Amtlicher Teil 1 mtlicher Teil. fiauan ode Machen Bel e eventl. auch ekanntmachung. f Betr.: Den Verkehr mit Zucker; hier Einmachzucker, 2. Rate. zur 1 8 see Die zweite Zuteilung von Zucker für die häusliche Obſt— gen Platze geſucht f verwertung gelangt alsbald zur Ausgabe. Die auf jede Näheres Ia der Expeditlon. verſorgungsberechtigte Perſon, alſo auch auf Militärperſonen Das Gras Mussten wir solch Leid erleben Das ein Herz kaum tragen kann? Tieferschüttert und mit Beben Fühlen wir was Gott getan. Ach ein Sohn ist uns entrissen, Den die Seinen schmerzlich missen Und der Teure kehret nicht, Wenn im ram dasHerz uns bricht. — außer militäriſcher Verpflegung und Brotgetreideſelbſtverſor— ger, entfallende Menge beträgt 2½ Pfund, ſomeit nicht 5 N Erſcheint dreimal wöchentlich:]Geſchäfts⸗ Anzeiger Vereins⸗ Anzeiger Inſeratenpreis: r 2 ö 10 1 * 1 1 7 5 15 —— 8 e . Zuckerſperre verfügt iſt; die Abſchnitte 19 bis 23 der Zuk— kerkarte haben Giltigkeit. Heppenheim, den 18. Juni 1918. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur allge— meinen Kenntnis. Die Verteilung des Zuckers an die Spe— zereihändler erfolgt am Montag, den 17. Juni 1918 von vormittags 9 Uhr ab bei dem Obmann Winkenbach. Säcke ſind mitzubringen. Der Verkauf an die Bevölkerung beginnt vom kommenden Dienstag, den 18. ds. Mts. ab. Viernheim, den 14. Juni 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Belanntmachung. Betr.: Den Verkehr mit Zucker; hier Sonderzuteilung für Kürzung der Mehlration. Als Erſatz für die durch die vorübergehende Kürzung der Mehlration der verſorgungsberechtigten Bevölkerung ent— zogenen Nährwerte iſt in dieſem Jahre eine Zuckerzulage be— ſtimmt worden; dieſe beträgt pro Kopf 1¼ Pfund und kommt Anfang Juli zur Verteilung. Vom Zuckerbezug bleiben diejenigen Perſonen ausge— ſchloſſen, denen der Zuckerbezug durch beſondere Verſügung geſperrt iſt. Die Abſchnitte 24—26 der Zuckerkarte haben Giltigkeit. Heppenheim, den 10. Juni 1918. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Obige Bekanntmachung bringen wir zur allgemeinen Kenntnis. Die Ueberweiſung des Zuckers an die Verſor⸗ gungsberechtigten geſchieht vorausſichtlich bis Anfang Juli. Den genauen Tag der Ausgabe werden wir nach Eintreffen des Zuckers veröffentlichen. Viernheim, den 14. Juni 1918. ö Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 5 Bekanntmachung. Betr.: Brotmarken-Ausgabe. Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 17. bis 30. Juni 1918 erfolgt am Montag, den 17. Juni 1918, vormittags im Wachtlokale des Rathauſes in der ſeit— herigen Reihenfolge. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe hier zu melden. Betr.: Verteilung von Nähfaden. N Nachdem die Verſorgung der Gemeindeangehörigen mit Nähgarn ſoweit ſichergeſtellt iſt, wird die erſtmalige Ausgabe im Laufe der nächſten Woche erfolgen. Der genaue Termen wird noch bekannt gegeben... Diejenigen Familien bezw. Perſonen, welche berei's Baumwollnähgarn erhalten haben, wollen ſich am Monts g, den 17. ds. Mts., vormittags von 9 bis 11 Uhr bei der Bezugsschein-Ausgabestelle unter Vorfuß der entſpr. beſcheinigten Bezugskarte melden. rungen zur Folge. Ein 15jähriges Waiſenmädchen kann unter günſttg en Bedingungen in geeignete Dienſtſtelle gegebeben werden. Geeignete Perſonen oder Familien wollen ſich bis! 18. ds. Mts. bei uns melden. Betr.: Impfung im Jahre 1918. Der diesjährige öffentliche Impftermin för die im vorigen Jahre geborenen Kinder wurbe auf Donner s— tag, den 30. Juni 1918, vormittags feſtgeſetzt. Die Impfung findet in dem neuen Schulhaus ſtatt und wird den Angehörigen der Impflinge die Stunde des Er— ſcheinens durch die Polizei mitgeteilt. Die Verhaltungsvor— ſchriften, die ebenfalls zugeſtellt werden, ſind genau zu be— folgen. Für die Impfung ſolcher Pf ichtigen, welche im Ter— min nicht erſcheinen, müſſen die Vertreter auf ihre eigenen Koſten ſorgen und wenn der geſetzlichen Pflicht nicht his zum Ende des Jahres genüat wird, treten die geſetzlicken Nachteile ein. Viernheim, 13. Juni 1918. Großherzogliche Burgermeiſterei Viernheim. Lamberth. immer noch: Lumpen, Wollabfälle, Korke, Papier, ſowie altes Eiſen und dergl. zu den höchſten Preiſen, ſoweit eine Beſchlagnahme nicht entgegenſteht. S. Schindler, Aunaſtraße. Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu u. Stroh! Landwirte helft dem Heere! von einem„Lachenlos“ ab— 115. odes-Anzeige. Adler, zur alten Pfalz. Gasherd zu verkaufen Rathausſtraße 38. Gefunden ein Knabenkittel. Gegen Einrückungsgebühr abzuholen Wieſenſtraße Nr. 19. Jugend wehr. Heute Abend ½9 Uhr an der Götheſchule pünktlich und vollzählig antreten. Der Leiter. Eine Henne Tieferschüttert teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht mit, dass unser heissgeliebter und unvergesslicher Sohn und Bruder, Füsilier Georg Busalt Inhaber des Eisernen Kreuzes I. und II. Klasse am 31. Mai 1918 auf Frankreichs Schlachtfeldern im 20. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Wir bitten, seiner im Gebete zu gedenken. Viernheim und im Felde, den 14. Juni 1918. In tiefstem Schmerze: Familie Valentin Lang 2. mit 9 Jungen, zu verkaufen Bürſtädterſtraße Nr. 188. Starke Großer ovaler Feldpoſt⸗Kartous 5 FIhilegel in allen Größen bei Jakob Beyer. Tomaten⸗ und Weißkraut⸗ mit Goldrahmen, billig zu verkaufen. Setzlinge verkauft Mohr, Heddesheim Martin, an der Apothek. Muckenſturmerſtr. 19. Einer titl. Einwohnerſchaft von Viernheim zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich eine Annahmestelle für Schuh reparaturen übernommen habe. Saubere, gute Arbeit bei ſchneller Pedienung kann ich zuſichern. Was ich bis Mittwoch habe, kann Sonntag Vor— mittag wieder abgeholt werden. Frau Schmidt, Schulſtraßt 5. Unterlaſſung der Anmeldung hat unangenehme Welte agen jeden Alters für ganz leichte saubere, sowie für schwere Arbeit bei dauernder Beschäftigung sofort gesucht. Hebelwerk Mannheim Industriehafen. Leichte Arbeit: Strebelwerk Diffenestrasse Schwerere Arbeit: Strebelwerk Industriestrasse. Welschkorn jedem Quantum, kauft zum höchſten Preiſe Joh. Kiß, Makler, Lorſcherſtr. 15. Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 16. Juni 1918. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung fällt aus. Donnerstag, den 20. Juni 1918. Abends 8 Uhr: Strickabend. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Heddesheim. Sonntag, den 16. Juni 1918 (4. Sonntag nach Pfinggſten). 7 Uhr: Austeilung der hl. Kommunion. 8 Uhr: Frühmeſſe 110 Uhr: Hauptgottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½2 Uhr: Herz⸗Mariä-Bruderſchaft, verbunden mit Andacht für Heer und Vaterland mit Segen. 3 Uhr: Verſammlung der martaniſchen Jungfrauenkongre— gation mit Vortrag und Segen. Das in der Schule abgelieferte Brotgetreide zahle ich am Sonutag Nachmittag von 1—4 Uhr in meiner Wohnung aus. Was nicht abgeholt wird, ſende am Montag auf Koſten der Empfäuger per Poſt zu. Unterkommiſſionär Schalk. darunter ein Eckhaus mit 0 U f f Hofraiten Laden, ſowie das beſte Mittel bei der Auf— Abak⸗Pfl 1. 5 20 zucht der Schweine und Ta fl 75 Pf ſillzen Kälber, hebt die Freßluſt,[verkauf fördert die Gewichtszunahme, ſchützt vor Krankheiten und verhütet das Krummwerden. 1 gr. Originalflaſche 4.25. Gärtuerei Jöſt. Kaliſalz friſch eingetroffen. Zu haben in der Floradrogerte E. Richter. Joh. Schneider Wwe. Kirchliche Anzeigen der cvangeliſchen Gemeinde Heddesheim. 4. Sonntag nach Pfingſten 1918, 16. Jun. Vorm. ½10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Nachm. 1 Uhr: Chriſtenlehre. Hundert Sortiererinnen für Akkordarbeit gesucht. Arbeitsnachweis d. Industrie Mannheim D Schwetzingerstrasse 17. Unabhängiges Organ Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugsprels: la monatlich 50 Pfg. einſchl. Traͤgerlohn „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. e. D Gratisbeilagen: Euthält alle amtlichen Ankündigu Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Die 1 ſpaltige Petit⸗Zelle 25 Pfg., U die Reklamezeile 60 Pig. — 3 Guußk, Birger Len 5 eee 29 R ſt 9 N* f. Exel Viel U N Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 72 e e 3 N Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gr igen der Behörden Viernheims und Umgebung. 9 Mk. furs Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Nathausſtraße. Telefon 217 A. 71 — ß Dienstag, den 18. Inni Lokale Nachrichten. * Viernheim, 18. Juni. Die Bienenzucht, welche zur Zeit auch ſehr im Intereſſe der Volksernährung liegt, wird auch in unſerer Gemeinde eifrig gefördert. Der unter Leitung des Kreisobmannes und Vorſitzenden der hleſigen Ortsgruppe Herr Lehrer Fertig abgehalteue Unterrichtslehr— gang konnte am letzten Sonntag geſchloſſen werden. Das Ergebnis iſt recht erfreulich. Herr Lehrer Fertig hat es außerordentlich gut verſtanden, die Teilnehmer in Theorke und Praxis zu unterweiſen. Den bis ins einzelne ausge— arbeiteten Vorträgen folgten die eingehenden Erläuterungen und Erklärungen an dem muſtergültigen Bienenſtande des Unterrichtsleiters. Im Herbſt dieſes Jahres wird noch an zwei Sonntagen über die Einwinterung und die in der käl— teren Jahreszeit erforderlichen Maßnahmen geſprochen werden. * Viernheim, 18. Juni. Zu der vom Kriegs— amt nach dem Stande vom 1. Januar neubearbeiteten Zu— ſammenſtellung von Geſetzen, Bekanntmachungen und Verfü— gungen betreffend Kriegsrohſtoffe nebſt deren Nachträgen, Ausführungsbeſtimmungen und Erläuterungen iſt das 2. Er⸗ gänzungsblatt nach dem Stande vom 1. Mai 1918 erſchienen. 0 Dieſes Ergänzungsblatt wird den Beziehern der Zuſammen— ſtellung ohne Anfordernng koſtenlos nachgeliefert. Sollte die Nachlieferung nicht erfolgen, ſo iſt dasſelbe bei der Stelle inzufordern, durch welche die Zuſammenſtellung bezogen worden iſt. * Heddiesheim, 18. Juni. Das Spritzen [der Reben. Vom 20. bis 22. Juni iſt ein ſtärkerer Ausbruch der Bluttfallkrankheit zu erwarten. Bis dahin müſſen darum die Reben zum zweitenmal mit einprozentiger oder 2prozentiger Perozidkalkbrühe geſpritzt ſein. Kurz da— rauf ſollten die Reben bei warmer Witterung geſchwefelt werden. e — Reichsgerreideordnung. Das Kriegsernäh nungsamt veröffentlicht die Reichsgetreideordnung für die Ernte 1918, die im weſentlichen von der vorjährigen ich wenig unterſcheidet. Neu iſt die Einbeziehung von Mais und Lupinen in die Zwangsbewirtſchaftung, da dieſe Fruchtarten in ſteigendem Maße der menſch— ichen Ernährung dienſtbar gemacht werden. Da aber die Beſchlagnahme erſt mit der Trennung vom Boder eintritt, wird die Verwendung von Lupinen zur Grün düngung nicht behindert. Die Grünfütterung von Mais und Lupinen bleibt nach wie vor zuläſſig. Die zur Er nährung der Selbſtverſorger und zur Beſtellung der Grundſtücke den Landwirten zu belaſſenden Mengen ent— ſprechen im allgemeinen denen des Vorjahres. Die Feſt ſetzung der zur Fütterung beſtimmten Mengen wird im Auguſt durch den Reichskanzler erfolgen. Die Ver pflichtung, eine kauf männiſch eingerichtete Geſchäfts— telle zu unterhalten, wird künftig auf alle Kommu— nalverbände ausgedehnt. Endlich wird das Rechk der Selbſtwirtſchaft auf ſolche Kommunalverbände be— ſchränkt, die nach den Erfahrun der Wirtſchaftsjahre 1916 und 1917 mit ihrer Brolgelreideernte ihre Bevöll kerung wenigſtens bis zum 15. Juni 1918 ernähren können. — Ernteſchätzung. Auch in dieſem Jahr wird wieder eine Ernteſchätzung vorgenommen werden, und zwar für Brotgetreide während der Monate Juni und Juli, für Futtergetreide und Hülſenfrüchte im Auguſt für Hackfrüchte und einige Gemüſeſorten im September und Oktober, 1 N — Ablieferung von Stroh aus der Ernte 1918. Der Strohbedarf der Heeresverwaltung, der Strohaufſchließungsanlagen, der kriegswirtſchaftlichen Be— triebe und der großen Städte wird auch im nächſten Wirtſchaftsjahr im Wege der Landeslieferungen aufge dracht werden müſſen. Der Bundesrat hat die aufzu— bringende Menge auf 2,3 Millionen Tonnen ſeſtgeſetzt. Davon ſind bis 30. September 1918 600 000 Ton— gen abzuliefern. Die Verteilung auf die Lieſerungsver— hände und die Erzeuger ſoll bis 15. Juli durchgeführt ein, damit die Landwirte ſo früh wie möglich unter— ktichtet ſind, wieviel Stroh ihnen für die eigene Wirt— ſchaft belaſſen bleibt. Die Veröſſentlichung der Preiſe iſt zu erwarten, ſobald ſich das Ergebnis der Stroh— ernte überblicken läßt. Die Aufhringung des Strohs iſt beſonderen, von den Landesbehörden einzurichtenden Stellen übertragen. N Vermiſchtes. Peulſcher Fllegerbund. Auf Anregung der Inſpetzon der Fliegertruppen und mit Genehmigung des hommandſerenden Ge— lerals der Luftſtreltkräſte iſt eln PHeutſcher Allegerhund ges ſründet worden, der der Fliegertruppe und der eluſchlägſgen Induftrle den mtſgen Nachwuchs ſichern ſoll. Her Bund ſolrd ur Ausbildung im Werftblenſt ee eineſchten, von denen ge erſte in Slbbeutſchland in Augsburg bel den Rumplerſperkken A.„G. gehlldet with e een er(ran ee irn golchntehen Argen, vo in einer ſüddeutſchen Reſidenz hatte kürzlich der Magiſtrat e Tabaleerſatz. Ein zur freiwilligen Kleiderablieferung aufgefordert. Ein Beamter mit der Poſt ein dz, fein iner hohen Behörde ging an ſeinen nicht eben vollen Kleider- ſtopfte fich dan d'en chrank und ſtellte da feſt, daß dort u. a. ein ſchöner alter beſſeren Ta. ucht hat„„ In dünn e Hehrock hänge. Da die Mode dieſes ehrwürdige Stück kalt 9 a f 5 8 87 ele 3 gut chen laſſe. Er beda c ch ſpäter bei jeſtellt hatte, ſo entſchloß ſich unſer Mann zur freiwilligen für den Tabak. Zu ſeiner größten er wende en Übliefe rung bei der Sammelſtelle. Da kam ihm in Erinnerung, ihm darauf en JJV ung en aß ſich in dem Amte, in dem er beſchäftigt iſt, jeder Urlauber ſondern— örrten 1% on leinen Tabak geſchickt zor ſeiner Abreiſe in Gehrock und weißer Binde bei ſeinem 55 1 Shef melden müſſe. Vorſichtig, wie unſer Mann war, ging er alſo zunächſt zu dieſem Vorgeſetzten und fragte, ob er künftig zen Abſchiedsappell auch in einem Straßenanzug machen dürfe. dieſe Frage wurde mit, aller Entſchiedenheit verneint, da an— onſten die Diſziplin in jenem Miniſterium aufs ärgſte gefährdet e 6 verde. ö die Herſtellung ſehr einfach. Sh a 3 Ulrainiſches Geireide. In Berlin iſt anfangs voriger erſle Nufchner der zelhung. In, Damaskus oche eine Sendung von 600 Tonnen Weizen aus der Ukraine Truppenver ande in ö Spelen elan eingetroffen. ſchienen. Sch fftleiter I enen Unterſchlagungen. Angeſtellte der Rhein-Moſel-Einkaufsge⸗ 03 f er ca be N ſellſchaft, von der die Kommunalverbände der Rheinprovinz zu b h en ü een ee enen berſorgen ſind, haben große Mengen der Lebensmittel unter- vom Oberkr e„ttellungeder He ſchlagen und zu ihrem Nutzen verkauft. Bis jetzt ſind 11 Per- fängnis 170 onen verhaftet. Gutsverwalter 1 fond Neue Schubertquartette. In Zell am See(Salzburg) wurde v. Eberſtein, hatte in fünf Fällen Schwein nuf dem Dachboden einer Villa ein vergilbtes Heft von 30 die Landeszentralſtelle aba werden er Seiten gefunden, das drei Quartette für Flöte, Gitarre, Viola verkauft al i f gehste ind Baß, von Franz Schuberts eigener Hand geſchrieben, ent- Eberſtein hält. Schubert war mit den Vorfahren des Beſitzers eng be- zu 3 M freundet geweſen. Wie tief Gewiſſenskampf. Eine Frau Breithaupt in Berlin hatte Mittelländiſchen ſhrem Sohn, der fahnenflüchtig war, unter falſcher Adreſſe haben ergeben, daß das nenlie zweimal je 700 Mk. geſandt, um ihm zur Flucht nach Polen Tiefe 20 ter zu durchdrin zu verhelfen. Sie wurde zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. 0 n 48 ter 1 ſick Kunſtnaſen. In der Geſellſchaft der von M. Kraus jüngſt ein Mann mit eine vorgeſtellt, die ſich durch täuſchende Natur: Vorzüge auszeichnet. Ihr N il iſt Gelatine-Kunſtnaſen müſſen öfters Sonnenſtrahlen brgenommene pholograpl 1 51 Jugendliche Diebe. Die Strafkammer in Danzig handelte gegen 5 Schüler einer höheren Lehrauſtalt, die wäh Fünfviertelſahren Einbruchsdiebſtähle in Danzig und Langfuhr berübten. Der Wert der entwendeten Gegenſtände ſoll ſich auf ungefähr 50000 Mk. belaufen. Allen Angeklagten wurden mil vernde Umſtände zugebilligt. Wegen unbefugter Entziehung elek- an kriſcher Kraft erhielt jeder der Angeklagten 15 Mk. Geld— Metern, ürafe. Im übrigen wurde der Schüler Grentzenberg wegen doch als ſch 0 32 Diebſtählen zu 3 Jahren Gefängnis, Heſſe wegen 18 Dieb— on 200 Metern ſtählen zu 1 Jahr 3 Monaten, Rohlfing wegen 5 Diebſtählen Witze vom zu 6 Monaten, Reinicke wegen 6 Diebſtühlen zu 8 Monaten Ba grün · und Lamprecht wegen 9 Diebſtählen zu 9 Monaten Gefängnis iber ſonſt ham en verurteilt. Teurer Wein Dus tiefſte Bohrloch. Das tiefſte Bohrloch im Bergwerk— Verſteigerunger detrieb befand ſich ſeither in einer Kohlengrube bei Gruchow dom in Oberſchleſien und es hat eine Tiefe von 2240 Meter. Die Amerikaner ſind aber, was nicht auffällig iſt, im Begrifß, die f ö preußiſche Bergwerkverwaltung zu übertrumpfen. Die Erdöl— m Einkauf etwa 120 Mk bohrungen auf der Claryfarm in Pennſylvanien, die bisher ibliche Handwerker. Nach d 2200 Meter erreicht haben, ſollen auf eine Tiefe von 2438 Meter nerkskammern giht es in Deulſchlan 8000 Fuß) fortgeſetzt werden. meiſterinnen und 29000 geprüfte weihli Vie geſchmuggelten Kronjuwelen. Reuter meldet, amerika Bauern als preußiſche Provinz. niſche Steuerbeamte ſeien einer Geſellſchaft auf die Spur ge— Faßbewirtſchaftung iſt nach Jeitungsme kommen, die Juwelen des früheren ruſſiſchen Kronſchatzes im Firma ein Schreiben zugegangen Wert von 8½ Millionen Mk. nach Amerika ſchmuggeln wollten Weiſe ausgefüllt war: Bundesſtaat: Anige Juwelen ſeien gefunden, nach den andern werde geſucht Verwaltunasbezirk München. Auch au — Es wäre intereſſant zu erfahren, wer die jetzigen Beſitzer ſind kenntniſſe ſcheint alſo die Krieaswirkſchafk einſgcemaf Betrug belm Rennſport. Bei öſterreichiſchen Wettrennen ge— zu wirken; dabei ſollte doch gerade wann ein Pferd des Großhändlers Guttmann in Budapeſt. den ſewirtſchaftung weniaſtens über 1 erſten Preis, das nach dem Urteil der Sachverſtändigen nicht Erhöhung der Zipilliſte Kais imſtonde geweſen wäre, Sieger zu werden. Es wurde eine Unter„Az Eſt“ erfährt. ſoll in ſechug eingeleitet, die ergab, daß der Sieg des Pferdes vor entwurf über die n em Rennen verabredet worden war, indem die anderen Jochey— ſeiden Ländern je 113000 N reiter gegen Beſtechungsgelder ihre eigenen Pferde beim Rennen Eine ub rainiſche Königskrone. zurückhielten.[Ueber Land und Meer“ beſt Feuersbrunſt. Der Pariſer„Matin“ meldet aus Neuyork, am 2. Juni habe ein Brand im Arſenal von St. Louſs große Beſtünde militäriſcher Ausrüſtungsgegenſtände vernichtet Der Geſamtſchaden betrage 25 Millionen Mk. Zeiltungsverkauf. Nach dem„B. T.“ iſt die fortſchrittlich „Danziger Zeitung“, deren Geſchäftsführer der preußiſche Land iagsabgeordnete Dr. Herrmann iſt, durch Kauf in den Beſit einer rechtsnationalliberalen Geſellſchaſt übergegangen, bei der die Eigentümer des Graudenzer„Geſelligen“ in erſter Linit deteiligt ſein ſollen. Fürſten und Könige des Papſtes In 5 im Jahre 1253 Kalitſch- Wladi Kreuze üb his zum 2. Jun 1 mhol aufhewahrt und dieſer Feſtung durch Petersburg verf p iſtl zurzeit nicht Brand. Am Königsſee in Berchtesgaden ſind fün ne„Im Krlege iſt alles Schiffshallen mit acht Motorbooten, dem König von Bayer! Handftädtcher j ſehörig und an einen Schiffmeiſter verpachtet, ſamt den Lade. zu einer B jallen und Nebengebäuden und dem Rebenhaus des Gaſthaufe laufen. Die klärte ium Schiffmeiſter abgebrannt. Die Habe der Kurgäſte— iſt ver dazu bereſt und verkaufte nichtet. Der Schaden beträgt 800 0% Mik Die. Jeuerweht für io M.„Im Kriege iſt war zu einem Brand in der eine Stunde entfernten Kiliansmühle meinte ſie, als ſie den Pi nusgerückt und konnte erſt nach 2 Stunden eingreifen. mit dem hohen Preis ſehr Der Schleichhandel. Aus München wird berichtet: Nachden ihm noch. ein zweites nie Jagdzeit auf Rehe begonnen hat, wenden Schlelchhändlet geſchah Als nun der den Kniff an, als Jäger verkleidet, in ihren mit Tannengrün die Baquerofrau verzierten Ruckſäckhen ſchwarzgeſchlachteles Kalbfleiſch in die Stadt„Im Krlege it zu ſchmuggeln. Es ſind ſchon verſchledene ahgefaßt worden man nehmen Reuſchnee. In den Allgäuer Bergen iſt, wie aus dorf gemeldet wird, ſo viel Neuſchnee gefallen, daß die Gemſen N 0 N aus Hunger zur Aeſung in die Täler herabſteigen. mir, wieder! Zeit Exploſion. In der Materialwarenſahuſcz von Buſch. in 8 ies 0 le. 0 Mafn'z fand am Mittwoch mitta geine Kploſion ſtalt, duch Nechen 3 die ein Betriebsgebäude 1 leckenſeiſe. Eutfe Hberſt ohne zu bezahlen Witze vom Tage zerſtört wurde. 4 Perſonen ſind tot die pon Kriegaſelfe 50 bis 60 verletzt, darunter 15 ſchwer 8 een eie Umſchwung. Die in der Schweſg, erſcheinende„Ruſſiſche allverehrter Her Preſſekorreſpondenz“ meldet: Her wieder in Frethelt, geſet Beamter:„Ack ſelthere ruſſiſche Kriegsminlſter, Suchonlingc, einſt Miilionät„Nun, Gott ſeſ heute ohne jegliche Mittel, bekleidet ſetzt bie Stelle eines Pförtner, in einem bolſcheſolſtiſchen Aimtogimmer. Er konnte megen ſeines Kun det Sue vorgeriſchten Alters kelne andere Beſchäftigung inden Ole ee 30 g te der. Gemahlin des Krlegomfulſters verkauft in einem Petershurger 80 Worte.. Kinder Kinothegter dle Prograsmgektel de, Worte ändert. Die Ninder. 14 94 7 1 4 1411 Sätze bilden Jränzchen, der e Amertkantamug. Wie dſe„Newport Tunes Wel t Rommt mit folgendem Saß Manche in der Stadt Cleveland(Ohio) eln Jag ſeſtgeſezt worden. an manche Leute damſtern undeimlich.“ dem öffentlich auf einem großen Ochekterhanſen deutſche Schul bülcher, Werte der deutſchen Hitergtur, deuſſche Motelg, deutſche Phpnographen platten und beutſche Bilder berbraunt werden ſoflen, ———— — ———— ———ů—jr1— 3 5 ö 1 5 ee FEFFCECECECCCCCCCCCC 3 e Die Sicherung Belgiens. Bereits die erſte, regelmäßig in Frankreich erſcheinende Zeitung, die„Gazette de Franee“, die der Kardinal und allgewaltige Staatsminiſter Richelieu im Jahre 1631 gründete, verfolgte ausſchließlich den Zweck, Stimmung für die Er⸗ oberungspläne der Regierung zu machen. Die Wirkſamkeit dieſer Propaganda iſt ganz unge⸗ heuer geweſen, denn ſchon 1683 ſtand in Frank⸗ reich die Anſicht feſt. daß die Grenze des Landes nach Oſten und Nordoſten am linken Rhein⸗ ufer zu verlaufen habe. Demgemäß wurde unter sd wig XIV. i: der franzöſiſchen Nation allgemein in Wort und Schrift das Recht auf die Gebiete des heutigen Belgiens betont. Allein die Verſuche des Sonnenkönigs und ſeiner beiden Nachfolger, Ludwigs XV. und Ludwigs XVI., neben beulſchen Landen auch Belgien an Frankreich zu bringen, ſchlugen fehl. Zur Zeit der franzöſiſchen Revolution er⸗ lönte in Frankreich von neuem der Ruf nach Belgien. Im Jahre 1792„beſtimmte“ die vor⸗ läufige, ausführende Regierung den Rhein als Nord⸗ und Nordoftgreuze der Republik! Mit größerer Görlichkeit, als ſie die heutigen Macht⸗ raber in Paris auszeichnet, erklärte Merlin de Opuai namens des Wohlſahrtsausſchuſſes im Parlament,„die Belgier und Lätticher ſollen nur in dem Sinne frei und unabhängig ſein, daß ſie— Franzoſen ſind. Teils durch Er⸗ oberungen. teils durch Verträge müßten die⸗ jenigen Gebiete zu Frankreich kommen, deren Beſitz ihm gutdünke, ſelbſt ohne ihre Bewohner zu kennen!“ Dieſe Grundſätze des Direktoriums machten ſich auch das Konfulat und das erſte Kaiſerreich zu eigen. Gs gelang ſogar den Franzoſen für kurze Zeit(1801—1815) in Flandern zu herrſchen, wo ſie ihr„Kulturwerk“ alsbald mit militäriſchen Aushebungen be⸗ gannen! Der Wiener Kongreß brachte Belgien an Holland. Jetzt wurde von Paris aus gegen die Niederlande eine eiſrige Propaganda ge⸗ lrieben. Aber der Engländer verdarb wieder einmal ſeinem heutigen Bundesgenoſſen die Suppe. Es kam am 4. Oktober 1830 zur Gründung des Königreichs Belgien. Keineswegs aber ließ ſich nun Frankreich darin ſtören, das als neutral erklärte Land weiter als ein franzöſiſches zu betrachten, es möoͤglichſt franzö⸗ ſiſchen Intereſſen zugänglich zu machen, vor allem ſeine Preſſe in die Hände von Französlingen zu bringen. Der belgiſche Eroberungsgedanke wurde im franzöſiſchen Volke eifrig weiter genährt. Mit unverhüllter Offenheit erklärte Adolphe Thiers in der Kammer:„Ja, meine Herren, wer iſt unter Ihnen, der nicht wünſcht, daß uns Belgien wieder gehöre? Wir alle wünſchen es, und wir ſind überzeugt, daß es dazu kommen wird.“ Und der Hiſtoriker Théophile Lavallbe ſchrieb:„Die Neutralität Belgiens iſt ein Hirngeſpinſt. Es iſt der unvermeid⸗ liche Kriegsſchauplatz für franzöſiſche Ein⸗ fälle.“(Talleyrand verſuchte 1831 Preußen ſſür den Plan einer Teilung Belgiens zu ge⸗ winnen!) Napoleon III. endlich ſcheute ſich nicht, Preußen 1866 einen Vertrag anzubieten, nach dem es Frankreich Waffenhilfe leiſten ſollte, wenn dieſes ſich gezwungen ſähe, in Belgien einzumarſchieren! Nur Preußen hat es Belgien zu danken, wenn es damals nicht von feinem landhungrigen Nachbar verſchluckt wurde. Auch nach dem Sturz Napoleons III. hat das Beſtroben in Frankreich nicht nachgelaſſen, Belgien an ſich zu reißen. Man beſchränkte ſich darauf, dies zunächſt„moraliſch“ zu tun. Die friedliche Eroberung Belgiens, geſtützt durch allerhand Vereinigungen„kultureller“ und„wirt⸗ ſchaftlicher“ Art, nicht zum mindeſten durch ſtatt⸗ liche franzöſiſche Geheimſonds, gelang der dritten Repüblik in einer die franzbſiſche Regierung durchauz befriedigenden Weiſe. Beim Aus⸗ bruch des Weltkrieges glaubte Frankreich ſich am Ziel ſeiner Wünſche. Die Unterſtützung durch die Belgier galt ihm ſicher, und darauf baute auch der Generalſtab in Paris ſeinen Offenſivpplan auf. Man erwartete den Anſchluß der Belgier ſchon beim beabſichtigten Durch⸗ marſch durch deren Land. Die politiſche An⸗ gliederung aber nach der vollſtändigen Nieder⸗ D 77 AA 5 1 8 Die Geſchwiſter. 9 Notan von H. Courths- Mahler. Jortſe tung.) Es erfaßte Gabriele wie ein Rauſch. Sie wollte umkehren, wollte ſich an ihn klammern und ihm ſagen: Behalle mich— mach mit mir, was du willſt— nur laß mich bei dir bleiben. Da erhob er ſehnend die Arme, als wiſſe er, was ihren fliehenden Fuß aufgehalten. Das gab ihr die Macht über ſich ſelbſt zurück. „Tu's nicht,— bring das Opfer ganz, damit es keinen Weg mehr gibt, der dich zu ihm führt. Du reißt ihn ſonſt mit hinab ins Verderben und zerſtörſt ſein gellebles Leben.“ So ſprach ſie zu ſich ſelbſt. Weinend winkle ſie noch einmal mit der Hand,— er gab den Gruß 195 5 Da floh ſie davon— ſie floh vor ſich ſelbſt. In unbeſchreiblichem Zuſtande lam ſie nach Hauſe. Ihre Mutter ſah beſorgt in die fieber⸗ haft glänzenden Aug n und drang dorguf, daß Gabriele zu Beit ging. Sie öffnete ihr die Kleider, zog ihr Schuhe und Strümpfe aus und rieb die froſterttarrten kleinen Füße warm. Dann legte ſie ihr eine Kompreſſe auf die heiße Stirn und ſtreichelte immer wieder die blaſſen Wangen. alter und Frieda verhielten ſich mäuschen⸗ ſtill. Es war ſo eigen, ſo ſonderbar, daß Gabi krank ſein ſollte. Sie konnten es nicht ſaſſen. Und Gabriele ließ alles ſtumpf über ſich er⸗ 77 Die Stunde, die hinter ihr lag, war hr ſo furchtbar ſchwer geworden, daß ſie meinte, nichts im Leben könnte ſie härter treffen. Fiage Deulſchlanbs. Allerdings war man ſich! Der wohl bewußt, daß England als Preis für die Mithilfe beim Raubzug die flandriſche Küſte uberlaſſen werden müßte. Der notwendige, ſchnelle Einmarſch der deulſchen Truppen in Belgien vereitelte nun nicht nur den franzöſiſchen Kriegsplau gegen uns, ſondern auch den Plan der Eroberung Belgiens. Wieder einmal iſt den Franzoſen der ſeit Jahrhunderten erhoffte und vorbereitete Raub des belgiſchen Landes entgangen, und Deutſch⸗ land iſt es, das Belgien den zufaſſenden Händen der frunzoſiſchen Impe⸗aliſten entriſſen hat. Deutſchland muß aber auch vor ſpäteren neuen Überfällen aus Belgien heraus bewahrt bleiben, und Belgien darf als unabhängiger Staat nicht wieder zu einem Werkzeug Frankreichs und Englands herabfinken. Sind dieſe Garantien gegeben, dann wird Belgien einer neuen beſſeren und ſicheren Zukunft eutgegengehen. .— Briefe aus dem Reichstag. (Orig.⸗Ber.)—ig. Berlin, 11. Juni. Von den kleinen Anfragen, die zu Beginn der Sitzung behandelt wurden, bezog ſich eine auf einen Fall von Lynchjuſtiz im Staate Illinois in Nordamerika, wo ein geborener Deutſcher gehängt wurde, nur weil er deutſch⸗ freundlicher Geſinming verdächtig war. Der Vertreter des Auswärtigen Amts teilte mit, daß die Reichsregierung durch Vermitllung des ſchweizeriſchen Geſandten in Waſhington energiſche Vorſtellungen erhoben habe. Mit der zweiten Anfrage kam man ſchon auf das Gebiet des Heeredetats, mit deſſen Beratung dann der Reichstag beginnen ſollte. Der Ab⸗ geordnete Dr. Müller ⸗ Meiningen führte Beſchwerde über die neue in der Armee ein⸗ geführte Tabakmiſchung, die zum großen Teil aus Buchenlaub beſtehe, aber von dem Fabrilanten, obwohl ihn das Laub nur 10 Mark pro Zentner koſte, mit 500 Mark pro Zentner verkauft werde. General v. Oven vom Kriegs⸗ miniſterium begründete die Verwendung dieſez Buchenlaubtabaks, von dem eine ganze Reihe von Päckchen und Proben auf dem Tiſch detz Hauſes niedergelegt war, mit dem Mangel an wirklichem Tabak. Die Miſchung ſei aber inzwiſchen zurückgezogen worden; man werde wohl aber darauf zurückkommen müſſen, da der Soldat immer noch lieber ſchlechten Tabak rauche als gar keinen. Stürmiſchen Widerſpruch fand der General, als er den Preis damit begründete, daß darin auch die Steuer— Steuer auf Buchenlaub!— enthalten ſei.— Die Ausſprache über den Militäretat leitete der Kriegsminiſter mit einer Schilderung der Kriegslage ein, die erfreulich zuverſichtlich klingen konnte und namentlich in aller Form noch einmal die völlige Vernichtung und Aus⸗ ſchaltung der Fochſchen Reſervearmee feſtſtellte. Daneben begründete der Miniſter die Militär geſetze, deren Beratung mit der des Etats ver⸗ bunden iſt: die Novelle, die eine Milderung der Militärſtrafen für Achtungsverletzung vor verſammelter Mannſchaft, Ungehorſam und Auf⸗ forderung zum Ungehorſam uſw. vorſieht, die zweite Novelle, die die Heranziehung von Heeres⸗ fähigen(Zuchthäuslern uſw.) zum militäriſchen Arbeitsdienſt ermöglichen will und die dritte Vorlage, die die Überführung ausgebildeter junger Mannſchaften des Landſturmes 1. Auf⸗ zebots bei der Demobilmachung nicht zum Land⸗ ſturm, ſondern zum Beurlaubtenſtand bringt. Vie Redner aus dem Hauſe hrachten eine ſelbſt für das vierte Kriegsjahr und für die da— durch bedingte allgemeine Nervoſität noch immer überraſchend große Zahl von Klagen und Be— ſchwerden vor über Mißſtände an der Front wie in der Heimat. Namentlich war es der Zentrumsredner, der badiſche Abg. Wirth, der einen auffällig ſcharſen Ton anſchlug. Nicht minder lebhafte Klagen hatte der Sozialdemokrat Schöpflin. Er verlangte beſſere Eutlohnung der Munitionsarbeiter, Abſtellung des Mißbrauchs, daß Offiziers⸗ burſchen zum Lebensmitteltransport von der Front in die Heimat benutzt würden, Abſchaffung der Mißftände bei der Lazarettverpflegung. Am nächſten Morgen aber ſtand ſie auß, trotz aller Bitten der Mutter. Ihre geſunde Jugendkraft bäumle ſich auf gegen das Fieber, daß ſie hatte befallen wollen. Sie wollte nicht krank ſein, weil ſie wußte, die Mutter war zu ſchwach, um ſie zu pflegen und den Haushalt zu beſorgen. Und es ging. ** 1 Die Wendheimſche Fabrik lag vor der Stadt am Fluſſe. Das große, im Viereck gebaute Haus umſchloß ein ſtattlicher Hof, der meiſt mit Kiſten und Ballen bedeckt war. Die eine Seite des Hofes war mit einem Glasdach überdeckt, damit bei Regenwetter die Waren geſchützt lagen. Rege Treiben herrſchte hier von fruͤh bis ſpät. Das Klappern der Webſtühle drang heraus aus den hohen, luftigen Räumen, und das Schnurren und Sauſen der Maſchinen verurſachte viel Lärm. Deshalb waren wohl die Kontors nach dem Fluſſe hinaus verlegt worden. Hier hatte auch Herbert Wendheim ſein Privalkontor in der erſten Etage. Von dem mächtigen Schreibtiſche aus, der an einem der breiten Fenſter ſtand, hatte der Fabrikherr eine weite Ausſicht über Felder und Wieſen. Da, wo der breite Fluß ein Knſe bildete, war dieſe Ausſicht durch ein Stück Buchenwald begrenzt. Hinter dieſem Buchenwalde lag Wendheimz Wohnung, eine hübſche, zweiſtöckige Villa, inmitten eines großen, e Gartens. Seinem Hausweſen land eine alte Dame vor. Dieſe hatte den innigen Wunſch, ihr Herr möge ſich verheiralen; denn ſie fühlte, daß ihre Kräfte nicht mehr r Volkspartefler kannte Milderung der 6 0 halte aber gegen die Heranziehung der Zuchthäusler zum militäriſchen Arbeitsdienſt Bedenken. Unter⸗ offtzieren und Mannſchaflen ſei jede literariſche, auch wiſſenſchaftliche Veröffentlichung ohne Ge⸗ nehmigung des Vorgeſetzten verboten worden, ſtatt daß man froh geweſen ſei, ſolche Leute überhaupt noch zu haben. Daneben brachte der Voltsparteiliche Redner den Fall eines Ma⸗ ſchinengewehrſchützen zur Sprache, der nur, weil er. das„Berliner Tageblatt“ geleſen habe, zur Infanterie verſetzt und dort gefallen ſei und von dem die Familie nun glaube, er ſei in ven Tod getrieben worden. Im weiteren ironiſierte der Redner die„Sparſamkeit“ der Hecres verwaltung, die„mit Rückſicht auf die Finanzlage“ den Soldaten nicht einmal Hoſen⸗ träger lieſere. Schließlich kritiſierte Haas, wie es auch ſchon die Vorredner getan hatten, aufs Heftigſte das Inſtitut der„Aufklärungsofftziere“, die ſogar draußen gegen das gleiche Wahlrecht hetzten, das doch der König verſprochen habe. Dann vertagte ſich das Haus. ä Die Kämpfe in Oſtafrika Unſere Helden in Oſtafrika unter der ruhm⸗ vollen Lettowſchen Führung haben ſich offenbar wieder einmal mit Erfolg der engliſchen Um⸗ klammerung entziehen können. Sie ſollten be⸗ reits zu Anfang Mai endgültig erledigt werden, da ſie nach engliſchen Behauptungen hoffnungs⸗ los eingekreiſt waren, und es nur noch galt, die letzten Folgerungen aus dem durchgeführten Umzingelungsplane zu ziehen. Die engliſchen Erwartungan erwieſen ſich aber wieder einmal als voreilig. Der Bericht des General Deventer über die Operationen bis zum Dezember 1917 be⸗ deutet ein hohes Ruhmeslied auf unſere Schutz⸗ truppe, ein Ruhmeslied, daß Deventer wider Willen und zu ſeinem Mißvergnügen anftimmen muß. In zwei Punkten beſonders tritt hervor, wie ehrenvoll dieſer Bericht für unſere ſo aus⸗ dauernd unter geſchickter Führung kämpfende Truppe wirkt. Einmal darin, daß Deventer be⸗ tonen muß, es ſei leineswegs auf eine ſo ſchnelle Erledigung des deutſchen Widerſtandes zu rechnen, wie die engliſche Preſſe das nach dem Verlaſſen Deutſch⸗Oſt⸗Afrikas ſeitens unſerer Schutztruppe für ſelbſtverſtändlich hielt. Er ſagte, es ſtände ein gleich ernſter Kampf wie bisher bevor, wenn auch in kleinerem Maßſtabe. Darüber war er ſich alſo ſchon im Dezember 1917 klar. Weiter hat er der Moral der deutſchen Truppen ein ehrenvolles Zeugnis ausgeſtellt, indem er die Tapferkeit und Ausdauer ſeiner Truppen unter⸗ ſtrich mit dem Hinweiſe darauf, daß die Moral der deutſchen Truppen niemals auch nur im geringſten wankte. Wenn wir hinzufügen, daß das Stärkeverhältnis der deutſchen Truppen zu den feindlichen das von 1 zu 16 iſt, ſo kann man aus dieſer rein ziffernmäßigen Rieſenüber⸗ legenheit des mit allen Hilfsmitteln der In⸗ duſtrie unterſtützten Gegners erſehen, wie hoch die Leiſtungen der kleinen Schar unter der Führung des Generals v. Lettow⸗Vorbeck zu bewerten ſind, die ſeit Jahren von der tat⸗ kräftigen Unterſtützung durch das Vaterland ab⸗ geſchnitten und ganz auf ſich ſelbſt geſtellt iſt. Aus den Kämpfen ſei noch auf eine Epiſode hingewieſen, die deutlich bezeugt, welch ein Geiſt in der geſamten Truppe ſteckt. Eine kleine Schar von 600 eingeborenen deutſchen Soldaten mit 50 deutſchen Führern, die zunächſt unter der Führung des Hauptmanns Wintgens, ſpäter des Oberleutnants v. Norman ſtand, band durch ihren Vorſtoß gegen Rodeſia ganz bedeutende engliſche Streitkraͤfte. Als ſie ſich dann auf Taborah zu in Marſch ſetzte, mußten auch Belgier gegen ſie mobil gemacht werden. G3 waren das belgiſche Kolonialtruppen, die ſich im Mai 1917 bereits auf dem Marſche befanden, um zur flandriſchen Front geſchafft zu werden. Der Vormarſch der Kolonne Wintgens zwang ſie zurück. Auch neue indiſche Truppen mußten gegen dieſe Streitmacht herangezogen werden. Die kleine Schar hat durch ihr wackeres Ver⸗ halten faſt den ganzen Sommer 1917 hindurch ein umfaſſendes konzentriſches Vorgehen gegen die Hauptmacht unmöglich gemacht. So wurde N 2 2 7 eee, 9 2————— außreſchen wollten zur Führung des Haushaltes. Sie ahnte nicht, daß Wendheim im Begriff war, dieſen Wunſch zu erfüllen. Der junge Fabrikherr pflegte den Weg nach der Fabrik zu Pferde zurückzulegen. Eben war er in ſein Privatkontor eingetreten, als ihm die Poſt gebracht wurde, die nicht an die Firma, ſondern an ihn perſönlich adreſſtiert war. Während er die Handſchuhe auszog, blickte er darauf nieder und dann griff er ſchnell nach einem ſchmalen Kuvert, das weibliches Schrift⸗ züge trug. Seine Hand zitterte ein wenig, als er ben Brief öffnete. Er ahnte, daß dieſes Schreiben von Gabriele Goßegg kam. Brachte es ihm daz heiß erſehnte Glück oder eine Ablehnung ſeines Antrages? Er hatte dis Tage in Furcht und Hoffen verbracht. Der Zuſtand des Zweiſelns ſchien ihm faſt unerträglicher als die ſchlimmſte Ge⸗ wißheit. Und als er nun die Gewißheit in den Händen hielt, zögerte er doch, den Brief zu leſen. Sein Blick umfaßte den Raum, in dem er den größten Teil des Tages verbrachte. Die eine große Wand nahm ein mächtiges Bücher⸗ regal ein. Darauf ſtanden, ſauber geordnet, denen Fachwerke und kunſtgewerbliche Zeit⸗ riften. Wenblands Blick flog dieſe Bächerreihen enſlang, über die gediegene, vornehme Ausz⸗ ſtattung des Raumes und dann zum Fenſter hinaus nber den Fluß. Endlich überwanb er die mutloſe Verſonnen⸗ heit und begann den Brlef au leſen. een N 1 kuren Tue 1 L Mia U ure unſerer 4 1 0911 ü ð Aw ² /o · AA 5 Politiſche Rundſchau. Dentſchland. «Nach langer leidenſchaftlicher Ausſprache wurde bei der Weiterberatung der Wahlreform impreußiſchen Abgeordnetenhauſe der Kompromißantrag Lohmann ange, nommen, wonach jeder 50 jährige und jeder längere Zeit in ſtaatlichen oder privaten Be⸗ trieben Dienſttuende in gehobener Stellung eine Zuſatzſtimme erhält. * Im Hauptausſchuß des Reichs ⸗ tages wurde der Abg. Ebert(Soz.) zum Vorſitzenden, Abg. Streſemann(pafl.) zum Stellvertretenden Vorſitzenden gewählt. Bei der weiteren Beratung des Reichsſtempelgeſetzes kam es zu einer lebhaften Ausſprache über einen Antrag betr. die Beſtenerung aus Fidei⸗ kommiſſen, der abgelehnt wurde. „Im Ernährungsausſchuß des Reichstages erklärte Unterſtaatsſekretär Dr. Müller zur Lage der Landwirtſchaft, daß die Schwierigkeiten mit der Länge des Krieges natürlich gewachſen ſeien. Über die zweckmäßige Förderung der land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugung herrſchen Meinungs- verſchieden heiten, ſo daß es für das Kriegzs⸗ ernährungk amt ſchwierig iſt, das Richlige zu treſſen. Die Beurlaubung der landwirtſchaftlichen Arbeiter wird beſonders im Auge behalten und die Wänſche des Nusſchuſſes werden dem Kriegsamt befürwortet mitgeteilt werden. Für die ausreichende Verſorgung der Bevölkerung mit Fett muß alles geſchehen, damit die Feti⸗ produktion ſich erhöht. Dazu gehört auch der Olfruchtanbau. England. Im Unterhauſe lenkte ein Mitglied die Aufmerkſamkeit der Regierung auf das bekannte Erſuchen des rufſtſchen Revolutionärs Burzew, daß die Verbündeten Rußland Hilfe ſchicken ſollten. Er fragte, ob die Verbündeten entſchloſſen ſeien, Rußland militäriſch zu unter⸗ ſtützen und ob man dieſerhalb zu einem gemein⸗ ſamen Vorgehen entſchloſſen ſei. Lord Cecil antwortete, daß die britiſche Regierung zu wiederholten Malen den Wunſch ausgedrückt habe, Rußland in ſeiner gegenwärtitzen ſchwierigen Lage zu unterſtützen und daß die britiſche Re⸗ gierung zurzeit mit den Regierungen der Entente dieſe Angelegenheit berate. * Wie Londoner Blätter berichten, haben in ganz Irland die Frauen das Geloͤbnis unterzeichnet, ſich der Dienſtpflicht zu widerſetzen. In Dublin ging es dabei völlig ruhig zu. Die Frauen verpflichteten ſich, keine Arbeiten von Männern zu verrichten, die ge waltſam in die Armee eingereiht würden. Rußland. „Um die Gegenrevolution wirkſam zu be⸗ kämpfen und den Beſtand der Republik zu ſichern, ſchlug Trotzki dem Kongreß der Kriegskommiſſare die Durchführung der Wehr⸗ pflicht vom 18. bis zum 50. Jahre zur Bildung einer Roten Armee vor.— Herr Trotzki hat alſo eingeſehen, daß ohne diſzipli nierte Wehrmacht der Staat— wie immer er auch geartet ſei— ein Unding iſt. Amerika. » Nach einer„Times!⸗Meldung aus Waſhing⸗ ton erklärte der ſtellvertretende Marineſekretär Franklin Rooſevelt, daß die amerikaniſche Flotten leitung bereits Ende Mai alle Schiffe un Küſtenbatterien benachrichtigt habe, daß wahr⸗ ſcheinlich feindliche U⸗Boote an den Küſten des Atlantiſchen Ozeans erſcheinen würden. Es handele ſich um mindeſtens zwei U-Boote Die Tauchboote vernichteten die meiſten Schiffe die ſie angriffen, durch Artilleriefeuer und Bomben. »Der frühere Präſident Taft trat in einer Rede in Newark(Delaware) dafür ein, daß die Ber. Staaten in Rußland eine neue öſt⸗ liche Front ſchaffen ſollen. Er meinte, Amerika könnte und müßte mehr Geld, Munition und Mannſchaften liefern als irgend ein anderes Land, um die Welt vom Ungeheuer des preu⸗ ßiſchen Militarismus zu befreien. „Sehr geehrter Herr Wendheim! Ich will Sie nicht länger im Zweifel laſſen Über meine Antwort auf Ihren ehrenvollen An⸗ trag. Ich bitte Sie zuvor herzlichſt, mir nicht u zürnen, daß ich ſie Ihnen nicht ſofort per oͤnlich gab. Ich hatte Ihnen gleich das⸗ ſelbe ſagen können wie heute— aber ez wurde mir zu ſchwer, 6 waz ich Ihnen ſchreiben will. Um Sie nicht länger im unklaren zu laſſen: Ja,— ich will Ihre Frau werden, wenn Sie mich noch haben wollen, nachdem ich Wen ein Geſtändnis ge⸗ macht habe. Ich habe einen andern geliebt— nein— ganz ehrlich— ich liebe ihn noch. Die Verhäaͤltniſſe geſtatten mir nicht, dieſem Manne anzugehören, ohwohl auch er mich liebt. Wir haben uns getrennt— auf immer, ſchon ehe Sie mich zur Frau begehrten. s gibt keine Möglichkeit, dis uns eine Verbindung ſchaffen könnte. Damit iſt es zu Ge fte alle Zeit. Daß ich mit bieſer Liebe im Herzen wunoch Ihre Frau werden will, wird Gie beſremden, Aber da ich an eigenes Glück nicht mehr ponken darf, will ſch verſuchen, es anderen zu ſchaſſen. Vielleicht bringt mir das Befriedigung. Menn Ihnen elwas daran liegt, in mir eine Lebens- gefährtin zu finden, bie ſich teblich Mühe gehen will, Ihre Zufriedenheit zu erwerben, ſo will ich mein Geſchick vertrauensvoll in Ihre Hände legen. Aber Sie werden nun nicht mehr wollen, nicht wahr? Seien Sie verſichert, e tut mir ſehr weh, Ihnen Leib zufügen müiſſen, aber ich kann nichts daftir. Une woe nicht gegen Sie ſein, bas wäre schlecht von un. ſich erfreulicherweiſe wieder die Geſundheit des ſſtatt, auf denen zu dem Bündnis mit dem zur Beſtattung verſtorbener deutſcher inter nierter Von Nah und fern. Richard Voß. Im Alter von 67 Jahren ſtarb in ſeiger Villa am Königsſee der Roman⸗ und Dramendichter Richard Voß. Die Romene und Novellen des Verſtorbenen ſind allgemein bekannt und werden gern geleſen. Verſiegen der Hamburger Erdgasquelle. Die im November 1910 in Neuengamme ange⸗ bohrte Erdgasquelle iſt nunmehr völlig verſiegt. Die Quelle, der anfangs das Gas mit einem Druck von 27 Almoſpharen entſtrömte, ließ ſchon ſeit längerer Zeit langſam nach, ſo daß mit dem völligen Verſiegen gerechnet wurde. Dieſer Zeitpunkt iſt ſchneller, als man gedacht, eingetreten. Hamburg iſt völlig auf ſeine Gas⸗ werke angewieſen. Große Unterſchlagungen bei einer Kölner Einkaufsgeſellſchaft. Bei der Ein⸗ kaufsgeſellſchaft Rhein⸗Moſel in Köln ſind außer⸗ ordentlich große Unterſchlagungen entdeckt worden. Der Hauptſchuldige iſt ein Angeſtellter der Ge⸗ ſellſchaft. Er hat durch den Verkauf großer Poſten Waren an Private 100 000 Mark unter⸗ ſchlagen. Außerdem verſchwand ein ganzer Waggon Käſe im Werte von 60 000 Mark. Durch das Verderben großer Mengen von Waren entſtand der Geſellſchaft ein Schaden, der hunderltauſende Mark beträgt. In einem Falle wurden 700 Tönnchen marinierte Fiſche in den Rhein geworfen. Maſſenhaft wurde Marmelade vernichtet. Beſonders große Bsaren⸗ verluſte waren in jener Zeit zu verzeichnen, als die Lebensmittelverſorgung ſchwierig nar. Für verdorbene Friſchfiſche hatte die Stadt Bonn allein einen Schaden von 80 000 Mark. Bilderraub in Köln. Drei Bilder im Werte von 45 000 Mark wurden aus der Nieder⸗ rheiniſchen Gemäldegalerie im Stollwerck⸗Oaus zu Köln geſtohlen. Die Diebe haben die Bilder in einem mitgeſtohlenen echten Schiras⸗Teppich weggeſchafft. Schwerer Mordverdacht. Unter dem Ver⸗ dacht des dreifachen Mordes wurde in Neuß der Gärtner Kring verhaftet. Er hatte den Leder⸗ händler Hilger, den Dienſtmann Marx und den Kaufmann Kerp angeblich zur Beſorgung von Schmuggelware nach Neuß gelockt. Dort ſind alle drei verſchwunden. Die Reiſetaſche Kerps wurde bei Kring gefunden. Eine Statiſtik aus der Zeit. Eine ſüddeutſche Berſicherungs zeitung veröffentlicht eine Statiſtik der Einbruchsdiebſtähle in Groß⸗ ſtädten. Danach ſind die Auszahlungen auf dem Gebiete der Einbruch- und Diebſtahls⸗ verſicherung um faft das Vierfache geſtiegen. Nach einer Auderung der Berliner Wach⸗ und Schließgeſellſchaft wurden allein in der Dieb⸗ ſtahlsverſicherung 4 400 000 Mark ausgezahlt gegen 1 600 000 Mark im Jahre 1914. Eine gang erſchreckende Summe erreichten die Dieb⸗ ſtähle bei den Schiffstransportgeſellſchaften und den preußiſchen Staatsbahnen. Im Jahre 1914 zahlten letztere 4 200 000 Mark an Ent⸗ ſchädigungen aus, im Jahre 1917 etwa 57 Millionen Mark. Peter Roſeggers Geſundheitszuſtand. Das Befinden des Dichters hat in letzter Zeit zu einiger Beſorgnis Anlaß gegeben. Nun hat im nächſten Monat 75 Jahre alt werdenden Dichters bedeutend gebeſſert. Peter Roſegger darf demnächſt mit Zuſtimmung des Arztes auf ſeinen Sommerſitz nach Kriegslach abreiſen. Dentſche Volkstage in ganz Oſterreich. In zahlreichen Städten faſt ſämtlicher Kron⸗ länder Oſterreichs fanden deutſche Volkstage Deutſchen Reiche, zur Frage der deutſchen Sprache als Staatsſprache, zu den Forderungen der Deutſchen in den Sudetenländern, zum Schutz der deutſchen Minderheiten in den nicht⸗ deutſchen Sprachgebieten, zu den Forderungen der nichtdeutſchen Nationalitäten u. a. Stellung genommen wurde. Am 16. Juni ſindet in der Volkshalle des Wiener Rathauſes ein deutſcher Reichs volkstag ſtatt. Deutſches Kriegerdenkmal in der Schweiz. Auf dem vom Stadtrat von Luzern — Ich bitte— wie auch Ihre Entſcheidung aus⸗ fällt—, zürnen Sie mir nicht und nehmen Sie ſich's nicht zu ſehr zu Hergen. . Ihre Gabriele Goßegg.“ »Wendheim ſah lange mit verdunkeltem Blick auf den Brief nieder. Hatte er auch keine ſo ſtarle Liebe von Gabrjele erhofft, wie ſie in ſeinem Herzen für ſie glüͤhte,— ein Weib zu freien, das im Herzen einem anderen Manne gehörte, das war nicht nach ſeinem Sinn. Und doch ergriffen ihn ihre ſchlichten Worle und er empfand ein heißes Mitleid mit dem armen Mädchen. Er vergaß ſein Leid über der Gewißheit, daß ſie unglücklich war. Wie rührend Aae ſtilles Entſagen, ihr Verzicht auf eigenes Alu Mußte ſie denn darauf verzichten für immer? So ein junges Menſchenherz glaubt ſo oft, an der erſten ſchwärmeriſchen Liebe zu⸗ grunde gehen zu müſſen. Und bann öffnet es ſich 10 einer ſpäleren Neigung und findet vielleicht ein tieferes, ſeſteres Glück. Konnte Gabriele, wenn ſie ſeine Frau wurde, wenn er ſte mit zärtlicher Liebe und Sorge umgab, nicht von ihrem Leide geneſen Würde ſſch ihm dann nicht doch ihr Herz zu⸗ wenden 7 Er ſprang auf und lief unruhig auf und ab. Hatte er nicht ſelbſt auch etuſt gemeint, ſeine erſte Liebe würde für ein Leben aushalten 7 Und beute dachte er mit einem ſpöttiſchen 1 an dleſe„Jugendeſelei“ 0 Erſte ſühet ſe ſolten zum Ziele. War e nicht n U. i U 4 been e cht ſelbſt: Dan Krieger im Friedhofe Friedenthal zur Verfügung gestellten Begräbnisplatz ſoll ein Denkmal er⸗ richtet werden, das von Profeſſor Gaul in Berlin hergeſtellt wird. Bis jetzt haben auf dieſer Begräbnisſtelle 15 deutſche Krieger ihre letzte Ruheſtätte gefunden. Einführung der Karten in Rumänien. Nachdem man bereits in der Moldau dazu über⸗ gegangen iſt, die Lebensmittelverteilung nach dem von der Militärverwaltung für das beſetzte Gebiet angeordneten Kartenſyſtem durchzuführen, ſind nunmehr auch für Schuhe und Kleider Karten in der Moldau angeordnet. Spenden für die Stambuler Brand⸗ beſchävigten. Bei dem unter dem Vorſitz des Großweſirs gebildeten Unterſtützungsausſchuß ſchabet. Namentlich die Sauerkirſchen litten geradezu verheerend. Dieſen Urteilen ſchließen ſich andere namhafte Obſtzüchter aus der Rheinprovinz, der Neumark uſw. an.— Es leuchtet ein, daß hiernach die Ernteausſichten leider als wenig günſtig zu be⸗ zeichnen ſind. — eee ddp: f.—1 Hausrat der Zukunft. Ein Vorſchlag für kommende Zeiten. Die Gründung eines beſcheidenen Heims wird unter den gegenwärtigen Verhältniſſen nicht nur durch den immer fühlbareren Mangel an Kleinwohnungen erſchwert, ſondern es iſt auch ſehr ſchwierig, ſich den erforderlichen Haus⸗ rat ohne große Geldopſer, ohne Umſtände und Zeitverluſt zu verſchaffen. Es iſt nun ſolgender — a vi- FN % ee 8%, 15 Se So Sr fl eee eee, 1 Dre ö 2 abe 72 90288 ö Ning! „Ni 1 777⁰%αNœ⁰ον 157, 77% /h I e N 97¼% 80 8% 1 D 7% e de G u den letzten Kämpfen an der italieniſchen gront. 289 eee ee , 2 N 0 4 8 er i 32 7 N GIN„ N 0 7 1575 4 2 * NN 2 N 7. une t 7. 2 5 2 1 S 8 U 10 1 8 er Mia . Rm 3 0 gebe Vacerno Asalo Aa ser 6 0 8 Ja I. Überall ſind die italieniſchen Angriffe geſcheitert. Altes Kampfgelände, in dem nach den großen Siegen des Vorjahres die Front erſtarrte, erlebte ein neues Auffluten der feindlichen Angriffe, ſowohl im Höhen⸗ A rener 2 Grapper⸗Maſſiv, in der Hauptſach Spenuzio, verſuchten die Italiener den überlegenen Druck durch ein neues Vorſtürmen aufzuheben. Die Verſuche ſind blutig zuſammengebrochen. land von Aſiago wie im Kampfgelände um das ECC eee für die durch das Großfeuer in Stambul Be- Vorſchlag laut geworden, deſſen praktiſcher Wert ſchädigten ſind reiche Spenden eingegangen. Der deutſche Botſchaſter Graf Bernſtorff über⸗ reichte dem Großweſir Talaat Paſcha für dieſen Zweck namens der deutſchen Regierung 5000 Pfund. Zur Unterbringung der Geſchädigten wurden bis zur Errichtung von Baracken Schulen des Wilajets Konſtantinopels geräumt. Die beteiligten Verſicherungsgeſellſchaſten ſollen etwa 200 000 Pfund Verluſte erlitten haben. Volks wirtſchaftliches. Schlechte Ansſichten für die Obſternte. Der Deutſche Pomologenberein in Eiſenach hat nach dem ‚Hamb. Fr.⸗Bl.“ Unterſuchungen über den Obſtſchaden eingeleitet, die erkennen ließen, daß man infolge von Nachtfröſten, Schädlingen und Krank⸗ heiten leider von einem beträchtlichen Schaden ſprechen mußte. So ſchreibt ein bekannter Obſt⸗ züchter aus Anhalt, daß die Hoffnung auf eine gute Obſternte zuſchanden werde. Milliarden grauer, 7 15 und ſchwarzer Läuſe hälten alles Obſtgehölz o ſtark befallen, wie es der Schreiber noch nicht erlebt habe. Ein anderer Obſlzüchter hat den Pomologenverein wiſſen laſſen, daß er in ſeinen Anlagen einen Schaden von 50 000 bis 60 000 Mark erleiden werde. Namentlich die Kirſchen hätten Hark gelitten. Den Obſtzüchern fehlten teils die notwendigen Beklämpfungsmittel, zum anderen Teil auch ausreichende Arbeitskräfte, um die Schäden zu beheben. Ein Obſtzüchter aus der Provinz Poſen teilt mit, daß viele Obſigärten durch Raupen ganz kahl gefieſſen ſeien. Die Trockenheit habe flark ge⸗ ihm ſagte:„ich will deine Frau werden,“ konnte er da nun zurücktreten und ſagen:„Nein, nun will ich dich nicht.“ Gut— er hatte ein Recht dazu, gewiß. Aber war es nicht unſinnig, einer lörichten Nädchenſchwärmerei wegen auf Gabriele zu verzichten, der doch trotz dieſer Er⸗ öffnung ſein Herz in ungeſchmäͤlerter Liebe ent⸗ gegenſchlug. Nein, beſſer, tiefer liebte er ſie nur um ihrer Ehrlichkeit, um ihres Leides willen. Der begehrlichen, willkürlichen Liebe des Mannes hatte er eine faſt väterlich ſorgende Innigkeit beigemiſcht. Mußte es nicht herrlich ſein, dieſe geknickto Mädchenblüte wieder auf⸗ zurichten zum neuen Wachstum und Gedeihen? Sie wollte ja ſeine Frau werden, trotz allem. Seine Flau— mit der Liebe zu einem anderen im Herzen?— Welche Stellung nahm er dann aber ihr gegenüber ein? Sollte er ihr ſeine Häartlichkeiten aufdrängen, während ſie ſehn⸗ ſüchtig an ſenen anderen dachte? Würde er darüber hinweglommen 9 Aber wenn er nun die erſte Zeit nicht mehr von ihr verlangte, als ſie freiwillig gab— dann brauchte er doch nicht zu fürchten, ſich aufzudrängen! Und ſie würde es ihm danken und ſich ihm zuneigen, vielleicht ſchneller, als er fetzt glaubte. Unſympathiſch war er ihr ſicher nicht, ſonſt würde ſis nicht ein⸗ willigen, ſeine Gattin zu werden.— Oder W man ſie vielleicht ſeitens ihrer Familie agu So wälzten ſich die Gedanken in feinem es zu Ende für alle geit?— Aberhaupt, da ſie Kopfe bin und her, Er faßte Enlſchlaſſe und ver fie wieder und konnte dich nicht zur Klarheit durchringen. durchaus einleuchtet: Der allerwichtigſte Hausrat ſoll in Zukunft bereits in den leeren Wohnungen vorhanden ſein. Bei den Neubauten ſollen nämlich in jeder Wohnung eingebaute Wandſchränke, Ofen⸗ bänke, Fußtruhen und noch allerlei anderer Er⸗ ſatz für Kaſtenmöbel angebracht werden. Auch die Anſchaffung von Waſchtiſchen kann man da- durch überflüſſig machen, daß in ſeder Wohnung von Haus aus ein Waſchbecken mit Waſſerzufluß und Abfluß eingebaut wird. Für die erſte beſcheidene Ausſtattung einer derart genügen dann angelegten Kleinwohnung Tiſche, Stühle, Betten und Spiegel voll kommen. Dieſer„Hausrat der Zukunft“ iſt ſchon darum empfehlenswert, weil das Vorhandenſein von mit Wandſchränken, Sitz⸗ gelegenheiten und Waſchtiſchen ausgeſtatteten Wohnungen die Anſchaffungskoſten für Kriegs⸗ getraute und Neuvermählte ganz erheblich herabmindern wird. Damit wäre ein durchaus nicht unwichtiges Hindernis für die Haushalts⸗ gründung aus dem Wege geräumt. Zweifellos iſt die durch eine ſolche Ausſtattung der Wohnungen hervorgerufene Mietserhöͤhung viel weniger fühlbar als die Verzinſung des zur Anſchaffung des Hausrats geliehenen Geldes oder die durch Zinſen erhöhte Abzahlungsgebühr. Zweitens werden auch die Umzugskoſten durch ſolche Wohnungseinrichtungen herabgeſetzt. Gerade die ſchwerſten Hausratsſtücke brauchen dann den! Umzug nicht mitzumachen. Zeit und Geld werden geſpart. Für die Wandſchränke iſt die Wandfläche neben den Fenſtern und den Türen der Scheidewände am beſten geeignet. Dadurch entſtehen tiefe Fenſterniſchen, die den Reiz der ſtäume nur erhöhen und einen Erker erſetzen. Den Beweis dafür, daß ſolcher ſeſtgebauter Hausrat durchaus nich zwecklos iſt, wurde be⸗ reits in Holland erbracht, wo derartig ausge⸗ ſtattete Wohnungen ſeit Jahren in großer Menge vorhanden ſind. Gerichtshalle. Berlin. Der Guts verwalter des Prinzen Leopold bon Preußen, Ernſt v. Eberſtein, wurde on dem Schöſſengericht Groß⸗Lichterſelde(Berlin) wegen Schleichhandels mit Schweinen und Überſchreitung der Höchſtpreiſe zu ſechs Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Gegen zwei Mitangeklagte lautele das Urteil auf ſechs und drei Monate Gefängnis. Berlin. Der Buchhalter Georg Jaſter wurde zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis berurteilt, weil er in der Verkleidung als Unteroffizier Brot⸗ kartendiebſtahl begangen hatte. Er trat eines Tages an einen Wagen heren, der von einer Druckerei eine Reihe von Lebensmittelkarten abzuholen hatte, und erklärte, als Unteroffizier verkleidet, den begleitenden Soldaten, er habe von der Kommandantur den Befehl, den Transport zu beaufſichtigen. Bei einer der Brotlommſſtonen gab der„Herr Unteroffizier“ den Mannſchaften den Befehl, beim Abladen mit⸗ zuhelfen. Während alle ſich entfernt hatten, nahm er Pakete mit 20 000 Karten an ſich und verſchwand damit. Dieſe wanderten ſogleich zu verſchiedenen Hehlern, die inzwiſchen bereits zu längeren Strafen verurteilt worden ſind. Karlsruhe. Megen Kettenbandels und über⸗ mäßiger Preisſteigerung wurde der Gutsbeſitzer Endres aus Großrinderfeld zu 20 650 Mark Geld⸗ ſtraſe verurteilt. Er hatte ohne Erlaubnis 32 Giſen⸗ bahnwagen mit Zuckerſchnitzeln, Robzucker usw. weitergeleitet und ſich Preiſe zahlen laſſen, die für ihn einen Reingewinn von über 40% bis teitweiſe 224% betrugen. ae eee eee e ee. Vermiſchtes. Engliſcher„Kriegshumor“. Eine Dame, die kürzlich auf emer auswärlgen Geſandtſchaft in London gefrühſtückt hat, erzählt folgende ſeltſamen Ausſprüche des hetreffenden, nicht näher bezeichneten Geſandten.„Was die Ing⸗ länder die Einſchränkungen des Krieges ſo er⸗ nagen läzt, iſt ihr Sinn für Humor,“ meinte Se. Exzellenz.„Dieſe Londoner— Hochadel, Mittelklaſſe, Arbeiter— finden alle dieſe Un⸗ bequemlichkeiten„zum Schreien komiſch“, und das rettet wirklich die Situation des Landes(0. Die Engländer ſind die Chineſen von Europa. Sie ſind ganz wie die Chineſen, bloß daß ihnen der Zopf fehlt. Wenn Sie in China eine Horde von wütenden Chineſen gegen ſich auſtürmen ſehen, dann bringen Sie die Leute zum Lachen, wenn Sie irgend können, und man wird Ihnen kein Haar krümmen. Solchem Hilfsmittel dankte ſich mein Leben, als ich ehemals Sekretär in Peking war. Ebenſo ging etz Sir Harry Parkes zweimal und Gordon noch öfter. Die Eng⸗ länder finden es„reizend ulkig“, ſtundenlang in ſtrömendem Regen nach Karkoffeln zu ſtehen, und ſie lachen ſich krumm, wenn ſie andere Polonäſe bilden ſehen, um ein halbes Pfund Zucker zu ergattern. Warum ſie das drollitz finden, weiß der Himmel; ich ſelbſt verſtehe dieſen Humor nicht. Aber der Engländer findet es eben ſchnurrig,„zum Wahnſinn ſchnurrig“. und das bringt ſie über die Lage hinweg, die eine ſchwere nationale Gefahr werden könnte.“ — Ja, ſa, man muß ſich nur zu tröͤſten wiſſen. — ee eee 1 74 Goldene Worte. Laß die Starrheit des Gewordenen künden, was belebend teibt; in deut Wechſel der Er⸗ ſcheinungen ahne das, was ewig bheibt. Scheffel. Wer aus der Oppoſition und Negation richt herauskommt und ſich nur darin auszeichnet, iſt ein ganz untergeordnetes Talent. Gräfin Hahn⸗Hahn. Die meiſten Menſchen haben keine Gruub⸗ ſätze, ſondern bloße Manieren. Die Ange- ſie gebildet. Bluniſchl. Der ſonſt ſo klare, umſichtige und zielbewuß te Mann war aus dem Gleichgewicht gekommen Er mußte ſich erſt wiederfinden, mußte ſich erſt mit den Tatſachen abfinden, ehe er ſich aus den Trümmern ſeiner Hoffnungen mit feſter Hand ein neues Glück zimmern konnte. Er zwang ſich, ſeine Geſchäfte wie ſeden anderen Tag zu erledigen. Wie jeden Morgen unternahm er einen Rundgang durch die ganze Fabrik, ſprach hier und da einige Worte mit ſeinen Arbeitern und prüfte das eine oder an⸗ dere ſertige Gewebe. Dann hatte er eine Kon⸗ ſerenz mit ſeinen beiden Prokuriſten, prüfte die Vorſchläge und traf Beſtimmungen,— alles wie ſonſt. Kein Menſch hätte ihm eine beſondere Erregung anmerken können. Als er aber dann ſeine Pflicht erfüllt hatte, ließ er ſich ſein Pferd vorführen und ritt hinaus über die beſchneiten ——— ſie beſtimmte, wolte ſie tun, gleichviel, ab es ihr ſchwer oder leicht erſchien. Ihre Mutter beobachtete ſie voll heimlicher Sorge, aber ſie ſprach nicht mehr mit ihr über Wendheim. Sie merkte nur zu gut, daß Gabriele mit einem Entſchluſſe rang, und ließ ſie unbehelligt. Aus tauſend Kleinigkeiten fühlte aber Gabriele die treuſorgende Mutterliebe heraus, und das gab ihr ein Geſihl der Rührung. Gabriele ſaß an ihrem Slickrahmen, als ez draußen klingelte. Die Aufwärlerin krachte Frau von Goßeag eine Karte herein. Der Herr möchte die Damen ſprechen. Es war Wendheim. Gabriele zuckte doch zuſammen, als er ein⸗ trat, und dunkle Glut Abergoß ihr Geficht. Dieſer Mann wußte um ihre Liebe, die ſie Felder. Gegen Mittag kam die Sonne deraus. Sie halte ſchon wärmende Kraft. Der Schnee begann zu ſchmelzen, es tropfte und ſickerte von den Baͤumen. War es zu Ende mit der Herr⸗ ſchaft des Winters? Kündeten die wärmenden Sonnenſtrahlen das Naßen des Frühlings r In Herbert Wendheims Seele wurde es ruhig. Alles war vergänglich auf Erden, alles dem Wechſel unterworſen. Sollte die Liebe eines Mädchens ewig währen, zumal wenn ie nicht genährt wurde? Noch ehe der Abend tam, hatte er ſeinen Entſchluß gefaßt. Als Gabriele den Brief an Wendheim obd⸗ geschickt datte, war elwas wie Nube Aber ſie ekommen. Sie hatte nun iir Schickhal in die 1 Hände diefen Mannes gegeben. Wi er über ſonſt vor allen Menſchen, ſelbſt vor ihrer Mutter verborgen hielt. Daß machte ſie ver⸗ legen. Und was für eine Antwort würde er ihr bringen? Scheu ſah ſie zu ihm bin ber, als er ſich über Frau von Goßeggs Dand neigte und mit ruhiger Stimme bat, un itte Unterredung unter vier Augen mit Gabriele zu geſtattlen. Die alte Dame entfernte ſich mit einem ſorgenden Blick in das Geſicht der Tochter. Nun waren die beiden Menſchen allein. Gabriele ſad ängſtlich forſchend zu ihm auf. Er war bleich und ſaß ſehe eruſt aus, ſonſt lieg lich nichts aus ſeinem Geſicht leſen. Nur die 01. Micun gülig in e leidvolles, unges e i 0(Portſetzung ſolat.) —..—..———