Il Fl Danksagung. Für die uns aus Anlass unserer Vermählung erwiesenen Aufmerksamkeiten und über- mittelten Geschenke sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Viernheim, den 18. März 1920. Kart Jakob Weidner Und Frau. i N 2 Ruf forderung. Alle diejenigen, welche Forderungen an den Nachlaß der Gg. Faltermann 3. Wwe. zu machen haben, wollen ſich bis längſtens 23. März ds. Is. bei Ver⸗ meidung der Nichtberückſichtigung bei dem unterzeichneten Vormund melden. Viernheim, den 18. März 1920. Stocker t, Lohrel. — Taglöhnerin für die Tabacbranche bei hohem Lohn gesucht. Ernst Ludwigstr. 7. 70 70 8„ f 5 Freiwillige Feuerwehr Vieruhein. Kommenden Sonntag, 21. März P nachmittags 3/ Uhr findet im„Löwen“ unſere ordentliche General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage und Entlaſtung des Vorſtandes, 2. Erſatzwahl des Führers der Ordnungsmannſchaft, 3. Verſchiedene Korpsangelegenheiten. Die aktiven und paſſiven Mitglieder ſind hierzu höf⸗ lichſt eingeladen. Die aktive Mannſchaft hat in Unkform (1. Garnit.) zu erſcheinen. Gleichzeitig werden unbeſcholtene hier anweſende Leute zum Beitritt in die Wehr erſucht. Der Vorſtand. 5 jüngere, gelernte Einzieherinnen sofort gesucht.. Karl Kunzelmann enn e HeſhiſsetöſpungEnyſehung Der verehrlichen Einwohnerſchaft mache hierdurch die ergebene Mitreilung, daß ich im Hauſe, Hofmannſtraße Nr. 9 eine Gchuhreparatur⸗Werkitätte — lit Maßgeſchäft eröffnet habe und bitte um freundliche Berückſichtigung. Hochachtend Willi Hans Dieter Hofmannſtr. Nr. 9. Fuß ball⸗Klub„Olympia 1911“ Viernheim. Heute Donnerstag Abend 8 Uhr Spielausſchußſitzung 7½9 Uhr Spielerverſammlung im Ver⸗ einslokal. Das Erſcheinen ſamtlicher Spieler iſt dringend erwünſcht. Sonntag den 21. März Wettſpiele der 1. und 2. Mannſchaft gegen F. C 1 0 1908 Mannheim-Lindenhof in Mann— heim⸗Lindenhof, Der Spielausſchuß. NB. Sämtliche Vereinstrikot müſſen bis heute Abend im Lokal abgeliefert werden. Kleiderstoffe, Volles, Dirndelstoffe, Anzugstoffe, fertige Anzlige, Hosenzeuge, Hemden-& Blusenflanelle, fertige Hemden, Schürzen, Unterhosen, Unterröcke, Strümpfe, Ahfaden, Wolle, Stickgarn, Taschentücher, empfehlen preiswert Gebrüder Rhea Hauptsftasse 82 Weinheim Hauptstrasse 82 Achten Sie genau auf unsere Firma. „„ 8 90 5 Lali. deelgs- I. Adstb-Heldsse nsch. Die bei uns beſtellte Saatgerſte wird am Samstag für Buchſtabe A—9H von 8— 12 Uhr vorm., für Buchſtabe IZ von 1—5 Uhr nachm. gegen Kaſſe ansgegeben. Der Vorſtand. NB. Es wird gebeten die angegebene Zeit genau zu beachten und etwas Kleingeld mitbringen zu wollen. Haus wäsche, Stärkewäche, Gardinen ſchnell, ſauber und preiswert. Keine Annahme für auswärts. Waſch⸗ u. Plättauſtalt Franz Kühlwein Viernheim, Blanhutſtraße 11. Zigarrenmacher (innen) gegen hohen Lohn geſucht. Zigarren⸗Fabrik M. Giadecker, Worms . b 7 40 18 2 Sport⸗Verein„1909“ Viernheim. Sonntag, den 21. März 1920 2 Wettſpiele der 1. 2. und 3. Mannſchaft gegen Kreß, Ehrlich u. Hofmannmannſchaft V. f. R. Mannheim auf unſerem Platze Spielanfang der 1. Mannſch. 3 Uhr, 2. Mannſch. ½3 Uhr, der 3. Mann⸗ ſchaft 10 Uhr. 1. Jug. gegen Vä f. R. Mannheim in Mannheim. Svilelanfang 11 Uhr. Freitag Abend 8 Uhr Spielerverſammlung im Gaſthaus zum „Löwen“ anſchließend Spielausſchußſitzung. Das Erſcheinen aller Spieler iſt notwendig. Samstagabend Abendunter— haltung im Lokal. Der Spielausſchuß. . Turn⸗Genoſſenſchaft Vieruheim. Kommenden Freitag, den 20. März 1920 abends 8 Uhr findet im Gaſthaus z. goldenen Karpfen eine Mutgliedel-Versammlung Tagesrdnung wird im Lokal bekannt 5 gegeben. Der Vorſtand. NB. Diejenigen Mitglieder, die geſonnen ſind, bei den diesjährigen Serienſpielen[Fauſtball]! teilnehmen zu wollen, werden ebenfalls erſucht zu erſcheinen. Unſere regelmäßige Turnſtunden finden jeweils Dienstags und Freitags von 8—10 Uhr ſtatt. Die Turnwarte. ſtatt. U. S. P. Viernheim. Samstag, den 20. März abends 8 Uhr im Lokal„zum roten Kreuz“ U. S. P. Wänler-Versammlung Parteigenossen, U. S. P. Wähler, Parteifreunde erſcheint reſtlos in dieſer Verſammlung. Es ſpricht: Genoſſe Götze. Der Vorstand. WN Ein getroffen: Amonſulfath-Salpeter Natrou⸗Amon⸗Salpeter Gips⸗Amon⸗Salpeter ſowie Kali und Kainit 1 Kalkſtickſtoff zu haben bei Frau Joh. Schneider Mu. Frauen u. Mädchen sammeln ihre nausgekämmten Haare und erhalten dafür den höchsten Preis bei der Haathandlung Jacobi, Mannneim. 3, 3. Aufkäuferinnen gesucht. Altes Golde Silber Holzbrandſtifte, alte und zerbrochene Zahngebiſſe kauft Mantel 0 5, 2, Mannheim. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 20. März 1. Nißan Sabbat⸗Anfang 605 „ Morgen 8³⁰ Wochenabſchnitt:„ Nachm. 3³⁰ Wajikro„ Ausgang 7²⁰ Wochentag⸗Abend 6³⁰ 10 Morgen 6³⁰ Uhr Empfehle prima Fahkradmäntel ung Sohläuche ſowie ſämtliche Erſatzteile für Fahrräder. Kaufe ferner alte guterhaltene Fahrräder ohne Gummi ſowie Erſatzteile wie Sättel und Lenkſtangen. Mik. Effler 3., fahfrad-Handlung. Nee eee „ Erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Geſchäfts Anzeiger Autsllatt der ————* Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim 7 K 2 Vereins ⸗ Anzeiger * Ur 1 K 3 kitung e Bürgermeiſterei Vieruheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarij Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigen preiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit ⸗ Zeile e Pfg., auswärtige, Pfg. Reklamen im Textteil! Pfg. auswärts 5% Teserungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei dre Nada Beitreibung wird der 17 55 Rabatt ung desgleichen bei ichtbezahlung innerhalb brei Monaten. Fernſprecher Nr. 217 Amt Vieruheim. M 34 — Samstag, den 20. Mürz 1920 ..———. 1 — Poſtſchrfynie Nr 7 Nan 10. Jahrg. Amtlicher Tell. Betr.: Fettverſorgung. Wir haben den Spezereihändlern Margarine zugewie⸗ ſen. Anf den Kopf der Bezugsberechtigten entfallen für dieſe und für die nächſte Woche jedesmal 250 Gramm zum Preiſe von 4,15 Mark. Betr.: Die Ausführung des Urkundenſtempelgeſetzes. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Radfahrkarten deren Gültigkelt am 31. März 1920 ab— läuft, ſofort hier Zimmer 23 zur Erneuerung vorzu— legen ſind. Der Stempelbetrag für 1 Jahr(1. April 1914 bis 31. März 1915) beträgt 5 Mark. Am Mittwoch, den 24. März 1920 vormitlags 9 Uhr läßt der Verſchöncrungsverein im Verſteigerungsſaal des Rat— hauſes 1. 4 Grasloſe, 2. 1 Ackerlos in der Ernſt Ludwigſtr.(Anlage) auf die Dauer von 2 Jahren öffentlich verpachten. Betr. Reinigung der Schornſteine. Dan Reinigen der Schornreine beginnt in unſerer Gemeinde am Mittwoch, den 24. ds. Mts. Betr.: Abſtimmung in Oberſchleſien, Oſt— und Weſtpreußen. Alle diejenigen Perſonen, welche in Oberſchleſien, Weſt— oder Oſtpreußen geboren ſind und das 20. Lebensjahr voll— endet haben, werden gebeten ſich am Montag Vormittag auf unſerem Zimmer 13 zu melden. Betr.: Ausgabe der Brotmarken. Montag, den 22. ds. Mis. werden im Wacht⸗ lokale des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 22. März bis 4. April 1920 in der bisherigen Reihen⸗ foige ausgegeben. Schulkinder können die Brotmarken erſt nachmittags vou 2—4 Uhr erhalten Wegen dem allzugroßen Andrang muß die Ausgabe an Kinder vormittags unterbleiben. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe auf dem Lebensmittelbüro zu melden. Betr: Erwerbsloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 22. bis einſchließlich 27. März 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Quittungskarte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wlr machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter der Chem. Fabrik Wohlgelegen uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. A bis K einſchließlich 22. März vormittags 11—12 Uhr L. bis 2 einſchließlich am Dienstag, 23. März, vor nittags 9— 10 Ahr A bis 2 einſchließlich am Mittwoch, 24. März, vormittags 9—10 Ahr A bis K einſchließlich am Donnerstag, 25. März, vormittags 10—11 Ahr Am Freitag, den 26. März 1920 vor⸗ mittags von 9-10 Uhr haben ſich zwecks Anwei⸗ ſung der Zahlung nur diejenigen Unterſtützungs⸗ empfänger bei uns zu melden, die ihre Erwerbs⸗ loſenunterſtützung von der Gemeindekaſſe erhalten. L bis Z einſchließlich am Samstag, 27. März, vormittags 10—11 Ahr Betr.: Waldkulturarbeiten; hier weibliche Hilfskräfte. Für Waldkulturarbeiten, Legen von Samen, werden geeignete Mädchen gegen entſprechende Bezahlung geſucht., Arbeitswilllge können ſich am Sonntag, den 21. März 1920 nachm. zwiſchen 12/3 Uhr beim Ge⸗ meindeförſter Winkenbach, Friedrichsſtraße 20, melden, woſelbſt auch weitere Auskunſt eingeholt werden kann. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Vergnügungs⸗Eeſellſchaft 1917 Viernheim. Morgen Sonntag vormittags/ 10 Ubr findet im Lokal zum„weißen Roß“ eine Mitglieder- Versammlung ſtatt. Wegen Vertellung der Rollen eines größeren Theater- ſtückes werden die Mitglieder gebeten, pünktlich und voll⸗ am Montag, zählig zu erſcheinen. Der Vergnügungsausſchuß. r Mohiliar⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 24. ds. Mts. nachmittags 1 Ahr werden die zum Nachlaß der Georg Faltermann 3. Witwe von hier, gehörigen ö Möbel, Haus⸗ und Küchengeräte, Betten und dergl. mehr in deren Wohnung, Friedrichſtraße Nr. 22, öffentlich meiſt— bietend gegen Barzahlung verſteigert, Viernheim, den 19. März 1920. Heſſ. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Grundſtücks⸗Verpachtung. Am Mittwoch, den 24. ds Mts. vormittags 9 Uhr läßt Johann Adam Adler 1. Witwe Bar⸗ bara geb. Wunderle von Viernheim folgende Grund— ö ſtücke als: Flur XV. Nr. 29, Acker hinter der Sandgabe qm Flur XVII. Nr. 27, Acker, die 24 Morgen hinter der Heck qm 33 Flur XVIII. Nr. 80, Acker, Käfertaler⸗Doſen qm! Flur XX. Nr. 29, Acker, am Egelſeerweg, 1. Gewann N qm Flur XXIII. Nr. 9, Acker im Vaudenfeld, Grenzgewann am 3077 auf die Dauer von 5 Jahren, auf dem Nathauſe dahier öffentlich vervachten. Viernheim, den 18. März 1920. Heſſ. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Grundſtücks⸗Verſteigerung. Am Mitwoch, den 31. März ds. Is. vor⸗ 2394 mittags 9 Ahr werden die zum Nachlaſſe der Adam Adler 4. Witwe Katharina geb. Eppel, von Viernheim, gehöri— gen in der Gemarkung Viernheim gelegenen Grundſtücke als: Flur l. Nr. 284, Hofreite, Lorſcherſtraße Flur J. Nr, 285, Grabgarten, daſelbſt Flur XVII. Nr. 113, Acker, hinter der Heck, 2. Mittelgewann Flur XXX. Nr. 334, Acker, die Nachtweide. 8. Gewann Flur NI. Nr. 522/10, Acker, Wormsheck, 1. Gewann auf dem Rathauſe dahier öffentlich freiwillig verſteigert. Viernheim, den 18. März 1920. Heſſiſches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Hofreite⸗Verſteigerung. am 419 qm Am Mittwoch, den 31. März ds. Is. vor⸗ mittags 9 Uhr läßt Georg Johann Jäger 1. von Viern— helm nachgenannte in der Gemarkung Viernheim gelegene Grnndſtücke als: Flur J. Nr. 3943/10, Grabgarten. Hollergaſſe pm 100 Flur J. Nr. 3946/0, Hofreite, daſelbſt pm 256 auf dem Rathauſe dahier öffentlich ſreiwillig verſteigeen. Viernheim, den 19. März 1920. Heſſiſches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Lolale Nachrichten. Erleichterung des Arbeiterverkehrs. Der Verſchönerunge- und Verkehrs-Verein iſt bei der Eiſenbahn direktion dahin vorſtellig geworden, daß die beiden Arbeiter- züge, die von Mannheim Waldhof aus um 3,55, bezw. 4,05 in Lampertheim eintreffen, einen direkten Anſchluß er— halten. Auch iſt um Abſtellung des Mißſtandes gebeten worden, der in der vollſtändigen Ueberfüllung der beiden Morgenzüge nach Lampertheim beſteht. Verſchönerungs⸗ und Verkehrs⸗Verein. Wir verweiſen auf den Aufruf im Inſeratenteil, den wir beſonderer Beachtung empfehlen. J Sport. Morgen Sonntag treffen ſich auf dem Sportplatz hinterm Gaswerk die 3 erſten Mannſchaften des Sportverein mit der Kreß⸗, Ehrlich- und Hofmannmannſchaft V. f. R. Mannheim. Beſonders wird die Kreßmannſchaft V. f. R. durch frühere Ligaſpieler verſtärkt antreten und es iſt daher ein ſchöner Kampf zu erwarten. Sp elanfänge 1. Jugend ſpielt um 11 137 qm 1013 qm 1881 am 2244 Aut Frankfurt a. M. 5 Komikerkonzert. Die bekannte Geſellſchaft Seppel Stein gibt morgen Sonntag Abend im Gaſthaus zum Deutſchen Michel ein Komiker-Konzert, wozu Jung u. Alt zu gemütlicher Unterhaltung höflichſt eingeladen iſt. Die freiw. Feuerwehr hält morgen Sonntag ihre Generalverſammlung bei Kamerad Kumpf im Gaſthaus zum Löwen ab. ö S8 Gemeinderatsſitzung nächſten Montag Nach⸗ mittag 7 Uhr. Tagesordnung: 1. Neuorganiſation der Poltzei; 2. Einführung der Lehrmittelfreiheit; 3. Kriegs⸗ gefangenenheim kehr; 1. Erweiterung der Sportplätze im Gemeindewald; 5. Anderweite Zweckbeſtimmung bezügl. des alten Friedhofes; 6. Geſuch der Gaswerksarbeiter um Lohn⸗ erhöhung; 7. Einführung der Luſtbarkeitsſteuer. E Whaählerverſammlung. Vonſeiten der U.S. P. iſt für heute Samſtag Abend ins rote Kreuz eine Wähler— verſammlung einberufen. Es wird um zahlreiches Erſcheinen dringend erſucht. Genoſſe Götze hat das Referat übernommen. Aufnahme in die Volksschule Die Aufnahme der schulpflichtigen Kinder 9 in die hieſige Volksſchule findet am Sams 57 13 N Samstag, den 27. März l. J. durch die Herren Rektoren Mayr und Gillig in folgender Reihenfolge ſtatt: N N 9 Uhr Kuaben, 10 Uhr Mädchen. Welche Kinder der SShillese- und welche der Goethe- schule zugeteilt ſind, wird den Eltern durch die beiden Schuldiener mitgeteilt. Schulpflichtig sind diejenigen Kinder, welche bis zu genanntem Tage das 6. Le- bensjahr vollendet haben. Auf Wuuſch der Eltern dürfen auch ſolche geiſtig und leiblich gut entwickelte Kinder in die Schule aufgenommen werden, welche bis zum 30. September d. J. das 6. Lebensjahr vollenden N Bei der Aufnahme ſind die Imfscheine und bei auswärts geborenen Schulpflichtigen auch die Geburts- scheine vorzulegen Viernheim, den 20. März 1920. Der Schulvorstand: Wolf, Dekan. Troimilliag Tano f Freiwillige Feuerwehr Viernheim. Kommenden Sonntag, 21. März nachmittags 3½ Uhr findet im„Löwen“ 5 Uuſere ordentliche General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage und Entlaſtung des Vorſtandes, 2. Erſatzwahl des Führers der Ordnungsmannſchaft, 3, Verſchiedene Korps angelegenheiten. Die jipven und paſſiven Mitali i j Uf. N Die aktiven und paſſiven Mitglieder ſind hierzu höf⸗ lichſt eingeladen. Die aktive Mannſchaft hat in Uniform (1. Garnit.) zu erſcheinen. Gl eitig werden unbeſcholtene hier anweſende Leute zum Beitritt in die Wehr erſucht. 1. 31 7 a 5 N 2 1 Spar- und Leihkasse Viernheim Unſere diesjährige ordentliche e. G. m.. H. 7 benerd-Versamm! e MSaimmung findet am Sonntag, den 28. März 1920 nach- mittags 4 Uhr im Gaſthaus„zum Fürſten Alexander“ ſtatt. Tagesordnung: N 1. Bekanntgabe des Rechenſchaftsberichts für das Geſchäftsjahr 1919, 2. Entlaſtung des Vorſtandes, 3. Feſiſetzung der Dividende pro 1919, „Feſtſetzung des Zinsfußes pro 1920 a) für Einlagen, b) für gegebene Darlehen, 5. Wahl ausſcheidender Mitglieder der Auffichtsrates 6. Verſchiedenes. i Ich lade die Mitglieder hierzu freundlichſt ein. 1 Die Jahresrechnung und Bilanz für das Geſchäfts⸗ jahr 1919 liegen gem. 8 46 Abſ. 2 des Gen. Geſ. von heute ab auf unſerem Büro zur Einſicht offen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates: ſind 11 Uhr, ½2 und 3 Uhr. Uhr in Mannheim. Auf zum Sportplatz! Dr. Rudershauſen, Sanitätsrat. Ein Unſer G ⸗ Mitarbeiter ſchreibt: Nun iſt es ſo weit dem ſie uns bis an rutſchen laſſen, nachdem faſt punkt immer näher heranrückt, da die Frage entſtehen muß, werden, ihren Ent⸗ as anderes als ein bedauerndes kommen nun die Alliierten und Hilfe bringen wollen. Hilfe damit wir nicht vorzeitig. Verſailles, mit Tode abgehen: arbeiten, ob wir überhaupt no ſchäbigungsforderungen etw Achſelzucken entgegenzuſetzen, erklären, daß ſte uns ſtändlich nur, Jläubiger von nur ja nicht etwa unſerer. über Hauſe nachgekommen keine Vertragsverpflichtungen Pflaſter aut die Munde. 5 — wenn nicht alles täuſcht. Nach⸗ den Rand des Verderbens haben ab⸗ ch imſtande ſein aufhören zu der ſind; damit für Blinde ſichtbar der Zeit⸗ ſelbſtver⸗ zum Schaden unſerer damit wir ehe wir Entente gegen⸗ wir bei neuen Dummheiten machen, neue Wellen von Unruhe und Empörung über die Welt ge⸗ jagt werden. ſicht geſtellt, gegen anſtändige, deſſen erſtes Drittel, etwa 10 bis von Lebensmitteln und Rohſtoffen ſo dürfen, während die übrigen 20 bis 30 zahlung unſerer Kriegsſchulden dienen ſollen. Alſo etwas Mäuſe einigermaßen am Leben danach weſentlich unverdaulichere Speck, mit dem die deutſchen erhalten werden ſollen: Speiſe— zum Beſten wenigſtens auf dieſe ihrer uns auferlegten ſieht das Ei aus, das ihnen ſo etwas wie Herrn Millerand wird von der Engländer Ein großer Milliardenkredit wird uns in Aus⸗ ſehr anſtändige Verzinſung, 12 Milliarden, zum Ankauf l verwendet werden Milliarden zur Be⸗ und Franzoſen, die Weiſe endlich einmal zu einem Teil Kontributionen gelangen wollen. So der Oberſte Rat nach vielem Gackern gelegt hat. Es verſteht ſich von ſelbſt, lichen Ententehühnern heftig umlärmt wird. Allen voran die Franzoſen, die ſich ſo ſtellen, als würde eine moraliſche Niederlage zugemutet. daß es von ſämt⸗ London aus das Recht zugeſtanden, die letzte Feile anzulegen an das Werk, mit dem die Welt im den nächſten Tagen natürlich alle Künſte ſeiner Feder aufbieten, nicht etwa irgendwo der der Deutſchfreundlichkeit ſich auch ſchon kampfbere auf, und die Kammer, Überwachungsausſchüſſen führung des Friedens wird ihre Stirn gewiß auch das alles können nichts anderes als no beglückt werden Eindruck der die ſich ja in ſoll, und er wird damit nur ja Menſchen⸗ oder gar entſteht. Die Pariſer Preſſe bläht it zu einem heftigen Wortfeldzug der Einſetzung von zur Sicherung ſtrikteſter Durch⸗ vertrages gar nicht genug tun kann, in ſtenge Falten ziehen. Aber twendige Übergangs⸗ ſchmerzen ſein. In das Unvermeidliche werden ſich ſchließ⸗ lich auch die lediglich darum handeln, Würde tun wollen. geboten wird, ſegelt unter Franzoſen fügen müſſen, und es kann ſich ob ſie es mit mehr oder mit weniger Dieſe Entſcheidung können ſie ganz nach eigenem Gutdünken treffen. Denn was Deutſchland jetzt von ſeiten der Entente der Marke „Wiederaufbau Europas“, und es wird den Franzoſen mit unwiderleglichen Gründen begreiflich gemacht, daß ſie ſelbſt die nächſten daran ſind zugrunde zu gehen, ob Freund oder Feind, ſich zu Wirtſchaftskräften an zu allererſt einiges Ve Dann hat ſie ſich in wenn nicht al die Arbeit gehen. le Völker, gleichviel ſammentun und mit vereinten In Amerika hat ſich rſtändnis für die Binſenwahrheit gezeigt. Eng land durchgeſetzt, um zuletzt endlich auch in die haßverblendeten Köpfe der Franzoſen Eingang zu finden. Wir mußten wiede dieſen Augenblick warten, Zwiſchenzeit faſt ſchlechtert. Wir bis zu v r lange, ſchwere Monate auf und unſere Lage hat ſich in der ölliger Hoffnungsloſigkeit ver⸗ können auch den Verdacht nicht loswerden, daß unſere Feinde uns mit voller Abſicht ſo lange hinge⸗ zogen haben, aus unſerer Matthäi am letzten erlegen zu können, die um einmal ſo viel Riemen wie nur möglich Haut ſchneiden und um uns, wenn wir ſind, ſchließlich jede Bedingung auf⸗ ſie für gut finden. es gemacht, als wir um Waffenſtillſtand nau ſo, als die Friedensverhandlung Jetzt ſcheint ihnen der Ausverk genug fortgeſchritten lich erſcheinen zu laſſen. Sie genug um zuzugeben, eigenen Intereſſen Währungs⸗ und Finanzver nung kommen ebenſo Rußland— Wirtſchaftsarbeit geboten würde. wir alſo diesmal ho Geſchäft, um das es werden dabei ordentlich zu ſein. daß ſie dabei von geleitet werden, ffentlich verſchont Genau ſo haben ſte gebeten hatten, ge⸗ en eingeleitet waren. auf in Deutſchland gerade um ihr Eingreifen rät⸗ ſind wenigſtens offen der Sorge um ihre daß ihre eigenen hältniſſe niemals wieder in Ord⸗ könnten, wenn nicht auch Deutſchland— und die Möglichkeit zu einer nutzbringenden Mit Heuchelreden werden bleiben. Es iſt ein ſich handelt, nichts anderes, und wir bezahlen müſſen. Aber der Zwang der Verhältniſſe treibt die Herrſchaften doch endlich zu etwas Die Sturmnacht. — Novelle von Anna Baadsgaarb. (Nachdruck verboten.) Gleich darauf ſchritt ſie in der blauen Dämmerung 73 des Sommerabends haus zu. Es war Widerhall ihrer eigenen Schritte auf War das nur die gewohnte — oder war die ganze Stab durch die fremde Stadt dem Kranken⸗ ſo ſtill und menſchenleer, daß ſie den dem Pflaſter hörte. Stille des Sonntagabends t ſo gelähmt vor Schrecken über des Entſetzliche, was heute morgen geſchehen war, daß des Lebens munteres gelähmt war? Das ſchwere als draußen in der Geruch von Eine Krankenpflegerin nannte wieder den Namen ihrem Manne geführ ficht des gab war die Stille Treppen, Getriebe dadurch für eine Weile Tor des Frankenhauſes fiel hinter ihr ins Schloß. Hier auf den breiten getünchten Korridoren in den weiß⸗ noch bedrückender Stadt. Ein ſchwerer betäubender Ather und Karbol hemmte ihr den A kam ihr t zu werden. zeigte ihr ſelbſt den Weg. Sie durchſchritten Hier Die Schwe weißer Betten. Verwundeten. äußerſten Ecke des ſprach einige Worte, hörte. tem. entgegen. Karin Bengt Nordling und bat, zu Das ernſte, müde Ge⸗ jungen Mädchens veränderte nicht den Ausdruck, weder Furcht noch Hoffnung Raum. In ruhigem, geſchäftsmäßigem Ton bat ſie Karin, ihr zu folgen und einen großen Saal mit zwei Reihen lagen die bei dem Eiſenbahnunglück ſter blieb vor einem Bett in der Saales unter einem Fenſter ſtehen und die Karin in ihrer Erregung nicht Aber ſie erkannte das bleiche G und ſank zitternd in die Knie, waltſam hervorbrechender Tränen ſie nur wie durch einen Ingenieur Nord ſchloſſenen Augen gelegen. fuhr er zuſammen; Üder, die ſich langſam öffneten. Blick, der aus einer Nebel ſehen ließ. ling hatte unbew ein Zittern ging unendlichen Ferne eſicht auf den Kiſſen während ein Strom ge⸗ die geliebten Züge eglich und mit ge⸗ Bei dem Laut ihres Schluchzens über ſeine Augen⸗ Er ſah ſie an mit einem zu kommen ſchien. nüchterner Auffaſſung der europälſchen Geſamtlage, und ſte ſcheinen ſich entſchließen zu wollen, die Zuchtrute mit dem Rechenſtift zu vertauſchen, ehe es zu ſpät iſt. Auf dieſer Grundlage werden wir ſchließlich wieder Mut ſchöpf en können zu neuem Leben, neuer Arbeit. * Englands Furcht vor Amerika. Wie der Kredit für Deutſchland zuſtande kam. Von einer wohlunterrichteten neutralen Stelle in Berlin werben über das Zuſtandekommen des wirtſchaftlichen Mani⸗ feſtes der Entente höchſt intereſſante Mitteilungen gemacht. Danach waren die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Amerika über einen Kredit zur Lieferung von Rohſtoffen im Betrage von 400 Millionen Dollars zu einem befriedigenden Ende geführt worden. Als England hiervon Wind bekam, ſetzte es alle Hebel in Bewegung, um das zu verhüten und dieſe deutſch⸗ amerikaniſche Annäherung zu hintertreiben. England fürchtete den drohenden amerikaniſchen Einfluß auf dem Kontinent, beſonders Deutſchland, und veranlaßte daher die Entente, ihrerſeits Deutſchland die erforderlichen Kredite zu gewähren. England will eben unter allen Umſtänden den amerikaniſchen Einfluß in Europa ausgeſchaltet wiſſen. Große Sorge bereitet ihm ohnehin ſchon die ſtarke finanzielle Beteiligung amerikaniſcher Handelskreiſe an zahlreichen deutſchen und öſterreichiſchen Induſtrieunternehmungen. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Kein Saarſtaat. In der Preſſe wird zuweilen das Saargebiet mit dem Ausdruck ⸗„Saarſtaat“ bezeichnet. Dieſer Ausdruck beruht auf der irrtümlichen Anſchauung, daß das Saargebiet ein ſelbſtändiges, von Deutſchland abgetrenntes Staatsweſen ſei. Deutſchland hat nach Art. 49 des Friedens⸗ vertrages zwar zeitweilig auf die Regierung dieſes Gebietes verzichtet, nicht aber auf ſeine Souveränität, über die erſt nach 15 Jahren auf Grund einer Volksabſtimmung entſchieden werden ſoll. Die Regierung des Gebiets iſt dem Völker⸗ bunde zu treuen Händen übertragen: dieſer übt alſo nicht eigene, ſondern deutſche Hoheitsrechte aus. Die Steuerunterſuchung gegen Erzberger. Wie verlautet, ſind die amtlichen Unterſuchungen über Erzbergers Steuererklärungen nunmehr abgeſchloſſen. Die Veröffent⸗ lichung dürfte wohl erſt erfolgen. nachdem das Urteil im Erzberger⸗Helfferich⸗Prozeß gefällt worden iſt. Abſtimmungsergebuis in der erſten amtliche Wahlergebnis über die Abſtimmung in der erſten ſchleswig⸗holſteinſſchen Zone liegt jetzt vor. Von 110 000 Stimmberechtigten haben 91% 9% ihre Stimme abgegeben, darunter 74.2% für Dänemark. Die Anzahl der deutſchen Stimmen wird auf 25 319 angegeben. 882 Stimmen wurden für ungültig erklärt. Der Rheiniſche Bauernverein forderte in ſeiner Generalverſammlung eine energiſche Bauernpolitik unter Aus⸗ ſchaltung der Parteipolitik. Das wirtſchaftliche Ziel des Wiederaufbaues müſſe ſein die Hebung des Bauernſtandes, das politiſche„zurück zur Monarchie“ ohne gewaltſamen Umſturz. Für die chriſtlichen Bauernſchaften trat Unter⸗ ſtaatsſekretär Buſch ein, der die einmütige Mitarbeit dieſer Kreiſe verſprach. Frhr. v. Loe forderte die chriſtliche Demo⸗ kratie für einen chriſtlichen Volksſtaat mit Anerkennung der chriſtlichen Kirche. Sozialiſterung, Achtſtundentag und Steuer⸗ reform fanden eine ſcharfe Ablehnung. Die Ausführungen gipfelten in einer Entſchließung. in der u. a. Einſpruch er⸗ hoben wurde gegen die Einführung der Zwangswirtſchaft. An Stelle des behördlichen Zwanges müßte ein engeres Sage eben zwiſchen Erzeugern und Verbrauchern treten. Aufhebung des Lehrerinnenzölibats in Preuſjen. Im Hinblick auf eine Meinungsäußerung des Reichsſchul⸗ ausſchuſſes und einen Beſchluß der Preußiſchen Landesver⸗ ſammlung hat der Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volks⸗ bildung beſtimmt, daß die Lehrerinnen, in deren Berufungs⸗ urkunde die Aufhebung ihrer Anſtellung für den Fall der Verheiratung vorbehalten iſt, nach ihrer Verheiratung auf ihren Wunſch einſtweilen auftragsweiſe und widerruflich im öffentlichen Schuldienſt weiter beſchäftigt werden. Ferner ordnet der Miniſter unter Aufhebung der entgegenſtehenden Erlaſſe an, daß fortan in die Berufsurkunden der gedachte Vorbehalt nicht mehr aufzunehmen iſt. Zone. Das Berlin. Der Natlonalverſammlung iſt der Entwurf über die Grundſchulen und die Aufhebung der Porſchulen zu⸗ gegangen. Der entſcheidende Abſatz beſagt:„Die Volksſchule N weit fort, aus dem unbekannten Lande, wohin die Ge⸗ danken eines Sterbenden gehen. „Kafſa,“ flüſterte er ſchwach. Das war der Name, den er ihr in der erſten Zeit ihrer Liebe gegeben hatte. Sie hatte ihn ſeit vielen Jahren nicht mehr gehört. Eine unausſprechliche Rührung ergriff ſie. Der ſtarke Mann, der ihr lange ſo ſremd und ſo fern erſchienen, war nun in ſeiner Schäche und Hilfloſigkeit zu ihr zurück⸗ gekehrt. Er war wieder ihr Geliebter, er war in ge⸗ wiſſem Sinne ihr Kind, das ſie pflegen und warten konnte. In dem Augenblick, da der Tod ſeinen Schatten zwiſchen ſie geworfen, hatten ſie beide erkannt, wie geringfügig und bedeutungslos alles war, was ſie früher voneinander getrennt hatte. All die kleinlichen, niedrigen Gefühle waren gewichen, wie welke Blätter, die unter einem gewaltigen Sturm fallen und während ihres Falls das Licht durchſcheinen laſſen. Und das Licht, das war ihre Liebe, die ſtets gelebt hatte, wenn ſie es auch nicht wußten. Karins Küſſe und Tränen fielen auf Bengts bleiche Hand, die auf der Decke lag. „Sie müſſen aber ruhig ſein, gnädige Frau,“ ſagte die Schweſter, Karins Schulter leicht berührend.„Der Ingenieur iſt noch ſehr ſchwach. „Ach ja, Verzeihung!“ Karin ſuchte ſich zu beherrſchen, erſchrocken über ihren ſelbſiſüchtigen Gefühlsausbruch. Aber als ſie den Kopf hob und Bengts Blick begegnete, begriff ſie, daß es ihm vielleicht doch wohlgetan hatte, ſie weinen zu ſehen. Seine Lippen bewegten ſich, doch ſeine Stimme war ſo matt, daß ſie ſich über ihn herabbeugen mußte, um ſeilie Worte zu verſtehen. „Ich will nun verſuchen, wieder geſund zu werden, Kajſa— um deinet⸗ und Ann⸗Britas willen.“ Sie nickte ihm mild zu und lächelte unter Tränen. Dann ſaß ſie ſtill an ſeinem Bett, bis er in Schlummer fiel, ſeine Hand in der ihren. Es war eine wunderliche Zeit, die nun folgte. Stille, friedliche Tage, erfüllt von einem Glück, das ſich hoch über alle äußeren Bedingungen erhob. Langſam nur ſchritt Bengls Beſſerung vorwärts. Sein rechter Arm war oben gammelmappe far bemerkenswerte Tates. und ee — e Der Reichsrat wendet ſich gegen die übergroße Ver⸗ mehrung der Staatsbeamten. „ Generalfeldmarſchall Hindenburg wird, wie verlautet, eine ihm 19 dem Volke entgegengebrachte Kandidatur für den Poſten des Reichspräſidenten annehmen. 5 „Der preußiſche Kultusminiſter Haeniſch läßt in Abrede ſtellen, daß er zurückzutreten beabsichtige wegen der ange lichen Unmöglichkeit, die Lehrerbeſoldung durchzubringen. „Zum deutſchen Geſandten in Meriko iſt Graf Adolf Montigelas ernannt worden. „Ser Kaſſationshof in Paris hat das Urteil gegen die Mitglieder der Familie Röchling aufgehoben und das Ver⸗ fahren an das Kriegsgericht zurückverwieſen. e Nach Meldungen der italieniſchen Preſſe ſoll ſich der A an Deutſchland auf 30 bis 40 Milliarden be⸗ aufen. „Die Entente beabſichtigt unter Führung Frankreichs eine militäriſche Expedition gegen die Türkei. „Schweden bat den Eintritt in den Völkerbund endgültig beſchloſſen. „Der König von Norwegen bat den Beitritt Norwegens 2—— iſt in den vier unterſten Jahrgängen als die für alle gemein⸗ ſame Grundſchule, auf der ſich auch das mittlere und höhere Schulweſen aufbaut, einzurichten. Dresden. Die Regierung verhandelt mit den Bergleuten des Zwickauer und des Plauenſchen Reviers wegen der Ein⸗ führung der Achtſtundenſchicht. Paris. Nach einer Londoner Depeſche melden die Times“, der rumäniſche Miniſterpräſident Walda habe den Friedensvorſchlag der Sowjetregierung angenommen. Paris. Die Eutente verlangt die Auslieferung des Reſtes der deutſchen Handelsflotte bis Mitte April. Es handelt ſich dabei um 21 Schiffe von je über 1700 Tonnen. London. Laut„Daly Telegraph“ hat die Regierung angeſichts der ernſten Jage beſchloſſen, Konſtantinopel durch britiſche Land⸗ und Seeſtreitkräfte beſetzen zu laſſen und die franzöſiſche und italienische Regierung aufgefordert, daran teilzunehmen. Streitkräfte ſeien hinreichend vorhanden. Vom L ebensmittelmarkt. Zuruck zur Eierkarte. Im Freiſtaat Sachſen⸗ Meiningen beſchloſſen die Regierung und der Ernährungs⸗ beirat von Verbrauchern und Erzeugern die Wiedereinführung der Eier⸗Zwangsbewirtſchaftung mit ſofortiger Wirkung. Freie Milch für Berliner Kinder. Auf Grund von Ermittlungen der britiſchen und amerikaniſchen Abteilung der Heilsarmee über den Ernährungszuſtand der Kinder in Berlin ſind 3½ Millionen Mark angewieſen worden, von denen zunächſt dreizehn Wochen lang wöchentlich 10 000 arme Berliner Kinder je eine Büchſe Milch erhalten. Weniger ausländiſches Fleiſch. Von zuſtändiger Stelle wird geſchrieben: Die Einfuhr von Auslandsfleiſch⸗ waren wird durch die andauernde Verſchlechterung der Valuta in ſteigendem Maße erſchwert. Die geringen Mengen an Schweinefleiſchprodukten, die in der nächſten Zeit beſchafft werden können, ſollen zunächſt den Bergarbeitern zugewendet werden, die ſich zur Leiſtung von Überſchichten verpflichtet haben. Für die übrige Bevölkerung kann die Zuteilung von Speck in den nächſten Monaten nicht mehr zugeſichert werden, dagegen bleibt die angeordnete Verſorgung der Kranken in den Lungenheilſtätten aufrechterhalten. Die Lieferung von ausländiſchem Gefrierfleiſch, Cornedbeef und Fleiſchkonſerven wird in der bisherigen Weiſe fortgeſetzt. Fleiſchüberflufßß in Eugland und Auſtralien. In einer Unterhauskommiſſton teilte Lord Devenport mit, daß der Hafen von London gegenwärtig mit Lebensmitteln über⸗ füllt ſei. Bereits liegen 150 000 Tonnen Fleiſch in den ver⸗ ſchiedenen Lagerhäuſern aufbewahrt, die für den engliſchen Konſum auf drei Monate ausreichen würden. Außerdent befinden ſich aber noch faſt 200 000 Tonnen in verſchiedenen Dampfern, entweder in Häfen oder unterwegs, während in Auſtralien noch nahezu Europa warten. Die Kommiſſton verlangt ſofortige Maß⸗ nahmen, weil behauptet wird, daß durch dieſe Anhäufung große Zinſenverluſte entſtehen, die den Preis für das Publi⸗ kum nachteilig beeinfluſſen. an der Schulter gebrochen, und außerdem hatte er einige innere Quetſchungen davongetragen, die den Arzt bedenk⸗ lich machten. Aber obwohl in Karins Herzen Hoffnung und Furcht miteinander wechſelten, war es ihr doch, als könnte ſie nun alles ertragen, ſelbſt das Allerſchwerſte. Bengt und ſie hatten ſich wiedergefunden; er gehörte ihr ſo ganz, daß ſelbſt der Tod ihn ihr nicht mehr rauben konnte. Sie wußte, daß der Friede, der nun in ihrem Gemüt herrſchte, nie mehr den Mächten des Zweifels und der Bitterkeit weichen würde. Karin durfte nicht im Krankenhaus wohnen. Mit Hilfe des Arztes hatte ſie in der Nahe ein Zimmer ge⸗ funden, und jeden Morgen kehrte ſie zurück zu ihrem Platz an Bengts Bett. Von Natur kühl und verſchloſſen, lernte ſie in dieſer Zeit, in der ihr Her wiedererwachte und ſich weitete in Liebe und ſchmerzuntermiſchtem Glück, auch für andere mehr zu fühlen, teilzunehmen an all den Schickſalen, die ſich vor ihren Augen abſpielten. Hier lagen ja faſt alle bei dem Eiſenbahnunglück Verwundeten. Sie ſah Leben und Tod, Hoffnung und Verzweiflung wechſeln, und alles was ſie ſah, ließ Spuren in ihrem Gemüt zurück, bereicherte ihr Mitgefühl und ihr Mit⸗ perſtehen. Sie wußte ſelbſt, daß fie ſich verändert hatte. Und ſie dachte an ihr früheres enges, beſchränktes Seelen⸗ leben wie an eine überſtandene Krankheit. Nach der Sturmnacht, der fürchterlichſten ihres Lebens, war der große Tag gekommen, mit Kummer und tödlicher Angſt im Gefolge, aber auch mit ſeeliſcher Geſundung. Eines Morgens fand ſie Bengt aufrecht im Bett ſitzend, über eine Karte lächelnd, die die Schweſter ihm gebracht hatte. Sie war von Ann⸗Brita. Auf der Vorder⸗ ſeite prangte ein ſtarkfarbiges Bukett von Roſen und Ver⸗ gißmeinnicht, ſicherlich des kleinen Mädchens eigene Wahl. Auf der Rückſeite hatte ſie an Vater und Mutter einen Gruß geſchrieben, mit großen, ungelenken Buchſtaben, die regellos hin und her gingen. Stina hatte ihr offenbar die Hand geführt. Schluß folgt.) 10 000 Tonnen auf Verſchickung nach Das Betriebsſteuergeſetz. Erſter Stichtag am 1. April 1928. Der Entwurf des Beſitzſteuergeſetzes iſt der National⸗ verſammlung zugegangen. Danach gilt als Reinvermögen, ſoweit nichts anderes vorgeſchrieben iſt, das geſamte beweg⸗ liche und unbewegliche Rohvermögen nach Abzug der Schulden. Das Rohvermögen umfaßt: Grundſtücke ein⸗ ſchließlich des Zubehörs(Grundvermögen): das dem Betriebe der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, des Bergbaues oder eines Gewerbes dienende Vermögen(Betriebsvermögen): das ge⸗ ſamte ſonſtige Vermögen(Kapitalvermögen). Von dem Vermögen ſind abzuziehen: die dringlichen und perſönlichen Schulden; der Wert der dem Steuerpflichtigen obliegenden oder auf einem Hausgut, Familienfideilkommiß, Lehen, Stammgut oder einem ſonſtigen gebundenen Vermögen ruhenden Leiſtungen: die zur Beſtreitung der laufenden Aus⸗ gaben nicht geſchäftlicher oder beruflicher Art für drei Monate erforderlichen Beträge an Geld. Bank- oder ſonſtigen Guthaben, ſoweit ſie den laufenden Jahreseinkünften ent⸗ ſtammen. Nicht abzugsfähig ſind: e) Schulden, die zur Beſtreitung der laufenden Haushaltungskoſten eingegangen ſind Gaushaltungsſchulden); b) Schulden und Laſten, die in wirtſchaftlicher Beziehung zu nicht ſteuerbaren Ver⸗ mögensteilen ſtehen. Die Feſtſtellung des Vermögenszuwachſes erfolgt erſt⸗ mals zum 1. April 1928 für den in der Zeit vom 1. Januar 1920 bis zum 31. Dezember 1922 entſtandenen Vermögens- zuwachs, ſpäterhin in Zeitabſtänden von drei zu drei Jahren für den in den vorangegangenen drei Kalenderjahren ent⸗ ſtandenen Zuwachs. Die Steuer ſtellt ſich unter Berück⸗ ſichtigung des ſteuerfreien Zuwachſes von 5000 Mark bei 6 000 Mk. auf 10 Mk. bei 80 000 Mk. auf 2000 Mk. 8 000 4 0 5„ 90 000„ 2400„ 10 000 50 100 000 2800 15 000 100 150 C00 5250 20 000 200 200 000 8200 80 000 400 300 000 15 150 40 000 650 400 000 28 100 50 000 950 500 000 82 050 60 C00 1550„1 000 000 82 000 70 000„ 1600 In der Begründung wird u. a. auf folgendes hinge⸗ wieſen: Die Regierung habe die urſprünglich geplante Auf⸗ wandſteuer fallengelaſſen mit Rückſicht auf die beſonders in den letzten Wochen ſtark fortgeſchrittene Geldentwertung, deren Rückwirkungen auf das wirtſchaſtliche Leben und auf die Lebensführung jedes einzelnen in der nächſten Zeit noch nicht abzuſehen iſt. und die es daher unmöglich macht, einen einigermaßen zuverläſſtigen Faktor dafür zu finden, was als ordentlicher Verbrauch anzuſehen und was zum außerordent⸗ lichen Verbrauche zu rechnen iſt. 1 1 2 228 2* 2 2 2 22 222 2228 Für heut und morgen. Streichholzwucher. In faſt allen Städten Deutſch⸗ lands fehlen zurzeit die Streichhölzer vollkommen. Eine unmittelbare Folge dieſes Zuſtandes iſt ein geradezu unge— heuerlicher Wucher mit den geringen noch vorhandenen Be⸗ tänden. Am hellen Tage werden in Berlin für eine Schachtel Preiſe bis zu einer Mark, im nächtlichen Straßenhandel bis zu fünf Mark gefordert und bezahlt. Die Kleinhändler be⸗ haupten, die Streichhölzer würden vom Großhandel zurück⸗ gehalten, bis höhere Preiſe feſtgeſetzt wären. Schuhe als Luxusgegenſtände. Schuhe, auch Stiefel und Pantoffeln, unterliegen unter Umſtänden der Nuxusſteuer. Nach einer Anweiſung an die Steuerämter gilt dies ſogar für Schuhe aus Leder, wenn ihr Oberteil aus Seide, Brokat oder Sammet hergeſtellt iſt. Sie dürfen aber ein Oberteil aus anderen Geſpinſtwaren, insbeſondere aus Baumwolle oder Wolle, haben, ohne die erhöhte Umſatzſteuer zu bezahlen. Belanglos iſt auch, mit welchen Stoffen der Schuh gefüttert iſt. Lediglich ſoweit Pelzwerk dabei verwendet iſt, tritt je nach der Art des Pelzwerkes die Luxusſteuer ein. Bei Schuhen mit Oberteilen aus Sämiſchleder und bei Schuhen. deren Oberteil ganz oder teilweiſe aus ganzen Lackbeſätzen hergeſtellt iſt, tritt die Luxusſteuer ein, während Schuhe, die lediglich Lackſpitzen oder Lackſtreifen an den Seiten aufweiſen oder deren ganzes Oberteil aus anderem Leder, auch in Verbindung mit elaſtiſchen Einſätzen beſteht, nicht luxusſteuer⸗ Achte ſind. Gummi⸗ und Filzſchuhe ſind nicht luxusſteuer⸗ pflichtig. Volks wirtſchaft. Der Umlauf papierner Zahlungsmittel. Die ge⸗ ſamten vom Reich ausgegebenen und im Umlauf befindlichen Die Sturmnacht. Novelle von Anna Baadsgaard. 80 Machdruck verboten. „Ann⸗Brita fragt, ob wir bald nach Hauſe kommen“, ſagte Bengt, indem er Karin die Karte reichte.„Es wird wohl noch eine lange Weile dauern, aber der Arzt hat mir heute gute Ausſichten gemacht. Zum erſten Male war er vollkommen zufrieden mit mir. Karin, mir iſt zu Mut, als hätte ich ein großes Geſchenk empfangen— und dieſes Geſchenk iſt das Leben!“ „Liebſter Bengt!“ Karin ſtrahlte vor Glück, ihre 5 eines jungen Mädchens. „Freuſt du dich, Kajſa?“—„Wie kannſt du ſo Wangen erröteten leiſe wie die frag en!“ Er nahm ihre Hand und flocht langſam ſeine Finger in die ihren.„Wir ſind ja nicht immer glücklich geweſen“, ſagte er ernſt.„Ich will es dir geſtehen, daß es bei meiner Abreiſe meine Abſicht war, nicht mehr zu dir zurückzukommen. Im letzten Augenblick bereute ich meinen Entſchluß— und da bat ich dich, mir zu ſchreiben. Du erinnerſt dich wohl, was du mir geantwortet haſt. Deine Antwort machte enich wieder hart. Wir waren im Begriff, uns unſer Leben gründlich zu zerſtören, Karin. Aber da wurden wir daran gehemmt.“ „Ja, da wurden wir gehemmt“, wiederholte ſie er⸗ bleichend und ſchloß mit einem plötzlichen Schaudern die Augen.— Er führte ihre Hand an ſeine Lippen und fuhr dann fort: 1 „Gegen uns iſt das Unglück barmherzig geweſen. Es hat uns gelehrt, daß wir doch zuſammengehöten. Und wenn wir nun in unſer Heim und zu, Ann⸗Brita zurück⸗ kommen, dann wollen wir all das Düſtere vergeſſen, das 9 7 uns liegt und wollen ganz von vorne beginnen. eit Hoffnungen und guten Vorſätzen, wie an unſerem Hochzeitstage— aber mit reicheter Erfahrung.“ „Das wollen wir, Bengt— mein lieber engt. Ich babe auch etwas gelernt. Ich will weniger olgern als häber und mehr geben.“ Und idem ſie ſch über n 8 8 nn Banknoten, Darlehnkaſſenſcheine und Reichskaſſenſcheine be⸗ trugen: Auguſt 1914 rund 2 Milliarden, November 1918 rund 27 Milliarden, 21. Februar 1920 52 Milliarden. Die neuen Getreidepreiſe. Der Ausſchuß der Nationalverſammlung für Volkswirtſchaft beſchäftigte ſich in ſeinen letzten Sitzungen mit der neuen Preisordnung für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe aus der Ernte 1920. Der Preis für die Tonne Weizen(Mindeſtpreis) ſoll nach der Regierungsvorlage auf 1100 Mark pro Tonne gebracht werden, Roggen auf 1000 Mark und Kartoffeln auf 500 Mark pro Tonne. Dazu lagen von demokratiſcher Seite Anträge vor auf Erhöhung des Preiſes auf 1200 bezw. 1100 Mark, von den Deutſchnationalen ſolche auf Erhöhung des Weizenpreiſes auf 2000 Mark pro Tonne und des Roggen⸗ preiſes auf 1600 Mark pro Tonne. Vom Zentrum lag der Antrag vor, zunächſt die Sätze der Regierungsvorlage zu belaſſen, die endgültige Preisfeſtſetzung bei Beginn der Ernte vorzunehmen und dabei die bis dahin entſtehenden Pro⸗ duktionskoſten zu berückſichtigen. Der Antrag des Zentrums wurde ſchließlich angenommen. Beſſere Wagengeſtellung im Ruhrrrevier. Seit dem 1. März hat ſich die Wagengeſtellung im Ruhrrevier ganz erheblich gebeſſert. Während in der letzten Woche des Februar werktäglich 16 700 Wagen geſtellt wurden bei einer Fehlmenge von 6530 Wagen, iſt dle Geſtellziffer vom 1. bis 4. März von 17 200 auf 22 600 Wagen geſtiegen, während die Fehlziffer gleichzeitig von 6100 auf 950 gefallen iſt. Von Nah und Fern. Tätlichkeiten zwiſchen einem preußiſchen Prinzen und franzöſiſchen Ofſizieren. Im großen Speiſeſaal des Hotels Adlon in Berlin kam es zwiſchen dem Prinzen Joachim Albrecht von Preußen, einem Sohne des ver⸗ ſtorbenen Prinzen Albrecht von Preußen, und Mitgliedern der im Hotel wohnenden franzöſiſchen Militärmiſſion zu einem ſchweren Zuſammenſtoß. Aus Anlaß des Vortrages des Liedes„Deutſchland, Deutſchland über alles“ hatten der Prinz und andere deutſche Herren die anweſenden Franzoſen aufgefordert, ſich von ihren Plätzen zu erheben. Da die Franzoſen dieſer Aufforderung nicht Folge leiſteten, entſpann ſich eine große Prügelei, bei der mit Flaſchen, Tellern, Gläſern uſw. geworfen wurde. Die in Berlin anweſenden Entente⸗ miſſionen traten zu einer geheimen Beſprechung über den zorfall zuſammen und dürften darüber an ihre Regterungen berichtet haben. Der Prinz und ein Rittmeiſter v. Platen, der gleichfalls an der Prügelei beteiligt war, wurden auf Verfügung des Reichswehrmimiſters vorläufig in Schutzhaft genommen. Eine neue Rettungsmedallle. Seit der Revolution iſt die Rettungsmedaille nicht mehr verliehen worden; ſie wird jetzt wieder ausgegeben und zwar für Rettungstaten, die bis zum 31. Dezember v. Is. gemeldet worden ſind, in der alten Prägung, für ſpätere Fälle in einer neuen Aus⸗ führung. Das Miniſterium des Innern hat einen Künſtler⸗ ausſchuß mit dem Entwurf einer neuen Rettungsmedaille beauftragt. Ein Kraftwagen im Werte von 100090 Mark geſtohlen. Eine engliſche Miſſion in Berlin, die in humani⸗ tärem Sinne tätig iſt, ließ einen Kraftwagen auf einen Augenblick ohne Aufſicht auf der Straße ſtehen. Dieſe Ge⸗ legenheit benutzten Diebe, den Wagen zu ſtehlen. Es handelt ſich um eine Limouſine, die 100 000 Mark wert iſt. Fauſtrechtzuſtände. Die beſtehende Unſtcherheit auf den Landſtraßen und die in letzter Zeit wiederholt vor⸗ gekommenen Überfälle auf Poſten haben die Oberpoſt⸗ direktion in Berlin gezwungen, bis auf weiteres mit den in der Dunkelheit verkehrenden Poſten, die ganz oder teil⸗ weiſe durch unbebaute Straßen fahren müſſen, Wert⸗ ſendungen nicht mehr zu befördern. Die Goldſchieberei. Auf der Station Lauenburg in Pommern wurden im Schlafwagen des D-⸗Zuges Danzig— Berlin vier Goldſchieber mit 2 Zentner 28 Pfund Gold und Silber verhaftet. Wieder ein Mauſolenmeinbruch. In der Auf⸗ erſtehungskapelle des Mauſoleums zu Deſſau wurde ein Ein⸗ bruch verübt. Die Täter erbrachen vier von fünf dort ſtehenden Särgen der anhaltiſchen Herzöge. Es ſcheint ihnen aber nur geringe Beute in die Hände gefallen zu ſein. 200 000 Mark Invalidenrente. Eine angenehme Überraſchung iſt einem ehemaligen Landwirt in Kulm zuteil geworden. Er war in ſeiner Jugend nach Amerika gegangen und dort als Kriegsfreiwilliger ins amerikaniſche Heer ein⸗ getreten. Infolge einer ſchweren Verwundung mußte er als Kriegsinvallde entlaſſen werden, und die amerikaniſche Re⸗ gierung zahlte ihm eine Jährliche Invalidenrente von 1300 Mark. Die Rente wurde ihm auch weitergezahlt, als er nach Deutſchland zurückgekehrt war. Während des Welt⸗ krieges ruhte die Penſton. Dieſer Tage nun wurde ihm von dem deutſchen Konſulat mitgeteilt, daß die amerikaniſche Reglerung für ihn den Betrag von über 200 000 Mark an⸗ gewieſen habe, und zwar als rückſtändige Rente. Dieſe hohe Summe erklärt ſich natürlich aus dem niedrigen Stand der deutſchen Mark. Eine Ohrfeige im Gerichtsſaal. In einer Privat⸗ beleidigungsklage in Frankfurt a. M. paßte dem Angeklagten die Ausſage eines Zeugen nicht. Er bezeichnete daraufhin den Zeugen als nicht geiſtig normal und wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Das brachte den Zeugen derart in Wut, daß er zunächſt dem Mann eine kräftige Ohrfeige verſetzte und bann mit einem Tiſch auf ihn los wollte. Aus dem Publikum ſprangen Leute herbei, um den ſich wie wild Ge⸗ bärdenden zu beruhigen, und auch der Richter bemühte ſich, Ruhe zu ſtiften. Der Zeuge wandte ſich nun gegen den Richter und gegen das Publikum. Es gelang mit großer Mühe, den Rabiaten zu bewältigen, dem wegen grober Un⸗ gebühr vor Gericht 48 Stunden Haft zudiktlert wurden Einer Falſchmünzergeſellſchaft iſt die Görlitzer Kriminalpolizei auf die Spur gekommen. Nachforſchungen nach dem Urſprung der in der letzten Zeit beſonders zahl- reich in den Verkehr gebrachten, geſchickt nachgemachten falſchen 50⸗Mark⸗Scheine ergaben, daß ſie in Berlin in größerem Maßſtabe hergeſtellt wurden, und daß bei ihrer Fabrikation der Ingenieur v. Ziegeſar und mehrere Unbe⸗ kannte beteiligt waren. Ziegeſar konnte in einem Vorort von Görlitz in einem Reſtaurant verhaftet werden, während die Mitſchuldigen verſchwunden ſind. Beſchlagnahmt wurde in Görlitz ein als Handgepäck aufgegebenes Paket mit 75 750 Mark in falſchen 50⸗Mark⸗Scheinen. Vermilſchtes. Der„Schliemann der Mark“. In Woltersdorf bei Berlin ſtarb dieſer Tage im Alter von 75 Jahren der Altertumsforſcher Hermann Buſſe, den man ein bißchen ſroniſch, aber nicht mit Unrecht den„Schliemann der Mark Brandenburg“ genannt hat, weil er, wie der Altertums⸗ forſcher Auguſt Schliemann, der das alte Troja entdeckt hat, aus einem beſcheidenen kaufmänniſchen Hauſe ſich zu wiſſen⸗ ſchaftlicher Forſchungstätigkeit emporarbeitete. Buſſe, der urſprünglich Seifenfabrikant in Berlin war, hat auf dem Gebiete der Vorgeſchichte der Mark Bedeutendes geleiſtet. So fand er das große Gräberfeld am Scharmützelſee; im Jahre 1908 ſtieß er auf ein Steinkiſtengrab mit 17 Gefäßen aus der Bronzezeit, und einige Jahre ſpäter nicht weit davon. auf 200 Gräber mit reichen Funden an Gefäßen, Bronze⸗ gegenſtänden uſw. Er ſchuf ſich nicht nur ein eigenes kleines Muſeum, ſondern überwies auch dem Märkiſchen Muſeum und dem Muſeum für Völkerkunde in Berlin einen Teil der von ihm ausgegrabenen Schätze. Aus engliſchen Militärirrenhänſern. In den eng⸗ liſchen Militärirrenhäuſern ſind, wie Londoner Blätter be⸗ richten, ganz unglaubliche Dinge vorgekommen. Einzelne der bedauernswerten Geiſteskranken wurden in der nieder⸗ trächtigſten Weiſe mißhandelt und gequält. Mit geradezu ſadiſtiſcher Grauſamkeit verfuhren die Pfleger und jene Per⸗ ſonen, die mit der Beaufſichtigung der Irren betraut waren, mit den Kranken, und nach und nach erfährt die engliſche Offentlichkeit Einzelheiten, die geradezu himmelſchreiend ſind. Die Patienten wurden in der ſchrecklichſten Weiſe geſchlagen und oft in Dunkelzimmern feſtgebunden. Wenn ſie vor Schmerzen laut aufheulten, lachte man ſte aus. In einem Bette durften ſie nicht ſchlafen, ſte lagen vielmehr auf der bloßen Erde und froren jämmerlich. Eine beſondere Strafe für ganz geringfügige Vergehen gegen die Hausordnung war, daß man den Patienten das Eſſen entzog und ſie oft zwei, drei Tage hungern ließ, bis ſie ſich„gebeſſert hatten“. Das abſcheulichſte war jedoch, daß die entmenſchten Wärter den Patienten einfach verboten, die Toiletten aufzuſuchen. und ſie zwangen, in den Krankenzimmern zu bleiben. Waren die Patienten dann infolge dieſer Niedertracht unſauber, ſo wurden ſie beſtraft, das heißt, blutig geſchlagen. Es hat überhaupt den Anſchein, als wären ganz ausgeſucht gemeine Kreaturen als Wärter und Pfleger in dieſen engliſchen Militärirrenhäuſern angeſtellt geweſen, als hätte man mit Abſicht die größten Lumpen für dieſe ſchwierigen und die ſtärkſte Menſchenliebe erfordernden Stellen gewählt. onbdkt N. AU, t G. 6. K., SA. beugte und ihn küßte, flüsterte ſie:„Wir brauchen ab und zu einen Sturm, der uns aufrüttelk. Aber Gott ſei Dank, nun iſt der Himmel wieder klar. Und nun wollen wir einander helfen, den Sonnenſchein an unſer Heim zu feſſeln.“ — Ende.— Reichbelohnte Wohltaten. gweitauſend Mark für ein freundliches Lächeln iſt gewiß viel. Ein junges Mädchen zu Chelmsſord in Eng⸗ land aber erhlelt die Summe für ein Lächeln. Sie hatte an einem Sonntagmorgen einer älteren Dame beim Ver⸗ laſſen der Kirche mit freundlichem Lächeln den Vortritt eingeräumt, und dieſer Vorgang hatte ſich in der Folge noch mehrmals wiederholt. Das junge Mädchen hätte es ſich nie träumen laſſen, daß ihr dieſe freudig ausgeübte Höflichkeit eine ſo nette Summe verdienen würde, denn ſie wurde durch das Teſtament der Dame ſo reich be⸗ chenkt. l Die Frau eines armen Werftarbeiters hatte vor mehreren Jahren, als ſie noch in South Shields(Eng⸗ land) wohnte, einen armen geſtrandeten Jüngling nach Kräften unterſtützt und ihm Kleidung und Speiſe ge⸗ ſpendet. Dann hatte ſie ihn vollſtändig vergeſſen. Um ſo erſtaunter war ſie, als ſie vor kurzem die Nachricht er⸗ hielt, daß dieſer Jüngling ſich inzwiſch en ein großes Ver⸗ mögen erworben und ihr eine halbe Million Mark hinter⸗ laſſen hatte. Ahnlich erging es einem Dienſtmä dchen in Petersburg im amerikaniſchen Staate Indiana. Sie ſpeiſte vor elwa 6 Jahren einen hungrigen Landſtreicher; und vor wenigen Monaten wurde ihr die uͤberraſchende Nachricht, daß di eſer inzwiſchen durch Fleiß und Klugheit Eigentümer eines großen Gutes geworden ſei, und ſeine Wohltäterin zur Univerſalerbin ein geſetzt habe. Eine ganze Liſte derer, die ihm vor einem Viertel⸗ jahrhundert Gutes erwiesen, ſcheint ſich ein Mann angelegt zu haben, der vor einſger Beit reich und angeſehen arb, Er ſetzte ſür ſie insgeſamt die Summe von 200000 Mank in ſeinem Tebament aus,. Und da bekam eine freundliche Frau, die ihn damals mit einem Teller Suppe geſpeiſt batte, 4000 Mark— gewiß eine hübſche Belohnung! Schon ein bißchen ſchwerer hatte ſich ein Jüngling in Mailand eine Belohnung verdient. Er ſah eines Tages eine Katze, die in den Fluß gefallen war. mit den Wellen kämpfen, und ihr Eigentümer ſtand ganz verzweifelt am Ufer, ohne ihr helfen zu können; denn er konnte nicht ſchwimmen. Ohne Zögern warf der junge Mann ſeinen Rock ab, und ſprang dem halbertrunkenen Tiere ich, und es gelang ihm auch, die Katze zu retten. Der Eigentümer dankte ihm mit einigen Worten und ging dann ſeines Weges. Aber offenbar hatte er ſich genau erkundigt, wer der Retter ſei; denn einige Jahre ſpäter hinterließ er dem jungen Manne die Summe von 80 000 Mark. Tiere als Wetter propheten. Wer ſeine Haustiere richtig zu beobachten verſteht, kann aus ihrem Gebaren leicht einen nahenden Witte⸗ rungswechſel, beſonders einen ſolchen zum Schlechteren, erkennen. Die Hauskatze iſt beim Nahen eines Gewitters beſonders unruhig und lebhaft, was wahrſcheinlich ſeine Urſache darin hat, daß ihr Fell ſtark elektriſch iſt. Streicht man bei Gewitterluft über dasſelbe, ſo ſprüht es Funken. Wenn die Katze ſich fleißig das Geſicht wäſcht, gibt es Regen. Der Eſel ſchreit dauernd beim Nahen eines Sturmes, und wenn ſich frühmorgens die Kühe hinlegen, anſtatt zu freſſen, oder fich aneinanderdrängen und den Schwanz nach der Windſeite drehen, ſo iſt beſtimmt Regen zu er⸗ warten. Zieht ein Gewitter auf, ſo ergeht es den Kühen, wie im gleichen Falle den Katzen: ſie werden ausnehmend unruhig. Sie laufen von einem Ende der Weide zum anderen und ſtoßen nach eingebildeten, nicht vorhandenen Hinderniſſen.. Wenn die Schafe den Kopf dem Winde entgegen⸗ wenden, aibt es ſchönes Wetter. Weiden ſie jedoch in entgegengeſetzter Richſung, ſo iſt dies, nach Ausſage er⸗ ſahrener Schäfer, ein ſicheres Anzeichen für Regen. Auch zeigen ſie ſich vor dem Sturme unge börlied lebbalk⸗