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Viernheim, den 19. Dezember 1918. Schuchmann Ortsgerichtsvorſteher. WU 05 Oasthaus Zum fToten Löwen Morgen Sonntag, nachmittags 3 Ahr Freies Gewernkſchaftskartell. Morgen Sonntag, den 22. ds. Mts., vorm. ½10 Uhr Versammlung Bekanntmachung. 8 Betr.: Verſorgung mit Speiſekartoffeln. im Deutſchen Michel. Zufolge Verfügung des Kreisamts Heppenheim iſt Die Tagesordnung wird im Lokal bekaunt gegeben. den Entlatſenen vorerſt 1 Zentner Speiſekartoffeln zuzu— Mandel. iſen. Dieſelb elangen vorausſichtlich in der kommen— bea doch ur Aügabe Die Zeit der Abholung wird F eee Gaſthaus zum Eugel 9 N 9 8 0 8 dieſen noch bekannt gegeben werden. Der Reſt ſoll erſt im nächſten Frühjahr zur Lieferung kommen. Bildung eines Volksrates. Der auf Grund der angeordneten Wahlen zu bil⸗ dende Volksrat wird am nächſten Montag, den 23. ds Mts. ſeine Tätigkeit und zwar ausſchließlich ehren— amtlich aufnehmen. 5 Die gewählten Mitglieder werden wir Anfang näch— ſter Woche zur öffentlichen Kenntnis bringen. Betr.: Zu dem am 2. Weihnachtsfeiertage ſtattfindenden Weihnachtskonzert. Ball ladet ergebenſt ein! Das Grenzſchutzlommando 0 0 8 Konzert mit 8 Jumzperguügen Aufführungen. — Eintritt frei— Betr.: Fleiſchverſorgung. i Das Fleiſch für die nächſte Woche gelangt bereits vor den Weihnachtsfeiertagen und zwar von Dienstag, den 24 ds. Mts. nachm. 1 Uhr ab bei den Metzgern bei die Verſorgungoberechtigten zur Ausgabe. Die auszugebende Menge wird an Rathauſe bekannt gegeben. Eintritt 1 M. Anfang 7½ Uhr. dieſem Tage am Karten können im Vorverkauf bei Herrn Unteroffizier Schmitt, Mannheimerſtr. 28 — 2 2 5 2 0 2 0 2 2 0 — 0 verabfolgt werden. 9 r.; Ausgabe von Stockfiſchen. 51 5 Es en uns 60 10 Stockfiſche überwieſen, welche an die Rüſtungsarbeiter zur Verteilung kommen ſollen. Die Ausgabe erfolgt am Montag, den 23. ds. Mts. an den Obmann Winkenbach dahier gegen Vorlage der R Reichs— fleiſchkarte. i. Auf den Kopf entfällt 1 Fiſch. Preis per Pfund 2,50 Mark. Jung und Alt ladet zu zahlreichem Be— ſuch freundlichſt ein 5 Jakob Mai. N Zwei Zuverläſſige verheiratete n anner finden ſofort Beſchäftigung zur Vedienung der Sauggasanlage(Tag und Nachtſchicht) bei Trocken— anlage und Mühlenwerk. 8 R Heinrich Rudershauſen, Mannheimerſtr. 55. Gemeindekaſſe. Nächſten Montag als am Erhebungstag für 5. Ziel direkte Steuern können nur Staatsgefälle angenommen werden.— Der Licht⸗ und müſſen wir die Zahlſtunden bis auf weiteres beſchränken von ½9 bis 4 Ahr Immer wieder wird gebeten, dieſem Ausnahmezu— ſtand in Viernheim doch ein Ende zu machen und kleine, ſogar noch nicht einmal ſchulpflichtige Kinder nicht zu Zahlungsleiſtungen ſchicken zu wollen, da ohnedies ſchwierige Geſchäftsbetrieb und auch unſicher gemacht wird. Viernheim, den 20. Dezember 1918. See . 0 2 2 2 1 2 Betr.: Vutterverſorgung. Montag, den 23. ds. Mts. wird in der nach— ſtehenden Neihenfolge Butter an die Bezugsberechtigten aus⸗ gegeben. Es entfallen 30 Gramm pro Kopf zu 0,33 Mk. Die Butter an Kranken wird in der gleichen Zeit unter Vor⸗ lage der vom Kreisamt genehmigten Beſcheinigung ausge— geben. Das Geld iſt abgezählt bereitzuhalten. Es wird auf genaue Einhaltung der nachſtehenden Ord⸗ nung gebeten. Das Mitnehmen von Butter für mehrere Familien iſt verboten. 9„ 10 181 360 g d 1918, vorm. 10 Uhr findet im Gaſthaus 6 10 11 361 540 zum Deutſchen Kaiſer, Gport⸗Verein Piernheim„ 72„ 000 Mitgliederverſammlung 70 81 900* 0 2 3% gol 1080 betr. Weihnachtsfeier ſtatt. 1909. 3 4 Der wichtigen Tagesordnung wegen N g 1081 v 1260 Nüchſten Sonntag, den 22. Dez., nachmittag; 4 0́M. zähliges Erſcheinen gebeten. Verkaufe 3 Uhr findet im Lokal Gaſthaus zum„Darmſtädter Hof“ Dienstag, den 24. Dezember 1918 Tafetlavier u. eine ordentliche Vorm. von 8 bis 9 Uhr Nr. 1441 bis 1620 10 Waschkessel 1621„ 1800 Kadel, Poſtverwalter General⸗Berſammlun gs bedeutend Jöſt. wird um voll⸗ Der Vorſtand. 6 77 Prima kurzgeſchnittenes Breunholz — Zentner- u. meterweiſe— zu verkaufen. Kornelius Gallei, z. Waldluſt. 1801„ 7„„ 3. Schluß. ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Viernheim, den 19. Dezember 1918 Um zahlreiches Erſcheinen bittet ürgermeiſterei Viernheim. Der alte Vorſtand. Bürg 7 15 14 0 Unabhängige ſozialdemokratiſche Partei 14 Viernhein. 7 4 9 G E e eee eee neuen Poſtverhältniſſe wegen! dadurch der! erſchwert Turuvereinigung Viernheim. 1 16. heimer Bürger Zeitung Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 60 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei pedition u. bei allen ee ec den Beilagen: Sonntagsblatt, Wand— kalender und Fahrplan. Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim e Vereins Anzeiger Anzeigenpreiſe: Almtsblatt der S Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernhelm, Rathausſtraße. Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile 25 Pfg., auswärtige 30 Pfg. Reklamen im Textteil 80 Pfg. auswärts 25% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. 7* Feruſprecher Nr. 217 2 152 Amt Viernheim. ——.—. —— Dienstag, den 24. Dezember Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraulfurt a. M. 1918 Lolale Nachrichten. * Ein geſegnetes, fröhliches Weihnachtsfeſt wünſchen wir all unſern verehrten Leſerinnen und Leſer! * Der Männergeſangverein veranſtaltet am 2 Weihnachtsfeiertag, Mittags 1 Uhr im„Engel“ eine Be— grüßung ſeiner Mitglieder. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen. * Der Stemm⸗ und Ringklub hält am 2. Weihnachtsfeiertage nachm. 3 Uhr im Gaſthaus zum„Stern“ eine Generalverſammlung ab. Die Mitglieder werden er ſucht, vollzählig zu erſcheinen. 10 Mitglieder ſind auf dem Felde der Ehre gefallen. * Für Zwecke der Wohltätigkeit erübrigte das am Sonntag im„Karpfen“ ſtattgefundene Konzert der Sänger⸗Vereinigung 38.20 Mark, welche Summe für Orts arme Verwendung finden ſoll. 1 Weihnachtskonzert mit Ball. Das Grenz- ſchutzkommando vrranſtaltet am 2. Weihnachtsfeiertag, abends 7½ Uhr im goldenen Engel ein Konzert mit Ball. Siehe Inſerat. Fer Gente Mahnworte richtet der Rat der Volks⸗ beauftragten in Berlin an die Arbeiter Deutſchlands. Die Errungenſchaften der ſozialiſtiſchen Revolution ſind in Gefahr! Die drohende Kataſtrophe zeichnet ſich täglich deutlicher ab. Der Krieg hat uns arm gemacht, die Niederlage noch ärmer. Ungeheuerlich ſind die Laſten, die der ſiegreiche Feind uns aufbürdet. Arbeiter! In eurer, nur in eurer Hand liegt es, das Verhängnis abzuwenden. Näheres ſiehe Inſerat. Ihr müßt unſere zuſammengebrochene Wirtſchaft wieder aufrichten. Ihr müßt arbeiten! Der Sozialismus perlangt Arbeit, kann nur beſtehen auf Grundlage der Urbeit! Wer feiern muß, ſoll Unterſtützung bekommen; aber wer feiert, obwohl er arbeiten könnte, macht ſich und die anderen ärmer, verſündigt ſich an ſeinem Volke und deſſen ſozialiſtiſcher Zukunft, hilft den Zuſammenbruch bereiten, der ſchließlich auch ihn ſelbſt verſchlingt. Ar⸗ beiter! Bleibt nicht in den großen Städten zuſammen⸗ zedrängt. Geht hinaus aufs Land! In die Städte der Provinz! Die Kräfte, die in den Großſtädten brach⸗ ſiegen, werden dort dringend gebraucht. Keiner darf ſich etzt darauf verſteifen, an dem Ort zu bleiben, in den r während des Krieges gekommen iſt. Schützt eure Revo⸗ ution vor den Angriffen jeglicher Reaktion; rettet ſie uch vor dem Ruin durch Hunger und wirtſchaftliche Auf öſung! e,. Notwohnungen. Das württ. Arbeitsminiſterium empfiehlt zur Behebung der Wohnungsnot, die ſich nach der Heimkehr der Truppen und im Winter dop⸗ pelt fühlbar machen wird, die Errichtung von Holzhäu⸗ ſern, in denen bei ebenerdiger Bauweiſe unter einem Dach je etwa 6 zwei- oder dreizimmerige Wohnungen mit Küche, Keller und Dachraum zuſammengefaßt werden. könnten. Es werden dabei doppelte Bretterwände mit leerem oder iſolierend gefülltem Zwiſchenraum empfoh⸗ len, als DTachdeckungsmaterial Ziegel, als Feuſter Dop⸗ pelſenſter, deren Maße, ebenſo wie die der Türen und Fenſterläden, nach Einheitsgrößen zu beſtimmen waren. Wenn auch dieſe Bauten cher Erſtel⸗ zu möglichſt raf 8 lung zweckmäßigerweiſe von den ausführenden Firmen völlig abgebunden geliefert werden, ſo dürfte ſich doch gielerorts auch die hierzulande von langer Zeit her erprobte Bauweiſe— Holzfachwerk mit Lehmſchlirung — empfehlen. 155 e ue— ee ee ee, Schiller und die ſpaniſche Grippe. Daß auch Schiller von der Krankheit, die heute über ganz Europa hin ſo ſchwere Opfer fordert, im Mai 1782 befallen var, berichtet Andreas Streicher, Schillers Jugend⸗ freund, dem wir die wichtige Schrift über Schillers Flucht von Stuttgart nach Mannheim danken.„Schil⸗ ler kam(von ſeiner zweiten Reiſe nach Mannheim) uußerſt mißmutig und niedergeſchlagen wieder nach Stutt- zart zurück, ebenſo verſtimmt durch die Betrachtungen iber ſein Verhältnis, als leidend durch die Krankheit, hie er mitbrachte. Dieſe Krankheit, die durch ganz Luropa wanderte, beſtand in einem außerordentlich ſeftigen Schnupfen und Katarrh, den man ruſſiſche Grippe der Influenza nannte, und der ſo ſchnell anſteckend dar, daß der Verfaſſer dieſes, als er Schillern einige Stunden nach deſſen Ankunft umarmt hatte, nach we⸗ ligen Minuten ſchon, von Fieberſchauern befallen wurde, ie ſo ſtark waren, daß er ſogleich nach Hauſe eilen nutte. E eee eee Die Wahlen zum Volksrat der Gemeinde Viernheim. Wie bekannt, hat die heſſiſche Regierung eine Anord— nung erlaſſen, wonach an Stelle der Arbeiter— und Bauern- räte ein„Volksrat“ zu treten hat., Dieſer Rat, der alle Kreiſe des Volkes umfaſſen ſoll, wurde Freitag und Sonntag hier gewählt. Die allgemeine Bürgerverſammlung, die am 15. Dezember im Gaſthaus zum Engel ſtattfand, faßte den Beſchluß, den Volksrat aus 15 Arbeitern, 8 Bauern, 4 Hand— werkern und Geſchäftsleuten, ſowie aus 3 Staats-, Privat— und Gemeindebeamten zuſammenzuſetzen, auf eine Zahl, wie ſie vom Gemeinderat beſtimmt worden iſt. Die einzelnen Erwerbsgruppen hatten in beſonderen Verſammlungen, die im Gaſthaus zum Engel, zum grünen Laub und im Wal⸗ ſiſch tagten, ihre Kandidaten in geheimer Wahl nominiert. Die Vorſchlagsliſte der Bauern, der Handwerker und Geſchäftsleute, ſowie der Beamten wurde ohne Gegenliſte ge— wählt. Abgegeben wurden für die Liſte der Bauern 86 Stimmen, der Handwerker und Geſchäftsleute 74 Stimmen, der Beamten 87 Stimmen. Die Arbeiter hatten zwei Vorſchlagsliſten herausge⸗ geben, eine von den Sozialdemokraten, die zweite von den Chriſtlichdemokraten. Ein dritter Zettel, der am Wahltag noch herauskam, enthielt mit einer Ausnahme ebenfalls lauter Namen von Sozialdemokraten, die ſchon bereits auf dem erſten Zettel ſtanden. 739 Arbeiter machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Ungeſtrichene Zettel erhielt die ſozialdemokratiſche Liſte 352, die chriſtlichdemokratiſche Liſte 192 und der dritte Zettel 152, ſomit wurden 696 Zettel, wo kein Namen geſtrichen war, abgegeben. Die reſtlichen Stimmen waren zerſplittert. Gewählt wurden 14 Sozialdemokraten und 1 criſtl. Demokrat und zwar folgende Herren: 1. Herbert Johann 4., Maurer, mit Klee Johann 10., Schloſſer Klee Jakob 2., Kriegsinvalide Mandel Karl Michael, Tüncher Kempf Georg 14., Maurer Mandel Joh. 16., Fabrikarbeiter Frank Georg 1., Maurer 8. Martin Jakob 2., Maurer 9. Schneider Emil Chr., Inſtallateur 10. Haas Adam 6., Maſchinenarbeiter 11. Hofmann Georg, Dreher 535 Stimmen 530 529 529 527 526 518 366 363 362 360 — Kühlwein Adam 4., Schweißer oſchauer Peter 3., Schloſſer Hook Ernſt, Schloſſer Wunder Phil. 2., Maurer 359 Stimmen 359 358 1 357 7 Der nächſte Höchſtbeſtimmte war Herr Joſ. Fetſch 1. 7 Maurer, der 356 Stimmen erhielt. Die Aemter des Volksrates ſind ehrenamtlich. Ver— gütung findet nur ſtatt, wenn ein Mitglied nach außerhalb delegiert wird und Dienſte zu verſehen hat. Die Aufgaben des Volksrates ſind in der Hauptſache die, den geordneten Fortgang der Lebensmittelverteilung zu verbürgen bezw. zu kontrollieren, Anregungen und Wünſche der Bürgerſchaft entgegenzunehmen und dieſe den betreffenden Stellen zu unterbreiten. Wir begrüßen den neugewählten Volksrat aufs herz— lichſte und hoffen, daß er die an ihn herantretenden Auf⸗ gaben in unparteiiſcher Weiſe durchführt, keinem zu Leid und keinem zur Freud, ſondern zum Wohl der ganzen Gemeinde Viernheim. Eingeſandt. (Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion außer der preßgeſetzlichen keine Verantwortung. Leiſe Anfrage. Warum ſind wir Hausfrauen ſchon ſolange ohne Zucker? Soll es wahr ſein, daß Heppenheim denſelben ſchon hat? Aber bitte, hoffentlich auch bald hier!—8. Nach der Wahl! Die Wahlen zum Volksrat ſind abgeſchloſſen. Da ge— ziemt es ſich, Rückſchau zu halten, nachzudenken, was geleiſtet wurde. Soweit die Sozialdemokratie in Frage kommt, kann ſie mit dem Erfolge zufrieden ſein, da es ihr gelungen iſt, mit 14 Vertreter abzuſchneiden. Eine Enttäuſchung brachte die Wahl den Chriſtlich-Demokraten, deren Liſte keinen ein— zigen Vertreter durchbrachte. Wenn einer von den ihrigen durchkommen konnte, ſo war daran nicht ſchuld die Werbe⸗ kraft des chriſtlichen Programms, ſondern einzig und allein die nicht zu verſtehende Quertreiberei einiger Genoſſen. Das Wahlreſultat wird ſie hoffentlich belehrt haben, daß ſie mit ihrer Außen⸗Hinterpolitik die Geſchloſſenheit der Partei bei ihrer„Aktion“ ſchwer gefährdeten. Keine Entſchuldigung kann dieſe Genoſſen von dem Vorwurf befreien, daß ſie in der Stunde der Wahl ihren kämpfenden Brüdern in den Rücken fielen. Diejenigen, die den dritten Wahlzettel ſchufen, ob aus beſſerem Wiſſen, oder aus Dummheit, oder gar aus „Verrat“, müſſen ſich ſelbſt an die Bruſt klopfen und ſagen, daß ſie ſich ſchwer an der Partei verſündigt haben. Die ſozialdemokratiſche Liſte hätte ſicher 500 ungeſtrichene Zettel auf ſich vereinigt, wenn der Unfug unterblieben wär. Es iſt nicht meine Sache mit dieſen Verſchwörern abzurechnen, ſon⸗ dern Sache des Parteivorſtandes muß es ſein, die Schuldigen über ihr Verhalten zu befragen und unbedingt die Konſe— quenzen daraus ziehen. Solche Leute, die ſich an der Par⸗ tei ſo würdelos und anmaßend benommen haben, müſſen ausgemerzt und jeglichen Einfluſſes auf die Lebensnotwendig— keiten der Partei kalt geſtellt werden. Die Verſammlung im grünen Laub bot Zeit und Gelegenheit genug, um über alle Fragen ſchlüſſig zu werden, die das Wohl und Wehe der Partei betreffen. Warum haben die Veranlaſſer des dritten Zettels in der Verſammlung ihre Wünſche und Mei— nungen nicht geäußert? Haben ſie etwa gefürchtet, daß mit der Perſonenliſte Fiasko gemacht wird? Den 352 Arbeitern, die den offiziellen Zettel der Partei ungeſtrichen abgaben, 0 man Aufklärung ſchuldig. Nun hat der Parteivorſtand as Wort! Ar. Mannheim, 1 1, 1 Schwoetülngerstruge, kcue Relgrieh LVν Mes kurstacit, Masktrlau Sonntag von 11-6 Uhr geöffnet. L Sonder-Bezugsscheine bis 8. lanusr 1918 aut 1 Kleld, 1 Mantel, oder Ztokf hlerzu erhuit jede Dame ohne Bedar's-NMachwels aut der Bezugsschein-Stelte * 98 mmm ——— e a dpfcc — Aub 1 5 ö Clemenceau und ſeiner Mitarbeiter erkennen, daß Deutschland auf keinerlei Milde hoffen darf, zumal allem Anſchein nach Frankreich jetzt eine führende Rolle in der Entente ſpielt. Die Freiheit der Meere. Unter den 14 Punkten Wilſons, die unſere Gegner ſo gut wie wir als Grundlagen für den zu ſchließenden Frieden anerkannt haben, iſt auch die„Freiheit der Meere“ aufgeführt, wie man weiß, ein dehnbarer Begriff. Was Eng⸗ land darunter verſteht, iſt bekannt. Aus den Ver. Staaten klingt es anders. Die„New Hork World“ hat einen auch in England viel beachteten Leitartikel über dieſe Frage veröffent⸗ licht, in dem ſie zunächſt darauf hinweiſt, daß bis zu dem Tage, an dem Amerika in den Krieg eintrat, Waſhington und London in ſehr lebhaftem Meinungsaustauſch über die Freiheit der Meere geſtanden hatten, und britiſche Staatsmänner koͤnnten kaum darüber im Zweiſel ſein, was das Volk der Ver. Staaten darunter verſtehe. Dann führt das Blatt, das Wilſon naheſteht, weiter aus: In dieſem Lande iſt die Freiheit der Meere immer mit der Unantaſtbarkeit des Privateigen⸗ tums auf See verbunden worden, wie ſolche zu Lande völkerrechtlich geſichext iſt. Wir haben an der Lehre ſeſtgehalten, daß„Freiſchiff“ auch „Freigut“ bedeutet, das heißt, daß, abgeſehen von Bannwaren, Gut nicht beſchlagnahmt werden kann, und daß neutrale Schiffe, die es führen, nicht weggenommen oder zerſtört werden dürfen. Haupfſächlich durch den Wider⸗ ſtand Großbritanniens ſind wir verhindert worden, dieſe Lehre im Völkerrecht durchzuſetzen. Das Völkerrecht iſt gar zu oft in dieſem Kriege von beiden Seiten mißachtet worden. Groß⸗ britannien gebrauchte Kunſtgriffe, Deutſchland Gewalt. Das eine hat den Neutralen unge⸗ heure Härten auferlegt. indem es tatſächlich alles zur Bannware machte, das andere hat mit den Unterſeebooten unbeſonnen Leben und Eigentum von Neutralen und Feinden zerſtört. Die Verantwortlichkeit Großbritanniens kann zwar nicht mit der von Deutſchland verglichen werden, dennoch ſind ſie beide, wenn auch in verſchiedenem Grade, ÜUbertreter. Bis das Völkerrecht wiederhergeſtellt und zur Geltung gebracht wird, werden wir keine Gewähr für einen allgemeinen Frieden der Freiheit haben, außer der Macht. In keiner Hinſicht bedarf das Recht mehr der Erweiterung, und jetzt, wo die ganze Frage der Rüſtung zu Lande und zur See ſpruchreif wird, würden die Vereinigten werden Wäg e Ni n Staaten 115 ganzen Geſchichte untreu werden, erte len Prädent Wil on. We e wenn ſie nicht auf einer vollſtändigen und be⸗ we, een e ae eee 05 friedigendenden Löſung dieſer Frage, die ſie wiſſen, daß eine e e und der aufgeworſen haben, beſtünden. Die Haltung 11 17 5 m 10 e n Ge Heng e un⸗ der briliſchen Vertreter bei der Friedenskonſerenz, a een eee e ee bete eee ſo meint das Blatt weiter, werde die Probe die iſt, 8 0 me ne eee darauf ſein, ob England ſich zur Unterſtützung. Ger Falte menten 0 bſt⸗ der Ideale, die der Präſident hochhalte, bekenne. peſimn ane den Polter zu Siege zu 4 Politiſche Rundſchau. Deutſchland. „Die Berufung des Reichstages durch den Präſidenten Fehrenbach, die ohne Zuſtimmung der derzeitigen Regierung erfolgt iſt, droht eine neue ſchwere innerpolitiſche Kriſe zu entfeſſeln. Wie verlaulet iſt der Rat der Volksbeauftragten in Berlin feſt entſchloſſen, die Tagung zu verhindern, da er Reichstag und Bundesrat nach der Umwälzung nicht mehr als zu Recht beſtehend betrachtet. Zudem be⸗ ſtreitet er, daß die jetzige Regierung von der Entente nicht für verhandlungsfähig gehalten werde.— Dazu iſt zu bemerken, daß nach einer Meldung aus Paris der Alliiertenrat in Verſailles bis zum Zuſammentritt der deutſchen Nationalverſammlung den Deutſchen Reichstag als einzigen geſetzlichen Faktor in Deutſchland erachtet, mit deſſen Vertretung verhandelt werden könne. Auch Amerika teilt dieſe Auf⸗ faſſung. „Seit langen Wocheu fehlt jede Nachricht über das Schickal der deutſchen Truppen in der aſſatiſchen Türkei. Während die Regierung über das Schickſal aller anderen Verbände Nachrichten ausgeben konnte, ſind die Angehörigen ſener Truppen böllig im Unge⸗ wiſſen über das Geſchick ihrer Lieben. Es iſt dringend geboten, daz die Regierung, ſei es durch die Waffenſlillſtandskommiſſion, ſei es durch neutrale Vermittlung, ſofort Gewißheit ſchafft über das Schichal jener Männer, die es wahrlich verdient haben, daß das Vaterland ihrer nicht vergißt. Deutſch⸗Oſterreich. „Nach Auſſtellung ungariſcher Blätter hat erreich⸗Ungarn während des Welltrieges an Toten, Verwundeten und Kranken vier Millionen Menſchen verloren. Zahl der Toten allein überſteigt 800 000. Ins⸗ geſamt ſind 13 000 Offiziere gefallen, was 25 0% des Offizierbeſtandes ausmacht. Darunter waren fünf Herzöge, 53 Grafen, 70 Barone, 90 Ritter. 370 Edle. Kein Mitglied der Familie Habsburg und Parma iſt jedoch zu Schaden gekommen. 2 Frankreich. Generalausſchuß der franz oͤſi⸗ ſchen Gewerkſchafts verbände fordert ſämtliche Gewerkſchaften im Lande auf, nach dem Beispiel der Pariſer Arbeiter Verſammlungen zu organiſieren, um eine gleichlautende Adreſſe anzunehmen, die Wilſon durch V . Vermittlung der ſamerikaniſchen Botſchaft in Paris überreicht Zwilchenkpiele. Die Vorgänge in Deutſchland werden von ver franzöſiſchen Preſſe ſehr eingehend beob⸗ achtet und beſprochen. Einige Blätter erklären ſabeſſen, daß das Nachrſchtenmaterial nur zußerſt dürſtig ſei und die Humanite“ behauptet, daz die Mitteilungen Schweizer Blätter über die Nee in Deutſchland von der Zenſur zurückgehalten würden. Er wurden nur Be⸗ richte veröffentlicht, die die Anſchauungen über die deutſche Revolution verwirren mußten. Die Mehrzahl der Blätter indeſſen zieht aus den vorhandenen Nachrichten die Folgerungen: Auf⸗ teilung Deutschlands und die Beſetzung ſeines Gebiets. Der„Petit Pariſien“ meint, daß die Sozial⸗ demokratie offenbar Zeit gewinnen will, Ebert habe die Präſidentſchaft abgelehnt, um einen Zuſammenftoß zu vermeiden. Es hänge fetzt alles von der Haltung der Unabhängigen ab. Der„Temps“ erklärt, aus allen dieſen ver⸗ wirrten Nachrichten erſteht man nur, daß Berlin ſeine Rolle als Haupiſtadt nicht mehr ſpielen kann und daß der Sozialismus ſeine Rolle als Organiſator ausgeſpielt habe. Berlin ſei wohl auch nicht das Milieu, um eine Tra⸗ dition zu begründen. Berlin ſei zu ſchnell groß geworden und habe das goldene Kalb zu ſehr angebetet. Der politiſche Nieder⸗ gang werde zweiſellos auch von einem wirt⸗ ſchaſllichen Niedergang begleitet ſein. Die So⸗ zialdemolratie distteditieren ſich, indem ſie nicht imſtande ſei, die Revolution zu leiten, obgleich das Bürgertum und das Militär ihr die Arbeit nicht allzu ſchwer machen. Es ſei daher nicht verwunderlich, daß die bolſchewiſtiſche Propaganda der Spartalusgruppe ihre Früchte zu tragen beginne. Die Regierung Ebert leide an demſelben Übel wie die Regierung Ke⸗ renskis, ſie ſei unfähig, den Volks maſſen das erwartete Paradies, nämlich die Verteilung des Beſitzes zu bringen. Wahrſcheinlich werde das Chaos weiter dauern, und angeſichts der Zersetzung hätten die Alliierten alle Hände frei, wenn ſie nur vorher verſtanden hätten, Ruß⸗ land zu reorganiſieren. Leider haben ſie dies nicht vermocht und das Moskauer Problem kompliziert jetzt das Berliner Problem in ſehr ernſter Weiſe. Der„Homme Libre“ bezeichnet ebenfalls die Nachrichten über die Vorgänge in Deutſchland als vollkommen verwirrt und meint, jedenfalls beweiſe das deutſche Volk, daß es noch lange nicht großjährig ſei, da es ſeine Revolution von ſeiten des alten Regimes, vom Imperialismus und Militarismus leiten laſſe. Das ſei keine ernſte Garantie für die Zukunft. Das„Echo de Paris“ ſagt, was in Deutſch⸗ land jetzt vor ſich gehe, legt uns nahe, zuerſt mit den Türken und mit dem alten Oſterreich zu verhandeln. Die Auflöſung Deutſchlands iſt für uns von größtem Intereſſe, weil ſie das Entſtehen von Einzelſtaaten begünstigt! Um eine neue Ordnung im alten Oſterreich herzu⸗ ſtellen iſt ein Verſchwinden der deulſchen Ein⸗ heit ſür uns günſlig. Am deutlichſten drückt ſeine Wünſche der Petit Pariſien“ aus, indem er die Ententeregierungen abermals zum ſchärſſten Vorgehen gegen Deutſchland auffordert. Das Intereſſe der Entente liege darin, Deutſchland zerſtückeln zu laſſen. Je mehr Deutſch⸗ land zerſtückelt iſt, deſto weniger iſt es geſährlich. Wenn es ſich übrigens nicht ſelber teilt, ſind wir zu unſerer Sicherheit dazu gezwungen, es dazu zu bringen. Das Blatt meint weiter, die Rück⸗ kehr Elſaß⸗Lothring⸗as und die Beſetzung frategiſcher Punkte ef dem linken Rheinufer ſei noch keine genügende Garantie für die Entente. Die Kriege ſeien in unſerer Zeit In⸗ duſtrielriege geworden und die Deutſchen dürſten ich deshalb nicht wundern, wenn wir eine ſcharſe Kontrolle über ſie ausüben würden, denn dieſes iſt für uns ein Gebot der Sicherheit. In ähnlicher Weiſe äußern ſich die geſamten bürger⸗ nchen Blätter und nur die ſozialiſtiſchen Blätter jahren fort, in mehr oder minder entſchiedener Weiſe zu proteſtieren. Wie die Regierung über die Vorgänge und das Schicksal Deutschlands denkt, iſt noch immer nicht recht erſichtlich geworden; doch wenn auch noch nicht bündige Beſchlüſſe vorliegen, ſo laſſen doch die Außerungen des Miniſterpräſidenten 2 ſie Anf v ö Tei im Oſt D mel * Der Por Ver als des bea Be [hHoſtzmmungsrochts Zwar ſei der Völkerbund noch ein Traum, aber beſtimmungsrechts eine Übereinkunſt der Völker, alte Mißbräuche verhelfen. aufzugeben, müſſe ſich jetzt ſchon erreichen laſſen, und nicht nur Großbritannien, nein, auch die Vereinigten Staalen, Frankreich und Italien würden nach ihrer Haltung in dieſer Frage be⸗ urteilt werden. Wenn auch nicht einzuſehen iſt, warum die Menſchenleben und das Eigentum, die durch die Hungerblockade vernichtet worden ſind, niedriger im Werte ſtehen ſollen als das, was durch unſere U-Boote zugrunde ging. die 101 in der Notwehr handelten, ſo kann doch ſicher kein Zweifel mehr daran beſtehen, wo allein ö 1 1 N der England. „»Sloyd George ſagte in ein eee noch über die 0 er Rede in Kriegs koſten: Unſere Koſten betragen, glaube ich, 8000 Mil⸗ erg 1 N 258 e 52K ö lionen Pfund Sterling, Deutſchlands e bis Mi ungefähr ſechs⸗ oder ſiebentauſend Millionen. Dieſe Summe verteilt ſich bei uns auf eine Be⸗ völterung von 45 Millionen, während Deutiſch⸗ lands Bevölkerung 70 Millionen beträgt. Dies würde uns in der Zukunft in Nachteil ſetzen. MNußlanh. *Die Sowjetregierung hat laut Vorwärts“ an die Regierungen von Großbritannien, 0 7 noch Gefühl für Gerechtigleit zu finden iſt. Wie weit auch Wille und Macht vorhanden ſein werden, ihm zur Geltung zu verhelfen, das kann nur die Zukunft lehren. Zurzeit liegen trotz aller Not im Lande immer noch Millionen Tonnen deutſchen Schiffsraums unkätig im Haſen, unpre arbeitsloſen Fiſcher müſſen die Hände in den Schoß legen, und über das Maß der bisherigen Hungerblockade hinaus iſt uns jetzt auch noch die Oſtſee geſperrt, und man hält die Neutralen uns fern, nur weil es den Siegern ſo gefällt. Soll ſo vielleicht die neue Freiheit der Meere ausſehen? Frankreich, Italien und den Ver. ten Staaten eine Erklärung erlaſſen, in der es u. a. heißt: Augenblick, wo die Armeen der Entente die Grenzen überſchreiten und ihre Flolle ſich den Küſten des früheren ruſſiſchen Reiches nähert, proteſtiert die Regierung der Sowjetrepublik noch einmal feierlich vor den großen Maſſen der Ententeländer, vor den ge⸗ läuſchten Soldaten und Seeleuten ihrer Armee und Flotte, vor den ſchwerarbeitenden Brüdern der ganzen Welt, gegen dieſen böswilligen Angriff, gegen die Im ſen Akt nackter Gewalt und brulaler S 1— rc e eee eee, 1 e 4 7 In bölem Schein. Kriminalroman von Heinrich Lee. (iortſetzund.) Schritt für Schritt ging er vor— mit einer Offenheit, die noch vorhin, als er unter⸗ wegs ſich auf dieſe Unterredung vorbereitet, nicht in ſeinem Programm geſtanden hatte. Erſt ſetzt, angeſichts des ſo unerwarteten betäubenden Eindrucks, den ſein wohldurchdachter Bericht hervorrief, erkannte er die Taktik, der er zu ſolgen hafte. Mochte er einen Zipfel ſeiner Maske lüften, wenn ſie nur vor allem inne würde, daß er ihr Geheimnis kannte, daß er damit ihr Herr war. es wogte in ihr, ihre Gedanken ſagten ſich. Aber plötzlich richtete ſie ſich auf. Was meinte, was wollle dieſer Mann? Blitzartig tauchte in dem Wirrwarr ſhrer Empfindungen das Be⸗ wußtſein auf, wie verändert er war. Was hate er ſich in ihr Geheimnis zu drängen? „Ich begreife nicht, was Sie damit ſagen wollen,“ fließ ſie endlich hervor, aber die letzten Sitten erſtarben auf ihreſn Munde. Sie verriet ſich ſelbſt. Doch, mein gnädiges Fräulein, Sie be⸗ den es,“ entgegnete er ruhig—„Sie be⸗ 1 2 8 0 3 94 — uu „Was es mich angeht Seine Stimme kam zuweilen eine Ahnung des Zuſammen⸗ nahm einen warmen, leide ſchmerzlichen Klang hanges über mich, aber ſie war zu furcht⸗ an.„Was es mich angeht, fragen Sie? Und bar, als daß ich ſie für wahrſcheinlich halten ſeit Wochen, ſeit jenem Tage bin ich Zeuge, konnte. Mit di wie Sie ein innerlicher Kampf verzehrt.“ Sie und darum, Fräulein Renale, fuhr auf, aber ſein Ton entwaffnele ſie ſogleich zu ſprechen— wieder.„Den anderen konnten Sie es ver⸗ worden!“ bergen, mir nicht. Ich war der Vertraute Sein Ton war noch leiſer geworden. Durch⸗ Ihres Vaters, ja, ich darf ſagen, ſein Freund. bohrend ſah er ſie jetzt an. Sie wollte etwas 12 i darum wage ich n iſt ſie für mich Gewißheit ge⸗ an Ich mußte ihm dankbar ſein und ſo hielt ich es erwidern, aber es war, als ſteckte er iht für meine Pflicht, die ſchwachen Dienſte, die mit ſeinen Worſen einen Knebel in die Kehle, ich ihm geleiſtet, auch auf ſein Kind, auf Sie um dann ein Meſſer an ihre Bruſt zu ſetzen zu übertragen. Sie ſtanden allein, es war und ihr mit langſamer Hand das Herz heraus⸗ niemand um Sie, der, wenn eine Not über 5 zuſchneiden. Sie kam, Ihnen eine tatkräftige Hilfe hälte„Rudolf Hoffmann,“ ſagle er, und weil ihre ſein lönnen. Ich ſah es und ich ſchwur mir Augen voll Entſetzen über den Boden jaglen, zu— vergeben Sie mir, wenn mich die Er⸗ ſo ſah ſie nicht, wie er bei ſeinen Worten jeden innerung an Ihren Vater zu weit darin trieb Zug in ihrem Geſicht ſtudierte—„Rudolf Hoff — daß ich ſelbſt Ihnen dieſe Hilſe ſein wollte. mann iſt der Mörder Ihres Vaters.“ Uber Sie wachen wollte ich. Sie ſchützen. Ihr Ein gellender Schrei klang Seelenzuſtand, Ihre Qual, konnte mir nicht Dimmer. Er kam von ihren Lippen: entgehen. Wie aber, ohne Ihnen über alle⸗ nicht wahr!“ maßen aufdringlich zu erſcheinen, hätte ich Sie Blitzaktig flog über ſein Geſicht der bitten dürſen, ſich mir anzuvertrauen Und druck des Triumphes, einer aufloderuden Be⸗ halten Sie nicht ſelbſt dazu ſchon das Be⸗ ſriedigung, um aber ebenſo ſchnell wieder zu dürfnis empfunden? Ich erinnere Sie an ſene verſchwinden und ſeiner bisherigen ruhigen Miene Abendſlunde nach dem Begräbnis. Rur ver⸗ wieder Platz zu machen. greſſen, daß ich dieſen Mann, mit dem Sie an flummten Sie wieder. Für mich aber waren„Es iſt wahr, denn Sie glauben, Sie wiſſen dem Weibenbuſch zuſammenſlanden, konne. Es die wenigen Morte, die Sie geſprochen hatten, es ſelbſt. Deshalb haben Sie gelitlen, ge⸗ war Rudolf Hoffmann.“ genug. Unauslöſchlich blieben ſie in meinem kämpft. Nicht nur Ihre alllnemeine menſchliche, Die Knie verſagten ihr, ſchon streckte ſie die Gedächtnis und ich ſuchte ſie mit Ihrem ſlillen ſondern vor allem Ihre Kindespflicht zwang Hand nach einem Halt aus, aber zum zweiten Leiden in einen Zuſammenbang zu bringen, Sie, den Täler, der Ihnen bekannt war, zu Male überwand ſſe ſich.„Und wenn er es vielleſcht, daß ſch auf dieſe Weſſe, anch ohne war! Was geht es Sie an? Wie? Bin mich Ihnen auldrän zen zu müſſen, Hilſe fr ich Ihnen uſchaft darliber ſchuldia?“ Sie ſand. Aber ich ihr ihr durch das er „s iſt Aus⸗ ſie nennen und Sie haben geſtzwiegen.“ 8 Ihrer Slimme nicht ſchüſte 1 ſann vetaeblich. Wohl nur den Kopf.„Nein, niht o!“ ſtteb ſie daun, Er * Nötigung, politiſche anderen Republik hat den Ländern angeboten, aber ihre Regierungen haben dies unbeantwortet gelaſſen; gegenwärtige Räterepublik iſt nach wie vor bereit, Frieden zu machen. ſie ſich auf ihre treue und tapfere Rote Armee; verantwortlich, die heraurücken, 0 angreifen und die Unterdrückung der beſetzten Gebiete fortſetzen. ſind damit Sch land Getreide abgeben und zwar Schweden 5000, Dänemark 6000 Tonnen. rumäniſchen und Friedenskonferenz treten. ent maßloſer Haß zwiſchen der ſerbiſchen rumäniſchen Bevölkerung, der noch dadurch ge⸗ ſteig wegung nach niert haben, weil ſie trotz des je rumäniſchen ſohervar teilgensmmen haben. — p7⅛,ẽU,t.7½ẽtrf«³˖—„ ꝶl!!r!r. ee eee, Die ehemalige Kaiſerin ſchwer Wie das holländische Blatt„Het Vaderland' haus. Freien Frakti. ehemals königlichen Schloſſes und Schloßparks und den Magiſtrat erſucht. die 2 Angelegenheit in die Hand zu nehmen. bſichtigt, ſtäd wurde, deckte 18½ gefärbte Kalbsſelle. Die eingebracht hat. Sitzung des Atbeiter⸗ Eutin ſum Lübeck liegende Höfe, die bisher un. haben, unter Wirtſchaftsauſſicht zu ſtellen. 100000 Mark iſt aus Mülheim g. d. Ruhr die 26 Jahre alte Ehefrau Katharina Krämer, die dort als Kontoriſtin angeſtellt war, flüchtig geworden. Frau K. hat ihren Mann genommen. N Wiederbeſchaffung des Geldes iſt eine Beloh⸗ nung gebrachten Summe fragle er in ſanftem Tone, aus dem Väterliches zu ihr klang. Hitze wegen, die an dem Tage herrſchle, türlich, auch aus Furcht, gzabund ſein könnte, der aus wüchtig, ſchütelle ſie Kade einen Schaden lun wollte, die Freiheit, das des Volkes eines Die Ruſſiſche der Entente Frieden gegen den Verſuch, und ſoziale Leben Landes zu vernichten. ihre Antwort iſt der neue Überfall. Die ſozialiſtiſche Gegen Angriffe von außen ſtützt macht für das erneute Blutvergießen die ihre Grenzen Finnland. „ Die Unterhandlungen mit dem ameri⸗ kaniſchen Lebensmitteldiktator Hoover haben zu dem Ergebnis geführt, Amerika monatlich erhält. rung erforderlichen Frachtraum beſchaffen. erſten Ladungen daß Finnland von 10 000 Tonnen Getreide Finnland muß den für die Abbeförde⸗ Die können Ende Februar oder ang März eintreffen. England und Amerika einverſtanden, daß bis dahin weden und Dänemark vorſchußweiſe Finn⸗ Rumänien. *Im ganzen Banat herrſcht zwiſchen der lerbiſchen Be⸗ kerung die größte Spannung. Beide le wollen mit vollendeten Tatſachen vor die Es entwickelt ſich ein und der jert wird, daß ſerbiſche Beſatzungstruppen Banat mehrere Führer der rumäniſchen Be⸗ Belgrad abgeichickt und dort inter⸗ Verboles an der Nationalverſammlung in Gjuls⸗ won Nah und fern. erkrankt. det, iſt die frühere deutſche Kaiſerin in Amerongen an einem Herzleiden ſehr ernſtlich erkrankt.. nach Amerongen berufen. Ein Berliner Arzt wurde telegraphiſch Das Oranienburger Schloßz als Nat⸗ Die Oranienburger Stadtverordneien⸗ ſammlung hat den Dringlichkeiſsantrag der Bürgerlichen Fraktion auf Etlangung des Eigentum der Stadt einſtimmig angenommen Durchführung der Es iſt die Räume des Schloſſes für liſche Verwaltungszwecke zu verwenden. Lederſchiebungen von München nach rlin. Ein geheimes großes Lederlager wurde in München entdeckt und beſchlagnahmt. Man iſt damit einem langlährigen Lederſchwindel, zwiſchen München und Berlin betrieben auf die Spur gekommen. Man Zentner feinſtes Kernleder und 50 Bücherkontrolle hat eben, daß der Lederſchwindel große Gewinne Die Schuhe wurden für 90 125 Mk. nach Berlin verkauſt. In zwei litärfrachtwagen wurde das beſchlagnahme ent⸗ Leder fortgeſchafft. N Höfe unter Wirtſchaftsaufſicht des Arbeiter⸗ und Soldatenrates. In einer und Soldatenrates zu wurde beſchloſſen, mehrere im Fürſten⸗ label für die Volksernährung gewirtſchaflet * Nach Unterſchlagung von auf die Flucht mit⸗ Auf ihre Ergreifung und bis zu 5 Prozent des wiederherbei⸗ Betrages ausgeſetzt. Die ganze beſteht aus Fünfzigmarkbanknoten. : v E in ihren Qualen ringend, hervor—„nicht ſo! Nicht gowußt habe ich's!“ „Aber gefürchtet! Der Verdacht drängle ſich ſer letzten Stunde aber— Ihnen auf.“ Sie nickte. Noch immer ſah ſie ihn nicht — gleich einer Schuldigen, die zermalmt vor ihrem Richter ſtand. Sie fragle nicht mehr, welches Recht er an ſie hatte. Menſch, der eine untergebene einnahm— ſtand er vor ihr da, ſondern wie Gewiſſen. Wie ein Veichl. vater, vor dem als dem Vertreter Gottes die beladene Seele niederſinkt, barmenden Händen zu vertrauen, Nicht wie ein Stellung gegen ſie leibhaſt gewordenes nehme. 5 1 „Wollen Sie jetzt Vertrauen zu mir haben elwa „Ja.“ hauchte ſie. Er führte ſte, nachdem vorſorglich ſchon vorher das Fenſler ge⸗ ſchloſſen halte, leiſe ihre Hand ergreifend, nach dem Sofa. hin. Dann, wenn auch manchmal jnnehallend oder von einem Schauder ergriffen, begann ſie, was ſie wußle, zu Morgen eine Ausfahrt gemacht. Slarr ſah ſie eine Weile vor ſich erzühlen. Sie halte an jenem Der großen wollte früher als gewöhnlich nach Hauſe und 0 gelangte ſie auf dem kürzeſten Wege dul ſenes Dorf. Da— ſie kam an den Weiden“ buſch vorbei— ſlürzle ein Mann hervor. Ul daß es irgend ein PVob heit ſhiemn ſpraug ſie ab, l letzt erkannte ſie den Meuſchen, denn eln die ihre Laſt ſeinen er daß er ſie von Drohende Verlauſung. Die S. Dresden plant die Errichtung von aug. anſtalten, da der Verkehr der Krieger eine große Läuſegefahr äber das ganze Land herauf⸗ beſchwätren kann. Ein beträchtlicher Teil der Dresdner Straßenbahnwagen und auch der Eiſenbahnwagen kann bereils als verlauſt gelten. Ruſſiſche Kriegsgefangene als Räuber. Ein engliſcher Kriegsgefangener in Süder⸗ brarup erſtaſtete eine Anzeige, die zur Folge hatte, daß dort ein großes Diebesneſt aus⸗ genommen werden konte. In dem Hauſe einer Witwe wurden Schinken, Speck, Wurſt ein geſalzenes Schaf, allerlei Geflügel, Anzüge, Stiefel, Beitwäſche, Handtücher, Unterzeug, Kalao und viele andere Sachen gefunden die im Wege des Schleichhandels nach Hamburg vertrieben werden ſollten. Die Sachen waren von ruſſiſchen Kriegsgefangenen, die als Strecken⸗ arbeiter tätig waren, in der Umgegend geſtohlen worden. Die Gefangenen unternahmen nachts regelmäßig Raubzüge, wobei die Täter durch ein Spiel Karten beſlimmt wurden. Wer Schwarz zog, mußte nachts ausziehen. Auch der Engländer ſollte ſich an den Streifen be⸗ teiligen, doch zog er es vor, die ganze Räuber⸗ bande und ihre Hehlerin, die Witwe, anzuzeigen. Eiſenbahnzuſammenſtoßz. Auf Bahnhof Lembeck bei Dorſten fuhr ein Güterzug auf das Überholungsgleis und ſtieß in volle Fahrt mit einem Eilzuge zuſammen. e Lokomotiven bohrten ſich ineinander. Der Pack— wagen des Güterzuges wurde vollkommen zer⸗ trümmert und geriet in f voller Nei Brand. Die * ſchaffner, blieben ſofort tot. verletzt. Schwerer Straßzenunfall. In Köln ſtieß ein Laſtauto der engliſchen Beſatzung mit einem Slraßenbahnwagen zuſammen, wobei mehrere Engländer verletzt worden ſind, davon drei ſchwer. Wieder eine Granatexploſion. Mit einer gefundenen Granate ſpielten Jungen in dem Dorſe Wintersdorf bei Trier. Die Granate erplodierte. Vier Jungen von elf bis dreizehn Jahren, darunter zwei Brüder, blieben tot mehrere wurden verletzt. 9 Der Nobelpreis. Aus Chriſtiania wird gemeldet: Das Nobelkomitee fand keinen An⸗ laß, den vorgeſchlagenen Kandidaten den Nobel— preis für das Jahr 1918 erteilen. Der Preisbetrag bleibt deshalb den Stiftungsregeln gemäß für nächſtes Jahr vorbehalten. Erſchießung weiterer Generale. Aus Petersburg wird aus amtlicher Quelle mitge— teilt, daß auf Befehl des Sowjets General Ruſſki, der frühere Befehlshaber der ruſſiſchen Nordfront, und General Radko Dimitriew, der Befehlshaber der ruſſiſchen Armee in Galizien erſchoſſen wurden. 1 nerd eine Anzahl von Zugbegleitern und Fahrgäſten ö zu mmer N N 7 30 7 1 Handel und Verkehr. Der Poſtverkehr nach der Oſtfront. Von den Truppen im Oſten wird noch immer über das Ausbleiben von Nach richten aus der Heimat lebhaft geklagt. Es wird daher nochmals darauf hin— gewieſen, daß an die Heeresangel rigen in den he— ſetzten Oſtgebieten(Kurland, Eſtland, Livland, Litauen und den beſetzten Teilen von Großrußland ſowie Ukraine, Heeresgruppe Kiew) Feldpo aller Art, außer Brieſſendungen über! Gewicht(Päckchen), nach wie vor zuge Die Aufſchriſten der Sendungen ſind zwee dem Zuſatz„Oſten“ zu verſeh rr rm Volkswirtſchaftlic eee eee vorure 9. Die Bekanntmachungen über die Regelung kriegswirtſchaftlicher Verhi iſſe bleiben in Kraft. Nach einer Belauntmachung des Reichs— Demobümachungamtes bleiben alle von den deut⸗ ſchen Kriegs miniſterien, ſtel Generalkommandos, Gouvernements danturen erle Bekanntmacht tegelung kuieg ſchaſilicher Ve tniſſe 63. gnahmen, Höchſt— preiserlaſſe uſw.) im Int der wutſchaſtlich Demobilmachung zunächſt in Kraft. Hieru 0 auch alle von den oben bezeichneten len * 7 5 und Komma: jen über eee eee FF abgetragener Anzug und ſein heruntergelommenes ö Außere hatten ihn wie verwa und ein ſurchtbarer Schreck überfiel ſie. Es war Nudolf. Wie er hierhergekommen und woher er kam— ſragte ſie nicht. „Ez wird Ihnen bekannt ſein. in welchem d Verhältniſſe Rudolf unterbrach ſie ſich Geſicht. „Ja,“ erwiderte Hollſeld. Sie ſetzte ihre Erzählung ſork.„Ren rief er. Der Schreck hatte ſie gleichſam lähmt. Sie wäre wohl ſonſt auf der Stelle und wenn er ſich ihr nicht gewaltſam in den Weg geſtellt hätte, weiter geſahren. So mußte ſie ihn anhören, wenn auch ſinnung, ſo daß ihr, klang. Vielleicht war es ſah ſein ganzes Weſen aus aufgeregt, halb wahnſinnig. Was feinen Worten verſtand, war, daß ihrem Vater wollte, ſtunde, wenn der Vater ganz allein niemand von den anderen ſollte ihn ſehen, er schämte ſich. Er war vorhin mit der Eiſenbahn gekommen und hatte ſich nun bis zur Miltags⸗ ſlunde hier dies Verſteck geſucht. „Ich wollte dir ſa nicht mehr vor die Augen,“ ſo hoͤrle ſie ihn—„da ſah ich dich kommen. Renate, ich bin ein elender, gebrochener Menſch. Hab' Erbarmen mit mir. Nur wende dein Geſicht nicht ſo von mir, nur ſprich zu mir ein einziges Wort!“ Sſe konnte ihn nicht an, ſehen— und was hatte ſie wohl sprechen ſollen? „Renate,“ fuhr er heiſer ſort—„du ſchweigſt, ich einſt ſlanden,“ mit und leiſe zenate!“ Ge das auch. So verworren, ſie von er zu dem 1 Inſaſſen 1 des Packwagens, der Zugführer und zwei Poſt⸗ Auch ein Schaffner ſchaffne 0 Au Schaffner des Eilzuges wurde getoͤtet; außerdem wurde ſeldes unabweisbar Heerführer und die „ein außerordentlich blicken und vor allen Dingen in große Fernen deutlich müſſe Auge geich man einer möglich, Mint N Nee, abgewandtem 6 ) nur mit halber Be⸗ Mun; was er ſprach, verworren aber erſt in der Mitlags⸗ in war— außer Kraft geſetzt werden. Die Optik im Kriege. Von einem Fach man n. 5 den Wiſſenſchaften, die Kriege dienen, ſpielt die erſten Rollen, denn ſie mannigfachſten und den Dienſt Unter ſtellt des Krieges. gebraucht wird. we eee eee 1. Baumgäſte. kriegswirtſchaſtlichen Einzelauordnungen, z. B. Her⸗ ſtellungsverboſle, Einzelbeſchlagnahmen bei beſtimmten Firmen uſw., ſofern ſie nicht durch Bekanntmachungen oder Einzelverfügungen des Reichsdemohllmachungs⸗ amtes oder der von dieſen beauſtragten Stellen in⸗ zwiſchen außer Kraft geſetzt worden ſind oder noch n dem Optik eine der 0 heute die feinſten Inſtrumente in i f Das einfachſte und in der Armee verbreitetſte Inſtrument iſt das Doppelglas, das in vielen Tauſenden von Exemplaren im Heere vertreten iſt und von allen Führern und Unterführern fortwährend Am beſten ſind die Prismen⸗ oben oder nach der Seile ausgezogen werden, ſo daß der Beobachter ſowoht ejfien Baum, wie eine Mauer, Erderhöhung oder einen Stein als Deckung benutzen(kann. Die Scherenſernrohre haben in der Rezel eine zehn⸗ ſache Vergrößerung und liefern ein ſehr ſcharſes körperliches Bild und zwar derart, daß viele Kilometer entfernte Stellungen und Werke ganz klar und dicht an das Auge herangerückt werden. Bei den Artilleriekämpfen befindet ſich der Beobachter in einem beſonderen Beobachtungsſtand, der oft viele hundert Meter weit im Vorgelände ſich befindet, an einem ge⸗ deckten und doch ſo günſtig gelegenen Ort, daß von ihm aus die feindliche Stellung eingeſehen und der Einſchlag der Granaten beobachtet werden kann. Der Beobachter iſt durch eine telephoniſche Leitung mit der Batterie ver⸗ bunden und leitet dadurch beſten Weiſe. In den Feſlungen werden Zum Sinzug der Gardetruppen in Berlin. 2. Zuſchauer auf einem Wagen. 8. Am Brandenburger Tor. 7 Eee Se ANW. te WN eee gläſer, die ein ſehr plaſtiſches, klares außerordenlticher Schär ein weites Geſichtsfe Bild vor A Na haben. Neben einfachen Linſenſyſtemen, während alte Galiläiſche Fernrohr, das frühe allein gebräuchlich war, beinahe iſt, da das Doppelglas kleiner, einfa handhaben und praktiſcher im Gebrauchiſt. wendigkeit einer genauen Beobachtung des hat ſich ſeit der gläſer mit das 1 her die Not⸗ J. 4 chlacht⸗ ür die oberen Führer von Artillerie, umfangreiches Gebiet n herausgeſtellt. , genügen aber alle die ſie hat die optiſche und we Gläſer nicht, und für ſchat 28 Scherenſernxohr. mit anderen Fernrohr Richtung gera ſehen lann zus 0 12 mit dem ſeld na ebenfalls u, an de ) allen& gebracht ſpünt dev uv du waagſt 1 ergeben und außerdem a ihnen gibt es noch eine ganze Reihe guter Doppel⸗ ſodaß verſchwunden ver 211 3 ¹¹ xk Scherenfernrohre von noch größerung verwendet; ſie beh die ganze Umgebung, f ſtärkerer rrſchen in der? keine ſelbſt auf ſehr 1 Die optiſchen dlich auch im juf See kommt aber ſtrument zu großer Verwendun nennen ka riòlop au! des Meeres oder Pe einem die 0b ernung in er oben Nur mit do 5 U. B obles feine Muß das Boot ſo tief tauchen, daß ſelbſt das Perislop nicht mehr bis zur Oberfläche reicht, dann wird das Rohr eingezogen und waſſer⸗ dicht verſchloſſen. Außer dieſen wichtigen opliſchen Apparaten zum Sehen und Beobachten kommen noch die Entfernungsmeſſer mit ihren Gläſern und die pholographiſchen Apparate in Belracht, deren Olulare und Objektive es ermög⸗ lichen, daß von den Flugzeugen aus großer Höhe ganz klare und genaue Bilder der Erdoberfläche aufgenommen werden können; in dieſer Be⸗ ziehung leiſtet die moderne Optik geradezu Her⸗ vorragendes, und dieſe Dienſte ſind beſonders wichtig, da ohne ſie die Kriegführung große Mängel haben würde. 2 Gerichtshalle. das Feuer in der — 7 N 1 CCCCCFCFCCCCC N Lampe, Bretſeld, Indreck, Zimmermann und Mätzie, die Anklage gegen ſie ſich bewahrheitet. zur Verteilung an die Bevölkerung große Maſſen bverkauft Tonnen, der wuchſe aufgefpeichert. lue ich nur, ſagen, meine Bühne Dresden. Hier begann ein auſſehenerregender Prozeß gegen die früheren Geſchäftsführer der Een⸗ kauſsgeſellſchaft Oſtſachſen und ihre Helfershelſer die zu den übelſten Kriegsgewinnlern gehören, wenn Sie ſollen ſehr minderwertiger und dabei Nahrungsmittel rieſenhafte und in gekauft Übergewinne, manchen Fällen 100 000 bis 400 000 Mark, gemacht hahen Auch bedeutende Schmiergelder ſollen ge⸗ zahlt worden ſein, in einem Falle an den 19 jährigen Mitangeklagten Bretfeſd 21000 Mark. gelder bon 10000 Mark ſollen nicht ſelten ſein. V Schmier⸗ geweſen 1 4 I erhandlungen ſind zwei Wochen an⸗ ſzür die V 0 9 eſetzt. ee Vermiſchtes. Schiſſbauinduſtrie in Spanien. Vor dem Kriege war die ſpaniſche Schiffbauinduſtrie lecht unbedeutend. Es gab nur drei größere Werften. Die größte Jahresleiſtung an Stapel⸗ läuten belrug 10000 Tonnen. Schon in den erſten Kriegsjahren aber belebte ſich die Bau⸗ tätigkeit. Werften Ende einen 1917 hatten die Ruftragsbeſtand von 100 000 bis Mitte 1918 auf 190 000 Tonnen anwuchs. Das iſt ermöglicht worden ſpaniſche! durch die Aufnahme der Herſtellung von Schifſ⸗ bauſtahl in Spanien, die bereits ſo umfangreich iſt, daß die Werften für mindeſtens 5000 Tonnen Jahresleiſtung verſorgt werden können. Spanien verfügt über reiche Schätze an Eiſenerzen und Kohlen, und überdies lann die Eiſenerzherſtellung auf elektriſchem Wege dank den reichen Waſſer⸗ kräften des Landes einen großen Umfang an⸗ nehmen Die Giftigkeit der Miesmuſchel. Es bekannt, daß die Miesmuſchel giftig wirkt und die oſt löd⸗ Vergiftungen bei anderen nicht vorkommen. Über die Urſache lange Zeit vollkommen im unklaren ge⸗ Doch ignd man immer wieder, daß nur heln beſtimmter Standorte giſtig wirkten zwar dann, wenn ſie in verunreinigtem mal in wenig bewegtem Hafenwaſſer Das Gift wird von den Weichtjeren Es gelang dem Biologen Theſen, Injektion von Meerwaſſer, das giftigen eln eninommen war, Mäuſe zu vergiften. 1110 Umſtänden lich wirkenden Muſcheln iſt man 1 Die Anhäufung des Giuſtoffes erfolgt wahr⸗ h in der Leber des Tieres, da dieſe die erſtätte des Giftes iſt. Was den Gift⸗ t anlangt, läßt er ſich gut mit Waſſer nach Zuſatz von etwas ausziehen. Der Verbraucher der nuſcheln braucht aber nicht übertrieben wegen der Giſtgefahr zu ſein, weil im Handel Muſcheln aus verunreinigten vorkommen. 0 Ecke. cke. Die Welt iſt heute zu klich liebe, würde ich nie ind die Eltern meiner An⸗ d hat das Mädchen Vermögen das wenn ich heirate! Unnötige Angſt. Theaterdirektor:„Sie 0 ze ſei zu klein?“— Dramatiker: im letzten Alt gebrauche ich zwei Direktor:„Da machen Sie ſich dahin iſt Ihr Zorge! enlung durchgefallen.“ e S An 4. 3. U., HHU. u wagſt mich nicht einmal anzuſehen. Ich weiß. warum Menſch in Verzweiflung. Bald werde vor ihm .. ein Entſch ſo ſoll gilt „ es ein ld. Einen ein es graute ihr vor ihm je nur ſtammeln. Er „fam es gel l f nüchſten Sekunde flog ſie, ihre Füße bewegen konnte, davon. ange ſpäler, als uhr die Veſinnung als ſie die auf ſie f N* See 1 181 Digh“ ate rei,„Zieh u von der licke der ihr begegnenden Leute be⸗ de ſie gewahr, daß ihr das Haar atterte, daß ſie ihre Mütze verloren So kam ſie nach Hauſe zurück. Sollte Vater davon erzählen? Tante Die bar fortwährend um ſie— nein, nicht in deren Gegenwart ſollte es geschehen. Vielleicht ſpäter— am Abend, wenn ſie allein mit ihm war. Und würde dann der Unſelige nicht ſchon mit ihm zuſammengetroßſen und würde ſie dann nicht von dem Vater hören, was zwiſchen ihnen vorgegangen war? So verſchob ſie es bis auf den Abend. Gleich nach Tiſch fuhr ſie mit der Tante nach der Stadt, gewalſſam beherrſche ſie ſich, obwohl es ihr nicht immer gelaug und die Tante ſie mit Fragen quälte. Nach einigen ſein ůluß auch haben feinem gerichtelen ver⸗ Häup ch bin ein das Schrece hekannlen Mörder dem WVerltornen Nen f gan Ne* 1 ihm der Menſchen⸗ wor zußte ſie nun, wer brach ſie damals mit 1 7 2 inne. 1 11 1 zicht. 1 0 land er neben ihr, zu ihren da ſie vor ſich ins Weile his von upten, und ſſarrte geowahrte ſie nn ſeinem Bi ick. Es war ein Glück, daß Tante nicht im Haufe war, halle in der Sladt eine Beſorgung. Die Sonne ſchien jetzt ins Zimmer und ein Strahl fie! auf Renatens Funken davon daß die te braunes Haar, ſprühten. Nie war ſie ihm be⸗ gehrenswerter erſchienen als jetzt in ihrem Gram. Noch aber war ſein Spiel nicht ganz gewonnen— nicht ganz. Abſichtlich unterbrach er ſie nicht in ihrem dumpfen Schweigen. Denn wußte er nicht ſchon im voraus, was ſie ihm noch zu ſagen halle? Endlich fuhr ſie fort:„Wie ſch mit mir gekämpft, das brauche ich Ihnen nun nicht mehr zu wiederholen. Immer wieder aber ſagte ich nur und das liez mein Gewiſſen wieder zur! daß peleher ebte dleſer Burſche— und vielleicht bewußt Herzen. einmal. mne für war e „Spiechen Sie!“ Lippen.—„Nicht jetzt! er. Sch 12 rem c err 2——— he kommen: Er kann es nicht getan haben, kann nicht ſein!“ Sie ſtand auf und hol Hände flehend zu ihm empor.„Geben Zie mir den Troſt, daß er es nicht gelen ben ihn gelannt. Seine Le ein Leichlſinn haben ihn ins Unglück Aber nicht zum Mörder kann er ge⸗ zum N klug. Sie ſehen in die dere. Sagen auch Sie, gewiſſen ruhig ſein darf?“ war das? Mit welcher Jubrunſt, Verzweiflung rief ſie ihn an? So ohne daß es iht N 5 5 alſo noch in ihrem Und ſie verriet ſich und merkte es nicht Gleichviel! Wenn dieſe Sonne zu ſo ſollte ſie nicht mehr zweifeln, daß der Mörder war. Auch die letzte Regung ihn mußte daun in ihr verſteinern— nun Stunde da. Sie ſah ihn ſchweigen. „Holhſeld!“ Sie war vor ihm zurückgebebt. 7 as war— war der a Zum eeſten Male nannte ſie ihn bei ſeinem goldene b! oßen Namen. J.„Sie hallen ihn für ſchuldig?“ „Ich habe die Beweiſe,“ ſagte er. entglitt es tonlos ihren Sie ſind erregt!“ A* „Sie wußten es.“— „Ja. „Und Sie habendgeſchwiegen?“ „Ich ſchwieg um Ihrelwillen.“ Sie verſtand ihn nicht. Nur reden ſollie Wieder ſank ſie auf den Seſſel. Fortſetzung ſolgt.)