Todes-Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse wurde heute Nachmittag 4½ Uhr mein lieber Gatte, unser guter, treubesorgter Vater, Grossvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Friedrich Kühlwein. nach langem, schwerem, mit grosser Geduld ertragenem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten im 67. Lebensjahre aus einem tatenreichen Leben in die ewige Heimat abberufen. Um stille Teilnahme bitten Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Kühlwein. Viernheim, den 15. Juli 1918. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 6 Uhr statt. fende und. Arbeiterinnen für kriegswichtige Betriebe geſucht. Arbeitsnachweis f der Industrie f 0 Mannheim, Schwetzingerſtraße 17. Grundſtiicks⸗ Verpachtung. Am Mittwoch, den 17. d. Mts. vorm. 9 Uhr läßt 1. Johaun Georg Werle 1. Witwe 1 Erlenſtück 2. Gewann Nr. 2 und ein Oberbruchweidſtück 9. Ge— wann Nr. 11 2. Johannes Kempf 8. 1 Waldacker 3. Gewann Nr. 7 und ein Unterbruchweidſtück 2. Gewann Nr. 4 3. Anton Adler 1. Witwe 1 Unterbruchweidſtück 15. Gewann Nr. 40 auf dem Rathauſe dahier auf die Dauer der Genußzeit öffentlich verpachten. 5 Viernheim, den 15. Juli 1918. Großherzogliches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Calciumcarbid! Die nächſte Verteilung findet im Monat September ſtatt. Anmeldungen hierzu müſſen aber ſchon jetzt im Monat Juli gemacht werden. Kunden⸗ liſte liegt offen bei Nikolaus Effler 3. Fahrradhandlung. Auch iſt daſelbſt eine Scheune und Schoppen zu vermieten. Ein Mann zum Einlegen an der Dreſch—⸗ maſchine, ſowie z wei 15jähr. jungen sofort gesucht. Lamberth. Arbeiterinnen für Dreherarbeiten u. Laboratorium Gobpô Feather Maca Alte und junge Hasen zu verkaufen Mich. Haas, Blauhutſtr. Nr. 6. Schwiegervaters und Onkels, Fliegenfänger Schnaken⸗Kerzen zu haben bei E. Richter, Flora⸗Drogerie. Dreher, Schlosser und ſonſtige — Danksagung Pür die vielen Beweise inniger Anteilnahme bei dem Heimgange unseres lieben, nun in Gott ruhenden, unvergesslichen Vaters, Grossvaters, den Michael Niebler. ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die grosse Kranz- und Blumenspende, sowie den Stiftern von Seelen— messen sagen wir hierdurch unseren innigsten Dank. Viernheim, den 15. Juli 1918. Die trauernd Hinterbliebenen: Familien Niebler und Waunderle. Metallarbeiter ſowie Hilfsarbeiter u. Hilfs arbeiterinnen gesucht. Arbeitsnachweis der Juduſtrie Mannheim, Schwetzingersff. J. Achtung! Friſch eingetroffen: Kalkſtickſtoff Chlorkalium Tomasmehl u. Kainit Joh. Schneider Wwe. Zum neuen Bahnhof. Jugend wehr. Mittwoch Y Uhr Uebung Götheſchule. Gründung einer Schleßabteilung. Turnfahrt Wimpfen. Starke feldpost-Kartons in allen Größen, empfiehlt Jakob Beyer. Nähmaſchinen a all. Fabrikate rep. langi. Fach 1 mann G. Dreßler, Mannheim Tdufinge e 1 85 zu haben bel L. Schwaner Tonſtänder Uhrmacher. in allen Größen, werden bil— lig verkauft bel Jakob Beyer. feruheimer Bürger Zeitung Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchüfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. einſchl. Tragerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Aut N Redaktion, Druck und Verlag: Unabhängiges Organ Gauß. Binge A Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif.[Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Vereins-Anzeiger Juſerateupreis: Die J ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 9 Mk. fürs Tauſend. in Wegfall. 1 84 Telefon 217 Donnerstag, deu 18. 1918 Teleſon Ueber die — Deutſche Truppen haben die Marne überſchritten. Im Vorwärtsdringen wurden viele Gefangene gemacht, Kriegsmaterial erbeutet. Der Kampfesmut unſerer Heere bricht alle feindlichen Hinderniſſe. In Paris hört man den Kanonendonner von der Front, ein Zeichen, daß die Offenſive unſerer Truppen Frankreichs Hauptſtadt merklich nahe gekommen iſt. Ueber die Schweiz wird gemeldet, daß man in Paris 200 bis 300 Tauſend Mann mit Waffen verſieht, um dei Einbruch unſerer Truppen in die Hauptſtadt äußerſten Widerſtand entgegen zu ſtellen. Man will eine Art Franktireurkrieg organiſieren. Unſere Heeresleitnng wird den Pariſern ihr Verbleiben in der Millionenſtadt ſchon etwas ungemittlch machen, bevor ſie mit Hinterliſt deutſche Soldaten töten, dafür werden die deutſchen Kononen ſchon ſorgen. Ein Beiſpiel, wie es Belgien gegeben, dürfte den Pariſern doch zu denken geben. Lolale Nachrichten. — Der amtliche Teil enthält wichtige Bekannt— machungen, worauf wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen. — Evangeliſche Gemeinde. Der ver— gangene Sonntag brachte den Verwundeten des hieſigen Vereinslazaretts ſchöne und abwechslungsreiche Unterhaltung. Der evangeliſche Frauenverein hatte ſie zu Kaffee und Kuchen, geſtiftet von einzelnen Damen und Jungfrauen, in den Gemeindeſaal eingeladen. Schnell und anregend ver floſſen die Stunden bei fröhlichem, gemeinſamem Geſang, bei Deklamationen und Geſangesvorträgen einzelner Mit glieder der männlichen und weiblichen Jugendvereinigung. Den Höhepunkt der Feier bildete das ergreifend zur Dar ſtellung gebrachte patriotiſche Feſtſpiel:„Für's Vater land“. Mit einem begeiſterten Hoch auf das Vaterland, auf die liebe, deutſche Heimat, für welche die Verwundeten gekämpft und ihr Blut vergoſſen, und dem gemeinſam ge ſungenen Liede der ſchön und harmoniſch verlaufene Sonntag Nachmittag. Fröhliche Dankbarkeit leuchtete auf den Geſichtern der Scheidenden, die unter warmem Händedruck verſicherten, dieſen ſchönen Tag würden ſie ſtets in dankbarer Erinnerung „Deutſchland, Deutſchland über alles“ ſchloß behalten. Auch derer, welche das Bett hüten mußten und nicht mitkommen konnten, wurde gedacht. Einige Frauen und Mädchen brachten ihnen einen ſüßen Gruß von dem mit Kuchen gedeckten Kaffeetiſche. Fröhlicher Dank allerſeits war reichlicher Lohn für die Veranſtalter. — Mit dem Schnitt des Roggens hat man jetzt allenthalben auf dem leichteren Sandboden begonnen Was allgemein überraſcht, das iſt das ſchwere Gewicht der Garben. Selten noch waren die Körner ſo prächtig ent— wickelt wie in dieſem Jahre. Dick und voll ſtrotzen ſie aus den Spelzen der Aehren heraus. Sie dürfen ein ganz vor— zügliches Mehl llefern, da bei der ſehr ſtarken Entwicklung der Körner naturgemäß elnen weit geringeren Prozentſat Klele, dafür aber um ſo vlel mehr Mehl abgeben. Dieſe ſehr gute Körnerbildung verdanken wir in erſter Linie der meiſt kühlen, feuchten Witterung im Monat Junk. Da auch der Strohertrag hervorragend gut iſt, ſo darf man mlt der diesjährigen Roggenernte vollauf zufrieden ſein. ash Ein heißer Tag war der geſtrige Mittwoch. Die Sonne drückte fürchterlich zum Erdreich hienieder. Men ſchen nud Tiere, ſowie die Pflanzenwelt waren auf eine harte Probe geſtellt. Wo die Sonne ihre Strahlen hin warf, war es kaum erträglich. So ein heißer Tag, wie der geſtrige, dürfte wohl ſelten zu verzeichnen geweſen ſein. Die drückende Schwüle hielt auch über Nacht noch an, bis gegen Morgen ein feiner Regen eintrat, der wohl etwas Abküh⸗ lung brachte. ˖ Regen käme. * Gut ſpekuliert hat ein rheinheſſiſcher Winzer dadurch, daß er 7 Stück Wein, die anfangs Juni zu 7000 gewonnene Produkte vom 2 Juli 1917 ſind die jetzt und Mark das Stück verkauft wurden, noch weitere 5 Wochen im Keller liegen ließ. Er ſpekulierte recht indem er ſich ſagte, daß die geringere Obſternte eine weitere Erhöhung der Weinpreiſe bringen muß. Jetzt, nach 5 Wochen, hat er das Stück zu 10000 Mark verkauft, ſodaß er bei 7 Stück 21000 Mark mehr vereinnahmte. Kleines Feuilleton. Nimm tauſend für eine... Ein Kriegsgewinnler ein zwar reich gewordener, trotzdem aber kein verſchwer Herr war, ſtand mit ſeiner Frau und ſeiner Tochter cad' in den roſigſten Beziehungen, was ja auch in den f Familien vorkommen ſoll. Als ſeine Gattin ihn daher kürz— lich um das nötige Kleingeld zu einer Sommerreiſe in den Schwarzwald für ſich und die Tochter bat, fragte er mit recht unfreundlichem Stirnrunzeln:„Wieviel willſt du denn haben? „Tauſend Mark,“ war die Antwort.„Das iſt ja ein ganz nettes Sümmchen. Darf man fragen, wie lange Ihr fortzubleiben ge denkt?“„Nun, eben ſo lange, wie das Geld reicht.“„Dann aimm hier zweitauſend!“ ſagte der liebevolle Gatte und Vater, indem er plötzlich erfreut den Geldſchrank aufriß. Porſtellung. Eine elegante junge Dame, ſo erzählt die „Voſſ. Zeitung“, betritt ein Lazarett und wendet ſich an die Oberin mit folgenden Worten:„Ich möchte gern den vor einigen Tagen hier verwundet eingelieferten Leutnant X. ſprechen.“ Sind Sie eine Verwandte von ihm?“„Ja, gnädige ſei Schweſter.“„Ach!“ ſagt die Oberin und ſchüttelt ſucherin die Hand. Ich freue mich. Ihre Behanntſchaft Ich bin nämlich ſeine Mutter Die Belgierin im Bettuch. Aus Belgien wird ſchrieben: Die alte, oft bewährte 3„annonce: Komm jach Empfang einer Poſtharte, za hie höchſten Preiſe alte Kleider uſw. iſt auch in Belgien längſt verſchwunden; denn ſeine alten Kleider verkauft, ſo e he hat, niemand mehr. Aber die Anzeige kehrt jetzt in ar er Form wieder und lautet jetzt: Zahle glänzende Preiſe für alte, gut erhaltene Bettücher. Bettücher? Ja! Tuche, Gewebe Stoffe ſind ſchlagnahmt. Wie ſoll ſich die Belgierin anziehen? O Ihr ſie vermöchte ohne das neue Sommerkleid zu leben? nichten! Darum hier das Rezept: Man nehme ein haltenes Bettuch aus dem Wäſcheſchrank, laſſe es hellroſa lichtblau, wenn man will auch krüftig löſchblatthblau ichneide es geſchicht zu, beſetze es mit netten fallenden die man, wenn man well, ſchwarz oder weiß ſäumen kann auf einen hübſchen Faltenwurf und das neue Sommerkleid iſt kertig. Hanz Verſchwenderiſche haben zwei; ein blaues und ein roſafarbiges. Aber die müſſen ſich beſtändig mit der Frage quälen. welches ihnen beſſer ſteht. Uebrigens iſt das Bettuch echt kleidſam und das Brüſſeler Bouevardbild gewinnt durch die hellen Farben bedeutend. Womit ſich die Belgierin im nächſten Sommer kleiden wird, das iſt noch nicht heraus Alle ſechs Monate eine Banane. Ein winziges, aber he cedtes Zeugnis für die Wirkung des Unterſeehoothrieges Bel den ſchlechten Ernährungszuſtänden in, England iſt von Ge neinden und Schulbehörden die Verteilung von Bananen an die Schulkinder empfohlen worden. Man hätte den Rat gern befolgt kam aber nach Unterſuchung der Möglichleit zu dem Beſcheid: Unſere Bananen kommen faſt nur, von Jamaika; füir dieſe Fracht ſind jetzt wegen wichtigerer Krſegszwecke nur zwe Schiffe verfügbar;: die Vorräte, die ſie überbringen, würden zerade hinreichen, um jedes Schulkind alle ſechs Monate mit einer Banane zu erquichen.„Du ſtolzes England, freue dich' — deiner Allgewalt zur See! „Das deutſche Kind“. ein neues Muſeum. Ausgehend von dem Gedanken, daß das Kind das koſtharſte Gut des Stgates und des einzelnen Menſchen iſt, und die Bepölkerungsfrage angeſichts der Menſchenverluſte durch den Krieg zu den wich tigſten Angelegenheiten des deutſchen Volles gehört, wird gegen wärtig eine Idee von weittragender Bedeutung in die Wirklich- leit übertragen. Es handelt ſich um die Gründung eines Mu⸗ ſeums„Das deulſche Kind“, das ſinen Sitz in einer Größ— ftadt Mitteldeutſchlands, vorausſichtlich Braunſchweig, erhallen wirbv. Das Muſeum hat folgende Aufgaben: 1. die Veranſchau— lichung der natfongl-ökonomiſchen, volllswirlſchaſtlichen und kul— turellen Bedeutung des Kindes für den Staat und die Ge— ſellſchaft in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, 2. die Erweckung und Kräftigung des Verlangens aller VPolksſchichten nach dem Kinde zur Vertlefung des Daſeinszweckes und zur Erhöhung des Lebensgliſches der Menſchen, 3. die Ausbreitung des Perſtändniſſes für alle geeigneten Maßnahmen zur Heran— bildung eines geiſtig und körperlich geſunden Nachwuchſes und 4. die Schaffung und Förderung von Einrichtungen zum Wohle der deutſchen Kinder. Bis zur Feſtſetzung des Ortes des Muſeums be findet ich die Geſchäftsleitung in Leipzig.* Es wäre zu wünſchen, daß bald der erſehnte Mohn uſw.) getrennt nach Arten und verpflichtet lich die au Eine neue deutſche Schule in Brüſſel. Am 27. Juni würde in Brüſſel ein neues Gebäude für die während des Krieges gegründete deutſche Schule im Stadtteil Schagerbeek feierlich ein⸗ geweiht. Der Deutſche Schulverein in Brüſſel beſitzt jetzt ein dealgymnaſium. eine höhere Mädchenſchule mit Univerfitäts⸗ ſtudium, drei Kindergärten und drei Volksſchulen, darunter eine 0 chule.„Die Zahl der Schüler und Schülerinnen iſt im Wachſen begriffen und überſteiat 800. die der Lehrkräfte 50. Hefauntmachung. den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus gewonnenen N* brodukten. Nach S 2 der rdnung über Oelfrüchte und daraus Oelfrüchte(Raps, Rübſen, Eigentümern anzu— 1 18 1 10 11881 non am 16. Auguſt vorhandenen melden Wir fordern daher die Beſitzer bezw. Aufbewahrer von Oelfrüchten deshalb auf, die jetzt vorhandenen Oelfrüchte bis ſtens J. Auguſt l. Is. bei der Großh. Bürger el des Aufbewahrungsorts anzuzeigen. Auch die ge— geren Mengen müſſen angegeben werden. Es muß ange— igt werden, wieviel Oelfrüchte, getrennt nach Arten, in Kg. ntet wurden, wieviel zum Oelſchlagen verwendet wurden noch ve N herden, wieviel zur Ausſaat benötigt bgeliefert werden können. Die Ab— Verwertungsgenoſſenſchaft für land— m. b. M. in Rimbach bezw. . 1 U hiermit ausdrücklich auf die Strafbeſtim— wonach mit Gefängnis bis zu 6 Mo— bis zu 1500 Mark beſtraft wird, halb der geſetzten Friſt erſtattet indige oder unrichtige Angaben 1918 deppenheim. Mir 265 1* wir zur allge nmeldungen werden bis zu obigem 15. Juli 1918 iſt, wie inntmachung obigen Betreffs iſt Beſchlagnahme, Enteig— 1 Eiurichtungsgegenſtänden bezw. von anderen Gegenſtänden aus Nickellegieruugen, Alu— b den. Alle Beſitzer, auch Er 5 ler der betroffenen Gegenſtände ſind, unbe iller früher abgegebenen Meldungen, zur Meldung Jeder Beſitzer muß uns die von ihm verlangte Meldung gewiſſeuhaft und pünktlich bis ſpäteſtens 1. Auguſt 1918 erſtatten, wozu Vordrucke hier Zimmer 23— er hältlich ſind. zusbeſondere heben wir hervor, daß nament— 0 ianahmten Metallen hergeſtellten Tür— klinken, Türgriffe ndhaben. Türknöpfe, Fenſtergriffe, 0 Meſſing oder Neuſilber, Hohl— maße aus Kupf Neuſilber oder Zinn, Brauſe— köpfe uſw. meldepflichtig ſind. Jede Perſon kann bei uns mündlich Auskunft über die betr. Ausführungsbeſtimmungen der eingangs genannten Bekanntmachung erhalten, insbeſon— dere inwieweit Gegenſtände unter die Bekanntmachung fallen, inwiefern auf Erſatzbeſchaffung zu rechnen iſt und auf welche Weiſe ſich der etwa nötige Ausbau bewerkſtelligen läßt. Wer venſterknöpfe, die Meldung unterläßt, oder ſie unvollſtändig oder unpünkt— lich erſtattet, macht ſich ſtrafbar und hat außerdem die Nach— teile und Unannehmlichkeiten, die ihm ſpäter bei der Durch— führung der Bekanntmachung daraus entſtehen, ſelbſt ver— ſchuldet. Sofern nach Ablauf des Schlußtermins die Meldungen eine geringe Zahl einſchließen, werden wir von den ange— drohten Strafmaßnahmen Gebrauch machen. Unſere melde— pflichtigen Einwohner erſuchen wir deshalb, uns zur Ver— meidung aller Weiterungen durch Beobachtung dieſer Anord— nungen zu unterſtützen. Viernheim, den 16. Juli 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. ö 0 1 —— 0 50 N 1. Graf Hertlings Rede. Erklärungen über die politiſche Lage. Im Hauptausſchuß des Reichstages nahm der Reichskanzler Graf v. Hertling das Wort zu meiſt vertraulichen Ausführungen. Er erklärte, daß der Wechſel in der Leitung des Auswärtigen Amtes an dem Kurſe der geſamten Reichspolitik nicht das geringſte ändern werde. Sowohl die innere wie die äußere Politik des Reiches werde ſich nach wie vor auf den Bahnen bewegen, die in den früheren Erklärungen des Kans⸗ lers vorgezeichnet waren. Soweit der Wille der Regierung in Be— tracht komme, ſeien in politiſcher Hinſicht telle gegebenen Zuſagen eingehalten worden. Die Regierung werde auch mit voller Energie auf der Durchführung der in die Wege ge— leiteten Reformen beſtehen und dieſe zu Ende führen. Der Kanzler fuhr fort: Nach außen hin ſei die Reichspolitik programmatiſch in der Antwort auf die Friedensnote des Papſtes gelegt. Aller Welt ſei die ehrliche 1sbereitſchaft der deutſchen Regie- it langem bekannt. Es habe ſich weder bisher etwas geändert, dies in Zukunft geſchehen. iber ſtehe aber die Tatſache feſt, ernichtungswille der Feinde ſtärkſte hervortrete, zu— n den Reden von Wilſon So lange darin kein Wandel geſchehe, ſeien wir zum Weiterkämpfen um unſere Freiheit und Wohlfahrt genötigt. In der Bereitwilligkeit, auf wirklich ernſte 1 Verhandlungsvorſchläge der uns feindlichen Mächte einzugehen, ſei aber die politiſche Reichsleitung mit der Oberſten Heeresleitung vollkommen einig. Der Kanzler berührte dann noch im einzelnen die Zukunftsprobleme im Oſten und Weſten, und kam dabei zu dem Er— gebnis, daß das Regierungsprogramin ſich nach beiden Richtungen hin mit den Er⸗ klärungen decke, die ſchon im November 1917 abgegeben und von der überwiegenden Mehrheit des Reichstags gebilligt worden ſeien. Die anderweitige Beſetzung des Aus⸗ wärtigen Amtes ſei nicht auf ſachli Meinungsverſchiedenheiten, ſondern nur auf Erwägungen perſönlicher Art zurück— zuführen, über die der Kanzler vertraulich nähere Aufſchlüſſe gab. Der als Nachfolge des Staatsſekretärs v. Kühlmann in Aus⸗ ſicht genommene Geſandte v. Hintze habe die bindende Erklärung abgegeben, daß er in jeder Hinſicht die bisherige Politik des Reichskanzlers mitmachen werde. Vizekanzler v. Payer hatte bereits zu Eröffnung der Sitzung darauf hingewieſen, 1 bank daß die Mitteilungen des Kanzlers und daß die Stockholmer Konferenz abgehalten demgemäß auch die Erklärungen der Aus⸗ ſchußmitglieder vertraulich ſeien und dem— entſprechend auch in der Preſſe behandelt werden müßten. Aus Reichstagskreiſen wird mitgeteilt, daß die Rede des Grafer Hertling einen durchaus günſtigen Eindruck hinterließ. Die Ausführungen des Abge⸗ ordneten Scheidemann(Soz.) waren zwar ſcharf, doch war ihnen zu entnehmen, daß an einen Bruch mit der Regierung und der Reichstagsmehrheit in ſeinen Kreiſen nicht gedacht wird. Der Zentrumsabgeordnete Gröber erteilte dem Kanzler vorbehaltslos ein Vertrauensvotum. Abgeordneter Fiſch— beck, der für die Fortſchrittler ſprach, war 0 nicht ganz ſo zuverſichtlich. Die Erklärungen der andern Parteien waren kurz. Man hat allgemein den Eindruck, daß mit der Be— ſprechung im Hauptausſchuß die gegen- wärtige Kriſe ihren Abſchluß gefunden haben wird, ſobald Herr v. Hintze, der mit dem Kanzler zuſammen aus dem Haupt⸗ ſucht ſeine Anderung durch eine Annäherung t quartier in Berlin eingetroffen iſt, amtlich hliche als Nachfolger Herrn v. Kühlmanns ernannt ſein wird. Die rulliſchen Miyren. Die Meuchelmörder verhaftet. Aus Moskau wird gemeldet, die Mörder des deutſchen Geſandten ſeien feſtgenommen worden. Die bekannte Spiridonowa, die zu den Führern der linken Sozialrepolutionäre gehört, hat nach ihrer Verhaftung geſtanden, daß der Meuchelmord durch einen offiziellen Zarteibeſchluß herbeigeführt worden iſt. Die ruſſiſche Friedensdelegation in Kiew erhielt eine Drahtung Tſchitſcherins, nach der der Mörder Blumkin heißt. Er war der Vertrauensmann der Parteileitung der Linksrevolutionäre in der Kommiſſion zur Bekämpfung der Gegenrevolution, hatte als Kommiſſionsmitglied die Dokumente aus⸗ gefertigt, die den Verſchwörern den Zutritt zu dem Geſandten Mirbach verſchafften, und hatte dann den von der Parteileitung dik— tierten Akt des Terrorismus begangen. Was die Verbändler wollten. Schweizer Blätter erfahren aus diploma⸗ tiſchen Kreiſen: Da die Alliierten wiſſen, daß die amerikaniſche Hilfe zu ſpät eintreffen wird und die Deutſchen ihre Offenſivpläne im Weſten durchführen werden, verſuchen ſie, reiten, um ſie an der Weiterverfolgung mili⸗ täriſcher Aktionen zu verhindern. Der erſte Teil der Ententediverſion beſtand in der Pro⸗ pagandaoffenſive gegen Oſterreich, die fehl⸗ ſchlug. Die zweite Phaſe, die ſich in der Aufreizung Rußlands zu einem neuen Krieg mit Deutſchland deigt, ſteht jedenfalls vor einem Mißerfolg. 5 q 1 Einmiſchung in ruſſiſche Angelegenheiten eine Regierung unter Kerenski Tereſtſchenko und vor allem IJswolski, der in Rußland als ter in Paris einer ſollten dieſe Ruſſen mit engliſc dort die Aufhebun N und den Krieg ausrufen. Kerenski in der Klemme. Erſcheinen vor dem Parlament Auswärtigen durch Clemenceaus gegen den Breſt-Litowſker Frieden anzu⸗ in ein ſcharfes Kreuzverhör genomme wie:„2 haben Sie, als ü retten? rungen, die wir kennen, die geordnet und nicht verſtanden, durchzuſetzen, wurde.“ Schließlich ergab ſich, daß d zöſiſchen Sozialiſten gegen Kerenski und für die Bolſchewiſten Partei ergriffen, indem den Mittelmächten Schwierigkeiten zu be⸗ rlangt, der Die Entente hatte als Bedingung für eine der ärgſten Kriegshetzer war, angehören ſollten. Nach dem Sturs der Bolſchewiſten hen Schiffen an die Murmanküſte gebracht werden und e hes Breſter Friedens In Paris konnte Kerenski, weil deſſen Lei sſchuß des inſprache verhindert worden iſt, nur ichen, im ſogenannten Werbeausſchuß Proteſt gem bringen. Von der Verwaltung kommiſſion der ſozialdemokratiſchen Partei wurde enski ihn bös zerrupfte. Man ſtellte ihm Fragen 8 8 Sie Herr von 4 Rußland waren, getan, um Rußland zu f Sie haben unter den Einflüſte⸗-einzeſnen enſive an⸗ In ſie ein bewaffnetes Eingreifen des Ver⸗ bandes in Rußland verurteilten. 5 Ein Bekehrter. Nach Kiewer Meldungen erklärte Mil— an Deutſchland zu erreichen. Wenn Milſukow heute von einer Annäherung an Deutſchland ſpricht, ſo bedeutet das, daß er einſieht, daß die Entente unter keinen Umſtänden, ſelbſt, wenn Rußland unter den fürchterlichſten Opfern noch einmal einen Teil der deutſchen Streitkräfte auf ſich ziehen würde, imſtande iſt, den Endſieg zu erreichen. * 9 4. 9 Deutſcher Reichstag. (Orig.⸗Ver.) ig. Berlin, 11. Juli. Auf der Tagesordnung ſtand die Weiter⸗ beratung der Steuervorlagen. Die erſten vier Stunden galten der 5 Umſatzſteuer, die im Ausſchuß bekanntlich grundlegende Ver⸗ änderungen erfahren hat, insbeſondere ſoll zwar die Umſatzſteuer nicht nur auf Lieferungen, ſondern auch auf Leiſtungen gelegt werden, die Leiſtungen der ſogenannten freien Berufe aber ſollen ausgenommen bleiben. Die Steuer auf Luxusgegenſtände, die in der erſten Leſung auf 20 0 feſtgeſetzt war, hat der Ausſchuß in der zweiten Leſung wieder auf 10 9% ermäßigt. Nicht betroffen werden ſollen von der Luxus— ſteuer Gegenſtände im öffentlichen Dienſt, alſo insbeſondere für kirchliche und wiſſenſchaftliche Zwecke, Klaviere und Harmonien für Lehrzwech kuſikinſtrumente für gewerbliche Zwecke u Den Bundesſtaaten ſoll von der jährlichen Einnahme eine Erhebungsvergütung von 10% gewährt werden. Außerdem ſoller desſtaaten weitere 5% von der Ein— icht mehr als 50 Millionen rleilung an ſolche Gemeinden geben werden, die beſondere Einrichtungen smittelverſorgung teſſen. Die be— zarenhausſteuer in den einzelnen vom 1. April 1919 ab in ſondere Bundesſtaaten ſoll Fortfall kommen In der A che wies der fortſchrittliche Abg. Waldſtein auf di die mit dem 2 ff d das Geſetz einge als ſelbſtändig ewerbetreibender iſt f ilt angeſtellte jeraldirekto ich g Neumann zerechtigkeit hin, 1438 1171 7 1 udigkeit“ in oſchken— erregende U einem be 7 4 abgelehn 1 höhung der her auch ein Zimmer⸗ ikinſtrument ſehen wiſſen 5 nattonalliberalen der grund dann mit!, unweſentlichen N der Faſſung händeru zufgm es heruhe auf einem Irrtui jeun de jukow, es beruhe auf einem Irrlum, wenn behauptet würde, er habe Deutſchland eine förmliche Schutzherrſchaft über Rußland e geboten. Er gehöre jedoch zu jener Minder heit innerhalb der Kadettenpartei, die beal ſichtige, im Sinne einer Ann Deutſchland und Eſterreich wirken. Miljukow, der einflußreichſte Führer d ruſſiſchen Bürgertums, bisher der treueſte Freund der Weſtmächte, ſtellt iich hiermit auf den realen Boden einer nationalen ruſſiſchen Politik: er lehnt den Breſter Frieden nicht mehr unverſöhnlich ab, ſondern 6 2 8 UN c ˙» JJJJJCCCCTTCCCCͥͤ ͤ ͤGbbTſ dT Roman von H. Courths-Mahler. (Fortſetzung.) „Ja— ba war ich noch nicht ſo wähleriſch, Aber nun ein intereſſanteres Thema. ſchön da unten im „Wunderſchön.“ „Ja nicht wahr? Weißt du, ich danke es dock meinem alten Drachen ſehr, daß ich das alles geſehen habe.“ „Haſt du von Frau von Berkow wieder etwas gehört?“ „Sie iſt im vorigen Monat geſtorben. Ob ſie an ihrer eigenen Bosheit erſtickt iſt oder ob ſie die Trennung von mir nicht ertragen konnte, ich weiß es nicht. Tot iſt ſie jedenfalls, und ich kann ihrer in Frieden gedenken. Hat ſie mich auch manchmal furchtbar gepeinigt, ſo hat ſie mir doch auch die ſchöne Welt gezeigt. Davon kann ich zehren, bis ich alt und grau bin. Aber nun, mein liebes Herz, muß ich dich bitten, zu gehen. Meine Pflicht ruft. Sobald ich frei bin, komme ich einen ganzen Nachmittag zu dir, da können wir uns ausplaudern.“ „Dann leb wohl, Magda.“ „Leb wohl, Gabi— und grüß mir deinen Herbert— ich freue mich, ihn bald wieder- zuſehen.“ Dann trennten ſich die Schweſtern. Gabriele fuhr nach Hauſe und Magda kehrte in den rankenſaal zurück. Sie ging lächelnd von Bett zu Bett, rückte hier ein Kiſſen, reichte dort Medizin oder ein Glas Waſſer, und all ihre Kranken ſahen ſehnſüchtig in das ſriſche, freund⸗ Süden?“ 0 von dieſem jungen Antlitz Troſt und Hilſe. 15* 24. Lieſa Wagner fand ſich am nächſten Tage Fred„zufällig“ zur Stelle. Gabriele bemerkte ſehr gut, wie es aus den Augen ihrer beiden Gäſte herüber und hinüber blitzte. Um ihrer Verlegenheit Herr zu werden, plauderte Lieſa munter darauf los, und Fred hörte ihr ſehr auf⸗ merlſam zu. Zuweilen warf er einen bedeut⸗ ſamen Blick auf ſeine Schweſter. Die junge Frau verſtand ſehr wohl, daß dieſer Blick fragte: Wann läßt du uns nun endlich allein? Sie amüſierte ſich im ſtillen ein wenig darüber, kam aber ſchließlich doch der ſtummen Aufforderung nach. Als ſie nach einer kurzen Ent⸗ ſchuldigung das Zimmer verlaſſen hatte, war es eine Weile ganz ſtill zwiſchen den beiden jungen Leuten. Sie ſaßen ſich gegenüber. Fred betrachtete mit Vergnügen das hübſche, ſchlanke Mädchen mit dem lichtblonden Haar. Er konſtatierte, daß ſie tadellos ſchick in dem weißen Leinenkleid ausſah, und überhaupt— ſie war wirklich ein reizendes Ding. „Gnädiges Fräulein!“ „Herr von Goßegg?“ „Sind Sie mir höſe?“ f „Ich? Nein. Wie kommen Sie darauf!“ „Weil Sie immer an mir vorbeiſehen.“ Sie wurde rot und lachte. „Das iſt wohl Einbildung.“ „Aber Sie ſehen mich noch immer nicht an.“ „Lieat Ihnen ſo viel daran?“ liche Geſicht der Schweſter, als erwarteten ſie pünktlich bei Gabi ein. Noch pünktlicher war keine hung Frühkartoffeln über die vom 9. März 1918 vor⸗ 10 g Höchſtgrenze von 10 Mark hinaus tigt iſt, zumal in wenigen Tagen rößeren Mengen vollausgereifter Kar⸗ gerechnet werden kann. Die „Sehr viel.— Alles.“ Nun blickte ſie doch ſcheu in ſein Geſicht, wandte ſich aber ſchnell wieder ab, als ſie ſeinen Augen begegnete. Er erhob ſich und trat näher zu ihr hin. „Ihre Frau Schweſter bleibt lange aus, Herr von Goßegg,“ ſagte ſie haſtig. „Sie wird wohl hald wiederkommen, gnädiges Fräulein, und— dann kann ich Ihnen nicht mehr ſagen, was ich Ihnen ſo gern ſagen möchte.“ Nun ſah ſie doch mit einem langen Blick in ſeine Augen. „Iſt es etwas Wichtiges?“ „Für mich ſehr. davon ab.“ „So reden Sie doch— ſchnell.“ Er faßte ihre Hand. „Lieſa— füße, kleine Lieſa— willſt du meine Frau werden?“ ſagte er bittend. Sie ſah lächelnd zu ihm auf. Ihre Augen waren feucht. n „Ja— ich will,“ ſagte ſie leiſe, aber feſt. Da zog er ſie in ſeine Arme. „Lieſa— Mädelchen— mein Blondchen, mein ſüßes— willſt du mich wirklich?“ Sie lachte und ſah ihn mit ſtrahlenden Augen an. „Merkſt du es noch immer nicht?“ Er küßte ſie auf den friſchen, roten Mund 1 und dann wieder und wieder. „Mein Blondchen— weißt du, wie mir zu⸗ mute iſt?“ „Nun?“ „Ganz närriſch. So weich und ſo froh. II von der ſiſchen Spionagedienſtes ſpaniſche Ju auf ſpaniſchen Dampfern beſtochen hat. CCC VVPP—PPPPPVPVPPVPTPVTPTVVTVVVVCCTT—T—T—T—T——— 10 Mein Lebensglück hängt 5 N 1 185 ö 12 1 4 eiſchloſen Wochen in den nächſten Monaten ſind jetzt feſtgeſetzt worden. Wir werden in folgenden Wochen ganz auf den Bezug von Fleiſch verzichten müſſen: 19. bis 25. Auguſt, 9. bis 15. September, 29. Sep⸗ tember bis 6. Oktober und 20. bis 27. Ok⸗ tober. Die augenblickliche Menge von 250 Gramm Fleiſch ſoll nur noch bis zur zweiten Hälfte des Auguſt geliefert werben. Dann tritt die angekündigte Herabſetzung auf 200 Gramm, und zwar für Städte mit über 100 000 Einwohnern in Kraft; die kleineren Städte ſollen noch weniger Fleiſch erhalten. HOſterreich⸗ Ungarn. * Auf eine Anfrage im ungariſchen Ab⸗ geordnetenhauſe erklärte Miniſterpräſiden Wekerle üer das Wirtſchaftsbünd⸗ nis mit Deutſchland, daß, wenn Ungarn mit Deutſchland ein Zollbündnis ſchließt, bezüglich der landwirtſchaftlichen Zölle gegenſeitig Zollfreiheit beſtehen ſoll. Bezüglich der Induſtriezölle war niemals vollkommene Verkehrsfreiheit geplant, viel⸗ mehr ſoll bezüglich jener Induſtriezweige, für die die ungariſchen Produktionsverhält⸗ niſſe Schutz erheiſchen, dieſer Schutz auch zukünftig aufrechterhalten werden. Belgien. * Die flamiſche Bewegung beginnt nunmehr auch die Aufmerkſamkeit der Kreiſe um König Albert zu erregen, die bisher immer mit Achſelzucken darüber geſprochen haben. Man beeilt ſich daher in Le Havre, den Flamen einige Zugeſtändniſſe machen. So hat z. B. der Kriegs⸗ niniſter in der belgiſchen Offiziersſchule zu Gaillon, Frankreich, ein paar flämiſche richtskurſe zur Ausbildung von Unter⸗ zieren eingerichtet, damit dieſe ſich in Sprache mit den Soldaten en können. Dieſe Maßnahme des Niniſterpräſidenten Cooreman kommt hät. Sie bezieht ſich überdies nur auf Unteroffiziere und nicht auch auf Offiziere, unter denen Anhänger des Flamentums grundſätzlich nicht geduldet werden. Spanien. Madrider Blätter bringen aufſehen⸗ Inthüllungen über die erbandsſpionage in Spanien. In „Nacion“ werden Schriftſtücke veröffent⸗ vonach die franzöſiſche Botſchaft durch ranzöſiſche Konſulat in Barcelona in zö⸗ K 1 un Verſtändigung mit dem Chef des fran 1 ute bekommen monatlich 500 Peſetas und daf in ihnen vorgeſchriebener eckadreſſen in Barcelo Boote mit ferner Anweſenheit deutſcher U nauer Ortsangabe zu machen; Anweſenheit deutſcher Fahrgäſte auf ſpani⸗ ſchen D fern und ſonſt noch alles, was für Verbandskriegsſchiffe irgend von Wert ſein könnte. Finnland. Senator Setla erklärte, wenn die Frage Regierungsform nicht in nächſter uft entſchieden 0 ſo halte die Arl ür nutzlos. Am abend teilte in einer geheimen der Regierung mit den Land- hen Regierungschef Paaſikivi mit, ſeglerung beſchloſſen habe, die monarchiſchen Staatsform nettsfrage zu machen. Die Republi⸗ rlangen dagegen eine Volksab— Aſien. N )aniſche Preſſe beſchäfſtigt indes nach militäriſcher Hilſe Japans in uropa. e japaniſchen Blätter erklären ein— — 1 ſich eingehend mit den Forderungen des Ver— 0 U ſtimmig, pan Heer und Flotte für die Löſung der Fragen im Oſten notwendig habe. m Verbande müſſe Amerika helfen. FFF„——. hab' doch immer geglaubt, ſo etwas hönes gibt es nicht für den armen Leutnant. Du weißt doch, daß ich ein ganz armer 1 Schlucker bin.“ 0 Das kümmert mich nicht. Darüber kannſt 0 1 8 N 4„ochen“ du mit meinen Eltern ſprechen. „Werden die nichts gegen unſere Verbindung einzuwenden haben?“ Nein— ſie wollen nur mein Gluck.“ „So ſicher biſt du?“ „Ganz ſicher.“ „Seit wann haſt du mich lieb „Ach— ich glaube, ſeit ich dich kenne. Und 94 du mich?“ Er zog ſte feſt an ſich. „Erſt gefielſt du mir nur ſehr gut, und da machte ich dir ein bißchen den Hof. Dann wurde mir aber immer ſehr warm unter deinen Blicken, und nun hat es mich ganz feſt gepackt— ganz feſt, mein Mädelchen.“ Er drückte ſie feſt in ſeinen Armen. Da trat Gabriele herein. f Lieſa wollte ſich losmachen. Er hielt ſie lachend feſt. „Ausreißen gibt es nicht, mein Blondchen. Schau, Gabi, da halt ich ſie und gebe ſie nicht wieder los.“ N Gabriele umſchlang die beiden mit ihren Armen. a f „Ich wünſche euch Glück. Haltet euch immer ſeſt, ihr zwei,“ ſagte ſie ernſt. 1 „Millſt du mich gern zur E chwägerin, Gabi?“ „Sehr gern, liebes Kleines. Der große Junge da iſt ja ſo arg von ſeiner Liebe zu bir Ernteauslichten 1918. — Ergebniſſe einer Umfrage.— Die ungünſtige Witterung, die wir lange gehabt haben, ließ naturgemäß Beſorgniſſe um die Ernte entſtehen. Zum Glück haben die inzwiſchen eingetretenen Regengüſſe die Ausſichten ganz bedeutend gebeſſert. Über⸗ haupt haben uns die Erfahrungen der früheren Jahre gelehrt, daß das Getreide ein gut Teil Trockenheit vertragen kann Man kann ſogar ſchon jetzt ſagen, daß die Getreideernte in dieſem Jahre beſſer aus⸗ tallen wird als die boriger Jahre iſt ein wahres Glück, denn aus; der Uk reiche Unterſtützung erwarteten, kommen ſchlechte Nachrichten. Da iſt es ſehr er⸗ freulich zu hören, daß ſowohl Roggen wie Mrofagn Kfer N 5 Weizen, Hafer wie Gerſte bei uns eine gute Mittel ⸗ Ernte erwarten laſſen, ja mancherorts ſogar von guten Erträge geſprochen wird. Indes, wir wollen! zu ſehr jubeln, denn es iſt klar, daß jetzi Verhältniſſen, vor allem Düngerknappheit, eine gute Mittel haupt das Höchſte is können. Mit den Kartoffeln: zufrieden ſein können. Wetter hat zwar das 6 und die „Alſo ein gegen mich geſchmie ſollen.“ „Wärſt fragte Fred neckend. „Dann erſt recht,! „Hört mal, ihr beiden, wenn ihr euch noch ewas zu ſagen habt, wobei ich überflüſſig bin 79 draußen im Garten gibt es eine hübſche Promenade unter dichten Bäumen. Ich will inzwiſchen meinem Mann telephonieren, damit er weiß, daß es ein neues Brautpaar gibt.“ * 1 . Fred hatte ſich am nächſten Tage von den Eltern ſeiner Braut die Einwilligung zu ſeiner Verbindung mit Lieſa geholt. Es ging alles ſehr glatt. Wagners hatten ſich bereits auf dieſe Verlobung gefaßt gemacht. 5 Als der pekumäre Punkt zwiſchen Fred und ſeinem Schwiegervater berührt wurde, fragte der alte Herr nur: „Haben Sie Schulg“ „Nein.“ „Allerhand Hochachtung. Bei Ihren Ver⸗ Glihiſſen iſt das immerhin eine Leiſtung.“ beeren. Walnüſſe dagegen ſinken wieder etwas unter mittel herab. Es iſt recht bedauerlich, daß das Obſt uns im großen im Stich läßt, wir könnten jetzt eine Aufbeſſerung wohl gebrauchen. Aber 1 n* 11 2 77 10. die Hauptſache ſind doch das Getreide, die 2 ſchienen, aber leider werden ganz ungeheure ſammeln zu erwarten, wenn auf die Boden— r Ukraine und Rumänien, von wo wir feuchtigkeit nun noch etwas erwünſchte 1 9* Dr N. M hne Sorge Aber nun dann geworden? „Vann um ſie zu bewerb b haben Sie mein Madel?“ ganzem Herzen.“ „Na, dann iſt alles in Ordnung. Frau und ich, wir begleiten E )en. Und nichts nehmen laſſen.“ Verlobungsͤſeſt. a Glück ganz aus dem Geleiſe. Zwei ihrer Jünaſten in den Hasen zu bringen, daun würde Kartoffeln und die Gemüſe. In letzter Zeit ſind auch bereits Pilze auf dem Plan er⸗ Preiſe verlangt; Beſſerung iſt vom Selbſt⸗ von ihrem Urlaub wirh ſie ſich jetzt erſt recht wieder Hallers veranſtalteten ein hübſches kleines Frau von Goßegg war vor Kinder waren nun glänzend verſorgt, Magdas Hukunft ebenſalls in beſcheidener Weiſe ge⸗ ſichert. Nun galt es nur noch die beiden ſicht zahlreicher Gelehrter widerlegt, die„20“ und„40 Pfennig“ zu deutſchen Marken e habe mit der Influenza nichts ge⸗ gemacht worden ſind. Es iſt nur eine in. ine Auflage 1 9 5 5 Fremdenkontrolle. In Bayern wird donde F jetzt mit der Anſtellung von„Fremden⸗..— 5 trolleuren“ ernſt gemacht. Der Kommunal⸗ eee band Miesbach, der mit Tegernſee und Schlierſen zu den am meiſten beſuchten Kurorten gehört, ſucht für ſofort einen energiſchen, unabhängigen und gutbeleu⸗ mundeten Maun. D Stellung währt bis zum ktober. 2 Garmiſch ſucht in be 0 ö einen 1 8 ide on 1 1 In e 50 r in ein: L len, Dic, iſtadt her Schwarzwal' wurden Pariſer„Journa führt, ſehr gut viit einer Es iſt — 7412 4 2 425 tun! Paris in Angſten und Sorgen. Infolge der zunehmenden Gefahr einerſeits f gag ſchwierigeren Lage ererſeits ſind 9 2 wie das 1 On VLehens⸗ ausgewieſen. ganz aber auch Man be⸗ einem 1 120 uch, te ihn, A 11 Int 1 Utkeis Ihr zu⸗ 1 ammentraf, ſprachen ſie ruh freundlich waren vergangen. Lieſa Wagner mitemander in leiſer, warmer Unterton war nach Hauſe gereiſt, um für ihre im dieſen Geſprachen beigemiſcht, der jedoch nicht zeit alles vorzuber ſen ſich immer ortſetzung ſolat.)