Danksagung. Für die vielen wohltuenden Beweiſe ger Anteilnahme während der Krankheit und beim Hinſcheiden meiner lieben, nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen Gattin, unſerer guten, treubeſorgten Mutter, Großmutter, Schwieger— mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante Ftuu Eliſabetha Bergmaun ferner für das überaus zahlreiche? Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die großen Kranz— und Blumenſpenden ſagen wir hiermit unſern tiefgefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank der hochw. Geiſt— lichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die aufopfernde liebevolle Pflege der teuren Dahingeſchiedenen und den zahlrelchen Stiftern von Seclenmeſſen? Viernheim, den 19. April 1920. inni⸗ In tiefer Trauer: Familie Adam Berhnam J. Mittwoch Abend 8 11 wichtige Spielerverſammlung anſchließ. Spielausſchußſitzung 4 in der Harmonie. Wegen Neueinteilung der 2. u. 3. Mannſchaft, ſowie 1. 2. und 3. Jug. werden zu erſcheinen. alle Spieler dringend erſucht Spieler welche nicht mehr ſpielen wollen oder ſolche, welche wieder ſpielen wol— len, haben ſich hierbei perſönlich anzumelden.— Sonntag, den 25. 4. oder ſchriftlich ab— 20 bezio. 04 Ludwigshafen Sportverein. Der Spielausſchuß. Beachten Sie bitte unsere Schaufenster. * rein Warden Mittwoch vormittags von 8 Uhr. ab wird bei unſerm Lagerhalter der Rest der Saatgenste ausgegeben. Der Vorſtand. Milttär⸗ Kracher. Verein„Haſſia“. Von Mittwoch ab findet alle 14 Tagen Abends von 7—8 Uhr eine Beratungsstunde für Kriegsbeſchädigte, Kriegswitwen und Kriegsteilnehmer beim Vorſitzenden A. Noll ſtatt. 2 Herren- Fahrräder mit neuen Gummi, kaufen. Braunes 4 f 8 zu verkaufen Alexanderſtraße 30. Guterhaltener Her d zu verkaufen Rathausſtr. 38. Ein ſtarkes Einlegſchwein zu verkaufen Peterſtraße 4. Faſt neuer n. Gramophon 20 Platten, preiswert zu ver⸗ kaufen Von zu ver⸗ Viernheim, Alexanderſtraße 22. 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In tieſſtem Schmerze: Familie Adam Buſalt 3. Die Beerdigung findet mochen Mittwoch nachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Bis marck⸗ ſtraße 12, aus ſtatt. Vrieſtuubennerein Heimatliebe Mitglied des Verbandes Deut ſcher Brieftauben⸗Vereine. Donnerſtag Abend Verkinslokak 1 0 zum goldenen Stern Mitglieder Versammlung wozu um vollzähliges Erſcheinen blitet Der Vorſtand Männer-Turn-Merein. Heute Dienstag, Donnerstag und Samstag abends von 7 Uhr ab Aing ſümtl. Fauſthallſpieler Spielwart. ** 242 1 7* Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Morgen„Mittwoch Abend Punkt 8 Uhi N Borſtands⸗ und e Spielausſchuß⸗ Sitzung im Lokal zum gold. Stern. Um voll⸗ zühliges Erſcheinen aller Vorſtands⸗ mitglieder wird ſehr dringend gebeten, da wichtige Vereinsangelegenheiten zu erledigen ſind. Die beiden Vorſitzenden. Fußball⸗Alub„Olympia 1911“ Vieruheim. Heutte Abend ½9 Uhr Spielausſchuß⸗ Sitzung. Morgen Donnerstag Abend 9 Uhr Spielerverſammlung Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Porſitzende. Echter r (Nordhäuſer Ware) f e aahimmelfreie Ware, 100 Nollen k. 140.—, bei Originalkiſte 500 Stück à Ralle 1.30 Mk. Verſand nur gegen Nachnahme oder Vorein⸗ ſendung, Muſter nicht unter 50 Stück. Mensandhaus Karl Hahn, Mannkeim Viktoriaſtraße 9 Fernruf Nr. 4184 Poſtſcheckkonto 23065 Karlsruhe i. B. Frauen u. Mädchen summeln ihre nausgekämmten Haare 2 und erhalten dafür den höchsten Preis bei der been wenn, Amen L 3 3. Auiküuferinnen gesucht 1⸗Pfundſtuc 15 Mark, zu Gomer 90 0 15 ech tar, eingetroffen 8½% Uhr im Samenhe Piri mia Hünner-futteſ offerierr Ulster, Paletots, Hosen f. Herren, Burseſzen und ſünglinge kaufen ie prèiswert 0 Na aus für Hlerren- Bekleidung, lub. 2 25 45 Mannheim 0 3, 115 pe, kein Laden, N. den anken, neben d. Hauptpost. Un kweip, Ssmenpandlg, Frſcheimt wöchenelſch dreimal: Geſchäfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 110 mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer 0 u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und ahrplan. Am . i r 2 8 8 3 2 Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Nee Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Schriftleitung, Druck und Verlag: oer Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Bürgermeiſterei Vereine„ Anzeiger Anzeigenpreiſe: Viernheim Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Joh. 1 Viernheim, Rathausſtraße. Lokale Inſerate die einſpaltige Petit Zeile, Pfg., auswärtige„Pfg. Retlamen im Textteil Pfg. auswärts„1% Tezerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſer Beitreibung wirb der gewährte Nabatt hinfällig, desgleichen bei Richtbezahlung innerhalb drei Monaten. M 47 Fernſprecher Nr. 217 Amt 3 Donnerstag, den? 220 Ai 1920 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. bereiſt im Auflrag der wird vermutlich demnächſt auch Berlin aufſuchen. Verhandlungen inte Nußland⸗ Der ruſſif ſche Wirtſc haftsdiktator Jugenieur Kr aſſin Sovyjetregierung Weſteuropa, und Dieſe Reiſe bedeutet den erſten ernſth aften Schritt der Auf⸗ nahme von Handel dcheztehungeg zwiſchen Europa und dem abgeſperrten Rieſenreich des Oſtens. Seit der bolſchewiſtiſche Beauftragte Litwin off in Kopenhagen mit England zu verhandeln begann, hat ſich vieles verändert. Litwinoff wurde unter äußerſter Vor⸗ ſicht auf einem engliſchen Kriegsſchiff nach Kopenhagen gebracht und dort ſtark beaufſichtigt. Gegen dieſen ge— riſſenen„Diplomaten“ haben ſowohl die däniſche Regie- rung wie die engliſchen Unterhänd er größtes Mißtrauen. Ganz anders wird K raſſin empf angen: Finnland ge⸗ ſtattete ſeine und ſeiner zahlreichen Begleitung Durchreiſe, in Stockholm begrüßte man ihn mit Blumen. Von n holm reiſte er nach Kopenhagen, wo ihn eine engliſche und eine franzöſiſche Kommiſſion erwarteten. Dieſer Unterſchied bei der Aufnahme des ruſſiſchen Be— vollmächtigten bedeutet eine endgültige Umſtellung der Auffaſſung Europas über Rußland. Die bo. ſchewiſtiſche Regierung hat Eruſt gemacht mit der 5 naeh an A b⸗ kehr vom Kommunismus in wirtſchaf licher Be ie— hung. Kraſſin vertritt den Standpunkt, der Bolſche— wismus habe in Rußland keine Ausſichtenn mehr, die ſoziale Revolution durchzuführen, und müſſe daher end— gültig aufgegeben werden. An ſeine Stelle möſſe ein Programm des Wiederaufbaus treten, das nur auf A r— beit, Diſziplin und Ordnunß eingeſtellt iſt, eineclei ob die Maßnahmen„kapltaliſtiſcher“ Art ſind oder nicht. Kraſſin war der Mann dazu, die andern Kommiſſare zu feiner 0 85 zu bekehren und ſeitdem ſind die Be⸗ lriebsräte abgeſch afft, die Arbeitszeit ausged hut, das Taylor- und Prämienſyſtem eingeführt und das ganze Werk des Aufbaus mit der Militariſierung der Arbeiter— ſchaft und dem Zwang zur Arbeit gekrönt worden. Mit dieſem Rußland kaun e Beziehungen haben, einerlei, wie es ſich nennt. Die Wiederaufnahme von Handelsbeziehungen mit dem Rieſenreich der Rohſtofſe iſt eine Lebensfrage für den Weltmarkt— und für Ruß⸗ land und ſeine derzeitige Regierung. Denn es iſt klar, daß dieſe das größte Intereſſe hat, für das Fallen⸗ laſſen ihres ruhmredig verkündeten Wirtschaftsplan der mißlungenen Sozialiſterungen, um dem ruſſiſchen Vok wenigſtens verb ſſerte Lebensbed'ngen en zu ſcha fen und der entſetzlichen, ſelbſtverſchuldeten Not zu ſteuern. Penn beris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. Erſchüttert blickte der Buchhalter auf ſeinen Chef. Er wußte nur zu gut, was in diejem Augenblicke in der Seele desſelben vorging, und ſuchte vergebens nach einem Troſtesworl. Hatte doch die ſoeben empfangene Nachricht von dem plötzlichen und unerwarteten Fall eines bedeutenden und für zweifellos ſicher gehaltenen auswär⸗ tigen Hauſes, an deſſen Unternehmungen der Kommer⸗ zienrat mit großen Kapitalien beteiligt war, ihn ſelbſft gänzlich niedergeſchmettert Dieſer Schlag bildete das letzte Glied einer ganzen Kette von Unglücksfällen, welche in jüngſter Zeit, 5 0 daß die Welt davon erſähren, chlag a. 1 Schlag die alte Firma Ehrhardt u. Söhne getroſſen. Bisher hatte der Kommerzienrat ſich mit übermenſchlicher Anstrengung über Waſſer gehalten, aber nun mußte alles zuſammenbrechen, wenn nicht ein Wunder geſchah. 5. Der alte treue Beamte litt unter dieſer Erkenntnis faſt ebenſo wie ſein Herr, deſſen Sorgen er treulich ge. teilt hatte. Der Schmerz um den Sturz der ehrwürdigen Firma, mit der er ſeit langen Jahren verwachſen wat, trieb ihm Tränen in die Augen, die in großen Tropfen über ſeine gefurchten Wangen herabrollten. Der Kommerzienrat hatte ſich gefaßt. er die Hände von ſeinem Antlitz 1' 5 wenigen Sekunden um Jahre gealtert ſchien. 1997 war ein langer vielſagender Blick, den er mit 1 0 Vertrauten tauſchte. Jeder mochte im Stillen erſehnt haben, un Auge des deten einem Hoffnungs ſtrahl zu begegnen, der Ertrintende klammert ſich ja ſelbſt an einen Stroh- halm. Aber jeder mußte erkennen, daß er ſich getäuſcht. Der Bankier brach endlich das Schſweigen. Er rich- tete ſich empor.„Nach dieſem Schlag,“ ſprach er, auf das verhängnisvolir Papier deutend, mit ſeſter Stimme, fell uns nichts übrig, als unſere Zahlungen einzu⸗ ellen.“ Das bittere Wort war geſprochen. Der alte Lebrecht 4 e daß es fallen mußte, daß Pflicht und Ehre es ebleteriſch„Leere. Aber nun er es wirllich Langſam ließ das in dieſen -zuxückgezogen und iſt reiner e Vom po'ilicchen Leben hat Kassin ſich ſeit langer Wirtſchafts politiker. Als ſolcher hat er früher als ſeine ehemaligen Parteigenoſſen die Unmög'! ichkeit des Kommunismus eingeſehen. Was Kraſſin in dent an den Preſ ſſeverxtretern mitgeteilt hat, zeigt, wie überlegt»Vorſchläge ſind. Er hat es unter laſſen, von den ufſiſchen Rohſtoffen zu ſchwärmen, dern vielmehr auf die Schwierigkeit der Erfaiſ ng und des Transports in die Häfen geſprochen. Er ſc nägt Zah⸗ lungen in Gold, das reichlich vorhanden ſein ſoll, vor, und will Rußland Kredite beſchaffen. Er verbürgt ſich dafür, daß die Sovjetregierung ihre Verpflichtungen ein— halten wird. Außerdem will er großzügige läge der Konzeſſionserteilung an ausländiſche Unternehmungen zur Ausbeute der Waldbeſtände und des Baues von Eiſen— bahnen machen. Als Vorausſetzung de hungen bezeichnet er die Anerkennung des mit ſeiner ſozialiſtiſchen Verfaſſung. Kraſſins Perſönlichkeit und ſeine Pläne laſſen die Hoff— nung aufkommen, daß die laden von Handelsbe— ziehungen mit Rußland auch für Deutſchlaud in greif— bare Nähe gerückt iſt. ſon⸗ 9. 7 Vorſch Sopjetſtgats Neues vom Tage. * Austauſch der Kriegsgefangenen. Berlin, 20. April. Das nunmehr unterzeichnete deutſch-ruſſiſche Abkommen über den Austauſch der A beſtimmt, daß nur diejenigen Gefan⸗ genen abtransportiert werden, die die Heimkehr wün⸗ ſchen. In Berlin und Moskau ſollen errichtet werden. Die Reichsregierung hat die für den Rücktransport erforderlichen ſehr beträchtlichen Mittel be⸗ reitgeſtellt. In Deutſchland befinden ſich noch Ruſſen, in Rußland angeblich nur noch 20000 ſche. Eine gemeinſchaftliche Kommiſſion prüft in die Abbeförherungsmöglichkeit zur See. Die Auslieferung Kapps verlangt. Berlin, 20. April. Das Reichskabinett hat am Sonn⸗ tag von der ſchwediſchen Regierung die Auslieferung Kapps verlangt. Wie aus Stockholm baichtet wird, erklärte der ſchwediſche Miniſterpräſident Branting, daß das Frei⸗ ſtattrecht auch Kapp gegenüber uffn ehe ten werde. Kapp ſoll demnächſt aus der Haft entlaſſen werden. Nach der„Voſſ. Ztg.“ hat Kapp ſich nach dem Putſch einige Zeit in Berl in verborgen gehalten und iſt dann von Deut⸗ Reval den Lippen ſeines Chefs vernahm, überwältigte es ihn doch, ſtöhnend ſank er in die Kniee und rief, während krampfhaftes c ſeinen Körper erſchütterte:„O, Gott, Herr Gott, ich überleb's nicht— es kann, es darf nicht ſein!“ „Wiſſen ſie denn einen Ausweg, Lebrecht?“ fragte der Bankier in ſchneidendem Tone, und als der alte Mann nur ſtumm und traurig den Kopf ſenkte, fuhr er weicher fort:„Glauben Sie mir, wenn es irgend ein eh— renhaftes Mittel gäbe, das Furchtbare abzuwenden, ich würde es ergreifen, wäre es auch noch ſo hart und de— mütigend— ſchon um meines Kindes, meiner armen Gabriele willen...“ Bei den letzten Worten ſeines Chefs hob der Buch— halter wie von einem plötzlichen Gedanken erleuchtet, das Haupt empor.„Vielleicht gäbe es doch ein ſolches Mit tel,“ ſagte er leiſe, indem er ſich erhob und dem kier einen Schritt näher trat; wollen der Herr Kommer zienrat mir gestatten, ganz offen meine Meinung zu ſa— gen?“ Der Bankier ſah ihn erſtaunt und zweifelnd an. dann neigte er bejahend das Haupt. „Unſer gnädiges Fräulein hat ja ſo viele Bewerber, unter denen gewiß 7 reiche Kavalier ſich befindet,“ ſagte Herr Lebrecht hallig, ohne ſeinen Ehef anzusehen „Ware es nicht möglich ich meine— der Herr Kommer⸗ zienrat verſtehen mich dchon.— Von Ihrem zukünftigen Schwiegerſohn, deſſen Intereſſen alsdann mit den Ihren ſolidariſch wären, könnten Sie ruhig eine Summe an⸗ nehmen, die genügte, uns über die gegenwärtige Kriſis hinwegzuhelfen. Auf dieſe Weiſe könnte vielleicht der Bankerott vermieden und noch alles gerettet werden.“ „Meine Tochter verkaufen? nimmermehr!“— rief der Bankier außer ſich.„Kein Wort mehr davon— lieber will ich zum Bettler werden.“ „Gott behüte, ſo meinte ich's ja nicht,“ verteidigte ſich der Buchhalter erſchrocken.„Da ſei Gott vor, daß Fräulein Gadriele zu einem Ehebunde gezwungen wer⸗ den ſollte, der ihr verhaßt wärel Ich dachte nur, es wäre möglich, daß ſie ſich freiwillig zu einem Opfer ent⸗ ſchlöſſe, das zu bringen ihrem Herzen nicht gar zu ſchwer werden würde. Das gnädige Fräulein liebt Sie über alles, und dann— bedenken Sie, 10 iſt eine zarte, ver⸗ e Junge Dame e Würde 1 k.. Lein Acht Zett Handelsbezie- D— 1 Kapps * [Programm i 64¹¹ Fürſorgeſtellen 190000 Ban- a Morgen dieſes einem Fltiegerleufnant nach Schweden gefuhrt worden Aus Kopenhagen wird berichtet, es ſei nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß zwiſchen Schweden und Deutſchland ein Mei⸗ nungsaustauſch über die Möglichkeit der Aust teſerung ſtattfinden werde. Die Koalitionsfrage. Berlin, 20. April. Nach der„Germania“ Reichsausſchuß der Zentrumspar Fraktion volle Enutſchließungsfreiheit bez tigen Koalition ſich vorbehalte, die vom Ausfall: der Wahlen abhänge und von der Möglichkeit, ein beingen, auf das die drei ſeit⸗ herigen Koallitonsparteien ſich eignen können. ö DNUs Kundgebung der Verbündeten. Berlin, 20. April. Amtlich wird mitgeteilt: Regierungen von Belgien, Frankreich, Großbritannien und Italien haben ihre Geſchäftsträger ermächtigt, dem Mi niſter des Auswärtigen zu erklären, daß dieſe 0 rungen eine deutſche Regierung, die nicht geneigt ſei: würde, den Friedensvertrag loyal auszuführen, in kei— ner Weiſe dulden können. Jede Wiederkehr einer revolu— tionären Bewegung, ebenſo wie jeder Ausbruch von Un— ruhen würde nur das eine Ergebnis haben: die Maßnah- men zur Begünſtigung des wirtſchaftlichen Wiederauf— baus und der Verpflegung Deutſchlands zu verzögern oder ſogar unmöglich zu mache en, während e its iſt der tei i einig, daß die zlich einer künf⸗ f (9a Regie— Maßnahmen in Erwägung zu zieher Die Wahlbsrlagen. Verlin, 20. April. Der Verſaſſungsausſchuß der Nat kioualverſamn lung nahm heute endgültig die Reichs⸗ tagswahlvorlage an, ebenſo den Geſetzenkwurf über die Wahl des Reichspräſidenten. Der Ge— ſetzentwurf über die Volksentſcheidung und die Vorlage über den Staatsgerichtshof ſollen nach übereinſtimmen— der Auffaſſung des Ausſchuſſes dem neuen Reichstag zur Erledigung vorbehalten bleiben. Die zweite Leſung der Wahlvorlage und des Geſetzes über die Wahl des Reick bspräſident en finden in der Nationalverſammlung am Donnerstag ſtatt. Wieder ein Komplott? Münche u, 20. Ap vil. Den im chen gegeſre derſchöneuf feld untergebrachten Toller u. a., die dort ih Nie⸗ Bolſchewiſten Mühſam, e Strafe abſitzen, iſt es infolge ihrer großen Bewegu ugsf leihe it gelu ingen, mit Genoſſen im Lande ſich über einen Hau nöſtreic Y zuve derſtch digen, der hereits bis ius einzelne vorbere! teweſen ſein ſoll.“ zu ertragen?“ ee e begann zu überlegen. Der Ge, Impuls ſo weit von ſich gewie⸗ dieſem Lichte bekrachtet, minder ver⸗ werflich erſcheinen. Seine Seele rang in heftigem Kamp⸗ fe. Wie eine Viſion tauchte vor ſeinem inneren Auge das ſchöne Antlitz Gert von Waldaus auf und eine Frei⸗ herrnkrone daneben— aber das war ja nun vorbei, dieſe Träume mußte nun Beide begraben, er ſowohl, wie ſein armes Kind. Den Schmerz konnte er ihr nicht erſparenl Wenn ſie alſo ihrer Liebe doch noch folgen konnte, war es da nicht beſſer, ſie ergriff die reltende Hand ei⸗ nes anderen und bewahrte ſich ſelbſt vor Not und Ent⸗ behrung— zugleich die Firma„Friedrich Ehrhardt“ vor dem Sturz? 8 Unwilltürlich griff bei dieſem Gedankengang ſeine Hand in die Bruſttaſche nach einem Briefe, den er am Tages erhalten, und über all der Unzathe und Aufregung des Ballfeſtes vergeſſen hatte, bis die Worte des alten Lebrecht ihm denſelben wieder in Er⸗ innerung gebracht. Nach einer kurzen Pauſe des Nachdenkens wandte er ſich zu dem Letzteren: „Ich danke Ihnen, Lebrecht,“ ſagte er, demſelben herz- lich die Hand hinſtrecend, Ich weiß, Sie meinen es gut, und ich verſpreche Ihnen, Ihren Mat zu überlegen. Jetzt-muß ich zurück, zu melnen Gäſten. Nach Been⸗— digung des Feſtes ſpreche ich Sie aber noch im Ka— binett.“ Als der Kommerzienrat wenige Minuten ſpäter un- ter der Geſellſchaft erſchien, waren ſeine Züge, wenn auch bleich, ſo doch ruhig und undurchdringlich wie ſonſt. Wie er auch innerlich litt und rang— nach außen hin wußte er bis zum letzten Augenblick den heiteren, liebenswür⸗ digen Wirt zu ſpielen. Mochte dann morgen die Welt von ſeinem Unglück erſahren und voll Schadenfreude den jähen Sturz des Mannes beſtaunen, vor deſſen Reich⸗ tum und Anſehen ſie ſich ſo lange ſklaviſch gebeugt— heute zu letztenmal noch galt es, die Masle zu tragen!— und Entbehrung mit Ihnen Der Kommerzienrat danke, den er im erſten ſen, wollte ihm, in Fortſetzung folgt. er Beſchwerde zuſagte. Köſters Programm. 0 Berlin, 21. April. Der neue Außenminiſter Dr. Löſter äußerte zu einem Redaktiousmitglied des„Vor⸗ härts“ über ſein Programm u. a., mehr denn je ſei eine lare, kräftige demokratiſche Politik im In⸗ lern die Vorbedingung für ein erfolgreiches Wirken lach außen. Das Ausland habe nur Vertrauen in dag deutſchland der Koalition. Ebenſowenig wie der berband eine Kapp-Regierung geduldet hätte, ebenſowe— lig würde er eine Diktatur des Proletariats geſtatten. lis eine ſeiner nächſten Aufgaben betrachtet der Mini— ker die möglichſt baldige Herbeiführung der Räumung ſer Maingauſtädte. Dazu müſſe auf der äußer⸗ len Rechten und auf der äußerſten Linken alles ver⸗ nieden werden, was geeignet ſei, den Scharfmachern links ſes Rheins neue Vorwände in die Hände zu ſpielen. Der zerſailler Friedensvertrag ſei eine Tatſache, die bir durch unſere Unterſchrift feierlich anerkannt haben. Vir müſſen den Vertrag erfüllen, und da, wo ſich un— erem Willen unüberwindliche Widerſtäned entgegenſtellen, ſüſſen wir trachten, ſtatt mit allzuhäufigen Einſpruchs⸗ loten durch ofſene Ausſprache einen Weg zu finden. Lir müſſen die mißtrauiſchſten unſerer Gegner über— eugen, daß wir den Friedensvertrag erfüllen wollen. Venn auch Millerand von dieſer Abſicht überzeugt ſein bird, dann wird der Tag der Reviſion nicht mehr ern ſein. Das Beſoldungsgeſetz. Berlin, 21. April. Der Ausſchuß der Nationalder⸗ ammlung hat das Beamtenbeſoldungsgeſetz unverändert ingeffommen. Für Beamte, die nach dem Geſetz in eine öhere Gehaltsklaſſe fallen, erhält die Beſoldung rück— zirkende Kraft bis 1. April, während ſolche Beamte, die au eine niedrigere Gehaltsſtufe eingereiht werden, das isher bezogene Mehrgehalt nicht zurückzuzahlen haben. zu dem Geſetz lagen etwa 700 Eingaben vor. Von der Reichswehr. N N Berlin, 21. April. Nach einer Mitteilung des Reichs⸗ 2, b 5„ ſehrminiſte war in der Berliner Garniſon Unzu⸗ riedenheit entſtanden, weil die bisherigen Zulagen er Mannſchaften mit Rückwirkung bis 11. März aufge⸗ oben werden ſollten. Die Truppen ſandten eine Ab⸗ ednung zum Miniſter, der eine wohlwollende Erwägun ., eee ien Eine Erklärung Erharts. 2 Berlin, 21. April. Zu der angeblichen Verſchwö⸗ ung im Reichswehrminiſterium verſendet der Führer der karinebrigade, Korvettenkapitän Erhart, aus dem Mun— erlager eine Erklärung an die Preſſe. Er ſei Anfang pril zu einer Beſprechung zwiſchen Offizieren und Ar— ziterführern aufgefordert worden, durch die der Gegen— iz zwiſchen Militär und Arbeiterſchaft beſeitigt werden ſollte. Er habe ſeine Anſchauung vertreten, daß jeder Generalſtreik, wie der letzte, zuſammenbrechen müſſe, wenn Regierung und Militär die Nerven nicht verlieren. Der erſte, der beim Streik leide, ſei der Arbeiter. Die Waf— ſen gehören in die Hand des Militärs, der Arbeiter habe die Macht, ausſchlaggebend für beſſere Lebensbedingungen, Hebung der Valuta, der Einfuhr von Lebensmitteln und Rohſtoffen zu wirken. Einig ſeien beide in der Bekämp— jung des ſchmarotzenden Kapitalismus, der Korruption, des Schiebertums und der Auflehnung gegen fremdſtäm— mige Führung. Das Zuſammengehen des Militärs mit den radikalen Elementen gegen die Regierung ſei ſcharf abzulehnen. Er hoffe, daß ſich ein Weg zeige, den Kampf der Volksgenoſſen gegen einander, der durch eine un— verantwortliche Hetze hervorgerufen worden ſei, in Zu— kunft zu verhindern. 8 17059 Lohnforderungen der Eiſenbahnarbeiter. Verlin, 21. April. Die Eiſenbahnarbeiter, beſon— ders in den Werkſtätten, haben neue Lohnforderungen ge— ſtellt. Die Arbeiter haben nach dem bis zum 31. Mai laufenden Tarifvertrag einen Stundenlohn von 2.50 bis 3 Mk. Sie verlangen nun eine Erhöhung um 1 Mk. in der Stunde, rückwirkend bis 1. Januar. In den darüber geführten Verhandlungen wurde eine Teuerungszuſchlag von 80 Pfg. ab 1. April für die Arbeiter der 1. und 2. Lohnklaſſe, die übrigen verhältnismäßige Aufbeſſerun— zen, ſeſtgelegt. Der Mehraufwand wird 1 ½ Milliarden betragen. Da aber die Nationalverſammlung das Abkom— men noch nicht genehmigt hat, iſt unter den Arbeitern eine ſtarke Gereiztheit entſtanden, die ſchon zu Einzel— ſtreiks geführt hat. 5 1 5 Aus dem Parteileben. Berlin, 21. April. Die Deutſchnationale Volkspartei in Hannover wird den Staatsſekretär a. D. Dr. Helf⸗ ferich als Kandidaten für die Reichstagswhl ufſtellen. Berlin, 21. April. Der preußiſche Landwirtſchafts— miniſter Braun hat die Einladung des Deutſchen Land— wirtſchaftsrats zu deſſen Sitzungen abgelehnt. ö Stockholm, 21. April. Nach dem Bericht der ſchwe— diſchen Polizeibehörde an das Miniſterium iſt Kapf als politiſchem Flüchtling der Aufenthalt in Schweden zu geſtatten. N Abſtimmung in Oſt⸗ und Weſtpreußen. Berlin, 21. April. Die Abſtimmung in Oſt- und Weſtpreußen ſoll am 27. Juni ſtattfinden. 1 81 1 Der Deutſche Schutzbund für die Greuz- und Auslandsdeutſchen gibt Fahrſcheine für freie Reiſe in die Abſtimmungsgebiete aus. Dieſe Scheine gelten 21 Tage vor und 21 nach der Abſtimmung. Stimm— berechtigte Oſt- und Weſtpreußen, die die Einreiſe frühen antreten wollen, erhalten das Reiſegeld 3. Klaſſe für hin und zurück erſtattet, wenn ſie vor Antritt der Reiſt einen Antrag bei ihrem Heimatbund oder einer Zweig⸗ ſtelle des Deutſchen Schutzbunds ſtellen und nach ihren Rückkehr nachweiſen, daß ſie am Abftimttung eg an ihrem Geburtsort anweſend waren.„ e E11 4— Das Muſterland Gotha. 1 4 b 1 Berlin, 21. April. Nach dem„Lokalanzeiger“ Bal die Gothaer Regierung das Reich wegen Verfaſſungsbruch verklagt. Sie will auf gerichtlichem Weg nachwelſen, daß Gotha allein im ganzen Reich die Verfaſſung hoch halte. 1 550 g 5 Aus dem beſetzten Gebiet. 1 Brüſſel, 21. April. Havas meldet, in dem 0 den Belgiern beſetzten deutſchen Gebiet ſeien die Eiſen bahner in den Ausſtand getreten. Der ganze Eisenbahn dienſt ruht. Die Ruſſen. Berlin, 21. April. Der„Berl. Lokalanzeiger“ mel! det: Die Militär- und Zivilbehörden in Merſeburg haben bei der preußiſchen Regierung die Verlegung des Merſe burger Ruſſengefangenenlagers beantragt, weil ſich dit Ruſſen bei den Kämpfen im März beſonders hervorgetan 95 ſich auch ſonſt zu einer Art Landplage ausgewachſen aben. d f Die Konferenz von San Remo. 9 Rom, 21. April. Ag. Stefani meldet: Am Diens ag wurden militäriſche Fragen geprüft, die mit dei Durchführung des Friedensvertrags in der Türkei zu ammenhängen. Venizelos erſtattete Bericht. Auch dil irmeniſche Frage wurde erörtert. 5 N Die Gerüchte, daß eine Zenſur der italieniſchen un zusländiſchen Zeitungen verhängt werden ſoll, werder ür unbegründet erklärt.„„ Paris, 21. April. Der Berichterſtatter des„Temps“ adelt, daß über die geheimen Beratungen des Oberſten Rats Gerüchte und Meldungen veröffentlicht werden, die zuf Vertrauensbruch und Horcherei beruhen müſſen. Se haben engliſche Berichterſtatter gemeldet, daß über die beutſche Frage eine offenkundige Meinungsverſchieden⸗ zeit zwiſchen Lloyd George und Millerand beſtehe. Deut— che Berichterſtatter in San Remo haben eine Zuſammen— irbeit Englands und Italiens angekündigt. Dem„Intran⸗ ſigeant“ zufolge haben ſich die drei Miniſterpräſidenten zeeinigt, den Friedensvertrag, inſoweit zu ändern, als hie ſofort von Deutſchland als Entſchädigung zu zah— ende Summe feſtzuſetzen ſei, wozu zahlreiche Sachver⸗ tändige berufen worden ſeien.“ Ein Einverſtändnis über Die Entwaffnung Deutſchlands! ſei nicht erzielt worden. 1 London, 21. Opril. Die„Times“ ſpricht von er⸗ blichen Meinungsverſchiedenheiten. Millerand der⸗ ange volle Erfüllung des Friedensvertrags, Nitti ſei für ür weitgehende Abänderung, Lloyd George ſ wolle die Durchführung des Vertrags der jeweils gegebenen Lage mpaſſen. Lloyd George und Nitti handeln in Ueberein⸗ limmung.. eee Ie en „Der Wahlaufruf der u. S. P. 4 Berlin, 20. April. Die„Freiheit“ deröſſentlicht den Wahlauſruf der Unabhängigen ſoz. Partei. Er enthält faſt genau die acht Punkte der Gewerkſchaften und die Verſicherung, es ſei eine geſchichtliche Notwendigkeit, daß das Proletariat die Macht ergreiſe. 4 Generalſtreik in Lothringen. i Straßburg, 20. April. Wie die„Preſſe Libre“ mit⸗ teilt, ſind die Verhandlungen zwiſchen den Induſtriellen und den Arbeitern in Lothringen ergebnislos verlaufen, weshalb der Generalſtreik beſchloſſen wurde. Keine Maifeier der Volſchewiſten. Moskau, 20. April. Lenin hat befohlen, daß am 1. Mai in Sovjet⸗Rußland mindeſtens 6 Stunden lang gearbeitet werden muß. London, 20. April. Bonar Lap erklärte im Unter⸗ haus, von Greueln, die die deutſchen Truppen im Ruhr gebiet angeblich verübt haben ſollen, ſei nichts bekannt. Es liege auch kein Grund vor, wegen eines reaktionären Putſches in Berlin Schritte zu tun. — Die Landtagswahl in Württemberg wird nach amtlicher Mitteilung wahrſcheinlich mit den Reichstags— wahlen vorgenommen werden.* — Eſperanto in Rußland. Nach der„Prawda“ hat die Sopjetregierung die Eſperanto(Well)-Sprache als Unterrichtsgegenſtand in allen öffentlichen Schulen Sopjet⸗Rußlands angeordnet. Der Schutz der Parlamentsgebäude. Es folgt die erſte Beratung eines Geſetzes über die Be— friedung der Gebäude des Reichstags und der Landtage. Abg. Koenen(U.S. P.): Meine Partei verwirft dieſes d Abg. Krüger(S.): Das Parlament muß geſchützt werden gegen Gewaltakte der Maſſen. Das Geſetz wird auch in 2. Leſung erledigt. Die Erhöhung der Poſttarife. Es folgt die erſte Leſung eines Geſetzentwurfs betreffend Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren in Verbindung mit dem Beſetzentwurf betreffend die Poſigebühren und das bayeriſche ind württembergiſche Poſtregal. 1 Reichspoſtminſſter Giesberts: Die Verhältniſſe haben ſich ſo ingünſtig entwickelt, insbeſondere hat unſere Valuta ſich ſo der ſchlechtert, daß die letzte Erhöhung der Gebühren nicht mehr züsreicht. Das Defizit iſt auf 1344 Millionen geſtiegen. Für 1920 iſt ein Fehlbetrag von 380 Millionen veranſchlagt. In⸗ zwiſchen haben die Forderungen der Eiſenbahner ihre Rückwirkung uf die Reichspoſtverwaltung geübt. Werden dieſe Forderungen bewilligt, ſo wächſt das Defizit auf 1 Millionen. Sparſam⸗ geit und Sozialpolitin widerſprechen ſich manchmal. Das Re⸗ klameweſen ſoll im großen Maßſtab und in eigener Regie auf⸗ jezogen werden. Sehr umſtritten iſt die Abgabe von 1000 Mark der Fernſprechabonnenten an die Poſtverwaltung. Es muß aber dedacht werden, daß während des 1 Kriegs keine Repara⸗ uren gemacht werden konnten. Die Uebernahme der barer und württembergiſchen Poſten iſt ohne größere Schwlerigkeiten hewerkſtelligt worden. „Die Geſetze werden an die Ausſchüſſe verwieſen. Lokales. Auf das Verbot der Schlachtung von Zieger vird im Hinblick auf den Milchmangel amtlich ernen ingewieſen. Ausnahmen von dem Verbot können nu 13 den Bezirksämtern zugelaſſen werden. ( Wohnungsnot der Beamten bei Verſetzun⸗ ien. Wiederbolt it es vorgekommen, daß Beamte be ſchen 4 berſetzungen an ihrem neuen Tienſtſitz keine Wohnung ſekommen können. Der Bad. Beamtenbund hat des ſalb in einer Eingabe an die Regierung den Wunſck usgeſprochen, daß bei Verſetzungen diejenige Behörde. ſie die Verſetzung ausſpricht, ſelbſt für Bereitſtellung einer ſeeigneten Wohnung Sorge tragen ſoll. Durch Ver⸗ etzung freiwerdende Wohnungen ſollten dem Nachfolger ſalbeßglten werden. Bei der Zuteilung von Wohnungen ſurch die Wohnungsämter ſollten in erſter Linie Be⸗ unte vor anderen ortsfremden Perſonen berückſichtigt verden. i — Der Zuckerpreis. Der volkswirtſchaftliche Aus⸗ chuß der Nationalverſammlung hat dem Vorſchlag des Reichswirtſchaftsminiſteriums zugeſtimmt, nach dem der . im Verbrauch von 100.25 auf 135 Mark ür den Zentner erhöht wird. Nach amtlicher Mit— eilung kann mit einer Zunahme des Zuckerrübenbaus im laufenden Jahr um 15 bis 20 Prozent gerechnet verden. Auch der Preis für verarbeiteten Zucker, Bonbons, Konfekt und dergl., wurde erhöht. Im Kleinhandel dürfen le nach Art der Ware Preiſe zwiſchen 17.20 und 30.40 Mk. für das Pfund genommen werden. Das gibt aller— dings geſalzene Zuckerle. i — Das Silbergeld wird im Deutſchen Reich nu, ioch bis zum 1. Januar 1921 bei den Reichs- und Landeskaſſen zum geſetzlichen Wert in Zahlung genom men. Von da an gelten die Münzen nicht mehr als zeſetzliche Zahlungsmiktel. 15 — Das Brieſporto. Der Reichsratsausſchuß ha in geheimer Beratung, über die Vorſchläge des Reichs poſtminiſteriums hinausgehend, das Porto für gewöhn liche Briefe auf 40 Pfennig(ſtatt 30) erhöht. Doppel, briefe ſollen 60(ſtatt 50), Poſtkarten 30 Pfg.(ſtatt 20 koſten. Ob die Nationalverſammlung dieſe ungeheurer Portoſätze, die u. a. der Poſtkarteninduſtrie einen ſchwe⸗ ren Stoß verſetzen würden, annimmt, erſcheint zweifelhaft Die neuen Poſtverordnungen ſollen am 1. Mai in Kraf lreten. — Getreideablieferung. Die Friſt für die Zahlung der Höchſtprämie von 300 Mk. für die Tonne Brot— getreide iſt bis zum 15. Mai verlängert worden. — Falſche Fünfzigmarkſcheine. Von den in letzte; Zeit ausgegebenen grünen Reichsbanknoten zu 50 Mk. von 24. Juni 1919 ſind wieder neue Fäeſchungen angehalten vorden. Die Vorderſeite iſt ungenau, beſonders mangel— haft ſind die vielen Stempel, Unterſchriften und Nummern, Der- Frauenkopf iſt auffallend unrein. Der untere recht! Stern im Himmel fehlt. Die Rückſeite iſt unrein und fleckig. Die in das Papier eingewirkten Faſern ſind dei den Fälſchungen nur aufgedruckt und ſcheinen nich durch, wenn man die Note gegen das Licht hätt. — Der Druckpapierpreis iſt nach der„Rottenbg Ztg.“ von 3.50 Mk. auf 7 Mark das Kilo erhöht worden. — Neuer Tarif. Die Metallarbeiter erhalten vom 1. Mai an einen Lohnzuſchlag von 1 Mk. bzw. 50 Pfg jür die jungen Arbeiter in der Stunde. — Das Reichsverſorgungsgeſetz für Kriegsbeſchä⸗ digte uſw. wird, wie wir hören, im Lauf dieſer Woche bon der Nationalevrſammlung verabſchiedet werder können. ö — Keine Bewirtſchaftung des Leders. Auf eint Anfrage teilte ds Reichswirtſchaſtsminiſterium mit, daf keine Abſicht beſtehg, die Zwangsbewirtſchaftung von Häu— ten und Leder wieder einzuführen. Die Bundesſtaater können jedoch die Kommunalverbände anweiſen, iheecſeits die Bewirtſchaftung des Häuteaufalls wieder aufzunehmen — Mangel an Schlachtvieh. Amtlich wird mitge— teilt, daß die Belieferung der Bedarfsſtellen mit Schlacht— vieh von den Ueberſchußverbänden in letzter Zeit ſaſt ganz verſagt habe. Die Städte mußten ihre Feeiſchreſer, ven angreifen und dieſe ſind faſt völlig aufgebraucht. Auskaſtdsfleiſch ſteht gegenwärtig nicht zur Verfügung. Das Miniſterium des Innern hat die betr. Stellen an— gewieſen, daß das zur Deckung des Fleiſchbedarfs der Bevölkerung erforderliche Schlachtvieh unter allen Um— ſtänden aufgebracht werden muß. Falls das im freien Aufkauf nicht möglich iſt, müſſe Enteignung ein— treten. — Reiſen ins Ausland. Mit Rückſicht auf den ungünſtigen Stand der deutſchen Valuta im Ausland ſind die Bezirksämter als Paß- und Sichtvermerksbehörder angewieſen worden, Perſonen, die in Länder mit höheren Valuta reiſen wollen, auf die Notwendigkeit der Mit— nahme reichlicher Geldmittel aufmerkſam zu machen. Be Verſiegen der Geldmittel kann auf eine Unterſtützung durch die amtlichen deutſchen Vertretungen nicht gerech net werden. — Ein Probeſtück aus einer Kriegsgeſellſchaft Gutspächter J. Schweitzer in Salem berichtet in de „Konſtanzer Zeitung“: Im Auguſt 1919 lieferte ie 30 Zentner Reps zu 85 Mk. die 100 Kilo an die Betreideabſatzgenoſſenſchaft Ueberlingen und erhielt di Zuſicherung, daß mir 40 Proz. Repskuchen zurückgelie ert werden. Nachdem ich im Lauf des Winters und Früh ahrs einigemale darum gefcagt hatte, weil ich die Reps uchen bei der Futternot dringend brauchte, erhielt ich an 17. März 1920 von der Getreideabſatzgenoſſenſchaft Ueber ingen die Mitteilung, daß nächſter Tage eine Parti Delkuchen zu 140—170 Mk. die 100 Kilo eintreffen verbe. Demnach koſten die Oelkuchen(der Abfall) de hoppelten Preis vom Reps. Iſt es da ein Wunder ſaß bei den Landwirten die Ablieferungsfreudigkeit ver chwindet? Schweitzer fragt, ob auch andere Repsab ieferer, die die Rücklieferung von Repskuchen beantrag en, dieſelbe Behandlung erfuhren, und bittet um Nach icht nach Salem. Der Fall zeigt, wie wohl kein an erer, wie notwendig ein Zuſammenſchluß und eine feſt n der Landwirte iſt. a ie ee Hirtenberg in Niederzzerreich wurde dure ine Feuersbrunſt ganz zerſtört. 4 ee e e 4 Karlsruhe, 20. Aprkl. ie Turnhallen und Spfel plätze der Staatsſchulanſtalten werden den Vereinen u entgeltlich Uberlaſſen und auch von Beiträgen für Hei, zung und Beleuchtung wird abgeſehen. Die Vereine ha⸗ ben nur an den Schuüldiener eine entſprechende Leistung 1 lei ten..—— 94 155„ f Maheihein, 20. April. Wegen Verkaufs von Schleſech. handelsware, in ſeinen Wirtſchaft hatte ſich der Wirt EChriſtian Wiklet vor dem hieſigen Gericht zu verant worten. Er erhielt täglich zwei Fleiſchſendungen aul dem Württembergiſchen und die Kontrolle fand bei ihm 325 Pfund Kolbſteiſch Der Wirt wurde zu 14 Tagen Gefängnis und 4000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. a Weinheim, 20. April. Die Nebenbahn Maunheim— Weinheim— Heidelberg(Oberrh. Eiſenbahngeſellſchaft) wird, wie die„Bad. Poſt“ erfährt, entweder mit Lan⸗ desmitteln weitergeführt oder von den bad. Staatsbah⸗ nen übernommen.. Wiesloch, 20. April. Zum Bürgermeiſter wurde Rechtsanwalt Dr. Wilh. Götz mit 46 von 70 abge⸗ gebenen Stimmen gewählt. 0 Freiburg, 20. April. Nach dem Voranſchlag der Erzdiözeſe Freiburg für das Jahr 1920 ſtehl einer Einnahme von 94000 Mk. eine Ausgabe von 73 Millionen Mark gegenüber, die zum größten Teil durch Kirchenſtenern au zuß ringen iſt. Das Geſamteink mmer der Pfarrer ſoll in Zukauft betragen bis zu 10 Dienſt⸗ jahren 8000 Mk, bis 20 Dienſtjahren 8300 Mk., bis 30 Dienſtjahren 8600 Mk. und über 30 Dienſtjahren 9000 Mk. 5 Achern, 20. April. Hier wurde in der vergangenen Woche ein Bezirksverein der Deutſchnat'onalen Volkspar— tei gegründet. Erſter Vorſitzender iſt Ingenieur Unger— Achern und zweiter Vorſitzender Profeſſor Dr. Baum ſtark⸗ Sasbach. Donaneſchingen, 20. April. In der letzten Vür⸗ gerausſchußſizung wurde ein Vergleich mit dem Stadt— rechner Moraſt über den Fall Erb abgeſchloſſen. Die Unterſchlagungen des Kaſſengehilſen Erb betragen 91202 Mk. Der Schmuck der Frau Sänger konnte für 31050 Mark verkauft werden. Durch Erlös aus Fahrniſſen und durch Kautiousverſicherungen wurden über 20000 Mark gedeckt, ſodaß die Gemeinde noch für ungefähr 40000 Mk. aufzukommen hat. Moraſt hat ſich zur Zahlung von 5000 Mk. bereit erklärt. Die Gemeinde ver— zichtet auf ein gerichtliches Vorgehen gegen ihn. N 1 Stuttgart, 20. April. Vereitelte Flugblatt⸗ verteilung.) Am Sonntag vormittag wurde vor ſämt— lichen katholiſchen Kirchen ein Flugblatt verteilt, in dem Julius Glatz, Sektretär der Württ. Bürgerpartei, im Auftrag deutſchgeſinuter Katholiken zum ſofort'gen Boy— kott des„Deutſchen Volksblattes“, weil es nur„rein jüdiſche Intereſſen“ vertrete, aufforderte. Der Aufruf wurde von Kriminalbeamten beſchtagnahmt. Ein ſtraf— gerichtliches Verfahren gegen Glatz iſt eingeleitet. Brackenheim, 20. April.(Rätſelhafte Tat.) In Dürrenzimmern hat ſich der in den 60er Jah- ren ſtehende Johann Ingelhardt erhängt. Seine Tochter hing bewußtlos- an der Bettlade, konnte aber gerettet werden. Die Tat ſcheint in religiöſem Wahnſinn begangen worden zu ſein. Ehningen, OA. Böblingen, 20. April.(Unſicher! heit.) Vor einigen Wochen wurde eine wertvolle friſchg melkende Kuh nachts aus einem Stall geſtohlen. Dis Nachforſchungen ergaben, daß das Tier nach Pforzheim getrieben und dort geſchlachtet worden iſt. Die beiden Diebe ſind ermittelt. Auch ſonſt mehren ſich hier die Einbruchsdiebſtähle in beängſtigender Weiſe. So wurden dieſer Tage aus einem Keller 30 Flaſchen Wein geſtoh— len, die leeren Flaſchen fand man zertrümmert vor her Haustüre des Eigentümers. Die Einwohnerſchaft iſt tachgerade ſehr beunruhigt. Schon wiederholt ſah man nachts Burſchen, die mit Prügeln und Piſtolen verſehen varen, in verdächtiger Weiſe durch den Ort gehen. Freudeuſtadt, 20. April.(Milchhamſterei.) Berſchiedene Gemeinden des Bezirks können der Milch⸗ iblieferung nicht mehr nachkommen, weil die Städter lle Milch weghamſtern. Die Ueberwachungsſtellen ſind nun angewieſen worden, jede Hamſtermilch ſamt den Ge— äfſen a befchlaana benen Fuß ball⸗Sport. § Po kalwettſpiel Olympia— Amieitia 09. Ergebniſſe: 1. Jugendmannſchaft— 1. Jugendmannſchaf 2 13 f. Amieitia. 2. Mannſchaft— 2. Mannſchaft 01 für Olympia. 1. Mannſchaft— 1. Mannſchaft 0 4 für Amleitia. Eckballverhältnis 1: 7.(Halbzeit O 130.4.) Dieſes letzte Spiel der beiden erſten Mannſchaflen gilt nicht als Pokalwettſplel, da der Verbandeſchiedsrichter nicht ein⸗ traf, ſondern als Freundſchaftsſpiel. Das Spiel beaann puukt ½4 Uhr. Anſtoß hatte Olympia. Beide Mannſchaften legten ſofort in ſchaiſem Tempo los. In der 5. Minute fiel der erſte Eckball für Amie tia, denn in der 18. und 22. ds. Mis. Der 2., 3. und 4. nachfolgte. In der 14. Minute konnte J. Helmig das erſte Tor für Amieltla ein- ſenden.— Nach Halbzeit bedrängte A. hart das gegneriſche Tor, erreichte in der 48. und 52. Minute den 5. und 6. Eckball, die wie die erſten 4 zu keinem Erfolg führten. In der 64. Minute konnte A. durch Wilh. Schmitt zum zweitenmale einſenden. Bei dem darauffolgenden Anſtoß Olympias wurde deſſen Stünmerreihe A.“s-Tor wiederholt gefährlich, konnte aber zu keinem Erfolge gelangen, da die ſicher arbeltende Verteidigung immer rechtzeitig eingriff. Olympia ließ nun nach, und A. mar jetzt dauernd überlegen. In der 71. Minute fiel das 3. Tor f. A. durch K. Lenz, lit der 74. der 6. Eckt all, in der 81. Minute das 4. Tor, wieder durch K. Lenz, und in der 87. Min. der 7. Eckoball. Das Splel wurde von beiden Parteien einwandfrei geſplelt. Nur gegen Schluß kam es zwiſchen 2 Spielern der beiden Parteien zu einem kleinen Wortwechſel, der aber gleich beigelegt wurde und den günſtigen Geſamtelndruck des Spielers nicht verwiſchen konnte, Sch. erforderlichen Stahlhacken und Stahlſpaten mit und ohne Stiel, Dunggabeln und dergl., ſind eingetroffen. Philipp Lahres. Größte Auswahl in Oebrauchs-Artikel für Küche und Haus billigſte Preiſe bei Jakob Beyer. Ano liub ud Kulkſtickſtoff friſch eingetroffen Frau Schneider Wwe. zum Neuen Bahnhof. Anzüge Ulster, Paletots, Hosen f. Herren, Burschen und Jünglinge kaufen Sie preiswert im Kaufhauss für Herren-Bekleidung, Inh. Jakob Ringel, Mannheim 0 3, 4a, Kalt Todes-Anzeige Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch dfe traurige Nachricht, dass nach langem, geduldsamen Leiden unsere liebe Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter und Tante ine heute Vormittag ½ Viernheim, Bingen, Bruchsal und Pittsburgh, den 22. April 1920 * 2* 1 g 3 72 1 51 5 1 Q 5 1 Die Beerdigung findet statt am Sonntag, den 25, April J. IJs., vormittags 10% Fyau Kaufmann Mu. Uhr, im 82. Lebensjahre, sanft entschlafen ist. 7 Die trauernd Hinterbliebenen. 1 Treppe, kein Laden, auf den Planken, neben d. Hauptpost. Autlicher Belr.; Ausführung des Geſetzes über die Entſchädigung für an Milzbrand und Schweinerotlauf gefallene Tiere vom 27. Juni 1908. N Wir machen die Beſitzer von Schweinen darauf auf merkſam, daß bei Meidung des Verluſtes des Anſpruchs auf Entſchädigung zur Schutzimpfung gegen Schweinerotlauf bei uns Zimmer Nr. 26 auzumelden ſind: J. Vom 1.—5. April 1920 jeden Jahres alle im Vorjahre und ind in den Monaten Januar bis März 1920 einſchl. geborenen und angekauften Ferkel, Läufer und Maſt— ſchweine, ſowie alle vorhandenen Zuchtſauen und Cber. 2. Alle in einem der Monate Avril bis September elnſchl. geborenen und angekauften Ferkel, Einlegſchweine, Zuchtſauen und Eber jeweils bis zum 5. ds. darauffolgenden Monats. Händler haben die nach Heſſen während der Monate April bis September einſchl. eingeführten Ferkel und Läufer— ſchweine innerhalb 48 Stunden, nachdem ſie in das Land eingeführe ſind, bei uns zu melden. Betr. Fleiſchverſorgung. Für dieſeſe Woche kann Fleiſch für die Allgemeinheit nicht zur Verteilung kommen. Es wurden uns nur einige Kälber zugewieſen und gelangt das Krankenfleiſch am Freitag, den 23. ds. Mts. für 2 Wochen zur Ausgabe. Die nächſte Woche wird Krankenfleiſch nicht verteilt. Betr.: Herabſetzung der Selbſtverſorgerration. Zufolge Verfügung des Kreisamts Heppenheim vom 31. März 1920 iſt die Selbſtverſorgerration von 12 auf 9 Kg. pro Kopf und Monat für die Zeit vom 15. Juni bis 15. Auguſt 1920 herabgeſeßt worden. Die hierdurch freigewordenen Reſtmengen ſind in der Zeit vom 22. bis 24. April 1920 an den Kommunalverband bei der Mann— heimer Nährmittelfabrik Hugelſtraße zur Ablieferung zu be— wegen. Beſondere Anforderungszettel gehen den einzelnen Seibſtoerſorgern in den nächſten Tagen zu. Die Bezahlung der abgelieferten Reſtmengen geſchieht am gleicheu Tage der Ablieferung durch die hieſige Ge— meindekaſſe. In Verbindung damit erfolgt die Auszahlung der den Land virten auf Grund der Anordnung der Reichs— getreideſtelle für die abgelieferten Getreidemengen zuſtehen— den Lieferungsprämien. Wir erſucheu die reſtlichen freigewordenen Getreide— mengen reſtlos abzuliefern, damit in der Brotverſorgung keine Siockung eintriit und eventl. vorkommende Exzeſſe vermieden bleiben. Es iſt ſowohl menſchliche als auch vaterländiſche Pflicht eines jeden Landwirts, durch Bereitſtellung des Brotgetreides die Ernährungsſchwierigkeiten überwinden zu helfen, wer dennoch dieſen Appel ungehört verhallen käßt, hat ſich die ſchärfſten Konſequenzen aus ſelnem voeksſchädigenden Verhalten ſelbſt zuzuſchreiben. Betr: Ader eo In der Kalenderwoche vom 19. April bis einſchlich 24. April 1920 werden für Erwerbsloſenunterſtützungsbezieher untenſtehende Kontrollzeiten feſtgeſetzt. Qutttungskaxte(evtl. Arbeitsbuch) und Kontrollſchein ſind jedesmal unaufgefordert vorzulegen. Nichtbeachtung hat den Verluſt der Unterſtützung für die betreffende Zeit zur Folge. Wir machen ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß die feiernden Arbeiter der Mann⸗ heimeler Fabriken uſw. ſich bei uns ebenfalls in der alpha⸗ betiſchen Reihenfolge dreimal zu melden haben. Alle Mel⸗ dungen ſind in Zimmer 24 zu machen. Am Freitag, den 23. April 1920 vormit⸗ mittags von 9—10 Ahr(Geldanweiſung) A bis K einſchließlich am Samstag, 24. April, vormittags 10 11 Uhr Teil. Bekanntmachung Die Dienſtſtunden des Standesamts Viernheim ſind wie folgt feſtgeſetzt: An jedem Werktage: Vorm. von 9—12 Uhr und Nachm. von 2—3 Uhr. An Sonn⸗ und Feiertagen nur in ganz beſonders dringenden Fällen von 8—9 Uhr vormittags. Die übrige Zeit wird zu anderen Dienſtgeſchäften dringend benötigt, und muß daher auf Einhaltung der feſtgeſetzten Dienſtſtunden unter allen Umſtänden ge⸗ ſehen werden.. Bei Anträge auf Aufgebot dürfte es ſich im Intereſſe der Verlobten empfehlen, vorher bel der unterzeichneten Stelle Erkundigung darüber einzuziehen, welche Unterlagen hierzu erforderlich ſind, da hierdurch das ſeither ſchon öfters notwendig gewordene zweimalige Erſcheinen vermieden werden könnte. a Viernheim, den 9. April 1920. Heſſiſches Standesamt Viernheim Schuchmann. * Zur Wanderszeit empfehle Madlolinen, Quitarren Lauten, Bandonions 88, 100⸗, 116⸗ und 180⸗tönnig, Accor dons, 1, 2 3. und mehrreihlg, Sprech- apparate, grosses Schallplattenlager. Alte Schallplatten werden zu 4.— u. 5.— Mk. p. St. angekauft. — Reparckturen und Erſatzteile.— Musikhaus k.& F. Schwab, Mannheim K J, 5 b. * — 565 , A Habe wieder getragene Kleider, Schuhe und Koffer zu verkaufen. Mannheim J, 20. An- und Verkaufsgeschäft. Telefon 5433 nn 2 e Täschchen, Wanduhren und Wecker in Friedens ausführung kaufen Sie vorteilhaft bei . J. Neureither Weinheim Gottesdienſt⸗Orduung der israel. Gemeinde 24. April 6. Jiar Sabbat-Anfang 700 Uhr „ Morgen 800„ Wochenabſchnitt:„ Nachm. 40⁰⁰ Saßria-⸗Ma'zoro„ Ausgang 8²⁵ Wochentag-Abend 8²⁵ 5 Morgen 6³⁰