Soria Danksagung- Für die vielen Beweiſe herzlicher An⸗ teilnahme bei dem ſchweren Verluſte meiner lieben Frau, unſerer guten Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante zun Mur olreiha Knapp geb. Kühlwein wir allen auf dieſem Wege unſern Beſonderen Dank der den troſtreichen Schweitzer, für die ſagen herzlichſten Dank. Be hochw. Geiſtlichkeit für Beiſtand, der Fa. Brunner u. den Mitarbeiter u. Arbeiterinnen Ju Kranzniederlegung, ebenſo den Stiftern von Seelenmeſſen und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden, ſowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte. Viernheim, den 7. Februar 1920 Die trauernd Hinterbliebenen: Valentin Knapp 2. nebst Familie. Tüchtige Wickel- u. Zigarren- Macher(innen) werden ſofort geſut Annaſtraße 17. FFF Wirte⸗Vereinigung. Infolge des Bier⸗Aufſchla⸗ 5. 15 ges von Seiten des Brauers ſind wir gezwungen das Glas Bier 0 Liter zu 40 Pfennig zu verabreichen. Wirte⸗Vereinigung. 8 ſchaft Viernheim. N Turu⸗Genoſſei Morgen Sonntag, ähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet 1 0 Der Vorſtand. findet im Lokal zum deutſchen Michel eine den 8. Febr. 1920 findet nach⸗ mittags 2½ Uhr im Vereinslokal zum goldnen Karpfen eine Mitglieder- Versammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Voll⸗ iltan Thagſa Union-Theate (im Saale des Gasthauses zur Gambrinushalle) Programm für Sonntag, den 8. Febr. 1920 Ein Blihmädel 3⸗Akter Luſtſpiel 3⸗Akter J. Eine Falle für Nikolaus, Drama 2. Eine ſeltſame Botſchaft, Drama 3. Die Erkenntnis, Drama f 4. Die ſchöne Kontoriſtin, Luſtſpiel 5. Die General⸗Probe, Luſtſpiel 6. Purzel als Erbe, Luſtſpiel Außerdem Einlage. Kinder-Vorstellung von 3 bis 5 Uhr. Von 5—9 Uhr für Erwachsene. Es ladet höflichst ein Die Direktion. . J (Kinematograph) 0 3 J 2 E. 15— Viernheim. f a. den 8. Februar nachmittags ¼4 Uhr 1 ordentliche Ganral-Versammlung ſtatt. Mitgliedsbücher mitbringen! Aufnahme von itgliedern. N 2 55 Der wichtigen e wegen iſt das Erſcheinen Mitglieder dringend erwünſcht, aller Mitglie r r i 9 Her Bobſteeb⸗ 4 N Statt Karten! Auguste Oppenheimer Isidor Weil Verlobte Landau (Pfalz) Viernheim (Hessen) Februar 1920. — Sountag Mlicglieder⸗Verſammlung Niemand darf fehle 1— Von Der Vorſtand. Vergullgungs⸗Ceſellſchat 1017 Vieruheim. Morgen ½10 Uhr im Lokal zum welßen Roß 3 Uhr ab daſelbſt Tanzunterhaltung Holzhandlung. E!!..ͤĩÜ A kunft zu den höchſten ages Johann Miebter Rathausſtraße. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Dampiwafchanſtalt Edelweiß Weinheim. Garantiert chlorfreie, unſchüdliche Behandlung. Lieferzeit 8— 10 Tage. Annahmeſtelle: Viernheim b Babette Stumpf, Lorſcherſtruße 21 2. St. rtigt Küchenmöbel u. ſ. w. an 7 . geſtellt werden. unter„Nr. 101“ abgegeben Empfehle alle Sorten: Bürstenwaren sowie grosse Auswahl in Geschenkartikel u. Cebrauchsgeschfr Mik. 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Geſchäfts ⸗Auzeiger Aultsblatt der Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der B Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. zürger⸗ Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins„ Auzeiger 1 Vurgerneifterci Bieinhein ehörden Viernheims und Umgebung. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile 9 Pfg., auswärtige, Pfg. Reklamen im Teptteil„ Pfg. auswärts„1% Tererungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Beil zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. 17 Dienstag, den 10. Februar 1920 — f Deze Poſtſcheckkonto Nr. 21577 9 7 2421 0 Amtlicher Teil. Betreffend: Ausſtellung von Reiſepäſſen. f Die Ausſtellung von Reiſepäſſen kann für die Folge an Wochentagen nur von vormittags 812 Ahr geſchehen. Nachmittags iſt das Büro für das Publikum geſchloſſen. Im Auftrag des heſſiſchen Miniſter um des Innern bringen wir zur allgemeinen Kenntnis, daß jedes Masken— treiben auf öffentlichen Straßen und Plätzen oder an ande— ren öffentlichen Orten unbedingt unterbleiben muß, da es die Gefühle weiteſter Volkskreiſe verletzt und darum der öffentlichen Ordnung widerſpricht. Zuwiderhandelnde wer— den gemäߧ 360, Ziffer 11 R. Str. G.B. beſtraft werden. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen genaue Beachtung. Wir haben unſer Polizeiperſogal angewieſen, jede Uebertretung zur Anzeige zu bringen. Betr: Erwerbsloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 9. bls eiunſchließlich 14. Februar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungs bezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Quittungskarte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert, vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen ausdrück— lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter det Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha— betlſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel— dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. A bis K ein chließlich am Mittwoch, 11. Febr., vormittags 10—11 Uhr L. bis 2 einſchließlich am Donnerstag, 12. Febr., vormittags 9—10 Uhr Am Freitag, den 13. Februar 1920 vor⸗ mittags von 9— 11 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗ ſung der Zahlung nur diejenigen Unterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ loſenunterſtützung von der Gemeinde kaſſe erhalten. A bis K einſchließlich am Samstag, 14. Februar, vormittags 10—11 Uhr Bekauntmachung über den Schutz der Mieter für ſämtliche heſſiſchen Gemein— den betreffend vom 8 Januar 1920 Auf Grund des 8 6 der Bekanntmachung zum Schutz der Mieter vom 23 Sept 1918(Reichsgeſetzblait S 1140 und eff.) wird mit Zuſtimmung des Relchsarbeitsminiſters vom 6 Dezember 1919 für ſämtliche heſſiſchen Gemeinden das Folgende verordnet: 1. Die Kündigung eines Mietverhältniſſes über Wohnräume, Werkſtärten und Läden iſt nur mit vorausgegangener Zuſtimmung des Einigungsamtes rechts virkſam, insbe— ſondere auch wenn die Kündigung zum Zweck der Miet— ſteigerung erfolgt Dieſe Zuſtimmung iſt auch dann ein— zuholen, wenn es ſich um eine vereinbarte Mietspreis— ſteigerung oder um eine Vereinbarung über den Ablauf des ſeither auf Kündigung geſtellten Miectverhältniſſes ohne Kündigung handelt Ein ohne Kündigung ablaufendes Mietverhälinis gilt als auf unbeſtimmte Zeit verlängert, wenn der Vermieter nicht vorher die Zuſtimmung des Einigungsamtes zu dem Ablauf erwirkt hal. Das Elnigungsamt kann bei der Entſcheidung die Fortſetzung oder die Verlängerung des Mietverhältniſſes jeweils bis zur Dauer eines Jahres beſtimmen Die Vorfchrift des 8 2 Abſ 2 der Verord- nung vom 23. September 1918 findet Anwendung. Be⸗ ſteht in einem Gemeindebezirk kein Einigungsamt, ſo iſt die Zuſtimmung des zuſtändigen Arbeitsamts einzuholen Darmſtad, den 8 Januar 1920 Heſſiſches Landes⸗Arbeits⸗ und Wirtſchaftsamt. Ra ab Engmaenn Veorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen genaue Beachtung. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Lolale Nachrichten. § Des„Geſangvereins Floras“ 15 ⸗jähriges Stiftungsfeſt erfreute ſich eines zahlreichen Beſuches und nahm am Samstag Abend im„Freiſchütz“ einen ſchönen und gemütlichen Verlauf. Der Präſident, Herr Adam Buſalt 2., mit herzlichen Worten der Begrüßung die Feier eröffnend, ſprach ſeinen Dank aus für den zahlreichen Beſuch und beglückwünſchte dle Jubilare des Vereins. beſonderer Weiſe gedachte der Dirigent des Vereins ſeinem verhältnismäßig raſchen und ſtarkem Emporblühen II Il Redner feierte das Deutſche Lied und ermahnte, allzeit treu und feſt zum deutſchen Männergeſang zu halten. 2 5 3 0 in geweckter Weiſe den Feſtprolog und überreichte Gründern des Vereins Ehrendiplome. Herr Dirigent Hock 1 erfreute die Zuhörer durch Vortrag einiger Schubert-Lieder, die Herr J. Winkenbach in feinfühliger Weiſe ſtücke des Ballorcheſters Amlung-Mannyeim minder zum guten Gelingen der Feier hei. erfreuten ſich noch bis in die früher Tanz in fröhlichſter Stimmung. H. Generalverſammlung. trugen Am Sonntag, Generalverſammlung ab. Der Vorſitzende Herr Gemeinderat Bugert eröffnete die Verſammlung und gab zunächſt einen müde geworden. Aber kunf ſcheu zu machen, aufgegeben haben und ſich von den großen Schwankungen der Zeit beeinfluſſen ließen. Das ſollte in Zukunſt anders werden, halte ſich jeder ein Ziel vo: Augen, das zu folgen er nicht müde werden darf. Nach dieſen einleitenden Worten des Vorſitzenden erſtattete der Kaſſier Herr Gemeinde— rat Klee den Kaſſen- und Rechenſchaftsbericht, der für rich tig befunden und der Vorſtand entlaſtet werden konnte.— Die hierauf vorgenommene Wahl des Vorſtandes, die einige Neuerungen ergab, zeitigte folgendes Ergebnis: Infolge beruflicher Tätigkeit und anderweiter Inanſpruchnahme iſt der ſeltherige verdiente Vorſitzende Herr Gemeinderat Bugert von ſeinem Poſten zurückgetreten und an deſſen Stelle Herr Gemeinderat Schneider gewählt. Zum Zeichen des Dankes auch Partei wurde Herr Bugert zum 2. Vorſitzenden gewählt Das Amt des Kaffiers verſieht nach wie vor Herr Gemeinde— rat Klee. Erſter Schriftführer wurde Herr Kaufmann Jakob Zu Reviſoren Bugert, zweiter Herr Werkmeiſter Jörns. wurden gewählt Herr Gemeinderat Kamuff und Herr Mich. Müller. Die Herren Nik. Kempf, Jak. Klee 2. und Martin Hanf gingen als Beiſitzer aus der Wahlurne herbor. Bei Punkt„Verſchiedenes“ wurden interne Fragen erörtert und ſonſtige kommunale Angelegenheiten zur Diskuſſion gebracht. Betreffend der Verzögerungs-Politik wichtiger Gemeindean— gelegenheiten vonſeiten des Kreisamtes wurde eine Reſo— lution gefaßt, die den Parteivorſtand ermächtigt Beſchwerde ber- Daran anſchließend ſprach dann das Schulkind Sophie Stum pf den am Klavier begleitete. Wirkungsvolle Mäunerchöre und Konzert- nicht Jung und Alt Morgenſtunden beim den 8. Februar hielt die Soziald. Partei Viernheim ihre ordentl. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Rückblick auf das verfloſſene ſehr arbeitsreiche Jahr. Durch die vielen Wahlen ſind die Wähler außerordentlich wahl- die Ungewißheit unſerer Zu- hat ihr gut Teil dazu beigetragen die Maſſen kopf ſodaß eben viele ihren feſten Standpunkt ſtatt Alt. N Mittwoch: und Die Vereinigung und der Anerkennung für das verdienſtvolle Wirken um die hiergegen beim Miniſterium des Innern zu führen. Weiter wurden noch verſchiedene Anfragen an die ſoz. Fraktion ge— ſtellt, die von Herrn Beigeordneten Wunder in ſachdienlicher Weiſe Beantwortung fanden.— Sendungen und Anliegen heiten, die die Soziald. Partei Viernheim betreffen, jetzt an den neuen Vorſitzenden— Herrn Schneider, Lampertheimerſtr.— zu richten, aus die Parteigeſchäfte geführt werden. S. E Verſammlung. Wie aus erſichtlich iſt hält die„Vereinigung der Zigarrenmacher in zu merkſam mache. reſſen, ind Waldſtr. 16 Gemeinderat von dieſer Stelle dem Inſeratenteil Kleingewerbe“ am kommenden Donnerstag, den 12. Februar im Gaſthaus„zur alten Pfalz“ eine außerordentiche Verſamm— lung mit äußerſt wichtiger Tagesordnung ab. Unter ande— rem iſt auch die Gründung einer Produktivgenoſſenſchaft ins Auge gefaßt, welche die Lebensfähigkeit der Kleingewerbler für die Zukunft garantieren ſoll. Die Genoſſenſchaft ſoll ſich insbeſondere mit dem Einkauf von Tabak und dem Ver— kauf der Fertigfabrikate befaſſen. Es iſt alſo von großem Intereſſe für jeden Tabakverarbeiter im Kleinen der Ver— ſammlung beizuwohnen, H. Gottesdieuſt-Ordnung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr 1. ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Valentin Englert 1. Donnerstag: /7 Uhr S.⸗A. für Auguſt Werle, beſtellt von ſeinen Schulkameraden. 7/8 Uhr beſt. E. A. für und ſeine Großeltern. Freitag: ,%7 Uhr 2. 8 Uh, 3.S.-A. für Auguſt Werle. Samstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für Marg. Knapp geborene Kühlwein. 7/8 Uhr 3. S.⸗A. für Valt. Englert 1. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Krieger Nikolaus Bläß 10. Jahrg. Amt Fraukfurt a. M. In de len Kirche an Werktagen: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Nik. Hoock, Ehefrau A. Martin und Anverwandte. Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 3. Jungfrauen-Kongregation, zugleich für die Herren Lehrer Lipp Alfred und Krug. Beicht 2 Uhr. Marta geb. Nächſten Abteilung Schüler Samstag um Ole letzte Stimme für beulſches Granzlans Glb Deine Grenz Spende für die Volksabſtimmungen auf Poſtſcheckkonto Berlin 73776 ober auf Beine Bank! Deutſcher Schutzbuns, Berlin nw Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe: Viernheim. Mittwoch, den 11. und Donnerstag, den 12. Februar findet jeweils abends 6 Uhr Beratungsſtunde Mittwoch für Beſchädigte, Donnerstag für Hinter⸗ bliebene Der Vorſtand. E 8 Einladung. N Sämtliche Zigarrenmacher im Kleingewerbe in Viern— heim werden hiermit zu der am Donnerstag, 12. Febr. abends 8 Uhr im Gaſthaus„zur alten Pfalz“ ſtattfindenden aubberorgenflichen Versammlung höflichſt eingeladen des Kleingewerbes Tagesordnung: Die Lebensfähigkeit der Zigarreumacher im Klein⸗ gewerbe in Viernheim. Zur gefl. Beachtung! Ir Die Beſteller von Saatgut, ſpez. Getreide und Kartoffel möchte freundlichſt erſuchen, zur rechzeitigen Be⸗ ſchaffung desſelben wiederum von morgen ab in bekannten Geſchäftsſtunden baldmöglichſt entſprechende Anzahlungen zu machen, da man ſonſt bei gegenwärtig hohen Einkaufsprei— ſen, die im Voraus verlangt werden, überhaupt auf Liefe— rung nicht rechnen, noch garantieren kann. Ebenſo nehme noch für ſonſtige Artikel wie Stroh, Sämereien und Kunſtdünger gern Konto-Zahlungen gegen gleiche Empfangsbeſtätigung an wie auch auf Abholung des letzteren und div. Futtermittel gleichzeitig empfehlend auf⸗ Hochachtend Nikolaus Winkler 12. Landw. Lagerhaus— Telefon 23 Verſicherungsagentur. Lohn- Tabelle der Vereinigung de Zigarren- macher im Kleingewerbe. Lt. Verſammlungsbeſchluß v. 6. 2. 20. A. Zigarren. Mit Vollblattdecker Mk. 2,60— 2.80 pro 100 Mit Stückblattdecker„ 2.80— 3,00 Mit Sandblattdecker, 3,00— 3,30 Cigarillos„ 2.00—2.30 Spezialarbeit nach Uebereinkunft' B. Wickel. Mk. 1.80— 2,20 pro 100 in Formen„ 1,80— 2,00 Deckrippen Mk. 1,40— 1,60 Einlagerippen Pfg. 40— 50„ Uertretungen verfallen der vereinbarten Buße. Die Kommiſſion. „Amicitia 1909“ Viernheim. Morgen Mittwoch Abend 8 Uhr Vorstands- Sitzung Lokal zum goldenen Stern. Um zähliges Erſcheinen aller Vorſtands⸗ lieder wird dringend gebeten Der Vorſitzen de. Je nach Größe Cigarillos * 7 Fußballklub Mild-Meſt. Zu dem Attentat auf den Reichsfinanzminiſter ſchreibt uns ein Politiker: Wir wollen nicht heucheln. Die Nachricht von dem Mordanſchlag auf Erzberger wird bei vielen, die dieſen Mann glühend haſſen, wenn nicht ein frohes, ſo doch ein erwartungsvelles Aufhorchen ausgelöſt haben: iſt er tot? Und eine unbedenklich eingeſtandene Enttäuſchung mag auf vielen Geſichtern hervorgetreten ſein bei der Mitteilung, daß anſcheinend nur eine leichte Verletzung vorliege und daß für das Leben des Miniſters nichts zu befürchten ſei. Und achſelzuckend wird man über den Vorfall zur Tagesordnung übergegangen ſein. Daß wir ſchon ſo abgebrüht, ſo verblendet ſind, um nicht ſofort in allen unſeren ſittlichen Empfindungen auf⸗ geſtört zu werden, wenn wieder einmal der Verſuch gemacht wird, politiſche Gegenſätze mit der Waffe in der Hand zum Austrag zu bringen, iſt ein böſes Zeichen der Zeit. Mag der Wert des einzelnen Menſchenlebens auch noch ſo ſehr gefunken ſein, mogen die Unterſchlede zwiſchen hoch und niedrig unter den Einwirkungen der alles gleichmachenden Revolution ſich noch ſo ſehr ausgeglichen haben, wenn jeder ſich für berechtigt hielte, über ſeinen Nebenmenſchen den Richter zu ſpielen, ſtatt dem Geſetz zu vertrauen, das den Mächtigen ebenſo treffen muß, wenn er Strafe verdient, wie den armen Schlucker, der völlig unbeachtet ſeines Weges zieht, wir wären dann bald bei Wildweſt⸗Zuſtänden angelangt, bei denen kein Menſch mehr ſeines Lebens ſicher wäre. Verſchlimmert wird die Lage noch durch die Tatſache, daß auch diesmal wieder, wie im Falle Arco⸗Eisner, ein kaum den Kinderſchuhen entwachſener junger Mann ein Rächeramt auf ſich nehmen zu dürfen glaubte, überdies in einem Augenblick, da die zuſtändigen Gerichte bereits mit einer pflichtgemäßen Nachprüfung aller der Anwürfe befaßt waren, die dem Reichsfinanzminiſter von ſeinen Gegnern ſeit Jahr und Tag in der Offentlichkeit entgegengeſchleudert wurden. Mag Ersberger und ſein Syſtem noch ſo ſehr an⸗ gefochten worden ſein, den politiſchen Gegenpart kann man nur mit politiſchen Waffen, nicht mit einem Armeerevolver überwinden. Selbſt wenn es Oltwig v. Hirſchfeld gelungen wäre, ſein Ziel zu erreichen, ſo hätte ſeine Tat nur um ſo ſtcherer Wirkungen anderer Art zur Folge gehabt, von denen das jugendliche Gemüt des Täters ſich ganz gewiß keine ausreichende Vorſtellung gebildet hat. Allerdings, Herr von Hirſchfeld mag ſich eine Märtyrerkrone verſprochen haben. Aber was würde er dazu ſagen, wenn morgen irgendein junger Arbeiter ſeinen Revolver an Herrn Dr. Helfferich probierte oder an General Ludendorff? Eisners Ermordung hat in Bayern zunächſt nur die Räteherrſchaft zur Folge gehabt. Niemand kann vorausſehen, was am Montag in Berlin geſchehen wäre, wenn Erzberger nicht mit einer ver⸗ hältnismäßig ungefährlichen Verwundung davongekommen wäre. ö Nein, die Reichsregierung iſt auf dem rechten Wege, wenn ſte aus dieſem Anlaß ſich mit Worten des Schmerzes und der Empörung an die Offentlichkeit wendet, um vor verbrecherischen Ausſchreitungen des politiſchen Kampfes zu warnen. Wenn ſte, ohne den Attentäter an die Rockſchöße einer Partei zu hängen, doch auf die ſinnloſe und verant⸗ wortungsloſe Hetze hinweiſt, die ſeit Monaten gegen den (Finanzminiſter im Gange war: wenn ſie Klage führt über die geiſtige Verfaſſung, in der die ſchwerſte Schickſalsprüfung unſer Volk antrifft. Eine allgemeine Aufrüttelung der Geiſter erhofft ſie von den Schüſſen in Moabit, auf dat jedermann den Abgrund erkenne, vor dem wir ſtehen. Es tut wirklich not, daß wir einhalten auf dem Wege, auf ben wir mehr und mehr gerqten ſind. —.—— U Frankreich fürchtet unſeren Fuſammenbruch. Die ſchwierige Lage der Reichsregierung. ö Die Pariſer Blätter laſſen ſich von ihren Berliner Berichterſtattern ausführliche Artikel über die wirtſchaftliche und innerpolitiſche Lage Deutſchlands ſenden. Beſonders ernſt beurteilt der Vertreter des„Echo de Paris“ die Lage, und er weiſt darauf hin, daß die deutſche Schuld infolge der Entwertung der Valuta 1200 Milliarden Mark betrage, während das deutſche Nationalvermögen höchſtens 450 Mil⸗ liarden Mark ausmachen könne. Man müſſe daraus folgern, daß Deutſchland dem Bankrott entgegengehe. Wenn es ſeine Kriegsanleihen annulliere, ſo ent⸗ ſtehe in der deutſchen Induſtrie ein Zuſammenbruch, hund das Elend werde ſo groß, daß ernſthafte Un⸗ ruhen befürchtet werden müßten. In dieſer verzweifelten 5 Wehe 5 2 e ———— Heimatſoſen Roman von Robert Heymann. (Nachdruck verboten.) „„ Alſo derselbe Fall wie bed ür“, warf Pr. Glaukner ein. Ja. Mathilde— meine Frau hieß Mathilde— hatte den 1¹ 7 0 115 Ahnliches mit Hedwig. Vielleicht hat ſie manches on ihrem Weſen dem Kinde gegeben. Hedwig iſt armer, ber ehrenhafter Leute geind, wurde von mir adontiert. n dieſem Zimmer— Piſtor Hinrichſen wies mit der and, die die Zigarre hielt, in den zurückgelegenen Raum —„ſtarb meine Frau. Zehn Jahre war ſie mir eine ver⸗ ſtändige, treue Gefährtin geweſen. Ich war ſo glücklich, daß ich glaubte, die Stunde nicht überleben zu können. als man den Sarg der Erde gab. Nur die Religion hielt mich aufrecht, mein Gott tröſtete mich. Täglich trat die Frage vor meine Augen: Haſt du Mathilde glücklich ge⸗ macht? Haft du ihr das Glück ſpenden können, das ſie fordern durfte? Oder waren dieſe zehn Jahre nicht mehr eine Zeit der Prüfung für ſie, bis ſchließlich stille, chriſt⸗ liche Reſignation alles heiße Sehnen in ihr erſtickte; Des Weibes höchſte Beſtimmung iſt, Mutter zu ſein. Es iſt ihr Martyrium und ihr höchſtes Glück. Es iſt der Frauen unbeſtrittene, ſchönſte Sehnſucht. So ſehnte ſich auch Mathilde— bis ich mich entſchloß, Hedwig als eigen an⸗ zunehmen, da der erſte Schrei der Neugeborenen der Mutter das Leben gekoſtet. An dem Glück, in deſſen Ver⸗ klärung meine Frau Mathilde von dieſem Tage an einher⸗ ging, konnte ich ermeſſen, was ſie entbehrt. Um wieviel größer wäre dieſez Glück geworden, wenn Hedwig ihr eigenes Kind geweſen wäre?“ b Er ſchwieg.— Es war eine lange Pauſe zwiſchen den beiden Männern. Schließlich ſtaud Paſtor Hinrichſen auf, klopfte die Aſche ſeiner Zigarre ab und richtete ſich mit einem energiſchen Ruck höher.„Das ſind Fragen geweſen, die beute für mich, den Alten, ſede Schärſe verloren haben. Es ſind schließlich auch nur Jragen... Ich hielt es für meine Pflicht, Ihnen das zu ſagen.“ Glaukner reichte ihm bie Hand. wirtſchaftlichen Lage ſehe ſich auch die deutſche Regierung einer ſehr ſchwierigen Lage gegenüber. Der Artikel weiſt dann darauf hin, daß durch die Auslieferung der Kriegs⸗ ſchuldigen die Lage des Kabinetts noch mehr erſchwert werde, und kommt dann in ganz überraſchender Weiſe zu der Folgerung, daß der Vertrag von Verſailles revidiert werden müſſe. Die im Vertrage vorgeſehene Politik des Ausſaugens Deutſchlands auf Jahrzehnte hinaus ſei ſchlimmer und gefährlicher, als wenn man Deutſchland ſofort zur Liquidierung des Krieges gezwungen hätte. Die Forde⸗ rungen, welche die Entente heute an Deutſchland habe, könnten durch den Friedensvertrag nicht eingebracht werden. Die Beſorgnis, die ſich in der franzöſiſchen öffentlichen Meinung gerade in den letzten Tagen wegen der Ent⸗ wicklung der wirtſchaftlichen Lage bemerkbar macht, wird vor allem dadurch verſchärft, daß auch der franzöſtſche Wechſelkurs, wenn auch langſam. ſo doch ſtändig im Sinken begriffen iſt. An der Züricher Börſe wird jetzt der Pariſer Frank mit 44 angeboten. Politiſche Rundlchau. Deutſchland. Das erſte Lebenszeichen des Völkerbundes. Wie man aus London meldet, beginnt der Völkerbund ſeine praktiſche Arbeit. Zum erſtenmal werden deutſche Delegierte an den Beratungen teilnehmen. Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes, der im Rahmen des Völker⸗ bundes geſchaffen worden iſt, wird zuſammentreten, um die formalen Arbeiten, die ſich aus der erſten Konferenz in Waſhington ergeben, zu behandeln und zu erwägen, wie den Beſchlüſſen, die bezüglich des Achtſtundentages, der Nacht⸗ arbeit von Frauen und Kindern in Fabriken, der Arbeits⸗ loſigkeit, des Wöchnerinnenſchutzes und der Arbeit von Kindern unter 14 Jahren gefaßt worden ſind, praktlſche Geſtalt gegeben werden ſoll. Der Verwaltungsrat ſteht unter dem Vorſitz des früheren franzöſiſchen Munitions- miniſters und Sozialiſtenführers Albert Thomas und ſetzt ſich zuſammen aus Vertretern der Regierungen von Groß⸗ britannien, Frankreich, Belgien, Italien, Kanada, Spanien, der Schweiz, Dänemark, Argentinien, Japan, Polen und Deutſchland. Er umfaßt ferner Vertreter der Arbeitgeber von Großbritannien, Frankreich, Italien, Belgien, der Tſchecho⸗ flowakei und der Schweiz und Arbeiterdelegierte von Frank⸗ reich, Holland, Großbritannien. Schweden, Kanada und Deutſchland. Der Geſetzentwurf einer Schlichtungsordnung wird, wie von zuſtändiger Stelle verſichert wird, in den nächſten Tagen fertig ſein. Er bringt eine weitgehende Aus⸗ geſtaltung der Organiſation der Schlichtungsbehörden und eine eingehende Regelung des Schlichtungsverfahrens. Auch ſchreibt der Entwurf unter beſtimmten Vorcusſetzungen die Anrufung der Schlichtungsbehörden und ſonſtigen Schlich⸗ tungsſtellen in zwingender Form vor und enthält weiter Beſtimmungen, die für beſtimmte Fälle die Sicherung der Durchführung der erzielten Einigung oder des Schieds⸗ ſpruches nach abgeſchloſſenem Schlichtungsverfahren bezwecken. Unliebſamer Zwiſchenfall in Hadersleben. Anläß⸗ lich einer Varieté⸗Vorſtellung kam es in Hadersleben zu einem unliebſamen Auftritt. Ein Darſteller hatte in einem Couplet einen ſich auf Frankreich beziehenden Scherz gemacht. Darauf forderten die anweſenden Franzoſen den Darſteller auf, öffentlich um Verzeihung zu bitten und dem Publikum „Vive la France“ zuzurufen. Gegen dieſe Anmaßung proteſtierten ſowohl der Darſteller, wie das Publikum. Nur mit Mühe gelang es, die Erregten davon zu überzeugen, daß es ſich nicht um eine Beleidigung gehandelt habe, worauf ſte ſich beruhigten. ochverräteriſche Plakate. In einer angeſehenen Druckerei in Kiel wurden große Plakate beſchlagnahmt, die in deutſcher und däniſcher Sprache aufforderten, bei der bevorſtehenden Abſtimmung für Dänemark zu ſtimmen. Die Plakate ſollten durch zwei Beauftragte nach Flensburg ge⸗ ſchafft werden. Als die Leute erſchienen, wurde ihnen von der Polizei der Betrag für die Plakate abgenommen. Die Beſchlagnahme erfolgte, weil in dem Inhalt des in ver⸗ hetzenden Worten abgefaßten Aufrufs eine Aufforderung zur Begehung von Hochverrat erblickt wurde. England. Der Staat als Kriegsgewinnler. Das Mitglied der engliſchen Kriegsgewinnunterſuchungskommiſſton, Maſſingham, gab die Erklärung ab, daß die engliſche Regierung während der verfloſſenen Kriegsjahre durch ihr Monopol der auſtra⸗ liſchen Wolle 60 Millionen Pfund Sterling gewonnen habe. * Ne 2 1 Sammelmappe für bemerkenswerte Tages und geiteretaniſle. „ Die Pariſer Bofſchatterkantzreng bat pechtoſſen in einer e an Holland auf der Auslieferung Wilhelms II. zu beharren. „Die Vornahme der Reichstagswahlen iſt von der inter⸗ alltierten Rheinſandskommiſſion geſtattet worden. «Es iſt beabſichtigt, das einde em in eine Treuhand⸗Aktſengeſellſchaft zu verwandeln, die die Reſt⸗ beſtände aufarbeiten ſoll. «Der Prozeß Ersberger⸗Helfferich iſt infolge des Attentuts auf den Reichsfinanzminiſters vertagt worden. „ Reichsfinanzminiſter Erzberger hat mit ſeiner Vertretung den Unterſtaatsfekretär Moesle beauftragt. „ Der Geſetzentwurf über die Abfindung des Hauſes Hohen⸗ ollern liegt jetzt vor. Der Kaiſer erhält danach u. a. hundert illionen Mark bar. „An der indiſchen Grenze erlitten britiſche Truppen in einer erbitterten, aber erfolgreichen Schlacht ſchwere Verluſte. „Mas allamerlkaniſche Finansdepartement lehnt eine finan⸗ zielle Unterſtützung Europas ab. „»Die Handelsbilanz Frankreichs weiſt für bie elf erſten 117 555 1150 vergangenen Jahres ein Defizit von 20 Milliarden Frank auf. „Die Schweizer Bundesregierung bat beſchloſſen, den ruſſiſchen Schriſtſteller Dr. Helphand⸗Parvus aus dem Staats⸗ gebiete der Eldgenoſſenſchaft auszuweiſen. „ Ein kürzlich durch einen großen Teil der Preſſe gegangener angeblicher Brſef Wilbelms II. an einen Freund wird von Amerongen aus als gefälſcht bezeichnet. Er habe den engliſchen Regierungsbehörden ein Ultimatum geſtellt, daß, wenn ſie nicht binnen zehn Tagen der Offent⸗ lichkeit darüber Mitteilung mache, er ſelbſt die Tatſachen veröffentlichen werde. Paris. Auf der Eutente⸗Auslieferungsliſte ſollen an⸗ geblich auch 34 deutſche u-Boot⸗ Kommandanten ſtehen. Ferner verlaugt Serbien die Auslieferung des in Dentſch⸗ land befindlichen Königs Ferdinand von Bulgarien. Paris. Der Kammer iſt eine Vorlage der Regierung zugegangen, welche die Erhöbung des Mannſchafts⸗ beſtandes der franzöſiſchen Armee um ein Drittel gegen⸗ über dem Friedensſtand von 1914 vorſieht. 5 Budapeſt. Obwohl das genane ziffernmäſſige Ergebnis der Wahlen zur Nationalverſammlung noch nicht vorliegt, gilt doch der Steg der Monarchiſten als abſolnt ſicher. In Budapeſt unterlag der ehemalige Miniſterpräſident Dr. Wekerle gegen den Kriegsminiſter Friedrich. Es kam mehrfach zu Inſammenſtößſen zwiſchen den Linksparteien und den Monarchiſten. Boriales Leben. Neue Maßznahmen gegen Kapitalflucht. Der Reichs⸗ finanzminiſter hat im Einverſtändnis mit dem Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und der Nationalverſammlung eine Verord⸗ nung erlaſſen, durch welche Lücken in den bisherigen Be⸗ ſtimmungen zur Bekämpfung der Steuerflucht ausgefüllt werden. Die Pepot⸗Zwangsverordnung vom 24. Oktober 1919 ſchafft nur eine Kontrolle für die inländiſchen Wert⸗ paptierbeſtände. Die neue Verordnung ſchreibt vor, daß bei der Auslieferung ausländiſcher Wertpapiere an Inländer das zuſtändige Bezirksbeſitzſteueramt verſtändigt werden muß. Man hofft auf dieſe Weiſe auch Geſchäfte mit ausländiſchen Wertpapieren, ſoweit dieſes möglich iſt, zur Kenntnis der Steuerbehörde zu bringen. Erhöhung der Margarinepreiſe. Die Margarine wird hauptſächlich aus ausländiſchen Rohſtoffen hergeſtellt. deren Preiſe infolge der weiteren Entwertung der deutſchen Reichsmark ſtark geſtiegen ſind. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat ſich daher gezwungen geſehen, vom 15. Januar dieſes Jahres ab den Preis für die im Inland hergeſtellte Margarine auf 14 Mark für das Kilogramm zu erhöhen. Dieſer Preis dürfte bis zum 1. April d. Js. ſeine Gültigkeit behalten, weil die bis zu dieſem Termin erforderlichen Roh⸗ ſtoffe bereits zur Verarbeitung erworben ſind. Der Margarinepreis von 14 Mark kann noch als niedrig be⸗ zeichnet werden, wenn man bedenkt, daß die fertig aus dem Ausland eingeführte Margarine 30 Mark das Kilo koſten 5 J.! ͤVvbbbbbbbbTTbTTbTTT F. würde. N* ee 2 —— ki— „Ich danke Ihnen, Herr Paſtor. Sie haben recht— swanzig Jahre Unterſchied ſind kaum zu verwiſchen. Die Liebe aber kann es. Ich glaube, Herr Paſtor, ich würde Hedwig trotz dieſes Unterſchiedes glücklich machen.“ Hinrichſen nickte.„Ich werde heute mit dem Kinde ſprechen. Ich ſagte Ihnen ja: ich wünſche Ihnen das Glück.“ Der gute Paſtor war erſchüttert, als er dem Ver⸗ zweiflungsausbruch Hedwigs gegenüberſtand, „Nein, nein, Vater— das könnte ich nichtl. Ich liebe ihn nicht!“ Das war die einzige Antwort, die ſie ihm gab. Er verſuchte, ihr das Weſen der Liebe in ſeiner Art zu erklären. Aber Hedwig blieb bei ihrer Weigerung. Er fand ſchließlich einen Ausweg:„Ich werde ihm ſagen, du wünſchteſt Bedenkzeit. Das iſt ja auch nur natürlich, nicht wahr? Es kam alles ſo ſchnell, wie vom Himmel gefallen. Vierzehn Tage! Mein Gott, zu meiner Zeit warb man Monate und Jahre.“ Hedwig nickte nur. Auch ſie ſah in dieſem Ausweg vorläufig die beſte Löſung. Dr. Glaukner nahm den Be⸗ ſcheid lachend und froh entgegen. Ihm ſchien es ein gutes Zeichen. Sie wies ihn nicht ab! Voll frohen Mutes kehrte er in die Stadt zurück und trat wieder vor ſeine Schüler. 3. Kapitel. Profeſſor Glaukner wartete drei Wochen ſchon auf die Beantwortung ſeines ausführlichen Briefes. Er zerbrach ſich den Kopf, ob er etwas in ſeine Zeilen gelegt haben könnte, das ſie verletzt hätte. Er hatte keine Ahnung von der Kataſtrophe, die ſich in dem ſtillen Pfarrhauſe in F. inzwiſchen ereignet hatte. Dr. Glaukner hatte kaum das Pörſchen verlaſſen, als von Berlin aus die Nachricht kam: Das Bankhaus Romeo Markwalder hat falliert. Per Konkurs war auf Antrag einiger Hauptgläubiger eröffnet worden. Damit brach das ſchwindelhaſte Gebäude, das Markwalder Jähre hindurch gehalten, über Nacht zu⸗ ſammen. Und nun erſt kamen die Praktiken des Berliner Bankiers ans Tageslicht. Hunderte waren um ihre Spar⸗ pfennige gekommen. Die Zeitungen brachten täglich lange Berichte, unter anderem, wie die Menge verſucht hatte, das Bankhaus zu ſtürmen, und daß Romeo Markwalder geflüchtet ſei, von der Staatsanwaltſchaft aber bereits ver folgt werde. Paſtor Hinrichſen wollte es einſach nicht glauben. Dann brach der Sturm auch in ſeiner Gemeinde los, als erſt die Nachricht durch die Zeitungen verbreitet und nicht mehr abzuleugnen war. Hinrichſen fuhr ſelbſt nach Berlin. Die Auskunft, die er erhielt, war niederſchmetternd. Kein dreißigtauſend Mark Aktiva ſtanden mehr als zwei Mil⸗ onen Paſſiven gegenüber. Von einem Konkurs in recht⸗ lichem Sinne war alſo kaum zu reden, denn bie dreißig ⸗ tauſend Mark waren angelaufene Zinſen, keineswegs verfügbares Kapital. Seit Jahr und Tag hatte Romeo Markwalder aus dem Stammkapital ſeiner Kunden die Aa bezahlt, die Kapitalien ſelbſt nach Belieben an⸗ gegriffen. f Die neunundachtzigtauſend Mark Kirchengelder waren verloren; das kleine Kapital des Pfarrers dazu. Letzteres hätte er verſchmerzt. Aber die Kirchengelder! Ein ſchwächerer Charakter als Paſtor Hinrichſen, der nicht den Vorzug des lauterſten Gewiſſens beſaß, wäre zu⸗ ſammengebrochen. Hinrichſen aber reiſte nach Hauſe— um ein Jahrzehnt gealtert. Nachts kam er an, ging im Bogen durch Felder und Acker, um niemandem zu be⸗ gegnen, und ſchlich ſich förmlich ins Pfarrhaus. Er, an dem Zeit ſeines Lebens nicht der kleinſte Makel gehaftet! Hedwig hatte ihn erwartet. Sie erſchrak, als ſie im Schein der Lampe in verfallenes Geſicht ſah.„Vater! Es iſt alles verloren?“ „Alles! Meine arme Gemeinde! Und ich bin der Schuldige! Mein Gott, wie ſoll ich die Kraft finden, vor den Augen meiner Gewinde zu beſtehen?“ Hebwig verſuchte ihn zu tröſten. „Das Kollegium hat doch ſelbſt den Beſchluß gefaßt, Bankier Markwalder das Geld anzuvertrauen.“ „Aber erſt auf meine Veranlaſſung.“ (Jortſetzung folgt.) Dingen die unſichere Zukunft der internationalen Wirtſchaft 1(Nachdruck verboten) 0 u ſein wünſchte. Sie zog ſich in ihr Zimmer zurück. Das onnte ſie nicht denken, ſie ſetzte ſich an daß geöffnete Henſter und blickte in die ſchweigende Nacht hinaus. Die hicht helfen. Unwillkürlich glitten ihre Gedanken weiter, bis vor ihrem beiſtigen Auge die Schleier der Nacht ſanken und ein heller Sommertag leuchtete, da ſie unter dem Birnbaum ſaß und nabe, und doch ſo ganz ein Mann, deſſen Weſen Sicher⸗ Die Strafrechts reform. Beſſere Beruf ungsmöglichkeiten. N Ende Februar erſt ſoll, wenn ſich inzwiſchen nichts Außergewöhnliches ereignet, das ihren früheren Zuſammen⸗ Kritt erforderlich macht, die Nationalverſammlung ihre [Perhandlungen wieder aufnehmen. Sie wird ſich dann mit den Steuergeſetzen zu beſchäftigen haben, die gegenwärtig noch in der Ausſchußberatung ſtecken. Ferner wird ſie das Wahlgeſetz für den Reichstag und das Geſetz über die Wahl des Präſidenten der Republik zu erledigen haben. Endlich Holl ſie, bevor ſie ihr Daſein beſchließt, noch verſchiebene ndere Vorlagen verssſchieden; darunter jene, die ſich auf Reichsjuſtizreform beziehen. Ob das aber möglich ein wird, wenn nicht die Nationalverſammlung bis in den erbſt hinein tagen ſoll, iſt ſehr zweifelhaft; um ſo mehr, als die angekündigte Reichsjuſtizreform umfangreicher Art iſt ind gründlicher Erwägungen und Beratungen bedarf. Vor allem gehört zu der Reform eine einſchneidende nderung unſerer Gerichtsverfaſſung, ſoweit ſie der Straf⸗ echtspflege gilt. Der jetzige Aufbau unſerer Strafgerichte, er rund vierzig Jahre alt iſt— am 1. Oktober 1879 trat die Gerichtsverfaſſung mit den damit zuſammenhängenden Ge⸗ ſetzen in Kraft iſt— durchaus nicht einheitlich. Er iſt das Ergebnis jahrelanger Verhandlungen und mühſam erzielter Biactendae und Vereinbarungen. Der preußiſche Juſtiz⸗ miniſter Leonhardt wollte die Rechtſprechung in Straſſachen durchweg Schöffengerichten anvertrauen: kleinen, mittleren und großen. Das hätte die Abſchaffung der Schwurgerichte be⸗ gt; dafür aber waren die Süddeutſchen und auch viele Norddeutſche nicht zu haben. Schließlich kam ein Stück⸗ d Flickwerk zuſtande: Schöffengerichte mit Berufung an die rafkammer und Rechtsrüge(wie man jetzt die Reviſton nennt) gan bas Oberlandesgericht: Strafkammern ohne Berufung, nur nit Rechtsrüge an das Reichsgericht; and Schwurgerichte mit Rechtsrüge an das Reichsgericht. Für einige Über⸗ tretungen, Betteln, Landſtreichen uſw. gab es außerdem den Einzelrichter. Dieſe Einteilung lehnte ſich einigermaßen an die Gerichtsverfaſſung an, die bis dahin in Preußen ge⸗ golten hatte, aber folgerichtig geweſen war: Einzelrichter oder Bagatellrichter für Übertretungen, dreigliedrige Kom⸗ iſſton oder Drei⸗Männergericht für Vergehen und Schwur⸗ gerichte für Verbrechen. Gegen die Urteile des Drei— Männergerichts hatte man die Berufung an den Strafſenat s Appellationsgerichts und die Rechtsrüge an das Ober⸗ Tribunal gehabt. Den Vorzug der neuen Gerichtsverfaſſung ldete die Einführung der Schöffengerichte. Im übrigen haber wies dieſe Verfaſſung allerhand Mängel auf. Vor allem beklagte man, daß es gegen die Urteile der trafkammern keine Berufung gab. Die Auseinander⸗ tzungen darüber haben jahrzehntelang gedauert. Vor etwa zehn Jahren ſollte die Berufung für zuläſſig erklärt werden, die Verhandlungen darüber zerſchlugen ſich aber, weil die egierung fortan die Strafkammern nur noch mit drei ichtern beſetzen wollte, während eine Mehrheit des Reichs⸗ ges auf der Beſetzung mit fünf Richtern, wie bisher, be⸗ and. Nun ſollen die Strafkammern als Gerichte erſter Inſtanz beſeitigt werden. Sie ſollen nur noch als Berufungs⸗ gerichte wirken und in dieſer Eigenſchaft mit zwei Berufs⸗ chtern und drei Schöffen beſetzt werden. Der weitaus größte Teil der Sachen, für die bisher die Strafkammern uſtändig waren, ſoll künftig auf die Amtsgerichte oder chöffengerichte übergehen. Die Schwurgerichte ſollen bleiben nd auch Anklagen gegen die Preſſe zugewieſen erhalten. Die jetzt geplanten Anderungen der Gerichtsverfaſſung laufen alſo in der Hauptſache darauf hinaus, dem Laien, nd zwar ſowohl dem männlichen als auch dem weiblichen, erheblich mehr Einwirkung auf die Rechtſpechung zu ſichern hals bisher. Der Schöffe oder die Schöffin ſoll auch Berufs⸗ richter ſeen. Dem Leonhardtſchen Plane, nur Schöffen⸗ erichte für die Strafrechtspflege zu ſchaffen, würde man adurch näher kommen. Das Feſthalten an den Schwur⸗ gerichten hindert jeboch die volle Durchführung des Planes. In jedem Falle aber ſind die beabſichtigten Anderungen des erichtsverfaſſungsgeſetzes ſo ſchwerwiegend, daß ſie reiflich berlegt ſein wollen. Handel und Verkehr. „ dem neuen rapiden Sinken der deutſchen Valuta erklären ſchwelzeriſche Fachleute, daß vor allen nd die Desorganiſation des internationalen Handels, auf le deutſche Mark noch ſpeziell die Zuſpitzung der Lage im ohlenbergbau, einwirke. Hier drohe die ernſte Gefahr für Deutſchland. Und Deutſchland ſtände nun unmittelbar vor Wr T r e Wehe den Heimalſoſen Roman von Robert Heymann. Er nickte Hedwig zu und bedeutete ihr, daß er allein lag unter dem Studierzimmer des Vaters. An Schlaf Ruhe brachte wenigſtens Ordnung in ihre Gedanken. Sie kerſuchte, klar zu denken, denn dann mußte ſich auch ein Ausweg uus dieſer furchtbaren Lage finden laſſen, Sie hörte, wie der Vater oben auf⸗ und niederging, kuhelos, Stunde um Stunde. Nicht mit jenem gleichmäßig gemächlichen Schritt, wie ſie es an Sonnabenden gewohnt war, wenn er die Predigt lernte. Es war ein haſtendes, ungleiches Schreiten, das bald ſchneller, bald langſamer durde. Von Zeit zu Zeit blieb er ſtehen; ſie hörte ihn im Schreibtiſch herumſuchen und Schubfächer öffnen.— Namenloſes Mitleid mit dem Vater erfüllte ihr Herz. Welch ein Friede in der Natur! Der gewaltige Rampf, in deſſen Zeichen tagsüber das Leben geſtanden, war von einer milden, ausgleichenden Hand zur Ruhe ge⸗ bracht. Tod und Traum regierten die Welt. Ste dachte an Fritz. Die gewaltige Erſchütterung, die e durchgemacht, ließ ſie an ſich ſelbſt irre werden. Was würde nun werden? Fritz konnte dem Vater Er lebte ja ſelbſt noch in Abhängigkeit. Profeſſor Glaukner vor ihr ſtand, hilflos wie ein Schul⸗ eit und Kraft atmete, der anderen das Bewußtſein des eborgenſeins an ſeiner Seite einflößen mußte. Er hatte einmal geſprächsweiſe eingeflochten, daß er dermögend war. Das mußte er ja auch ſein, denn er 1 27 4 riſche ſtellungen erhoben auf Belaſſung der deutſchen Kriegerdenk⸗ . TTT dieſer letzten Konſequenz, über deren Ernſt auch das mit Holland abgeſchloſſene Kreditabkommen nicht hinwegtäuſchen könne. Es ſei alſo nicht zu verwundern, daß in den letzten Tagen umfangreiche Verkäufe beutſcher Marknoten ſtatt⸗ geſunden hätten, und zwar beſonders aus ſolchen Kreiſen, die erſt zum Kurſe von 10 gekauft hatten. In der Er⸗ wartung, damit eine günſtige Anlage gemacht zu haben, obwohl das Riſiko bei einem ſo niedrigen Preiſe kein großes ſei, ließen ſich die Leute doch nicht abhalten, mit Verluſt zu verkaufen, weil ſie fürchteten, daß Deutſchland ſich, wenn die Kohleuproduktion zuſammenbreche, nicht mehr halten könne. Wenn auch zugegeben wurde, daß Deutſchland die Fähig⸗ keiten habe, ſich wieder aufzurichten, ſo überwiege doch zur— zeit wieder die Beſorgnis, daß die revolutionäre Gruppe unter den Arbeitern die Oberhand gewinne. Von Nah und pern. 3 Die veutſchen Kriegerdenkmäler in Elſafz⸗ Lothringen. Nach Meldungen aus Genf hat das ſchweize⸗ Rote Kreuz bei der franzöſiſchen Regierung Vor— mäler auf den Schlachtfeldern von 1870/1871, ſernung mit anderen Denkmälern deutſcher Herkunft Millerand angeordnet worden war. Keine Anklagebank mehr. Durch Beſchluß Lippiſchen Landespräſidiums wird die Anklagebank bei allen Gerichten des Freiſtaates Lippe beſeitigt. von nahmefällen Gebrauch gemacht werden. Hamburg ohne Kartoſſeln. Die Kartoffelzufuhren nach Hamburg bleiben aus, ſo daß in der yſten Woche keine mehr abgegeben werden können. Yi artoſſel⸗ ſtelle in Berlin hat erklärt, daß ſie für Hamburg keine Kartoffeln beſchaffen könne, wie überhaupt in vielen Groß⸗ ſtädten vorläufig keine Kartoffeln mehr zur langen können. ö Großer Fiſchſegen. An aus Kuxhaven berichtet wird, Sprottenſchwärme eingetroffen wurden allein 81305 Pfund an Land gebracht. Zum erſtenmal wurden jetzt Flu zum Aufſuchen der Schwärm und großem Erfolge. Leutnant Vieweg verſch meldet:„Der bekannte Potsd Pogromredner im Offtziers kaniſchen Führerbund, iſt, na 19. Dezember v. Is., in welchem er als ſcheinen hatte, durch angebliches Kranlſei los verſchwunden. Selbſt ei der Reichswehrbrigade Ul in ots dam konnte ſeinen Aufenthalt nicht ermitleln.“ der Elbmündung gewaltige Herings— 0 einem ein von 2 Zu dem angeblichen Auſch aus Wiesbaden noch gemeldet, der angeblich zum Mörder Dortens gedungen worden war, wegen des Verbrechens der Erpreſſung an Polizeidirektor Dr. Thon von der Staatsanwaltſchaft verhaftet, dann aber von den Franzoſen„requiriert“ und in d fängnis übergeführt worden iſt. Dem Großfeuer auf dem Warnemünder Flug: ſind ſämtliche Flugzeuge, die ſich in der großen& halle 5 befanden, zum Opfer gefallen. Nach oberflächlicher auf Dorten wird daß; belaufen. Überfallene Hriminalbeamte. Im Stadtwald von Frankfurt a. M. wurden zwei Kriminalbeamte, die ſich auf der Heimfahrt befanden, von einer Rotte von etwa 30 Per⸗ ſonen überfallen. Ein Kriminalbeamter wurde durch zwei Meſſerſtiche am Kopfe ſchwer verletzt. Der andere Beamte und der Chauffeur des Autos wurden ſchwer mißhandelt. Die Rädelsführer konnten verhaftet werden. Hochwaſſer der Warthe. Im linksſeitigen bruch ſteigt das Hochwaſſer von Tag zu Tag. Die Saaten ſind völlig vernichtet, die Höfe verſinken im Waſſer. Die Beſitzer flüchten mit ihrem Vieh auf die höher gelegenen Plätze. Der Verkehr mit der Außenwelt wird nur mit Kähnen aufrechterhalten. Neuartiger Verlauf der Grippe. nimmt die ſtark ende Grippe einen lauf. Es te zehirnſtörung 0 meiſt tödlichem Ausgang auf. Krankheit Warthe⸗ In Vor neuartigen rperlähmungen mit ſche Arzte ſind zum nach Vore g In afrika in den Ferien beſucht, daürüber geſchrieben. Umſonſt verſuchte ſchütteln. An ſeiner S mund Aufſätze den lockenden Gedanken abzu⸗ 1 a konnten ſich ihr Ruhe, Fri und Sicherheit bieten. Sie mußte für Vater eine andere Heimat ſuchen. Hier war wohl ſeines Bleibeus nicht länger. Er mußte rechtzeitig aus dem Angeſicht einer Gemeinde entfernt werden, die, wenn ſie ihn auch nicht ewig anklagen würde, doch s den Anlaß zu Selbſt⸗ pvorwürfen bieten mußte. Plötzlich kam es wie eine höhere Eingebung über ſie: du mußt dich für den Vater opfern! Sie nahm Dr. Glaukners Brief vor, den ſie vor einigen Wochen, raſch, mit fliegenden Pulſen, durchgeleſen und dann verborgen hatte, um nie wieder darauf zurück⸗ zukommen, denn ſchon die Lektüre dieſer Zeilen ſchien ihr eine Untreue an Fritz.. Nun las ſie, bedächtig, wägend. Sie las die aufrichtige Sorge, die treue Hingabe, die aus dieſem Briefe ſprach; wie ſein lauterer Charakter mit jeder Zeile neu zutage trat: und welch zärtliche Sorge ihn um ſie beherrſchte— wie er ſie liebte Ihre Hände ſanken in den Schoß, der Vrief zitterte leiſe zwiſchen den bebenden Fingern. Sie ſaß und ſann und ſann... So kam der Morgen und immer noch drang der unſichere Schritt des Vaters an ihr Ohr. Die erſte Poſt brachte ihr einen Brief von Fritz. Er ſchrieb faſt täglich, obgleich nun ſchon eine ge⸗ raume Weile ſeit ſeiner Abreiſe verſtrichen war. Sie antwortete ihm ebenſo unter einer Chiffre, die es ihm er⸗ möglichte, die Briefe von der Poſt zu holen. Diesmal nahm ſie den Brief ungeleſen zu ſich.— Im Dorf war eine ungewöhnliche Bewegung. Nicht nur die Gemeindebevollmächtigten kamen in dem kleinen Rathauſe zuſammen, das gleichzeitig als Schule diente. Der halbe Flecken drängte ſich, die Verhandlungen mitanzuhören. Paſtor Hinrichſen wollte die Begleitung ſeiner Tochter ablehnen. Aber Hedwig gab nicht nach, bis er ihr endlich geſtattete, an ſeiner Seite zu bleiben. alte erzähll, daß er Rom und Griechenland und Nord- deren Ent⸗ des Von der Anklage⸗ bank wird in Zukunft nur als Sicherheitsmaßnahme in Aus⸗ Ausgabe ge⸗ Kommuniſt Nieth, das Mainzer Ge⸗ ei Schätzung ſoll ſich der Schaden auf etwa 8 Millionen Mark c Hauptg Tokio, ber Hauptſtadt Japans, hat die Grippe an einem Tage 1700 Tote gefordert. Das Schickſal der öſterreichiſchen Kriegsgefangenen in Sibirien. Aus Wladiwoſtok ſind traurige Nachrichten über das Schickſal der nach Sibirien verſchleppten öſter⸗ relchiſchen Kriegsgefangenen eingetroſſen. Es befanden ſich im öſtlichen Rußland mehr als 500 000 öſterreichiſch-ungariſche Gefangene. Von dieſen ſollen jetzt nur noch etwa 125 000 am Leben ſein; die anderen ſind anſteckenden Krankheiten und Entbehrungen erlegen, und die Überlebenden haben die Erhaltung ihres Lebens auch nur den wenigen engliſchen und japaniſchen Arzten, die in der Gegend der ſibiriſchen Elſenbahn zurückgeblieben waren, zu verdanken. In den letzten Wochen ſind auch in Eurpa ausgebildete chineſiſche Arzte zur Hilfeleiſtung eingetroffen. Typhusſeuche im Baltenlande. Nach einer Zu⸗ ſammenſtellung des amerikaniſchen Roten Kreuzes ſind zur⸗ zeit in den baltiſchen Provinzen gegen eine Million Ein⸗ wohner an Typhus erkrankt. Die Urſache der Epidemie wird in dem Mangel an E lauſungsvorrichtungen geſehen. Die polniſche Regierung hat Entlauſungsſtationen errichtet, doch gelingt es 85 0% der Einwanderer, ſich der Ent⸗ gegen 85 9 lauſung zu entziehen. Indiſche Streikunruhen. In Bombay plünderten am 24. Januar Streikende die Magazine in den Vierteln der Spinner und zwangen die Straßenbahn, den Betrieb einzuſtellen. Poltziſten und Soldaten, die mit Laſtautos herangeholt wurden, gaben mehrere Schüſſe ab. Ein Streikender wurde getötet, mehrere wurden verwundet. Vermilchtes. Der Helm der Gendarmen. Einen dienſttuenden preußiſchen Gendarm ohne Helm konnte man ſich früher nicht vorſtellen: es war beinahe ſo, als wenn ein großer Teil ſeiner Autorität— und die war wahrhaftig nicht gering— in der ſchön polierten Helmſpitze ſteckte. Revolution hatte aber, wie mit ſo vielen andern Dingen, auch mit dem [Gendarmenhelm aufgeräumt, und ſeit Dezember 1918 tragen die Gendarmen zu ihrem Leidweſen auch im Dienſt nicht mehr den Helm, ſondern die ſchlichte Mütze. Das ſoll aber von nun an wieder anders werden. Man iſt zu der Über— Die zeugung gelangt, daß die Mütze nicht für jeden Dienſt ge— ignet und daß eine feſte Kopfbedeckung nicht ganz zu ent⸗ hren iſt. Der Gendarmenhelm kommt alſo wieder zu n, nur daß es den Beamten ſelbſt überlaſſen bleibt, ob ſie ihm im Einzeldienſte und außer dem ſie ihn die immerhin bequemere Mütze v hen we Beamte zu gemeinſamer Dienſtl 6 ſo hat r V etzte oder der em zu beſtimmen, ob c Form und im Schn geündert. auch noch nicht ſpäter anſtelle des Helmes ein bedeckung treten kann. Wie d der ſchwieri ſten und intereſſante ſcheint mit dieſer vorläufigen E 0 ſung nähergebracht zu ſein. luiſche Wölfe in Sachſen. 5 Es iſt alten ſo toll . gehen und ſich e rlaſſen, wo geworden der Elbe erlegte ein J Uf ſtarken Wolf, der von der Schnauze! maß. Vor einiger Zeit hatte ein Hegemeiſter Gegend einen Wolf angetroffen und durch eine Sch verwundet. Da nun das jetzt erlegte Tier Schrotkorn aufwies, handelt es ſich um zwei verſchi Wölfe. Man nimmt an, daß die Tiere durch den lärm aus den polniſchen Wäldern verſcheucht wo und ſich„unerkannt“ bis an die Elbe durchgeſ 0 Luftverkehr über den Stillen querung des Stillen Ozeans im Flu Flug über den Atlantiſchen Oz amerikaniſchen Flieger die nächſte Aufgabe, n lichkeit ſie ſich beſchäftigen. Es iſt a berei von 50 000 Dollar für den erſten Flieger au das Wagnis gelingt, und zwar ſoll die Fe Kalifornien über eine der 0 i kein „ Met 35 gegluct e! gehen. für den Luftverkehr beſonders geeignet. M. Deen eee A ²˙ und ruhi ſtrophe in den Zügen onnte er mit unſi Er verſuchte ga er ſagte es kurz 8. 5 fand auch kein mit der Sache abfinden und von neuem mit! lungen beginnen. Hatte die Kirche ſo lange erfüllt, ſo würde es wohl auch moch ein Ja weitergehen. Aber einige Hitzköpfe machten ſich vernehmlich. Häß liche Worte flogen zu dem Pfarrer pinük vid Anklagen. Der Reſpekt, der den Seelſorger bishe ſolchen Angriffen geſchüst, verſagte, und num gegeben war, rührten ſich auch wieder die andere Hedwig fühlte, wie alles in ihm zuſammenb ſah, wie dieſes ſonſt ſo ruhige, harmoniſche& ſich verzerrte. Wie die Augen hilflos zum Himmel blickten, als müßte eine höhere Macht helfend eingrei Da trat ſie, kaum ihrer Gedanken mächtig, raſch Vater, heiſchte mit einer trotzigen Handbewegung a und ſagte mit klarer Stimme, daß jedes Wort in der auf horchenden Stille deutlich zu Ohren drang: „Es iſt ein Unrecht, ein nie wieder gutzumachendes Unrecht, daß Ihr in einem Augenblick der Prüfung Pfarrer verlaßt. Mehr noch; daß Ihr ihn demütigt möchte Euch daran erinnern, wie oft Paſtor Hiarie Euch in Zeiten der Prufung gur Seite geſtanden in. die Kirchengelder betrifft, ſo verſpreche ich Euch wenigſtens teilweiſe wieder zu erſetzen. Wie das geſch laßt meine Sorge ſein. Wenn dann auch noch ein Verl übrig bleibt, ſo verſchmerzt ihn und bedenkt, daß Paſtor Hinrichſen ſelbſt ſein eigenes kleines Vermögen verloren hat. Euch koſtet die Kataſtrophe einige verlorene Jahre, Euren Paſtor die Ruhe ſeines Alters. Ein neuer Pfarrer wird kommen, ein jüngerer, der neue Energie mitbringt und es wohl auch bald durchſetzt, daß der Verluſt voll und ganz wieder eingebracht wird. Dann werdet Ihr ruhiger Die erboſten Geſichter der Bauern wurden nach⸗ und gerechter über Paſtor Hinrichſen denken.“ (Jortſetzung folat.)