9— 30 asl bee Getreidemũhle Heinrich Rudershausen, Viernhei 4. 265905905 — 3 e Die von mir eingerichtete Getreidemühle wird am Montag, den 12. August 1918 in Betrieb genommen. Die Mühle ist mit den neuesten Einrichtungen versehen und entspricht allen Anforderungen. Es ist mein Bestreben, die verehrl. Einwohnerschaft unter Einhaltung der gelten- ten Vorschriften pünktlich und gewissenhaft zu bedienen. Damit verbinde ich die Versicherung nur die von den Kunden übergebenen Produkte für diese zu verarbeiten. Vertrauen gegen Vertrauen. Hochachtungsvoll! Heinrich Rudershausen. U Lebe Bekanntmachung. ber, Sen le, ue e Grundſtücks⸗Verpachtung. Die Ausgabe des Monatszuckers an die Händler er— Am am 9 den 12. ds. Mts., von Vormittags 9„ N lll 1 Winkenbach. Säcke ſind mit⸗ Mittwoch, den 14. Auguſt 1918, Vormittags 9 Uhr läßt zubringen. Betr.: Den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus gewon— 1. Nikolaus Winkler X. Witwe dahier nachſtehende nenen Produkten. ö 1 Grundſtücke, als: Die beſchlagnahmten abzuliefernden Rapsmengen wei Flur V. Nr. 25 qm 2088 Acker am Heddesheimer den am Mittwoch, den 14. Auguſt 1918 in der Behauſung i„ee e, ö Weg, 4. Gew. des Unterkommiſſionärs Ehrhardt dahier, Blauehutſtraße, ab— V. 26 2088 daſelbſt genommen.„ V. 7¹ 2590 am Heddesheimer Wer die Ablieferung an dieſem Tage nicht bewerk⸗ Weg links 12. ſtelligt, muß den Raps an die Verwertungsgenoſſenſchaft Gewann fur land⸗ und forſtwirtſchaftliche Erzeugniſſe in Rimbach ö 98 1263 daſelbſt, 4. Gew. verbringen. 1. 99 1268 daſelbſt Auf die Strafvorſchriften weiſen wir hin. 161„ 3475 im Berlich, 2. Gew. 96 1450 Han der Egelſee Betr.: Brotmarken-Ausgabe.. 95 X.„ 97„1450„daſelbſt Die Ausgabe der Brotmarken für die Heet 5 17 auf die Dauer von 3 Jahren, bis 18. ds. Mts. erfolgt am Montag, den ler ds.. 7 Mts., vormittags in der ſeitherigen Reihenfolge im Wacht— 2. Leopold Wolf Witwe dahier ihre große Allmend, 3. Franz Hönig I. Witwe ihre kleine Allmend, lokale des Rathauſes. 3 Brotmarken ſind vorzulegen. Selbſtverſorger, denen 4. Cornelius Kirchner 2. Witwe ein Unterbruch— weidſtück, 10. Gewann Nr. 18, die Brotkarte abgenommen wurde, erhalten am Montag nach⸗ mittag gegen Vorlage der Lebensmittelkarte in nachſtehender 5. Nikolaus Knapp 2. ein Unterbruchweidſtück ö. Gewann Nr. 7 Reihenfolge ihre noch zuſtehende Brotmarken: 0 1 5 f 4„ 0 8 G nachmittags b bis 5 Uhr Buchſtabe A bis 6 auf die Dauer der Genußzelt 6 N 1 auf dem Rathauſe öffentlich verpachten. Viernheim, den 8. Auguſt 1918. Großherzogliches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. eee eee 4— I 77 77 I I 5 77 6 7 L Viernheim, den 10. Auguſt 1918. ö Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. N 0 1* Gemeindekaſſe. Da der Zahltag am nächſten Donnerstag des Feier— tags wegen ausfällt, wird am Mittwoch Zahltag abgehalten. Viernheim, den 10. Auguſt 1918. Jöſt. Bekanntmachung. Mit Genehmigung hoher Behörde und im Einverſtänd⸗ nis Gr. Bürgermeiſterei ſind unſere Zahltage vom 1. Auguſt l. Js. ab wie folgt feſtgeſetzt worden: A dausfrauen! Beſtellen Sie jetzt ſchon Ihren Hausbackofen damit rechtzeitige Lieferung erfolgen kann bei [J. Wunderle, am Marktplatz Der Vorſtand. der Zahltag von Samstag auf Freitag verlegt, wo⸗ zetteln hat mit Heutigem keine Geltung mehr.— Ausnahms— Landw. Bezugs⸗ u. Abſatz⸗Genoſſenſchaft Auch für ſonſtige Angelegenheiten, die ſich an den allgemei— festgesetzten Zahltagen bezw. Zahlstunden kann wleber eingettoffeſ. Viernheim, den 31. Juli 1918. Grosses Lager in für Dreherarbeiten und Laboratorium zu angemessenen Preisen. Montag, Donnerstag und Freitag vormittags von rauf beſonders aufmerkſam gemacht wird.— Die ſeitherige weiſe Zahlſtunden für Sparkaſſegeſchäfte jeder Art nach 5 1 Viernheim. nen Zahltagen nicht gut erledigen laſſen, ſind dieſe Stunden für die Folge niemand mehr angenommen Gemeindekaſſe u. Großh. Untererhebſtelle: 1 4 — Louiskandauer, Mannheim 3 f Kleiderstoffe, Seidenstoffe werden eingeſtellt. 0 0* 1 Frachtbriefe Frühfler und Weißt Samen eingetroffen. Ferner offeriere zur Herbstsaat: Winter⸗Spinat „ Kopfſalat „ Kraut Feldſalat, Frühlingszwiebel, Karotten(Gelbrüben); ſowie alle ſonſtigen zur Bedarfszeit nötigen Sämereien. Samenhandlung Kühlwein. Bekanntmachung. Die am 17. April 1917 in Viernheim unter Nr. 3347 aufgelieferte Poſtanweiſung über 1 Mark iſt unan⸗ bringlich. Der unbekannte Abſender wird gebeten, ſich mit ſeiner Einlieferungsbeſcheinigung ſofort auf dem Poſtamt zu melden. Straßenangabe und Hausnummer iſt hier bei allen Poſtſendungen unbedingt erforderlich. Viernheim, den 8. Auguſt 1918. Kaiſerliches Poſtamt. Fleissige Arbeiterinnen auch schulentlassene vom 14. Lebensjahre an, werden in grosser Anzahl bei guter Bezahlung Hadern A.-G., Marx Maier Mannheim-Käferthal. „„ Milchſchweine zu verkaufen. Lampertheimerſtraße 1. Gemiſchte Spreu hat zu verkaufen Maſchinenöle aller Art, und la. Wagenfett ohne Zuſatz von Teerölen hat abzugeben Engelbert Heim chem, techn. Produkte Darmſtadt, Pankratiusſtr.6 Telephon 2095. Philipp Lahres. Unterricht. Vorbereitungs Unterricht für Unter— u. Mittelklaſſen höhe— rer Schulen. 15 Nach hilfeſtunden in Franzöſiſch und zucht der Schweine un fördert die Gewichtszunahme W. Krug, Lehrer 2 1 n Zu haben in der Waſſerſtraße. 1 8 das beſte Mittel bei der Auf Kälber, hebt die Freßluſt ſchützt vor Krankheiten unk verhütet das Krummwerden Engliſch. 1 gr. Originalflaſche 4.25 Eine Ziege zu verkaufen zu verkaufen Ein gebrauchter Herd Hügelſtraße Nr. 11. Obst- U. Kartoffelvage, Jakob Beyer. zu verkaufen Rathausſtr. 38.— Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Sonntag, den II. August 1918. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. verſammlung. Mittwoch, den 14. August 1918. Abends 8 Uhr Kriegsbetſtunde. Sümtliche Drucksachen Buchdruckerei Joh. Martin, Tel. 217. 8—12 Uhr und nachmittags von 2—5 Ühr. Es iſt ſomit Anmerkung der Zahltage auf den Anforderungs— und Mahn⸗ wie vor am Dienstag Vormittag von 8 bis 12 Uhr. 90 am Dienstag vormittag beſtimmt. Ausser den hier Frühkleesal 1 lei werden. L 1 Arbeiterinnen O h M. 1 fel. 1838 feitostr Konfektion Bopp& Reuther, Waldhof. ſind ſte tes zu haben in der Expedition dleſer Zeitung. 0 in ſauberer Ausführung, liefert in kürzeſter Friſt und billig 1 0 277 Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jungfrauen⸗ 5 Nenschr Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchüfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: durch die Poſt pro Quartal 2.08 . Beſtellungen können bei unſerer Expedition n. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. 4 Kalender und Fahrplan. monatlich 60 Pfg. mit Trägerlohn, Alltsblatt EL Enthält alle amtlichen Beilagen: Sonntagsbl Bel.: gsblatt, Wand- Inſerate fi in d i Zei irkſamſte? f Inſerate find Bürger-“ k te Verbrei Für L sins 0 Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Lokgl⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins- Anzeiger N Gr 14. 155 iſt 0 Vi f 2 e 5 einſpe 6 Großb. Bürgermeisterei Vieruheim. B 6 Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und 1 5 Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit— auswärts 25% Teuerungszuſchlag. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. egg ee „1 94 Feruſprecher Nr. 217 06 770 Amt Viernheim. Samstag, den 10. Auguſt 2 Jun 2— 3 „ Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 9. Aug.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: % Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Zwiſchen Yſer und Anere lebhafte nächtliche, Artil⸗ lerietätigkeit. Südweſtlich von pern und ſüdlich der Lys folgten ſtärkſtem Feuer feindliche Teilangriffe, die abigewieſen wurden. Zwiſchen Anere und Avre griff der Feind geſtern mik ſtarken Kräften au. Durch dichten Nebel begünſtigt, drang'ersmit ſeinen Panzerwagen in unſere Infanterze— und Artillerielinien ein. Nördlich der Somme warfen wir den Feind im Gegenſtoß aus unſeren Stellungen zurückck. Zwiſchen Somme und Avre brachten unſere Gegenangriffe den feindlichen Anſturm dicht öſtlich der Linie Morcourt⸗Harbonnieres-Caix⸗Fresnoy⸗contoire zum Stehen. Wir haben Einbuße an Gefangenen und Ge⸗ ſchützen erlitten. Durch Gefangene, die wir machten, wurden Engländer mit auſtraliſchen und kanadiſchen Hilfs⸗ korps ſowie Franzoſen feſtgeſtellt. Ueber dem Schlachtfeld ſchoſſen wir 30 feindliche Flugzeuge ab. Leutnant Lö wenha rdit errang ſei— nen 49., 50. und 51., Leutnant Udet ſeinen 45., 46. und 47. Leutnant Freiherr von Richthofen ſeinen 33. 34. und 35., Leutnant Kroll ſeinen 31 und 32., Oberleutnant Billik ſeinen 29, Leutnant Koenneke ſeinen 23., 24. und 25., Leutnant Auffarth ſeinen 20. Luftſieg. a Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: In einzelnen Abſchnitten an der Vesle lebte die Arkiklerietätigkeit auf. Erfolgreiche Teilkämpfe beider⸗ ſeits von Braisne und in der Champagne nordweſt⸗ lich von Souain. Ter erſte Generalqugeliermeiſter: Lude ndorff. *. * Marſchall Foch iſt an der Vesle nicht mehr vor— wärts gekommen. Die Teilangriffe an einzelnen Stellen der Veslefront bezwecken die Gewinnung eines Ueber— gangs über den Fluß, eines Brückenkopfes. Doch konn— ten die Feinde noch nirgends auf dem Nordufer ſo Fuß faſſen, daß von einem eigentlichen Stützpunkt geſprochen werden könnte, wenigſtens ſtellt der deutſche Bericht dies in Abrede, und der iſt der unbedingt maßgebliche und glaubwürdige. Mögen immerhin im Laufe einiger Ge— fechte einzelne feindliche Abteilungen, wie die Amerikaner: z. B. von ſich rühmen, über die Vesle gekommen ſein, ſo konnten ſie ſich jedenfalls dort nicht halten, und man kennt ja die feindliche Berichterſtattung genügend, um zu zviſſen, daß ſie in ſolchen Fällen zwar den günſtigen Affang meldet, das ſchlimme Ende aber verſchweigt. Am 8. Auguſt wagte der Feind nur Kämpfe bei Braisne, wo kin geſicherler Flußübergang für ihn wegen der Nähe von Soiſſons und des Aisnetals allerdings beſonders vorteilhaft wäre. Daß er ſeine Abſicht wieder nicht er— reicht hat, erfahren wir aus dem neueſten Tagesbericht. Ein weiterer Angriff bei Souain, etwa 3 Kilometer nördlich der von Reims nach Oſten gegen St. Menehould führenden Römerſtraße, brachte den deutſchen Wa fen einen neuen Erfolg. Wie ſich unſere tapferen Truppen an der Vesle ſchlagen, das nötigt ſelbſt den Kriegsbericht— erſtatter der Londoner„Morning Poſt“ Bewunderung ab, die feſtſtellt, daß wenig zahlreiche deutſche Nachhut oft viele Tauſende von Franzoſen und Amerikaner aufzu- halten vermochten; 20 bis 30 Deutſche hätten mit ihren Maſchinengewehren großen Abteilungen den Weg ver— perrt und ihnen ſchwere Verluſte beigebracht, während ie deutſchen Verluſte auffallend gering ſeien, So haben die Deutſchen namentlich Zeit gewonnen und ihre Geſchütze Jaben zurückſchaffen können. Foch wird ſchwere Arbeit haben. Die„Agence Havas“ hat berichtet, daß die Deut⸗ en bei ihrem Rückzug alles, was militäriſch irgendwie erwertbar ſein konnte, gründlich zerſtört haben, nament⸗ ich ſind die Brücken, Straßen und die einzige Eiſenbahn— inie Fismes—Fere en Tardenois vernichtet. Statt der Gärten und blühenden Fluren treffen die Franzoſen jetzt ein Oedland an, von dem die Ernte in den deutſchen, Depots liegt. Jegliche Truppenbewegungen, der Nach- chub uſw. iſt jetzt auf das empfindlichſte erſchwert. Dieſe Maßregel hat ſich im vorigen Jahr an der Somme be⸗ währt; lange Monate war der Feind außerſtand geſetzt, eine Angriffstätigkeit wieder aufzunehmen, und er mußte eine A te, von Arbeit und Geld aufwenden, um neue Stellungen anzulegen und den Nachſchub aufrecht! ze erhalten. olchen Aufgaben ſieht ſich jezt Foch wieder un der Vesle gegenüber. Das iſt ein Moment in der tockung oder; olelleicht völligen Lähmung der feind— ſichen Offenſive das hoch zu bewerten iſt. ö . At Jo an der Vesle der feindliche Anariff, zunächſt wenigſtens, zum Abſchluß gekommen, ſo iſt leider an einer anderen Stelle eine neue Offenſive großen Stils von ſiberraſchendem Erfolg geweſen. Zu beiden Seiten der Somme, an der Anere(nördlich) und Avre(ſüdlich) fand ſeit einer Reihe von Tagen eine auffallend lebhafte Erkundungstätigkeit ſtatt. Von deutſcher Seite mag wohl o Mog H 0(ht do i 2 1 id lich die Beobachtung gemacht worden ſein, daß im feindlichen Lager wenigſtens nördlich der Somme ſich etwas vor— bereite und die Erſtürmung einer engliſchen Stellung nördlich der Somme durch die Württemberger dürfte damit in Zuſammenhang zu bringen ſein. Jedenfalls wurden die feindlichen Pläne geſtört und nicht umſonſt machten die Engländer am 6. und 7. Auguſt ſtarke, allerdings erfolgloſe Gegenangriffe. Am 8. Auguſt m r auf der ganzen Amiens-Front keine große Offenſive los. Nördlich der Somme wurde der Augriff zurückgeſchlagen. Vielleicht hat die Erſtür⸗ mung und tapfere Behauptung jener Stellung zu dem Erfolg beiget' agen. Südlich der Somme und öſtlich der nun brach Avre ſind Aftſerd Trußpeſt aber berhälknismäßig weit zu⸗ rückgedrängt worden. Der Tagesbericht nennt als die Linie, an der der Gegenſtoß unſerer Reſerven den feind lichen Angriff zum Stehen brachte, die Orte Morcourt an der Somme, Harbonnieres, Caix und Fresuoy. Da nun unſere Front bisher von Caſtel und Moreuil an der Avre aufwärts bis Contoire verlief, ſo wäre ſie demnach auf einer Länge von rund 20 Kilometer bis gegen Loye hin um durchſchnittlich 15 Kilometer eingedrückt worden. Es iſt kaum anders anzunehmen, als daß hier das Ueber raſchungsmoment wieder eine Rolle ſpielte, obgleich der Druck der feindlichen Front in letzter Zeit ſich an der Avre fühlbar machte und einige Vorſtellungen jenſeits des Flüßchens zurückgenommen wurden. Der Feind, Eng länder, Franzoſen, Kanadier und Auſtralier, benützte wie der in ausgiebigſtem Maße ſeine Panzerwagen, die ihm bei der letzten Offenſive ſchon gute Dienſte geleiſtet haben. In der Abwehr dieſer beweglichen Kleinfeſtungen, die der Feind zu vielen Hunderten ins Feld ſtellt, ſind wir anſcheinend noch nicht genügend ausgerüſtet. Kurz, trotz der Flußſchranke der Avre, die für die Tanks kein unüber windliches Hindernis war, brachen die ſtark bewaffneten Panzer durch und öffneten ihren Sturmtruppen die Gaſſen. Daß dabei auf deutſcher Seite ſchmerzliche Ver luſte an Gefangenen und auch Geſchützen zu beklagen ſind, iſt bei dem großen Umfang des feindlichen Vor ſtoßes erklärlich und um ſo bedauerlicher, als gerade die in Frage kommende Armee des Generals Huitier l Offenſive vom 21. März ſo Hervorragendes hatte. Wir haben eine Schlappe erlitten, das zu beſtreiten und braucht nicht beſchönigt zu Aber das Mißgeſchick kann uns nicht entmutigen; iſt ein Wechſelfall, wie er immer vorkommt und Gott ſei Dank, wir haben davon im Kriege nur wenige zu erfahren gehabt. Wir dürfen das ſeſte Vertrauen haben, daß die Scharte wieder ausgewetzt wird. Die feindliche Ofſeuſive ſcheint nach Süden am Knie der Avre bei Contoire ihre Grenze gefunden zu haben; ſo iſt unter feindlicher Einwirkung eine neue Sackſtellung zwiſchen Avre und Oiſe für unſere Truppen entſtanden, die etwa durch das Viereck Loye— Contoire Mont— didier— Mery— Ribecourt begrenzt wird. Neue ſtrate giſche Probleme für unſere Heeresleitung tun ſich auf, die neue Maßnahmen zeitigen werden. Die Foch'ſche Stra— tegie ſcheint darauf auszugehen, durch Ofſenſiven der— artige Sackſtellungen beim Feinde zu erzeugen und ſie dann abzuquetſchen, ein Mittel, wodurch die Front aller dings ſyſtematiſch Stück für Stück zurückgeſchoben wer den könnte,— wenn die Gegenwirkung nicht wäre. Und dieſe wird nicht ausbleiben. 0 5 Die Beſchießung von Paris dauert an. Tie Ver— luſte ſcheinen diesmal beſonders ſchwer zu ſein. Nach Londoner Meldungen vom 3. Auguſt enthalten die amerikauiſchen Verluſtliſten für den Monat Juli in»ſamt 106040 Namen. Auf die Zeit vom 15. bis 30 Juli entfallen 61732 Namen. Der Liſſaboner„O'Seculo“ meldet, daß der Befehls— 50 der engliſchen Abteflung in Oſt frika während ei nes Flußübergaugs ertrunken iſt. Lokale Nachrichten. 0— Kolonialkriegerſpende. Am 17. und 18. Auguſt findet im ganzen Reiche das Liebeswerk zugunſten unſerer durch den Krieg ſo ſchwer geſchädigten Kolonial— deutſchen und Kolonialkrieger ſtatt. Man darf über- (zeugt ſein, daß die Heimat freudig die Gelegenheit er⸗ greifen wird, den tapferen Kämpfern, die da, wie Let⸗ tow⸗Vorbeck's Heldenſchar, ungebeuat durch feindliche verringerte Stücke ſind vom Umtauſch ausgeſchloſſen. l Poſtſcheckkonto Nr. 21577 ö Amt Frankfurt a. M. ö 1918 lebermacht, auch im fünftem Kriegsjahr noch deutſchen Kolonialbeſitz erfolgreich verteidigt, ihren Dank zu be⸗ zeigen und ihnen eine ſorgenfreie Zukunft zu ſichern. — Kein Zwangsſchiedsgericht für den ge⸗ werblichen Mittelſtand. Die Eingabe betr. Errich⸗ 1 9 55 von Zwangsſchiedsgerichten für den gewerblichen Mittelſtand iſt vom Reichstagsausſchuß für Handel und Gewerbe abgelehnt worden und er hat ſie der Regierung nur zur Kenntnisnahme überwieſen. Auch das Reichs⸗ juſtizamt verhält ſich ablehnend. ö 1 Berichte über Dienſtreiſen. Wie„Das Hotel“, die Wochenſchrift des internationalen Hotelbeſitzervereins mitteilt, iſt den Beamten von Kriegsgeſellſchaften die Auweiſung erteilt worden, ihre Erfahrungen beim Beſuch von Gaſthöfen auf Dienſtreiſen in Beziehung auf Unter⸗ kunft und Beköſtigung der vorgeſetzten Behörde zur Kenntnis zu bringen.. i — Der ukrainiſche Zucker. Die Magdeburger Großfirma für Zucker Schultze& Kühne behauptet in dem, Fachblatt„Deutſche Zuckerinduſtrie“, daß derſelbe Zucker, der von der Kriegsgeſellſchaft 3. E. G.(Zentral Einkaufs-Geſellſchaft) zum Preis von 300 Mk. aus der Ukraine eingeführt wurde, dem deutſchen Zuckerhandel kurz zuvor zu 170 Mk. den Zentner ab Kiew angeboten worden ſei. Die Einfuhr iſt aber der Z. E. G. vor— behalten. Da die Fracht 30 Mk. für den Zentner be— trägt, iſt der Zucker um 100 Mk. verteuert worden, was bei 1 Million Zentner 100 Millionen Mk. ausmacht. „.— Das Wenden von getragenen Kleidungs⸗ ſtücken, das bisher bei beſſergeſtellten Leuten nicht üblich war, wird bei den hohen Preiſen, die für neue Anzüge gefordert werden, jetzt allgemein ausgeübt. Selbſt große Schneiderfirmen, die ſich ſonſt mit dem Wenden von Röcken und Ueberziehern nicht abgaben, bieten ſich ſelbſt dazu an mit der Verſicherung, daß durch ſolche Arbeit die Kleidungsſtücke wie neu hergeſtellt werden würden. — Auſſerkursſetzung der Fünfundzwanzig⸗ pfennigſtücke. Der Bundesrat hak verordnet, daß die Fünfundzwanzigbpſennigſtücke aus Nickel vom 1. Oktober e nicht mehr als g ſetzliches Zahlungsmittel gelten. Bis zum 1. Januar 1919 werden die Münzen bei den poefchs⸗ udo 27 1 Reichs und Landeskaſſen zu ihrem geſetzlichen Werte ſo— wohl in Zahlung genommen als auch gegen Reichs- banknoten, Reichskaſſenſcheine oder Darlehenskaſſenſcheine umgetauſcht. Durchlöcherte oder ſonſtwie im Gewicht 05 * E — Die Behandlung des neuen Getreides. Das Vereinsblatt Bad. Baueruvereins ſchreibt: Infolge regneriſcher, Witterung dürfte feuchtes Brotgetreide zu erwarten ſein. Es iſt deshalb ſtreng darauf zu achten, daß derartiges Getreide nicht in Säcken, ſondern loſe i möglichſt luftigem Raume aufbewahrt und durchge— chaufelt wird. Dadurch wird nicht nur dem allgemeinen Jutereſſe Rechnung getragen, ſondern der Landwirt ſelbſt bird, vox, großem. Schaden bewahrt. d ö Die Grippe. Der Berner„Demokrat“ bring die auffallende Mitteilung, daß bei verſchiedenen an der Grippe Erkrankten der Genickſtarrebazillus entdeckl worden fei. ö Verſicherung der Schuljugend beim Laub— ſammeln. Das Kriegsamt hat mit dem Allg. Deut⸗ ſchen Verſicherungsverein Stuttgart einen Unfallver— ſicherungsvertrag de Schulzügend abg ſchloſſen, wonach alle Kinder des itſchen Reichs, die auf Veranlaſſung der Kriegswirtſchaftsämter Laub oder Abfälle ſammeln, gegen alle Unfälle verſichert ſind, die ihnen bei ihrer Sammeltätigkeit zuſtoßen, einſchließlich der Unfälle, die ſich auf dem Hin- und Rückweg ereignen. Die Höchſt⸗ ſumme bei völliger Juvalidität iſt auf 5000 Mk. ſeſt⸗ geſetzt Zur Förderung des Delfruchtanbaus. Wäh⸗ cend nach der jetzigen Regelung bei Ablieferung von, Oelfrüchten über 6000 Kg. hinaus eine Steigerung der dem Anbauer belaſſeneu Oelfruchtmenge bzw. des Oel— zücklieferungsanſpruchs nicht mehr erfolgt, während alſo bie bei Ablieferung von 6000 Kg. Saat belaſſene Oel- ruchtmenge von 150 Kg. Saat bzw. der Oelrückliefe— ungsanſpruch von 50 Kg. das Höchſtmaß darſtellt, wird iach einer Mitteilung des Kriegseruährungsamts in Zu⸗— unft bei einer Ablieferung über 6000 Kg. hinaus, die jelaſſene Oelfruchtmenge bzw. der Oelrücklieferungsan— peuch im Verhältnis zur Ablieferung ohne Höchſtgrenze eigen. Ferner wird beabſichtigt anzuordnen, daß die helfruchtpreiſe, die für die Ernte 1918 gelten und auch hon für 1919 in gleicher Höhe feſtgelegt ſind, auch für 920 Gültiakeit erhalten. 0 5 5 eee Heute 2 Blätter(6 Seiten).