Bekanntmachung. In Folge unberechtigt abgebrochener Vertragsver handlungen, die vom geſamten deutſchen Aerzteverband in Leipzig am 13. Mal mit Krankenkaſſenverbände Deutſchlands geführt wurden, iſt von Se 25. Mai mittags 12 Uhr ab der vertragsloſe Zuſtand für ganz Deulſchland erklart worden, falls bis zu dieſem Zeitpunkt eine Einigung durch die Centrale nicht erzielt wird. Alle Kaſſenpattenten werden in dieſem Falle nur als Privatpatienten und nur gegen ſofortige Bezahlung behandelt. Krankenſcheine werden nicht mehr ausgeſtellt, Dieſer vertragloſe Zuſtand bleibt ſo lange beſtehen, zeiten in keinem Verhältniſſe zur Arbeitsleiſtung ſtand. Von der Sperre werden nicht betroffen die Krankenkaſſe für Poſtunterbeamte und die kaufmänniſchen Erſatzkrankenkaſſen(ausgenommen der„Merkur“). Der Landesverband der Kassenärzte der Provinz Starkenburg. iten des Aerzteverbandes vom auch nicht für die Zuſchußkaſſen. bis die Krankenkaſſen elne den heutigen Verhältniſſen einigermaßen entſprechende Bezahlung gewähren, die ſchon in Friedens⸗ Reife Muhen Georg Effler 1. den Vertretern der geſamten 1 8055 i Rathausſtraße Nr. 39, 3 Paar guterhaltene ſowie ein ſtarker Handleiterwagen zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. des Blattes. Kluge Frauen ſchützen ſich vor wrrtloſen, teuren Ochweine⸗Markt. Nachdem in Weinheim erneut die Maul- und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen iſt, findet der Schweinemarkt bis auf Weiteres nicht mehr ſtatt. Weinheim, den 20. Mai 1920. Vuiürgermeiſteramt. DD Achtung! Hausbesitzer! Zwecks Gründung eines Haushbeſitzervereins werden alle Hausbeſitzer auf Pfingſt⸗Montag, den 24. Mai nachmittags 1 Uhr, in das Gaſthaus zum goldenen Ritter höflichſt eingeladen. Tagesordnung: Wahrung der Intereſſeu der Hausbeſitzer. Der Einberufer. Glatt- und Stärkewäsche besorgt schnell und tadellos Wasch- und Bügel-Anskalt„Blütenweib“ Viernheim, Ringstrasse. eee S Wiernheim. 8 Einladung. Zu dem am Pfingſt⸗Montag, den 24. Mai 1920 ſtattfindenden f Ausflug nach dem Auerbacher Schlog und Fürstenlager laden wir unſere werten Mitglieder nebſt Ange⸗ hörigen und Freunden zu zahlreicher Beteiligung herzlichſt ein. Der Ausſchuß. Treffpunkt 11.30 Uhr Bahnhof Nebenbahn. Für Mitglieder Hin⸗ und Rückfahrt frei. NB. Sämtliche Teilnehmer, Mitglieder wie Nichtmitglieder, wollen ſich zwecks Vorlöſung der Fahrkarten bei Hr. Gg. Winkler, Wein⸗ heimerſtraße; Emil Huber, Jägerſtraße und Frl. Eliſe Bauer, Kühnerſtraße, bis ſpäteſtens erſten Feiertag Abend einſchreiben laſſen. SN eee See 2 2 A Die Tiehungs-LIste der Darmſtädter Pferde⸗Markt⸗Lotterie iſt in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle eingetroffen und kann daſelbſt eingeſehen werden. Viernheimer Bürger⸗Zeitung. 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Rückfrage Zeitraubend eitersagen use BE,mM;u Fußballſchuhe 5 gſtmontaf nachmit⸗ D e n Dgutbeſeßte Gaſthuns- Zur-Vorſad. Statt Karten 858 Lena Adler Alex Pole Verlobte Mernheim Mannheim Pfingsten 1920. — Abelter⸗ Turn& Spor. ereilt Am Pfingſtmontag vormitzags 9 Uhr Faustball-Spiel Zuſammenkunſt im„Deutſchen Michel.“ Der Vorſtand— .* 9 a 2— 9 5— 22 ret ieee. Rufs Kunstmostansatz mit Heidelbeerzusatz mit Süßſtoff zu 100 Ltr. Mk. 22.— zu 50 ohne Süßſtoff zu 100„„ zu. 50%„ . die Flaſche., Rufs Heidelbeeren mit Zutaten ohne Süßſtoffzu 150 Ltr. Mk. 63.75 zu 100„„ 42.50 zu 50„„ 21.50 mit Süßſtoff die 100 Ltr. 4—6 Mark teurer. Ab 1. Juni werden die Moſt⸗ anſätze beſteuert, jede Familie ſorge rechtleitig für einen Vorrat. Niederlage: Karl Brügel, Viernheim Weitere Niederlagen werden errichtet. 17.— 9.50 Viernh Von heute ab kommt bei meiner Kundschaft zum Ausschank. eimer Brauhaus. g Lohn- Tarif Mäher- Innung Viernheim Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß wir die Vergütung für das Mähen von 36 a auf 70.— Mh. von 25 a auf 50.— Mk. feſtgeſetzt haben. Viernheimer Mäherinnung. Preiskegelu! Ueber die Pfingſtfeiertage findet bei Unterzeichnetem die Fort⸗ ſetzung des großen I. Preisbegeln zu eing Kompl. Schlafzimmer⸗Finrichtung ſtatt, wozu ich Kegelfreunde höflichſt einlade. Jean Martin, zum goldenen Ritter. Radfuhrer⸗Bund Viernheim. Samstag Abend 8 Uhr im Lokal„zur Kanone“ O Miützlieder⸗Verſaumlung 2. wozu der wichtigen Tagesordnung wegen um vollzähllges Erſcheinen gebeten wird. N Der Vorſtand: Ringhof. Pfingſt⸗Montag nimmt unſere 1. Fauſtballmannſch. Aufſtellung zu einem intereſſanten Fauſtballtreffen gegen den Bezirksmeiſter in Lam— pertheim. Dieſes Spiel können wir allen Turn⸗ und Sports⸗ freunden inſofern beſtens empſeh⸗ len, als dieſer Verein in bewähr⸗ tem Ruf einer ausgezeichneten Technik ſteht und deshalb ein würdiger Sportsgenuß als geſt⸗ chert erſcheinen darf. Spielbeginn vormittags 9 Uhr. Abfahrt der Spieler um 8 Uhr. Die Spielleitung. 15 5 5 FDie Fahrt Johnt ah wenn Sie lhre Reparaturen an Uhren und Goldwaren in das altbekannte Uhren- und Goldwarengeschäft von 0. J. Neufeither, Weinheim, Hauptstrasse verbringen, da haben Sie die Gewähr, dass Sie gut und reell bedient werden Die Fahrt lohntsichl Erſcheint wöchentlich dreimal: dunner Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expeditlon u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Alm Geſchäfts⸗ Anzeiger Sblatt der Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Bürgermeisterei Viernheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Uugebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme ⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Vereins- Auzeiger Anzelgenprelſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zetle* Pfg., auswärtige Pfg. Retlamen im Textteil Pfg. auswärts„1%g. Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. J 4 97 . 60 Amt Viernheim. Fernſprecher Nr. 217 Mittwoch, den 26. Mai 1920 r Poſtſcheckkomo Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. Neues von Lüge. Ernennungen. Berlin, 25. Mai. Der Reichspräſident hat die Mit⸗ glieder des Reichsrats, den bayeriſchen außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſten Dr. v. Pre⸗ ger, 8 den ſächſiſchen Geſandten Staatsminiſter a. Dr. Koch und den württ. Geſandten Hildenbrand für die Dauer ihres Hauptamts zu Mitgliedern des Reichs— diſziplinarhofs in Leipzig ernannt. 4 Paaſche jr. erſchoſſen. Berlin, 25. Mai. Bei einer Hausſuchung bei dem früheren Kapitäuleutnant Hans Paaſche auf ſeinem Gut Waldfrieden bei Kreuz(Kreis Arnswalde) nach Waffen wurde Paaſche, als er zu fliehen verſuchte, am letzten Freitag von einem Reichswehrſoldaten erſchoſſen.— Paaſche, der einzige Sohn des früheren nationalliberalen Reichstagsabg. Paaſche, war früher Marineoffizier, mußte aber, da er in Kiel großen Aufwand trieb und mit ver— ſchiedenen Dienſtſtellen in Streit geriet, als Kapitän⸗ leutnant ſeinen Abſchied nehmen. Beim Ausbruch der Revolution 1918 trat er in einen radikalen Arbeiter— und Soldatenrat ein. In letzter Zeit liefen bei der Re- gierung in Schneidemühl wiederholt Anzeigen ein, daß Paaſche auf ſeinem Gut ein Waffenlager für einen ſpar⸗ takiſtiſchen Putſch habe. Das Lager ſollte durch eine Grenzſchutzpatrouille beſchlagnahmt und Paaſche verhaftet werde.. 2 Lolale Nachrichten. Aerzte und Krankenkaſſen. Da zwiſchen Aerz⸗ ten und Krankenkaſſen bisher keine Verſtändigung er- reicht worden iſt, beſteht von Dienstag mittag an in ganz Deutſchland der vertragsloſe Zuſtand. Die Mit- glieder der Krankenkaſſen gelten von nun an als Pri— vatkranke und werden von den Aerzten nur zu den von der Aerzteorganiſation beſtimmten Sätzen behan- delt. Das Geſetz gibt den Kaſſenmitgliedern die Mög— lichkeit, ſich wegen Rückerſtattung der Koſten an die Krankenkaſſen zu halten. — Die Weineinfuhr. In einer Beſprechung im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft in N i Primula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. Aber hatte er denn umſonſt gekämpft? Umſonſt ſo iange die Heimat geflohen? Und kehrte er in dieſelbe zurück mit der ungeheilten Wunde? Ja, er konnte es ſich nicht länger verhehlen; ſie blutete noch friſch wie an er⸗ ten Tage. Ob ſie ſich überhaupt wohl jemals völlig ſchließen konnte? Finſter ſchweifte ſein Blick über die ſonnige Landſchaft draußen. Er fühlte es deutlich in dieſem Augenblicke, daß er den Frühling nie mehr ge⸗ tießen konnte wie ehedem. Es war etwas geſtorben in ihm, was nie mehr erwachen konnte: ſeine Jugend, ſein Frohſinn, ſie waren unwiderbringlich dahin, und keine Sehnſucht konnte ihm je den verlorenen Lebensfrühling wiedergeben. Jene eine große ſtarke Empfindung hatte ſein ganzes Herz ausgefüllt— für das, was das Schick⸗ ſal ihm damit genommen, gab es keinen Erſatz. Welche Erfolge auch immer das Leben ihm noch bringen konnte, der Glanz, die Blume waren durchaus gewichen, das wußte er. Er konnte wohl Befriedigung für ſeinen Ehr⸗ geiz, aber nimmer echtes Herzensglück finden. „Primula Veris“ kam es halblaut von ſeinen Lip⸗ pen,„Primula Veris!“ Vor ſeiner Seele erſchien ſie wieder in all' ihrer Anmut, die holde Elfengeſtalt jener Ballnacht, die ſeine Erinnerung leuchtend und unverwiſcht eu von den Ufern des Nilſtroms, und die hn nun auf heimiſchem Boden aufs zie mit gefähr— chem Zauber umgaukelte. Er durfte ſie— das Eigen— tum eines Andern— nicht wiederſehen— nie, niemals, wenn anders er Herr ſeiner ſelbſt, ſeiner Ehre und ſeiner Zelbſtachtung bleiben wollte. Gott ſei Dank, daß er auf Ontel Manfreds ſtillem Landſitze vor einer Begegnung ſicher war; möchte nur auch in Zukunft das Schickſal ihm bels eine ſolche erſparen! „Feſt preßten ſich ſeine Lippen zuſammen. Gewalt- am ſuchte er ſeine Gedanken aus dem Bann jener Er⸗ unerungen zu befrelen, und vom Fenſter zurlülcktretend, bandte er der Frühlingslandſchaft da draußen, die ſie ſetaufbeſchworen, troyig den Milchen, * Berlin gingen die Anſichten der Anweſenden dahin, daß mit Rückſicht auf die Valuta die freie Einfuhr von Wein nicht tunlich ſei, dagegen ſolle eine beſtimmte Menge, in die die nach dem Friedensvertrag auf 5 Jahre freiſtehende Einfuhr aus Elſaß⸗-Lothringen nicht einzu⸗ rechnen iſt, zur Einfuhr freigegeben werde. Weinhöchſt⸗ preiſe wurden in Anbetracht der großen Qualitätsunter⸗ ſchiede als unerwünſcht bezeichnet. Der Weinverkehr ſolle möglichſt einheitlich im ganzen Reich geregelt werden. — Eine Verſteigerung von Poſtwertzeichen hält das Reichspoſtminiſterium vom 15. bis 18. Juni im Rünſtlerhaus in Berlin W. 9, Bellevueſtraße 3, ab. Ver- See eee e ed ee-e eee eee eee ſteigert werden ungebrauchte Wertzeichen der früheren deutſchen Poſtanſtalten in China und in der Türkei(fran— zöſiſche Währung). Die näheren Verkaufsbedingungen können bei jeder Poſtanſtalt eingeſehen werden. N — Die Papiernot.„Dürrmenz- Mühlacker: Bote“ muß ſeinen Leſern folgende Mitteilung machen Die Belieferung der kleinen Zeitungen mit Druckpapier S Ter wird immer ſchlechter ſtatt beſſer— daneben erſcheinen die Großſtadt- Zeitungen noch immer zweimal täglich in einem Umfang bis zu 16 Seiten und mehr, während uns nicht einmal Papier zu zwei Seiten zur Verfügung geſtellt wird. Trotzdem wir alle Hebel i Bewegung ge— ſetzt und längſt vorausbezahlt haben, traf Papier nicht ein. Wir verdrucken heute den letzten Reſt eines Papiers, das uns pro Nummer nahezu 20 Pfennig koſtet und müſſen den„Dürrmenz⸗Mühlacker⸗Boten“ bis auf wei⸗ teres ausfallen laſſen. Sobald Papier eintrifft, erſcheint er wieder.— Traurig, aber wahr! Was gedenken Be⸗ rufsvereinigungen und Regierung gegen die fortſchreitende Vernichtung kleiner Exiſtenzen zu tun? 8 — Nichts als Preiserhöhungen. Die„Mann⸗ heimer Volksſtimme“ erfährt, das Reichsverkehrsminiſte— rium beabſichtige, auf 1. Oktober d. J. die Eiſenbahn⸗ fahrpreiſe abermals zu verdoppeln, um den Fehl⸗ betrag, der für dieſes Jahr nach einer Aeußerung des Präſidenten der Direktionsſtelle Stuttgart auf 20 Mil⸗ liarden geſchätzt wird, auszugleichen. Was dann die Eiſenbahnen überhaupt noch für einen Zweck haben ſol— len, iſt ſchwer einzuſehen. Die Reichspoſt wird bei ihrem Fehlbetrag von 1 Milliarde wohl auch nicht zurückbleiben. Der Papierpreis iſt für den Monat Mai um 27 Mk. pro 100 Kilo erhöht werden, ſo daß er jetzt 411.50 Mk. für 100 Kg. beträgt; im Jahr 1914 betrug er 22 Mk. — Wieder eine Preiserhöhung für Eſſig. Der Preis für Eſſig im Kleinverkauf wurde auf 1.50 Mk. (3½ prozentia! his 2.80 Mark(10prozentig) das Liter On einer Ecke des Coupes gelehnt, brannte er ſich eine Zigarre an und mit den Augen den duftigen Rauch— wölkchen folgend, zwang er ſich, nur an Onkel Manfred und ſein nicht mehr fernes Reiſeziel zu denken. i Würde er dort alles noch finden wie einſt, traut und unverändert? oder würde unter dem Szepter der„juu— gen Frau“ ſich auch dort alles verändert haben? „Die junge Frau? Wie ſie wohl ſein mochte? ſicher lich ein Weſen ganz ungewöhnlicher Art, wie hätte ſonſt Onkel Manfred, der ernſte in ſich abgeſchloſſene Mann ſein Herz an ſie verlieren können? Aber wußte er denn auch, ob dieſe Verbindung in der Tat vollzogen worden, in der langen Zeit ſeiner Ab, weſenheit konnte ſich vieles ereignet haben. Doch nein, Onkel Manfred war nicht der Mann, einmal gefaßte Ent— ſchlüſſe zu ändern, und die Vermählung hatte ohne Zwei— fel längſt ſtattgefunden, wenngleich er keine Anzeige er— halten hatte; eine ſolche hätte ihn aber bei ſeinem un— ſteten Wanderleben auch wohl ſchwerlich erreichen können. Es fiel ihm ein, daß er in Folge dieſes Umſtandes nicht einmal den Namen der jungen Frau wußte. Nun, er würde ihn ja bei der Vorſtellung früh genug erfahren. * 2* Auf der dem Meere zugewandten Terraſſe des Her— renhauſes von Malehnen ſaß um dieſelbe Zeit die junge Gutsherrin mit einer feinen Handarbeit beſchäftigt beim Frühſtück. N Es iſt eine große Veränderung mit Gabrielen vor— gegangen in dieſem einen Jahr, und doch wäre es ſchwer zu ſagen, worin dieſelbe eigentlich beſteht. dämpfender Schleier liegt es über ihrer ganzen Erſchein— ung, die ihre einſtige ſtrahlende Friſche eingebüßt hat Der kindliche Frohſinn iſt aus Blick und Lächeln ver— ſchwunden, um den fein geſchnittenen Mund liegt att deſſen ein leiſer Zug von Melancholie, und wenn man tief in die ſfaſt übergroßen Augen ſieht, begegnet man darin dem gleichen Ausdruck. Der leichte Wind, der vom Meere herüberſtrich, hatte der Ruhenden eine eigenſinnige Haarlocke über die Schläfe geweht. Sie hob die ſchmale Hand, um ſie wieder un⸗ ter dem Spitzengekräuſel ihres Morgenhäubchens zu ber⸗ 1. Wie ein ſchaffner. 10. Jahrg. erhöht. Sogenannte„Qualitätseſſige“ dürfen mit ent⸗ ſprechendem Aufſchlag verkauft werden. — Die Reiſebrotkarten ſollen nach einer Berlinei Meldung„erhöht“ werden. Das wäre doch auch ein— mal wieder eine Erhöhung, mit der man einverſtanden ſein könnte. — Bindegarn an Landwirte. Die deutſche Flachs⸗ baugeſellſchaft teilk mit, daß ſie den Landwirten, die den Flachs aus der Ernte 1919 abgeliefert haben, auch in dieſem Jahr Bindegarn zu Vorzugspreiſen liefert. Die Menge wird nach dem Gewicht des abgelieferten Flachsſtrohs beſtimmt. Der Preis für 1 Kilo gutes Hartfaſergarn ſind an die Deutſche Flachsbaugeſellſchaft, Berlin 19, Krauſenſtraße 25/28 zu richten — Keine Briefträger mehr. Die Reichspoſtver⸗ waltung kennt keine Briefträger mehr, ſondern nur Poſt⸗ Auch die Bezeichnung Landpoſtbote iſt ver— 2a 9 ee ſchwunden. — Geu!oſſenſchaftliche Wollverſteigerung. Das ſüddeutſche Wollgefälle, etwa 20000 Ztr. Rückenwäſche und Schweißwolle, wird im Juli verſteigert. Die ſüd— deutſche Wollverwertungsgenoſſenſchaft umfaßt die Schaf⸗ halter von Württemberg, Bayern, Baden und Heſſen. — Schuhverkehr. Bekanntlich iſt den Schuhfabri— kanten die Ausfuhr von Lnxusſchuhwaren wieder frei— gegeben worden, unter der Bedingung, daß der Exporteur iacta 8g Schuhe zu billigeren Preiſen für die inlän⸗ iſche Verſorgung abgibt. Wie nun verlautet, muß vor- ausſichtlich die Hälfte der ausgeführten Luxusſchuhe der Reichsſchuhvereinigung G. m. b. H. in Gebrauchsſchuh⸗ werk zugeführt werden. Wenn ſich dies beſtätigen ſollte, dann werden aus je 1000 Paar Luxusſchuhen 500 Paar Gebrauchsſchuhe an die Reichszentrale zu verkaufen ſein, Verteuerung der Bücher. Das Reichswirtſchaſts⸗ miniſterium hat den Buchhändlern mitgeteilt, daß an⸗ geſichts der ungeklärten Geſchäftslage Einwendungen ge— gen einen Teuerungszuſchlag von 80 Prozent bis auf weiteres nicht erhoben werden. Sobald die Verhältniſſe ſich etwas geklärt haben, wird aber eine erneute Nach— prüfung der Angelegenheit ſtattfinden. 900 Prozent Dividende beim Heringsgeſchäft. Der„Berl er Fiſchmarkt“ bringt folgende Mitteilung: Die„Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Salzheringsimporteu⸗ re“ legte die Bilanz vor, die einen Bruttonutzen von ungefähr 10000 000 Mark ergab. Nach Abzug der Un- koſten(etwa 2½ Millionen) gelangen gegen 7½ Mil⸗ lionen an die Mitalieder der Gefellſchaft zur Verteilung.“ 2 TTT ſchlanker Kriſtallvaſe neben ihrem Teller ſtand. 3„Manfreds Morgengruß,“ flüſterte ſie, den Duft einatmend.„Wie gut, wie ſorgſam er iſt.“ Sie ſeufzte wie aus tief beklommener Bruſt, und dabei umfaßte ihr Blick mit einem ſeltſamen Ausdruck ihre Umgebung und den reizend arrangierten Frühſtücks— tiſch mit ſeinem reichen Service aus Silber und chine⸗ ſiſchem Porzellan, die mit Palmen- und Blumengruppen aufs Geſchmackvollſte dekorierte Terraſſe, den daran ſchlie— zenden herrlichen Park und die jenſeits desſelben im Morgenglanz endlos blauende See, deren träumeriſches Rauſchen melodiſch zu ihr hexüberklang. Es war alles um ſie her ſo ſchön, ſo behaglich, und er, der ſie in dies trauliche Heim geführt, ihr Gatte, er umſorgte ſie mit der zärtlichſten Liebe. All ſein Denken war nur darauf gerichtet, ſie zu erfreuen und doch— wieder ein tiefer Seufzer. Sie griff mehrmals nach dem Strauß und blickte wehmütig auf ſeine weißen Blüten. Unwilltürlich mußte ſie ſich vorſtellen, wie er ihr in der Frühe, ehe er zu den Vorwerken hinausritt, noch raſch den duftigen Gruß vor ihren Platz geſtellt und die Kiſſen über ihren Seſſel gebreitet hakte, und während ſie iel Träne um f Strauß in köſtlicher es dachte, fiel Träne auf den ihren Schoß, bis er ſchier ausſah wie friſch betaut. Dann auf einmal, wie über ſich ſelbſt erſchrocken, fuhr ſie haſtig mit dem Spitzentuch über die Augen, und wieder nach der Stickerei greifend, begann ſie mit einem Eifer zu arbeiten, als ſollte dieſelbe noch in dieſer Stunde fertig werden. Ganz in ihre Beſchäftigung vertieft, bemerkte ſie nicht, daß ihr Gatte von rechts her um das Haus her⸗— umkommend, eilig auf die Terraſſe zuſchritt. Der Gutsherr war noch im vollen Reitkoſtüm; in der einen Hand hielt er die Gerte, in der anderen eine of⸗ fene Depeſche, die nach dem freudig erregten Ausdruck ſeiner Züge zu ſchließen wohl eine angenehme Nachricht enthalten mußte. Augenſcheinlich wax er direkt vom Pferde hierhergeeilt, um dieſelbe ſeiner Gemahlin zu bringen. Fortſetzung folgt. gen, und griff dann nach dem Malalöckchenſtraug. der in 5 * Esbentfallen auf einen Anteil von 10000 Mk. ſage und ſchreibe 90 000 Mk., alſo 900 Prozent. Die„Arbeits⸗ nemeinſchaft deutſcher Salzheringsimporteure“ iſt eine Gründung der der Salzheringseinfuhrgeſellſchaft G. m. b. H. angeſchloſſenen Salzheringsimporteure. Sie hat mit er Regierung ein Abkommen getroffen, wonach ſie für en Einkauf der Heringe in Norwegen uſw. das nötige gerſonal ſtellt.— Das iſt natürlich kein Wucher. Ein ſpaniſches„Lourdes“. Die ſpaniſche Preſſe beſchäftigen ſeit längerem aufſehenerregende Nachrichten über ein wundertätiges Kruzifix in der Kirche zu Lim⸗ pias in Nordſpanien, Provinz Santander. Es handelt ſich dabei um einen überlebensgroßen Chriſtus am Kreuz, enannt santissimo Christo de la Agonia, ein Kunſtwerk aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Nach Mitteilungen in der„Münchener Kathol. Kirchenzeitung“ bewegt dieſer, Chriſtus Augen und Geſichtsmuſkeln; die Bruſt hebt und ſenkt ſich; Seufzer ſind zu vernehmen und Blutstropfen fallen von der Stirne bis zur Achſel. Unter den vielen Tauſenden, die bisher nach Limpias geſtrömt ſind— es wird die Zahl 70 000 genannt—, ſollen auch viele Ungläubige ſich von dem Wunder überzeugt haben. Viele ſpaniſche Biſchöfe, der päpſtliche Nuntius in Spanien, König Alfons XIII. mit Gemahlin und Infanten haben. bereits die Dorfkirche in Limpias beſucht, deren Beſucher⸗ zahl der von Lourdes Konkurrenz macht. * Goldader bei Jeruſalem gefunden.„Central News“ meldet, im Verlauf von Ausgrabungen bei Jeru⸗ ſglem ſeien Arbeiter auf eine Goldader geſtoßen. Fach⸗ männer ſeien an Ort und Stelle abgeſandt, um die Sache munterſuchen. eee eee * Die Begrüßungsfeier des Fußball⸗Clubs„Ami⸗ citia“, welche am Pfingſt⸗Montag Abend zu Ehren der heim— gekehrten Kriegsgefangenen im„Freiſchütz“ ſtattfand, konnte mit einem vollen Erfolg abgeſchloſſen werden. Sowohl der Beſuch der Veranſtaltung als auch die Darbietungen trugen dazu bei, daß alle auf ihre Rechnung gekommen ſind. In anerkennenswerter Weiſe hatte der Geſangverein„Sänger— bund“, ſowie der Vergnügungsklub„Germania 1919“ den Abend verſchönert. Die Feuerwehrkapelle trug ſchöne Weiſen vor, die die Tanzluſt von Jung und Alt aufriefen. Ueber— raſchend ſchöne Gewiune brachte die Verloſung zutage. Alles in. Allem, der Fußballklub„Amicitia“ kann auf eine ſehr ſchön verlaufene Begrüßungsfeier zurückblicken, die auch in fan Hinſicht als ein voller Erfolg gebn werden ann. 5 I Sport. Sport⸗Verein 09— F.⸗C.„Alemannla“ Freiburg 1: 0. Das von allen Sportkreiſen langerwartete Treffen zwiſchen Sportverein und„Alemannia“ Freiburg, das am 1. Feiertag hier ausgeiragen wurde, konnte der Platzinhaber nach beiderſeits ſchönem fairen Spiel mit 1:0 für ſich entſchieden. Der Spielverlauf ſei hier kurz erwähnt. Kurz nach ½4 Uhr betrat die körperlich ſtarke Mannſchaft Freiburgs, herzl. begrüßt von einer weit über 1500köpfigen Zuſchauermenge den Platz, der gleich hier nach ebenſo freu— dig empfangen die Platzelf folgte. Sportverein wählt, und läßt die Gäſte mit Rückenwind anſpielen. Beide Mann⸗ ſchaften zeigen ſich zuerſt ziemlich aufgeregt, von denen ſich als erſt die Einheimiſchen zuſammenfanden und in ſchönem Kombinationſpiel vor des Gegners Tor zieht. Doch Ver— teidigung und Torwächter ſind auf der Hut. In der 8. Min, wehrt Freiburg ſchlecht ab, was zur 1. Ecke führt, die nichts einbringt. Auch die Gäſte werden jetzt warm, und drängen gefährlich. Doch auch ſie finden ihren Meiſter in der vorzüglichen Hintermannſchaft der Viernheimer. Bis zur Halbzeit liegt Sportverein im Angriff, doch der brillante Torwächter Freiburg vernichtet durch ſeine katzenartige Ge— wandtheit jeglichen Erſolg. Auch Hanf im anderen Tor fängt die wenigen, jedoch gut platzlerten Schüſſe. Ein Elf⸗ meter von Sportverein getreten, fängt der Torwächter unter großem Beifall der„Tribüne“, gleich darauf Pauſe. Nach Seltenwechſel dasſelbe intereſſante Bild. Wieder drängt Viernheim und erzielt kurz hintereinander mehrere Ecken, ergebnislos. In der 65. Min. ſchießt der Halblinke Sport⸗ verein nach ſchöner Kombination unter toſendem Beifall das einzige Tor des Tages. Die Gäſte verſuchen mit aller Wucht den Ausgleich zu erzielen. Doch können ſie nur 2 Ecken buchen. Ein nochmaliger Elfmeter für Sportverein fängt wieder der Torwächter. Kurze Zeit hierauf ertönt der Schlußpfiff und Sportverein konnte verdient den Sieg für ſich buchen. Die Gäſte hinterließen den allerbeſten Eindruck, und jeder Zuſchauer verließ vollauf befriedigt den e Eingeſandt. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Das neue und das alte Syſtem. Nach Berichten rechtsſtehender Partelblätter hat die derzeitige Regierungskoalition 10 Million Mark Reichsgel— der zuguuſten für die Wahlpropaganda der Mehrheitspar⸗ teien bereitgeſtellt. Deswegen herrſcht große Entrüſtung im rechtſtehenden Parteilager. Sie fragen, wie man ſich nur erlauben kann, Gelder, die doch zuletzt durch die Steuer⸗ zahler aufgebracht werden müſſen, für einſeitige Partei⸗ intereſſen hinauszuwerfen. Weit gefehlt, Herrſchaften! Da iſt doch die Frage ebenfalls erlaubt, wer hat denn die Gendarmerie-Aufgebote, die in der Blüte des alten Syſtems für die Bewachung von„Zaren-Väterchen“, wie er ſeligen Angedenkens immer nach Darmſtadt gekommen iſt, bezahlt, nicht etwa die Steuerzahler? Um Antwort wird gebeten Ein Neugieriger. Frachtbriefe ſowle Koli⸗Anhänger erhältlich in der Buchdruck. d. Bl. übertragen. 5 Durlach, 25. Mä ber Münitionsfabrir in G 8 9 2 ibriemen im Wert von 15 000 Mk. geſtohlen.“ Der Riemen wurde dann verſchnitten und das V vekauft. Tie Diebe und der Hehle ſſind verhaftet. ee ß 21 Maxau, 25. Mai. Ein Rängierzug drückte bei Mara einen Eiſenbahnwagen in das Büro der Zelluloſefabrik Direktor Dreher, der unter den Wagen geraten war) wurde verletzt. Außerdem entſtand erheblicher Schaden Apforzheim, 25. Maj) Bei der hieſigen Kriminal polizei ſtellte ſich ein junger Mann, der einem Schie⸗ bergeſellen 30000 Mark veruntreute.„Das er vollſtändig' durchgebracht. Ke ez Wölkersbach b Etgingen, 2, Bei der verſteigerung erlöſte die Gemeinde nahezu eine Million Mannheim, 25, Mai. Da die neuen Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen die Straßenbahn mit über 3 1 nen belaſten, ſoll zur Deckung der Ausgaben eine weiter Erhöhung des Straßenbahntarifs vorgenommen 1 1 Mannheim, 25. Mai. Der Schloſſer Friedrich Bie 0 ler empfahl in Sport⸗ und Fachzeitungen ſeine nicht beſtehende Firma Biehler und Jazeck als Bezugsquelle für Autoreifen, Benzin, Oel uſw. Von den zahlreichen Kqufluſtigen ließ er ſich jeweils mehrere tauſend Mar! Vorſchuß zahlen. Im ganzen erſchwindelte er ſich über 50000 Mk. Die Strafkammer verurteilte den Schwindlen zu eineinhalb Jahren Gefängnis. e e Heivelberg, 25. Mai. Die Zahl der im Sommer⸗ ſemeſter eingeſchriebenen Studenten beträgt bis jetzt 3470. Rohrbach bei Heidelberg, 25. Mai. Ein 17jähriger Taglöhner wird hier vermißt. Man vermutet, daß er den Werbern der Fremdenlegion in die Hände gefallen iſt. Bühl, 25. Mai. Kürzlich ſind zwei Wilderer auf friſcher Tat ertappt worden; der eine erlitt dabei einen ſchweren Armſchuß. Die beiden ſind verdächtig, im No⸗ vember v. J. den Jagdaufſeher Buttſcher aus Stollhofen f 1 gt es in den Telegräaphendrähten? Man hat oft behauptet, daß der Wind die Drähte in Schwingungen verſetzt und ſie wie die Saiten einer Aeolsharve vibrieren läßt. Profeſſor Fjeld von der Univerſität in Ottawa erklärt indes, dieſe Hypotheſe ſei unbegründet; denn, ſo bemerkt er, die Drähte erzittern dauernd, auch wenn ſich an heißen Sommertagen kein Lüftchen rührt. Man hat auch geglaubt, es ſei der Tem⸗ peraturwechſel, der die Drähte bald in hohem, bald in tiefem Ton zum Singen bringe. Auch dieſe Erklärung iſt falſch, denn zu ſolchen Verſchiedenheiten der Ton⸗ höhe wären, wie Verſuche gezeigt haben, Temperaturunter⸗ ſchiede nötig, wie ſie in der Wirklichkeit niemals vor⸗ kommen. Profeſſor Field behauptet, das Singen der Telegraphendrähte ſei eine Art von Barometerſang, der in direktem Verhältnis zum Wechſel des Wetters ſtehe. „Horcht darauf“, ſagt er,„und wenn der Ton tief iſt, wird das Wetter in einigen Tagen umſchlagen, wenn er hoch iſt, in einigen Stunden“. Wenn man Field glau⸗ ben darf, werden die Schwingungen durch Pfähle, die durch die Erde ihrerſeits verſezt werden, auf den Draht Es ſoll ſich um dieſelben Schwingungen handeln, die die Seismographen kurz vor Veränderungen im Zuſtand der Atmoſphäre aufzeichnen. Abgeſtürzt. Der Schweizer Flieger Faddeoli iſt mit einem Mechaniker aus 400 Meter 0 in den Bodenſee abgeſtürzt Nie, Leichen ſind noch nicht ge unden. . Mutmaßliches Wetter. Die Luftdruckverteilung iſt im allgemeinen unverändert Auch am Donnerstag und Freiſag iſt meiſt trockenes Bichweiſe gewittrige e ewe 0 Gottesdienſt⸗Orduung In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ¼6 Uhr 1. S.⸗A. für ledig 7 Magd. Ehr⸗ hardt. ½7 Uhr E.⸗A. für dieſelbe, beſtellt von ihren Altersgenoſſinnen. 9 Freitag:(6 Uhr hl. Meſſe, 3/46 Uhr beſt. Amt für 1 Krieger Leonhard Helbig, Vater Jakob und Angehörige. ¼7 Uhr E.⸗A. für das 5 Schulkind Sophie Schneider. Samstag: ¼6 Uhr beſt. Amt für Georg Kadel, Groß⸗ eltern und Angehörige. 7 Uhr beſt. Amt für ſedig 1 Georg Helfrich, und Großeltern u. ledig 5 Jakob Brechtel und K. Brechtel. Am Dienstag und Donnerstag iſt bei den Barmh. Schweſtern, am Freitag bei den Engl. Fräulein um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: 6 Uhr Amt an Stelle eines geſt. S.A. für ledig T Cäcilla Kirchneng. Samstag: 6 Uhr Amt an Stelle eines geſt. S.⸗A. für Bernhard Schorn. Nächſten Sonntag findet die Aufnahme in die Jung⸗ frauen-⸗Kongregation ſtatt. Zur Vorbereitung finden Dienstag und Dpnnerstag um ½9 Uhr, Mittwoch und Freitag Abend gleich nach der Maiandacht um 8 Uhr Vorträge durch einen Ordensgeiſtlichen ſtatt. Alle Mitglieder der Jungfrauen⸗Kon⸗ gregatlon, auch alle anderen Jungfrauen, ſind herzlich ein— geladen.— Am nächſten Sonntag findet in der alten Kirche vor der hl. Meſſe die Salzweihe ſtatt.— Nächſten Sonntag iſt Generalkommunion der Jungfrauen-Kongregation, zugleich für die Schüler der Herren Lehrer Beller und Kumpa Belcht Samstag um 2 Uhr. Verkündete: 1. Aloys Berthold Walter aus Zöllnig, Sohn von 1 Ehe— leute Karl Joſef Walter und Roſina geb. Hirſch und Eliſ. Kühlweiu, Tochter von 1 Friedrich Kühlwein 5. und Sophie geb. Jöſt zum Itenmal. 2. Emil Lehn aus Mannheim, Sohn von Wilhelm Lehn und Liſa geb. Spohn und Marie Hanf, Tochter von Auguſt Hanf und Magd. geb. Diehl zum Itenmal. Jakob Keßler, Witwer und Eliſ. Sutz geb. Bühler zum tenmal. b Heinrich Lammer, Sohn von d Nikolaus Lammer und Anna geb. Huber und Berta Wedel, Tochter von Peter Wedel und Dina geb. Helbig zum Itenmal. gebe Gllalkartoffeln noch abzugeben: 5 Mikolaus Winkler 12. Waldſtr. 13 Telefon 23 Warenlager landw. Bedarfsartikel und Verſicherungen mit Kleinverkaufſtelle Neubauſtraße. Gute PCP Kaninfelle Friſch eingetroffen: haben für Euch ſelbſt hohen Zwiebel, Aepfel, Wert.— Laßt ſie deshalb Meerrettig, Dörr⸗ zurichten und zu ſchönem Pelz⸗ obſt, Salat, Spinat ſchmuck verarbeiten in der g pe Pelzwerkſtätte Georg Winkler Kahn⸗Mallwitz, Wee ge Auerbach(öHeſſen). e eee Die Gefahren des b. Junf Mann und Frau im Arbeitskittel, weißt Du um was es ſich am 6. Juni dreht? Sollteſt du es nicht wiſſen, ſo ſei es Dir hier geſagt: Der 6. Juni bringt die große Entſcheidung, ob die Politik zugunſten des arbeitenden Volkes weitergeführt wer⸗ den ſoll oder nicht. Der 6. Juni bringt die große Entſcheidung, ob du Arbeitsmann anſtatt des bisherigen 8 Stundentages wieder 10—12 Stunden in den geſundheitsſchädigenden Arbeits⸗ räumen ausharren ſollſt oder nicht. Der 6. Juni bringt die große Entſcheidung, ob der Arbeiter die Gleichberechtigung im neuen Deutſchland teil⸗ haftig werden ſoll oder nicht. Der 6. Juni bringt die große Entſcheidung, ob Deutſchland wieder zum alten Militärſtaat herangebildet werden ſoll oder nicht. Der 6. Juni bring die große Entſcheidung, ob Du und Deine Kinder wieder in den Kaſernen ſchmachten ſollen oder nicht. Der 6. Juni bringt die große Entſcheidung, ob Du und Deine Kinder auf den Schlachtfeldern wieder verbluten ſollen oder nicht. Der 6. Juni bringt die große Entſcheidung, ob das Volk von Militärs und Großkapitaliſten regiert werden ſoll oder nicht. Der 6. Juni bringt die große Entſcheidung, ob in Deutlchland das Prinzen⸗ und Prinzeſſinnentum wieder ein⸗ geführt werden ſoll oder nicht. Wer das alles nicht haben will, kann weder das Zentrum noch die rechtſtehenden Parteien wählen, ſondern nur die Kandidaten der Sozialdemokratie. Arbeiter, die aus irgend welchem Verdruß ſich mit dem Gedanken tragen diesmal überhaupt nicht zu wählen, würden dadurch nur ihre Standesehre ſchänden und ihren übrigen Arbeitskollegen dadurch in den Ricken fallen. Keine Stimme darf verloren gehen, wenn das große Werk, der Befreiung der Arbeiterſchaft aus der Knechtſchaft, zum Ziele geführt werden ſoll. Bedenkt, daß die Feinde der Arbeiterſchaft auf der Lauer liegen, um, wenn die Wahlen ihnen den Sieg bringen ſollten, die bis heute errungenen Freihelten wieder zunichte zu machen. Was die Sozialdemokratie will, iſt Freiheit und Gleichberechtigung, Brot und Arbeit. Mit dieſem Sch zieht das ſturmerprobte Banner der Sozialdemokratie in den Wahlkampf, in dieſem Zeichen wird und muß ſie ſiegen! Der Aktions- Ausschuss. Wahl- Versammlung! Wiederum iſt das Schicksal des deutſchen Volkes in die Hände der Wählerinnen und Wähler gelegt. für eine Regierung in den nächſten 4 Jahren das Staatsſchiff lenken ſoll. An den arbeitenden Schichten des Volkes lie wollen, Insbeſondere ermahnen wir alle unſere Brüder Was die Sozialdemokratiſche Partei will, das wird uns am Samstag, den 29. ds. Mis. abends 8 Uhr der Genosse Kaul aus Offenbach im Gasthaus zum„Schützenhof“ sagen⸗ “Darum anf, in den Schützenhof am Samstag Abend. Wählerinnen und Wähler, hört und entscheidet! Del Vorstand der Sozialdemokrafischen partei. Autlicher Teil. Betr.: Kriegsgefangenenheimkehr. Wir bringen hiemit zur öffentlichen Kenntnis, daß am kommenden Sonntag, den 30. ds. Mts., nach⸗ mittags 3 Uhr, im Schulhof der Schillerſchule die Begrüßungsfeier der aus der Gefangenſchaft heimgekehr— ten Kriegsgefangenen ſtattfindet. Der Gemeinderat, der Orts— ausſchuß, ſowie die Heimkehrer verſammeln ſich um 3¼ Uhr vor dem Rathauſe, woſelbſt ſie unter Muſikbegleitung auf den Feſtplatz geleitet werden. Die Herren Gemeinderate, ſowie die Mitglieder des Ortsausſchuſſes für Kriegsgefangenen— heimkehr bitten wir, mit Gehrock und Zylinder erſcheinen zu wollen. Die hieſigen Geſangvereine, die in dankenswerter Weiſe ihre Mitwirkung zu dieſer Feier zugeſagt haben, wol— len ſich um die feſtgeſetzte Zeit direkt im Schulhofe verſam— meln. Die Feier wird eröffnet und geſchloſſen mit einem Kinderchor, alsdann erfolgt die Begrüßungsanſprache, woran ſich die geſanglichen Darbietungen der einzelnen Vereine in der Weiſe anreihen werden, wie ſie durch das Los beſtimmt wurden. Auf dem Feſtplatz hat die größtmöglichſte Ruhe zu herrſchen, damit keine Störung eintritt und die Feier eindrucksvoll und harmoniſch verläuft. Zu dieſer Feier la— den wir unſere Geſamteinwohnerſchaft mit der höflichſten Bitte ein, die Kinder zu Hauſe zu laſſen. Um dieſem Freudentag ein ſichtbares Gepräge zu verleihen, bitten wir unſere Einwohner, ihre Häuſer mit Flaggenſchmuck verſehen zu wollen. Bei ſehr ſchlechtem Wetter fällt die Feier aus und findet am nächſt folgenden Sonntag, den 6. Juni, um dieſelbe Zelt ſtatt. Betr.: Brennholzverſorgung. Diejenigen Viehbeſitzer, welche die Anmeldung des Ergänzungsbrennholzes verſäumten, können dies bis ſpäteſtens Donnerstag, den 27. Mai 1920, vor⸗ mittags 12 Uhr, bei uns, Zimmer 26, nachholen. Falſche Angaben ſchließen ohne Weiteres von der Holzzu— weiſung aus. Großholzbezieher und Holzmacher können eben— falls nicht berückſichtigt werden. Soweit bei der letzten Brennholzverteilung trotzdem Holzhauer bedacht wurden, ge— ſchah dies irrtümlicher Weiſe. Nach dem Beſchluß der Kom— miſſton müſſen die nunmehr empfangenen Holzmengen auf den nächſtjährigen Bedarf angerechnet werden. Betr.: Ausgabe von Handkäſe. Wir haben den Händlern Handkäſe zugewieſen. Auf den Kopf der 1. Gruppe entfallen 3/4 Stück. Preis 50 Pfennig pro Stück. Betr.: Zuteilung von amerikaniſchem Schweineſpeck. Bei der nächſten Fleiſchausgabe gelangt die zwekte Rate Speck von je 150 Gramm an die Bezugsberechtigten zur Ausgabe. Preis 13,80 Mark pro Pfund. Gültig iſt die Marke Nr. 1 vom 31. Mai 1920 bis 6. Juni 1920. Die Metzger haben die Marken zu ſammeln, zu bündeln und bis ſpäteſtens Montag, den 31. Mal 1920, in einem Brief— umſchlage auf unſerem Büro Nr. 16 abzuliefern. Betr.: Verſteigerung der gemeinheitlichen Kirſchenernte. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß obige Verſteigerung genehmigt wurde und machen noch darauf aufmerkſam, daß die Gefahr ſofort auf die Steigerer übergeht. Beſonderes Aufſichtsperſonal zur Bewachung der Kirſchen wird vonſekten der Gemeinde nicht geſtellt. Die Zahlung des Stelgprelſes hat innerhalb 5 Tagen an den Gemeinde-Einnehmer zu geſchehen. Betr.: Freuerwehrübungen. Am Sonntag, den 30. Mai 1920, vorm. 6 Uhr, findet elne gemeinſame Uebung der freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Entſchuldigungen werden bis ſpäteſtens Samstag, den 20. Mai, 1920, vorm. 12 Uhr, auf dem Rat⸗ hauſe Ammer Nr. 23— entgegengenommen. Unent⸗ ſchuldigtes Fernbleiben der Pflichtmannſchaft wird be⸗ ſtraft. Betr.: Die Ausführung des Grunderwerbsſteuergeſetzes vom vom 12. September 1919. Auf Grund des Gemeinderatsbeſchluſſes vom 4. Mörz 1920 wurde der Gemeinde Viernheim von dem Heſſ. Mi— niſterium des Innern zu Nr. M. d. J. 10808 gemäß 8 40 des Landesſteuergeſetzes die Genehmigung erteilt, für ihre Rechnung zur Grunderwerbsſteuer einen Zuſchlug von 10% mit Wirkung vom 1. Oktober 1919 zu erheben. Betr.: Fleiſchverſorgung. Mittwoch nachmittag, den 26. ds. Mts., wird bei den Metzgern an jeden erwachſenen Bezugsberechtigten 80 Gramm Friſchfleiſch verausgabt. Betr.: Verteilung von Schmalz. Die Metzger haben noch ein reſtliches Quantum Schweine— ſchmalz, welches an Jedermann verausgabt wird. Der Preis betragt 23 Mark pro Pfund. Betr. Griesverſorgung. Samstag, den 29. ds. Mts., wird bei der Spezerei⸗ handlung Bartb. Hanf, Weinheimerſtr., an die Säuglinge unter 1 Jahre, ſowie an diejenigen Kranken, welche vom Kreisamt Gries genehmigt erhielten, je 1 Pfund Gries zum Preiſe von 92 Pfennig verausgabt. Die Kranken haben die Genehmigungsſcheine und die Säuglinge die Bezugskarten dort vorzulegen. Betr.: Milchverſorgung. Wegen der in Viernheim und faſt im ganzen Kreiſe aufgetretenen Maul- und Klauenſeuche iſt die Milchverſorgung aufs äußerſte gefährdet. Die Milchabgabe in Viernheim iſt gleich Null. Bei den Milch-Sammelſtellen können daher bis auf Weiteres nur die Kinder unter 2 Jahren und dieſe nur teilweiſe berückſichtigt werden. Wir haben uns heute an die Landes-Milch- und Fett— ſtelle wegen Zuweiſung von condenfierter Milch gewandt und hoffen wir, daß ſolche bald geliefert werden kann. Betr.: Den Polizeidienſt in der Gemeinde Viernheim. Gemäß Gemeinderatsbeſchluß ſollen 5 weitere Polizei— diener angeſtellt werden. Geeignete Perſonen, die mindeſtens 30 Jahre alt ſind, wollen bis ſpäteſtens 5. Juni 1920 unter Vorlage der Militärpapiere und Lebenslaufes ihre Bewerbungsſchreiben hierher einreichen. wärter, die den geſtellten Anforderungen entſprechen, werden bevorzugt. Von— 2 einſchließlich am Dienstag, den 25. Mai 1920, vorm. von 910 Ahr Von A 2 einſchließlich am Freitag, den 28. Mai 1920, vorm. von 9— 10 Ahr zwecks Geldaweiſung. Nichtbefolg hat Unterſtützungsentziehung zur Folge. Am 1. Juni e lfd. Js. tritt das neue Schaumweinſteuer⸗ geſetz in Kraft. Wer am Tage des Inkrafttretens des Ge— ſetzes im freien Verkehr befindlichen Schaumwein beſitzt, muß ihn innerhalb einer Woche der Steuerhebeſtelle ſeines Bezirks (Steueramt) ſchriftlich unter Angabe des Aufbewahrungsorts, der Gattung und der Menge zur Nachverſteuerung anmelden. Schaumwein, der ſich am Tage des Inkrafttretens unterwegs befindet, iſt ſofort nach Eingang auzumelden. Viernheim, den 22. Mai 1920. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 29. Mai 12. Siwan Sabbat⸗Anfang 780 Uhr 1„ Morgen Wochenabſchnitt:„Nachm. Noſſo Perek Abend Wochentag Abend 10 Morgen marbe 5. gt es, wenn die Reaktion triumphieren darf keine einzige Stimme daß wir nicht nur nicht aus dem Elend herauskommen, ſondern neue Qualen über uns hereinbrechen ſollen. „die ſich dem Sport widmen, opfert auch einmal der Politik eine Stunde, es ſte Am 6. Juni ſoll die Entſcheidung fallen, was darf verloren gehen, wenn wir nicht ht alles auf dem Spiele. 23 bwei tüchtige Görktiererinnen für ſofort nach Mannheim geſucht. Näheres bei Hans Stumpf, Weinheimerſtr. 16. Freiwillige Feuerwehr Viernheim. N Kommenden Sonntag, den 9 2 30. Mai 1920, vorm. ½6 Ahr, findet bei günſtiger Witterung N der freiw. Wehr und der Pflicht— mannſchaft ſtatt. Das Kommando. Signal 5 Ahr. Viernheim. 0 ö 1 Militäran⸗ Sonntag, den 30ten Mai, nachmittags 2 Uhr, findet in Weinheim eine Serie Faustballspiel ſtatt. Unbedingtes Erſcheinen ſämtlichee 3 Mannſchaften iſt erforderlich. Abfahrt 113 Uhr mit der Elektriſchen. nerstlag Abend punkt 5 Uhr nochmaliges Training Don⸗ ſämtlicher 3 Mannſchaften. Der Spielführer Mandel. Hlterneuerungs zentrale Kahn-Mallwitz Auerbach(Messen) dürfte Ihnen wohl bekannt ſein + fügen. 8 Hier wird der iilteſte und ſchlechteſte Filzhut in wenigen Tagen auß 5 moderne Formen umgepreßt und gereinigt. Billigſte Berechnung. Poſtverſand. usg aud uh ui gal zap Bei Anfragen Rückporto bei Fußball⸗Klub„Olympia 1911“ Viernheim. Am Donnerstag, den 27. Mai 1920 abends 9 Uyr findet im V slokal eine außerordentliche General⸗Verſannlun N* NN N 5 S ſtatt. Wegen Wichtigkeit der Sache iſt es Pflicht aller Mitglieder pünkt⸗ lich und vollzählich zu erſcheinen. Der Vorſtand. E.