Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweiſe, anläßlich des Hin⸗ ſcheidens und der Beerdigung unſeres lieben guten Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels Herrn Hans Bischoff Insbeſondere danken dem Geſangverein Sängerbund für den erhebenden Grabgeſang, dem Dirigenten Herrn Lehrer Baldauf für deu ehrenden Nachruf, ferner der Mar. Jünglinge-Sodalität, dem Sportverein 1909, der Vergnügungsgeſellſchaſt 1917, den Schulkameraden, ſowie all jenen, die den Verſtorbenen zur letzten Ruheſtätte begleiteten, wie auch den zahlreichen Kranzſpenden und Stiftern von Seelenmeſſen und bitten zugleich ums Gebet für den lieben Verſtorbenen. ſagen wir hiermit allen unſern herzlichen Dank. wir der Hochw. Geiſtlichkeit, Viernheim, den 18. Februar 1920. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Wiuct Zigarrenmacher für Worms gegen hohen Lohn geſucht. Firma Ilius. Anmeldungen bei Frau Dina Hofmann, Karlstr. Nr. 9 Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Morgen Freitag Abend 8 Uhr 9 ämtlicher aktiven Spieler zwecks Auf— ſtellung wegen der Pokalrunde, drum i iſt es Pflicht aller Spieler vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. ö weiß, ſchwarz, farbig, Stickgarn, Seide zum Nähen, Stricken und Knüpfen, Strümpfe, Socken, Wolle, Poiles für Kleider und Blusen, Wegen zu großen Andranges kaufen ſie bitte nur vormittags. Hauptſtraße 82 g e 5 garanilert keimfähiger Ware, Steckzwiebel, Saaterbſen u. Bohnen, Dickrübenſamen in ver⸗ ſchiedenen Arten, Feldgelbe⸗ rüben(rote) uſw. empfiehlt Joh. KarlkempfWZð. Waſſerſtraße 43, la. Aepfel Pfund von 80 Pfg. an la Kochbirnen Pfund von 70 Pfg. an Meerrettig. Ff. Zwiebel. Georg Winkler, Weinheimerſtr. 10. Gchmierſeife vr. 2.80 Pr. Gparkernſeife Stück 6 Mk. zu haben bei Ph. Lahres. Laden oder Gasthaus zu kaufen gesucht. Größere Anzahlungen können gemacht werden. Offerten unter„Haus 66“ an die Exped. dh. Bl. Vergnügungs⸗Club Germania 1919. Am Freitag, den 20. ds. Mis. um 8 Uhr findet in unſerem Vereinslokal„zu den vier Jahreszeiten“ unſere erſte außerordentliche General- Versammlung für das Jahr 1920 ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Ta⸗ gesordnung ſieht ſich der Vorſtand gezwungen, alle Mitglie⸗ der, die uneniſchuldigt fehlen von der Mitgliedsliſte zu ſtrei⸗ Weinheim chen. Um pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Nähfaden weiß, farbig, geſtickt, Henden⸗ und Bluſen⸗F fertige Hemden, Unterhoſen, Unterröcke, Schürzen, „„Bettzeuge, Bett⸗Tücher, Bett⸗Coltern, fertige Kiſſen, weiß Cretonne, Servietten, Tiſchdecken, Handtücher, Gardinen, E!CCCbC(ͤ ² ͤ V Konfirmanden und Kleiderſtoffe und Anzüge, Auzugſtoffe u. fertige Anzüge, Hoſenſtreifen, Arbeitshoſen, Kragen, Kravatten, Taſcheutücher empfehlen preiswert Gebrüder daten amg Hauptstraße 82 Heſbarchent einfach und doppelt, rot, gute Qualitäten, 1 Beftkattun herrliche Muster, L Vanopesſe braun, für Anzüge, Hosen und Möbel-Bezüge eingetroffen bei.. IB Opponheimef Viernheim Lorscherstr. 35 an 5 Sport⸗Verein„1909“ Viernheim. Sonntag, den 22. Februar 1920 2 Wettpiele der 1. 2. u. 3. Mannſchaft gegen 1. 2. u. 3. Mannſchaft„M. F. Cl. 1910“ Mannheim. 1. Jug, gegen 1. Jugend Sportſreunde 1913 Mannheim. Spiel⸗ anfang der 1. Mannſch. 3 Uhr, der 2 Mannſch. ½2 Uhr, der 3. Mannſchaft 5 1 ½12 Uhr, der 1. Jugend 10 Uhr. Alle Spiele werden auf unſerem Platze ausgetragen. Samstag abend Gemütl. Bei⸗ rammenſein im Lokal. Sonntagmorgen Spielerzuſammen⸗ kunft auf dem Sportplatze. Sämtliche rotgelbe Trikot ſind bis Samsta abend in der Harmonie abzugeben. Der Spielausſchuß. Joh. Wetzel von An⸗ terflockenbach verkauft 10 Ztr. prima gut eingebrachtes Feldheu gegen 8 bis 10 Zentner Speise- Kartoffel Etwaiger Liebhaber muß mit abgewogenem Wagen zur Stelle kommen. Ein ordentl. ſauberes Maädehen in gute Stelle ſof ort geſucht. Arras, Mannheim 2, 1920. Gute weichkochende Erbsen zu haben bei Joh. Karl Kempf Wi. Tüchtige Oigatrenmacher(in) für den ganzen Tag geſucht. Götheſtraße 10. E entlaufen Der redliche Finder wird um entſprechenſe Nachricht gegen Belohnung in der Exped gebe⸗ len. Wargung vor Ankauf, Frische Sendung l großer Kaſten⸗ und niz vns no u vag: niesde u bu * enau auf unſeren Ramen. Leiterwagen heute wieder eingetroffen. onr. Adler. Erſchelnungstage: Hedoesheint Nachrichten Verkündigungsblatt Heddeshelnet 5 Dienstag, Douuerstag u. Samstag Abonnementspreis: E fg. pro Monat mit Beſtellgeld. Beilagen: wöchentlich das Illuſtr. Sonntagsblatt Wandkalender und Fahrplan. —— für Heddesheim, Straßenheim, Mucken D SGeleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Heddesheim. Anzeigeblatt zahlreicher Behörden. Wirkſames Inſertionsorgan am Platze. 1 Inſeratenpr elt: Nebaktten, Dru und erlag b. Nartia, Biernhetm. turm und Umgebung Lokale Anzelgen Petitzeile 1 mfg. Auswärtige br fg. Reklamen im Textte 0 Mfg. Beilagengebühr: Pro 1000 Exemplare 7.50 Mk. eee e eee Amt Vieruheim. M 22 Fernſprecher Nr. 217 Samstag, den 21. Februar 1920 argues e Poſtſcheckkonto Nr. 21577 0 Amt Frankfurt a. M. 10. Jahrg. Auilicher Teil. Betr: Erwerbsloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 23. bis einſchließlich 28. Februar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Quiltungskarte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter der Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betlſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. A bis 2 einſchließlich am Montag, 23. Februar vormittags 9—10 Uhr 4 L. bis Z einſchließlich am Dienstag, 24. Febr., vor nittags 10—11 Ahr A bis K einſchließlich am Mittwoch, 25. Febr., vormittags 11—12 Uhr L. bis 2 einſchließlich am Donnerstag, 26. Febr., vormittags 9—10 Uhr Am Freitag, den 27. Februar 1920 vor⸗ mittags von 9—11 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗ fung der Zahlung nur diejenigen Anterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ loſenunterſtützung von der Gemeindekaſſe erhalten. A bis K einſchließlich am Samstag, 28. Februar, vormittags 10—11 Uhr Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Grundſtücks⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 3. März 1920 vormitags 9 Uhr laſſen die Erben der Alexander Knapp 1. Witwe Eliſabethe geb. Nägel von hier nachgenannte in der Ge— malkung Viernheim gelegenes Grundſtück 5 Flur II Nr. 158 Acker die Reppelsheck qm 1787 auf dem Rathauſe dahier öffentlich freiwillig verſtelgern. Viernheim, den 20. Februar 1920. Heſſiſches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. undſtücks⸗ Verſteiger Grundſtücks⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 3. März 1920 vormittags 9 Uhr laſſen Johann Jakob Kühner 1. Cheleute dahier nachgenannte in der Gemarkung Viernheim gelegene Grund— ſtücke als: 8 Flur J. Nr. 202, Hofreite, Bürſtädterſtraße Flur J. Nr. 822, Hofreite, Pfarrgaſſe Flur l. Nr. 8222/00, Grabgarten, daſelbſt Flur XIX. Nr. 92, Acker am Schllperts⸗ 5 heckenſeld 1. Gewann qm 4212 Flur XIX. Nr. 110, Acker daſelbſt 5 qm 4069 Flur XIX. Nr. 126, Acker auf dem Eſſigzaͤpfen am 1081 Flur XIX. Nr. 127, Acker daſelbſt qm 1081 Flur XXI. Nr. 35/0, Acker die Rindlache qm 2487 Flur XXI. Nr. 368/10, Acker daſelbſt qm 2487 auf dem Rathauſe dahier öffentlich freiwillig verſteigern. Viernheim, den 20. Februar 1920. Heſſ. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. 0 0 U Waldſtren⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 25. Februar 1920 wird die Laubſtreu von Schneiſen und im Anſchluß daran noch eine größere Anzahl von Streuloſen im Grabenſchlag verſtei: gert. Zuſammenkunft 9 Uhr vorm. auf dem Viehtrieb an der Hirſchſchneiſe, daſelbſt Verſteigerung der erſten Loſe. Wegen der Mißbräuche bel der Leſeholznutzung wurde das Forſtperſonal angewieſen, die Mitnahme und Ver⸗ wendung von Werkzeugen hierfür, wie Belle, Säge und Steigeiſen ausnahmslos zur Anzeſge zu bringen. Für die Gewinnung von Stockholz iſt zum Ausweis dle ſchriftlliche Erlaubnis der Oberförſterel mitzuführen. Viernheim, den 20. Februar 1920. Oberfüörſterei Viernheim Groos. Lolale Nachrichten. Gemeinderatsſitzung findet ſtatt am Montag, den 23. Februar 1920 nachmlttags 7 Uhr mit nachfolgen⸗ der Tagesordnung: 1. Klage der Großallemendſerten gegen am 388 am 538 am 230 ——:!. die Gemeinde, 2. Anderweite Feſtſetzung der Gas- und Koks— preiſe, 3. Neuregelung der Löhne der Gaswerksarbeiter, 4. Gewährung von Teuerungszulagen an Gemeinde-Beamte und Bedienſtete, 5, Unterſtützungs-pp. Geſuche, 6. Verſchiedenes. — Engel⸗Lichtſpiele. Den Sonntag und Mon— tag wird im Engel-Lichtſpieltheater die große Operette„Die Roſe von Stambul“ begleitet von Leo Fall's Weiſen als Kinoſtück vorgeführt. Es iſt der erſte Film der Fritzi Maſ— ſary der Stern vom Metropol-Theater Berlin diesmal in der Rolle der Tochter eines Paſchas erſetzte dort, wo man den Geſang vermißt, dieſen durch Spiel und Tanz. Schreibt doch das Berliner Tageblatt: Im Tauentzien-Palaſt ſtellt ſich in der verfilmten Operette„Die Roſe von Stambul“ Fritzi Maſſary auf der Filmbühne vor. Eine Künſtlerin mit ſo reichen darſtelleriſchen Mitteln auf der Leinwand an— zutreffen, war ſehr intereſſant. Die Maſſary packt auch im Film durch ihrſcharf akzentuiertes Spiel alle Zuſchauer uſw.“ [ Sport. Morgen Sonntag werden ſich auf dem Sportplatz hinterm Gaswerk die 3 erſten Mannſchaften des Sportvereins den 3 erſten Mannſchaften des„Fußballvereins 1910“ Mannheim(diesjähriger Meiſter in Klaſſe O) gegen— überſtehen. Sport-Verein tritt in ſeiner früheren Aufſtellung an und iſt durch einen aus der Kriegsgefangenſchaft zurück— gekehrten Spieler verſtärk. Spielanfänge ſind: 1. M. 3 Uhr, 2. M. ½2 Uhr und 3 M. ½12 Uhr. Um 10 Uhr ſpielt die Jugend gegen Sportfreunde Mannheim. Gaſthaus zum„deutſchen Michel.“ Sonntag, den 22. Februar abends 8 Ahr findet in meinen Lokalitäten ein großes Kumiber- Konze ſtatt. Neues Programm! Großer Lacherfolg! Es ladet hierzu höfl. ein Math. Bugert Franz Seitz. Gpar⸗ und Leihkaſſe Vienheim e. G. m. u. H. — Die Einlagebücher können morgen 1 Sonntag von 12—2 Uhr in unſerem Büro (Holzſtraße) abgeholt werden. Der Vorſtand. Garten⸗Cämereien Saaterbsen und Bohnen, Steck-Zwiebel, Kuhrüben und Dickrüben(Originalsaab), in verschiedenen Sorten empfiehlt Mik. Kempf 3. Witwe —Waſſerſtraße 21.— S Union-Theater (Kinematograph) (im Saale des Gasthauses zur Gambrinushalle) Programm für Sonntag, den 22. Febr. 1920: Ohne mütterliche Liebe Drama in 3 Akten. Ftech gewagt, iſt halb gewonnen Luſtſpiel in 3 Akten. Eine Detektiv-Einlage. Kinder ⸗ Programm in 8 Akten. . ANS —— SSBB r S Kinder-Vorstellung von 3 bis 5 Ohr. Von 5—9 Uhr für Erwachsene. Es ladet höflichst ein Die Direktion = 2 Turnvereinhiernheim Unſere Turn⸗Stunde findet wieder regelmäßig jeden Mittwoch und Samstag Abeud ſtatt. Der Turnwart. u 4 Morgen Vormittag Fauſtballſpiel ſämtlicher Spieler hinterm Gaswerk. Der Spielwart. Fußball⸗Klub„Olympia 1911“ Viernheim. 2 Morgen Sonntag Wettſpiele der 1. u. 2. Mannſchaft gegen 1. u. 2. Mannſchaft Turnverein Laudenbach in Laudenbach. Abfahrt 11.43. 1. Jug. gegen 1. Jug, M. F. C. 08 Linden⸗ hof auf unſerem Platze. Anf. 3 Uhr. Zuſammenkunft ſämtl. Spieler Sonntag Morgen 11 Uhr im Lokal. Sämtliche heute Abend im Lokal abzugeben. Der Vorſtand. n Wohnhaus Laden aue Gasthaus zu kaufen gesucht. Größere Anzahlungen können gemacht werden. Offerten unter„Haus 66“ an die Exped. dh. Bl. . 7 Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 22. Februar 1920. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jungfrauen⸗ Verſammlung. Mittwoch, den 25. Februar: Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Zucherfabriken Frankenthal und Waghäuſel. Den Intereſſenten zur gefl. Kenntnis⸗ nahme, daß Rübenabschlüsse pro 1920 bei den Unterzeichneten ſofort getätigt werden können. Der Preis beträgt für 100„g reine Rüben a a) 30 Mark ohne Rückgabe von I.-Sehnitzel, b) 25 Mark bel Abgabe von 4 Prozent Tr.-Schnitzel. Nähere Auskunft wird erteilt. Kon. J. Haas. Joſ. Martin 3. uberreichung der Huslieferungsno g Februar Überreichte der frunzöſiſche Geſchäfts⸗ träger in Berlin dem Reichskanzler bie Auslieferungsliſte der unveränderten Begleitnote. In der Rote, der ein ef an den Reichskanzler beigefügt war, heißt es u. a.: „In der Aufſtellung der Liſte einbegriffen, welche ſich im Laufe Reichsangehbrigen begangenen za gemacht haben. Die alliierten ſchicklicherweiſe die anſcheinend u find nicht alle die mit des Rrieges von deutſchen hloſen Verbrechen ſchuldig Mächte haben geglaubt, barin nur Perſonen aufführen zu ſollen, vie ſchwerſte Verantwortung trifft. Die ſo aufgeführte Zahl der Schuldigen bleibt weit zurück hinter deutſchen Staats angehörigen Werbogung der Geſetze und Gebräuche des SErieges be⸗ gauganen Rechtswidrigkeiten. derjenigen der Es liegt nicht in der Abſicht der alliierten Mächte, die Verbrechen derjenigen zu amneſtieren, die in die bei ⸗ gefügten Liſten nicht mit einbegriſfen ſind. Die vorliegende Mitteilung berührt in keiner Weiſe das Recht der Staaten, ſie innerhalb ihres Gebietes zu verfolgen.“ Es wird dann erklärt, daß die Entente ſich vorbehalte, Urkunden und Auskünfte jeder Art, die zur„Ermittlung der Schuldigen“ dienen könnten, In dem an den Reichska beſonders auf lieferungsfrage hingewie alliierten Mächte ſeine Haltun einzufordern. nzler gerichteten Schreiben wird Herrn v. Lersners Haltung in der Aus⸗ ſen und ausdrücklich betont, daß die g als eine perſönliche Kund⸗ gebung, für die die deutſche Regierung keine Verantwortung trage, aufgefaßt hätten. Es ſei noch bemerkt, daß einer durch Reuter verbreiteten Meldung zufolge Lloyd George ſeinen Standpunkt in der Auslieferungsfrage wefentlich geändert haben ſoll, und zwar im Sinne einer Milderung der Auslieferungsbedingungen. 5* Die Reichsregierung hatte ſprechungen mit den verſammlung. Referung nur werden ſolle. eingehende Be⸗ Fraktlonsvorſtänden der National⸗ Es wurde feſtgeſtellt, daß die Frage der Aus⸗ unter Mitwirkung des Parlaments gelöſt Die Einberufung der Nationalverſammlung ſoll unverzüglich erfolgen, ſobald die zur Klärung der An⸗ gelegenheit notwendigen Unterlagen vorliegen. 5 2 Millerand beſteht auf ſeinem Schein. In einer aufſehenerregenden Rede in der franzöſiſchen Kammer erklärte Miniſterpräſtdent Millerand: Falls Deutſch⸗ land ſeinen Verpflichtungen nicht nachkomme, wirtſchaftlichen und ſtnanziellen Repreſſalien und anderen nützlich erſcheinenden Maßnahmen greifen, Recht habe, ſie als einen feindlichen ie Alliierten behielten ſich das Recht der andere Zwangsmaßnahmen zu treffen. me der äußerſten Linken.) Millerand r wörtlich fort: Ich beabſichtige alſo, lick gekommen iſt, mich aller Maßnah der Vertrag mir in die Hand gibt. Tribüne herab, ohne drohen zu wollen, damit die Frage fehr klar und wohl verſtanden werde, daß Deutſchland nichts zu verlangen, was rtrages ſchuldig iſt, daß wir werde man zu daß Deutſchland das Akt zu betrachten. vor, militäriſche o eifall, mit Ausnah wenn der Augen⸗ men zu bedienen, die Ich erkläre von der und nur deshalb, wir beabſichtigen, von es uns nicht auf Grund des Ve aber alles verlangen werden, was es uns ſchuldet. erzlelen, werben wir alle Maßnahmen treffen, die der Vertrag uns an die Hand gibt. Wie die Liſte ausſieht! ch Meldungen der Pariſer Blätter umfaßt die Aus⸗ lleferungsliſte 190 große Seiten. Ihr Titel lautet: Liſte der Auslieferung von den alliierten Mächten es Verſailler Vertrages und des erlangt wird. Die Liſte Auf einer weiteren Länderzugehörigkeit und Amter vermer die von Deutſchland die befindet ſich auch die kroatiſch⸗ die während des Krieges auf der Perſonen, deren. aß Artikel 228 bis 230 d otokolls vom 28. Januar 1919 v übt allen Beſchuldigten eine Nummer. iſte ſind die Schulbiger verlangen, oweniſche, alſo Völker, eite Deutſchlands gefochten haben. Die verſchwundenen Ententeuniformen. wimmelte es ſeit dem Waffen⸗ Auslieferung In den Straßen Berlins and von Ententeuniformen aller Grade. n Entrüſtung ſind dieſe plötzlich wie weggeblaſen. lautet, haben die feindlichen Offiziere und Mann⸗ chaften auf ausdrücklichen Befehl ihrer Vor elder anlegen müſſen. Zivil bei ſich hatten, ſo wurden für ſie aus zwei Wehe den Heimail Roman von Robert Heymann. Nachdruck verboten.) hre beiden Hände und dich drückt ein ſchweres, heimliches Leid. der dich ſo über alle Maßen liebt und nicht anvertrauen, was dich Seit der all⸗ geſetzten Zivil⸗ Da die Mannſchaften meiſt kein Ewald ging auf ſie zu, ergriff i 6 0 verſtehen wird, Sie ſchüttelte „Nein, nein, Ewal nicht geweſen zwang ſich zu einem Lächeln.„Ich — denke ſol „Nein, das biſt du nicht! ſo denken, und ſo wird der vergiftet..“ das Haupt, nahm alle Kraft zuſammen: d, das kann ich nicht! Denke, es ſei bu hätteſt nichts bemerkt... Si bin ein törichtes Kind Darum kann ich auch nicht Quell meiner Lebensfreude ie Hände gegen das Hers, ſie meinte, es ch meine Schuld, Ewald?“ ſie ſprach, in höchſter Erregung tte ſie:„So beruhige dich dich, beruhige dich! So habe ich wenn du mir nicht anvertrauen rückt, ſo wollen wir Er hatte ſie neben ſich auf lte mit ſeiner Hand, die ei t wie die eines Mädchens ſein konnte, und nickte und weinte ſtill vor in ihrem Innern brannte es und wi nie mehr zur Ruhe kommen: iner Lebensfreude vergiftet müßte zerſpringen. Sie ſchrie mehr, als die Worte hinaus. doch, Hedwig! Ich bitte das nicht gemeint willſt, was dich bed gemeinſam tragen!“ gezogen und ſtreiche es doch beide plump war, aber zar über ibr Haar. ſich hin. Aber nicht mehr ſtill, würde haſt mir den Quell me Sie mußte ſich durch e mehr, es kr did n Pete Altec an den Gel irgend etwas entlaſten. Es ließ trieb ſie raſtlos in der Wohnung Es mußte irgend etwas das letzte. ihr keine R umher, von 1 broßgeſchätten bie nötigen Konlentlonsanzüge ſchleung ka ſammengekauft. Auch der durch bie Preſſe gegangene Beſehl Noskes, der die Angehörigen der feindlichen Miſſtonen vor Beläſtigungen ſchützt, iſt auf ausbrückliche Bitte der Entente vertreter erlaſſen worden. Ein Ruf nach dem Staatsbankrott. Man ſchreibt uns: Es iſt wohl mehr als ein Zufall, daß Angehörige der Bank- und Finanzwelt jetzt immer mehr in der Preſſe hervortreten, nachdem ſte ſich bis vor 0 0 der Offentlich⸗ keit gegenüber in Schweigen hüllten. Und es iſt betrübenbd, daß die Wortführer dieſer Kreiſe auf der Seite der Schwarz⸗ bag ſtehen. Kürzlich erregte ein Aufſatz des Vorſitzenden es Groß⸗Berliner Bürgerrats Aufſehen, der uns prophezeite: entweder ihr ändert die Verhältniſſe, oder wir müſſen ſterben. Ihm folgte ein rheiniſcher Großbankier, der unſere Lage aus unſerer niedergegangenen Moralität herleitete, aus der Korruption, der das Reich verfallen ſei. Ein mecklenburgiſcher demokratiſcher Führer und Finanzpolitiker, Guſtav Adolf Melchers in Neubrandenburg, geht einen großen Schritt weiter, indem er in der Landeszeitung nichts mehr und nichts weniger als das Eingeſtändnis des Staatsbankrotts fordert. U. a. ſchreibt er: „Man fürchtet den Staatsbankrott, offiziell einzugeſtehen (den wir längſt haben), man graut ſich vor den entſetzlichen Folgen und—— druckt immer neue Banknoten, vermehrt die vielen Milliarden Noten um neue Milliarden. Und die Ausgabe immer neuer Banknoten bedeutet— dieſe find 19e wärlig nichts anderes als eine Geldfälſchung bet nur 1-11 Deckung in Gold— ein Verrat an der Bevölkerung. Der unendliche Circulus vitioſus bei uns heißt:„Teuerung, Streik, neue Banknoten, Entwertung der Mark. Teuerung, Streik neue Banknoten, Entwertung der Mark und ſo fort.“ Ewig kann dieſer Kreislauf nun nicht e ſchließlich hat das Karuſſellfahren ein Ende, wenn die ark auf dem Null⸗ punkte ihres Wertes angelangt ſſt. Von dieſem Punkte ſind wir nicht mehr weit entfernt und alle die Kriegsgewinnler und Banknoten⸗Hamſterer, die ihr Geld nicht beizeiten ins Ausland gebracht haben, und ihr Vermögen in Land und Acker anlegten, ſehen ſich Bergen von Papiergeld gegenüber, die gänzlich wertlos ſein werden.“ Auf dem Wege über eine Kritik an Erzberger, deſſen Finanz⸗ und Steuerpläne getadelt werden, weil ſie dilettan⸗ tiſch und ſelbſttäuſchend ſeien, kommt Melchers zu dem Er⸗ gebnis, daß all dieſe Finanzpläne zu ſpät kämen und daß die Entente uns in unſerer Not nicht helfen werde, denn ſte az uns erſt völlig heruntergewirtſchaftet haben. Er ießt: „Dann erſcheint die Entente auf dem Plan, um die im Verſalller Friedensvertrag noch nicht feſtgeſetzte Entſchädi⸗ gungsſumme einzukaſſieren, eine Entſchädigungsſumme, deren Höhe ſelbſt den Stärkſten umwerten wird. Und da die Entente durch Herrn Erzbergers Vermittlung ſchwerlich zu ihrem Gelde kommen dürfte, ſo wird ſie in perſona das Amt des Gerichtsvollziehers übernehmen. Berlin, Hamburg, Bremen und alle bedeutenden Induſtrieſtädte werden vom Feinde beſetzt werden, alle größeren und wichtigeren Plätze erhalten eine Kommiſſion von Auſſichtsbeamten——— mit anderen Worten, wir werden die Sklaven der Entente— wir werden nur noch für ſie arbeiten müſſen, und vplelleicht wird ſie auch die Steuereinztehung mit drakoniſchen Strafen ſelbſt betreiben. Mühelos fällt ihr dann das ganze früher ſo reiche Deutſchland mit ſeinen tauſenden von Fabrikſchloten. den Eiſenbahnen und Handelsſtätten zur eigenen Verwaltung in den Schoß. Es gibt nur ein Mittel, um vielleicht dieſen trüben Ausblick zu bannen und Deutſchland langſam wieder geſunden zu laſſen— ein furchtbares Mittel— und das iſt das ſofortige Eingeſtändnis des Staatsbankrotts und die Zertrümmexung der Notenpreſſe. Nur auf dieſe Weiſe kann Deutſchland vielleicht finanziell geſunden, aber die unmittel⸗ bare Folge dieſer Radikalkur wäre ein grauenhaftes Elend, beſonders in den großen Städten. Um dur Geſundung zu gelangen, muß Deutſchland durch dieſes Grauen hindurch, denn beſſer ein kleinerer Prozentſatz der Bevölkerung ver⸗ elendet und verhungert, als ein großer Teil des deutſchen Volkes.“ 2 Die drohende Ernàhrungskataſtrophe. Die Berliner Gewerkſchaftskommiſſion hatte ſich kürzlich in einer Entſchließung gegen die auf Grund des Ausnahme⸗ zuſtandes getroffenen Maßnahmen gewandt. Der Reichs⸗ kanzler hat darauf geantwortet, daß es der Reichsregierung außerordentlich ſchmerzlich ſet, daß ſie zum Erlaß von Aus⸗ nahmevorſchriften und zum Verbot mehrerer Zeitungen habe ſchreiten müſſen. Tatſächlich liege ein Notſtand vor, der die Reichsregierung nach ihrer wohlüberlegten Beurteilung der Verhältniſſe vor die Wahl ſtelle, entweder ſolche Ausnahme⸗ , Nee 7 sm mmelmappe fur bemerkenswerte Tages und Beitereisniſſe. 2 Der Belagerungszuſtand iſt vom Reichspräſidenten auch uuf den Feel Ga ofen ausgedehnt worden. e Mie verlautet, ſollen die lch. beſtehenden Eiſenbahnfahr⸗ preiſe demnächſt verboppelt werden. 5 e Pie Volksabſtimmung in Oberſchleſten und Teſchen wird porausſichtlich am 4. März ſtattfinden. „Die„Deutſche Zeitung“ ech iſt wegen der Be⸗ bauplung die Rielchsregterung be chtige einen Staatsſtreich, auf acht Tage verboten worden. 10 5 preußziſche Zentrums fraktion forbert die Einführung eines Jrauendienſtiahres. e Ple holländiſche erſte Kammer bat ber Verweigerung der Auslieferung des deutſchen Kaiſers zugeſtimmt. vorſchriften zu erlaſſen und anzuwenden, oder das ganze Volk von 60 Millionen einer Nataſtrophe preiszugeben. Die wirtſchaftliche Kataſtrophe ſtehe dicht vor der Tür. Bei einem Verſagen des Eiſenbahnverkehrs und der Kohlenverſorgung würden ſofort fühlbare Folgen, wie die Kohlennot großer Städte, Stilltegen der Induſtrie, Arbeitsloſigkett und ſo weiter, eintreten. Nicht minder gefährlich ſeien auch die ſchweren künftigen Folgen. Zu den letzteren gehöre die von allen Sachverſtändigen feſt⸗ geſtellte Tatſache, das im nächſten Jahre eine große 0 eintrete, wenn nicht das Land noch vor der ſahrsbeſtellung ausreichend Kunſtdünger erhalte. Hlerzu müſfe die Düngerinduſtrie(Kali-, Stickſtoff⸗ und Phosphat⸗ werke) ſofort ausreichend mit Kohlen verſorgt werden. Da die Folgen der Mißernte wegen der ſchlechten Valuta durch Einfuhr nicht ausgeglichen werden könnten, liege hier eine Gefahr vor, deren Bedeutung den wenigſten zurzeit klar ſei. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Die künftige Verwaltung Danzigs und des Saar⸗ ebietes. Der Mat des Völkerbundes wird am 11. Februar n London zu ſeiner zweiten Sitzung wird ſich mit der Verwaltung des aargebiets und mit dem Statut der Freiſtadt Danzig beſchäftigen, außerdem auch die Frage betreffend die Zulaſſung der Schweiz zum Völkerbund behandeln. Deutſche Kriegsgefangene als Polen deklariert. In Baſel traf ein aus 1000 erſonen beſtehender Transport deutſcher Kriegsgefangener aus Frankreich ein, der den Schweizer Behörden als Transport polniſcher Arbeiter über⸗ geben und als ſolcher von der Schweiz zur Weiterführung nach Polen über Oſterreich übernommen worden iſt. Soweit die bisherigen Feſtſtellungen ein Urteil geſtatten, handelt es ſich um deutſche Kriegsgefangene, die ſich teilweiſe den franzöſiſchen Behörden als Polen bezeichnet hatten, ver⸗ mutlich, um hierdurch eine Vorzugsbehandlung zu erlangen. Bei ihrer Ankunft in Baſel verweigerten dieſe Leute die Weiterfahrt, bezeichneten ſich als reichsbeutſch und verlangten nach Deutschland entlaſſen zu werden. Bei der Fahrt von Baſel an die öſterreichiſche Grenze verließen rund 50 von ihnen den Zug. Ein Teil wurde wieber zurückgebracht. während der andere entkam. Vorausſichtlich werden die entkommenen Perſonen von der Schweiz den deutſchen Be⸗ hörden in Konſtanz übergeben werden. Schwelz. Ablehnung der Übernahme des Gerichtsverfahrens. Gegenüber einigen Berliner Meldungen, wonach die Schweiz ſich inofftziell bereit erklärt habe, für die Auslieferungsfrage einen neutralen Gerichtshof zu ſtellen, iſt die Preſſe zu einem ſcharfen Dementi ermächtigt und kann mit aller Be⸗ ſtimmtheit erklären, daß an dieſen Behauptungen kein wahres Wort iſt. England. Der unmögliche Friedensvertrag. In einer Wähler⸗ verſammlung erklärte Asquith: Nach meiner Anſicht kann Deutſchland die eingegangenen Verpflichtungen nicht er⸗ füllen. Dieſer Friede iſt nicht der Friede, den wir verlangt haben. Wir werden nie mehr als zwet Milliarden Pfund Sterling von Deutſchland erhalten. Wir ſollten den Betrag der Entſchädigung feſtſetzen, den uns Deutſchland und Oſterreich zahlen müſſen. Die Wiedergutmachungskommiſſton ſollte dem Völkerbunde unterſtellt werden, und es ſollten darin auch die befreiten und neutralen Länder vertreten ſein. ſammentreten. EEE was ſie mit Fritz Rowaldt verband, d wenigſtens ſymboliſch zu vernichten. Denn aus dem Herzen reißen, töten, ließ ſie ſich nicht. Iſt ſie nicht das Lebendigſte, die Erinnerung? Geſegnet von Tauſenden, von ihr aber verflucht? Doch nein! War ſie nicht wieder ihr einziger Schatz, die Erinnerung? War ſie nicht durch ſie allein imſtande, noch zu leben? Ewald war ausgegangen. Sie kniete vor ihrem Schreibtiſch und ſuchte zwiſchen Briefen, die ſorgfältig mit blauen Bändern umbunden waren. Fritz Rowaldts Briefe. Sie hatte ſie längſt vernichten wollen. Sie entſchulbigte ſich vor ſich ſelbſt damit, daß ſie nie die rechte Gelegenheit gefunden. Aber nun ſollte es geſchehen. Sie wußte nicht, daß ſie die Briefe öffnete und las— itte kaum, wie die weißen Blätter durch ihre Finger glitten. Es war, als ob ſie ein Stück Leben, ein Stück von ſich ſelbſt ins Feuer geben ſollte. Sie fürchtete ſich vor dem Schmerz, den dieſe züngelnden, gelbroten Flammen in ihre Seele brennen würden. Hatte ſie denn ein Recht, Rowaldts Schönſtes in Aſche zu wandeln? Wollte ſie noch mehr gegen ihn ſündigen? Aber fort mußte die Erinnerung, fort aus ihren Augen. Sie fand ſchließlich einen Ausweg, der gleichzeitig ein letzter Gruß und eine letzte Willens kundgebung für Fritz Rowoldt ſein ſollte. Sie ſandte ihm die Briefe zurück. Sie benutzte die Abweſenheit Ewalds, die Briefe zu einem kleinen Paket zu verſchnüren und zur Poſt geben. Fritz hatte ihr in J. einmal geſagt, daß niemand über ſeine Korreſpondenz eine Kontrolle ausübte. Dazu dachte die Mutter zu vornehm über ſich und ihn. Sie durfte alſo wagen, ihm die Briefe direkt zu überſenden. Fritz empfing ſie am zweiten Weihnachtsfeiertag. Theo von Falk war gerade bei ihm zu Beſuch, um ſeine Geſchenke in Augenſchein zu nehmen. Wie eig, das Paket aufmachte, glitten die Brieſe durcheinander. Ex erkannte glort lein Sand 1a. t 2d, v be bee „Was iſt das für eine Sammlung?“ Standesamt geſtanden. wollen?“ Schreibtiſch.„Nein, wahrhaftig nicht! iſt überwunden.“ Falk zog ihn am Arm zu ſich heran. ſo 8 in eie unter gleichgeſinnten Kameraden?“ „Ja, au Vergnügen eine Kleinigkeit riskieren?“ „Riskieren? Alles! Alter nicht, Theo?“ wir nämlich auf, ſo werden wir davongejagt. Gnade und Pardon.“ er fort:„Wir haben eine offizielle Kneipe. Primaner von Profeſſor Glaukner. viel... ſiebzehm. ſchweigen! Aber dar fehlſt uns! Chargierter bin, werben. nichts!“ Einflüſterungen zu hören. für ihn? Ohne l gebotene Hand.„Top! Auf heute abend!“ (Gortſetzung folgt) Anie gebrochen wurden. Wie er dem 5 Freunde ins Geſicht ſah, erſchrak er über beſſen Ausdruck. Das war ja gerade ſo wie damals, als ſie vor dem „Du— du wirſt doch nicht wieder krank werden 1 0 „Nein“, entgegnete Fritz mit einem harten Lachen, packte die Briefe zuſammen und ſperrte ſie in ſeinen Dieſe Krankheit winnfüchtiger Wirt die Kneipe eingerichtet hatte, wartete 1 einer, ieren. „Willſt du einen vergnügten, frohen Abend verleben, um bei drohender Gefahr die Freunde zu alarmieren der Stelle!“—„Willſt du auch für das ö Was riskiert man in unſerem „Na ja, das iſt leicht geſagt. Du haſt ja Mut, aber 1 — dazu gehört wieder ein beſonderer Schneid. hne ne Er blickte Fritz ſcharf an. Der ſchwieg. Dann fuhr Nur wir Es ſind eben nicht Du haſt noch gar keine Ahnung davon gehabt bis jetzt, was? Tia, Junge, wir können Und da ich erſter be ich mir vorgenommen, dich zu Was iſt dann das Leben ohne Kameradſchaft? Und eine Kameradſcheft ohne ein bißchen Gefahr taugt auch als in faſt allen Dingen unterordnete. Fritz war gerade In der rechten Stimmung, auf ſolche Was bedeutete ihm die Zu⸗ kunft? Was für Sorgen gab es denn überhaupt noch ge zu zaudern, ſchlug er in die dar⸗ die willſt 2„* „Du darfft nicht arbeiten!“ Unſer Mitarbeiter ſchreibt: Die alte Beit hatte ihre Dogmen, an die nicht gerührt werden durfte— aber bie neue gleicht ihr auch hierin, ſo 8 hatten wir ben Obrigkeits⸗, den Beamtenſtagt, womit beſtimmte Dinge und Perſonenkreiſe ſo ziemlich über jede Kritik hinausgehoben eute haben wir den Volks- oder Frelſtaat; aber deswegen ſteht noch lange nicht jedem Bürger frei zu tun, was er für vernünftig hält, auch wenn er dabei von der beſten Abſicht geleitet wird, der Allgemeinheit zu nützen. Hören wir einen Einzelfall, der im Weſten des Reiches ſcheint es, wie ein El dem andern. Damals waren. paſſtert iſt. In Köln entſchleb ſich der Arbelterausſchuß einer Kiſten⸗ fabrik auf Befragen des Geſchäftsinhabers einſtimmig für Ausdrücklich erklärten die Arbeiter, daß ſte ohne Überanſtrengung ſo lange Hammer und Hobel ſchwingen könnten. Arbeitsloſen würde dadurch auch kein Brot fortgenommen, well der Fabrikant ſich bei dem ſtädtiſchen Arbeitsnachweis vergeblich um Schreiner für ſeinen Betrieb bemüht hatte. Leute dieſes Schlages wären ſeit längerer Zeit auf dem Arbeitsmarkt überhaupt nicht mehr zu finden, bekam er zur Antwort. Um gans ſicher zu gehen, ſtellte er jedem, der es wollte, vollkommen frei, nur acht Stunden zu arbeiten— es nützte alles nichts. Es dauerte nicht lange, da wurde er wegen Vergehens gegen die Gewerbeordnung angeklagt und trotz des mitgeteilten. vom Gericht als richtig anerkannten Tatbeſtandes m einer Geldſtrafe verurteilt, weil er ſeine Arbeiter über die feſigeſetzte Arbeitszeit von acht Stunden hinaus beſchäftigt Amtsgericht, Landgericht und, als letzt Inſtanz, das alle ſtimmten in der Beurteilung des Falles überein: Strafe muß ſein! Denn, ſo heißt es in der Urteilsbegründung, die Anordnung über die Regelung der Arbeitszeit gewerblicher Arbeiter vom 23. November 1918 iſt rechtsgültig. Es iſt allgemein anerkannter Grundſatz, daß bei gewaltſamen Umwälzungen der Staatsordnungen der⸗ jenige, der die tatſächliche Gewalt in Händen hat, als zu befugt angeſehen wird. In der Novemberrevolution lag die Gewalt in den Händen der Volksbeauftragten, alſo war er auch zum Erlaß rechtsgültiger Alſo muß es bei dem geſetzlich vorgeſchriebenen Achtſtundentag ausnahmslos bleiben, ſolange nicht die Nationalverſammlung als jetzige Inhaberin Alſo darf auch kein Arbeitgeber im Wege einer freien Vereinbarung mit ſeinen Arbeitnehmern über dieſe acht Stunden hinaus⸗ eine Arbeitszeit von 9 Stunden. habe. Oberlandesgericht, deren Ausübung für Verordnungen und Geſetze befugt. der höchſten Gewalt etwas anderes verfügt hat. gehen. Punktum. Vernunft wird Unſinn, Wohltat Plage— darf man wohl auch zu dieſem kleinen Kabinettſtück neuzeitlicher Recht⸗ ſprechung ſagen. Zunächſt: wer verhindert denn den Arbeiter daran, nach ſeinen acht Fabrikſtunden noch anderwärts Arbeit zu leiſten, um ſeine Einnahme zu ſteigern? Wiſſen wir nicht alle, daß von dieſer Befugnis in ſehr weitem Um⸗ fange Gebrauch gemacht wird? Und dann, wozu predigen wir heute Tag für Tag, in allen Amtern, allen Parla⸗ menten, allen Zeitungen, allen Verſammlungen, daß mehr gearbeitet werden müſſe, weil wir ſonſt zugrunde gingen, wenn dann, ſobald damit an einer Stelle der Anfang ge⸗ macht wird, bie Gerichte den Beteiligten in den Arm fallen und ihn zum Stillſtehen bringen können? Daß es uns gerabe noch mit Mühe und Not gelingt, in den aller⸗ wichtigſten Betrieben eine weitere Verkürzung der Arbeits⸗ damit wird natürlich gar nichts erreicht. Wo, trotz aller Arbeitsunluſt rings umher. ſich Mehreiſer wieder regt, ſollten wir ihn frohen Herzens wie ein zartes Pflänzchen hegen und pflegen, ſtatt ihn mit dem Keulenſchlag übereilt fabrizierter Paragraphen ſofort uu vernichten. Schon um des guten Beiſpiels willen, das mit einer ſolchen Tat gegeben würde. zeit zu verhindern, keinem Menſchen eingefallen, gegen einzuſchreiten, die hier und die Sonntagsarbeit ſeit langem ſchon verboten. * 1 Wehe den Heimatloſen Roman von Robert Heymann. 821 f Nachdruck verboten.) Rowaldt machte alſo ſeine erſte, geheime Kneipe mit. Er hätte ſich ſelbſt belügen müſſen, würde er beſonderen Reiz darin gefunden haben. Vor dem Hauſe, in deſſen Kellergelaß ein allzu ge⸗ Das war nicht ſonderlich nach Fritz Rowalds offener, gerader Art. Aber nun er einmal ſoweit gegangen war, wollte er ſeine Abneigung den Kameraden nicht dadurch kundgeben, daß er zurücktrat. Man hätte es ihm wohl eigheit ausgelegt. Am nächſten Tage wollte Hans Scholl einen Ausflug mit ihm unternehmen, aber Rowaldt überredete ihn kurz Fentſchloſſen, gleichfalls die Kneipe zu beſuchen. Er übte einen beſonderen Einfluß auf Scholl aus, der ſich ihm Hans machte Aus⸗ der da zurückſtehen flüchte. „Du weißt, ich bin der Letzte, würde.. Einmal verſchmähe ich nicht gern ein gutes Glas Bier, und wenn ich es unter Kameraden trinken kann, dann ſchon gar nicht— aber—“ Was aber! Sind wir nicht alle dabei? Denkſt du, es iſt einer unter uns, der petzen könnte? „Solche Dinge ſind ſchon ſo oft zur Anzeige gebracht worden, man hat nicht gewußt woher und wie—“ „Und wenn ſchon“, entgegnete Fritz Rowaldt trotzig. „Bei mir hängt ſo unendlich viel von dem Maturum 0 ich bitte dich— wer ſoll denn der Sache auf pur kommen— doch ſchließlich, wenn du nicht Fritz verfolgte keine böſe Abſicht, als er Hane Scholl dete. Es war ein rein kameradſchaftliches Zuſammen baz in Iſt es doch auch die Sonntagsſchichten da von verſtändigen Berg⸗ arbeitern verfahren wurden, um die arme Bevölkerung ihrer nächſten Nachbarſchaft wenigſtens für die ſchlimmſten Winter⸗ wochen mit etwas Heizſtoffen zu verſorgen. Und 19055 90 er wollten die Gerichte an einem kraſſen Beiſpiel den Geſetz⸗ gebern vom November 1908 beweiſen, wie ſehr ſte damals in ihrem löblichen Eifer übers Ziel hinausgeſchoſſen haben? Dann ſollte der Herr Reichsarbeitsminiſter ſich ſchleunigſt für den Fall intereſſteren und in eine Nachprüfung der Vor⸗ ordnungen eintreten, die damals etwas gar zu ſehr übers 710 Jedenfalls darf man heute, ohne irgendwo auf Widerſpruch zu ſtoßen, wohl ruhig behaupten, ——dd 8. FPTC7C7CTCTCTCTCTCTCTCFTCTCTCTCETETCTCTCCCCCCTCTCTCVTTT—T—.—— Heutſchland cher zu wenig als zu wiel gearbeitet wird. Woraus dieſenigen, die heute die tatſächliche Gewalt 4 f haben, ſo bald wie möglich die entſprechenden 0 lgerungen ziehen ſollten. die Seugenausſagen im Prozeß Keſſel. Unſer Berliner§⸗Mitarbeiter ſchreibt: Wenn dieſe Zellen vor die Leſer kommen, iſt vermutlich im Prozeß geßag den Hauptmann von Keſſel geſprochen. In Rückſicht auf das Aufſeben, das dieſer„Nachtrag zum Marloh⸗ Prozeß“ erregt hat, wollen wir die wichtigſten Zeugenaus⸗ ſagen nachtragen. a Die Beweisaufnahme begann mit ber Vernehmung des Kriegs gerichtsrates Dr. Meyer, der im Marlob-Prozeß die Unterſuchung geführt hat. Der Zeuge betonte vor allem, daß p. Keſſel ſeinerzeit die Anſicht verfochten habe, daß der Prozeß gegen Marloh unter allen Umſtänden verhütet werden müſſe, da andernfalls auch ein Mann wie Oberſt Reinhard mit hineingeriſſen werden würde. Ganz entſchieden wandte ſich Dr. Meyer gegen die von dem Angeklagten vor⸗ getragene Behauptung, daß er als Unterſuchungsrichter im Marloh⸗Prozeß ſich Pflichtwidrigkeiten habe zuſchulden kommen laſſen. Es ſel wohl möglich, daß er einmal geäußert habe, er wäre froh, wenn er mit der ganzen Sache nichts zu ſchaffen bätte, aber ſeine Pflicht habe er in vollem umfang getan, und der unſelige Prozeß habe ihn derart zermürbt, daß er jetzt ein kranker Mann ſei. Daß böbere Dienſtſtellen etwas von Marlohs Flucht gewußt pätten, balte er für völlt ausgeſchloſſen; er habe auch nicht den Eindruck gehabt, da Marloh geiſtig nicht gans geſund geweſen ſei. Vernehmung des Pfarrers Rump. Als zweiter Zeuge trat der Pfarrer Rump vor die Schranken, der Mann, deffen Ausſagen im Marlob⸗ Prozeß berechtigtes Auffeben erregt und den Stein ins Rollen ge⸗ bracht baben, ſo daß der letzige Prozeß im Grunde auf jenen Ausſagen baſiert. Der Pfarrer erklärte mit tränenerſtickter Stimme, daß es ihm als einem deutſchnationalen Manne ſchwer werde, gegen einen ehemaligen preußiſchen Garde⸗ offigzier ausſagen zu müſſen, aber der Angeklagte babe ihn allzu ſchmäblich hintergangen, als daß er ihn ſchonen könnte. Der Vorſitzende des Gerichtshofes machte den Zeugen darauf aufmerkſam, daß er vielleicht von dem Zeugnisverweigerungs⸗ recht Gebrauch machen könnte, wenn er ſich ſelbſt nicht ganz frei von Mitſchuld fühle, eine Anſpielung darauf, daß dem Pfarrer ftump im Marloh⸗Prozeß der Vorwurf gemacht wurde, daß er ſelbſt nicht ganz korrekt gehandelt und das Verſteckſpiel um und mit Marloh vielfach begünstigt habe. Der Zeuge erwiderte jedoch, daß er ausſagen wolle, da er ſich nichts vorzuwerſen babe. Er ſchilderte dann in breiter Ausführlichleit noch einmal— denn ſeine Angaben deckten ſich faſt vollſtändig mit ſeinen Betundungen im Marloh⸗ Prozeß— alle Vorgänge, die ſich vor und nach der Flucht Marſohs abgespielt haben, und belaſtete durch ſeine Aus agen den Angeklagten aufs ſchwerſte. Er wies bauptſächlich darauf hin, daß die angeblichen Angaben, die er v. Keſſel über Marlohs Geiſteszuſtand gemacht haben ſollte, von ihm nie gemacht worden ſeien; der Angeklagte babe ſie ſich einfach aus den Fingern geſogen. Schließlich wird der frügere Oberleutnant Marxloh ver⸗ nommen. Er ſagt aus, ſeit Mitte Mai ſei er v. Keſſel zur Flucht gedrängt worden. Pfarrer Run babe vorgeſchlagen. ihn ins Irrenhaus zu bringen. Er babe aber die Komödie nicht mitmachen wollen. Nie habe er ſelbſt an Flucht gedacht, er habe nur dem Drängen durch Keſſel und Hoffmann nach⸗ gegeben, als er abreiſte. General v. Oven, als Jeuge vernommen, weiß nichts davon, daß höhere Dienſtſtellen des Angeklagten bei ſemen Bemühungen um die Flucht Marlobs unterſtützt hätten. Der Angeklagte v. Keſſel bittet nun darum, Hauptmann Papſt vernehmen zu laſſen, der ihm geſagt habe, daß Reichs⸗ wehr miniſter Noske die Flucht wünſche. Für heut und morgen. Das Recht auf den Sitzplatz. Bei herrſchenden Überfüllung der Eiſenbahnzüge ſind Sitzplätze natürlich ſehr begehrt. Die Schaffner pflegen daher jetzt mehr Sitzplätze anzuweiſen, als„vorſchriftsmäßig“ zur Ver⸗ fügung ſtehen. Bei einigem guten Willen wird ja ſelbſt das Unmögliche möglich gemacht. So können in der erſten Wagenklaſſe ſehr gut mehr als die vorgeſehenen vier Reiſenden in einem Abteil untergebracht werden. In der zweiten Wagenklaſſe können leicht acht Fahrgäſte(nach dem„Regle⸗ ment“ dürften es nur ſechs ſein) ſitzen uſw. Nun ſtoßen aber die Schaffner bei der Unterbringung von überzähligen Reiſenden häufig oder faſt immer auf den entſchiedenen Widerſpruch derer, welche ſo glücklich ſind, einen bequemen Sitzplatz erobert zu haben. Die Sitzenden berufen ſtch auf die an den Wagentüren angebrachten Angaben über die Zahl der vorhandenen Sitzplätze und wanken und weichen nicht. Bisher war es dem Schaffner nicht möglich, ſie mit ſanfter Gewalt aus ihrem„Beſitz“ zu verdrängen. Fortan wird er der zurzeit jeboch die amtliche Befugnis der öffentlichen Arbeiten(Eiſen Meinungsverſchiedenheiten Schaffner ausdrücklich ermächtigt, bei Überfüllung der Züge auf den Sithplätzen mehr Reiſende unterzubringen als ſonſt üblich iſt. Wer ſitzt, muß dem, der nach ihm kommt und auch ſitzen will, Platz machen,„ſo weit es geht“. Dieſes „ſo weit es geht“, wird, „Haken“ werden, denn es haben, denn der Miniſter ahnminiſter) hat, um allen vorzubeugen, wir, der bewußte dürfte über das„Wie weit geht es?“ zwiſchen Schaffnern und ſitzenden Fahrgäſten mehr als einmal zu ſchwierigen Auseinanderſetzungen kommen. Von Nah und Fern. Die ungeheuren Holzpreiſe. ſteigerung in Rottenbach(Schwarzburg⸗Rudolſtadt) brachten 3828 Feſtmeter Holz aus den ſtaatlichen Die amtliche Taxe betrug nur 208 000 Mark, alſo Die Bieter gehörten meiſt Bei einer Nutzholzver⸗ ſten 2 450 000 etwa ein Zehntel des Erlöſes dem großen Holzhandel und der Großinduſtrie an. Ehrung des Großzen Kurfürften. Zum bevorſtehenden 800. Geburtstag des Großen Kurfürſten(16. Februar) hat die Berliner Franzöſiſche Kolonie rühmten Schlüterſchen Denkmal des Fürſten einen koſtbaren Lorbeerkranz niederlegen laſſen. nämlich dis ihres Glaubens wegen aus Frankreich ver⸗ triebenen Hugenotten in Berlin aufgenommen und wurde ſo gewiſſermaßen Stifter der Berliner Franzoſenkolonie. Aufnahme deutſcher Kinder Gemeindeverſammlung von Bradford in England beſchloß, tauſend notleidende Kinder aus Deutſchland und Oſterreich aufzunehmen. Bradford iſt eine ſehr freundliche Großſtadt mit zahlreichen von Gärten umgebenen Villen. Zulaſſung von Volksſchullehrern zum techniſchen Studium. Nach einer vom preußiſchen Kultusminiſter er⸗ laſſenen Verordnung ſind beurlaubte Lehrer und Lehrerinnen auch an den techniſchen Hochſchulen zum Studium in der Mathematik, Phyſik und Chemie zugelaſſen. auf die beſonderen Studienverhältniſſe an den techniſchen Hochſchulen iſt die vorgeſchriebene Ergänzungsprüfung vor dem Beginn des Studiums abzulegen. Polniſche Übergriffe in Liſſa. geteilt wird, ſind drei angeſehene deutſche in Poſen, das ſeit dem 17. Januar an Polen übergeben iſt, vom Polniſchen Generalkommando des Landes verwieſen worden. Es ſind die Herren: Dampfmühlenbeſtitzer Schneider, Buchdruckereibeſitzer Eiſermann und Paſtor Willigmann. Die Maßregel iſt als Druckmittel gegen die Verhaftung zweier Polen gedacht, die am 11. Januar, alſo noch unter der deutſchen Herrſchaft, wegen Goldſchmuggels und Spionage verhaftet, aber inzwiſchen wieder freigelaſſen ſind. Das gefährdete Lorch. beobachteten Bergſtürze bei Lorch am Oberrhein einigen Tagen ſchärfere Formen angenommen, ſo daß täg⸗ lich mit dem Eintritt einer Kataſtrophe gerechnet werden muß. Jeden Tag ſtürzen Felsblöcke ab. Häuſer ſind gefährdet, zum Teil ſchon ſchwer beſchädigt. Bergwerksunglück. Auf der Grube Seilbruches beim Fahren im Bremsgerippe fünf Mann verunglückt. fanden den Tod, während einer ſchwer verletzt wurde. Eine jüdiſche Telegraphenagentur ſo entſtehen. Die Zentrale der 2 jetzt an dem be⸗ Der Große Kurfürſt hat in England. Im Hinblick Wie amtlich Bürger aus Liſſa Die ſchon ſeit längerer Zeit Etwa zwanzig Peißenberg in Bayern ſind verbotswidrigen ll in Warſchau lgentur wird jedoch dungskapital von 3000 Pfund Zweigniederlaſſungen ſollen in ſein, wo ſie mit einem Grün Sterling eingetragen wurde. Jeruſalem und Newyork eröffnet werden. Italien verlangt deutſche Bücher. der Unterrichtsminiſter, Wiedergutmachungskommiſſion in Büchern und Zeitſchriften, die Deutſchla überreichen werde. Im italieniſchen daß Italien der nd ausliefern müſſe, Schneidemühl. Das ſcheufßliche Eiſenbahnattentat vom Januar zwiſchen Stöwen bei der Blockſtation Kiefernbrunn, güterzug entgleiſte und kurz dar mühl— Berlin in die Trümmer des Eilgüterzuges hinein⸗ fuhr, ſo daß 18 Perſonen getötet und 26 verletzt wurden, vor dem Schwurgericht. Geſchworenen Mordes an 18 Perſouen für ſchuldig befunden. Das richt erkannte auf Todes ſtrafe und Ve Ehrenrechte. 5 den Stationen Schönlanke wo ein Eil⸗ auf der D-Zug 4 Schneide⸗ Durch den Angeklagte zürgerlichen ve πν.. lu. Gιfπ]]τ gehörigkeitsgefühl, und dieſes wieder bewog Hans, ſich an dieſem Abend gleichfalls auf die Kneipe zu begeben. Ganz ſo geheim, wie die Primaner dachten, wurde die Sache aber doch nicht gehalten. Denn in der Klaſſe ging das Gerede, daß mehrere ſich dreimal in der Woche abends heimlich beim Bier verſammelten. Hillmann wenigſtens hatte davon gehört, denn er trat gleich nach Neujahr an Rowaldt mit der Bitte heran, ihn doch auch aufzunehmen. Fritz ſagte zu und führte ihn am nächſten Abend ein. Er wußte, daß Hillmann lieber alles über ſich ergehen laſſen würde, ehe er etwas verriet; und doch kam gerade durch Hillmann die Sache an den Tag. Die Feindſchaft zwiſchen ihm und Schleibitz flackerte immer von neuem auf. Bei ſolch einer Gelegenheit, wo dieſer ſeinen Feind wieder verächtlich zu machen ſuchte, renommierte Hillmann mit dem Vertrauen ſeiner Kame⸗ raden. Schleibitz horchte auf.„Du biſt alſo auch bei der Verbindung?“ „Gewiß. Übrigens iſt es keine Verbindung in dem Sinne, wie du vielleicht meinſt. Wir treffen uns, trinken ein Glas Bier, rauchen eine Zigarre und pflegen kamerad⸗ ſchaftlichen Brauch. Findeſt du dabei etwas?“ Schleibitz zuckte die Achſeln.„Es iſt nun einmal ver⸗ boten.“—„Wenn ſchon“ 1 a Der andere warf ihm einen heimtückiſchen Blick zu. Hillmann bekam plötzlich Angſt, er möchte zu viel ver⸗ raten haben. Er näherte fich dem Kameraden und legte ihm die Hand auf die Schulter: „Wir haben uns manchmal einige Wahrheiten geſagt, nicht wahr? Aber das hat doch nichts mit dieſer Sache zu tun! Schleibitz, du verſprichſt mir doch auf dein Wort, daß du nicht etwa daran denkſt, irgendwelche Andeutungen zu machen!“ a ö 5 5 „Mein Wort“, gab Schleibitz trotzig zurück, hochmütiger noch in dem Bewußtſein, nun Hillmann und noch mehrere ſeiner Gegner in der Hand zu haben. Er hielt Wort— die Kataſtrophe wurde aber doch be⸗ wußt durch ihn heraufbeſchworen. Sein Vater war Boatuter im Miniſterium. Eines Tages erzählte was ihm Hillmann früh gealterte Frau, auf deren verhä ſelten ein Lächeln zeigte, ſchüttelte nur Der Vater aber fuhr auf. der Klaſſe eine Gefahr für ſeinen Sohn. Möglichkeit, daß dieſe von einigen genommene Freiheit einen auf Richard ausüben könnte, ei Tiſch von dem, Nutter, eine blaſſe, irmtem Geſicht ſich ſtumm den Kopf. Verderbnis Auch nur die Primanern ſich heraus⸗ en nachteiligen Einfluß ſteigerte ſeinen Zorn. als müßte er ſein heiligſtes Ich ve weit entfernt von jeder Heuchelei. er faſt zwanzigjährigen Erziehung Er ſah ſchon ſeine Hoffnungen ver⸗ den er auf ſeinen Sohn geſetzt, ge⸗ zipien ſich mit keiner er Richtung hin vereinigen ließen. E hielt es für ſeine Pflicht, nicht nur im Sohnes, ſondern auch jener Kameraden, durch dieſes Treiben gefährdet erſchien, ſtatten, und begab ſich Gelegenheit zu Profeſ heit unterbreitete. ſagte Glaukner:„Es Renommage handeln, Das war aber nur eine Ausrede, vorläufig flüchtete, um ſeine 2 Früher hätte er vielleicht ged nicht ſein.. er ſah in dieſer Dieſe Empörung war Er ſah die Früchte ein aufs Spiel geſetzt. nichtet, den Stolz, Dazu kam, daß ſeine Prin Duldung nach dief Intereſſe ſeines deren Zukunft Anzeige zu er⸗ daher bei der nächſten ſich bietenden ſor Glaukner, dem er die Angelegen⸗ Der hörte ihn ruhig an. wird ſich wohl um eine törichte ich glaube noch nicht daran.“ hinter die er ſich zu verbergen. acht: Es wird ſo ſchlimm — wenn auch manches in ſeiner Anſchauung er witterte überall Ent⸗ er ſeinem Lebens⸗ Nachmittags ſagte er nach Schluß der Klaſſenſtunde einige ben. Ich habe etwas mit Ihnen zu und ſchließlich Nun aber hatte ſich Er ſah überall Feinde, er Das helle Licht, das bish weg geſtrahlt, drohte zu erlöſchen. zu Schleibitz: „Ich erſuche Sie, Minuten zurückzublei beſprechen.“ täuſchungen. (Fortſetzung folgt.)