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März vormittags ½10 Uhr im Lokal zum 907 goldenen Stern“ Borſtands⸗Sitzung Um vollzähliges Erſcheinen aller Vor— ſtandsmitglieder wird dringend gebeten. . 5 Der Vorſitzende, *. Nachmittags Punkt ½1 Uhr im Lokal Mikglieder- Versammlung Um vollzähliges Erfcheinen aller aktiven und paſſiven Mit⸗ glieder wird dringend gebeten, da wichtige Vereinsangelegen— heiten zu erledigen ſind. N n aus coveroont, dabardins, Kammqgurn · Oheviot. Alpacce, 8s, ung Rantzahae i eee, Ausfunrungen und besonders relcher Ausw anl. Der Vorſtand. 5 Einheits⸗Preisliſte Schuhmachervereinigung Viernheim. Infolge des ſtändigen Aufſchlags der Rohmaterialien ſind wir abermals gezwungen, die Preise f Reparaturen zu erhöhen wie folgt: Herren-Sohlen und Fleck von 60 Mk. an Damen-„ 1 5 50 Knaben-„„Größe 36—39,, 55 Mädchen-„„„ 31—35,, 40 Kinder-„ 25—30, 32—35„ Kinder-„ 21—24, 25—30„ Herren-Fleck von 16 Mk. an Damen⸗„ 5 Mädchen-„ 8 Knaben⸗„ 5 5 1 Kinder⸗„ 5—8„ Wird das Leder von der Kundſchaft gebracht, ſtellt ſich der Preis für Herren-Sohlen und Fleck 18 Mk. Damen-Sohlen und Fleck 17 Mk. Um die Kundſchaft von dem falſchen Urteil, als wenn die hieſigen Schuhmacher an der Teuerung der ſchuldige Teil wäre, empfehlen wir denſelben das Leder und Klein— material ſelbſt einzukaufen und dem Schuhmacher zu bringen, denn dasſelbe iſt in den letzten 14 Tagen von 100 auf 170 Mk. das Kg. geſtiegen. 1 7 7 17 7 79 77 77 7 Größe von 21—30„ Spielplan für Samstag, Sonntag und Montag. Samstag und Sonntag: 2. Film der Maria Zelenka-Serie 1919/20 as Hohes der Maria Koith. 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Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit Zeile J. Pfg., auswärtige, Pfg. Rellamen im Teßtteil, Pfg. auswärts„1% d Tezwerungszuſchlag. Vellagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Del zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Nabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. . ennie 4 Dienstag, den 9. März 1920 —— DDr Poſtſcheckkonto Nr. 21577 C Amt Frankfurt a. M. 10. Jahrg. Aulicher Teil Sprechſtunden der Bürgermeiſterei: Jeden Werktag Vormittag von 9—12 Uhr, außerdem jeden Mittwoch Nachmittag pon 3—6 Uhr. Betr.: Verteilung von Auslandfleiſchwaren an Kriegsgefangenen. Von den reſtlichen Auslandfleiſchwaren ſollen für dieſe Woche wieder 1200 Gramm Speck und 500 Gramm Fett an die heimgekehrten Kriegsgefangenen zum alten Preiſe verteilt werden. Die Marken gelangen am Freitagvormittag auf unſerem Büro Nr. 15 zur Ausgabe. Entlaſſungsaus⸗ weis iſt vorzulegen. Betr.: Lebensmittelverſorgung. Laut Beſchluß der Lebens mittelkommiſſiion ſoll für dieſe Woche verteilt werden. Marmelade 250 Gramm an ſämtl. Gruppen Preis 3,70 Mark pro Pfund Haferflocken 160 Gramm an die 1. Gruppe Preis 1,80 Mark pro Pfuud Handkäſe ½ Stück an die 1. und 2. Gruppe Preis 0,42 Mark pro Stück. Die Abholung durch die Händler hat am Mittwoch Vormittag von 9—12 Uhr bei dem Obmann Werle zu erfolgen. cee enen Betr.: Lebensmittelverſorgung. Joſef Adler 2. beabſichtigt in dem Anweſen des Adam Winkenbach 6., Kirſchenſtraße Nr. 8 eine Filiale zu eröffnen. Die örtliche Lebensmittelkommiſſton findet gegen die Eröff⸗ nung nichts zu erinnern. 5 Perſonen die ſich bei Adler in die Kundenliſte auf⸗ nehmen laſſen wollen, werden erſucht ſich am Samstag, den 13. ds. Mts. auf unſerem Lebensmittelbüro zu melden. Betr.: Fleiſchverſorgung. Der Metzger Hans Winkler, Weinheimerſtraße Nr. 10 iſt nunmehr auch von Gefangenſchaft zurückgekehrt und be⸗ abſichtigt ſelnen Metzgerelbetrieb wieder zu eröffnen. Nach⸗ dem der größte Teil der kriegsteilnehmenden Metzger wegen beſſerer Berückſichtigung bei der Fleiſchzuweiſung hier vor⸗ ſtellig geworden iſt, ſah ſich die örtl. Lebensmittelkommiſſton veranlaßt, die alten Fleiſchkundenliſten für ungültig zu er⸗ klären und neue Kundenliſten aufzuſtellen. Wir erſuchen daher die fleiſchbezugsberechtigte Bevöl⸗ kerung von Buchſtabe A— L am Donnerstag, den 11. ds. Mts. vormittags, von Buchſtabe M—8 am Freitag, den 12. ds. Mis. vormittags im Wachtlokal des Rathauſes un⸗ ter Vorlage der Lebensmittelkarte und Fleiſchmarken ſich zum Fleiſchbezug neu anzumelden. Hierbei empfehlen wir den Fleiſchverſorgungsberechtigten ihr Vertrauen im weitgehen⸗ ſtem Maße den kriegsteilnehmenden Metzgern, die faſt alle ihre Geſchäfte während des Krleges ſchließen mußten, zu ſchenken, damit eine gleichmäßige Verteilung des Flelſches möglich wird.. Unterlaſſung der Anmeldung hat zur Folge, daß den Säumigen einige Zeit kein Flelſch zugeteilt werden wird. Betr.: Kartoffelverſorgung. Die Ausgabe von Speiſekartoffeln an die Bezugsbe⸗ rechtigten für den Monat Mai erfolgt, ſoweit ſolche noch nicht heute berückſichtigt wurden am Mittwoch, den 10. ds. Mis. in der alten Schule. Diesbezügliche Be⸗ zugszettel, wo die Menge und Zeit angegeben iſt, werden den einzelnen Verbrauchern heute noch durch die Pelzei zu⸗ geſtellt. Die Bezahlung hat an dieſem Tage im Wachtlokale des Rathauſes unter Vorlage dieſes Zettels zu erfolgen. Auf den Kopf der Bezugsberechtigten entfallen 25 Pfund zum Preiſe von 5 Mark. Betr: Erwerbsloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 8. bls einſchließlich 13. März 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtltzungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt, Quittungskarte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß die feieinden Arbeiter det Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. A bis K einſchließlich am Mittwoch, 10. März, vormittags 10—11 Uhr L. bis Z einſchließlich Am Freitag, ſung der Zahlung nur diejenigen Unterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ Donnerstag: Uhr geſt. S.⸗A. für Nikolaus Bugert 5., loſenunterſtützung von der Gemeindekaſſe erhalten. A bis K einſchließlich am Samstag, 13. März, vormittags 9— 10 Uhr Freitag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Gans, Ehefrau und Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Nächſten Donnerstag, den 11. d. Mts. wird an Rezeß⸗ holz für 1920 weiter abgegeben Großes Losholz, Reſt Kleines Losholz, Reſt Ergänzungsholz von Andreas Wunder 1. bis Gg. Mandel 7., Waldſtraße Wir dfallholz von Andreas Bugert 4., Schaffner bis Chriſtian Hoock 1. Kiefern Stöck von Math. Mandel 7. Polſterer bis Joh. Grammig 2. Kiefern Wellen von Philipp Bauer 3. Wt. bis Kornel Mandel 1. Eichen Knüppel von Peter Martin 2. bis Karl Joſ. Bayer 1. Eichen Stöch von Dewald 2. 20.— NB. Sonſtige Zahlungen können an dieſem Tage nicht angenommen werden. Jöſt. Viernheim, den 9. März 1920. Lolale Nachricht blale Nachrichten. I Gemeinderatsſitzung. Die nächſte Gemeinde ratsſitzung findet ſtatt am Dienstag, den 9. März 1920 nachmittags 7 Uhr auf dem Rathauſe mit folgender Tages— ordnung: 1. Stcherheitsdienſt in der Gemeinde Viernheim. 2. Den Betrieb der Nebenbahn Mannheim— Weinheim. 3. 90.— 20.— 25.— Joſef Zöller 1. bis Adam Einführung der Lehrmittelfreiheit für die Bolksſchulen. 4. An- trag der Aerzte auf Erhöhung der Pauſchgebühr. ſtellung des Kriegerfriedhofes. hallenzwanges. die Gemeinde. 8. Neuregelung bezw. Erhöhung des Ge— halts verſchiedener Gemeindebeamten. 9. Antrag auf Er⸗ teilung der Genehmigung zum Verkauf an Sonn- und Feſttagen. 10. Unterſtützungs-pp. Geſuche: 1. Verſchiedenes „Viernheim, den 9. März. Wir heute nochmals auf die nachmittags um 4 Uhr in Woche in dem Hauſe Lorſcherſtraße 39 ſtattfindenden Bibel— ſtunden und auf die abends um 8 Uhr in der evangeliſchen Kirche zu veranſtaltenden Evangeliſationsvortäge des Herrn Emil Bornefeld-Eßlingen aufmerkſam. lichſt eingeladen. I Sport. Trotz ſtrömenden Regens fuhren am Sonntag die 1. und 3. Mannſchaft des Sportvereins nach Lampertheim, um das vereinbarte Freundſchaftsſpiel auszu— tragen. Aber ſiatt Entgegenkommen und Dank, ſcheute ſich Lampertheim nicht, einen Schledsrichter zu ſtellen, der ſo pateliſch ſpielte, daß Viernheim es vorzog, nach dem 3. Abſeitstor, das Spiel abzubrechen. Die 3. Mannſchaft ge— wann 3:2. In Viernheim ſpielte die 2. und 4. Mann⸗ ſchaft Erſtere gewann 413 und die 4. Mannſchaft verlor 018. Gottesdieuſt⸗Ordnung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch:„7 Uhr 1. ½8 Uhr 2. S.A. für ledig 4 Agnes Becherich— Donnerstag: 7 Uhr! Weidner, geb. Haan Freitag:„7 Uhr 3. S.⸗A. für den den Heldentod fürs Vaterland T Jakob Fallermaun. %8 Uhr 3 S.A. fü nden den Heldentod fürs Vater— land Matthäus Bayer. Samstag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.A. Kuhl wein 2. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don⸗ 5. Her⸗ 6. Einführung des Leichen 8 Uhr 2 S.⸗A. für Karh. für Mich. Samstag: kommunion. zur Erfüllung dieſer Pflicht anzuhalten. Auflage nerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. f In der alten N am Donnerstag, 11. März, vormittags 10—11 Ahr den 12. März 1920 vor⸗ mittags von 9— 10 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗ n Kirche an Werktagen: Dienstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A für die Geſchwiſter Kath. und Eliſe Helfrich und Anverwandte. Mittwoch: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für* Krieger Joh. Kirch⸗ ner, Sohn von Adam Kirchner. Ehefrau Kath. geb. Winkenbach, 8 1 Kinder Franz, Joh., Eha und Schwager Auguſt Müller und Angehörige. Tochter Anna Maria. Uhr geſt. S.⸗A. für Matthäus Winkenbach, Ebefrau Sabina und Tochter Eliſabeth. Am nächſten Sonntag halten die Jünglinge ihre Oſter— Die Eltern werden dringend gebeten, ihre Söhne E Zugleich iſt gemein— ſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Kumpa und Beller. Beicht Samstag um 2 Uhr. Auch hier werden die Eltern gebeten, ihren Knaben Zeit zur hl. Beicht zu geben, da vor 14 Tagen leider nur etwas über die Hälfte zur hl. Kommunion ging. ur Frühjahrs⸗Ausſagt empfiehlt alle Sorten zuverläſſige 1 Ne—** Gemüſe⸗Sümereien Blumen-Samen, Futter⸗Möhren, gelb und rot, ferner landw. 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Aufkäuferinnen gesucht. Ein getroffen: Amonſulfath-Salpeter Natrou-Amon-Salpeter Gips⸗Amon-Salpeter ſowie Kali und Kainit nn Kalkſtickſtoff. zu haben bei Frau Joh. Schneider Wu,. . Obne Obdach. Anſer 4 Mitarbeſter ſchreibt: 0 Jede fünfzehnte deutſche Familie iſt heute ohne geeignete Wohnung. Eine Million deutſche Familien ſind ohne pafſende Unterkunft. In Berlin, erzählt der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt, Stegerwald, gibt es 80 000 obdachloſe Haushaltungen(und monatlich ſtrömen aus Ruffiſch⸗Polen, gab der Polizeidirektor Ernſt zu, 3000 Familien nach Berlin). In anderen Städten gibt es Zehn⸗ Aae Tauſende von Familien, die„kein Hüſung“ aben. i Das aſchgraue Elend der Wohnungsfrage kann nicht mit behördlichen Maßnahmen allein gebannt werden. Was nützt es zu wiſſen, daß vor dem Kriege ein jährlicher Neu⸗ bau von 200 600 Wohnungen kaum den Wohnungshunger befrledigte, wenn trotz dieſer hübſchen Ziffer die wachſende Beyölkerung immer dichter in Großſtädten und Mietskaſernen zuſammengepreßt wurde und die moraliſchen Nachteile des Eng⸗Beiſammen⸗Wohnens ſich in die Statiſtik der Verbrechen und Bergehen immer ſchärfer ausdrückte? Die Wohnungsnot vor dem Kriege war ein Tröpflein im Vergleich zum Meere des Wohnungselends von heute. Wenn eine Million Familien zuſammengepfercht wohnen und im Reiche für das ganze Jahr 1920 mit Aus⸗ nahme des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Siedlungsverbandes nur für 50 000 neue Wohnungen Baumaterialien— vielleicht!— zu verſchaffen find(nach Angaben der Regierung), dann iſt das gleichbedeutend mit dem Zuſammenbruch der deutſchen Bevölkerungspolitik. Noch mehr: Die un⸗ geheuerliche Steigerung der Preiſe für Baumaterialien und »löhne, in wenigen Wochen oft um das Zwei⸗ bis Dreifache, hat zum faſt völligen Zuſammenbruch des Wohnungsbaues auf dem Wege der Selbſthilfe, durch Genoſſenſchaften, Siedlungs⸗ und Heimſtättenweſens, geführt. Als die Wohnungsbedürftigen in dieſe Organiſationen der Selbſthilfe eintraten, waren die Baukoſten, obgleich drei⸗ bis viermal ſo groß bei Erſatzbauten gegenüber maſſtven Friedensbauten, mit Mühe nur der wirtſchaftlichen Kraft der Genoſſenſchaftler angepaßt, zumal die Reichsregierung Zuſchüſſe leiſtete. Jetzt ſind die Baukoſten derart, daß die Genoſſenſchaften einfach nicht bauen können, weil die Gelder nicht reichen. Die private Bautätigkeit iſt ſeit Kriegsausbruch längſt ein⸗ geſchlafen. ö Als wir noch ein aufſtrebendes, arbeitſames Volk waren, beſchäftigte die Bauinduſtrie über 1½ Millionen Maurer, 1¼ Millionen andere Bauarbeiter, über Million Zimmerer, eine halbe Million Ziegel⸗ und Zementbrenner. Rund ein Zwanzigſtel der Geſamtbevölkerung des deutſchen Reichs arbeitete für die Herſtellung von Wohnhäuſern, Fabriken uſw. Heute feiern dieſe Hände oder ſchaffen in anderen Berufen. ö Und man weiß nicht, wie man ſie wieder zur Abhilfe der Wohnungsnot nutzbar machen kann. Die Ziegel⸗ und Zementfabrikation iſt tot, da es an Kohle fehlt. Es gibt feinen Kalk, da Koks zum Kalkbrennen mangelt. Und wenn ſes alles im Überfluß gäbe: Die Koſten der Baumaterialien und der hohen Löhne ſtellen jeden Bau ſo hoch im Preis, daß die breiten Maſſen die Mieten, alſo die Zinſen, nicht aufzubringen vermögen. ö Die Wohnungsnot förderte das Schiebertum und die wilde Spekulation in Wohnungen und Grundſtücken. Die Behörden verſuchten den Mietsſteigerungen durch Feſtſetzung von Höchſtmieten, Kündigungsverbote uſw. Einhalt zu tun. Die Hausbeſitzer der Großſtädte— meiſt nicht„Beſitzer“, ſondern in Wirklichkeit Angeſtellte der Hypothekenbanken— wieſen darauf hin, daß die Sätze zu gering ſeien. Man kann gerechterweiſe nicht leugnen, daß der Hausbeſitzer, der an den Werten ſeines Hauſes nur mit ein paar Tauſend Mark beteiligt iſt, für den Reſt aber Hypothekenzinſen zu zahlen hat, in drückender Lage iſt. Die Reparaturkoſten uſw. ſind, wie alles, ungeheuerlich geſtiegen. Andererſeits aber hat die durch den geringen Geldwert verurſachte Flüſſigkeit des Hypothekenmarktes und das Anlages, Ver⸗ ſchiebungs⸗ und Verheimlichungsbedürfnis der neuen Reichen dazu geführt, daß die großſtädtiſchen Wohnhäuſer in unge⸗ ſunder Weiſe mit neuen Hypotheken belaſtet wurden, deren Zinſen nun durch ſteigende Mietspreiſe aufgebracht werden müſſen. Die Anlage von Geldern in Hypotheken in alten Wohnhäusern hat dieſe Summen dem Neubau vorenthalten. Daß der Privatkapitaliſt oder die ſo handelnde Hypotheken⸗ bank damit die Wohnungsnot förderte, ſie auswucherte, iſt traurige Tatſache, die vom reellen, in tauſend Nöten ſitzenden nominellen Hausbeſitzer ebenſo empfunden und beklagt wird wie 1 Mieter, der vor Not und Teuerung nicht aus noch ein weiß. i e 9 7 Wehe den Heim kloſen Roman von Robert Heymann. (Nachdruck verboten.) Fritz Rowaldt berichtete. Da ſagte Hillmann plötzlich: „Alſo die Pſychiatrie iſt dein Spezialgebiet! Du biſt Nervenarzt?“—„Ja.“—„Eigentlich— man ſteht bir's on. Du haſt etwas in dir, das man ſuggeſtive Kraſt nennen könnte. Ein Mann wie du muß ſich ſelbſtändig machen um jeden Preis... ſonſt wirſt du nie etwas und gehſt in der Maſſe unter „Das mag fein. Ich ſagte dir aber ſchon. „Ah, davon wollen wir nicht reden. Ich weiß, daß, vollke ich dir meine Mittel zur Verfügung ſtellen, du natürlich beleidigt ſein würdeſt. Denn du biſt nun einmal das Exemplar eines Menſchen, ber ſo gar nicht in dieſe moderne Zeit hineinpaßt, in dieſe Zeit, da Sonne, Mond und Sterne nur mehr Rechenexempel ſind.. Aber die Ehre wirſt du mir doch antun, mich morgen zu beſuchen? Und wirſt bei Tiſch bleiben?“—„Gern.“ Ein paar Tage ſpäter fuhr Rowaldt denn auch nach der eleganten Villa im Grunewald hinaus. Er ſand ein etwas prunkvoll überladenes Heim, eine anmutige, junge Frau, die ſich vielleicht etwas zu viel mit 1 behängte, und Hillmann ganz in der Rolle des Hausherrn. Aber er fühlte ſich doch wohl. Es war ein Heim Er aber war heſmatlos, ihm bot das Leben nichts als Pflichten. Sein Freund ſchien ſeine Gedanken zu erraten, wenigſtens ſagte er nach Tiſch: „Ich muß noch einmal auf unſer geſtriges Themg zurückkommen, lieber Doktor! Du mußt dich verheiraten!“ Vr. Rowaldt ſchüttelte den Kopf. „Das wird nie der Fall ſein...“ „O du! Man ſoll das nicht verreben... wer weiß übrigens, ich habe eine Idee! Wollen wir in das Rauch⸗ zimmer gehend“ a. 350 9 7 Da das Privatkapital der neuen Reichen ſo handelt, ha man in Berliner Behörden den grandioſen Plan einer Mietſteuer ausgeheckt, um aus deren Erträgen neue Wohn⸗ ſtätten zu errichten. Insgeſamt würde dadurch der Mieter um 45 0% ſtärker belaſtet. Aber hier zäumt man das Pferd beim Schwanze auf. Nicht der Mieter, nicht der Haus⸗ beſitzer iſt ſchuld an der Wohnungsnot. Über Maßnahmen zur Preisſenkung der Baumaterialien und Grundſtücke hinweg, über ſtärkere Kohlenförderung muß jede Ver⸗ ſchlimmerung der Not durch unerwünſchte Ausländer(meiſt Valutaſpekulanten) und Hppothekenpolitik rückſichtsloſer Aus⸗ nutzer ebenſo rückſichtslos unterbunden werden. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Erzberger auf ſeinen Wunſch vom Amte ſuspen⸗ diert. Der Reichsſinanzminiſter Erzberger hat, da die ſeine Steuerklärungen betreffenden Akten in der Preſſe bekannt⸗ gegeben worden ſind, beim Finanzamt in Charlottenburg eine Unterſuchung gegen ſich beantragt. Gleichzeitig hat er den Reichspräſidenten gebeten, ihn bis zum Abſchluß dieſer Unterſuchung von der Wahrnehmung ſeiner Dienſtgeſchäfte zu entbinden. Der Reichspräſtdent hat dem Erſuchen des Reichsfinanzminiſters entſprochen und angeordnet, die Unter⸗ ſuchung mit tunlichſter Beſchleunigung durchzuführen. Mit der Stellvertretung des Miniſters iſt der Unterſtaatsſekretär Moesle beauftragt. Main⸗ und Donaukanaliſierung. Der Finanz⸗ ausſchuß des bayeriſchen Landtages bewilligte die Forderung der Regierungsvorlage zur Weiterführung der Main⸗ kanaliſtierung von Aſchaſſenburg bis Würzburg und zum Ausbau der Donauwaſſerſtraße von Regensburg bis Paſſau und ſtimmte dem Vorſchlag des Stromverbandes über die Linienführung des Großſchiffahrtsweges Rhein Main— Donau zu. Ausgleich zwiſchen dem Reich und Bayern. Nach der München Augsburger Abendzeitung iſt die materielle Entſchädigung für die Übernahme des Verkehrsweſens auf das Reich wie folgt geregelt: Das Reich übernimmt die ge⸗ ſamten konſolidierten und ſchwebenden Staatsſchulden Bayerns und dürfte, ſo wird unter Vorbehalt mitgeteilt, an Bayern für Poſt und Eiſenbahn zuſammen noch rund 1¼ Milliarde herauszahlen. Die Beſitzer von Eiſenbahn⸗ obligationen ſind vollkommen ſichergeſtellt. Verhaftung eines Mitgliedes der Preufziſchen Landesverſammlung durch bie Polen. Der frühere Vor⸗ ſitzende des Bromberger Arbeiterrates, der jetzige Vorſttzende des Gewerkſchaftsbundes, Paul Stöſſel, bisher Mitglied der Preußiſchen Landesverſammlung, iſt auf Anweiſung des Oberkommandos in Poſen am Freitag verhaftet und nach Poſen gebracht worden. Außerordentliche Maßnahmen im weſtlichen Ju⸗ duſtriegebiet. In einer neuen Verordnung des Reichs⸗ präſtdenten für den rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk wird beſtimmt, daß in den Regierungsbezirken Düſſeldorf, Arns⸗ berg, Münſter und Minden die mit lebenslänglichem Zucht⸗ haus bedrohten Verbrechen der Brandſtiftung, der Herbei⸗ führung von Exploſionen, Überſchwemmungen und Eiſenbahn⸗ ſchäden mit dem Tode zu beſtraſen ſind. Ebenſo können Rädelsführerei und Widerſtand bei Aufruhr und Gewalt⸗ tätigkeiten mit dem Tode geſühnt werden, ſoweit die Ver⸗ gehen ſich nach Erlaß der Verordnung ereignen. Durch An⸗ ordnung des Reichswehrminiſters können außerordentliche Kriegsgerichte und Standgerichte eingeſetzt werden, die nur auf Todesſtrafe erkennen. Paßzwang für Oberſchleſien. Nach Mitteilung der franzöſiſchen Regierung bedarf es zur Einreiſe nach Ober⸗ ſchleſien während der Dauer der Verwaltung durch die interalliierte Kommiſſion eines Paſſes, der mit einem franzöſiſchen Viſum verſehen ſein muß. Das Viſum wird in Deutſchland zunächſt durch die Kanzlei des franzöſiſchen Geſchäftsträgers in Berlin und nach Errichtung der franzö⸗ ſiſchen Konſulate auch durch dieſe erteilt. Rückkehr der Radel⸗Geiſeln aus Rußflaud. Von den für den aus der deutſchen Haft entlaſſenen ruſſiſchen Agitator Radek ausgetauſchten Geiſeln ſind Hans Cleinow, Adolf Bethmann, Ottomar Heinze ſowie Leo und Max Schanz in Reval eingetroffen und werden mit der nächſten Dampfergelegenheit nach Deutſchland weiterreiſen. Leutnant Bruno Bertram wird von der Sowietregierung noch als Geiſel für den in Deutſchland befindlichen Axelrod zurück⸗ gehalten. 1 1 Sammelmappe. für bemerkenswerte Tages und Zeitereianiſſe. „ Reichsfinanzminiſter Erzberger iſt gut ſeinen Antrag einſt⸗ wellen von ſeinen Dlenſigeſchaſten entbunden 12 0 0 555 „ Die Reichsminiſter der Juſtiz und des Innern haben ein Gutachten abgegeben, nach dem das preußiſche Schulkompro⸗ miß nicht mit der Reichsverfaſſung vereinbar iſt. „Für die Regierungsbezirke Düſſeldorf, Arnsberg. Münſter und Minden werden außerordentliche Maßnahmen gegen Ver⸗ brechen und Unruhen angeordnet. Die Wiedergutmachungskammiſſion hat Poincaré ein⸗ ſtimmig zum Präſidenten gewählt. „ Großbritannien ſchafft die allgemeine Dienſtoflicht mit dem 10 März wieder ab und ſtellt wie früher ein Freiwilligenheer Auf. »Der Finniſche Landtag iſt aufgelöſt morden infolge Schwierigkeiten der Regierung mit den ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Gruppen. Italien. Italieniſche Stimmen gegen franzöſiſche Verbohrt⸗ heit. Der„Tempo“ weiſt auf den täglich zunehmenden und ſich vertiefenden engliſch⸗franzöſiſchen Zwiſt hin. Zwiſchen der imperaliſtiſchen Verbohrtheit Frankreichs und der ge⸗ mäßigteren Richtung Englands könne Italiens Wahl nicht ſchwer ſein. Während Frankreich ſich wiſſentlich iſoliere, ſuche England nach dem Ausſcheiden Amerikas die euro⸗ päiſchen Staaten zu einer gemeinſamen Politik der Arbeit und des Verſtändniſſes zu beſtimmen. Natürlich ſei ſolche Verſtändigung ohne Zuziehung Rußlands und Deutſchlands unmöglich. * Berlin. Es beſtätigt ſich, daß Geheimrat Göppert, der bekanntlich ſeit ſängerem zur Erledigung der wittſchaftlichen Fragen in Paris weilt, bereits por acht Tagen als Nach⸗ folger des Freſherrn v. Lersner mit der Führung der deutſchen Friedensbelegation betraut wurde. Paris. Der Kongreß des Sozialiſten verbandes der Seine bat mit großer Mehrheit beſchloſſen, ſich ſofort der dritten Internationale anzuſchließen. Handel und Verkehr. Auslandskäufe der Städte und deren Finan⸗ zierung. Als bedenklich wird es von der ſtändigen Valuta⸗ kommiſſion angeſehen, daß die Wirtſchaftspolitik des Reiches in zahlreichen Fällen durch eigenmächtiges Vorgehen der Städte durchkreuzt wird. Die Städte ſind bazu überge⸗ gangen, vielfach auch auf den durch das Reich bewirt⸗ ſchafteten Gebieten ſelbſtändig Käufe im Auslande vorzu⸗ nehmen. Es iſt dringend nötig, daß dies in Zukunft unter⸗ bleibt. Soweit die Städte das Recht haben, Käufe im Auslande zu tätigen, müſſen ſie ſich zur Beſchaffung der Valuta an die amtliche Deviſenbeſchaffungsſtelle wenden. Es geht nicht an, daß die Städte ihren ausländiſchen Finanzbedarf ſei es durch Verkauf ihrer Anleihen oder von Marknoten bezw. durch ſelbſtändigen Kauf von Deviſen, ſei es durch das Eingehen von Kreditgeſchäften decken und dadurch den Stand der Valuta ſchädigen. Verhandlungen in der Zigaretteufrage. Zwiſchen der ſächſiſchen Regierung, den Vertretern der Zigaretten⸗ Induſtrie und dem Reichsſinanzminiſterium haben Verhand⸗ lungen ſtattgefunden, die zwar noch nicht zu einer Einigung geführt haben, jedoch erwarten laſſen, datz eine Einigung auf mittlerer Linie erreicht wird. Wie es heißt, ſollen dann die Kündigungen in der ſächſtſchen Zigaretten⸗Induſtrie zurückgenommen werden.— Mittlerweile haben auch die Berliner Zigarettenfabriken ihren Angeſtellten und Arbeitern auf den 31. März gekündigt. Die Breslauer Fabriken beabsichtigen ebenfalls auf den gleichen Termin zu kündigen. Amerikaniſche Kohlen für Deutſchland. Die chemiſche Industrie des Untermaingebletes, die ſeit Monaten brach lag, bekommt nun amerikaniſche Kohlen. Für Gries⸗ heim ſind 100 Waggons im Anrollen. Nach der Valuta ſtellt ſich der Preis für einen Zentner auf 160 Mark. Er wird aber nicht in bar bezahlt, ſondern die Kohlenlieferung erfolgt im Austauſch gegen chemiſche Erzeugniſſe. Die Be⸗ triebe ſollen am 1. März wieder aufgenommen werden. Durch die Wiederaufnahme der Betriebe in den chemiſchen Werken erhalten etwa 16 000 bis 20 000 Arbeiter wieder ausreichende Beſchäftigung. Als ſie bei einer Zigarre einander gegenüberſaßen, fuhr Hillmann fort:„Wohl verſtanden: eine rein geſchäfte⸗ mäßige Idee, von deren Rentabilität ich ſo felſenfeſt über⸗ zeugt bin wie von der der Kohlenkuxe, die ich augenblick lich lanziere. Das Geld ſtecke ich ein und die Ehre bleibt dir. Ich meine: die Gründung eines Sanatoriums für Nervenkranke!“ Fritz Rowaldt mußte innerlich lächeln über die eigen⸗ artige Form, mit der Siegfried üllmann bemüht war, ſein Anerbieten taktvoll zu geſtallen. Aber er fühlte doch, daß er es gut mit ihm meinte. Ein eigenes Sanatorium! kreis! Er machte zwar einige ſchwache Einwendungen, aber er ſagte boch gleich halb zu. Hillmann war voll Feuer⸗ eifer. Gleich an bemſelben Tage wurden die grundlegenden Pläne beſprochen. Er bot die nötigen Kapitalien an, Dr. Rowaldt ſollte die Leitung übernehmen. Bei den Abſchlußverhandlungen ergab ſich vor dem erſtaunten Notar das ganz ungewöhn⸗ liche Schauspiel, daß Siegfried Hillmann, der zu den beſten Rechnern der Großſtadt gehörte, durchaus weder Zinſen noch Sicherheit annehmen wollte.— Indes lebte Dr. Rowaldt in ſeiner Weiſe fort. Aber den Tag, da er ſein eigenes Heim beziehen konnte, da er einem eigenen Sanatorium vorſtehen durfte, ſehnte er mit Ungeduld herbei. Mit Hillmann verband ihn eine wirkliche, aufrichtige Freundſchaft. Sonſt hörte er wenig von der Außenwelt. Eines Tages fiel ihm in der Zeitung der Name Schleibitz auf. Der ehemalige Muſterſchüler war Beamter geworden und hatte ſchon ſeit längerer Zeit durch ſeine ärgernis⸗ erregende Aufführung die Offentlick weit beſchäftigt. Nun aber hatte er gar ſeine Stellung auf egeben und war mit einer Schanſpielerin eines Propinztſ aters ausgerückt. Dr. Rowaldt legte mit trübem eck die Zeitung weg. Es waren ſogar Andeutungen von aterſchlagungen ge⸗ macht... nun würde der unerfahr e junge Beamte dem Einen eigenen Wirkungs⸗ ſicheren Ruin entgegengehen.. das war das Ende, wenn der Wein ſtatt des Moſtes in Gärung kam. f Der Winter brachte Rowaldt viel Trübes. Der ehe⸗ malige Mitſchüler Scholl, der Paſtor auf dem Lande war, ſchrieb ihm, daß ſeine Schweſter Maria in ein ſchweres Siechtum verfallen ſei. Sie hat die tragiſchen Ereigniſſe ihres Lebens doch nicht mehr ver⸗ winden können und krankt an einem Nervenleiben dahin, deſſen Art und Bedeutung den Arzten, wie ich fürchte, nicht genügend klar iſt. Du würdeſt ſie nicht wieder⸗ erkennen iſt ein das ihr mit eherner Hand ** den Weg tragiſcher Pflicht gewieſen hat, der ſie nun doch zum Schluß nicht mehr gewachſen iſt.“ Dr. Rowaldt ſchrieb dem Freunde ſofort und ließ ſiih genau die Symptome der Krankheit mitteilen. Sie waren traurig genug... Rowaldt tröſtete den Freund, aber die Meinung, die er ſich ſelbſt über das Leiden gebilder war eine hoffnunggloſe. So kam der Frühling— im Mai ſtand das neue Sanatorium ſix und fertig da. Rowaldt zog mit den Aſſiſtenzärzten und Krankenſchweſtern in das große, in zwei mächtige Flügel auslaufende Gebäude ein. Von nun an wirkte er zum Segen der Lebenden auf eigenem Boden Schnell breitete ſich der Ruf ſeines Namens aus. Er fand für beſondere Krankheiten eigene Methoden.. wirkte ſo ganz für die Menſchheit— war Arzt, Helfer im ebelſten Sinne des Wortes. Nun hielt er die Zeit für gekommen, Hans Scholl zu ſchrelben, er möchte ihm ſeine Schweſter ſchicken:„Wal geſchehen kann, dies heldenhafte Weſen dem Leben zu er⸗ halten und der Freude zurückzuführen, Hans, das ſoll geſchehen... ich will all meine Erfahrungen aufbieten und tun, was in meinen Kräften ſteht, wenn du ſie mir anvertrauen willſt.“ Hans Scholl ſchrieb begeiſtert an ſeine Schweſter, sds möchte das Anerbieten annehmen. Sie zauderte aber lange, bis ſie kam. Eines Tages erſchien ſie in dern Sanatorium, müde, vom Tode gezeichnet, am Leben krank. Gortſetzung folgt.) n e e e eee. e de ſie iſt ein Opfer des Schickſals geworden, 1 Lenins Angebot. In England halten die Auselnanderſetzungen Über einen elwaigen Friedensſchluß mit Sowjet⸗Rußland an. Durchweg treten die Blätter für Fortſetzung und baldigen Abſchluß der Kopenhagener Verhandlungen ein. So ſagt„Daily Expreß“: Wir haben jetzt die Wahl, weiterhin mit dem Kopf gegen eine Mauer zu rennen, oder dem geſunden Menſchenverſtand zu erlauben, ein Vorurteil zu beſtegen. General Gough, der ehemalige Leiter der britiſchen Miſſion in Nordweſt⸗ Rußland, bittet den Premlerminiſter in einem von mehreren bebeutenden Perſönlichkeiten mitunterzeichneten Schreiben, die Sowjetregierung anzuerkennen. Die Gefahr der bolſche⸗ wiſtiſchen Propaganda werde nicht größer ſein als die Gefahr, die aus einer Fortdauer des jetzigen Zuſtandes er⸗ wachſen würde. Wenn kein ruſſiſches Getreide verfügbar werde, ſo würden öſtlich vom Rhein Hungersnot und Chaos die Herrſchait antreten und dies dürfte der beſte Nährboden zur Verbreitung des Bolſchewismus ſein. Keine Furcht vor militäriſchen Mitteln. Lenin erklärte in einer Beſprechung mit einem Ver⸗ treter der„New Vork World“, die Bolſchewiſten ſeien bereit, Frieden unter ſo billigen Bedingungen zu ſchließen, daß ſelbſt die imperialiſtiſchſten Kapitaliſten nichts dagegen einwenden könnten. Lenin ſagte noch. daß die Sowjetregierung nicht in Gefahr ſei, durch militäriſche Machtmittel unterworfen zu werden. Die Vorſchläge der Alliierten betreffend den Handel mit Rußland ſehe er nicht als aufrichtig an. Er halte ſte vielmehr für einen politiſchen Schachzug. Was Rußland exportieren kann. Über die Vorräte an exportfähigen Rohſtoffen wird berichtet, daß ſie in den ländlichen Bezirken der Wolga, Sibiriens ufw. wohl vorhanden ſind, doch werden die Mengen nicht ſo groß ſein, daß ſie für den Weltmarkt eine große Rolle ſpielen könnten. Hanf und Flachs ſind in ſehr großen Mengen vorhanden und könnten einen Exportartikel Hilden. Auch Schafwolle iſt in Sibirien und in Turkeſtan in bedeutenden Mengen unverarbeitet vorhanden. Die Baum⸗ wollager ſind vor allem in Turkeſtan ſehr bedeutend. Land⸗ wirtſchaftliche Nebenprodukte ſind in ſehr großen Mengen da. Die Engländer verſuchen, den ruſſiſchen Handel an ſich zu reißen. . Verhandlungen wegen der deutſchen Gefangenen. Die bereits angekündigten Verhandlungen mit dem Vertreter der Sowjetregierung in Berlin über die gegen⸗ ſeitige Heimſchaffung der Kriegsgefangenen werden von der Reichszentralſtelle für Kriegs⸗ und Zivilgefangene durch den Vorſitzenden, Reichskommiſſar Stücklen, und in deſſen Ver⸗ tretung von dem ſtellvertretenden Vorſitzenden Schleſinger geführt. Ergebniſſe der Verhandlungen werden durch die Reichszentralſtelle bekanntgegeben; nicht amtliche Auslaſſungen und ſonſtige an dieſe Verhandlungen geknüpfte Kombina⸗ tionen erfahren keine Berichtigung. Erzberger gegen Helfferich. (Achtzehnter Tag.) Mit Kapitalverſchiebungen beſchäſtigt ſich heute das Gerſcht. Der Angeklagte Herr Helfferich behauptet, Erzberger habe dabei mitgeholfen und wahrſcheinlich Vorteile davon gehabt. Er beantragt, den Staatsanwalt Meſſerſchmidt als Zeugen zu laden, da dieſer verſchiedene ſolche Fälle bearbeitet habe. 5 Minister Erzberger erklärt, dieſer gegen ihn erhobene Vorwurf ſei ſo ungebeuerlich, daß er dringend bitten müſſe, die Sache noch heute vollſtändig autzuklären. Er beantragt, den Geheimrat Pfeifer vom Reichs finanzminiſterium als Zeugen zu laden. Ver Oberſtaatsanwalt teilt mit, daß auch bei der Staatsanwaltſchaft III in dieſer Angelegenheit ein Ermittlungsverfahren ſchwebe. Über angebliche Kapitalverſchiebungen Erzbergers b nach der Schweiz berichtet der Zeuge Staatsanwalt Meſſerſchmidt und ſagt: Über Erzbergers Betefligung weiß ich nichts, aber es liegt der Verdacht der Begünſtigung vor. Ende 1919 ging eine Anzeige bei uns ein gegen den Schweizer Rechtsanwalt Dr. Michael Thalberg, der der Kapitalverſchiebung nach der Schweiz für Deutſche beſchuldigt wurde. Tatſächlich konnten ſchon nach wenigen Tagen etwa 4.2 Millionen Mark Gelder, die auf Konten des Herrn Thalberg bei deutſchen Banken lagen, beſchlagnahmt werden. Der ganze Betrag, den er verſchoben hat, mag etwa 10 bis 15 Millionen Mark betragen. R nach dem Ausland 7... KKK Zu den Angeſchuldigten gehörten eine ganze Reihe Herren in hervorragenden Lebenslagen. An der Sache war auch elne Großbank beteiligt. Mehrſach wurde mir mitgeteilt, das Erzberger der beſle Freund non Thalberg ſei und daß ich mit meiner Anklage kein Glück habe, man wünſche aher keine Strafderolgung. Erzberger bezeugt dazu, daß er Dr. Thal⸗ berg ſeines Wiſſens einmal getroffen habe, ein Freund von ihm ſei er nicht. Auf Vorhaltung Helfferichs antwortet der Rebenkläger, er könne Thalberg auch zweſfmal getroffen haben. Herr v. Richthofen habe ihm den Dr. Thalberg vorgeſtellt. Erzbergers Konten in der Schweiz. Dr. Helfferich: Wie erklären ſich Ihre Konten in der Schweiz?— Ersberger: Es handelt ſich um politiſche Konten.— Dr. Helfferich: Sie und Ihre Frau haben ſich doch ſange Zeit in der Schweiz aufgehalten. Wie haben Sie Ihr Geld, das doch auch nach Hunderttauſenden zählt, nach der Schweiz bekommen?— Erzberger: Das iſt auf ganz regulärem Wege durch die Banken Dr. Helfferich: Ich möchee gern wiſſen, das geſchehen iſt. Es intereſſtert mich ganz außerordentlich.— Ich habe die Angelegenheit durch die Banken gehen laſſen.— Hr. Heiſſerſch: Es handelt ſich doch aber um außerordent⸗ ſich hohe Summen.— Erzberger: Es waren auch Gelder für kirchliche Zwecke dabei.— Dr. Helſſerich: Ich mu ſagen, daß ſch es für ſchwere Korruption halte, wenn ein Finanzminiſter, der ſich ſelbſt gegen Geldverſchiebungen ins Jusland ſehr heftig eingeſetzt hat, perſönlich Gelder dann nach der Schweiz ſchafft. Darauf gelangt . der Fall Pöplau zur Erörterung. Der Reichsfinanzminiſter gibt zu dieſer An⸗ gelegenheit, die dreizehn Jabre zurückltegt, eine ausführliche Darlegung. Zeuge Staatsminiſter a. D. v. Loebell ſucht nachzuweiſen, wieſo er zu der Meinung kommen mußte, daß ein Widerspruch in der beeidigten und der unbeeldigten Ausſage des damaligen b⸗ geordneten Erzberger liege.— Geheimrat Dr. v. Gordon: Sind Exzellenz heute auch noch der Anſicht, Herrn Erzbergrr eine poſitive, das heißt bewußt unwahre Ausſage vorliegt?— Beuge v. Loebell: Zu der Annahme einer bewußten Unwahrheit habe ich nie Veranlaſſung gehabt. Die Verhandlung wird hierauf vertagt. Gerichtshalle. Laudfriedens bruch. Vor dem Schwurgericht in Lands⸗ berg a. W. batten ſich 20 Arbeiter und Arbeiterinnen wegen Landiriedensbruch zu verantworten. Sie waren am 22. Juni vorigen Jahres widerrechtlich in das Beſitztum des Landrats v. Meyer in Arnswalde einedrungen und hatten den Landrat, deſſen Schweſter, die Gaſtin des Reichsbankpräſidenten Hapen⸗ ſtein, und mehrere andere Perſonen ſchwer mißbandelt. Das Gericht verurteilte zehn Ange lagte zu, Gefängnisſnafen von einer Woche bis zu einem Jahr ſechs Monaten und ſprach dte übrigen Angeklagten frei. Von Nah und Fern. Schneidemühl iſt deutſch! Da viele Geſchäftsgüter nach Schneidemühl nicht zur Verladung kommen, weil viel⸗ fach angenommen wird, daß die Stadt zu Polen gehöre, teilt der Schneidemühler Magiſtrat mit, daß die Stadt nach wie vor deutſch und ſogar Regierungsſitz ſei. Sechzig Kirchen⸗ und Schloßeinbrüche. Die Ber⸗ liner Kriminalpolizei verhaftete in letzter Zeit vier Verbrecher⸗ banden, die im ganzen Lande herumreiſten und Kirchen, Schlöſſer und Grüfte erbrachen. Es ſind den Räubern bisher ſchon über ſechzig Kirchen⸗ und Schloßeinbrüche nach⸗ gewieſen worden. Schulſchluß wegen angeblicher Lungenpeſt. In Dortmund mußten ſämkliche Schulen für 14 Tage geſchloſſen werden, weil— ſo heißt es in einem Bericht—„die Lungenpeſt ſtark auftritt.“(Es dürfte ſich, wie in früher ge⸗ meldeten ähnlichen Fällen, nicht um Lungenpeſt, ſondern um beſonders ſchwere Grippefälle handeln.) Eine Schieberzentrale. Die Aufklärung der großen Metalldiebſtähle, die in der letzten Zeit in Döberitz und Jüterbog begangen worden ſind, erfährt eine Fortſetzung durch die Entdeckung einer Schieberorganiſation in Lucken⸗ walde, die Meſſing, Kupfer und andere Metalle im Werte von mehreren Millionen Mark erbeutet, hat. Über 50 Be⸗ teiligte wurden allein in Luckenwalde verhaftet. Ausländiſches Warenhaus in Hamburg. Das große am Hauptbahnhof in Hamburg gelegene Geſchäftshaus, das ſogenannte Bieberhaus, wurde für den Preis von 12 Millionen Mark an ein ausländiſches Konſortium ver⸗ kauft. Die Geſellſchaft beabſichtigt, dort ein großes Waren⸗ haus ähnlich dem Pariſer Louvre zu errichten. Der ham⸗ Wehe de Roman von Robert Heymann. 601 Nachdruck verboten.) Dr. Rowaldt empfing ſie ſelbſt an ber hohen, eiſernen Pforte, die den weitläufigen Park abſchloß, führte ihre Hand an ſeine Lippen und geleitete ſie durch den Garken. „Warum ſind Sie nicht früher zu mir gekommen“ fragte er, ſte prüfend betrachtend, während ihn ein zäher Schmerz ergriff. Da wurde zum erſtenmal wieder die Vergangenheit lebendig. Da zogen gedankenſchnell die wechſelvollen Bilder vorüber, denn die da neben ihm ging, war das Opfer jener Feit, in ihrem Herzen ſaß der Tod Sie hatte den Frieden nach jener Kataſtrophe nicht mehr finden können und war langſam hingewelkt. Von ihrer Schönheit war nichts mehr übrig, als das glanzvolle Auge und das prächtige Haar. So ging ſie an ſeiner Seite im ſchwarzen Kleid; an Stelle Fritz Rowaldts trat der Arzt. Seiner Kunſt gelang es, den Fortſchritt des Leidens aufzuhalten. Sie wurde wieder kräftiger; ja, ihre Wangen blühten und es ſchien, als ſoüte ſte völlie geſunden. Dr. Rowaldt ſaß ihr gern gegenüber in dem Palmen⸗ garten, wo ſie am liebſten weilte. Da kamen ſie denn auch des öfteren auf ihr gegenſeitiges Schickſal zu ſprechen. „Warum haben Sie ſich nun ſo ganz von allem los⸗ geſagl““ frage Maria Scholl.„Ich kenne jetzt Ihre ganze Lebensgeſchichte. Und ich meine, Sie tun unrecht— gegen ſich und ſie.“ Er ſchüttelte den Kopf. „Ich darf nicht anders, Fräulein Marla. Ich darf nicht aus eigenem Willen noch einmal in den Lebenskrels Frau Hedwigs treten— da müßte mich ſchon jemand rufen... es müßte das Schickſal mir einen Wink geben, daß mein und Hedwigs Leben reif ſei für das Glück.. Maria Scholls Augen wurden groß, ihr Blick ging weit. „Ich bin ſicher, das Schickſal wird Ihnen dieſen Wink ee e * 1 4 H ſen i f. geſchehen.— auf welchem Wege daß ſeiiens des durch Bauchſchnitt burgiſche Staat erzielt aus dem Verkauf an Steuern 600 000 Mark. Sämtlichen Mietern des Bieberhauſes ſoll gekündigt werden. Bei der überaus großen Kontornot in Hamburg bedeutet der Verkauf des Bieberhauſes eine Kataſtrophe für die Hamburger Geſchäftswelt. Ein aufſehenerregendes Drama ſpielte ſich in Bremen ab. Montag wurde in Bremen in der Nähe der Liebfrauen⸗ kirche der Inhaber der Baumwollfirma Kühne u. Cleve, Herr Urban v. Cleve, von hinten durch einen Revolverſchuß getötet. Der Täter beging nach der Tat Selbſtmord. Wie die angeſtellten Ermittlungen ergeben haben, iſt der Täter ein bei der Firma früher beſchäftigt geweſener Küper namens Lampe. Lampe war von der Firma entlaſſen worden und verſuchte wieder eingeſtellt zu werden, was Herr v. Cleve aber ablehnte. Durch eine Million beſtochen. Der Hauptmann der Reſerve Schröder aus Berlin wurde in Lübeck auf Antrag der Staatsanwaltſchaft in Hannover verhaſtet. Schröder 1 00 1 a 5 3 aubzerortemug ſoll als Angeſtellter der Zweigſtelle des Reichsverwertungs⸗ Eraberger: Dann muß ich mich erſt genau darüber informieren. amtes in Hannover Beſtechungsgelder in der Höhe von über 1 Million Mark angenommen haben. Zuſammenſchluß der rheiniſchen und pfälziſchen Arbeitgeberverbände. Die Arbeitgeberverbände im be⸗ ſetzten Gebiet Rheinland und Pfalz) haben ſich im Laufe der letzten Monate zu großen zentral organiſierten Regional⸗ verbänden zuſammengeſchloſſen. Sämtliche großen Verbände wie der Landesverband pfälziſcher Arbeitgeber, die rheiniſchen Arbeitgeberverbände u. a. haben ſich an dem Zuſammenſchluß beteiligt. * Berlin. Die im Jahre 1914 erbaute Kaiſerfacht„Meteor“ (875 Tonnen) wurde von einem Glasgower Teppichhändler gekauft, der ſich am Wettſegeln beteiligen will. Berlin. In der Villa des Landtagsabgeordne en Dr. Crüger in Zehlendorf erbeuteten Einbrecher für 180 000 Mark Teppiche und Silberzeug. Steitin. Generalfeldmarſchall v. Mackenſen hat bas Gut Falkenwalde bei Stettin erworben. Er wird bereits in den nächſten Tagen nach ſeiner neuen Beſitzung überſiedeln. Wien. Die kürzlich aus dem hieſigen Kunſtbiſtoriſchen Muſeum geſtohlenen Marſchallſtäbe ſind im Heizſchacht des 2 ohne Brillanten und Goldſchmuck wiedergefunden worden. Petersburg. In Gori bei Tiflis forderte ein ſtarkes Erd⸗ beben zahlreiche Menſchenopfer und verurſachte bedeutend en Schaden. Ver miſchtes. Wiederaufnahme des Goldbergbaus. Auf drei Gewerkſchaften in Goldkranach(Oberfranken) ſoll der Gold⸗ bergbau, der ſeit mehreren Jahrhunderten ruhte. verſuchs⸗ weiſe wieder aufgenommen werden. Die letzte im Jahre 1912 vorgenommene Analyſe ergab auf die Tonne Roherz einen Höchſtgehalt von 52 Gramm Gold. Einer, der Löffel ißt. Die Redensart von dem „warmen Löffel“, den man im Leibe oder— in dieſer Zeit der ſchweren Not— meiſt nicht im Leibe hat, iſt nicht immer bloß bildlich zu verſtehen. In Görlitz gibt es, wie Dr. Hagedorn, Oberſtabsarzt am dortigen ſtädtiſchen Krankenhaus, mitteilt, tatſächlich einen Mann, der ſich nicht begnügt, mit dem Löffel zu eſſen, ſondern den Löffel gleich mit ißt. Dieſer Mann les handelt ſich offenbar um einen Geiſteskranken) hat in den Jahren 1912 bis 1918 zwölfmal metallene Gegenſtände, mit Vorliebe Löffelſtiele, die elfmal entfernt werden mußten, verſchluckt. Wenn er keine Löffel zur Verfügung hatte, ſtillte er ſeinen Hunger durch Nägel, Drahtſtücke, Sicherheitsnadeln uſw. Er gibt an, durch einen innern Zwang, der durch Verärge⸗ rung oder Niedergeſchlagenheit plötzlich ruckartig ausgelöſt wird, zu ſeiner ſonderbaren und nicht ganz billigen Manie getrieben zu werden. Studierende Indianerinnen. Auf der letzten Ver⸗ ſammlung der Geſellſchaft amerikaniſcher Indianer hielten indianiſche Studentinnen von den weſt⸗ und oſtamerikaniſchen Hochſchulen Vorträge über die wiſſenſchaftliche Entwicklung der Indianerinnen. Die anweſenden rothäutigen Ver⸗ treterinnen der juriſtiſchen, mediziniſchen und philologiſchen Lehrfächer gaben Rechenſchaft von dem Gebrauch, den die Indianerinnen im praktiſchen Beruf von ihrem Wiſſen und Können zu machen verſtehen. Der Verſammlung wohnten viele Abkömmlinge von Häuptlingen der großen Indlaner⸗ ſtämme bei, Männer, die im politiſchen und geſchäftlichen Leben Amerikas an hervorragender Stelle wirken. cn M nor“e N U. B.. 4Aν,jq⸗) I ͤ vb 8———— eee eee e e—— Er lächelte kaum merklich:„Man ſagt ja, das Schickſal hat eine unerſchütterliche Logik. „Sagen wir nicht das Schickfal, Vorſehung“, entgegnete ſie.„Es iſt ja den Ratſchluß Gottes in allen. kennen“, fuhr fie nach einer Pauſe nachdenklich fort.„Sehen Sie, Herr Doktor, manchmal haderte ich mit meinem Schickfal und dem Leben. Aber habe ich nicht doch auch meinen Platz ausgefüllt? Kurt Dennewitz ſtarb ja darüber. Aber Theo von Falk, glaube ich, wäre ver⸗ dorben, wäre ich damals nicht geweſen.“ f „Das wäre er. Ihm gereichte Ihr Schickſal zum Segen. Ohne Sie wäre er auf fremder Erde heimatlos geſtorben.“. Der Arzt ſah eine Weile zum Fenſter hinaus. Es war ſehr ſtill. Endlich fuhr er in leiſem Ton fort: „Es iſt etwas Köſtliches und Heiliges um das Leben einer Frau. Selbſt da, wo ſie nicht Liebe ſpendet, waltet ihr Segen über denen, die ſich in ihren Schutz begeben.“ „So iſt auch über Ihnen Frau Hedwigs Segen, dieb, Dr. Rowaldt. Doch ich glaube, noch viel mehr: ihre iebte Er ſtand ſchnell auf und ging. b Dr. Rowaldts Schickſal beſchäftigte ſeitdem Maria Scholl unausgeſetzt. Sie meinte, ſie hätte ſo gar nichts mehr im Leben zu tun und zu ſuchen. Da ſuchte ſie nach einer neuen, heiligen Pflicht. Die ſchien ihr darin zu liegen, die Einſamkeit dieſes Mannes zu beenden, der ſich ruhe⸗ und glücklos darin verzehrt. Da führte ſie denn endlich einen längſt gehegten Entſchluß aus und ſchrieb an Frau Hedwig Glaukner in F. a Brief. Frau Hedwig Sie ſchrieb ihr einen langen antwortete ſogleich. i N Sie lebte ſeit Jahr und Tag in Einſamkeit und Stille in F., ohne eine andere verſchwiegene Freundin als die, welche ihre Vertraute geworden war in dieſen Jahren des Grams: die Glocke der Kirche. Und der Glocke las Frau Hedwig Maria Scholls Brief in Jauchzen und unter Tränen vor. Sie verzehrte ſondern die nicht leicht, Dingen zu er⸗ ſich in Sehnſucht um Fritz Rowaldt Tag um Tag, Monat 0 1* nnn 2 e r um Monat; aber ſie hatte nichts mehr von ihm erfahren, als das, was gute Freunde ihr berichteten. Sie ſchrieb an Maria Scholl, wie ſehr ſie ihr dankte. daß ſie nun wieder Sonnenſchein in ihr dunkles Leben ge⸗ bracht, daß ſie ihn immer noch liebte, ſo, wie am erſten Tag, daß ſie ihre Jugend, ihr ganzes Leben unter ſeine Füße breiten möchte, daß er darüber hinwegſchreite... ſo ſehr liebte ſie ihn. g 1 „Aber was kann ich tun? Kann ich in das Räder⸗ werk des Schicksals eingreifen? Kann ich hingehen und ihm ſagen; hier, nimm mich. ich bin dein und will es in alle Ewigkeit bleiben? Müßte nicht er ſelhſt kommen und mir das ſagen? Oder müßte nicht das Schickſal uns, nachdem es uns ſo ſehr geprüft den rechten Ausweg zeigen?“. 5 Maria Scholl hätte gewiß darauf geantwortet. Sie ſpielte ſo gern Schickſal, aber der Tod beendete ihre Pläne. Trotz aller Kunſt, die Dr. Rowaldt aufwandte, machte ſich das ſchleichende Übel, das ſich zu dem Nervenleiden geſellt, mit jedem Tag mehr bemerkbar und zehrte ihre körper⸗ lichen Kräfte ſchnell auf. Das eine war nur eine Folge des anderen, und nach kurzem Fieber ſchloß ſie eines Tages die Augen für immer. 1 Rowaldt ſagte zu ſeinem Aſſiſtenten:„Medisiniſch aus⸗ gedrückt iſt die Todesurſache Tuberkuloſe, hervorgeruſen durch eine ſchwere, dauernde Nervenzerrüttung. Auf ihrem Grabſtein aber müßte ſtehen— und dies bedeutete kein Widerſpruch gegen den wiſſenſchaftlichen Befund— ſie ſtarb an gebrochenem Herzen.“. Pastor Scholl traf zu ſpät ein, um der geliebten Schweſter die Augen zu ſchließen. An ihrer Bahre reichten ſich die Freunde nach ſo langer Trennung bewegt die Hände. Sie blieben einige Tage beiſammen; an dem Tage, da Hans Scholl wieder abreiſen wollte, traf aus J. eine Depeſche ein, die von dem dortigen Hilfspaſtor aufgegeben war. Paſtor Hinrichſen lag im Sterben und wollte Fritz Rowaldt noch einmal die Hand drücken, ehe er für immer dieſe Welt verließ. Da reiſte Dr. Rowaldt ſofort nach J. ab. Es war Abend, als er dort eintraf. , e ee(Schluß folgt) e e, een 88 *