Danksagung. lieben, nun in Gott ruhenden, unvergeß⸗ lichen Vaters, Großbaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels Herrn Michael Kühlwein 2. Krankheit und beim Hin- letzten Ruheſtätte und für Zurückgekehrt vom Grabe unſeres ſagen wir für die ſcheiden, ferner für das überaus die große Kranz— ſchen Männerverein für die erwieſene Spendern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 23. Februar 1920. Die ſieftrauernden Hinterbliebenen. e e e u Filſſahts⸗Möſal empfiehlt alle Sorten zuverläſſige 1— 1 4 0 0 Gemüſe⸗Sämercien Blumen-Samen, Futter-Möhren, gelb und rot, ferner landw. Samen wie: Elite Dickrüben u. Kuhrübenſamen. Deut— ſcher Klee, Ewiger Klee, Schweden-Klee, div. Sorten Grasſamen, Saatwicken, Tabakſamen(Pfälzer), Steckzwlebeln, Scha— lotten, Saat-Erben und Saat-Bohnen, Vogelfutter, Blumendünger uſw. Künwein, Samen- Handlung. Telefon 203.— Stärkewäsche N ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Dampfwaſchanſtalt Edelweiß Weinheim. 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Religon, im ſchönſten Blütenalter von 11 Jahren in die Schar ſeiner Engel abzurufen. Um ſtilles Bei— leid und ein Gebet bitten Viernheim, den 24. Februar 192⁰0 Die tieftrauemde familie Nik. Künlwein. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachm, 3 Uhr vom Trauerhauſe Rathausſtr. 89 aus ſtatt. D fſuchige Ligarrenmacherinnen bei Höchſtlohn von 4.— bis 4.50 Mk. per ſofort geſucht bei Mandel, AUna-peterstrasse 2. See Hickrüben gegen Holz zu vertauſchen. Wer, ſagt die Exped. ds. Bl. Orangen, Zitronen, Kaſtanuien, Bücklinge, ſowie Meerrettig zu baben bei J. Bayer. Ein Wagen Miſt ſowie ein jüngeres Ein gebrauchtes ganzes Bett ſowie eine gebrauchte zu verkaufen. Wer, ſagt die Exped. d. Bl. Anzuſehen bei Gottfried Geißinger, 2 Schwanen onaufen! Wiederbringer gute Beloh— nung. Vor Ankauf wird gewarnt. —. 8 1* Schloß Reunhof Hüttenfeld. zu verkaufen Alexanderſtr. 10. Aufgepaßt! Zahle für ahtung! Kaufe Manlwürfe und Maulwurfs⸗Felle zu den höchſten Preiſen Anna Bühler, Lampertheimerſtraße 30. 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Geſchüfts ⸗ Anzeiger eimer Amtsblatt der 8 r— Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim üirger⸗Zeitunc Verein- Anzeiger eU π H 5 „ Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheius und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tariſ Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petiil⸗ Zelle Pfg., auswärtige. Pfg. Rellamen im Texttell Pfg. auswärts„% Tewerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt 1 1 desgleichen bei Richtbezahlung innerhalb drei Monaten. Feruſprecher Nr. 217 Amt Wieruheim. Donnerstag, den 26. Februar 1920 . Poſtſchecklonio Nr. 21577 f t Amt Franlfurt a. M. 10. Juhrg. Amtlicher Teil. Betr.: Lieferung von Saatkartoffeln. Mit der Ausgabe der beſtellten Saatkartoffeln wird vorausſichtlich ſchon in den nächſten Tagen begonnen wer⸗— den. Den einzelnen Beſtellern wird vor der Ausgabe ein Bezugszettel, woſelbſt die Zeit der Abholung und Menge ungegeben iſt, durch die Polizei zugeſtellt. Es wird gebeten, die hierauf angegebenen Stunden genau einzuhalten, damit Stockungen pp. bei der Ausgabe vermieden werden. Jedem Bezugsberechtigten wird vorerſt ein Zentner Saatkartoffeln zugewieſen. Der Preis wird ſich auf zirka 40 Mark pro Zentner ſtellen. Kartoffelerzeuger. denen Saatgut bei der Beſtandsaufnahme von der Kommiſſion belaſſen wurde, haben die gleiche Menge Speiſekartoffeln vorher bei uns abzullefern, andernfalls ſie bei der Saatkartoffelausgabe nicht berückſich— tigt werden können. Die Abnahme der Spelſekartoffeln er⸗ folgt in der alten Schule am gleichen Tage der Saatkar— toffelausgaben. Die Bezahlung und Ausgabe der Saatkar⸗ toffeln geſchieht am Staatsbahnhof. Betr.: Viezählung am 1. März 1920. Am 1. März 1920 findet wieder eiue Viehzählung ſtatt. Sie erſtreckt ſich auf Rindoleh. Schafe, Schweine und Ziegen. Die Zählung erfolgt von Haus zu Haus und inner— halb jeden Hauſes von Haushaltung zu Haushaltung mit⸗ tels Zählliſten. Es empfiehlt ſich, daß die Viehbeſitzer ihr Vieh auf ein Blatt Papier aufnotieren und dem Zähler am nächſten Montag übergeben. Wer vorſätzlich die Anzeige ſeines Viehbeſtandes nicht erſtattet oder wiſſentlich unrichtige oder unvolltändige Anga— ben macht wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark beſtraft. Bet.: Feſtſtellung des für das Wirtſchaftsjahr 1920 ver⸗ wendeten Saatgetreides. Mit der Viehzählung ſindet zugleich eine Erhebung über die zu Herbſt⸗ und Frühjahrsſaatgut benötigte Saatge— treidemenge für das Wirtſchaftsjahr 1920 ſtatt. Diejenigen Betriebsinhaber, welche Weizen, Roggen, Spelz, Gerſte oder Hafer von ihrem Ernteergebni⸗ im Herbſte ausgeſät bezw. in dieſem Frühjahr ausſäen wollen. haben die betreffenden Flächen in Ar und die Menge in Klg. dem Zähler mitzuteilen. ä Perſonen, die dieſe Angaben unterlaſſen; haben die Nachteile, welche ihnen hierdurch beſtehen, ſich ſelbſt zuzu— ſchreiben. Angekauftes Saatgut kommt her nicht in Betracht. Betr.: Fleiſchverſorgung. ö Für die laufende Woche ſtehen jeder verſorgungsbe— rechtigten Perſon über 6 Jahren 120 Gramm und jedem Kinde unter 6 Jahren 60 Gramm Fleiſch zur Verfügung. Krankenfleiſch wird dieſe Woche nicht veransgabt. Die Ver— teilung des Fleiſches erfolgt am Freitag. Betr.: Verteilung von Auslandfleiſchwaren. Bei der letzten Verteilung blieb ein Quantum Speck und Fett übrig, welches laut Verfügung des Kreisamts Heppenheim an die im letzten halben Jahre zurückgekehrten Kriegsgefangenen verausgbbt werden ſoll. Auf den Kopf entfallen für dieſe Woche 1200 Gramm Speck und 3500 Gramm Fett zum Preiſe von je 8.— M. pro Pfund. Die Marken hierzu werden am Samstag, den 28. ds. Mts vorm. auf unſerem Büro Nr. 15 verausgabt. Entlaſſungsausweis iſt vorzulegen. Die Verteilung des Specks und Feits erfolgt bei demjenigen Metzger der das Urlauberfleiſch verausgabt. — Am Freitag, den 27. Februar 1920 vorm. 9 Uhr werdon auf dem Rathauſe dahter 10 Rm. kiefernes Scheitholz und 50 kieferne Wellen an den Meiſtbietenden öffenlich verſtelgert. Betr.: Erhöhung des Gaspreiſes. Der Gemeinderat hat in ſeiner geſtrigen Sſtzung be⸗ ſchloſſen, den Gaspreis ab 1. März 1920 auf 80 Pfennig pro Cubikmeter feſtzuſetzen. Belr.: Erhöhung der Kokspreiſe. Der Gemeinderat hat in ſeiner geſtr. Sitzung die Koks— preiſe wie folgt feſtgeſetzt: 1. Sorte 12.— Mk. für 1 Zentner 2. Sorte 11.90 Mk. für 1 Zentner 3. Sorte 4.— Mk. für 1 Zentner Betr.: Abgabe von Altſchuhen. Wir haben noch einige Paar Alt- und Holzſchuhe, die an minderbemittelte Familien und Perſonen abgegeben wer— den ſollen. Reflektanten wollen ſich am Freitag, den 27. Februar 1920 vorm. bei uns, Zimmer 26, melden. Nachdem uns in letzter Zeit f 1 auch von den Herrn Geiſtkichen darüber lebhaft Beſchwerde geführt worden iſt, daß alltäglich vor der alten kath Fußballſpiele in größerem Umfange, an denen ſich auch ju iy 1 Kirche gentliche Erwerbsloſe beteiligten, ſtattfinden, ſehen wir uns veranlaßt, gegen dieſen Unfug vor einem Gotteshauf de eenergig Stellung zu nehmen. Wir verbieten mit ſofortiger Wirkung Kirche und verweiſen die Sortsluſtigen Gemeinde hierzu bereit geſtellten Plätze. auf die von neee ee ren ee. Betr: Erwerbsloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 23. bis einſchließlich 28. Februar 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter der Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel— dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. Am Freitag, den 27. Februar 1920 vor⸗ A mittags von 911 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗„Freibter“. ſung der Zahlung nur diejenigen Anterſtützungs Neider Quittungskarte(evil. morgens. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung ausdrück⸗ Bergnügungs⸗Ceſellſchat 1917 Viernheim. U Kommunikanten⸗Stiefel in weiß und ſchwarz, ſowie wiederbolt gemeldet und — 8 X* elüng zu nehmen. 2 Sport⸗Verein bei Vermeiden ſcharfen Vorgehens die Fußballſpiele vor der 2 der a —————— Empfehle Kinder⸗, Mädchen⸗ und Kuaben⸗Stiefel, weiße Halbſchuhe für Damen. Achtungsvoll Gustav Kannewurf, Schuhmachermeiſter. 44** „1909“ Viernheim. Sonntag, den 29. Febr. 1920 Wettſpiele der 1. u. 2. Mannſchaft gegen 1. u. 2. Mannſchaft„Olympia Lorſch“. 1. Jug. gegen 1. Jug. Viktoria Nekarau. Alle Spiele ſind auf unſerem Platze. Spielanfang der 1. M. 3 Uhr, der 2. Mannſchaft ¼2 Uhr. 1. Jug. 10 Uhr Abend Gemütl. Beiſammenſein im Der Spielausſchuß. Samstag Lokal. Freitag Abend 29 Uhr im Lokal zum„weißen Roß“ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ loſenunterſtützung von der Gemeindekaſſe erhalten. A bis K einſchließlich am Samstag, 28. Februar, vormittags 10—11 uhr Gypielerperſammlung Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 9 200 Geſchüfts⸗Eröffuung und ö Empfehlung. Der verehrlichen Einwohnerſchaft, insbe— 1 ſondere Nachbarn teile ergebenſt mit, daß ich in meiner Behauſung, Moltkeſtr. Nr. 24 eine Kolonialwaren⸗Handlung eröffnet habe. Alle einſchlägigen Spezereiwaren halte ich ſtets auf Lager. II 1 Diejenigen Haushaltungen, die ſich bei mir in die Kundenliſte eintragen laſſen wollen, wollen dieſes bis Freitag, den 27. Februar, auf dem Rathaus, Zim⸗ mer 15, bewirken. Um geneigten Zuſpruch bittet Hochachtungspoll Joſeph Ninghof 1. Moltkeſtr. 24. 2 005 empfiehlt alle Sorten zuverläſſige 2 Gelmüſe⸗Sümereien 1 0 ö ö Zusammenkunft Gemütl. Beiſammenſein bei einem Faß Der Verſtand. Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Morgen Abend 8 Uhr 25 9 Lok im Lokal zum goldenen Stern. Um pünktliches Erſcheinen bittet 3 Der Vorſtand. 2 Amonſulfath-Salpeter Blumen-Samen, Futter-Möhren, gelb und rot, ferner landw. Samen wie: Elite Dickrüben u. Kuhrübenſamen. Deut— ſcher Klee, Ewiger Klee, Schweden-Klee, div. Sorten Grasſamen, Saatwicken, Tabakſamen(Pfälzer), Steckzwiebeln, Scha- lotten, Saat-Erben und Saat-Bohnen, Vogelfutter, Blumendünger uſw. Kühlwein, Samen- Handlung. — Telefon 203.— Natron-Amon⸗Salpeter Gips-Amon-⸗Salpeter ſowie Kali und Kainit Kalkſtickſtoff zu haben bei . — vereinhiernheim N A Uuſere Turnſtunde findet wieder n eecgelmäßig jeden Mittwoch u Samstag A Abend ſtatt. Der Turnwart. Am Sonntag Vormittag Fauftbabſpiel ſämtlicher Spieler hinterm Gaswerk Der Spielwart — 8 Fußball⸗Klub„Olympia 1911“ Viernheim. e 95 Gpieler verſammlung ur Frithährs- Ant Heute Donnerstag Abend 8 Uhr 2 der 3 Mannſchaften ſowie ſämtlicher Jugend mannſchaften. Der Spielausſchuß. Besen- u. Bürstenwaren in beſter Qualität u. in jeder Preislage empfiehlt Jakob Beyer, Rathausstrasse. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 28. Februar 9. Ador 530 8³⁰ 330 6⁵⁰ 6³⁰ 7⁰⁰ Sabbat⸗Anfang „ Morgen Wochenabſchnitt:„ Nachm. T'gawe„ Ausgang Wochentag⸗Abend 1 Morgen Uhr —— 2— bie n, ge Von einem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter wird uns geſchrieben: Alle Welt lechzt nach neuen Ideen, nach irgendwelchen Anzeichen von Wagemut, mit dem wir die immer bedroh⸗ licher ſich zuſammenballenden Probleme des Tages zu meiſtern ſuchen könnten. Und die Wirklichkeit? Das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium hatte vor einigen Tagen den Wirts chaftsrat um ſich verſammelt und ihm den Wirtſchaftsplan für 1920 vorgelegt. Das Ergebnis iſt, daß die Zwangs wirtſchaft für Getreide und Kartoffeln beibehalten und für Hafer wieder eingeführt wird. Darüber hinaus einigte man ſich auf eine angemeſſene Erhöhung der Mindeſtpreiſe und ſtellte zum Schluß beſondere Verhandlungen über geeignetere Formen der Bewirtſchaftung auf der Grundlage engſten Zuſammen⸗ arbeitens zwiſchen Erzeuger⸗ und Verbraucherorganiſationen in Ausſicht; ſie ſollen ſogar ſofort gepflogen werden. Das iſt alles. Ohne boshaft zu ſein, kann man ſagen, datz dieſe Weisheit auch billiger zu haben geweſen wäre. Wenn man ſchließlich immer nur wieder in den ausgetretenen Geleiſen der bisherigen Wirtſchaftspolitik weilertrotten will, wozu bemüht man da erſt einen Wirtſchaftsrat, wozu ſitzt man da tagelang zuſammen, ſtatt die ganzen Fragen einfach nach Schema P weiter zu behandeln, wie es nun einmal ſeit Jahren eingeführt iſt. Mit der Zwangswirtſchaft in ihrer bisherigen Form haben wir die Kriegszeit gerade noch mit Mühe und Not überſtanden; ſeither aber iſt die Er⸗ nährungsdecke immer knapper geworden, und diesmal werden wir mit unſeren Getreide- und Kartoffelvorräten ſchon zu einem Zeitpunkt fertig ſein, der von der nächſten Ernte noch ſehr bedenklich weit entfernt iſt. Wie dieſe Zeitſpanne, dann überwunden werden ſoll, iſt allen Beteiligten ein Rätſel. Trotzdem ſoll auch für 1920 nach genau den Rezepten weiter gearbeitet werden. Seit Monaten fordern gerade Sachkenner wenigſtens eine teilweiſe Begrenzung der „Zwangs wirtſchaft, vor allem aber ihre Ergänzung durch Heran⸗ ziehung der beteiligten Berufsſtände bei der praktiſchen Sicherung der für die Volksernährung unbedingt be⸗ nötigten Vorräte. Dieſe Neuerung müßte im Vordergrunde jedes künftigen Wirtſchaftsplanes ſtehen, denn nichts hat der bisherigen Zwangswirtſchaft mehr Abbruch getan als der ungeheure Bureaukratismus, mit dem ſie belaſtet iſt. Sie ſtellt im Grunde genommen nichts anderes als ein Polizei⸗ ſyſtem dar, das man ſich zur Not wohl ein oder zwei Jahre gefallen laſſen mag, das aber, wenn es Dauercharakter an⸗ nehmen ſoll, unweigerlich perſagen muß. Wir ſind nun längſt ſchon ſo weit— der Wirtſchaſtsrat aber weiß nur die bisherigen Formeln von neuem zu wiederholen, und erſt nachdem er ſein Gewiſſen in dieſer Weiſe ſalviert hat, will er über geeignetere Formen der Bewirtſchaftung in Er⸗ wägungen eintreten. Dabei iſt es ihm doch ſicherlich auch nicht verborgen geblieben, daß jetzt aber ganz beſtimmt keine einzige Minute mehr zu verlieren iſt. Schon wird das Volk einfach zur Selbſthilfe aufgerufen, um über den Kopf der Re⸗ gierung hinweg das zu tun, was unbedingt geſchehen muß. ö Es fragt ſich wahrhaftig ſehr, wie lange wir noch aus⸗ harren können, falls nicht bald neue Wege aus dem Elend heraus gefunden werden. 0 L 5 Die„Minde ſtpreiſe“. Bei dem Entſchluß zur Beibehaltung der Zwangswirt⸗ ſchaft für Getreide wie Kartoffeln iſt nicht das alte Syſtem 15 Höchſtpreiſe feſtgehalten worden. Es ſollen vielmehr Mindeſtpreiſe in Zukunft maßgebend ſein. Die Arbeitervertreter nahmen im Wirtſchaftsrat auf das Schärfſte gegen dieſe Mindeſtpreiſe Stellung, ſie blieben aber mit ihrem Wider⸗ (ſpruch in der Minderheit. Über geeignete Formen der Be⸗ wirtſchaflung auf der Grundlage engſten Zuſammenarbeitens zwiſchen Erzeuger⸗ und Verbraucherorganiſationen ſollen ſofort Verhandlungen gepflogen werden. Die Mindeſtpreiſe ſollen dem Vernehmen nach für die Ab⸗ lieferung betragen: Weizen 50 Mark der Zentner, 1000 Mark die Tonne: Roggen 45 Mark der Zentner, 900 Mark die Tonne; Gerſte und Hafer 40 Mark der Zentner, 800 Mark die Tonne: Kartoffeln 25 Mark der Zentner, 500 Mark die Tonne. Das bedeutet für den Verbraucher eine erhebliche Verteuerung der Lebenshaltung, in deren Gefolge natürlich erneute Lohnforderungen und Arbeitskämpfe zu erwarten ſind. So betrug z. B. für den Hauptmarktplatz Berlin bis jetzt der Erzeugerhöchſtpreis für Ernte 1919: Weizen 455 Mark, Roggen, Gerſte und Hafer 405 Mark für die Tonne. Für Kartoffeln beträgt der Grundpreis 125 Mark. Es würde ſich beim Inkrafttreten der Mindeſtpreiſe eine ieee eee eee ee en 1 Ser rg eh eee gleichen 15 f . übrigen drei müſſen anderen 0 ö kriſis einzuberufen, um Prelzedöhung ergeben für Getreide um mel als das Doppelte, für Kartoffeln um das Dreifache. Die Feſtſetzung der Mindeſtpreiſe ſoll erfolgt ſein auf Grund der Erzeugungskoſten des Landwirts, d. h., ſie richten ſich nach mittel uſw. den jeweiligen Ausgaben für Löhne, Dünger⸗ Sollten dieſe Ausgaben ſich erhöhen, ſo würde daß auch die Mindeſtpreiſe herauf⸗ die Folge davon ſein, 9015 Bezeichnung„Mindeſtpreis“ erklärt ſich geſetzt werden. Ihre wohl daraus, daß eine Herabſetzung der für das neue Ernte⸗ jahr kann, ſelbſt für den Fall nicht, daß die Produktionskoſten ſich vermindern ſollten. vorgeſehenen Preiſe niemals in Frage kommen ſoll und Vom Völkerbundsrat. Der Völkerbundsrat beſchloß in öffentlicher Sitzung, eine internationale Konferenz zur Beſprechung der Finanz⸗ die Mittel zu erwägen, dieſe Kriſis zu löſen und die gefährlichen Folgen der Kriſis zu mildern. Der Vorſitzende des Rates wird aus den Mitgliedern einen Ausſchuß zuſammenſtellen, der den Auftrag hat, die Länder, die hauptſächlich von der Währungskriſis betroffen werden, zu der Konferenz, die ſobald wie möglich ſtattfinden ſoll, einzuladen. Außerdem ſtellte der Rat eine Liſte von zwölf internationalen Juriſten auf, die aufgefordert werden ſollen, ein Komitee zu bilden, das Pläne für einen internationalen Gerichtshof ausarbeiten ſoll. Das Saarbecken. In der Saarbeckenfrage beſchloß der Rat, daß das Saarbecken von einer Kommiſſion von fünf Mitgliedern verwaltet werden ſoll, von denen einer Franzoſe und einer nichtfranzöſiſcher Einwohner des Saarbeckens iſt. Die DLändern als Frankreich und Deulſchland angehören. Für dieſe Kommiſſton wurden bereits folgende Perſonen beſtimmt: der franzöſiſche Staats⸗ rat Rault, der Vorſitzender der Kommiſſton ſein wird, Land⸗ Däne Graf Moltke⸗Hoitfeldt. Schutz der Minoritäten in Polen. Ferner wurde beſchloſſen, daß die polniſchen Raſſe⸗, Sprach⸗ und Glaubensminderheiten unter den Schutz des Völkerbundes geſtellt werden.— In einer Entſchliezung er⸗ kannte der Völkerbundsrat die ganz beſondere Stellung der Schweiz an und drückte die Erwartung aus, daß das ſchweizeriſche Volk nicht neutral bleiben werde, wenn die hohen Grundſätze des Bundes verteidigt werden müßten. Der Völkerbund erkenne an, daß die dauernde Neutralität der Schweiz gerechtfertigt und daher mit dem Standpunkt des Völkerbundes vereinbar ſei. Die Schweiz kann infolge⸗ deſſen unter Beibehaltung ihrer dauernden Neutralität dem Völkerbunde beitreten. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Ein Zwiſchenfall in Gleiwitz. Wegen der haftung des Polizeioberwachtmeiſters Ordon durch die Be⸗ ſatzungstruppen in Gleiwitz beſchloſſen die oberſchleſtſchen Polizeibeamten, wenn Ordon nicht freigelaſſen werde, am 19. Februar den Dienſt niederzulegen. Die Beamten der Stadt, der Poſt, der Eiſenbahn, der Steuer und des Ge erklärten ſich mit ihnen ſolidariſch. O angeblicher abfälliger 5 verhaftet. Orbon wurde 1 Der Fehlbetrag bei den preußziſchen Siſenbahnen un für 1920 wird auf 6,7 Milliarden Mark geſchätzt 18 dieſem Grunde glaubte die Eiſenbahnverwalt! die weitere Tariferhöhung vorſchlagen zu deshalb der Landesverſammlung den Geſetzen Erhöhung der Güterlarife zugehen laſſen, auß doppelung der Perſonentarife ins Auge gefaßt. Deutſch⸗Schweizeriſcher Handelsvertrag. dem bisherigen Stande der Verhandlungen beſteht Ausſicht, daß der Handelsvertrag zwiſchen Deutſchland und der Schweiz mit dreimonatiger Kündigungsfriſt verlängert wird. Abänderungen des Vertrages ſcheinen einſtweilen wede deutſcher noch von ſchweizeriſcher Seite in Ausſick nommen zu ſein. Das bisherige Handelsvertragsverh' würde dadurch bis zum Juli d. Js. N J. Polen. Der Frieden mit Rußlauv. Wie die Warſchauer Blätter melden, wird an den zuſtändigen Stellen eifrig an verlängert werden. NN Wehe den Heimatloſen Roman von Robert Heymann. (Nachdruck verbolen.) Was nun kam, ging raſch, wie ſelbſtverſtändlich vor. ſich: Profeſſor Glaukner wollte dieſen Schmutz, dieſen Ekel ſo ſchnell wie möglich von ſich haben. Nicht mehr ins Auge ſehen konnte er dieſem Fritz Rowaldt.. ber weiß Golt welchem Mädchen Liebesbriefe ſchrieb... der ſich ſo benahm N Glaukners leidenſchaftliches Eintreten für die Aus⸗ ſtoßung brachte noch eine Verſchärfung inſofern, als es bei einem Opfer allein nicht blieb. Man hatte erſt nur Falt zur Ausſtoßung verurteilen wollen, weil er alle Schuld auf ſich nahm. Fritz Rowalbdt verhielt ſich im Vertrauen auf die Andeutungen, die Dr. Glaukner ihm gemacht, ſchweigſam. Er dachte an ſeine Mutter und ließ allen Trotz beiſeite. Aber Glaukner drang auch auf Rowaldts Ausſtoßung. Mithin mußte aber auch Scholl fallen. Nur Hillmann wurde durch Rowalbdts leidenſchaftlichen Widerſpruch ge⸗ rettet, weil er angab, welche Künſte er angewandt, ihn zu überreden. Hillmaun wollte Rowaldts Hand nicht aus der ſeinen jaſſen, als er im Korridor mit ihm zuſammentraf. Aber Rowaldt ri mit Gewalt ſich los, holte ſeine Mappe und lief ohne weiteres aus dem Gymnaſium. Unten ſagte einer zu ihm: N f „Die Eul⸗ hat einen Brief in deiner Mappe ge⸗ unden Da warf Rowaldt im Schulhof alle Bücher zur Erde und kramte wie ein Wahnwitziger darinnen umher und ſuchte— aber der Brief war weg. ö Faſt überfiel ihn eine Ohnmacht. Aber er nahm ſich raſch zuſammen und lächelte ſchließlich vor ſich hin:„Er Er ging nach weiß ja nicht, an wen ber Brief gerichtet iſt!“ Dieſes Bewußtſein beruhigte ihn. Mutter ein klares, offenes Geſtändnis das fehlen würde, was ihn „ f. Au 1 U 7. 27 Hauſe, um ſeiner abzulegen, in dem nur all Hedwigs. Scholl hatte mit fliegenden Pulſen auf das Ergebnis des Konziliums gewartet. Er ſtand im erſten Stockwerk des Gymnaſiums und ging in fieberhafter Aufregung den Korridor auf und nieder. Alles, was im Falle der Aus⸗ ſtoßung folgen würde, ſtürmte auf ihn ein. Er dachte an ſeine Schweſter, an ihr verlorenes Glück, und heiße Tränen traten in ſeine Augen. Dann kam etwas wie trotzige Auflehnung über ihn... Verzweiflung, Reue, er war kaum mehr Herr ſeiner ſelbſt. Falk war der erſte, der auf hin zutrat: 3 Wir ſind „Mach dir gar keine Hoffnung, Scholl! erledigt!“ „Nein, nein, nein! Herrgott, ich will es nicht glauben!“ „Sei keine Memme, Scholl!“„ g „Es handelt ſich ja nicht Der lachte verzweifelt auf. um mich! Um die anderen, verſtehſt du... um Maria und Kurt... wenn ich es meiner Schweſter Maria ſage und ſie mich ſo anſehen wird, ſo verloren... nein, lieber den Tod!“ Fünf Minuten ſpäter wußten ſie beide, daß ſie aus⸗ geſtoßen waren. Die Möglichkeit, das Maturum in dieſem Jahre zu machen, war ihnen endgültig abgeſchnitten, es überhaupt je noch zu machen, aufs äußerſte erſchwert. Falk machte eine Fauſt, ſah einige Augenblicke ſtarr zu Boden, rannte dann weg, ſtieß die Kameraden, die ihn beruhigen wollten, beiſeite und verſchwand. Scholl ſtand mit irrem Blick und einem gedankenloſen Lächeln da. Schleppenden Schrittes ging er vom Rektor⸗ zimmer aus den Korridor entlang. Jemand ſagte:„Unten wartet deine Schweſter!“ Im nächſten Augenblick liefen im Schulhof, Profeſſoren und Gymnaſiaſten zuſammen, ſcharten ſich mit erſchreckten Gebärden um einen Körper, der leblos auf der Erde lag. Hans Scholl batte ſich aus dem Fenſter des erſten Stockwerks in die Tiefe geſtürzt. Außerungen über die Ententetruppen eigentlich entſchuldigte und alles erklärte: der Treubru rat Alfred von Boch, der belgiſche Major Lamert und der Lanſing, hat wegen eingereicht. Ver⸗ der ge⸗ Utnis Sammelmappe tür bemerkenzwerte Tages. und Belteteleniſſe. lanb eine Note über die Auslieferung ſchiffe. ruſſiſchen ſchal eee der Ausarbeitung der Friedensbedingungen gegenüber Ruß⸗ land gearbeitet. ſchöpfende Angaben über die wirtſchaftliche, militärtſche und politiſche Lage ſchen Gruppen Anbahnung von „ Die Antwortnote der Alliierten auf die am 25. Januar gemachten deutſchen Vorſchläge in der Auslieſerungsfrage iſt in Berlin eingetroffen. gwiſchen Belgien und Deutſchland iſt wieder der freie Handel erlaubt. » Die Wiedergutmachungskommiſſion überreichte Deutſch⸗ der kleineren Handels⸗ „ Im beſetzten rheiniſchen Gebiet können die deutſchen Steuergeſetze durchgeführt werden. „Die Aufnahme der Schweiz in den Völkerbund iſt bei den Londoner Beratungen beſchloſſen worden. „ Für die hungernden Kinder Deutſchlands hat der Papſt eine halbe Million Lire überwieſen. »In London traf die Beſtätigung für die Erſchießung des Admirals und gegenrevolutionären Fübrers Kolt⸗ ſeines Miniſters Pevelalew ein r und ee Ne rr Alle Miniſterien wurden aufgefordert, er⸗ Polens zu erſtatten. Von den parlamentari⸗ ſind es allein die Sozialiſten, die die ſofortige Friedensverhandlungen verlangen. England. Staatliche Verteilung der Vergwerksgewinne. Im Unterhauſe wurde der Entwurf eines außerordentlichen Ge⸗ ſetzes bezüglich der Kohlenbergwerke eingebracht. wurf ſteht vor, daß die Gewinne aus dem Betriebe ſämt⸗ licher Kohlengruben in einen gemeinſamen Fonds kommen ſollen und nach einem gewiſſen feſten Verhältnis an die Ge⸗ ſellſchaften verteilt werden. Der Ent⸗ Berlin. Die feſtgeſtellten Mindeſtpreiſe für Erzeugniſſe aus der Ernte 1920 betragen 1. Für die Tonne Weizen, Spelz uſw. 1100 Mark. 2. Für Hafer 1000 Mark. g Sie gelten für alle nach dem Geſetz abzuliefernden Erzeugniſſe die Tonne l 0 Roggen, Gerſte oder 9. Für die Tonne Kartoffeln 500 Mark. ind tragen vorläufigen Charakter. Mainz. Die franzöſiſche Verwaltung in Maing hat den Zeitungen in Mainz und in der Rheinzone jeglichen Proteſt gegen das Auslieferungsbegehren der Entente verboten. München. Im Landtage teilte der Miniſter des Innern mit, daß die Arbeſterräte in Bayern im Abbau begriffen ſind. eigentlich nur noch ein Scheindaſein führen und jedenfalls eine politiſche Rolle kaum noch ſplelen. Waſhington. Der Staatsſekretär des Auswärtigen, jen Differenzen mit Wilſon ſeine Entlaſſung Wilſon hat das Geſuch angenommen. Soziales Leben. Einigung im deutſchen Baugewerbe. Die ſeit mehreren Monaten beſtehenden Lohndifferenzen ſind nach mehrmaligen erfolgloſen Verſuchen der Beilegung in erneuter Verhandlung vom 13. Februar 1920 im Reichsarbeits⸗ miniſterium durch einen Einigungsvorſchlag beigelegt worden, 3 ber Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Zentral⸗ tion Annahme fand. Hiernach werden im Hoch⸗ daugewerbe vom 14. Februar ab bis 31. März zulagen von 1 Mark auf die Stunde ge⸗ idte über 100 000 Eiuwohner, die Induſtrie⸗ einland⸗Weſtfalen, Saar, Oberſchleſien und für die die Leuna-⸗ und die Lautawerke beträgt dieſe Mark. Eingerechnet in dieſe Zahlen werden die heſſerungen, die ab 10. Dezember 1919 gegeben n ſind; auch die von der Zentralarbeitsgemeinſchaft ſſenen„Brot⸗ und Kartoffelzulagen“ ſind darin ent⸗ Soweit durch örtliche Vereinbarungen höhere Zu⸗ 13 erzielt ſind, bleiben dieſe beſtehen. reie Durchfuhrhandel. Aus England und et übereinſtimmend, die erſte Tat des Völker⸗ wahrſcheinlich ſein, den internationalen Aus⸗ fung des freien Durchfuhrhandels, der ſeinen 3 habe, aufzufordern, ſobald wie möglich Vor⸗ eine ausreichende Organiſation des Durchfuhr⸗ dels einzureichen. Pläne für internationale Abkommen f dem biete des Durchfuhrverkehrs auf den Waſſer⸗ f zſenbahnen werden dem Bunde vorgelegt rgani FTJ7C7CCCCCCCTCCCTFTCTTCCCTTbTTTT—T—T—T—T—T—TT—T—TFTTTTF———— Dr. Glaukner war der erſte, der das Gymnaſium verließ, um voll Beſtürzung nach einem Krankenwagen zu telephonieren. Zu den Ohren Maria Scholls war bereits das unſichere Gerücht von einem Unglücksfall gedrungen. Zu ehrlich, um ſie mit einer unwahren Redensart ab⸗ zuſpeiſen, teilte er ihr in haſtig hingeworfenen Worten die Wahrheit mit. Sie konnte ihm nichts darauf ſagen, denn er war bereits weitergeeilt. Es bauerte eine Weile, bis ſie ſich ſoweit gefaßt hatte, um auf die andere Seite der Straße abi die wo ein großes Tor den Hof des Gymnaſiums abſchloß. Man ließ ſie nicht ein; es bedurfte erſt eines ener⸗ giſchen Hinweiſes darguf, daß ſie die Schweſter ſei, bis ſich das Tor vor ihr öffnete und ein Schutzmann ihr einen Durchgang durch die Menſchenmenge, die ſich ſenſations⸗ hungrig angeſammelt hatte, bahnte. Hans Scholl war auf eine Tragbahre gebettet worden. Ein Arzt bemühte ſich um ihn. Maria hörte wie aus weiter Ferne die Worte des Arztes:„Es ſieht ſchlimmer aus, als es iſt. Wenn nicht innere Verletzungen hinzukommen, ſo wird es wohl bei dem doppelten Beinbruch ſein Bewenden haben. Selbſt⸗ verſtändlich kann man nichts vorherſagen. Es bleibt abzu⸗ warten, welche Schmerzen er äußert, wenn er das wee een Wange „Ich bin ſeine Schweſter“, ſagte Maria Scholl einfach. „Ich bitte, ihn in unſere Wohnung ſchafſen zu kate. a Sie neigte ſich über das Lager, breitete die Arme aus und verweilte ſo, über den Bewußtloſen geneigt, während ihre Tränen in ſchweren Tropfen auf die regungsloſen Züge des Bruders niederfielen. Endlich kam der Kranken⸗ 0 Hans Scholl wurde in die elterliche Wohnung geſchafft. Maria wußte, wie furchtbar ſchwer dieſes Ereignis Kurt treſſen mußte. Er gehörte nicht zu den Mutigen, zu den Starken und Rückſichtsloſen, die das Leben erobern. Fortſetzung folgt.) Moabiter Stimmungsbild. Unſer§⸗Mitarbeiter ſchreibt: „Die Tage folgen einander wohl, aber ſie gleichen ein⸗ ander nicht“, heißt es im Sprichwort. Im Helfferich⸗Prozeß gleichen ſte einander, jeder Tag bringt ſcharfe Angriffe des angeklagten Staatsminiſters a. D. gegen den klagenden Reichsfinanzminiſter, jeden Tag praſſelt ein wahres Maſchinen⸗ gewehrfeuer verfänglichſter Kreuz⸗ und Querfragen, die ſelbſt ein ganz unſchuldiges Lämmchen nervös machen würden, auf den Kläger nieder, und wenn dann das ratternde, knatternde Tak⸗Tak dieſer Frageſtellung, die die Stellung der Verteidiger— dieſes Wort im wetiteſten Sinne ge⸗ nommen— unleugbar ſtärkt, endlich verſtummt und man wieder in ein weniger ungemütliches Kampfgelände gelangt zu ſein hofft, wird ganz plötzlich ſchweres Geſchütz auf⸗ gefahren und mit Kanonen geſchoſſen, ſo daß der ſonſt nicht leicht aus ſeiner Schwabenruhe zu bringende Herr über alle unſere Finanzen ein bißchen die Haltung verliert, und auch bort, wo Sachlichkeit vielleicht beſſer aun Platze wäre, auf die vielſach recht groben Ausfälle des Herrn Helfferich mit nicht minder grobkörnigen Aus⸗ und Einfällen antwortet. So geſtern, ſo heute, ſo ſicher auch morgen und übermorgen — denn dieſer denkwürdige Prozeß dürfte ſich, wenn es in dieſem Ton und Tempo weitergeht, zu einer dauernden Einrichtung in unſerem unglücklichen Vaterlande auswachſen und den Zeitungen vielleicht noch in der ſtoffarmen Sommer⸗ zeit erwünſchtes„Füllmaterial“ liefern. „In keinem anderen Kulturlande wäre es denkbar, daß ein Mann, gegen den das alles vorliegt, was Herr Erz⸗ berger in dieſem Prozeß gegen ſich ſelbſt hat zugeben müſſen. noch als amtierender Miniſter im Gerichtsſaal erſchiene!“ So Herr Helfferich.„In keinem Lande der Welt wäre es möglich, daß ein ehemaliger Vizekanzler in der Art ſeiner Angriffe ſo tief ſinken könnte wie der Angeklagte Helfferich!“ So Herr Erzberger. gemein lebhaften Palaver ſich geſtaltet. wenn Herr Erzberger, der doch ſonſt um Rede und Gegen⸗ rede nicht eben verlegen zu ſein pflegt, hin und wieder klein⸗ laut wird, ausweicht, ſich nicht erinnern kann, ſelbſt nicht an ſolche Vorgänge und Geſchäfte, die nicht weit zurückliegen Gedächtnis nicht allzuſehr anzuſtrengen brauchte. durchaus nicht immer mit elegantem Florett ſechtende Herr Helfferich biſſig wird und mit einer Art grimmigen Humors bedauert, daß gerade ſein„beſter Entlaſtungszeuge“ ſo oft gedächtnisſchwach werde. Worum es geht, iſt eigentlich beinahe ſchon gleichgültig oder geworden, da ſich ja doch ſchließlich alles um die me minder ſubjektive oder objektive Auslegung des Wortes „Les affaires sont les affaires“, Geſchäft iſt Geſchäft, handelt. Auf die Erörterungen über das Sprengmittel des! Kowatſch, deſſen Patent an die ſkandinaviſchen Län kauft wurde, folgt die ebenſo intereſſante E Anhydratleder des Kommerzienrats Rechberg(Anhydrat— leder iſt waſſerloſes Leder, ſog. Mumienleder), glaubt, immer noch bei den Sprengſtoffen ber- aber man ſein, denn 211 4 Und in dieſer lieblichen Tonart geht t das Zwiegeſpräch weiter, bis es durch das Eingreiſen der wirken, Verteidiger, in erſter Linie des temperamentvollen Herrn f Dr. Alsberg, des Vorſitzenden und der Zeugen zu einem un⸗ Ganz geheuer mag das alles dem klägeriſchen Staatsmann ſchon längſt nicht mehr vorkommen, und man kann ſich kaum noch wundern, treter der tung in Dan enieurs 4 örterung über das Herr Helfferich operiert weiter mit Sprengmitteln und wirft immer neue Bomben. Er kennzeichnet die Millionenauſträge an Rechbergs Schuhfabrik, an der Ersberger finanziell ſehr hoch beteiligt geweſen ſein ſoll, den Verkauf Zentnern Sohlenleder an das feindliche A durch erzeugte ungeheure Preistreiberei im was ſolcher Dinge mehr ſind. Die Stimmu: von land, die Millionen der Me ö ga! fall i Berliner Landgerich und zu denen reſtloſer Aufklärung er, ſollte man meinen, ſein 0 g Und man darf ſich auch nicht wundern, wenn dann der geſchickt, aber eee eines Patents zur Verwertung flüſſiger Luft zu Spreng⸗ ſtoffen an das Ausland der Zeuge Generaldirektor Biuk⸗ meier unter feinem Eide ausgeſagt habe, dieſer Verkauf ſei durch ſeine(Birkmelers) Vermittlung, und zwar nach dem Ausſcheiden des damaligen Abgeordneten Erzberger aus der Geſellſchaft, erfolgt. Das Patent wurde nach Schweden verkauft. Für heut und morgen. Die neuen Eifenbahnfahrpreiſe. Am 1. März 1920 treten auf den deutſchen Eiſenbahnen neue Erhöhungen im Güterverkehr um allgemein 100% in Kraft. Gleichzeitig mit dieſen Erhöhungen werden nun auch im Perſonenverkehr die längſt erwarteten gleichen Erhöhungen angekündigt. Danach werden auf den deutſchen Eiſenbahnen die Perſonen⸗, Gepäck⸗ und Expreßguttarife ſich um 100% verteuern. Anläßlich der Tariferhöhungen ſoll ein Neudruck oder eine Überſtempelung der Fahrkarten nicht erfolgen. Es wird vorausſichtlich an⸗ geordnet werden, daß für eine Fahrt zwei Fahrkarten der zu durchfahrenden Strecke gelöſt werden müſſen. Infolge der Erhöhung der Perſonentarife verlieren die in der Zeit vom 10. bis 29. Februar gelöſten Fahrſcheinhefte des mittel⸗ europäiſchen Reiſebureaus mit dem letzten Tage des Monats ihre Gültigkeit. Wie die andern Sätze, ſo werden auch die Gebühren für Aufbewahrung von Fahrtädern erhöht. Der Ankauf von Silbergeld durch die Poſt. Silbergeld ſoll bekanntlich auch durch die Poſt angekauft und der Reichsbank führt werden. Das miniſterium hat angeordnet, daß der Silberankauf Nachdruck gefördert wer Nicht nur die ſondern auch die Landbe ingen an der Annahme der das Papiergeld ne ſollen die auch die MI. zu mit allem Poſtämter, Beſtell⸗ Nöti a Beamtenſchaft, Hilfsqueller unterrichten und geld durch im weit bekannt ihr von Pfennig für jede Silber⸗ bewilligt, der zurzeit die Münze empfängt und gegen Zahlung des über dahin 0 wird. e Vermittlir mark wird dem B aus privater Hand Preiſes annimmt. 10 1 N Gerichtshalle. Wonns Kaiſerſilm vor Gericht. Die 7 Strafkammer des 3 J perhandelte den Prozeß wegen des durch Ferdinand Bonn hergeſtellten Kaiſerfſilms. Der Jilm wurde durch einen im Gerichtsſaal augeſtellten Apparat norgeführt. Das Urteil lautete dahin, daß eine erhebliche ränkung. des Kaiſers als Menſch vorliegt. Alle Exemplare des Films, fowie alle Wiedergaben der Kalſerbilder aus dem Film ſind deshalb zu vernichten. P„ 1 1 Paßfreie Sonderzüge polniſchen Ei zur Danziger Meſſe. Ver⸗ hahn⸗, Zoll⸗ und Militärverwal⸗ zig erklärten ſich bereit, bis zur Beendigung der ſſe täglich einen Sonderzug von Berlin über u nach Danzig und zurück burchzul ls Neiſende ſollen behördliche B e 2 genügen. ahrt in Danzig zültigkeits: in Werlin. t mit, daß N [Den verwindert gedrückter, die Fragen werden peinlicher, die Antworten ge⸗ reizter, und das„Tribunal wird zur Szene,“ zur Schau⸗ bühne, auf der ein ſpannendes Drama agiert wird, als der Generalleutnant v. Oven als Zeuge erklärt, daß er einen Verſuch, das Rechbergſche während des Krieges an das Ausland zu verkauſe als Schuhimprägnierungsverfahren Hochverrat hätte bezeichnen müſſen, und Herr Helfferich prompt, wie aufs Stichwort, ein von Erzberger gemachtes Verkaufsangebot an das ententefreundliche Norwegen aus der Taſche zieht und verlieſt. Ein ſehr effektvoller Aktſchluß, um den mancher moderne Dramatiker Herrn Helfferich be⸗ neiden dürfte!. Der Patentverkauf nach Schweden. Von beteiligter Seite wird durch W. T. B. darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß in der Angelegenheit des Verkaufes CCC... ͤVTTTTTbTb00TTTTTTTTTTTTTT Mk Wehe den Heimatloſen Roman von Robert Heymann. (Nachdruck verboten.) Während Maria noch mit den Eltern beriet, welche Maßregeln zu treffen waren— ſelhſt ihr Schickſal wurde ja jetzt weſenlos angeſichts der Gefahr, in der Hans ſchwebte— traf, vierundzwanzig Stunden nach dieſer Kataſtrophe, die Nachricht ein, Kurt Dennewitz ſei in einem kleinen Hamburger Hotel morgens mit durchſchoſſener Schläfe aufgefunden worden. In den Zeitungen hatte er von der Ausſtoßung Hans Scholls geleſen, gleichzeitig auch von dem verzweifelten Schritt des Primaners, ſowie eine Meldung, die zu ſpät berichtigt wurde, wonach der Sturz aus dem Fenſter den ſofortigen Tod des Unglücklichen herbeigeführt hätte. Maria nahm, ſchier beſinnungslos vor Schmerz, laut⸗ los die Todesnachricht entgegen. Da traf ein Brief ein, deſſen Handſchrift ihr unbekannt 2³5 5 war und den ſie ungeſtüm öffnete, faſt ärgerlich über die nochmalige Störung. N „Mein hochverehrtes, gnädiges Fräulein“, lautete das in haſtigen, teilweiſe unleſerlichen Schriftsügen hingeworfene Schriftſtück,„zürnen Sie mir nicht, wenn ich in einem Augenbler, wo Sie durch das Unglück in Ihrem eigenen Hauſe wohl kaum für andere Intereſſe beſitzen werden, an Sie herantrete— zum letztenmal wohl— um Ihnen im ö Geiſte Lebewobl zu ſagen. Sie erinnern ſich meiner nun, nachdem Sie ſicherlich ſchon einen Blick auf die Unterſchrift geworfen. Vielleicht haben Sie nichts für mich übrig als ein bedauerliches Achſelzucken, ein Kopfſchütteln— ich hahe nicht mehr ver, dient. Aber doch ſagt mir eine innere Stimme, daß, mit welchen Empfindungen Sie auch immer meiner gedenken, ein wehmütiges Lächeln die Weihe des Mitleids über Ihre ſchönen Züge gießen wird, nachdem es mir nimmer 4 Nen war, um ben höchſten Schatz Ihres Weſens, um hre leuchtende Liebe zu werben. Ich ſage: leuchtende ö 4 5 r der vielgenannte Gelehrie, N 1 0 b Nebe. Meinen Weg bätten Sie erhellen können gleich beuten zu Familien ſteht in Berlin Wohnungen gegenüber. Rentabler Strafßie; Stadtrat von München an das Pu m, ſich nicht mehr laſſen, die laut am ſtündigem Anſtellen durck von 70 bis 80 Mark Politik und Polizeidirektion FI inbettlern aus⸗ ellung bei fünf⸗ heſſen Arbeiten über das Rela⸗ tivitätsprinzip großes Aufſehen erregt haben, hatte ſeitens der Londoner Royal Society für ſeine wiſſenſchaftlichen Leiſtungen die goldene Medaille zuerkannt bekommen. Als man jeboch erfuhr, daß er deutſcher Staatsangehöriger ſei enanſh tte ihn für einen Schweizer gehalten), wurde die Mebaille wieder zurückgezogen. 5 ecreeeg eme eee e ee eee ee neee einem leuchtenden Stern, der uns Menſchen mehr iſt als Lichtſpender. Wir alle müſſen etwas beſitzen, zu dem wir in Stunden innerer oder äußerer Gefahr in Demut, Ver⸗ ehrung und Vertrauen aufblicken können. Solch ein Stern find Sie mir geweſen, dies werden Sie mir bleiben. Wenn ich dieſes, mein verlorenes Leben unter der Kugel irgend⸗ eines mir ſchon vom Schickſal auserleſenen Marokkaners beenden werde, ſo werden meine Lippen zum letzten Male Ihren Namen flüſtern, gleich nach dem Namen meiner Mutter, der mein letzter Atemzug gehört. Leben Sie nochmals wohl; wollen Sie mir ein Wort des Troſtes— ich darf nicht wagen, ein Wort der Ver⸗ heißung mit auf den Weg in die Fremdenlegion geben, ſo ſchreiben Sie mir bitte nach Marſeille, poste restante. Ihr Ihnen ſtets in Treue ergebener Theo von Falk.“ mer hatte recht geahnt: ein tauchte Maria Scholls Der jugendliche S ſchmerzlich⸗wehmütiges Lächeln Züge in Helligleit. Sie ſah auf die Uhr, dann auf das Bildnis des Mannes, dem ihre Liebe im Leben wie im Tode gehörte, und ſprach, während ihre Seele ſich dem Geiſte des Verſtorbenen zukehrte: „Du würdeſt, wenn ich dich um Rat fragen könnte, an meiner Stelle gewiß ſo handeln, wie die Pflicht es mir befiehlt. Du wirſt mir verzeihen, daß ich dir, dem ich ſo wenig ſein durfte, auch nicht die letzte Ehre erweiſen kann, denn du warſt zu vornehm und zu gut, um ein Menſchenleben als Opfer dafür zu beanſpruchen.“ Sie eilte, ohne eine Minute zu verlieren, in die Wohnung des Generals von Falk und ließ ſich melden. Dieſer, ein Offizier aus alter Schule, gradſinnig, ohne viel Phraſen, hörte ihre mit rührender Einfachheit vorgetragene Erzählung über die ſeltſame Art ihrer Beziehungen zu Theo von Falk an, ohne daß ſich in ſeinem ſteinernen Geſicht nur eine Miene verzogen hätte. Der General nahm den Brief, den ſie ihm reichte überflog ihn bis zu der Stelle, wo die Adreſſe notiert war, klingelte und befahl ſeinem Diener, den Wagen vor⸗ fahren zu laſſen. Dann beugte er ſich tief über die ſchmale Reichspoſt⸗ zmindeſteinnahme und re Nyroſf. 571 M4144 richten durch Preſſe die Bitte und N ſtellung zu beginnen. Profeſſor Dr. Einſtein, Herren wieder, improviſierten im Salon ein Die We Nicht nur in Frankreich, ſondern guch in Belgien iſt in der Nacht zum 15. Februar die Sommerzeit eingeführt worden. Auch in Italien ſoll ſie in dieſen Tagen eingeführt werden. Wilſons Krankheit. Aus einem in Waſhington ver⸗ öffentlichten Bericht über das Befinden des Präſtdenten Wilſon geht hervor, daß dieſer an einer Tromboſe, ver⸗ bunden mit linksſeitiger Lähmung, gelitten hat. Wilſon ſei nur wie durch ein Wunder dem Tode entgangen, ſei aber jetzt wieder im vollen Beſttz ſeiner Geiſteskräfte. Vermiſchtes. Gaby Deslys geſtorben. In Paris ſtarb dieſer Tage im Alter von 38 Jahren— ihren Angaben nach war ſie dauernd in den zwanziger Jahren und darunter— die ehe⸗— malige Schauſpielerin Gaby Deslys, deren Name einſt „Weltruf“ hatte. Sie verdankte ihre Berühmtheit aber weniger ihrer Kunſt, die ſich in recht beſcheidenen Grenzen hielt, als ihren glänzenden Beziehungen zu hohen, höheren und allerhöchſten Herren. Zu den letzteren gehörte der junge König, jetzt Exkönig Manuel von Portugal, deſſen erſte Ge⸗ liebte die ſchöne Gaby geweſen ſein ſoll. Manuel durfte ſich aber an dieſem Liebesglück nicht viel länger erfreuen als am Beſitz ſeiner Krone und führte ſpäter bekanntlich eine deutſche Prinzeſſin als Gattin heim. Gaby aber machte ſeither durch ihre koſtbaren Juwelen, die ſie von Zeit zu Zeit, um wieder einmal in die Zeitung zu kommen, zu verlieren pflegte, von ſich reden. Trotz dieſer periodiſchen Juwelenverluſte ſoll ſie ein Vermögen von ſieben Millionen Frank hinterlaſſen, was bei dem heutigen Valutaſtand in deutſches Geld gar nicht umzzurechnen iſt. ſich i gar Man ſieht: die„Schauſpielkunſt“ rentiert r! Im übrigen aber hieß Gaby Deslys s, ſondern— Nawratil, Marke Tſchecho— 9 noch immer! nicht De Slowakei. Einen akademiſch gebildeten Nachtwächter ſucht in einer Göttinger Zeitung ein Rittergutsbeſitzer mit folgender Anzeige:„Zur Nachtbewachung meines Gutshofes ſuche ich zuverläſſigen jungen Mann, der gleichzeitig Gelegenheit hat. die Landwirtſchaft kennenzulernen. Gegebenenfalls für Studenten geeignet, der in Göttingen Kollegien beſucht, da Bahnverbindung vorhanden.“ So leicht, wie der Herr Rittergutsbeſitzer ſich die Vereinigung von Studium und Nacht⸗ wächteramt zu denken ſcheint, dürfte die Sache doch nicht ſein. Die Anzeige eröffnet aber immerhin unſerer aka⸗ demiſchen Jugend ungeahnte Möglichkeiten, ſich„neben⸗ amtlich“ zu betätigen und horrende Summen zu verdienen, denn man darf ja wohl annehmen, daß ein Nachtwächter jetzt beſſer geſtellt iſt als ein„Studierter“. Lebensmittel als Eintrittspreiſe. Auf eine nicht üble Idee iſt die Reichszentrale für Heimatsdienſt in München verfallen. Sie teilte mit, daß der Eintrittspreis zu einem Jugendkonzert, das ſie veranſtaltete, 1,50 Mark und— eine Kartoffel betrage. Statt der Kartoffel könnten auch Zigarren, Zigaretten oder andere Liebesgaben abgegeben werden. Der Erlös des Konzerts iſt für die aus Frankreich heimkehrenden Kriegsgefangenen beſtimmt. Die Spende einer Kartoffel dürfte niemand wehtun, vorausgeſetzt, daß er mehr als dieſe eine beſitzt, was ja jetzt leider nicht bei jedem zutrifft. Ein„echter“ Filmdiebſtahl. Eine merkwürdige „Filmgeſchichte“ hat ſich in Paris zugetragen. Dort lebt Türkin namens Ailai Tſchebdoul, die literariſchen Ehr⸗ hat und Romane ſchreibt. Sie iſt ſehr reich und läßt ſich etwas koſten, um ihren Namen berühmt zu machen. 8 n erſchienen vor einigen Tagen en, 1 Komplimenten erzählten, er Schr zu ihnen gedrungen: ſie halb großen Wert auf ihr Urteil und wären er⸗ le Dame ihre Meinung über einen von ihnen gen wollte. Sie übten das Filmen, das fänden, nur zu ihrem Vergnügen und uf eigene Koſten, denn ſie hätten genug und eine Projektionsleinwand Frau Tſchebdoul es ng eine Vorſtellun n Die Türkin fand die J. die Herren auf, nur recht bald mit ihrer Vor⸗ Ein paar Tage ſpäter kamen die Theater und ließen einen Film abkurbeln. Nachdem die Herren das Lob der Künſtlerin eingeheimſt und Abſchied genommen hatten, zeigte ſich, daß ſie die Finſternis, die während der Vor⸗ führung im Salon geherrſcht hatte, benutzt hatten, um zahl⸗ reiche koſtbare Gegenſtände einzuſtecken und mitgehen zu laſſen. So fehlte ein Pelzmantel im Werte von 10 000 Frank, ein Perlenhalsband und anderes.* ee eee ee, 235 8 Einen ſäßen ſie auch rden ſie in ihrer dreiſe veranſtalten. forderte eee eee eee eee eee. ˙ Hand des ärmlichen Fräuleins und ſagte nur, die harten Augen zu ihr erhebend:„Ich danke Ihnen.“ Dies mußte ihr für dieſen Dienſt genügen. Und es genügte ihr. Der General ſandte ſeinen Adjutanten nach Marſeille, der dem Sohne ſeines Chefs in dem Augenblick entgegentrat, als er den erwarteten Brief abholen wollte. Es gelang ihm, ihn zur Rückkehr zu bewegen, und ſo war Theo von Falk vor einem verzweifelten Schickſal gerettet. 7. Kapitel. Profeſſor Glaukner befand ſich in einem Zuſtand gänz⸗ licher Auflöſung. Es war Frau Hedwig unmöglich, ihn zu verſtändlichen Außerungen zu bewegen. Sie ſprach ihn mehrmals an, aber er hörte nicht auf ſie, verſtand ihre Worte nicht oder gab Antworten, die ſie perſtummen ließen. Als ihr das Mädchen die Abendzeitung brachte, ſah ſie, was geſchehen war: Fritz Rowaldt und zwei ſeine: Freunde ausgeſtoßen, eine Anzahl ſeiner Kameraden mit der gleichen Strafe bedroht, andere mit ſchweren Ver⸗ weiſen beſtraft. Alſo eine vollſtändige Zerrüttung e Klaſſe. Aber warum? Die Zeitung meldete ganz ſelhſt verſtändlich, ohne Kommentar, als ſei dies die natürlichſte Angelegenheit der Welt: wegen verbotenen Kneipens. Ein ſinnloſer Zorn ergriff ſie. Sie eilte in das Arbeitszimmer Ewalds, hielt ihm das Zeitungsblatt ent⸗ gegen und rief:„Du haſt alſo nichts getan, um dies zu verhüten? Du haſt dieſe unglückſeligen, jungen Leute ins Unglück geſtürzt, bloß weil ſie kneipten? Haſt du nicht immer gerade über dieſe Dinge dich in einer Jorm ge⸗ äußert, die die Stellungnahme deinerſeits klar varſchrieb? Siu konnteſt du das über dich bringen? Solch junges ut Ihre Stimme, die ganz anders klang als ſonſt, ſchreckte ihn auf. Trotz der großen Aufregung, in der er ſich befand, bemerkte ſie die Veränderung, die mit ihm vor⸗ gegangen war. Er war gealtert— oder bemerkte ſie heuſe zum erſtenmal, daß Ewald Glaukner längſt nicht mehr unter die Jüngeren zählte? Stand er wirklich ſchon an der Schwelle des Alters? Er, der Lebensfrohe, der Belaber? Gortſetzung folgt)