b oοοοοοοοοοοοe i Geſchüfto⸗Aebernahm * — Radfahrer-Club„Wanderer“ K Der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft zur Mts. das übernommen habe. Es wird mein ganzes Beſtr ſchaft ſtets reell und gut zu bedienen. Gleichzeitig empfehle ich meine Maschinen-Strickerei. Hochachtungsvoll Um geneigten Zuſpruch bittet e und Empfehlung. Kenntnis, daß ich am 15. ds. — un Spezerei- Geschäft von Herrn Nikolaus Neuhäuſer, Ecke Waſſer⸗ und Louiſenſtraße eben ſein, meine verehrte Kund⸗ e Michael Ringhof 8. Engbl-Lichtspiele Fiernheim. —n —— Samstag, Sonntag u. Montag Euige Sch Senſations-Drama des Filmſterns Maria Zelenka. H-Akter nne 9-Akter Dieſer Großſtadtfilm wird überall mit größtem Erfolg vorgeführt. Der patentschappsohlosstuffer Humorvolles Luſtſpiel in Schöne Ein 3 Akten. lage. Freikarten ſowie Dauerkarten haben nur Samstags oder Montags Gültigkeit Ai— N 0 U —— — Sonntag, den 18. Januar. Saale des Gaſthauſes diesjährige Weihnachts-Feier Ball und Reigenfahren beſtehend in Konzert, verehrllchen aktiven und Ehrenmitglieder mit we Freunde und Gönner unſeres Vereins werden höflichſt eingeladen. Eintritt für Michtmitglieder Kaſſenöffnung 7 Uhr. findet im „Zum weißen Roß“ unſere Unſere exten Famtlien-Angehörigen, ſowie zu recht zahlreicher Beteiligung Der Vorſtand. pro Person 1 Mk. Anfang 8 Uhr. NB. Verloſungs⸗Gegenſtände ſind willkommen und wollen bis Sonntag Mittag 1 Uhr im Weißen Roß abgegeben werden. SNS 1 DSS N b E eee eee V Fubautdub Amicita 4909 Dee Viernheim. ſtattfindenden mit mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheine Kaffenöffnung 7 Uhr. Eintritt für Michtmitglieder NB. Es wird höfl. um Stiftung beten, die bis Sonntag Mittag 2 Uhr im„Kaiſerhof“ Weihnachts⸗ BALI. Einladung. Unſere werten Mitglieder nebſt Familienangehörigen ſowie Freunde und Gönner des Vereins werden hiermit zu dem am Sonntag, 50% 18. Januar 1920 im Saale des Gaſthauſes„Zum Kaiserhof Konzert n freundlichſt eingeladen. Anfang präels 8 Uhr. pro Person 1 Mark. Die Muſik wird ausgeführt von der Viernheimer Feuerwehrkapelle. Der Vorſtand. von Verloſungs⸗Gegenſtänden ge⸗ abgegeben werden wollen. e eee 2 SSS r S Morgens 8 1909 uus der Ghule Enlaſenen. Einladung. Zu der am Sonntag, den 18. Januar, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz ſtaltfindenden 25 Jahr- Feier verbunden mit Konzert und Ball g a g Kameraden nebſt Eltern und Angehörigen, ſowie auch die der Gefallenen und Verſtorbenen freundlichſt ein. laden wir alle Kameradinnen und Unr Gedächtnis-Amt zu Ehren der Gefallenen und Verſtorbenen Kameraden und Kameradinnen. Der Vorstand. Eintritt nur für geladene Gäſte! NB. Verloſungs⸗Gegenſtände können bis Sonntag Mittag 1 Uhr im Freiſchütz abgegeben werden. e Cäcilien-Verein i Viernheim. eee eee und Gönner freundlichst Anfang 8 Uhr. 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Offene Weine kommen zum Ausschank. DER NVOR STAND. Herren und Damen, Gewerbetreibende, strengem Einzel- Unterricht in Tages- und Abend- Kursen(Eintriit taglich). Privat- Handelsschule O 6, h. Danner, Staatl. geprüft, Mannheim —— Union-Theafer (Kinematograph) m Saale des OGastnauses zuf OGambrinushalle) Programm: fürn Sonntag, den 18. Januar 1920: Der Stern Jon Befplehem. Der Miedergefungeng. Um eine Königstrone. Der Gelee für die Tante, Durch den zologischen Garton, Außerdem noch Einlagen, Kinder-Vorstellnng von 3 bis 5 Uhr. Von 5—8 Uhr für Erwachsene. Es ladet höflichst ein Die Direktion. —. — Radfahrer⸗Verein„Einigkeit“. * n den 18. Januar nach⸗ mittags 1 Uhr findet im Lokal Gaſthaus z. neuen Bahnhof unſere diesjährige ordentliche ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt ge Unſere werten Mliglieder werden um 8 liges liches Erſcheinen gebeten. ust Izugsberechtigte gilt daher bis 1. Mai 1920 als verſorgt. Wir werden bemüht ſein weitere Kartoffelmengen herbeizu⸗ ſchaffen; ob uns dies jedoch gelingt, iſt fraglich. Jedenfalls ſteht feſt, daß es infolge der allgemein verhältnismäßig ſchlech— ten Kartoffelernte nicht möglich ſein wird, die Verbraucher in dem Maße mit Kartoffeln zu beliefern wie ſie Anſpruch auf Verſorgung haben. toffeln auf und empfehlen wiederholt denjenigen, welche nicht ausreichend mit Kartoffeln verſehen ſind, ſich mit unterirdi— 1 ſchen Kohlraben und Gelbrüben einzudecken. 5 Betr.: Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. 5 und Zuwlderhandlungen unnachſichtich zur Anzeige zu bringen. 5 Betr.: Erwerbsloſeufürſorge. daß Anträge auf Exwerbsloſenunterſtützung ſofort nach Ein— tritt der Erwerbsloſigkeit unter Vorlage eines Entlaſſungs— ſcheines des letzten Arbeitgebers, darauf muß vermerkt ſein, daß der Austritt wegen Arbeitsmangel pp. erſolgt iſt, bel uns Zimmer 24 Montags, Mittwochs oder Freitags vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr zu ſtellen ſind. ſtützung nicht nachbewilligt werden, da nlcht mehr kontrolliert werden kann, ob der Betreffende in dieſer Zeit gearbeitet und Verdienſt hatte oder nicht. 5 Betr: Erwerbsloſenfürſorge. 1 Januar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher Huntenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt, Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. für die betreffende Zeit zur Folge. lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter der Chem. dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. „ ſam Donnerstag, 22. Jan. vorm. zwiſchen 9 u. 10 Uhr ere A benin 1 geben. und punkt „Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchüfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 5, Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Amtsblatt der Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins„ Anzeiger ger. Seitung 9— Bürgermeiſterei Viernheim CCC Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— und Umgebung. Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tari Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit · Zeile 25 Pfg., auswärtige 20 Pfg. Reklamen im Textteil 30 Pfg. auswärts 25% Tezerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. Amt Wiernheim. 8 Feraſprecher Nr. 217 Dienstag, den 20. Januar 1920 Amt Fraukfurt a. M. 8. 71 T 5* Amtlicher Teil. Betr: Ausgabe von Schmalz. Freitag, den 23. ds. Mts. wird bei den Metz⸗ gern an die fleiſchbezugsberechtigten Perſonen Schmalz aus gegeben. Jeder Bezugsberechtigte erhält 300 Gramm zum Preiſe von 7,20 M. Das Schmalz kann in zwei Raten zu je 150 Gramm abgeholt werden. Die Abholung hat bis ſpäteſtens 31. Januar 1920 zu erfolgen. Gültig ſind die Fleiſchmarken 7 bis 10 der Woche vom 19. bis 31. Januar 1920. Die Marken ſind bis ſpäteſtens Montag, den 2. Febr. 1920 von den Metzgern auf unſerem Büro Nr. 16 abzu⸗ liefern. Betr.: Verſteigerung des Dunges im gemeinheitlichen Fafelſtall. Am Donnerstag, den 22. Januar 1920 vor⸗ mittags 9 Ahr wird auf dem Rathauſe dahier der Dung im gemeinheitl. Faſelſtall an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr.: Ausgabe von Butter. Wir haben den Spezereihändler Butter zugewieſen. Auf jeden Bezugsberechtigten entfallen 45 Gramm zum Preiſe von 86 Pfennig. Betr.: Ausgabe von Kranlenfleiſchmarken. Die Krankenfleiſchmarken gelangen am Mittwoch, den 21. ds. Mis. bei uns Zimmer Nr. 15 zur Ausgabe. Betr.: Kartoffelverſorgung. Die reſtlichen Speiſekartoffeln konnten in dieſer Woche den Verſorgungsberechtigten zugewieſen werden. Jeder Be— Wir fordern daher zur größten Sparſamkeit mit Kar— Wir machen hiermit erneut auf den§ 8 der Baupo⸗ lzeiordnung der Gemeinde Viernheim aufmerkſam. der beſagt, daß die Einfallröſte der Kanäle in den Straßenrinnen von den angrenzenden Hausbeſitzern, denen die Reinigung das vor ihrem Eigentum liegenden Straßenſtückes obliegt, ſtets offen und rein zu halten ſind. Unſere Ortspolizei haben wir zur Kontrolle angewieſen Wir machen hiermit ausdrücklich darauf aufmerkſam, Für rückliegende Zeiten kann die Erwerbsloſenunter— — In der Kalenderwoche vom 24. bis einſchließlich 29. Qulttungskarte(evtl. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung Wir machen ausdrück⸗ Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha— betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ A bis K einſchließlich am Mittwoch, 21. Jan., vorm. zwiſchen 10 u 11 Uhr L. bis 2 einſchließlich Am Freitag, den 23. Januar 1920 vor⸗ mittags von 9 10 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗ ſung der Zahlung nur diejenigen Unterſtützungs Poſtſcheckkonto Nr. 21577 10 Jahrg 7* empfänger bei uns zu melden, loſenunterſtützung von der Gemeindekaſſe erhalten. A bis K ein chließlich am Samstag, 24. Jan., vorm. zwiſchen 9 u. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Lolale Nachri olale Nachrichten. Generalverſammlung des Arbeitergeſang⸗ Vereins„Harmonie“. Gut beſucht, trotz des ſchlechten Wetters, war die Generalverſammlung des Arbeitergeſang— vereins Harmonie im Saale des Fürſten Alexander. Vorf. Herr Bugert eröffnete und begrüßte die Nach Genehmigung der Tagesordnung er führer Alter das Wort zum Vorleſen des Rechenſchaftsbe— richts. Der Bericht gab ein erfreuliches Bild über das Ge— deihen des Vereins in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens. Angenehm unterbrochen wurde die Tagesordnung durch das Erſcheinen des aus langmonatiger Gefangenſchaft zurückge— kehrten Altgemeinderats Müller. Herr Fritz Kamuff begrüßte mit einigen kernigen Worten den Erſchienenen. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Wunſch, daß Sangesbruder 10 Ahr hielt Herr Schrift⸗ Müller wie ehemals in dem Arbeiter-Geſang⸗Verein Vor⸗ Verſammlung. die ihre Erwerbs⸗ Mitglieder-V Schwiegertochter Eliſe geb. Bugert, Schwiegerſohn Friedrich Weinlein und Angehörige. 5„Nächſten Sonntag iſt Kollekte für das Waiſenhaus in Drais. Nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Hauptlehrer Mayr und Fräulein König. Beicht Samstag um 2 Uhr. Verkündete: Jakob Hofmann und Sophie Ringhof zum 2tenmal. Johann Stumpf 6., Sohn von Michael Stumpf 5. und Mina geb. Kühlwein und Karoline Wunder, Tochter von Georg Wunder und A. M. geb. Edinger zum Itenmal. Franz Wiegand, Sohn von 7 Joh. Wiegand und Murg. geb. Stumpf und Chriſtine Weidner, Tochter von Jakob Wetdner 8. und El. geb Schuſter zum Itenmal. Demokratiſche Partei Viernheim. Mittwoch, 21. Jan. abends 8 Uhr in der„Friſchen Quelle“ ersammlung Vollzähliges Erſcheinen dringend nötig. Der Vorſtand. 1 1 2 2. wärts ſo auch in dem jungen Arbeiter-Geſang⸗Verein Har⸗ monie für die Sache der Arbeiter- Sängerbewegung wirken möge. Die aktive Sängerſchar ließ ſichs nicht nehmen, auch ihrerſelts den Zurückgekehrten durch wohlgelungenen Lieder⸗ 1 1 vortrag zu erfreuen. Sangesbruder Müller dankte mit herz⸗ lichen Worten für die ihm zuteil gewordene Begrüßung und verſprach, wie früher ſo auch in Zukunft für die Arbeiter- Sängerbewegung einzutreten. Darauf folgte Fortſetzung der Tagesordnung und zwar Wahl des Vorſtandes. Nachdem verſchiedentlich aus der Mitte der Verſammlung die Leiſtun— gen des alten Vorſtandes gelobt und deſſen Beibehaltung allſettig gewünſcht wurde, ſchritt man zur Wahl und wurde der Geſamtvorſtand einſtimmig per Aclamation wieder ge⸗ wählt. Als letzter Punkt der Tagesordnung kam Punkt Verſchiedenens. zeugte dafür, daß jedem einzelnen Mitglied das Wohl und Wehe des Vereins am Herzen liegt. Lebhafter Dank ge⸗ zollt wurde dem allverehrten Dirigenten Herrn Lehrer Lipp, der durch die tatkräftige Leitung den Verein in aufwärts— ſtrebende Bahnen gelenkt und geführt. Der nehmer bis zur vorgeräckten Stunde beiſammen. Mit Zu friedenheit und Steͤlz kann der Arbeiter-Geſangverein auf die Vergangenheit blicken, mög auch die Zukunft ihm hold bleiben, damit die Arbeiter-Sängerſache auch am hieſigen Ort blühe und gedeihe! H. Das Konzert, welches vergangenen Sonntag der Geſangverein„Cäcilia“ im„Fürſten Alexander“ abgehalten hat, verlief bei gutem Beſuch in ſchöner Weiſe. Sowohl die geſanglichen wie ſonſtige Darbietungen befriedigten all— gemein, die den Veranſtaltern alle Ehre macht. Die Teil— nehmer werden an dieſen Abend ſtets mit froher Erinnerung zurückdenken. Gottesdieuſt⸗Orduung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Magd. Effler geb. Knapp und Schwiegerſohn Johann Eppel. 7/8 Uhr 3. Seelenamt für A. M. Weickert geb. Träger. Donnerstag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für ledig 1 Anton Bauer und beiderſeitige Großeltern. 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig 1 Georg Mich. Bugert ſeinen Vater, Geſchwiſter Anna und Maria, beiderſ. Großeltern unb Schwager 5 Krieger Nikolaus Dewald. Freitag: 7 Uhr beſt. J.⸗G. für Nikolaus Gutperle 1., Ehefrau Anna Marta geb. Effler und Anverwandte 28 Uhr beſt. J.⸗G. für El. Schneider geb. Hoock, Tochter Apollonia geehl. Hanſt und Anverwandte. 8 57 1 0 est. J. 5. Fi 1 ſe 2 3 0 771„ ö 8 f Samstag: 7 Uhr beſt. J.⸗G. für Thereſe Alter geb. Krug mitglieder bittet dringend und Sohn Johann. ½8 Uhr beſt. J.⸗G. für Jakob Weidner 7., Georg Eltern Matth. Weidner und Angehörige. Bruder und beide Ehefrauen Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don⸗ nerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Nik Bauer 1., Ehefrau Anna Maria geb. Adler, Töchter Anna Marla, Kath. und Angehölige. Donnerstag: 7 Uhr geſt. S.A. für Gg. Pfützer, Ehe⸗ frau Anna Marla geb. Muller und Angehörige. Freitag:/ Uhr geſt. S, A. für Georg Belkert, Ehefrau Anna Marta geb. Klee, Töchter A. Maria und Kath. Eine lebhafte Ausſprache bei dieſem Punkte a nach Schluß der Tagesordnung folgende gemütliche Teil hielt die Teil- mit der Bitte um pünktl Turn-Herein Viernheim. n Die diesjährige —— L ofbentl Gengfal-Veassanm IE ldentl, Cenera-Versammlung 7 findet am Sonntag, den 25. ds. Mts. 8 nachmittags 1 Uhr im Verreinslokal zum . 5„Freiſch üg“ ſtatt, wozu die aktiven und paſſiven Mitglieder, ſowie Ehrenmitglieder iches, vollzähliges Erſcheinen freund— Der Vorſtand. —. 8.** X 2* Turugenoſſeuſchaft Viernheim. — Mitglied des Arbeiterturnbundes. Sonntag, den 25. Januar 1920 nachmittags 2 Uhr findet im Vereinslokal 2 Gaſthaus zum gold. Karpfen unſere diesjährige 9 I Perſamml 5 General⸗Verſaumlung 5 mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Jahresbericht, 2. Kaſſen- und Rechenſchaftsbericht, 3. Entlaſtung und Wahl des Geſamtvorſtandes, 4. Verſchiedenes. N Hierzu werden alle aktiven, paſſiven glieder freundlichſt eingeladen pünktliches Erſcheinen gebeten. Sport⸗Verein„1909“ — 77 224. 60* 6% N lichſt eingeladen ſind. und Ehrenmit— und um recht zahlreiches und Der Vorſtand. 8 N. 0 7 71 Vicruheim. — Mittwoch, den 21. Januar 1920 5 abends 8 Uhr N N Spielerverſammlung 2 N 4 5 der(. und 2. Mannſchaft im Lolal. Es wird dringend erſucht, daß ſämt— 0 3 4. 2 5 liche Spieler, die in dem letzten Spiel⸗ 0 jahr in der 1. Mannſchaft geſpielt N 2. haben hiezu erſcheinen. Anſchließend Spielausſchußſitzung. Nor A 1 Der Vorſitzende. Fußballklub„Amicitia 1909“ Vi Morgen Mittwoch Abend Punkt 8 Uhr Vokſtands⸗Oitzung im Lokal zum goldenen Stern. Um vollzähliges Erſcheinen aller Vorſtands— ernheim. der Vorſitzende. D NMehrere Gortiererinnen nach auswärts geſucht. Näheres zu erfragen bei Strauß, Mannheim 84, 23 — las die Induſtrie tun kann. über eine Ausſprache zwiſchen den Vertretern der deutſchen Industrie und dem Reichspräſidenten berichtet unſer Berliner K ⸗Mitarbelter wie folgt: Kein Tag ohne Sorge. Für den Präſidenten des Reiches ebenſo wie für das deutſche Volk in ſeiner Geſamt⸗ heit. Geſtern hatte Herr Ebert das Präsidium des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie zu empfangen, um⸗ geben vom Reichskanzler, dem Vizekanzler und vom Reichs⸗ ſchatzmtutſter, um aus dem Munde bleſer berufenen Männer zu hören, welche ſchweren Befürchtungen auf der Geſamtheit unſerer Induſtriellen laſten und ihre Arbeitsfreudigkeit mehr und mehr zu erſticken drohen. Werden wir überhaupt die Möglichkeit haben, uns beim Wiederaufbau des Vaterlandes entſcheidend mitzubeteiligen, wie es der Bedeutung unſerer induſtriellen Arbeit im Geſamt⸗ rahmen des volkswirtſchaftlichen Lebens dieſes geſchlagenen Landes entſpricht? Dieſe Frage ſtellte Dr. Sorge, der Wortführer des Präſtdiums, an die Spitze ſeiner. Aus⸗ führungen, um ſofort hinzuzufügen, daß, wenn es nicht ge⸗ linge, eine große und ſteigende Ausfuhr zu ermöglichen, unſere Gläubiger ſich mit der Grundlage unſerer Produktion ſelbſt bezahlt machen würden, mit unſerem Grunbbeſitz. unſeren Bodenſchätzen, unſeren Werkſtätten. Das abſchreckende Beiſpiel im Oſten beweiſe, daß eine kräftige induſtrielle Erzeugung nur aufrechterhalten werden könne, wenn den Unternehmern Selbſtändigkeit in der Führung der Betriebe, Überſicht über den Erfolg des Unternehmens und Ver⸗ fügung über die notwendigen Betriebsmittel gelaſſen würde. Dieſe Vorausſetzungen würden durch die gegenwärtige ſoziale Steuerpolitik ernſtlich in Frage geſtellt. Die Ge⸗ fahren des Betriebsrätegeſetzes, des Notopfers wurden ge⸗ ſtreift und noch einmal auf den unvermeidlichen induſtriellen Zuſammenbruch hingewieſen, wenn auf dieſem Wege weiter gegangen würde. Die einſeitige Berückſichtigung der Ver⸗ braucherintereſſen verbillige der Bevölkerung nur ſcheinbar ihren Bedarf, in Wirklichkeit treibe ſie das ganze Preis- niveau nur um ſo ſchneller in die Höhe. Nichts tue uns mehr not als eine einheitliche und kraftvoll durchgeführte Produktionspolltik. Dafür möge der Herr Reichspräſtdent im neuen Jahre ſeine ganze Kraft einſetzen. In ſeiner Antwort auf dieſen Neuja hrswunſch fand Herr Ebert manche freundliche Wendung, doch ließ er ſeinen Beſuchern gar keinen Zweifel darüber, daß die Erfüllung der Lebensnotwendigkeiten des deutſchen Volkes nicht nur von der möͤglichſt freien Betätigung der Unternehmer, ſondern auch von anderen weſentlichen Bedingungen ab⸗ hänge, insbeſondere von der Hebung der ſtark geſunkenen Arbeitsfreubigkeit der Arbeitnehmer. Jeder unberechtigten Arbeitsverweigerung wolle die Reichsregierung entſ chloſſen ent⸗ gegentreten, aber den berechtigten Forderungen der Arbeiter, wie ſie im Betriebsrätegeſetz feſtgelegt ſeien. müſſe Genüge geſchehen. Ebenſo könne ohne die Geſundung unſerer zer⸗ rültteten Finanzen die volle Entfaltung unſerer Produktions⸗ fähigkeit weder erreicht noch wirkſam werden. Die gewerb⸗ liche Produktion ſei bei den danach erforderlichen Steuer⸗ maßnahmen nach Möglichkeit geſchont worden. Die Herren dürften aber auch nicht vergeſſen, daß der Wieberaufbau des Reiches in der ſchwerſten Not zu leiſten ſei, in der ſich je ein Volk befunden habe, unter dem Druck eines fremden Willens, dem wir uns nicht entgegenſtemmen konnten. Den Vorwurf einſeitiger Intereſſenpolitik ſolle man unter dieſen Umſtänden lieber nicht erheben, jedenfalls ſei er mit aller Entſchtedenheit zurückzuweiſen. Er, der Präſtdent, vertraue auf die vaterländiſche Geſinnung der deutſchen Inbuſtrie, die in Würdigung aller Schwierigkeiten und Hemmungen der bitteren Notwendigkeit der Lage gerecht werden müſſe. Soweit die Antwort des Präſtdenten. An dieſes ernſte Zwiegeſpräch ſchloß ſich eine mehrſtündige Ausſprache über die wirtſchaftliche Lage des Reiches, und es ſtellte ſich dabei erfreulicherweiſe heraus, daß in den praktiſchen Fragen der Gegenwart: Hebung der Kohlenerzeugung, Transport⸗ problem, Oberſchleſien, Ausfuhr⸗ und Einfuhrpolitik, Be⸗ kämpfung des Schieberunweſens, Grenzkontrolle eine ungleich weitergehende Übereinſtimmung der Anſichten vorlag, als nach den vorangegangenen Wechſelreden grundſätzlicher Art anzu⸗ nehmen war. Die Induſtriellen verwahrten ſich gegen die Auffaſſung, als wenn in ihrem Vorgehen Hoffnungsloſtgkeit oder mangelnder Wille zur Mithilfe erblickt werden dürfte, und von allen Seiten würde die unbedingte Notwendigkeit gemeinſamen Arbeitens zur Abwehr der unſerer Wirtſchaft drohenden Gefahren anerkannt. Auch wurde verabredet, daß man fortan in regelmäßiger Fühlung miteinander bleiben wolle. Iſt danach auch nicht viel, ſo iſt doch etwas erreicht e n n worben. Man muß, bel der beutigen age unſeres Landes, auch ſchon mit kleinen Gewinnen. mit maßigen Fortſchritten, zufrieden ſein. Die Eiſenbahnerbewegung. Aus Berlin wird unterm 9. Januar berichtet: Im Weſten des preußiſchen Staates halten die Streik⸗ wehen auf den Bahnen an. Sie haben auf den Direktions⸗ bezirk Eſſen übergegriffen. In Dortmunb feiert der größte Teil der Arbeiter. Hierdurch wird beſonbers die Entladung der Güterwagen unmöglich gemacht, während im übrigen der Perſonen⸗ und Güterverkehr in beſchränktem Umfange aufrechterhalten werden konnte. In Berlin gehen die Ver⸗ handlungen über die geforderten Teuerungszulagen weiter, die von Bahnarbeitern wie Beamten einhellig auf 150 9% normiert wurden. Der Vorſtand des Gewerkſchaftsbundes deutſcher Eiſenbahnbeamter im Bezirk Elberfeld hat keine Aufforderung zum Streik gegeben, da die Berliner Verhand⸗ lungen über den Lohntarif nicht unterbrochen ſind. Auch die Arbeiterorganiſationen haben weder den Generalſtreik noch den Teilſtreik oder Lokalſtreik angeordnet. Der Beamten⸗ ausſchuß des Eiſenbahndirektlonsbezirkes Elberfeld hat an⸗ eordnet: Beamte und Hilfsbeamte bleiben im Arbeiterſtreik bis auf weiteres neutral. Die Entſcheidung über die von uns geſtellten Forderungen ſteht noch aus. Milch⸗, Lebens⸗ mittel⸗ und Viehzüge fahren vorläufig unter unſerer Kon⸗ trolle. Somit iſt die Haltung der Eiſenbahnbeamten vor⸗ läufig noch eine neutrale. Drei von der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner ein⸗ berufene große Verſammlungen in Köln. Aachen und Düren nahmen zu den ſchwebenden Gehalts ⸗ und Teuerungsfragen Stellung. In einer Entſchließung wird anſtatt der Ge⸗ währung einer gleichmäßigen Teuerungszulage von 150% aus ſozialen Rückſichten folgende Abſtufung gefordert: 175% Teuerungszuſchlag für die unteren Einkommen, 150% für die mittleren und 100% für die höheren Einkommen. Außerdem wird die ſofortige Inangriffnahme der neuen Lohn- und Gehaltsreform verlangt. E ver icherungsbeamtenltreik in Berlin. Der Ausſtand der Angeſtellten der Verſicherungsſirmen iſt in der Reichshauptſtadt ſeit Donnerstag früh Tatſache geworden. Nach den Beſchlüſſen der Berliner Organiſation vom Tage vorher hat dle weit überwiegende Mehrzahl des kaufmänniſchen Perſonals die Arbeit nicht aufgenommen. Politiſche Rundſchau. Deutſchlaud. Staatsunterſtützung für die durch Hochwaſſer Geſchädigten. Die Notlage, in die viele der Bewohner der Gebiete geraten ſind, in denen das Hochwaſſer des Rheins und einiger ſeiner Nebenflüſſe großen Schaden an⸗ gerichtet hat, veranlaßte das preußiſche Staatsminiſterium, vorerſt einen größeren Betrag aus dem Diſpoſitionsfonds der Staatsregierung zur ſofortigen Auszahlung an die be⸗ teiligten Provinztalbehörden anzuweiſen. Entſprechend dem Verfahren, das ſchon bei früheren Hochwaſſerkataſtrophen, ſo im Jahre 1897 zur Anwendung kam, wird der Landes⸗ verſammlung ſofort ein Entwurf der Staatsregierung für eine weitgehende Hilfeleiſtung zugehen. Zum Kriegsgefaugenenbeſuch der Geiſtlichen. Wie ſchon berichtet wurde, hatte die franzöſiſche Regierung die Genehmigung erteilt, daß ſechs deutſche Geiſtliche deutſche Kriegsgefangene in Frankreich beſuchen. Die Reiſen haben nunmehr ihren Abſchluß gefunden. Die Geiſt⸗ lichen ſind inzwiſchen wieder in Paris, dem Sitze der deutſchen Friedensdelegation, eingetroffen. Es wurden in der ehemaligen Kampfzone an dreißig Kompagnien und Lazarette der nördlichen und ſüdlichen Departements beſucht. Die Geiſtlichen, die bei ihren Reiſen von den franzöſtſchen Behörden in einwandfreier Weiſe unterſtützt wurben, konnten vielen Tauſenden deutſcher Kriegsgefangener die Grüße der Heimat perſönlich überbringen. Dieſe Grüße wurden mit freudigem Dank und einem hoffnungsvollen:„Auf baldiges Wiederſehen in der Heimat“ zurückgegeben. Ein Vorſtoß gegen General v. Eſtorff. Der ſozial⸗ demokratiſche Parteifekretär und das Nationalverſammlungs⸗ mitglied Wolff⸗Tilſit, gegen den der Befehlshaber des Wehr⸗ kommandos J, Generalleutnant v. Eſtorff, Strafantrag wegen Beleidigung der baltiſchen Offtziere ſtellte, richtete ein Schreiben an den Reichskanzler, worin er als Mitglied ber mn n 5750 See 3 Sammelmappe für bemerkentzwerte Tages und Zeitereigniſſe. » Nach den letzten Weildungen aus Paris ſoll der Austauſch der Ratifikationen erſt am 15. Januar erfolgen. „Die Reichsreglerung beſtreitet die Richtigkeit der Zeitungz⸗ meldung, daß ihr die Namen der Auszultefernden bereits bekannt ſeien. „Pas Reichswirtſchaftsminiſterium dementiert das Gerücht von der beabſichtigten Aufhebung ber Zwangswirtſchaft. »In Eſſen ſprach Wiederaufbauminiſter Geßler über die Frage des Wiederaufh aus in Nordfrankreich, die er als in vielfacher Hinſicht ſehr ſchwierig bezeichnete. „Die Bitte der Bewohner des Hultſchiner Ländchens um Einbeztenung in das oberſchleſiſche Abſtimmungsgeblet wurde vom Oberſten Rat abgelehnt. Konteradmiral Meurer hat im weiteren Verfolg ſeines Neujahrserlaſſes ſeinen Abſchied genommen. „ Aus einer Außerung des Reichswirtſchaftsminiſters 4181 7 00 daß eine Herabſetzung der Brotratlon beabſichtigt wird. „ Zur Unterſtützung der durch das Hochwaſſer am R Geſchädigten hat die preußiſche Regierung orößere M bereitgeſtellt. „er bayeriſche banane Speck beabſichtigt zum Proteſt gegen die Reichsfinanzgeſetzgebung von ſeinem Poſten zurückzutreten. „Am 18. Januar findet in Fulda wieber eine Konferem der preußiſchen Biſchöfe ſtatt. „Polen und Letten haben in Dünaburg eine gemeinſame Offenſive gegen die Bolſchewiſten eröffnet. „»Die Entente hat jede Berichtigung der im Irlebensvertrag ſeſtgefetzten Oſtgrenze abgelehnt. n Nationalverſammlung, alſo einer geſetzgebenden Körper⸗ ſchaft, um ſofortige Entfernung Eſtorffs von ſeinem Poſten als Befehlshaber Oſtpreußens bittet. Ein General, der die diſzwlinloſe Offlzterskaſte vertelbige, die die Reichsregierung für fahnenflüchtig erklärte, könne nicht mehr auf ſeinem Poſten bleiben, wenn die Nationalverſammlung nicht zur Poſſenſigur werden ſolle. Außerdem kündigt Wolff in der Tilſtter Volksſtimme an, er werde das Nötige dazu bei⸗ tragen, das Baltikum⸗Abenteuer mit einem Skandalprozeß abzuſchlleßen. Nach dem Wal en en Wirtſchaftsabkommen liefert Deutſchland an Polen einmalig 50 000 Tonnen Kohlen und fünf Monate lang 75 000 Tonnen Kohlen, ferner 400 Waggons Stickſtoffdünger und leihweiſe Eiſenbahnmaterial: alles zuſammen im Wert von 471 400 000 Mk. Polen liefert umgekehrt 5¼ Millionen Zentner Kartoffeln, 100 000 Gänſe, 20 000 Zentner Melaſſe und 1 Million Liter Spiritus, zuſammen für 120 800 000 Mark, ſo daß ein Über⸗ 205 zugunſten Deutſchlands von 351 100 000 Mark ver⸗ eibt. Bulgarien. Ausbruch des Bürgerkrieges. In weiten Teilen Bulgariens iſt der Bürgerkrieg regelrecht entflammt. In Sofia und Philippopel wurden die ſtaatlichen Lebensmittel- depots geſtürmt und ausgeraubt und viele Lebensmittel⸗ geſchäfte geplündert und zerſtört. Militär und Polizei waren machtlos. Hungernde Banden aus den Städten ziehen auf das Land und überfallen die Bauerndörfer; die Bauern leiſten aber heftige Gegenwehr und haben ſich feſt organiſtert und ſtark bewaffnet. Die bulgariſche Regierung hat den alliierten Mächten eine Note zuſtellen laſſen, in welcher auf die verzweifelte Lage des Landes und die Gefahr hinge⸗ wieſen wird, falls nicht unverzüglich greifbare Lebensmitt el⸗ ſendungen eintreffen. Die bulgariſche Regierung könne un⸗ möglich mehr für Sicherheit, Ruhe und Ordnung im Lande bürgen und müſſe erwägen, die Verwaltung Bulgariens dem alliierten Rat zu übertragen. Straßburg. Die franzböſiſche Regierung beſchloß, den militäriſchen Ausnahmezuſtand auch nach der Ratiſikation des Friedens in Elſaß⸗Lothringen aufrecht zu erhalten und im Verkehr mit Deutſchland keine weſentlichen Verände⸗ rungen eintreten zu laſſen. Die Etureiſe Deutſcher ins Elſaß wird nur in Ausnahmefällen mit beſonderer Er⸗ laubnis der franzöſiſchen Paßbehörde in Straßburg geſtattet werden. ee eee N 9 Um ein Erbe. Novelle von Karl Meiſner. Machbruck verboten.) Balthaſar Dittert ſah erſtaunt die Sprecherin an, dann ſchlug er das Buch auf und las das Titelblatt. Stumm drückte er Binchen die Hand und verließ eiligen Schritts die Schutzhütte. Binchen trat zum alten Friedlieb hinaus. „Eigentlich iſt es ſchade, daß das Feuer ſo nutzlos brennt. Es ließe ſich ſo ſchön Kaffee darauf kochen“. „Ja, Fräulein, das haben wir auch ſchon gedacht und alle Vorbereitungen getroffen. Sie ſollen mal ſehen, wie ſchnell unſer Kaffee fertig iſt.“ Beide hantierten nun eifrig am Feuer. Friedlieb brachte 825 Topf mit Quellwaſſer herbei, ſowie Kanne, Teller und ot. „Mit dem Eſſen hapert es aber heute: ich habe nur noch Butter und Brot hier. Aber ich könnte bei Herrn Balthaſar vielleicht noch etwas Zukoſt holen.“ „Nein, danke ſehr! Es genügt mir vollkommen. Stören Sie Herrn Balthaſar jetzt nur ja nicht.“ Bald war der Kaffee gekocht. Binchen ließ ſich das braune, labende Getränk munden, auch das grobe Bro“ ſchmeckte ihr vorzüglich, da ſie ja den ganzen Tag über wichts gegeſſen. Munter plauderte ſie mit dem alten Wildheger, wich aber ge⸗ ſchickt allen ſeinen Anſpielungen auf den Grund ihres Hier⸗ ſeins aus. Sie wollte es Dittert überlaſſen, Friedlieb ſoweit aufzuklären, wie es ihm gutdünkte. Jubelnd ſangen die Vöglein ihr Morgenlied der goldig aufgehenden Sonne entgegen. Geheimnisvoll rauſchte der Wald in ſeinem Erwachen aus nächtlichem Schlummer. Da ward es Binchen feierlich zumute, die Augen wurden ihr leucht und in ſtummer Andacht faltete ſie die Hände zum Frühgebet. Auch Friedlieb nahm ſchweigend ſeine Kappe ab. Als Binchen eine Weile hernach den Alten anblückte, trat er 1 1 hae e „Fräulein, ich habe Sie ſeit dem erſten Augenblick gern gehabt, aber eben, wie ich ſab, daß auch Ihnen die Weihe⸗ ſtimmung eines Morgens im Walde nahe ging, da habe ich Sie ganz ins Herz geſchloſſen, als ſeien Sie meine leibliche Tochter.“ „Dann darf ich jetzt auch Vater Friedlieb zu Ihnen ſagen?“ „Von Herzen gern, mein liebes Fräulein.“ Beide ſchüttelten ſich lange die Hände. Da trat Dittert zu ihnen. Aber wie verändert ſah er aus! Seine Augen ſtrahlten von Lebensmut und Selbſtvertrauen, jede Spur von Schwermut war daraus gewichen. Selbſt ſeine Körperhaltung war ſtraffer, ſein Gang elaſtiſcher. „Friedlieb, ich muß ſofort nach der Stadt abreiſen und dort einige Beit bleiben. Sorgen Sie derweil für meine Sachen; hier iſt der Schlüſſel zu meinem Zimmer. Aber wo bleiben Sie ſo lange, Fräulein?“ An dieſe Frage hatte Binchen noch gar nicht gedacht. Eine trübe Wolke umſchattete ihre Stirn, als ſie darüber nachdachte. Endlich ſagte ſie:„Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als zu meiner Tante zu reiſen.“ „Das geht jetzt ſchlecht, liebes Fräulein, da Ihre An⸗ weſenheit bei dem bevorſtehenden Prozeß dringend nötig ſein wird. Sie müſſen hier in der Gegend bleiben, damit Sie jederzeit als Zeugin erſcheinen können.“ „Dann iſt es vielleicht gut, wenn ich mich ſolange in dem Dorfe Vater Friedliebs aufhalte oder wieder nach Krumlov gehe, wo mir der Kronenwirt als ein rechtſchaffener Mann er⸗ ſchienen iſt.“ „In dem Dorfe Friedliebs gibt es nur einen ganz ge⸗ wöhnlichen Krug, wo Sie unmöglich wohnen können. Deshalb iſt es beſſer, wir gehen nach Krumlov, wo Sie bei dem Kronenwirt Quartier nebmen können. Friedlieb wird die Gefälligkeit haben, uns dorthin zu begleiten. l Alle waren mit dieſem Vorſchlag einverſtanden. Die Vorbereitungen waren bald getroffen und nach kurzer Zeit brach man auf. Friedlieb trug Binchens Handgepäck und d Koffer, ſie ſelbſt nahm Ditterz Arm, den dieſer ihr bot. Ploötz⸗ lich blieb er ſtehen. „Verzeihen Sie, Fräulein, meine Rückſichtsloſigkeit. Ich habe noch nicht einmal gefragt, ob Sie uberhaupt den Wegnach Krum⸗ lov zurücklegen können. Sie haben ja die ganze Nacht nicht ge⸗ ruht. Auch weiß ich nicht, ob Sie ſchon etwas gefrühſtückt haben. Wollen Sie nicht lieber erſt noch einige Stunden ruhen?“ Gegenteil friſch und ſtark, und es macht mir Vergnügen, ſo früh dieſe berrliche Wanderung durch den Wald zu machen. Ich möchte jetzt um keinen Preis in einem Wagen ſitzen und durch⸗ gerüttelt und geſchüttelt zu werden. Gefrühſtückt habe ich auch ſchon mit Vater Friedlieb zuſammen, ſodaß ich bis Mittag ſicher keinen Hunger mehr bekomme.“ Binchen gedachte ibrer Herfahrt in dem gräßlichen Wagen unter der Leitung des lahmen Peter. Ein ſonderbares, ihren vollen Namen. Unter angenehmem Geplauder legten Fräulein Binchen? Ich bin ſo egoiſtiſch in meine eigene jede Rückſicht vergeſſen habe.“ errötend.„Ich werde ſofort deshalb an Tante ſchreiben.“ haben oder ob alles nur ein kurzer Traum war, nach deſſen Ende ich wieder in mein leeres Nichts zurückverſinken muß.“ Binchen wandte, noch tiefer errötend, den Kopf zur Seite, aber an dem Beben ihres Armes vermochte Dittert ihre imnere Gortſetzung folgt) —— 2 3 4 „O nein, ich bin gar nicht müde. Ich fühle mich im —— Huguft Muller klagt an. Vor einem erleſenen Krelſe hat der mehrheltsſozlallſtiſche ſrühere Unterſtaatsſekretär Dr. Auguſt Müller in Berlin einen Vortrag gehalten. Parin ſtellte er feſt, daß der bautſche Parlamentarismus, wie ihn bie Revolution vom RNovember 1918 geſchaffen und entwickelt hat, nirgends eine HVeſſerung erzielt, ſondern, wo eine ſolche geboten war oder nahe lag, ſeine Pflicht, ſei es in einer gewiſſen Zwangs⸗ Hufigkeit, ſei es in gröblicher Verſchulbung verletzt hat. Das Aneinandbervorbel⸗ und Gegeneinanderregieren der um das Doppelte vermehrten Reſſorts hat nicht nur nicht auſ⸗ 1 ſondern ſetzt ſich ſogar in erhöhtem Grade fort. uf wirtſchaftlichem Gebiete führen nicht weniger als ſechs Miniſterien und die Waffenſtillſtandskommiſſton das Wort, ohne ſich über die allgemeinen Richtlinien verſtänbigen zu kennen. Und wat die Hauptſache ist: die unantaſtbare Gauberkeit, die von ber verläſterten Bureaukratie von einſt nicht zu trennen war, iſt verſchwunden. Schonungslos geißelte der Sozialdemokrat Müller, der von 1916 bis 1919 Feine Relhe einſlußreicher Poſten bekleidet und tiefe Einblicke in die fatale Entwicklung der letzten Monate getan hat, das gegenwärtige Getriebe voll dilettantiſcher und teil weiſe ge⸗ weilſſenloſer Geſetzesmacherei. Churchill über Deutſchlands Lage. In einer Rede erklärte Churchill, die Ablöfung der ſetzigen deutſchen Republik durch eine militäriſche Reaktion oder eine bolſchewiſtiſche Anarchie würbe ſowohl den britiſchen als auch den franzöſiſchen Intereſſen nachteilig ſein und eine 8 Rataſtrophe für die geſamte Welt bedeuten. Wenn Deutſch⸗ land von einer bolſchewiſtiſchen Revolution heimgeſucht werde, 8 beſtehe keine Ausſicht, auch nur einen Pfennig von der Ent⸗ 4 ſchädigungsſumme zu erhalten. Es liege daher nur im eigenen Intereſſe, der jetzigen deutſchen Regierung beizu⸗ ſiehen. die Schwierigkeiten, denen ſte gegenüberſteht, zu über⸗ 1 winden und ihrem Lande wieder auf die Beine zu helfen. Wenn man in Deutſchland keinen Handel mehr treibe oder keine Ware aus Deutſchland mehr beziehe, ſo werde man das Geld, das Deutſchland ſchulde, nie wlebererhalten. Soziales Leben. Kein Abban der Zwangswirtſchaft. Zu der Meldung. das Reichswirtſchaftsminiſtertun beabſichtige mit Vertretern der Landwirtſchaft über ben Abban der Zwangs⸗ 9 wirtſchaft zu verhandeln, wirb von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt. daß es ſich dabel nicht um einen aus beſonderen Gründen neuerbings hervorgerufenen Vorgang, ſondern um eine bereits vor einiger Zeit anberaumte Beſprechung 5 bandelt, in welcher die in einer Denkſchrift niedergelegten 3 Wünſche des Reichsausſchuſſes der deutſchen Landwirtſchaft wie die Notts vermuten läßt, würd nicht gebacht. erörtert werben follen. Es wird ſich dabel hauntſächlich um 93 5 ö eine Beſprechung der organiſatoriſchen Fragen handeln. An eine alsbalbige Aufhebung ber Lebensmittelbewirtſchaftung. Herabſetzung ber Brstration? In Stuttgart fanben Beßprechungen bei Reichs ewirtſchaftswiniſters mlt ben We⸗ niſtern von Bauern. Württemberg. Baden und Heſſen Über wirt⸗ ſchaftliche Fragen ſtatt. Der Reichswirtſchaftsminiſler gab zu⸗ näaächſt einen Uberblick über die geſamte wirtſchaftliche Lage. Be⸗ Aalich der Ernährung iſt der Miniſter der Anſicht. daß zunächſt die Wirkung ber eben jetzt in Kraft getretenen Lieferungsprämien abgewartet werden miiſſe. Zu übertriebenen Befürchtungen bett Maßnahmen getroffen. liege trotz des Eruſtes der Lage kein Grund vor. Wenn die Prämien nicht bie erhoſſte Wirkung hätten, würden recht⸗ wobei m erſter Dinie die Herabſetzung der Nation und die Erhöhung des Aus⸗ mahlſatzes, daneben aber auch in den noͤtigen Grenzen eine Steigerung ber Einfuhr in Betracht komme. Von Nab und Fern. Maruung vor Rah nach Berlin. In ber letzten Zeit macht ſich in ber chshauptſtabt ein erhoͤhter Zuſtrom von Leuten, die aus ben abzutretenden Gebieten ſtammen und in Berlin Arbeit und Unterkunft zu ſinden glauben, be⸗ merkbar. Der Berliner Magtſtrat macht deshalb noch ein⸗ mal darauf aufmerkſam, daß ſich jeder Arbeitgeber, der Per⸗ ſonen einſtellt, die erſt nach dem 1. Auguſt 1914 zugezogen find und keine Erlaubnis des zuſtändlgen Demobilmachungs⸗ ausſchuſſes zur Arbeitsaufnahme in Berlin beibringen, ſtraf⸗ Am ein Erbe. Novelle von Narl Meifner Machdrut verboten.) „Früulein Binchen“, fuhr er daun gedämpft fort, und ein heſliger Eruſt ſprach aus ſeinen Worten,„ich erachte es für meine ſelbſtverſtändliche Pflicht, mein neues Lebensglück, das ſie den Weg zurück. Plötzlich fragte Dittert ganz deſtürtzt; „Sind Sie denn auch noch genügend mit Geldmitteln verſehen. „O, es geht wohl für einige Tage,“ entgegnete Binchen „Tuen Sie das bitte nicht. In wenigen Tagen werde ich ſchon wiſſen, ob wir auf größere Einnahmequellen zu rechnen Bewegung zu erkennen. Leiſe, ganz leife drückte er ihren Arm und ben leßer an fh 5 5 mir jetzt winkt, nicht anders mir zu denken, als gemeinſchaft⸗ uch mit der, welcher ich es allein zu verdanken habe, die nach 5 dem unerforſchlichen Ratſchluß deſſen, der unſer Schickſal aus 1 lichten Höhen lenkt, zu dieſem Werk berufen wurde. Einſt bot ich meinem Vetter Wolny an, mit ihm die Erbſchaft zu teilen. Ibnen mache ich nicht ein ſolches Anerbieten, da ich hoffe, daß der Gluäcksfall doch uns beide treffen wird. Noch kann ich Ihren nicht näher erklären, wie ich mir dies denke, die Unge⸗ glückliches Gefühl überkam ſie, ſie hätte laut aufzubeln mögen. wißheit meiner Ausſichten verbietet es mir. Aber das edle Dittert veranlaßte Binchen im Laufe des Geſprächs von ihrer eigenen Vergangenheit zu erzählen, was ſie auch ohne Scheu bereitwilligſt tat. Dabei erfuhr er zum erſten Mal 1 Vertrauen, mit dem Sie mir, dem fremden, mittelloſen Sonderling, den man ſogar für halbwegs irre hielt, entgegen⸗ gekommen find, läßt nich für die Zukunft die ſchönſten Hoffnungen hegen. Und leben Sie wohl, liebes Fräulein Binchen, im einigen Tagen ſehen wir uns wieder. Ich will Sie hier ſchon verlaſſen, um der müßigen Neugier der Krum⸗ 0 bover keinen unnötigen Stoff zum Klatſch zu bieten. Behüt Angelegenheit verſenkt, daß ich tatſächlich Ihnen gegenüber Sie Gott!“ Innig drückte er Binchen die Hand, die in holder Ver⸗ wirrung ihm offen ins Auge blickte. Ein Strahl reiner Freude verklärte ſein Geſicht, als er ihr felſenfeſtes Vertrauen zu ihm ſah. Dem voraufgegangenen Friedlieb rief er ein kurzes Lebewohl zu, dann bog er in einen Seitenpfad ein, Binchen noch einmal mit der Hand zuwinkend.— Bald erreichten ſie das Städtchen und gingen über das holprige Pflaster ſofort zum Kronenwirt, der hüchſt erſtaunt Binchen empfing, Sie ſagte ihm, daß die Verhältniſſe auf Schloß Liechtenberg ihr nicht gepaßt hätten, und daß ſie ſozu⸗ l ſagen von dort entflohen fei. 0 bar macht. Die Tatſache allein, baz ber Zuzlehende bisher in dem abzutretenden Geblet anſäſſig war, begründet keine Ausnahme von dem Einſtellungsverbot. Ferner weiſt der Wohnungsverband Groß⸗VBerlin grundſätzlich nur ſolchen Perſonen eine Wohnung zu, die bereits die Erlaubnis haben, in Berlin zu arbeiten. Es kann alſo nicht bringend genug davor gewarnt werden, nach Berlin zu ziehen, ehe die Ar⸗ beitserlaubnis geſichert iſt. Täglich werden durch die Tätig⸗ keit der Prüfer des Pemobllmachungsausſchuſſes ſolche Aus⸗ wärtige wieder aus den Vetrleben entfernt und die Arbeit- geber zur Bestrafung gebracht. In erhöhtem Maße gilt dies für die aus dem Auslande, namentlich aus Kongreßpolen und Galizien zuwandernden Ausländer, die nur in beſonders dringenden Ausnahmefällen darauf rechnen können, zur Arbeit in Berliner Betrieben zugelaſſen zu werden. Ludendorſf⸗Speude. Wie wleberholt initgeteilt wurde, ſteht die Verfügung über dle Ludendorff⸗Spende allein ben amtlichen Stellen der Kriegsbeſchädigtenfürſorge zu. Trotz⸗ bem gehen noch ſehr vlele Unterſtützungsanträge unmittelbar an General Ludendorff. Da bieſer den Geſuchen nicht ſelbſt entſprechen kann, vielmehr genötigt iſt, ſte an bie Fürſorge⸗ ſtelle weiterzuleiten, wodurch notwendigerweiſe eine Ver⸗ zögerung eintritt, iſt den Geſuchſtellern dringend zu empfehlen, alle Anträge um Unterſtätzung aus der Ludenborff⸗Spende unmittelbar an die autlichen Stellen der Kriegs beſchädigten⸗ fürſorge(Janbrat, Magiſtrat) gu richten. Der ältefte deutſche Richter. Das 60 jährige Richter⸗ jubiläum felerte dieſer Tage der Geheime Juſtizrat Wede⸗ kind in Danzig. ſeit 30 Jahren Vorſttzender der dortigen Kammer für Handelsſachen. Mit ſaſt 82 Jahren iſt er ber älteſte preußiſche und wahrſchemlich auch der älteſte deutſche amtierende Richter. Der Jubilar iſt ein naher Verwandter des verſtorbenen Dichters Frank Wedekind. H bie ue Monden im Namen der Reichswehr. Dur le in Magdeburg erfolgte Verhaftung eines vielfach vorbeſtraften Menſchen namens Goerz, der ſich Roſenfeld nennt, iſt man einer über ganz Deutſchland verzweigten Ver⸗ brecherbande auf die Spur gekommen. Sie befaßte ſich in vielen Städten planmäßig damit, Zigarren und Zigaretten unter der Angabe, ſie handle un Auftrage des Kriegsmini⸗ ſteriums, zu erſchwindeln. Durch bas Geſtändnis des Ver⸗ Na find auch einige Angeſtellte des Kriegsminiſteriums elaſtet. Deutſche Poſtbeamte in Poſen. Die polniſche Ober⸗ poſtbirektion in Poſen gibt bekannt, daß Unterſchiede in der Beſoldung der deutſchen und polniſchen Poſtbeamten weder gemacht noch geplant ſeien. Jedoch können deutſche Poſt⸗ beamte, die der polniſchen Sprache mächtig find, zu Poſt⸗ ſekretären aufrücken. VBerhängnisvoller Bevölkerungswechſel. Nach Poſener Blättern ſind aus der Stadt Poſen im Laufe des letzten Jahres 27 000 Perſonen nach Deutſchland ausge⸗ wand ert, während aus Kongreßpolen und Galtzien 387 000 Perſonen zuzogen. Die Wohnungsnot in der Stadt iſt den infolgedeſſen ungeheuer. . Durch igsberg i. Pr., der Eine intereſſaute Schadenerſ Hungſt beenbigten Buchbruckerſtreik in R das Nichterſcheinen der dortigen bürgerlichen Zeitungen zur Folge hatte, wurden die ftändigen Mitarbeiter dieſer Zeitungen erheblich betroffen, ſo daß ſte einen fühlbaren Ausfall an Honorar erlitten. Dieſe Schriftſteller haben nun gegen bie am Streik beteiligten Buchdruckergehilfen gerichtlich Schadenerfatzanfprüche geltend gemacht. Der grundſätzlichen Bedeutung wegen will man den Prozeß in allen Inſtanzen durchführen. Keine neue Bahnſperre. Amtlich wird ans Berlin mitgetellt: Die Nachricht eines hieſtgen Korreſpondenzbureaus, wonach das Reichsverkehrsminiſterium elne neue Verkehrs⸗ ſperre zu verhängen beabſichtigt. entbehrt der Begründung. Der Frankfurter Heeres ⸗Lieferungsſkandal. Wegen betrügeriſcher Handlungen bei Heereslieferungen ſind bekannt⸗ lich der Inhaber einer Munitionsfabrik, Heidelberger, deſſen Bruder, ein Buchhalter der Firma, ein Regierungsbaumeiſter a. D. und ein Offlater ber nilitärtſchen Abnahmeſtelle ver⸗ haftet wurden. Zu ber Angelegenheit wird weiter gemeldet, daß bie Unterſuchung folge eines Prozeſſes eingeleitet wurde, ben ein Ingenieur ber Firma wegen Gewinnbeteili⸗ gung angeſtrengt hatte. Die Firma Heidelberger, die in Frankfurt a. M. in zwei Fabriken Zünder und Zünderteile herſtellt, ſoll während des Krieges 18 Millionen Mark ver⸗ dient haben. Sie ſoll minberwertiges Material geliefert haben, deſſen Abnahme verweigert wurde, ſie habe es aber fertig gebracht, dieſes ſpäter doch unterzubringen. Die Unter⸗ ſuchung erſtreckt ſich auch auf das Perſonal der Geſchoß⸗ ——— fabriken in Gpanbau. Siegburg und Sömmerda und werd noch lange Zeit in Anſpruch nehmen. Demonſtratlon infolge der Kohlennot. Die A.⸗G.„Weſer“ in Bremen hat ihren Betrieb wegen Kohlen⸗ mangels ſtillegen müſſen., wodurch von 6600 Arbeitern 6000 beſchäſtigungslos werden. Die Arbeiter forderten nun in einer Verſammlung auf dem Marktplatz, daß ihnen außer der Arbeitsloſenunterſtützung der volle Unterſchied zwiſchen dieſer Unterſtützung und ihren heutigen Einnahmen gezahlt werbe. Einer Kommiſſlon, die ins Rathaus entſanbt wurde, ſagte ber Bürgermetſter die Erfüllung bieſer Forderung zu. worauf ſich ber Zug ohne Gwiſchenfälle auflöſte. Uberſchwemmung in Vayern. Bei Tundorf hat das Donauhochwaſſer die Schutzdämme eingeriſſen und die um⸗ liegenden Dörfer überflutet. Die reichen Jagbreviere in den Donauniederungen find auf Jahre hinaus vernichtet, große Mengen Wilb ſinb weggeſchwemmt worden. Das Ackerland iſt verwüſtet. 8 Reheim find 75 Die Münſter i. 8. In ſchwarzen Pocken erkrankt. breiten. Budapeſt. . elf Perſonen an Seuche ſcheint ſich auszu⸗ Der wegen verſuchten Raubmordes vom Standgericht zum Tobe verurteilte Nitolaus Iſth ift zu lebens⸗ länglichem Zuchtbaus begnabigt worden. Serichtshalle. Aachen. Oier bat das franzöſiſche Kriegsgericht den franzöſiſchen Soldaten Emile Corbet, der am Abend des 21. v. Mte. den 28 Jahre alten Metallarbeiter Johann Köppen durch einen Gewehrſchuß tötete. au zehn Jabrer. Zwangsarbeit verurteilt. „ Krefeld. Wegen Unterſchlagung von Lebensmitteln und Zigarettenbanderolen verurteilte die hieſige Straftammer den Buchhalter Rüſchkens zu 18 Monaten Gefängnis und 15 600 Mark Gelbſtraſe. Vermilchtes. Der Austauſch der Natiſikationsurkunden und die Unterzeichnung des Schlußprotokolls wird im Pariſer Miniſterrum des Auswärtigen ſlattfinden, in demſelben Saal. in bem un Jahre 1856 die Unterzeichnung des Parlſer Friedens ſtattfand, der dem Krimkrieg ein Ende machte. Zunächſt wirb die Unterzeichnung des Protokolls vom 1. November erfolgen. Dann wird das Antwort⸗ ſchrelben des Oberſten Rates Überreicht, das jetzt feſtgelegt worben iſt, und den Umfang des abzuliefernden Materials von 400 000 Tonnen auf insgeſamt 275 000 Tonnen, von denen 192 000 Tonnen ſofort geliefert werden müſſen, herab⸗ ſetzt. Zum Schluß wird die Zeremonie des Austauſches der Ratifikationen durch die 14 verbündeten Staaten, die den Verſailler Vertrag unterſchrieben und ratifiztert haben, ſtattftnden. Frankreich wird bei der Zeremonie durch Dutaſta ober Jules Tambon vertreten werden. Die Pariſer Blätter berichten, gleich nach dem Inkrafttreten des Friedens werde der franzöſiſche Geſchäftsträger de Marcilly nach Berlin abreiſen und Legationsrat v. Lersner werde als erſter Geſchäftsträger ber Deutſchen Mepublik in Frankreich in das Botſchaftsgebäude in ber Rue be Lille üderſtedeln. Der ſchalkhafte 8i Hung Tſchang. Von dem vor mehreren Jahren verſtorbenen chineſiſchen Staatsmann Li Hung Tſchang,. den man einſt den„chineſtſchen Bismarck“ nannte, erzählt Freiherr v. Eckhardtſtein in ſeinen dieſer Tage erſchienenen„Lebenserinnerungen“ folgende heitere Geſchichte: Als der große Chinamann 1896 auf ſeiner Europareiſe(die ihn auch zu dem„deutſchen Bismarck“ führte) auf einem Landſitz in der Nähe von London mit einem großen Gartenfeſt gefeiert wurde, bat ihn die Dame des Hauſes beim Abſchied, ſeinen Namen in das Fremden⸗ buch einzutragen und, wenn möglich, ein Motto dazu zu ſchreiben. Li Hung Tſchang ließ durch ſeinen Dolmetſcher bie Dame fragen, was man unter einem Motto verſtehe. „So etwas wie bie auf der erſten Seite des Fremdenbuches ſtehenden Worte:„Klug in Pfennigen, töricht in Pfunden“, erwiderte die Dame. Als der Dolmetſcher ihm dies über⸗ ſezte, ſagte der Chineſe:„Ob, ſo ein ähnliches Motto haben wir ja auch in Ching.“ Sprach's, ſetzte ſich hin und kritzelte in chineſiſchen Schriftzeichen einen Satz in das Fremdenbuch. Als ein paar Tage ſpäter ein engliſcher Diplomat, der die chineſiſche Sprache in Wort und Schrift beherrſchte, auf dem Landſitz als Gaſt weilte und das Fremdenbuch ſah, ſtellte er feſt. daß Li Hung Tſchang in das Buch geſchrieben hatte: „Es iſt nicht klug, früh ſchlafen zu gehen, um das Licht zu ſparen, wenn das Reſultat Zwillinge ſind!“ nοα. AD a „Deshalb möchte ich“, ſchloß ſte,„bier ſir einige Tage eln abgelegenes Stübchen haben, wo ich folange mich aufhalten kann, bis meine Verwandten mir Nachricht gegeben daben.“ Der dicke Kronenwirt nickte mit dem Nopfſ. „Ich habe es mir gleich gedacht. daß Sie nicht lange oben bleiben würden, Fräuleinchen. Sie paſſen dort nicht hin. Denn was man von dem Herrn Wolny für Dinge erzählt, ſoll man kaum für möglich halten. Das Schloß muß ja die veinſte Laſterhöhle ſein. Und Sie in dem Hauſe eines ſolchen ſchlechten Menſchen— es tat mir ordentlich leid um Sie. Und dann— ſehen Sie, Fräuleinchen, man ſoll nicht aber⸗ gläubiſch ſein, aber es iſt nun einmal ſo, als der Wagen ge⸗ brochen iſt, mit dem der lahme Peter Sie hinauffahren ſollte, da wußte ich gleich, was kommen würde. Und es iſt ja auch ſo gekommen. Wie lange waren Ste oben? Ich glaube, kaum drei Wochen. Ja, ja, es gibt doch Vor⸗ bedeutungen! Und nun ein Stübchen. Das ſollen Sie baben, eine Stube ſogar, ſchön und licht, wo Sie kein Menſch ſtört, und ſollte einer vom Schloß berkommen und nach Ihnen fragen, den werfe ich ſelbſt die Treppe hinunter, und wenn es der ſaubere Herr Wolny ſelbſt wäre. Bleiben Sie alſo ruhig und unbeſorgt hier, ſo lange es Ihnen gefällt. Heute kommen Sie aber zur rechten Zeit, um ein ordentliches Mittageſſen noch bekommen zu können. Alles wird gut be⸗ ſorgt werden.“ Damit entfernte ſich der wackere Kronenwirt. Binchen verabſchiedete ſich berzlich von dem alten Friedlieb, trug ihm Grüße an ſeinen Sohn auf und fügte hinzu:„grüßen Sie mir auch die Schutzhütte, die mir wirklich einen guten Schutz ge⸗ währt hat.“——— Ungeheuer war die Aufregung im der ganzen Gegend, als bekannt wurde, daß die Staatsanwaltſchaft gegen den Schloß⸗ und Gutsbefitzer Otto Woluy ſowie gegen den Notar Flebbe Anklage erhob wegen UArkunden⸗ beziehungsweiſe Teſtaments⸗ fälſchung. Als der Tag der Verhandlung, der ungewöhnlich schnell anberaumt wurde, berankam, drängten ſich die neu⸗ gterigen Zuhörer in ſolcher Menge zu dem Senſationsprozeß⸗ daß nicht alle zugelaſſen werden konnten. Im gerdtumigen Berhandlungsſaal ſaß Balthaſar Dittert, vßllig verändert, Haupthaar und Bart geſtutzt, in mordernem Anzug, neben dem Staatsanwalt. Auf der„Armenſünderbank“ mußten gegen ihren Willen Wolnd und Flebbe Platz nehmen. Auf dem ſchwarz behangenen, mit einem Kruzifix gezierten Nichtertiſch lag das Teſtament. Nachdem die Formalitäten betreffs der Feſtſtellung der Perſonalien erledigt waren, erhob ſich der Staatsanwalt. Er verlaß kurz und in knappen Worten die Anklage auf Teſtaments⸗ fälſchung mit folgender Begründung:„Der Wortlaut des echten, unverfälſchten Teſtaments war der: Ich vermache Schloß und Gut Liechtenberg meinem Neffen Balthaſar Dittert, den Reſt meinen Neſſen Otto Wolny. Dieſe De⸗ ſtimmung iſt, unter kluger Berückſichtigung der Sonderlichkeiden der Erblaſſerin, welche hin und wieder einen underkennboem Zug zur Ironie zeigte, obwohl ich damit in keiner Weiſe dem durchaus ehrenfeſten Charakter der Verſtorbenen etwas nach⸗ ſagen will,— dieſe Beſtimmung iſt, behaupte ich, durch nech⸗ trägliche Hinzuflgung des Wortes„Alt“ gefälſcht und in das Gegenteil verkehrt worden. Dieſom Vetrug kam der Umſtand zu ſtatten, daß die bekannte Ruine Alt⸗Lichtenberg tatſächlich noch amtlich als„Gut“ geführt wird, obgleich nur ein kleines Stäckchen Wald noch zu ihr gobört, wie amtlich feſtgeſtellt wurde. Dieſe Teſtamentsfälſchung kann einzig und allein von den beiden Angeklagten gemeinſchaftlich oder von einen von ihnen ins Werk geſetzt ſein. Ein Dritter kommt durchaus nicht in Betracht. Notar Flebbe war der, welcher das Teſla⸗ ment nie devſchrieb, beurkundete, aufbewahrte und auch vad ⸗ ſtreckte. Ich ſtelle daher an den Notar Flebbe die Frage, 88 er ſich ſchuldig bekennt oder ſonſt Mitteilung machen will. wen die Fälſchung entſtanden ist.“ Der Geſvagte erllävte kurz, er ſei ſich keiner Fälſchang bewußt, das Deſtament ſei wörtlich ſo, wie es vorliege, un Original abgefaßt.„Gurkſetung folgt * 1