rer e e—— Reich Sbund der Kriegsbeſchädigten, eee und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch Abend 8 Uhr Mitglieder Versammlung im Gaſthaus zum„Freiſchütz“. Erſchelnen iſt dringend notwendig. Der Vorſtand. Lohnender Verdienst auch f. Arbeitslose! Bin beauftragt jedes Quantum Quecken pro Zentner 15 Mark. anzukaufen und zahle Johann Alter Viernheim Wieſenſtraße 6 Landy. bezügs- l. Absake-Selossenschaf. Saatmais eingetroffen! Der Vorſtand. Machruf. Toter Bruder ruh nun aus! Keines Schmerzes wahrer Schrecken Kann aus dieſem Schlaf dich wecken Ruhe aus, du biſt zu Haus! Der unerbittliche Tod hat in unſerem all— verehrten, geliebten Ehrenmitgliede Herrn Joh. Leonh. Kirchner leider allzufrüh ein Opfer gefordert. Sein Verluſt bedeutet für den Männer— Turn-Verein eine ſchmerzliche Lücke. Eine rück— ſchauende Betrachtung muß geſtehen, daß er als Mitbegründer und Ehrenmitglied, ausgezeichnet durch unermüdliche Tätigkeit und große Herzens— güte, innerhalb unſeres Vereins ein großes Ver— dienſt hat und daß er ſich auch dadurch die Wertſchätzung aller in ſeltenem Maße erworben. Wir werden ihm allezeit ein ehrendes Andenken bewahren. Viernheim, den 13. April 1920. Männer⸗Turn⸗Verein. Friſche Fiſche eingetroffen! Val. Adler, Metzgerei. 3 tůũ cht. S dor und 2 Wickelmacher für dauernde Beſchäftigung bei gutem Lohn ſof ort geſucht. Valentin Hoock 7. Gaſthaus zur Waldluſt. CC Besen- u. Bürstenwaren in beſter Qualität u. in jeder Preislage empfehlt Jakob Heyer, Rathausstrasse. rägnen friſche Gemüse- U. Suppen Spargel, Kressen- U. Schnittsalat verkauft Ehatt. Ein Paar guterhaltene Kinder-Schuhe (Nr. 35) zu verkaufen Holzſtraße 20. Reine ſchwarze Wolle 5 Lot Mk. 16.— hat zu verkaufen Philipp Lahres. Ein ordentliches älteres Mädchen bis 15. dieſes Monats oder auch bis 1. 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Morgen Mittwoch Abend halb 9 Uhr Vorſtands⸗Gitzung im Gaſthaus zur„Starkenburg.“ Es iſt erwünſcht, daß auch die Spielaus— ſchußmitglieder hierzu erſcheinen Der Vorſitzende. Heute Vorſtands⸗ und Frsballlalb„Amicitia 1909“ Viernheim Dienstag Abend Punkt 8 Uhr Spielausſchuß⸗Sitzung im Gaſthaus zum„grünen Laub.“ Morgen Mitt voch Abend Punkt e8 Uhr 0 findet in obengenanntem Lokale 8 Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. legenheiten zu erledigen ſind. Um vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder wird dringend gebeten, da wichtige Vereine ange⸗ Die beiden Vorſitzenden. Huis Kune C. ail eit Abrerunet stoff zu 100 Ltr. Mk. 2: zu 50„ 1: ohne Süßſtoff zu 100„„ I zu 50„„ 9 50 die Flaſche. ufs feidetheeren mit Zutaten ohne Süßſtoſſzu 150 Ltr. Mk. 63.75 zu 100 42.50 zu 50„ 21.50 mit Süß off die 100 Ltr. 4—6 Mark teurer. Ab 1. Juni werden die Moft— anſätze beſteuert, jede Familie ſorge rechtleitig für einen Vorrat, Niederlage: Karl Vrügel, Viernheim Weitere Mieberlagen werben errichtet. Frachtbrief erhältlich in der Exp, d. Ul, mit Süßſ Kaufe Altes Eiſen, Metalle Felle und Häut und zahle hierfür die höchſten Preiſe Alfred Lublin Echter MKautabak (Nordhäuſer Ware) garantiert schimmelfreie Ware, 100 Rollen Mk. 140.—, bei Originalkiſte 500 Stück à Nolle 1.30 Mk. Verſand nur gegen Nachnahme oder Vorein— ſendung. Muſter nicht unter 50 Stück. Versandhaus Ka 11 Hahn, Mannheim Viktoriaſtraße 9 Fernruf Nr. 4184 Poſtſcheckkonto 250 65 Karlsruhe i. B. Erklärung. Amicitia 09— Sportverein 9. Um nochmals auf den Zeltungsbericht vom 10. 4. 20. des Sportvereins zu— rückzukommen, ſind wir gezwungen, um dem Publikum darü— ber Aufklärung zu geben, folgendes zu berichten. Vor allem müſſen wir gleich eine Wahrnehmung machen. daß auf ein— mal die 3. Mannſchaft gegen die 2. Mannſchaft Amieltla angetreten iſt, wo die Herren des Sportvereins ja ganz genau wußten, daß der Spielführer, der angeblich 3. Mann ſchaft übertragen bekommen hat, ſich bei dem Spielführer der 2. Mannſchaft Amicitia als Spielführer der 2. Mann— ſchaft zu melden, was auch geſchehen iſt. Denſelben Fall haben wir auch in dem Artikel Olympias erfahren. Wir erklären ühnen frei und offen, daß wir ſie nicht etwa Sport⸗ verein titlieren, ſondern nur noch Reklame-Verein, der keine Taten vollbracht. Als dritter Beweis wäre: Amlceitia-Sport⸗ verein, 1. Mannſchaft gegen 1. Mannſchaft, ſollten ſich um 3½ Uhr gegenübertreten, worauf auch Folge geleiſtet wurde. Aber was für eine Enttäuſchung als unſere Leute den Geg— ner vor Augen ſahen. Es ſtanden ihnen Leute gegenüber die überhaupt keinen Schimmer vom jetzigen Fußballſport haben. Für dieſe elf Herren, die da antraten und ihre Namen ſo ausdrucksvoll unter den Artikel geſetzt waren, wäre es am beſten, wenn für ſie eine Zwangsmannſchaft it nt werden würde, damit ſie ſich ſolange klopfen müßten, bis ſie alle zur Vernunft 1000s sch wären. Was ja der Artikel der Zuſchauer auch ſchon ſehr genau berichtete; was 5 Sportverein unter Ehre verſteht. Wir denken, wenn eine und 2. Mannſchaft verlangt wird, ſo glauben wir, daß 90 eine 1. und 2. Mannſchaft antritt und nicht Leute, die ſchon den Fußballſport 6—7 Jahre an den Nagel gehängt hatten. Außerdem, wenn Sportverein meint wir hätten Bange, ſo fordern wir denſelben öffentlich auf, mit ſeiner 1. und 2. Mannſchaft gegen uns ein Entſcheidungsſpiel aus zutragen um nicht etwa die Oeffentlichkeit zu täuſchen. Als wir am zweiten Weihnachtsfeiertage ein Freundſchaftsſplel 1 Stelle Nekarſulms dem Sportverein aushalfen mit ihrer Mannſchaft in ſtärkſter Aufſtellung gegen unſere 1. Mann⸗ ſchaf zu ſpielen, war unſere 1. Mannſchafi noch nicht eln⸗ mal komplett und das Spiel wurde trotzdem nur mit einem knappen Sieg 1: 2 Toren für Sportverein gewonnen, wo— bei noch ſelbſt Amicitia ein Eigentor hatte. Wäre dies— mal Sportverein mit ſeiner 1. Mannſchaft ſiegesbewußt ge⸗ weſen gegen unſere 1. Mannſchaft zu gewinnen und uns eine ere Niederlage bereiten zu können. ſo wäre ſie ſicher mit ihrer Mannſchaft in ſtärkſter Aufſtellung angetreten. Außerdem 2 wir, wenn heute nochmals Sportverein in B aufzurücken hätte, das heißt die Spiele in C durch— machen müßte, nicht aufrücken würde. Ueberhaupt, wenn Sportperein meint andere Vereine würden Haß und Feind— ſchaft ſähen, ſo iſt er gewaltig im Irrtum, denn er iſt nur der alleinige der die Ruhe und den Frieden an den Ver einen ſtört.— Für die Offerten danken wir beſtens. Fußballklub„Amicitia 1909.“ Altes Gold Silber Holzbrandſtifte, alte und zerbrochene Zahngebiſſe kauft Mantel 03, 2, Mannheim. Pyeiswerte 3aumwollwaren Prima Hemdenstoffe von Mk. 22.— an per Meter Schürzenstoffe, Baumwollzeuge, Druckkattune, Rock- bieber, Jackbieber, Bettkattune, welss Cretonne, Bettharohent, Bettücher empfiehlt B. Oppenheimer Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand- kalender und Fahrplan. Autsblatt Enthält alle antlichen Bekauutn nachungen ner Behörden Vieruheims u Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wir kſamſte Verbreitung.— Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim der 2 eee D Für Wohnun Schriftl. ung, Druck und Be Fernſprecher Nr. 217 * 44 Amt n. Dom lelst tag, 15 a wl 1920 Amtlicher Teil. Betr.: Gemeinderatswahl. Herr Adam Kühlwein 4. iſt aus dem Gemeinderat ausgetreten. Nach Beſchluß der Gemeindewahlkommiſſton tritt an ſeine Stelle die nach dem Wahlvorſchlag der Un— abhängigen Sozlaldemokratiſchen Partei weiter als gewählt gellede Nikolaus Kolb Ehefrau Wilhelmina geb. Breitner. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß während dreier Tage, nämlich dem 16., 17. und 19. April 1920 während der üblichen Geſchäftsſtunden das Protokoll nebſt den zugehörigen Schriftſtücken des Wahl— verfahrens bei uns zur Einſicht der Stimmberechtigten offen gelegt ſein wird und daß von dieſen während dieſer Friſt Einwendungen gegen das hiernach beſtimmte Gemeinderats— mitglied ſchrifclich oder durch Erklärung zu Protokoll erho ben werden können. Wirtſchaftliche Beihi fe für heimgekehrte Kriegsge— fangene. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntnis, daß am kommenden Sonntag, den 18. ds. Mts. durch hieſige Jung— frauen eine Sammlung zu Gunſten der zurückgekehrten Kriegs— gefangenen veranſtaltet werden wird, nachdem das Ergeb— nis der im Auguſt v. Is. ſtattgefundenen Sammlung in ſinanzieller Hinſicht als durchaus unbefriedigend zu bezeich— nen war. Es kommen ungefähr 140 Heimkehrer in Frage, denen wir bei der nächſten öffeutlichen Bewillkommnung in der Heimat als Dankbarkeit ein nennenswertes Scherflein in die Hand drücken wollen. Wir richten daher an unſere geſamteinwohnerſchaft, insbeſondere an die wohlhabenden, reichen und kinderloſen Familien die höflichſte Bitte, ſich durch reiche Gaben an dieſem Liebeswerk beteiligen zu wol— len. Die gütigen Schenkgebern tragen dadurch einen Teil der Dankbarket ab, die ſie unſeren Heimkehrern gegenüber ſchuldig ſind. Betr.: Ausgabe von Kleie. Die bei der Mannheimer Nährmittelfabrik hier lagernde Betr.: Kleie ſoll laut Kommiſſionsbeſchluß an ſolche Leute ver— teilt werden, die nicht voll Selbſtverſorger find, jedoch Kleinvieh haben, ſoweit ſolche ſich zum Kleien— bezug früher hier anmeldeten. Die Ausgabe erfolgt durch die landw. Bezugs-& Abſatzgenoſſenſchaft(bei Joh. Adler 9., Jakobſtraße) am Freitag, deu 16. ds. Mts. und zwar von Buchſtabe A— D Vorm. von 8— 9 Uhr E- G„„ 9-10 5——„ 10—11 M— 1 11—12 P—5„ 9 T—V„ 3— 4 W—3„ 1— 5 Auf jeden Bezugsberechtigten entfallen 20 Pfund zum Preiſe von 3,60 Mark. Geld iſt abgezählt mitzubringen. Die übrigen Landwirte, welche ſich durch reichliche Milchablieferung ausgezeichnet haben, werden bei der dem— nächſten Kleie-Verteilung beſonders berückſichtigt. Betr.: Anbau von Tabak im Jahre 1920. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die örtliche Lebensmittelkommiſſion in ihrer geſtrigen Sitzung beſchloſſen hat, bei der Regierung vorſtellig zu werden, daß der Tabakbau im Jahre 1920 nar denjenigen Landwirten geſtattet wird, die in der Lage ſind ſich und ihre Wlrt— ſchaftsangehörigen aus den Erträgniſſen ihres Betriebes mit Brotgetreide und Kartoffeln ſelbſt zu verſorgen und das er— forderliche Saatgut zu ziehen. Wer alſo im Wirtſchaftsjahre 1920 Tabak anbaut, hat keinen Anſpruch auf Verſorgung mit Brotgetreide und Kartoffeln durch den Kommunalverband. Die derzeitige Nahrungsmittelknappheit, insbeſondere an Brotgetreide, die von Tag zu Tag bedenklicher und be— ſorgniserregender ſich geſtaltet, macht dieſe Anordnung drin— gend erforderlich. Betr.: Fleiſchverſorgung. Für die laufende Woche ſtehen jeder verſorgungsberech— tigten Perſon über 6 Jahren 80 Gramm und jedem Kinde unter 6 Jahren 40 Gramm Fleiſch zur Verfügung. Die Ausgabe erfolgt am Freitag, den 16. ds. Mts. bei den hle— ſigen Metzgern. Urlauber⸗-Fleiſch wird nicht mehr verausgabt. Kartoffel verſorgung. Wir haben noch ein Quantum Speiſekartoffel einge— kellert, welche am Freitag, den 10 115 Mts. in der alten Schule an die Verſorgungsber zur Ausgabe Betr.: verſetzt. Zirkus Germani Bürgermeisterei Viernheim ud Uugebung. igsinſerate Ausnahme⸗Tarif Vereins Anzeiger Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit ⸗ Zeile„ Pfg., auswärtige„ Pfg. [Neeklamen im Textteil Pfg. auswärts„% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bel Nichtbezahlung innerhalb drel Monaten. Bueruhen I 8———— Po tſcheckt uto Nr. 21577 2 Aga rant 10. Jahrg. Amt Frankfurt a. M. 1 Die Bezugszettel werden zugeſtellt. Es wird gsgebeten die genau einzuhalten. Auf jeden entfallen 10 Pfund zum Preiſe lung hat am gleichen Tage zu erfolgen. durch die Polizeidiene hierauf verz Kopf der von 2 Mark. Die Be im Wachktlokal des Betr.: Schmalzlieferung Bei den Metzgern kommt am Freitas mit dem Friſchfleiſch reines amerikani ſchmalz zur Ausgabe. Auf den Der Preis ſtellt ſich ſi Pfund. Gültig ſind Kopf Ko Betr.: Lebensmittelverſorgung Ab Samstag, den 17 zereihändlern ausgegeben: Handkäſe 1 Stück an die Grünkern 125 2. Gruppe 5 Mark uppen Mark pro Hafe flocken 20 Gramm an ſänitliche Speiſebl 80 Gramm ar Mk. pro Pf Margarine 250 Gramm zuasberechtigten g 8 8.30 Mark pro Die Ausgabe an die Händler folg am Betr: Erwerbsloſenfürſorge. In der Kalenderwoche vom 12. April bis April 1920 werden für Erwerbstkoſenunterſtü untenſtehende Koutrollzei ten feſtgs ſetzt, Arbeitsbuch) und Kon in ſind jedesmal vorzulegen. hächlbeachtung h hat den Verluſt! für die betreffende Zeit zur Folge. Wire lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter de heimeier Fabriken uſw. ſich bei uns ebenfalls i. betiſchen deihenfoge dreimal zu melden dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. Am Freita g, den 16. April 1920 mittags von 9— 10 Uhr(Geldauweiſung) A bis. einſchlie lich am Samstag, 17. April vormittags 10 zungsbezieher „ ultmngakorte(et ungufge der Unterſtüt ung drollſe cht Betr.: Einführung der Lernmittelfreiheit. Wir erſuchen die tern der ſchul entlaſſenen um baldige Abgabe lutenſillen(Bächer ei Auf Antee eine entſprechende Vergutung gewührt werden. Heſſ. 2 zürgermeiſterei Vi Lambe r kh. Lolale Nachrichten. 5 Ruheſtandverſetzung. Herr Lehrer Sattig wurde mit Wirkung vom 16. April ab unter Anerk ſeiner treugeleiſteten Dienſte in den wohlverdienten ennung der von ſeinen 48 Dienſtjahren zubrachte, ein recht langer den ſein! . Zirkus. 15 im hieſigen Schuldienſte konnte ſich eines zahlreichen Beſuches er freuen Zelt. Die nächſten des Indiſchen Fakier und des Beſuch kann daher wiederum Samstag und Sonntag Haupt— Kommen, Sehen, Staunen! § Die Differenzen in der Sternheimer hier, wurden zur bei gelegt. beſtens empfohlen werden. und Abſchiedsvorſtellungen. Zigarrenfabrik Grbrüder Zufriedenheit der Frauen u. Mädchen sammeln ihre ausgekämmten Haare und erhalten dafür den höchsten Preis bei der Haarhandlung Jasobi, Mannheim L 3, 3. Aufkäuferinnen gesucht. g, den 16. April 5 5 Schweine⸗ fallen 19 0 1 „ 85 Hul übe N Freitag Dorm. —. Karl Kempf Wit. vormit⸗ Ruheſtand Möge dem hochverdienten Lehrer und Jugenderzieher, und heiterer Lebensabend beſchie— Die geſtrige Eröffnungsvorſtellung des und vollaufbefriedigt verließ die Zuſchauermenge das Vorſtellungen bringen das Auftreten Balanzier-Künſtlers. Der Arbeiter eichnete Zeit Bezugsberichten Rathauſes Lesue 175 1 r ELhkatt. J. n 11 9 45(Wi 12 1 — ä(—— 1 Einjährige barzt Gel* n g Mk. 16.— lege kaufen Ph ilipy 3 Waſſerſtr. 49 hat abs echte Balena Kirchner Leinheime eſtr 15 r, eingetroffen Kühlwein, Samenhandlung. Größte Auswahl er. N in Pebrauchs-Aftikel Pi 1 ische E fr Küche und Haus A0 von Freitag Morgen bei Jakob Sr.. billigſte Preiſe bei 0 Sbhr Hohe Preise zahle ich für Lumpen Wollabfälle, Felle aller Art, Eiſen S. Schindler. pgaf eas ga Größe Nr. 45, zu verkauf Von wem, ſagt die Erp. Ia. Aepfel la Kochbirnen Meerrettig. FF. Zwiebel. P n Von heute Donnerſtag 0 zu haben bei 1 5[Merkel Wirtſcha dan Saat- grünen Haus.; n OStansatz mit 10 Jide legale 50 ö mit Süßſt toff zu 100 Ltr. Mk 22.— t Dicken.— 55 1 2 2 oöohneSüßſtoff z Kuhrüben⸗ eh 1 50 n- Samen die Flaſche Steckzwiebel ufs Heideidegren mit Dahl ienkollen ohne By Ju! Fi ide Zutaten Süßſtoffzu 150 Ltr. Mk. 63.75 zu 100„„ 42.50 Gz: 1 50 21.50 Rülflwe 1 ö— zu 8„„ 21.9 N drelpandlan, mit Süßſt off die 100 Ltr. 4—6 Sameughandlung. Mark teurer. Ab J. Juni werden die Moſt⸗ C N (Ie 2 hisse anſätze beſteuert, jede Familie ſorge rechtleitig für einen Vorrat. Nlederlage: Kart Brügel, Viernheim Ni iederlage n werden errichtet. offeriert Alte kauft zu noch nie dagen * Frau Mantel Mannheim O 5, 2.* heſonen e 22 1 Gottesdienſt⸗Orduung der israel. Gemeinde 16. April 28. Nißan Sabbat-Anfang 650 Uhr „ Morgen „ Nachm. „ Ausgang Wochentag-Abend „ Morgen Neumondweihe des Monats Jjar. Monats Ijar iſt Sonntag und Montag. Wochenabſchnitt: Sch'mint Perek 1 * Neumondfeier des — 5* 1 r Vas geht in Dänemark vor? Beim Bekanntwerden ber jüngſten Ereig⸗ niſſe in Kopenhagen wurde uns von beſonberer Seite geſchrieben: Jetzt hat auch Dänemark urplötzlich ſeinen Staatsſtreich. Über Nacht hat man dem Lande ſelne Reglerung genommen. Eine neue hat ſich noch nicht gefunden, und der König ſteht vorläufig einſam und allein vor allem Volke— ein ganz und gar verfaſſungswidriger Zuſtand. Das Militär iſt an dieſem Handſtreich anſcheinend nicht beteiligt, inſofern haben alſo dieſe Vorgänge keine Ahnlichkeit mit unſeren Putſch⸗ Ereigniſſen unſeligen Angedenkens. Aber die Anregung zu ſeinem unvermittelten Eingreifen iſt dem Monarchen vielleicht doch aus Berlin zugeflogen— die internationale Luft ſcheint heutzutage allen politiſchen Anſteckungsgefahren beſonders zuträglich zu ſein. Jedenfalls, in Danemark iſt, für die Außenwelt ganz unerwartet, eine ſchwere Verfaſſungskriſis nusgebrochen. Wenn nicht ſehr bald eine Vermittelung ge⸗ funden wird, dürfte auch dieſes friedliche Land den Schrecken des Generalſtreiks ausgeliefert werden. Was eigentlich in Kopenhagen vorgegangen iſt, iſt noch o ziemlich in Dunkel gehüllt. Offenbar handelt es ſich aber zun bie Gegenſätze in der nordſchleswigſchen Frage, um eine Sache alſo, die auch uns etwas angeht. Das Miniſterium Zahle hat ſich nach Kräften bemüht, die Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages in dieſem Punkte einzuhalten. Daß aber die urſprünglich vorgeſehene dritte Abſtimmungs⸗ zone vor der endgültigen Feſtſetzung des Friedensvertrages wieder fallen gelaſſen wurde, hat ſchon die däniſchen Chauvi⸗ niſten arg in Wallung gebracht. In der erſten Zone hat ja nun die Abſtimmung ſo ziemlich einigermaßen ihren Er⸗ wartungen entſprochen, und es heißt bereits, daß dieſes Gebiet reſtlos, alſo bis zur ſogenannten Clauſenſchen Linie, den Dänen zugeſprochen werden ſoll. Um ſo grimmiger hat die Abſtimmung in der zweiten Zone in Kopenhagen enttäuſcht; auf eine ſo überwältigende deutſche Mehrheit hatten ſich ſelbſt die beſten Kenner des Landes nicht gefaßt gemacht. Wie die Entſcheildung der Interalliierten Kommiſſion danach ausfallen muß, kann natürlich nicht einen Augenblick zweifelhaft ſein. Es ſcheint indeſſen, daß gewiſſe Kreiſe in Dänemark ſich bei dieſem für ſie geradezu vernichtenden Volksurteil nicht beruhigen wollen. Wozu hat man ſo gute Freunde in Paris und London, wozu verfügt man über Soldaten und Kriegs⸗ ſchiffe, während Deutſchland, immer und immer wieder von inneren Kämpfen geſchüttelt, wehrlos am Boden liegt? Hatte man ſich doch in Kopenhagen ſogar ſchon mit der Hoffnung getragen, trotz des Friedensvertrages ſchließlich doch noch über die zweite Zone hinausgreifen zu können — und nun ſoll dieſer ſchöne Traum in nichts zerrinnen, bloß weil die Schleswiger„falſch abgeſtimmt“ haben? Eine ungeheuerliche Zumutung, in der Tat. Aber daß wir mit ihr ernſtlich zu rechnen haben, unterliegt nicht dem mindeſten Zweifel, und daß es gelungen iſt, den König für ſie zu ge⸗ winnen, ſcheint nach ſeinem Vorgehen gegen das Miniſterium Zahle ſo gut wie gewiß. Der Miniſterpräſident wurde, nach einer ausgiebigen Unterredung über die nordſchleswigſche Frage, aufgefordert zurückzutreten und, als er ſich deſſen weigerte, einfach mitſamt den übrigen Regierungsmitgliedern ſeines Amtes enthoben. Der Führer der linken Partei, Neergaard, mit der Bildung einer neuen Regierung beauf⸗ tragt, lehnte nach kurzer Bedenkzeit dankend ab. Als danach Herr Zahle vom König gebeten wurde, die Geſchäfte vor⸗ läufig weiterzuführen, weigerte er ſich deſſen mit aller Ehr⸗ furcht, aber auch mit aller Entſchiedenheit, ſo daß das Land augenblicklich überhaupt keine Regierung beſitzt. Der Reichs⸗ tag war bereits in die Oſterferien gegangen, die Gelegenheit für Staatsſtreiche alſo günſtig. Aber die Sozialdemokraten find auf dem Platz. Sogleich kündigten ſie eine Volksbewegung an, um die Demokratie gegen abſolutiſtiſche Gelüſte zu retten, und ſie vertrauen darauf, daß mit den Arbeitern ſich auch das freigeſinnte Bürgertum in diefer aufgedrungenen Abwehr ſeine Pflicht tun werde. Wir können alſo auch von der Gegenſeite her eine Nachahmung des deutſchen Beiſpiels er⸗ leben— wenn der König nicht ſchleunigſt einlenkt. Die Dänen ſind ſonſt im allgemeinen ruhige Leute, aber auf Demonſtrationen verſtehen ſie ſich ganz gut, und wer der richtige Mann dazu iſt, weiß ihr Blut auch in Wallung zu bringen. Herr Zahle gehört jedenſalls nicht zu den Leuten, die den Kampf ſcheuen. Vor dem Ausbruch einer Revolution. Die neue Miniſterliſte des Königs wurde in Kopen⸗ hagen bereits veröffentlicht, ſie ſtellt ein reines Beamten⸗ oder Geſchäftsminiſterium dar. rechts.) Vorhbeugungsmaßnahmen getroffen? en l zu, daß der Regierung die Entwicklung des Putſches nicht (Anhaltende Unruhe b. d. Mehr⸗ Deutſchnationalen gegen die lebhaften Der Rönig hat das Ultimatum abgelehnt, in welchem die Linksparteien die Wiedereinſetzuug des Kabinetts Zahle forderten. Die ſozialdemokratiſche Partei hat daraufhin den Generalſtreikl für Mittwoch früh proklamiert. Sic beabſichtigt, ein eigenes Kabinett zu bilden und den König und das Kabinett, das in ſeinem Auftrag gebildet wird, zum Rücktritt aufzufordern. Die Gewerkſchaftsausſchüſſe der vereinigten Gewerk⸗ ſchaſten, des ſozialdemokratiſchen Verbandes und der Ge— meinſchaftsorganiſation der Arbeiter in Kopenhagen haben bereits ihre volle Zuſtimmung zu den Parteibeſchlüſſen aus⸗ geſprochen und die Lage iſt als äußerſt kritiſch anzuſehen. Deutſche Nationalverſammlung. (Aus der 159. Sitzung.) N Am Regierungstiſche ſitzen die Miniſter Müller, Geßler, Koch, Bell, Blunck. Die drei Mehrheitsparteien haben ein Vertrauensvotum für die Regierung eingebracht, das folgenden Wortlaut hat: „Die deutſche Nationalverſammlung billigt die Er⸗ klärungen der Reichsregierung. Die Nationalverſammlung verurteilt den gegen Stgaatsordnung und Staatswohl, Ver⸗ ſaſſung und Nationalverſammlung gerichteten verbrecheriſchen Auſruhr und die Anſtifter und Helfershelfer des Staats- ſtreiches. Die Nationalverſammlung ſpricht allen Teilen des Volkes, die durch ihren gemeinſamen Widerſtand die Verfaſſung geſchützt haben, den Dank des Vaterlandes aus.“ Die Ausſprache über die Negierungserklärung wird fortgeſetzt. Abg. Dr. Düringer(Deutſchnat. Bp.): Ich habe gegenüber den demokratiſchen Abgeordneten Schücking und Gothein mein Urteil über die Tat Kapps dahin zuſammen⸗ gefaßt, daß die Dummheit immer die größte Todfürde ſei. Die Mehrheitsparteien haben ſchwere Schuld auf ſich geladen, weil ſie die Reichstagswahlen hinausſchleben und die Wahl des Reichsoräſidenten durch nehmen laſſen wollten. Die Mehrheit des Volkes ſteht nicht die Nationalverſammlung vor⸗ 1 Leſungen angenommen. mehr hinter der Mehrheit der Nationalverſammlung.(Beifall Ein ſozialdemokratiſcher Unterſtaatsſekretär ſagte mir, daß die Regierung ſchon zehn Tage vor dem Putſch von dem Warum hat Unternehmen unterrichtet geweſen ſei. die Re⸗ gierung nicht mit den Fraktionen Rückſprache genommen und Das läßt den einmal unerwünſcht war. heitspartelen. Zuruſe: Unerhört!) Schluß Präſident Fehrenbach: Wenn der Redner behauptet, der Regierung ſet der Putich nicht ungelegen gekommen, ſo kann ich die Erregung des Hauſes verſtehen. Aber die Lage im Ruhrrevier führt Reichskanzler Müller aus: Induſtriegebiet iſt deshalb ſo groß, weil man fürchtet, daß dort mit den ſchärfſten militäriſchen Maßnahmen gegen die Arbeiterſchaft vorgegangen werden ſoll. Dem gegenüber ſtelle ich feſt, daß geſtern in einer Kabinettsſitzung der Reichswehr miniſter ſtritte Anweiſungen mitgeteilt hat, alle unnötigen Schroffheiten zu vermeiden. Auch werden hinter den Truppen ſojort Nahrungsmittel heranrollen. In einem beiden ſozialiſtiſchen Parteien in Elberfeld wird geſagt, daß unverantwortliche Elemente, die Kommuniſten ſein wollen, geſtützt auf bewaffnete Horden, die Herrſchaft an ſich geriſſen das Los, das der Reichswahlleiter zieht. haben, und einen Terrorismus ausüben, der ſchlimmer iſt als der weiße Schrecken.(Hört! Hört!) Selbſt die für die Kinder und Kranken in Duisburg beſtimmte Milch iſt von dieſen Horden beſchlagnahmt worden. Von der Reichsbank in Duisburg baben ſie große Summen erpreßt. Die Lage wird dadurch für uns erleichtert, daß die franzöſiſche Regierung ſich bereit erklärt hat, uns einen Spielraum von zwei bis drei Wochen zur Verwendung einer ſtärkeren Truppenmacht zu geben, ehe weitere Be⸗ ſetzungen in Deutſchland ſtattfſinden ſollen. Dieſe Friſt wird genügen, um die verfaſſungsmäßigen Zuſtände im Weſten wiederherzuſtellen. Reichsminiſter des Innern Koch: Der Abgeordnete Düringer hat eine außerordentlich aggreſſive Rede gehalten. Die Erregung des Volkes iſt jetzt auf den Siedepunkt ge⸗ ſtiegen. Es iſt nicht Aufgabe des Parlaments, ſie noch zu steigern. nicht darüber täuſchen, day es ſich hen, es dabei um Kaſtenintereſſen von Offizieren handelte. Abg. Wels(Soz.) polemeſiert gegen die Rechtsparteien und bürdet ihnen die Schuld für den Putſch auf. Der Redner ſieht die in Pommern noch weilenden Baltikumer als eine ſchwere Gefahr für die Ftepublik an. Abg. Behrens(Deutſchnat. Wp.) weiſt eine Reihe von Behauptungen des upg. Wels zurück und verteidint die Angriffe der Gegner. Der Kapp⸗Putſch wäre auch ohne den Generalſtreik zuſammen⸗ gebrochen. Abg. Dr. Hugo(Deutſche Pp.) weiſt die Angriffe wegen des Kapp⸗Putſches gegen ſeine Partei zurück. Er wurde dabei ſo ſcharf, daß er den Reichsminiſter des Innern Noch zu einer Erwiderung veranlaßte. Dann ſprach noch der ee Die törichten Vorwände für den Putſch können egoiſtiſche Sammelmappe für bemerkenswerte Tages- und Zeitereigniſſe. „Der Reichspräſident hat an den zurückgetretenen Reichs⸗ juſtiaminiſter Schiffer ein Dankſchreiben gerichtet. »Die Nationalverſammlung vertagte ſich bis zum 14. April. „In der preußiſchen Landesperſammlung gab Miniſter⸗ präſident Braun programmatiſche Erklärungen der neuen Regierung ab. In Saarbrücken fanden große deutſch⸗patrlotiſche Kund⸗ gebungen aller Beamtenvereinigungen des Saargebletes ſtatt. »Die ruſſiſche Sowietregierung hat ein neuerliches Friedens⸗ angebot an alle ihre Gegner gerichtet. eee Abg. Seeger(Unabh. Soz.) und damit ſchloß die Aus⸗ ſprache. 5 Vertrauensvotum für die Regierung. Es folgte eine lange Reihe perſönlicher Bemerkungen, worauf der von der Rechten eingebrachte Antrag abgelehnt wurde, dagegen die von den Mehrheits parteien eingebrachte Entſchließung, die der Regierung unumwundenes Vertrauen ausſprach, angenommen wurde. In zweiter und dritter Leſung werden erledigt Geſehe Über Abänderung der Konſulatsgebühren, über Erböhung der Zuſtändigkeit der Amtsgerichte, uber die Tilgung von Straf⸗ vermerken, über die Fortdauer des vorläufigen Geſebes über die Reichswehr und über die Durchführung des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes, ebenſo der Notetat.. Ein von allen Parteien unterzeichneter Antrag auf Er⸗ höhung der Tagegelder wird debattelos angenommen. Das Geſetz über die Aburteilung der Hochverräter durch die bürgerlichen Gerichte wird in allen drei Das Haus erteilt dann nach längerer Erörterung die vom Ob erreichsanwalt beantragte Genehmigung zur ſtrafrechtlichen Verfolgung des Abgeordneten Traub. Dagegen ſtimmten mit den beiden Parteien der Rechten die Unabhängigen und einige Demokraten. Darauf vertagte ſich die Nationalverſammlung bis Mittwoch, den 14. April. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. des Reichspräſidenten Wahl durch das Volk. n„ 5 Der Geſetzentwurf über die Wahl des Reichspräſidenten Die Erregung im weſtlichen durch das Volk beſtimmt, daß jeder, der das Wahlrecht zum Reichstag hat, wahlberechtigt iſt. Die Wahl ſoll an einem Sonn- oder öffentlichen Ruhetag ſtattſinden. Der Stimm⸗ zettel muß den, dem der Wähler ſeine Stimme geben will, bezeichnen, und darf keine weiteren Angaben enthalten. Ge⸗ wählt iſt, wer mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen Aufcuf der erhält. Ergibt ſich keine ſolche Mehrheit, ſo findet ein zweiter Wahlgang ſtatt, bei dem gewählt iſt, wer die meiſten gültigen Stimmen erhalten hat. Bei Stimmengleichheit entſcheidet Wahlverbot in den Abſtimmungsgebieten. Die Pariſer Botſchafterkonferenz hat unter dem Vorſttz von Jules Cambon eine Sitzung abgehalten und beſtimmt, daß die Bewohner der der Volksabſtimmung unterworfenen deutſchen Gebiete weder an der Reichstagswahl noch an der Wahl des Präſidenten der Republik teilnehmen dürfen. Die Konferenz billigte außerdem eine an die deutſche Regierung zu richtende Note über die Funkenſtation. Die Auseinanderſetzung mit den Hohenzollern. Die Vorlage über die Auseinanderſetzung des preußtlſchen Staates mit dem Hauſe Hohenzollern gilt in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen jetzt als gefährdet, da der neue Finanz⸗ miniſter Lüdemann die Vorlage nicht in der vorgelegten Form vertreten will. Sollte die Vorlage abgelehnt werden, ſo müßte die Krone ihre Rechte auf dem Prozeßwege geltend machen. Frankreich. Millerand über die Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ land. In ſeiner großen Kammerrede ſagte der Miniſter⸗ präſident über die Möglichkeit einer Zuſammenarbeit mit Dieutſchland:„Ich meinerſeits ſchließe nicht den Gedanken gan eine wirtſchaftliche Zuſammenarbeit aus, ich bemerke ge⸗ wiſſe Möglichkeiten einer ſolchen, aber unter einer alles beherrſchenden Vorbedingung. Dieſe iſt, daß ihr, deutſche Regierung, mit der, ich wiederhole es, ich ſofort zu einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit bereit bin, vorher den Be⸗ weis eures guten Willens gebt, indem ihr eure Ver⸗ pflichtungen erfüllt.“ Eine kluge Frau. Eine Erzählung von Paul Bliß. (Nachdruck verboten.) Sie war wütend, denn ſie ärgerte ſich, daß ſie ſich hatte täuſchen laſſen von dieſem Mann. Aber nur keine lange Scenen! Das war ihr Grundſatz: immer nur ſchnell reinen Tiſch! Und ſo ſollte es auch hier geſchehen. Gleich darauf kam Fritz nach Hauſe. Er hatte Aerger gehabt und war nervös und hochgradig erregt.„Entſchuldigen Sie die Verſpätung“, bat er. Fräulein Heller nickte nur ſehr kühl mit dem Kopf. Dann begann die Probe. Aber ſie waren noch keine Viertelſtunde dabei, als er das Buch hinwarf und erregt ausrief:„Was haben Sie denn heute nur?“ „Wieſo?“ fragte ſie kalt und ſah ihn wütend an. „Sie ſcheinen indisponiert zu ſein“, mäßigte er ſeine Erregung. „Bin ich auch! Und vielleicht habe ich auch Urſache dazul“ fuhr ſie auf. Erſtaunt ſtand er da. Er verſtand ſie nicht. Endlich wollte er ihre Hand nehmen, ſie zu küſſen. „Laſſen Sie das!“ ſagte ſie kühl, entzog ihm die Hand und nahm dann Hut und Mantel. „Sie wollen fort, Fräulein?“ rlef er. „Wie Sie ſehen! Ich kann heute nicht proben, morgen viel⸗ leicht auch nicht. Ich bin zu angegriffen. Adieu!“ Hinaus war ſie. Starr und ſprachlos ſtand er da. Noch immer begriff er nichts, rein garnichts. Was war denn nur geſchehen, das die Mißſtimmung hervorgerufen hatte? Er fand durchaus keine Erklärung dafür. Endlich raffte er ſich auf. Er mußte Gewißheit darüber haben. In einen Wagen. Zu ihr! „Los, Kutſcher, fahren Sie, was Sie können! Hier ſind 5 zehn Mark! In zehn Minuten muß ich da ſein!“ Und wie ein Pfeil ſchoß das leichte Gefährt durch den ſtillen Park dabin. Aber als er bei der Diva ankam, war ſie garnicht daheim, ſodaß er enttäuſcht abgehen mußte. Und ſo rannte er denn zurück in ſeine Wohnung und hoffte, daß ſie noch wiederkommen würde. Aber umſonſt; ſie kam nicht. Am andern Tage kam ſie auch nicht, ſogar auf der Probe war ſie nicht, trotzdem nur noch drei Tage blieben bis zur Première. Wie ein Wahnſinniger ſtürmte er in ihre Wohnung. Umſonſt. Das Fräulein ſei krank. Der Arzt habe jede, aber auch jede Störung ſtrengſtens verboten. Ratlos lief er umher. Er aß nicht, trank nicht, hatte für nichts Intereſſe. Endlich ſchickte er ihr ein Briefchen, eine flehentliche Bitte, was denn vorgekommen ſei. Aber auch das war umſonſt; un⸗ eröffnet kam das Briefchen zurück. So verging auch dieſer Tag, ohne daß er ſie ſah. Am Morgen des nächſten Tages aber kam der Direktor in ſeine Wohnung gelaufen, atemlos und außer ſich. Die Heller hatte die Rolle zurückgeſchickt mit der Begründung, daß ſie nicht ſpielen könne, weil ſie einen ihrer furchtbaren Nervenaufälle ge— habt habe; ſie ſei dermaßen abgeſpannt, daß ſie ſofort weggehen müſſe, nach dem Süden oder ſonſtwo hin. Fritz war außer ſich. Kurz entſchloſſen fuhr er mit dem Direktor zu der Künſtlerin. Aber als man dort ankam, hörte man nur dieſelben Worte wie geſtern:„Das Fräulein ſei für niemand zu ſprechen!“ Ratlos ſtarrte Fritz den Direktor an. Der zuckte die Schultern und ſagte lächelnd:„Eine Künſtlerin vom Rang der Heller kann ſich ſchon derartiges leiſten; weiß Gott, was ihr wieder paſſiert ſein mag.“ „Aber mein Stück?“ jammerte Fritz,„mein Stück?“ „Ja, lieber Herr Doktor, da hilft nun nichts, wir müſſen die Première verſchieben, bis die Heller geſund iſt, denn eine andere habe ich nicht für die Hauptrolle.“ So geſchah es denn auch. Und man erfand eine geſchickte Eutſchuldigung, die durch alle Zeitungen dem Publikum kundgethan wurde. Noch vier Mal hatte Fritz es verſucht, zu der Diva zu ge⸗ langen oder ihr zu ſchreiben, aber umſonſt war und blieb alles Und als er zum fünften Mal wiederkam, fand er bereits eir leeres Neſt— ſie war fort, nach dem Süden, und niemand wußte wohin. Er ſtand wie vor einem Rätſel, denn er begriff nicht woher dieſer plötzliche Entſchluß der Diva kam. Ratlos lief er nach Hauſe, ſchloß ſich ein, ſtundenlang, aß und trank nichts, und zermarterte ſich das Gehirn, weshalb ſie ihn floh. Und dazu kam noch der Aerger und die Erregung über die aufgeſchobene Première ſeines neuen Stückes. O, wie ſie jetz über ihn herfielen, die Neider und Haſſer, die nur auf ſeinen Mißerfolg warteten! Denn ſicher glaubte doch jeder, daß ſick das neue Stück als nicht„fertig“ erwieſen habe, und daß er es deshalb umarbeiten müſſe. Und wie lange konnte es nun über⸗ haupt noch dauern, bis die Heller zurückkam! Die Spielzeit war ohnehin bald zu Ende. und dann mußte das Stück bis zum nächſten Herbſt feſtgelegt werden. O, er geriet in eine wahn⸗ ſinnige Aufregung, wenn er das alles bedachte. Und da keimte mit einem Mal die Wut in ihm auf: daß er, der gefeierte Dichter, abhängig ſein ſollte von der Laune einer Schauſpielerin, das fand er empörend! Wer wußte denn, was dieſer Sirene plötzlich in den Kopf gekommen war, vielleicht hatte ſie gar die Bekanntſchaft irgend eines reichen Lebemannes gemacht und war nun mit ihm auf und davon, möglich war das immerhin Und deshalb wurde er, der berühmte Mann, nun ganz einfach kalt geſtellt, deshalb ſetzte man ſein neues Stück ah und bereitete ihm endloſen Aerger und Verdruß, o, das war mehr als empörend! Raſend vor Wut rannte er umher und verwünſchte den Augenblick, da er die Bekanutſchaft dieſer eiteln, genusſüchtigen Sirene gemacht hatte. O, wenn er ſie jetzt hier hätte! Zur Thür würde er ſie hinausweiſen! Beſchimpfen würde er ſie, daß ſie es nie mehr wagen würde, ein Wort mit ihm zu ſprechen! Außer ſich war er! Von Minute zu Minute ſtieg die Erregung, bis ein endlich unfähig war, einen klaren Gedanken zu faſſen. Alles tobte und jagte in ihm wild durcheinander. Und endlich ſauk er bin und blieb wie tot liegen. e „„ Fortſetzung folgt.)% *.— 1 — Die Lage im Ruhrrevier. Drohung mit Elberfelder Sozialiſten. Die Mehrheitsſozlaliſten in Elberfeld haben auf das Ultimatum der Regierung an das Ruhrrevier mit einer Entſchließung geantwortet, in der es heißt: Die in dem Ultimatum vorgefehene Friſt von vierund⸗ zwanzig Stunden iſt zu kurz. Sie verlangt eine Verlänge⸗ zung von drei Tagen. Der Kampf bei Weſel konnte lukaliſiert bleiben und wäre heute, längſtens morgen, be⸗ endigt geweſen, weil nur noch die linksſtehenden K. P. D.⸗ Auhänger mit der Waffe weiterkämpfen. S. P. D. und Uu. S. P. ſowie ein Teil der K. P. D. und der Zentralrat für das Rheiniſch⸗Weſtſäliſche Induſtriegebtet in Eſſen ſtehen hinter den Bielefelder Beſchlüſſen. Der Einmarſch der Reichswehr in das Indnuſtriegebiet verpflichtet uns, gemeinſam mit der U. S. P. und K. P. D. den General⸗ ſtreik auszurufen und alle Waffen mobil zu machen, um die Reichswehr niederzuſchlagen. Zugleich werden wir unſere Genoſſen in den übrigen Bezirken des Reiches zur Soli⸗ varität für den Generalſtreik und zur bewaffneten Abwehr aufrufen. Die geſamte Reichswehr iſt eine Gefahr für die Republik und den Sozlalismus. Nur die geforderte Arbeiterwehr mit Offizieren als Führer, aus dem Republi⸗ kaniſchen Führerbund entnommen, und nur den von der organiſierten Arbeiterſchaft vorgeſchlagenen Führern bietet (auch für die Regterung Müller) die einzige Sicherheit, daß ähnliche Vorkommniſſe wie Kapp und Lüttwitz ſich nicht wiederholen. Die Abberufung des Generals Watter in Münſter fordert die S. P. D. unbedingt. Die Antwort der Regierung. Die Reichsregierung hat darauf mit einer ausführlichen Darſtellung geantwortet, in der die Unhaltbarkeit der zurzeit im Ruhrrevier herrſchenden Zuſtände dargetan und erwidert wird, daß das zur Verwendung bereitgehaltene Militär ver⸗ faſſungstreu und keinen anderen Auftrag habe als den, ge⸗ ſetzliche Zuſtände wiederherzuſtellen. Auf ſeiten der Reichs⸗ regierung beſteht nicht die Abſicht, den Bogen zu überſpannen, boch glaubt ſie, auf den Vorſchlag des Bielefelder Abkommens geringſte Anfang gemacht worden ſei. Im übrigen werde die Durchführung der notwendigen Maßnahmen unter Beteiligung von zivilen Vertrauensmännern und in der Form erfolgen, daß die Bevölkerung mehr als 48 Stunden ſtellen, ſo daß die etwa notwendig werdende Anwendung von Gewalt nur auf Aufrührer und Verbrecher beſchränkt ſein werde. Auflöſung der Roten Armee. In Beantwortung des Ultimatums der Reichsregierung bat der Zentralrat der Vollzugsräte zum Generalſtreik auf⸗ gerufen. Militäriſche Operationen gegen die Reichswehr⸗ truppen werden von der Roten Armee als ausſichtslos an⸗ geſehen. Der Düſſeldorfer Vollzugsrat beſchloß, das Ulti⸗ iſt zwar noch nicht gefaßt, doch iſt die Annahme des Ulti⸗ matums zu erwarten. Inzwiſchen beginnt ſich die Rote Armee in einzelne Truppenverbände aufzulöſen. Es wurde auf der ganzen Front das Ultimatum bekanntgegeben. Seit⸗ dem fluten die Rotgardiſten in zahlreichen Abteilungen in Aus den Etappenorten kommen das Hinterland zurück. Klagen über Plünderungen ſeitens der Angehörigen der Roten Armee. Beſeitigung der Standgerichte. Reichspräſident und Reichswehrminiſter haben folgende Verordnung erlaſſen:„Die den Militäroberbefehlshabern mündlich oder ſchriftlich erteilte Vollmacht, Verſchärfung der auf Grund des Artikels 48 erlaſſenen Ausnahmebeſtimmungen nach eigenem Befinden bei Gefahr im Verzuge eintreten zu laſſen, insbeſondere Standgerichte einzuſetzen, wird zurück⸗ gezogen. Standgerichte bleiben nur in den Regterungs⸗ bezirken Düſſeldorf, Arnsberg und Münſter, ſowie im Bezirk dh Reichswehrbrigade 11(Weſtteil Thüringens uſw.) be⸗ ſtehen.“ ö Volkswirtſchaft. für das Jahr 1919 erzielte die Reichsbank in dem Jahre einen Geſamtumſatz von 5 Billionen 877 Milliarden gegen 3 Billionen und 343 Millionen im Vorjahre. An Dividende werden 8,79% verteilt. Das Reich erhält 449,9 Millionen Mark gegen 390 im Vorjahre. Der Notenumlauf ſtieg von 22 auf 35 Milliarden. Der erzielte Geſamtgewinn über⸗ können beſtehen zu müſſen, womit von der Gegenſeite noch nicht der 8 Der Deutſche Schutzbund für Zeit haben werde, von ſich aus geordnete Zuſtände herzu- deutschen 0 fü die Stimmberechtigten ſich für den beſonderen Zweck der matum der Regierung anzunehmen. Ein endgültiger Beſchluß große Braunkohlenfelder erbohrt worden. beutet werden. Coswig einen zwölfjährigen Knaben, der ein Hüftbruch erlitt. Mühe beruhigt werden. ſtellung des Tatbeſtandes Die Reichsbank im Jahre 1919. Nach dem Bericht ſteigt mit 4268,2 Millionen Mark den bisher höͤchſten Gewinn des Jahres 1918 um nahezu 3½ Milliarben Mark. Die neuen Tabakſteuermarken. Die neue Tabakſteuer oll bekanntlich, wie bisher die Zigarettenſteuer, für alle Arten von Tabak durch Steuerzeichen eingezogen werden. Die Marken werden für Zigarren grün bedruckt, für Kautabak und Zigaretten blau, für feingeſchnittenen Rauchtabak grün, für Pfeifentabak rot, für Schnupftabak violett und für Zigarettenhüllen orange. Die Zigarrenmarken enthalten am oberen Rande die Inhaltsangabe nach Stückzahl und Art, darunter die Angabe des Kleinverkaufspreiſes für eine Zigarre. Auch bei den übrigen Tabakarten wird der Kleinverkaufspreis angegeben, bei Zigaretten für ein Stück, im übrigen für ein Kilogramm. Für heut und morgen. Allerlei Poſtaliſches. Die Feldpoſtanſtalten des Grenzſchutzes Oſt ſind am 31. März aufgelöſt worden. In⸗ ſolgedeſſen treten die den mobilen Grenzſchutztruppen bisher noch gewährten Portovergünſtigungen des Feldpoſtverkehrs außer Kraft. Die Angehörigen der Grenzſchutztruppen ge— nießen nur noch die folgenden den übrigen Heeres- und Marineangehörigen im Inlande allgemein zuſtehenden Porto- vergünſtigungen. Es werden befördert an Mannſchaſten des Heeres und der Marine bis zum Feldwebel, Wachtmeiſter oder Oberdeckoffizier einſchließlich aufwärts: gewöhnliche Briefe bis zu 60 Gramm und Poſtkarten portofrei, Poſt⸗ anweiſungen bis zu 15 Mark einſchließlich gegen 10 Pfennig Porto und gewöhnliche Pakete bis zu 8 Kilogramm auf alle Entfernungen gegen 20 Pfennig Porto. Die Sendungen ö müſſen in der Adreſſe den Vermerk:„Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit des Empfängers“ und den Beſtimmungsort mit Angabe der Beſtellpoſtanſtalt tragen.— Der Poſtverkehr zwiſchen den von fremdländiſchen Truppen beſetzten deutſchen Rheingebieten und dem übrigen Deutſchland unterliegt jetzt keiner Beſchränkung mehr und findet mit allen Veſatzu E zonen wieder nach den allgemeinen Vorſchriften Gewöhnliche und einge ſendungen jeder fortan nach Spanien und Portugal mit deute Schiffen über Hamburg befördert werden. Die Se ger müſſen den in die Augen fallenden Vermerk„über Hambur tragen. Reiſeausweiſe für die Abſtimmungsberechtigten. die Grenz- und Auslands⸗ hriebene 2 gibt, klären, bekannt: Die Beſtimmungen, die die Interalliierte Kommiſſion über Ausweiſe zur Einreiſe in Abſtimmungs⸗ gebiete getroffen hat, beziehen ſich lediglich auf den all⸗ gemeinen öffentlichen Verkehr. Für die Einreiſe von Per⸗ ſonen, die zur Teilnahme an den Volksabſtimmungen be— rechtigt ſind, hat ſich die Kommiſſion beſondere Beſtim⸗ mungen vorbehalten. Erſt nach deren Bekanntgabe können Einreiſeausweiſe beſchaffen, die Abſtimmungen Gültigkeit haben. Es wird aber empfohlen, ein kleines Lichtbild zur ſpäteren Verwendung bereitzuhalten. Von Nah und pern. Ein erwünſchter Fund. Nach einer Meldung aus Dresden, ſind in der preußiſchen Lauſitz bei Friedrichshein Sie beſitzen eine große Mächtigkeit und ſollen ſo bald wie möglich ausge⸗ 500 000 Mark für die Hallenſer Straßenkämpfer. Der Verband der Sächſiſch-Thüringiſchen Färbereien ſowie die Konvention der Sächſiſch-Thüringiſchen Färbereien(Orts⸗ gruppe Gera) bewilligte für die Familien der in den Straßenkämpfen in Halle a. S. Geſallenen eine halbe Million Mark. Von Entente⸗Kraftwagen überfahreu. wagen der Interalltierten Überwachungskommiſſion Dresden überfuhren auf der Fahrt von Jüterbog nach Dresden in Zwei Kraft⸗ Die angeſammelte Menge konnte nur mit der Verbindungsſtelle der Heeres- friedenskommiſſion zugeführt. Der engliſche und der fran⸗ zöſiſche Präſident der Unterſuchungskommiſſion ſprachen dem deutſchen Verbindungsoffizier ihr lebhaftes Bedauern aus und erklärten, daß ſie für ſämtliche Koſten aufkämen. Eiſenbahnmaſſendiebſtähle. Die Erfurter Kriminal- polizei iſt einer großen Eiſenbahndiebesbande auf die Spur gekommen. Bisher wurden 56 Diebſtähle aufgedeckt, an! w. nach einer benachbarten Ortſchaft. Fahrgäſte den Führer, und bemächtigten ſich des Wagens. Häuſern ſind weggeſegt worden. wegen Tötung des Schriftſte ängnis zu Nach dem ein nicht ermittelter Soldat Landauer in den Kopf um einen weit verbreiteten Irrtum aufzu⸗ 315 000 Mark unterſchlagen zu haben. liebten 200 000 Mark vergeudet. Er Pelze und eidene Kleider, gab für Speiſen und Getränke täglich 600 Mark aus, fuhr ſtundenlang im Auto ſpazieren, Fehlen jeder Kontrolle in der Bank der anderen gab für Bedienung, 1 Arm⸗ und 20 8 Die Kraftwagen wurden nach Feſt⸗ der Dreck? denen 62 Perſonen beteiligt ſind. Es handelt ſich nur um Eiſenbahnbeamte aller Grade vom Zugführer und Ober⸗ ſchaffner bis zum Hilfsſchaffner und Hilfsrangierführer. Geraubt wurde alles, beſonders Getränke, Rauchwaren aller Art. Zuletzt wurden größere Verbrechen derart ausgeführt, daß die Diebe große Ballen Tuchſtoffe und andere wertvolle Eilgüter während der Fahrt aus dem Zuge warfen und ſpäter abholten. Dadurch wurde es möglich, einen Teil der zuletzt geſtohlenen Güter wieder herbeizuſchaffen. Brigade Ehrhardt wieder in Döberitz. Die beim Berliner Putſch beteiligte Brigade Ehrhardt, die nach Lock⸗ ſtedt abtransportiert werden ſollte, um dort entwaffnet zu werden, mußte, da die Beamten und Arbeiter der Eiſen⸗ babndirektion Altona ſich weigerten, die Eiſenbahntransporte abzunehmen, nach Döberitz zurücktransportiert werden. Ledig⸗ lich ein Transport iſt nach Lockſtedt gekommen. Mörder im Automobil. In Aachen mieteten zwei unbekannte Männer eine Automobildroſchke zu einer Fahrt Unterwegs erſchoſſen die warfen die Leiche auf ein Feld Von den Mördern fehlt jede Spur. Furchtbare Wirbelſtürme in Amerika. Einer Meldung aus Newyork zufolge hat eine Reihe von heftigen Wirbelwinden Nordoſt⸗Illinois und Teile von Ohio, Michigan, Indiana, Miſſouri, Wisconſin, Georgia und Alabama heim⸗ geſucht. Zahlreiche Perſonen wurden getötet, Hunderte von Da viele Telegraphen⸗ leitungen zerſtört ſind, fehlen nähere Nachrichten. Amerikauiſcher Proteſt gegen deutſche Theater⸗ aufführungen. Gegen ein vom Deutſchen Theater in Berlin geplantes amerikaniſches Gaſtſpiel erhebt die American Legion ſchärfſten Proteſt. Sie will erreichen, daß die Aufführungen in Amerika verboten werden, weil Amerika den Friedens⸗ vertrag mit Deutſchland noch nicht unterzeichnet habe. Gerichtshalle. § Die Mörder Laundauers. Vor denn Kriegsgericht in Freiburg kam die Anklage gegen den Unte ier Digele ftſtellers Guſtav Lan er im Ge⸗ Stadelheim bei München zur Verhandlung. geſchoſſen hatte, gab Digele auf Landauer einen Piſtolen⸗ ſchuß ab. Der Angeklagte, ein Württemberger, der inzwischen bei den Baltitumtruppen zum Unteroffizier befördert wurge jef ſich darauf, daß er nur den Befehl eines Vor' eſetzten ausgeführt habe. Das Gericht ſprach ihn von der Anklage des Totſchlags frei, weil er in dem Glauben ſein konnte, nach Befehl zu handeln, und verurteilte ihn wegen Hehlerei, be— gangen durch Aneignung der Uhr des Toten, zu fünf Wochen Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. 9 Der Ach tiehnjährige als Lebemann. Vor der Straf— kammer in Berlin ſtand der 18jährige 2 anklehrling Eberhard Heinze, der beſchuldigt wurde, bei einer Berliner Bantfirma N Der jugendliche Bank⸗ defraudant hat in wenigen Wochen mit ſeiner 15 jährigen Ge⸗ ſchenkte der„Braut“ opferte auf den Rennplätzen für Tips viele Tauſende uſw. Das Gericht erkannte trotz der Höhe der unterſchlagenen Summe nur auf ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis, mit der Begründung, daß der junge Menſch lediglich durch bas . Verführung er⸗ legen ſei. Vermiſchtes. N Schiebergeſchichten. In einem Gaſthauſe einer ſüd⸗ deutſchen Stadt vergnügten ſich kürzlich angeheiterte Schieber damit, daß ſie aus Mangel an anderer Unterhaltung Papier⸗ geld verbrannten. Die ſaubere Geſellſchaft erklärte, daß ſie im Verſchieben von Holz derartig viel Geld verdiene, daß ſie nicht wüßte, was ſie damit anfangen ſoll. In einer Stadt erzählte im Wirtshauſe ein angeheiterter Lederſchieber, daß er wöchentlich 200 000 Mark verdiene. Er 2 Trinkgelder bis zu 70 Mark, ließ ſich ohe Eier bringen, ſchlug ſie in eine Schüſſel, beſtreute r dick mit Zuck d goß dann einige Flaſchen Sekt 0 da ch zu Gemüte führte. Der Kerl f ein ausgeliehenes Pferd faſt zu⸗ gefahren. der Beſitzer ihm Vorhaltungen machte, zog er die Bruſttaſche und fragte frech:„Was koſtet Ich bezahle Wagen und Pferd.“ Das Angebot wurde entrüſtet it. Der Schieber bekam eine Ge— ſalzene auf ſein freches Maul und wurde mit einem derben Tritt auf das verlängerte Rückgrat an die Luft befördert. 0 N.. l., SG NATe Den ccc r eee Eine kluge Frau. Eine Erzählung von Paul Bliß. 60(Nachdruck verboten.) Und man brach die Thür auf, um ihm zu Hilfe zu kommen. Die kleine Frau hatte in ihrer Angſt zu dem Vildhauer geſchickt, und der war auch ſofort gekommen und batte den Arzt mitgebracht. Nun bettete man den Kranken, der Arzt unterſuchte ihn, und die Diagnoſe lautete:„Nervenfleber“— alſo größte Vorſicht. Schlimme Tage kamen nun. Die Fieberhitze des Kranken ſteigerte ſich von Tag zu Tag, und der Arzt machte oft ein be⸗ ſorgtes Geſicht. Frau Lucie und Reſteck beſorgten die Pflege, und beide waren ſie von gleicher Aufopferung, um dem lieben Kranken Erleichterung und Beſſerung zu ſchaffen. Und ſo gelang es ihnen denn endlich auch, das bisige Fieber zu bannen. Nach zebn Tagen trat die Kriſis ein; die ſtarke Natur des Patienten ſiegte, und man konnte auf eine baldige Geneſung hoffen. An einem ſonnigen Frühlingstag ſtand Fritz zum erſten Mal wieder auf. Am Arm ſeiner kleinen Frau betrat er den Balkon und ſetzte ſich, warm zugedeckt, in einen bequemen Stuhl, um mit tiefen Zügen die prächtige kräftigende Frühlingsluft zu atmen. Lucie ſtand neben ihm und ſah mit beſorgter Miene darnach, daß er auch gut zugedchkt war. And als er ſchue kleine Frau ſo neben ſich ſtehen ſah, da er— faßle ihn ein tiefes Schamgefühl, wie unrecht er dieſem lieben Ge— ſchöpf gethan hatte. Schon während er noch krank lag, hatte er heimlich oft beobachtet, wie ſie ſich um ihn ſorgte, und wie ſie ihre eigene Schwäche verbarg, um ihn nicht zu beunruhigen, und nachts, als ſie ihn ſchlafend glaubte, hatte er einmal ganz ver— ſtohlen beobachtet, wie ſie zärtlich ſeine Hände ſtreichelte und dann ganz leiſe küßte; und da war ihm warm ums Herz geworden, und er hatte ſich gelobt, von unn an ſein Glück im Hauſe zu ſuchen. möchte Dir etuuns dagen... * eee 1 RR habe Sie bisher doch nur in ganz „Lucie“, bat er mit leiſer zärtlicher Stimme,„Lucie, ich Lächelnd ſah ſie ihn an. Und er geheimnisvoll:„Dir ganz allein, daß es kein anderer hört“, und damtt zog er ihren Kopf zu ſich herab und flüſterte ihr ins Ohr:„Ich danke Dir, meine liebe, kleine Fraul' und dann küßte er ſie, lieb und innig. ö Ihr aber war es in dieſem Augenblick, als ſänge und klänge die ganze Welt, als kämen alle himmliſchen Heerſcharen herab, um ihr zu huldigen. Von dem Tage an machte ſeine Geneſung ſchnelle Fort— ſchritte. Bereits nach einer Woche konnte er zum erſten Mal wieder ausgehen. Und nach wiederum acht Tagen durfte er ſchon an ſeine Arbeit denken. Da kam eines Tages eine junge Schauſpielerin, um mit ihm zu ſprechen. Erſtaunt ließ er ſie näher kommen. Es war ein Fräulein Berthold, die bisher nur in kleinen Rollen beſchäftigt worden war.„Nun, Fräulein, was wünſchen Sie denn von mir? Ich ſoll Ihnen gewiß eine Rolle ſchreiben, wie?“ fragte er lächelnd. Das Fräulein, eine jugendliche, aber ſtattliche Erſcheinung, verneinte und erwiderte mit verſteckter Heiterleit:„Das haben Sie bereits gethan, Herr Doktor! Ich habe die Melanie aus Ihrem neuen Stück ſtudiert!“ Fritz war ſo erſtaunt, daß er nichts Rechtes zu ſagen wußte. „Das trauen Sie mir natürlich nicht zu, Herr Doktor, daß ich die Rolle ſo gut ſpiele als die Heller, nicht wahr?“ „Je nun, liebes Fräulein“, ſagte er ein wenig verlegen,„ich dürftigen Nebenrollen ge— ſehen.“ Sie nickte.„Nun, geſtatten Sie, Scene im dritten Akt vorſpiele?“ „Vitte ſehr!“ Und ſie begann. Gleich der Anfang intereſſierte ihn. Es war eine geiſtvolle Auſſaſſung und eine kraftvolle Geſtaltung, eigenartig, ganz anders, als die Auffaſſung der Heller, aber äußerſt intereſſant und packend, ſo daß ſeine Aufmerkſamkeit von daß ich Ihnen die große Minute zu Minute geſpaunter wurde. Denn ſoviel ſah er ſchon 1 N ietzt: bier war ein großes Talent, das lange im Verborgenen ge— ſteckt, der Bühne gewonnen worden. Aber ſelbſt ſeine geſteigerten Anſprüche wurden befriedigt, als die junge Künſtlerin zu dein, Schluß der großen Scene kam. Hier hatte er all ſeine Kune daran geſetzt, eine Steigerung zu ſchaffen, die das Publikum minutenlang in atemloſer Spannung erhalten ſollte, und hier ſchuf ſie aus ſeiner Dichtung ein Stückchen Leben, ſo genial, ſo erſchütternd, daß er begeiſtert„Bravo“ rief. „Nun ſagen Sie mir um des Himmels willen, f glückſelig, wo haben Sie denn das ber, liebes Fräulei konnten Sie ſich denn ſo lange mit kleinen Rollen geben?“ „Ja, ich habe ja nie etwas Größeres bekommen, Herr Doktor, Sie wiſſen ja, ſolche Rollen ſind nur für die„Sterne“ da“, ſagte ſie heiter. „Aber jetzt? Wie ſind Sie denn nun plötzlich auf die Idee gekommen, gerade dieſe Partie zu ſtudieren?“ „Ja, das war auch nicht meine Idee, Herr Doktor, das bat mir jemand anders angeraten“, lächelte ſie. „Nun, und wer denn?“ „Ihre Frau Gemahlin.“ „Meine Frau!? Darauf war er nicht gefaßt geweſen. Meine Frau hat Ihnen das geſagt?“ Sie nickte lächelnd. zufrieden „Eines Tages kam die gnädige Frau zu mir, fagte, ſie habe mich in vielen kleinen Rollen geſehen und ſie traue mir mehr zu, ich möchte doch mal die„Melanie“ lernen. Na, ich war zuerſt auch erſtaunt, aber ich machte mich natürlich ſofort daran und übte tüchtig drauf los: und als ich die Rolle kannte, kam die gnädige Frau wieder und nun arbeiteten wir beide daran, bis alles klappte.“ Mit einem Satz war er auf und rannte zu ſeiner Frau, die er, wie ſie ging und ſtand, in ſein Zimmer hineinzog, was ſie auch lächelnd geſchehen ließ.„Du, Lucie, Du haſt die gottvolle Idee gehabt, mit Fräulein Berthold die Rolle durchzunehmen!“ fragte er freudeſtrahlend e 8„Schluß folgt)) 1