Sarg 80 0 eee Die untefzeichneten Vereine haben unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse wie anderenorts beschlossen, die Honorare in der Privatpraxis durch eine entsprechende Erhöhung der dauernd zuneh- menden Teuerung teilweise anzupassen. Die Einzelsätze sind durch Aushang in den Arzt- lichen Warteräumen bekanntgegeben Der ärztliche Kreisverein Bensbeim-HMepponneim. Der ätrtliche Bezirksverein Weinheim. cee 8 0 8 Geſang⸗Verein„Sängerbund“ — eee eee Am Sonntag, den 25. d. Mts., nachmittags 1 Uhr findet die dies— jährige ordentliche Seneral- Versammlung im Lokal zur„Germania“ ſtatt Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt vollzähliges Erſcheinen aller aktiven und paſſiven Mitglieder dringend erforderlich. Der Vorſtand. Engel-Lichtspiele — Viernheim. Programm für aun Samſtag und Sonntag. Bist Du's lachendes Gluck? Künſtlerroman in 5 Akten. In der Hauptrolle Franz Lehar, Elga Beck. U 1 2 Sb'n keiner Schwerenöter Pikantes Luſtſpiel in 2 Akten. Achtung! Montag: Achtung! Stuart Webbs= Stier von Sald an ha 24. Abenteuer. „Stürme des Lebens“ Ergreifendes Drama in 4 Akten von Fr. Hofer Außerdem an allen 3 Tagen perſönliches Auftreten des Herrn Willy Dietrich. „ber musikalische Cloun Samstag und Montag ab 7 Uhr N Ende Sonntag ab 6 Uhr geg. l! Uhr Freikarten ſowie Dauerkarten haben Sonntags Montag, 26. Jannar 1020, abends 8 Uhr im Saale des„Fürſten Alexander“ Heffentl. Volks⸗Verſammlung. Thema: Die allgemeine politiſche Lage und die Zukunft der heſſiſchen Volksſchule. Redner: Do. Strecker, Präsident des Landesamts für das Bildungswesen, Darmstadt. Freie Ausſprache! Anhänger aller Parteien, erſcheint in Maſſen! Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Ortsgruppe D. D. P. Goziald. Partei Viernheim. Sonntag, den 25. Januar, vormittags 10 Uhr findet im Lokal zum Deutſchen Michel eine Mitglieder- Versammlung ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Um vollzähliges Erſcheinen wird erſucht. Der Vorſtand. Arbeiter⸗Turn⸗ u. Gportverein. Sonntag, den 25. Januar, vormittags 10 Ahr im Gaſthaus zum deutſchen Michel Mitglieder- Versammlung wozu das Erſcheinen aller Mitglieder dringend erforderlich iſt. Der Vorſtand. Turugenoſſenſchaft Viernheim. Mitglied des Arbeiterturnbundes. Sonntag, den 25. Januar 1920 nachmittags 2 Uhr findet im Vereinslokal! [Gaſthaus zum gold. Harpfen unſere diesjährige General⸗Verſammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Jahresbericht, 2. Kaſſen⸗ und Rechenſchaftsbericht, 3. Entlaſtung und Wahl des Geſamtvorſtandes, 4. Verſchiedenes. Hierzu werden alle aktiven, paſſiven und Ehrenmit⸗ glieder freundlichſt eingeladen und pünktliches Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Für die deutsche industrie: i e Mark in Silber. 3.90 Merk 1 Mark in Silber. 7.80 Mark 15. 2 Mark in Süber 15.60 Mark N 0 1 Gramm Platin. 150.00 Mark N 10 Mark in Gold. 125.50 Mark 20 Mark in Gold. 250.00 Mark D gBei höheren Angebote zahle um recht zahlreiches und Oldentiche General-Versammiung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. keine Gültigkeit. 2 2 E Knaben und Mädchen, Herren und Damen, Gewerbetreibende, 8 erhalten eine lichen kaufmännischen Fächern bei 9 0 e eee 2 1 strengem Einzel-Untar right 118 5 in Tages- und Ahenü- Kursen(Eintritt läglich). Aeeresentlassene etc. O 6, Gegründet 1887. Privat-Handelsschule Ch. Danner, gan. nt Manbein ö — Mie Absolventen sind qui plaziert. d l N s We e ee Der Vorſtand. gebeten. sz k he Ausbildung Versicherungs- Leitschuften guten Verdienſt geſucht. O 6, bald melden. T eee eee verl Alexanderſtr. U. S. P. Mernheim. Sonntag, den 25. Januar vormittags 10 Ahr ſindet im Gaſthaus z. Deutſchen Adler(Herberge) unſere Es wird um pünktliches Erſcheinen aller Genoſſen zum Austragen von ich 10 Pig, mehr. Frau Mantel Mannheim 0 5, 2. Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. n Sonntag, den 25. Januar 1920 „ Verbandswettſpiele 0 unſerer 2. Mannſchaft und 1, Jugend Mannſchaft. 2. Mannſchaft gegen 2 Mannſchaft der Fußballgeſellſchaft 1914 Waldhaf in Waldhof. ö ſelben wird noch im Lokal gegeben. 1. Jugend gegen Reinau in Viernheim vormittags 10 Uhr. Spielerverſammlung der belden Mannſchaften. Der Spielausſchuß N non-Tpeate (Kinematograph) (m Saale des Gasthauses zur Gambrinushalle) Programm: für Sonntag, den 25. Januar 1920: Drama: J. Wenn die Glocken läuten. 2. In der Wüste. Wild- West: 3. Des Cheriffs Entscheidung. 4. Wie Du mir so ich Dir. 5. Granada. 6. Vaters Hochzeitshut. 7. Lokomotivführer Zigodo. 8. Müllers Fest. Kinder- Vorstellnng von 3 bis 5 Uhr. Von 5—8 Uhr für Erwachsene. Es ladet höflichst ein Die Direktion Faſt neuer Aepfel, geeignete Perſon g gen Bewerber wollen ſich als Johann Mandel 19. ö Leiter-Wagen zu 80 u. 85 Pfg. per Pfund mofieblt 5 Mamciel, Holzſtraße 4. billig abzugeben ſagt die Exped. d. Bl. Große ö 1 ce 1 o ante eingetroffen. zu verkaufen Chr. Adler 1. Sonntag, FVolhs- hersam Thema: Die politiſche und wir grosse öffentliche den 25. Janunar 1920, nachmittags 3 Uhr im Gaſthaus zum Ochſen 25 1 112 8 schaftliche Lage des arbeitenden Foltes Abfahrt dere bekannßß Heute Abend Punkt 8 Ahr im Lokal zum Stern Um vollzähliges Erſcheinen bitteſßz Herken⸗Ueber ziehe Von weiß eck eee 0 Einige Lgastepformag und eine Waekelpressih Waldſtraße 38 FEE!. Redner: Genosse Dr. Greiner, Darmstadt. Ruf, werktztiges Volk, Männer u. Frauen, in Freie Diskuſſion! WI Freie Diskuſſion! der Unabhängi ziald. iitei Viernhein.. Massen in diese Versammlung flär die betreffende Zelt zur Folge. lich darauf aufmerkſam, daß dle feiain en Arbelter dee Chem. 1 1— r Elmer Erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. [Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Geſchüfts ⸗ Anzeiger * e eee nn Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Autsblatt der Beürgermeiſterei Viernheim Euthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viern Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tariſ Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. * 5 9 Verein- Anzeiger fürger⸗ heims und Umgebung. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit ⸗ Zelle“ Pfg., auswärtige. Pfg. Reclamen im Textteil Pfg. auswärts„% Tererungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhald drei Monaten. N 11 Feruſprecher Rr. 217 DSB——— Amt Viernheim. Dienstag, den 27. Januar 1920 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. Amtlicher Teil. Betr.: Verſorgung der Säuglinge mit Reis. Mittwoch, den 28. ds. Mis. wird bei dem Spe⸗ zereihändler Nik. Weidner 6. Götheſtraße an die Säuglinge unter 1 Jahre 1 Pfund Reis zum Preiſe von 4.05 Mark ausgegeben. Betr.: Verſorgung der Säuglinge mit Zucker. Der Säuglingszucker für die Kinder unter 1 Jahre gelangt am Mittwoch, den 28. ds. Mts. bei dem Obmann Nikolaus Werle, Hügelſtraße, zur Ausgabe. Auf den Kopf entfallen 2¼ Pfund. Betr.: Verſorgung der Kranken mit Eier. Am Mittwoch, den 28. ds. Mts. werden an diejenigen Kranken, welche vom Kreisamt Eier genehmigt erhlelten je vier Eier verteilt. Preis 47 Pfg. pro Stück. Die Ausgabe erfolgt bei Werle Ww., Mannheimerſtraße. Gültig ſind die Marken Nr. 15 und 16. Betr.: Provbinzialtagswahl. Wir machen die Wahlberechtigten unſerer Gemeinde ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die Wahlvorſchläge im Rathauſe ausgehängt und am Wahltage in den Wahllokalen offengelegt ſind. Betr.: Pferdeablieferung an den Feindesbund; hier Pferde⸗ muſterung. Auf die Bekanntmachung obigen Betreffs des Kreis⸗ amts Heppenheim vom 21. Januar 1920 im Verordnungs⸗ und Anzeigeblatt Nr. 14 für den Kreis Heppenheim werben die Pferdebeſitzer aufmerkſam gemacht. Die Pferdemuſterung findet in unſerer Gemeinde am 30. Januar 1920 ſtatt. Betr: Prvvinzlaltagswahl. Am Sonntag, den 1. Februar 1920 vormittags 10 bis Abends 8 Uhr finden die Wahlen zum Provinzialtag der Provinz Starkenburg ſtatt. Es ſind 50 Provinzialtagsmitglieder zu wählen, deren Namen nur in den zugelaſſenen Wahlvorſchlägen enthalten ſein dürfen. Wahlberechtigt ſind alle, die das 20. Lebensjahr zurückgelegt haben und in den Wählerliſten eingetragen ſind. Für die Wahl ſind vier Wahlbezirke ganz in derſel⸗ ben Welſe wie bei den ſeitherigen Wahlen, gebildet. Die Wahllokale im Rathaus und in den Schulhäuſern bleiben beſtehen. Alle Stimmberechtigten werden eingeladen, zu der oben bezeichneten Zeit ſich perſönlich einzufinden und ihre Stimme abzugeben. Die für die einzelnen Abſtimmungsbezirke gebildeten Wahlvorſtände und Wahllokale heißen: Abſtimmungsbezirk 1. Bürgermeiſter Lamberth, Wahlvorſteher; Gemeinderat Brechtel, Stellvertreter. Wahl⸗ lokal: Sitzungsſaal des Rathauſes. Abſtimmungsbezirk 2. Beigeordneter Wunder, Wahlvorſteher; Gemeinderat Lammer, Stellvertreter. Wahl⸗ lokal; Verſteigerungsſaal des Rathauſes. Aſtimmungsbezirk 3. Gemeinderat Zöller, Wahl⸗ vorſteher; Gemeinderat Gutperle, Stellvertreter. Wahllokal: Götheſchule. Abſtimmungsbezirk 4. Gemeinderat Schneider, Wahlvorſteher; Gemeinderat J. Mandel, Stellvertreter. der Spezereihandlung Philipp Wahllokal: Götheſchule, ſeither Schillerſchule. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge; hier Froſt⸗, Regen⸗ u. Schneetage. Im November und Dezember 1919 waren verſchledene Bau⸗ und Erdarbelter durch ungünſtige Witterungs⸗ verhältniſſe zur vorübergehenden Einſtellung der Arbelt gezwungen. Soweit dieſelben ſich ſeiner Zeit ord⸗ nungsmäßig bei uns zur Kontrolle meldeten, kann ihnen nach Prüfung der vorhanden geweſenen Umſtände d'e Er⸗ werbsloſigkeit als Kriegsfolge anzuſehen war, die Erwerbs— loſenunterſtützung gewährt werden.“ Die in Betracht kom⸗ menden Perſonen wollen ſich daher zur Regelung ihrer dies⸗ bezüglichen Angelegenheiten am nächſten Mittwoch, den 28. Januar 1920 nachmittags zwiſchen 2 und 6 Uhr bei uns, Zimmer 24 melden und, wenn nicht ſchon geſchehen, entſprechende Beſcheini⸗ gungen ihres Arbeitgebers vorlegen. Betr: Erwerboloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 26. bis einſchlleßlich 31. Januar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezleher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Qulitungskaxte(eptl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verlust der Unterſtützung he. machen ausdrück⸗ Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ Alle Mel⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. L bis Z ei ſchließlich am Mittwoch, 28. Jan., vorm. zwiſchen 10 u 11 Uhr A bis K ein chließlich am Donnerstag, 29. Jan. vorm. zwiſchen 9 u. 10 Ahr Am Freitag, den 30. Jauuar 1920 vor⸗ mittags von 9—11 Ahr haben ſich zwecks Anwei⸗ ſung der Zahlung nur diejenigen Unterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ loſenunterſtützung von der Gemeinde kaſſe erhalten. L bis Z einſchließlich 31. Jau., vorm. zwiſchen 9 u. 10 Ahr Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. am Feu e Hef das baterlans fiber 8e Partell Hilf geutſches Land erhalten! Gib Deine Gren Spende für die Volksabſtimmungen auf Peſtſcheckkonto Berlin 73776 oder auf Deine Bank! Deutſcher Achutzbund, Berlin Rwe Gemeindekaſſe. Das 3. und 4. Ziel Gemeindeſteuer für 1919 wird hiermiet gemahnt und wiederholt darauf aufmerkſam ge— macht, daß Mahnzettel nicht mehr ausgegeben werden.— Nach Ablauf von 10 Tagen erfolgt Pfändung. Zahlungsaufforderung für Steuern und dergl. auch für Staatsſteuern und andere ſtaatliche Gefälle muß für die Folge unterbleiben, da ſonſt der Andrang in den letzten Tagen der Erhebungsmonate zu ſtark wird. In 2 Monaten werden ungefähr 25 Zahltage abge⸗ halten, an denen Steuern bezahlt werden können und ſollen und es wird aber auch dringend um beſſere Verteilung der Steuer⸗Zahlungen gebeten. Gleichzeitig wird an Abholung der Receßholzabfuhr— ſcheine erinnert und nochmals bekannt gegeben, daß die Gefahr vom 1. Abgabetag an auf den Bezugs⸗ berechtigten Empfänger übergeht und nach Mittei⸗ lung der Forſtbehörde iſt die Gefahr beim Verzuge der Heim— fuhr des Holzes zur Zeit ſehr groß. Jöſt. Viernheim, den 26. Januar 1920. Waldſtreu⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 28. Januar 1920, Vorm. 9 Uhr wird die Waldſtreu aus dem zum Abtrieb kommenden Beſtand Diſtrikt Stochfeld Abt. 5(Kleeſtück) an Ort und Stelle in 34 Loſen verſteigert. Oberförſterei Vieruheim. Lolale Nach richten. 8 Vereinsnachrichten. Die Generalverſammlung der Turngenoſſenſchaft im Lokal zum goldenen Karpfen war gut beſucht. Aus dem Geſchäftsbericht war zu vernehmen daß 19 Mitglleder den Heldentod geſtorben find, 7 Mit⸗ 1 glieder ſchmachten noch in Gefangenſchaft und 65 Mitglieder ſind im Jahre 1919 in den Verein aufgenommen worden. Der Kaſſenbericht konnte als ſehr gut bezeichnet werden. Auf Wunſch der Generalverſammlung wurde einem in Not befindlichen alten guten Mitglied(Kriegsinvalide) 150 Mk. 1019 8 Aus 590 Wahl des Geſamtvorſtandes wurden olgende Herren gewählt: Philipp Helfrich, 1. Vorſitzender; Adam Beckenbach, 2. Vorſitzender; Wi Effler, e Nit. Beckenbach, Schriftführer; Heinrich Schmitt, 1. Turn⸗ wart; Georg Kiß, 2. Turnwart, Mich Fettel, Mich. Herbert Cornelius Mandel, Jak. Schmitt, Math. Hönig als Belſttzer und Jak. Buſalt wurde als Zeugwart, Konrad Hanf und Peter Kiß als Vorturner gewählt. Im Punkt Verſchiedenes wurde beſchloſſen das Fauſtballſpiel einzuführen. Als Leiter der Fauſtballabteilung wurde das Vorſtandsmitglied Cor⸗ nelius Mandel gewählt. Auch wurde beſchloſſen, am Faſt⸗ nachtſonntag im Lokal zum goldenen Karpfen einen Kappen⸗ abend abzuhalten. ( Radfahrerverein„Eintracht“ Viernheim. Der Radfahrerverein„Eintracht“ veranſtaltet am nächſten Sonntag, den 1. Februar abends 8 Uhr im Gaſthaus zum Kaiſerhof ein Konzert verbunden mit Ball und Reigenfahren. Der betr. Abend wird ein recht genußreicher werden, zumal der Geſangverein Sängerbund ſeine gütigſte Mitwirkung zu⸗ geſagt hat und die Muſik durch ein erſtklaſſiges Bandonlum⸗ Trio ausgeführt wird. 5 Gottesdieuft-OSrdunng In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr 3. S.⸗A. für Barb. Helbig geb. Falter⸗ mann. ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Gg. Nik. Ehrhardt. Donnerstag: 7 Uhr beſt. J.⸗G. für Agnes Kühlwein, Sohn Franz und Angehörige, 8 Uhr beſt. E.-A. für Marg. Weidner geb. Nim⸗ melsbacher und Philipp Meſſner und Anverwandte. Freitag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Valentin Hofmann, beide Ehefrauen Magd. geb. Brechtel und Joſepha geb. Hoock, Tochter Kath. und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Lahres, beide Ehe⸗ frauen Eliſabeth geb. Bugert und Marg. geb. Kempf Tochter Maria und Angehörige. 1 65 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Marg. Kempf geb. Burkert. Samstag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für 1 Krieger Nik. Gutperle, Schweſter Kath. geehl, Nendſa und Angehörige. ½8 Uhr Requiem für die Verſtorbenen des Jahr⸗ ganges 1859. f Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don⸗ U nerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: Uhr geſt. S.⸗A. für ledig 7 Kath. Illert, Eltern Peter Illert und Kath. geb. Knapp. Ein ſtarkes Eiuleg⸗Schwein zu verkaufen Waſſerſtraße 35. Ausgekümmte Frauen⸗Haare werden zu höchſten Preiſen angekauft. Ebenſo werden alle Huar⸗Arbeiten gut und billig ausgeführt. Zerbrochene Haarſpangen ſchnell und billigſt repartert. Heinrich Tann, Friseur. 99 L L 93 2 3 5 werden Faſt neuer Herren⸗Ueberzieher billig abzugeben. Von wem Grosser erwächſt Jedem, der nicht ſein Gold- und Silber- Geld an Frau Mantel verkauft. 10 Mark 1 Gold Verlust (ſch zahle fün: F Mark in Silber 4.50 Mik. 9.—„ 18.— 150.— Wilk. 300. Wiss 1——— ͤͤ—„—„ 3— ſagt die Exped. d. Bl 2. 20 5 N Fu Mantel, Mannheim 0 5,2 Blutige Vorgänge vor Kampf zwifchen Sicherheits wehr und Demonſtranten. nach Beginn der Sitzung der Nationalverſammlung e die Menge das Gebäude zu ſtürmen. Amtlich wird hierüber folgendes gemeldet: Berlin, 13. Januar. Gegen ½4 Uhr verſuchte vie vor dem Reichstagsgebände befindliche Menge in das Gebäude einzudringen. Die Sicherheitswehr pflanzte darauf das Seitengewehr auf und ver⸗ ſuchte. die Menge zu zerſtreuen. Da dies aber nicht gelang, machte ſie von der Waſſe Gebrauch. Es entſtand eine lebhafte Schießerei vor dem Eingang an der Simſonſtraßße. Auf dem dort vor dem Meichstags⸗ gebäude befindlichen Raſenplatz liegt eine große Zahl von Toten und Verwundeten. Über die ſonſtigen Vorgänge und die anſchließende, bald wieder unterbrochene Sitzung wird uns berichtet: Gemäß der Parole der Unabhängigen kam es anläßlich der Wiedereröffnung der Nationalverſammlung zu einem teilweiſen Generalſtreik in Berlin, dem die Mehrheits⸗ ſozialiſten allerdings keine Folge leiſteten. Das Ziel der Demonſtranten war das Reichstagsgebäude und die Abſicht, einen unerlaubten Druck auf die geſetzgebende K örperſchaft auszuüben, die zurzeit das Betriebsrätegeſetz in zweiter Leſung berät. Tauſende und aber Tauſende umlagerten das Reichstagsgebäude. Der Zuſtrom war namentlich die Sorge getragen, Die Überwachung der ſehr ſtreng gehandhabt. man hatte nur dafür gänge freiblieben. trittskarten wurde Ein⸗ Im Innern des Gebäudes waren Hunderte von Sicherheitswehr⸗ ſoldaten und eine ganze Anzahl Maſchinengewehre unter⸗ gebracht. Einige Kraftwagen, auf denen ſich Mitglieder der Sicherheitswehr befanden, hielten vor einigen Eingängen des Gebäudes. Im Innern des Sitzungsſaales war von den außergewöhnlichen Umſtänden, die draußen vor dem Gebäude ſo deutlich in die Erſcheinung traten, nichts zu merken. Die Tribünen waren verhältnismäßig ſchwach beſetzt. Augen⸗ ſcheinlich eine Folge der ſtrengen Kontrolle. * Kurz nach 3¼ Uhr eröffnete Präſident Fehrenbach die Sitzung. Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen erhielt das Wort der Abg. Geyer(Unabhängiger) zur Geſchäftsordnung. Der Redner legte nachdrück ichſt Verwahrung ein, daß im Gebäude Sicherheitsſoldaten und Maſchinengewehre unter⸗ gebracht ſeſen. Er ſagte, das ſpräche allen demoktatiſchen Anſchauungen Hohn und ſtebe im ſchärfſten Widexſwuch zu der Aufſchrift des Gebäudes„Dem deutſchen Volke“. Der Abg. fragte, ob dieſe Vorkehrungen im Einverſtändnis mit dem Präſidenten des Hauſes getroffen ſeien und verlangte die ſofortige Zurückziehung der Soldaten und Maſchinen⸗ gewehre, da dieſe Anſtalten vollkommen überflüſſig ſeien. Der Prä⸗ ſident erwiderte, daß ihm, als er heute mittag in Bex in ein⸗ getroſſen ſel. der Bureaudirektor Mitteilung gemacht habe von den Maßregeln, die von der Regſerung zum Schutze der Nationalverſammluug für erforderlich gehalten wurden. Darauf habe er. der Präſident, ſeine Zu⸗ ſtimmung zu der Unterbrinaung der Sicherbeitswehr und der Maſchinengewehre gegeben. Der Abg. Henke(lUin⸗ abhängiger) erhob darauf abermals Widerspruch gegen die e Maßnahmen und verlangte gleichfalls, daß dieſe ſofort auf⸗ eboben würden. Der Präſibeni berief ſich darauf, das die egierung dieſe Maßregeln für notwendig hielte, und als der Abg Henke fragte:„Gegen wen ſollen die Ma chinen⸗ gewebre gebraucht werden“, wurde i m von der J echten aus gerufen:„Gegen Sie“. Der Präſide nt er piderte, daß es bel den getroffenen Maßnahmen bleibe, und damit war dieſe Angelegenheit erledigt. Es wurde dann in den einzigen Gegenſtand der Tagesordnung, die zweite Le ſung des Betriebsrätegeſetzes eingetreten. Tote und Verwundete, furchtbare Tumulte. Das Wort erhielt der Berichterſtatter, der Abg. Schneider⸗ Sachſen(Soz.). Er ſprach ruhig und fachlich. Währenddeſſen verbreitete ſich im Hauſe die Nachricht, daß draußen, und zwar vor Portal II, Schüſſe gefallen ſeien, und daß es Tote und Verwundete gegeben habe. Inzwiſchen ſetzte der Abg. Schneider⸗Sachſen ſeinen Bericht laſſen. N g leateſten Bemerkungen gewechſelt, und ſchließflich wurde der mit Rückſicht auf die Erregung, Mehr als 30 Tote und 40 Verwundete. fort. Plötzlich ſiel ihm die Abg. Fran Ztetz(u. Soz.) mit gellender Stimme ins Wort: Er ſolle ſich ſchämen uſw. Einige andere Mitglieder der Fraktion der Unabhängioen vereinigten ſich mit Frau Zietz, um den Redner zu unter⸗ brechen. Gleichzeitig erſchollen von den Zuſchauertribünen und bald darauf auch von den Preſſetribünen Rufe wie: „Pful, draußen ſchieſſen ſie!“ uſw. Es eutſtand ein furcht⸗ barer Lärm. Die Abgeordneten riefen ſich gegenſeitig Bemerkungen zu. Mitelieder anderer Parteien begaben ſich zu den Un⸗ abhängigen und redeten auf ſie ein. Den Tribünen wurde von unten herauf zugerufen, daß ſie Ruhe zu halten hätten und der Präſident bemühte ſich, die Glocke schwingend, dem Riduer Gelegenheit zu ſchaffen, ſeinen Bericht fort⸗ zuſezen. Alles war aber umſonſt. Der Präſident ſtrengte ſeine Stimme nach Kräften an. vermochte aber nicht, ſich geltend zu machen. Von den Tribünen herab wurde weiter gerufen: Pful, Unerhört! uſw. Unterbrechung der Sitzung. Andere Tribünenbeſucher bemühten ſich, die Ruheſtörer zum Schweigen zu bringen oder aus dem Hauſe weiſen zu Aber auch das war umſonſt. Es wurden die er⸗ Lurm ſo groß, daß der Präſident ſeinen Platz und den Saal verließ. Damit war die Sitzung unterbrochen. In erregten Gruppen blieben die Abgeordneten im Saale und erörterten die Vorgänge. Linden entlang ungeheuer geweſen und war von ſeiten der Polizei oder Sich erheitswehr nicht gehindert worden. Man hatte die Menge dicht an das Gebäude herangelaſſen und daß die Ein⸗ Nach Verlauf von ungefähr einer Viertelſtunde erſchlen Präldent Fehrenbach wieder und eröffnete die Sitzung von neuem. Vorher gab er ſeinem tiefſten Bedauern über die Zuſammenſtöſſe Ausdruck. Dann ermahnte er die Verſammlung, nunmehr vor dem Inlande und dem Auslande ein gutes Beiſpiel zu geben, dadurch, daß nun in Ruhe weiter verhandelt werden könne. Der Abg. Henke(U. Soz.) erhielt darguf das Wort zur Geſchäftsordnung und beantragte, die Sitzung aufzuheben in die man dadurch verſetzt worden ſei, und die ein ruhiges Verhandeln unmöglich mache. Der Abg. Geyer(Ul. Soz.) unterſtützte dieſes Verlangen. Geſchäftsordnungswäßig muß ein derartiger Antrag auf Ver⸗ ſagung von 30 Mitgliedern unterſtützt werden. Als der Präſident dies mitteilte, erhoben ſich nur die Unabhängigen. Darob brach bei den Unabhängigen abermals ein furchtbarer Lärm los. Die ſchrille Stimme der Frau Zietz übertönte die dunkleren Stimmen ihrer Fraktionsgenoſſen. Gleich eitig ſingen verſchiedene Beſucher der Tribünen. die ſich augen⸗ ſcheinlich zu dem Zwecke eingefunden hatten, um die unab⸗ hängigen Mitglieder der Nalionalverſammlung zu unter⸗ ſtützen, wiederum an, laute Rufe auszuſtoßen.„Pfui“,„Roh⸗ heit“ und deraleichen Ausdrücke wurden der Mehrheit, die den Antrag der Unabhängigen nicht unterſtützten, zugerufen. Der Abg. Geyer ging darauf zu dem Präſidenten und er⸗ ſuchte ihn in pripater Unterredung, doch dem Verlangen, die Sitzung aufzuheben zu entſprechen. Dieſe Ausſprache wurde aber bald pöllig übertönt durch den Lärm, den die Fraktion der Unabhängigen welter veranſtaltete Der Präſident rief besonders drei der Lärmmacher, die Abgg, Düwell. Geyer und Lau'ant wiederholt zur Ordnung. und als auch das nichts fruchtete, unterſagte der Präſident den drei Abgeordneten den Zulrit zu der nachſten Sitzung. Inzwiſchen ging der Lärm immer weiter, ſodaß die Una hängigen auf dieſe Weiſe ihren Willen durchſetzten. Es trat die vorläufige Vertagung der Situng ein. Nach der erneuten Wiederaufnahme der Sitzung, an der auch die vorher ausgeſchloſſenen Abgeordneten teilnahmen, erklärte der Präſident, daß, da inzwiſchen feſtgeſtellt worden ſei, daß auch im Reichstagsgebäude Tote lägen, die Erörte⸗ rungen nicht fortgeführt werden könnten. Nachdem die Nationalverſammlung den Opfern und deren Angehörigen das tiefſte Bedauern und Mitgefühl ausgeſprochen hatte, vertagte ſich das Haus. ö Die Opfer der Demonſtration. Nach einem amtlichen Bericht ſind infolge der Aus⸗ ſchreitungen gegen die Nationalverſammlung auf ſeiten der Sicherheitswehr zwei Tote, zwei Vermißte, die an⸗ ſcheinend verſchleppt worden ſind, und zehn Verwundete zu beklagen. Auf ſeiten der Angreifer wurden bisher dreißig Tote und vierzig Verwundete gezählt. * dem Reichstage. für bemerkenswerte Tages- und Zeitereigniſſe. Die Nationalverſammlung iſt am 18. Januar wieder in Berlin zuſammengetr „ Hei dem Zuſammenſtoß vor dem Reichstag wurden mehr als 80 Perſonen getötet und mehr als 40 verwundet. „Über das Reich wurde der Ausnahmezuſtand verhängt. Landräte. „Das Heeresamt in Washington ſetzte den Wechſelku deutſchen Mark für den Monat Januar für Heereszwe zwei Cents jeſt. !!!!!! Verhängung des Ausnahmezuſtandes. Der Reichspräsident hat im Einverſtändnis mit den Landesregierungen über das Reich, mit Ausnahme von Baden, Bayern, Sachſen und Württemberg, den Ausnahme ⸗ zuſtand verhängt. Für Berlin und die Mark Brandenburg hat der Reichswehrminiſter Noske perſönlich die Ausübung der e auf an einen beſonderen Militärbefehlshaber. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat grund ⸗ ſätzlich die Einfuhr ratlonierter Lebensmittel in die beſetzten Gebiete genehmigt. Sie hat ferner entſchieden, daß die deutſchen Vorſchriften über die Einfuhr von Brotgetreide, Mais, Hafer und Erzeugniſſen daraus ſofort angewendet werden können. Die Kontrolle der Kartoffeleinfuhr iſt bekanntlich bereits vor längerer Zeit genehmigt worden. Transport deutſcher Kriegsgefangener hat Japan 5. Januar auf dem Dampfer Himalaua Maru“ verlaſſen. An Bord befanden ſich 22 Offlziere, 26 Portepeeunterofftziere und 908 Unteroffiziere und Mannſchaften, zuſammen port, deſſen Führer Hauptmann Boethke iſt, wird in Frankreich. Einberufung des Völkerbundes. Die melden, daß die erſte Zuſammenkunft des Völkerbundrate⸗ auf Freitag, den 16. Januar, 10 Uhr o Minuten feſtgeſetz trage vorgeſehen, einberufen kann. Habsburgs Verrat. Eine Erklärung des Grafen Czern in. Der frühere öſterreichiſche Außenminiſter Graf Czernin veröffentlicht eine Erklärung über die Sixtus⸗Briefe. Die wichtigſten Stellen ſind folgende: Die Intervention des Friedens für unſere geſamte Mächtegruppe bezweckt. Auf Verlangen des Kaiſers habe er im Jahre 1917 dem Prinzen Ungarns ausgeſchloſſen ſei. ſehrtheit der Monarchie beſtehen Antwort ſollte erſt gegeben werden, einen Separatfrieden abzuſchließen, gemeinen Frieden zu wirken. mals eingegangen. Auch ein Friedensangebot Cadorna⸗ Regierung abgeſandt worden. Am ein Erbe. Novelle von Karl Meiſner. (Nachbruck verboten.) Vor dem hohen Gericht, vor allen anweſenden Perſonen er⸗ kläre ich, daß ich ein Verbrecher bin, der das in ihn geſetzte Vertrauen ſchmachvoll getäuſcht hat, verführt und verleitet von dieſem Manne, der jetzt hier mit mir auf der Bank der Ange⸗ klagten ſitzt. Es iſt ſo, wie es in dem Tagebuch ſteht. Das Teſtament war für Balthaſar Dittert geſchrieben, er war der rechtmäßige Erbe. Da kam Otto Wolny und betörte mein Herz und umſchmeichelte mich. Gleichzeitig machte er ſich an meine Tochter und wußte das unſchuldige Mädchen zu betören und ſchließlich zu verführen. Dies war der Hebel, durch den er mein Herz bewegte, vom Pfade der Rechtlichkeit abzuweichen. Er verſprach mir, er verſchwor ſich, meine Tochter zu heiraten — da wurde ich ſchwach, da gab ich ſeinem ungeſtümen Drängen nach. Wir laſen das Teſtament noch einmal genau durch, ob wir nichts entdecken konnten, das einen Ausweg bot. Da kam ihm der Gedanke, aus Liechtenberg Alt⸗Liechtenberg zu machen. Es war in der Tat ein kleiner freier Raum vor dem Wort vorhanden. Ich fügte mich ihm und vollbrachte die Fälſchung. Aber er hielt ſein Verſprechen nicht und be ⸗ nutzte nur mein einmal begangenes Verbrechen, mich auch fernerhin zu allerlei Schlechtigkeiten zu benutzen. Ich war ſein willenloſes Werkzeug, ganz in ſeine Hände gegeben. Noch kürzlich mußte ich die Unterſuchung gegen dieſe Zeugin hier leiten, obwohl ich feſt davon überzeugt war, daß dieſelbe völlig unschuldig war. Sie wollte ihm nicht zu Willen ſein, deshalb glaubte er, ſie dadurch zwingen zu können oder ſich au ihr zu rächen. So bin ich von Verbrechen zu Verbrechen geſchritten, babe ein Teſtament gefälſcht, das meiner Amtsehre anvertraut war, und dieſerhalb in dem früheren Prozeſſe zweimal wiſſent⸗ lich einen Meineid geleiſtet. Ich erwarte von den irbiſchen R keine Gnade, keine Schomung, ſondern unterwerfe mich E 0 ill Flebbe ſchwankte und ſchlug dann ſchwer auf die Bank auf. Balthaſar Dittert eilte mit zwei Gerichtsdienern ihm zu Hilfe. „Vergeben Sie mir aus Barmherzigkeit,“ ſtöhnte der Un⸗ glückliche. Tochter ſorgen,“ antwortete Dittert tief erſchüttert. „So werde ich Ruhe finden,“ lallte Flebbe mit ſchwerer Zunge. Die Gerichtsdiener trugen den Ohnmächtigen hinaus. Ein Gefangenwärter betrat den Saal und machte dem Vorſitzenden eine dienſtliche Meldung. Dieſer erhob ſich ſofort. „Ich erhalte eben die Meldung, daß der verhaftete Knecht Johann Rump bereit iſt, freiwillig das Geſtändnis abzulegen, daß er die angeblich geſtohlene Brieftaſche auf Geheiß ſeines Herrn in das Bücherregal ſelbſt geſteckt hat, um den Anſchein zu erwecken, als habe die Zeugin Luy die Taſche geſtohlen.— Ich frage nun den Angeklagten Otto Wolny zum erſten Male, ob er ſich ſchuldig bekennen will der Verleitung zur Teſtaments fälſch⸗ ung, zum Meineid und der Anſtiftung einer falſchen Anklage?“ Wolny blickte mit wirren Blicken um ſich, überall begegnete er kalten, meiſt feindſeligen Geſichtern. Da brach ſein Trotz zuſammen, ſein ungeheures Lügengebäude war niedergebrochen, es gab keine Rettung mehr. „Wenn meine Strafe dadurch gemildert wird,“ ſagte er mit heiſerex Stimme,„will ich alles bekennen.“ „So erkläre ich Sie, Otto Wolny,“ ſagte der Vorſitzende feierlich, für verhaftet, ebenſo den Notar Flebbe.“ Einer der Gerichtsdiener trat ein und meldete, daß der Notar ſoeben verſchieden ſei. Man habe ſofort nach einem Arzt geſchickt. Nachdem noch einige Formalitäten erledigt waren, konnten Halthbaſar Dittert und Binchen das Gerichtsgebäude verlaſſen. Draußen traten ihnen der alte Friedlieb und ſein Sohn entgegen. „Herr Dittert, ich habe Ihnen ein großes Unrecht abzu⸗ bitten. Wollen Sie mir vergeben!“„ tern a ge ee at i „Von Herzen verzeihe ich Ihnen und werde auch für Ihre wahr: der eigentliche Narr war— ichl' Binchen kehrte wieder zum Kronenwirt nach Krumlor Fräulein“ anzureden, da lachte ſie ihn aus. nicht„gnädiger“ geworden wie früher.“ Balthaſar beſuchte Binchen häufig. Beſitz von Liechtenberg zuſicherten. weilte,„damit niemals mehr eine— Verwechſelung möglich iſt. „Ja, wir! Du und ich! Willſt Du mir das Recht gebe Dich als mein Eigen zu betrachten, als die künftige Herrit von Neu⸗Liechtenherg? Du biſt mein Schutzengel geweſen, det mich wieder zum Menſchen gemacht. meinem öden Daſein wieder Lebensluſt gegen“ hat.“ Statt aller Antwort ſchmiegte ſich Binchen an ihn und ſchloß ſeine Lippen zaghaft mit dem erſten Kuß.— ſchaft, die eine weiße Hülle friſch gefallenen Schnees trug. „Kannſt Du dort oben die Ruine erkennen, Lieb?“ gerade darüber zu ſtehen.“ „Ich will ſte ausbauen laſſen und ein Heim dort gründen für arme, verſtoßene und verlaſſene Menſchen. In der Nähe der Schutz hütte ſoll Vater Friedlieb ein ſtattlicheg Häuschen ber; 1 ga ein da e 2a: beleben lere en Cen uh in meine Dienſte als fror Gabe, „ In Nordſchleswig ernannte die Entente überall däniſche der vollziehenden Gewalt übernommen, ohne Übertragung i Anwendung der deutſchen Vorſchriften über die Der dritte Heimtransport aus Japan. Der dritte am 956 Mann, wovon der größte Teil aus dem Lager Kurume, die übrigen aus dem Lager Nagoya ſtammen. Der Trans Schanghai, Singapore, Sabang und Port Sald anlaufen. Pariſer Blätter iſt. Leon Bourgeois wird die Sitzung mit einer kurzen Rede eröffnen. Curzon vertritt Großbritannien, Martino Italien Hymans Belgien. Der amerikaniſche Botſchafter hat dem Präsidenten Wilſon drahtlich von der Feſtſetzung des Zeit punktes Mitteilung gemacht, damit der Präſident die erſte Zuſammenkunft des Völkerbundes, wie im Verſailler Ver⸗ Prinzen Sixtus habe die Anbahnung eines allgemeiner Sixtus als Richtſchnur für die Verhandlungen auf den Weg gegeben, daß eine einſeitige Gebietsabtretung Oſterreich⸗ Es ſollte feſtgeſtellt werden welche Garantien dafür geboten würden, daß die Unver⸗ bleibe. Eine beftnitive wenn Oſterreich ſich miſ ſeinen Bundesgenoſſen beſprochen hatte. Von dem Wunſch, ſtehe in dieſer Note nichts. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung habe niemals die Abſicht gehabt, Deutſchland zu verraten, ſondern nuf die Abſicht, mit größerer Ellenbogenfreiheit für einen all Ein Friedensangebot dei pracht. ſtalieniſchen Regierung ſei während Czernins Amtszeit nie ſei Czernin e gene ig 5 0 jetzt e 5 f alle ohne en der verantwo en e e b ſtrationen werde ſoſort ſcharf geſchoſſen werden. Die Ruhe „Dafür danke ich Idnen berzlich! Es ist traurig, daß ia, auf meine alten Tage das noch ſagen muß, aber es iſt leiden zurück, der es ſich nicht nehmen ließ, ihr die beſten Zimmer zur Verfügung zu ſtellen. Als er aber anfing, ſie mit„gnädige „Sagen Sie nur ruhig weiter„Fräuleinchen“ zu mir, dal hört ſich viel ſchöner und aufrichtiger an. Ich bin auch gat „Wir wollen das Schloß jetzt für immer Neu⸗Liechtenberg nen nen, ſagte er eines Tags, als er gerade wieder einmal in Krumlou mweihin das Land überſchwemmte. „Wir,“ fragte Binchen lächelnd und blickte ihn verſchämt an zuvor aus Indien in Agypten eingeführt worden. Als die Glocken des Chriſtfeſtes feierlich durch die Landi hallten, da ſtand ein glückliches, neuvermähltes Paar am Fenſteſ des Schloſſes und blickte hinaus in die ſternumflimmerte Land „Ja, ich ſehe ſie ganz deutlich. Der helle Stern dort ſcheint alten Agyptern die Blüſe det 2 2 2 Der unmögliche Frieden. Freierfundene Greuelgeſchichten. Wie aus Paris gemeldet wird, herrſcht bei allen Ententedelegierten die Überzeugung, daß mit offiziellem Frledensſchluß die Ruhe keineswegs eingezogen ſei. Die Vertragsbeſtimmungen flößten Furcht ein, denn auch der Naive ſehe ein, daß ſie nur der Brutherd neuer Ver⸗ ſtimmungen und Zerwürfniſſe und fortwährender Störungen ſein werden, die das normale Leben und die ruhige Arbeit der Nationen bedrohen. Die Überzeugung hiervon werde auch bas deutſche Volk nicht zur Ruhe kommen laſſen und es immer wieder gefährlich aufſtacheln. Der nur zeremoniell auf Papier geſchriebene Frieden ſei kein Frieden der Herzen. Der Vertreter des„Temps“ warnt ſchließlich die Deutſchen vor dem Beſuch von Paris, wo keine gute Luft für die Deutſchen wehe. Das bleibe ſo, obſchon die gegen die Deutſchen erfundene Greuellegende ſoeben formell abgetan worden ſei. In der„Humanite“ habe nämlich ein franzö⸗ ſiſcher Journaliſt offen geſtanden, daß die meiſten Greuel⸗ geſchichten frei von ihm erfunden ſind, in Abzügen an alle großen Blätter verſandt wurden, um ſo die Welt gegen Deutſchland aufzuhetzen. Es ſei aber an allem kein wahres Wort geweſen. Wie Abſtimmungen gemacht werden. Die Internationale Kommiſſion in Kopenhagen hat in Norbdſchleswig für die einzelnen Kreiſe bereits Landräte und zwar aus der däniſch geſinnten Bevölkerung ernannt. Dieſe haben ihren Dienſt ſofort angetreten. Außerdem hat ſie ſogenannte Kontrollkommiſſtonen gebildet, deren Vorſitz der Landrat führt. Dieſe Kommiſſtonen haben die Abſtimmungs⸗ vorbereitungen in den einzelnen Kreiſen vorzubereiten. Ihnen gehören ſowohl Deutſche als auch Dänen aus der ein⸗ heimiſchen Bevölkerung an. Ein kleiner engliſcher Kreuzer iſt in Flensburg eingetroffen. Der Kommandant kündigte die Ankunft der Beſatzungstruppen für Ende der Woche an. Insgeſamt werden 1500 Franzoſen und etwa 1200 Eng⸗ länder erwartet. Die franzöſiſchen Truppen(Alpenjäger) dommen zum Teil auf dem Kreuzer„Marſeillaiſe“, der gegenwärtig in Kopenhagen liegt, zum Teil mit der Bahn von Köln an. Die engliſchen Truppen kommen direkt von England. Aufruf der Entente an die Rheinländer. Die Interalliierte Rheinland⸗Kommiſſion erließ einen Aufruf, worin ſie mit dem Tage des Friedensſchluſſes die oberſte Leitung der alliierten Reglerungen in den beſetzten Gehieten übernimmt. In dem Aufruf heißt es, die alliierte Kommiſſton werde gemäß den Weiſungen der alliierten Re⸗ gierungen beſtrebt ſein, der rheiniſchen Bevölkerung die Laſten der Beſetzung ſo leicht wie möglich zu machen unter der Vorausſetzung, daß es der deutſchen Regierung ernſt ſei, den Völkern, die ein Opfer des Krieges geworden ſeien, die ihnen zuſtehenden Entſchädigungen zu leiſten. Der rheiniſchen Bevölke⸗ run wird die genaue Ausführung„der außergewöhnlich freiheitlichen Grundſätze“ des Beſatzungsſtatuts zugeſtchert. Anderſeits müſſe aber Sorge getragen werden, daß die Sicherheit der Truppen in keiner Weiſe gefährdet werde. Die Kommiſſton hoffe auf das gemeinſame Mitwirken der deutſchen Beamten und Behörden, um im vollen Einvernehmen mit ihnen der Bevölkerung der beſetzten Gebiete Ordnung, Arbeit und Freiheit zu gewähren bei ungehinderter Ausübung ihrer öffentlichen und privaten Rechte und legitimen Beſtrebungen. Die Kommiſſton hofft, daß das Zuſammenleben der alliierten Truppen und der rheiniſchen Bevölkerung keinen Anlaß zu Relbungen gebe, ſondern vielmehr den Völkern ein Mittel ſein werde, ſich näher kennenzulernen, und durch das Band der Arbeit, der Ordnung und des Friedens geeint, einem beſſeren Zeitalter entgegenzuſteuern. Drohende Unruhen in Leipzig. Einrücken der Reichswehr. In Leipzig ſind plötzlich ſtarke Reichswehrtruppen mit Artillerie eingerückt und haben die Stadt beſetzt. Auch das Zeitfreiwilligen⸗Regiment wurde alarmiert. Sämtliche. öffentlichen Gebäude, auch Banken und größere Hotels, wurden militäriſch beſetzt. Am Hauptbahnhof und an anderen Plätzen ſind Maſchinengewehre in Stellung ge⸗ Durch die Straßen der Stadt ziehen ſtarke Patrouillen. Die Univerſität iſt geſchloſſen. Der Militär⸗ befehlshaber für ganz Sachſen hat einen Aufruf an die Bevölkerung erlaſſen, ſich ruhig zu verhalten. Bei Demon⸗ iſt bisher nirgends geſtört worden. Die von den Unab⸗ hängigen und Kommuniſten in Leipzig und Umgebung ab⸗ gehaltenen Verſammlungen ſind ohne Zwiſchenfall ver⸗ laufen. Die Redner betonten, das einzige Mittel, ein revolutionäres Betriebsrätegeſetz zu erkämpfen, ſei die Arbeitsverweigerung. Es wurde aber vor jeder Teil⸗ aktion gewarnt. Man müſſe zunächſt warten, was die Ab⸗ geordneten der Partei in der Nationalverſammlung erzielen würden, und erſt wenn ſte zur Aktion geſchritten wären und in ganz Deutſchland die Maſſen aufſtänden, ſolle man ſich auch in Leipzig dem großen Schlag anſchließen. Handel und Verkehr. Eiuſchneidende Beſchränkungen des Sonntags⸗ dienſtes der Poſt. Der Sonntagsdienſt der Poſt wird abermals eingeſchränkt. Die Poſtſchalter werden zwiſchen 8 und 1 Uhr eine, höchſtens 1½ Stunde offengehalten. Dieſe Zeit darf aber nicht in mehrere getrennte Abſchnitte zerlegt werden. Es werden nur noch dringende Pakete und nur noch telegraphiſche Poſtanweiſungen und Zahlkarten ange⸗ nommen. Wertbriefe können an Sonntagen überhaupt nicht mehr aufgegeben werden. Die Kaſtenleerungen werden auf das unumgänglich notwendige Maß beſchränkt. Am 2. Weihnachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſtfeiertag ruht die Orts⸗ briefbeſtellung. Wo der Schalterdienſt in die Morgenſtunden fällt, ſoll nötigenfalls mittags Gelegenheit zur Auflieferung von Telegrammen gegeben werden. Bei Poſtämtern 2. und 3. Klaſſe ſowie bei Poſtagenturen kann die Nachmittags⸗ dienſtſtunde im Telegraphenbetrieb aufgehoben werden. Der Fernſprechbetrieb kann nachmittags beſchränkt oder auf⸗ gehoben werden. Der Poſtverkehr mit den abgetretenen Gebieten. Im Poſtverkehr mit den an Polen fallenden Teilen Deutſch⸗ lands ſind vorerſt nur gewöhnliche und eingeſchriebene Brief⸗ ſendungen zu Inlandsgebühren zugelaſſen. Nach dem Frei⸗ ſtaat Danzig und dem Memelgebiet wird der Poſtverkehr unter den bisherigen Bedingungen aufrechterhalten; jedoch ſind Warenſendungen ſtatiſtiſche Anmeldeſcheine beizufügen. Nach den Kreiſen Eupen und Malmedy ſind Poſtanweiſungen, Poſtaufträge und Nachnahmen nicht mehr zugelaſſen: für die übrigen Sendungen gelten die Gebührenſätze und Be⸗ dingungen des Weltpoſtvereins. Der Poſtverkehr mit dem Saargebiet bleibt vorläufig unverändert, der Verkehr mit dem Hultſchiner Ländchen findet wie mit der Tſchecho⸗ Slowakei ſtatt. Im Poſtſcheckverkehr find Zahlkarten für Konten des Poſtſcheckamtes in Danzig nicht mehr zuläſſig. Mit dieſem Poſtſcheckamt wird ein Überweiſungsverkehr dergeſtalt einge⸗ richtet, daß ein Poſtſcheckkunde in Deutſchland an einem Tage höchſtens 1000 Mark und im Monat höchſtens 3000 Mark auf Konten des Poſtſcheckamtes in Danzig überweiſen darf. Aufträge mit Poſtſcheck(Zahlungsanweiſung) zu Bar⸗ zahlungen an Empfänger im Freiſtaat Danzig, in Polen, im Memelgebiet, im Hultſchiner Ländchen und im Gebiet Eupen⸗Malmedy werden durch die deutſchen Poſtſcheckämter nicht mehr ausgeführt. Von Nah und Fern. Vermählung des Fürſten Adolf zu Schaumburg⸗ Lippe. In Berlin fand die Vermählung des Fürſten Adolf zu Schaumburg⸗Lippe, der im November 1918 dem Thron entſagt hat, mit Eliſabeth, geb. Biſchoff, der geſchiedenen zweiten Gemahlin des Prinzen Eberwyn zu Bentheim und Steinfurt, ſtatt. Neue Hochwaſſergefahr. Das neue Hochwaſſer von Rhein und Moſel ſteigt von Stunde zu Stunde. Der Rhein iſt bei Koblenz um mehr als drei Meter geſtiegen und über⸗ flutet bereits beide Ufer. Die Schiffsbrücken mußten auf beiden Seiten verlängert werden. Die Rheinſchiffahrt iſt eingeſtellt worden. Vom Oberrhein wird weiteres ſtarkes Steigen der Flut gemeldet. Das Hochwaſſer der Lahn droht, nach einer Meldung aus Marburg, zu einer Kataſtrophe zu führen. Die Keller in den Landorten ſind überſchwemmt. In den niedriger gelegenen Stadtteilen Marburgs und den meiſten umliegenden Ortſchaften iſt der Verkehr meiſt nur noch mit Kähnen aufrechtzuerhalten. Das Vieh konnte teilweiſe nicht gerettet werden. Auch aus dem Schwarzwald kommen neue Hochwaſſermeldungen. Die telephoniſchen Verbindungen ſind infolge des orkanartigen Sturmes größenteils unterbrochen. Feſtnahme eines Millionenſchwindlers. Der Be⸗ vollmächtigte des Landesamts für Volksernährung zu Berlin 1 Blumen und Kränze im Altertum. Von Oskar Ungnad. Machdruck verboten.) Die Agypter, das alte Kulturvolk, ſind durchaus nicht das düſtere und ernſte Volk geweſen, für das ſie im all⸗ gemeinen gelten, ſondern ſie wan en recht lebensluſtige Leutchen. die viele Feſte feierten, bei denen ſie ſich und ihre Häuſer mit Kränzen und Blumen ſchmückten. Somit i find ſie es auch wieder, von denen uns, wie bei ſo vielen Er hatte in der Stad noch allerlei zu ordnen und mußte auch abwarten, bis ihm di Urkunden ausgehändigt wurden, die ihm den regelmäßigen anderen noch heute gebräuchlichen Dingen und Sitten, die erſte Kunde wird über Blumen und Blumenpflege ſowle über Kranzbinderei. Mit beſonderer Vorliebe hegten ſie die we ße und blaue Seeroſe, die jedesmal herrlich in Blüte ſtand, wenn der Nil nach den ſtarken Regengüſſen Der griechiſche Geſchichtsſchreiher Herodot fand bei einer Reiſe in Agyplen dort noch eine andere Seeroſenart, die roſenrote, deſen Blüte ſtark nach Anis duftet. Dieſe Art war erſt 1 In Indien iſt dieſe Pflanze der Bevölkerung unter dem Namen padma“ heilig wie der Lotus den Agyptern. Und wie die en der letztere als Sinnbild der Lebensfülle und des Überflaſſes galt, ſo iſt ſene dem Inder das Symbol der Wal chen Schöpfungskraft, des entſtehenden Schönen und uten. Dieſe indiſche Seeroſe iſt aber ſchon ſeit dem 10, Jahrhundert wieder aus Agypten verſchwunden, wo ſie ſo lange als Zier⸗ und Nuppflanze ſtark kultiviert wurde, da ihre Früchte olivenkerngroße Samen darboten, die friſch und geröſtet„on der Bevölkerung gern verſpeiſt wurden. Die weiße Seeroſe wax und blieb im alten yplen die beporzugte, ja gewiſſermaßen eine verehrte Pflanze. Sie ſpielte dort im täglichen Leben eine ſo e daß ſie Bildhaueret und Malerei, ſa ſogar Bankunſt ttefgehend beeinflußte. Auf Pig anblidern und auf Wöltergemälden ſehen wir die weite Waſſerro e, den heiligen Lotos. Was uns die Roſe ist, das war den hatte den Auftrag, alle irgendwle erreichbaren Lebensmittel aufzukaufen. Er hatte unbeſchränkte Vollmachten, und die Berliner Banken zahlten auf ſeine Anweiſung jeden Betrag aus. Darauf baute ein Schwindler, der ſich Kaufmann Löwe nannte, ſeinen Plan auf, als er dem Bevollmächtigten 8000 Zentner Zucker für 2 800 000 Mark verkaufte. Der Zucker war jedoch nicht vorhanden. Der angebliche Löwe wurde, da er die Kaufſumme einſtreichen konnte, in Hamburg verhaftet. Man fand bei ihm Papiere, nach denen er in Berlin noch einen gleichen Betrug mit einer Lebensmittel⸗ behörde eingefädelt hatte. Die Wohltäterin des Rieſengebirges. Eine originelle Hochſtaplerin iſt in Berlin aufgeſpürt, aber bisher noch nicht verhaftet worden. In den Kurorten des Rieſengebirges trat eine Frau Anna Berthold geb. v. Wunk⸗Liepinski, Ritter⸗ gutsbeſitzeriu uſw. auf, die ſich durch ihr gutes Herz für die Armen Vertrauen zu verſchaffen wußte. Sie regte beſtändig Sammlungen an,„half“ aber auch Einzelperſonen. Oo lieh ſie einem Hoteldirektor„kontraktlich“ 200 000 Mark, damit er ſich ſelbſtändig machen könne, blieb ihm dafür aber die Zeche ſchuldig, und borgte von ihm noch bare Summen, ſo daß er um 8000 Mark geſchädigt iſt. Dann verlobte ſie ſich auf Grund einer Todesanzeige ihres Mannes mit einem Eiſenbahnbeamten, der für ſie 9000 Mark ausgab. Die Schwindlerin iſt feſtgeſtellt als ein oft vorbeſtraftes Straßen⸗ mädchen Anna Berthold aus Liſſa in Poſen. Dammrutſch. Wie aus Wüſtegiersdorf berichtet wird, ereignete ſich vor dem Königswalder Tunnel auf der Strecke Dittersbach—Glatz ein Dammrutſch. Zwei Häuſer wurden zerſtört. Die Fahrgäſte müſſen den Tunnel zu Fuß um⸗ gehen. 400 000 Mark unterſchlagen. 400 000 Mark ſind aus der Feldintendantus der Deutſchen Legion von den Soldaten Schwarz und Nerft geſtohlen worden. Es wird vermutet, daß die Diebe Papiere auf den Namen eines aus Stolp in Pommern gebürtigen Intendanturaſſiſtenten Willy Hermann Franz Huth oder auch gefälſchte Papiere auf un⸗ bekannte Namen mit den Stempeln der Feldintendantur be⸗ ſitzen und in bürgerlicher Kleidung im Auto umherreiſen. Eiſenbahnunglück. Infolge eines Fehlers der Signal⸗ bedienung fuhr bei Lehrte eine leerfahrende Lokomotive auf einen Eilgüterzug auf. 9 Wagen des Güterzuges entgleiſten und wurden zum Teil ſchwer beſchädigt. Von dem Perſonal des Eilgüterzuges wurden zwei Perſonen getötet und zwei ſchwer verletzt. ungetrener Bahnhofsvorſteher. Oberbahnhofs⸗ vorſteher Fiedler in Nenſa wurde unter dem Verdacht großer Schiebungen verhaftet. Eine Hausſuchung förderte Spar⸗ kaſſenbücher und Wertobjekte von über 55000 Mark zutage. Der Verhaftete war Kandidat der demokratiſchen Partei für die Wahl zur preußiſchen Landesverſammlung. * Berlin. Auf dem in der Nähe von Zielenzig gelegenen Schloſſe eines Berliner Geheimrats v. B. wurden Brillanten, Perlen und andere Schmuckſtücke im Werte von 2 Millionen Mark geſtohlen. München. Der bayeriſche Miniſter Auer, auf den vor mehreren Monaten ein Attentat verübt wurde, iſt ſoweit wiederhergeſtellt, daß er die Klinik verlaſſen kann. Beuthen. Bei der Jagd auf einen Verbrecher wurde der Polizeiwachtmeiſter Dreia aus Liwpine von Banditen erſchoſſen. Gerichtshalle. Berlin. Im März 1918 wurde in einem Güter⸗ zuge, der von der Weſtfront kam, der Leichnam eines Soldaten aufgeſunden, in dem man den Kraftfahrer Füll erkannte. Der Tote war in einem Waggon unter einer Ladung Altgummi verborgen worden. Als Täter wurden hierſelbſt die fahnenflüchtigen Grenadlere Ortmann und Schönberg verhaftet. Das Kriegsgericht hatte in erſter Inſtanz gegen beide Angeſchuldigte auf Todesſtrafe und wegen der Ausplünderung des Eiſenbahnwagens auf je acht Jahre Zuchtbaus erkannt. Das Oberkriegsgericht konnte be⸗ züglich des Schönberg zu einer Verurteilung nicht gelangen. Dagegen wurde Ortmann wieder zum Tode verurteilt.! Berlin. Im Betrugsprozeß Lepa, der hier zur Verhand⸗ lung gelangt, erließ das Gericht gegen die Hauptangeklagte, Frau Geheimrat Lepa, die auch am zweiten Verhandlungstage nicht erſchienen war, einen Haftbefehl, nachdem die mediziniſchen Sachverſtändigen erklärt batten, daß Frau Lepa ſich durch narkotiſche Mittel künſtlich in einen Zuſtand der Verhand⸗ lungsunfähigkeit zu verſetzen ſuche, im übrigen aber nicht krank ſei. Die Verhandlung wurde dann auf unbeſtimmte Zeit vertagt. eee ihr bot man beſuchenden Freunden ein Zeichen des Will⸗ kommens. Später wurde es ſogar Sitte, den Gäſten einen Kranz von Lotosblumen um den Hals zu hängen und ihr Haupt mit Blumengewinden zu ſchmücken, aus denen eine Lotosblume über die Stirn herabhing. Die in der Totenſtadt beigeſetzten Mumien wurden mit Kränzen umwunden, in denen der Lotos vorherrſchte. Als eine andere, gewiſſermaßen dem alten Agypten zugehörende Pflanze iſt der Papyrus ja allgemein be⸗ kannt. Auch er fand als Geſchenk des Ni 8, des heiligen Stromes, und da er in ſeinen Wurzelknollen eine beliebte Speiſe darbot, viel Beachtung und Pflege, und wurde auch deſſen gewürdigt, in der Hieroglyphenſchrift ein Zeichen abzugeben. Kleine Reſte von Girlanden an auf⸗ gefundenen Mumien haben den Beweis erbracht, daß im alten Agypten auch noch andere Blumen kultiviert worden ſein müſſen. Man fand winzige Überbleibſel des arabiſchen Jasmin, einer weſtaſiatiſchen blauen Ritter⸗ ſpornart und der feigen blätterigen Malve, ſerner von der Pfefferminze und der aſiatiſchen Kornblume. Von den alten Agyptern übernahmen die griechiſchen Eroberer die Sitte des Blumenſchmucks. Eine Reihe griechiſcher Schriftſteller berichtet namentlich über die Ver⸗ wendung von Kränzen. Anakreon weiß von Kränzen aus Lotostlee zu melden, die bekannte Dichterin Sappho von ſolchen aus 0 ferner wurden Kränze ais Myrte, Lorbeer, aus wohlriechenden Blumen und aus anderen wohlriechenden Kräutern wie Salbei, Thymian und Maloran begehrt. Bei beſonders feierlichen Gelegenheiten trug man gern goldene Kränze. Mit ſolchen gingen vor allem die durch ihre Schwelgereien„beraͤhmt“ gewordenen Sybariten recht verſchwenderiſch um. Bei ihren zahl⸗ reichen Nee öffentlichen Schmauſereien wurden die⸗ jenigen, die zu den Gaſtmählern die größten Beiträge ge; Veſert, ſowile die Köche, die die leckerſten Speiſen zu⸗ bere t tet hatten, mit goldenen Kränzen beſchenkt. Den Brauch, ſich bei Feſten mit Blumen zu ſchmilcken, hbernohmen von den 3 dann die Römer. Plimus der Niere belehrt uns: augs kannte das römiſche Lotos. Mit ihr erfreuten ſchimuckten ſich mit „Anf Wee nut Nwänte, die durch Acleg daten erworben wunden, 5 5 jetzt aber(um 60 n. Chr.) hat es mehr Arten von Kränzen als alle andeten Völker zuſammen. Und zwar werden meiſt Blumen dazu verwendet, welche die Natur nur für Tage erichuf. Derſelbe Autor erzählt uns auch, daß die Römer ihre Toten durch Blumen ehrten. Und er ſagt dann weiter:„Unter allen Kränzen aus Blumen haben diejenigen aus Roſen den Vorzug, und zwar legt man denen den höchſten Wert bei, die nur aus zu ammen⸗ gehefteten Roſenbläſtern beſtehen. Für die herrlichſten Kränze aber gelten die aus Nardenblättern, oder die mit bunten, von wohlriechenden Salben trieſenden Seidenſtoffen duſchflochtenen. So weit geht jetzt die Verſchwendung der Weiber!“ Amerikas Polizei und der Alkohol. Eine In⸗ ſtruktionsſchule fur die Poliziſten, die den Schankſtellen von verbotenen Getränken nachzuſpüren haben, das iſt die neueſte Erſcheinung auf dem Gebete der techniſchen Aus⸗ bildung der Newyorker Polizei. In dieſer Schule werden Beamte für die wirkſame Durchführung des neuen Abſtinenzgeſetzes angeleitet. Die Inſtruktion geſchieht in einem Raume, der ganz wie eine Kneipe berzerichtet wurde, und den Zöglingen werden alle Kunſtgriße d. bracht, die den in der Au deckung ſolcher Geſetzesüßber⸗ tretungen geübten Geheimpoliziſten geläufig ind. Man zeigt ihnen beiſpielsweiſe, wie man den Mann dinter dem Schanktiſch zu behandeln hat, wie man ſich äußerlich aus⸗ ſtaffieren muß, wenn man keinen Verdacht erregen, ſondern aus k ehen will wie einer, der es nun einmal ohne ſein Gläschen Likör nicht aushalten kann und auch was draufgehen läst, falls er nur ſein Gelüſte zu betiekigen vermag; ſie werden ſerner belehrt, wie man die ia eimer Schenke verſammelten Leute darauf abſchärt. ed ſie zu den Geſetzesübertretern gebören mögen, und was ſie wohl in den Gläſern baden, ab geſetzlich er audtes Bier von ger ngem Alkoholgehalt oder Spir tuoſen, die verre find. Wicht eg iſt auch. daß man ſich, wenn mer wis; lich, in den Beſie von zum An scchank gelengten Ge- Ränken fetzt, mit deren Avaloſe dann ver dem Nachter der Beweis der Geſetzes üaertretulm gelübet werden