Die Beheizung der Kin ne Mrs Y A der Beleuchtung gilt dasſelbe wie für die Wirtſchaften. 5. Die Bürgermeiſtereten derjenigen Gemeinden, welche Gas oder elektriſches Licht beſitzen, ſind ermächtigt, noch weitere Einſchränkungen des Verbrauchs von Gas, Licht und elektr. Energie anzuordnen. N 6.„Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 17 der Verord⸗ nung des Bundesrats über die Errichtung von Preis⸗ prüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25. September 1915 mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark be⸗ ſtraft. Auch wird den Zuwiderhandelnden ohne Nach⸗ ſicht das Gas öder Elektrizitätsbezug entzogen werden. Heppenheim, den 2. Dezember 1918. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. aſthaus zum Engel Zu dem am 2. Weihnachtsſeiertage ſtattfindenden Weihnachtskonzert. Ball ladet ergebenſt ein Das Grenzſchutzkommando Viernheim. Eintritt 1 M. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile 25 Pfg., auswärtige 30 Pfg. Reklamen im Textteil 80 Pfg. auswärts 25 9% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. 2 15 1 Erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 60 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten e Verden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. N** Geſchäſte Anzeigen Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Alltsblatt der S8 Bürgermeiſterei Viernheim S Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme ⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Samstag, den 28. Dezember ————— ¶ ¶•—ͤÜwo'k¾ Vereins„ Auzeiger Wuxommengrug und Handsonlag unserm vom feld der Ehre heimgekehrzen Sängern! Ein herzliches Wilkommen all unsern passiven Mitgsiedern! Anfang 7½ Uhr. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und machen namentlich die in Betracht kommenden Gewerbetreibende darauf aufmerkſam. Wir erwarten. daß die Anordnungen genau beachtet werden. Mit Bezug auf die Beſtimmungen poſ. 3 und 4 muß auch die Beleuchtung und Beheizung der zur Erteilung von Tanz⸗ unterricht beſtimmten Räumen entſprechend beſchränkt bezw. berboten werden. Uebertretungen müſſen beſtraft werden. Karten können im Vorverliauf bei Herrn Unteroſſizier Schmitt, Mannheimerſtr, 28 verabfolgt werden. Um unsere werten Sänger im engern Kreise persönlich begrüssen zu können, findet am 2. Weihnachtstage Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. E d eee Mittags um 1 Uhr im Vereinslokale eine Versammlung aller abt. Säugel statt. Aufs neue wollen wir mit alter Hin- gabe die edle Gesangeskunst, die 4 Jahre schlum- merte, pflegen und das Dichterwort wieder zur Wahrheit machen: Sie singen von Lenz und Liebe, von sel'ger gold'ner Zeit, von Freiheit, Männerwürde, von Treu und Heiligkeit. 5 Sie singen von allem Süssen, Was Menschenbrust durchbebt, Sie singen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt. Um vollzähliches Erscheinen bittet freundlichst ber Vorstand. 1 Bauern ⸗Verein Viernheim. Nächſten Freitag, den 27. d. Mts. wird Saatkorn und Saatweizenn ausgegeben und zwar Morgens von 10—11 Uhr für die Buchſtaben M—3. Von 11—12 Uhr wird an diejenigen abgegeben, die noch nicht abgeholt haben. Nachmittags des⸗ ſelben Tages wird der Weizen abgegeben. Die Buchſtaben A K von 1—2, von M—3 1100 e i beten, die Zeit genau einzuhalten. 1 1 Der Vorſtand. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. tr.: Bildung eines Volksrates. 1 9 Bei den Wahlen zum Volksrat wurden mit Stimmen⸗ mehrheit als Vertreter gewählt: Alter, Ratsſchreiber Bertſche Karl i Engel, Rechtskonſulent Frank Georg 1. Gutperle Nikl. 4. Haas Adam 6. Herbert Johann 4. Hofmann Georg, Dreher Hoock Ernſt, Kempf Georg 14. Kirchner Joh. Leonh. 2. Klee Jakob 2. Klee Johann 10. Kühlwein Nikl. 4. Lamberth Karl Nikl. Mandel Johann 16. Mandel Karl Michael 1. Martin Jak. 2. Mayr, Hauptlehrer. Reinhard Adam 1. Roos Nikl. 1. Roſchauer Peter 3. Schalk Nikl. 1. Schneider Chr. Emil Werle Peter 1. Winkenbach Jakob 4. Koob Michael 1. Wunder Philipp 2. Kühlwein Adam 4. Wunderle Valt. 1. Wiernheim, den 19. Dezember 1918 Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Schuhverſorgung. mals darauf aufmerkſam, Einwohner zu verſorgen ſind. bei uns eingehen, müſſen ſchärfere Maßnahmen ergriffen werden. Betr.: Erhöhung der Mehlration für die verſorgungsberech— ds. Mts. wurde die Ansgabe von auf den Kopf der brotbezugsberechtigten Bevölkerung, anſtelle der erhöhten Brotration angeordnet. Die Nährmittel gelangen ſofort nach Eintreffen von ſelbſtverſorger zur Ausgabe. Mts. vorm. auf dem Wachtlokale des Rathauſes Nichtſelbſtverſorger gegen Vorlage der Brotkarten ausgegeben. Betr.: Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit. dem Arbeiterrat zwecks Arbeit gemeldet haben, hiermit zu einer Beſprechung am Donnerstag, den 26. ds. Mts. Vorm. lokale des Rathauſes auf. Betr.: Fleiſchverſorgung. Jahren 160 Gramm und jedem Kinde uuter 6 Jahreu 80 Gramm Flelſch zur Verfügung. Nachmittag bei karten werden von den betreffenden Das Urlauberfleiſch gibt der Metzger Georg Beyer dahler, Alexanderſtr. aus. geben. Samstag, den — melden. Betr.: Den Betrieb der Brückenwage 1. verpflichtet worden. Bekanntmachung. Betr.: Einſchränkung des Kohlenverbrauchs. 8 eder Truppenrücktransporte, des ungünſtigen uffn 0 Rückgangs der Kohlenförderung Kohlen a Heſſen faſt Su ie no it iſt mit dem Eintritt einer Beſſerung e. 0 der Kohlenvorräte iſt eine unabweisliche Pflicht, damit insbeſondere eine und Elektrizitätswerke infolge Grunde Bundesrats i ie Erri N isprilfungsſtellen, und die Ver⸗ über die Errichtung von Preisprüfungs eee und bis 15. Januar 1919 Rheinwaſſerſtands und des ſtockt die Zufuhr von kaum zu rechnen. Eine Streckung daher ö Stillegung der Gas⸗, Waſſer⸗ un Kohlenmangels vermieden bleibt. ordnen wir auf Grund der Verordnung des Aus dieſem aungsregelung vom 25. September bezw. 4. Nov 1016 5 1 Genehmigung des Heſſ. Landes⸗Arbeits⸗ Wirtſchaftsamt für die Zeit von heute für alle Gemeinden des Kreiſes an: 1. In denjenigen Gemeinden, ſches Licht beſitzen, allernotwendigſte zu beſchränken. Die Beleuchtung der Schaufenſter iſt verboten. bis 5 Uhr abends geſtattet. Ausgenommen Lebensmittel verkaufen, ſowie Friſeurgeſchäfte. dürfen bis 6 Uhr abends beleuchtet werden. Friſeurgeſchüſte bis 8 Uhr beleuchtet werden. Die Beleuchtung und welche Gas oder elektri⸗ iſt die Straßenbeleuchtung aufs Die i Beleuchtung und Beheizung der Verkaufsläden iſt 192 ſin Bäckerläden und ſolche Geſchäfte, welche ausſchließlich Dieſe An den Samstagen dürfen alle Geſchäfte bis 7 Uhr abends, Beheizung der Wirtſchaften iſt nut bis 10 fuhr abends geſtattet und auf die zum ——ä—— Wir machen die Schuhhändler unſerer Gemeinde noch⸗ daß in erſter Linle die hieſigen Wenn weitere Beſchwerden tigte Bevölkerung. a Laut Verfügung des Kreisamts Heppeuheim v. 19. 250 Gramm Nährmittel den Spezereihändlern an die Nicht⸗ den 27. ds. an die Die Marken hierzu werden am Freitag, ſich bei uns und fordern wir Diejenigen arbeitsloſen Perſonen, die 11 Uhr in dem Verſteigerungs⸗ Für die laufende Woche ſtehen jeder Perſon über 6 Das Fleiſch gelangt heute den Metzgern zur Ausgabe. Die Fleiſch⸗ Metzgern verausgabt. re alitaun Ein ½jähriger Knabe iſt in anderweite Pflege zu Geeignete Perſonen oder Familien wollen ſich bis 28. ds. Mts. vorm. bei uns— Zimmer 25 Adam Klee 2. iſt als Wiegemeiſter der Brückenwage 1. Viernheim, den 20. Dezember 1918. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Gottesdienſt⸗-Orduung der katholiſchen Gemeinde. Am Mittwoch wird das hochheilige Weihnachts⸗ feſt gefeiert. Die Gottesdienſtordnung iſt folgende; 5 Uhr Chriſtmette mit Predigt. 7 Uhr hl. Meſſen in der Neuen Kirche. 7 Uhr Gottesdienſt bei den Engl. Fräulein und Barmh. Schweſtern. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe in der alten Kirche. Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Mittwoch, den 25. Dezember 1918: 1. Weihuachtsfeiertag. Nachm. 1½ Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Heiden⸗ miſſion. im Gaſthaus zum Stern General⸗ Freunde ganz ergebenſt ladet Am 2. Weihnachts⸗ feiertage nachm. 3 Uhr Der Stemmwart: verſammlungſe wozu alle Sportskollegen und ein⸗ — Joh. Mandel. Zum Eintritt per 1. Januar geſucht zu kleiner Familie(3 Perſonen) ein AlteresMädchen das eventl. etwas kochen kann. Vorzuſtellen bei 5 63 Frau Ing. Fries, Weinheim, 1 Pfuhlfaß und 1 Rungenwagen zu verkaufen Mich. Kühlwein 2., Welnheimerſtr. 73. Verloren am Sonntag morgen von der alten Kirche bis zur„Roſe“ eine Kindermütze. Um gefl. Rückgabe bittet Johann md e . Lindenſtr. Ein Rungen⸗Wagen zu verkaufen Ludwigſtraße 2. Aufforderung. Dasjenige, das gelegent lich der Beſcherung der Klein kinderſchule meinem Kind ſein weiſes Plüſchkäppchen mit einem blauen Band mit genommen hat, bitte ich, das ſelbe bei den Schweſtern ab zugeben. Infolge zeitweiſer Ar— beitseinſtellung fallen die in der Hauptſache der Arbeiterbeförderung die— nenden Züge der Mann⸗ 1 Partie eicheue Torpfoſten ſowie prima Breunholz zu verkaufen. Kornelius Gallei, zur Waldluſt. heim Weinheim Heidelberg Mann⸗ heimer Bahn bis ein. Näheres beiden Stationen. Mannheim, 23. Dez. 1918 Oberteinische Aktiengesellschaft. EE e ee eee Kaufe zu höchſten Tagespreiſen: altes Eisen, Sämtliche Alf, Lublin Louiſenſtraße 24. Hauptſtraße 140 Möbelhaus Gebrüder Weinheim eee Telefon 141 Bettſtellen von Schränke von Donnerstag, den 26. Dezember 1918: 2. Weihnachtsfeiertag. 10 Uhr: Gottesdienſt. Büffett, 28. Dezember Sabbat⸗Anfang „ Morgen Mochenabſchnitt:„ Nachmittag mos.„ Ausgang 1 Wochentag⸗Abend „ Morgen Neumondweihe des Monats Sch'wat Betrieb unbedingt nötigen Räumlichkeiten zu beſchränken. 2 1 feier„„„ Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 25. Tewes 4 Uhr 8·0 Uhr 330 Uhr 525 Uhr 560 Uhr 700 Uhr iſt Donnerftag. Samstags geſchloſſen. Großer Eingang in: 65.— bis 120.— ank. 150.— bis 250.— Mk. Küchen⸗ Einrichtungen, beſtehend aus Schrank, Tiſch und 2 Stühlen von 8 550.— bis 800.— Mk. Tiſche mit gedrehten Füßen von 1 u. 1,10 Meter 45.— — Sonntags geöffnet. A rachtbriefe ſind ſi et es zu J. 10 liefe dleſer Zeitung ſchließlich 4. Januar aus. Eisenbahn- Gesellschaft Motalle, sowie Rasen- und Tlegenfelle u. Räute. Kaufmaun bis 48.— M. Nur ſolide Ware.— Solange Vorrat reicht. Arbeiter, Mitbürger und Mitbürgerinnen! Die Wahlen zum Reichstag ſtehen bevor. Die Vorbe— dingung zur Teilnahme an dieſer Wahl iſt, daß die Wähler— liſte, die von nächſten Montag auf dem Rathaus hier offen liegt, auch deinen Namen enthält. Ueberzeuge Dich, wähle! Lokale Nachrichten. — Das Weihnachts konzert des hieſigen Grenz— ſchutzkommandos im Gaſthaus zum Engel war ſehr gut be ſucht. Das Programm, welches geboten wurde, hatte allge mein befriedigt. Ein anſchließender Ball, dem das Tanzbein von Jung und Alt in lebhafter Weiſe entſprach, beendete den in beſter Stimmung verfloſſenen Abend. Beerdigung. Am zweiten Weihnachtstag fand unter überaus großer Anteilnahme der Bevölkerung die Be— erdigung des Landſturmmannes Johann Martin auf dem Fried⸗ hofe dahier ſtatt Dem tapferen Soldaten, der 52 Monate den Krleg von Anfang bis ans Ende in treueſter Pfllicht— erfüllung mitgemacht und alle Schreckniſſe des Krieges erlebte, war es leider nicht mehr vergönnt, zu ſeinen Lieben zurück zukehren. Einer tückiſchen Krankheit, von welcher ſchon ſo viele daheim und draußen dahingerafft, iſt er in Koblenz erlegen. Wie er als braver und treuſorgender Familienvater von ſeinen Angehörigen beklagt, ſo ſchmerzlich iſt aber auch die Lücke, die der Tapfere in der Reihe der vorwärtsſtreben— den Arbelterſchaft hinterlaſſen hat. Dieſen Gefühlen gab auch Herr Gemeinderat Bugert am Grabe des Verſtorbenen würdigen Ausdruck. Als Mitbegründer der„Freien Turner⸗ ſchaft“ und als eifriges Mitglied im Arbeiter-Geſangverein „Vorwärts“ hat er ſich große Verdienſte erworben, die das Andenken dieſes Tapferen in der modernen Arbeiterbewegung unvergeßlich machen. Zahlreiche Kränze wurden niedergelegt. Die Kapelle Wunder ſpielte den Trauerchoral, Kameraden von der Grenzſchutzabteilung entboten ihm den letzten Salven⸗ gruß. Möge der tapfere Streiter für„Volk, Freiheit und Vaterland“ ruhen den ewigen Frieden!-r. — Der Stemm⸗ und Ringbund„Germania“ hatte am 2. Weihnachtsfeiertag eine Generalverſammlung in das Lokal zum Stern einberufen. Die Sportskollegen waren der Einladung recht zahlreich gefolgt. Da feſtgeſtellt worden iſt, daß eine Anzahl Kollegen aus dem Felde noch nicht zur Heimat zurückgekehrt iſt, konnte der Vorſtand ſich nur teilweiſe konſtituieren. Gewählt wurden folgende Herren: 1. Vorſitzender: Michael Hoock; Schriftführer und Kaſſier: Franz Ehrhardt; Stemmwart: Ishann Mandel; Ring⸗ wart: Jakob Hoock; Vorſtandsmitglieder: Phil. Burkert, Jakob Friedel und Michael Huckele. Den auf dem Felde der Ehre gefallenen Kollegen, die Tüchtigſten und 10 an der Zahl, wurde in würdiger Weiſe gedacht. Nach beendigter Verſammlung verblieb man noch in kameradſchaftlicher Weiſe beiſammen. Dennoch auch in neuer Zeit: Kraft Heil! x. Die ſozialdemokratiſche Partei hält morgen Sonntag nachmittags halb 4 Uhr ihre ordentliche General— verſammlung im Gaſthaus zum Deutſchen Michel ab. Die Tagesordnung iſt folgende: 1. Vorſtandswahl, 2. Bericht über die Volks ratswahl, 3. Verſchiedenes. Die Partei- und Gewerkſchaftsgenoſſen, ſowie alle Freunde und Gönner ſind hierzu herzlichſt eingeladen. e— Die Vermögensabgabe. Die Berliner„Tägl. Tundſchau“ erfährt, die vom Reichsſchatzſekretär an⸗ gekündigte allgemeine Vermögensabgabe ſei ſo gehalten, daß ſie über 40 Milliarden zur Deckung des Reichs- bedarfs erbringen werde. ö bete — Die Eiunſchränkung des Perſonenverkehrs auf den deutſchen Eiſenbahnenz ſoll nach einer Berliner Nachricht, vorerſt wenigſtens, nicht vollſtändig durchge— führt werden, doch iſt beabſichtigt, die Hälfte kebrenden Perſonenzüge ausfallen zu laſſen. 1 A Die Wählerliſten zur Wahl der deutſchen Nationalverſammlung, die bekanntlich am 19. Januar erfolgt, werden am 30. Dezember ausgelegt. Kein Wahl⸗ berechtigter, ob Mann oder Frau, ſoll verſäumen, ſich durch Einſichtnahme zu überzeugen, daß er in die Liſten gufgenommen iſt. ee 1060 7 Die Reichserbſchaftsſteuer. Nach dem Ent⸗ irf des Reichserbſchaftsſteuergeſetzes erfährt der Erb⸗ nachlaß hinſichtlich der Beſteuerung eine gewiſſe Ver⸗ günſtigung, wenn er bis zu einem ewiſſen Grade aus ſolchen Kriegsanleihewerten beſteht, die der Erblaſſer kachweislich bei den Anleiheausſchreibungen ſelbſt ge⸗ leicnet oder während des Kriegs erworben bat. der ver⸗ 1 1 berſehen aufmachte, um ihren Lie berheiratet und Vater mehrerer Kinder iſt, im Schwarz⸗ Karten und Geländebeſchreibungen dürfe jetzt wieder wie im Frieden gehandelt werden. Die nt gegenſtehenden Beſtimmungen ſind aufgehoben. — Von der Armee Mackenſen. Von zuſtändige Seite wird uns mitgeteilt, daß nunmehr der größte Te des Reſtes der Heeresgruppe Mackenſen ebenfalls auf de Heimbeförderung begriffen iſt. — Der Achtſtundenarbeitstag iſt nach Anord nung des Reichsernährungsamts und des Reichsarbeits amts in Betrieben, die der Ernährung und Verſorgun, der Bevölkerung mit dringenden Bedarfsgegenſtändei dienen, auf den 1. Jauuar 1919 einzuführen. Dami keine Störung eintritt, ſollen ſich die Betriebe recht zeitig bei den Arbeitsnachweiſen und Auskunftsſtellen der nötigen weiteren Arbeiter verſichern. Ausnahmen die beim Gewerbeinſpektor zu beantragen ſind, werden nur für kurze Zeit und ſofern keine Arbeitskräfte zn geſckaffen ſind, zugelaſſen. Zur Entſcheidung ſind di Vertreter der gewerkſchaftlichen Organiſationen zuſtändig mit denen ſich die Betriebe in Verbindung zu ſetzen haben — Altersrentenzulagen. Ein Neujahrsgeſchen wird den Veterauen der Arbeit zuteil werden. Di Empfänger einer Allersrente, ſofern ſie nicht Ausländen ſind, die ſich im Auslande aufhalten, ſollen für die Zei vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1919 eine mo natliche, im voraus zahlbare Zulage von 8 Mk. zu ihre Rente erhalten, die durch die Poſt monatlich im vor aus ausbezahlt wird. Die erforderlichen Vordrucke fü die Zulagebeſcheinigungen ſind bei den Ort behörden fü, die Arbeiterverſicherung abzuholen. i „ Von der Jagd. Die Haſenjagd läßt heue viel zu wünſchen übrig. Aus dem Oberland kommen Klagen, daß die Haſen in Maſſen ihren regelmäßigen Stand verlaſſen und ſich in anderen Gegenden tummeln Dieſe Erſcheinung wurde ſchon öfters beobachtet. Di Jäger finden es ſonderbar, daß viele dieſer Tiere in Frühjahr an verlaſſene Plätze zurückkehren. — Hamſterlager. Die Nachforſchung nach Ham ſterlagern ſteht nach einer Mitteilung des Reichsernäh rungsamts den Kommunglverbänden im Einvernehmer mit den örtlihen Arbeiter- und Soldatenräten oder Bauernräten zu. Zwangsmaßnahmen ſollen erſt nach erfolgloſer Aufforderung zur freiwilligen Ablieferung an— gewendet und nur auf ſolche Gegenſtände ausgedehnf werden, die, der öfſentlichen Bewirtſchaftung unterliegen Wird ein Hamſterlager vorgefunden, ſo iſt dem Eigen— tümer ein beſtimmter angemeſſener Teil von jeder Arft zu belaſſen, für die zwangsweiſe in Anſpruch genom— menen Gegenſtände iſt eine Geldentſchädigung auf Grund der örtlichen Kleinverkaufspreiſe zu vergüten; die be— ſchlagnahmten Waren ſind für gemeinnützige Zwecke zu verwenden. Vorräte, die ohne Verletzung der Bewirt⸗ ſchaftungsvorſchriften erworben ſind, z. B. Erſparniſſe aus behördlichen Zuteilungen, aus Hausſchlachtungen, Kleingartenbetrieb uſw., dürfen nicht beſchlagnahmt werden. f i — Freigabe des Branntweins. In Detailliſten— und Kouſumenten-Kreiſen beſteht Mißſtimmung darüber, daß Trinkbrauntweine und namentlich die Edelbrannt— weine immer noch nicht freigegeben ſind. Auf eine dies- bezügliche Anfrage bei der Bad. Landwirtſchaftskammer erhalten wir folgende Aufklärung: Bereits am 25. No⸗ bember hat die Badiſche Landwirtſchaftskammer bei der Reichsbrauutweinſtelle die Freigabe eines größeren Quan— tums Edelbranntweine für den freien Handel beantragt. Nach Ablehnung und abermaliger Eingabe kam am 18. Dezember der Beſcheid, daß die Beſchlagnahme der Edel— branntweine bis zur Entſcheidung des Reichsernährunßs⸗ amts beſtehen bleiben ſolle.— Es wäre zu wünſchen, daß die Bemühungen der Bad. Landwirtſchaftskammer um die Aufhebung der Beſchlagnahmeverordnung von Brauntweinen und namentlich der badiſchen Edelbraunt⸗ weine auch von den Handelskammern unterſtützt würden. — 600 000 Zentner Sauerkraut für die Zivil⸗ bevölkerung freigegeben. Da ſich der Bedarf von Heer und Marine infolge der Demobiliſierung erheblich er⸗ mäßigt hat, ſind beträchtliche Mengen von Sauerkraut für die Zivilbevölkerung verfügbar geworden. Die Reichs ſtelle für Gemüſe und Obſt hat bereits im Wege einer zweiten ſchlüſſelmäßigen Verteilung 600000 Zentner dieſes Nahrungsmittels den Bundesſtaaten überwieſen. aan () Todtnau, Nc. Dez. Einen unerwarteten Beſuch erhielt letzter Woche ein vom Felde heimge— ter Krieger. Er hatte in Belgien die Bekauntſchaft einer Schönen gemacht, die ſich nun mit Adreſſe und Bild Liebſten, der ſchon längſt wald zu ſuchen. Sie fand ihn hier und dieſer ließ, aut„Freib. Bote“, einfach ſeine Familie im Stich og mit der Belgierin von dannen. und 1 ſtürzen würde, aus dem es keine Rettung mehr gäbe. Klaſſenherrſchaft läßt Eingeſandt. (Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion außer der preßgeſetzlichen keine Verantwortung. Neue Unruhen in Berlin. „Die Weihnachtstage verliefen in Berlin wieder ſtürmiſch und in großer Unruhe, ſogar Blut iſt gefloſſen. Liebknecht, der Tauſendkünſtler und ſein Anhang haben es wieder ver⸗ ſchuldet, 45 ade mee Haaſe, dieſe zu Fall zu bringen, iſt das Zie 0 daß es wieder ſo weit kommen mußte. Die Re⸗ der Radikalen. Der Sozialdemokrat Ebert, der als beſonnener Menſch von großem Verantwortungsgefühl durchdrungen iſt und die Regierungsgeſchäfte bisher geleitet hat, ſoll beſeitigt werden. noch bis zu jenem Tag, an dem die Nationalwahlen ſtatt— finden, noch manche Ueberraſchuug zu erleben haben. Es iſt zu befürchten, daß wir ide Wir wiſſen wohl, daß das konſervativ-militarlſtiſche Syſtem unſer Vaterland ins Unglück ſtürzte, wiſſen tun wir aber auch, daß uns eine Diktatur Liebknecht und Anhang in den Abgrund Eine ö ſich das deutſche Volk abſolut nicht mehr bieten. Die Liebknecht'ſchen Ideen ſind Utopien, deren Ausführbarkeit von jedem geſunden Menſchenverſtand abge⸗ lehnt werden. Das ſehen Ebert. Scheidemann und auch Haaſe ein, deshalb ſind dieſe Streiter der Volksſache das Doörnlein im Auge der Firma Liebknecht und Anhang. r. Des Vaterlandes Dank. Wir litten manch Drangſal, manch Kummer und Not Wir ſcheuten kein Mühſal, wir trotzten dem Tod Um Euch zu beſchirmen, Euch, Weib, Hab und Gut Da ſetzten aufs Spiel wir— Leib, Leben und Blut. Wir hauſten in Höhlen, den Tieren faſt gleich, Wir darbten und wachten, für Euch, nur für Euch. In raſtloſer Arbeit, bei Tag und bei Nacht, Bei Regen und Schnee hielten treu wir die Wacht. Wir atmeten Gas— doch hielten wir Stand; 0 Wir wurden zu Mördern für Euch hier im Land. Ob rings auch die Erde nur Feuer ausſpeit Wir duldeten alles, zum Tode bereit. Und als dann das tückiſche Eiſen uns traf, Da litten wir Schmerzen, entbehrten den Schlaf Wir lagen im Fieber, die Wangen ſo bleich, Für wen das nur alles; für Euch, nur für Euch Und Ihr, die Ihr hier bleibt im herrlichen Land Ihr kennt uns nicht mehr? wo bleibt da das Band Des Dankes für das, was für Euch wir getan Des Dankes, den ſo oftmals wir rühmen ſah'n. Statt deſſen verachtet, verſtoßen, verſchmäht Eine Sorte von Menſchen, die tief unter Euch ſteht, Eine Sorte von Menſchen, ohne Gewiſſen und Treue Zum Vöſen nur fähig, die kein Unrecht ſcheue. Nicht blos, daß der Bürger uns ſehr verdächtigt Nein, herab von der Kanzel, ſogar in der Predigt: Kein Mädel ſoll mehr einem Feldgrauen glauben, Er wolle ja doch nur die Unſchuld Ihr rauben Und was ſie auch ſprechen, man ſchenke kein Vertrauen Man gehe nie mit ihnen, den Soldaten, den Grauen. So ſtellt man heute den Lumpen, den Verbrechern gleich, Die draußen verbluteten und litten für Euch. So ſiehts mit dem Dank aus, ſo ehrt man heut Die Feldgrauen Streiter in ſchwerer Zeit. C. M. Bekanntmachung. Betr.: Verkauf und Abbrennen von Feuerwerkskörpern— Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß der Verkauf von Waffen, Munition und Feuerwerks körpern,(Pulverfröſche, Zünd⸗ plättchen ꝛc.) ſowie das Abbrennen jeglicher Art von Feuerwerkskörpern geſetzlich ſtrengſtens verboten iſt. Zuwiderhandelnde ſetzen ſich der Gefahr aus, mit Gefängnis beſtraft zu werden. Betr.; Die Wahlen zur Nationalverſammlung. Die Wählerliſten ſind vom Montag, den 30. De⸗ zember 1918 bis Montag, den 6. Jener beide Tage einſchließlich im Sitzungsſaale des Rat⸗ hauſes ausgelegt. Am Mittwoch, den 1. und Sonntag, den 5. Januar 1919 erfolgt die Auslegung in der Zeit von 8 bis 12 Uhr vormittags in oben⸗ genanntem Lokal. Einſprachen gegen die Richtigkeit und Pollſtändigkeit der Liſten ſind bis zum Ablauf der Auslegefriſt bei Meidung des Ausſchluſſes bei uns ſchriftlich anzuzei⸗ gen oder zu Protokoll zu geben.] Viernheim, den 27. Dezember 1918. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. verfaſſunggebenden Deutſchen 1 und daher mit allen Kräften gefördert werden Die Kriegeranſiedlung. Praktiſche Fragen und Winke. Die Anſiedlung von Kriegsbeſchädigten und heimkehrenden Kriegern iſt eine Aufgabe von höchſter Bedeutung, deren Organiſation von der neuen Regierung eifrig aufgenommen werden wird. Der Zug vor dem Kriege ging ach den Großſtädten und zur induſtriellen Arbeit. Gewiß wird man auch weiterhin der Induſtrie keine Kräfte entziehen, die ſie braucht. Aber der Weltkrieg hat uns alle gelehrt, daß die Landwirtſchaft als Ernährerin des Volkes die Grundlage der ganzen nationalen Exiſtenz iſt muß. Mit den Fragen der Kriegeranſiedlung haben ſich bereits während des Krieges verſchiedene Organiſationen und Behörden beſchäftigt, ſo der„Reichsausſchuß der Kriegsbeſchädigten⸗ fürſorge“. Allgemeine Richtlinien ſind für das Anſiedlungswerk aufgeſtellt worden, an die jetzt wieder erinnert werden muß. So behandelt u. a. der Präſident des Oberlandeskulturgerichts in Berlin, Dr. Metz, auch die praktiſchen Fragen der Kriegeranſiedlung. Neben der Neuanſied⸗ lung iſt die Erhaltung des vorhandenen länd⸗ lichen Kleinbeſitzes notwendig. Den Klein⸗ beſitzern. die kriegsbeſchädigt und in ihrer fraß i koloniſten betäligt haben eine gärtgeriſche oder landwirtſchaftliche Be⸗ ſchäftigung verſtehen. 80 Jedenfalls ſoll man die Krieger oder Kriegs⸗ beſchädigten nicht dazu überreden, ſich für eine beſtimmte Art der Anſiedlung zu entſcheiden, man muß ſie nur über die vorhandenen Formen belehren und zu einer gewiſſen⸗ haften Prüfung der Fragen veranlaſſen, ob das Maß ihrer Arbeitsfähigkeit und der Arbeitskräfte ihrer Angehbdrigen, ihres Ver⸗ mögens uſw. ihnen geſtattet, eine Anſiedlung vorzunehmen. —— halb neun Tagen, alſo in noch weniger als der angeſetzten Zeit: und daß England erſt am Englands Uriegs vorbereitungen. Lord Haldane, der ehemalige engliſche Kriegsminiſter, äußerte ſich in einer offentlichen Rede über den Urſprung des Krieges. Es war ihm darum zu tun, die gegen ſeine Geſchäfts⸗ waltung im früheren Kriegsminiſterium ge⸗ richleten Vorwürfe zu entkräften, als ſei Eng⸗ land nicht genügend auf den Krieg vorbereitet geweſen. Er führte aus: Die britiſchen Vorbereitungen begannen in Friedenszeiten unter dem Einfluſſe ſachver⸗ ſtändiger Militärperſonen. In der großen Unterhausrede vom 3. Auguſt 1914, in der Sir Edward Grey den Entſchluß Englands an⸗ Arbeitskraft beſchränktt in die Heimat zurück⸗ kehren, muß das eigene Heim möͤglichſt erhalten werden, damit ſie nicht zum Verkauf ihrer Be⸗ ſitzung gezwungen werden. An Stelle hochverzins⸗ licher lündbarer Hypotheken müſſen mäßig ver⸗ zinsbare, unkündbare und tilgungsſähige Real⸗ kredite treten. Der Abſchluß von Lebensver⸗ ſicherungen zugunſten des Beſitzers ſelbſt oder naber Angehöriger bietet, wenn andere Hilfs⸗ quellen ſehlen, das Mittel zur Geldbeſchaffung, wobei die gebühren⸗ und ſtempelfreie Durch⸗ führung einer ſtaatlich unterſtützten Anſiedlungs— bank zu übertragen iſt. Als Geldgeber der auf dieſe Weiſe geſicherten Nachhypotheken kommen in Betracht: 1. die Lebensverſicherungsanſtalten. 2. Offentlich rechtliche Anſtalten, wie Feuerver⸗ ſicherungen und Landesbanken. 3. Die Reichs⸗ verſicherungsanſtalt für Angeſtellteuverſicherung. 4. Die öffentlichen Sparkaſſen. 5. Die Landes⸗ verſicherungsanſtalten. Neben der Geldbe⸗ ſchaffung iſt vor allem die Art der Anſiedlung zu erwägen. Jeder Kriegsbeſchädigte oder Krieger wird darüber aufgeklärt werden müſſen, welche An⸗ ſiedlungsmöglichkeiten überhaupt in Betracht kommen und wie ſie ſeinen perſönlichen Wünſchen und Bedürfniſſen entſprechen. Solche Anſied⸗ lungsmoͤglichkeiten ſind: 1. bäuerliche zur Er⸗ nährung einen Familie ausreichende Stellen von acht bis fünfzehn Hektar, bei ſehr günſtigen Verhältniſſen auch ſchon im Umfang von fünf und vier Hektar ausreichend. 2. Gärtnereien mit Blumen-, Gemüſe⸗ und Obſtbau möglichſt in der Nähe von Städten in der Größe von einem bis vier Hektar mit Kleinlierhaltung. 3. Handwerkerſtellen auf dem Lande, die je nach den Arbeitskräften, der Größe der Kundſchaſt uſw. 1 bis 4 Hektar umfaſſen müſſen. 4. Ländliche Arbeiterſtellen mit ſo viel Land und Wieſe, wie zur Durch⸗ winterung einer Kuh erforderlich iſt, alſo mit 1 bis 2½ Hektar. Dieſen landwirtſchaftlichen und gärtnerischen Stellen ſchließen ſich dann vorſtädtiſche Anſiedlungen an, die man als halbländlich bezeichnen kann. Eine ſolche porſtädtiſche Anſiedlung muß etwa einen halben Morgen Land umfaſſen, um der Familie die nötige Menge an Gemüſe und Kar⸗ loffeln zu liefern. Zuletzt kommen die Anſiedlungen im Um⸗ kreiſe einer Großſtadt, die mehr ſtädtiſchen Charalter tragen: Eigenheime, die mit einem kleinen Garten verſehen ſind und den Anſiedler geſtattetl, Ziegen, Schweine, Hühner uſw. zu halten. Neben den kleinen Eigenheimen der Gartenſtädte, die in der Form von Reihen- häuſern angelegt werden können und nur einige gundert Quadratmeter Gartenfläche aufweiſen, tehen dann die Mehrfamilienhäuſer mit höchſtens ſechs Wohnungen, die alle Schrecken der Miets⸗ kaſerne vermeiben müſſen. Zur Anſiedlung auf ländlichen und halbländlichen Stellen werden besonders Krieger geeignet ſein, die ſich bereits CCC 2 In böſem Sehein. Kriminalroman von Heinrich Lee. (Fertetzung.) „Sie entſinnen ſich“— ſo hörte ſie ihn— „der Waſſe, die man auf dem Tiſch gefunden zal? Es iſt erwieſen, daß aus ihr der Schuß gefallen iſt— auch hat man die betreffende Rugel nachher bei der Seltion gefunden?“ Sie nickte. „Man hat nach dem Eigentümer der Piſtole geforſcht, hat ihn aber nicht eudecken können 2* Sie nickte abermals. „Nun denn! Mir war dieſe Piſtole wohl bekannt und auch ihr Eigentümer. Sie hat Rudolf Hoffmann gehör.“ Sie lichtete ſich hoch vor ihm auf. Jetzt, jetzt erkannte ſie ihn— er war ein nichts⸗ würdiger Lügner. Oder er ſollte ihr einen Schwur darauf leiſſen. „Schwören Sſe das!“ ſprach ſie.—„Ich ſchwöre es!“—„Bei Gott!“„Bei Gott!“ Das warf ſie nieder. Er fah, wie ihr Rörper zuckte und bebte. Das Mittel hatte ge⸗ wirkt. Endlich hob ſie wieder ihr Haupt. „Sie haben mir es damals als meine Pflicht bezeichnet,“ ſprach ſie und ihre Stimme klang, als wäre elwas in ihr zerbrochen— „nichts von dem, waz mir bekannt war, zu ver⸗ ßeimlichen. Nun haben Sſe ſelbſt gegen dieſe Pflicht gehandelt. um meinelwillen— ſagen Sie. Das verſlehe ich nicht.“ „Sie hatten Ihren Vater verloren! Sollten Sie nun zu dem einen Schmerze noch den audern ertragen, ſollen Sie erfahren, daß der 13 kündigte, in den Krieg zu ziehen, ſagte er, daß die franzöſiſche Regierung im Jahre 1906 ver⸗ traulich zu verſtehen gegeben habe, es beſtehe eine gewiſſe Beſorgnis über einen Angriff Dentſchlands, in den auch England hin⸗ eingezogen würde. Bei dieſer Gelegenheit erklürlen die Franzoſen:„Wir verlangen von Ihnen, daß Sie ſich binden, oder Sie mögen frei bleiben. Wenn Sie jedoch der Anſicht ſind, daß für Sie die Möglichkeit beſteht, eigenen Intereſſe uns zu Hilfe kommen zu müſſen, um einen Einbruch Deutſchlands in Nordfrankreich zu verhindern, dann wäre es zweckmäßig, daß Ihre Militärbehörden und die unſrigen ſich zuſammen besprechen könnten, und werde, welche Art militäriſcher Hilfe Sie uns gewähren können.“ Nach dem Ergebnis d die auf Veranlaſſung der Franzoſen zwanglos vor die Frage:„Welches genaue Ziel muß dieſe militäriſche Hilfe verfolgen, ſalls ſie ange— rufen wird?“ Die Antwort lautete: 3 britiſche Heer muß dahin ſtreben, franzöſiſche Armee zu ergänzen, ſtark genug ſei, um Deutſchland zu bieten, ſalls es verſuchen ſollte, l beſtimmten Teil Belgiens einen brechen.“ Die Franzoſen glaublen, über daß, auf dem linken Flügel innerhalb 14 nach Kriegsausbruch angeſetzt werden könnten, dieſe ſchon genügen würden, um die Stellung zu halten. Als jedoch die britiſche Regierung der Sache näher auf den Grund ging, ſlellte ſie ſeſt, daß ſie weiter nichts vermochte, als 80 000 Mann innerhalb Monaten auf⸗ zubringen. Darauf erklärten die Franzoſen: „Dann liegen wir tot da, ehe Sie ankommen.“ Und ſie hatte recht. Wir mußten eine kritiſche Anderung durchführen. Das geſchah 22 Anzahl andrer Offiziere. Sie arbeiteten Tag und Nacht, um das Ziel zu erreichen und unſer Heer zum erſtenmal in der Geſchichte in Friedens- zeiten auf Kriegsfuß zu bringen, ſo daß es mit größter Schnelligkeit mobilgemacht werden konnte. Schließlich wurden 60% mehr, als die 2272* Franzoſen angenommen hatten, bereitge⸗ ſtellt, nicht 100 000, ſondern 160 000 Mann, nicht innerhalb vierzehn, ſondern innerhalb zwölf Tagen. Wir machien am 3. Auguſt um 11 Uhr mobil, 36 Stunden ehe wir den Krieg erklärten. Eine Mobilmachung war noch keine Kriegserklärung, und wir konnten in Friedens⸗ zeiten ſoviel tun, um bereit zu ſein. Inner⸗ halb weniger Stunden nach der Kriegserklärung war mit Hilie der Flotte das Expeditſonskorps in voller Stärke auf der Fahrt über den Kanal, noch bevor jemand darum wußte. Dieſe Truppen erreichten die Sommeſtellung inner⸗ Mörder derjenige war, an dem einſt Ihr Herz gehangen hat, an dem es vielleicht noch immer hing, noch jetzt? Ja“— und ſeine Stimme ſank zu einem FFlüſtern herab—„vielleicht noch in dieſem Augenblick?“ Sie ſchauerte in ſich zuſammen. Er beugte ſich zu ihr:„Sollte ich es gerade ſein, der Ihnen dieſen Schmerz antat— Fräulein Renate, gerade ich!“ Es klang aus ſeinem Munde wie ein Flehen. Von neuem zuckle es durch ihre ganze Geſtalt, über ihr Anllſtz. „Was nun tun?“ fragte ſie nach einer Pauſe. Auch das hatte er ſchon überlegt. Sehr genau überlegt:„Was tun, fragen Sie. Und Sie beben vor der Antwort zurück. Es ift wahr, es wäre nun unſere Pflicht, ihn dem lichter anzuzeigen“— wieder zitterte ſie— „aber bedarf es, damit er ſeiner Straſe ver⸗ fällt, des menſchlichen Richters? Es gibt einen noch höheren. Dem ſei er übe rlaſſen. Ihm wird er nicht entgehen. Die Rache iſt mein, ſpricht der Herr!“ War es nicht das Wort, das ſie ſich zu ihrem Troſte ſchon ſo oft geſagt hatte? Nun ſprach auch er es aus und es klang wie eine ae zu ihr nieber. Sie reichte ihm die nd. . 1 treu Sie ſind, wie gut. Nun weiß Er führte ihre Hand an ſeine Lippen, zum erſten Male— und ſie entzog ſie ihm nicht, auch nicht, als ſie ſpürte, wie heiß dieſe Lippen waren und daß ſie dieſe Hand nimmermehr von in Ihrem zwar in verbindlicher Weiſe, damit feſtgeſtellt dieſer Beſprechungen, geführt wurden, ſtellte ich den Kriegsminiſter „Jedes die große damit letzter? Widerſtand Rotterdam durchzu⸗ wenn wir 100 000 Mann ſtellen könnten, die Tagen unter Leitung von Sir Douglas Haig und einer a 5 en 0 12 9 a 0 als Republik unter amerikaniſcher Oberhoheit Gegenüber der Erklärung Lord Haldanes, 3. Auguſt 1914 mit der Mobilmachung begonnen habe, ſtellt der Schweizer Vertreter der Continental Times“ ſeſt, daß England tatſächlich am 30. Juli 1914 mobiliſtert habe. Er könne ſich hierfür auf das Zeugnis von Augenzeugen berufen. CCCECCCCCCCTCCCCCCCPPPPPGGTGTTT—T—— Die Kolten des Meltkrieges. Was die einzelnen Staaten zu bezahlen haben in Pfund Sterling. Eine engliſche ſtaliſtiſche Zuſammenſtellung ver⸗ öffentlicht die Summen der von den hauptſächlich Kriegsbeteiligten aufgewendeten Kriegskoſten in Endlagd Krießskosten in Lstn 15 Up and bsterglinzarn% 7 Verein tea e J 4300000000 4240 0 90000 3600000000 Demnach hätte England ver⸗ Deutſchland 7 Milliarden, Pfund Sterling. braucht: 8,3 Milliarden,“ ſollen, Frankreich 5,36, Rußland 43, Oſterreich-Ungarn 4,24. die Ver. Staaten 3.6, Italien 1,7 und Belgien 1,42. Ein Pfund Sterling ſind bekanntlich ungefähr 20 ungeheuren S Angaben richlig n eee Le iE ſind. 2 e r EFH meaelſchau. Dolitiſche K * Bei den j deutſchen Waffenſtillſtande Verhandlungen der kommiſſion mit den der Alliierten iſt Vorſorge dafür worden, daß die Verhandlungen Verſorgung D fiber eutſchland s mit bringen 4 aun 40 Mark, man kann ſich alſo einen Begriff von den langen. ummen machen— ſpenn die engliſchen ſo zialiſtiſchen Diktatur der Proletarier beſchloſſen. ſeinem Vertretern getroffen die ö Lebensmitfeln mit größter Beſchleuni⸗ gung begonnen werden. Es wird in Brüſſel, und London verhandelt werden. „Die Reichsregierung bereitet zwei neue Anleihen vor. Und zwar eine Demobil⸗ machungs- und eine Kriegsentſchädigungsanleihe. Der Anleihemarkt iſt deshalb bis au ſür die Bundesſtaaten gesperrt. Falls die ein⸗ zelnen Volksſtaaten wegen finanziellen Lage Anleihe aufnehmen wollten, müßte das auf dem Wege von Schatzſcheinen geſchehen. Deutſch⸗Oſterreich. a „Dem Neuen Wiener Tagblatt“ wird aus Karlsbad gemeldet, daß der Stadtrat von Karlsbad ſich an den Präſidenten Wilſon gewandt habe mit der Bitte, Karlsbad möge ihrer daß feindlichen Vorſtößze Kriegsgewalt im Lager urteilung finden werden. Insgeſamt ſollen 1 200 000 Mann l werden. Die Schwierigkeiten der Demobiliſation der iſchecho der Entente 1 Frankreich. *Der Aufenthalt Wilſons auf franzö⸗ ſiſchem Boden geſtaltet ſich mehr und mehr zu einem Triumph. daß der Präſident ſeine Ziele und Abſichten ſehr zurückhaltend iſt, ſodaß es den Anſchein gewinnt, der bevorſtehenden Konferenz keine beſondere Rolle ſpielen. i auf die Schlachtfelder im Norden Frankreichs, um die Verwüſtungen Dabei iſt nicht zu leugnen, in den Außerungen fiber er werde auf Einſtweſlen begibt ſich Wilſon kennen zu lernen. Nach einer Mitteilung der Regierung in der Kammer ſoll die Demobiliſation am 25. Dezember beginnen. Familienväter ſollen gewinnen. entlaſſen für jedes Kind eine Jahresklaſſe ſeien groß, beſonders bezüglich der Transport- mittel, da das Material abgenutzt ſei und die Deutſchen das bei Kriegsbegiſin erbeutete Eiſen⸗ bahnmaterial nicht zurückzeſtattet hätten. Es ſollen Vorkehrungen getroffen werden, damit die Entlaſſenen ſo ſchnell wie möglich wieder nach Hauſe kommen. Gugland. Die liberale Weſtminſter Gazette“ ſchreibt in einem Artikel über die engliſchen Wahlen: „Allen, die Wahlparolen zuſtimmen, wonach die Deutſchen aus England her⸗ ausgeworfen werden, nach ihrem Lande zurückgeſchickt und 24 Milliarden Mark zahlen muß geſagt werden, daß ſie Unſinn reden, wenn ſie ſich für aufrichtige Feinde des Militarismus ausgeben. Die einzig wahren Gegner der Wehrpflicht ſind diejenigen, die auf⸗ richtig den Völkerbund wünſchen und alle mög⸗ lichen Schritte tun und alle notwendigen Opfer wollen, um den Völkerbund zu er⸗ Italien. ſozialiſtiſche Partei hat auf ihrem Kongreß die Einführung der Republik und die Es wurde dem Präſidenten Wilſon bei Beſuch Italiens eine Sympathiekund⸗ gebung zu verweigern und in der Offentlichkeit ſowie bei der Friedenskonſerenz eine Propa⸗ ganda entfalten, die die Einſtellung der Intervention in Rußland fordert. Aus dem Bericht des ‚Avanti“ über den Verlauf der ſozialiſtiſchen Parteiverſammlung geht hervor, jtalieniſchen Arbeiter ein Zuſammen⸗ * Die letzten ferner beſchloſſen, zu 1 1 U * D le gehen mit den deutſchen und ruſſiſchen Arbeitern weiteres ablehnen. Ukraine. » Nachdem die Regierung des Oet⸗ mans abgedankt und die Macht an das Direktorium übergegangen iſt, herrſcht in der in Anbetracht ſeines internationalen Charakters 0 Ulber 0 N Kolonien ausgeführt werden können, daß ab erklärt werden. „Nach einer Mitteilung der Korreſpondenz der deutſch⸗öſterreichiſchen hat der Staatsrat über Einbrüche in das Deutſch-Böhmen beraten trag des S die fortwährenden Gebiet von und auf An⸗ Staatsſekretärs Dr. Bauer beſchloſſen, an jämtliche auswärtige Regierungen eine Zu⸗ ſchrift zu richten, worin die Verwirklichung des Selbſtbeſtimmungsrechts der Deutſchen in den Sudetenländern durch Vornahme einer Volks⸗ abſtimmung unter Leitung neutraler Kommiſſionen und gegebenenfalls unter Aſſiſtenz von neutralen Truppen angeregt wird. Der Staalsrat hat es abgelehnt, gegen die tſchechiſchen Truppen Gewalt aufzubieten und ſo die Kriegführung über den Waffenſtillſtand W e ee e k rer, hinaus zu verlängern. Er erwartet, daß die Nationalverſammlung Ütraine vollkommene Ruhe. Auch in das ohne ſchwere Straßenkämpſe von Truppen des Direktoriums genommen worden iſt, iſt jetzt alles ruhig. Anierika. *Das Kriegshandelsamt gibt bekannt, daß vom 16. Dezember ab Gegenſtände von drin⸗ gender Notwendigkeit faſt unbeſchränkt na England, Frankreich, Italien, Japan und den den keinerlei Erleichterung; in Blockade gegen Deutſchland während der 5 Waffenſtillſtandes eintreten werde 77S der ee. eee Handel und Verkehr. Eiſenbahnbauten. Die preußiſche Eiſenbahn⸗ und Bauverwaltung hat auf Grund der bereits be⸗ willigten und noch unverbrauchten Kredite für Eiſen bahn⸗ und Bauausführungen bedeutende Summen zur Inangriffnahme von Bauten und Lieferungen bereitgeſtellt, um reichliche Arbeitsgelegenheiten ſüür die heimkehrenden Krieger ſowie beſchäſtigungsloſe Arbeitskräfte zu ſchaffen. Es findet eine entſprechende Verteilung der Arbeitsaufträge auf die einzelnen Eiſenbahndirektionen und Bauverwaltungen ſtatt. feindliche Gewalt der Demgemäß werden die bereits begonnenen Arbeiten i Neubauten und Strecken, für welche die Bau⸗ 0 pläne ſchon feſtſtehen, ſofort weitergefördert werden können. 9 ſich laſſen wollten. Ein Nebel wallte vor ihr, aber deutlich ſah ſie durch djeſen Nebel jetzt eine Seele, die ganz ihr gehörle— eine Bruſt, an der ſie in dieſer kalten Welt geborgen war, an der ſie ruhen durfte. Sie war ſo miide und es war ſo süß, zu ruhen. War es nicht noch das einzige Glück, was für ſie übrig blieb? „Renate!“ wiederholte er noch einmal— er kniete vor ihr. Und ſie lächelte leiſe— herz⸗ zerreißend und doch wie im Traum. Vom Hof her klang ein ſchriller Ton. Es war die Fabrilglocke, die zu Mittag läutete. Gleich⸗ zeitig hörte man unten im Hausflur die laute Stimme der Tante, die eben von der Stadt zurückkam und dem Mädchen etwas zurief. enate erhob ſich. „Verlaſſen Sie mich jetzt, gehen Sie,“ ſagte ſie haſtig in einer Verwirrung, die ihre eben noch ſo blaſſen Wangen rötete. Auch er war verwirrt. Wenigſtens ſchien er ſo vor ihr. „Sie zürnen mir.“ Sie ſchütlelte den Kopf. „Nein! Nein! Aber ich will allein ſein 1 Er entfernte ſich lautlos. Vom Hof her läutete noch immer die Glocke. Renate aber, als ſie nun allein war, ſchlug die Hände vor ihr Geſicht. Ein Schwindel ergriff ſie. Was war mit ihr geſchehen? „Und dann noch eins, Grabowsky! Sie hinüber nach dem Bureau, ich laſſe Herrn Hoffmann zu mir bitten.“ ſtramm die Hacken zuſammenſchlagend— er war erſt unlängſt von Milſtär entlaſſen worden — machte Kehrt und ging. ehen „Jawohl, Herr Hübner,“ ſagle Frabewky, 1 b ä 3 5 Herr Hübner ſaß vor ſeinem Schreibtiſch und las die ihm zur Unterzeichnung vorliegenden Briefe durch. Vor dem Fenſter breitete ſich der ſchneebedeckte große Hof aus— es war Winter geworden. Rings um den Hof und das Wohnhaus herum überblickte man das große Hübnerſche Zementwerk, und die Fabrikanlagen, wo aus dem Zement große inwendig hohle Bauſteine geformt wurden, die den Vorzug halten, nicht nur gerade 0 dauerhaſt zu ſein wie wirkliche Steine, ſon⸗ dern obendrein noch den des leichten Gewichts und daß ſie durch ihre Luftſüllung heſſer Hitze und Kälte abhielten. Herr Hübner war mit dieſem Artikel ein reicher Mann ge⸗ worden. Als er ihn in den Handel brachte, ſchüttelten die Leute dazu den Kopf. Aber in ſeinem danzen Leben hatte er auf keine kopfſchättelnden Leute etwas gegeben— wenn ihm nur ſelber eine Sache praltiſch und richtig erſchien. In ſeinen jungen Jahren war er lange in Amerika geweſen und dort hatte er eine gewiſſe Rückſichtsloſigkeit kennen gelernt. Was andere Leute talen und wie ſie ſech in einer Sache benahmen, ging ihn nichts an. Wenn ſie ihn nur ſelbſt zurecht kommen ließen. Vor einem Vierſelfahr halte ſich der Vireltor des benachbarten Krankenhauses, ſein guter Be⸗ kannter, an ihn gewandt, ob 4er nicht einen jungen Menſchen brauchen konnte, der, eine ſchöne Handſchrift ſchrieb, mit den Kontorarbeiten verlraut war und auch ſonſt einen eſſenen Kopf zu haben ſchien, Der ſunge Menſch war einer der Schwerberwundeten von dem großen Eiſenbahnunglück, durch den Unſall war Kiew, der Krankenhausdireltor,„wie ir eins, das gehl ich nur an das, was ein Menſch ae mich l leiſtet.“ Von Jah und fern. Lebensmittelſchiebungen in Ahlbech Nachdem der ASt Swiemünde in Ahlbeck Seebad umfangreiche, Lebenusmittelſchiebungen aufgedeckt hat, iſt der dortige Gemeinderat, Kapitänleutnant a. D. v. Tilly, vom Dienst dispenſtert und unter Anklage geſtellt worden. Eine Berlins. Oberbarnim, wurde das Ehepaar Moſtphul von Wegelagerern überfallen und ermordet. Dar ruf drangen die Mörder in die Gaſtwirtſchaßt dem Ehepaar gehörte. ö 18 jährtze Tochter und warfen den Keller. Sie durchwühlten was ſie in der Wohnung fanden. Beſtrafter Vorwitz. Trotz aller Wa nungen wären 250 deutſche Soldaten über! Rhein nach Ludwigshafen gegangen, I dortige franzöſiſche Garniſon anzuſehen. wurden gefangen genommen. N Verhaftung einer grof; bande. Wie aus Hamburg gemeldet wird, es dem Sicherheitsdienſt des Oberſten Marine⸗ rats der Niederelbe gelungen, auf dem Güter⸗ bahnhof, Hamburg⸗Veddel etwa 50 Militär⸗ unt Ziwilperſonen, die Güterwagen erbrochen u Lebensmittel, Spirituoſen uſw. entwendet hatten zu verhaften. Treibjagd mit Maſchinen— Im Fuͤrſtenbergiſchen Wildpark b haben wildernde Soldaten mit gewehren eine Treibjagd veranſtaltet m Verheerungen in dem Wildſ Hunderte von Hirſchen wurden nieder Auch unter den Treibern gab es Ve und Tote. 5 Meuterei ruſſiſcher Gef dem Gotthardſchacht bei Orzegow bei B lam es unter ruſſiſchen Kr gsgeſangenen a⸗ durch zu einer Meuterei, daß die Ruſſen infol des Waffenſtillſtandes ſich weigerten wei zuarbeiten. Das auf dem Grubenhofe zu wachung der Kriegsgefangenen befink Militärkommando wurde von den Ruſſen, mehrere hundert Y l verſuchten, den Wachn zu entreißen, angegriffen. drangen eiſernen Stäben, die von liſtellen ab warkn, gegen die Mannſchaſten Unteroffizier des Wachtkommandos zu feuern. Dabei wurden ſeche getötet, ſieben teils ſchwer, Darauf baten die Ruſſen um nahmen die Arbeit wieder auf. Schweres Brandunglü ſonen, ein Arbeiter, 4 ſind bei einem Brande auf ein der Schwetz⸗ Neuenburger 9 verbrannt. Der Knecht und gleich geſtorben. Saͤmtliches Inventar mi Pferden und allem Vieh, das Wohn Stallungen und 5 wurden vernichtet. ö Terror Theater. Münchener Schauſpfelhaus wurde dieſer? von einem Tru di des aus das Theater Nur mit Mühe gel Abzuge zu bringen. Was jetzt alles geſtohlen Abrücken eines bayriſchen Feldart ments merkte man erſt, daß gelaſſenen Geſchützli brochen und eine Munition geſtohlen worden iſt. Turnhalle in Herrenberg, wo Militärg: wurden Revolver, Gewehre, Teppiche Schuhwerk geſtohlen. Jüngere Burſchen als Täter bekannt.— Auf dem Durchn durch Haiterbach iſt einem weſtfäliſchen ſanterie-Regiment ein Maſchinengewehr Munition geſtohlen worden. 8 i Franzöſiſcher Lenkballon verungli Nach einer Pariſer Meldung Jegelagererbande in der ble und ugener. Auf beite ſtark waren und ſchaften die Geweh 5 Be ing in der 0 101 Wird 1 1 U Nu Aus 1 t lagert wurde ein fran⸗ zöſiſcher Militärlenkballon, der über dem Mittel⸗ meer manövrierte, von Sturm erfaßt und zer⸗ ſtört. Der Kommandant des Fahrzeuges, die! FEC eee außer Stellung gekommen und Ju Meſchow bei Fredersdorf, Kreis Hier ermordeten ſie die cats; die Leiche in raubten, rung ſchwer; Junge ſind Amerikaner Journaliſten Hier uc ee Neve Hs 8 ien ö 1 Oinzſere und die goſamte Bemannung des Lu ſchiſtes ſind ertrunken. Ein elektriſcher Weichenſteller. ſchwebiſcher Student ein Palent nachgeſucht, Slaßenbahnweichen vom eleklſſch umgelegt werd die geſtattet, Fahtrerztand nnn e rn Nur ul in Crier. 9 11 15 Utſche dle allch ler ein haben ſie ann d er Augenblicke ikees in den E Neugier oder ch über amerikaniſche Artill 92 Die AHerie Helle, r gewirkt, ben, daß N worden iſt, nichts als ihrer Truppe di Straße flutenden Marſchlieder. ppen lief vorbei den E zen die Menſchen auf, Frauen en der ar. für Häuſer Wie anders war der in luxemburgiſches iſt der Jubel als ſie die erſten K ſſen reiten und marſch üren ſprang i )en nach und rief Und ganz 1 Einzug Land f der Kinder hakiſoldaten ieren ſahen. 0 mmerzu:„ K enen win ſchen kamen verſch Tannengrün. Alte zu erkennen, daß willkommen heißen aber in den 2 deutſchen Grenze amerikauiſchen 5 Dle und i 210 ße die näher ſie fühlten erſtatter Luxembu Deutſchland aber ſehr Schweigen weigen eines trau jremde Mac 00 kein nicht u er Haltung nen und Me gen Wei gen weiß Eu. und Garderobe mer haben naliſten ihre eingehe gemacht. täte alſo ein gutes Werk, wenn er'ich de noch dem dazu Mittelloſen annähme. „Schicken Sie mir den Menſchen her, will mir ihn anſehen,“ hatte le Hübner in ſeiner trockenen und aus dem amerikaniſchen Grundſatz ſta Zeit Geld ſei, erwidert. Der junge Mer er nannte ſich Rudolf Hoffmann— kam, ſah er in ſeinem Außer g dam rad en etwas reduziert aus, be aber an ſolchen Kleinigkeſten ſtieß ſich ein Mann a. wie Hübner nicht. Auch in ſeinem eigenen Leben hatte es eine Zeit gegeben, wo er nicht viel prunlvoller ausgeſehen hatte— ö damals, als er„drüben“ in einer Singſpielhalle, da ſich gerade nichts beſſeres fand, Billelts ver⸗ lauſte. Er ſtellte mit dem jungen Manne ein kurzes Examen an— er behielt ihn. deko „Nun,“ fragte ihn ein paar Monate ſpäter 0 ſind Sie mit nieſnem Manne zufrieden?“ „Sehr.“ Das ſtimmle. ein beſonders ſchwieriges Schriſtſtlick 5 ſchwierige Rechnungsaufſtellung abfaſſen zu 1 laſſen hatte, ſo wurde dieſe Aufgabe unter allen ſeinen Konſoriſten niemand anderem übertragen als bieſem jungen Hoffmann. „Das ſreut mch. Apropos, iſt Ihnen an dem jungen Menſchen etwas aufgeſallen!“ oder eine 9 Woßes Unglück in einem Leben gehabkl. Was mich nichts an. Ich halte ſrete! I tagb U Wenn Herr Hübner er auch beſchelden dei de aufrecht; ein G Arbeit kommen konnte, „Aufgefallen? Er hat vielleicht irgend ein mehr von Not die Präſungen des Lebens zuterte männliche Willenskraft. ſondern Jahre ſchienen seit ſenem Sonntag ⸗ das war! er. Oe ler junger Ye ſand die der noch vor 1 wenigen 60 4 5 ) mit ei zuſtas im Berlfner Tiergarten er gar den indenen Kopf, 1 1 1 95 5 1 blaſſen Patien der len uſe gelegen halte, wieder erkannt hätte. Er rug jetz: ſchlichte Kleidung, ſeine Haltung, wenn im Anblick ſeines Chefs der 4 ſtehen blieb, war meiſte Veränderung aber War es auch woh was aber von der zeigte noch henig blaß angeſtrengten ſo ſprach es doch nicht und Entbehrung. Ein ernſter, jelbewußter Ausdruck beherrſchte es, eine durch rzeugte und ge⸗ Nicht Monale, Ein Herren ſchei (ch hat aut eine Etfindung daß aus .cer re ee ee, en auffällt. 0 Mit dem erſten die deutſch elle treffen. kleine Volk, lief der im Kranken⸗ doch ſtraff und ein st. gefallen, daß die Herren enſchleden mehr Mert Auf guſen Auzug ö „ legen als die Fiauen. Die Pelzliagen zu tragen. einfach gekleidet. Ihre Teil einen Vorſtellung dem ihnen allen offenkundige, Die Frauen gingen legt. Garderobe mache zum züdruck. Eine andere ich viele ihnen v eutſchen gemacht. V an ihr gefalle, das ſe l würdevolle Haltung. be ſie die Teilnahmslo Damenwelt währen letzf, do U ligen C 2 unter 9595 Außern Ankänglich keit der jüngeren 5 Dal richlig verſte zue; uUnr [rale und m mn mer N cr ee e einge dieſer wo die Frauen ſchon Wahlfähigkeit beſitzen. keinen Einblick tun, und ſo als, gewieſen, zu glauben, daß en mit Vorliebe helle Hüte und Gewicht deutſche Frauen fahrungen 414 fährt Hin widerlegen Intereſſele die weiblichen ner n, Prozentſatz war nicht g Frauen ſorgten Abgeordnete I 77 Intereſſen ihrem hem Anti⸗ 211 3 auf Neuſee⸗ on ente l beträ könnte die Nauener? Man dadurch Frauen erwiesen auf iſt. icht die 19 2 eringer f r 1d 77 Abwechflung *. ſtimmrocht. Unſeres mit dem Beſonders die Erfahrung ſeit Die Anſchar keit der D 60 9% . zwiſchen ſtimmten mad in Finnland 1 ſie Staates. en on 40 1 bis auch 1 7 in n wohl würden. fanden, führten z N Wähler U ſich die männlichen Parteigruppierungen der Frauen, der konſervativ wählte Männer. ch einige weibliche kamen, die ihre und dieſe 5 der parlamentariſchen Arbeit als ganz ungewöhnlich hochſtehende und intelligente Mitarbeiterinnen. 8 Abgeordneten über das 3 Abhandlun eins merkwürd reden viel weniger als die männlichen. als der dafür, daß a das Parlame ſſer vertreten ſich bei Hultin, der di zuſammenfaßt, die konnten, eſe erſcheint weiblichen auf verteilten. war er baraut des Flugmild In ſind Finnland, 1904 Wahlrecht und finniſchen nicht erwartet Frauen um 60 000 über⸗ ſauptſächlich Männer gewählt. ing, daß Die fünf unter Beteiligung der dem Reſultat in demſelben die Ans f kein ſeiner Toilette Finniſche Erfahrungen mit dem Frauen⸗ Am 16. Februar 1919 werden 21 Millionen zum erſtenmal an die Wahl⸗ urne tleien und ihre Stimme abgeben für die politiſche Geſtaltung i ſichts dieſer Tatſache ſragt man ſich, welche Er⸗ Frauenſtimmrecht gemacht haben, in denen es bereits längere Zeit intereſſant in Ange⸗ Länder in Wahlen der politiſch ergaben für durchſchnittliche Wahlbeteiligung während die Wahlb n die teiligung 97 0 Ne Den finnländiſchen Erfahrungen uenwahlrecht in Finnland in einer beſonders Abgeordneten der Oberfläche der riſchen Wellen juſt zuſammen⸗ Erde entlane „in ihm da wurden b und Töchter an den das Brutk uüfge⸗ Dur 0 5 14 124 1 n ytſchaftliches. rt die Hul behoben ſeir i wird, irrtümlich sbedarfs gelegten ng für und No lrieh Betriebe die bürgs 1 herunter⸗ Sonn⸗ ammen⸗ l heute d — nach der ochter abholen. Sie wac bis jetzt dort in einer Penſion. ich zu n, möchte ich das Geſchäft in Ihren Händen en. Ich denke, Sie werden ſich auf alles ver ehen.“ ſch hoffe, Herr Häbner,“ erwiderte Rudolf mit ruhigem Ernſt. „un noch etwas: Vom erſten ande ab bekommen Sie das doppelte Ge⸗ halt.“ Ein Frendenſtrahl zuckte Aber Rudolfs Ge⸗ ſicht.„Ich dankte ſehr, Herr Hübner.“ „Zu danken haben Sie nicht. Ich ſcheuls 8 Dar. Bis — und noch ſo dann jemals nur ein Schuld, ch, welche Be Es wa erſte Baume eines neu er Baume feines neu ern wieder was nützte ihm das reich mit ſeinen Wurzeln gangenheit? Die Vergangenheit! Schatlen nicht hinein? Konnte ihm in eine * 8 Die 0 1 U 1 mit die e Leben ver ich Früchten nicht an Were immer in alle Gegenwart (Fortſetzung olgt.) ſein N. in Ke Sinn aber neue Leben und mochte es Stand es der Ver⸗ Ragten ihre und Zukunft 1 t dieſem Schalten noch Sonne leuchten? Gott ſelbſt nicht löſchte die Bergan * r. er SA