licher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Brotmarken⸗Ausgabe. Die Ausgabe der Brotmarken für die nächſte Verſor⸗ gungsperiode ſowie der neuen Brotmarken erfolgt am Mon⸗ tag, den 26. Auguſt 1918, vormittags in nachſtehender Reihenfolge. Vormittags von 8 bis 9 Uhr Buchſtabe A bis F 5 71 9 77 10 75 0 G 77 8 10%„ 6 M„ R 1 10 11 1 12 5 70 S 0 8 Die Lebensmittelkarten ſind vorzulegen. Eine frühere Verabfolgung von Brotmarken iſt nach einer kreisamtlichen Verfügung verboten. 77 0 Betr.: Kartoffelverſorgung. Am Montag, den 26. Auguſt 1918 werden an die⸗ jenigen Leute, die in dieſem Jahre keine Frühkartoffeln an⸗ gebaut haben in nachſtehender Reihenfolge am Staatsbahn— hofe Speiſekartoffeln ausgegeben. Vormittags von 8 bis 9 Uhr Buchſtabe A bis D 9 10 E 1 15 0 77 70 10 11 105 1 „ 11 12 Mu„ von 2 3 8 „„ 3 n. 4„ 2 8 Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß dies die letzten Kartoffeln ſind, die von hier ausgegeben werden. Es entfallen daher auf jeden Kopf 10 Pfund zum Preis von a Pfund 13 Pfennig. Das Geld iſt abgezählt mitzubringen. Lebensmittelkarten müſſen vorgelegt werden. — nachmittags 7 Betr.: Butterverſorgung. Dienstag, den 27. Auguſt 1918 wird in der nachſtehenden Reihenſolge an die Nummern 1 bis 1500 der Bezugsberechtigten Butter ausgegeben. Das Geld iſt abge⸗ zählt bereitzuhalten Vormittags von 7 bis 8 1 77 7 9„ 10„ 10„ 11„ 11„ 12„ 3„ 4„, 250 500 750 1000 1250 1500 1 bis 251„ 501 751 1001 1251 8 Uhr Nr. 1 nachmittags„ Betr.: 1918er Tabakernte. Die diesjährige Tabakernte iſt wie auch die früheren, zu Gunſten der Tabakhandelsgeſellſchaft beſchlagnahmt. Des— halb darf kein Pflanzer willkürlich oder freihändig über die von ihm geernteten Tabake(Grumpen, Sandblätter, Haupt— und Nachtabake, Geize verfügen. Zuwiderhandlungen gegen die bundesrätlichen Verordnungen vom 10. und 27. Oktober 1916 werden ſtrengſtens verfolgt und beſtraft. Zu der Tabakernte gehören auch die beim„Köpfen“ der Pflanzen anfallenden Gift- und Blütendolden, die eben— falls beſchlagnahmt ſind. Dieſe„Köpfe“ ſollen geſammelt und beſonders aufgetrocknet werden. Der Preisausſchuß wird demnächſt einen angemeſſenen Prels dafür anſetzen. Die „Köpfe“ ſind alſo nach erfolgter Aufdrocknung ebenfalls zur Verwiegung und Ablieferung zu bringen. Wir machen aus⸗ drücklich darauf aufmerkſam, daß ſie nur in trockenem Zu⸗ ſtande abgenommen werden können. Es wird empfohlen, ſie entweder einzufädeln und zum Trocknen aufzuhängen oder die dicken Stengel zu ſchlitzen, damit ſie leichter abtrocknen. Die„Köpfe“ werden in der ſeitherigen Weiſe abgenommen und bezahlt. Die Tabakſtauden(Stengel) ſollen zur Erzielung einer möglichſt großen Nachtabak- und Geizenernte ſtehen bleiben. Ueber die Stauden(Stengel) wird ſpäter Verfügung getrof— fen werden. Betr.: Feſtſetzung der Tabakſollmengen(Feldabſchätzungen) im Erntejahr 1918. Der Beginn der Feſtſetzungen der Tabakſollmengen auf dem Felde für das Erntejahr 1918 iſt auf Montag, den 26. ds. Mts. vormittags 8 Uhr feſtgeſetzt. Die an den einzelnen Tagen zur Abſchätzung kommen— den Gemarkungsbezeichnungen werden am Rathaus zum Aus— hang gebracht. Die Tabakpflanzer ſind zur Teilnahme an dem Ab— ſchätzungsgeſchaͤft eingeladen. Betr.: Feindliche Flieger. Wir fordern unſere Ortseinwohner auf, alle durch Fliegerangriffe verurſachten Schäden, ſowte jede Einſchlag⸗ ſtelle von Bomben und Blindgängern unverzüglich bel uns zu melden. Betr.: Die Umſatzſteuer von Verſteigerungen. Nach§ 1 Abſ. 3 des Umſatzſteuergeſetzes und 8 62 Abſ. 1 der Ausführungsbeſtimmungen hierzu(Zentralblatt für das Deutſche Reich 1918 S. 229) vom 26. Juli 1918 unterliegen ſämtliche Verſteigerungen mit Ausnahme der Verſteigerungen im Wege der Zwangsvollſtreckung, der Ver⸗ ſteigerungen unter Miterben zum Zwecke der Teilung des Nachlaſſes und der Verſteigerungen von Grundſtücken und von Berechtigungen auf welche die auf Grundſtücke bezüg— lichen Vorſchriften des bürgerlichen Rechtes Anwen dung fin- den, vom 1. Auguſt 1918 ab der Umſatzſteuer. Die Verſtelgerer haben bnnerhalb zweier Wochen nach jeder ſteuerpflichtigen Verſteigerung an das für ihren Wohn— ſitz zuſtändige Finanzamt eine Erklärung in der nachbemerk⸗ ten Weiſe ſchriftlich oder mündlich an Amtsſtelle abzugeben und die Steuer nach Feſtſetzung alsbald zu zahlen. Die ſchriftlichen Erklärungen ſind in doppelter Ausfer⸗ tigung einzureichen und es ſind in ihnen die Geſamtſummen der in den Verſteigerungen vereinnahmten Entgelte, ſowte wenn Luxusgeg enſtände verſteigert wurden, die auf Luxus⸗ gegenſtände und auch der allgemeinen Umſatzſteuer unterliegen⸗ den Gegen⸗ſtände entfallenden Beträge zu bemerken. Sie haben daher zu enthalten: 1) Angabe der Art der Verſteig erung 2) Tag derſelben 3) Geſamtbetrag der vereinnahmten Entgelte Ein guterhaltenes Wohnhaus mit Garten zu mieten oder auch zu kaufen ge- sucht. Einfamilienhaus be⸗ vorzugt. Angebote mit Preis an die Erpedition erbeten. Einen guterhaltenen Wagen zu verkaufen Annaſtr. 45. Schöne 2 bis 3 Ummer- Wohnung mit Zubehör und Gas, ſo— wie Garten von ruhiger kleiner Familie zu mieten geſucht. Eine Wohnung im 1. Stock bevorzugt. Angebote mit Preis an die Expedition. Maſchinenöle aller Art, und la. Wagenfett ohne Zuſatz von Teerölen Die Beerdigung findet morgen Sonntag, den 25. Auguſt, nach der Andacht ſtatt. Todes-Anzeige. Schmerzerfüllt machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß geſtern Abend 10 Uhr unſer lieber, guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, llerr Franz Schulz l. nach kurzem Krankenlager, verſehen mit den hl. Slerbeſakramenten, Lebensjahre, in gottergebener Geduld ſanft im Herrn verſchieden iſt. im 67. Um ſtille Teilnahme und ein Gebetsandenken bitten Viernhelm, den 24. Auguſt 1918 Die fleftrauernden Hinterbliebenen. nachmittags Zur Beachtung! Empfehle von heute bis Samstag abend Gelbrüben (Karotten) zum billigen Preis von 20 Pfg. Joh. Ehrhardt, hat abzugeben Engelbert Heim chem. techn. Produkte Darmſtadt, Pankratiusſtr.6 Telephon 2095. i Blauehutſtraße 51. 4) den hiervon entfallenden Betrag auf a) Gegenſtände, die der allgemeinen Umſ atzſteuer unter— liegen, b) Lux usgegenſtände, die nicht im Klienhandel umgeſetzt wurden und daher nur mit 5%) ſteuerpflichtig ſind, c) Luxusgegenſtände, nach§ 8 des Geſetzes. 5) Die Verſicherung, daß die Angaben nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen gemacht worden ſind 6) Datum, Wohnort und eigenhändige Unterſchrift des Verſteigerers mit Vor- und Zunamen. In den Fällen der vorſtehend unter Ziffer 4 erwähnten Art iſt ein Verzeichnis der Steigerer und der zur gewerb— lichen Weiterveräußerung von ihnen erworbenen Gegenſtände nebſt amtlichen Beſcheinigungen, daß die Gegenſtände in den Unternehmen, für die der Erwerb ſtattgefunden hat, eine ſolche Verwendung finden können, gemäߧ 21 der Aus— führungsbeſtimmungen der Erklärung beizufügen. Nach Anordnung Großh. Miniſterlums der Finanzen ſind dieſe Beſcheinigungen von den Großh. Bürgermeiſtereien zu erteilen. Sie ſind gebühren- und ſtempelfrei auszuſtellen. Abt. Ill Tgb.⸗Nr. 16382/3594. Betreffend: Verkauf von Waffen und Munitlon. 1 5 Verordnung Auf Grund des§ 9b des Geſetzes über den Bela— gerungszuſtand vom 4. Juni 1851 in der Faſſung des Reichs geſetzes vom 11. Dezember 1915 beſtimme ich: 1. Die Verordnung vom 1. Juli 1915 Ulb, Ub 14008/6235 und 31. Oktober 1916 Ulb 25645/6382 wer⸗ den aufgehoben. 2. Der Verkauf von Wafſen und Munition iſt nur an Offiziere, öffentliche Beamte und Inhaber von Jagdſcheinen geſtattet, an andere Perſonen(auch Militärperſonen) iſt er nur dann zuläſſig, wenn dieſelben eine ſchriftliche Erklärung der Ortspolizeibehörde(Mllitärperſonen ihrer vorgeſetzten Dlenſtbe— hörde) vorzeigen, das der Verkauf an ſie unbedenklich iſt. Die Erklärung muß Art und Anzahl bezw. Menge der zu kaufenden Gegenſtände angeben. Dieſe Beſtimmungen gelten ſowohl für den Verkauf durch Händler, wie für denjenigen durch Prlvatperſonen. 3. Jede Umänderung von Dienſtgewehre irgendwelcher Art iſt verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre, beim Vorliegen mildernder Umſtände mit Haft oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft. Frankfurt a. M., den 24. Juli 1918. Stellv. Generalkommando, 18. Armeekorps. Der ſtellv. Kommandierende General: Riedel, General der Infanterie. Indem wir auf vorſtehende Bekanntmachung des ſtellv. Generalkommandos alle in Betracht kommenden Perſonen nachdrücklichſt hinweiſen, fordern wir namentlich alle be— treffeuden Geſchäftsleute zur gewiſſenhaften Beachtung der beſtehenden Anordnungen auf. Viernheim, den 20. Auguſt 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 25. August 1918. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverelnlgung und Jungfrauen⸗ verſammlung. Mittwoch, den 28. August 1918. Abends 8¼ Uhr Krlegsbetſtunde. 0 1* 0 3 X 5 9 5 Mobiliar⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 28. ds. Mts. nachm. 1 Uhr werden in der Wohnung der Georg Babylon 2 Witwe Eliſabetha geb. Hoock dahier Kirſchenſtraße Nr. 14— die zum Nachlaß gehörigen Möbel, Haus⸗ und Küchengeräte, Bettwerk u. dergl. mehr öffentlich gegen Barzahlung verſteigert. Viernheim, den 23. Auguſt 1918. Großherzogliches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. 0 1 n 8140 9 N 805 9 4 Grundſtlicks⸗Verſteigerung. Am 5 Mittwoch, den 4. Septbr. 1918, vorm. 9 Uhr läßt Wilhelm Deuſchel 2. und deſſen Ehefrau Joſe— phine geb. Keller in Rheingönheim nachgenannte in der Ge— markung Vlernheim gelegene Grundſtücke als: Flur XVI. Nr. 69 qm 1063 Acker, am Lampertheimer 1 Weg, links 0 „ XVI.„„ daſelbſt 1 auf dem Rathauſe dahier öffentlich freiwillig verſteigern. 72„ 2062 Die Verſtelgerungsbedingungen, ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 21. Auguſt 1918. Großherzogliches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. S 6 8 M 1* 9 Turn- Vereinigung Viernheim Am Samstag, den 24. Auguſt. 7 im Vereinslokal Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer nach der Turnſtunde Versammlung wozu alle Mitglieder der wichtigen Sache wegen vollzählig erſcheinen wollen. Neue Mitglieder ebenfalls willkommen. Der pro v. Vorſtand. 1Frachtbriefe ſind ſtertes zu haben in der Expedition dſieſer Zeitung. LouisLandauer, Mannheim A rr JV Kleiderstoffe, Seidenstoffe Konfektion zu angemessenen Preisen. jeruheimer Geſchäfts⸗ Anzeiger Erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 60 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand— i Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins. Anzeiger 1 WWVWWWWWWWWGGCCWWWWWWWVWVWVVTVVWWA C R 2 W e 1974 1 1 l 1 1 Euthält alle amtlichen Bekauntmachungen der Be Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif hörden Viernheims und Umgebung. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile 25 Pfg., auswärtige 30 Pfg. Reklamen im Textteil 80 Pfg. auswärts 25 9% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. kalender und Fahrplan. Feruſprecher Nr. 217 N. 100 Amt Viernheim. Dienstag, den 27. Auguſt Lokale Nachrichten. * Kolonial⸗Kriegerſpende. Wie uns mit⸗ geteilt wird, hat die Sammlung für obigen Zweck annäh— ernd 1000 Mark ergeben. Wiederum ein ſchönes Zeichen vaterländiſcher Geſinnung unſerer Einwohner! Herrn Steueraufſeher Dölcher, der die Leitung der Sammlungs— tätigkeit am hieſigen Orte übernommen hatte, gebührt für ſein raſtloſes Wirken im Dienſte der guten Sache der öffent— liche Dank. c ** Der Tabak ſteht in hieſiger Gemarkung ausge— zeichnet. Qualität und Quantität dürften gleich gutes Er— gebnis bringen.— In Heddesheim dagegen ſteht der Tabak nicht ſo günſtig, was auf die andere Tabakart zurück— zurückzuführen iſt, der die kalten Nächte nicht ſo ertragen hat wie der hieſige. In jener Gemarkung ſteht das Wachs— tum bereits ſtill, während der hieſige noch üppig wächſt. Landwirte verſichern, daß bei roſtig werdendem Tabak die Qualität und das Ergebnis ſehr zu wünſchen übrig laſſe. Das letztere trifft bei dem Heddesheimer Tabak im heurigen Jahr zu, deshalb iſt auch mit einer geringeren Ernte zu rechnen, mit der ſchon im Laufe dieſer Woche begonnen wird, wenn gutes Wetter zuſtatten kommt. * Frühkartoffelhöchſtpreiſe. Zen⸗ trale für Kartoffelverſorgung hat mit Wirkung vom 16. Aug. ab den Erzeugerhöchſtpreis für Frühkartoffeln von 9 Mark auf 8 Mark herabgeſetzt.— Es wurde die Wahrnehmung gemacht, daß Kartoffelerzeuger Kartoffeln, die im Herbſt erſt ausreifen jetzt ſchon einernten, um ſich dle derzeitigen hohen Preiſe zunutze zu machen. Daß hierin eine ſtraf⸗ bare, das Volksganze ſchädigende Handlung liegt, verſteht ſich von ſelbſt und kann nur dazu führen, die Kartoffelver⸗ ſorgung für die nächſte Verſorgungsperiode aufs äußerſte zu gefährden. * Gottbegnadetes Alter. Frau Oberlehrer Dölcher, die älteſte Einwohnerin unſeres Ortes und vielleicht der nächſten und weiteren Umgebung, kann heute ihren 95. Geburtstag feiern. Ein heißer Wunſch von ihr iſt, den jetzigen fürchterlichen Weltkrieg noch zu überleben, für den ſie ſich lebhaft intereſſiert, und wie ſich das Schickſal der Welt nach dieſem geſtalten wird. Hoffentlich iſt ihr dieſer Wunſch noch beſchieden. Sie iſt zum Teil ſchon erblindet aber ſonſt noch bei beſtem Wohlſein. Wir gratulieren herz— lichſt! Die Stillegung der Zigarren⸗ fabriken am Jahresende hat die Mindener Zentrale für Kriegslieferung und Tabakfabrikation wegen Erſchöpfuug der Vorräte an Rohtabak angekündigt. Davon werden etwa 6000 Zigarrenfabrikatlonsbetriebe betroffen, die im Jahre 1916 rund 220,000 Arbeiter beſchäftigt haben. Seitdem iſt die Fabrikation um weitere 40 Prozent herabgeſetzt wor— den, und zur Zeit dürfte es ſich kaum noch um 80 bis 90,000 Arbeiter handeln, die untergebracht werden müſſen. Achtzig Prozent des in der Tabakinduſtrie inveſtierten Kavi⸗ tals entfallen allein auf die Zigarreninduſtrie. Der Wert der von ihr hergeſtellten Fabrikate betrug im letzten Frie⸗ densjahr rund eine Milliarde Mark. * Zu der vom Kriegsamt nach dem Stande vom 1. Januar 1918 neubearbeiteten Zuſammenſtellung von Geſetzen, Bekanntmachungen und Verfügungen betreffend Kriegsrohſtoffe nebſt deren Nachträgen, Ausführungsbeſtim— mungen und Erläuterungen iſt das 3. Ergänzungsblatt nach dem Stande vom 1. Juli 1918 erſchlenen. Dieſes Ergän⸗ zungsblatt wird den Beziehern der Zuſammenſtellung ohne Anfordern koſtenfrei nachgeliefert. Sollte die Nachlieferung nicht erfolgen, ſo iſt dasſelbe bei der Stelle anzufordern, durch welche die Zuſammenſtellung bezogen worden iſt. Neue Bezieher können die Zuſammenſtellung zum Preiſe von Mk. 1.— leinſchl. der Ergänzungsblätter) von der zuſtändi⸗ gen Kriegsamtſtelle, mit Ausnahme von Metz, Düſſeldorf und den Kriegsamtnebenſtellen erhalten. In Glücke und Kaninchen. Ein Lehrer vom Land ſchreibt der, Neuen Hamburger Zeitung“: Ich hatte eine Glucke geſetzt, die, kach 3 Wochen das Neſt verließ. Zuerſt ſaß ſie umher, bis feen in einen Stall flog, in dem alte und junge(etwa 6 ochen alte) Kaninchen waren. Nun nahm ſie ſich mit großer Liebe der jungen Haſen an. Sie nahm ſie unter ihre Flüge⸗, gluckte und ſuchte Futter für ſie. Während ſie ſonſt mit Allen Kaninchen fut Freund iſt, dürfen die großen, wenn kleine bet ihr ſitzen nicht in ihre Nähe kommen. Doch füttert ſie auch die roßen Kaninchen. Oft ſitzt ſie unter der Fütterrauſe, und ſämt⸗ Ache Kaninchen trampeln auf ihr herum. Ste fühlt ſich aber ee und zufrieden. Laufen die Kaninchen draußen, ſo, läuft de. zärtlich beſorgt, nebenher. Ein Verſüch, ihr Entenklicken zu geben, mißlang. Sie kümmerte ſich nicht im geringſten um die and flog wieder zu ihren Kaninchen.— Eine andere Glucke mit Entenkücken verjagt jedes Kaninchen mit Schnabelhieben aus der Nähe ihrer Kücken. Sowie aber die erſtere Henne, ſieht, daß ihre lieben Kaninchen ſo mißhandelt werden, eilt ſie, in höchſter ut, herbet und ſtürzt ſich auf die rablate Entenmutter. Well ſe Glucke ſo wenig fraß und alles den Kaninchen zuſteckte, mußte ſie von den Kaninchen getrennt werden. Das paßte ihr bbb gar. nicht, und gern noch beſucht ſie ihre lieben Sfieftinder⸗ Die — Die Bucheckern⸗Ernte. Das Kriegsamt hat . e 8 5 7 8 1 bie Durchführung der öffentlichen Bucheckern-Ernte über⸗ nommen. Die Kriegswirtſchaftsämter haben ſich zur Durchführung der Kriegswirtſchaftsſtellen zu bedienen. In gleicher Weiſe wie bei der Laubſammlung wird die Sammlung durch die Kriegswirtſchaft ſtellen und Orts— ſammelſtellen durchgeführt werden. Soweit es in Be⸗ zirken mit Bucheckern-Ernten noch an Ortsſammel⸗- ſtellen fehlt, iſt ihre ſofortige Einrichtung zu veran⸗ laſſen. Da die Bucheckern-Ernte vorausſichtlich ſchon Mitte September beginnt, iſt die ſofortige Durchführung der Erhebung den Behörden zur Pflicht gemacht. — Die Mineralwaſſerſtener. Das am 1. Sep⸗ tember in Kraft tretende Geſetz über die Beſteuerung von Mineralwäſſern und künſtlich bereiteten Getränken verpflichtet alle Perſonen, die ſolche Getränke herſtellen, und in den Verkehr bringen, ſofort ihren Betrieb bei dem für ihren Wohnſitz zuſtändigen Finanzamt oder Haupt- ſteueramt anzumelden. Ebenſo müſſen ſich alle Blutriebe anmelden, in denen natürliche Mineralwaſſer gewesbs— mäßig abgefüllt und in Verkehr gebracht werden. 80 Die Zigarre. In den letzten Friedensjahren wurden in Deutſchland durchſchnittlich 8 Milliarden Zigarren jährlich ge⸗ aucht. Während des Kriegs iſt der Verbrauch erheblich ge⸗ tiegen; im Jahr 1916 wurden bei uns 12 Milliarden Zigarten hergeſtellt, es war, wie wenn der Tabak keine Ende hätte. Da rat aber auf dem Weltmarkt die große Preisſteigerung ein, henn die Großſpekulanten wollten ſich den großen Verbrauch zunutze machen. In einer ſchwachen Stunde kam nun der Reichs- tegierung der Gedanke, die Einfuhr von Tabak zu verbieten Auguſt 1916). und dadurch auf den holländiſchen Markt, über den der amerikaniſche und indiſche Tabak zu uns gelangt, zu brücken. Und der Marktpreis fiel wirklich, nur hatte Deutſchland deinen Nutzen davon, ſondern das Ausland, denn von da an iam gein Tabak mehr nach Deutſchland herem, trotzdem das Einfuhrverbot längſt wieder aufgehoben iſt. 1917 wurde daher der Tabak in Zwangswirtſchaft genommen und einer Kriegs— eſellſchaſt übergeben. Aber alle Einſchränkungen der Erzeugung, Ale Spar⸗ und Strechungsmaßregeln werden das Ende der Zigarre nicht aufhalten. Sachlenner behaupten, daß ſie die Jahreswende nicht überleben, werde, wenſgſtens für die Zinil⸗ ze völkerung. Die an ſich nicht geringen Vorräte, die der Schibich— und Kettenhandel auf die Seite geſchafft hat, kommen nur ioch für Leute in Frage, die auf Geld nicht zu ſehen brauchen. „Gut genug für Schweine.“ Eines der berüchtigtſten engliſchen Gefangenenlager iſt Isle of Jeſſey. Nach den eidlichen Zeugenaus⸗ ſagen war dort das Eſſen ſo ſchlecht, daß es faſt täglich weggeſchüttet werden mußte. Als das dem Komman⸗ danten gemeldet wurde, ging er an den Abfallkübel, beſah ſich das Eſſen und ſagte:„Das iſt gut genug für euck Schweine! Ihr ſeid nicht hier, um gemäſtet zu werden!“ Wer ſich beſchwerte, wurde in Arreſt geſteckt. In den Be hältern für das Trink- und Waſchwaſſer badete die Hibln bevölkerung ihre Hunde. Durch die Verhältniſſe in dieſeſe Lager wurden im Laufe von 4 Monaten 17 Mann irn— ſinnig. Dieſe beeidigte Tatſache ſpricht eine ſo laute Sprache, daß jeder Zuſatz ſich erübrigt; bis auf den einen, der ſo laut erhoben werden ſoll, daß auch eng liſche Ohren ihn hören: Für jede Beſchimpfung, fis jede Peinigung, für jede grauſam zerſtörte Geſundheit eines der Söhne Deutſchlands werden uns Engländer büßen! Wir haben ihrer viele tauſende in Händen. Ver— aint das England ſo ganz?. AN 1 ——— 1 0 ö 1 1 der Abſeuder nich Empfänge Poſtſcheckkouto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 1918 „— Erhohung der Familienunterſtützung. Nach einer Mitteilung des preuß. Kriegsminiſteriums ſchweben derzeit Beratungen darüber, die reichsgeſetzliche Familien unterſtützung für Angehörige des Heeres für den kommen⸗ den Winter zu erhöhen. ee f — Den Kriegshinterbliebenen wird erneut nahe⸗ gelegt, beim Tode ihres Ernährers ſich ſofort an die örtliche Fürſorgeſtelle für Kriegshinterbliebene zu wen⸗ den. Dieſe Fürſorgeſtellen, die an faſt allen Orten zuf dem Lande vielfach bei den Bezirksämtern errichtel ind, ſtehen den Kriegshinterbliebenen unentgeltlich! mit Rat und Tat bei, ſtellen die Anträge auf Gewährung der geſetzlichen und ſonſtigen Hinterbliebenenbezüge auf und helfen den Kriegshinterbliebenen im Falle der Not durch Vermittlung von Beihilfen oder Gewährung von Unterſtützungen. Letzteres iſt beſonders dann von Wert, wenn ein bereits ausgeſchiedener Heeresangehöriger ſtirbt und ſeine Fami ie in Bedrängnis hinterläßt. Die An⸗ weiſung der Verſorgungsgebührniſſe beanſprucht näm⸗ lich in ſolchen Fällen längere Zeit, weil erſt geprüft werden muß, ob die Todesurſache bei einer Dienſtbe⸗ ſchädigung oder Kriegsdienſtbeſchädigung des Verſtorbe— den in Zuſammenhana ſteht. N ö () Bruch'al, 23 Aug. Ein Dieb'espärchen in der Perſon eines 21jährigen Vautechnikers und einer 20“ jährigen Arbeiterin iſt hier dingfeſt gemacht worden. Beide hatten in 19 größeren Städten Deutſchlands ihr ausgeübt und dabei vor allem Kon— 6 ſsgeſchäſte aufgeſucht. Als ſie hier einige der ge⸗ ftohlenen Bluſen verkaufen wollten, wurden ſie verhaftet. () Emmendingen, 23. Aug. Von den acht vor dem hieſigen Schöffengericht am Dienstag zur Aburtei— lung gekommenen Fällen entfielen nicht weniger als ſechs auf Milchpanſchereien. Angeklagt waren ein Landwirt und fünf Frauen von Vörſtetten und Bötzingen, die nach Fre burger Unterſuchungsamtes ſämt— liche die an Zammelſtellen abgelieferte Milch ſtark gewäſſert hatten. Es erfolgten in allen Fällen Verurtei⸗ lungen zu Geldſtrafen von 60 bis 200 Mk. und außer⸗ dem werden die Urteile auf Koſten der Verurteilten veröffentlicht. Durmersheim bei Raſtatt, 23. Aug. Beim mit einem Revolver hat hier ein 15jähriger Burſche einen 12jährigen Knaben erſchoſſen. (Schlatt u. Kr. bei Engen, 22. Aug. Der Land- Willibald Güſß ſtürzte ſo unglücklich in der Scheune ü die Tenne, daß er den ſchweren inneren Verletzungen erlegen iſt ö Gutach, In dieſer Tage Ladung nach D jebheshandwerk dem Gutachten des dle Spielen 23. Aug. Im nahen Schiltach ein Eiſenbahnwagen„Möbel“ an, deſ— Schramberg beſtimmt war. Als man näher zuſah, enthielt der Wagen ſchöne friſche die nun an die Einwohnerſchaft von Pfg. das Pſund verkauft wurden. We— der Waren haben ſich bis jetzt gemeldet. Der Wagen wurde in Urloffen aufgegeben. Sasbach bei Achern, 23. Aug. Beim Zwetſch⸗ geubrechen ſtürzte der 74jährige Landwirt Kaver Bru⸗ von er und erlitt tödliche Verletzungen. bpetſchgen Schiltach für 5 der Leit Her . ˙ w e Visitenkarten, Besuchskarten Verlobungskarten, Verlobungsbriefe, Gratulationskarten, Wein- und Speisekarten Jrauerbriefe, Beileidskarten, Danksagungskarten, ſrauerkuverts Jrauer-Andenken mit und ohne Photographie Geschäfts- und Dienstbriefhüllen Anhängezettel u. 8. wò. Wir liefern alles in tadellos sauberer Ausführung zu mässigen Preisen. NSS In grosser Auswahl stets auf Lager die neuesten Sachen in: Vermählungsanzeigen Probedrucke gern zu Diensten. SSS Fernsprecher 217 Buchdruckerei und Verlag Joh. Martin Viernheim SSS Nathausstrasse 36 nenne Solf wider Balfour. In ber Deutſchen Geſellſchaft in Berlin hielt Staatsſetretär Dr. Solf eine Rede, die als Antwort auf die letzte Rede des engliſchen Miniſters Balfour gelten kann. Dr. Solf be⸗ tonte, daß Balfour mit dieſer Rede ausdrücklich Englands Anſpruch auf Deutſchlands Kolonien begründet hat und daß die Rede nicht un⸗ erwidert bleiben darf, weil zu dieſer Verun⸗ glimpfung Deutſchlands ſchweigen ſich mitſchuldig machen hieße. In England heißt es jetzt, wenn Deutſchland nicht duich den Krieg vernichtet werden könne, ſo müſſe es durch den Völker⸗ bund vernichtet werden. Der Staatsſekretär meint, daß dieſe Geſinnung einſt verſchwinden wird, weil ſich das Volk dagegen auflehnen wird. Sonſt bliebe die Verwirklichung der Loͤlkerliga ein unerreichbares Kriegsziel. Dr. Solf erklärte dann, der Wiederherſtellung Belgiens ſteht nichts im Wege als der Kriegswille der Feinde. Der deutſche Reichskanzler habe aus⸗ drücklich erklärt, daß wir Belgien in Form behalten wollen. Zur Oſtpolitik gehend betonte Dr. Solf, der Vertrag Breſt⸗Litowſt ſei ein Rahmen, das Bild, ihm entſtehen wird, entworfen. Eingehend beſprach der Staat zu den Randſtaaten, deren erbetenen und zuge— ſagten Schutz wir nicht zu einer gewaltſamen Annexion mißbrauchen werden. Dr. Solf wiederholt dann Balſours Worte über die Kolonien. „Wir haben unſer Gebiet ausgedehnt, wir haben Deutſchlands Kolonien genommen, und ich glaube nicht, daß jemand, der deutſche koloniale Methode wirklich ſtudiert hat, über⸗ raſcht wird, wenn wir ſagen, daß die Veſſerung groß iſt.“ Dann fährt er fort:„Soll Deutſchſand die Kolonien zurückgeben und da— pürch Deutſchland Unterſeebaſen auf allen großen Handelsſtraßen der Welt, und dadurch den Welthandel zu Deutſchlands Verfügung ſtellen? Deutſche Herrſe chaft in den Kolonien würde ahh ſche Herrſchaft über die Eingeborenen be— deuten und die Aufſtellung großer ſchwarzer Armeen in Zeinralafrita“ Der Staatsſekretär jährt dann ort: Das heißt mit ande Worten: erobert ein Land, behauptet, es beſſer regieren zu können als ſein recht mäßiger Beſitzer und leitet daraus den Anſpruch ab, es zu annektieren. Ich möchte die olgenden Fragen ſtellen: Weiß der engliſche Staatsſekretär Auswärtigen nichts von der Dezimierung der farbigen Be— yöllerung in den verſchiedenen Kolonien Afrikas durch das Vorgehen der Entente, nichts von dem im Unterhaus zugegebenen Zwang hehungen in Britiſch⸗Oſtaſrila, nichts von den neſigen Arbeiter- und Soldaſenheeren aus engluchen und franzöſtſchen Kolonien? Hat er eine Ahnung von dem unermeßlichen Sck für die lolonjiaſe Sendung aller Kulturvölker, der daraus eniſtehen muß, daß man Schw jm Kampf gegen Weiße verwendet und Europa bringt? Wir erſtreben Übergewſch mir wollen einen Kolonial Wir wünſchen eine Regelung Fragen nach dem Grtundſatz, Weſitz den wirtſchaftichen Kräften dülſchen Nationen entprechen ſoll der Geſchichte bewieſenen Würk anvertrauten farbigen Völker zu beſchützen. wirtſchaftliche Tüchtigkeit allein iſt kein nügender Rechtstitel. Kolomſieren heißt Miſſio— nieren. Dieienigen Staaten, die nach dieſem Grundſatz vor dem Kriege zu handeln waren, die die Menſchheit auch in den Farbi achteten, dieſe Nationen haben das Recht erworben, Koloniaſmacht zu ſein. Recht hatte ſich Deulſchland vor dem wolben Die Geſinnung des Ausrottungskriegns zu erhalten, das gerade iſt der Reden, wie die des Herrn Balfoy C ͤ ren des nach keine Vorherrſchaſt und kein Ausgleich unter den gaaten. der kolonialen lolontaler der und ihrer Daß higkelt, gen Oleſe 7 Zweck ſolcher en. De 2 Affkifte nt. 11] Preisgekrönter Roman von Bertold Bonin. (Fortletung.) „Hier ahnt das natürlich kein Menſch. find ſehr angeſehene Leute, weil wir haben. Mama hat mit ber elwas abgeſchliffen, auch ſp Befehl vor fremden Leute hält man ſie für eine vornehme nicht recht mit europäiſchen weiß. Papa kommt in die erſten Vereine der Stadt und ich ich bin die ſchöne Cora Forſter, der man vieles erlaubt und alles ver⸗ bie und die für ihr Leben gern die Geſchichte, ie Sie eben gehört haben, einmal erzählen möchte, wenn die ganze feine Geſellſchaft in unſerem Salon verſammelt iſt.— Die Geſichter, die es dann geben würde!“ Und Cora lachte wie ein Kobold. „Ich habe auch einen „aber von dem ſpricht man nicht g wir ihn alſo. Sie haben noch nichts Kleid geſagt, gefalle ich Ihnen ſo? Ich ge⸗ falle Ihnen wohl immer, obſchon ich eines Lumpenſammlers Tochter bin! Kein ſchoͤner Beruf und kein ſchöner Titel: Herr Lumven⸗ ſammler außer Dienſten— nicht wahr? Aber bei vielen Leuten ſchadet's doch nicht, und ich glaube, wenn Papa jedem eine halbe Million oder auch etwas weniger ſchenkte, ſie würden ſich äußerſt höflich verbeugen und ihre Kom⸗ plimente machen. Bitte, Herr So und So, ein Kompliment für tauſend Dollar! Jetzt eins far fünftauſend, und jetzt ſpringen Sie einmal ſie auf Papas . tpeng nun die nur sitten Beſcheid Bruder,“ ſuhr ſie fort, laſſen ther mein keiner ſeine Kräfte des Leidens, Kämpfens und über⸗ von das in iſt erſt in ſeinen Anfängen man England haden alze N hezeichnen kann. beſtrebt gi eru ö fü* moraliſche Kriege er⸗ Wir Geld Zeit ihr Benehmen ſchieben, N euro⸗ in die ihnen zwar Die Groß ge⸗ 1 Regelung der Frage herbeizuführen. oweit Klarhe 1 1 5 Friedens möglichkeit. ſekretär unſere Oſtpol itik und unſere Bezjehungen 1 wann muß 990 einmal zwiſchen Volk und Volt ſo etwas aufkeimen wie eine Regung von Vertrauen. Irgendwann muß ſich die vergewaltigte menſch⸗ liche Natur aufbäumen gegen jene Irrlehre des Haſſes, die in ihr die tieſinnerſte Gemein amkeit der Menſchen zu erſticken droht. Dieſe Reaktion fürchtet Balfour, und das iſt es gerade, warum er ſeine Anklage nicht allein gegen die deutſche Regierung richtet, ſondern gegen das deutſche Volk ſelbſt und ſein eigenſtes Weſen. Die Feinde wollen keinen Frie en durch Ver⸗ handlungen. Noch einmal geht eine Welle des Übermutes durch ihre Völker, wie nach dem Eintritt Italiens, wie nach dem Eintritt Ru⸗ mäniens, wie nach jedem vorübergehenden poli— liſchen oder militäriſchen Erfolge, und ſchon ſind wieder die alten Kriegsziele bei der Hand, die in den noch nicht gekündigten bee e 0 deutlich ſeſtgelegt ſind. Der Ententel krieg geht zeute wiederum um Raub und Ruhm. Aus dieſem Tatbeſtand ergibt ſich klar die Schluß— ſolgerung: Wir müſſen die Balfourſche Rede hinnehmen als einen Aufruf an Volk, im fünften Kriegsjahre von neuem alle Siegens zuſammenzuraffen wie in der großen Erhebung vom Augu 1 1914. Balfour wehrt ſich mit ſcharfem Blick gegen eine drohende, wenn auch noch weit entfernte Wenn die feindlichen Di- plomaten vor dem Kriege ſo wachſam ſich gegen den drohenden Krieg gewehrt hätten, wie heute gegen den drohenden Frieden, weiß Gott. meine Herren, dann hätte es keinen Weltkrieg gegeben. In allen Ländern gibt es heute Gruppen und Menschen, die man als Mittelpunkte des europäiſchen Gewiſſens Denken Sie nicht an einzelne Namen, weder bei uns. noch im Feindesland. In bieſen Mittelpunkten regt ſich ſo etwas wie eine Erkenntnis, daß der Weg ins Freie nur gefunden werden kann, wenn die kriegführenden Nationen zu dem Bewußtſein ihrer gemeinſamen Aufgaben zurück erwachen. Wie vermeiden wir künftige Kriege? erzielen wir die Wirksamkeit internationaler Ab— machüngen auch bei einem neuen Kriege? Wie ſtellen wir die Nichttombattanten ſicher? Wie erſparen wir es den neutralen Staaten in en kunft, daß ſie für ihre Friedfertigkeit büßen müſſen? Wie ſchützen wir nationale Minde 15 heiten? Wie regeln wir unſere gemeinſame Ehren⸗ pflicht gegenüber den minderſährigen Raſſen dieſer Well? D as ſi ind alles brennende 9 chheits fragen. Hinter ihnen ſteht die Stimmung von Millionen, hinter ihnen ſteht unſäg gliches Leid, ſtehen un⸗ erhörte Erlebniſſe. Gerade unter den Kämpfern unter denen, die gefallen ſind, in allen Ländern, unter denen, die Kraſt, freude verloren haben, hat ſes Tausende gegeben, denen das Opfer leicht fiel, weil ſie den Glauben nicht verloren hatten, daß aus dem ange— ſammelten Leid, aus all der Not und Qual eine beſſere Welt erſtehen würde, die ihren Kindern und Enkeln Ruhe und Sicherheit den Völlern aber untereinander den guten Willen verbürgte. Der Siegeszug dieſer gemeinſamen Ziele iſt ſicher. Herr Balſour kann ihn hinaus— aber er kann ihn nicht verhindern.“ FFFTTPTFVrPPPrrPrrrPPPfPPPpp p Wie LS Ae. KR eu ah eric eler Quelle ver einer weiteren Verzögerung der polniſchen Frage nicht zu werden d handlungen, gannen, noch chloſſen, jetzt cbau 1 10 eu* Hlaud. Wie aus unte lautet, mit der rechnen. Hauptquarti er be doch iſt man en geführt, ent Wie die preußiſche uerungs bereits verlau plant ig eine einmalige Te a 1 le Beamten, die im Sep— zur Die Ver⸗ 1 summen ſind zum Abſchluß gebracht, doch iſt ſchon geſchafſen, daß nicht eine ein— im Parlament ge handtun, noch nicht Zulage, ordert, werben ehaltsklaſſen veiſahren werden 3 oll. Nyran r- hopp! a! Das war Sie lachen ja nicht, eee eee eee———— dieſen Stock, 9 Herr D ele ich dein, oftor, lang⸗ Sie?“ ſie aber zum her geſehen das ſelbſt durch die und durch das tadel⸗ t ganz verdeckt einer wenig die ihn bei obgleich er nicht, als er bis langweilte ihn erſten Male ſah er mehr, halte, und zwar etwas, El ganz der Erſcheinung loſe äußere Benehmen Coras nic werden konnte: er f Spuren zarten Natur hindurchfe einem weiblichen We verletzten, in Gedanken erw mußte, ob nicht eine Perſon, die ſich völlig gibt, wie ſie iſt, eher zu ertragen wäre, als eine, bei der Erziehung und Gewohnheit ein mehr oder weniger andauerndes Verſteckſpielen ſtändig erwarten ließen. Und ſo dam er denn wieder. Der üble Eindruck verwiſchte ſich nicht, dafür war die Farbe, mit der er auf das innere Auge wirkte, zu echt, aber Rolands Natur, die einen ſtarken Stich ins Egoiſtiſche hatte, wollte ſiich dieſen Eindruck als verwiſcht erſcheinen laſſen. Daß das 1 Mädchen eine auch den anſpruchs⸗ vollſten Mann feſſelnde Unterhaltungsgabe be⸗ ſaß, 1 5 nicht zu leuguen, und er ſah keinen Grund ein, ſich dieſen Genuß zu verſagen. ** * Ammnter! 11 ern, Brütende Schwüle lag über dem ſtillen Garten, in dem Linda jetzt den größten Teil des Tages verbrachte. An der fleinernen Brüſtung, die die Terraſſe gegen den Rhein hin umfaßte, ſtand eine Bank, von rankendem Geisblatt beſchattet. Hier war Lindas Lieblingsplatz, hier ſaß ſie auch heute. Geſundheit oder Lebens⸗ eine das 2 deulſch 2 ö L 6 ſun 9 heſagt die im weiter ö 1 Re⸗ Gegner am D on zulage! ſondern daß nach Beamten⸗ brav! duftigem Muſſelin, mit iſt der handeln, die ein Monatsgehalt überſteigen.— Das Gerücht, daß im Herbſt den geſetzgebenden Körperſchaften ein Entwurf über die Neuregelung der Beamtenbeſoldung zugehen doll, beſtätigt ſich nicht. Es ſollen während des Krieges ledig⸗ lich Vorarbeiten getroffen werden. * In einem Aufruf an die bayeriſchen Kommunalverbände wendet ſich der Miniſter des Innern ſcharf gegen den Schleich⸗ handel und wilden Aufkauf. Zu⸗ gleich kündigt er die ſchärfere Erfaſſung der Lebensmittel beim Erzeuger an. Die Land⸗ wirte werden eindringlich ermahnt, dieſe War⸗ nung zu beachten, da jonſt ohne Rückſicht weiter vorgegangen werden müſſe. Auch die Beyölke⸗ rung wird unter Androhung verſchärfter Maß⸗ nahmen vor dem Überbieten der Preiſe und vor dem vorſchriftswidrigen Hamſtern gewarnt. ... * , Nee Nilier Der 500. des Ordens Pour le mérite Oberleutnant z. S. Berichten des Admira mehrfach erwähnt wurde. Den höchſten preuß iſche Kriegsorden tragen u. a. 195 ürſtliche Truppenführer, 180 Generale, 151 Stabsofftziere, 48 Subaltern⸗ offiziere und 1 Vizeſeldwebe EE...... Italien. *Der Kampf im das Adriaproblem hat jetzt in Itallen zu ſeltſamen innerpolitiſchen Wirrmiſſen geführt. Eine große Anzahl von Politikern ſetzt ſeine ganze Hoffnung hinſichtlich eines Sieges über Oſterreich auf die Verhetzung der Nationalitäten in der Donaumonarchie. Die andern aber ſind mit dem Erſtarken der ſlawiſchen Zukunftsträume durchaus 1 ein⸗ verſtanden, denn ſie halten ſie gerade mit Rück⸗ ſicht auf Italiens Adriaanſprüche für eine ſchwere Gefahr. Da der Miniſter des Außeren Sonnino zu den Politikern letzterer Art gehört, verlangt jetzt ein Teil der gegneriſchen mit allem Nachdruck ſeine Abdankung. An einen Sieg über Oſterreich-⸗Ungarn ſcheint leine der Gruppen mehr zu glauben. Muß laub. amtliches Moskauer Telegramm die Sowjettruppen bei und am Onega das engliſche Heer und die ruſſiſche weiße Garde ſchlagen und einen gro zen eg errungen haben. Ferner haben die Sowjettruppen ihre vollkommen geſchlagen und ſiegreich vor.— Ein Teil der Krasnoje Selo mit dem Kom— Spitze hat gemeutert und gegen lersburg zu Meuterer ſtanden aber ſchließ⸗ lan ab. Fliegerleutnant Sach. ſenberg, der in den 0 * Ein 1 daß Archang zelſk ring en Garniſon mandeur bea ichti nun von an te zuns e, zun der äͤchſt marſchieren. Die lch von ihrem P Numänien. »In der Kammer machte der luterſuchun 1 chuſſes M kites 8 Vorſitzende cu wick blaße jeblüm es Kleid von einfachen blauen Bändern geſchmückt, die aſchblonden Flechten in reicher krone über dem Scheitel aufgeſteckt, und ihre . zarte als volle Geſtalt hatte etwas ſo Knoſpendes, müdchenhaft Liebl iches, daß, wer es nicht Fe kaum geglaubt haben würde, eine verheiratete Frau vor ſich zu 165 Linda war in der warmen Stille einge⸗ ſchlummert; ihr 89 Kopf ſtützte ſich leicht auf die Lehne der Bank, eine Hand lag in ihrem Schoß, die andere hing zur Seite herab, leiſer Atem hob ihre Bruſt, und um den leinen Mund ſpielte ein friedliches Lächeln. Plötzlich fiel ein Schatten über den Weg, Schritte nahten, und vor der Schlafenden ſtand Roland. Negungslos betrachtete er das wunder⸗ holde. Bild. Wie zart und blumenhaft dieſe junge Frau war! Sah ſie nicht aus wie ein ſüß träu⸗ mendes Kind, deſſen Stirn noch nie ein Kum⸗ mer umwölkt hat t Und ſie war doch ſo glück⸗ los, ſo verlaſſen. Mochte ſie welter ſchlafen, faſt ſchien es ihm Sünde, ſie zu wecken, was konnte ihr denn Beſſeres werden, als ein erquickender Schlummer oder ein lieblicher Traum 2 Leiſe wollte er ſich entfernen, da knirſchte der Sand unter ſeinen Tritten und Linda ſchlug die Augen auf. „Doktor Meerfeld?“ ſagte ſie mit leichtem erröten,„find Sie ſchon lange hler 7 Ich habe Sie trug ein leichtes, wird ſich wieder bei allen Beamten um Beträge Preſſe ge⸗ 1* I lige TTTTTTTTTTTTTTTTT wohl geſchlafen?“ daß ich Sie ſtören 2 700 „Verzeihung antwortete er bedauernd. Ich lam in geheime Mitteilungen. Dann verlangte er die Genehmigung der Kammer, einen aus parla⸗ mentariſcher Initiative hervorgegangenen Enut⸗ wurf eines Geſetzes vorlegen zu dürfen, wonach der Ausſchuß berechtigt ſein wird, die Ver⸗ haftung der ehemaligen Miniſter zwecks Vorunterſuchung zu veranlaſſen. Die Kammer ſtimmte dem Vorſchlag zu. Nachdem die Offentlichkeit der Sitzung wiederhergeſtellt worden war, legte Mitescu den Geſetz⸗ entwurf vor. Norwegen. *Die Gerüchte von einem neuen nor⸗ wegiſch⸗amerikaniſchen Schiffahrts⸗ Abkommen 1 ee friedensſtrömungen. Stimmen der Neutralen. Nach Züricher Berichten iſt man in Schweizer Regierungskreiſen noch immer der Überzeugung, daß für den Verſuch einer Friedensvermitllung noch nicht der Zeit⸗ punkt gekommen ſei. Die klärt in Ubereinſtimmung mit dieſer Anſchauung, daß der Verband jeden neutralen Vermittlungs⸗ verſuch ablehnt, der auf einen Verſländigungs⸗ ſrieden abzielt. Wer zurzeit in Paris nur von einem ſolchen ſpricht, wird als deutſchfreundlich gebrandmarkt. Alle Berichte und Außerungen der Staatsmänner des Verbandes aus den letzten Tagen beſtätlgen, daß die Entente einen Eroberungsfrieden mehr als je zuvor anſtrebe und die völlige; Beſlegung des Gegners er⸗ reichen, ja, daß ſie ſogar die Kriegsziele er⸗ weitern will. Auch in Schweden iſt man zurzeit einer Vermittlung kaum geneigt. Vor einigen Tagen hat die ſchwediſche Regierung, auf die man von allen Seiten einen Druck außzübte, etklären laſſen, daß die Zeit für eine F Friedensvermi ttlung noch nicht gekommen ſei, da ſich alle Krieg⸗ führenden ablehnend verhalten würden. Damit war natürlich der Verband gemeint. Und die Preſſe weiſt ausdrücklich darauf hin, indem ſie erklärt, daß Deutſchland und Oſterreich immer wieder ihre Bereitſchaft zu einem gerechten Frieden erklärt hätten. Weile Kreiſe Schwedens ind übrigens wegen der ablehnenden Haltung der Regierung verſtimmt. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß in kurzer Zeit die Friedens- bewegung erneut einſetzt und daß ſich führende Leute direkt an den König wenden werden. Eine ſtarke Fr iedensbewegung hatte ſich eine Zeitlang in Spanien bemerkbar gemacht, doch iſt es in den letzten Tagen wieder ſtill geworden. Indes berichten Schweizer Blätter, daß auch in Spanien die Friedensbewe egung immer neue Anhänger gewinnt. Freilich, mit einem amtlichen Schritt der Regierung oder mit einem ee des Königs iſt kaum zu rechnen die Regierung änagſtlich bemüht iſt, nach h allen Seiten ihre Neutralität zu wahren und die Erklärung Englands noch nachwirkt, daß der Verſuch einer Friedens vermittlung im gegenwärtigen Augenblick als unfreundlicher Akt angeſehen werden würde. In Holland hat, Amſterdamer 2 in letzter Zeit die Bewegung für einen zvermittlungsverſuch ſehr ſtark zuge⸗ J nommen. e großen Kundgebungen der hollän⸗ diſchen Friede nsliga finden neuerdings auch im Parlament Unterſtützung. Es iſt anzunehmen, daß der klerikale Führer Nol e dem Gedanken eines Friedendvermittlungsverſuchs ſympathiſch und man hält es für nicht un⸗ ö zu einem Regierungs- 5 aber die Regierungs— lriſe noch J nicht überwunden iſt, ſo iſt ſchwer zu zen, wann es zu einem ſolcheun Schritte kommen wird, ganz abgeſehen davon, daß es natürlich nicht an einer Gegenſtrömung fehlt, die von einem ſolchen Vermitllungsverſuch hes wiſſen will. allem darf feſtgeſtellt werden den Neuttalen allgemein Frie her, icht, aber angeſich 19 der erbands länder mit einem ritt der Regierungen vorerſt nicht Alle gegenteiligen Ge— mutungen beruhen. 1 zumal Blättern 1 zuf folg E, yriedens gegenü überſteht, wahrſcheinlich, ſchritt führen ka 9 4 81 lles in daß uch bei ens⸗ daß l ent⸗ ſcheidenden S 0 )en kann. ch auf V bl ö de liel recht 1e 0 1 dürften ledig Daun: var: bieſem Augenblick und 11 wieder davon machen, d fügte es anders.“ Doktor Meerfeld konnte zu jeder Tages den Garten betreten, ohne daß ihn von Hausbewohnern jemand gewahrte. Wie di meiſten Gärten, die ſich bis zum Rhein hi zogen, hatte auch dieſer einen dem Ufer; eine Treppe führte von der Terraſſe hinab und zu der Tür, die ſie unten abſchloß, hatte er vom Profeſſor Crufins den Schlüffel erhalten. Das Aquarium war mit neuen Tieren bevölkert, die Roland beobachtete und teilweise mit Nahrung verſorgte, er mußte öfters dort nachſehen und da war es doch überflüſſig. daß er dann jedesmal an der Straßeupforte ſchellte; der Profeſſor fand es viel praktiſcher, ihm dei hinteren Eingang zur Verfügung zu ſtellen und Roland kam nicht ſelten, ohne den Hausherrn auch nur zu ſehen. Um ſo öfter ſah er Linda. Es war ihm unverwehrt, in ihrer Wohnung ein und aus zu gehen wie ein Hausgenoſſe, er ſtörts die Be⸗ ſchäftigungsloſe nie und war immer hochwill⸗ kommen. Das wundervolle Wetter lockte jedoch meiſt unwiderſtehlich ins Freie. Linda las oder nähte häufig im Garten; Roland war faſt ſicher, ſie dort zu finden, wenn es nicht gerade regnete, und manche halbe oder ganze Stunde leiſtete er ihr Geſellſchaft. Sein zwanglofes Geplauder unterhielt ſte, er feſſelte ihre Auf⸗ merlſamkeit durch Schilderungen ferner Gegenden oder ſeiner Relſeerlebniſſe, er las ihr vor, brachte ihr Bücher und Blumen, er ſprach ihr von ſeiner Jugend, ſeiner Uu; bas Heſte des Zufalls 2 och Ausgang nach „Zürcher Poſt“ er- 1 U flihrer. Unter den Opſern der jüngſten Kämpfe von Nah und fern. Vom Bäckergeſellen zum Kompagnie⸗ wird auch der Leutnant d. L. und Kompagnie⸗ führer Hermann Spieß aus Michelfeld im Oden⸗ wald genannt. Bäcker von Beruf, hatte er es durch ſeine Tüchtigkeit vom gemeinen Solpaten zum Offizier gebracht. Bei ſchwierigen Erkun⸗ dungen war er ſtets der erſte, der ſich meldete, und in über 220 Unternehmungen dieſer Art war ihm ſelten der Erfolg verſagt. An Außzeich⸗ nungen waren ihm das Eiſerne Kreuz 1. und 9. Klaſſe, das Militärverdienſtkreuz und das Ritterkreuz des Hohenzollernſchen Hausordens zuteil geworden. Bei einem Sturmangriff iſt er an der Spitze ſeiner Kompagnie gefallen. Der zahnärztliche Doktortitel. Auf der nach Eiſenach einberufenen außerordentliche Tagung wurde von den 0 ſamtvertretern der wiſſenſchaftlichen, wirtſchaftlichen und ſtandes⸗ poletiſchen Intereſſen der Deutſchen Zahnärzte⸗ ſchaft zum Ausdruck ge Pacht ht, daß im Intereſſe der Volksgeſundheit die Heranziehung eines ge⸗ nügend zahlreichen, wi ſſſeng chaftlich und praktisch ausgebildeten zahnärztlichen Nachwuchſes durch— aus notwendig, hierfür aber die Schaſſung des Doltortitels, und zwar nur im eigenen Fach, unerläßlich ſei. 75 tägige Neiſe eines Telegramms. In Gelſenkirchen wurde, wie von dort berichtet wird, am 30. Mai ein Glückwunſchtelegramm nach Ibbenbüren aufgegeben, 1 erst. N 14. d. Mis. dem Empfänger f iſt. Es hat alſo 75 Tage zur? braucht. Eine ſeltſame Anzeige. zeige lieſt man im„Tr. Volksfr.“: lobung zwiſchen Anna Huber, Brückenſtraße 30, 2. Stock, und meinem Mann, dem Wie pete Karl Benz, erkläre ich hiermit f für gehoben. Frau Alida Benz, Berlin, muse d Trier.“ Kampf mit Eiſer bal ht 1 Zwiſchen Eiſenbahnbeamten und Eiſenbahnräubern auf Folgende An⸗ „Die Ver⸗ Jahrhunderte alt waren und die in der Rein⸗ lichkeit manches zu wünſchen übrig ließen. Seit der militäriſchen Beſetzung der Stadt und der dadurch herbeigeführten Vermehrung der Bevöl⸗ kerung reichten dieſe Ziſternen aber auch nicht mehr aus, und die militäriſchen Behörden waren gezwungen, Abhilfe zu ſchaffen. Das Waſſer einer Quelle, die in einiger Entfernung von der Stadt entſpringt, wurde abgefangen und eine Leitung zur Stadt gelegt, die jetzt alle Viertel mit Waſſer verſorgt. a. Unſe ſer 85 1 15 Schwarzbrot im deutſchen Volksbrauch. Der Anblick des Schwarzhbrotes als des echten Hausbrotes iſt uns heute wieder zur Ge⸗ wohnheit geworden. Aber anfangs fiel es manchem ſchwer, das weiße Brot zu entbehren, das in langen Friedensjahren auf unſerm Diſch der ſtändige Gaſt geworden war. Die Verwendung des Weißbrotes war aber ein Abweichen von der guten alten deutſch hen Sitte, und wenn wir uns im Volksbrauch umſehen, der ja der ge⸗ treue Spiegel des Lebens unſerer Altvorderen iſt, ſo finden wir hier deutlich das Loh des Schwarzbrotes ausgeſprochen, das auch wir uns wieder zu eigen machen ſollen.„Schwarz- hrot macht die Wangen rot,“ ſagt das deutſche Sprichwort, um geſunde Wirkung dieſes 900 iptnahr! ingsmittels des. Bauern zu betonen, ind ein anderes Wort betont den Fehler W ei ßbrotes:„Man ißt bis man nach ſchwarzem verlangt.“ denn im deutſchen Volksbrauch, auch nicht ausdrücklich geſagt wird, mit dem des„Hausbrotes“ ſltets das kräftige brot gemeint; nur dieſes erhält das ſchn Koſewort das„liebe Brot“, und Ro „ſchwarz und heilig wie die nährende E pielt eine Hauptrolle bei allen Gebräuchen des deutſchen Bauernhauſes. Die Heiligkeit des Brotes wird ſck Backen dadurch gekennzeichnet, daß die frau dem friſchen Laib drei Kreuze aufzeic z untgurnag di E Des * Brot. ſolange weißes wo es e Fhrentite chwarz hon U auern⸗ 909 dem Bahnhof Niederhone bei Kaſſel hat ein Kampf auf Leben und Tod ſtattgeſunden, wobei von den flüchtenden Eiſenbahnräubern, die von einer großen Menſchenme enge verfolgt wurde einige Revolverſchü a Dabei wurde 0 durch einen Schuß verfolgte die Räuber, kreiſte ſie nieder und verletzte ſie ſchwer. E— junge Burſchen im Alter von 20 Jahren haben Eiſenbahnraube in Heſſen, und Sachſen in großem Stil verübt. Wo die Butter bleibt. Der g.“ wird geſchrieben: In einer oberſch Stadt beſtehen vielleicht 20 915 Seiſenfabriten. Jede Fabrit bezi ch zwei bis drei Zentner? Butter zur Verarbeitung, macht eiwa 40 bis 50 Zentner in der Woche, oder 200 Zentner im Monat. Und das bei niedrigſter Berechnung! Alſo 200 Zentner Butter monatlich werden in einer Stadt der Bevölkerung entz„ um zu minderwertiger, ja geſundheitsſchödlicher Seife verarbeitet zu werden. Gewiſſenlos im hoͤchſten Grade! Aber dafür gewinnbringend. An dem einen Zentner Butter zu 1800 Mark werden 5000 Mar dient. Das Geſchäft lohnt ſich, mögen auch Volk ernährung und Volksgeſundheit die Brüche gehen! V Knaben er in N Gürttemberg ſtiegen von acht bis zwölf? n in einen ſog Gerſtentrichter. Der Deckel klappte vier Kinder fanden ſo den Erſ 0 il berſch jwemmungselend am flußz. Wie einer Haager Meld ung zu entnet iſt, iſt der öſtliche Arm des Kanton luſſe 5 über ſeine Uſer getreten. Infolge der Übe emmung ſind Tauſende von Menſchen obdachlos und eine Viertelmillion o Nahrung Rote Kreuz leiſteie erſte Waſſerleiiung in Jeruſalem. Stadt hat bisher unter ei an Waſſer gelitten. tegenwaſſer angewieſen, melt wurde, von denen Tr yd 30 tödlich verletzt. Di ein, ſchli dabei ie cu, Sin ſtickt. In Si vier Knaben ahre dle Hilfe. nem gewiſſen Bevölkerung war auf das in Ziſternen mehrere ſch un. und Edelſte cegenwart. Und auch ihre Wangen erblühten höher ſeines Weſens erſchloß ſich „ ihr Augen ſtrahlten heller, ſle fühlte ſich nicht meh einſam, ſeit Roland ihr zartfühlende Freundſchaft widmete. Nie hatte ſie einen ſo herrlichen, wundervollen Sommer erlebt, nie Vögel ſo luſtig gez! lſchert, die B ſüß gebufte et, nie war die 2 zelt„ da Leben ſo köftlich geweſet n und, was ſie ſeit ihre frühen Mädchenzeit nicht mehr gete aus glückerfüllter Bruſt alle die Lieder, an welchen das deutſche Her Sie fragte ſich nicht warum, ſie ob es ſo bleiben könne, nicht einmal aufhöre müſſe, ſie lebte, ſie atmete, ſie teiltex Wonne die neue L faltete ſich wie eine verkthn die ſich im längſt erſehn barf, wie eine matte Blume, nährendes Erdreich verſetzt wit Roland wußte, wie ſehr er ſie wie reich ie durch Freupblichkeiten wurde, die ihn ſo wenig koſteten; er hätt Hlind ſein müſſen, um es nicht zu ſehen. es war ſo angenehm, in ſolcher W Vorſehung zu ſpielen, Göttergzſchenke 0 0 hön In, alten li z ſo reich merle Schaltenp la ten Lichtſtrom die in beglückte, Au begrüßt, mit warmem werden. Wahrlich, wo bedurfte, ein holdes da hätte er ja ein Barbar ſein miüſſen, es ſo geringer Brot heiligen, wurden. achmann d Seite anſchneidet; ut ver⸗ zeichr It 9 N 11 Kanton⸗ „ute! 1 Das amerikanische Die heilige[grun ru in ihrer ſeine aufmerkſame und umflattert, morgen klaren, enſterſims einer hatt En Di ume 0 ſchl 1 83 Die leiſe e je dann wieder die Flüge hebt ſie ſang em ben dachte nicht, ih n 91 5 ml 18, ſog mit unge⸗ ebensluft ein und ent⸗ tanze, baden friſches, 0 m acht Das ja nachdem unt eiſe ein wenig Fgu⸗ treuen, mit freudigem mufleuchten ſo ſchöner Augen antes blick entlaſſen zu B Dinge Weſen glücklich zu machen, um es zu e und Rolaub war durchaus lein Das Kreuz muß auch beim Anſchneiden indem man ange Slüch quer über den Laib legt, daß 1 Kreuz bilden, oder beim A de Kreuzes macht. daß man das Brot wer das et, iſt ein falſcher und lüg⸗ Andererſeits verheißt das vill werden reich, bringt das beide eiden das an der nicht gleich— — 5ittt 25 4 Brot mäßig herunterſchneid neriſcher Charakter Sprichwort:„Wer das Brot ſein gle Haus und Herd, w „auf das Geſicht. „ ann en fliegen und das ſchneid' die obere ae Fri ſchneld hen Handlunk 9, vaters „kein Lediges“ an maßen. 2 nid bichtige iſt eine Vorrecht Biot leuen allein ge U nut ter, des ungeſtraft drotgebe ſich Von die em Rec ht de 8 2 ſchreibt ſich ſejt uraſter Zeit die Glie deln lſchen Haus ge noſſe Uſchaf ˖ zer, an d der Brotgeber ſtehl, end bas Brotgeſinde oder K üſchen oom-panium h pen 11 impanſchaſt(aus d h. Mit- 5 7 latein e des unge bolter heilig ſind e ein denn Brot ſchniltene Brot ward im altdeut einem beſonderen Korbe er wurden alle Brotreſte eſam melt. Daher rührt die Reder höher hängen“, wenn halten will. Dem Armen obe ein Stück Schwarzbr ange Nine al wah 90 man ſemand wurde als 01 B Frotkorb mnappe edelſte gereicht, Einwo verkehrt oder un 0 1 an⸗ In andern Gegenden werden am Hochzeits⸗ morgen über die Braut eine Handvoll Roggen⸗ körner ausgeſtreut. Ein„Glücksbrot“ iſt auch das Pflugbrot, das man vor dem Ackern im Frühling den Zugtieren zu freſſen gibt. Bis⸗ weilen wird auch ein Brot zwiſchen die 1 0 des Pfluges gelegt, damit der Acker eic Fruch trage und dies Pflugbrot, wahrſcheinlich 1 uraltes Speiſeopfer, dann an die Armen verteilt Dem brot“ mitgegeben, zu ſehr quäle. So ſpricht das Schwarzbrot, dem man wohl auch eine Art geheimen Lebens nachſagt, das nicht leichtſinnig angeſtochen werden darf, weil es ſonſt blutet, das abends in Linnen gehüllt wird, damit es allen Schickſalen des deuſchen Bauern nit ernſter und, mme mit. dem, der es nicht heilig hält! Die älteſte deutſche Dorfgeſch zuͤhlung von„N. bereits ein bezeich ratene Baue rnſohn, damit ihn das 11 ewichtiger St jchte 75 der ſeinen S en Vater: Tod von Wei; Übermut hängen N ihn 3 55 ein Bauern 90 en ift, ichter 17 vor dem Höllenſeuer beim d tene; erlangt E rechten den kleinen znern Vorſi aus en ste eine üb echten zum o blätte Haus⸗ und beſonders darf 121 185 2 erung der 9 err Innert 4 eee, und Gaſt⸗ ſic ich und noch heute wird auf größeren Bauernhöfen m„ ein in der Ob erpfalz„& erteilun 9 an die tte liegt der Glaube zu— Schwarzbrot der Anfa dieſer gebacken daß 100 und Hochzeits 1. raut beim Einzug ein g chen Brot 11 gerete unmmrmnmnenree ber auch kein Mann der viel Folgen ſeine ate. 0 t leichtheſchwingten Vogel, der 105 eine Beere naſcht, Weile vor dem Schönen ſein Liedcher 1 ſt und in die Lu —1¹ auf ge eine 0 18ruht, lächliche Anziehung, welche bei der erſten Begegnung würe ld verwiſcht geweſen, gewöhnlichen Berk l 1 n iſſen 1 en! 1 hatte, unter Rrgatoſſors ſeines Profeſſors nliche Lage umkleide hm mit t an ls er ſanlich koi eronlichke: U welch hen 11 ſic 0 il ch vorgezaubert hätle dann durch häufigen Verkehr ſie näher kennen ſand er ein aus Dankbarkeit für 5 kehr wie aus Achtung vor ihrem [dentum entſtandenes Inter eſſe ſſtr ſie, ) weit von konventioneller Höͤflie ble it (aubter Leldenſch jaft entfernt war. Urſprüngliche, was in Linda, unnatürliche Druck von ihr ge⸗ „wichen, trat und nur durch ihren un⸗ Hen oͤhnlich eingezogenen, abgeſchloſſenen Lebens jang erklärt werden konnte, wer für Roland neu und Uberraſchend. Sie hatte gar keinen egriff von der Wirklichkeit des Lebens, kaum eine Ahnung von den Freuden und Genüſſen ber Welt, und kannte ſogar von den land⸗ ſchaftlichen Schönheiten ihrer Heimat nur das Nächſellegende. So war ſie empfänglich für lebe Mitteilung, und was jeder Frau be⸗ ihre J m ſchwerli ohen Di Hon 4 uillen& Ochs Mela wie von ufer Friſche, der zutage zutage tur glich! dem Über⸗ de TFP K tber Han dlungsweiſe 1 eine Blüte C — 10 . [wohl ſcher aft ies doch zu bemef err Doktor ſchmeckt „Keine Ausdauer, Das macht die 0 !“ und dergleichen Wotter das ö ſch 1 ocht 2“ Di oktor, ſchon Nod unte! ein Landpartlen „Ich habe al legentlich einmal „Kann ich mir ob Sie dergleichen Dinge auß „Das kommt dar mf an.“ ſcheinon wirklich 1H FDioſo Ane diese denken, aber ich! heute Sie etwas ſchwe den Bureauaſſiſtenten Bruno Kun; 0 vier Jahren Gef ängnis und fünf and Ehrverluſt, Ausziehenden wird ein Stück„Abſchſeds⸗ Heimweh nicht W wilt Czeſlaus ſugten Mar Tees Sünden ge⸗ wmiffor + llt e wWifſen, 8 Liebhaberei üben.“ von Begriff zu ſein, ich will mich alſo 1 in weiteſtem Umfange ber modernen Zahlungsweise 75 1 der Zahlung durch Überweiſung oder Scheck. — gerichtshalle. Die hieſige Strafkammer verurteilte aus Danzig zu Danzig. weil er die Landwirtſchaſtliche Großhandelsgeſellſchaft um 103 000 Mark durch Vernichtung von Dotumenten und Vücherfälſchungen geſchädigt hatte. Die Näherin Elsbeth Schulz aus Danzig, die das Geld mit durchgebracht hatte, wurde wegen Urkundenfälſchung und Hehlerei zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Poſen. Die Strafkammer verurteilte den Land⸗ Mizgalſti in Joſefshof wegen unbe⸗ von beſchle nah, ter Gerſte und öchſtpreiſe zu 7800 und 20 N aus itung der 9 7 4 r k Geldſtrafe. e eee. 5e he 10 —.— mil chtes. gibt nun bald keine mehr, die nicht den Erſatz em mos len her Apotheker will n, daß die Tomatenblätter lkommenen Erſatz für den Die Tomatenblätter, be⸗ nen Geſchmack, ein Parfüm, i Ich habe Ver⸗ genügt, die Pflanze ö und man kann ſie oder Zigarette verwenden. eine Zurie chtung erfinden, die veit beſſeres Ergebnis hätte. Man lis V zerſu iche damit machen. Ein Platanenblati als Poſtkarte. Ein Soldat hat kürzlich der Feldpoſt tt anvertraut, das auf der Adreſſes ſeines Vaters trug, Mitteilung, daß es ihm gut Erſtaunliche,“ ſo fügt ein fran⸗ dieſer Meldung hinzu,„iſt nicht e Verwendung des Platanen⸗ ingel an Briefpapier an hon manchen merkwürdigen horgerufen, das Überraſchende dieſe Poſtkarte an ihrem Be⸗ men und mit dem richtigen iſt. Es gibt alſo wirklich och Augenblic die Feldpoſt Geſchick iſt.“ 10 V Er Tomaten⸗Tabak. Es n Kraut als chern 5 ind. 1 einem franzoͤſiſchen einer eleganten und in prächtigen Räumen ſich neulich, ſo erzählt Offizier vor, überreichte Dienſtleiter ſprechen kam eilfſertig t... Es iſt ängt Montags ihr.“„Aber es e Angelegenheit,“ denn niemand rtete Unter⸗ es zu behüten Offenheit:„Zu außer mir da, und 3 4. ſteifrig. 10 das ch 1D, In eutnant 1 der q nicht leugnen, barbariſchen Invaſion Zimmers eine krankhafte Gereiztheit, wenn nicht Wöueiqunng gegen ſeine Frau verriet, A1 Fortsetzung folgt.) daß der Pre 0 eſſor ſeines