lattes. aa epd e ee e eee eee e Geſchäfts Anzeiger Amtsblatt Erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2.08 Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ 1 jeruheine Enthält alle amtlichen Belat f Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim nner r n Vereins- Anzeiger Anzeigenpreiſe: N.. germeilrei Liernbein r eee intmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Lokale Inſerate die einſpaltige Petit Zeile n Pfg., auswärtige Pfg. Rellamen im Textteil Pfg. auswärts„% Tezerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. kalender und Fahrplan. Amt Viernheim. 14 Fernſprecher Nr. 217 Dienstag, den 3. Februar 1920 e eren Poſtſcheckkouto Nr. 21577 C„ Amt Frankfurt a. M. 10. Iſahrg. Amtlicher Teil. Zugelanfen ein braungefleckter Hund. gen Futtergeldentrichtung in Kießſtraße 2. Abzuholen ge— Betr: Erwerbsoloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 2. bis einſchließlich 8. Februar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Quittungskarte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter der Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. L. bis Z einſchließlich am Mittwoch, 4. Februar, vormittags 11—12 Uhr A bis K ein chließlich am Donnerstag, 5. Februar, vormittags 9—10 Uhr Am Freitag, den 6. Februar 1920 vor⸗ mittags von 9—11 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗ ſung der Zahlung nur diejenigen Anterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ loſenunterſtützung von der Gemeindekaſſe erhalten. A bis K einſchließlich am Samstag, 7. Februar, vormittags 10—11 Uhr Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Des Monatsabſchlußes wegen muß der Zahltag am nächſten Donnerstag, den 5. ds. Mts. wieder ausfallen. i notwendige Kaſſengeſchäfte von 11 bis 12 Ahr. Viernheim, den 10. Januar 1920. Lolale Nachrichten. Gemeindekaſſe: Jöſt. Engellichtſp'eltheater von einer Filmgaſtſpielgeſellſchaft Herr Lothar Kunſtmann einen Bortrag über die Abwehr des furchtbarſten Feindes der Menſchheit der Geſchlechtskrankhei— ten halten und im Anſchluß daran den Film„Es werde Licht“ vorgeführt werden, Das„Halberſtädter Tagblatt“ ſchreibt darüber: Das mit Unterſtützung der deutſchen Ge— ſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten veran— ſtaltete Filmgaſtſplel— Monopolinhaberin: Gaſtſpiel-Ver⸗ triebsgrſellſchaft Ladany in Gotha— ſteht im Dienſte der Aufklärung. Es will die Gefahren warnend aufdecken, denen die Jugend beiderlei Geſchlechts auf Schritt und Tritt ausgeſetzt iſt. Im Anſchluß an den Vortrag Herrn Lotha Kunſtmann, der Charakterſtärke als das einzige Palladium gegen den furchtbarſten Feind der Menſchheit pries, wurde in ſechs Abteilungen eine Familientragödie entrollt, die von der verheerenden Wirkung der gefährlichſten Krankheiten ein klares abſchreckendes Bild gab und zugleich als Stütze der Behauptung des Vortragenden dienen ſollte, daß die Auf— klärung der Jugend unbedingt erforderlich ſei, um die Menſch— heit von der Geißel der Geſchlechtskrankheiten zu befreien. Samstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Maria Weinlein geb. Wunder. 1/8 3. S.-A. für ledig 4 Cäeilie Roos. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Dienstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Martin 7., deſſen Ehefrauen und beiderſeitige Eltern. Mittwoch: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Adam Weidner 3., Ehefrau Kath. geb. Neuhäuſer, Kinder und Angehörige. Donnerstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Math. Bugert und Ehefrau Katharina. Verkündete: 1. Friedrich Julius Bender aus Ludwigshafen, Sohn des + Karl L. Bender und der 1 Kath. geb. Schmitt und Anna Marg. Kühner, Tochter von Georg Mich. Kühner und Marg geb Niebler zum Itenmal. 2. Joh. Winkler 19., Sohn von Valt. Winkler 7. und der Maria Magd. geb. Haas und Magd. Trapp, Tochter von Wendelin Trapp und Marta geb. Helbig zum ltenmal deutſch ober nicht seutſche f Die Grenzmarken in Gefahr! 2 05 Oib Deine Gren Spende für die Volksabſtimmungen auf Poſtſcheckkonto Berlin 73776 N ober auf Deine Bank! Deutſcher Schutzbund, Berlin uwe Gottesdienſt⸗Orduung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼/7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S,⸗-A. für A. Maria Weinlein geb. Wunder. Donnerstag: ¼7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für ledig Cäcilie Roos. Freitag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für Margaretha Lammer geb. Weidner. 7/8 Uhr geſt. Herz-Jeſu-Meſſe für die Jubilaren und Aufklärung über Geſchlechts krankheiten; Donnerstag Abend ½8 Uhr im Gaſt⸗ Radſahrer⸗Vetei„Eilige Pienheln. Vorstands- Sitzung Um zahlreiches Erſcheinen erſucht. Der Vorſtand. Tur gefl. Beachtung und Empfehlung! Allgemeinem Wunſch entprechend habe im Intereſſe der weitwohnenden Kundſchaft bei Franz Hofmann: 8., Neubauſtraße 12 einen 2. Detailverkauf eingerichtet und ſind gleich bekannte Artikel für landw. Haus⸗ und Feld⸗ bedarf dieſes Ortsbezirks, im kleinen erhältlich, ſoweit nicht Rationierung und Kartenſyſtem dies unmöglich machen. Bei größeren Quantitäten und fuhrweiſe, bitte doch bei mir ab— zuholen, wie auch ſolche nach Möglichkeit frei ins Haus beſorgt. Abgabe in beiden Geſchäften vorerſt mittags bon 2—6 Uhr mit ev. Ausnahmen, bei Verladung uſw. Mit vorzüglicher Hochachtung! Nik. Winkler 12. Franz Hofmann 8. Waldſtraße 16, Telefon 23. Neubauſtraße 12. Jubilarinen des Jahres 1864 und die im Völkerkrie⸗ Laudwirtſchaftl. Lagerhaus.— Verſicherungsagentur. Ab Mittwoch den 4. mit Donnerstag den 5. Febr. wird im D 2 tätiges Filmgaſtſpiell. Ein Drama im Dieuſte der Aufklärung. Der genialſte Fimdar⸗ 7 ſteller der Gegenwart Dieſes gigantiſche Filmwerk kam mit Unterſtützung der Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechts krankheiten zuſtande. LI g Den Vortrag hält Herr Lothar Kunstmann. Kein Kinodrama in landläufigem Sinne, ſondern ein reformatoriſches Glanzwerk moderner Kinematographie. 7 Dies iſt der Film den jedermann geſehen haben muß. ** eee Einfach eine Senſation im vollſten Sinne des Wortes. nnn Verlängerung unmöglich!— Nur 2 Tage!— Die„Köln. Ztg.“ ſchreibt über das Filmgaſtſpiel: Preiſe der Plätze: Loge 3 Mh., 1. Das ereignisreichſte und eindruckvollſte Schauſpiel ſeit Beſtehen der Ki daß bei vorher ausverkauftem Hauſe zu Beginn der Vorſtellung die Kaſſe geſchloſſen und N Wachmannſchaften fern gehalten werden mußte, Plat 2.0 Ml., 2. Plat 2 Mk., 3. Platz TCP gefallenen Viernheimer Krieger. ia. aete Lane. Mittwoch, den 4. u. Donnerstag, den 5. Fe veranſtaltet die Filmgaſtſpielgeſellſchaft Ladany in Gotha ein D 2 tägiges Filmgaſtſpiel. Ein Schauſpiel dringender Ermahnung. Ein kulturelles Schauſpiel aus dem Leben in 6 großen Akten. Haupftdarſteller: 25 2 4. H cl L 1 d 0 1 deten Schar kolettunft und. E 0 ntiĩ 1 E K 1 H* b 2* 9 1 Regie: Richard Oswald. 5* 2 I 1 4 oeh* 9* Keine Reklameſchreierei! Bei der Erſtaufführung erlebte der Film„Es werde Licht“ einen ſo koloſſalen Erfolg das andrängende Publikum durch verſtärkte En Efleh⸗ penn hat zu verkaufen. Wer ſagt die Exped. d. Bl. Car bid wieder eingecroffen. Empfehle ferner Carbidlampen, Gaslamgen ſowit Glühstrümpfe und Zylinder billigſt V. Winkenbach 2. Weinheimerſtraße. FEE N Abonnements auf die Viernheimer Bürger Zeitung werden jederzeit in der Expedition u. von den Austrägern entgegenge⸗ nommen bei ſofortiger Lieferung der Zeitung eee Ersa 7 80 Pk. Gparkernſeife Stück 6 Mk. zu haben bei Ph. Lahres. graphie. . * Kluge ö Frauen“ gebrauchen bei Regel⸗-Störun⸗ gen eu Stockungen der monatl. Vorgänge mein wirkſames Mittel u. wenden ſich vertrauensvoll an H. Maſuhr, Hamburg, Al⸗ tongerſtr. 20 a. Teilen Sie mir emtt, wie lange Sie zu klagen haben. kb Auch Sie werden mir dan ar ſein. Diskreter Verſand. 1.50 Mk. Steuer Aletter wolken an der Ruhr. Unſer G⸗Mitarbeiter ſchreibt: Im Ruhrgebiet krieſelt es wieder einmal ſehr bedenk⸗ lich. Schon im vorigen Herbſt war dort neben anderen Lohn⸗ und Wirtſchaftsforderungen das Verlangen nach einer weiteren erheblichen Verkürzung der Arbeitsſchicht laut ge⸗ worden und nur mit Mühe beſchwichtigt worden. Die Regierung ſagte internationale Verhandlungen über die Frage zu, wahrſcheinlich in der Hoffnung eines baldigen Friedensſchluſſes, der es ihr vielleicht ermöglicht hätte, ſchon für das nächſte Frühjahr irgendwelche Vereinbarungen unter den hauptſächlich in Betracht kommenden Ländern über die allerwichtigſten Arbeiterfragen wenigſtens herbeizuführen. Statt deſſen ſind wir eben erſt in den Friedenszuſtand ein⸗ getreten, und von der internationalen Arbeiterkonferenz in Waſhington iſt Deutſchland mit allen Liſten eines unver⸗ ſöhnlichen Geſchäftsneides ferngehalten worden. So erhebt die Frage der ſechsſtündigen Arbeitsſchicht im Bergbau jetzt wieder ausſchließlich bei uns drohend ihr Haupt. Es hätte kein ungeeigneterer Zeitpunkt zur Austragung dieſer Forde⸗ rung gefunden werden können. Begründet wird ſte mit der Unmöglichkeit, bei der bis⸗ herigen Ernährungsweiſe mehr als ſechs Stunden unter Tage zu arbeiten. Aber gerade um die Lebensweiſe der Berg⸗ arbeiter zu verbeſſern und damit ihre Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern, ſind— nicht erſt ſeit der Revolution— die Löhne fortgeſetzt erhöht und immer wieder erhöht, ſind bei allen Gelegenheiten, wo beſondere Zuwendungen an Mehl, Fetten uſw. verteilt werden konnten, die Bergarbeiter immer an erſter Stelle bedacht worden; und der ganze Erfolg dieſer unter den größten Opfern durchgeführten Hilfstätigkeit ſoll nun darin beſtehen, daß wir wieder mit einem Streik an den Ausgangspunkt dieſer ganzen Aufrichtungsarbeit zurück⸗ geworfen werden. Wir hätten dann den ungeheuren Zuwachs an Produktionsunkoſten weiterzuſchleppen— die Produktion ſelbſt aber würde ſinken ſtatt zu ſteigen. Der Ausfall würde rund 1½ Millionen Tonnen im Monat be⸗ tragen. Was das bedeuten würde angeſichts der Tatſache, daß die geſamte deutſche Induſtrie im November z. B. nur etwa 3½¼ Millionen Tonnen zugewieſen erhielt, während ſie einen Bedarf von 6 Millionen Tonnen hatte, kann man ſich ohne weiteres ausrechnen, in welchem Umfange die Arbeitsloſigkeit zunehmen müßte, wenn ſelbſt dieſe durchaus ungenügende Kohlenmenge noch um 1½ Millionen gekürzt werden müßte. Jeder Tag bringt uns jetzt neue Nachrichten von Betriebseinſtellungen, und in vielen Fällen handelt es ſich dabei um Fabriken, deren Produkte wieder andere Unter⸗ nehmungen unbedingt zur Verfügung haben müſſen, wenn ſie ihrerſeits nicht zum Stilliegen gezwungen ſein ſollen. Es ſei nur an die Zementfabriken erinnert, die nicht arbeiten können, wenn keine Kohle für ſie da iſt, was zur Folge hat, daß keine Bergarbeiterwohnungen gebaut werden können, weshalb wiederum die Belegſchaften nicht vermehrt werden können. Oder an die Stickſtoffabriken, von deren fleißiger Arbeit der Ausfall unſerer nächſten Ernte zum großen Teil abhängen wird, oder an die Sprengſtoff⸗, die Wetterlampen⸗ fabriken, deren Produkte wiederum für den Grubenbetrieb unentbehrlich ſind. Eben haben wir uns Holland gegenüber zu monatlichen Kohlenlieferungen von 90 000 Tonnen ver⸗ pflichtet und als Gegenleiſtung dafür einen ſtattlichen Bank⸗ kredit für Lebensmittel und Rohſtoffe erhalten. Wie ſoll das alles aufrechterhalten werden, wenn die Grundlage der Abſchlüſſe plötzlich wieder ins Wanken gerät? Wenn immer wieder Sabotage getrieben wird an unſerer ganzen Volkswirtſchaft, wenn ſtatt mehr immer weniger gearbeitet werden ſoll? Die unvorbereitete, unterſchiedsloſe Einführung des Achtſtundentages erſcheint heute ſchon vielen, die ſie vor einem Jahre als eine Kulturtat erſten Ranges prieſen, als unverzeihliche Übereilung, von der man je eher deſto lieber wieder loskommen möchte. Es wird auch an zuftändiger Stelle ſchon gar kein Hehl mehr daraus gemacht, daß zum mindeſten für leichtere Arbeit der Neunſtundentag wieder angeſtrebt werden muß, auch im Bergbau. Und ſo vorſichtig dieſe Frage ſelbſtverſtändlich, bei den nun ein⸗ mal gegebenen Verhältniſſen, behandelt werden muß, ſie darf nicht länger unterdrückt werden, weil wir ſonſt unweigerlich der Kataſtrophe verfallen. Wer überhaupt noch ſehen und urteilen kann, für den bedarf es keiner umſtändlichen Be⸗ weisführung in dieſem Punkte. Die Regierung wittert hinter den neuen Forderungen der Bergarbeiter andere Abſichten— welche, braucht wohl kaum noch geſagt zu werden. Wieder ſind ihre Beauf⸗ tragten nach Eſſen und Bochum entſandt worden, Den S ˙— Wehe den Heimatloſen Roman von Robert Heymann. 9(Nachdruck verboten.) Hans Scholl lächelte. Leicht geſagt, lieber Freund! Nach deinem Rezept hat Kurt auch gehandelt. Er hat ſeinen Abſchied genommen und den kaufmänniſchen Beruf ergriffen. Das iſt kein kleines Opfer, nicht wahr? Du wirſt es am eheſten verſtehen, was es heißt, den Rock ausziehen, mit dem man verwachſen iſt. Damit war es aber noch nicht abgetan. Nun kam erſt die Zeit des Kampfes. Kurt mußte ſich hocharbeiten. Er hat Energie, kann etwas, und die beſte Aussicht war vorhanden.“ „Und warum— haben ſie denn nicht geheiratet?“ fragte Falk ſtockend. a „Ich ſtand damals vor dem Einjährigen“ fuhr Hans Scholl fort.„Die Frage war: gehe ich nach dem Ein⸗ jährigen vom Eymnaſium ab oder bleibe ich? Mein Beruf war eigentlich ſchon feſtgeſetzt: niederer Poſt⸗ oder Bahn⸗ dienſt. Ohne mich rühmen zu wollen,— Ihr wißt, daß ich immer unter den Beſten der Klaſſe war. Mein Ehr⸗ geis ging höher. Ich konnte es kaum verwinden, abgehen zu müſſen, mich als Adfunkt herumſchinden, während meine Kameraden, die mit mir auf einer Bank geſeſſen, nach einigen Jahren weiteren Studiums ganz, ganz andere Chancen haben ſollten— da lag ich Maria und dem Vater in den Ohren. Kurt iſt ein lieber guter Menſch. Man bat es ſchlleßlich ſo eingerichtet, daß die Hochzeit um einſge ö auf dem Gymnaſium bleiben konnte. Das verſchlingt doch Geld, nicht wahr? Die Univerſitäts fahre müſſen auch berechnet werden,— Maria hat ſich bis jetzt ſozuſagen für mich geopfert „Das mußt du an ihr gutmachen. Dein ganzes Leben lang“, ſagte Theo von Falk. Er war bleich vor Erregung, ſo ſehr griff ihn die einfache Erzählung des Freundes an.. Bon nun an ſahen Fritz Rowaldt und Theo von Falk Maria Scholl wie eine rerin an. Dle Anbetung, NN N e ie um den Jahre aufgeſchoben wurde, damit ich ſich unverkennbar ankündigenden Brand beizeiten zu löſchen. Um Belagerungszuſtand wird ſie jebenfalls ſo lange feſt⸗ halten, bis ſich entſchieden hat, wie die Dinge im Weſten diesmal laufen werden. * Bochum. Die Organiſationen der Rubrbergleute faßten auf ihren Delegiertenverſammlungen Entſchließungen, die ſich für die Beſbehaltung der Siebenſtundenſchicht im Kohlenbergbau i Einführung der Sechsſtundenſchicht ausſprechen. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Zur Räumung Oberſchleſiens teilt die Regierung, um allerhand falſchen Gerüchten entgegenzutreten, folgendes mit:„Nach den in Paris mit den Vertretern der Entente abgeſchloſſenen Verträgen hat die Räumung Oberſchleſtens durch die deutſchen Truppen am vierzehnten Tage nach dem Tage der Unterzeichnung des Schlußprotokolls(das iſt am 24. Januar) zu beginnen. Bis zum einundzwanzigſten Tage (31. Januar) müſſen alle überplanmäßigen Ausrüſtungen der deutſchen Truppen ſowie gewiſſe Teile der deutſchen Truppen ſelbſt abtransportiert ſein. Die vollſtändige Räumung muß bis zum einunddreißigſten Tage(10. Februar) durchgeführt ſein. Die erſten alliierten Truppen treffen vom zwanzigſten Tage(30. Januar) abends in Oppeln ein, von wo aus ihr Weitertransport erfolgt. Die Räumung wird zonenweiſe erfolgen, ſo daß jeder Zwiſchenraum zwiſchen der deutſchen und der alliierten Herrſchaft vermieden wird. Außerdem werden bis zur endgültigen Übernahme der Regierungs⸗ gewalt durch die interalliierte Kommiſſion die einzelnen Zonen proviſoriſch unter militäriſcher Verwaltung ſtehen. Die Geſamtſtärke der nach Oberſchleſien zu entſendenden Kontingente beträgt rund 18 000 Mann engliſcher, franzö⸗ ſiſcher und italieniſcher Truppen.“ Die Vorlage über die Auseinanderſetzung zwiſchen Staat und Krone dürfte ſchon in allernächſter Zeit der Preußi⸗ ſchen Landesverſammlung zugehen. Es handelt ſich bei der Vorlage um einen Ausgleich zwiſchen dem Freiſtaat Preußen und dem Hauſe Hohenzollern über das bewegliche und un⸗ bewegliche Vermögen. Der urſprünglich von einer beſonderen Kommiſſion ausgearbeitete Entwurf iſt im Finanzminiſterium einer teilweiſen Umarbeitung unterzogen worden. Nach dem jetzigen Vorſchlag verbleibt ein Teil der Schlöſſer im Staals⸗ beſitz oder geht in dieſen über, ein Teil bleibt beim Königs⸗ hauſe. Das Königshaus behält volles Verfügungsrecht über das ihm verbleibende Vermögen und erhält noch eine geld⸗ liche Abfindung für die von ihm an den Staat überlaſſenen wertvollen Kunſt⸗ und Einrichtungsgegenſtände der Schlöſſer. Das Einverſtändnis des Königshauſes mit der Regelung auf dieſer Grundlage kann nach dem Stande der Verhand⸗ lungen angenommen werden. Bismarcks dritter Band bleibt verboten. ſchluß des Stuttgarter Landgerichts in dem Rechtsſtreit Wilhelms II. gegen den Verlag Cotta auf Beſtätigung des im November 1919 erlaſſenen Verbots der Herausgabe des dritten Bandes der Bismarckſchen„Gedanken und Erinne⸗ rungen“ wird aufrechterhalten. Der Prozeß dürfte nunmehr 05 dem Oberlandesgericht in Stuttgart eine Fortſetzung nden. Eingriffe in das Eigentum des Herzogs von. Sachſen⸗Koburg⸗Gotha hatten ſich die dortigen unab⸗ hängigen Volksbeauftragten geſtattet, indem ſie auf Grund eines extra zu dieſem Zweck gemachten Geſetzes das ganze Privatvermögen des Herzogs beſchlagnahmten. Um einer richterlichen Entſcheidung zu entgehen, hatten die Volksbeauf⸗ tragten den ſogenannten„Kompetenzkonflikt“ erhoben, d. h. eingewendet, daß ſie nur in Ausübung ſtaatlicher Befugniſſe gehandelt hätten und deshalb vor Gericht nicht verantwort⸗ lich ſeien. Das Gericht hat aber zugunſten des Herzogs dahin entſchieden, daß die Einrede der Unzuläſſigkeit des Rechtswegs verworfen wurde. Der Gerichtshof ſtellte feſt, daß die Eingriffe der Volksbeauftragten in das herzogliche Vermögen nicht in geſetzlicher Ausübung eines ſtaatlichen Hoheitsrechts geſchehen ſeien, ſondern privatrechtlicher Natur geweſen ſeien und deshalb eine zivilrechtliche Verantwortung begründen. Die Abtretung von Der Be⸗ Eupen und Malmedy an Belgien iſt am 24. Januar erfolgt. Die Einwohner werden für die Ausfuhr nach Deutſchland Erleichterungen erhalten. Ebenſo haben die belgiſchen Zollbeamten Anweiſung er⸗ halten, für die Einfuhr aus Deutſchland Erleichterungen zu gewähren. Für die Zollzahlung wird die Mark dem Frank die ſie dem Weiblichen an ſich entgegenbrachten, wurde dadurch geſteigert und gewann einen weiteren, idealen Halt. Doch bei Falk ſpielte noch etwas anderes, unbe⸗ wußtes mit. Eine tiefe, heimliche Verehrung, die er ſich aber ſelbſt nicht eingeſtand. * 9 0 Inzwiſchen war in dem Pfarrhauſe in F. nach Rowaldts Abreiſe durchaus noch keine Ruhe eingekehrt. Zwei Tage nachher kam ein verſpäteter Sommergaſt nach F., der ſo⸗ gleich Beſuch im Pfarrhaus machte. Hedwig öffnete ihm und führte ihn in die Studierſtube ihres Vaters. Sie hatte ihn flüchtig angeſehen, als er nach dem Paſtor ge⸗ fragt, und unwillkürlich hatte ſie ſich der Beſchreibung er⸗ 1 die Fritz Rowaldt von ſeinem verehrten Profeſſor gegeben. Der Beſucher war häßlich, aber von jener Unſchön⸗ heit, die ſympathiſch wirkt. Beſonders ſeine hellen, ge⸗ dankentiefen Augen waren ſchön und gaben dem Geſicht einen eigenen Glanz. „Dr. Glaukner iſt mein Name“, ſagte der Fremde, als Paſtor Hinrichſen eintrat.„Ich bin Gymnaſial⸗ profeſſor und habe die Abſicht, die letzten vierzehn Tage der Ferien hier zu verbringen, um für ein kulturhiſtoriſches Werk, das ich über dieſe Gegend ſchreibe, aus den wich⸗ ligſten Quellen zu ſchöpfen, die die Kirchenbücher bieten. Man ſagt mir, Herr Paſtor, Sie beſäßen eine bedeutende Bibliothek alter Werke, die ſich mit der Geſchichte Ihres Ortes befaßten. Dürfte ich Sie bitten, mir dieſe Quellen zu⸗ ange zu machen und bei meinem Werk behilflich zu ein?“ „Aber mit größtem Vergnügen, Herr Profeſſor! Ich freue mich geradezu, auf dieſe Weiſe Abwechſelung in dem täglichen Einerlei, das hier herrſcht, zu finden. Betrachten Sie mein Haus als das Ihre und ſchalten Sie nach Belieben!“ g Entgegenkommen iſt liebenswürdiger als ich „Dieſes e Oeaſpräches fieſe ehrliche verriet, schnell eſe, ehrliche Religioſttät rr ener Sammelmappe für bemerkenswerte Tages⸗ und Zeitereigniſſe. „ Im Reich und in Berlin haben große Kundgebungen gegen die Auslieferungsforderung ſtattgefunden. „Das Reichsernährungsamt plant die Heraufſetzung der Getreldeausmahlung auf 90%. „Der endgültige Verfaſſungsentwurf für Preußen ſtebt keinen Staatspräſidenten vor. ö „ Der Geſetzentwurf über die Abfindung zwiſchen Preußen und dem Haufe Hohenzollern iſt fertig und geht der preußiſchen Landesverſammlung zu. „ Graubdenz iſt am 28. Januar nach gewaltigen deutſchen Kundgebungen geraͤumt und den Polen übergeben worden. „ Der ſchweizeriſche Bundesrat Calonder iſt wegen Differenzen über den Völkerbund zurückgetreten. „ Spanien hat ſich mit der Ernennung Dr. Roſens zum deutſchen Geſchäftsträger nicht einverſtanden erklärt. gleichgeſtellt. Vorausſichtlich wird aber bald die Mark durch den Frank erſetzt werden. Bulgarien. ng aller Bolſchewiſtenführer. Miniſter⸗ die Verhaftung aller bolſche⸗ wiſtiſchen Führer angeordnet. Bis jetzt wurden 55 Perſonen eingezogen. Die Streikbewegung in Bulgarien dauert fort. Die Ausſtändigen werden von ruſſiſchen Kommuniſten mit Geld unterſtützt. Verhaftu präſident Stambulinsky hat Berlin. Die Reichsregierung hat der Offentlichkeit drei Entwürfe über das neue Aeichstagswahlrecht und einen über die Reichspräſidentenwahl unterbreitet. Bei den Reichstags⸗ wahlen ſoll auf je 60 000 Stimmen ein Abgeordneter entfallen. Die Reſtſtimmen werden nach den verſchiedenen Entwürfen verſchiedene Berückſichtigung erfahren. Paris. Llopd George hielt bier eine Anſprache an die Preſſevertreter, in der er ſagte, die Verbündeten hätten be⸗ ſchloſſen, ihre Forderung der Auslieferung Wilhelms II. nicht abweiſen zu laſſen. Die Mächte ſelen einig, daß dem Kaiſer gegenüber alle völkerrechtlichen Zwangsmaßnahmen anzu⸗ wenden ſeien. Niederaufbau der Velt. Die ſchwierige Lage der„Siegerſtaaten“. Der britiſchen Regierung wurde eine Denkſchrift vor⸗ gelegt, die Einberufung einer Konferenz zur Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen Feſtigung der Welt empfiehlt. Die Denk⸗ ſchrift iſt von Asquith, Bryce, Robert Cecil und Clynes als Staatsmännern und Mac Kenna, Goodenough und Vaſſar Smith als Finanzſachverſtändigen unterzeichnet. Die Denk⸗ ſchrift legt ganz offen dar, daß die Lage einiger Siegerſtaaten genau ſo bedenklich ſei wie die der Beſiegten, und daß man nicht einzelnen Staaten helfen dürfe, ſondern die Finanzen der ganzen Welt aufrichten müſſe. Als wichtiger Schritt wird die ſofortige Einſtellung des Banknoten⸗ drucks und Erhebung von Steuern empfohlen, die das Mißverhältnis zwiſchen Einnahmen und Ausgaben aus⸗ gleichen ſollen. Es ſoll weniger verbraucht und mehr er⸗ zeugt werden. Alle Staaten müſſen ſich gegenſeitig und wechſelweiſe unterſtützen. Allfällnge Anleihen dürfen nur ſehr gering ſein, um den Handel zu beleben und die ärmeren Länder zur Arbeit und Selbſthilfe anzueifern. Europa gehe einer kritiſchen Zeit entgegen, und es ſei keine Zeit zu ver⸗ lieren, falls eine Kataſtrophe vermieden werden ſoll. Soziales Leben. Heraufſetzung der Ausmahlung. Der frühere Unter⸗ ſtaatsſekretär v. Braun erklärte in einem Vortrag über die Ernährungsfrage, die Direktion der Reichsgetreideſtelle habe der Regierung die Mitteilung gemacht, daß es ſo wie bisher nicht weitergehe. Die Reichsgetreideſtelle werde ſchon in den nächſten Tagen bekanntgeben, daß zunächſt die Heraufſetzung der Ausmahlung des Brotgetreides vorgeſehen ſei. Voraus⸗ ſichtlich wird aber auch eine Verkürzung der Brotration nicht zu umgehen ſein. Heringe und Käſe aus Holland. Unter den Lebens⸗ mitteln, die die Niederlande gemäß dem Kredit⸗ und Kohlen⸗ abkommen an Deutſchland liefern müſſen, kommen hauptſächlich Käſe und Heringe in Betracht, wovon in Holland große Vorräte vorhanden ſind. . 822 gat aus, freundſchaftliche Frühjahr 1915 in den Aufſichtsrat eingetreten ſei. war der Anſicht, der Erzbeſchaffung werde bel den Behörden in Berlin nicht die nötige Aufmerkſamkeit gewidmet. Rabes und andere Beamte hielten auf Beſragen Herrn, Erzberger für 5 gelen, dieſe Intereſſen der Eiſeninduſtrie im Reichstag zu vertreten. Es babe ſich nicht um Thyſſens Intereſſen allein. ſondern um die der ganzen Eiſeninduſtrie gehandelt. Graherger habe 40000 M. feſtes Gehalt bekommen. Alle Aktien und Keuxe waxen im Beſitz der Familie Thuſſen. Erzberger hatte keine. Die Behauptung Sin Neujahrsbrief Ulilbelms II. Proteſt gegen die Veröffentlichung der Za renbriefe. Schwediſche Blätter veröffentlichen einen Brief Wil⸗ helms II., den dieſer aus Amerongen an einen Freund— offenbar den Fürſt zu Fürſtenberg— gerichtet hat. Der Kalſer ſagt darin, daß er ohne Hoffnung und faſt ohne Wunſch ſei und dunkel in die Zukunft ſehe. Er klagt, daß die Kronprinzeſſin in finanzieller Bedrängnis ſei infolge der Verluſte an ihren ruſſiſchen Papieren und er ſchon mehrfach ausgeholfen habe. Keine Rü⸗kkehr nach Deutſchland. Wörtlich ſchreibt der Kaiſer dann:„Was ſagen Sie zur gewaltſamen widerrechtlichen Veröffentlichung meiner Briefe an Nikolaus? Dieſe Leute haben keinen Funken Anſtand im Leibe, und ich muß froh ſein, wenn es ohne Entſtellungen abgeht. Ich habe übrigens Loewenfeld(gemeint iſt hier offenbar der General. Die Red.) ſchreiben laſſen, er ſolle gegen die Veröffentlichung der Privatbriefe proteſtieren, aber da die Veröffentlichung in den Feindesländern er⸗ folgt, wird er weniger Ausſicht haben als im Falle Bismarck. Daß auch ein deutſches Blatt in dieſen Schmutzereien teilnimmt, wundert mich nicht nach der Behandlung, die ich von dieſem Volke erfahren habe und noch täglich erfahre. Ich hege nicht den Wunſch, je nach Deutſchland zurückzukehren. Der Anblick des Zu⸗ ſammenbruchs durch eigene Schuld wäre mir zu ſchmerzlich. Dazu das Gefühl, daß alle mich betrogen und dann ver⸗ laſſen haben. Ich werde es nicht los, nach allem, was ich pon dem famoſen„Unterſuchungsausſchuß“ las, das Gefühl, hinters Licht geführt zu ſein, ſelbſt von Männern wie Beth⸗ mann und Ludendorff, von Tirpitz ganz zu ſchweigen. Vielleicht kommt mein Mißtrauen aus der Einſamkeit, in der ich lebe und die nur zuweilen durch Beſuche wie Wilhelms oder Eitels oder Krieges(Geheimrat Kriege, früher Chef der Reichsabteilung im Auswärtigen Amt. Die Red.) unterbrochen wird, der ſich als Getreuer erweiſt wie immer, auch jetzt, wo es Courage erfordert, treu zu ſein. Ich freue mich auf Doorn.“ Zum Schluß klagt der Kaiſer über ſeinen ſchlechten Geſundheitszuſtand:„Ich habe 9 jetzt geſundheitlich viel zu leiden, die alten Schmerzen im rechten Bein und Arm, aber mehr ſeeliſch angeſichts der un⸗ gewiſſen Zukunft. Was wird werden? Ich erhoffe nichts Günſtiges, da ſeit Nikolaus“ tragiſchem Ende unter den Kugeln der Kaiſermörder das monarchiſche Solidaritätsgefühl aus der Welt gegangen iſt und die anderen vielleicht glauben, ihren Thron zu ſichern, indem ſte mich preisgeben. Heinrichs und Victorias Appell ſind verhallt, ohne ein Echo zu finden.“ Srazberger gegen Helfferich. Vierter Tag. Die Vernehmung Ersbergers wird ſortgeſett und es ent⸗ wickelt ſich eine immer auf demſelben Punkt zurückkehrende Unterhaltung über die Frage des Verteidigers Dr. Alsberg, ob Herr Erzberger es für zuläſſig erachle, daß ein im öffent⸗ lichen Leben ſtehender Abgeordneter ſich von privatwirtſchaft⸗ lichen Verbänden als bezahlter Vertreter engagteren laſſe und ob das bei Erzberger geſchehen ſei. Ersberger betont wieder⸗ holt, Abgeordnete aller Parteien, wie die Herren Hugo, Streſemann, Keinath verträten neben ihrem Abgeordneten⸗ mandat private Intereſſen. Als ich Staatsſelretär wurde, habe ich ſofort die allgemeinen Beziehungen zur Induſtrie gelöſt und auch nicht von der Ermächtigung, die für Beamte beſteht, Gebrauch gemacht, daß ich die Aufſichtsratsſtellen beibehalten darf. Direktor Rabes vom Thyſſenkonzern 9 1 Beziehungen zwiſchen Auguſt Thyſſen und Erzberger hätten lange beſtanden, ehe dieſer im Thyſſen Darauf iſt Thyſſen an Erzberger herangetreten. Erzbergers, er habe ausdrücklich die Bedingung geſtellt, die Tätigkeit im Auſſichtsrat dürfe ſeine poliliſche Uberzeugung nicht berühren, ſtimmt. mit Eraberger hat der Zeuge nie ein beſtimmtes Anſinnen an ihn geſtellt. von Thyſſen nie verlangt worden. Bedeutung der bez. Eingaben geirrt, die nur im Intereſſe der Landesverteldſgung gemacht wurden, die durch das Fehlen des Erzes gefährdet war. Briey und Longwy ſollten Bei feinen zahlreichen Unterredungen Eine Übereignung der franzöſiſchen Gruben ſei Helfferich hat ſich in der een 1 Den nur ausgebeutet werden. Der Munitionsmangel war chroniſch. Erzberger war ſtets gegen die Ahereſgnung. Die vaterländiſchen Intereſſen ſtanden jederzeit im Vorder⸗ grunde. 1 1 5 wurde eine deutſche Schutzverwaltung für das Brleygeblet gebildet, in der Thyſſen nicht ver⸗ treten war. Zeuge Rabes bekundet noch, daß die Urſache zu Erzbergers Austritt aus dem Thyſſen⸗Konzern wahrſcheinlich die Friedensreſolution geweſen ſei. Die perſön⸗ lichen Beziehungen haben fortbeſtanden. Fritz Thyſſen, der Sohn Auguſt Thyſſens, ſagt aus, ſein Vater habe Erzberger nicht nur als Menſch ge⸗ ſchätzt, ſondern habe auch vor Erzbergers Intelligenz großen Reipekt gehabt. Jom iſt bekannt, daß Erzberger por ſeinem Elretrütt bei Thyſſen betont hat, ſeine politiſche Auffaſſung dürfe durch den Eintritt in keiner Weiſe beeinträchtigt werden. Das habe dem Zeugen ſein Pater erzählt. Es ſei nicht auf⸗ ſallend, wenn Erzberger 40 000 Mark erhalten habe. Dieſe Summe könne keineswegs als Beſtechungsgeld angeſehen werden. Ein Abhängiakeitsverhältnis habe nicht vorgelegen, Eraberger habe eine umfangreiche Tätigkeit entwickelt, obwohl er mit rein geſchältlichen Dingen nichts zu tun batte. Bei der weiteren Vernebmung des Zeugen Fritz Thyſſen erklärte dieſer zu der Frage, oy die Firma einen Erwerb der Briey⸗Gruben oder nur eine Ausbeute beablichtigt habe, daß ſeines Wiſſens nach während des Krieges nur an eine Aus⸗ beute gedacht worden wäre. Staatsſekretär Helfferich: War dem Zeugen bekannt, daß im Reichsamt des Innern die Auf⸗ faſſung vorherrſchte, daß man in der Eingabe vom 28. Mat 1917 eine Abſicht der Firma Täyſſen herauslas, daß ihr das Eigentum an den Briey⸗Gruben übertragen werden ſolle. Zeuge Thyſſen: Darauf kann ich mich nach 4½ Jahren nicht beſinnen. Über die Gründe, die Erzberger zum Ausſcheiden aus dem Aufſchtsrat veranlaßt haben, vermag auch Fritz Thyſſen nichts Beſonderes zu ſagen. Er glaubt, dieſes Ausſcheiden ſei verurſacht durch die Friedensreſolution und meint ebenſo wie Direklor Rabes, daß das Ausſcheiden aus eigenem An⸗ triebe erfolgt ſei. Handel und Verkehr. Über den Verbleib von Paketen aus Amerika gehen bei der Poſt ſo zahlreiche Nachforſchungen ein, daß ſie kaum noch regelrecht bearbeitet werden können. hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß die deutſchen Empfänger mit einer viel zu kurzen Beförderungsdauer rechnen. Dieſe beträgt nach den gemachten Erfahrungen häufig acht bis zehn Wochen. Daher können nur ſolche Anfragen, die früheſtens acht bis zehn Wochen nach der Einlieferung des Pakets abgelaſſen werden und genaue An⸗ gaben über den Tag der Abſendung und, wenn möglich, den Namen des Beförderungsdampfers enthalten, auf Erfolg rechnen. Zur Einleitung von Nachforſchungen ſetzt man ſich alſo zweckmäßig mit dem Abſender in Verbindung. Der im Oktober von Newyork abgegangene Dampfer„Buttonwood“ war Anfang Januar in Hamburg noch nicht eingetroffen. Er ſoll wegen Maſchinenſchadens in einem engliſchen Hafen liegen; über ſeine vorausſichtliche Ankunft in Hamburg iſt nichts bekannt. Unter den 90 000 Paketen, die er für Deutſchland an Bord hat, befinden ſich ſicher Tauſende, um derentwillen ſchon vergeblich Anfragen an die Poſt gerichtet worden ſind. Nur noch 50 Prozent Beleihung von Wert⸗ papieren. Und den mehr und mehr in die Erſcheinung tretenden Auswüchſen der Börſenſpekulation zu begegnen, ſind die in der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers zuſammengeſchloſſenen Banken und Bankhäuſer übereingekommen, in Zukunft Beleihungen von Wertpapieren nur noch in Höhe von 50 9% ihres Kurswertes vorzunehmen. Ausgenommen hiervon ſind nur die deutſchen feſtverzinslichen Werte und die deutſchen Vorzugsaktien mit einer begrenzten Dividende. Soweit zurzeit noch Kredite gegeben ſind, die dieſen neuen Vorſchriften nicht entſprechen, müſſen ſie bis zum 15. Februar 1920 den neuen Bedingungen angepaßt ſein. Von Nah und Fern. In dem Prozeß um den Kaiſerfilm hat jetzt die Staatsanwaltſchaft beim Landgericht 1 in Berlin den Antrag auf Einziehung und Vernichtung des Ferdinand Bonnſchen Films„Kaiſer Wilhelms Glück und Ende“ geſtellt. Über dieſen Antrag hat die zuſtändige Strafkammer zu entſcheiden. Tarif für Nachhilfeſtunden. Auch die Studenten beginnen ſich zu organiſieren. So hat kürzlich der Studenten⸗ ausſchuß der Univerſttät Marburg für ſtudentiſchen Neben⸗ erwerb Tarife aufgeſtellt, die ſich folgendermaßen ſtellen: Nachhilfe für Schüler bis Sekunda Stunde 4 Mark, bis Prima Stunde 5 Mark, mechaniſche Schreibarbeit Seite D Schreibarbeit mit geiſtiger Tätigkeit Stunde n EE Herz. Aus dem erſten, oberflächlichen Verkehr entſpann ſich ſchon in wenig Tagen aufrichtige Freundſchaft. Pro⸗ feſſor Glaukner brachte die meiſte Zeit im Pfarrhauſe zu, Seb ſchrieb oder unterhielt ſich mit dem Pfarrer und edwig. Dieſes junge Mädchen, das ſich ſo natürlich und doch geiſtreich zu unterhalten wußte und eine außergewöhnliche Beleſenheit verriet, machte vom erſten Augenblick an auf Dr. Glaukner einen tiefen Eindruck, Hedwig empfand eine beſondere Sympathie für ihn, die in der warmen Schilde⸗ rung, 100 Fritz Rowaldt von ſeinem Ordinarius entworfen, wurzelte. So gab ſie ſich freier, ungezwungener und liebens⸗ würdiger gegen den Gaſt ihres Vaters, als ſie es ſonſt getan hätte. Dr. Glaukner war ein reifer, ruhiger, ab⸗ wägender Mann. Aber doch ein Menſch von impulſtven Empfindungen. Che er es ſich gewahr wurde, hatte er nach wenig Tagen ſchon wirkliche Zuneigung zu der Tochter des Paſtors gefaßt. Die Tage ſchwanden ihm hin wie ein Traum. Zufällig kam einmal das Geſpräch auf Rowaldt. „Wie? Mein Schüler Rowaldt war hei Ihnen, Paſtor?“ rief er ahnungslos in warmer Freude, Lieblingsſchüler! Herr nungsl. Mein Wie ſchade, daß ich ihn hier nicht mehr getroffen habe. Sehen Sie, Herr Paſtor, den Jungen liebe ich! Ich bin aus ehrlicher Überzeugung Lehrer und mit ganzem Herzen bei meinem Beruf. Iſt es da nicht natürlich, daß man dem ſeine beſondere Zuneigung ſchenkt, in. Wen 51 Guten und Schönen, das man ſeinen hülern in erz zu pflanzen ſucht, am Edelſten zur Reiſe kommen ſieht?“ een ee, „Das kann ich gewiß verſtehen, Herr Profeſſor“, ent⸗ gegnete der Paſtor, und Hedwig warf ein, mit Mühe ihre Erregung nerbergend:„Nicht wahr, er iſt ein vornehmer ain iſt 1 0 er„. wenn ihn guch unſer Rektor anders beurkellt. Ich halte ihm die Stange 10 ſiehe un den. Unſer Rektor gehört zu jener Art 110 ſagogen, die mit 10 f zur en wollen! 0 N 0 1 düſterſter, mittelalterlicher Str 15 enge d„ fro 10 0 . 1 1107 Wehe den Heimatloſen Roman von Robert Heymann. (Nachdruck verboten.) Paſtor Hinrichſen war nicht in allen Dingen ſeiner Meinung. Nach ſeiner Anſicht war die alte Jorm der Diſziplin, wie ſie in den Gymnaſien zu ſeiner Zeit gehand⸗ habt wurde, die beſſere.„Wir jungen Leute ſind auch Jaroß geworden, haben weder gelſtig noch körperlich gelitten, und die, in denen ein guter Kern geſteckt, haben ſpaͤter auch im Leben ihren Mann geſtellt.“ „Das gebe ich zu“, entgegnete Dr. Glaukner.„Doch mit den Zeiten ändern ſich auch die Lebensbedingungen. Der tägliche Kampf hat ſich in unerhörter Weiſe zugeſpitzt, und mehr denn je benötigt der Jüngling, der der Schule kentwächſt, vollſte körperliche Geſundheit; ebenſo ſehr aber bedarf er ſchneller Anpaſſungsfähigkeit an die Bedingungen, die das moderne Leben ſtellt, des Bewußtſeins ſeiner Ver⸗ antwortung. 1g. Das lernt er nicht im Gymnaſium, das önnen wir ihm auch nicht geben, aber Sünde wäre es. err Paſtor, dem jungen, neuen Gliede der Vienſchlichen Geſellſchoft die natürlichen Fähigkeiten, die jeder Menſch in den Daſeinskampf mit ſich bringt, durch unnatürliche Strenge zu beeinträchtigen. Gerade der Freiheitsdrang iſt Habe 0 dar e W A geſunden Geiſtes. n wir das Re eſen natürlichen Zug unnöti unterbinden?“ 1 eee Paſtor Hinrichſen kam da nicht recht mit. Er wiegte den Kopf:„Wo beginnt daun die Diſglplin, Herr Pro, elor; wo hbörk ſie auf? Und wie wollen Gie ſich nuit er Verantwortung ſür das künftige Schickſal ledes Schülers abfinden, deſſen Vorbedingungen mehr oder eniger doch ſchon im Gomnaſtum wurzeln! „Die Diſziplin hört da auf, Herr Paſige, wo das Verſtändnis für den Schüller beglünt. Wg iſt ſie gar nicht f 5 1 denn die Buna, die meine Schüler für mich empfinden, ſicherk meine Autorſtät. In dleſem Sinne bin 0 me m i d Schicksal derer, die mir leb ſich nach ſolchen Geſprächen mehr und mehr zu Dr. Glaukner hingezogen. Dieſer unabhängige Geiſt, dieſer ſtolze Wille, der keinen freien Flug zu ſcheuen brauchte, weckte immer von neuem ein Echo in ihrem Innern, bis allmählich ein feines Gefühl ihr ſagte, daß die Worte des Profeſſors, der Klang ſeiner Stimme in ihrer Gegenwart immer unſicherer wurden. Ganz leiſe reifte ihr die Erkenntnis, daß Dr. Glaukner mehr für ſie empfand, als das Intereſſe des Lebrers zu ſeiner Schülerin. über dieſe Erkenntnis erſchrak ſie aufs äußerſte. verſuchte nun, ſich ihm, ſoweit es möglich entziehen. Dr. Glaukner glaubte ſich von ihr geliebt. Daß ſie ihm neuerdings auswich, fand er nicht unnatürlich, erklärte es ſich mit ſelbſtve idlicher Verwirrung. Inswiſchen aber rückte der 2(breiſe heran. Am vorletzten Tage traf er He im Garten. Sie ſaß unter dem 1 in der Mitte eines freien Platzes großen Birnbaum, deſſen Zweige an die Scheiben des Hauſes Hedwig fühlte Sie war, zu ſtand und pochten. Als ſie ihr kommen ſah, beugte ſie ſich verwirrt und erſchrocken tiefes über die Handarbeit. Nun mußte ſie die Stickerei in den Schoß ſinken laſſen und ihm die Hand reichen. Er führte ihre zarten Fingerſpitzen an ſeine Lippen, eine Begrüßung, die er ſonſt nicht pflegte. Sie ſtand auf, um ſich mit einer Entſchuldigung zu entfernen. Da ſie ihm aber Auge in Auge gegenüberſtand, gans nahe, daß von dem Hauch ſeines Atems die Spitzen ihrer Stirn⸗ haare ſich leicht bewegten, da wurde ſie gans verwirrt, lle die Handarbeit zu Boden fallen, ſtotterte etwas und entftoh, bleich vor Jurchk. Hr. Gloukner ſah ihr betroffen nach. Nur einen Augendlick, Daum nadm er auch dies für ein gutes Zeſchen; zie date imer etwas Herdes in ihrer Art: es war eiwas Sprungbaftes in rem Weſen, wenn ſie erregt wurde. Da Pater Hinelchſen gerade nach Hauſe kam, beſchlob er. als Maun zum Waun zu ſwrxechen. Sie ſaßen beide Keinem Wiaſe Wein n een Stock, auf einem kleinen handle. Dies iſt Einbruch in die Dresdener Hofkirche. In die Dresdener katholiſche Hofkirche iſt ein Einbruch verübt worden. Den Dieben ſtelen eine Monſtranz und zwei ſilberne Kelche im Werte von 20 000 Mark in die Hände. Die Täter ſind unerkannt entkommen. 30 Zentner Silberbarren beſchlagnahmt. Einem großen Silberſchmuggel iſt man in Wiesbaden auf die Spur gekommen. Es handelt ſich um 2½ Millionen Mark in Silberbarren, die, in 36 Kiſten verpackt, aus Berlin und Hamburg über Frankfurt a. M. nach Wiesbaden kamen, um von dort aus in einem Automobil an die Grenze geſchafſt zu werden. In Wiesbaden hatten die Brüder Friedrich und Leo Ullmann den 30 Zentner ſchweren Transpert üÜber⸗ nommen. Beide wurden in Haft genommen, ſpäter aber wieder freigelaſſen. Frankfurter und Mainzer Firmen ſind in die Sache verwickelt. Millionendiebſtahl im Wiener Kunſthiſtoriſchen Muſeum. Im Kunſthiſtoriſchen Muſeum in Wien iſt ein großer Einbruchsdiebſtahl verübt worden. Aus einer Vitrine wurden 86 ſehr wertvolle, aus dem 18. Jahrhundert ſtammende Gemmen geſtohlen. Im Saale der Waffenſamm⸗ lung wurde gleichfalls eine Vitrine erbrochen unb daraus der aus Gold beſtehende und mit Brillanten überreich beſetzte Marſchallſtab Kaiſer Franz JI. ſowie der Marſchallſtab des Herzogs Karl Alexander von Lothringen geſtohlen. Der Geſamtwert der geſtohlenen Stücke wird auf mehr als eine Million Kronen geſchätzt. Keine ſtgefahr. Die Wiener Blätter veröffent⸗ lichen eine ſtellung der polniſchen Geſandtſchaft in Wien, daß die Gerüchte von einer angeblichen Peſtgefahr oder von Peſterkrankungen in Schleſien den Tatſachen nicht im ge⸗ ringſten entſprechen und die Nachricht der„Narody Politika“ unrichtig ſei, daß die drei Abgeordneten Londzin, Reger und ikt wären. Die„Neue Freie Preſſe“ ähriſch⸗Oſtrau, daß die Peſtgerüchte durch ſle von Flecktyphus veranlaßt worden ſeien, deren Unter⸗ ung jedoch ergeben habe, daß es ſich nicht um Peſt meldet ſchwere * Gerichtshalle. Verlin. Aus der Gemäldegaleri ſouci bei Potsdam waren ver wertvolle Gemälde alter holländiſcher worden. Als Diede ſtanden jetzt der offizier Sachau. ein Artiſt namens B Mechaniker Walter Manteuffel vor Gericht. des Sachau war 30 Jahre lang Wächter Galerie geweſen. Der Angeklagte ſelbſt wohnte mit ſeiner Mutter in der berühmten„hiſtoriſchen Mühle“ von Sans⸗ ſouci. Das Gericht bewilligte mildernde Umſtände und ver⸗ urteilte Sachau zu 2 Jahren 6 Monaten, Book zu 1 Jahr 2 Monaten und Manteuffel zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Aachen. Vor dem bieſigen franzöſiſchen Kriegsgerick ſtand der Bankräuber Etienne, der am 5. Dezember das Aach Bankhaus Probſt u. Co. um etwa 800000 Mark zu betrüg versuchte. Etienne, ein Deutſchfranzoſe, erschien in belgiſch Offiziersuniſform mit gefälſchten Papieren, 98 waffneten belgiſchen Soldaten und fünf deuiſchen leuten, angeblich im Auftrage des belgiſchen Juſtizminiſters. in dem Bankgebäude, um Wertpapiere zu beſchlagnahmen. Das Geld wurde ihm ſpäter auf der Straße wieder abge⸗ nommen. Das Gericht verurteilte den Schwindler zu fünf Jahren Gefängnis. Leipzig. Ein intereſſanker Sch dieſer Tage das Reichsgericht. Der R 8 ſchäftshauſes Firma an einer Automobilf Unterwegs verunglückte das Auto, und d eiſe ſchwer verletzt. Da er in Dresden unden der Firm ſuchen ſollte, die Reiſe alſo geſchäftlichen Zwecken di ſtrengte er gegen die Firma Klage auf Schadenerſatz Schmerzensgeld an. Land⸗ und Kammergericht erklärten die Klageanſprüche dem Grunde nach für gerechtfertigt. und das Reichsgericht wies jetzt die Reviſion der betlagten Firma zurück. Den Schaden trägt allerdingt eine Verficherungs⸗ geſellſchaft. München. J Das hieſige Schwurgericht verurteilte der angeblichen Handelsmann William Spencer aus Brift (Auftralten) unter Ausſchluß mildernder Umſtände ſechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Verurteilte verſuchte im März des Voriabres mit 9 fälſchten Papieren auf den hochtönenden Namen eines Grafen Imperiali den Freiſtaat Bayern namens der italieniſchen R gierung um 17 Millionen zu betrügen. die einkäufe dienen ſollten. Die Beweisaufnahme konnte nicht klarſtellen, wer der Verurteilte eigentlich iſt. baboxt N. Ante“- n. A 2 * * ohens? für Lebens Balkon, der nachträgli as Pfarrhaus angebaut worden war und deſſen helles Holz von dem dunklen Mauerwerk ſich abbob. „Nun, Herr Dr. Glaukner, isgeſtimmt heute?“ lachte Paſtor Hinrichſen.„Wohl, weil es ans Abſchiednehmen geht? Oder ſind Sie mit der Arbeit nicht zufrieden?“ Dr. Glaukner ſtützte den Kopf in die rechte Hand und ſah in die Ferne.„Nein.“ Schließlich legte er die Hand auf die des Paſtors: „Ich will Ihnen ganz ehrlich alles ſagen. Viell icht lache Sie mich aus.“ Er geſtand Paſtor Hinrichſen ſeine Liebe zu ſprach auch von ihr ſelbſt und wie er meinte, daf Geſtändnis aufnehmen würde. Der Paſtor hatte ihn, ohne ſeine Rede einmal zu unterbrechen, angehört. Er hatte zu Boden geſehen und hob nun den Blick.„Ich will Ihnen auf offene ebenſo offene Antwort geben, Herr Dr. C ˖ halte wenig von den ſogenanmten Vorrecht ie Liebe, Doktor, muß dauernd, rein und Schlacken ſein. Die aufflammende Leiden Jugend iſt das nicht. Solche Liebe i Enttäuſchungen. Das, was Sie für Hedwig iſt, ich fühle es, die Liebe, die ich dem Ki Ich weiß es an Ihrer Seite geſchützt vor jede f und geborgen. Ihren lauteren Charakter ſchätz dre ich— warum ſollte ich da nicht zu Ihrem Fürſprecher werden? Doch muß ich bei dieſer Gelegenheit ein Ge⸗ ſtändnis machen, das Sie zum Nachdenken und zur noch⸗ maligen Überlegung anregen mag: Hedwig iſt nicht wein Kind. Es mußte Ihnen wohl ſchon auffallen, Herr Dr. Glaukner, daß dieſes blühende Menſchenkind die Tochter des bald Siebzigjährigen ſein ſollte. Ich war gegen fünfzig, als ich das Mädchen, das meine Gattin wurde. freite. Der Unterſchied an Jahren detrug fast awwen Jahrzehnte.“ . Glan en Gortſedung folgt)