ger⸗ Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Auzeiger Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins- Anzeiger Dienstag, Donnerstag n. Samstag. f 0 a 1 monatlich 90 i en gehn, Amts latt der Großh. Bürgermeiſterei durch die Poſt pro Quartal 2.08 Anzeigenpreiſe: N 1 Lokale Inſerate die einſpaltige Petit Viernheim geile 25 Pfg., auswärtige 30 Pfg. Reklamen im Textteil 80 Pfg. renne auswärts 25% Teuerungszuſchlag. Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Euthält alle amtlichen Bekauntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei 5 110 f Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der eilagen: Sonntagsblatt, Wand-] Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei kalender und Fahrplan. Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. 2228 e Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. ——— M116 Fee ene. Donnerstag, den 3. Oktober Peace a. M. 1918 Amt Frankfurt a. M. —. ² w] 7˙¾»sꝛ— ͤ. 70 — 5 a Ann 5 Leſt und befolgt die 2 n. Kundgebungen eee eee eee, eee. Das Verhalten der Jugend gibt neuer— 1 8: dings in ſteigendem Maße zu Klagen Anlaß. Die Be⸗ Kein Beſinnen und kein Zagen, 9 Wich 8 Jeder muß heut' etwas wagen; Soll der Weltkrieg baldigſt enden, 2 E — U —* — Gebe Geld mit vollen Händen, 4 1 1 L . * hörden ſehen ſich deshalb veranlaßt, ihre früher ſchon veröffentlichten Anordnungen in Erinnerung zu bringen und darauf hinzuweiſen, daß das zweckloſe Verweilen von Kindern auf der Straße und auf Plätzen ohne Begleitung Erwachſener nach 7 Uhr abends v erbo⸗ ten iſt und ebenſo die Abgabe von Zigarren, Zigaret⸗ ten und Tabak. Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt, daß das — — . CLLLLL —— Denn, kommt Dir der Feind in's Haus, Räumt er Hab und Gut heraus. ——.— —. — U . ir 8 5 5 1 N U. 5 zeug in vier Stunden zufückgelegt werden könnten, während bi Verhalten eines Teils der Straßenjugend bei Gelegenheit Eiſenbahn für 447 Kilometer rund elf Stunden braucht. 1 N. von Fliegeralarmen beſonderen Unwillen erregen müſſe. llohlene Möbel. Eine Familie in Berlin dingte en N 9 he Weit entfernt, bei Nahalarm die gebotene Deckung neues Dienſtmädchen. Am nächſten Tage ging die Maid zu einen . N 5 MN. ſuchen N Möbelhändler und — S uni in in i u N NN NN Nx EWEE ITE 1 1 1 7 De ul„.! 5 1 jſehaufte Rr“ gafFamte W̃᷑ jaseinrich— ſuchen, ſcharten ſich Kinder und halbwüchſige an del 5 r und ene,„ihr geſamte Wohnungseſnrich 2 0 tung, worauf ſie ſſch An Möbelhär ein eld von 2000 Mart geben ließ öhökung der Ekarſchtung auf eine . b 6 gewöhnlich abweſend war. Em gsamt teilt mit, daß infolge der ileiſchloſen Wochen freche Beläſtigung Erwachſener ſei nachgerad 2 gerade eine al il der Möhel w ſchon verladen, als die Herrſchaft zurück geworden. 1. 8 1 2 5. 2 0 a 1 l eitig die führ veih rn konnte. Das 50 000 Kühe in jeder Woche im Reich erhalten bleiben. tägliche Erſcheinuns tig die Abfuhr veihindern konnte. Das — Keine Weinhöchſtpreiſe in der Pfalz. In ſich untereinander mit Redensartei 1 1 Straßenecken zuſammen, um das Herannahen der Flie — Schonung des Viehſtands. Das Kriegsernäh⸗ ger mit lautem Hurrageſchrei zu begrüßen. Auch Jar Vel iche ig mat ate ne ich 1 J 5 1 1 N 8 N dee aun e uſtadt a. H. fand eine Verſammlung von Vertretern die au Gemeinheit und Rohheit überhaupt nicht mehr ſſt eizer Gef lſchaft von Kettenhändl Nauf die Sur gabe inintereſſenten ſtatt, in der Oberregierungsrat zu überbieten ſeien. Mit polizeilichen Maßregeln allein! die ein großes Lager unrechtmäßig erworbener Waren angehäuft 0 nchen mitteilte, die Regierung ſehe ſich, nachdem werde in dieſer Hinſicht freilich nicht viel an db batten. um es fetzt e. rpreſſen los zuſchlagen. Bis ſeßt ißen und Heſſen die Höchſtpreiſe für Weine abgelehnt] ſein, hier müſſe an die auſtändige Geſinnung und das ene e e en ee n 1195 905 in, außerſtande, ſolche in Bayern einzuführen. Die Pfli htgefühl der Eltern appelliert werden. Olivenöl, 20000 Nollen, Keut Scamerſeiſe. 2000 Kilo Natron 5 ö 2 S Waſch 1. 603 10e a Kilo Natron⸗ Verſammlung einigte ſich dahin, daß Verſteigerungen von— Kein Schreibpapier an Kriegsgefangen lauge, 300 Meter ntuche, für 40600 Mark Herrentuche 1 ˖ 3 Weinmoſt verboten werden ſollen, während alter in Fraukreich ſenden. Wie feſtgeſtellt wurde, iefert] und Seidenſtoſſe und andere Waren beſchtagnah ie Polizet verſteigert werden darf.— Die Weinpreiſe ſteigen 13 . N ee e e 86 D 4 glaubt daß die Geſellſchaft no weitere Lager angelegt i die franzöſiſche Zenſur an deutſche Kriegegeſange ne ge⸗ hal noch andauernd. Für ein Logel(40 Liter) Trauben⸗ richtete Sendungen von unbeſchriebenem Briefpapier i Aus dem Koffer eines Dichters. Dem Dichter Kart Voll⸗ maiſche leichten Weins der neuen Ernte werden 250 bis unbeſchriebenen Poſtkarten deutſchen und öſterreichiſchen Pm[ler iſt, ſo teilt die Sta.“ mit, in Zürich ein Hand⸗ Mark bezahlt, in Ungſtein wurden für ein Fuder Urſprungs nicht mehr aus. Der gleichen Behandlung koffer abhanden gekommen, um deſſen Jihalt er bitter klagt. i Weinmoſt 10000 Mk. bezahlt, in N ſen auch Schreibhefte, Notizbücher und derglei⸗ e refteneenenee pon züccher Blatt ein roc def kcher ahm nigsbach kaufte ein Mainzer Händler Portugieſer⸗Moſt Um größere Mengen von Papier nicht unnötig r tatig des offers düer Reiten eds o 195 zu 9500 Mk. das Fuder, verſchiedene Private bezahlten[dem deutſchen Wirtſchaftsleben zu entziehen, iſt An⸗ bas enthiel⸗ er Koffer des Dichters:„Verſchiedene antike Stoffe, 9000 Mk. f 1 ordnung getroffen worden, daß alle derartigen Sen⸗ vor allem ein auffallend große(fünf Meter mug wel e ciaſgranung der Jisgerenngeoekon, dien wude nich zuin better weten. bac ted dee dabelndehe dan, Poe— gba Binde Aus Mannheim wird gemeldet? Mit Wirkung vom bet Jabrbuchs für Pfychoanalhſel“ 0 vom 1. November wird das Verarbeitungskontingent für„5 Als erſte Schulinſpentorin in Oeſterteich iſt Frau Benn⸗ die Zigarrenfabriken von vierzig auf zwanzig Prozent. icht K d al dorff berufen worden. Sie ſoll die körperliche Erziehung der herabgeſe gt. 121 5 b ö U ſo en 1 ö Mädchen in den Schulen überwache 5 Eine Fälſchung. Amtlich wird bekannt gegeben, 1 5 1 9 in qua en, Ein franzöſiſchts Todesurteil. Das Kriegsgericht in Lyon daß das(von uns ſchon erwähnte) Flugblatt, das Süd⸗ 2 0 dicht die Seinde zählen 5 ate dall ele eiten. 8 ee n neee deutſchland und beſonders Bayern gegen Preußen auf⸗ Liens ſoll geſtanden haben. Iingolänten gitate von der e 181. ö 8. 13. ſtil in St. Etienne unter den Arbeitern verbreitete, von der ſpauiſchen en ſollte und das die Unterſchriften bekannter Män⸗ 10 e ſtill, Grenze eingeführt zu haben. 0 a zer aus dem Preußenbund, dem Bund der Kaiſertreuen as die 5 111 oo οοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοhg und dem Alldeutſchen Verband trug, eine gemeine Fäl⸗ 1 Stunde will! 8 5 7 i a 8 g iſt. Nach den Fälſchern wird gefahndet. Zeichne die Neunte! 8 Alles — Iſt ein Pferd Gegenſtand des täglichen Weſten. darfs? Vor einiger Zeit war der Händler Karl 23 zieger von Krumbach in Baden vom Schöffengericht r Vermiſchtes 8 d 8 1 5 Meßkirch wegen übermäßiger Preisſteigerung beim Wie⸗ N nische 85 8 Und ve 0 9 8 der⸗Verkauf eines von ihm gekauften Pferdes zu 500 f Frauen- und Kinderarbeit im Kriege, dach 75 0 en der Soooooοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοο οοο οοο Mark Gel durtei d ie eingelegte Be⸗ breußiſchen Gewerbei ektion für das Jahr 1917 hat trotz des deen Ge terſe ned erben, fen öde enocgale een dee ae Heine de ee a ge a l,„ b dee, — 150 N + 7 7 0 30 8 2 1 1 2** 2 1 Orts 1 3 E Schwe 20 5 4 Tillung erkannte das Landgericht Konſtanz, da nein Inen nur wenig abgenommen. Sie iſt von 3633 618 im Jahre. e as Orb romeher. in Deum Dttsborſtcher det erd kein Gegenſtand des täglichen Bedarfs im Sinne 1613 auf 390 711 im Jahre 1017 zurückgegangen, alſo mur ee e a Aren dend aßen Tpurguſ der Beſtimmungen gegen den Kriegswucher ſei? Riege? um 38 v. J., aber en die Stelle des arnachſenen müll worden. Gerlikon zählt etwa 300 Einwohner. We 101 ö e freigeſproche n ieſe teil legt Arbeiters ſi ie Frauen u jugendlichen Arbeiter getreten. n rlikon zahlt ewa 30%. merk. 1. wurde daher freigeſprochen. 5 Gegen dieſes Urteil legte e d de en dan Adaſtdlen Preußen 11925 195 Labensmitteldiebe. Bei der bayerischen Lebensmittelſtelle in bie Staatsanwaltſchaft Berufung ein, das Oberlandes⸗ erwachſene Männer(über 18 Jahre) beſchäftigt, 1917 hingegen München hat ein als Lagerverwalter angeſtellter italieniſcher gericht trat der Auffaſſung des Staatsanwalts bei rund 1 956 202. Dagegen ist im gleichen Jeitraum die Jahl der] Kan mand, der inzwiſchen das deuiſche Slaatsbüngernacht er. und verwies die Sache zu nochmaliger Verhandlung erwachſenen. Frauen von 687 734 auf 1 fil Sechs worten hat, 8 ebſtähle 19 ſrüßten wunfang aaa Schleich . geri Die Strafk er r zum zuglei iſt die Zahl der jungen Leute beiderlei Geſchiechts die Waren waggonweiſe meiſt nach Rorddeulſchlanne hleich⸗ an das Landgericht. Die Strafkammer hat aber zum ü Ae bon 1 Jul anten von 280 44 der 927 90 ange. händler zu hohen Pleiſen verkauft. Drei waitere Italiener, zweitenmal mit der Begründung, daß der Angeklagte habe wachſen. Die Zahl der erwachſenen Arbeiter hat ſich demnach[die in München Geſchäfte betreſben, ſind an dem Verbrechen , Zweifel ſein können, ob ein Pferd Gegeuſtand des um 705 950 oder 26,5 v. H. vermindert, während gleichzeitig] beteiligt.— Wir möchten nur wiſſen, ob in Rom auch Oeutſche 2 2 2 2 2 2 2 2 des täalichen Bedards lei 5 die Zahl der über 18 Jahre alten Arbeiterinnen um 552 859 als Lagerverwalter der öffentlichen Lebensmittelverſorgung ange— 100 955 5 9 1090 er 8 je der Jugendlicher 47 756 oder 70 v. H. ſtellt würden. esd dess de sees ds ebe eeesb sse geerses gesessen sees erer gebs oder 80,4 v. H die der Jugend lichen um 17 756 oder“ 9 ſtel würden zugt deln dert hat. 15 en iſt, daß 1 el een 1 ae A Eſſen wurden 30 feen ad aueh ver⸗ eis Arme It gie ene 7 von Kindern unter 14 Jahren zugenommen hat. 1913 ware aftet, die große Mengen von Seidenſtoffen und andere Waren 9 e er, g gettobien hatten. Bisher iſt es gelungen, Waren im Werte e e N 2 von 25 000 Mark wieder herbeizuſchaffen. Unſee Feinde müſſen ſagen:. 2 2 ö Schiebungen. Die Polizet in Poſen iſt großen Schiebungen „Deutſchland iſt doch nie zu ſchlagen!“ 5 N N von Spiritus auf die Spur gekommen. Unter den Verhafteten au besbesbsdeseedsesesesssesesesse es- cee cve t e, 4. 7 befindet ſich der Rocht anwalt C ohn und deſſen Wirtſchafterim. e. N 8 8 Der Schiebergewinn beläuft ſich auf einige Millionen Mark. — Eicheln und Roßkaſtanien. Die Eicheln ,,. sn Frank furt. M. benen umfangreſche Unterſchke⸗ 5 77 1„ KN! NM N 15. a 72. N gungen ſtaatlicher Kohlen, die für die Bahnverwaltung be⸗ finden nicht nur als Viehfutter, ſondern namentlich auch* 7 1 8 N. ftimnt waren, ſtaltgefunden. In den letzten Monaten allein ſin der Kaffee⸗Erſatz⸗Induſtrie Verwendung. Sie kre⸗, 16 ö N find etwa 60 Wagen Kohlen verſchoben worden. An den Be⸗ ten in dieſer für vollwertigere Nahrungs- und Futtermit⸗ 1 e 0, hetrügereien iſt auch ein höherer Eiß tel, als Roggen und Gerſte, ein und machen ſolche in er⸗ NA, bereits verhaftet iſt. 5 a höhtem Maße für die menſchliche Ernährung und als Fut⸗ N 1 i% er. Häaptling des Mafia⸗Vundes geſtondd. 9985 Na termittel frei. Die Roßkaſtanien dienen zunächſt ur ,, 5 e der zeit et ig Feng die Pete de Herſtellung von Speiſeöl und werden hiernach entbit⸗ e 2, förmlich organiſiett hat, Abg. Paſizzoßo, iſt in Palermo ge⸗ tert, wobei ein zur Seifenfabrikation und für andere N, ſtorben. Er hat ein Wermögen von 30 Millionen Lire Wert techniſche Zwecke geeignetes Material abfällt. Das enk⸗ 5 N ö interlaſſen. Ja, die Spitzbuberei ernährt ihten Mann. f bitterte Roßkaſtanienmehl findet entweder als Nahrungs- F, Die Grippe iſt in ganz Frankreich noch ſehr ſtark werbrettet. mittel oder zur Herſtellung von Glyzerinerſatz Verwen⸗ eee we c e e bia dere e e dung. Glhzerinerſatz iſt der Kriegsinduſtrie für Brems- 185 g e 8 a a 100 1 von eee Das Einſammeln 10 eee 8„ Eicheln und Roßkaſtanien wird von der Reichs üttermittel⸗ 0 Priefkaſten ſelle Geld aebi, Berlin W. 35, der noch 8884 Kinder air indpaſ diese B e N f zwieſtaſtel. n ieee d Weiſe betrieben daß in allen Lau⸗ 05 n 00 a de ſnüchſten Tagen eine K e. 105 1 0 Geſchent für Ihr Patenkind besteilen Hauptaufkäufer beſtellt ſind, die ihrerſeits wie⸗ dänische petoerkehrsgeſeliſchaft mit einem vorlaufig in Aus⸗ ban erlegen Sie am beſten bei einer Sparkaſſe in neuer her für die einzelnen Bezirke ihres Ankaufsgebiets Unter⸗ bh genommenen Atktſeütkapltal von 3 Milltonen Kronen gegriin:⸗ Aliegsauleihe. 19 0 1 i knkäufer einſetzen. Die Ankäufer der Reichsfuttermittel⸗ et werden. Der Zweck iſt die Errichtung eines dauernden Poſt. Turnverein in UI. Es iſt ein guter Gedanke. daß i i ie derzei i„ verkehrs Kopenhagens mit Berlin, London, Gotenburg und Sie d Erlös des am Son ſtattſindenden Fuß ball⸗ n für die Früchte die derzeit geltenden Höchſt Christ pig 9055 0 ü auch dle Beförderung von Perſonen. 5 5. 55 1 1 ee ee reiſe zu ahlen: für waldfriſche, ſchalentrockene Ei⸗ Ibeſchränktem Maße geplant. Die Enlfernung Nopenhagen-Ber⸗ Vet e e 6 1 anzulegen heln G., für Roßtaſtanien 5 Mk. für den Zentner iin betrödt auf dem Pultwene 350 Kilometer, die mit dem Flua⸗ ken. Ihr Beiſpiel verdient Nachahmung. * n eee enbahnbeamter beteiligt, der LLL 1e ge⸗ 254 eee ee rr Sine neue Kanzlerrede. Im Fortgange der Beratungen des Haupt⸗ ausſchuſſes des Reichstages ergriff der Reichs⸗ kanzler das Wort zu folgenden Ausführungen: „Die Beſchwerden, die von allen Reduern gegen die Handhabung der Zenſur und des Vereins⸗ und Verſammlungsrechts geltend ge⸗ macht ſind, müſſen von mir zu einem erheb⸗ lichen Umfange als begründet anerlannt werden. Wenn allgemein in gewiſſen Korpsbezirken Ver⸗ bote ergangen ſind, daß in Verſammlungen nicht über die Wahlrechtsvorlage geſprochen werden darf, und zwar weder von Freunden noch von Gegnern der Vorlage, ſo iſt dies ein nicht haltbarer Zuſtand, der übrigens inzwiſchen ſchon durch einen Erlaß des Ober⸗Militär⸗ Befehlshabers beſeitigt iſt. Nach der Lage der Geſetzgebung und der zu deren Ausführung ergangenen Verord⸗ Zivilbehoͤrden der Bundesſtaaten zurzeit nicht in der Lage, durch Vorſtellungen und Dar⸗ legungen ihrer Auffaſſong eine Einwirkung auf die zur Entſcheidung allein befugten militäriſchen Stellen auszuüben. An den materiellen Be⸗ ſugniſſen, die das Belagerungszuſtandgeſetz der * vollziehenden Gewalt überträgt, kann nach meiner Überzeugung in Deutſchland ebenſo wenig gerüttelt werden, wie dies in den übrigen lriegſührenden Staaten, ja, ſogar in den neutralen Staaten, auf Grund älterer oder für den Kriegsfall beſonders erlaſſener Geſetze geſchieht. Der Krieg bringt es mit ſich, daß den Be⸗ hoͤrden außerordentliche Vollmachten zur Auf⸗ rechterhaltung von Ruhe und Ordnung über⸗ tagen werden müſſen. Dagegen habe ich mich unter dem Eindruck einiger beſonders empfind⸗ licher Vorkommniſſe der letzten Zeit davon über⸗ zeugt, daß bei der langen Dauer des Krieges in der Handhabung Polizeimachten auf dem Gebiet der Zenſur und des Vereins- und Verſammlungsrechts weſent⸗ liche Anderungen eintreten müſſen. getreten, die zu dieſem Ziele führen konnen; an ſich erſcheinen wohl als die nächſtliegenden folgende: die die Zufländigkeit der Militärbefehlshaber entſprechend eingeſchränkt wird oder eine Ande⸗ rung der beſtehenden Geſetzgebung in der Richtung, daß die den militäriſchen Inſtanzen ſeither allein zugewieſenen Aufgaben je nach deren Charakter zwischen dieſen und den in Friedenszeiten berufenen bürgerlichen Behörden geteilt werden, oder endlich die Einführung aus⸗ reichender bürgerlicher Elemente in die letztlich zur Entſcheidung berufenen militäriſchen Stellen. Ich bin noch nicht in der Lage, anzugeben, welcher der hier angedeuteten einzuſchlagenden Wege am ſicherſten zum Ziele führt. Seien Sie 0 aber versichert, meine Herren, daß bis zu Ihrem nächſten Zuſammentritt im November eine allen berechtigten Klagen entſprechende Anderung in die Wege geleitet ſein wird.“ Nach dieſer Anſprache des Kanzlers wurden die Beratungen fortgeſetzt. Abg. Graf Weſtarp(konſ.): Verſtimmung und Kleinmut gehen über das berechtigte Maß weit hinaus. In landwirtſchaftlichen Kreisen beruht die Verſtimmung auf der Zwangswirt⸗ ſchaft, die nach dem Diktat der Gewerlſchaften geführt wird. Für die Durchſuchungen jeder Rechtsſchuz. Nach unſerer Meinung wirkt das Drängen nach Demokrauſierung kriegs— verlängernd. Wie kommt die Sozjalbemokralie ſehlt dazu, für ihren Eintritt in die Reglerung De⸗ n dazu dingungen zu ſtellen? Wer hat ſie den. aufgefordert? Wir lehnen grundſätzlich Parlamentariſierung ab, namentlich al ſetzt, weil ſie unſere Feinde würde. Wir würden damit auf die Ebene des Friedens um jeden raten, und das iſt das Bedenlliche. Schrüt auf der Bahn war die Friedensnote Oſlerreich⸗Ungarns. Aber auch ſchon Staats— ſekretär Solf und Vizekanzler ſich auf die ſchiefe Ebene des Verzichtes begeben. Wir halten hinſichtlich Belgiens und Kriegsentſchädigung an Stellungnahme feſt. Kein Verzicht Der Afriſtent. 27] Preisgekrönter Rom yy Der Und Linda? 2 ſein Vorwurf, entgeifte a dort geſchrieben ſtand, ſenkte ſie ihr Haupt wie der Kelch einer gebrochenen Blume, ſie glich einer tödlich Kranken, die an tiefer ge⸗ heimer Wunde ſtill verblutete. Die Kraft zu denken, der Wille zu leben fehlte ihr. Tage⸗ lang ſchleppte ſie ſich hin, ohne ein Wort zu reden, einen Biſſen zu genießen, mechaniſch ver⸗ Achtete ſie die gewohnten Handgriffe, ſtand ſie auf und legte ſich nieder. Stundenlang ſaß ſte im Garten und blickte trockenen Auges regungslos in die leiſe rauſchen⸗ den Fluten des Rheins. Suchte Traut ſie hier und redete ihr freundlich zu, ſo ſah ſie verſtändnislos auf und es dauerte immer eine ganze Weile, bis ſie begriff, was die Alte wollte. Dann ließ ſie ſich geduldig ins Haus führen, um ſich dort völlig apathiſch wieder irgendwo niederzulsſſen. Nie kam ein Laut der Rage über ihre Lippen, keine Träne linderte ihr tiefes Weh, nur aus den eingeſunkenen Augen ſprach ein Jammer, der Traut ins Herz ſchnitt. Das alſo war die Folge des Schreibens, das vom Herrn Doktor gekommen war, von dem ſich Traut ſo viel verſprochen hatte! Wenn ſie nur wenigſtens gewußt hätte, was darin ſtand, aber ſo viel ſie auch ſuchte, ſie zund den Brief nicht. dann N N f größten Teil der Rede des Vhekanzlers find nungen find der Reichskanzler und die oberſten Verlauf der Ausſprache hat unſeren Wunſch dieſer außerordentlichen Wir ſind in die Erwägung der verſchiedenen Wege ein⸗ einer unſerer bisherigen bringt uns .... einen Zeit, an die Parlamentariſierung heranzugehen. Wenn 7 1 lich Belgiens muß die Regierung volle Ent⸗ ſchaͤdigung daß der Reichskanzler die alten falſchen An⸗ ſchauungen hat. Wir flamiſche heit zu ſchützen. Regierung zurückhaltend hat uns daß Wort berührt, daß 0 dem Frieden auch nur einen Schritt näher. Der Feind muß gezwungen werden, unſere Staats⸗ notwendigkeiten anzuerkennen. Ein Schritt auf der ſchieſen Ebene iſt auch die Forderung einer Autonomie für Elſaß⸗Lothringen. Auch das wäre ein Entgegenkommen gegen die Wünſche des Auslandes. Jetzt geht es nicht um einzelne Kriegsziele, ſondern um den Schutz von Heimat und Heer. Darin aber ſind wir alle einig. Abg. Freiherr v. Gamp(D. Fr.): Wir be⸗ dauern die Einberufung des Ausſchuſſes, die wir nicht für nützlich halten. In der Frage der Parlamentariſierung hat der Vizepräsident des preußiſchen Staatsminiſteriums jongliert. Was will man denn eigentlich? Man muß doch die Verfaſſung beachten. Ein Weltkrieg iſt nicht die Zeit, um die Rechte des Parlamentes zu er⸗ weitern. In den feindlichen Landern hat man umgekehrt Diktaturen geſchaffen. Mit dem wir einverſtanden. Abg. Ledebour(U. Soz.): Auch wir ſind mit der Einberufung dez Außſchuſſes nicht zu⸗ frieden, wir hätten es lieber geſehen, wenn der Reichstag ſelbſt zuſammengetreten wäre. Der verſtärkt. Die Parteien find in einer Mauſerung ihrer Anſchauungen begriffen, auch die Kon⸗ ſervativen reden ſa jetzt vom Berteidigungskrieg. Die Lage iſt völlig ungeklärt, und deshalb muß der Reſchstag zuſammenkommen. Wir ſtellen entſprechenden Antrag. Ez iſt höͤchſte Graf Hertling ſeine Pflicht ſo paßt er nicht auf ſeinen Platz. wenig Hinſicht⸗ ennt, gewähren. Es iſt verwunderlich, über Belgien wieder aufgewärmt r haben gar keine Veranlaſſung, bie Mehrheit gegen die walloniſche Minder⸗ Abg. Dr. Seyda(Pole): Wir ſtehen der gegenüber. Deutſchland in der Behandlung völkiſcher Minderheiten ein ruhiges Gewiſſen habe. Ein Eingriſf der Kommandogewalt durch einer und an das Verbot für di 4 l 8 dogewalt, d Ukraine Wir erinnern an das 2 Privatſchulen zu unterhalten. Die wäre beſſer bei Rußland geblieben Polen, Grundlagen für einen dauernden Frieden ſind ——— ů— in den Ver. Staaten zum Teil wohl v. Payer hatlen O 6 im Oſten nicht gelegt worden. r— 1 4 ee Amerikas Schiffbau. Immer wachſen de Schwierigkeiten. Wenn der amerikaniſche Schiffbau wirklich das leiſten würde, was nach den prahleriſchen Außerungen der amerikaniſchen Staatsmänner und der Preſſe von ihm angeblich zu erwarten iſt, dann würde er tatſächlich eine großartige Leiſtung darſtellen. Glücklicherweiſe wird auch n ſo heiß gegeſſen, wie gekocht, und mit großen Worten allein kann man auch dort keine Schiffe bauen. Man hat zwar eine ganze Reihe von Werſten gebaut und eingerichtet. Aber damit iſt noch nicht das nötige Material zum Bau aller geplanten Schiffe vorhanden. Trotz aller Organi⸗ ation fehlt es drüben an Schiffé platten. her konnte man noch von den Vorräten bauen, und ſo haben die Ver. Staaten Mia 18 Und die anderen Verbandsmächte nach der New Porker Evening Poſt, im erſten 21 Millionen Tonnen Stahl verbraucht Halbjahr r 1918 „währe bekannte Erzengungsmenge 81 Blatte bisher en 16 die höchſte demſelben Tonnen war. lionen Schiffs bleche „ Die Knappheit für iſt nach dem gleichen Blatt derartig, daß man auch ſtärken D ſchieſe Preis ge⸗ erſte n Außerdem eneiguchen Maßregeln übergehen inzwiſchen laut„Ir 1 donmonger, nan beabſicht und will. find näher ſeſtgelegt, denn Verwendung von Stahl cht unbedingt 70 wird die ÜUberſahme der K und Stahlvorräte der kleinen den Mangel in abſehbarer Zeit zu beſeitigen, bleibt abzuwar Noch bedeutender iſt indeſſen der Mangel ſeln und Maſchinen, den die New N neee—— 49——.— 4 r eee. ein Gott, wie ſoll das enden?“ ſe die ralloſe Alte ein über das andere Mal. 9. Quer über den Markiplatz kam mit Schritten der hhulamtskandfdat Möller 30 ilig hatte ihn ſicher noch kein Meuſch laufen ſehen; wie ein emwind ſauſte er zur Apothe herein und es fehlte nicht viel, ſo wäre er Herrn ecke, der hinter ſeinem Pult hervor ver⸗ iglich lächelte, um den Hals gefallen. „Nu nn, was iſt denn los?“ rief der )eker erſtaunt. Sie haben doch nicht ir eine Anſtellung erhalten 2 Sie ſtrahlen ja förmlich.“ „Eine Anſtellung 9 O nein, wo denken Sie hin! So raſch geht das nicht.“ „Iſt Ihnen denn vielleicht ein Millionen⸗Onkel in Amerika geſtorben?“ „Beinahe haben Sie's erraten.“ „Warum nicht gar?“ „Im Ernſt, etwas Derartiges iſt mir paſſtert, ich kann es ſelber noch kaum glauben.“ Aber Mann Gottes, ſo rücken Sie doch mit der Sprache heraus!“ „Ich habe zwanzigtauſend Taler gewonnen.“ „Alle Wetter! Da gratuliere ich von Herzen.“ „Und Sie fragen garnicht, wie ich dazu komme? Da ſch doch grundſätzlich nicht in der Lotterie ſpfele.“ „Den Semen ſchenkt's der Herr im Schlafe, aber da bin ich doch werklich neu⸗ gierig.“ ke Peinlich 8 [die Union bau die Umon dau Vertreter der N 1 12 eilung chen Kaufleute, obwohl nach* kommiſſion für die Wahlrecht auch un Eiſen für we notwendige Waren zu verbieten. die Fabriken erwogen. d bh dieſe Maßnahmen ausreichen werden, um i lehnung an mir, als die große 2 „Das Los habe ich eben geerbt. Ja, denken * „Evening Poſt“ in einem anderen Artikel zugibt. Die Schißfe liegen nämlich oft wochenlang nach dem Stapellauf an der Werft, ehe an die Mon⸗ lage der Keſſel, der Maſchinen und der anderen Inneneinrichtungen gedacht werden kann. Der genannte Artikel ſchildert auch die Maßnahmen, die man gegen den Mangel an Maſchinen uſw. getroſſen bat. Es kommt aber noch hinzu, daß auch an Kohle eine fühlbare Knappheit herrſcht. über den Grund hier⸗ für gehen die Anſichten auseinander, es überwiegt jedoch die Meinung, daß der Mangel an Waggons die Haupturſache iſt. „Saturday Evening Poſt“ vom 20. Juli 1918 ſchüzt den Fehlbetrag auf 50 bis 60 Millionen Tonnen. Dieſe Menge iſt groß genug, um das Ausbreiten der Induſtrie zwecks Ausfüllung der Lücken in der Stahlblech⸗, Maſchinen⸗ und Keſſelherſtellung zu verhindern um ſo mehr, als eine Beſſerung im Transportweſen zunächſt eine Vermehrung der Loren vorausſetzt. Zum Bau von Eiſenbahnmaterial hat man aber in der Union jetzt erſt recht keine Zeit und kein Material. Verſchürft werden dieſe Schiffbauhemmungen noch durch die Reparaturen, die durch die über⸗ ſtürzte Bauweiſe der amerikaniſchen Werften in großer Menge notwendig werden. Die im Rekordbau zuſammengeſetzten Schiſſe haben ſehr bald Beſchädigungen. Sie ſammeln ſich dann mit den havarierten und den torpedierten, aber in einen Hafen geſchleppten Schiffen an der Werſt, und nachdem ſie dort laut„Berlingske Tidende“ vom 31. Auguſt 1918 wochenlang haben warten müſſen, hindern ſie die Werften an weiteren Neubauten. Sie werden ſo für Wochen, oft Monate, dem Verkehr entzogen, nützen alſs den Amerikanern nichts und, wenn ſie endlich ausgebeſſert werden, dann kann die Werft nur entsprechend weniger bauen, ganz ders, da die Ausbeſſerungen mehr gelernte beiter verlangen altz die Neubauten. So ſind die Meldungen vom amerikaniſchen schiſſbau alle übertrieben. In welcher Weiſe man aber in Amerika mit der Täuſchung des vorgeht, möge folgender Fall zeigen: Die amerikaniſche Regierung erzühlt der Oſſent⸗ ichke it nuernd, daß neben ihren eigenen Bauten auch daß Außland große Mengen für So wurde u. a. auch von bedeutenden Beſtellungen auf der Regierungs⸗ werft in Shanghai geſprochen. Der Pekinger „Times“ ſchreibt aber, daß die Werft viel zu primitiv ſei und erſt große Ver⸗ Publikums f 1 9 10 beſſerungen erfahren müſſe, ehe man an ernſte Aufgaben denten konne. P. ͤ v Watches act. Dolitiſche Rundſchau. Dentſchland. „Die Bremer Börſenverſammlung richtete 2 an den Reichskanzler ein Telegramm, in Der dem heißt: garns, dem es rreich⸗Un erneute Verſuch Oſter⸗ unmenſchlichen reiten, iſt von unſeren Feinden unter der Führung des Präſidenten der Vereinigten Staaten von Ametila in leichtfertiger Über⸗ rückgewieſen worden. Einer ſolchen Niedertracht czegenüber wollen wir hanſea⸗ wir, beraubt unſerer ſchen berbzquellen, die ſchwerſte aller Deutſchen beſtehen, aufs neue unbeugſam ſeſtzuhallen um das Banner Deutſchen Reiches und auszuhalten, bis ihr wahuwitziges Begehren einſtellen nr: gewährleiſtet. * In der letzten Sitzung der Herrenhaus⸗ lagen lag ein Entwurf für die Zuſammen⸗ bes Herrenhauſes vor, ber der eratung zugrunde gelegt wurde. In iſt grundſätzlich der Gedanke Intereſſenvertretung abgelehnt, vorlage und noch mehr vom Abgeordnetenhauſe beſchloſſenen Faſſung zum Ausdruck lam, dagegen unter An⸗ weiterer Ausbau des Herrenhauſes im Sinne der königlichen Botſchaft durch die Neuaufnahme Blutver⸗ gießen der Voͤlker der Erde ein Ende zu be⸗ das geſchichtlich Gewordene ein bisher führender, durch die Achtung ihrer bürger ausgezeichneten Manner vorgeſehen, wo⸗ heblicher Anteil gewährt wird. Frankreich. „ Im Laufe eines zu Ehren von Geenpers gegebenen Bankettes erklärte der Miniſter des Außern Pichon: Genau wie Wilſon und wir erblickt auch Gomperz nur in dem Triumph der Waffen die Moglichkeit, das Ziel zu erreichen, für welches Millionen von Menſchen ihr Leben opfern. Er weiſt jeden Schwäche⸗ gedanken oder eine Vergleichung mit den autokra⸗ tiſchen Regierungen zurück. Wie Wilſon und wie wir läßt er Verhandlungen mit dem Feinde nur für den Tag zu, wo dieſer ſich als beſiegt erklätt. Gompers hat ſeinen Platz an der Seite der Führer dieſer herrlichen Armee, die aus der neuen Welt gekommen iſt, und die den verbün⸗ deten Nationen gegen die germaniſche Barbarei das ausſchlaggebende Übergewicht für ben Sieg brachte, an dem niemand mehr zweiſelt. „Der Abgeordnete de Kerguezee befragte den Marineminiſter über dis Epidemien, die zurzeit in der franz ſiſchen Marine ausgebrochen find. Es herrſchen Epidemien von Grippe und Ruhr, die in den Häfen von Breſt und Lorient einen beſonders bedenklichen Charakter haben. Der Marine⸗ miniſter erwiderte, daß dieſe Epidemien allge⸗ meinen Charakter hätten, und daß die Küſten⸗ ſtriche ebenſo ſehr davon betroffen ſeien als das innere Frankreichs. Dienlaud. e Reuter ſchreibt halbamtlich folgendes: Die Erhebungen, die an maßgebenden Stellen vor⸗ genommen wurden, zeigen, daß dieſenigen, die am eheſten in der Lage ſind, ſich eine Meinung zu bilden, nicht im geringſten daran zweſſeln, daß Deutſchland, wenn es ſeine Kolonien zurück⸗ bekäme, ſie als Unterſeebootſtationen verwenden würde, die eine Bedrohung für den Handel aller Nationen darſtellen würden. Die Eroberung einiger Kolonien, zum Beispiel Oſtaſrika und Südweſlafrika, war eine autzerordentlich ſchwierige Aufgabe. Wenn Deutschland ſie zurückbekäme, lönnte es ſie zu Lande und zur See ſo befeſtigen, daß ſie nahezu uneinnehmbar wären. Man muß in dieſem Zuſammenhange an die außerordentliche Vergrößerung der U⸗Boote denken. Die Unter⸗ ſeeboote vom veränderten Deutſchlandtyp haben einen Aklionzradius von ungefähr 30 000 Kilo⸗ metern und der neueſte Kreuzertyp ſogar von 50 000 Kilometern. „Man erwartet, daß beim Wiederzuſammen⸗ tritt dez Parlamenis am 12. Oktober eine königliche Verordnung zur Einführung der Dienſtpflicht in Irland erſcheinen wird, die, wenn das Parlament nicht dagegen au! tritt, 14 Tage ſpäter in Kraft treten dürſte. Die freiwillige Rekrutierung iſt vollſtändig miß⸗ lungen und hat ſtatt der erwarteten 50 000 Mann nur 7000 Mann ergeben. Die iſter⸗ Grafſchaft iſt ebenſo hinter den Erwartungen zurückgeblieben wie das unioniſtiſche Irland. Holland. *Das Miniſterium des Außern teilt mit, daß die engliſche Regierung auf den Proteſt des holländiſchen Geſandten wegen der Ver⸗ letzung holländiſchen Hoheits⸗ gebiets am 4. Juli durch zwei engliſche flugzeuge antwortete, daß die bei ihr ange⸗ kommenen Verichte mit den holländiſchen Be⸗ richten nicht völlig übereinſtimmen. Die engliſche Regierung läßt jedoch die Möglichkeit offen, daß die Luftſtreitkräfte ſich der erwähnten Ge⸗ bietsverletzung ſchuldig gemacht haben. Für dieſen Fall hat ſie ihr Bedauern über das Ge⸗ ſchehnis ausgeſprochen. Bulgarien. „ Von dem Miniſterpräſidenten Malinow iſt an den Führer der gegen Bulgarien operierenden Verbandstruppen das A ngebot eines Waffenſtillſtandes gerichtet worden. Malinow iſt mit dieſem Angebot auf eigene Hand ohne Zuſtimmung des Königs, des Parlaments und der Heeresleitung vorgegangen. Dieſes Vorgehen Malinows hat große Erregung hervorgeruſen. Sie waren eee Kran k. doch neulich gerade bei cherkiſte aus dem Nachlaß neines Onkels ankam, beiläufig bemerkt, das zige von der Erbſchaft, was irgend einen ert zu haben ſchien. Als ich nun vor einigen igen ſo darin herumſtöberte, fel zwiſchen den Hlättern eines lateiniſchen Wörterbuches ein Los heraus. Ich betrachtete mir das Pa⸗ pierchen mit dem aufrichtigen Wunſche, es möchte ſtatt ſeiner der kleine Geldbetrag, den es gekoftet hatte, in meine Hände gekommen ſein, und legte es beiſeite. Nun ſtellen Sie ſich vor, heute ſchreibt mir der Kollekteur, als dem Erben des Inhabers, das Los habe einen Treffer von zwanzigtauſend Talern ge⸗ macht.“ „Ausgezeichnet,“ ſagte Brennecke herzlich er⸗ freut.„Zwanzigtäuſend Taler zu fünf Prozent gerechnet, macht tauſend Taler jährliches Ein⸗ kommen, damit können Sie es ganz behaglich eine Weile abwarten und Ihre Unterrichsſtunden ruhig an den Nagel hängen.“ „Abwarten?“ rief der Kandidat ganz rot vor Eifer,„auf was denn jetzt noch warten? Tauſend Taler jährlich ſind ja ein ganzes Ver⸗ mögen. Jetzt mache ich das ppilologiſche Doklorexamen; ich würde es ja nicht wagen, als fimpler Schulamtskandidat vor meine Er⸗ korene hinzutreten, aber habe ich das erſt er⸗ reicht, ſo wird hoffentlich ſo bald als möglich geheiratet.“ „Bravo, lleber Freund,“ lachte Brennecke, „doch wenn ich Ihnen raten ſoll, ſo beeilen Sie ſich damit nicht zu ſehr. Sie ſcheinen gar keinen rechten Begriff davon zu haben. was Sie mi. en:* das Leben mit Familie erfordert. Sie haben alſo ſchon eine Brant 7 Pavon weiß man jo kein Wort.“ Der Kandidat erglühte ſchamhaft wie ef junges Mädchen.„Noch nicht, aber ich glaube — ich hoffe, daran wird es nicht fahlen— oder halten Sie es für gänzlich unmöglich, daß ich einem weiblichen Weſen gefallen könnte?“ „Bewahre, im Gegenteil, Sie dürfen dreiſt einen Slurm auf jedes Frauenherz wagen, be⸗ ſonders, wenn Sie Ihrer Friſur etwas mehr Schwung geben wollten; erlauben Sie mal!“ Brennecke fahr dem Kandidaten mit allen zehn Fingern in die Haare und lockerte ſie keck über den Ohren auf.„So,“ ſagte er, den nur ſchwach Widerſtrebenden vor den Pſeilerſpiegel ziehend,„beteachten Sie ſich jetzt einmal, ſind Sie nicht ein Mann, welcher ſich ſehen laſſen kann? Alſo nur Mat!“ Möller lächelte glückſelig. im Ern? Darf ich Sie baun heute abend zu einem Spaziergang abholen und Ihnen die ganze Sache erzäßlen?“ „Ei freilich, ich wüßte nichts, was mir mehr Vergnügen machen würde.“ Brennecke ſchättelte dem Kandidaten kräftig die Hand und ſein ganzes Geſicht leuchtete vor gulmößtiger Teilnahme.„Dem iſt es zu gön⸗ nen,“ ſagte er laut und kehrte befriedigt hinter ſein Pult zurſtck. Pünktlich nach dem Abendeſſen holte der Kandidat Herrn Brennecke ab und ſie gingen langſam ſchlendernd miteinander ſort. Wenn Brennecke ohne beſtimmtes Ziel ſpa⸗ Meinen Sie das N zieren aing, ſo zog es ihn unwillkürlich zum bei insbeſondere Handel und Induſtrie ein er⸗ von Jab und fern. Prof. Gaſſty geſtorben. Im Alter von Jahren iſt in Hannover der Wirkliche Ge⸗ Fim Obermedizinaſrat Proſeſſor Dr. Georg Jaffty geſtorben, der als Robert Kochs Mit⸗ arbeiter und Teilnehmer an feiner ägyptiſchen und oſtindiſchen Expedition zur Erforſchung der Cholera(1889/84) bekannt geworden iſt. Als Koch 1885 die nengeſchaffene Profeſſur für Hygiene in Berlin übernahm, wurde Gaſfky ſein Nachfolger im Reichsgeſundheitsamt. 1897 führte er die zur Erforſchung der Peſt nach Indien entſandte Reichs kommiſſion. Im Jahre 1904 wurde er als Kochs Nachfolger an die Spitze des Inſtituts für Inſektionskrantheiten „Robert Koch“ berufen.— ö Kriegsanleihepropaganda auf dem Poſt⸗ ſtempel. Die bayeriſche Poſt hat die Stempel für die Entwertung der Marken in den Dienſt der Kriegsanleihepropaganda geſtellt. Die Maſchinenxollſtempel, die den Briefumſchlag der Länge nach überlaufen, tragen eingeſſigt die Worte„Hilf ſiegen! Zeichne Kriegsanleihe!“ Der Wein am Mhein. Meldungen vom Oberrhein zufolge ſcheint das anhaltende Regen, wetter beſonders in den Seitentälern des Rheins doch ungünſtig auf die Entwicklung der Wein⸗ traube eingewirkt zu haben. Namentlich ver⸗ mochte der Sauerwurm in einzelnen Diſtritten Schaden anzuricht Über die Güte des dies⸗ jährigen Weines beſteht noch kein abſchlie endes Urteil, weshalb man mit den vorjährigen Weinen, ſoweit ſie noch vorhanden ſind, zurſck⸗ hält und ganz außergewöhnliche Preise fordert. In den Ulpen tödlich verunglückt. Der vortragende Rat im ſächſiſchen Fmanz⸗ miniſterium, Geheimer Juſtizrat Dr. Otlo May iſt durch einen Unfall in den Bergen bei Oberf dorf in Bayern tödlich verunglückt. Seine Leiche konnte nicht geſunden werden Reifeprüfung eines Kriegsblinden. An der Dreilönigsſchule zu Dresden beſtand nach ſchriſtlicher und mündlicher Präͤſung ein Kriegs⸗ blinder die Kriegsreifeprüfung. Er hatte die Schuſe als Kriegs freiwilliger ſeinerzeit mit der Rei für Oberſekunda verlaſſen. ſo daß er in der kurzen Zeit von etwa 14 Monaten den Lehrſtoff von drei Klaſſen bewältigte. Der kriegs blinde Student wibmet ſich dem Studium der Volks⸗ wirtſchaft. Das vorbildliche Kaſſel. Die Stadt⸗ gemeinde Kaſſel, die in ſo manchen Beziehungen auf kriegswirtſchaſtlichem Gebiete als vorbildlich gelten kann, beſchloß, ſämtlichen Kriegerfrauen die Wintertartoffeln und je dreißig Zenter Kohlen für ben kommenden Winter vollſtändig unentgeltlich zu lieſern. 30 Mark Wochenverdienſt für laub⸗ ſammelnde Schüler. Die Schüler der Knaben⸗ voltsſchule in Langenſalza haben in der Zeit vom 7. Juni bis 14. September d. Js. 1503 Zentner Laub geſammelt und dafür insgeſamt 9229,63 Mark Sammellohn ausgezahlt erhalten. Viele von ihnen hatten einen woͤchentlichen Verdienſt von 15 bis 25 Mark. Beſonders fleißige Sammler brachten ez ſogar auf einen Wochenlohn don über 3 Schiebungen mit Kohlen. In Frank furt a. M. ſind große ſtaat⸗ lichen Kohlen, die f mund be⸗ nachbarten aufgedeckt worden. firma im Lauſe Wagen mit Kohlen verſchol an dieſen Unterſchleifen bahnbeamter, Wo und was je einer Felswand des Barenlogel im Gebiet bekannte 2 und davongetragen. Leiter inſolg je und mehreren lellen durchgeſeilt Hansportabel zu me Aufſäſſige V In (Oberbayern) iſt ein von der Reichs entſandter Mühlenkontrolleur vor von faſt der gesamten ſchaft, 500 Menſchen, mit Heug a e ü d et t mit Eiſenbahnben rd. Von sauf dem haben un⸗ abmontiert müſſen die Schwere an haben, um ſie Oetting elle Mühle etwa A ⁰ô nere Rheinufer, und heute, in der herrlichen, ſom⸗ merwarmen Abendluft war es doppe friſchend am Fluß, wo der Promenadenweg zu dieſer Zeit noch ziemlich lebhaft benutzt wurde i „Kommen Sie,“ ſagte Möller, bis zur Nixengrotte nicht viele Leute mehr ſein, hier kann man gar nicht ungeftört plaudern und ich habe Ihnen „ niel zu erzählen.“ Ja, das mußte Brennecke geftehen, wenig war es nicht, was der gute Kandidat zu ſagen hatte; er fühlte das Bedürfnis, einmal gründ⸗ lich ſein Herz auszuſchülten, und ſo fing er denn an, von ſeiner Kindheit zu erzählen. Wie ſchwer es den Eltern wurde, mi t Kindern und einem knappen Gehalt, ie ſich alle hatten durchſchlagen und durchh m miüiſſen, bis ſchließlich er, J ſo weit war, daß er den Vater nichts mehr koſtel der ar⸗ beits⸗ und lebensmüde alte Mann ſtarb, hatte unſer Kandidat das Schlimmſte hinter ſich und wartete bei Unterrichtsſtunden Und ſchriftlichen Arbeiten auf beſſere Zeiten. Keines von den Geſchwiſtern hatte es ſonderlich weit gebracht, aber alle waren in beſcheidenen Verhältniſſen zufrieden. Die Mutter lebte ſparſam von ihrer Penſion; wenn nun der Jüngſte orſt ein ſeſtes Amt hatte, ſo blieb wonig mohr zu wünschen übrig. Dies alles wußte Brennecke ſchon größten⸗ teils. Was er aber wicht wußte, war bie jaßre⸗ lang gehegte und gepflegte verſchwietene Siebe des Kanbibaten, und als derſelbe auf dieſes Thema kam, erreichte ſeine Beredtſamkeit ſo un⸗ gewöhnliche Dimenſtonen. daß längſt die „wir wollen hinaufgehen, da werden Als Firma Boleſlaw Kochanowicz. „ſtiftung vermutet wird, iſt Firma flüchtig. P r a Meſſern empfangen und veriagt worden. Der Weiterbetrieb der Mühle wurde von den Bauern erzwungen. Der Kontrolleur mußte unverrich⸗ leter Dinge wieder abziehen. Ein neuer Zweig der Spekulation iſt die Ausnutzung des gegenwärtigen Wohnungs⸗ mangels in den größeren Städten Polens. Es haben ſich Spelulanten zuſammengetan, die zehn bis zwanzig Wohnungen mieten, um ſie dann bei der ſtändig ſteigenden Wohnungsnachfrage teurer weiterzuvermieten. Milchverfälſchung in Warſchau. Die vom ſtädtiſchen chemiſchen Laboratorium in Warſchau ſeit längerer Zeit vorgenommene Nach⸗ prüfung der für Krankenhäuſer, gemeinnützige Einrichtungen und zum Verkauf an Privat —. D eee eee ö ö Geſetze förmlich organiſtert hat, Abg. Palizzolo, iſt in Palermo geſtorben. mögen von 30 Millionen Lire hinterlaſſen. fürliſche Blatt„kam“ meldet, König Alexander von Griechenland habe ſich mit der 22jährigen Palaſtdame Marie Papadopulos verlobt. Er hat ein Ver⸗ Verlobung des Griechenkönigs? Das dem feindliche Aushungerungsplan zuſchanden werden, ſo galt es, in eee 5—— 2 3 für unlere Ernährung. Neues Produktionsland. Der Krieg iſt unſer Lehrmeiſter, auch auf Gebiete unſerer Ernährung. Sollte der elfter Linie unſere Ernährung aus eigenem heimiſchen Boden ſicherzuſtellen. CCC Ne 1 Zur Räumung des rulliſchen Gebietes. —— .. ˙. m — U 81 2 66 GO gi, N — nber die Räumung des ruſſiſchen Gebietes ſind ſchnitten nach Vereinbarungen zuſtande gekommen, nach denen das Land öſilich der Bereſina, ſüdlich von Polozk bis nördiich vom Homel in fünf Abſchnitten geräumt wird. Die Räumung beginnt im Norden mit dem Kreiſe Liepjel und gibt, in den erſten vier 91 Ab⸗ 2* Hobo, 1 55 0 22 Laier N 1 8 I 55., N 7 7 777 7 7— Ne c fortſchreitend, die Orſcha— Mohllew hew und zum Fluß Druz dem f Abſchnit wird das Landen Dr is zut Bereſir geräumt. Die Räumungen 1919 beendet ſein ECC ͤàVb d Ber b rA Er eee perſonen beſtimmten Milch hat ergeben, daß die Verfälſchung der Milch, die vor dem Kriege 25 und 30% betrug, jetzt auf mehr als 50% geſtiegen iſt. Großfeuer in Warſchau. Großfeuer Frucht vernichtete den ſiebenſtöckigen Möbelſpeicher der Der Da der Inhaber Sein beträgt mehrere Millionen Mark. Brand⸗ verhaftet worden. Die. Die in Genf eingetroffenen genannte ſpaniſche Grippe in ganz Frankreich herrſcht und einen ſehr ernſten Charakter ange— nommen hat. In den ſüdlichen Stadtteilen von Paris ſelbſt tritt die Krankheit als eine Ruhrepidemie auf und der Polizeipräſident ver⸗ jügte eingehende Anweiſungen, um die Ver⸗ breitung zu verhindern. Die Arzte kennzeichnen die Krankheit als eine choleraartige Epidemie. Der Häuptling des Maſia⸗Bundes geſtorben. Das Haupt des„Mafia“ ⸗Bundes, des belannten Geheimbundes auf Sizilien, der, iſen und wie die Camorra in Neapel, die Verletzung der Ausdehnung der Grippe in Frankreich. Schaden der Sohn iſt Die Hebung war und iſt 1 1 gebenden S A dem Boden ygewinunn, ſo nötig, nicht ir Tre i zu heben ſondern neuen e ödem Boden allem in der P vor dem Kriege Landgewinnung geleiſtet hat. 7 Das nnover, Inzwiſchen hat man darin nicht nachgelaſſen. ſind 5. 8 98 im Dollarlbuſen, fortgeſetzt worden. ſranzoͤſiſchen Zeitungen geben zu, daß die ſo⸗ dann 0„er iin Ro In aller Stille, aber Landgewinnung mit gutem Erfolge arbeiten it hier dem Meere ab. lich unterhalb E an der Larretter Bucht, ausgedehnte Eindeichungen i wiederum etwa 1600 Hektar nuchren Bodens dem werben. Die durch ungünſtige S hällniſſe im Anſang ſtark ve arbeiten ſind an den am 0 5 bas Land meiſten gefährdeten Stellen ſoweit gefördert worden, daß Beſchädi⸗ Gef gungen der ferliggeſtellten Deichteile jetzt auch nicht mehr zu befürchten ſind, wenn Slurmfluten auftreten. Landgewinnung iſt in Oſtfriesland bereits früher mit Erfolg betrieben N eee te eee Neuland für die l me r Kriegsbeſchädigte iſt dort bereits an⸗ geſiedelt verſorgt. Bahn das Gebiet bis 118 Ar Ian lichen Produktion be der maß⸗„ er vermehrte war es de borragendes in der J 1 Oſtfriesland, an ringt Es ſind näm⸗ im Gange, durch die landwirtſchaftlich un Meere abgewonnen ögerten Deichbau⸗ worden. Schon Friedrich der Große begann dort im Jahre 1752 mit der„Volderwirtſchaft“, wie man dieſes Verfahren nannte, das ſpäter berühmt geworden iſt. Königspolder, Landſchaſts⸗ polder uſw. ſind die Namen dieſer neugewon⸗ nenen Landgebiete. Iſt das Meerwaſſer von dem ſchlickigen, fetten Boden infolge der Ein⸗ deichung erſt einmal endgültig entfernt, ſo zeigt das Land bei richtiger Bearbeitung große Fruchtbarkeit und liefert vorzügliche Erträge an [Getreide und Gemüſe. Landgewinnungen anderer Art, aber vielleicht von noch größerer Bedeutung für unſere Er⸗ nährung, ſind ferner die umfangreichen Moor⸗ kulturen in der Provinz Hannover, die ſchon in Friedenszeiten nach Kräften betrieben wurden. 8 dieſe Urbarmachung von Mooren und Helden iſt manche neue Siedlung mit wertvollem Landwirtſchaft entſtanden, und 8 rh Durch worden und für ſein weiteres Leben Als Beispiel einer ſolchen bäuerlichen hiedlung ſei hier nur die Kolonie Lichtenhorſt kreiſe Neuſtadt am Rübenberge angeführt, auf dem als Lichtenmoor bezeichneten gebiete im Umfange von etwa 3500 im Entſtehen begriffen iſt. 1200 Morgen in Kultur genommen und zum größten dirüchten beſtellt. Das Unter⸗ ngs ins Leben gerufen, um die des Lagers Lichtenhorſt zu geeigneten Landwirten zur An⸗ gemacht werden. Die Größe tzelnen rſtellen ſoll derart ſein, einer Familie volle Beſchäſtigung und bieltt. Den Siedlern werden außer⸗ ahre gewährt, damit ihnen über chwierigkeiten hinweggeholfen werde. ein Beispiel von mehreren aus der Hannover. Jedenfalls werden dort pirtſchaftlich ſo wertvollen Land⸗ ar längere Zeit fortgeſetzt un an ausgedehnten Gebieten kultur⸗ imdes in Moor und Heide iſt em Lande kleinbäuerlicher Anſſedle W 1 noch ert err olkgwirtſchaftliches. Ollober d. J. ablaufenden ihr Ende noch nicht geſunden den Monaten November, Dezember 1 vorausſichtlich fleiſchloſe Wochen ange beibehalten werden. End⸗ iegen zurzeit noch nicht vor. aus der Ukraine. Die Ge⸗ geſellſchaft m. b. H. wird großer Zahl aus der Ukraine hänſe werden durch die Reichs⸗ i Die Preiſe ſind höher are. Um diem Preiſen der genannten Einſuhr⸗ ung der Höͤchſipreiſe einſt⸗ g iſt ein Stüͤckzuſchlag von ot genommen. Da aber der Abſatz den zum Schlachtwarenpreis erſolgt, mäßig geringen Zuſchlag zlich ſein, die Gänſe innerhalb 8 zu verkaufen. . —e— 71 Gerichtshalle. zegen Unterſchlagung und Betruges in a. D. Ewald Sch. vor dem vurde vom Anitsgericht Berlin⸗ iſteskrantheit auf Grund eines tens entmündigt. Auf ſein kündigung wieder aufgehoben verschiedene Stellungen inne er bei der Poſt Beſchäftigung. m Poſtamt ſiel es auf, daß Sch. nüllte und in die Taſche ſteckte, ergaben, daß Sch. drei Briefe ſich angeeignet hatte. Sch. rieſe neben einem Brief⸗ 0 den und aus Neugierde mmen habe. Die Briefe will und wieder in einen Briefkaſten Das Urteil lautete auf vier Monate dem er fond and Die Arbeiterfrau Szychnarowiez, die iin Kuſik ermordet und ihr 800 Mark rde vom außerordentlichen Kriegs- trteilt ——*— 2 ſternenklare Nacht herniedergeſunken war und das leiſe Plätſchern der Wellen allein die laut⸗ loſe Stille unterbrach, als der Erzähler end⸗ lich verſtummte. Mit einem Seufzer der Erleichterung ſchwieg auch Brennecke einige Minuten, dann ſagte er: „Und min möchten Sie baldmöglichſt heiraten, wenn nach Ablauf des Trauerjahres die junge Witwe nichts dagegen hat! Ich kann es Ihnen nicht verdenken, muß aber wiederholen: haben Sie auch bedacht, daß zur Gründung eines Hausſtandes gar vieles gehört 7 Es iſt ziemlich wenig, worauf Si fußen können.“ „Aber beſter Herr Brennecke, tauſend Taler jährlich, ich bitte Sie.“ „Sie ſind ein furchtbar unpraktiſcher Menſch, verehrter Herr Kandidat, nehmen Sie mir das nicht übel. Wie weit wollen mit den tauſend Talern reichen, wenn erſt ein halbes Dußend kleiner Schreihälſe mit davon ſatt werden ſoll?“ Der Kandidat fand dieſen Gedanken ſo komiſch, daß er laut auflachte, und dieſes helle Lachen, das man in der nächllichen Stille weithin hörte, erhielt eine ſehr unerwartete Antwort. „Hilfe! Hilfe!“ Hang es irgendwo aus der Nähe. Brennecke ſetzte ſich, ohne zu zögern, als⸗ bald in Trab und ſein Begleſter folgte, ſo gut er konnte. Von dem wiederholten Ruf geleitet, kamen ſie raſch zur Stelle und fanden dort etwas Seliſames. Auf der unterſten Stufe einer ſteinernen Treppe, die von hoher Gartenterraſſe berab — 18 Sie umme 8— zum Ufer führte, ruhte, halb liegend, halb Armſte ſitzend, eine anſcheinend lehloſe dunkle Geftalt, Kleide daneben ſtand, hoch aufgerichtet, das herrlichſte Frauenbild im naſſen, weißen Gewande. Aus ihren ſchwarzen Haaren troff das Waſſer und die wundervollſten Arme glänzten wie Marmor im ſanften Sternenſchein. Wie ein Blitz durchzuckte es Brennecke, daß dieſelbe wunderbare Erſcheinung ſchon ein⸗ geſehen hatte, aber er war nicht wenig überraſcht, als das fremdartige Weib ſeinen Namen nannte und ihn in der Sprache gewöhn⸗ licher Menſchenkinder um ſeinen Beiſtand für eine verunglückte Frau erſuchte, welche ſie mit großer Anſtrengung aus dem Rhein hierher getragen, aber weiterzuſchleppen nicht die Kraft ei habe. An den Fandidaten richtete ſie kein einziges Wort; ſte ſchien nicht vorauszuſetzen, daß ve ihm irgend elwas zu erwarten ſei, genug ſtand er auch da, mit weit offenen Augen immerfort die Redende anſtarrend, wäh⸗ rend Brennecke ſich mit der Verunglückten be⸗ ſchäſtigte. Es war ein zartes, gebrechliches Geſchöpf, dem die blonden Haarſträhne an den ſchmalen Wangen klebten. Die völlig durchnäßten Kleider legten ſich feſt um die kalten, ſchmächtigen Glieder und kein Lebenszeichen verriet, daß noch Rettung möglich. Allein Brennecke befand ſich nicht un erstenmal in ſolcher Lage und nach kurzer Unterſuchumg uächtete er ſich auf. an?“ fragte die andere endarungsvoll. Brennecke zuckte die Achſeln.„Wir wollen ulchts lafleu, aber bier kann die und hilflos ———— Wen— erer— N ib Wir miſſen ihr die n oder beſſer vom Leibe ſchnei⸗ 1ſtarren Körper in warme Decken n ſoll ſie gebracht werden? Je m, deſto beſſer.“ me zögerte eine Sekunde. e ſie dann entſchloſſen. je an, Kandidat,“ kommandierte er beſſer, ich nehme ſie allein, jedenfalls nicht.“ So ſprechend, räftigen Schultern mit dem be⸗ und folgte ſeiner Führerin urch einen Garten zu einem ö Gebäude, deſſen hnell entzündete ſie an der Wand nächftſtegende 5 Treppe hin 118 8 Ut i 1 1 141. 8 ein ertür ſie auſſch ne Lampe, die nebſt Nux hing. öff 11 en, 1 und bedeutete Brennecke, der ſchwer ſeim Ruhebett nleder⸗ 6 war gleichfalls eingetreten, als Schein der Lampe, welche die weiße Frauengeſtalt in der trug, vol auf ihr Geſicht fiel, erkannte er ſein⸗ ehemalige Schülerin Cora Forſter „Was brauchen Sie jetzt?“ dieſe an Brennecke. „Vor allen Dingen weibliche Hilfe, um die Kleider möglichſt raſch zu entfernen, ſo dann einige Docken und Tiſcher, das übrige dürfen Sie mie Aberlaſſen.“ war, 1 An Ro!* 11 auf ein dort beſindl Kandidat der der und wandte ſich A 1 Gortſetzung folgt.)