0* ö 8* Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Betrieb des Gaswerks. Für das Gemeindegaswerk werden zuverläſſige Ofen— arbeiter für dauernde Beſchäftigung geſucht. Bewerber wollen ſich bis J. Juli ds. Js. bei unſerem Gasgmeiſter melden. Viernheim, den 21. Juni 1918. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. Lamberth. ten und werden im Wiederholungsfalle ein Verbot hinſichtlich des Betretens des Feldes durch Kinder ohne Aufſicht erlaſ⸗ ſen. Wir hoffen, daß uns unſere Vevölkerung im Verein mit f den Feld⸗ und Beiſchützen— ein ſolcher iſt in dieſer Zelt Am ein jeder— energiſch unterſtützt, um ſolche gemeinſchädliche Mittwoch Handlungen mit Erfolg einzudämmen. 0 Vormittags 9 Uhr Viernheim, den 21. Juni 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim werden die zum Nachlaſſe der Nikolaus Weldner 2. Eheleute von Viernheim gehörigen in der Gemarkung ek Geſchäſts⸗Anzeiger Unabhängiges Organ Autsblatt der Großl. Bungerneiſterei Lamberth. Bekauntmachung. Betr.: Beſchlagnahme, Enteignung und Meldepflicht von — Einrichtungsgegenſtänden bezw. freiwillige Ablieferung Bekauntmachung. auch von anderen Gegenſtänden aus Kupfer, Kupfer⸗ Betr.: Verkehr mit Zucker. legierungen, Nickel, Nickellegierungen, Aluminlum und Die Kundenliſten der Spezereihändler ſind am Mon⸗ Zinn. tag, den 24. Juni 1918, vormittags auf unſerem Büro Am 15. Juni 1918 iſt eine Bekanntmachung obigen ir ruhei Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Inſeratenpreis: Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm Vereins- Anzeiger Viernh 7 Viernheim gelegenen Grundſtücke, als: Flur J. Nr. 664½½ qm 671 Hofreite, Hühnergaſſe Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. einſchl. Tragerlohn b. eee eee ee e M 25 3 1 9 4 0 — — ——. e Nr. 27 zur Kontrolle abzugeben. Viernheim, den 19. Juni 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Butterverſorgung. Montag, den 24. Juni 1918 wird in nachſtehen⸗ der Reihenfolge Butter an die Bezugsberechtigten ausgegeben. Es enſfallen 45 Gramm auf den Kopf und koſten 30 Pfen⸗ nig. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Vormittags von 7 bis 8 Uhr von 1 bis 250 999 6 9 251„ 500 10 501„ 750 11 1 951„ 1000 5 12 1001„ 1250 nachmittags a 4 1251„ 1500 5 4 5 1501 1750 U 7 7 6 1 7 Viernheim, den 21. Juni 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betreffs in Kraft getreten. Der Wortlaut derſelben kann hier eingeſehen werden. Wir erwarten von unſeren Eln— wohnern gewiſſenhafte Beachtung der beſtehenden Beſtim— mungen. Viernheim, den 19. Juni 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 7 1751 bis z. Schluß. 0 5 Bekanntmachung. Betr.: Die Beſchaffung von Schuhwerk; hier Sparſamkeit bei Lederſohlen. ee Durch den Krieg hat ſich die Menge des für die Schuh— verſorgung der bürgerlichen Bevölkerung verfügbaren Leders in einem Maße verringert, die weiten Kreiſen noch nicht ge— nügend zum Bewußtſein gekommen iſt. Die Verminderung der Eiſenerzeugung, die Abſperrung von fremder Zufuhr und die hohe Inanſpruchnahme der Erzeugung durch die Heeres— verwaltung und die Rüſtungsinduſtrie haben es dahin ge— bracht, daß nur noch ein ſehr geringer Teil des in Friedens— zeiten zur Verfügung ſtehenden Leders von den Schuhwaren— herſtellungen für die bürgerliche Bevölkerung verarbeitet wer⸗ den kann. Die Menge iſt ſo klein, daß die Geſamterzeu— gung an Lederſchuhwerk nicht ausreicht, um auch nur jedem Angehörigen der Bevölkerung jährlich ein neues Paar Leder— ſtiefel zuzuteilen. Höchſte Sparſamkeit beim Verbrauch von Lederſchuhwerk iſt alſo erforderlich. Die Mahnung, das Lederſchuhwerk zu ſchonen, um es bei Eintritt der kälteren Jahreszeit zu haben, ſcheint beſonders jetzt angebracht, zumal es der Bevölkerung, insbeſondere der Schuljugend im Som— mer möglich ſein wird, ohne Beeinträchtigung der Geſund— heit barfuß zu gehen. Iſt dies nicht der Fall, ſo werden wenigſtens Sandalen, oder leichte Holzſchuhe, die wir beſtellt haben, das Lederſchuhwerk erſetzen können. Je mehr die Vorräte an Schuhwerk ſich aufbrauchen, deſto mehr wird ſich Bevölkerung mit dem Gedanken befreunden müſſen, neben dem Lederſchuhwerk Kriegsſtiefel, die ohne Bedarfsſcheln erhältlich ſind, zu tragen. Am Montag, den 24. Inni 1918, vormittags 9 Uhr werden auf dem Rathaus dahler die im Rechnungsjahr 1918 notwendig werdenden Almoſenſärge an die Wenigſtnehmenden öffentlich vergeben. ö Viernheim, 20. Juni 1918. N Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Notlauf-Impfung. N Die bis heute zur Impfung angemeldeten ſowie alle bis jetzt noch nicht geimpften Schweine(auch Ferkel) werden am Montag und Dienstag vormittags von 10 bis 12 Uhr im hiesigen Faselstall geimpft. Etwaige Verhinderungen und Anträge zur Impfung im Hauſe muſſen dortſelbſt oder direkt dem Veterinärarzte Herrn Seigel angemeldet werden. f Da die Impfungen im Laufe der nächsten Woche abgeschlossen werden und voraussicht: lich die letzten sind, machen wir in Anbetracht der heißen und für die Entſtehung des Rotlaufs der Schweine günſtigen Jahreszeit alle Schweinebeſitzer auf die vorge⸗ ſchriebene Impfung nochmals dringend aufmerkſam. Viernheim, den 22. Juni 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. e .: Den Schutz der Feldfrüchte. 7 5 In letzter 00 ihehre ſich die Klagen, daß von der Schuljugend die Getreldeäcker in der Nähe des Ortes aus reiner Wohlluſt ſinnlos zuſmmengetreten werden, wovon wir uns geſtern Abend perſönlich überzeugt haben. Abgeſehen von dem enormen Schaden, der dadurch dem Beſitzer und der Allgemeinheit verurſacht wird, muß, es von den Eltern als ſehr bedauerlich bezeichnet werden, daß ſie ihre Kinder nicht beſſer im Zügel halten können und ihnen bis jetzt noch nicht beigebracht haben, daß wir hinſichtlich unſerer Ernäh⸗ rung anf unſere eigenen Füße geſtellt, und auf jedes Körn⸗ chen Frucht angewieſen ſind um einigermaßen durchhalten zu können. Aber noch weit bedauerlicher iſt es, daß die An⸗ grenzer nach übereinſtimmenden Angaben des Feldſchutzperſo— nals ſich an dieſen Rohheiten noch ergötzen und ihrer Zer⸗ ſtörungswut keinen Einhalt gebieten. Man weiß nicht, was man dazu ſagen ſoll, hier fehlt Verſtändnis, Einſicht, und der völlige Begriff des Ernſtes der Zelt. ö Wir werden zur Verhinderung von Feldſchäden mit den ſchärfſten uns zu Gebote ſtehenden Maßnahmen einſchtel⸗ * zum frommen fertigen wir Trauer-Andenken mit u. ohne Photographie Alle anderen Trauer Drucksachen stets vorrätig und Buch- und Verlags- Druckerei Johann Martin Telephon 217 l EEE J bedenken an ſiebe Angehörige in hochfeiner, künstlerischer Ausführung. schnellstens lieferbar. Viernheim Rathausstr. 30 Viernheimer Kreditverein. den genannten Zahltagen von Empfang genommen werden. E. G. m. u. H. 7. Kriegsanleihe können an Sonntag ab, in Die Stücke zur Der Vorſtand. Kinderwagen zu verkaufen. Starke 8 Folsua cda 9 Feldpoſt⸗Kartons in allen Größen bei Ludwigſtraße Nr. 48. zu verkaufen Flur J. Nr. 665½¼/ä0 qm 467 Grab— garten daſelbſt auf dem Rathauſe dahier öffentlich, freiwillig verſtelgert. Die Verſteigerungsbedingungen, ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während den Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 19. Juni 1918. Großh. Ortsgericht Viernheim. J d Neuhäuſer. Einige 5 1% aan Ffauen oder Mädchen ebentl. auch 111 5 Meran junge Burschen zur Beſchäftigung am hieſi— gen Platze geſucht. A me Bleichsüchtige 890 Jervööce Nervöse Näheres in der Expedition.]. Selten unbediogt — LCauchstädter Brunnen Ni trinken! Nefihngſihine Nühmaſchinen. all. Fabrikate re 77 Der Brunnen kann für diese all. Fabrikate rep. langi. Fach— Leiden nicht warm genug mann 5 9: empfohlen werden. Natur- G. Dreßler, Mannheim gemüsse Haustrinkkur. Kronprinzenſtr. 58. Brunnenversand der Heil- Poſtkarte genügt. 0 quelle zu Lauchstädt i. Th. 2 Niederlage in Viernheim bei: Emil Richter Flora-Drogerie. Ovaler Spiegel mit Goldrahmen billig zu verkaufen. Mohr, Heddesheim, Muckenſturmerſtraße. Louis andauer, Mannheim e Tel, 838 Hfeitesii. 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Im Deutſchen Reiche haben Millionen einſt ihre Hoffnung auf Oeſterreich-Ungarns Hilfe geſetzt, als die engliſche Abſperrung dem deutſchen Volke im erſten Kriegsjahre die neutrale Lebensmittelzufuhr unterband. Oeſterreich⸗Ungarn hatte bei Beginn des Kriegs auf 676061 Quadratkilometern 52½ Millionen Einwohner zu ernähren, das Deutſche Reich auf 540858 Quadrat⸗ kilometern rund 67 Millionen. Es kamen alſo in Deutſch⸗ land über 120 Einwohner auf den Quadratkilometer, in unſerer Nachbarmonarchie nur 76. Von der Geſamtfläche wurden in Oeſterreich-Ungarn etwa 330000 Quadrat⸗ kilometer landwirtſchaftlich genutzt, in Deutſchland 350 000. Im Deutſchen Reich ſind 35 Prozent der Be— völkerung in der Landwirtſchaft tätig, in der Donau- monarchie aber rund 65 Prozent. Während bei uns alſo 65 Prozent der Bevölkerung durch die einheimiſche Land— wirtſchaft zu ernähren ſind, iſt jenſeits der ſchwarzgelben Grenzpfähle das Verhältnis gerade umgekehrt. Aber dieſe 65 Prozent öſterreichiſch-ungariſcher Landwirte vermögen nicht die 35 Prozent der anderen Berufstätigen vor der ſchlimmſten Not zu bewahren, ſo daß ſie noch die deutſche Landwirtſchaft in Anſpruch nehmen müſſen, die bereits eine ihr an Zahl faſt um das Zweifache überlegene deutſche in Induſtrie und Handel tätige Bevölkerung zu unterhalten hat! Der für die landwirtſchaftliche Kultur geeignete Bo— den iſt auch in Oeſterreich-Ungarn inzwiſchen längſt in Anſpruch genommen worden. Aber die Anbauergebniſſe ſind in den beiden Kaiſerreichen doch recht unterſchiedlich. Die mit den hauptſächlichſten Getreidearten Weizen, Rog⸗ gen, Gerſte und Hafer bebaute Fläche war im letzten Friedensjahre im Deutſchen Reich und in Oeſterreich⸗ Ungarn gleich groß, die deutſche Ernte aber überſtieg das Doppelte der öſterreichiſch-ungariſchen an Menge. Und während in Deutſchland die Kartoffelanbaufläche im gleichen Jahre um etwa 90 Prozent größer war als in unſerer Nachbarmonarchie, ergab die Kartoffelernte rund 200 Prozent mehr. Im Jahrfünft von 1908 bis 1912 erntete Oeſterreich auf den Hektar 13,7 Millionen Doppel zentner Weizen und 13,8 Millionen Doppelzentner Rog gen, Ungarn 12,6 Millionen Doppellzentner Weizen und 11,5 Millionen Doppelzentner Roggen, Deutſchland abey 20,7 Millionen Doppelzentner Weizen und 17,8 Millionen Doppelzentner Roggen. Dabei iſt der öſterreichiſch-ungariſche Boden gewiß nicht minderwertiger als der deutſche. Der Grund der geringeren Erzeugungsfähigkeit des öſterreichiſch-ungari— ſchen Bodens lag in der Hauptſache in ſeiner wenig rationellen Bewirtſchaftung infolge der Unterbindung der Verwendung von Kunſtdünger und Maſchinen, woran eine nicht glückliche Zollpolitik die Hauptſchuld trug. Nach den ſtatiſtiſchen Ausweiſen des internationalen Agrar inſtituts in Rom betrug die Verwendung von Knochen mehl, Superphosphat, Thomasmehl, Salpeter, Ammoniak, Kaliſalz das zehn- bis hundertfache in Deutſchland gegen— über Oeſterreich-Ungarn. Denn infolge der hohen Zölle, ſtellten ſich dieſe Düngemittel um 25 Prozent, Kaliſalze ſogar um 100 Prozent höher im Preiſe als im Reiche. Auch landwirtſchaftliche Maſchinen waren durchweg um 25 Prozent teurer. Zu alledem trat noch die wenig fort geſchrittene, oberflächliche Beſtellungsweiſe, wie ſie in den öſtlichen Ländern üblich iſt. a Auch die öſterreichiſch-ungariſche Vieswirtſchaft konnte dieſen Düngermangel nicht wettmachen. Während Deutſch— land vor dem Kriege 20,2 Millionen Stück Rinder und 22 Millionen Schweine zählte, betrugen die entſprechenden Beſtände in der Donaumonarchie nur 16,5 und 14 Mil- lionen Stück. Mit Ausnahme der Schweine war in den erſten zehn Jahren des neuen Jahrhunderts keine Vieh vermehrung eingetreten, Deutſchland dagegen hatte ſeinen Rinderbeſtand in dieſer Zeit um 1200000 Stück ver— mehrt. Der gemeinſamen Regierung mußten die Schwä— chen der öſterreichiſch ungariſchen Ernährungswirtſchaft ohne Zweifel bekannt ſein, als der Krieg ausbrach. Es wäre daher, wie die„Leipz. N. Nachrichten“ zukreſſend bemerken, dringend notwendig geweſen, zum mindeſten gleichzeitig mit dem Deutſchen Reiche eine ſtraſfe Er faſſung und Verteilung der vorhandenen und jeweils er zeugten Vorräte vorzunehmen, zumal Oeſterreich-Ungarn im Anfange des Krieges ſchon ſtärkere Menſchenverluſte hatte als Deutſchland und überdies durch den Einmarſch der Ruſſen in Galizien und in der Bukowina eine für bie Ernährungswirtſchaft beſonders wichtige Provinz ver— lor. Aber während ſich die deutſchen Bundesſtaaten be reits Ende 1914 unter willigem Verzicht auf alle Sonder— rechte zu einem einzigen Verſorgungsgebiet mit einheit licher Leitung zuſammenſchloſſen, fanden die öſterreichſſch— ungariſchen Regierungsſtellen ü einer ſolchen Einheit nicht den Weg. Noch heute bilden die beiden Staaten ſtreug geſchledene Wirtſchafts gebiete W Die Erntezahlen der Kriegsjahre ſind aus milltäri⸗ ſchen Gründen nicht der breiten Oeffentlichkeit zugänglich. Aber die Annahme iſt ohne Zweifel berechtigt, daß die Iſterreichiſch-ungariſche Landwirtſchaft ebenſo wie die deutſche unter allen Umſtänden in der Lage ſein müßte, die verhältnismäßig geringe öſterreichiſche Induſtriebe⸗ völkerung zu erhalten. Aber dieſe Induſtriebevölkerung iſt zum überwiegenden Teile deutſch. Und hier zeigt ſich nun die geradezu unverſtändliche Tatſache, daß die nichtdeutſchen Völkerſchaften Oeſterreichs die Not der beutſchen Induſtriebevölkerung als willkommenen Bundes— genoſſen in ihrem Vernichtungsfeldzug gegen alles Deutſche betrachten und daß die Wiener Re⸗ gierung nicht die Kraft findet, dieſem vaterlandsverräteri— ſchen Treiben Einhalt zu gebieten. Während nach amt⸗ lichen Mitteilungen— zum Beiſpiel vom deutſch— böhmiſchen Landwirt eine Ablieferung von faſt 10½ Zentner Getreide auf den Hektar verlangt wird, braucht der tſchechiſche Grundbeſitzer nur etwa 3½ Zentner auf den Hektar abzuliefſern! Daß ber dieſer von pol tiſchen Rückſichten diktierten ungleichmäßigen Erfaſſung der Vorräte die Ernährungswirtſchaft in die Brüche geher muß, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Hier zeigt ſich auch, wo der Hebel angeſetzt werden muß. Daß dies ſofort und mit aller Energie geſchieht, iſt ein Verlangen, das neben den Deutſchen Oeſterreichs auch das Deutſche Reich mit allem Nachdruck ſtellen muß. Denn der deutſche Bauer, der das Letzte für ſein Vaterland hergibt, hat keine Neigung, indirekt das vaterlandsloſe Verhalten der öſterreichiſchen Deutſchenfeinde und die Schwäche ihrer Regierung zu unterſtützen. — Lolale Nachrichten. — Verbotene Anzeigen. In Zeitungen finde man noch hin und wieder Anzeigen, in denen Privatt ſteue oder getragene Kleider zum Verkauf anbieten. Dies iſt unzuläſſig, da ſolche Kleider von Privaten nur an die behördlich eingerichteten Annahmeſtellen verkauft wer— den dürfen. Jede andere Veräußerung iſt ſtrafbar. — Abgelehnir Mieteſteigerung iſt noch keine Kündigung. Lehnt ein Mieter die ihm vom Vermieten einer Wohnung angekündigte Erhöhung des Miet ab, ſo iſt damit, wie das Stuttgarter Stadtſchultheißen amt ausführt, der Mietvertrag noch nicht gekündigt. Beabſichtigt ein Vermieter, bei Ablehnung der Mietzins— erhöhung das Vertragsverhältnis aufzulöſen, ſo hat er dies in der diesbezüglichen Mitteilung an den Mieter ausdrücklich zu bemerken oder nach erfolgter Ablehnung innerhalb der Kündigungsfriſt eine ſchriftliche Kündigung dem Mieter zuzuſtellen. Das Bürſtenbinden der Feldgrauen. Die neueſte Handfertigkeit der Feldſoldaten iſt das Bürſten— binden. Die im Handel angebotenen Bürſten wurden ſchlechter und teurer, alſo half man ſich ſelbſt wie in ſo vielen Sachen. Wurzeln hängen an allen Schützen— gräbenwänden, man braucht nicht danach zu graben; gewaſchen, geſchält, zugeſchnitten und eingezogen in die alten oder in ſelbſtbereitete Hölzer ſind ſie gar bald, und fertig iſt eine gute Bürſte. Von ganz gewandten Leuten hört man, ſie verſorgen auch ſchon ihre Angehörigen zu Hauſe mit Bürſten. Die Kunſt im Felde. In den nächſten Ta— gen wird die Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz eine dauernde Kunſtausſtellung eröffnen für Werke von ihr angehörenden Berufskünſtlern(Malern, Radierern, Bifd— hauern). Geeignete Kunſtwerke mit Angabe 5 kaufspreiſes oder dem Vermerk„unverkäuflich“ den von der Heeresgruppe unter„Ausſtellung“ deutſan Feldpoſt 651 erbeten. Dieſer neueſten Förderung der Kunſt gingen Preisausſchreiben in den Feldzeitungen vor aus, allerdings vorwiegend nur für Maler. Dafür fan den die Bildhauer ein dankbares Feld der Betätigung auf den Kriegerfriedhöfen. Der Aufwand für die Frühdruſchprämien wird für das Gebiet nach denſelben Grundſätzen die Reichskaſſen übernommen. Die Einkaufsvereinigung deutſcher Schuh; kwarenhändler wird in ein großkapitaliſtiſches Unter nehmen umgewandelt, für das bereits über 1 Mil lionen Mark gezeichnet ſind. Das Kapital ſoll auf Millionen Mark gebracht werden. 10000 Kriegserſatzmittel. der Sammlun, der volkswirtſchaftlichen Abteilung des Kriegsernährungs amts ſind bis jetzt über 10000 Erſatzmittel zugeführt worden. Zu Beginn des Jahres 1917 gab es erſt 1200 Erſatznahrungsmittel und einige hundert techniſche Er ſatzmittel. Von den Erſaßhmitteln ſind nicht wenige nur von ganz kurzer Dauer geweſen, da ſie aus geſundheits, polizeilichen Gründen oder wegen gänzlicher Wertloſig⸗ leit verboten war cen. von der Reichsgetreideſtelle bewirtſchaftete im Vorjahre auf ſorgung mit Kirſchen geklagt. die Obſtverſorgung aus ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft Zurückgekehrten können, wie das preuß. Kriegsmini⸗ terium bekannt gibt, ohne Einſchränkung im Militärdienſt vieder verwendet werden. Es würde dem Grundſatz der hrpflicht widerſprechen, wenn dieſe Heeres- ingehörigen nach Ablauf ihres Urlaubs anders verwendet vürden als die übrigen Heeresdienſtpflichtigen. Soweit zus beſonderen Gründen, z. B. infolge vorgeſchrittenen s Familienrückſichten von einer Verwen- zung an der Front abgeſehen werden darf, kommen dieſe Sonderbeſtimmungen auch den aus ruſſiſcher Gefangen⸗ ſchaft Zurückgekehrten zugute. — Penſionskaſſe deutſcher Krankenkaſſen. Zur Hründung einer„Penſionskaſſe deutſcher Krankenkaſſen“ hat der Hauptverband deutſcher Ortskrankenkaſſen auf 1. Juli eine Verſammlung der Krankenkaſſen nach Wei— mar einberufen. g Ueber die Verwendung von Kirſchenſtielen vird uns von unterrichteter Seite mitgeteilt: Es iſt viel⸗ leicht noch nicht genügend bekannt, daß die meiſt achtlos veggeworfenen Kirſchenſtiele, wenn ſie im Schatten ge— trocknet und dann ekocht ſind, zuſammen mit anderen heeigneten pflanzlichen Erzeugniſſen zur Streckung als Tee-Erſatzmittel verwendet werden können. Ge⸗ miſcht mit anderen deutſchen Tee-Erſatzmitteln hat der aus Kirſchenſtielen hergeſtellte Tee einen dem Geſchmach des ſogenannten ſchwarzen Tees ähnlichen Geſchmack. 115 4 Ir f ulgemeinen V Alters oder 01 Bruſttee wird dieſer Tee in vieſen Teilen Deutſchland längſt geſchätzt. — N Obſtbezug. 1 In der Bevölkerung und in den Zeitungen wirn begreiflicherweiſe zurzeit viel über die ungenügende Vers In erſter Linie wird dafür verantwortlich gemacht, als ob die Obſtverſorgung in der Lage wäre, das was uns die Natur leider in dieſem Jahre nicht in ſo reicher Menge beſchert hat, durch eigene Maßnahmen erſetzen önnen. Es gibt in dieſem Jahre nur eine ſehr geringe Kirſchenernte: und wenn es nur 30000 Ztr. Kirſchen gibt, dann kann man damit nicht 2 Millionen Köpfe ie mit 50 Pfund Kirſchen verſehen.— Die mit der Obſtverſorgung betraute ſtaatliche Bez jörde hat demnach auch angeordnet, daß, um einn mög⸗ ichſt gleichmäßige Verteilung der vorhandenen tixinezt, ſtirſchenernte auf die Bevölkerung zu fördern, der 25 hate Kirſchenverſand unterbleiben ſoll. e dun wünſ aber die einen, daß geſtattet ſein möchte, 2 zfund Kirſchen ſich ſchicken zu laſſen, we hei man gerne bereit wäre, auch erheblich über den Höchſt⸗ preis zu bezahlen. Dadurch würde zwar eine beſchrankte Anzahl Familien Mengen Kirſchen zu erhöhtem Preiſen bekommen, weitaus der größte Teil der Bevöl⸗ kerung bekäme aber nichts, und die offiziellen Aufkäufer en überhaupt keine Kirſchen er alten, da ſie die Höchſtpreiſe nicht überſchreiten kön g i auch die Stadtverwaltungem keine Kirſchen zur Verkeilung erhalten und auf dem Markt würden ſelbſtverſtändlich auch keine Kirſchen erſcheimen.“ Demgegenüber beſteht der andere Wunſch, alles Obſtz m fleichmäßig erfaßt und an die Bevölkerung verteilt werden, weil es jetzt in der Kriegszeit ein Un recht wäre, wenn eine Anzahl beſonders kaufkräftiger Familien den anderen alles Obſt wegſchnappen dürften. Di teren, zweifellos berechtig— Sie hat bereits An- zehörden empfohlen, recht⸗ lichſt gleichmäßigen Ver- Einige Städte haben viff, die Rationierung Rationierung an Erdbeeren bekommen kann. eruchtart im ganzen ilie eine den Ver⸗ C 1 dbee ren o d 0* Einmachen auf Ausweis(Lebens- en. Iſt die Reihe um und erhalten, ſo kann das Bo Ration eröffnet werden. Es daß diejenigen, welche nach 0 eren oder Kirſchen in ge⸗ je bekommen konnten, ihren Ateil Früh Aufang Auguſt erhalten werden, von des len eine gröſſere Menge in Ausſicht ſteht. Die Bevöl⸗ kerung hat dabei den großen Vorteil, daß ſie das Obſſ tatſächlich zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen erhält, wäh⸗ tend bei jeder Freigabe, wie 3 B. in Frankfurt das Obſt das Jwei⸗ und Dreifache des hieſigen Preiſes koſten r un»ozdom nichts 5 Wovon wilydo der Obſtverſo len; inſolgedeſſe: ſolle möglichſt 1 % Dor 1 l U Menge 0 0 wels And a1 dem Der wankende Clemenceau. Die letzten franzöſiſchen Zeitungen, die in⸗ folge der Grenzſperre verſpätet in der Schweiz anlangten, bringen eine Rubrik über die inner⸗ politiſche Lage, in der ſie einſtimmig feſtſtellen, daß die Stellung Clemenceaus erſchüttert ſei. Im Mittelpunkt der Erörterungen ſteht die wachſende Bedrohung der Stadt Paris. Was die Stellung Clemenceaus erſchüttert, iſt aber nicht nur das düftere Schickſal der Stadt Paris, ſondern die Kriegsmüdigkeit nicht nur des Volkes, ſondern auch der Armee. Das unge⸗ ſtüme Vordtingen der deutſchen Truppeu, dem die franzöſiſchen Heere ſeit zwei Monaten be⸗ ſtändig weichen müſſen, hat die Zuverſicht der Truppen offenbar erſchüttert, denn die Regierungs⸗ preſſe ſchlägt in auffallender den vereinzelten erfolgreichen Gegenangriffen im Süden von Montbdidier K S daten neuen Mut einzuflö Dem Miniſterpräſidenten iſt Mißgeſchick begegnet, daß die ih ergebene Preſſe ſcheinlich unter den fluß des Miniſte des Außern, verlogener Man konnte leſen, daß nur darauf beree damit es ein dem Friedensangebot auf ſeine g ſichert ſogar, in einer Anſprache von Pinon Ausſicht geſtellt hatte natürlich Hervorbrechen 5 nach den Enttäuſchung erwarten war, zu verhi jedoch gerade das Gegente ſozialiſtiſche ſſe, ſon Weiſe * 180 wah die eine nur R N Clemenceaus Zeitung, der ſich gezwungen, einzulenker daß die Regierung ſelbſt örterung von etwaigen Fried treten werde, vorausgeſetzt, das bieten, was es verlangt. der Linken haben aber dieſe Ein gelehnt. berlangen ganz daß Friedensvorſchläge, woher ſie mögen, nicht mehr durch das vorläufigen Bedingungen in Fra und daß Frankreich im Gegenſatz herigen Politik alles unterlaſſe, was leitung einer Friedens verhandlung hemmen Sie Wie weit dieſe Friedensbewegung gediehen iſt, läßt ſich nicht mit Sicherheit beſtimmer die Zenſur übt ihre ganze Strenge g jeder Friedensäußerung aus und di ſelbſt wagen es nicht, angeſichts militäriſchen Lage die Regierung greifen. Daß aber Clemencecau Stellung als gefährdet anfieht, ergibt ſich dara ſelbſt daß er ſeine Zeit plötzlich mit Verhandlungen in den Raͤumen des Parlaments verliert, daß er ſogar, wie der Abgeordnete in der„Humanité“ offen damit umgeht, die Kunſ gänger nachzuahmen, när und mlich zu erweitern durch die Au lichkeiten wie Briand,? den Sinn einer derarti franzöſiſchen Parlament kal ſie entſpricht der Taktik Poinee Kriſis auf eine Brücke zu retten, die doch wieder zum alten Zuſtand zurückführt. Clemenceau ſelbſt nat daß ſeine Rolle ausgeſpielt iſt loſe Kriegsführung an und die ſein Regierungsprogramm zuſammengebrochen, denn auch die Friedens bewegung gerichteten Diktaturmo ind geſcheitert. Der Hochver— Caillaux kann nicht zum die Unterſuchung nur die;! die ſie angeordnet hat gegen den früheren Malvy, der in wenigen zur Verhandlung kommt, S h ee ee ebe reg irrt N Geſe Courths (Fortſetzung.) 15„Gewiß, und zwar ſehr viel. mich ſehr, daß er nie von die ſprochen hat. Mama und ic ihm erſt vor einigen Tagen auf! Da hat er kein Wort davon erwähnt „Vielleicht hat er es da ſelbſt noch nie wußt.“ „Aber ich begreiſe nicht, wesha jetzt verreiſt in dieſem greulichen M „Er muß ja nicht zum Vergn ſein. Vielleicht Famili „Das wäre möͤglich. nicht zu Hauſe, als er 0 Weiß denn euer Bruder Fred „Wir haben nicht mit ſprochen. Ich wenigſtens etwas, Gabi?“ Dieſe hatte ſich inzwiſchen zur Auhe ge⸗ zwungen. „Nein,“ ſagte ſie gefaßt.„Vielleſcht fragſt du Fred ſelbſt, Inge, wenn es dich ſo ſehr inter⸗ eſſiert.“ Cs klang einige Schärfe aus ihren letzten Worten. Wußte ſie doch ſehr gut, daß Ingeborg in Römer verliebt war. Trotzdem ſie wußle, wie gleichgültig er ihr gegenüber eblieben war, eine leiſe Eiferſucht beherrſchle doch. Würde Heinz ſich nicht ſchließlich von ihr einfangen laſſen? Sie war reich und er arm. Und eine Liebe zu ihr würde ein neuez e 12] Roman von H. lh er ihm darüber ge⸗ 14 1 nicht. Weißt du NMeunandel Nenaudel e ein neues Glück, als daß er an ö lohnt, bekannt zu 0 ö 1 ö Grundſätze den Kampf nach dem Ergebnis der Unterſuchung voraus⸗ ſehen läßt, zu einer Ehrenrettung des Ange⸗ klagten führen. Auch in den Gewerkſchaften iſt die Friedensbewegung gerade wegen des von Clemenceau ausgeübten Unterdrückungsſyſtems erſt recht angewachſen. Da auch die militärische Lage ſich immer ernſter ohne Ausſicht auf eine Wendung geſtaltet, iſt es begreiflich, daß Clemeuceau, um nicht unter die Räber zu kommen, langſam abzubauen beginnt, Der Mikado von Amerika. Immer deutlicher hat ſich im Verlauſe des ſtrieges gezeigt, daß Präſident Wilſon, um im Dienſte einer kleinen Clique mit allem Nachdruck und unter Verleugnung aller demolratiſchen führen zu können, nach r Diktatur ſtrebte. Anfangs hat man in den . Staaten, ſtaunend ob der Kühnheit des ſidenten, ſchweigend den Weg mitgemacht, i Tages einſah, daß kein gab. Als 8 0 Als briſche Machtgelüſte ſich in ihrem zu offenbaren begannen, brachte Worf die bis dahin eine in des Präſideuten uu als ſein Or Jeſſerſon Staaten) be⸗ rzlich bewegte die vielen Rechte lrtikels: die k Dl ehr als 100 Jahre elan. Staats— ebracht in der kethoden der Selbſt ie deren Vorhandenſein auf gegenwärtige Nivea 7 5 8 kerung ruſſiſchen Staatsweſens ſinken müßte und ſehen würde, eine Autoktatie zu ihrer Selbſterhaltung zu kelt haben, geht f ſeiner Ent⸗ imatzung des Kongreſſes, g Kritik zu üben, Ausdruck er durch 1 ö Overmau am entwurf einbringen, klatoriſche Vollmachten Bringen mugen, den einen G Zur Kennzeichnung auf ihre haupt⸗ Der „Der genftat genügt Seſhmmu 1117 1 ermächtigt, ſzuweiſen: unter den aus⸗ anen eine ſolche Umgeſtallung e,; in Wi ile Minis sit g g geſtallung keiten in Wien teilte Miniſterpräſident Br. Obliegenheiten vorzu— notwendig bliegenheiten 5 Geſetz jeder vorden ſind die ihm zur dieſes Geſetzes geeignet wie ſie ſeiner in ſind auck jeder Weiſe t ung der Zwecke Amerika dazu 7 Kongreß— e worth, der Schwiezerſohn de— enten Rooſevelt, hielt im Rep ſo gine her dis e die„Ne danken. eine )naſtie zu geſchickter aufangen cha hu e Ingeborg * 3 1 57 vielleicht bei um folterte ſie 9271 1 dieſer Gedanke? miedote Bere ſeiner Se nt heſſer 17 4 t beſſer, e 1 0 ihr zugrn e wann e ürxren e ging? ſich ein liebende Herz ſolch vernünftigen Betrachtungen 114 hellte Ingeborg viel ploͤtzlicher Abreiſe war mit Heinz ö N tigt, als daf ſie Gabrielens ſcharfen To rkt hätte. ſſiert es mich ſehr. Römer iſt igen Herren, mit denen es ſich ſein.“ 2 3 Nomers Wee u.. „Gewiß inter einer der wel Das in wenig ſchmeichelhaft ſüͤr die Männer⸗ welt,“ ſagte Magda lachend. „Na, weißt du, wenn du ſte kennteſt wie ich— du würdeſt mir zuſtimmen.“ Magda wurde ernſt. „Vielleicht kenne ich ſie von einer anderen Seite wie du, Inge, und wahrſcheinlich von einer noch weniger vorteilhaften. Dir kommen ſie ſicher alle ſehr lieblich und artig unter die Augen, denn du biſt nicht nur hübſch, ſondern auch reſch. Wenn man arm iſt, ſchutzlos draußen in der Welt lebt und ein leidlich hübſches Ge⸗ ſicht hat— dann lernt man die Männer von einer ſehr un vorteilhaften Seite kennen.“ Ingeborg rückte ihr intereſſiert näher.„Du — ich glaube zwar, kurzweiliger iſt das immer noch, als wenn man ſo merkt, man iſt das goldene Kalb, das ſie umlanzen.“ „Eigentlich iſt beides nicht mein Geſchmack.“ 7 können. In ſeiner„glänzenden Iſolſerung“ und Abſperrung vom gemeinen Volk ſteht der Präſident jetzt ſchon ſo da wie die Mikados im alten Japan, unangreifbar und unverletzlich gegen jede Kritik ſeiner eigenen Handlungen oder der ſeiner Beamten.“ Inzwiſchen haben ſich die Dinge, trotz aller Einſprüche und Widerſtände, weiler im Sinne Wilſons entwickelt. Und eine ſeltſame Ironie der Weltgeſchichte will es, daß die Ver. Staaten ihre demokratiſche Verfaſſung, auf die ſo ſtolz waren, daran gehen müſſen, um für die„Sicher⸗ ſtelung der Demokratie in der Welt“ zu läipfen. Unter ſotchen Umſtänden iſt es kein Wunder, wenn immer weitere Volkskreiſe in Amerika hinter das Geheimnis des Wilſonſchen Kriegswillens kommen. Nur daß jetzt ein Mann fehlt, der mit entſchloſſenem Willen, mit eiſerner Energie den Stein aufzuhalten ent⸗ ſchloſſen wäre, den Wilſon in Verblendung und geſchoben von der Clique der Kriegslieferanten, die ihr Geld am Vierverband zu verlieren fürchten, ins Rollen gebracht hat. Der Mikado der Ver. Staaten aber wird fortleben in der geſchichte als das Sinnbild der Heuchelei. — 924* Molitiſehe Rundſehau. Deutſchland. ee eee eee: Dee neuen 8 1 der die n worden. bv. Hartmann, 10 Des regierung bereits angekündigte Geſetzentwurf * für allemal ſolche Kritik zum den ihm reglerende l ganz Friſches in deinem Weſen. furchtbar gern leiden mögen.“ Achleit. Verhandlungen, en, haben bereits In den Verhandlungen werden zu⸗ Vertrage von Breſt⸗Litowſk noch fragen zur Erörterung gelangen. „Köln. Volksztg. * Dien, veröffentlicht einen Brief des Papſtes an den Kardinal in dem der Papſt die Zurück⸗ haltung des Kardinals gegenüber den heftigen Angriffen der franzöſiſchen Kirchenfürſten wegen Granattreffers auf die Kirche von Saint is in Paris am Karfreitag lobt. Das 1 der franzöſiſchen Kirchenfürſten wird ch gemißbilligt und zurückgewieſen.— Das Neutralität entſprechende gerechte Urteil des Papſtes. der vom Finanzminiſter Breunig in der bayeriſchen Abgeordnetenkammer f über die ſteuer, der nach dem Vorgang des i Steuer auf das Fabrikat flatt rigen Malzzuſchlages enthalten bereits dem bayerſſchen Miniſter⸗ vor und wird dann dem Land— zugeleitet werden. Die Beratung des neuen Brauſteuergeſetzes wird dann im Landtag unverzüglich erſolgen müſſen, da die Reichsbier⸗ euer bereits am 1. Oktober 1918 zur Ein⸗ führung gelangt, und die Sache bis zu dieſem Zeitpunkt auch in Bayern geregelt ſein muß. 94 Oftevweich⸗Hugaun. * Zu den Ernährungsſchwierig⸗ v. Seidler mit, daß ſie infolge der Unterbrechung der Lieferungen aus der Ukraine und Rumänien anden ſeien. Er gab der feſten Zuverſicht ruck, daß die Herabſet der Brotration eine vorübergehende Maßnahme ſein werde. Die vielſach verbreiteten Gerüchte, Deutſch⸗ mit 17 14 fand unzutreffend. land werde durchau Druck der deutſchen Er⸗ Diſe erfolgte Einſetzung Verteidigungsaus⸗ eure Beſtürzung unter f einen peinlichen auf di des Gemeinderates General 0 Dekret des Präſident des ö des Verteidigungs⸗ nach dem Blatte, der Aus— zu leiten, Trans- Leben regeln, zu treffen. dener „2 t wohl trübe Erfahrungen machen en, Magda?“ fragte Gabriele beſtürzt. Die junge reckte ſich kampfluſtig Dame ach nicht ſo ängſtliche Augen, Gabi. Für le Mimosa sensitiva wäre das freilich ſen. Aber ich habe ſie mir alle in ler Entfernung gehalten und gefreut h, wenn ich ſolch' einem Fant mal hahe ich mich, Solche Manner, wie heimleuchten konnte.— dein Herbert einer iſt, gibt's nicht viel, glaub' es mir. Sei froh, daß du hei ihm in einen Haſen einläuſſt, wo dich kein Sturm mohr faſſen kann.“ „Magda, du biſt himmliſch,“ rief Ingeborg begeiſtert.„Du haſt ſo etwas Feſtes, Ich hab dich immer Magda verbeugte ſich mit ſcherzhafter Feier⸗ „Danke verbinblichſt.“ „Iſt ez wirklich wahr, daß du werden willſt?“ „Ja, es iſt mein zweitgrößter Wunſch.“ „Ich bewundere dich. Ez iſt doch ein ſehr anſtrengender Beruf. Ich könnte daz nie— nie. Aber du ſagſt, dein zweitgrößter Munſch. Darf man wiſſen, welcher der größte iſt?“ Magda lachte fröhlich auf. g „Gewiß. Mein größter Wunſch iſt, die Frau eines tüchtigen Mannes zu werden, der in Jeordneten auß kömmlichen Verhältniſſen Diakoniſſin Ingebor Ucherle amülſant. leht 4 u biſt Löt n deiner bergiakeit.) N 4 r Blatt bemerkt dazu, der Brief zeige das wahrer N 1 Brotgetreide aushelfen, ſind England. 1 Der in London weilende auſtrallſche Miniſterpräſident Hughes ſagte in einer Unter⸗ rebung, Auſtralien werde keinen deutſchen Frieden bewilligen, denn es ſollen Garantien gegen eine künftige Unter⸗ drückung geſchaffen werden. Die Sicherheit und die Unperletzbarkeit des auſtraliſchen Gebietes ſordere, daß Neuguinea und hunderte andere Inſeln in der Nähe Auſtraliens in den Beſitz Auſtraliens oder der befreundeten Großmächte gelangen, denn deſe Inſeln ſtehen in derſelben Beziehung zu Auſtralien, wie Amiens zu Paris, oder Calais und andere Kanalhäfen zu England. „Wir find feſt entſchleßen,“ ſagte Hughes,„zu behalten, was wir haben, und da wir Auſtralien nicht behalten können, falls die Inſeln ſich in feindlichen Händen befinden, werden wir auf das äußerſte beſtrebt ſein, dieſe Monroe⸗Lehre zu befeſtigen.“ Echtweig. * Der Bundesrat hat ſich mit energſſchen Maßregeln gegen die Deutſchenhetze gewandt. Gewiſſe Kreiſe der welſchen Schweiz hatten auf die Behauptung des Blattes„La Suiſſe“ hin, daß der deutſche Militärattachs, Major v. Bismarck, ſowie der deutſche Ge⸗ ſandte Frhr. v. Romberg in den Spionagefall Fockus verwickelt ſeien, beſchloſſen, die Ab⸗ berufung der beiden Herren durch Unter⸗ ſchriftenſammlung zu erzwingen. Der Bundesrat hat jetzt dieſe Unterſchriftenſammlung verboten. Holland. *Die führenden Blätter veröffentlichen eine Frklärung von Parlamentsabgeordneten über eine Friedens vermittlung der hol⸗ ländiſchen Regierung. Die Ab⸗ geordneten glauben aus Erklärungen jeder der kriegführenden Parteien ſchließen zu dürfen, daß jede zu einer Verſtändigung zum Frieden bereit iſt, aber die Bereitſchaft der anderen be⸗ zweifle. Die holländiſche Regierung ſoll des⸗ halb vermitteln. * In Rotterdamer Reedereikreiſen verlautet, daß die Verhandlungen zwiſchen der holländiſchen und der deutſchen Regierung über Bürgſchaften für eine freie Schiffahrt von Holland nach Skandinavien durch Geleitſcheine zum Abſchluß gebracht wurden. Binnen kurzem ſoll die Schiffahrt wieder aufgenommen werden. Rußland. »In Weſtſibirien iſt die bolſche⸗ wiſtiſche Regierung anſcheinend durch die Tschechen geſtürzt worden. Nach tele⸗ graphiſcher Benachrichtigung aus Omſk iſt von der ſibiriſchen Duma bereits eine neue Regierung gewählt worden, die demnächſt die Konſtituante einberufen will. Sie hat der Sowjet⸗Republik angeboten, Rußland mit Brotgetreide zu ver⸗ ſorgen, wenn teine Schritte gegen Sibirien getan würden, um die neue Regierung wieder zu be⸗ ſeitigen. Lenin hat es abgelehnt, ſich unter ſolchen Bedingungen auf Verhandlungen einzu⸗ laſſen. Er hat ſich mit einem Aufrufe an die Arbeiter gewandt, in dem er die ſchwerſten An⸗ griffe gegen die Franzoſen richtet, die gegen Rußland unredlich gehandelt haben. Er weiſt auf die Unterſtützung der Tschechen durch eng⸗ liſche und franzöſiſche Börſenleute hin und be⸗ fiehlt die Mobiliſierung der letzten fünf Jahr⸗ gänge ſowie der Artillerie in Petersburg, um in Sibirien mit Waffengewalt vorzugehen. Numänien. »Die Eröffnung des rumäniſchen [Parlaments iſt in ruhiger und würdiger Weiſe erfolgt. Der König verlas die Thronrede. die bei den Worten, Rumänien habe den Frieden, der ihm Lebensbedingung war, ab⸗ geſchloſſen, von langanhaltendem Beifall unter⸗ brochen lvurde. Nach einigen warmen Worten des Dankes an die Armee, die bis zuletzt ihre Pflicht getan habe, wies der König auf die tpartements, ale Gewalt, ſondern er 10 Entſcheidungen, die das Aufgaben hin, die dem Lande erwachſen ſeien, er führte mit Genugtuung die Erwerbung Beß⸗ arabiens an und betonte unter dem Beifall aller Anweſenden, daß Rumänien die frühere Freund⸗ ſchafſt mit den Mächten, mit denen der Friede geſchloſſen wurde, wieder aufnehmen werde.— Der frühere Miniſterpräſident Bratianu ſoll wegen Hochverrats und Beſtechlichleit unter An⸗ klage geſtellt werden. C...... ĩõẽ6[ĩ ˙UÜꝛd „Lieber Mott— warum ſoll ich damit hinter dem Berge halten? Du ſiehſt, ich verſtehe auch zu verzichten auf ein ſolches Glück. Ich werde ſehr zufrieden und gewiſſenhaft meine Kranken pflegen und ein Prachtexemplar von einer alten Jungfer werden. Nur mag mich der Himmel vor einer unglücklichen Liebe bewahren, ich glaube, das iſt ein greulich ungemütlicher Zuſtand.“ „Warſt du noch nie verliebt? Das willſt du mir doch nicht einreden?“ „Einreden will ich dir gar nichts. Natürlich habs ich ſchon geliebt, mehrere Male ſogar. Meine erſte Liebe war Papas Burſche, mit Namen Heinrich Geike er hatte ſchwarze Augen und einen ſpitzgewichflen ſchwarzen Schnurrbart. Außerdem war er der Gelieble unſeres Dienſtmädchens, was aber meiner Liebe keinen Abbruch tat. Ich zählte damals vierzehn Lenze. Du ſiehſt, ich fing frühzeitig an. Später verliebte ich mich ſterblich in meinen Geſchichts⸗ lehrer, er war ſehr ſanft, ſehr blond, verheiratet und Vater von drei niedlichen, kleinen Mädchen. Den Schluß meiner Herzensaffäre bildete nalür⸗ lich ein Leutnant. Seine Vorzüge ſtehen in meinem Tagebuch verewigt, das ich damals geſchenkt bekam. Gleich auf der erſten Seile ſteht in großen Buchſtaben ſein Name.„Max von Hühren.“ Wahrſcheinlich hätte ich ihn ſonſt längſt vergeſſen. Er verlobte ſich heimtlickiſcher Weiſe mit einer ſehr hübſchen und reichen fungen Dame. Seit der Zeit habe ich nie mehr geliebt. Willſt du nun noch mehr von mir wiſſen, ober wirſt du ſetzt beichten?“ % Ingeborg wehrte errhlend ab. wirb über die Schäden Klage geführt, die beim Von Nah und fern. Warnung vor Flurſchäden. Fortlgeſeht Pflücken von Feldblumen auf Ackern und Wieſen angekichtet werden. Es ſei deshalb darauf hin⸗ gewieſen, daß jeder ſich ſtrafhar macht, der un⸗ befugt vor beendeter Ernte über Wieſen und beſtellte Acker geht. Durch die Entnahme von Feldblumen gehen nicht unbeträchtliche Futter⸗ mittel verloren. Viel größer aber ſind die Verluſte, die der Ernte durch Zertreten der Pflanzen hierbei zugefügt werden. Dauerregen in Mitteldeutſchland. End⸗ lich iſt im Merra⸗ und Fuldatal und einem großen Teil Mitteldeutſchlands des nachts der 1 langen Wochen ſehnlichſt herbeigewünſchte egen in Form eines Dauerregens nieder⸗ gegangen; ſeit einigen Tagen regnet es ſtark. (MRoggenernte im Juni. Durch die warme Witterung iſt das Getreide in dieſem Sommer ſehr früh zur Reife gekommen. Im Kreiſe Zauch⸗Belzig wird daher die Roggenerute ſchon im Juni beginnen. 1 1 Rieſenlöhne. Auf dem 15. Verbandstag ber deutſchen Klempner⸗ und Inſtallateur⸗ Innungen in Leipzig machte der Obermeiſter der Berliner Klempner⸗Innung recht lehrreiche Ausführungen über Rieſenwochenlöhne. der bei in Woche, dient. leine Seltenheit mehr; einen gelernten Klempner, der unter 100 Mark Wochenverdienſt habe, Mit würde man in Berlin vergebens ſuchen. hohen Löhnen müſſe man auch nach dem Kriege rechnen. Vorkehrungen gegen 22 Die braunſchweigiſche Regierung hat in ihrem Landtage einen Geſetzentwurf übermittelt, nach So iſt in Berlin ein Fall zu verzeichnen, daß ein Präziſionsarbeiter 52 ſtündiger Arbeitszeit, 980 Mark ver⸗ Wochenlöhne von 200 Mark ſeien ohnungsnot. ſind die Zeitungsmeldungen über die Seuche in Spanien ſtark übertrieben. Die Krankheit wird als harmloſe Influenza oder Grippe bezeichnet, die von den Erkrankten leicht überwunden wurde und die jetzt im Abflauen iſt. Fabrikbrand. Die Vargön⸗Papierfabrik bei Venersborg in Schweden iſt mit den Papiervorräten zum größten Teil nieder- gebrannt. Die Sulfit⸗Fabrik wurde gerettet. Der noch nicht feſtſtehende Schaden wird auf ſechs Millionen Kronen geſchätzt. Reiche Kohlenfunde in Norwegen. In der Nähe der norwegischen Stadt Gövik ſind große Kohlenlager entdeckt worden, die demnächſt in Betrieb genommen werden ſollen. Außer Braunkohle hat man Graphit in größeren Mengen geſunden. Einführung der Sommerzeit in Rußz⸗ land. Laut Erlaß der ruſſiſchen Regierung werden in Moskau und dem mittleren Rußland die Uhren um zwei Stunden vorgeſtellt. ce Aurum 25 22 K*. 33 4 F a0 Volkswirtſchaftliches. Mahnung an Kleintier⸗ und Ziegenzüchter. Die unerwünſchte Trockenheit im Monat Mai wird leg Ange 0 Guſammenge Verkauf von Obſt und Gemüſe zu 20 750 Mark Geldſtraſe. München. Der Kaſſierer eines Begräbnis⸗ vereins in München, Buchhändler Barthauſer, wurde wegen Unterſchlagungen von 166 000 Mark von der Strafkammer zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Prozeß ſpielt ſchon viele Jahre. Bilder aus Paris. Eindrücke in der bedrohten Stadt. „Paris,“ ſo ſchreibt ein dortiges Blatt,„iſt ſeit Jahren daran gewöhnt, die Schlacht in empfindlicher Nähe zu wiſſen. Aber abgeſehen von den berühmten Tagen im Herbſt 1914. war der Kampf niemals ſo bedrohlich nahege— rückt wie heute, Paris horcht geſpannt nach dem Grollen der Kanonen, blickt nach dem Horizont, der die Schlacht verbirgt. Wer an einem dieſer wunderſchönen, warmen, Leute mit eingefallenen Geſichtern, mit Augen voller Müdigkeit und Verzweiflung, in zer⸗ riſſenen, ſtaubigen Kleidern, Männer, Frauen, ſchlafende Kinder. Sie haben ſich mit un⸗ förmigen Paketen, mit allerlei Hausrat, den ſie in der Eile retteten, zuſammengepfercht, und ſo zieht das ganze Elend der Invaſion an dem anſcheinend glänzenden Boulevard vorbei. Dann wieder trifft man drei leichtverwundete Sol⸗ daten, die eben aus einer von der Front an⸗ gelangten Ambulanz ausſtiegen, mit noch friſchen Frontverbänden. Ihre Schritte ſind langſam, ungleich und ſchleppend. Die Uniform⸗ kragen ſind aufgeriſſen, die Röcke ſind farblos geworden, an den ſchweren Stieſeln klebt noch der Schmutz aus dem Kampfgebiet. So ſchreiten ſie dahin, um das Lazarett zu erreichen, das erſte, das ſie ſeit ihrem Verlaſſen des Kampf⸗ getümmels auſzunehmen vermag. Allenthalben drängt die Schlacht bis ins Stadtzentrum, ſonnigen Tage durch die Stadt geht, wird bei oberflächlicher Betrachtung nicht viel erblicken, das Paris anders erſcheinen ließe, als im ver⸗ gangenen, weniger gefährlichen Frühjahr. Die Boulevards ſind voller Menſchen in hellen und kurzen Kleidern, in blauen und khakifarbenen dem im Falle von Wohn angsmangel von den Eigentümern oder Verfügungsberechtigten im Einverſtändnis mit den zuſtändigen Gemeinde- 0 behörden gefordert werden ſoll: 1. Leerſtehende ſonſtige Räume, die Wohnungen oder ohne Beeinträchtigung der weſentlichen Intereſſen der Mitbewohner zu einer Wohnung eingerichtet werden, 2. Wohnungen oder ſonſtige Räume, Alt ſind die von den Berechtigten zum Auſenthe Menſchen längere Zeit nicht benutzt unter der Vorausſetzung der 28 Familien zu vermieten, die keine Wohnung finden können. Rückſtändige Lieferung Butter. des Kreiſes ö daß mit Ausnahme von liche emeinden trotz Futterverhältniſſ heblie einmal die Hälfte der und Butter erfüllt haben, und droht Schließung der Betriebe an. Eigenartige überraſchung. Die Gattin eines Rentners in Reichenbach in Schleſien er— hielt von dem Offizier eines Truppenteils mit Worten herzlicher? ahme die Bilder des Grabes ihres in Feindesland beſtatteten Mannes. Der Gatte aber war, er über die Alters⸗ grenze hinaus iſt, überhaupt nicht zum Militär eingezogen. Die Perſonalien auf dem Grabmal ſtimmten jedo mit den ſeinen vollkommen überein. Es ſind Schritte unternommen worden, um aufzuklären, wer unter ſeinem Namen in Feindesland beſt worden iſt. Bergwerksunglück im Rheinland. der Zeche h“ bei Moers im Rheinland Geſteinseinbruch. Ein Steiger und vier Rückweg abgeſchnitten. Schiebungen m Gendarmerie von Biſchofsheim(R nahmte über 300 Stück 60 000 Mk., ſchmuggelt werden der Heeres verwaltung worden. Die ſpaniſche Sei Anzahl in nachrichten von in Span berun „Ach, geh, ſolche Kindereien meine ich nicht.“ „Bedaure, mit ernſten Sachen — Gott ſei Dank nicht dienen. Aber nun laßt uns mal von etwas Vernünftigem reden. Darf ich dir eine Erfriſchung anbieten, Inge?“ f„Danke ſehr, nein. Aber ſag' mir emal, was für ein Kleid wirſt du zu Gabis Hochzeit tragen?“ „Daran gedacht.“ l „Aber ſie ift doch ſchon in vier Wochen.“ „Ich brauche nicht acht Tage, N vorzubereiten. Aber du wirſt natürlich Toilettenſorgen haben. Biſt du ſchon ſchlüſſig! „Ja natürlich. Mein, Koſtüm iſt bereits beſtellt. Lichtblauer Seidenſtoff mit zart ge— (tlöntem, pliſſiertem Chiffon. Um den Rockſaum eine Bordüre von geſtickten Apfelblüten, auf der Korſage gleichfalls Stickerei Entredeux, natür— lich entſprechend verkleinert. Findeſt du das neit?“ von Milch und a. d. Lahn ſtellt feſt, ſieben Ortſchaften ſämt⸗ jetzigen günſtigen N 1 15% Marburc Nor Pflichtlieſerung an Milch N A 91 Cle ſich ein on) beſchlag— n Werte von grenze Tiere Die ge⸗ ſind Privat⸗ Deutſchen Deulſchlan E! Offener hen ar wee ener. *. habe ich wahrhaftig noch ſchon „Es kann entzückend ausſehen zu deinem ſchwarzen Haar.“ 0 Inge nickte ein wenig wehmütig. Ste hatte beſtimmt erwartet, in dieſem Koſtüm einen neuen Anflurm auf Aömers Herz unternehmen zu können. Nun war er gar nicht anweſenb, kam berhaupt erſt in ſechs Wochen wieder.— Das verwöhnte launiſche Geſchöpf hatte Heinz Römer wirklich ſehr lieb, vfelleſcht gerade, weil er ſich von ihr zurfckhielt und nicht, wie die anderen, um ihre Munſt warb. Dazu geſellte ſich nun noch der Gigenſinn. Gie wollte und (mußte bieſen Mann erringen, das ſtand bei ihr ch weniger, oſt ſogar nicht von Ziffer 1 an Die nzoſen wehren ſich, das muß man ihnen laſſen, mit dem Mut der Verzweiflung, die noch dadurch um ſo bitterer wirkt, als ſie ſich von ihren engliſchen Verbündeten, für die ſie ſo ungeheure Blutopfer brachten, vollkommen im Stich gelaſſen fühlen. Sie ſind, das ſtellt ſich immer mehr heraus, dem deutſchen Soldaten aber nicht gewachſen, ganz abgeſehen von der Führung, die der franzöſiſchen Leitung unbedingt das Geſetz des Handelns vor— ſchreibt. So kommt es dann, daß die Franzoſen TN 1 wieder eine beſchränkte Ernte an Heu, Stroh und anderen Nauhfuttermitteln zur Folge haben. Die Kleintierzüchter können alſo wohl wieder nicht darauf rechnen, daß ihnen für die Winterfüͤtterung ihrer Ziegen uſw. ein freier Ankauf bon Heu und Stroh möglich ſein wird. Die ſchlimmen Erfahrungen im vergangenen Winter zwingen dazu, daß jeder Ziegen— halter und Kleintierzüchter das erforderliche Winter— futter jetzt im Sommer beſchafft. Es wird empfohlen, Grünfutter, Gemüſeabfälle, Kartoffelabfälle, ſich Auf Bergleute wurden vom lebendem Vieh. Die abgeliefert 2 Nach einer größeren e doch ö 0 1 78 1 kann ich leider nicht um mich dazu 0 9* Baumlaub und dergl. in denjenigen Mengen zu trocknen und aufzu r Erhaltung des Beſtandes Winters benötigt werden. ſlädtiſchen kann nur geraten werden, ſie in 1 g mit Vi ehbeſitzern bezüglich der Überlaſſung von Grün— futter zur Trocknung und mit Waldbeſitzern wegen der Sammlung von VBaumlaub ſofort verhandeln. Es iſt in dieſer ernſten Sache keine Zeit zu lieren. Vor allem möch die ſtädtiſchen und länd lichen Gemeinden ihre Raſenplätze, Laub en für dieſe Zwecke on der Ernährungsmöglichleit der wird im kommenden chhalten vieler Familien abh 7c 50 AB loſen leſen, das Winter 115 alle. Strafkammer öͤchſtpreisüberſchreitung beim ber⸗ zur Verfügung ſtellen, Kleinvieh gute 7p... ĩͤ„ außer den blutigen Verluſten auch ire Opſer an Material bringen müſſen. Beſonders werden ihnen viele Geſchütze abgenommen, zeitiger Bergung ſie keine Zeit mehr find ſuchen ſie aber, rechtzeitig abzubauen, ſo wird 1 geſchoſſen. So ſehen wir auf unſerem Bilde der Flucht zuſammengeſchoſſene franzöſiſche Artillerie auf der Höhe 186 bei Reims. FVFVPFFCTCCCCCTTTTTTTTTTTTTTT— Uniſormen, in Zivilanzügen nach den Vorſchriften 0 136 1 N 2 J e ee 7 der Mode, und die Terraſſen der Kaffeehäuſer ſind lärmend bevölkert. man nach kurzer Zeit herausfühlt. Die Geſichter der Leute ſind ernſter als ſonſt, das Auge ſcheint in eine dunkle Ferne zu blicken, in den Bewegungen äußert ſich eine merkbare Zurück— haltung. Auf dem Fahrdamm ſolgen die Droſchken einander, aber zwiſchendurch ſieht man einen ſchroeren, grauen, ſtaubüberzogenen Kraftwagen mit flatternder Leinwandumhüllung. An der Seite ſieht man ein rotes Kreuz, und den flatternden Leinwandteilen erſpäht der Blick 9 ne lane Mir 5 Ho flo cie an eine blaue Mütze, einen befleckten Verband, die appe, kolbeſpritzte Schlacht in lleinen Zentrum vo und vergeblich würde ma ergeſſen. Neben einem! Sire ßenkreuzun junge 7 ö Pulverrauch geſch Wagen he Das rann Frau, dor Dem berurteilte ( ͤ Sonſt würde nichts mehr freuen im ben. Sie empfahl ſich nun und bat die Schweſtern, bald zu beſuchen. „Wenn Gabi durch ihren Verlobten zu viel abgehalten wird, komm du wenigſtens, Magda. Du weißt, wie ſehr du mich mit deinem Beſuch erfreuſt. Es iſt ja ſo langweilig jetzt. Keine Bälle, kein Theater, keine Geſellſchaften mehr. Tennis kann man jetzt auch nicht ſpielen— zum Reiten habe ich keine Luſt.“ „Ja, es iſt erharmenswert, wie ſchlecht es dir geht,“ rief Magda lachend. „Spotte nur. Ihr könnt mir das gar nicht nachfühlen.“ „Nein, du Närrchen, dazu ſind wir viel zu anſpruchslos. Aber beſuchen will ich dich gern, ich habe jetzt ohnedies ſo viel freie Zeit und deine Manta iſt eine ſo prächtige, liebe Frau, mit der ſah mich auch ſehr gern unterhalte. Dann Adieu Inge und laß dich nicht totplagen von der Langeweile.“ Die Schweſtern ſahen Ingeborg vom Fenſter aus nach. „Ich kann Inge nicht mehr ausſtehen,“ rief Gabi heftig. Magda legte den Arm um die Schpweſter und lehnte ihre Wange au ihr Geſicht. „Gabi, du biſt doch ſouſtſo milde und nachſichlig gegen menſchliche Schwächen. Inge iſt ein be⸗ dauernswertes Geſchoͤpf, verwöhnt, verzärtelt, blaſtert und— ich glaube— auch nicht recht geſund. Man muß ſie nicht ſo eruſt nehmen. Golche arme Treibhauspflanzen können einem ſie ) vo n mir der niedergedri ihrer V der S Um ſie abzi „Komm, NN 17 Kahrung Gabi, bis Schule kommen und uns pe und Haar verſpeiſen, laß ſpazieren gehen. das Wetter iſt ganz leidlich. Wind mal wieder und dir iſt das auch ſehr gut.“ Sie machten ſich zum Ausgehen fertig verließen das Haus. Der zweite Oſtertag rückte immer näher. Gabriele hatte eine große Freude, als ihre Mutter völlig geheilt aus dem Sanatorium nach Hauſe kam. Sie ſah vorzüglich aus. ein bißchen Sonnenſchein im Herzen verrichtet Wunder. Daß es ſo war, dankte Gabriele Wendhein. Was hatte ſie ihm überhaupt nicht alles zu danken. Sie hatte ein herzloſes undankbares Geſchoͤpf ſein müſſen, wollte ſi das nicht einſehen. In ihre zerriſſene Seel zog langſam der Friede ein. Es gab Tage, de konnte ſie ganz fröhlich ſein— nur an die kunft mochte ſie nicht denken. Um Wendheim eine Fieude zu machen, bat ſie ihn eines Tages, er moͤchte ihr ſeine Fabrik zeigen. r Hi 95 Zu kennen lernen, will verſuchen, deine Intereſſen zu veiſtehen. G würde mir ſoviel Freude nur leib tun“ machen.“ ren recht⸗ Ver⸗ ihre Artillerte noch auf der Flucht erfaßt und zuſammen⸗- auf Trotzdem gibt es etwas Ungewohntes, das 1 chen eine lle und So „Ich wil doch gern deinen Wirkungskreis das ihr Fieber leuchtet durch erwartungsvolle Antlitz von Paris.“ ::. WKW rneinung.„Vor einigen Leer„Daiſy ch mich in einem Dorf auf, modernen Verkehrsmitteln inem Kopf rumorten aber die Ge— eltpolitik und die Ereigniſſe an und inmitten der Ruhe, b des For Nat der Weſtlfront, der grü enden 8 denden 3 Anblick und in ich ſo ne nächſten verſicherte, würden wie üblich von der Front an der Poſtamtes angeſchlagen ſein. Nach langen und ermüdenden Marſch über ich in das Dorf, ich fand das Poſtamt und eilte zu der geſchloſſene Türe, an dem das neueſte ü 5 Ziviliſation ver⸗ ündet ſei e hing auch tat⸗ chlich her Zettel, und darauf zu leſen: Poſtbote iſt heute noch t geſehen worden. Zimmer ſind im?! j Milch kann heute nicht ge⸗ J erhälllich. Ermangelung 58, daß ick Dorf machte, ein Poſtamt die „ gab. neue⸗ Türe einem nfangre „Der t zu vermieten. Zeitungen smittelkartenausgabe Der Paß iſt hier ni rchturmuhr geht um drei? Auskünfte werden hier nicht erteilt. amt iſt für tmann geſchloſſen.“ Das ewige Kellerßroblem. Das Problem i praktiſcher Zufluchtsſtätten 1*** und hern⸗ ind 5 N40 Das Pot ner nach wie vor an darüber ge⸗ [[ genug d zingänge der amtlich 3 ſtätten bezeichneten Keller findet, und daher wird in einer Zuſchrift an den„Figaro“ ge⸗ fordert, man ſolle die Buchſtaben der amtlichen Aufſchriſten mit einer phosphoreſzierenden Farbe beſtreichen. Eine andere Sorge iſt die der Kellerlüftung. Da die Keller Wohnräume ge worden ſind, macht ſich die mangelhafte Lunt— zufuhr peinlich geltend, ganz beſonders, man die wenigen in Höhe Fuß liegenden Klappen nicht öffnen will, in der Furt datz durch ſie ein Granatſplitter hereinfliegen könnte. Darum wird der Plan gen, dort, wo die höchſte Kellerwand an den Fuß⸗ ſteig grenzt, ſchmale Schlitze herzuſtellen, wie ſie die Briefläſten haben, und die 9 Schlitze ſollen nach innen abwärts gebogen ſein damit ein etwa hereinſauſender kleiner Granat⸗ ſplitter ſtecken bleibt. 80 erung * des 7 5 1 5 jetzt err — FF Geſui Aera fle Jelundheitgpfrlege. Gegen Nachtſchw 1 el 10 er U kurzen erheerer erheerer 0,50 Liter Gegen j reiſe, 5 le, er war glüc triar zu kriede einen mus der ger mit Haut uns noch eine Stunde Der Regen hat aufgehört und Ich muß mir den um die Naſe wehen laſſen, 2 fremd.“ Seine Stirn rötete ſich und strahlten auf.„Alle meine Lieben beſagt. „Gabi— liebe Gabi— gehöre wenig mit zu deinen Lieben? Gleich lag wieder ängſt Geſicht bei ſeinem v lichen Ton. „Du gehoͤrſt doch zu uns,“ Er nahm ſich z und ſchal t aus, daß er ſein heißes Empänden nich' beſſer meiſtern konnte. Noch war es zu früh für ihn, an Ernte zu denken. Die Saat, die er fäglich außſtreute, war noch nicht einmal aufgegangen. Ganz ſchüͤchtern lugten winzige, grüne Gpigchen aus der Erde. Faßte er da zu mit ungeſchſckter Hand, ſo zerdrückte er ſie. Ein rechter Land⸗ mann wartete ſeine Zeit ab, bis ſie eines Tages reiſen würde. Und diefer Glaube hal ihm über die Zeit des Darren binn %%— Dortſegung folgt.) Abwehr in ihrem erhaltenen leidenſchaft⸗ ſie ſcheu. t ſich ſelbſt