1— 85 Auſlicher Teil. —— Bekauntmachung. Betr.: Zuckerverteilung. Freitag, den 20. September wird an die Spezerei⸗ händler dahler der Monats⸗ und Einmachzucker von zuſammen 3½ Pfund pro Kopf bei dem Obmann Winken⸗ bach verteilt. Die Kundenliſten können daſelbſt in Empfang genom⸗ men werden. Betr.: Fleiſchverſorgung. a Für die laufende Woche ſtehen jeder Perſon über 6 Jahren 85 Gramm Fleiſch und jedem Kinde unter 6 Jah⸗ ren 50 Gramm Fleiſch zur Verfügung. Welter haben in dieſer Woche Anſpruch: die Inhaber der„R“ Karten auf 200 Gramm die Inhaber der Krankenkarten die kreisamtlich geneh⸗ migten Mengen die Inhaber der„RR“ und„SS“ Karten(für 2 Wochen) 100 bezw. 200 Gramm Zulagen. Das Fleiſch wird am Freitag, den 20. September vormittags von den Metzgern an ihre Kunden verabfolgt. Betr.: Eierverſorgung. 5 Freitag, den 20. September wird in nachſtehender Reihenfolge Eier an die Bezugsberechtigten ausgegeben. Es entfällt ein Ei auf die Perſon. Das Geld iſt abgezählt be⸗ reitzuhalten. Vormittags von 7 bis 8 Uhr Buchſt. A bis E 77 8 9, F 1 11 9 10 70 J 0 M 10 11„ 11 77 12 7 77 S 7 3. 0 7 Am Freitag, den 20. September 1918, vor⸗ mittags 8 Ahr wird auf dem Rathauſe dahier das Mähen und Heimfahren von Oehmtgras, das für die Unter⸗ haltung des gemeinheitlichen Faſelviehs pro 1918 notwendig ſſt, an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Betr.: Verſorgung mit Speiſekartoffeln aus der Ernte 1918; hier Ausſtellung von Bezugsſcheinen. Perſonen, die im Jahre 1918 keine, oder weniger wie 200 qm Kartoffeln angebaut haben wollen ſich am 20. und 21. ds. Mts. vormittags unter Vorlage der Lebensmittelkarte zwecks Ausſtellung von Bezugsſcheinen auf unſerem Büro Nr. 27 anmelden. Wer die Anmeldung an dieſen Tagen verſäumt, hat kein Anſpruch auf einen Kartoffelbezugsſchein. Betr.: Beſtellung von Saatgetreide. Laut telephoniſcher Mitteilung Großh. Kreisamts Heppenheim iſt der Kommunalverband in der Lage, Saat⸗ roggen und Saatweizen gegen Saatkarte zu liefern. Die Beſtellungen bezw. Anträge auf Ertellung der hierzu notwendigen Saatkarten werden in der Woche vom 23. bis 28. September 1918 jeweils vormittags auf unſerem Büro Nr. 27 entgegengenommen. Jeder Beſteller hat die Sammelſaatkarte perſönlich bei uns zu unterſchreiben und anzugeben: 1. Straße und Hausnummer, 2. Größe der Wirtſchaft nach Morgen, 3. Geſamtmenge in Kg., die hierzu notwendig iſt. Das bei dem Samenhändler Kühlwein beſtellte Saat⸗ gut kann nicht zur Lieferung kommen. Dieſe Beſtellungen ſind daher ungültig. Betr.: Vertilgung der Feldmäuſe. Wir haben nochmals Mäuſegift beſchafft, das zum Teil auch an Private abgegeben werden kann. Intereſſen— ten wollen ſich am Freitag, den 20. ds. Mts. vor⸗ mittags in der Faſelhofreite melden. Betr.: Ablieferung von Getreide und Vieh an den Kom— munalverband; hier Auszahlung der Gelder. Die den Beteiligten für an den Kommunalverband geliefertes Getreide und Vieh zuſtehenden Gelder können an jedem Zahltage bei dem Rechner des Creditvereins in Empfang genommen werden. —— Betr.: Die Ausführung des Feldſtrafgeſetzes. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß es ſtrengſtens unterſagt iſt, Tauben in der Saatzeit vom 1. Oktober bis 25. Oktober 1918 ausfliegen zu laſſen. Zuwiderhandlungen werden nach Vornahme von Haus— reviſtionen auf Grund des Art. 39 des Feldſtrafgeſetzes unnachſichtlich zur Anzeige gebracht werden. Für Brief— tauben gild dieſes Verbot nur für die Zeit vom 10. bis 25. Oktober 1918. Betr.: Oehmtgrasverſtelgerung pro 1918. Am Freitag, den 20. September 1918, vor⸗ mittags 8 Uhr werden auf dem Rathauſe hier die Er⸗ trägniſſe von Oehmtgras von den gemeindlichen Wieſen an dle Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Die Bedingungen werden im Verſteigerungstermin bekanntgegeben. Viernheim, den 18. September 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Verordnung. Betr.: Anmeldepflicht der Ausländer. An dle Stelle der Verordnung 27. 10. 1914— Ulb Nr. 36852/2621— betr. Anmeldepflicht der Ausländer tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1916 folgende Verord⸗ nung Auf Grund der 88 4 und 9 des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. 0 1851 beſtimme ich: 91. Jeder über 15 Jahre alte Ausländer hat ſich binnen Nach Gottes unerforschlichem Rätschluss wurde heute Mittag 2½ Uhr meine innigstgeliebte Frau, unsere treubesorgte Mutter, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante frau Sophie Stumpf geb. Winkler nach kurzem, schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 35 Jahren aus einem tatenreichen Leben in die Ewigkeit abgerufen. Um stille Teilnahme bitten Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Philipp Stumpf und Kinder. Viernheim, 19. September 1918. Die Beerdigung findet Samstag, den 21. September, nachmittags 3 Uhr statt. 12 Stunden nach ſeiner Ankunft am Aufenthaltsorte unter Vorlegung ſeines Paſſes oder des ſeine Stelle vertretenden behördlichen Auswelſes(8 1 Abf. 2 und§ 2 Abſ. 2 der Kalſerlichen Verordnung vom 16. Dezember 1914, R.⸗G.⸗Bl. S. 251) bei der Ortspolizeibehörde(Reviervorſtand) per— ſönlich anzumelden. Ueber Tag und Stunde der Anmeldung macht die Polizeibehörde auf dem Paß unter Beidrückung des Amts⸗ ſiegels einen Vermerk. 5 Desgleichen hat jeder Ausländer der in§! bezeich— neten Art, der ſeinen Aufenthaltsort verläßt, ſich binnen 24 Stunden vor der Abreiſe bei der Ortspolizeibehörde(Polizei⸗ revier) unter Vorzeigung ſeines Paſſes oder des ſeine Stelle vertretenden behördlichen Ausweiſes und unter Angabe des Reiſezieles perſönlich abzumelden. Der Tag der Abreiſe und das Reiſezlel wird wiederum auf dem Paſſe vermerkt. 232 5 Jedermann, der einen Ausländer entgeltlich oder un— entgeltlich in ſeiner Behauſung oder in ſeinen gewerblichen und dergl. Räumen(Gaſthäuſer und Penſionen uſw.) auf⸗ nimmt, iſt verpflichtet, ſich über die Erfüllung der Vorſchrif— ten in§ 1 ſpäteſtens 12 Stunden nach der Aufnahme des Ausländers zu vergewiſſern und im Falle der Nichterfüllung der Ortspolizeibehörde ſofort e zu machen. 83 § 4. An- und Abmeldung gemäߧ 1 und 2 kann mit— einander verbunden werden, wenn der Aufenthalt des Aus— länders an dem betreffenden Orte nicht länger als 3 Tage dauert. 4 8 5. Die Ortspolizeibehörde(Reviervorſtand) hat über die ſich an⸗ und abmeldenden Ausländer Liſten zu führen, die Namen, Alter, Natlonalität, Paßnummer und Art des Paſſes, ſowie Tag der Ankunft, Wohnung und Tag der Abrelſe anzugeben; Zugänge, Abgänge und Veränderungen dieſer Liſte ſind täglich in den Landkreiſen dem Landrat, in den Stadtkreiſen dem Polizeiverwalter(Polizelpräſident, Erſter Bürgermeiſter) mitzuteilen. § 6. Die über den Aufenthaltswechſel von Ausländern und ihre perlodiſche Meldepflicht für die Dauer des Krieges er— laſſenen allgemeinen Beſtimmungen blelben unverändert be— ſtehen. 4 857, Ausländer, welche den Beſtimmungen der 8§! und 2 zuwiderhandeln, werden mit Gefängnis bis zu 1 Jahr beſtraft. Die gleiche Strafe trifft denjenigen, welcher dem § 3 zuwiderhandelt. Frankfurt a. M., den 7. Dezember 1915. Stellv. Generalkommando des 18. Armeekorps. Der ſtellv. Kommandierende General: Freiherr von Gall, General der Infanterie. Die vorſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Viernheim, den 11. September 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 21. September 15. Tiſchri. Laubhüttenfeſt Anfang 555 Uhr 1. Morgengottesdlenſt 750 Uhr 2. Morgengottesdienſt 100 Uhr Nachmittag 400 Uhr Abend 710 Uhr 22. September 750 und 4 Uhr 100 Uhr 710 Uhr 660 Uhr 700 Uhr Morgen Nachmittag Ausgang Halbfeiertag Morgen 1 Abend Arbeiterinnen ür leichte und ſchwere Arbeiten D gesucht. Arbeitsnachweis der Industrie f Mannheim, Schwefzingerstrage“. hat zu verkaufen Eine friſchmellende mit Kalb 5 0 Morgen Freitag ½9 Uh 8 5 Verſammlung betr. Preis 0 2; 7 N 7 Gg. Mich. Belz WMWwe. turnen in den Jugendkom Louiſenſtraße Nr. 56. Von großer Wichtigkeit 15. Tiſchri. heim. Es wird in 4 Stufen geturnt. Auch die Männerturnverein mitturnen haben Zutritt zum Preistut nen. Beitrag wird nicht er hoben. Diplome u. Kränz werden geſtellt von der Kaſſe Antreten in der Götheſchule iſt das Beizen des Sam t⸗Getreides empfehle hierfür Formalin u. Corbin Flora-Drogerie. Schönen gebrauchten Küchenherd u. basheſc preiswert abzugeben. Rathausſtraße 38 Achtung für Landwirte! Kalkſtichtbof, Thomasmehl, Knocheumehl, Rhenania phosphat und Kainit. Joh. Schneider Wwe. Kauſe immer noch: Lumpen, Wollabfälle, Korle, Papier, ſowie altes Eiſen und dergl. zu den höchſten Preiſen, ſoweit eine Beſchlagnahme nicht entgegenſteht. S. Schindler, Aunaſtraße. feiert hatte, ſie ſchicken ſich an, ihre Beute in die Sec qugendwohr pagnien des Kreiſes Heppen- beim! 4. Obſtbaumpflanzung; 5. mannes; Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 60 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand— kalender und Fahrplan. u—— Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Autsblatt der Graff. Bingermeiſterei. Siernhein Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. irge Vereins- Anzeiger Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile 25 Pfg., auswärtige 30 Pfg. Reklamen im Textteil 80 Pfg. auswärts 25% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. Amt Viernheim. M 11 — 45 Feruſprecher Nr. 217 Samstag, den 21. Septemher Der engliſche Lohgerber. AM. Zu den engliſchen Blättern, die in den letzten Wochen vor der amerikaniſchen Gefahr warnten für den Fall, daß es dem engliſchen Schiffsbau nicht gelingt, beſſere Monatsergebniſſe zu erzielen, hat ſich nun auch der„Daily Graphic“ geſellt, der ſich bitter darüber be— klagt, daß ſich die Regierung in den Darſtellungen der Wirkung des Tauchbootkriegs hartnäckig eines ſo optimi⸗ ſtiſchen Tones befleißige. Es handle ſich bei der ganzen Frage nicht um die zeitweiligen Unbequemlichkeiten be⸗ züglich der Ernährung, auch nicht um die großen Preis⸗ fn we auf allen Lebensgebieten, ſondern den ernſte⸗ ſten wirtſchaftlichen Schaden hätten die Tauchboote Eng- land durch die Vernichtung eines derartig großen Teils N der Schiffahrt zugefügt, daß„unſere Stellung als Seever⸗ 117 der Welt nach dem Kriege ſchwer gefährdet ſein wird“. r, 12 q ü Unterdeſſen hätten die Verbündeten, durchaus be- rechtigterweiſe, die Lücke ausgefüllt, die England ent- ſtehen ließ. Amerika und Japan vergrößerten immer noch ihre Handelsflotten, wofür man für den Augenblick zwar dankbar ſein müſſe, aber nach dem Kriege würde England merken, daß die britiſche Schiffahrt nicht mehr die ſtolze Stellung einnehme, die ſeine Schiffbauer und Reeder für die Nation errungen hätten.— In dieſem Sinne und Ton klingt es nun ſchon Woche um Woche aus dem engliſchen Blätterwald herüber. Würde es ſich um eine Lappalie handeln, dann wäre es drüben allmählich ſtill geworden, aber gerade die Häufigkeit und Regelmäßigkeit mit der die engliſche Preſſe immer wieder an dieſer ſchmerzenden Wunde rührt, gibt uns zu erkennen, daß wir mit dem Tauchbootkrieg zweifellos auf dem richtigen Wege ſind. Der engliſche Lohgerber, der ſeine Felle vor Jahr und Tag ſo ſchön greifbar vor ſich liegen ſah, er ſieht ſie jetzt mit Schrecken wegſchwimmen. 9 0 denn? Nun, ſie ſchwimmen zunächſt über den großen Teich nach Amerika, aber die Ozeanſtrömung trägt ſie noch weiter weg, ſie gelangen auch nach dem fernen Oſten, nach dem Lande der aufgehenden Sonne. Japan und Amerika, die beiden Bundesbrüder, deren Ein— tritt in den Krieg man in England ſo bombaſtiſch ge— enern heimzubringeſt. 4 Lolale Nachrichten. §Gemeinderatsſitzung am Montag, den 23. September 1918, nachmittags 3 Uhr mit folgender Tages— ordnung: 1. Beratung des Wirtſchaftsplanes für 1919; 2. Den Feldſchutz; 3. Bekämpfung der Schnakenplage; Ernennung eines Nachtſchutz— Gasleitungen gegen Teil— 0. Herſtellung von zahlungen; 7. Verſchiedenes, e— Wohn ungsfürſorß. Nach eiſſer Mitteilüßfz' des Reichswohnungskommiſſars, Unterſtaatsſekretär Dr— Frhr. v. Coels van der Brügghen, iſt ein Reichsbei trag von 500 Millionen Mark vorbehaltlich der Ge— nehmigung durch den Reichstag, für die Errichtung von Arbeiterwohnungen vorgeſehen. — Verſorgung der Kinder mit Schuhwaren. Es hat ſich herausgeſtellt, daß bei der Verſorgung von Kindern mit Schuhwerk inſofern Schwierigkeiten ent- ſtehen, als Kinder ihre Schuhe oft nicht ein volles Jahr tragen können, während die Bedarfsſcheinausfer⸗ tigungsſtellen nicht berechtigt ſind, einer einzelnen Perſon ö 9 nicht zwei Paar getragene Schuhe oder Stief⸗ fel abgegeben werden— innerhalb eines Jahres mehr als einen Schuhbedarfsſchein auszufertigen. Es ſchwe⸗ ben daher zurzeit Erwägungen über eine beſondere Rege— lung der Ferſotgung von Kindern mit Schuhwerk. Bis dieſe Erwägungen abgeſchloſſen ſind, werden nun die Bedarfsſchein⸗Ausfertigungsſtellen ermächtigt, für Kin, der bis zu drei 5a hren innerhalb eines Jahres auch noch einen zweiten Schuhbedarſsſchein aus⸗ zuſertigen, ſofern eine Abgabebeſcheinigung über Ablie— ferungeines Paares Kinderſchuhe vorgelegt wird. Gleich⸗ zeitig iſt Vorſorge getroſſen worden, daß die Erzeu— gung von Kinderſchuhwerk entſprechend geſteigert wird. — Es wird immer ſchöner. In einer Verſamm- lung des Mainzer Gaſtwirte-Vereins kam zum Ausdruck, daß bei den jetzigen Preiſen das Glas Wein(ein Vier— telliter) nicht unter 9.50 Mk, abgegeben werden könne. Ter Mindestpreis milſſe 9.20 Mk. ſein. Auch ein Preis- auſſchlag für Bier ſei geboten, da auſſer der am 1. Ok- tober eintretenden Bierſteuer von 5.50 Mk, das Hekto- liter, der Verband der Brauerelen von Mainz und Um⸗ 1 5 eine Erhöhung des Bierpreiſes um 6 Mk. für zum Feind überzugehen. as Hektoliter beſchoſſen habe. Unter dieſen Umſſhn? .—— rr 1 Poſtſchecklontg Nr. 21577 Amt Frankfurt ea. M. 1918 8000 ſeien die Wirte gezwungen, eine Erhöhung um 5 Pfg. auf 30 Pfg. für den Schoppen Bier eintreten zu laſſen. 0 für die Zeit vom 1. Oktober 1918 bis 20. Juli 1919 zum Zweck der Brotſtreckung die Erhöhung der Kar— toſſelration um 750 Gramm wöchentlich in Friſch⸗ oder Trockenkartoffeln angeordnet. Bis zum 1. Oktober ſoll dagegen die tägliche Mehlration um 20 Gramm er— höht werden. f — Vom Zigarrengeſchüäft. Um dem unlautern Handel den Bezug der Tabakfabrikate etwas zu verſtopfen, hat der Verein Mannheimer Zigarren⸗ händler bei dem demnächſt ſtattfindenden Verbandstag den Antrag geſtellt, der Verbandsvorſtand wolle bei der Zentrale für Kriegslieferungen und bei der Deut⸗ ſchen Tabakhandelsgeſellſchaft(Tetag) in Bremen vor ſtellung werden, daß ſämtliche Herſteller von Tabak⸗ erzeugniſſen im Verhältnis zu ihrer Herſtellungsmenge 50 den Heereslieferungen gleichmäßig herangezogen wer- en. ie f beſchlagnahmt ſind, ſollen nur ſolchen Betrieben zuge— wieſen werden, die ihre Ablieferungen ans Hear erfüllen. Auf dieſe Weiſe hofft man zu verhindern, daß Fabriken mit Rohtabak verſehen werden, die nur zu Wucherpreiſen für den Schleichhandel arbeiten, wobei die Tabak⸗Er⸗ zeugniſſe vom freien Markt verſchwinden. In den Läden ſindet man keine Zigarren mehr, während die Schleich GZigar„während die Schleich 5 a 55 8 f i 0 eig, um Marken zu 35 und 75 Pfennig und Poſtkarten mit händler noch viele Millionen eingeſperrt halten. n— Die Sammlung von Bucheckern iſt jeder⸗ mann geſtattet; daneben kann für eine Gemeinde eine e e fen e einm folgen Ager Nu Rand blaugrün, das Mittelfeld mit Kopf ſchwarz herge- eckern bei den örtlichen Abnahmeſtellen, die möglichſt in allen Gemeinden mit Buchenwald gebildet werde ab⸗ liefert, erhält 1,65 Mk. für das Kilogramm. lieferten Gewichtsmenge Oel gegen Zahlung des Oel— preiſes zu verlangen. Macht er hiervon keinen Gebrauch, ſo erhält er einen Oelſchlagſchein über die gleiche Menge, die er abgeliefert hat; jeder Sammler kann hiernach gegen Ablieferung der einen Hälfte die andere Hälſte der von ihm geſammelten Bucheckern für ſeinen eigenen Be— darf zu Oel ſchlagen laſſen. In letzterem Falle werden ihm auch die bei der Verarbeitung gewonnenen Oel— kuchen zurückgegeben. el 19 7 555 Die Kartoffeln. In den„Münchner Neneſt. Nachr.“ rechnet jemand aus: In den Jahren 1914 und 1915 hat Deutſchland je über 50 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet, 1917 vielleicht 40 Millionen. Die heurige Ernte wird beinahe 40 Millionen ergeben. Wenn auf den Kopf der Bevölkerung(68 Mill.) 10 Pfund Kartoffeln wöchentlich verteilt werden, ſo macht das 272 Millionen Zentner oder rund 14 Millionen Tonnen aus. Rechnet man nun etwa 7 Mill. Tonnen für die Saat ab, für Verluſte 5 bis 10 Prozent der Ernte d. h. 3½ Mill. Tonnen, für Spiritusherſtellung und gewiſſe militäriſche Zwecke 5 Prozent d. h. 2½ Mill. Tonnen, ſo ergibt ſich ein Bedarf von 27 Mill. Tonnen, der bei 10pfündiger Wochenration demnach aus der heurigen Ernte leicht zu decken wäre, wenn die Kartoffeln nicht verfüttert werden. — Die Giftpfeile. Bei Langenargen am Boden— ſee verfing ſich ein 2 Meter hoher franzöſiſcher Ballon, an dem Hunderte von Flugſchriften hingen, durch die deutſche Soldaten an der Front aufgefordert werden, Die Aufforderung iſt ſo abge ſie den Schein erweclen ſoll, als ob ein faßt, daß deutſcher Ueberläuſer ſeine Kameraden zur Fahnenflucht überrede, da es ihm bei den Franzoſmen ſo gut gehe — Man weiß ja allerdings zur Geuüge, was die deut— ſchen Kriegsgefangenen zu erdulden haben, wenn ſie erſt einmal bei den Franzoſen in ſicherem Gewahrſam ſind. In Ulm war in letzter Zeit eine Anzahl gleich— lautender Flugblätter in Umlauf. Wie tief muß ein Volk geſunken ſein, das zu ſolchen Mitteln greift, um den Feind zu beſiegen! 1 77 Aus dem Lande der„Freiheit“. Ein aus Amerika zurückgekehrten Schwede ſchreibt in einem Brief:„Wenn man lieſt, daß in den Vereiwigten Staa— ten große Kriegsbegeiſterung herrſcht, ſo iſt dies nach allen Berichten, welche die Schweden, die von dort kom inen, erſtatten, abſoluterlogen. Dort kaun kein Meuſch ſeine Meinung äußern, ohne befürchten zu müſſen, auf mehrere Jahre im Gefängnis oder Zuchthaus daffür ſchmachten zu müſſen. Die fremden Nationen ſwerden von Amerika zuerſt in den Krieg getrieben, oh ſie wollen oder nicht. Das iſt das Land der Freiheit, wo der Präſident und die reichen Leute„frei“ ma- chen önnen init Staat und Einſpohnern, was ſie wollen.“ Wie in der amerikanſſchen Preiſe ſo laut gerühmte Krtegs— We ſcheint denn auch in Wirklichkeit auf dem Gefrierpunkt angelangt au fein, denn die Regierung — Brotſtreckung. Das Kriegsernährungsamt hat N ay gig 1 5 fiir 1 Gr 2 11 7 1 Rohmaterialien uſw., die für die Kriegswirtſchaft Außerdem gent 1 7 2 r hat er das Recht, die Lieferung von 6 v. H. der abge⸗ 50 and bh ſennig fallen fort Die Freimarken zu 30, und Kinder . muß zu immer draſtiſcheren Mitteln greifen, um das Volk für den Krieg zu intereſſieren. So berichtet ein Holländer, der lange in Amerika gelebt hat, folgen— des:„Ju Neuyork war während eines Propagandazugs für den Krieg ein Aufzug zu ſehen, dem Trompeter vor⸗ angingen und der die Gefangennahme des Kai⸗ ſers darſtellte. Als deutſcher Kaiſer trat jemand auf, der ihm etwas glich und in eine bekannte Uniſorm des Kaiſers gekleidet war. Eine Schar Amerikaner führ⸗ ten den Gefangenen. Dann folgten, ebenfalls begleitet, eine Anzahl Leute, die wie deutſche Kriegsgefangene aus- ſtaffiert waren.“ N 3 ö — Oeffnet die Haustüren bei Fliegerangrif⸗ fen! Die Staatsanwaltſchaft wird gegen diejenigen Per- ſonen, die bei dem Fliegerangriff am 12. Auguſt auf der Bockenheimer Landſtraße in Frankfurt a. M. Un⸗ terſtandſuchenden die Häuſer nicht geöffnet haben, ein Verfahren einleiten, und zwar, ſoweit es ſich um Ver- letzte oder Tote handelt, auch wegen fahrläſſiger Kör— perverletzung und Tötung. Te e Nn — Das Ergebnis der Kleiderſammlung. Amt⸗ lich wird mitgeteilt, daß das Geſamtergebnis, ſoweit es bis jetzt feſtſteht, 850000 Anzüge beträgt. An der ur⸗ ſprünglichen Feſtſetzung von einer Million Anzügen feh— len ſomit 150000 Stück. r ee eee Neue Briefmarken. Demnächſt werden neue Briefmarken zur Ausgabe gelangen. Es handelt ſich Antwort 10 und 10 Pfennig, Poſtanweiſungen zu 15 und 25 Pfennig.? Die Marken zu 35 Pfennig werden einfarbig rotbraun, die zu 75 Pfennig zweifarbig, der ſtellt.“ Die Farbe des Markenſrempels der 15 Pfennig Poſtanweiſungen wird ſchwarzviolett und der 25 Pfen⸗ fort, ſollen aber aufgebraf werden. r en 10 e ee icht e ie die dummen Gerüchte entſtehen. Eine Frau in der Stadt E. hatte in der Zeitung die Rede des Kaiſers an die Arbeiter von Krupp in Eſſen geleſen. Von der ganzen Rede ſcheinen ihr aber nur die Schluß⸗ worte im Gedächtnis geblieben zu ſein:„Nun lebt wohl, Leute!“ In der gleichen Zeitung las ſie ferner, daß die drei Könige der Nordreiche in Kopenhagen zuſammen⸗ kommen werden. Beide Nachrichten bringt die Frau Baſe durcheinander und erzählt einer Nachbarin, der Kaiſer habe in Eſſen Abſchied genommen; er gehe nach achbarin hat nichts Eiligeres zu tun, Neueſtes mitzuteilen, die Sache ſtehe ſchlecht, der Kaiſer ſelber traue nicht mehr und er reiſe nach Schweden!) ab; in Eſſen habe er ſchon Abſchied genommen Zeitung ſtehe es ſchwarz auf weiß. Und verbreitete ſich über wei— tere Gaſſen und Rieſenhafte Gegen ſolche Dummheit Hindenburg vergebens. engen“ Wie J chweden“. Lie 11 „ als in der ganzen Gaſſe als In der Gerücht und wuchs ins kämpft auch ein Steno traßei Maunheim, 8 ept. haftete die i Bahuhof aus 1 80 1 I 6 In Lndwigshafen ver— vorher im Poſtkarren dabei warens, Polizei drei Burſchen, die kurz einem ohne Aufſicht ſtehenden mehrere Pakete geſtohlen hatten und gerade den Raub zu verteilen hat eine beſchloſſen () Heidelberg, 18. Sept. Der Stadtrat Erhöhung der Gas- und trompreiſe 115. Oktober eintretenden Erhöhungen ſoll 100000 Mk. ein Aus neue Durch di l für Mehrausgaben in H gleich geſchaſſen werden Sonntag war (Weinheim, 18. Sept der Odenwald überſchwemmt mit Obſthamſterern. Der Verkehr nahm einen ſolchen 0 weder noch die Elektr ſchwer belad 1 Nan 11 1 f ohe Verspätungen die Odenwaldbahn Frauen „ JV vermochte mit Körben und Säcken Bei der Kontrolle an zu unliebſamen heimer Obſthamſterin ( Weinheim, Is Bahnhof ſind 3 chleich händ neu, welche in 5 Körben 181 Niund 184 Ann 1 den) ſeſtgen om Schweinefleiſch furt bringen wirt Karl Sixt, ſein die erſt unlängſt vom Schleichhandels verurteilt ( BVruchſal, 18 und 11 11 wollte 9 Meinheim ese Weſnheiſſner Schöffengericht worden waren Sept. An einem hier einfahrenden Perſonenzug wollte der Heizer eine Störung an der Maſchine beſehen. Dabei ſtieß er mit Kopf ſo heftig gegen ein Einfahrſignab, daß er lebensgefährliche dem Vorlehungen erlitt. Graf Burians Friedensſchritt. ine Kundgebung für bie ganze Welt. Der kürzlich angekündigte Friedensſchritt des Grafen Burian iſt jetzt erfolgt. In einer umfangreichen Kundgebung wendet die däerreſchiſch⸗ungariſche Regierung an alle Krieg ⸗ führenden und ladet ſie zu einer unverbindlichen 0 der Friedenzmöglichleiten ein. dem denkwürdigen Dokument heißt es unter anderem: Eine objektive, gewiſſenhafte Prüfung der Verhältniſſe aller kriegführenden Staaten läßt keinen Zweifel mehr darüber beſtehen, daß alle Völker, auf welcher Seite ſie auch kämpfen mögen, das baldige Ende des blutigen Kampfes herbeiſehnen. Trotz dieſes natürlichen und begreiflichen Wunſches nach Frieden iſt es bisher nicht ge⸗ lungen, jene Vorbedingungen zu ſchaffen, die geeignet wären, die Friedens beſtrebungen ihrer Verwirklichung naher zu bringen und die Kluft, die die Krieg⸗ fahrenden gegenwärtig noch voneinander trennt, zu überbrücken. Es müſſen daher wirk⸗ ſamere Mittel und Wege in Er⸗ wägung gezogen werden, durch die den verantwortlichen Faktoren aller Länder Gelegenheit geboten werden könnte, die gegen⸗ wärtig vorhandenen Möglichkeiten einer Ver⸗ ſtändigung zu überprüfen. Der erſte Schritt, den Oſterreich⸗Ungarn einvernehmlich mit ſei nen Bundesgenoſſen zur Herbeiführung des Friedens am 12. Dezember 1916 unternommen hat, führte nicht zu dem gehofften Ende. Die Gründe hierfür lagen wohl in den damaligen Verhältniſſen. Es wäre aber verfehlt, zu glauben, daß unſer damaliger Friedensſchritt dennoch ganz er⸗ gebnislos blieb. Se in jener nicht zu üͤberſehenden Erſcheinung, daß die Friedensſrage ſeither nicht mehr von der Tagesordnung verſchwunden iſt. Die k. u. k. Regierung iſt ſich deſſen be⸗ wußt, daß nach den tiefgehenden Erschütterungen, die im Leben der Völker Wirkungen des Weltkriegen die ins Wanken mit einem Schlag Mſihſam und Herſte lung fries Beziehungen ge⸗ iſt es unſere der Ve etreten. N use zwychen 1d Erhitterungen ronpfen * 6 1 7 rhand⸗ 9 ie Aſſ ungen! 7 1— 1911 Ausgleichen! er! bemüht, im Jutereſſe des zu fein, 511 ungariſche Monarchie u Anregung hervnr, ſprache zwiſchen gegenüberſteher e jreu. Der Seesen Frieden die öſterre euerlich eine direk ee ider Beyülkerung Krieg Mitle Ftagten, die unlen einzeinen kontroversen allgemein verſöhnlichere ſcheinen der k wiſſe Gewühr aller don zenſchaft bare Annäherung 1 Fragen ſowie die Durch n und k. Regierung eine ge⸗ ſür zu leiſten, daß ein Friedens unternommener neuerlich der auch den auf dieſem Gebi gemachten Erfahrungen Rechnung trägt, im gegenwärtigen Augen⸗ blicke die Möglichkeit eines Erfolges bieten könnte. die öſterreichiſch-ungariſche Regierung hat daher beſchloſſen, allen Kriegführenden, Freund und Feind, einen von ihr für gangbar ge— haltenen Weg zu weiſen und ihnen vorzu- ſchlagen, im freien Gedankenaustauſch gemeinſam zu unterſuchen, ob jene Vorausſetzungen gegeben ſind, welche die baldige Einlertung von Friedens⸗ verhandlungen als ausſichtsvoll erſcheinen laſſen. Zu Behufe hat die k. u. k. Regierung die — 2 * ine Früchte beſtehen eben k um die Unverſ durch die verheerenden 110 gezogener! in Atmoſphäre 1s Kataſtrophe und gegenſeitigen Beleuchtung hätten gerungen aller kriegſührenden Stgaten zu einer vertraulichen und unverbindlichen Aussprache an einem Ort des neutralen Auslandes eingeladen und an ſie eine in dieſem Sinne verfaßte Nole gerichtet. Mit einer Note wurde dieſer Schritt zur Kenntnis des Heiligen Stuhles gebracht und hierbei an das dem Frieden zugewendete Intereſſe des Papſtes appelliert. Ferner wurden auch die Regierungen der neutralen Staaten von der Demarche verſtländigt. Das ſtets enge Einvernehmen, welches zwiſchen den vier ver⸗ bündeten Mächten beſteht, bietet die Gewähr dafür, daß die Verbündeten Oſterreich⸗Ungarns, an welche der Vorſchlag gleicherweiſe ergeht, die in der Note entwickelte Auffaſſung teilen. In breiten Lagern iſt in breiten Bevölke⸗ rungsſchichten ein Auwachſen des Friedens⸗ und Verſtändi⸗ gungswillens unzweifelhaft wahrzunehmen. Auch ein Vergleich der ſeinerzeitigen Aufnahme des Friedensvor⸗ ſchlages der Vierbundmüchte bei ihren Gegnern mit ſpäteren Außerungen von verantwortlichen Staatsmännern der letzteren, wie auch von nicht⸗ verantwortlichen, aber politiſch keineswegs ein⸗ flußloſen Perſönlichkeiten beſtätigt dieſen Ein⸗ druck. Während beiſpielweiſe noch in der Ant⸗ wort der Alliierten an Präſident Wilſon Forde⸗ rungen erhoben wurden, die auf eine Zerſtücke⸗ lung Oſterreich-Ungarns. auf eine Verkleinerung und tiefgehende nner. Umgeſtaltung des Deutſchen Reiches und auf die Vernichtung des europäiſchen Beſitzſtandes der Türkei hinaus⸗ liefen, wurden ſpäterzin dieſe Forderungen, deren Verwirklichung einen überwältigenden Sieg zur Vorausſetzung hätte, in manchen Erklärungen amtlicher Stellen der Entente modifiziert oder 2 fallen gelaſſen. Nußerungen der Mittelmächte Zweifel darüber, daß ſie Verteidigungskampf heit und Sicherheit ihrer Ge⸗ en. Weit ausgeſprochener als auf dem der konkreten Kriegsziele iſt die An⸗ näherung der Auffaſſung hinſichtlich jener Richt⸗ n gediehen, auf deren Grundlage der Friede geſchloſſen und die künftige Ordnung Europas ind der Welt aufgebaut werden ſoll. hat in dieſer Richtung i Februar und vor 8 formuliert, laſſen nur einen ort 29011 1 ebiete . 11 n 140 M5 7 Präſihent Wilſon dom hende An⸗ Zierbundmächte J. dürfte, voraus⸗ wendung allgemein und mit 1. der betreffenden Staaten der begegn woc Niog welchem Wege und auf welche Weiſe Verſtändigung angebahnt ö werden? Beſteht irgend⸗ durch die Fortführung der das Friedensproblem in der zu dieſem Ziele zu gelangen? haben wir nicht den Mut zu be⸗ Diskuffton von einer öffentlichen ur anderen, wie ſie bisher zwiſchen aatsmännern der verſchiedenen Länder nden hat, war eigentlich nur eine Serie nologen. Es fehlte ihr vor allem die rkeit. Rede und Gegenrede griffen nicht ineinander ein, Sprecher ſprachen aneinander vorbei. Soll alſo der Verſuch unternommen werden, zu prüſen, ob für eine Verſtändigung, die die einer ſelbſtmörderiſchen Forlſetzung Aeldbat des Kampfes von Europa abzuwenden geeignet Linnea Ahe ind 1 54 4a Grundlagen gegeben ſind, ſo wäre ſeden⸗ iſt, le falls eine andere Methode zu wählen, die eine unmittelbare mündliche Erörterung zwiſchen den Vertretern der Regierungen und nur zwiſchen ihnen ermöglicht. Den Gegenſtand einer ſolchen Erörterung ebenſo die gegenſätzlichen Auffaſſungen der einzelnen kriegſührenden Staaten zu bilden, wie auch die allgemeinen Prinzipien, die dem Frieden und dem leinander als Baſis dienen ſollen und über die künftigen Verhältnis der Staaten zu⸗ nationalen Arbeiterbeziehungen wiederherzuſtellen. zunächſt eine Einigung mit Ausſicht auf Erfolg verſucht werden kann. Sobald eine Einigung über die Grundprinzipien erreicht wäre, müßte man im Verlauf der Beſprechungen verſuchen, ſie auf die einzelnen Friedensſragen konkret beſonders anzuwenden und damit deren Löſung herbeizuführen. Wir möchten hoffen, daß auf ſeiten keines der Kriegiührenden ein Bedenken gegen einen ſolchen Gedankenaustauſch vorliegen werbe. Die Kriegshandlungen erführen keine Unterbrechung, die Veſprechungen gingen auch nur ſo weit, als ſie von der Teil⸗ nehmern für ausſichtbietend gehalten würden. Für die vertretenen Staaten konnten daraus keine Nachteile erwachſen, weit entfernt zu ſchaden, müßte ein ſolcher Gedankenauslauſch für die Sache des Friedens nur von Nutzen ſein. Was das erſtemal nicht gelingt, kann wiederholt werden und hat vielleicht mindeſtens ſchon zur Klärung der Auffaſſungen beigetragen. Berge von alten Mißverſtändniſſen ließen ſich wegräumen, viele neue Erkenntniſſe zum Durchbruche bringen, Ströme von zurück⸗ gehaltener Menſchenfreundlichkeit würden löͤſen, in deren Wärme alles Weſentliche be⸗ ſtehen bliebe, dagegen manches Gegenſätzliche verſchwinden würde, dem heute noch eine über⸗ mäßige Bedeutung beigemeſſen wird. Nach unſerer Überzeugung ſind alle Krieg⸗ führenden es der Menſchheit ſchuldig, gemein⸗ ſam zu unterſuchen, ob es nicht jetzt nach ſo viel Jahren eines vpfervollen, jedoch unent⸗ ſchiedenen Kampfes, deſſen ganzer Verlauf auf Verſtändigung weiſt, möglich iſt, dem ſchreck⸗ lichen Ringen ein Ende zu machen. Die Note iſt allen Botſchaftern mit der Weiſung zugeſtellt, ſie durch andere Vertreter den feindlichen Vertretern zuzuſtellen. —— T ee —— 8—— 8 — 12 290 7 1 Dolitiſche Rundſchau. Doentſchlaud. Der Staatssekretär des Kriegsernährungs⸗ amts hat angeordnet, daß vom 1. Oktober ab wieder eine 10% ige Streckung des Brotes mit Kartoffeln erfolgt. Zu dieſem Zweck werden den Kartoffelerzeugern, ſoweit ſie gleichzeitig Selbſtverſorger in Brot⸗ getreide ſind, die erforderlichen Kartoffelmengen belaſſen. Ferner werden denjenigen Kommunal⸗ verbänden, denen im Wirtſchaſtsfahr 1917 Friſch⸗ kartoffeln zur Brotſtreckung zugewieſen waren, die zur Streckung enztigten Friſchkartoffel⸗ mengen mit 750 Gramm wöchentlich auf den Kopf ihrer brotverſorgungs berechtigten Bevölke⸗ rung für die Zeit vom 1. Oktober 1918 bis zum 20. Juli 1919 von der Reichskartoffelſtelle beſonders zugeteilt. Den übrigen Kommunal⸗ verbänden ſollen durch die Trockenkartoffel⸗Ver⸗ wertungs⸗Geſellſchaſt(Teka) von einem noch zu beſtimmenden Zeitpunkt ab Trockenkartoffel⸗ rzeugniſſe zum Zwecke einer 10% igen Brot⸗ ſtreckung geliefert werden; bis zu dieſem Zeit⸗ punkt wird ihnen als Erſatz für die fehlenden Streckungsmittel eine Menge von 20 Gramm Mehl auf den Kopf und Tag zugewieſen werden. — Demgemäß erhöht ſich die Ration vom 1. Oktober ab einſchließlich der Streckungs mittel auf 220 Gramm, ſo daß die Brotration wieder die alte Höhe erreicht. Dänemark. s Die in dieſen Tagen in Kopenhagen ab⸗ gehaltene ſkandinaviſche Arbeiter- konferenz hat mehrere Beſchlußanträge an⸗ genommen. In einem dieſer Anträge wurde die Zuſtimmung zu den von der Gewerkſchafts⸗ konferenz in Bern im Jahre 1917 gefaßten Beſchlüſſen ausgeſprochen, namentlich zu der Aufforderung, alles zu tun, um daldmöglichſt die beſtehenden durch den Krieg geſchaffenen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Arbeiter⸗ organiſalionen zu beſeitigen und die inter⸗ ſich Ein anderer Beſchlußantrag ſpricht die Sympathien mit den finniſchen Arbeitern aus und fordert die ſkandinaviſchen Arbeiterorganiſationen auf, den finniſchen Arbeitern vorläufig 30 000 Kronen als Unterſtützung zuzuſtellen, wozu die Arbeiter⸗ organisationen der drei nordischen Länder je Mußlanv. «Nach Preſſemeldungen wurde ſin Bereich der vierten Armee eine große Verſchwörung aufgedeckt. Der Führer der der vierten Armee unterſtellten Ural⸗Pipifton, Strombach, bekam ein Angebot der Entente, die vierte Armee zu ver⸗ Strombach weigerte ſich, dies zu tun, die ganze Angelegenheit kaufen. und brachte Meldung. MAmorika. Präsident Wilſon hat die ſtreikenden Arbeiter in den Maſchinenfabriken von Blidge⸗ port(Connecticut), die ſich weigerten, die ihnen vom Kriegsamt nehmen, wiſſen laſſen: ihrer! Arbeit a vom Militärdienſt Amerikaniſche„ In einem Aufſatz Lindſay Rogers im Auguſt daß ſie, wenn ſie Weigerung bleiben, ein Jahr von geführt: Die Vereinigten Staaten ſteuern un liebſamen Veröffentlichungen ihrer Preſſe ir wirtungsoller Weiſe durch ihre Poſtverwallung ungefähr 75 Blätter find auf! langt worden; 45 davon waren ſozialiſtiſch Publikationen, von denen eine Anzahl da Recht der Poſtbeförderung durch die Verpflichtun behalten durften, keine Meinungsäußerungen über den Krieg zu drucken. Die kriegsfreund⸗ liche Preſſe iſt nicht ernſtlich behindert worden, mit Ausnahme des„Metropolitan Magazine deſſen März⸗Autzgabe zum Teil unterdrück wurde, vermutlich auf Grund eines Artikels de durchaus nicht Hard, der die Frage aufgeworfen hatte, ob nicht der Deutſche Kaiſer mit Recht die Auf richtigkeit dez Wilſonſchen Eintretens für die Selbſtbeſtimmung freier Völker und die Rechte der kleinen Nallonen bezweifle, da doch der amerikaniſche Präſtdent dieſe Grundſätze im Verkehr der Ver. Staaten und der dameri⸗ kaniſchen Republiken nicht immer angewandt habe. Nicht immer hat die Poſtverwaltung ihre Rechte in zweckentſprechender, billiger Weiſe ausgeübt: unbedeutende Blätter ſind belangt worden, wührend die einflußreichen, doch heim⸗ lich verräteriſch geſonnene Hearſt⸗Preſſe ohne Prüfung paſſterte. Der Rechtsweg gegen die Poſtverwaltung hat gewöhnlich verſagt, wenn nicht gerade bei zutage lag. Überdies hat auch ohne die Vol machten der Kriegsgeſetzgebung die Poſtver⸗ waltung die Befugnis, allen anſtößigen und unltebſamen Verbffentlichungen die„second. olass privileges“ zu entziehen, das heißt! den Zeitſchriſten zuerkannte Berechtigung zu dem außerordentlich niedrigen Betrag von 1 Ce für das Pfund befördert zu werden, ein Betrag, der die Selbſtkoſten bei weite nicht aufbringt und der einen ungeheuren Zuſchuß für viele Preßerzeugniſſe be⸗ deutet. Sobald auch nur eine Numm einen Verſtoß gegen das Spionage⸗ geſez aufwaiſt, auf Jrund deſſen das Pol, privileg verweigert wird, iſt der Generalpr meiſter berechtigt, dieſes Privileg der Zeil auf unbeſtimmte Zeit völlig abzuerkennen. derartige Strafe iſt in vielen Fällen von glei Wirkung wie eine völlige Ausſchließung von Poſtbeſoͤrderung; es iſt dies Verfahren, d gegen die beiden einflußreichſten ſozialiſliſche! Zeitungen der Ver. Staaten, den Call“ in N. Hork und den Leader“ in Milwautee einge ſchlagen worden iſt. Durch neuere Zuſätze zum Spionagege hat der Kongreß die Befugniſſe des Genet poſtmeiſters dahin erweitert, daß er auf eine ihm genügend erſcheinenden Beweis hin, eine Perſon sder Füma die Poſt unter letzung der Verfügungen des Spionagegeſe benutzt, die an ſie gerichtete Poſt zurückha! und an den Abſender zurückſchicken darf. Diele Maßregel läuft darauf hinaus, daß Druckerei, die verräteriſche Literatur druckt, ſchloſſen, und jede Perſon, die ſie verbre aus dem Geſchäftsleben ausgeſchloſſen wer kann, ohne daß irgendein gerichtliches Verfſah 10 000 Kronen beitragen. — E ² e Der Afkiltent. 22] Preisgekrönter Roman von Vertolb ([Fertſetzung.] „Es kann ſein, Herr Geheimrat,“ erwiderte Traut mit heißem, roten Kopf;„mir iſt gar nicht recht wohl, es ſchwimmt mir alles vor Augen.“ „Dummes Zeug, jetzt fangen Sie mir mir keine Geſchichten an, Sie iſt doch ſonſt leidlich vernünftig. In einer Viertelſtunde bringen Sie mir ein genießbares Getränk und dann mag Sie meinetwegen ins Bett kriechen, ich glaube, heute nacht werde ich auch etwas ſchlafen.“ So war der erſte Verſuch denn fehlge⸗ ſchlagen. Traut hatte nicht mehr als die vor⸗ geſchriebene Anzahl in den Tee gegoſſen und der Profeſſor merkte es ſofort,— auf dieſe Weiſe ging es alſo nicht und doch hatte Traut rade diesmal die Nachtruhe ſo nötig; ſie fahle ſich tatſächlich recht unwohl. Sie ſchloß kein Auge, obgleich der Kranke nur ein einziges Mal ſchellte, ein ſtartes Fieber ſtelltle ſich bei ihr ein, und am Morgen konnte die faſt kein Glied regen. Da der Profoſſor von fremder Hilfe abſolut nichts wiſſen wollte, ſah ſich Linda gezwungen, ine Pflege ſelbſt zu übernehmen, mit welcher Aberwindung, iſt unſchwer zu erraten. Was hatte die Arme in der Zeit zu dulden! 68 war, als ob es dem Kranken ein grauſames Vergnügen bereite, ſeine Frau zu peinigen. Nichts konnte ſie ihm recht machen, an allem halte er etwas auszuſetzen und kein Ausdruck daten au ſtark, lein Wort au bart, ſeine üble Bonin. b tee, Laune an der Unſchuldigen auszulaſſen, wobei er ſich auch in Rolands Gegenwart nicht den gerlugſten Zwang auferlegte. Oinda 5005 alles mit der Geduld eines Engels, und, obgleich ſie phyfiſch wie moraliſch beinahe erlag, verſäumte ſie doch niemals die geringſte ihrer Pflichten. Daneben erwies ſie der kranken Traut jeden Liebesdienſt, kochte ihre ſträutertee und rieb ihr die ſchmerzenden Glieder, denn die Alte hatte ihre eigene Kurmethode, in die ihr niemand dreinreden durfte. Saß ſie dann in ruhigen Augenblicken am Bette der Magd, ſo floſſen nicht ſelten ihre heißen Tränen,— ein ſolches Leben war ja beinahe unerträglich, und ſie hatte nicht mehr die Kraft, zu verbergen, was ſie litt. Was hätte es auch hier genützt! Niemand wußte ja ſo gut wie die Traut, wie es da unten zu⸗ ging, bei ihr fand die junge Frau wenigſtens den Troſt, ſich einmal von Herzen ausweinen zu können. Mit der ſteberglühenden Hand ſtreichelte die Alte liebkoſend das blonde Haar der jungen Frau. „Still, ſtill, armes Kind,“ flüſterte ſte tröſtend,„bald werde ich wieder aufſtehen, dann ſoll es ſchon beſſer werden, ich lann ja eher einen Puff vertragen.“ Sobald ſie dazu imſtande war, kroch ſie aus dem Bette, es fiel ihr ſchwer, die Füße wollten tabm fort, aber ſie war doch aufgeweſen, morgen würde es ſchon leichter gehen. Was lag denn da für ein Papier auf der Diele— ein Brief 2— den mußte Linda ver⸗ loren haben. Sie dam d Sacbreihen in die Hand; ohne im geringſten etwas Arges dabei zu denken, rein mechanſſch glitt ſie mit den Augen darüber hin: „Verehrte Fran! Ohne mir, wie ich glaube, zu viel einzu⸗ bilden, kann ich mir doch die Überzeugung nicht wegleugnen, daß ich in der Zeit, welche hin⸗ durch ſch in Ihrem Hauſe verkehren durfte, Ihnen etwas geworden und geweſen bin, ein aufrichtiger, teilnehmender und— ich darf es wohl ſagen— ſelbſtloſer Freund, der, ſo un⸗ ruhig und noch unabgeklärt er im allgemeinen ſein Leben führen mag, hier doch mit Energie und Unabläſſigteit ſich in das Innenleben eines andern Individuums(verzeihen Sie dieſen etwas zu naturhiſtoriſchen Ausdruck!) verſenkte und aus ſeiner Beobachtung heraus ſo weit wie nur irgend moglich riet— zu helfen war ja leider nur wenig! Aber auch Sie find mir viel ge⸗ weſen. Nicht nur, daß es mir ſelbſtperſtänd⸗ liche Befriedigung gewährte, nach Maßgabe meiner Kräfte hier Gutes üben zu können, habe ich auch in dem Verkehr mit Ihnen reichen Lohn gefunden und kann es nur— um einmal egoiſtiſch 4 sprechen, für die Entwickelung meines Gelſtes und meines ganzen Charakters bedauern, daß der milde und ſanfte Hauch Ihrer Lebensanſchauung, die doch wieder ſo be⸗ wunderungswirdigem Heroismus geſellt ift, mir fortan fehlen wird. Aber fehleu wird, fehlen muß er mir. So ſicher wir unſer beider dieſe ganze Zeit hindurch waren und ſein durften, ſo ſcheinen jetzt durch Ihre augenblicklich wohl etwas ſtärkere häus⸗ liche Bereiuazuune Stimmungen in nen out⸗ ſtattfinbet. e ftanden zu ſein, die mir für unſern weiteren Verkehr gefahrbrohend erſcheinen. Wenn i deshalb don jetzt an den Verkehr in Ihren Haufe aufgede und mich vorläufig ausschließ- lich als den wiſſenſchaftlichen Gehilfen Ihres Gatten betrachte, den aufs hoöchſte zu ver⸗ ehren ich jede Veranlaſſung habe, ſo bitte ich nur um eines: Wie es auch ſcheine g mag, zweifeln Sie nie an meiner innigſten Er⸗ gebenheit, deren Sie ſich dauernd verſichert halten und an die Sie im Notfalle ſtets ap⸗ pellieren dürfen, ſo lange ich die Ehre habe, der Aſſiſtent Ihres Herrn Gemahls zu ſein daß ich angenblicklich nicht anders handeln konnte, werden Sie nun verſtehen. R. M.“ Traut ſchüttelte verwundert den Kopf, ſie las den Brief wieder und wieder, ohne daß er ihr verſtändlich wurde; ſie verwahrte ihn unter ihrem Kiſſen und fiel endlich in fieberhaften Schlummer.. Roland hatte die Wirkung des Briefes auf Linda ziemlich richtig berechnet. War er ihr zur zugeſprochenen Löhne anzu⸗ bei der geſchloſſen und daß ihre Befreiung f zurückgezogen werden würde. Oreh freiheit“. heft der„Contemporary Review“ wird u. a. aus. N. 1 dieſe Weiſe be⸗ ſriedensfreundlichen William jeder Betrachtung der Sachlage das Unrecht klar 15 bisher als Freund und Berater nahe getreten, ſo bewunderte ſie ihn fetzt, weil er ihr fern blieb, um ein mögliches Unrecht an das ſie bisher noch nicht gedacht hatte. Er ſtellte die Gebote der Pflicht als unumſtößliche Grundſätze auf, und das machte ihn in ihren Augen verehrungswürdig; ſie ſah jetzt zu ihm auf, während ſie vorher neben ihm ſtehen konnte und ruhig die Stunden genoß, die er ihr geboten halte, um ſie der Einſamkeit zu entreißen. a Am Morgen hatte er ſeinen Brief noch einmal überleſen, beifällig magend.„Gen und zu vermeiden, Von Nah und Fern. Die ärztlichen Abteflungen ber waffen⸗ brüderlichen Vereinigung Veutſchland⸗Oſter⸗ reich⸗Ulngarn und der Türkei halten vom 21. bis 23. September in Budapeſt eine gemeinſame Tagung ab. Auch die Arzte wollen ihren Teil dazu beitragen, die Bande, die die einzelnen Völter verbinden, noch enger zu knüpfen und durch persönliche Beziehungen zu einem un⸗ zerreißbaren Netz zu geſtalten. Geltſame Zeitgenoſſen. furt a. M. iſt Bockenheimer Häuſer nicht ger Auwalzchatt eil ſoweit es ſich ur auch wegen fahrläſſiger Tötung. 400 Mark Numfaßß. Leipzig beſtell Es wurbe den Beſfitz nach ſechs einem Leipziger S r d ein Faß Rum für ihn in aufgefunden worden ſei. Hocherſteut Über das endliche Ein⸗ treffen des jetzt ſo wertvollen Rums, machte ſich der Gastwirt ſelbſt auf den Weg, um das Faß abzuholen. rollte etz an, machte aber leider die Entdeckung, es leer war. Jetzt ſoll nun der Gaſtwirt 400 Mark koſten und außerdem den Rum bezahlen, andere getrunken haben. Das intereſſanten Prozeß geben. Ein hartnäckiger Schlrichhändler. In Penig(Sachſen) wurden einem Zigarrenhändler von der Polizei 135 Pfund Außlandsſeife enommen. Der Mann beſitzt die? 15 in einer Zeitungsanzeige nicht nur über Beſchlagnahme luftig zu machen, f öffentlich eine Fortſetzung des S anzukündigen. Er läßt im 9 Inſerat los: 2 135 Pfund worden, und wieder!“ Das Holland Opfer gef 8 den Trümmern bar vor g kanal. letzten Tag der Zug de 5 die drei hinteren Wagen ſtehen, alle anderen ſtiß wurden teils ſtändig zer fand ſich auck ſoeben aus De worden waren. letzten Wa Tabak (Holland) und kerrüben twirt Nitteilung, von 87 Dag Daß Man Man daß 1 3 Lager⸗ den dürfte weggenom kaufe In Inzahl chland Sie gen und Kilogramm dienen. Ausbreitung der beſongders in geſchle 1 ſiſcherboot ein, le unterwegs wuren. r Wiederaufbau des Handtverks Kriege beſch t eingehend zen des Han . Zeit ndie benden Werk getan zu haben. 74 Cora ſaß auf dem Sof nung. Zu ſeiner ein güles im ngen Überraſchung war ſie auf einmal bei i erſchienen, und ob⸗ in ihrer eleganten Toilette nach aller⸗ Geſchmack blühend und morgenſriſch, höchſt ausſah, ſchien er doch über dieſen ner Beſuch keigaswegs entzückt, was ſich in feiner tühlen Begrüßung ziemlich deutlich aus brücke. „Nye, Herr D 5 ſie mit einem halb ſchmollenden, jalb ſchalkhaften Aufſchlag hrer buntlen Augen, z: ſeeuen ſich ja gar nicht, mich Rer zu ſehen.“ ö „Ehrlich geſtanden, nein,“ antwortete er, nicht eben freundlich.„Wollen Sie denn durchaus Ihren Ruf vernichten? Sie nehmen doch wirk⸗ lich zu wenig Rückſicht auf das Uneil der Welt.“ Sle verzog verächtlich den vollen roten Mund.„Was liegt mir barau.“ N Gelper gar nichts, aber es iſt dies ſehr un⸗ nicht gleich ſie In rei zalleten neue ktor,“ ſagte werkern die einen von 8 Schreiben Bewu ziſein, ö ben Rolands Woh⸗ haupt eine Tugend, die mir abgeht, ich muß werklichen Berufe angebracht erſcheint. es kann nicht erwünſcht ſein, daß nach dem Kriege viele Handwerker nach den Städten drängen, um ſich hier ſelbſtändig zu machen, während es auf dem Lande an Handwerkern fehlt. Schon vor dem Kriege machte ſich auf dem Lande ein erheblicher Mangel an Handwerkern verſchiebener Berufszweige geltend; nach dem Kriege werden zur Inſtanbſetzung der land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe zahlreiche Handwerker loh⸗ nende Beſchäftigung finden, und es iſt detzhalb von großem Wert Lande mit Handwerkern frühzeitig in die Wege ge⸗ ſeitet wird. Es iſt deshalb von einzelnen Hand⸗ chaß ung einc Niederlaſſungsnachweiſes ingeregt worden, und dieſer Gedanke verbient jeden⸗ falls Beachtung. 6———— Der Bogen von St. Mihiel. In ber Gegend von St Verdun, deſaßen wir ſchon ſeit der Zeit bald Beginn des Weltkrieges, als wir den Plan urchbrechung der ſtanzöſiſchen Beſeſtigungen rlinten an der L entlang der Maas igt im Laufe der J 5161 richlet fra nommen, hahen, Feinde ungeſtört, geſaßte? Mo Boge tom ztrocknung verdient, ſo komme nf r eeereer f an, in Sie legen es ud der Leut ich lege daß die Frage der Verſorgung des ö — f 17 Mihiel, zwiſchen Toul um ich werde mich tun arauf an, ich will 1 der Leine der And nicht aus nen etwas Wichtiges mitzuteilen.“ „Konnten Sie damit bis ich zu Ihnen kam?“ über Coras ſchönes Antlitz flog ein leiſer Schatten.„Sie ſcheinen gar nicht zu wiſſen, wie lange Sie ſich nicht bei mir ſehen ließen,“ rte ſie vorwurfsvoll.„Abwarten iſt über⸗ ſſen, handeln, die Dinge aufrütteln, denn einmal nun kein geduldiges, paſſives Ich hätte ſchreiben können, aber ich q ſchon ein halb Dutzend angefangener Briefe zerriſſen; ich mußte mit Ihnen ſprechen, Sie kamen nicht— und da bin ich nun. Wollen Sie mir die Tür weiſen?“ Roland ſah beine ſo aus, als hätte er dazu in jeder Hinſicht unwilllommen, nberdies wirk⸗ lich denn er hatte im Aufßtrage des Profeſſors einen ſehr dringenden Brief zu ſchreiben; N das exgemmſche Mädchen doch auch nicht. zwang ſich zu einem verbindschen Kacheln. „Nun, Fräulein Cora, da Sie einmal hier ſind, ſollen Sie auch Ihr Herz oueichtern. Sie müßſen mir aber gestalten, eine unaußſchtebbare Arbeit erſt zu erledigen; laſſen Sie ſich ſo ſtörend, Er lange in meiner beſcheidenen Sofagecke nieder, aber geradezu abweiſen konnte er ſie unbeachtet, ganz mit ihren Gedanken be⸗ ſchäftigt zäftig nicht übel Luft; Coras Beſuch war ihm artig teuter Arttlel, ber doch nur ſür einen eng be⸗ grenzten Kreis von vermögenden Leuten in Frage komme, nicht als Gegenſtand des täglichen Bedarfs, ſondern als Luxub artikel anzuſehen ſei. Das Urteil lautete demgemäß auf Freiſprechung auf Koſten der Staatßzkaſſe. Leipzig. Der bporſätzlichen Förderung ber Fabnenflucht hat ſich die Bäckergeſellenfrau Gertrud W. ſchulvig gemacht, deren Mann im Felde ſieht. Einen ſett längerer Zeit fahnenflüchtigen Soldaten hat ſie in ihrer Wohnung verborgen gehalten, bis dieſer ſchließlich von nachforſchenden Polizeibeamten gefunden wurde. Vom Schöffengericht wurde die W. zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. *. Lehmelſſer. in merkwürdiges„Nahrungzmittel'. Es iſt eine eigentümliche Erſcheinung, daß lehmige Erden, an ſich nicht beſonders appetitanreizend wirken dürften, als Nahrungs⸗ mittel vielfach eine gewiſſe Rolle ſpielen. Schon Alexander von Humboldt berichtete aus Sil amerika, ie am Orinoks wohnen Otto namentlich zur Rege chfang err raf 1 die Heeintre den deutſch worden unter bis drei vährend von twa fünf bis ſechs den eink auf 5 eee e e eee, wirklich nicht warten, 4 yälle will ich die Tü kommen.“ ſchloß ab, ſetzte ſich dann an ſeinen Schr tiſch und ließ die Feder ohne Pauſe über das Papier gleiten. Kokelt die Füße übereinandergeſchlagen, mehr liegend als ſitzend, ruhte Cora unterdes in den weichen Kiſſen dez Sofas. Ihre alut⸗ vollen Augen hatten einen finnende 187 verſchledene Albums und Prachtn ihr zur Seite auf einem kleinen Büchertiſch lagen, ließ Plötzlich klopfte ez. Cora ſchreckte empor, und da ſtand auch Roland ſchon neben ihr. Bebeutſam den Finger auf den Mund legend, ergriff er ihre Haud und führte ſie leiſe zu einem geraͤumigen Erker, den eine ſchwere Porthene von dem Haupigemach trennte. Er —* erſuchte ſte durch Zeichen, dort Platz zu nehmen; und mit einer 19 Gebärde des Schweigens ließ er die Falten des dunklen Vothanges niodenallen. Das Klopfen hatte ſich inzwiſchen wiederholt und Roland fragte, ehe er öffnete, wor da ſei. erweitern. Im„ Mois hei Im Wei bei ih⸗prakt 1 Wiehfutter aus Nadelholz. In der Zeit der Laubheugewinnung iſt es lehrreich, ſeſtzuſtellen, wie ſich andere Länder, die dieſelbe Futternot durchzumachen haben, über die be⸗ ſtehenden Schwierigkeiten hinwegſetzen. So eilt man aus Schweden mit, daß dort der Reichsverband der Landwirte im Begriff iſt, eine Fabrik in Betrieb zu ſetzen, um Viehſutter aus Nadelholz, ſogenanntes Tannenſchrotſutter, zu gewinnen. Sie ſoll vorläufig täglich 25 000 Kilogramm Schrot liefern; jedoch läßt ſich der Betrieb bei günſtigem Ausfall der Verſuche Es können Fichten, Tannen, Kiefern verarbeitet werden. Die und Wachholder Büſche werden zerhackt, gehen dann durch einen Reiſigzermalmer und werden ſchließlich gemahlen. Das Erzeugnis läuft durch ein Trockengerät und wird einem Reinisungsverfahren unterworfen, wobei Terpentin und Ol ausgezogen werden. Das ſo gewonnene Tannenſchrotbrot wird von Pferden und Rindern gern genommen; es kann „unvermiſcht verfüttert werden, beſſer iſt es aber, es als Miſchfutter z. B. mit Melaſſe zu ver⸗ wenden. Der Preis ſoll in Schweden nicht als der Heupreis ſein. zin Eiſenbahnboot. Ein Wiener Inge⸗ 4 Eiſenbahn bezeichnetes Fahr⸗ it, das gleichzeitig als Eiſe bahn⸗ erfahrzeug gedacht iſt und dem Güter⸗ Umladung auf ſolchen Strecken denen Eisenbahnen mit Flüſſen abwechſeln. Auf den Schienen hot als vierachſiger Güterwagen ˖ Tonnen Tragfähigkeit, der in erzug eingeſtellt werden oder aber, eingebautem Motor verſehen, auch ſahren und dabei andere, gleich⸗ ige ſchleppen kann. Nach dem ägergeſtells kann das Boot eigener Kraft fahren und Boote ſchleppen. Beim Übergang auf Eiſenbahngeleiſe fährt das Boot im Waſſer Drehgeſtell, und dann entweder mit oder durch eine Lokomotſpe ge— aus dem Waſſer heraus. Beobachtungen beim Angeln. Manch⸗ beim Angeln gar nicht klappen. Vorausſetzungen für einen„guten gegeben ſcheinen und der Nachbar e ganze Menge gefangen hat. Die jegt, wie ein erfahrener Angler erzählt, 1 weil ſcheinbar neben⸗ Es da rege Mißtrauen der es zu ahnen, geweckt es Betreten des Ufers Zeit ſämtliche Fuche, je Stellung bei ſteil⸗ Dabei erhohen ſie in als N Lt handelt ſich genſtand, ſſen Anblick ann, und dann teilt ſich Stoß und jede noch ſo ge— Waſſer mit ten der im Waſſer ſpiegelt, iſt meiſtens jede Hoffnung umſonſt. Der Schatten muß daher ts im icken kann man das Uſer entwe nur oder Uſer liegen; er hart am N nenn rr Nr ,nur. 7 44 D N el 1 Ee. upfinden, dir bleibt Geiſt denken geb es wird beleben Paul Hehſe ECC * entgegnete Roland me t gemäß und hloß auf, iſche en Blick d rdnunk „Entſchuldigen Sie,“ empfing der wird ſo oſt in unwillkom⸗ der Arbeit gehindert, ) iſt, fich zu ſichern.“ eiten? da komme ich doch wohl Doktor „man daß es ungelegen,“ ſagte Brennecke zögernd. Sie nichts dagegen haben, ſo deende Nonn „ t un ich ſchnell einen Brief,“ erwiderte Roland,„es fehlen nur noch drei Worte. Der Geheimrat hat mir die ſchleunige Erledigung auf die Seele ge— bunden.“ „Bitte ſehr! lange aufhalten.“ Roland ſchrieb mit flüchtiger Hand noch ein ubrigens werde ich Sie nicht paar Zeilen, ſchloß den Bogen in ein Kuvert, klingelte ſeiner Bedienung und übergab den Bri zur Beſorgung. „Sy jetzt ſtehe ich zu Dienſten,“ ſagte er. Wenn Cora in ihrem Berſteck ungeduldig wurde, ſo ſchadete das gar nichts: mochte ſte nun aus⸗ halten und die Folgen ihrer Unbef tragen. Ihr Geheimrat ſcheint ja wieder kraut zu ſein, bemerkte Brennecke, an den N anknüp feud. A 2 Gortſetzung folgt.)