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Mitglzeder- Versammlung Um vollzähliges Erſcheinen aller aktiven und paſſiven Mitglieder wird dringend gebeten, da wir wichtige und dringende Punkte zu erledigen haben. Der Vorſtand. Juſerieren bringt Gewinn! b e eee Fubbalklub Amicitia 1909 Viernheim. ſtattfindenden Einladung. Unſere werten Mitglieder nebſt Familienangehörigen ſowie Freunde und Gönner des Vereins werden hiermit zu dem am Sonntag, den 18. Januar 1920 im, Saale des Gaſthauſes„Zum Kaiserhof“ Peihnachts⸗Konzert D mit BALL eee eee mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheinen freundlichſt eingeladen. Kaffenöffnung 7 Uhr. Eintritt für Michtmitglieder pro Person I Mark. NB. Es wird höfl. um Stiftung von Verloſungs⸗Gegenſtänden ge⸗ Anfang präcis 8 Uhr. Der Vorſtand. LDE ee beten, die bis Sonntag Mittag 2 Uhr im„Kaiſerhof“ abgegeben werden wollen. F FDF r. e Sonntag, diesjährige höflichſt eingeladen. Radfahrer- Club„Wanderer“ den 18. Saale des Gaſthauſes„Zum weißen Roß“ unſere Weihnachts-Feier beſtehend in Konzert, Ball und Reigenfahren verehrlichen aktiven und Ehrenmitglieder mit werten Familien-Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins werden Eintritt für Michtmitglieder pro Person 1 Mk. Kaſſenöffnung 7 Uhr. NB. Verloſungs⸗Gegenſtände ſind willkommen und wollen bis Sonntag Mittag 1 Uhr im Welßen Roß abgegeben werden. ! ß TT.. Januar, findet im Unſere zu recht zahlreicher Beteiligung Der Vorſtand. Anfang 8 Uhr. BBB rr 2 e 1909 dus ber Eule Eulaſfenen SSS SSS Einladung. Zu der am Sonntag, den 18. Januar, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz ſialtfindenden 25 Jahr- Feier verbunden mit Konzert und Ball laden wir alle Kameradinnen und Kameraden nebſt Eltern und Angehörigen, ſowie auch die der Gefallenen und Verſtorbenen freundlichſt ein. Morgens 8 Uhr Gedächtnis-Hmt zu Ehren der Gefallenen und Verſtorbenen Kameraden und Kameradinnen. Der Vorstand. s Eintritt für Jedermann frei! NB. Verloſungs⸗Gegenſtände können bis Sonntag Mittag 1 Uhr im Freiſchütz abgegeben werden. S i e Turn-Verein Viernheim Unſere Turnſtunden für Schüler, Zöglinge und Turner finden wieder regelmäßig* Mittwoch und Samstag Abend von 1/8 10 Uhr ſtatt. Der Turnwart. eee 1 Splechapparate. Konzertschallplatten in grösster Auswahl. Abcordeons, Guſtarren, Violinen, Zithern. besichtigen. Schüler-Violinen von 27.50 Mk. an N. Mandolinen von 49.—M. an. Reparaturen und Ersatzteile. Musikhaus E.& F. Schw Mannheim, K Il, 5b, an der Neckarbrücke Lauten, von 145 Mark an. Anzüge für Herren und Jünglinge, für Burſchen und Knaben B. Oppenheimer Viernheim Lorſcherſtraße Lorſcherſtraße. Sport. Verein„1909“ Viernheim. — Sportplatz hinterm Gaswerk.— Sonntag, den 18. Januar 1920 Verbands⸗Wettſpiele N der 1. und 2. Mannſchaft gegen 1. und! 2. Mannſchaft„Turn⸗Verein 1846“ Mannheim auf unſerem Platze. Sptel⸗ anfang 1 Uhr und ½3 Uhr. Der 3. Mannſchaft gegen V. f. R. Mannheim. Spielanf. in Mannheim 9 Uhr morgens.“ Freitag Abend 8 Uhr Vorſtandfitzung im Lokal. Samstag Abend 8 Uhr General⸗Verſammlung im „Deutſchen Kaiſer“. Tagesordnung: Kaſſenbericht, Ent⸗ ſaſtung des Vorſtandes und Spielausſchußes, Neuwahl des⸗ ſelben, Verſchledenes. Alle Mitglieder werden dringend erſucht Der Vorſtand und Spielausſchuß. vollzählig zu erſcheinen. Fußball⸗Klub„Olympia 1911“ Am Sonntag, den 18. Januar findet unſere diesjährige ordentliche General⸗Verſammlung im Lokal„zum Prinz Friedrich“ ſtatt. Tagesordnung: 1. Jahres- und Kaſſenberlcht, 2. Ent⸗ laſtung des alten Vorſtandes, 3. Wahl des neuen Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Es iſt Ehrenſache ſamtlicher Mitglieder pünktlich und vollzaͤhlig zu erſchelnen Der Vorſtand. Echter Kautabak garantiert reine Ware mit prima Alkoholbeize“ (Friedensware) 100 Rollen 80 M., Originalpackung ö 500 Rollen 375 M. Verſand nur gegen Nachnahme. Muſter nicht unter 50 Stlück. Verſandhaus Karl Hahn Viktoriaſtraße 9. 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Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit · Zeile 25 Pfg., auswärtige 20 Pfg. Reklamen im Textteil 20 Pfg. auswärts 25% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſer Beitreibung wird der e Rabatt hinfällig, desgleichen bei ichtbezahlung innerhalb drei Monaten. „12 7 Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Samstag, den 17. Jauuar 1920 — Poſtſcheckkoͤnto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 10. Jahrg. Amtlicher Teil. Betr.: Butterverſorgung. Wir haben den Spezereihandlungen Butter zur Ber⸗ tellung an die Bezugsberechtigten zugeteilt. Die Ausgabe erfolgt am Samstag, den 17. ds. Mts. Auf den Kopf entfallen 85 Gramm zum Preiſe von 1,56 M. Die Krankenbuter gelangt am Montag, den 19. ds. Mts. bei dem Händler Chriſtian Adler 2. dahier zur Aus— gabe. Gültig iſt die Marke Nr. 18. Betr.: Kartoffelverſorgung. Die reſtlichen Speiſekartoffeln konnten in dieſer Woche den Verſorgungsberechtigten zugewieſen werden. Jeder Be— zugsberechtigte gilt daher bis 1. Mai 1920 als verſorgt. Wir werden bemüht ſeln weitere Kartoffelmengen herbeizu⸗ ſchaffen; ob uns dies jedoch gelingt, iſt fraglich. Jedenfalls ſteht feſt, daß es infolge der allgemein verhältnismäßig ſchlech⸗ ten Kartoffeleente nicht möglich ſein wird, die Verbraucher in dem Maße mit Kartoffeln zu beliefern wie ſie Anſpruch auf Verſorgung haben. Wir fordern daher zur größten Sparſamkeit mit Kar⸗ toffeln auf und empfehlen wiederholt denjenigen, welche nicht ausreichend mit Kartoffeln verſehen ſind, ſich mit unterirdi⸗ ſchen Kohlraben und Gelbrüben einzudecken. Betr.: Ausgabe von Eier an Kranke. Montag, den 19. ds. Mts. werden bei der Ver⸗ kaufsſtelle Joh. Schreiber, Rathausſtraße, an diejenigen Kranken, welche vom Kreisamt Heppenheim Eier genehmigt erhlelten je 2 Eier verausgabt. Preis 47 Pfg. pro Stück. Betr. Beſchaffung von Holzſchuhen. Wir haben noch eine Anzahl Holzſchuhe abzugeben. Llebhaber können ſich am Montag, den 19. ds. Mts. vormittags von 9—10 Uhr, Zimmer 26, melden. Betr.: Aufarbeitung von Nadelſtreu. Der Frevel von Nadelſtreik im Gemeindewald hat in bebenklichem Maße zugenommen. Wir ſehen uns daher ver⸗ anlaßt vor derartigen Uebertretäͤngen zu warnen da ſonſt Anzeige erſtattet werden muß. Betr. Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. Wir machen hiermit erneut auf den§ 8 der Baupo— lizeiordnung der Gemeinde Viernheim aufmerkſam, der beſaot, daß die Einfallröſte der Kanäle in den Straßenrinnen von den angrenzenden Hausbeſitzern, denen die Reinigung das vor ihrem Eigentum liegenden Straßenſtückes obliegt, ſtets offen und rein zu halten ſind. Unſere Ortspolizel haben wir zur Kontrolle angewieſen und Zuwiderhandlungen unnachſichtich zur Anzeige zu bringen. 5 eee eee Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Wir machen hiermit ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Anträge auf Erwerbsloſenunterſtützung ſofort nach Ein⸗ tritt der Erwerbsloſigkeit unter Vorlage eines Entlaſſungs— ſcheines des letzten Arbeitgebers, darauf muß vermerkt ſein, daß der Austritt wegen Arbeltsmangel pp. erſolgt iſt, bei uns Zimmer 24 Montags, Mittwochs oder Freitags vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr zu ſtellen ſind. Für rückliegende Zeiten kann die Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung nicht nachbewilligt werden, da nicht mehr kontrolliert werden kann, ob der Betreffende in dieſer Zelt gearbeitet und Verdienſt halte oder nicht. Betr: Erwerbeloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 24. bls einſchließlich 29. Januar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Quittungskarte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verlust der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbelter der Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. A bis 2 einſchließlich am Montag, 19. Jan. vorm zwiſchen 10 und 11 Ahr D 20.3. 175 1 0 9 u. 10 15 em Dienstag, 20. Jan., vor n. zwiſchen 9 u. r % bis K einſchließlich am Mittwoch, 21. Jan., vorm. zwiſchen 10 u. 11 Ahr L bis 2 einſchließlich am Donnerstag, 22. Jan. vorm. zwiſchen 9 u. 10 Ahr Am Freitag, den 23. Januar 1920 vor⸗ mittags von 910 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗ ſung der Zahlung nur e Unterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ loſenunterſtützung von der Gem einde kaſſe erhalten. f A bis K ein chließlich am Samstag, 24. Jan., vorm. zwiſchen 9 u. 10 Uhr Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. SWemciudckaſſe Nächſten Montag, den 19. ds. Mts. wird an Rezeßholz für 1920 weiter abgegeben: Auflage Großes Losholz vom älteſten Bürger bis Joh. Pfenning 1. 9 Kleines Losholz, Kiefern Scheit von Peter Joſef Haas 1. Wt. bis Kaspar Helbig 1. Wt. 20.— Kiefern⸗Knüppel von Georg Roſchauer 1. bis Andreas Schmitt 1. 20.— Kiefern⸗Stöck von Nikol. Hanf 2., Maurer bis Georg Roos 1. Wt. 20.— Kiefern⸗Wellen von Joh. Bugert 4., Ludwigſtr. bis Jakob Beyer 1., Gaſtwirt Jöſt. — * Viernheim, den 15. Januar 1920. Grundſtücks⸗Verpachtung. Am Mittwoch, den 21. ds. Mts. vormittags 9 Ahr laſſen die Erben der Lehrer Schröder Eheleute 0n Viernheim nachgenannte Grundſtücke, als: Flur VI. Nr. 14, Acker, Berlich 1. Gew. am 1769 Flur VII. Nr. 68, Acker, Vaudenfeld, Lachegew. am 2394 Flur XVI. Nr. 186, Acker, Sandhöferweg, Langgewann, qm 2450 Flur XXIII. Nr. 76, Acker, Vaudenfeld, Sachſengew. am 3000 auf die Dauer von 1 Jahr, auf dem Rathauſe dahier öffent— lich verpachten. Viernheim, den 15. Januar 1920. Heſſ. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Landw. Bezugs- U. Absatz- Genossenschaft. Der bei uns an der Staatsbahn am 9. und 12. ds. Mts, abgeholte Kainit kann morgen Sonntag von 1—3 Uhr bezahlt werden. In der gleichen Zeit werden wieder Beſtellungen auf Kainit entgegen genommen. Der Vorſtand. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 18. Januar 1920. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. „ II„ Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugenbvereinigung Mittwoch, den 21. Januar: Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Gesang-Velein„Sängel-Einheit“ Viernheim Die diesjährige 2 Olcdentl. Oeneralversammlung 2% findet am Samstag, den 17. ds. Mts., abends 8 Uhr im Vereins⸗ lokal„Zum Freiſchütz“ ſtatt, wog zu die aktiven und paſſiven Mitglieder, l ſowie die Ehrenmitglieder mit der Bitte um zahlreiches Erſcheinen freundlichſt eingeladen ſind. Der Vorstand. Männer-Cesang-Verein„Harmonie“. Am Samstag, den 17. Januar 1920, abends 8 Uhr findet im Lokal „Zum Kyffhäuſer“ die diesjährige General-Versammlung ſtatt.— Hierzu werden alle aktiven und paſſiven Mitglieder herzlich eingeladen der wichtigen Tagesordnung wegen vollzäh— lich erſcheinen zu wollen. Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchüdigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe: Viernheim. Morgen Sonntag, den 18. Januar nachmit⸗ tags ½3 Uhr ſindet im Saale des Gaſthauſes zum „grünen Laub“ die diesjährige General- Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Jahresbericht, 2. Kaſſen- und Rechenſchaftsbericht, Z. Entlaſtung und Wahl des Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Alle unſere Mitglieder werden hierzu herzlichſt einge⸗ laden und an das piiakiliche Erſcheſnen erinnert. Der Vorſtand. NZ. Anſchließend gelangen Bekleldungsſtücke verſchie⸗ dener Art zur Abgabe. Männergeſangverein Viernheim Sonntag, den 18. Januar mittags 1 Uhr ordentliche Generalversammlung im Engelsaale. Hierzu werden alle aktiven, paſſiven und Ehrenmit⸗ glieder freundlichſt eingeladen und um recht zahlreiches Er⸗ ſcheinen gebeten. Der Vorſtand. N** 0.* Geſang⸗Verein„Liederkranz“ Viernheim. Heute Samstag, den 17. Januar abends 8 Ahr findet im Lokal zum„Prinz Friedrich“ die diesjährige General-VHersammlun ſtatt, wozu alle aktiven und paſſiven Mitglieder höfl. ein⸗ geladen ſind. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Kraft⸗Gport⸗Klub. Sonntag Mittag 1 Ahr im Lokal zur Gambrinushalle Versammlung aller Derjenigen, die noch vor Ausbruch des Weltkrieges Mitglied unſeres Vereins waren. Betreffs Auflöſung desſelben iſt das Erſcheinen aller vorgenannten Mitglieder unbediagt notwendig, andern— falls die Fehlenden keinen Anſpruch mehr erheben können. Der Vorſtand. Medizinal-UHerband Am nächſten Sonntag Nachmittag 3 Uhr findet eine ordentliche 5 W General-Versammlun im Gaſthaus zur alten Pfalz ſtatt. Die Tagesord⸗ nung wird daſelbſt bekannt gegeben. Alle Mitglieder haben beſtimmt mit der Mitgliederkarte zur Kontrolle zu erſcheinen. Die Karte kann auch durch einen Vertreter des Mitglieds vorgezeigt werden. Die Mitglieder, die nicht erſcheinen, werden fofort ausgeſchloſſen. J. A.: Adler, Vorſitzender. Lolale Nachrichten. * Poſtaliſches. Die Annahme von Poſtſendungen an Sonn- und Felertagen erſtreckt ſich nur noch auf drin⸗ gende Pakete gegen eine beſondere Gebühr von 2,75 Mk, telegraphiſche Poſtanweiſungen und Zahlkarten und Ein— ſchreibbriefe. Sportverein 1909. Auf die heute Abend im „Deutſchen Kalſer“ ſtattfindende Generalverſammlung wird nochmals aufmerkſam gemacht. i * Weihnachts konzerte. Der Fußballklub Amicitia 1909 neranſtaitet morgen Sonntag im„Kaiſerhof“ ſein Weihnachtskonzert.— Der Cäcilien-Verein ein ſolches im Fürſten Alexander.— Die 1909 Schuleutlaſſenen ver⸗ anſtalten im Freiſchütz ihre 25-Jahr-Feier. * Generalverſammlungen halten heute Samstag Abend und morgen Sonntag verſchiedene Vereine.— Der Fußballklub Olympia hat morgen ebenfalls Generalverſamm- lun in ſeinem Vereinslokal„Prinz Friedrich“ und zwar mittags 1 Uhr. * Uebernahme. Herr Michael Ringhof 8. hat das Spezereigeſchäft des Nikolaus Neuhäuſer in der Waſſerſtraße übernommen. Herrn Ringhof iſt beſtens Erfolg zu wünſchen, da er Schwerkriegsbeſchädigter iſt. * Eine Gemeinderatsſitzung findet Montag nachmittags 6¼ Uhr ſtatt. * Der Radfahrerklub Wanderer hält heute Abend im„Morgenſtern“ eine Verſammlung ab. Zum Austragen won A Velsschefungs- Derjenige, Leitschiften Acker Nr. 112 zum geeignete Perſon gegen zweitenmal irrtüml'cherweiſe gege guten Verdienſt geſucht. umgeackert hat, wolle ſich Bewerber wollen ſich als— bald melden. Johann Mandel 19. verl. Alexanderſtr. ſofort bei mir melden. Jakob Sander 2. Götheſtraße Nr. 19. 1 1 Polen und Tſchechen. Unſer G⸗Mitarbeiter ſchreibt: Die polniſch⸗tſchechiſchen Brüder haben ſich bekanntlich furchtbar gern: ſie haben ſich auch, ſolange der Krieg währte und man nicht wiſſen konnte, was werden mochte, ziemlich gut vertragen und der eine hat dem andern ſeine Kampf⸗ und Werbemethoden getreulich abgeguckt. Aber nach dem Verſailler Friedensſchluß wären ſie ſich doch ſchon mehr als einmal beinahe in die Haare geraten, wenn die Entente ſich mit ihrem Machtwort nicht im letzten Augenblick dazwiſchengeworfen hätte. Die Beute iſt den Herren inmmner noch nicht groß genng, und ſo ergeben ſich hei ihrer Teſfung mancherlei Schwierigkeiten. Jetzt heißt es, haß die Teſchener Frage, die den Weiſen von Paris ungefähr ebenſo viele Kopfſchmerzen verurſacht wie das endgültige Schickſal von Fiume, ohne Volksab⸗ ſtunmung entſchieden werden ſoll. Das Teſchener Land ſoll, unter gewiſſen Vorausſetzungen, der Tſchecho⸗Slo⸗ warkel zugeſprochen werden, gegen Übernahme bindender Bürgſchaften für die Belieferung der angrenzenden Staaten mit Induſtrieerzeugniſſen des Oſtrau⸗Larwi ßer Reviers. Der Schmerz der Polen über den Verluſt dieſes immerhin fetten Happens ſoll durch wirtſchaftliche ſowohl wie terri⸗ toriale Entſchädigungen, insbeſondere durch Erweiterung ſeiner Grenzen gegen Rußland geſtillt werden. Dann, hofft man, werden beide ſich endlich zufrieden geben. Man hofft. Und wenn die neuen Staatslenker in Warſchau fich auch ſo ſtellen, als wenn ſie zufrieden wären, im Grunde ihres Herzens iſt ihnen doch nicht ganz wohl bei dem Stande der Dinge, wie er ſich im Lauſe der Zeit mehr und mehr herausgebildet hat. Man konnte das ſchon daraus erkennen, daß ſie immer oſſener und immer ungeſtümer auf ein Schutz⸗ und Trutzbündnis mit den beiden Weſtmächten hindrängen. Dafür, daß ſie ſich ihnen als Feldgendarm gegen das arg verſtümmelte Deutſche Reich anbieten, wollen ſie ihrerſeits den franzöſiſch⸗britiſchen Schutz gegen ihren Nachbarn zur Rechten, den ruſſiſchen Rieſen, genießen, der, in aller ſeiner Geſchlagenheit und Verelendung, noch immer nichts von ſeiner ehemaligen Furchtbarkeit ein⸗ gebüßt hat. Ebenſo wenig wie Deutſchland auf⸗ gehört hat, den ſiegreichen Franzoſen im Wachen wie im Träumen immer noch Alpdrücken zu verurſachen. Und die polniſche Sehnſucht nach einem regelrechten Militär⸗ bündnis mit den neuen Herren der Welt wird, begreif⸗ licherweiſe, um ſo ſtärker, je überraſchender ſich die Ruſſen neuerdings ihrer Haut gegen die beiden Hauptſchützlinge der Entente, gegen Denikin und Koltſchak, zu wehren wiſſen. Schon iſt ganz Weſtſibirien wieder in ihrer Ge⸗ walt, auch der Südoſten des Reiches liegt offen vor ihnen, ungeheure Hilfsquellen haben ſie ſich abermals erſchloſſen, und dem vorläufigen Frieden mit Eſtland wird voraus⸗ ſichtlich bald ein ähnlicher Abſchluß mit den übrigen Randſtaaten an der Oſtgrenze folgen. Nur die Polen dürften in dieſes Vertragswerk nicht ſo ohne weiteres einbezogen werden. Denn ihre Raffgier hat ſchon längſt über unzweifelhaft polniſches auf ebenſo unzweifelhaft ruſſiſches Gebiet hinausgegriffen. Lenin und Trotzki ſind aber nicht ſo ohnmächtig, daß ſte ſich widerſtandslos eine ſolche Art von Friedens⸗ regelung gefallen laſſen müßten— wie Deutſchland es leider iſt, das kerndeutſche Gebiete in Polenhand über⸗ gehen laſſen muß, ohne mehr als gefühlvolle Worte gegen dieſe ſchmerzliche Amputation aufbieten zu können. Mit grimmigem Behagen ſieht Trotzki gerade jetzt die letzten Reſte der von England und von Frankreich geſpeiſten Armee des Generals Koltſchak in ſich zuſammenbrechen, und ſchon hat er den Polen für das nahende Frühjahr ein Tänzchen angeſagt, bei dem es ſchwerlſch nach Chopinſchen Weiſen gehen wird. Ob aber die Engländer und die Franzoſen Luſt oder auch nur Neigung haben werden, nach ſo vielen völlig vergeblich gebrachten Opfern den Polen zuliebe abermals in ihre Taſche zu greifen? Ob ihre Arbeiterſchaft, die den Bolſchewiſten immerhin ſchon mancherlei Dienſte geleiſtet haben, einen neuen Kreuzzug gegen Rußland an der Seite der Polen zulaſſen werden? Ja, ob auch nur die wohl immer noch etwas fragwürdige polniſche Armee ihre Haut gegen die„Roten“ wird zu Markte tragen wollen? Das ſind Fragen, an deren Beantwortung die Polen wohl nur mit einigem Zagen herangehen werden. Um ſo unbehaglicher müſſen ſie ſich fühlen bei dem fragwürdigen Handelsgeſchäft, das ihnen jetzt in der Teſchener An⸗ gelegenheit von der Entente angetragen wird. Aber haben ſie ein Mittel, es abzulehnen! inen der Sperling in der Hand gewiß ungleich lieber wäre als die Taube auf dem Dacher nein, aller Tage Abend iſt noch lange nicht gekommen. Davon werden ſich die Polen wohl noch früh und wohl noch ſchmerzlich genug überzeugen müſſen. Nuch Bulgarien verriet uns. Mit unſeren Bundesgenoſſen haben wir im Kriege wahrlich kein Glück gehabt; ſte haben uns der Reihe nach verraten. Nun erfährt man auch Näheres über den Verrat Bulgariens durch ein ſoeben erſchienenes Buch des Grafen Spiridion Gopeevie„Oſterreichs Untergang“. Danach bändelte Zar Ferdinand ſchon im Frühſahr 1918 mit ber Entente an, um für ſich zn retten, was zu retten war. Deutſche Gegenmaßnahmen. Bald hatte aber die deutſche Regierung Kenntnis von Ferdinands Verhandlungen erlangt und ſchöpfte Argwohn. Sie ſandte den Kaiſer nach Nauheim und die Könige von Bayern und Sachſen nach Sofia, damit alle drei ſich aus dem Munde Ferdinands verſichern könnten, daß er an Verrat nicht denke und in„unverbrüchlicher Nibelungen⸗ treue“ verharre. Ferdinand hielt denn auch noch Anfang September die ſchönſten Bündnisreden, war aber ſchon längſt feſt entſchloſſen, abzuſchwenken. Er machte noch einen letzten VBerſuch, ſeinen Thron zu retten, erhielt aber die Antwort, daß jemand, der während ſeiner Regierung bereits viermal Geheimverträge abwechſelnd mit und gegen Oſterreich abgeſchloſſen habe und der fich ſetzt zum fünften Verrat erbiete, keine Bürgſchaft ſein könne, daß er nicht auch zum ſechſten Male umſchwenke. Ferdinand biß in den ſauren Apfel unter der Bedingung, daß man ihm einen ſchönen Abgang geſtatte und die Bulgaren nicht zwinge, ſofort ihren bisherigen Bundesgenoſſen in den Rücken zu fallen, ſondern daß ſich alles allmählich ab⸗ wickle. Dies ſei ſchon deswegen nötig, weil eine deutſch⸗ freundliche Partei in Bulgarien beſtehe, die, ſo klein ſie auch ſei, doch das Volk aufwiegeln könnte. Der Verband ſah dies auch ein, und ſo wurde verabredet, daß das bulgariſche Heer dort, wo der feindliche Angriff erfolgen ſollte, möglichſt ſchwach ſein ſollte, daß man dann die Parole ausgebe: Frieden um jeden Preis, damit Bul⸗ garien gerettet werde. Hinterher ſollte man ſich auch noch zwingen laſſen, gegen die ehemaligen Bundesgenoſſen mit⸗ zukümmpfen. Betrogene Betrüger. Und nun kam alles ſo, wie es kommen mußte: der betrogene Betrüger! Die Entente kümmerte ſich gar nicht mehr um ihre Verſprechungen, ſondern erklärte kühl, daß man Verrätern gegenüber ſein Wort nicht zu halten braucht. Und ſo iſt es gekommen, daß Bulgarien um den Lohn für ſeinen Verrat geprellt wurde. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Eutwaffuung von Oſttruppen. Wie aus Sachſen gemeldet wird, ſind die Reichswehrtruppen in Stärke von ungefähr vier Kompagnien in Zittau eingerückt. Der Führer der Truppen hat das Kommando über das Durchgangslager Groß⸗Poriiſch übernommen. Die dort untergebrachten Oſttruppen, annähernd 300 Monn und 12 Offiziere, ſind im allgemeinen ohne Zwiſchenfall ent⸗ waffnet worden. a Radikale Strömungen in Mitteldeniſchland. Wie von gutunmterrichteter Seite verſichert wird, ſind in der Provinz Sachſen und auch in Magdeburg die Radlkalen ſeit einiger Zeit äußerſt rege. Sie planen eine große all⸗ gemeine Bewegung, um die Diktatur des Proletariats zu errichten. Magdeburg mit Hilſe revolutionärer Betriebsorganiſa⸗ tionen, die an Stelle der Betriebsräte treten ſollen, eine umfaſſende Aktion vorbereiten. Nach dem Auftreten der Unabhängigen zu ſchließen, ſcheinen ſie ihrer Sache voll⸗ lommen ficher zu ſein und ein Fehlſchlagen ihrer Pläne für ausgeſchloſſen halten. 7 Millionen Mitglieder bei den Gewerkſchaften. Nach Mitteilungen des Allgemeinen Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes hat ſich die Mitgliederzahl der deutſchen Gewerkſchaften, die in das Jahr 1919 noch mit 1,6 Mil⸗ lionen Mitgliedern übergetreten ſind, im Laufe des Jahres auf 7,1 Millionen erhöht. Die Entwicklung iſt Sammelmappe— für bemerkenswerte Tages und Seitersleniiſe 0 1055 5. e den, 1 1 17 70 9 1 en erabminderung der Beſatzun V ſlimmungsgepleten beit es, Furc dle Nichtbetellſgung Amerikas ſeien dieſe Truppen ſchon um ein Viertel ver⸗ mindert, an eine weitere Herabſetzung ſei nicht zu denken. «Die Tarifverhandlungen zwiſchen der Regierung und den Eiendebnern Werden in Beslin et Fröstes SBeſchlersdouss durchgeführt. a e Oberſt Reinhard wendet ſich mit einer ausführlichen Dar⸗ e Aber die Art ſeiner Berabſchiedung an die Offentlichkeit. e Der Bund der Landwirte wird ſeine nächſte General- verſammlung am 17. Februar in Berlin en. « Italien verzichtet auf die Auslieferung von Deutſchen. da es der Rechtsüberlieſerung widerſpreche, daß Ankläger zn Richtern würden. „Der König von Italien wirb im Laufe bieſes Jahres Südamerika einen Beſuch abſtatten. „ In Amerika plant man eine internationale Anleihe von 0 Aae Dollar zur Wiederherſtellung des Gleichgewichts n Europa. m geradezu eine ſtürmiſche geweſen. Ende Januar war die Mitgliederhöhe von der Vorkriegszeit erreicht, Ende Februar überſchritten die Gewerkſchaften die dritte Million, Ende April die vierte, Mitte Jum die fünfte, Mitte Auguſt die ſechſte, ſeitdem hat ſich der Zugang ver⸗ langſamt. Von Mitte Auguſt bis Mitte November, alſo in drei Monaten, war die ſiebente Million erreicht. Diſziplinarunterſuchung gegen den Nachfolger Häckels. Auf eine Interpellation unb ſchriftliche Eingabe der ſozialdemokratiſchen Fraktion im Weimariſchen Land⸗ tage hat das Staats miniſterium in Weimar gegen den Univerſitätsprofeſſor Plate, den Nachfolger Häckels, eine Diſziplinarunterſuchung eingeleitet, weil er in ſeinen Vor⸗ leſungen mehrſach politiſche Außerungen getan hat, denen er ſeinem Mißfallen über die gegenwärtigen ſtaat⸗ lichen Verhältniſſe Ausdruck gab und weil er weſter vom Lehrſtuhl herab die Studenten zu reger Wahlarbeit auf⸗ gefordert haben ſoll, um die ſozialdemokratiſche Mehrheit auf dem Rathauſe zu beſeitigen.. Berlin. Wie eine gutunterrichtete Stelle wiſſen will, ſollen die Prinzen Auguſt Wilhelm und Joachim von Prrußfen die Abſicht haben, ſich von ihren Gemahlinnen ſcheiden zu laſſen. Paris. Die bekanntlich von Berlin nach Paris verlegten deutſch⸗volniſchen Verhandlungen führten zu einer Einigung über das Verwaltungsabkommen. Soziales Leben. Die Eiſenbähnerbewegung. Der Erlaß des Eiſen⸗ bahnminiſters an die Elſenbahndirektion in Frank- furt a. M., in dem die Schließung der Eiſenbahnwerk⸗ ſtätten angedroht wurde, wenn die paſſive Reſiſtenz der Giſenbahnarbeiter noch andauern ſollte, hat ſeine Wirkung geübt. Die Eiſenbahnarbeiter in Frankfurt a. M. haben, mit der einzigen Ausnahme der Arbeiter des Rangjer⸗ bahnhoſes, die paſſive Reſiſtenz aufgegeben. Die Arbeits⸗ leiſtungen ſind beträchtlich geſtiegen, und es iſt alle Aus⸗ ſicht vorhanden, daß ſie ſich von nun ab auf der normalen Höhe halten werden. Die Schließung der Etiſenbahn⸗ werkſtätten iſt inſolgedeſſen nicht erfolgt. Auf einer ganzen Reihe großer Bahnhöfe iſt es aber bereits zu offenen Streits gekommen, ſo z. B. Düſſeldorf, Elberfeld, Hagen Ruß Vohwinkel. In den übrigen Bezirken herrſcht noch Ruhe. Ahnlich wie in Sachſen will man auch in Internationale Rieſenanleihe. Nach Meldungen aus Newyork erklärte der bekannte Finanzmann Sir Paiſh in einer Unterredung, um das geſtörte Gleichgewicht Europas wieder herzuſtellen, ſei eine internationale An⸗ leihe von 35 Milliarden Dollar notwendig. Dieſe Summe werde von allen Unterzeichnern des Völkerbundvertrages garantiert werden müſſen. Die Bereinigten Staaten würden 15 Milliarden, Großbritannien 5 Milliarden, Frankreich, Italien, Ching, Japan und Argentinien ſowie die anderen Länder zuſammen 15 Milliarden dazu bei⸗ tragen müſſen. Paiſh erklärte nachdrücklich, er ſpreche nicht in amtlicher Eigenſchaft, ſondern von ſeinen eigenen Plänen. Batocti bis ziehen und dann den andern. Hirſch hat ſich ſogar vor vier Wochen zu der Behauptung Naufgeſchwungen, die Reichsgetreideſtelle ſei mit Getreide l HBungersnot in Sicht? 1505 Ernährungsgefahr für unſere Großfäbte. Der Reichskanzler empfing ſoeben die Ahord⸗ nungen ſämtlicher Groß⸗Berliner Gemeinden unter Führung des Oberbürgermeiſters Wermuth. Die Ver⸗ treter ber Gemeinden ſtellten der Regierung die äußerſt kritiſche Lage der Ernährungsmöglichfeiten für Groß⸗ Berlin vor. Sie befürchten nach dem Verſagen der Kar⸗ toffelzufuhr auch die Stockung der Getreidezufuhr und außerten große Beſorgnis. Der Reichskanzler und die ih umgebenden Vertreter der Regierung verſicherten, daß für die nächſten Wochen kein Grund zur Sorge vorliege. Rig Mitte Februar würden Brot, Nährmittel und Kar⸗ toffelerſatz ausreichen. Die Gemeindevertreler wurden durch dieſe Erklärungen nur im geringer Weiſe beruhigt und wieſen wiederholt auf die ſchwere Berantwortlichteit ber Regierung hin. Oüſtere Vorausſagen, die in dieſem Augenblick im Tag veröffentlicht werben und von Herrn v. Braun ſtammen, der fünf Jahre, von Wurm, Unterſtaatsſekretär im Reichs⸗ ernährungsamt war, machen das Mißtrauen der Gemeinde⸗ abordnungen mehr als verſtändlich. Herr n. Braun, dem man Sachkenntnis ſicher nicht abſprechen kann, ſagt u. a.: Ich fpreche dieſe Warnung gegenüber den ſchön⸗ färberiſchen Außerungen der Reglerung in vollem Bewußtſein der Verantwortung aus, die man durch eine ſolche e e der Bevölkerung übernimmt. Ich ge⸗ a fünfjährigen Tätigkeit im Ernährungsweſen einen Überblick wie wenige zu haben. Aber wenn ich alle günſtigen Möglichkeiten ins Auge faſſe: Wir taumeln einen Abgrund entlang, der das Grab von Millionen werden muß, wenn wir nicht rechtzeitig um⸗ kehren! Was wir im leyten Jahre mit Schaudern in Wien ſich abſpielen ſahen, wo das große Sterben erſt be⸗ ginnt, das wird im nächſten Jahre Berlin und Dreeden und Leipzig und das Induſtriegebiet im Weſten erleben, enn mit gleicher Einſichtsloſigkeit weiternewirtſchaftet daß ich bel denſelben Verhältniſſen und del dem im Prozeß ſelbſt aufgedeckten Wirrwarr der Beſehlserteilung Die Bertreter der Regieruns erklären öffentlich, das von oben immer wieder ſo gehandelt haben würde, wie wird wie bisher. ſei alles nicht ſo ſchlimm. Reichs wirtſchaftsminiſter Schmidt behauptet, die Brot⸗ und Kartoffelverſorgung in dieſem Jahre ſei nicht geſährdet, und die Befürchtungen wegen eines Jabre ſeien übertrieben. Es trete vielleicht nur eine Ver⸗ ſckganges der Erzeugung im nächſten ſchlebung der Erzeugung ein, und man müſſe dann einmal den einen Zipfel der Ernährungsdecke etwas ſtärker an⸗ Sein Unterſtaatsſekretär bereits bis Mitte Februar verſorgt, d. h. erheblich beſſer f als im Vorfahre. Wieſe Behauptungen find eine unverantwortliche Irre⸗ fätzrung des Volkes, die um ſo verhängnis voller iſt, als ſie auch im Ausland, beſouders in Amerika, ganz falſche Vor⸗ ſtelun gen don uuſerer Lage hervorruft uud un von leder Huſeleiſtaug ans ſchlteßtt. i Herr u. Braun führt dann im einzelnen aus, daß es ſowohl um die Getreide- wie um die Kartoſfelverſorgung ſſaltungen der Städte außerordentlich ſchlecht ſtehe. Die einzig mög⸗ 00 liche Hilfe ſteht er in Vereinbarungen zwiſchen Er⸗ seugern und ne gierung zu einer verſtändigen R frage unfähig wäre. ba die gegenwärtige Re⸗ Handel und Verkehr. Neue Bleiſtegel für Wertſendungen. Beraubungen von Wertſendungen ſind in neuerer Zeit wiederholt vor⸗ gekommen, obgleich die Verſchlüſſe durch Bleiſiegel mit Deckelplatten hergeſtellt waren. Dieſe ſind ſeit 1904 für [die Wertſendungen der Reichs und Staatsbehörden ſowie ber Reichs bankanſtalten zugelaſſen. Sie haben ſich bisher bewährt, werden aber jetzt widerrechtlich geöffnet, indem die Deckeltelle mittels eines ſcharfen Gegenſtandes aufge⸗ bogen werden. Der Bindfadenknoten innerhalb des Siegels wird auf diele Weiſe freigelegt und gelöſt. Dann werden bie Deckelterls wieder duſammengedrückt. Spuren des Offnens find nut mehr erkennbar. Der Reichspoſtminiſter hat deshalb den Behörden erklärt, daß er Bleiſiegel dieſer Art nicht mehr zulaſſen könne. Kreuzlochbleiſtegel empfohlen, die im Poſlbetriebe ſchon verwendet werden. Vom 1. April an nimmt die Poſt Als Erſatz werden die Um ein Erbe. Novelle von Karl Meiſner. (Nachdruck verboten.) „Ich habe nichts gefunden, Fräulein: hier haben Sie Ihren Schlüſſel wieder.“ „Aber was iſt dies denn,“ rief da Johann und zog aus der Reihe der Bücher eine Brieftaſche heraus, die dort einge⸗ klemmt geſteckt hatte. ö „Ah, das iſt ſtark,“ rief Wolny.„Das iſt ja die geſtohlene Brieftaſche. Sehen Sie hier, Herr Notar, das iſt mein ver⸗ ſchwundenes Eigentum. Wer es mir entwendet, iſt nun außer Zweifel, trotz aller moraliſchen Entrüſtung und ſonſtiger Komödie.“ Mit wirklich trauriger Miene wandte ſich der Notar Binchen zu. a „So leid es mir tut, Fräulein Luy, muß ich Sie des Diebftahls für hochverdächtig und als meine Gefangene er⸗ klären. Die weitere Unterſuchung der unangenehmen An⸗ gelegenheit werde ich an zuſtändiger Stelle veranlaſſen.“ Binchen war verwirrt, ſprachlos. Starr blickte ſie von einem zum andern, bleich wie ein ſchönes Marmorbild. Die Männer entfernten ſich, nur Wolny blieb zögernd etwas zu⸗ rück. Mit teufliſchem Grinſen raunte er Binchen zu:„So, jetzt werden Sie morgen Liechtenberg nicht verlaſſen. Ich gebe Ihnen bis morgen früh Bedenkzeit, ob Sie meinen Wünſchen ſich gefügig zeigen und meine gefällige Freundin ſein wollen, oder ob Sie lieber als gemeine Diebin in Gefängnis wandern. Das wäre dann der verſprochene Schutz der Gerichte, den Sie anrufen wollten, meine wilde Taube. Mit dieſen Worten eilte er den Voraufgegangenen nach, nachdem er tatſächlich die Türe von außen verſchloſſen und den Schlüſſel abgezogen hatte. Durch das Schlüſſelloch rief er noch leiſe:„Du wirſt bis morgen nicht verhungern noch verdurſten, wenn ich auch vergeſſen ſollte, Dir Spelſe und 1. N Trank zu bringen. Durch Hunger iſt zum zahmen Kätzchen geworden.“ Vie Zeugen der Durchſuchung und des Fundes der ge⸗ ſtohlenen Brieftaſche begaben ſich in das Amtszimmer des Notars, wo ein Protokoll umſtändlich aufgeſetzt und von allen unterſchrieben wurde. Als Flebbe mit Wolny endlich allein war, ſagte er mit ernſter Miene:„Sie werden mit dem armen Kinde hoffentlich glimpflich verfahren, Herr Wolny.“ „Das kommt auf das arme Kind ſelbſt au“, lächelte Wolny zweideutig.„Wie ſie ſich bettet, wird ſte ruhen.“ „Es iſt ein unſchuldiges, hilfloſes Weſen— die wirklich traurige Lage, in die es geraten iſt——“ „Hätte es durch Ehrlichkeit vermeiden können“, warf der Schloßherr kalt dazwiſchen. Doch Flebbe ließ ſich nicht beirren. „Die traurige Lage, in die es geraten ſſt, erinnert mich lebhaft daran— daß auch ich eine Tochter habe, die ſich eben⸗ falls in einer— traurigen Lage befindet, und zwar auch durch Sie, Herr Wolny.“ „Was hat Ihre Tochter denn jetzt hiermit zu ſchaffen? Ich verſtehe das nicht.“ „Ich werde dadurch daran erinnert, daß Sie mir einſt, als ich Ihnen einen— ſehr wichtigen Dienſt leiſtete, ver⸗ ſprachen, meine Tochter zu heiraten. Dieſes Verſprechen haben Sie bis heute noch nicht erfüllt, obwohl es— Sie verſtehen mich— leider Gottes die höchſte Zeit dazu wäre, um mein unglückliches Kind vor der Schande zu bewahren. Ich bin feſt entſchloſſen, in dieſer Angelegenheit Ihnen meine Hilfe zu verweigern, wenn Sie nicht meiner Tochter Ihr Verſprechen halten.“ Wolny ſah hochmütig auf den Notar herab. „Wer ſagt Ihnen denn, daß ich mein Verſprechen nicht halten werde? Ich habe Ihnen frllher einmal verſprochen, Ihre Tochter zu heiraten, aber— einen Zeitpunkt habe ich Ihnen dafür nicht genannt. lÜberlaſſen Sie alſo die Feſt⸗ ſetzung des ſelben mir: vorlänſig iſt er noch nicht gekommen. ſchom mauche Löwin Warten Sie alſo ab, bis es mir beliebt, darüber meine Be⸗ ſtimmungen um treffen.“ Mit dieſen Worten verließ er kalt grüßend das Amts⸗ immer. Flebbe blieb vor ſeinem Tiſch ſitzen, aber er konnte nicht arbeiten. Müde, gedankenſchwer ſtützte er den Kopf in die Hand. Ein tiefer, tiefer Seufzer entrang ſich ſeiner Bruſt. In Grübeln verſunken ſaß Binchen in ihrem Zimmer, das ihr zum Gefängnis geworden war. Sie war ſich bewußt, daß Wolny ſelbſt die Brieftaſche in das Bücherbrett geſteckt hatte, um gegen ſie eine Waffe in der Hand zu haben und dieſe auf alle Möglichkeiten hin zu prüfen. Er war eben zu jeder Schandtat fähig. Sollte ſie nun das mit Balthaſar Dittert verabredete Zeichen geben und ein Tuch am Fenſter befeſtigen? Aber wie ſollte er jetzt, da ſie eingeſchloſſen war, zu ihr gelangen? Vor ihrem Fenſter floß der breite, ſchmutzige Schloßgraben, da konnte ſie nicht hinüber. Und was ſollte er überhaupt tun? Er wäre höchſtens mit ſeinem Vetter in ſcharfe Auseinanderſetzungen geraten, deren Folgen unabſehbar waren. Weshalb ihn alſo unnützer Weiſe in dieſe Angelegen⸗ heit verwickeln, da er doch nicht helfen konnte? Sie verzichtete daher auf ſeine Hilfe und wandte ſich im ſtillen Gebet an die Hilfe, die aus himmliſchen Höhen kommt, und die noch nie dem verſagt wurde, der ſie ernſtlich anrief. a Sie ſtand nach einer Weile auf und ging zu dem Bücher⸗ brett, um ſich eine Erbauungsſchrift zu holen. Schon hatte ſie mehrere Bücher, die ihrem Außeren nach geiſtlichen Inhalts zu ſein ſchienen, herabgenommen und durchgeblättert, als ſie plötzlich ein Buch aufſchlug, das nicht gedruckt, ſondern ge⸗ ſchrieben war. Schon wollte ſie es aus der Hand legen, als ihr Auge zufällig den Namen Balthaſar Dittert las. Sie nahm das Buch mit ans Fenſter und vertiefte ſich in ſeinen Inhalt. Der Titel der Schrift hieß:„Tagebuch der Schloß⸗ und Guts⸗ beſitzerin zu Liechtenberg, Dorothea Dittert. Anno 1824.“ Gortſotzung folgt.“ Am ein Erbe. Noselle von Karl Meiner. Machbruck verboten.) Je meh ſich Binchen in den Inhalt vertiefte, deſto glän⸗ 5 tender wurden ihre Augen, deſto fleberhafter verſchlang ſte die Zeilen, beſonders der letzten Seiten. Als ſte zu Ende war, Prang ſte auf, klemmte ihr weißes Taſchentuch oben in das Fenſter— das verabredete Zeichen war gegeben. Ein freudiges Oefübl burchbebte ſie, und ſehnſüchtig blickte ſie ber den Oraben nach dem Walde zu. Träge ſchlichen die Stunden dahin, die Dämmerung ſenkte ſich mit grauem Schleier über die Erde— kein Zeichen wurde der Gefangenen gegeben. Dunkel brach die Nacht herein, und noch immer harrte Binchen barauf, daß ſte Antwort auf ier Zeichen erhalte. Ein Licht wagte ſte nicht anzuzünden, doch packte ſie, einem inneren Drange folgend, ihre Sachen zuſammen. Daß Tagebuch legte ſte oben auf den geſchloſſenen Koffer. Die alte Schloßuhr ſchluag mit dumpfen Schlägen zwölf⸗ mal. Da war es Binchen, als höre ſte draußen in dem trägen Waſſer ein ungewohntes Plätſchern. Sie lauſchte aufmerk⸗ amer bin, als ein Steinchen gegen das Fenſter kltrrta. Leiſe Iſfnete ſie einen Flügel und bog ſich vorſichtig hinaus. Fräulein, ſind Sie es, Hang eine flüſternde Stimme vor Wr. Leiſe bejahte ſie. „Soll ich zu Jbnen hbinaufklettern oder wollen Sie m uns herunterkommen!“ Binchen hatte nur die Abſicht gehabt, Herrn Dittert das inhaltsreiche Tagebuch zu geben. Jetzt aber ſagte ſte, kaum bewußt, was ſie nun eigentlich wollte, ganz dem augenblick⸗ lichen inneren Trieb folgend:„Ich möchte es ginge Ich mag in dieſem Hane keine. den Schwarzſehern und glaube, auf Grund ich Vorſiandsmitglied des Deutſchnationalen ginge, der Miniſter Noske gehen müßte. enelung der Ernährungs⸗ , auch beſſet, Sie reden hetzt nicht. Droben im der Nuine elſteel mehr an, Me mit Deckeln und flachen Stempeln hergeſtellt ſind. WMiederaufnahme des Juftverkehrs. Um die wirt⸗ ſchaftlich ſchwer danleberliegenden deutſchen Luftreebereien zu unterſtützen, hat bas Reichslaftamt die Zuweiſung einer ausreichenden Menge von Benzin und anderen Betriebs⸗ ftoffen an die Luſtreebereien im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsamt verfügt. Die Aufnahme des Ver⸗ kehrs im Inland erfolgt beim Eintreten ruhiger Witterung. Mit der Aufnahme des Luftverkehrs nach Skandinavien iſt in den nächſten Tagen zu rechnen. Erhöhung der Weltpoſttariſe. Die nächſte Welt⸗ poſt⸗Konferenz, die in Rom zuſammentritt, wird eine Er⸗ höhung des internationalen Briefportos von 25 auf 40 Cents und des internationalen Poſtkartenportos von 10 auf 15 Cents annehmen. Mie Reinhard verabſchiedet wurde. Aus Berlin wird geſchrieben: Der anläßlich des Marloh⸗Prozeſſes gemaßregelte Oberſt Reinhard wendet ſich mit einer eingehenden Dar⸗ ſtellung der Umftände, die dazu geführt haben, an die Offentlichkeit. Danach hatte man angeſichts der öffent⸗ lichen Meinung in bezug auf die Hindenburg⸗Ehrungen und den bevorſtehenden Marloh⸗Prozeß ſich dahin geeinigt, daß Reinhard zunächſt in Urlaub gehen und ſpäter eventuell nach Glogau verſetzt werden ſolle. Weiter ſagt nun Oberſt Reinhard:„Der Auto zu Exzellenz v. Lüttwitz berufen wurde, der mir mit⸗ teilte, daß ich innerhalb weniger Stunden bis zum Nach⸗ mittag auf Wunſch des Reichspräfidenten Ebert und Reichskanzlers Bauer meinen Abſchied einzureichen hätte. In bezug auf den Matroſenprozeß ſeien dieſe Perſönlich⸗ keiten der Anflcht, daß, wenn ich nicht ſeinerzeit Kopf und Nerven verloren hätte, ich die hätte verhindern können. Hierzu habe ich zu erwähnen, es geſchehen war. Eine Warumeg au Ebert. Oberſt Reinhard erklärt weiter:„Exzellenz Lüttwis teilte mir ſerner mit, man hätte mir ubelgenommen, daß ſch als Vorſitzender des Deutſchnationalen Jugendbundes die ganzen Hindenburg⸗Ihrungen der deutſchen Jugend verſchuldet hätte. Die Regierung könne mich daher nicht mehr in aktiven Dienſten laſſen, ſondern erſuche mich— es war mittags 12 Uhr— meinen Abſchied innerhalb weniger Stunden, bis zum Nachmittag, einzureichen. Ich erwiderte, ich könnte dem Präſidenten Ebert und dem Reichskanzler Bauer kein Urteil über meine militäriſche Handlungen zugeſtehen. Dem Präſibenten Ebert um ſo weniger, als ich ihm gerade in einer Beſprechung im Dezember 1918 aus guten Gründen geraten hatte, nicht die alte Armee zu entlaſſen. Ich teilte ferner mit, daß könnte ich dann nicht ändern!“ Berzicht auf den Generalsrang. Reinhard ſchließt ſeine Darlegungen mit den Worten: a„Exzellenz Lüttwitz teilte mir nun mit, daß er leider ge⸗ zwungen ſei, dieſe Erölfnungen der Regierung für als bindend zu betrachten, man wolle mir jeboch entgegen ⸗ kommen und mich zum General ernennen, wenn ich den Abſchied ſoſort einreiche. Ich lehnte dies mir unwürdig erſcheinende Ultimatum ab und verzichtete auf den Generals⸗ rung. Ich erſuchte, mir doch, wenn es ſo ſchnell gehen müßte, den Abſchied zu erteilen. Es würde mir im übrigen eine Ehre ſein, von einer ſo handelnden Regierung verabſchiedet zu werden.“ Von Nah und Fern. Die preußziſchen Orden, die bisher nach dem Ab⸗ leben des Beſitzers zurückgeliefert werden mußten, dürfen neuerdings den Erben gegen Zahlung eines angemeſſenen Preiſes zu Eigentum überlaſſen werden. In den Fällen, in denen bisher für die Rücklieſerung des Roten Adler⸗ wichtigen Gegenſtand im Sicherheit bringen und Ihnen über- Balthasar Dittert verſtand ſte falſch. Deshalb entgegnete er:„Gewiß! Wenn Sie Ihre Sachen ſchon eingepackt haben, ſo reichen Sie uns dieſelben heraus. Platz iſt genug im Kahn. Oder können Sie dieſelben nicht allein hochheben 7 „Doch, doch, es geht ſchon.“ entgegnete Binchen, ſchloß ſchnell den Koffer noch einmal auf und legte das Tagebuch hinein. Dann band ſte ſich ein Tuch um den Kopf, und hob den Koffer auf die Fenſterbrüſtung. Vor ihr tauchte Ditterts Kopf auf. Er mußte anſcheinend mit den Füßen auf die Schultern ſeines Begleiters geſtiegen ſein. Als der Koffer und ein kleines Paket mit der Handtaſche geborgen war, Uetterte ſie ſelbſt auf das Fenſterbrett und wurde mit ſtarken Armen leicht in den Kahn gehoben. „Um unnötiges Geräuſch zu vermeiden, fahren wir wohl am beſten gerade binſbet,“ fragte Dittert. „Ich halte das nicht für gut,“ entgegnete Hermann, der mit im Kahne war.„Beſſer iſt es, wir fahren den Kahn wieder an ſeine alte Stelle und binden ihn dort an. Dann können morgen ſich die klugen Leute im Schloß den Kopf darüber zerbrechen, wie das Fräulein über das Waſſer gekommen iſt. Vielleicht ſuchen ſte den Graben ab und meinen, ſie wäre er⸗ trunken. Das würde dem Schmutzloch mal gut tun, wenn es gründlich aufgerührt würde.“ Balthaſar Dittert ſtimmte ihm zu. Faſt geränſchlos ruderten ſie den großen Kahn an ſeine alte Stelle und befeſtigten ihn dort wieder. Dann ſchlichen alle drei davon, nachdem Hermann den Koffer und Dittert das Heine Paket genommen hatte. Das Dunkel des Waldes nahm ſie auf. Dort veichte Dittert Binchen den Arm. Nach der Aufregung des Tages wird das Berganklettern in der Finſternts Sie anſtrengen“, ſagte er.„Deshalb ift es Der Prozeß war vorüber und für mich, wie ich erwartele, günſtig verlaufen. Am 11. Dezember mittags wollte ich meinen Urlaub antreten, als ich kurz zuvor mit Erſchießung vielleicht noch Jugend⸗ bundes lediglich im Ehrenamt ſei und auch den Veran⸗ der Hindenburg⸗Feier gänzlich ſern ſtände! Exzellenz von Lüttwitz erwiderte, daß, wenn ich nicht Ich ſagte, das „Ich will es tun. Vorher aber möchte ich erſt woch einen ordens vierter Klaſſe und des Milttärehrengeichens 1. und 2. Klaſſe eine beſondere Vergütung gewährt wurde, können dieſe Orben unentgeltlich überlaſſen werben. Die Ver⸗ gütung für die Rücklieferung fällt fort. Unentgeltlich wird auch die Rettungsmedaille am Bande belaſſen. Gegen den Wucher mit Gänſen will jetzt die Preis⸗ prüfungsſtelle vorgehen. Die Freigabe des Verkehrs mit Gänſen hat, wie man weiß, bie Preiſe weiter in die Höhe getrieben. Die Teuerung wird ſtellenweiſe verſchärft durch die Tätigkeit mancher Aufkäufer, die in den Züchtergebieten ſich in den Preiſen überbieten, und durch graßſtädtiſche Verkäufer, die dieſen Aufkäufern ſeden Preis zu bezahlen gewillt find. Das Meichswirtſchaftsminiſterium hat des⸗ halb den Preisprüfungsſtellen nachdrücklichſt empfohlen, von den Vorſchriften über Erteilung und Entziehung der Handelserlaubnis bieſen Händlern und Aufkäufern gegen⸗ über Gebrauch zu machen. Es gilt dies ſowohl für die Züchtergebiete wie für bie Bedarfsgebiete. Ob ein Erſolg damit erzielt wirb, iſt eine andere Frage. Der boykottierte Kapellmeiſter. In Berlin ſollten in dieſen Tagen unter der Leitung Felix Weingartuers mehrere Konzerte ſtaltfinden. Sie wurden jedoch plötzlich abgeſagt, und die Abſage wurde mit Reiſeſchwierigkeiten begründet. In Wirklichkeit aber erfolgte ſie, weil ſich das Orcheſter der Staatsoper weigerte, unter Weingartners Leitung zu ſpielen, nachdem bekannt geworden war, daß dieſer kürzlich in Wien einem franzöſiſchen Journaliſten gegenüber geäußert hatte, daß man den emerikanern Dank W 1 weil ſie den deutſchen Militarismus zertrümmert uben. Exploſton in den Nruppwerken. panzergießerei des In der Eiſen⸗ Magdeburger Kruppwerkes, in der ſchwere Geſchütze eingeſchmolzen werden, erfolgte beim Auswechſeln von Sauerſtoffflaſchen eine ſchwere Exploſton. Drei Arbeiter ſind tot, zwei tödlich verletzt. ener im Koblenzer Schloß. Im ehemaligen königlichen Schloſſe zu Koblenz wurde durch eine Jen ers⸗ brunſt die Kapelle beſchädigt und ein großer Teil der wertvollen Bücherei des Landgerichtes, die in dem Ge⸗ bäude untergebracht iſt, zerſtört. 700 000 Mark geraubt. Wie aus Königsberg i. Pr. berichtet wird, erbrachen die Soldaten Swars und Herfft die Intendanturkaſſe in Willkiſchken(Kreis Tilſit), raubten 700 000 Mark Bargeld und flüchteten. Auf die Ermittlung der Täter und Wiedererlangung des Geldes find 10 000 Mark Belohnung ausgeſetzt. Drohender Bergſturz. Das Städtchen Lorch am Rhein, das bereits 832 erwähnt wird, iſt von einem Bergſtur; bedroht. Die Burg Seemannsley mit der von ihr jah abfallenden ſagenberühmten Teuſelsleiter iſt ins Wanken geraten. Zehn Häuſer mußten bereits geräumt werden. Die Anwohner des rechten Ufers der Wiſper ſchweben in ſteter Gefahr. Eisgefahr im Hochwaſſergebiet. Am Rhein ſetzte mit dem Zurückfluten des Hochwaſſers ſcharſe Kälte ein, ſo daß die Befürchtung beſteht, daß die durch das Hoch⸗ waſſer geſährdeten rheiniſchen Dörfer jetzt durch Eisgang bedroht werden, genau wie vor hundert Jahren. Damals mußten die Anwohner landeinwärts flüchten, da die Eis⸗ maſſen alles zertrümmerten, was ſich ihnen entgegen⸗ ſtellte. Da auch jetzt mit einer ſolchen Möglichkeit ge⸗ rechnet werden muß, werden in beſonders bedrohten niedrig gelegenen Ortſchaften Vorkehrungen gegen die 0 getroffen. Der Waſſerſtand des Rheins iſt geſunken. Anf eine Mine geſtoßen iſt am 2. Januar in der Nähe der Doggerbank der holländiſche Dampfer„Nicolas“. Die Beſatzung von 18 Man ging in zwei Boote und ruderte der däniſchen Küſte zu. Das größere der beiden Boote kenterte in der Brandung. Der Kapitän, der Steuermann und fünf Matrosen ertranken. Die übrigen landeten in elendem Zuſtande in Ringköbing. . Berlin. Gewöhnliche und eingeſchriebene Briefſendungen jeder Art ſowie Zeitungen ſind fortan für ganz Lettland wieder zugelaſſen. Leitung über Schweden. Berlin. Wegen Koblenmangels haben die Siemens⸗ werke, die 35 000 Arbeiter beſchäftigen, ihren Betrieb vor⸗ läufig ſtillgelegt. Bremen. Die 6900 Arbeiter beſchäftigende Werft der Aktiengeſellſchaft„Weſer“ wurde bis zur Neuverſorgung mit Brrnnftoſſen geſchloſſen. Wien. Bei einem Eiſenbahnzuſammenſtoß in der Nähe von Arad(Ungarn) wurden 24 Perſonen getötet und 40 ſchwer verletzt. D N νẽteο. d. M, aut Uuanen Sde mir früh genng berichten, was vorgefallen iſt, und weshalb Sie ſchon jo ſchnell daß Zeichen geben mußten.“ Binchen ging gern darauf ein, dankbar für die ſo zarte Rlckſichtnahme. Sie war auch wirklich ſo aufgeregt, daß ihr das Sprechen recht ſchwer geworden wäre.— In der Schutz⸗ hütte, die ſie zunächſt betraten, begrüßte ſie ein herzliches „Willkommen“. Der alte Friedlieb war es, der dort ein mächtiges Feuer unterhielt. Als Binchen ſich wieder an dieſer Stelle befand, fiel es wie eine Zentnerlaſt von ihrem Herzen. Als ſte ſo un Kreiſe der ihr lieb gewordenen, treuherzigen Menſchen ſtand, ſchien alle Sorge, alles Leid von ihr gewichen zu ſein. Balthaſar Dittert fragte, ob ſte erſt noch einige Stunden in der Ruine ruhen wollte, doch ſie lehnte dankend ab. Die herrliche, warme Herbſtnacht würde ſie gerne durchwachen, ohne müde zu werden. „Wie Sie wünſchen“, entgegnete er. Hermann verabſchiedete ſich auf einige Stunden, da er unter einem Felsüberhang in der Nähe ſchlafen wollte. Fried⸗ lieb machte es ſich bei ſeinem Feuer bequem, und Binchen ſaß mit Dittert in der Schutzhütte, die durch einen flackernden Kienſpahn notdürftig erhellt wurde. Sie erzählte ihm den brutalen Überfall im Walde und die Drohung Wolnys kucez, deſto ausführlicher aber die Ereigniſſe des letzten Tagaß. Dann ſtand ſte auf und holte aus ihrem Koffer das Tagebuch und überreichte es ſhm. „Ich hoffe, Ihnen mit dieſem Buche einen kleinen Gegen⸗ dienſt erweiſen zu können. Wielleicht iſt es in Ihrer Hauid eine Waffe, ſtark genug, Ihren Vetter zu entlarven und Ihr verlorenes, ſchmählich geraubtes Erbe wieder zu gewinnen. Gehen Sie jetzt in Ihr Zimmer und leſen ſie es aufmerkſam durch. Es wird Ihnen ſchon die Lektüre allein eine große Genugtuung ſein für das erlittene Unrocht.“ A N 3 5 e 9385 N n