Todes- Aselge. Heute verschied nach langem Leiden der Mitbegründer und ſeilhaber unserer Firma Seiner unermüdlichen Arbeitskraft und seinen kenntnissen ist das Emporblühen unserer Firma wesentlich mitzuverdanken. Herr außer gewöhnlichen Fach- Sein Jod bedeutet für uns einen unersetzlichen Verlust. MANNHEIM, 6. Dezember 1918. Gebr. Sternheimer Cigarren-Fabriken. Die Beerdigung findet Sonntag, gen 8. Dezember, vormittags 11 Uhr von der Leichenhalle des israelitischen Friedhofs aus statt. Der Seniorchef der Firma Gebrüder Sternheimer Herr ist heute verschieden. Durch sein stets bewiesenes Verständnis für die Sozialen Fragen zeit und seine Anteilnahme an dem Wohlergehen seiner Angestellten Arbeiter erfreute er sich allgemeiner, größter Beliebtheit. Sein Andenken wird bei uns in Ehren gehalten. Die Angestellten und Arbeiter der Firma Gebrüder Sternheimer, Viernheim. Der werten Einwohnerſchaft beſont den geehrten Kunden bringe zur gefl. Kenntnis, daß ich mein Geſchäft in früherer Weiſe wieder aufgenommen habe. Beſtellungen in erhältlichem Kunſtdünger, ſowie verkehrsfreier Futterartikel, als auch in ſämtlichem Saatgut für Frühjahrsbedarf werden bereits angenommen. Kainit und Thomasmehl nach Anteil, wie Futter⸗, Dungkalk und Viehſalz ſind ſofort liefer⸗ bar. Alle Waren werden und ſind amtlich unterſucht und ſtehen Muſter wie Preiſe ſtets zur Verfügung bei Milolaus Winkler 12., Waldstraße Meederlage landw. Bedarfsartikel. vom Felde zurück! habe ich meine Werkſtätte wieder eröffnet.— Empfehle mich in Neuanfertigung und Reparaturen und bitte um geneigten Zuſpruch. Joh. Mandel, Schuhmachermeiſter Weinheimerſtraße. Nigg. Gleichzeitig empfehle mich im Kaſtrieren von Groß⸗ und Kleinvieh. Soo — Pom Felde zurück führe ich mein Geſchüft in der⸗ ſelben Weiſe wie früher wieder weiter. Um geneigten Zuſpruch höfl. bittend, zeichnet Hochachtungsvoll tel Abl. SSS Weinnachts- Spieſwaren- Ausstellung ist eröffnet. Geschenk-Artikel jeder Art in großer Auswahl bei Jakob Beyer. Sümtliche Druckſachen in ſauberer Ausführung, liefert in kürzeſter Friſt und billig Buchdruckerei Joh. Martin, Tel. 217. SSBB SS———— Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 8. Dezember 1918: 2. Advent. Worm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Küindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: eme Nachm. 3 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Abends 8 Uhr: Bibliſch⸗muſikaliſche Abendandacht. Hr Hluenobnudliſſu lie uaI.! Wer Neues aus Altem ſchaffen, getragene Kleidungsſtücke auffriſchen oder umfürben will, benötigt dringend die Ratſchläge der Deutſchen Moden⸗Zeitung Vierteljährlich Mk. 2. 10 durch Poſt und Buch⸗ handlungen zu beziehen. Probehefte 40 Pfg. 2 Verlag Otto Beyer, Leipzig— een 2 E Flinke Sackflickerinnen inter-Fahrp Achtung! Kaufe ſtets: Lupen, Sücke(auch zeriſſene) alte Bücher, Papier, Flaſchen und ſonſtiges Altmaterial Auch das kleinſte Quantum möge man bei der Ankaufstelle 1 Hügelſtr. 14. Hügelſtr. 14. in Geld umſetzen. ch uch ler geſucht. S. Schindler.. erbaluic in. Veklag dieſes Blatte Erſcheint wöchentlich dreimal: heimer Geſchäfts- Anzeiger eee..— 2. Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 60 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand— kalender und Fahrplan. Almtsblatt der 2 —— r 1. a Vereins- Anzeiger Bürgermeiſterei Viernheim Euthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit Zeile 25 Pfg., auswärtige 30 Pfg. Reklamen im Textteil 80 Pfg. uuswärts 25% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. 75 i 7 3 Fernſprecher Nr. 217 . 146 Amt Viernheim. Dienstag, den 10. Dezember Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraulfurt a. M. 1918 Neues vom Tage. Entlaſſungen bei Krupp. Eſſen, 8. Dez. In einer Arbeiter⸗Verſammlung wurde mitgeteilt, daß bisher ungefähr 50 000 Arbeiter von den Kruppwerken entlaſſen worden ſeien und wei— tere Entlaſſungen bevorſtünden. Die Verſammlung be— antragte bei der Firma, verheiratete Arbeiter weiterzube— ſchäftigen und bei der Kündigung eine mindeſtens ſechs⸗ wöchentliche Kündigung zu gewähren. Eſſen, 7. Dez. Auf der Zeche Rheinpreußen feierte wegen Wagenmangels die Mittags- und Nachtſchicht. Gegen die Fahnenflüchtigen. Berlin, 8. Dez. Der Soldateurat Mitau teilt mit: Der Soldatenrat der 8. Armee in Riga meldet, alle Fahnenflüchtigen und Soldaten, die eigenmächtig ihren Poſten verließen, müßten mit dem Namen in den ver— breitetſten Zeitungen ihrer Heimat genannt und mit dem Brandmal der Feigheit und des Verrats verſehen werden; von den Arbeitsnachweisſtellen ſeien ſolche Lumpen als unwürdig auszuſchließen. Auflöſung der A. S.⸗Räte verlangt? Berlin, 7. Dez. Die Blätter melden, die Verbands- nächte haben die Auflöſung der Arbeiter- und Soldaten nnen einer beſtimmten Friſt verlangt, widrigenfalls deutſchland keine Lebensmittel erhalte und die Be— ezung erfolge.. 0 Ueberfall auf Miniſter Auer. München, 7. Eine Anzahl radikaler Inter- aationaliſten drang in der Nacht bei dem Mitglied der dorl. Volksregierung Auer ein und zwang ihn unten kodesbedrohung, ſeinen Austritt aus der Regierung zu klären. Die Korr. Hoffmann meldet nun amllich, der Riniſterrat ſpreche ſeine tiefſte Entrüſtung über denz leberfall aus. Die erpreßte Erklärung ſei ſelbſtver⸗ tändlich null und nichtig.(Die öffentliche Meinung n Bayern wünſcht den aus Bayern gebürtigen Auer am stelle des landesfremden Eisner, der ſeine Anhänger ur noch in den Kreiſen der Allerradikalſten hat. Aus neſen Kreileu ift der Anſchlaa hervorgegangen.) Die Engländer im Lande. Köln, 9. Dez.„Köln. Zeitung“ meldet: der Bürgermeiſter von Jülich macht bekannt, daß ein. Jugendlicher feſtgenommen worden ſei, weil er den ſeindlichen Voſatzungstruppen die Ehrenbezeugung ver— 1 8. 4 N 1 „Lez. D Tie ſagt habe. Wegen ſeiner Jugendlichkeit wurde von einer leberweiſung an das Kriegsgericht abgeſehen.— Der belgiſche Kommandant von München-Gladbach befahl, daß die Waren in den Schaufenſtern Preisaufſchriften tragen müſſen. Das feindliche Ausland über die Lage in Deutſchland. Paris, 9. Dez. Die franzöſiſche Regierung erachte nach dem„Temps“ die Vorgänge in Deutſchland als ſehr bedeutſam; man müſſe ſich auf alle Möglichkeiten ge— faßt machen. Der Heeresausſchuß hat ſich ins Hauptquar— tier begeben. a London, 9. Dez. Die„Times“ ſchreibt, es werde letzt für die Verbündeten nach dem Auftreten Liebknechts bie Aufgabe ſein, in Deutſchland Ordnung zu ſchaffen. Die agliſche Regierung hat, wie„Daily Mail“ meldet, beb den Verbündeten Bedenken geäußert, mit der gegenwärti— zen Regierung in Deutſchland, die machtlos ſei, Verhand— ungen zu führen. 2000 Flugzeuge. London, 8. Das Reuter'ſche Bureau erfährt — 9 12 Dez. us amtlicher Quelle, daß die Uebergabe der in den Laffenſtillſtandsbedingungen vorgeſehenen 2000 deut⸗ ſhen Flugzeugen in den letzten Wochen fortgeſetzt wurde. Man erwarte, daß die Alliierten bald im Beſitze der zollen Anzahl ſein werden. i Gehietszuwachs für Belgien. Paris, 9. Dez. Verſchiedene Blätter verlangen, fuß Holländiſch-Limburg, Luxemburg und das linke echeldeufer zu Belgien geſchlagen werden.— Zwiſchen ingland, Frankreich und Belgien ſoll ein feſtes Bündnis ſchloſſen werden. een eee— Lokale Nachrichten. „ Der Gruß der Biſchöfe. Die deütſchen Ech ſſchöfe und Biſchöſe haben an die heimkehrenden deut hen katholiſchen Soldaten einen herzlichen Willkomm— duß gerichtet. Das Hirtenſchreiben wurde von den Kan— r 70 — peeresauflöſung. Wie aus Heilbronn berichtet ird, baben ſich in der dortigen Gegend zwei und ein⸗ N — halbe von der Weſtfrout kommende öſterreichiſche Infan terie-Diviſionen aufgelöſt und ihr geſamtes Material dar— unter Geſchütze und Motorbatterien in Unordnung bei der dortigen Bahuſtation hinterlaſſen. Auch zahlreiche Wagen und 6000 Pferde blieben zurück, deren Erhaltung infolge Futtermangels gefährdet iſt. — Der kupſerne Sonntag, dem Weihnachtsfeſt, hat der einen dritte Sonntag vor verhältnismäßig nicht unbefriedigenden Geſchäftsverkehr gebracht, wenne die allgemeinen Verhältniſſe und die durch die not bedingten Einſchränkungen in Rechnung werden. Gegenüber früheren Jahren iſt freilich der Verkehr weſentlich geringer. Die Kaufluſt ſteigt bekkaunt⸗ lich von einem Sonntag zum andern, doch läge es im Intereſſe nicht nur der Verkäufer, ſondern fat niehr noch der Käufer ſelbſt, wenn die Einkäufe möglichſt nicht auf den lebten, den goldenen Sonntag, hiausgeſchoben werden. ö Eutlaſſung der Jahrgänge 1896/97. Wie das Kriegsminiſterium in Berlin mitteilt, wird mit der Eutlaſſung des Jahrgangs 1896 vorausſichtlich anſangs Kohlen gezogen Jamar begonnen werden können, auch der Jahrgang 897 ſoll womöglich noch im Jauuar in die Heimat entſandt werden. Bezüglich der Jahrgänge 1898 90. dio Kueche N. Fate 1899 werden die Entſchließungen dann gefaßt werden können. 5 Goldene Denkmünzen, die der Reichsbank mi dem Rechte des Rückkaufs überlaſſen waren, werden dem Eigentümer ſchon jetzt wieder zur Verfügung geſtellt. — Beſſerung der Brotverſorgung. Da iu⸗ 0 ü wurden, ſo beiſpielsweiſe folge des froſtfreien Wetters die Kartoffelernte raſcher Geendel wurde, als zu erwarten war und dadurch viele Arbeitskräfte freigeworden ſind, konnte mehr Getreide eingeliefert werden, ſodaß die Brotverſorgung über den 7. Februar hinaus geſichert iſt, weun der Güterverkehr aufrecht erhalten werden kann. Die Annahme, daß von der früheren Regierung falſche Angaben über die Vorräte gemacht worden ſeien, iſt unzutreffend. Dio empfindlichen Verzögerungen der Ablieferung ſind nach amtlicher Bekauntgabe durch die Grippekrankheit, die er— ſchwerten Trausportverhältniſſe und die politiſchen Er— eigniſſe verurſacht worden. f ö E Fettabgabe bei Hausſchlachtungen. Amtlich wird daran erinnert, daß nach der Verordnung vom 19. Oktober 1917 bei Hausſchlachtungen von Schweinen an Speck und Fett abzuliefern iſt: bei Schweinen von, mehr als 120—140 Pfund Gewicht 2 Pfund, bei mehr als 140— 160 Pfund— 4 Pfund, bei mehr als 160 Pfund für weitere angefangene 20 Pfund je 1 Pfund weiter. Im Wirtſchaftsjahr 1917/18 ſind aus Haus— ſchlachtungen 44 203 Zentner Speck und Fett bei den Sammelſtellen eingegangen, die an Rüſtungs-, Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter und an Kommunalverbände ver— teilt wurden.:e ee e 1 Bezahlt die Steuern! Das Reichsſchatzamt macht darauf aufmerkſam, daß alle Steuern unver⸗ ändert weiter zu zahlen ſind, insbeſondere auch die am J. Auguſt 1918 in Kraft getretene Umſatzſteuer und die Lupisſteuer.(Nach Friedeusſchluß tritt überdies die dom Reichstag in die Umſatzſteuer eingefügte Vorſchrift über die Vorbelaſtung der gemiſchten Unternehmungen. Kraft. b Aus Nah und Fer Aus Nah und Fern. () Maunheim, 6. ſranzöfiſchen Regte⸗ rung iſt das Bebauern über den Zwiſchenfall, der ſich jüngſt im hieſigen Kriegsgefangenenlager ereignete und bei dem ein deutſcher Wachmann drei ſranzöſiſche Kriegs— gefangene, die ihn neckten, erſchoſſen hatte, ausgeſprochen worden. Die Stadt Mannheim erklärte ſich bereit, den Hinterbliebenen der 3 Opfer eine angemeſſene Entſchädigung zu zahlen. s ( Mannheim, 6. Ludwigshafen iſt ſeit geſtern geſperrt. Die Beſetzung der Stadt Ludwigshafen durch die Franzoſen wird heute erfolgen. () Mannheim, 6. Dez. ſonen verhaftet wegen ſtrafbaren Erwerbs militäriſcher Gegenſtände. Bei dieſem Aulaß wurden hier und in den Vororten 4 Maultiere, 5 Wagen, 2 geſattelte Pferde, die Militäreigentum waren, beſchlagnahmt. Die ſehen ſtrenger Beſtrafung entgegen, denn bekanntlich ſteht auf Erwerb von Militärgut Zuchthausſtrafe. (9) Heidelberg, 6. Dez. Vez. Ver berichtet, ſpielten ſich beim Abtransport der frauzöſiſchen Offiziere aus dem Heidelberger Offiziersgefangenenlager empörende Auftritte ab, indem würdeloſe Frauen und Mädchen dem Zug das Geleite zur Bahn gaben und ſich nicht ſcheuten, mit Franzoſen Arm in Arm zu gehen. Es AMolaten vier Verbaftungen. — 1 und Amt eingeſetzt worden Dez. Der Telephonverkehr nach Die Polizei hat 10 Per— Diebe Wie das„Heidelb. Tagbl.“ Die Namen der Betreffen⸗ *——— den werden zffentlich bekanntgemacht und der öffentlichen Verachtung preisgegeben. 4 1450 „ C00 Bruchſal 6. Dez. Dem hieſigen Soldatenrat iſt es in der vergangenen Woche gelungen, 110 Flugzeuge, die in Germersheim verlaſſen lagen, auf das rechte Rhein— ufer zu bringen und ſie ſo der Gefahr, in franzöſiſche, Hände zu fallen, zu entreißen. N „ 5 8 eee izr() Mannheim, 7. Am Dienstag verſuchte Dez. ein Trupp Soldaten das Bekleidungsdepot in der Luiſen⸗ ſchule zu plündern. Es ein Soldat verwundet wurde. Am gleichen Tage wurde kam zu einer Schießerei, bei der auch ein militäriſches Bekleidungsmagazin im Zentral- güterbahnhof geſtürmt und zum Teil geplündert... (Mannheim, 7. Dez. Wie die„N. Bad. Landes⸗ zeitung“ vernimmt, wurde von den Franzoſen die ſo⸗ fortige Auflöſung der A.- und S. Räte, Aufhebung des Achtſtundentag, Einführung des Arbeitszwangs und To⸗ desſtrafe für ſchwere Zuwiderhandlungen verlangt. 288! () Mannheim, 7. Dez. Der 30jährige Maſchinen⸗ ſchloſſer und ehemalige Vizefeldwebel Michael Jäck wurde von zwei Ordnern des Sicherheitsdienſtes erſchoſſen. Er war wegen Diebſtahls militäriſcher Gegeuſtände, Schnür⸗ ſchuhen, neuen Stiefeln, Decken und Wäſcheſtücken ver⸗ haftet worden. Es war ihm dann gelungen, zu ent⸗ ſpringen. Auf der Flucht ereilte ihn dann ſein Schickſal. () Hardheim, 7. Dez. In der Taubergegend haben Leute Militärpferde und Militärgegenſtände zu wahren Spottpreiſen erworben, die von unbefugter Seite verkauft 0 Pferde und Wagen zu 60 bis 100 Mk., zwei Pferde mit Sattelzeug zu 200 bis 300 Mk. Käufer und Verkäufer, die ſolche Geſchäfte abſchließen, machen ſich ſtrafbar. N 3 35 5% 4 N() Maunheim, 9. Dez. Der Gasverbrauch iſt hier derartig geſtiegen und die Kohlenknappheit hat ſo zu— genommen, daß die Gasſperre von vormittags ½10 Uhr bis nachmittags ½%5 Uhr ausgedehnt wurde.— Der Luft- fahrzeugfabrik Schütte-Lanz iſt die Genehmigung zur Eröffnung eines Luftverkehrs nach allen Teilen Deutſchlands erteilt worden. 75 15 (ö) Hohenſachſen(Amt Weinheim), 8. Dez. Der Arbeiter und Soldatenrat hat den hieſigen Bürgermeiſter Reinhard ſeines Amtes enthoben, weil der Gemeinderat in wiederholter Sitzung es abgelehnt hatte, den Mit⸗ gliedern des Arbeiter- und Soldatenrats 10 Mk. Taggeld 1 bewilligen und für dieſen Zweck 7 Mk. pro Kopf und Tag als ausreichend auſah. Auf die Gegenvorſtellung, daß der Arbeiter- und Soldatenrat zu einem ſolchen Porgehen nicht berechtigt und für die Streitfrage nur das Miniſterium zuſtändig ſei, iſt inzwiſchen nach dem „Heidelberger Tagbl.“ der Bürgermeiſter wieder in ſein Kurzer Wochenbericht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 26 Dezember 1918. 05 In den Niederlanden iſt auf Anordnung des Landwirtſchaftsminiſters die Brotration auf täg⸗ lich 280 Gr. erhöht worden. Bei weiterer günſtiger Ent wickelung der Getreideverſorgung ſoll die Brotration au 311 Gr. erhöht werden. 5 In Rußland ſind durch die Einführung des Zuk kermonopols die Zuckerpreiſe ſtark geſtiegen. S⸗ koſtet raffinierter Zucker im Turchſchnitt 65 Mark de Zentner. N In England ſind die Eierpreiſe im Klein— handel auf 72 P und darüber geſtiegen. Vom 15 eee November bis 2. eig. November ab ſind Höchſtpreiſe feſtgeſetzt und zwar fü friſche Eier für das Stück 47 Pfg. und für Kalkeiei für das Stüc 38 Pfg.— Tie engliſche Regierung zahl für beſchlagnahmte Ka rtoffeln für erſte Sorten 5.80 Mk. bis 8.05 Mk. für den Zentner, für zweite Sor— ten durchweg 0.50 Mk. weniger für den Zentner. Die Kleinhändler zahlen für erſte Sorten durchweg 9.10 Mk für den Zentner, für zweite Sorten 7.05 Mk. In den Pariſer Markthallen koſten die Span— ferkel, die aus Futtermangel nicht groß gezogen werden können, 48.60 Mk. bis 97.20 Mk. das Stück. In Italien ſind die Milchpreiſe auf den Lande von 14 Pfg. für das Liter im Jahre 1914 auf 39 Pfg. im Jahre 1918 geſtiegen, in der Stadt von 18 auf 52 Pfg. Der Kleinhandelspreis in den grö— ßeren Städten beträgt 80 Pfg. für das Liter. 1 1 80 Vermiſchtes. i Ein proteſtantiſcher Laienbund wurde in Mün⸗ chen gegründet. Er will angeſichts der bevorſtehenden Trennung von Staat und Kirche für einen Zuſammen⸗ ſchluß auch der dem engeren Kirchenleben ferner ſtehen⸗ den Laien und für den Ausbau der Generalſynoden wirken. ö— ——— Nad Am 16. Februar 1919. Nach langem Hin und Her iſt endlich ein Beſchluß über die Abhaltung der Wahlen ge⸗ als Wahltermin hat freilich noch einen Haken, denn ſie iſt erfolgt vorbehaltlich der Zuſtimmung der am 16. Dezember zuſammentretenden Reichsverſammlung der Arbeiter- und Soldaten— räte Dentſch Zweifellos wird die Spartaku Krähten ſleht, ands manes. die Arbeiter- und Sand räte in ihrem Sinne zu beeinfluſſen. Pertritt doch das Organ der Spartakus-Gruppe, die „Rote Fahne“, nach wie vor den Stand ban 0 daß müſſe, beoor die ganz Deutſchlaud erſt ſoziallſiert werden Nationalvs, emmlug zuſammen— litt. Das beißt, um die auf der Tagung der Soldalenräte Berlins gefallenen Worte zu ge⸗ prauchen, es ſoll erſt alles in einen Trümmer— haufen verwandelt werden. Man darf jedoch der Mehrheit unſerer Soldaten und Arbeiter das Zutrauen haben,! z ſie von den Sparlakus-Leuten nichtee den ſangen laſſen wer Zeigt ſich doch nehr, f wie unhaltbar de zige anarchi 0 ö ich immer aufzulegen ſind, iſt noch nicht Wahlvorschläge müſſen von mindeſtens hundert Wahl berechtigten des Wahlkleiſes unterzeichnet 5 N f ein. Sie dürfen nicht mehr Namen tragen ſaßt worden. Die Feſtſetzung des 16. Februar 13 908 ö 5 e 5 W blockade unſerer Feinde ſtandgehalten, kuppe alles un, was in ihren ſchräntungen und Entbehrungen willig auf uns genommen. Friede vor der Türe ſteht, W wirkliche Hungersnot. 1 f uns leid bei unſeren Feinden ſo zur ſchleunigen Herbeiſchaffſung von Nahrungs⸗ laſſen, daß von dort mmitteln ſür uns zu zu dem geſunden Sinn nicht unſerer 5 bis zu dem die Wählerliſten feſtgelegt. Die Der Termin, geordnete im Kreiſe zu wählen ſind. Unſere Lebensmittelverſorgung. Fünfzig Monate haben wir der Hunger⸗ alle Ein⸗ Nun der Krieg beendet iſt und der geſtaltet ſich unſere erſorgung außerordentlich bedenklich, droht erſt Aber— ſo fragen wir ins wieder und hören hunderttauſend andere Iſt es nicht ein Schreckgeſpenſt, das vorgeführt wird, darauf berechnet, Mit⸗ i zu erwecken und ſie ragen: * da veranlaſſen? Wurden uns wenigen Monaten die Ausſichten rnährung im neuen Erntejahr als geſichert geschildert? Verſprach man 1 vor 68. durchaus nicht allerdings neben mancher notwendigen heiteren Einſchränkung, wie beiſpielsweiſe in der Induſtrieg ebiete. jette Fett⸗ und Fleiſchverſorgung, Aufbeſſerung unſer gesamtes a u der Rationen, und iſt nicht inzwiſchen eine ſchlagen und damit allremeine deils teit mäßige E ung der Brotration zum 1. De und Hungersnot bes ich angeordnet worden? Sprich ſondern auch. all d gegen den befürchteten Eintritt wendigen verhindert. Denn die einer kataſtrophalen Verknappung unſerer Lebens— Alliierten hab es und deutlich genug mittelvorräte? verkündet, daß ſie nur autoritative, auf ein Der Komplex der hier geſtellten Fragen läßt aus allgemeinen Wahlen hervorgegangenes nicht ſo einfach, wie es auf Parlament geſtützte Regierung als verhandlungs— erſcheinen mag, beantworten. berechtigt auf der Friedenskonferenz anerkennen müſſen wir uns darüber klar werden, werden. her war und wodurch die Balanzierun Alſo nan darf wohl darauf ernährung die Wahlen zur Nalionalverſammlun) von 0 am 16. Februar ſtattfinden werden. Sie ſollen zunehmendem bekanntlich gleich, allgemein, geheim und direkt zeitweilig auch! ſein. Wahlberechtigt ſind alle Männer und namentlich Frauen vom 20. Lebensjahre an. Als Wahl— immer mehr man bedenkt, ſyſtem iſt das der Verhältniswahlen vorgeſehen. wir vor dem Kri für rund 3 An den Wahlen ſollen die beſetzten deutſchen garden Futtermittel Gebiete, mithin auch Elſaß⸗Lothringen, teile] dem Auslande bezogen der Kriee nehmen, ohne daß damit der ö j wachlendem Maße die Friedensverträge vorge hzeilig der ungeheure Bedarf Ob die Franzoſen reilich licht die ahl⸗ des Heeres zu befriedigen blieb, ſo leu beleiligung Elſaß⸗Lothringens zu verhindern ohne weiteres ein, wie außerordentlich beſche ſuchen werden, iſt eine andere Frage. Aus den die Ernährung der B l gleichen Erwägungen hat man vor der Wahl- ſozuſagen auf Tag und St beteiligung Deutſchoͤſterreichs n, weil Mengen eingeteilt werden . Deutſche dieſe Methode des Durch f ja die Frage des Anſchluſſes Reich erſt endgültig entſchieden werden oll. ich unter Zuhilſenahme der Zweieinhalb Monate trennen uns noch beſetzten Gebieten in Nordfrankreich, von den Wahlen. Die Parteien haben alſo nänien und Rußland. Dieſe Hilſsquel vollauf Zeit, ihre Vorbereitungen zu treffen, mit der Freigabe der von die Wähler über ihre Ziele und Programme weſenen Gebiete vollſtändig für unsen aufzuklären, über das, was nottut, um auf-⸗TWir ſind mit unſerem geſamten B zubauen, was in Trümmer geſchlagen worden Menſch und? iſt. Man darf wohl annehmen, daß die der⸗ Bodens angewieſen. zeilige Regierung ſich jeglicher Wahlbeeinfluſſung, heeres fällt zwar fort, aber die ſie ja beim alten Regime ſo ſcharf bekämpft kehrenden Menſchen und hat, erklärt, damit die Nationalverſammlung nährt ſein und werden unſere Soldaten ſich ſo wirklich das wird, was ſie ſein ſoll und muß, raſch und unver elt auf den 5 nämlich ein getreues Spiegelbild des Vol nährungsetat einzuſtellen vermögen, auf willens. Was die gewählte Vertretung des wir uns in langſamer Gewöhnung einge deutſchen Volles beſchließen wird, dem werden haben? Und dazu ein anderes! Der ü! wir alle uns fügen, und auf dem ſo geſchaffenen beſchleunigte Rückzug bed wie ſeſtgeſtellt Boden wird die Zuſammenarbeit aller ermöglicht iſt, die Preis wertvollen Proviants, der werden, die mitarbeiten wollen am Aufbau der uns nunmehr fehlt, während gleichzeitig die deutſchen Vollerepublik. kb Verpflichtung zur Unterhallung oht, zem 51 Droht, zember!. dringend nol- nicht 541 den uns laut id 1e) Blick Zunä rechnen, daß ö 3 wirklich G 5 zweiten uns ein hungert. 2 ſich von Wenn der jahres ab ränken m Ge n U Bey l. et! li 1 f 1 uns edar) Die Verſorgung des; wollen Tiere nicht weiter er⸗ eutete, Die Wahlordnung zur lonſtituierenden ſeindlichen Beſatzungsheere die Zahl der Nationalverſammlung beſtimmt, daß auch Per⸗ Verſorgenden um ein ganz ſonen des Soldatenſtandes berechtigt ſind, an erhöht. der Wahl teilzunehmen. Ausgeſchloſſen vom Wahlrecht iſt nur, wer entmündigt iſt, oder unter vorläufiger Vormundſchaft ſteht, und wer kraft rechtskräftigen Urteils der bürgerlichen Ehrenrechte ermangelt. Armenunterſtützung und Konkurs ſind nicht mehr Gründe für den Ver⸗ luſt des Wahlrechts. Vorausſetzung der Ve⸗ rochtigung zum Wählen iſt einjährige Re angehörigkeit. Auf durchſchnittlich 150 000 Ein⸗ wohner, berechnet nach der Volkszählung ger. 0 1 1 er unſeres Ernährungsetats kom Momente in Betracht, die u gefährden. Vor allem die Trans! Das' bloße Vorhandenſein von Lebensmitteln genügt nicht, ſie müſſen ſich auch dort beſinden, wo ſie 1 nen noch andere uſere Verſorgung gebraucht werden. Die Waffenſtillſtands— bedingungen haben auch in dieſer Frage alle geordnete Verſorgung über den Haufen wor en und dem Chaos Tür und Tor geöſſnet, nicht nur durch die inſolge der überſtürzten Demobiliſierung notwendig gewordene anſpruchung aller Transportmittel bis z völligen Lahmlegung des geſamten nicht— 1. Dezember 1910, entfällt ein Abgeordneter. Ein Überſchuß von mindeſtens 75 000 wohnern im Wahlbezirk den 150 000 gleichgeſetzt. 1—— ö Ee Scei In böſem Schein. J Kriminalroman von Heinrich Lee. (Rortſetzung.) Ein⸗ vollen N Ve wird —— Allerdings hatte er das, aber ſollte er es ihr geſtehen?„Ja,“ erwiderte er nach einigem Überlegen,„aber eine ſolche Verleum⸗ dung darf Sie nicht bekümmern.“ „Ich bitte Sie— uns nach Hauſe zu Sie bekümmert mich mere In begleiten,“ ſagte ſie nach kurzem Zögern Wahrheit will ich wiſſen, ohne Schonung, und dich hätte noch etwas mit ihnen zu beſprechen.“ deshalb frage ich Sie: Sind Sie davon, daß Er verneigte ſich. Der Wagen war ein mein Valer von fremder Hand getötet worden Landauer. Er bot Hollfeld auf dem Rückſitz noch iſt, ſo überzeugt, daß Sie jede andere Möglich⸗ bequem Platz. Ein leiſer Regen begann keit, alſo auch die eines Selbſimordes für aus⸗ von dem während des ganzen Tages ſchon geſchloſſen halten?“ grau behangenen Himmel hernieder zu rieſeln Wieder ließ er, ehe er antwortete, eine und das verdurſtete Erdreich ſog die Trop eſer Pauſe vergehen:„Ja, davon bin ich überzeugt,“ jerig ein. Es war Abend gewordeu, aber die ſagte er dann. Lunge des Sommertages ließ noch nichts davon Es war dunkel geworden. Kaum unterſchied ſpüren. Der Wagen fuhr um die Stadt herum. er noch ihr. Geſicht. Nach einer Weile war man angelangt.„Dann wäre es alſo die Pflicht eines jeden,“ Tante Ninchen hatte im Hauſe mit Anna ſuhr ſie ſort und ihre Stimme hatte etwas Ge⸗ noch eine Menge Dinge zu erledigen. Renate waltſames, Erzwungenes—„eines jeden, der war alſo ungeſlört mit Hollſeld. Sie bat ihn, dazu imſtande wäre, alles zu ſagen, was den mit ihr in den Salon zu kommen. Mörder ans Licht bringen konnte.“ „es iſt keine geschäftliche, ſondern eine per⸗ Er horchte auf. Was meinte ſie? ſönlſche, eine Familienangelegeryheit, mit der ich welchem Tone ſprach ſie? mich an Sie wenden mochte,“ begann ſie—„Das wohl ganz gewiß,“ erwiderte er, mein Valer bat Ihnen ſoviel Vertrauen ge⸗ ſcheinbar von ihrer Frage nicht befremdet, ein⸗ Ker t und eben deshalb mochte ich mit Ihnen ſach und ſchlicht. Die Tür wurde geöffnet. Es ber dieſe Sache reden.“ war Tante Pinchen. Sie bot ihm einen Stuhl an, und ent-„Sol ich denn nicht Licht machen?“ Hloſſen, obwohl es ihr lehr ſchwer zu werden fragte ſie. 1 ien, fuhr ſie fort:„Sie werden ein Gerücht Vom Korridor her fiel der Schein einer bernommen haben— man ſpricht hier und da Lampe auf Renatens Geſicht. Renate ſah ver⸗ davon, daß mein Valer nicht das Opfer eines ſtört aus. Mordes geworden iſt, ſondern daß er ſelbſt„Bitte, a,“ erwiderte die haſtig der Tante, Hand an ſich gelegt hat. Antworten Sie mir als fürchtete ſie ſich plötzlich vor dem Dunkel ollen, haben Sie auch davon gehört?“ hum ſie her. 5 Gegner Steig den erſten m den 9216 bortfrage. der Nole ge⸗ CCC eee ee, nicht mehr. Nur die militäriſchen Verkehrs, ſondern in noch ver⸗ ſchürftem Maße durch die erzwungene Hergabe eines gewaltigen Eiſenbahnmaterials, das uns an allen Ecken und Enden fehlt. Infolgedeſſen auch intenſiver Mangel an Brennſtoffen. Die drohende Lebensmittel⸗ und Kohlennot trifft in allererſter Linie die großen Städte und die weniger zunächſt das Land und ſeine nüchſte Umgebung. Zunächſt! Denn wie die Dinge ſich geſtalten, wenn Hunger und Käte die Maſſen auf die Straße Ueiben, das mag jeder ſich ausmalen. Die Gefahren, in ſolcher Entwicklung liegen, werden von allen anerkannt, bei uns wie bei unſeren Gegnern. In wiederholten ein⸗ dringlichen Darlegungen ſind ſie auf den Ernſt der Lage hingewieſen und um raſche Be⸗ reitſtellung von Lebens⸗iütteln gebeten Vor allem an Amerika hat ſich unſer Erſuchen gerichtet, und Herr Lanſing hat uns wiſſen ſofort Schritte zur ſyſte— matiſchen Organiſierung des erbetenen a werkes eingeleitet werden ſolle allerdings,„daß in iufrecht erhalten u Erfüllung di neben die A1 Die 1 worden. vora! Deutſch heit, lichen wie die lichland ſich jktatur weder und Kl b ſagung de erung 0* A** 242 12800 N Tier auf den Ertrag des eigenen ci; ſchmalen Er- lauſen Beträchtliches Aber neben dieſer beängſtigenden Verengung 1 eine Note an Englands J 9 vorgeſchla miſſion mit der Schuld wird gen, eine neut Unterſuchung! a m Kriege vorge ben werden.. ſich bereit, ſämtliche er Kommiſſion iſt aber Vorau ** del U Zug mi) Alten seits ſelle —— 0 Anna drehte das Licht an. Herr K ollfeld blei doch da zum 2* gte Tante . 1 wen ihm— Minder ö nchen. wi verwirrt 0 0 „Gewiß, en zu wahr, beſahte, aber daß Renate das Offenbar hatte ſie die U wedanken gebracht und präch überhaupt ngen 3 zlich ab us brach ſie demſelben doch eine Wendung, die ihn täuſche lte. Es war klar, daß ſie ſich in irgend einer Seelennot beſand, in der ſie nach eine laſtete, nach einer ſie ſlhrenden Hand. hatte ſie hilſeſuchend die ſchauderte ſie— warur blick wieder davor zurück. Si von der Tat! Vielleicht alles! Aber jetzt war keine Zeit zu dieſen Fragen. Sie durſte nicht einmal erraten, daß ſie ihn beschäftigten. Und doch erriet ſie ſie zum Teil. „Sie wundern ſich vielleicht nber mich,“ ſagte ſie mit gewaltſamem Lüͤcheln.„Ich ſpreche, als müßte es einen ſolchen Menſchen geben, der etwas davon zu ſagen weiß. Die Tat iſt am hellen Tage geſchehen, und wäre es nicht wunderbar genug, daß ſie dann für immer im Dunkeln bleiben ſollle? Aber ich vertraue auf Gott. Die Rache iſt mein, ſpricht er! Er wird den Mörder finden, er wird ihn ſtrafen!“ s klang beinabe, als ſagte ſie es ſich zum Troſt, um die Stimme in ſich zu betäuben. Tante Pinchen lam mit dem Gedeck, Anna brachte den Tee. wartete fortſe 15 vergeblich Geſpräch ö nierbrechung ſie bereute, zu haben, würde. auf an 72 das& ere wenigſiens Har bert wußte gleichen, daß es billige N frre E Turf TN Arbeit der Kommiſſion, daß auch die anderen Staaten alle Akten ohne Vorbehalt zur Ver⸗ fügung ſtellen. Südſlawien. „Man berichtet, daß eine Einigung zwiſchen Italienern und Süd⸗ ſlawen kurz vor dem Abſchluß ſtehe. Da⸗ nach ſollen die Italiener Trieſt, Pola und einen großen Teil der dalmatiniſchen Küſte er⸗ halten, während Fiume den Südſlawen ver⸗ bleiben wird. Allerdings wollen die Süd⸗ flawen auf Pola nicht verzichten. Als Ent⸗ ſchädigung für ihren Verzicht auf den Haſen ſoll den Südſlawen Saloniki angeboten ſein. England. * In einer Wahlrede in Neweaſtle ſagte Lloyd Beorge, die Friedenskonſerenz müſſe einen ſtreng gerechten Frieden ſchaffen. Was die Kriegsentſchädigung betreffe, ſo ſei es ſtets ſo geweſen, daß der Verlierer bezahlte,„und dieſen Grundſatz müſſen wir auch auf Deutſchland an— wenden, das die Kriegskoſten bis an die Grenze ſeines Vermögen zahlen muß. Doch darf ihm nicht geſtattet werden ſeine Entſchädigung dadurch zu be⸗ 5 über England Ich wünſche auch auszuſprechen, daß unſere Gefangenen unmenſch— ehandelt haben, zur Verantwortung gezogen zare uon Dise nen, die 1— 1 den 0 werden muüuſſen ampfer„Anger⸗ von Petersburg Bjoerkoe anlief, ten verhaftet, ere verſiegelte Kiſt chung ergab, )aß die or ſiſcher und roklamatio: knechts an Ententemächt bürgerlich des Pro: ähnlichen Soldate Ungarn zu 4 3 1 1 5 rde eine Natlonalver ein war dergeſtalt Ungarn ihrem Vorha In den Abſatz 0 Dezember 19 hat ihren Gr vorzeitig ing dieſer be die nach überhand nin möglichſt großen zverſorgung des Reiches unterbu Es iſt auch durchaus unerwün vorzeitige Aberntung der genan h die Gemüſetransporte bei äußerſt ſtarken Belaſtung mehr häufen, als es die mit ſich igen Gemüſeſorten erte hmungen ſſe einer eitraum hin e der C reiche! bringt. r nm 1 f Tante Pinchen. dankte. ö wie er einmal von einem händler gehört, nur in Deutſchland die Unſitle herrſchte, Rum in den Tee zu tun, wodurch det ree um ſein Aroma und ſeinen feinſten Ge⸗ ſchmack käme; Tante reſſant und unvermerkt gab er dadurch de Unterhaltung eine behaglichere Wendung. erſtenmal ſeſt dem Unglück wurde im Roſenau ſchen Hauſe wieder einmal von etwas anderen prochen. Man mußte zugeſtehen, daß Hol „ wenn er nur wollte, ein ſehr ſeſſelude Frzähler zu ſein verſtand. Er las 0 die großen Zeitungen, die modernen auch auf das Theater und die neue kam er zu ſprechen und wie ſich nun heraus“ ſtellte, auch muſikaliſch war er— er pi b Klavier. „Herr Hollfeld,“ fiel Pinchen ein—„dann müſſen Sie mit Renale ſpäter einmal viel, händig ſpielen, die Noten haben wir dazu, 1 liegen immer ſo unnütz da. Das müſſen% uns beſtimmt versprechen.“ Hollfeld ſah Renate an. f Renate errblele leicht. Sie fand allerding, daz ihre Tante in der ſo ſchnell zwiſchen ihnen und Holſeld zuſtande gekemmenen Vertraut 95 keit eiwas zu weit ging, aber ein„Nein“ wol ſetzt für ihn verſehend geweſen und das vel diente er nicht. Auch konnte ſie ſich dem e milderen Giudruck, der ſich ſeit den 5 ſchrecktichen Tagen und zwar eben wleber dulce Hollfelds Gegenwart um ſie her verbreilele, int A lot 170 0 Von Nah und fern. Vereinigung Großi⸗Berlins zu ein großen Gemeinde. Über die kantige Ge⸗ ſtaltung Groß⸗Berlins haben im preußiſchen Miniſterium des Innern eingehende Verhand⸗ lungen ſtattgefunden. Dabei hat ſich ergeben daß eine befriedigende Löſung der durch die jetzige Zerſplitterung hervorgerufenen Unzuträg⸗ lichkeiten nur durch die volle Vereinigung ſäml⸗ licher in wirtſchaftlichem Zuſammenhange mit Berlin ſtehenden Gemeirken zu einer Gezeinde Groß⸗VByclin erreichbar tic. 1 Das Ergebnis der„Ludendorff ff⸗Spende“. * Der Volksſpende für Kriegsbeſchädigte ſind aus dem Reich über 150 Millionen Mark zugeſloſ Dieſes Ergebnis überſteigt bei weitem die Er⸗ trägniſſe aller bisherigen Kriegswohlfahrts⸗ ſammlungen. en eee Diebſtähle im Berliner Schloß. Die geſamte Wäſche des Kaiſers und der Kaiſ rin ſowie die Garderobe iſt aus dem Kön 1170 Schloß in Berlin verſchwunden. Die Spitz fuer haben nur die Staatsgarderobe der Kaiſerin in zerriſſenen Zuflande zurückgelaſſen. Auch Koſtbarkeiten und hittoriſche Gegentan e liglichen ſank der Preis au oſſen. eingezogen werden. b 80 Tote und viele Verwundete. Materialſchaden iſt ſehr groß. Preisſturz im ſchwediſchen Schleich⸗ handel. Seit der Einſtellung der Feindſelig⸗ keiten ſind in Schweden die Schleichhandels⸗ preiſe beträchtlich geſunken. Beſonders die deutet. Seit einigen Monaten Ae war der übliche Schleichhandelspreis für chleichhande Kaſſee 40 Kronen für ein Kilo, doch wurden auch bis zu 60 Kronen verlangt. zn in der Kronen, und Kronen va Kronen auf ſiel . Weizenmehl 1 8 en auf hochſtens fünf skror die Butter iſt in den allgemeinen P ge! Freise, jetzt kann man zwei Pfund 15 er! Zucker iſt von 10 bis 12 uc t 10 en Kronen für ein Kilo geſuntken von Auch 12 * ſieben Kronen auf hö 17 Financial 7510 illionen ü eee: eee reiſe beträ der Kaffeepreis iſt auf eine Weiſe heruntergegangen, eine Kalaſtrophe für die Spekulanten be⸗ n biete Patagoniens. an Der und bietet zum erſtenmal Aufſchluß über bisher ganz unerforſchte und unerſchloſſene Ge⸗ N K wird die Fülle Rohſtoffen hervorgehoben, der große Reich⸗ ch Beſonders 75 tum an Hölzern, an Mineralien uſw. erſten Novemberwoche P a9 Einheits fenſter. Auch eine Kriegserrungenſchaft. ingreiche Bautätigkeit, die jetzt hluß l U her ſo einſetzen nun dieſe zu mit (Fin 1 got [pendelt Arhoif um zu dem Tee, Hert Er fügte die Bemerlung Pinchen fand das äußert zu Hale Zeitſchriſten, Literalut find nicht aufzufinden. werden. Um eine halbe Million l die Kaſſe des Generalkommand Das Silberzeu 18 r ee Was Oilberzeug und der Weinvorrat konnten in Sicherheit gebracht Die unbekannten Täter erbeuteten 100 000 irt in Einhundertmarkſcheinen und für 30 Eintauſendrubelſcheine und den Scheinen verſchiedener 2 ſie verſuchen, die groß Großſtadt, wahrſcheinlich in Geld umzuſetzen. ndenen Enthlößung ve mannſchaften eine Bürgerwehr Soldaten gebildet. agegeld von Krankheit und „Gn Kundi Jeder 5 Mark, 0 fung und Intereſſe gleicht lerung mit Wi Merſeburg Einz dürfen nur und ant. 47 Ibach. nachung, daß lniſorm i jcünchen⸗ rt und eln 1 wieder ongunt genannt. rand auf einem 5 Nach einer aus halato J ing brach auf einem 9 dampfer, auf der und zahlreiche Offiziere Ochrida her befanden, Fiume ein 0 1 200 Mannſch auf der Hein zwiſchen urchtharer B U s aften und einige L dem Brand zum Opfer. Furchtbare Exploſion. Von der hol⸗ ländiſchen Grenze wird gemeldet, daß in der Nähe von Lüttich am Bahnhof Ans ein Zug mit 70 Munitionswagen explodiert ſei. Es Nerger Wat. Dar enetne eren: reer S D 5 nicht ganz entziehen. Dank ſchuldig— ſchon für ſein hl. ihn veranlaßte, auf den Vorſchlag der Tante zu ſchweigen und damit die Entſcheidung ihr ſelbſt zu überlaſſen. N „Renate, meinſt du denn nicht?“ wandte ſich die Tante jetzt drängend an ſie. „Wenn Herr Hollſeld unk ſpäler zuweilen einen Abend dazu opfern will,“— entgegnete 05 77„gewiß, ſo werde ich ihm dankbar dafür ein. „Der Dank iſt auf meiner Selte,“ worte er im Tone wärmſter Ergebenheit. „Sis haben noch eine Mutter?“ fragte ſie plötzlich. Es war das erſtemal, daß ſte ſich nach ſeinen Privatverhältniſſen erkundigte. Sie hatte ihren Vater einmal davon ſprechen hören und es war ihr, als müßte ſie ihm mit dieſer Frage«ine kleine Aufmerkſamkeit erweiſen. Hollfelt bejahte. Er erzählte von der guten alten Frau, die ihm ſeinen Haushalt führte, wie ſie ſein Liebſtes auf der Welt ſei und wie er dem Himmel danke, daß er ſie ihm bis heute erhalten. Erſt in vorgerückter Stunde verabſchiedete ſich Hollfeld. Ber Regen hatte aufgehört, von dem trüben nachlhimmef leuchtete kein Stern und nur die fernen Lichter der Stadt zeigten dem einſamen Wanderer den Weg. Stundenlang hatte er wieder die Maßke vor dem Geſicht behalten müſſen. Jetzt atmele er auf. Noch fühlte er die Marährung ihrer Hand und ein Feuer raſte 0 10 Nahezu iziere fielen Sie ihm einen war N 2 ant⸗ NIR aktgefühl, das or ter war für ih rte nun f in te ein ha Damafs, als er ſrat, u hatte de und er ſchaft und das wäh kaum be nur von es wert. Da he Haus— wurde. Ein wei ihre her ſende der ein und auf ihren braunen Flechten ruhte fe blütenkranz. War dies das Kind, über das er nur immer hinweg geſehen hatte? Wie eine Braut ſah ſie aus. Von dieſem Tage an ging in ſeinem ganzen Weſen eine Veränderung vor. Aber Renate war nicht die einzige im Hauſe, der ſich plötzlich ſeine Aufmerkſamkeit zuwandte. Es gaß in dieſem Hane noch einen jungen Burſchen, ein aufgeleſenes Arbeiterkind, ein Ge⸗ ſchöpf, das gleichfalls bisher nicht ſür ihn auf der Welt geweſen war. Er ſah ſie zuſammen, dieſe beiden. Von den andern wurden ſie noch für Kinder gehalten. Aber mit ſeinen eigenen geſchärften Augen ſah er mehr. Inzwiſchen war Renate ſechzehn geworden, ihr Wuchs und ihre Schönheit hatten ſich vorzeitig über ihre Jahre hinaus entwickelt und zu der Leidenſchaft, die ihr Anblick ihm jetzt einflößte— eine Leiden⸗ ſchaft, die noch dadurch wuchs, daß er ſie be⸗ ständig verbergen mußte—, geſellle ſich noch pende durch das Feuer einer unſinnigen * 0 eine andere Qual, die Eiferſucht. Wie er Renate liebte— wenn„Liebe“ das richtige Wort für langes ließ 9 Freude mehr Angſt der al Ja, er„ den er ſchollen D und d zu die 3 7 eines 2 von ſein heraus zubekommen, Zentimeter, de mit der G einer bisher eele war— haſſen, i ſten verſt ſagte Denn zu Hauſe bra ſeine Gemüt wenn er die al he ſeines beſorgt und um 1 1 2 nicht ihn 12 Far 2* aus dem Hauſe, in den Ferien. es, ein drittes Mal z etwas Gute es die Mutter. ſeinen 5 zugeſtoßen?“ fragte als er, ſeine dämoniſche eigenen Wänden nicht J reude fiel auch auf das ſcheue, von Liebe erfüllte weißumrahmte Geſicht en Frau. es war ihm etwas Gutes zugeſtoßen. Alte“ hatte ihm den Kummer geklagt mit dem Burſchen hatte, daß er ver⸗ war, daß Renate wohl recht hatte, und wenn ſie nichts mehr von ihm wiſſen wollte aß alle Verſuche, ſeinen Aufenthalt geſcheitert wären. Und er Klage des Alten hatte er ein mit⸗ fühlendes, betrübtes Geſicht aufſetzen müſſen. Erſt hier zu Hauſe durfte er triumphieren. 6 N Lend 0 Ner Mahy ung U ind J ber 2 Zol U 5 rück, ſchah, Er durſte 0 841 als Kälte, heimkam und ein Glanz mit kann, len öff: len öfft 1 ehf AA Es, einen feſten Pfoſten, der dem Fenſterſeſtigleit ver⸗ leiht und einen ſicheren Verſchluß auf die ein⸗ fachſte Scheiben hohe Fenſter ſind für ländliche Dach⸗ kammern a Scheiben hohe Fenſter Wohnräume liche Geſchoßhöhe 2,5 hohe Fenſter paſſen Geſchoßhöͤhe von 2 vorgeſehen, einen Heſonderen und billigſte Weiſe bietet. Zwei und Giebelſtuben Drei ſind Gegebene für Kleinhäuſer, deren gt. Vier Scheiben räume mit einer )0 Meter. Es iſt Glasſcheibe in gelegt werden ſenſterfli zum iſt geeignet. das la 5 a5* 4 lel ge Daß Kämpferholz zu ie es die er waren 1 Und ſeitigt. Geduld in keine Sch 7 mit 1„A 1 das größte, N ſtolzes Mädchenherz zu erobern ihm der Weg dazu frei ſtand? die er ſich ſein Lebtag verſtanden. nich — und dann w 5 wel 2 2 cher ſich nicht es war! 8 ul Torheit, 730 8 1 7 keinen Schritt waren keit gerückt. dennoch! Hindernitz, von allen ili eſer Burſche, war be⸗ chon gelingen, ſich ein — jetzt, we Nur Geduld, Tugend, auf 5 Renate ging Geſellſchaften mehr, alle Anträge wies Es würde ihen 1 mußte er haben— dieſe ſie ab— lam das ſeinem Plaue nicht zugute? Er fühlte ſich gestärkt, eine neue friſche Tatkraft erfüllte ihn. Vogelſteller wartet Warten wollte er— wie der (Fortſetzung ſolat.)