet ſich gegen die Beruhigungs verſuche des Staatsſekretärs. Damit ſchließt die Ausſprache. Die Aus⸗ ſchußanträge werden angenommen. Inzwiſchen iſt der anfangs angekündigte An⸗ trag eingegangen, wonach in Zukunft ſtatt des erſten und zweiten Vizepräſidenten nun drei Vizepräſidenten ohne Rangordnung tätig ſein ſollen. Der Antrag wird der Geſchäfts⸗ ordnungskommiſſion überwieſen. Dann veriagt ſich das Haus. Politiſche Rundſehau. Deutſchland. Die Ergänzung zum preußiſchen Einkommenſteuergeſetz, deren Entwurf für den Spätherbſt zu erwarten iſt, wird nach der„Nordd. Allg. Ztg.“ eine dauernde Mehr⸗ belaſtung bringen. Das halbamtliche Blatt führt dazu näher aus:„Wir ſchätzen das Auf⸗ kommen, das als nötig erachtet wird, auf höchſtens 200 Millionen Mark, wenn nicht noch niedriger. Für die Höhe wird im übrigen das Aufkommen an direkten Steuern für 1918 von Bedeutung ſein, das zurzeit wohl noch nicht völlig feſtſtehen dürfte. Selbſtverſtändlich wird aber auch eine in ſolchen Grenzen gehaltene Mehrbeſteuerung eine völlige Anderung im Auf⸗ bau des Steuertarifs und insbeſondere eine ſtärkere Progreſſion in der Belaſtung der höheren Einkommen zur Folge haben müſſen. Im übrigen wird es unausbleiblich ſein, daß im Vergleich mit der heute geltenden Progreſſion eine erheblich größere Steigerung in den Steuer⸗ ſätzen eintreten muß.“ * Ein Antrag, der dem freikonſervativer bezweckt bildungsſchulzwanges. die S Er dafür N die militäriſche Vorbildung der Jugend(Jugend⸗ überall als Zwangseinrichtungen kompagnien) für das Alter geführt werden. von 16 bis 20 Jahren durch⸗ Eng land. * Hjalmar Branting, der Vorſitzende ſchwediſchen ſozialdemokratiſchen Partei, Troelſtra, der Vorſitzende der ſozialdemokratiſchen Partei, erhielten eine Ein— ladung, der jährlichen Beſprechung der engliſchen Arbeiterpartei am 26. Juni und den beiden folgenden Tagen bei⸗ zuwohnen. Eine beſondere Erörterung wird den internationalen Angelegenheiten gewidmet ſein. Nach der Beſprechung werden Albert Thomas und Va velde, die ebenfalls Branting, Troelſtra, Arthur Henderſon und Camille Huymans nach Paris zurückkehren, um Maßnahmen zu einer internationalen Konferenz in Charbin ihre Tätigkeit begonnen hal. In der erſten Kabinettsſitzung wurde über Maß⸗ zu beſprechen. Holland. «Der Miniſter des Außeren hat der Zweiten mitgeteilt, daß der hieſige amerikaniſche der 1918 1839 den und datierten Briefen zwiſchen Holland vom 10. Mai anuar * hie Konſularkonvention vom 23. Mai 1873 Die Vertrage werden am neue Regierung unterſtützen wolle. Die Kündi- ſibiriſche Regierung hat beſchloſſen, Nordamerila und Verſammlungsrecht. Was gung iſt eine Folge des ſogenannten Seeleute— um Unterſtützung zu bitten. hat. kündigt 0. Mai 1919 außer Kraft treten. der und holländiſchen Mittelaſien ein⸗ geladen ſind, wahrſcheinlich in Begleitung von N 7 9 geſetzes pom 4. März 1915, wona ſident alle Bestimmungen, die die Ver. Staaten mit ausländiſchen Mächlen geſchloſſen haben, die mit dieſem Geſetze in Wißperſpruch ſtehen, aufheben ſoll. Nu mänien. *Die rumäniſche Preſſe beſchäftigt ſich aus Anlaß der Wahlen zu Senat und Kammer an⸗ gelegentlichſt mit der zukünftigen Politik. U. a. ſchreibt das Bukareſter Blatt„Gazeta Bucureſtilov“:„Die zum Wiederaufbau unſeres Landes nötige wirtſchaftliche Unterſtützung können wir nur bei den Mittelmächten finden. Die Länder der Entente haben nicht die Möglichkeil, uns zu helfen, gefunden und werden ſie auch nie haben, ſelbſt wenn wir annehmen, daß ſie ſich wirtſchaftlich oder politiſch dazu veranlaßt fühlen ſollten. Indem wir das natürliche Bünd⸗ nis, das durch Bratianu gebrochen wurde, wiederherſtellen, werden wir zu den inneren Mitteln für die finanzielle Reorganiſation die ſehr wertvolle ausländiſche Unterſtützung hinzufügen. Am Ausguck. Der deutſche Sieg. In dem Kriſtiäniger ‚Werdensgang“ vom 3. Juni ſchreibt der Militärmitarbeiter: Die Deutſchen ſind Meiſter der Kriegskunſt. Es iſt kein Zufallsſpiel, daß ſie nach vier Kriegsjahren gegen die übrige Welt nicht nur unüberwunden daſtehen, ſondern in ſo gänſtiger Stellung, daß ſie ſich ſelbſt für unüberwindlich halten. Das iſt ihrer Tüchtigkeit zuzuſchreiben. Es iſt ihr eigenes Verdienſt. Den Deutſchen gelang es, die erſten beiden Schläge an der Somme und Lys überraschend zu führen. Das ſind hervorragende Leiſtungen in einem Kriege, wo die Kriegführenden ein vollendetes Nach⸗ richtenweſen beſitzen. Der dritte deutſche Angriff hat die Entente noch überraſchender als die beiden vorhergehenden getroffen. Dieſer Umſtand hat ihnen in wenigen Tagen zu Er⸗ folgen verholfen, die eine ernſte Niederlage der Entente bedeuten. Berückſichtigt man, daß der Vormarſch quer über Berge durch ſtark ausge⸗ baute, tapfer verteidigte Stellungen ging, ſo verſteht man, daß Boches Leiſtungen die größte Bewunderung verdienen. Der deutſche Sieg iſt bedeutend, die Ententeniederlage zweifellos groß. 1 5 Sei Zerteidi i en weniger und preußiſchen Abgeordnetenhauſe zugegangen iſt, Seine Verkeidigungslimen werden weng ö ei Ausdel des Fort⸗ N 2 2 l ö e n nene e Weich Seine Reſerven kamen immer im letzten Augen 4 8 e 5 15 blie as ſpa ehinkt. Staatsregierung baldigſt nach dem Kriege blick und ſogar elw ſpater angeh zu ſorgen, daß 1. die allgemeine Pflicht⸗ fortbildungsſchule mit ſtaatsbürgerlichem Unter⸗ richt für alle jungen Leute bis zum 17. Lebens⸗ jahre eingeführt wird; 2. die Einrichtungen für Fochs Stellung iſt überaus ſchwierig. ſchlechter, je weiter die Deutſchen vordringen. Deutſchlands Verbindung mit Mittelaſien. Nach einer Meldung aus London ſchreib! „Daily Chronicle“ in einem Artikel über Deutſch⸗ land in Aſien u. a. folgendes:„Die Kontrolle über Rumänien und die Ukraine löſt vollſtändig die deutſche Ernährungsfrage während des jetzigen Krieges wie in zukünftigen Kriegen. Das deutſche Volk wird Lebensmittel nicht nur für ſich erhalten, ohne überſeeiſche Zufuhren zu benötigen, ſondern auch imſtande ſein, etwaige benachbarte Bundesgenoſſen mit Brotgetreide zu verſorgen. Dank Deutſchlands Verbindung mit werden die Deutſchen außerdem wegen der Verſorgung mit Rohſtoffen außer denen, die aus den Tropen kommen, wenig zu befürchten haben. Die deutſche Oſtpolitik gibt Deutſchland ſowohl Erſatz wie Annexionen in gewaltigem Maßſtab. Nur ein Sieg der Alliierten kann dies vereiteln.“ Sibiriens Hoffnung auf Amerika. Moskauer Zeitungen melden, daß die neue Regierung der autonomen Sibiriſchen Republic nahmen zur Liquidation der Sowfel⸗Regierung im fernen Oſten beraten. Admiral Koltſchak wies darauf hin, daß die neue Regierung Sibiriens auf die volle Unterſtützung Amerila⸗ rechnen dürfe, da die neue Regierung auf Au— regung Amerikas gebildet wurde. Uſtrugom als Innenminiſter erklärte, daß auch Japan die Die neue Halsbinde ein wenig eng. Herrgott, wenn doch N will ich mal erſt den Trabanten„Gute Nacht“ Auftrag ſagen. Dieſer entfernte ſich bald darauf 0 Uhr. Fred überlegte, daß er am beſten gleich nach traf er ſie das Mädel Vernunft annehmen wollte! ö Er verſprach Wendheim, ſeinen auszurichten aus dem Kaſino. Es war halb neun Hauſe ging zu ſeiner Mutter. ſicher noch wach. Jetzt Er verabſchiedete ſich kurz von ſeinen Kame⸗ raden. Heinz Römer ſaß, wie immer in der letzten Zeit, ſtumpf brütend in einem Seſſel. Gute Nacht, Heinz.“ Gute Nacht, Fred. 75 * Wo willſt du hin? chu. Hf* Mutter geht. 1 5 er brach ab. Nein— es war beſſer, er be⸗ 1 1 U . i ſtellte keinen Gruß an Gabi. hn vergeſſen, das war beſſer für ſie. Fred ging. Ein heftiger Schneeſturm machte ihm das Gehen ſchwer. Er brauchte ſaſt eine halbe Stunde für den Weg. Gabriele ſaß am Tiſch über ihrer Stickerei, als er eintrat, und die Mutter lag am Ofen in einem Lehnſtuhl. Überraſcht ſahen ihn die beiden an. „So ſpät noch, Fred, und bei dem abſcheu⸗ lichen Wetter?“ „Das ſtört einen Soldaten nicht, Mutterle. Wie geht es dir?“ le lächelte. „Ganz erträglich. Ihr macht viel zu viel Aufhebens von dem bißchen Katarrh. Der ver⸗ Vaeht von ſelbſt wieder.“ 1 PPP ar auch zuſchanden. Nach Hauſe, will ſehen, wie es meiner ch wünſche ihr gute Beſſerung und—“ Sie ſollte lernen, ſeiner Mutter näher. Wendheim war bei wer im Kaſino. r r ee ter er re „Ja, Mama, das wollen wir hoffen. Nun Walter öffnete mir die Tür ſchon im chtgewand.“ Er ging hinüber und rief den beiden Kindern ſeinen Gruß zu. Dann kam er zurück und ſetzte ſich zu Mutter und Schweſter. „Gabi— willſt du mir einen Gefallen tun?“ „Gern, Fred.“ Er ſah in ihr Geſicht. Sie erſchien ihm auffallend blaß. Das arme Ding ſorgte ſich Und ſie konnte es doch ſo gut haben, wenn ſie Vernunft annahm. „Bitte, bereite mir eine Taſſe Tee. Es iſt wirklich recht kalt draußen. Etwas„Geiſtiges“ habt jh doch nicht im Hauſe?“ „Nein, aber Tee ſollſt du gleich haben.“ Sie erhob ſich und ging hinaus. Fred rückte Na „Mama, ich habe Gabi ahſichtlich entfernt. Er will euch morgen beſuchen, um dir eine wichlige Frage vorzulegen. Natürlich will er um Gabi anhalten, das iſt klar. Kannſt du ihr nicht ein wenig zureden? Es wäre ſo gut für uns alle und für Gabi ein großes Glück.“ Frau von Goßeggs Augen glänzten. „Ach Gott, Fred— wenn ich das erlebte! Aber ich fürchte, es iſt nichts zu machen. Gabi iſt in letzter Zeit ſo beſonders ſtill und ver⸗ ſchloſſen.“ „Iſt ja kein Wunder. Die Sorgen reiben ſie auf. Mama, du mußt deinen ganzen Ein⸗ fluß gufbieten.“ „Das will ich tun— aber erzwingen will b ich es nicht. Wenn ſie dann unglücklich würde—“ „Aber Mama, mit einem Mann wie Wend⸗ heim kann eine Frau gar nicht unglücklich werden. Dazu iſt er viel zu gut. Und geſund und ſtatllich iſt er auch. Wenn ſie erſt ſeine Frau iſt, wird ſie es uns Dank wiſſen, daß wir lit dazu gedrängt haben.“ a Frau von Goßegg ſah vor ſich hin. Auch ſie hatte einſt einen ungeliebten Mann heiraten ſollen. Aber ſie liebte Goßegg und wollte nicht von ihm laſſen. Mit leiſem Grauen dachte ſie noch heute an die vielen Jahre des Wartens, bis ſie endlich im vorgeſchrittenen Lebensalter dem geliebten Manne die Hand reichen konnte. Aber das große, gewaltige Glück, das ſie von dieſer Ehe erwartet hatte, war ein jämmerlich kleines Scheinglück geworden. Sie und ihr Mann hatten beide ihre Jugendkräfte, den Jugendmuk im langjährigen Kampfe mit Hoffen und heißen Wünſchen aufgezehrt. Nan war nicht viel mehr davon übrig geblieben, und das Wenige nahmen die neuen Sorgen und Ent⸗ ſagungzen mit ſich fort. Wäre es nicht beſſer für ſie und ihren Mann geweſen, ſie hätle ſich dem elterlichen Gebote gefügt und wäre des reichen Mannes Frau geworden? Und Gabis Herz war doch frei,— ſo glaubte ſie. G8 konnte ihr nicht ſo ſchwer fallen, Wendheim lieb zu gewinnen. „Ich will mit Gabi ſprechen. Und Golt mag geben, daß meine Worte bei ihr Gehör finden, ſagte ſie leiſe. * 9* der r Von Nah und Fern. Luftverkehr Berlin— Petersburg. eachwediſchen Blättermeldungen zufolge ſollen die Vorbereitungen für die Durchſſihrung eines regelmätzigen Luftpoſtdienſtes Berlin—Stock⸗ holm—Helſingſors— Petersburg ſoweit gediehen ſein, daß deſſen Eröffnung nur noch eine Frage weniger Wochen iſt. Es handle ſich nur noch um die Genehmigung ſeitens der beteiligten Regierungen. Die Strecke Verlin— Stockholm werde in ſieben Stunden zurückgelegt werden können Oſtſee Schwarzes Meer⸗Kanal. Das ukrainiſche Verkehrsminiſterium hat Ingenieure zum Studium einer Verbindung des Schwarzen Meeres mit der Oſtſee durch ein Kanalſyſtem nach Polen und Deutſchland entſandt. Brotkartenfälſchungen. Im Landtkreiſe Bochum ſind große Brotkartenfälſchungen vor⸗ gekommen, wodurch der Kreis um 34 Zentner Mehl geſchädigt worden iſt. Billige Feuerung. Unter Heranziehung von mecklenburgiſchen Firmen des Kohlengroß⸗ handels wurde von der mecklenburgiſchen Landes⸗ behoͤrde für Volksernährung eine Torſverwer⸗ lungsgeſellſchaft gebildet, die den Abbau der großen Torfmoore in Mecklenburg in Angriff nehmen wird, um der Bevölkerung das nötige Feuerungsmaterial ſicherzuſtellen. Der Haupt⸗ zweck des Unternehmens iſt der, der Bevölke⸗ rung den Brennſtoff zu einem ſehr billigen Preiſe zu ermitteln und damit dem heutigen hohen Tagespreiſe ein Ende zu machen. Außer den Unkoſten werden leine Preisaufſchläge ge⸗ Mit dem Abbau der Moore iſt be⸗ nommen. reits begonnen worden. 1200 Mark für ein Kilo Zucker! 2 Pfund Zucker für 1200 Mark. hatte den Süßſtoff von einem Kilo bekommen. Dieſer hatte ihn von einer Mirtsfrau erhalten, die ihrerſeits die Ware für Bei der Beſchlagnahme ſtellte die Polizei den Irrtum Die Kettenhändler wurden mit 500 bis deutſchen Forſcher und Praktiker haben gefunden, daß 82 Kilogramm reines Laubhen 400 Mark das Pfund erworben hatte. ſeſt. 2000 Mark beſtraft. Bootsunglück. Bei Meppen, Regierungs- bezirk Osnabrück, kenterte auf dem Haſefluß ein g a het hen. ſieht alſo, daß das Laubheu gutes Wieſenheu Schon mit fünf Perſonen beſetzes Boot, wobei drei junge Mädchen den Tod in den Wellen fanden. Die Chineſen in Frankreich. Sieben chineſiſche Kriegsarbeiter wurden vom Kriegs⸗ gericht in Marſeille zu Gefängnisſtrafen von 1 bis 2 Jahren und zu Gelbſtrafen verurteilt, weil ſie in Le Gouzin zwei franzoͤſiſche Arbeiter aus Rache an Bäume gebunden und barbariſch mißhandelt hatten. Die Opfer der Exploſion bei Paris. Bei der Exploſion in den Munitionsfabriken in Beauſens bei Paris wurden 100 Perſonen ge⸗ tötet und 50 verwundet. Englands Pferdemangel. Die Sterb⸗ lichkeit unter den Pferden in England iſt infolge des Futtermangels um 50„% geſtiegen. Dabei ſtehen die ſchwierigſten Monate für die Er⸗ nährung noch bevor. Die Geſamtzahl der denen die Hälfte in der Landwirtſchaft verwandt wird. hagen. f in der däniſchen Hauptſtadt eine Fliegerkonferenz abgehalten werden, auf der das Startprogramm für die nordiſchen Luft⸗ linien in den Hauptzügen feſtgelegt werden ſoll. Im Mai Kuni 8 e 2 6 g werden oll. Im Mai und Juni Im Herbſt ſoll dann noch eine offizielle Kon⸗ 5. ferenz der Vertreter der vier nordiſchen Reiche ſolgen, auf der deren Anſchluß an das Inter⸗ naſionale Luftlinſenſyſtem erörtert werden ſoll. Portoerhöhung in Schweden. Auch in Schweden ſind jetzt die inländiſchen Portoſätze für Briefe, Karten, Pakete, Poſtanweiſungen und Nachnahmen erhöht worden, jedoch nicht auf ungewiſſe Dauer, wie in Deutſchland, ſondern unächſt für den Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. Dezember 1919. In der Annahme, Saccharin zu kaufen, erwarb ein Elberfelder Geſchäftsmann von einem Hoteldiener Der Diener italieniſchen Schuhmacher zum Preiſe von 825 Mark das ſeine überaus N a Mittel 5 0% Rohfett, 15 0 Stickſtoff und 51,2% wandert iſt. . 2 8 ſammler wiſſenswert, er ſteht nie ſtille, auch Nordiſche Fliegerkonferenz in Kopen⸗ nicht, wenn das grüne Blatt abgeſchnitten iſt, und geht ſo lange weiter, wie noch genügende dem dan N 1 1 1 3 entſprechende Unterſtellen zu errichten, die groß zügig geleitete kaufmänniſche Organiſationen ſind ukaufſtellen gründen. a Laut„Politiken“ wird noch im Juni nordiſche Die Juwelen der Romanoms. Amerl⸗ kaniſche Steuerbeamte wollen ein Komplott ent⸗ deckt haben, das zum Ziel hat, die ruſſiſchen Kronjuwelen der Romanows im Werte von zwei Millionen Dollar nach den Ver. Staaten zu ſchmuggeln. Amerikaniſche Agenten ſagen aus, daß ſie einige Juwelen gefunden haben und noch nach den anderen ſuchen. Zwei Paſſagiere eines däniſchen Dampfers, der un⸗ längſt angekommen iſt, wurden unter dem Ver⸗ dacht verhaftet, Mitſchuldige zu ſein. Sie ſind aber gegen Stellung einer Sicherheit von 10 000 Dollar wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Das Laubſammeln. Die Heeresverwaltung läßt das Laub ſammeln, um damit das Futter der Pferde an der Front aufzubeſſern. Schon im Frieden wurde das Laub in vielen Gegenden für Futterzwecke verwendet. Nun zwingt uns der Krieg, der uns vom Ausland abſperrt, das Baumlaub in größerem Maßſtabe heranzuziehen. Wie ſteht es nun mit dem Futterwert des Laubes? In Norwegen rechnet man 85 Kilo⸗ gramm reines, gut gewonnenes Laubheu 100 Werbemonaſe für Laubheu die Monale Juli und Auguſt ſind. Das Laub ſoll am beſten im Schatten ge⸗ trocknet werden, ſonſt verliert es ſeinen guten Geruch und Geſchmack. Seine gute Beſchaffenheit und ſein Außeres würden durch das Trocknen in der Sonne ſo ſehr leiden, daß es manche Tiere nicht mehr gerne nehmen. Eine Schwierig⸗ keit liegt Trocknung der Laubarten. Hainbuche ſchon langſamer. Am trocknet die Schwarzerle. Kommt in der Trock⸗ nung ein Regen, ſo werden die Bündel, die Schwarzerlenblätter enthalten, faſt mehr trocken. Die landwirtſchaftliche Praxis hat allmählich ren genügend Einblick in den talſächlichen Futter⸗ att 1 wert der verſchiedenen Laubarten gewonnen. Das Eichen⸗ und Buchenlaub gilt für die Fütte⸗ rung wegen ſeines Gerbſäuregehaltes als weniger von den Verdauungsſäften nicht energiſch genug an⸗ wirk wertvoll. Das Buchenlaub wieder wird gegriffen, weil ſein Gewebe ſtark kutiniſiert iſt. in der ganz verſchieden ſchnellen Eſche, Weide, Linde und Haſelnuß trocknen raſch, Birke, Erle und Gefängnis. ſchwerſten gar nicht der beim Erwerb für Zwecke der Weiterveräußerung mit Gewinn höhere Preiſe als die Höchſtpreiſe zahlt oder verſpricht. Gerichtshalle. Hamburg. Wegen gemeinſchaftlichen ſchweren Diebſtahls verurteilte das Landgericht den Sch mann Suchow zu 5 Jahren Zuchthaus, den Schutz mann Metken zu 4 Jahren Zuchthaus und den Möbeltransportarbeiter Lindigkeit zu 15 Monaten Das Kleeblatt hat im Bezirke. felde, in dem die Schutzleute bedienſtet waren,. gewieſenermaßen 19 Einbruchsdiebſtähle ausge und Gebrauchsgegenſtände im tauſend Mark entwendet Poſen. Wegen wurden der Alibeiter ſeine )wägetin s 1 rl N 7* 1 zweleilnbe Jahren Zucht „FP ͤ K Vermiſchtes. Wiehfutter aus jezt der Prof. Pott ſtellt Erle, Linde, Haſelnuß, Ahorn, d Eſche und erſte Stelle. Ulme für Fütt ngszwe Auch das Laubrei 8 Zu den letzten Hämpfen an der italieni Kilogramm mittleren Wieſenheus gleich. Die gramm gutem Wieſenheu entſprechen. Man übertrifft und Kleeheu faſt gleichkommt. chemiſche Zuſammenſetzung macht wahrſcheinlich, denn es enthält das ſtickſtoffreie Subſtanz. Das Laub iſt die Stärkefabrik des Baumes, das Wälder und an hellen, warmen Tagen bewirkt Chlorophyll des Blattes die Anſammlung der Stärke in der Blattſubſtanz. Dieſe Stärke iſt aber noch nicht feſt abgelagert, ſondern nur eine der für anderen Nährkörper Die Stärke iſt näm— Vorſtufe für einen Pflanze, den Stärkezucker. lich unlöslich und muß ſich in löslichen Stärke dann zucker umwandeln; als Zucker fließt ſie über Nacht in die Gewebe über. Gegen Abend an ſonnenhellen Tagen ent⸗ und Pferde beträgt gegenwärtig 2½ Millionen, von am folgenden Morgen zeigt ſich, daß die Stärke ern, 1 9 0 9 27 N, N hält das Blatt die größten Stärkemengen, in Form von Slärkezucker vollſtändig abge⸗ Dieſer Prozeß iſt für den Laub⸗ 1 Feuchtigkeit vorhanden iſt. Neben Stärkereichtum des Blattes iſt für ſeinen Futterwert noch ein Stickſtoffgehalt beſtimmend. beginnt bereits in der zweiten Junihälfte in der Weiſe zurückzugehen, daß er von rund 28% im Frühjahr allmählich auf 8% bis zum November fällt. Der Stick⸗ ſtoff iſt im Blatt nicht lediglich als Eiweiß vor ⸗ geſetzt. 0 0 Je handen, ſondern auch als Salpeterſäure. weniger Stickstoff das Blatt im Laufe der Ve⸗ getation feſthält, deſto mehr nimmt ſein Gehalt an Rohfett, Holzfaſer und Aſche zu. Im Auguſt iſt die Trockenſubſtanz des Blattes am höchſten und daraus ſolgt wieder, daß die beſten 100 Kilo⸗ aber, daß es im Provinz, iſt dieſer am höchſten und etwa achtet im Winter gewonnene dem Wintergetreideſtroh gleichwertig. f oft den Nährwert von getreideſtroh erreicht, und jedenſalls w kein bloßes Magenfüllungsmittel, ſondern wirkliches Rauhfutter. dem Gef ergibt ſich unzweifelhaft der Wert des heus. Wenn man bedenkt, was Leiſtungskraft der Heer rde an der abhängt, wird man alles daran ſetzen, genügend Futter zu ſchaffen. Im Laub haben wir aber nich nicht Y A1 Aus all von handenes Futter. Infolgedeſſen läßt di verwaltung das Laubſammeln r die Pferde an der Front nehmen erwartet, Schülerinnen unter Führung Art(Ortsaus iſche Vereinigt Erholungshe ich der viel Laub und daß die Lazarette ſonen, fügung ſammeln. In jedem Bundesſtaat werden 1 welche ſich ſtellen, ſo von 1 aufen. Sie ſind verpflichtet, in den Kreiſen und ihrerſeits wieder Ortsei Volkswirtſchaftliches. Für die beſchlagnahmten rohen Kanin⸗, Haſen⸗ und Katzeufelle Oöchſtpreiſe fes In letzter Zeit iſt aber wiederholt beobachtet worden, daß beim Verkauf dieſer Felle die H preiſe überſchritten wurden noch beſonders darauf hingewieſen der ſich ſtraſbar macht, der hö höchſtpreiſe fordert oder ſich ewäbren oder berſprechen läß der Front ihnen unſerer ein gutes, ſondern auch ein in erheblichen Mengen vor— hung — gegangen war, lam die Mutter zu ihr ans Bett und ſetzte ſich zu ihr. „Gabi— mein liebes Kind, morgen wird Wendheim zu uns kommen und um dich an⸗ halten.“ Gabriele fuhr empor, ſtützte ſich auf den Arm und ſah die Mutter aus bleichem Geſicht erſchrocken an. „Mama—!“ Die alte Dame ſtrich ihr Haar aus der Stirn. „Kind, erſchrick doch nicht ſo ſehr. Es iſt doch kein Unglück, wenn ein achtbarer Mann um dich anhält. Was haſt du nur gegen ihn?“ „Nichts— ach nichts, Mama. Aber ich liehe ihn nicht, wie man den Mann lieben ſoll, dem man ſich für das Leben zu eigen gibt.“ „Du lernſt es vielleicht, nein, gewiß, wenn du erſt ſeine Fra biſt.“ „Nia, Mama— nia.“ „Dus iſt ein flüchtiges Wort, mein Kind; denn ſolch ein„Nie“ iſt oſt in wenig Wochen widerlegt worden, glaub' es mir.“ „Ach Gott— liebe Mama— es kann nicht ſein, er ſoll nicht um mich anhalten, mache ihm das doch begreiflich. Es würde mir weh lun, ihn verletzen zu müſſen.“ „Pu mußt ja nicht, Gabi.„Verſuch's nur, ſallſt ſehen, es geht. Und es wäre ſo ein großes Mück, für dich und für uns alle.“ „Nicht für mich, gewiß nicht ſſir mich.“ „Kind, bas launſt du vorher nicht be⸗ baupten, etz kommt oft ganz anders im Leben. beruhigend das Als Gabriele an dieſem Abend zur Ruhe als man denkt. Du weißt, wie es mir er⸗ gangen iſt, ich hab' es dir erzählt. Ich hatte mir mein Glück ertrotzt, und als ich's hielt, da zerfiel es in nichls.“ 170 immer vorgeſagt. Aber was du von mir ver⸗ langſt, kann ich nicht tun.“ Frau von Goßegg ſeuſzte und machte ein vergrämtes Geſicht. Ihr Anblick ſchnitt Gabriele ins Herz. „Mama, verzeihe mir, ſei nicht bös.“ „Liebes Kind, ich wollte nur dein Beſtes. Vielleicht überlegſt du dir das alles noch einmal reiflich. Tue es mir zuliebe. Wenn Wendheim morgen lommt, weiſe ihn nicht ſofort ab, bitte dir Bedenkzeit aus. Willſt du das tun?“ Gabriele warf ſich in ihr Kiſſen zurück. „Wenn es dich beruhigt, ſo will ich es tun, Mama.“ „Ja, meine Gabi, es beruhigt mich. Gute Nacht, stein Kind.“ „Gute Nacht, Mutlerle, mein armes Mutterle.“ Die alte Dame küßte Gabi auf die Stirn und ging, um ſich niederzulegen. Gabi ſah ihr mit großen, leidvollen Augen nach. Wie zer⸗ ſallen und elend die Mutter in letzter Zeit aus⸗ ſah. Wenn etwas für ſie 8 05 werden konnte, dann mußte es bald geſchehen, ſehr bald. Das Licht erloſch in dem gemeinſamen Schlafzimmer von Mutter und Tochter. Gabriele lag mit bang klopfendem Herzen wach und dachte über die Unterredung nach. War es nicht ſchlocht, egoiſtiſch von ihr, daß ſie ſich in armen Mutter zu helſen? vielmehr die Sorgen rieben ſie auf. Ich weiß, ich weiß, liebe Mama, und ich hab es bedacht, mehr als du weißt, hab es mir ihrem Schmerz verarub und nichts tat. übrer Nicht nur der Huſten Wenn mai ihr die Sorgen nahm, ihr kräftige Speiſen und Weine verſchaffen konnte— dann würde ſie bald auch von dem quälenden Huſten ſein. Und ihr all das zu verſchaffen, lag in ihrer Hand. Sie brauchte nur morgen Wendheim zu ſagen: Ja— ich will. war der Mutter geholfen und Magda kon draußen die drückende Stellung aufgel und bei der Mutter bleiben, bis dieſe wieder geſund und kräftig war. Walter konnte doch noch das Gymnaſium beſuchen, was er ſo gern wollte, und man konnte ihm das Studium ermöglichen Und Frieda, ihre luſtige, drollige i Schweſter, konnte nach Herzensluſt in heims Wagen ſpazieren fahren. Auch würde profitieren, wenn ſie ſich zu Hafreit Deftelt 18 Nia: Wend⸗ * zyred 47 Ddieſem Opfer entſchließen konnte: alle würden ſie ſich freuen und glücklich ſein. War das nicht eines Opfers wert? Aber würde ſie nicht den gütigen Mann, der ſie febte, betrüber und be⸗ lügen, wenn ſie ſeine Werbung annahm 7 Verdiente er das? Nein— tauſendmal das konnte, durſte ſie nicht tun. Sie müßte ihm wenigſtens die Wahrheit ſagen, daß ihr Herz einem andeien gehörte. Ja, das wollte ſie ſun, dann würde er ſeine Werbung zurück⸗ ziehen und ſie hatte ihre Pflicht getan, gegen uns Tochler nicht J ſcheidung in ihre Hände; denn trifft ihr Lebensglück.“ Oſch r ſyn und ihre Lieben. Wenn er ſie dann nicht mehr zur Frau begehrte, dann hatte ſie ſich wenigstens keine Vorwürſe zu machen. Und dann dachte ſie an Heinz Römer. Wenn er nun erfuhr von Wendheims Werbung. So eiwas blecht nicht verborgen. Wenn er bärte. ihr zuſammenbre würde Junge Menſchen denken dem nein, empfangen warmen Die alt Herzen zugehört. 5 ſagen N ſie den Leben Valet zi Wendheim war worden Worten feine Dame halte ihn m „Lieber Herr Wendpeim, ſehr. Doch kann un * 9 er vorgreiſen. Gortſetzunng folgt.) *