Danksagung. Für die vielen Beweise wohl- tuender Anteilnahme während der e Krankheit und beim Hinscheiden gan D meiner nun in Gott innigstgeliebten u. unvergesslichen Gattin, unserer guten besorgten Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Fu Margaretha Lammer geb. Weidner ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzen Ruhestätte Kranz- und Blumenspende sagen wir hier- durch unsern tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank der Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die auf- opfernde und liebevolle Pflege, sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 20. Januar 1920. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Valentin Lammer 3. u. Familie. Betreffend Sa ſind jetzt noch event. Bestel 1 ruhenden und treu- und für die grosse hochw. n N r atgetreidel lungen und Anträge auf Sammelkarten bis spätestens morgen Mittwoch vormittag 12 Uhr erbeten; 8 Kunstdünger preiswert erhältlich. verſchiedene Sorten Abgabe jeweils mittags von 2—6 Uhr; Futterartikel und ſonſtige landw. Bedarfsartikel. Mik. Winkler 12., And. Bedarfsartikel Viernheim Telephon 23 auch ſind jetzt wieder ebenſo diverſe Waldſtraße. Vor meinem Hauſe, Rat— hausſtraße 16, blieb ein Fahrrad ſtehen. Dasſelbe kann gegen die Einrückungsgebühr abge— holt werden. UB. Schweikart. Ver tausche mehrere Zentner Gersten- Stroh gegen Miſt. Näheres in der Expedition d. Blattes. Entlaufen ein Wolfshund. Gegen Belohnung abzugeben bei Heinrich Reinhard z. Roſe. Zugelaufen ein Hund. Gegen Er⸗ ſtattung d. Einrückungsgebühr und Futterkoſten abzuholen bei Milchhändler Haas Louiſenſtraße 15. Zum Schlachten Reingemahl. Pfeffer 5 5 Nelken Muskatnüſſe Ph. Lahres. Alte Gebisse kauft zu noch nie dageweſenen Preiſen Frau Mantel Mannheim O 5, 2. Verloren ein Glacè-Handschuh Um gefl. Rückgabe gegen gute Belohnung in der Exp d. Blattes wird gebeten. Zu verkaufen: Ein faſt neues Sopha und eine guterhaltene Bett- Stelle. Moltkestr. 38. Knabenhut noch neu, geeignet für einen Erſtkommunikanten, zu vec⸗ kaufen. Von wem, ſagt die Ex. Tuln-enossenschaft Freitag Abend 8 Uhr im Grünen Haus bei Mit⸗ glied Merkel Vorstands-Sitzung wozu das Erſcheinen aller Vorſtandsmitglieder erwartet Ph. Helfrich Präſident. eee eee e E uchtiges Dienstmädchen ſuchen ſofort Gebrüder Rothschild, Weinheim. Brennholz Scheiter, Knüppel jeder Art, kauit zum Tagespreis Ad. Winkenbach, Ernst Ludwigstrasse 10. und Stöcke Holzhandlung Frauen + wendet Apotheker Wernicke's Menstrual kur bei Stockungen und Unregelmassigkeiten der Blutzirkulation Aerzlich begutachtet. garantiert innerhalh „Kur II, M. 23. Versand diskret gegen Nachnahme. an. % Kur Il, M. 2 Cosmet.-Manuf.„E Rester, un 2 Tagen! Kur III Tendtastefl, M. 28. rodes-Hnzeige und Danksagung. Es hat in Gottes unerforschlichem Ratschlusse gelegen, Schwester 5 unsere liebe gute Tochter und Cäcilie Roos im blühenden Alter von 23 Jahren, in Schneidemühl, zu sich bei dem schweren Verluste, Kranz- und Blumenspenden und für die überaus zahlreiche sowie den zahlreichen Stiftern von Seelenmessen. wir auf diesem Wege den innigsten Dank, in die ewige Heimat abzurufen. er Leilna die uns von allen Seiten zuteil geworden sind, besonders für die vielen durch einen grässlichen Unglücksfall bei dem Eisenbahnunglück Für die Beweise herzlicher Teilnahme Begleitung zur letzen Ruhestätte, sagen Um das Gebet aller Gläubigen für die Seelenruhe der lieben Verstorbenen bitten viernheim, den 26. Januar 1920 Die tefgebeugten Eftem und Geschwistel. Alle Seen Brennholz kauft zu den höchſten Tagespreiſen Johann Niebler Holzhandlung. Nathausſtraße. ä Kfiegei- und Soldaten-Verein „Teutonia“ Meinheim. 10100 Einla- ung. Am Sonntag, I. Februar, abends 8 Uhr beginnend, findet im Gaſthaus zur Roſe bei Kamerad Reinhard unſere Winterfestlichkeit mit Bal ſtatt. Hierzu laden wir unſere Mitglieder nebſt Angehörigen ſowie Kameraden, die ſich dem Verein anſchließen wollen, freundlichſt ein. Der Vorstand. m Geſchenke zur Verloſung erbeten bis Sonntag 2 Uhr. Die Anmeldung von Waiſenkindern und Halbwaiſen, die zum erſten Abendmahl gehen, iſt bis Sonntag Nachmittag 1 Uhr beim Vorſitzenden zu machen. De eee eee eee Vontelhaftes Angebot! Ich empfehle als besonders billig: Posten Grau Bieber für jeden Zweck Meter 9.90 Mark. Gute Hemdenstoffe Meter Jg.50, 16.90. Weiter empfehle mein großes Lager in: . rene 1—— Anzugstoffe, Kleidersroffe, Costüm- stoffe, fertige Anzüge, Ulster, Joppen, Hosen, Arbeitskleider, G ardinen, Bett- barchent, Bettfedern, weiss Cretonne usw. usw. —— ü—ů derm Oppenheime Mernheim. ö lrnberg, Weberspl. I. 7 N Heute friſch eingetroffen Frau Schneider Lorſcherſtraße 46 17 Lorſcherſtraße 40 Frauen u. MAclchen sammeln ihre nausgekämmten Haare und erhalten dafür den höchsten Preis bei der Haarhandlung Jacobi, Mannheim L. 3, 3. Kufkäuferinnen gesucht. Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe: Viernheim. Beratungs- Stunden: Mittwoch Abend 6 Uhr für Kriegsbeſchädigte, Der Vorſtand. In den nächſten hartes Stroh ein teſtens Donnerstag Abend erbeten. Der Vokſlandso⸗ im Vereinslokal. Erſchelnen bittet Entlaufen kann oder denſelben zurückbringt, erhält hohe Belohnung! Vor Ankauf wird gewarnt! David Schindler Sackfabrik und Rohprodukte, Viernheim, Annaſtraße. — ʒä—ñ— .———— Am Mittwoch, den 28. J findet im Lokal zu den„vier Jahreszeiten“ eine ſtatt. Wegen wichtiger Tagesordnung iſt das Erſcheine ſämtlicher Mitglieder dringend erforderlich. Der Vorſtauf Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim Morgen Mittwoch, Abend 8 Uhr im Lokal zum Stern D Vorſtands⸗Sitzung Auch wird gewüuſcht, daß der Splelausſchuß hiezu erſchelnt. Um voll⸗ zähliges Erſchelnen aller Vorſtandsmit⸗ glieder bittet dringend Der Vorſſtzende. 9 Landwirte i Kalkstickstofi. Reichsbund der Kriegsbeſchädigtenſ Donnerstag Abend 6 Uhr für Krlege⸗Hinterbliebenſ Landw. Bezugs- U. Absatz-Genossenschaf. Tagen trifft wieder ein Waggif Beſtellungen werden ſofort bis ſpäß Vorſtand. dympia 1911“ Viernheinſ Heute Dienstag, Abend 8 Uhr,„ d Epielntsfga⸗ eg Um vollzähliges und pünktliche. Der Vorſitzende.“ ein Wolfshunqdh Wir über den Verbleib des Hundes Auskunft gebe Verguügungs⸗Club Germania 191% nuar abends ½8 U Mitglieder- Versammlung Wen n 2 1 iernhe Erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 30 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei pediti u. bei alk e e Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Geſchäfts⸗ Anzeiger N er Imer in 1050 1 e ee eee eee eee Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Schr! 1117 0 1 f 7 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. 1 e Tee e eee Vereins- Anzeiger 3. e eee eee eee 0 1 Bürgermeisterei Viernheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme ⸗Tarif Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit · Zeilen Pfg., auswärtige Pfg. Reclamen im Textteil“ Pfg. auswärts„%o Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Richtbezahlung innerhalb drei Monaten. M 12 Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Donnerstag, den 29. Januar 1920 rr Poſtſcheckkonto Nr. 21577 ö Amt Fraukfurt a. M. 10. Jahrg. N.* 2— 9 Amtlicher Teil. Betr.: Fleiſchverſorgung. Für dieſe Woche ſtehen jeder verſorgungsberechtigten Perſon über 6 Jahren 200 Gramm und jedem Kinde unter 6 Jahren 100 Gramm Fleiſch zur Verfügung. Das Fleiſch gelangt am Freitag vormittag bei den Metzgern zur Ausgabe. Das Krankenfleiſch wird bei den ſeitherigen Metzgern ausgegeben. Betr.: Herſtellung von Krankenbrot. Vom 1. Februar 1920 ab wird den Bäckern Georg Arnold, Ecke Lorſcher- und Waldſtraße und Georg Jakob Kühner, Lampertheimerſtraße die Herſtellung des Kraanken— brotes übertragen. Betr: Erwerbsloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 26. bis einſchließlich 31. Januar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Quittungskarte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter der Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. „Am Freitag, den 30. Januar 1920 vor⸗ mittags von 9—11 Ahr haben ſich zwecks Anwei⸗ ſung der Zahlung nur diejenigen Anterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ ene erhalten. L bis Z eiunſchließlich am Samstag, 31. Jan., norm. zwiſchen 9 u. 10 Ahr Betr: Prvvinzialtagswahl. Am Sonntag, den 1. Februar 1920 vormittags 10 bis Abends 8 Uhr finden die Wahlen zum Provinzlaltag der Provinz Starkenburg ſtatt. Es ſind 50 Provinzialtagsmitglieder zu wählen, deren Namen nur in den zugelaſſenen Wahlvorſchlägen enthalten ſein dürfen. 5 Wahlberechtigt ſind alle, die das 20. Lebensjahr zurückgelegt haben und in den Wählerliſten eingetragen ſind. Für die Wahl ſind vier Wahlbezirke ganz in derſel⸗ ben Weiſe wie bei den ſeitherigen Wahlen, gebildet. Die Wahllokale im Rathaus und in den Schulhäuſern bleiben beſtehen. Alle Stimmberechtigten werden eingeladen, zu der oben bezeichneten Zeit ſich perſönlich einzufinden und ihre Stimme abzugeben. Die für die einzelnen Abſtimmungsbezirke gebildeten Wahlvorſtände und Wahllokale heißen: Abſtimmungsbezirk 1. Bürgermeiſter Lamberth, Wahlvorſteher; Gemeinderat Brechtel, Stellvertreter. Wahl⸗ lokal: Sitzungsſaal des Rathauſes. Abſtimmungsbezirk 2. Beigeordneter Wunder, Wahlvorſteher; Gemeinderat Lammer, Stellvertreter. Wahl⸗ lokal: Verſteigerungsſaal des Rathauſes. Aſtimmungsbezirk 3. Gemeinderat Zöller, Wahl⸗ vorſteher; Gemeinderat Gutperle, Stellvertreter. Wahllokal: Götheſchule. Abſtimmungsbezirk 4. Gemeinderat Schneider, Wahlvorſteher; Gemeinderat J. Mandel, Stellvertreter. Wahllokal: Götheſchule, ſeither Schillerſchule. Betr.: Provinzialtagswahl. Wir machen die Wahlberechtigten unſerer Gemeinde ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die Wahlvporſchläge im Rathauſe ausgehängt und am Wahltage in den Wahllokalen offengelegt ſind. Betr.: Verordnung über Ablieferungsprämien für Brotge— treide, Gerſte und Kartoffeln. Auf die im Kreisblatt Nr. 5 abgedruckte Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters v. 18. Dezember 1919, ſowie auf die Bekanntmachung des Kreisamts Heppenheim v. 13. ds. Mts. weiſen wir die hieſigen Landwirte hin und fordern dringend zur ſofortigen reſtloſen Ablieferung alles entbehr— lichen Brotgetreides und alles über den eigenen Bedarf hinaus gehenden Kartoffelvorräte auf. Die Prämien ſind derart hoch bemeſſen, daß man erwarten muß, daß jeder ſeine Pflicht ecfüllt. Wer dies dennoch nicht tut, macht ſich ſtrafbar und muß ſich die Konſequenzen aus ſeinem Ver— halten ſelbſt zuſchrelben' Betreffend: Pferdeablieſerung an den Feindbund; hier Pferde⸗ vormuſterung. In Ausführung der Bekanntmachung des Heſſiſchen Landesernährungsamts vom 16. Januar 1920, abgedruckt in Beilage Nr. 15 der Darmſtädter Zeitung vom 19. Jan. Friedensvertrags betreffend, bringen wir hiermit zur allge— meinen Kentnis, daß die dort angeordnete Pferdemuſterung in dem Kreis Heppenheim in der Zeit vom 27. bis 30. Januar ds. Js. ſtattfindet. Die Tage und Orte der Muſterung ſind in dem nachſtehend abgedruckten Reiſeplan angegeben. Zweck der Vormuſterung iſt, eine Ueberſicht über den Pferdebeſtand des Kreiſes zu erhalten. Es kommen ſämmliche Pferde mit Ausnahme der nachſtehend benannten zur Vorführung. Alle Pferdebeſitzer, alſo auch die Händler, ſind verpflich— tet zu den Muſterungsterminen ihre ſämtlichen Pferde unent— geltlich zu geſtellen, mit Ausnahme: a) der im Jahre 1919 geborenen Fohlen, b) der Stuten, die noch nicht länger als 14 Tage abgefohlt haben, oder bei denen durch Vorlage des Deckſcheines nachgewieſen wird, daß das Abfohlen vorausſichtlich inner— halb 14 Tagen zu erwarten iſt, ö c) der Pferde, die auf beiden Augen blind ſind, d) der Pferde die in Bergwerken dauernd unter Tage arbeiten. 1 Von der Verpflichtung zur Vorführung der Pferde ſind ausgenommen: 1) Beamte im Reichs- oder Staatsdienſt hinſichtlich der zum Dienſtgebrauch, ſowie Aerzte und Tierärzte, hinſicht⸗ 5 lich der zur Ausübung ihres Berufs notwendigen Pferde, ten werden müſſen, 3) das Landgeſtüt. 2 75 Wir ſind befugt, unter beſonderen Umſtänden, nament- lich in dringenden Fällen Befreiung von der Vorführung von Pferden eintreten zu laſſen. Im Falle der Nachſuchung einer ſolchen iſt eine Beſcheinigung der für den Wohnort des Pferdebefitzers in Betracht kommenden Bürgermeiſterei bel uns vorzulegen, aus welcher die vorgebrachten Gründe entnommen werden können. Auch die Deckſcheine für die oben unter b genannten Stuten ſind im Muſterungstermin vorzulegen. Der Verkauf eines Pferdes vor erfolgter Geſtellungs⸗ aufforderung entbindet nicht von der Geſtellung durch den Verkäufer, ſofern die Ablieferung des Tieres an den neuen Erwerber zur Zeit der Aufforderung noch nicht erfolgt iſt. Vom Tage der Veröffentlichung der obengenannten Bekannt⸗ machung des Landesernährungsamts vom 16. ds. Mts. ab hat im Falle der Veräußerung, Verkauf oder Tauſch, der Veräußerer eines Perdes, Namen, Beruf und Wohnort des Erwerbers unverzüglich ſchriftlich der Bürgermeiſterei ſeines Wohnorts anzugeben. Pferdebeſitzer, die ihre geſtellungspflichtigen Pferde nicht oder nicht vollzählig vorführen, können durch Ordnungs— ſtrafen bis zu 5000 Mark in jedem Einzelfalle zar Vor— führung der Pferde angehalten werden, auch kann nach ein— maliger fruchtloſer Aufforderung die Vorführung durch Drltte ſig zu beſtimmende Koſtenbetrag im Verwaltungszwangs— verfahren von dem Verpflichteten eingezogen werden. N Pferdebentzer, die den Anordnungen der Landeszentral— behörde, wonach der Verkehr mit Pferden beſchränkt iſt, vor⸗ ſätzlich zuwiderhandeln, werden mit Gefängnis und mit Geld— ſtrafe bis zu zweihunderttauſend Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Heppenheim, den 21. Januar 1920. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. 1 Hechler. Betr: Pfer deablieferung an den Feindesbund; hier Pferde— vormuſterung. Obige Bekanntmachung bringen wir hiermit nochmals zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen genaue Beachtung der Beſtimmungen. Unſere Polizel wird im Laufe des Tages denjenigen Pferdebeſitzern, welche ihre Pferde bei uns ange— meldet haben ein Nummertäfelchen zuſtellen, welche beim Muſte⸗ rungstermine den Pferden anzuhängen iſt. Wir machen noch die Landwirte etc. darauf aufmerkſam, daß das Nichtvor— führen der Pferde ſtreng beſtraft wird. Die Pferdemuſterung findet am Freitag, den 30. ds. Mts. nachmittags 4 Ahr in Viernheim am Ortsausgange nach Weinheim für die Pferde aus der Ge— meinde Viernheim ſtatt. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. dle Halksabſtimmungen im Grenzland ſind tliſſtein für politiſche Reife. Gib Deine für die Volksabſtimmungen auf Poſtſcheckkonto Berlin 73776 ober auf Deine Bank! oeutſcher Schuthung, Berlin nwzs ds. Js., die Anforderung von Tieren zur Erfüllung des 2) die Poſthalter, hinſichtlich derjenigen Pferde, welche von ihnen zur Beſörderung der Poſten vertragsmäßig gehal- auf Koſten des Verpflichteten vorgenommen und der vorläu⸗ Gemeindekasse. Das 3. und 4. Ziel Gemeindeſteuer für 1919 wird hiermiet gemahnt und wiederholt darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß Mahnzettel nicht mehr ausgegeben werden.— Nach Ablauf von 10 Tagen erfolgt Pfändung. Zahlungs aufforderung für Steuern und dergl. auch für Staatsſteuern und andere ſtaatliche Gefälle muß für die Folge unterbleiben, da ſonſt der Andrang in den letzten Tagen der Erhebungsmonate zu ſtark wird. In 2 Monaten werden ungefähr 25 Zahltage abge⸗ halten, an denen Steuern bezahlt werden können und ſollen und es wird aber auch dringend um beſſere Verteilung der Steuer⸗Zahlungen gebeten. Gleichzeitig wird an Abholung der Receßholzabfuhr⸗ ſcheine erinnert und nochmals bekannt gegeben, daß die Gefahr vom 1. Abgabetag an auf den Bezugs⸗ berechtigten Empfänger übergeht und nach Mittei⸗ lung der Forſtbehörde iſt die Gefahr beim Verzuge der Heim⸗ fuhr des Holzes zur Zeit ſehr groß. Jöſt. Viernheim, den 26. Januar 1920. Lolale Nachrichten * s Aus dem amtlichen Teil. Auf die Pferde⸗ muſterung morgen Freitag ſeien die Pferdebeſitzer aufmerl⸗ ſam gemacht. Die Provinzialtagswahlen finden am kommenden Sonntag ſtatt. §Gemeinderatsſitzung morgen Freitag nachmit⸗ tags 6½ Uhr mit folgender Tagesordnung: 1. Erbauung von Einfamilienwohnhäuſern? hier Uebetragung der Bau— plätze; 2. Weiterverwendung des ſeitherigen Sportplatzes der Jünglingsſodalität; 3. Inſtandſetzung der Fußfſteige; 4. Zufüllung der Tränke am Sandhöferweg; 5. Gewährung von Ueberteuerungszuſchüſſen für hergeſtellte Wohnungen; 6. Einrichtung einer Haushaltungsſchule; hier Geſuch um Be⸗ willigung eines Zuſchuſſes; 7. Rezeßangelegenheiten; 8. Un⸗ terſtützungs-pp. Geſuche; 9. Verſchiedenes. * Die Fahrpreiſe auf den deutſchen Bahnen erhöhen ſich ab 1. März bezw. 1. April oder ſpäteſtens am 1. Mai um weitere 100 Prozent. Die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft hat ihren Angeſtellten mit Wirkung vom 1. Januar d. Is. ab eine weitere Teuerungszulage gewähren müſſen, ſodaß ſie bereits am 1. Februar mit den Fahrpreiſen in die Höhe gehen muß. Auf alle Fahrkarten 3. Klaſſe erhebt ſie einen weiteren Zuſchlag von 50 Pfg. und auf die Wochenkarten einen Zuſchlag von 3 Mark. Die Erhöhung der Fahrpreiſe war nicht zu umgehen, da ſonſt die Stillegung des Nebenbahnbetriebes die unausbleibliche Folge geweſen wäre. * Die 25⸗Jährigen veranſtalten heute Donners⸗ tag Abend 8 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz ein Kaffee⸗ Kränzchen, wozu die Altersgenoſſen und Altersgenoſſinnen an dieſer Stelle höflichſt eingeladen werden. Drum auf, ins Kaffee⸗Kränzchen!“ „ Stemm⸗ und Ringklub. Im Entfcheidungs⸗ kampf des Ringkampf-Turniers Viernheim-Lampertheim, wel⸗ ches in Lampertheim am letzten Sonntag ſtattfand, wurde die kampferprobte hieſige Mannſchaft abermals Sieger. Da Viernheim, ſowohl Lampertheim, ſeine beſten Kräfte zur Verfügung ſtellte, waren die Kämpfe überaus ſpannend. Staunenswerte Kraft und Technik legte die Viernheimer Mannſchaft an den Tag, welches ein Zeugnis iſt von der techniſchen Leitung, ſowie dem unermüdlichen Training des Vereins. Reſultat Viernheim 60½ Punkte, Lampertheim 35 Punkte. Dem ſtrebſamen Verein wünſchen wir auch fer— nerhin ſolch glänzende Erfolge. MN. — Sport. Kommenden Sonntag Spielwlederholung Sport⸗Verein— Rheinau. Sport-Verein ſpielt mit Umſtel⸗ lung ſeiner Elf. Gottesdienſt-Ordnung Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 1. Abteilung der Jungfrauenkongregation. Zugleich gem. hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Kumpa und Beller. Beicht Samstag 2 Ur. Am heutigen Tage wird von Mitgliedern der Jungfrauenkongregation die Haus⸗ ſammlung zum Beſten der Kleinkinderſchule vorgenommen, die als Jubiläumsgabe der Engl. Fräulein werden ſoll. Sie wixd hiermit nochmals der Mildtätigkeit empfohlen. Rechnungsformulare und alle andere Druckarbeiten werden ſchnellſtensangeferligt. Buchdruckerei Joh. Martin. Die neuen Geſandten. Unſer&⸗Mitarbeiter ſchreibt: Die neue deutſche Republik beginnt jetzt, nach Inkraft⸗ ſetzung des Verſailler Vertrages, auch ihre äußeren Ange⸗ legenheiten in Ordnung zu bringen. Sie hat, was die Neu⸗ beſetzung der wichtigſten diplomatiſchen Poſten in Berlin betrifft, der Entente klugerweiſe den Vortritt gelaſſen. Kaum aber war dieſer Schritt getan, als nun auch die deutſchen Vertreter für die bisher feindlichen Hauptſtädte bekannt gegeben wurden: für London der Hamburger Senator Sthamer, für Paris der eben von ſeinem Amt als Reichsſchatzminiſter zurückgetretene Zentrumsabgeordnete Dr. Maher⸗Kaufbeuren, für Brüſſel der frühere Reichs⸗ juſtizminiſter Landsberg, für Madrid der Geſandte Dr. Roſen, für Wien der Geſandte v. Roſenberg, für Tokio der frühere Staatsſekretär Dr. Solf, für Rom der bisherige Stockholmer Geſandte v. Lucius, für Prag Pro⸗ feſtor Saenger und für Haag ein Oberſt Renner. In Bern verbleibt der Geſandte Adolf Müller, und nach Stockholm kommt der Geſandte Nadolny, der zuletzt die Leitung des Bureaus beim Reichspräſidenten innehatte. Von Petersburg oder Moskau kann natürlich vorerſt noch keine Rede ſein, auch nicht von Belgrad oder Soſta oder Konſtanti⸗ nopel— das alles ſind erſt ſpätere Sorgen. Ebenſo Waſhington, mit dem wir ja immer noch keinen Friedens⸗ zuſtand haben. Hier wird vielleicht Graf Bernſtorff in Frage kommen. Die Liſte iſt etwas bunt geraten, ohne Zweifel. Unge⸗ fähr zur gleichen Hälfte Dipiomaten, die der alten Zeit ſchon nach Kräften auf mehr oder weniger erheblichen Außenpoſten gedient haben, und neue Männer, von denen man auf den erſten Blick kaum zu erkennen vermag, wie weit ihre be⸗ ſondere Befähigung für den diplomatiſchen Dienſt reicht. Zwei Rechtsanwälte, Dr. Mayer und Otto Landsberg, die nicht nur in ihrem Beruf, ſondern auch als Fachpolitiker Tüchtiges geleiſtet haben; ein Hamburger Senator, der ſchon während der Waffenſtillſtands⸗ und Friedensverhandlungen als Sachverſtändiger in allen Außenhandels⸗ und Schiffahrts⸗ fragen mitgewirkt hat: und ein Profeſſor, d. h. alſo ein Oberlehrer, der ſeit vielen Jahren als außenpolitiſcher Schriftſteller den Gang der Weltereigniſſe begleitete. Ein Zentrumsmann, ein Sozialdemokrat. ein Demokrat (Saenger), während über die Parteizugehörigkeit des neuen Londoner Geſchäftsträgers nichts Sicheres aus⸗ zuſagen iſt. Die Herren Roſen, Roſenberg, Solf, v. Lucius ſind parteipolitiſch ebenſowenig ganz genau abgeſtempelt wie Herr Nadolnyg. Im ganzen alſo keine grundſtürzende Neuerung, kein„revolutionärer“ Umſturz nach dem Vorbild der Bolſchewiſten, deren diplomatiſche Sendlinge zum Teil von den Staaten, denen ſie zugedacht waren, ebenſo höflich wie entſchieden abgelehnt wurden. Ein vorſichtig gemiſchtes Syſtem: etwas neue Zeit, etwas alte Zeit, der berühmte neue Geiſt durch Männer repräſentiert, die ſich ſehr wohl auch in der außerdeutſchen Welt ſehen laſſen können, und gerade dieſe ſo ziemlich auf die ſchwierigſten Poſten vor⸗ geſchoben, wo ſie alſo zeigen können, ob und inwieweit ſie den ſehr geſchulten Diplomaten der ſiegreichen Staaten. die den Einflüſſen der Demokratie gerade auf dem Gebiete der auswärtigen Polttik den allergeringſten Spielraum laſſen, gewachſen ſind. Ein Experiment, das aber ſchließlich ge⸗ macht werden mußte. Daß ſich mit Rechtsanwälten auch ausgezeichnete politiſche Geſchäfte machen laſſen, iſt kein neuer Erfahrungs⸗ ſatz, und Hamburger Senatoren pflegen die große Welt da draußen auch genau genug zu kennen, um auf diplomatiſchem Boden, ſelbſt wenn er mit kritiſchen Steinen gepflaſtert iſt, nicht ohne weiteres zu entgleiſen. Der für die tſchechiſch⸗ ſlowakiſche Hauptſtadt beſtimmte Profeſſor findet auch in Prag völlig neue Verhältniſſe und neue Männer vor, und der Kollege in Bern, der frühere Schriftleiter der Münchener Poſt, ſcheint ſich dort ja auch ganz paſſabel bewährt zu haben. Alſo darf man wohl auch Herrn Saenger ſchließ⸗ lich mit guten Erwartungen an die Moldau ziehen laſſen. Kein entſcheidendes Gewicht ſcheint bei der getroffenen Auswahl auf die Staatsangehörigkeit gelegt worden zu ſein. London und Paris werden zwar von Preußen verſchont bleiben, im übrigen aber bleibt es in dieſer Beziehung wohl ſo wie es früher war: man nimmt die Kräfte, deren man bedarf, wo man ſie findet. Und daß ſogar auch ein kleiner militäriſcher Einſchlag bei der Zuſammenſtellung unſerer neuen Geſchäftsträger nicht verabſcheut wurde, darf als er⸗ freulich bezeichnet werden. Denn es ſpricht für das Vor⸗ handenſein derjenigen Unbefangenheit in der Leitung unſerer auswärtigen Politik, die unbedingt gewahrt werden muß. Wehe den Heimatſoſen Roman von Robert Heymann. Nachbruck verboten.) „Alſo, dann auf Wiederſehen“, lächelte ſie ſchalkhaft und verſchwand. Fritz ging die Landſtraße entlang. Die Höhen hatten ſich in einen leichten Duft gehüllt, der feiner als ein Braut⸗ ſchleier war und Weinberge und Burgruinen in bläulichen Nebel ſinken ließ. Er ging wie im Traume und dachte immerfort an das liebliche Mädchen. Wieder tauchte vor ihm ihre ſchlanke Figur auf; er ſah die wunderbaren, brennenden Flechten, die ſie über dem Nacken zu einem ſchlanken Knoten geflochten hatte. Er mußte an den ſchmalen, blendend weißen Hals und die feine, leidenſchaftliche Linie um ihre Mundwinkel 80 e wenn das zuſammengebrochene Reich langſam wieder zu einigem Anſehen unter den Völkern auſſteigen ſoll. . Praſident Deschanel. Bei der Präſidentſchaftswahl in Ber⸗ ſailles wurde Deschanel im erſten Wahle; gang mit 734 von 889 Stimmen zum Präſidenten der franzöſiſchen Republik gewählt. Clemenceau erhielt nur 56 Stimmen. Man hat ihn nie geliebt in Frankreich, den harten und unerbittlichen Clemenceau, der ſeine Vorgänger in der tiniſterpräſidentſchaft wie ein Tiger fraß. Seine ſtarre und grauſame Art ſchaffte ihm viele Feinde, aber er war der Mann des gewon⸗ nenen Krieges und hatte nun ſelbſt darauf gerechnet, dafür die höchſte Würde zu erklim⸗ men, welche die franzöſiſche Repu⸗ blik zu vergeben hat, den erhobenen Stuhlſitz des Präſi⸗ denten. Das iſt ihm nicht gelungen. Er zog grollend ſeine Kandidatur zurück, als bei der Vorabſtimmung im Senat der Präſt⸗ dent dieſer Körper⸗ ſchaft Deschanel vorgezogen wurde. Heute iſt Clemen⸗ ceau trotz ſeiner Erfolge nicht nur ein uralter, ſondern ane ein toter Präſident Deschanel. Der neue Präſident Frankreichs kandidierte auch im Jahre 1913 ſchon für dieſes Amt. Dank der Hartnäckigkeit der Anhänger ſeines Gegenkandidaten, die abſolut von dem Ackerbauminiſter Pams nicht laſſen wollten, kam es ſchließ⸗ lich zur Erhebung eines Verlegenheitskandidaten, des El⸗ ſäſſers Poincars. Nun hat Deschanel den Mißerfolg von damals wettgemacht. Der vierundſechzigjährige neue Präſt⸗ dent ſtand ſtets im politiſchen Leben Frankreichs mit an erſter Stelle, er brillierte durch Lebensgewandtheit, gute Formen, beſtechende Erſcheinung und— Grundſatzloſigkeit. Der„ſchöne Paul“ wurde er genannt., jonglierte als Lieb; ling der Damen durch die Salons, war Schönredner, ſchrieb geſchickt und viel. Lange Zeit verwaltete er den Poſten des Senatspräſidenten, gelangte aber nie auf die Miniſterbank. Im Kriege gebärdete er ſich, der Konjunktur gemäß, als raſender Deutſchenfeind, der alle Verleumdungen und Tor⸗ heiten getroſt nachbetete. Deschanel wird im Präſidentenpalaſt eine blendende Figur abgeben und in der Politik den Tagesſtrömungen folgen. Wahrſcheinlich wird er ſeinen Freund Briand, den Haſſer Clemenceaus, zum Miniſterpräſidenten berufen. Clemenceaus Name wird mit der Geſchichte des Weltkrieges unlöslich verbunden bleiben. Er wird gezwungen, ſeine trotzige Stirn zur Ruhe zu legen und Briand ergreift die Zügel. Wenn nicht doch Millerand auftaucht, denn auch er Woti 75 den Anruf. Dann kann die Fahrt weitergehen — wo Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Generalregierungskommiſſar für Preußen. Gemäß 8 2 der Verordnung des Reichspräfidenten au Grund des Artikel 48 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung vom 13. Januar 1920, betreffend die zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Reichsgebiet nötigen Maß⸗ nahmen, wurde für das preußiſche Gebiet der preußiſche Miniſter des Innern zum Generalregierungskommiſſar er⸗ nannt. 40 Millionen für Arbeiterwohnungen. Der preu⸗ ßiſchen Landesverſammlung iſt ein Geſetzentwurf, betreffend die Bewilligung weiterer Staatsmittel zur Verbeſſerung der Aber er hörte nur die Taſſen klappern und ein leis Singen wie Vogelgezwitſcher. Indes verbreitete ſich Pfarrer Hinrichſen über Inhalt und Bedeutung der Dramen, über Sophokles als Tra⸗ Aa eee uberhaupt, über die Harmonie ſeiner Charak; ere Paſtor Hinrichſen hatte nichts von dem Schwung, den die Begeiſterung verleiht. Er lehrte in einem ſchwer⸗ fälligen, dogmatiſchen Ton. Der Jüngling aber dachte an ſeinen Ordinarius, Profeſſor Glaukner, dem ſte alle, die Wiſſensdurſtigen wie die Gleichgültigen, in derſelben Liebe anhingen. Wie ganz anders wußte der über Sophokle zu reden! a Im Geiſte des Primaners erſtand das Bildnis des Sohnes des Sophillus, wie er, ein ſchöner, wohlgeſtalteter Jüngling, ausgezeichnet durch ſeltene Anmut der Be⸗ wegungen, durch klaſſiſche Mienen und ein ſtolzes, ſchön⸗ Rückkehrhäfen ſind: Bremerhaven. n Sammelmappe für bemerkenswerte Tages- und Zeltereisniſſe. e Pie Nationalverſammlung nahm das Betriebsrätegeſetz mit 216 gegen 64 Stimmen an. „ In einer entſchieden gehaltenen Rote wendet ſich die Reichsregierung gegen die von der Entente erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen für die beſetzten Rheinlande. „ Die Abstimmung in Nordſchleswig findet nunmehr be⸗ ſtimmt am 10. Februar ſtatt. „ Paul Deschanel wurde zum Präſtdenten der franzöſtſchen Republik gewählt. Clemenceau bat dem Poincaré die Demiſſion des Kabinetts überreicht. «Die Entente hat„Haftbefehle“ gegen Enver Paſcha und Talaat Paſcha erlaſſen. Präſidenten Wohnungsverhältniſſe von Arbeitern, die in ſtaatlichen Be⸗ trieben beſchäftigt ſind, und von geringbeſoldeten Staats- beamten, zugegangen. Nach dem Entwurf ſollen weitere 40 Millionen für dieſen Zweck zur Verfügung geſtellt werden, die durch die Ausgabe von Schuldverſchreibungen gedeckt werden. Der Landesverſammlung iſt von drei zu drei Jahren über die Ausführung des Geſetzes Rechenſchaft zu geben. Durch frühere Bewilligungen, zuletzt im Jahre 1914. find bereits 193 Millionen für den gleichen Zweck verwendet worden. 5 Rückkehr aus Frankreich auf dem Seewege. Die Reichszentralſtelle für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit: 5 Vier deutſche Dampfer haben Auslaufbefehl nach franzö⸗ fiſchen Häfen erhalten, um den Abtransport der Gefangenen in Frankreich auf dem Seewege zu übernehmen. Es fahren aus: der Dampfer„Rügen“ nach Rouen.„Gotenhof“ und „Herbert Horn“ nach St. Nazalre,„Melilla“ nach Le Havre. Amerikas Vertreter in Berlin. Emden, Cuxhaven, Brunsbüttel und 1 U Das amerikaniſche Staatsdepartement teilt mit, daß Dreſel im Auftrage des Departements nach Berlin geht, um dort die amerikaniſchen Intereſſen wahrzunehmen, daß die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen jedoch nicht wieder aufgenommen werden, bevor der Friede zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſch⸗⸗ land ratiftziert iſt. Frankreich. Veränderte Taktik gegen die Bolſchewiſten. Die Blätter melden, daß die Lage im mittleren Oſten infolge der Erfolge der bolſchewiſtiſchen Streitkräfte den Gegenſtand ſehr beſorgter Beratungen der alliierten Staatsmänner in Paris bilde. Churchill und der Erſte Lord der Admiralität, 1 Walter Long, ſind dringend zu einer Beſprechung nach Paris, gekommen. Bolland. Die Königin gegen Auslieferung Wilhelms II. In gutunterrichteten politiſchen Kreiſen Hollands verlautet die Königin von Holland werde die Initiative ergreifen und der Welt in einer Erklärung dartun, daß das Begehren der Alliierten, den deutſchen Exkaiſer auszuliefern. ungerecht⸗ fertigt ſei. recht zu verletzen. Man dürfe Holland nicht zwingen, das Aſyl⸗ Sofort nach Eintreffen der in Ausſicht ſtehenden Auslieferungsforderung der Entente wird die holländiſche Regierung ihre Stellung in dieſer Frage in einer beſonderen Sitzung in der Kammer zur Sprache bringen und ſich und ihren Standpunkt rechtfertigen. * Danzig. ni durch die deutſchen Truppen zam es infolge eines volniſchen Überfalles zu einem Gefecht, an dem auch Einwohner der Stadt teilnahmen, und bei dem 8 Teil der deutſchen Beſatzung in Gefangenſchaft geriet. München. Nach zwei ſtündiger Beratung hat der Reise nach Bert Bei der Räumung des Abſchnittes Argenau 5 Gegierungsbezirk Bromber Miniſterrat den zum Todt verurteilten Grafen Arco zu lebens länglicher Feſtungshaft begnadigt. große Erregung. München. Blättermeldungen zufolge bat der bayexiſche 1 In der Stadt 1 herrſchte bis zum Bekanntwerden dieſes Beſchluſſes eine auf Schaffung der Zentralgewalt habe ich immer mit dem Finanzminister Speck ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht. Speck zählt zur Heimſchen Bayeriſchen Volkspartei. Haag. Die Note der Alliterten, die die Auslieferung des ehemaligen Deutſchen Kalſers verlangt, iſt nunmehr dem 1 holländiſchen Miniſter des e ſchmelen Binpen und tief in ihre Höblen uurückgefallenen Sie iſt in freundlichem, aber entſchiedenem Tone gehalten. Augen. rung glänzten, dann war einer Cule wechſelnde Pupillen, dem ſtörenden Licht des Tages. Antworten gab und ſeine Geduld auf eine harte Probe mit anderen Augen, wollte es nur mit anderen Augen ſehen, lebte ein Stück eigenes Leben in der Antike, von der Profeſſor Glaukner einmal ſagte: es wiederum, als ſähe man in die bald hell aufblickten in der Finſternis, bald dunkel und ſchwarz wurden vor den Tiſch deckte. Sie war wohl etwas jünger als Fritz ſtellte. Paſtor Hinrichſen verfügte eben nur über ſchema⸗ tiſche Gelehrſamkeit. Fritz Rowaldt aber ſah das Altertum 1 hielt er den Blick auf ſeinen Teller gebannt oder er ſah Außeren ausgehändigt worden. Aber der hohen Stirn trug er daß Hanr wie Federn zurückgelegt, und ſo erinnerte ſein Antlitz tatſächlich an das Sinnbild Athenes. Wenn aber ſeine Augen in Begeiſte⸗⸗ Solcherlei Gedanken durchzuckten Fritz Rowaldt. Kein 6 Wunder, daß er auf die Frage ſeines Lehrers zerſtreute „ 1 (Aus der 188. Sitzung) Die zweite Leſung detz Betriebsrätegeſetzes 15167 11 Uhr 47330N na 19 1 aner zu eute bi 0 die Geſchäftsordnung ſich gründenden Widerſpruch der nnab Kap aen Sozialdemokraten. So kamen beute andere Vor⸗ agen zur Erledigung. An erſter Stelle der Tagesordnung er von allen Parteien gemeinſchaftlich eingebrachte tand Geſetentwurf über die 1 Tenerungezulage für die Beamten, Ofſtziere und Mannſchaften. Daflir amten wenig. Die finanzielle miniſters ſprach. Er führte aus: Ein Abbau der Preiſe der notwendigen Lebensmittel würde, ſo meinte er, die Verelendung unſeres Volkes in einem Tempo ſteigern, das Sie ſchaudern machen würde. Der fran⸗ zöſiſche Höchſtpreſs für Weizen iſt viermal ſo hoch als bei Es gibt freilich Leute, die durch Verelendung des 5 Volkes die Wellrevolutlon ördern wollen. Die Regierung hat eine Politik der Unterlaſſungsfünden getrieben. Hier wurde dem Redner aus dem Zentrum zugerufen: Weshalb ſind Sie nicht . unter ſtürmiſcher Heiterkeit: Ich bin kein Parteiſekretär oder General⸗ uns. Miniſter geworden? Darauf erwiderte Dr. Heim ſekretär, der ſeinen Poſten aufgibt und!“ 9 iniſter ſpielen kann ſondern ein Familienvater mit zehn Mäulern. aus der ee n (Große Heiterkeit un nruhe im Zentrum.) Dem Dr. Wirth(Zentr.) an Joch vorgehabt haben? ging, gibt zwar im Namen der Reichsregierung, ab, daß die Forderung einer Volksabſtimmung für Bayern Aber die Reichsverfaſſung nach dem Wortlaut der Verfaſſung klipp und klar ausgeſchloſſen iſt. Ferner ſtellte der Reichsfinanzminiſter nochmals aus⸗ drücklich feſt. daß ein Plan Über die Verwendung der deutſche Eiſenbahnen zu Kreditgeſchäften nicht beſtehe. 5 1 4 baden Dr. Heim beſtreitet, mit Marſchall Joch geſprochen Abg. Dr. Wirth(Zentr.) betonte darauf, Dr. Heim habe die Reichsregierung wiſſen laſſen, daß er zu Marſchall Foch reiſe. Die Reichsregierung hat aber nicht geſtattet, daß er mit den Franzoſen irgendwelche Verhandlungen pflege. Reichsfinanzminiſter Erzberger: Vor Oſtern teilte Dr. mir burch den Fernſprecher mit, er hätte eine Eim⸗ ladung von franzöſiſcher Seite bekommen. Was ich dazu ſagte. Ich erklärte, ich würde mit dem Mimiſterpräſtdenten deshalb Rückſprache nehmen. Wenn er ſeine Einladung von maßgebender franzöſiſcher Seite hätte, ſo würde die Regle⸗ rung keine Bedenken gegen die Reiſe haben. Aber vorher ſollte er nach Berlin kommen zu einer Beſprechung über das, was er den Franzoſen n d 1815 Heim erklärte eine erlin wegen der Verkehrsſperre für unmöglich, aber es blieb dabei, daß wir auf eine Beſprechung in Berlin Wert legen mußten. Weiter erklärte Erzberger: Ich ehe und falle mit dem Einheits gedanken 10 des Reiches, für jeden Reichsminiſter die erſte Borausſezung feiner Tätigkeit iſt. Er bebeutet die Zuſammenſaſſung aller Stimmen zu einem großen deutſchen Reich, und als Mittel dazu ſehe ich den Einheitsſtaat an. Das iſt das Unglück des deutſchen Volkes, daß es uns nicht gelungen iſt, den Einheitsgedanken bei uns zu verwirklichen, den ſogar alle neu aufſtrebenden Völker des Oſtens, die Tſchechoſlowaken, die Littauer, die Polen und die Letten verwirklicht haben. Meine Forderung Verlangen einer weitgehenden Dezentraltſierung verbunden und auch praktiſch durchgeführt. Der nächſte Abg. Dr. Laudsberg(Soz.) bemerkte unter anderm, Ende Februar ſtellte Dr. Heim in einer Sitzung des Reichsminiſteriums in Weimar den Antrag, das beſetzte Bayern von der Rätewirtſchaft zu befreien. Am l[tebſten wäre es ihm, wenn die Ordnung mit bayeriſchen Truppen wieder⸗ würde. Da aber die Aufſtellung bayeriſcher Truppen . 58 5 Zeit in Anſpruch nehme, erſuchte er. Truppen anderer Düne Deutſche Nationstverfammiung. 5 ag einer Slzung von 14ſtündiger Ende geführt worden. Die Abſicht des Präfidenten, die dritte Leſung vorzunehmen, ſcheiterte 0 0400 anf ur ſollen 800 Millionen Mark ausgeworfen werden. Der Reichsfinanzminiſter Erzberger erklärte, pc fetpolfftichg Erörterungen bei dieſem Antrage dee Ae der Be⸗ zage des Reiches verhindere die Erhöhung der Kinderzulagen. Hoffentlich Werde die Nationalverſammlung das Vorgehen des Miniſters nicht ern. In der Ausſprache ſtel eine Rebe bes Führers des Baye⸗ riſchen Bauernbundes(der ſich vom Zentrum getrennt pat) Dr. Heim auf, der ſcharf gegen die Steuerpolitik des Finanz⸗ b nde ſtimmen wür en. f Ich würde P el mich aber in der Stunde der Not dem Vaterlande nicht ent⸗ b. 0 ziehen. Heute aber werden ja dieienigen Miniſter, dle nichts können. Herr Wirth bezieht ſeine politiſchen Informationen Da iſt er gerade richtig informiert. . 4 Redner wird zugerufen:„Beſchmutzen Sie nicht Ihr eigenes Neſt.“ Im Verlauf der Auseinanderſetzung richtete der Abg. b den Ahg. Dr. Heim die Frage: Sagen Sie uns doch, was Sie mit dem Marſchall N f Bevor Dr. Heim darauf ein⸗ er Reichsfinanzminiſter Erzberger die Erklärung, 7 * 5 f„ beſenders vreußiſche Nrunpnen in Bayern eln⸗ marſchieren zu laſſen. Berſchweigen wolle er freilich nicht, daß Einrücken preußſſcher Truppen in Bayern die Erhebung gewiſſer Schichten nach ſich ziehen könne. Zu dſeſen Leuten geböre er aber nicht. Man möge aber Perſönlichkeiten, die bei ihnen etwas gelten, in Schutzhaft nehmen. Er ſtelle ſich dieſen Zweck zur Verfügung.(Anhaltende Bewegung.) e Nach einigen weiteren Bemerkungen ſchloß die Aus⸗ ſprache. Die Vorlage wurde in zweiter Leſung angenommen. Darauf wurde der Geſetzentwuf über bie Prüfung von Bild ſtreifen für Lichtſpiele ohne Beratung dem usſchuß für Bevölkerungspolitit überwieſen. Jerner ging der Geſet⸗ entwurf über die Beſchöäftigung Schwerbeſchädigter ebenfalls ohne Ausſprache an den Bevölkerungsausſchuß. Enblich winde ber Geſetzentwurf über die Gewährung von Straffreiheit für Perſonen aus den Abſtimmungsgebieten in Oſtpreußen, Weſtpreußen und Schleſien ohne Ausſprache in zweiter und dritter Leſung angenommen. Nach einer kurzen Pauſe wurde über die von allen Par⸗ teien eingebrachte Rheinlandsinterpellatlon verhandelt. Abg. Dr. Spahn begründete die Interpellatkon Dieſer wies nuch, daß die Anordnungen der Rheinlands⸗ kommiſſion nicht dem Friedensvertrag entſprechen. Reichs- miniſter Dr. Noch beſſätigte ſeine Ausführungen. Dagegen Einigkeit vorzugehen. Das Haus erklärt ſich anter lebhaſtem Beſfall einver⸗ ſtanden. Damit ſchloß bie Sitzung. N Die 140. Sitzung. Auf der Tagesordnung der 140. Sitzung ſteht die Leſung des Betriebsrätegeſetzes Die 2 8 (Deutſche Nn Abgg. und Dr. * 1711 5 8 3— 27* 1 Vyp.) erklären, daß ihre F onen gegen das Ge Präftdent Fehrenbach teflt mit, daß die . 5 die Fraktion namentliche Abſtimmung über 88 Hog das Geſetz keit vor wirft. 5 f minuſenlanger terkeit d nzen Hauſes unterbrocher Nachdem Ab 5 ſich im Namen ſeir Partei für das Geſetz f Generaldebatte. mit 213 gegen 84 Stimmen angenommen. und den Unabhängigen auch die Abogg. Eiſenberger Gandorfer vom Vayeriſchen Bauernbund. N Präſident 8. a der Nationalverſammlung kaum vor Ende Februar ſtatt⸗ finden dürfte. da zunächſt die Steuerausſchüſſe ihre Arbeit e ledigen müßten. Zum Schutze der Nationalverſammlung hatte Miniſter Heme vor dem Reichstagsgebäude ſehr ſcharfe Sicherheits- maßnahmen treffen laſſen. Die Tagung wurde jedoch burch keine Zwiſchenfälle von außen geſtört. f und 1. Handel und Verkehr. Der Poſtperkehr mit dem Freiſtaat Danzig dat nach dem Inkrafttreten des Friedensvertrages verſchledene Anderungen erfahren. So müſſen von jetzt ab den Waren⸗ ſendungen ſtatiſtiſche Anmeldeſcheine beigefügt werden. Bei Poſtanwetſungen von 100 Mark an iſt ebenſo wie bei Poſt⸗ anweiſungen nach dem Ausland der Nachweis über Inhalt und Zweck des Geſchäfts erforderlich. Zahlkarten für Konto des Paſtſcheckamts Danzig werden nicht mehr von den deutſchen Anſtalten angenommen. Barzahlungen durch Poſt⸗ ſchecks nach dem Freiſtaat Danzig und dem Memelgebiet genommen. WVerſchwindende Poſtpakete. Das Publikum be⸗ ſchwert ſich über zunehmendes Verſchwinden von Poſtpaketen aus Weſtfalen und Rheinland. Das Verſchwinden hat darin ſeinen Grund, daß ſeit einiger Zeit im Bereiche des Wehr⸗ kreiſes 6 in Münſter Pakete beſchlagnahmt werden, von denen vermutet wird, daß ſte von Wucherern und Schiebern herrühren. Die Poſt proteſtiert gegen dieſes nach ihrer An⸗ ſicht ungeſetzliche Verfahren bis jetzt erfolglos. Wo der (Inhalt der beſchlagnahmten Pakete verbleibt, iſt der Poſt⸗ verwaltung nicht bekannt. Weinhöchſtpreiſe. Bei einer Weinverſteigerung in Trier wurde ein Fuber 18er Serriger Vogelſang der preußiſchen Domäne zum Preiſe von 70 300 Mark als bisher weitaus teuerſtes Saarfuder verkauft. Als das bisher weitaus teuerſte .. ᷣͤ vb... e müſſe Einſpruch erhoben werden. Er bat das Haus, in vollfler Dagegen ſtimmten mit ben beiden Fraktionen der Rechten ehrenbach teilt mit, daß die nächſte Sitzung werben von den beutſchen Poſtanſtalten nicht mehr an⸗ Fuder aller Moſekweine erzielte ein Fuber 1918er Zeltinger Schloßberg mit 75 100 Mark. Exkaiſers Wilhelm II. Cotta Widerſpruch. Nikolaus II., in denen auch ein moraliſcher dritten Bandes nicht liege bereits in Schweden veröff Bandes habe Bisma Wilhelm 9 0 ſtellt. E Mr Srinzen Demokratiſche 0 1 — Dean ſchließt die Werte In nunmentlicher Abſtimmung wird das ganze Geſetz 57 100 Berlin. des geſamten 03 7. Landger * verurteilt. Zeitung eiue manbdbemertun L chts II Berlin der ve Deutſchen Zeitung, Dr. phil. Außerde zuc unter der Überſchr nenen Artitel, welcher beleidige präſidenten und ſämtliche Mintſter der 3. Band von Bismarcks Erinnerungen. Aus Stuttgart wird geſchrieben: Vor dem hieſigen Landgericht gelangte bie Klage des gegen den Cottaſchen Verlag auf Unterlaſſung der Herausgabe des 3. Bandes von Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen“ zur Verhandlung. eine einſtweilige Verfügung war bekanntlich auf Antrag des geweſenen Kaiſers die Herausgabe des dritten unterſagt worden. Gegen dieſe Verfügung erhob der Verlag Der Vertreter des Verlages erhob in erſter Linte Einwendungen formaler Natur und dann, daß nach dem Erſcheinen der Briefe des Exkaiſers an Bismarck Grund mehr im 1 Durch Bandes erklärte ſtark herabgeſetzt zur Unterdrü vorhanden ſei. vor und werden. werde, ung des Buch )hemnächſt Spitze des 888 ge⸗ rungen des eutſchlands ſeiner Antwort „die er damals die Aktenſtücke zu ten die bringen Vater⸗ zu um N Miſſton und über Bismarck habe in eleſen ulſchen ligen Kaiſers r. Schott, inalgedanken⸗ Verfaſſer FR Gerichtshall Wegen Beleidigung niſtertlums wu eur der Mark Geld⸗ 71 Ote es in der D lange noch?“ e gegen den Reichs⸗ telt. — Wohnung geſchleppt hatten. Für ein Geſpräch von gezahlt. Unterſuchung eingeleitet. Von Nah Schmücke ſein Heim! Freiſtaat Danzig, Sir Reginald Tower, ſoll in dieſen Tagen an ſeinem Beſtimmungsort prächtig ausſtatten aus dem Stadtmuſeum: darunter befindet ſich eine Kopie des jüngſten Gerichts, das die Franzoſen Kanaliſierung des Neckars. handlungen, an denen Vertreter der Reichsregierung und Vertreter der Regierungen von Württemberg, Baden und Heſſen teilnahmen, ſind alle Fragen der Neckar⸗Kanaliſterung geklärt worden. Das große Kulturwerk dürfte alſo bald in Angriff genommen werden. Diebſtahl in der Dresdener Porzellanfſammlung. Aus der Dresdener Porzellanſammlung ſind zwei Vaſen von unſchätzbarem Werte älteſten Meißener Porzellans geſtohlen worden, wahrſcheinlich ſchon im vorigen Monat. vermutet man in Kunſtkreiſen. 5000 Kronen für ein Telephongeſpräch. peſt wurde feſtgeſtellt, daß einzelne Banken die Beamten des Fernamtes beſtochen haben, um mit Wien ſprechen zu können drei Minuten wurden 5000 Kronen Die Regierung hat gegen die und Fern. Der Oberkommiſſar für den effen. laſſen, 1— 4 1 4 1218 Die Stadt hat ſeine auch mit Gemälden 1807 nach Paris In mehrtägigen Ver⸗ Den Dieb c 8 In Buda⸗ N or 12 tro Beamten eine ſtrenge Wehe den Heimatloſen Roman von Robert Heymann. Machdruck verboten.) Aber ſte warf nur einen ſorſchenden Seitenblick nach hm, während ſie geſchickt und voll reizender Bewegungen Rowaldt; ſie mochte achtzehn Jahre zählen, war aber auf⸗ geſchoſſen und kräftig und konnte wohl für älter gelten. Während der Mahlzeit ſaß ſie ſchweigſam. Der Paſtor plauderte über die alten Griechen und ihre Lehrer; Fritz Rowaldt aber war ein aufmerkſamer Zuhörer. Entweder zu Hedwig hinüber. Sie ſaß am liebſten das Geſicht dem Fenſter zugewandt, wo ſich ihr Blick über die prangenden gekommen war, eine große, gewaltige, unfaßbare Sehn ſucht, deren dunkle Stimme er noch nicht völlig begriff. „ Einige Tage lang kam er gar nicht mehr zu Paſtor Hmrichſen. Vieſer war ſehr beſchäftigt und hatte für ihn keine Zeit. Hedwig aber allein aufzuſuchen, hielt Rowaldt nicht für ſchicklich und wagte es auch nicht. Hinrichſen hatte Beſuch aus Berlin bekommen. In einem leichten Wägelchen war ſpät abends ein beleibter Herr vorgefahren, ber ſofort das größte Intereſſe der Be⸗ wohner des Dorfes erregte, nicht allein, weil er als Gaſt des Paſtors in deſſen Hauſe wohnte, ſondern weil er direkt aus Berlin gekommen war und zweifellos unter die ö Auf der weißen Weſte hing eine ſchwere goldene Kette, an den Fingern blitzten Brillanten. Sein Geſicht war breit, die Stirn niedrig, das bunkle Haar in der Mitte geſcheitelt und kurz ge⸗ die Papiere zweihundertzwanzig ſtehen, verkaufen wir, keinen Tag früher!“ Paſtor Hinrichſen wiſchte mit dem Taſchentuch über die Prille. Zweihundert' Und ſo ſchne öglich wurde, k betrug ſein ital, das für H jeren wollte. hatte ein kleines der ſchon hundert errichten. ete er gen. 8 319! n bei ſeiner Schwerfälligkeit den Gewinn. Zehntauſend Das war eiſernes bar, wovon er nichts ötig, daß ſie mehr gehö ſeiner Ge⸗ t und ge⸗ a irclsenbaues - um an Stelle Jahre alten Kirche eine neue zu ſein Amt ſchnitten. Die unruhigen, kleinen Augen verſchwanden faſt en%s ei hinter dem Fett, das dick aufgetragen, ſeinem Geſicht etwas Verſchwommenes gab, das die Charakteriſierung er⸗ ſchwerte. Paſtor Hinrichſen ſchien ebenſo erfreut wie erſchrocken zu ſein, als der Fremde anlangte. Hedwig konnte nicht ſchnell genug für einen Jutbiß ſorgen, und bald ſchloß ſich Hinrichſen mit Romeo Markwalder ein. „Sie haben mich ordentlich überraſcht— es iſt doch nichts Schlimmes vorgefallen?“ „Im Gegenteil, lieber Paſtor, im Gegenteil! Mein Gott— da ſagt man, wir Groß ſtademenſchen hätten ſchlechte Nerven! Mut! Mut und Ruhe, alter Freund!“ 5 Wieſen hinweg weit in die Ferne verlor „In keiner Epoche der Weltgeſchichte hat der Menſch* 1 die Schönheit des Lebens in ſo unbegrenzter Liebe ge Aus einigen Worten, die ſie in das Geſpräch hinein⸗ noſſen als in dieſem Zeitalter. Denn es war im wahren warf, merkte Fritz Rowaldt, daß ihr das Gebiet des Alter⸗ Sinne eine Kultur der Liebe.“ tums nicht fremd war. Sie hatte die klaſſiſchen Dichter Wie Flammen lebten die Worte in der Bruſt des ohne Ausnahme geleſen, ja, ſie verriet ein ganz ungewöhn⸗ Gymmaſiaſten. Eben darum machte er die gewaltigſten liches Verſtändnis für die Kultur der Antike, daß Rowaldt Anſtrengungen, die Schwierigkeiten der griechiſchen Sprache VVV völlig zu überwinden, um der Schönheit ihrer Zeit teil⸗ Nach Tiſch hielt Hinrichſen ſein gewohntes Schläfchen, haftig zu werden. Hedwig verſchwand und der Gymnaſiaſt ging in den „Ra, Herr Rowaldt, ich meine bald, Sie träumen?“ Garten. fragte Paſtor Hinrichſen und ſah ſeinem Schüler verblüfft Seltſam, dachte er. Alle jungen Mäßchen ſind ſonſt ins Geſicht. 1 ausgelaſſen und lachen viel. Er hatte Hedwig noch nicht Der fuhr aus feinem Sinnen auf. lachen bören. heitsfrohes Auge, durch die Straßen Athens ſchritt, zum Opfer ging oder die attiſchen Fluren auf ſchnaubendem Roſſe durchſtreifte. Wie er bei Salamis unter den vorderſten Schiffen gegen die perſiſchen Räuberſcharen gekämpft, wie er, als der Jubel des Sieges ganz Attika berauſchte, den Reigen⸗ tanz der Jünglinge angeführt. Wie er ein Meiſter in allen Künſten des Leibes war, ebenſo wie ein begnadeter Jünger der Pallas Athene. So hatte Profeſſor Glaukner ſeinen Schülern So, phokles nahegebracht, ehe er die Werke des Dichters heran. zog, um die Kenntniſſe der griechiſchen Sprachformen ihnen denken. „Seltſam“, dachte er und blieb tief aufatmend ſtehen. „Iſt es nicht wie ein Wunder, dieſe keuſche Mädchenblüte in dieſer weltverlorenen Einſamkeit?“ Er hatte bisher keine Zeit gefunden, ſich mit Frauen zu beſchäftigen. Als er das Gymnaſium verlaſſen, ⸗war er zu jung geweſen, um ähnlichen Gedanken nachzuhängen. In der Folgezeit hatte ihn der Ernſt des Lebens ganz beanſprucht. N 5 Er lächelte mit leichtem Spott über ſich ſelbſt, als er daran dachte, daß er doch bloß ein Gymnafiaſt war mit zwanzig Jahren allerdings, einer, der dem Milieu zunge Paſter hatte die Idee mit? war aber über zehn Jahre nicht in der Lage geweſen, Tarkräftiges dafür zu um. Seit ſtieden Jahren min ſollte die Kirche begonnen werden, Hinrichſen träumte daven Jahr um Jahr. Er beſoß einiges Talent zum Zeichnen— in früher Jugend war er zum Architekten beſtimmt geweſen— und hatte in ſeinen Mußeſtunden daher ſchon die Pläne entworfen. Vor zwei Jahren hatte Romeo Markwalder in dem nabegelogenen Flecken mit ſeinor Familie den Soumner vevbracht, und bei dieſer Gelegenheit hatte Paſtor Hinvichſen ſchon entwachſen war! 4 g Um elf Uhr fand er ſick wieder bei Paſtor Hinrichſen ein. Der Alte ſaß bereits am Tiſch. „Ich denke, wir nehwen gleich Sophokles vor“, begann ex, ganz geſchäftig. dabei gemütlich über die Brillengläſer elend. 15 Fri vertlefte ſich ſogleich in den Unterricht. Aber jeden Moment ertappte er ſich ſeläſt. wie er das Auge nach der gegenüberliegenden Tür richtete, doch nur in der Hoffnung, Hehwig zu ſehen. * zu ſtählen. Nicht jeder, ach, wenige beſaßen die Kunſt, die Jugend und ihren Durſt nach Schönheit, ihre Auffaſſungsgabe ſo zu verſtehen, wie Ewald Glaukner, den ſeine Schüler ohne ſchlimme Abſicht kurzweg„Die Eule“ nannten. Einmal, weil das Sinnbild Athens, glaux, die Eule, ſie durch An⸗ klingung des Namens Glaukner dazu verführte, daun aber, weil der Profeſſor ſelbſt an dieſes Symbol der Gelehrſam⸗ keit in jeder Weiſe erinnerte. Auf breiten Schultern ſaß ihm ein mächtiger Kopf mit ſcharfgeſchnittener Naſe, Hedwig ſteckte den Kopf durch die Tür: „Darf ich decken?“ ö ſich um und beeilte ſich zu ſagen: Felt Mewaldt paß noch am Ticch und ah an ihr au r owa aß noch am un u uf, wie ſie ein großes Tiſchtuch, Teller und Betece 4 d Stube trug. Fortſetzung folgt.) 1 1 Aber die Uhr ſchlug eben ächzend zwölf und en hob ihn ſo der Antwort. Paſtor Hinrichſen blieb in ſeinem Vortrag ſtecken, ſah die Höhen hinaufſtieg, der Sehnſucht 0 Er ſah ſie auch die folgenden Tage nicht lachen. Sie Mieb immer ernſt und gemeſſen, war auch viel ſicherer in ihrem Benehmen als Fritz. Der war plötzlich von einer namenloſen Unruhe ergriffen worden. Umſonſt nahm er frühmorgens die Bücher vor, ſtützte den ſopf zwiſchen die Fäuſte und verſuchte, zu arbeiten. Os ging nicht, es wollte nicht gelingen! Die Gedanken flatterten nach allen Seiten auseinander, bis er ſchließlich die Scharteken in eine Ecke warf und das Haus verließ, die immer i ihm lebte, die ihn nicht mehr verließ, wellbem er bierber⸗ Der Paſtor mmiff ein wenig die Lippen zu anten bei dieſer vertraulichen Aurede. Er räuſperte fich: „Im! Alſo fein Kurssturz? Kein Papier zurück⸗ gegangen?“ „Nee! Eimbundertwierzig!“ 1785 e. N 5 1 N be be 3 „Um neungig. er age Ihnen, igen no auf zweihundert..“ „Vielleicht ſollte man doch jetzt verkaufen, Herr Mark⸗ walber! Der Betrag iſt groß gemig!“ „Verkaufen? Paſtor, ſind Sie von Sinnen? Wenn nouen Kirche geſprochen. Pfarrer geſagt: Paſtor! den Berliner Bankier, der faſt täglich mit dem duvch das Dorf geraſt war, kennengelernt. Da batte er ich einmal ein Herg gefaßt und ihm von dem Projekt der 8 Romeo Markwalder hatte zwei⸗ taurſend Mark gespendet unnd daun dem dan fbar auſhorchenden Autemsbil Go kommen Gie Ihr Lebtag nicht ans Ziel, Herr Sie mühen ſich ab und mühen ſich ab, die Gemeinde iſt arm, die Zuſchüſſe reichen nicht— müßen das Geld für den guten Zweck arbeiten laſſen!“ Sie Fortſetzung folgt.)