7 Gemeindekaſſe. Des Monatsabſchluſſes wegen muß der Zahltag am nächſten Montag, den 7. ds. Mts., ausfallen.— Dringend a nötige Kaſſengeſchäfte, auch Sparkaſſenangelegenheiten, kön⸗ nen am kommenden Dienstag von 11 bis 12 Uhr er⸗ ledigt werden.— Auch die noch rückſtändigen Abfuhrſcheine ſind in dieſer Zahlſtunde elnzulöſen. Ueber am Dienstag nicht abgeholte Abfuhrſcheine wird anderweitig verfügt und es haben ſich die Nichteinlöſer unvermeldliche Nachteile ſelbſt zuzuſchrelben.— Die Erhebung des 7. und 8. Zieles Ge⸗ meilndeſteuer für 1919 iſt nunmehr genehmigt und es ſind diese beiden Ziele einschliesslich der Machtragssteuern bis 25. ds. Mis. zu be⸗ zahlen. Bel Zahlung wollen die Gemeindeſteuerzettel für 1919 vorgelegt werden. Viernheim, den 4. Juni 1920. Jöſt. Achtungl Hausfrauen Das Bett iſt das allernotwendigſte Möbelſtück im Haushalt. Die überaus größte Zelt ſeines Lebens bringt man im Bett zu. Wenn man ſich erkältet hat und einem nicht wohl iſt, geht man ins Bett, da zieht man nicht das ſchönſte Kleid an u. geht ſpazieren, nein, ſondern man geht ins Bett. Leider wird aber bei manchen Hausfrauen auf das Bett ſo wenig gehalten, wo das ganze Leben davon abhängt. Hausfrauen von Viernheim, eben habt Ihr die beſte Ge⸗ legenheit, für die Geſundheit zu ſorgen. Laßt Eure Betten reinigen, zumal der Preis ein niedriger iſt. Was nützt Euch die Welt, wenn Ihr Schaden nehmt an der Geſundheit? Wer noch Betten reinigen laſſen will, moge ſich ſofort mel⸗ den, da ich nur noch kurze Zeit hier bin. Achtungsvoll! Reinhold Ressel, Dampfbettfedern⸗Reinigung mit Motor⸗Betrieb, Götheſtraße 22, zum„Schwarzen Peter“. Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 6. Juni 1920 Pohkalwettſpiele der 1., 2. und 1. Jugendmannſchaft gegen Turngeſellſchaft Jahn Wein⸗ heim in Weinheim. 1. Jugend vor⸗ mittags ¼8 Uhr, 2. Mannſchaft um 5 9 Uhr, 1. Mannſchaft 1/11 Uhr, 2. i 0 Jugend⸗M. gegen 2. Jugend-Mann⸗ ſchaft Olympia in Lampertheim. Heute Abend punkt halb 9 Uhr im Lokal zum goldenen Stern Spielerver⸗ ſammlung. Es wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten Der Spielausſchuß. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 6. Juni 1920: Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jungfrauen⸗ Verſammlung. Mittwoch, den 9. Juni: Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Achtung, Radfahrer! Empfehle: Neue Herren⸗ und Damen⸗Rüder ſowie gebrauchte Räder, neu emailliert und vernickelt, mit neuer Bereifung, zu annehmbaren Preiſen. Prima Mäntel und Schläuche ſowie ſämtliche Erſatzteile ſtets auf Lager. Empfehle mich in Anfertigung von Ver⸗ trägen, Geſuchen u. An⸗ trägen jeglicher Art, insbeſondere in Fertigung von Vermö⸗ gensverzeichniſſen beim Tode eines Elternteils, für die minderjährigen Kinder gemäߧ 1640. ſowie in Fertig ung von Verzeich⸗ niſſen, über den Beſtand des Eingebrachten Gutes! bei Eheſchließungen ohne Errichtung eines Ehever⸗ trages, gemäß 8 1372 . G. B. und in Entwürfen zu„gemein⸗ ſchaftlichen Teſtamenten“ von Eheleuten. O. Schüfer, Rechtsconſulent. Mannheim. Str. 11 ufs Kunstmostansatz mit Hoidelbeerzusatz mit Süßſtoff zu 100 Ltr. Mk. 22.— u 50„„ 12.— 8 ohneSüßſtoff zu 100„5„„ die Flaſche. Rufs Heidelbeeren mit Zutaten ohne Süßſtoffzu 150 Ltr. Mk. 63.75 zu 100„„ 42.50 zu 50„„ 21.50 mit Süßſtoff die 100 Ltr. 4—6 Mark teurer. Ab 1. Juni werden die Moſt⸗ anſätze beſteuert, jede Familie ſorge rechtleitig für einen Vorrat. Niederlage: Karl Brügel, Viernheim Weitere Niederlagen werden errichtet. Kluge Frauen ſchützen ſich vor wrrtloſen, teuren Präparaten und gebrauchen bei 1 und Regelſtörung Stockung nur einzig und allein mein wirk⸗ ſames Spezialmittel, unſchädlich, mit Garantieſchein. Geld zurück. Schreiben Sie, wie lange Sie klagen. Ich habe tauſenden Frauen geholfen. Auch Sie werden in 2 bis 4 Tageu wieder froh und glücklich und aller Sorgen ent⸗ hogen ſein. Diskr. Verſand H. Maſuhr, Hamburg, Altonagerſtr. 20 a. Frau J. ſchreibt: Ihre Mittel ßnd ein Segen für die Menſchhett, ja, eine wahre Gottesgabe. Frau C. Gute Wirkung in 4 Tagen. Mik. Effler 3., Fahtrad⸗ Handlung. Ee Disconto-Gesellschaft A.-G. FILIALE WEINHEIM Ehretstrasse Nr. 1= Ecke Bahnhofstrasse Telegramm-Adresse: Ladisco. Fernsprecher Nr. 470, 471. Postscheckkonto: Karlsruhe Nr. 21 601, Hauptsitz der Gesellschaft: MANNHEIM. Aktienkapital: Mk. 50.000. 000.— Miederlassungen an allen grösseren Plätzen in Baden, der Pfalz und Rheinhessen. Vermintung aller banſmmässigen Geschäfte Feuer- und diebessichere Stahlkammer zu Verwaltung offener und geschlossener Depots. Annahme von Spareinlagen zu günstigen Bedingungen. Kassestunden 1912 Uhr vorm., 35 Uhr nachm., Samstags 9—1 Uhr. zu 50„ 9.50 ſſu Twen Landesverband der. dealt Bolkspatte. Wir arbeiten in friedlichem Kampfe für die Wiedergeburt eines ſtarken deut⸗ ſchen Reiches, wie es unſere Väter erſtritten und wle es die Staatskunſt unſeres erſten großen Reichskanzlers geſchaffen hat. Wir wollen unſere Ziele erreichen, unter grundſätzlicher Betonung unſerer Gegnerſchaft zu der heutigen Regierung, nur auf verfaſſuugsmäßigem Wege. Wir waren von dem Kapp⸗Putſch ebenſo überraſcht, wie 9 8 die Revolution am 9. November 1918 als ein Verbrechen verurteilen. Wir ſind keine Reaktionäre, wir erſtreben vielmehr alle die Freiheiten, deren unſer Volk zu ſeiner wirtſchaftlichen Entwicklung und zu einer freudigen Mitarbeit in Ruhe bedarf. Wir verwerfen Tügellosigkeit und Terror beben Ofünung und Cite. Deshalb kämpfen wir gegen das heutige Partelregiment, gegen Korruption, Wucher⸗ und Schiebertum, für einen geſunden Staatsaufbau auf chriſtlicher und vaterländiſcher Grundlage. Für uns steht der feind links. Wir bekämpfen die öde Gleichmacherel, die den Aufſtieg der wirklich Tüch⸗ tigen unterbindet und wir wehren uns gegen die Verſchacherung der höchſten Staats⸗ ämter an dafür untaugliche Parteigrößen. Wir verwerfen Sozialismus und Kommunismus dern Elhalfung der freien Wirtschaft und des Privateigentums, denn Sozialismus und Kommunismus vernichten allen Fortſchritt und jede Kultur, die Erhaltung der freien Wirtſchaft und des Privateigentums fördert ſie. In dieſem Sinne: Auf zur Tat! Mit uns die Hoffnung, mit uns der Siegl Der Stimmzettel beginnt mit den Namen: 1) Wilhelm Dorſch 2.; 2) Ferd. Werner⸗ Butzbach;) Dr. Georg Müller. Stimmzettel liegen in den Wahllokalen aus.. Deuſhe Volkspartei früher nationalliberale Partei). Wir wollen ein neues starkes Deutschland, Ordnung und Recht, Frieden und Brot, Arbeit und Gesittung. Wir gehen nicht einher mit leeren Verſprechungen, denn nicht Redensarten können uns helfen, ſondern Arbeit, nicht Theorien dürfen wir nachjagen, ſondern müſſen der Wirklichkeit ins Auge ſehen. Vor allem halten wir feſt daran, daß das Blühen und Gedeihen der Land⸗ wirtſchaft die Vorbedingung iſt für den Wlederaufbau des Volkes. Sie iſt von der Feſſel der Zwangswirtſchaft zu befreien, je eher, je beſſer. Die Induſtrie muß leiſtungsfähig erhalten bleiben, um die Millionen von Arbeitern und Angeſtellten zu beſchäftigen. Der Mittelſtand, der unter den jetzigen Verhältniſſen zu verſinken droht, 5 iſt durch eine vernünftige Wirtſchafts⸗ und Steuerpolitik zu erhalten und zu ſchützen. Arbeiter, Beamte und Angeſtellte ſind in ihren Rechten zu belaſſen und durch das Syſtem der Arbeitsgemeinſchaft berufen, am Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft teilzunehmen. Darum, Wähler und Wählerinnen, ſorgt dafür, daß unſer bisheriger Abge⸗ ordneter Dr. Becker, deſſen Sachkunde und vornehme Art von allen Parteien anerkannt iſt, mit gewaltiger Stimmenzahl wieder gewählt wird, daß ein heſſiſcher Landwirt, Chriſtian Schmitt in Guntersblum, in den Reichstag zieht, damit die bäuerlichen Intereſſen ihre ſachkundige Vertretung finden, daß mit Prof. Dr. Schian ein namhafter Führer der Kirche gewählt wird! Es lebe Deutschland! D Stimmzettel liegen in den Wahllokalen aus. Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts ⸗Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Eypedition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. — monatlich 0 g. mit Telgerlohn, Amtsblatt der N 5 Enthält alle amtlichen Bekauntmachungen der B Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtra ze. Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim gemeint Vereins„ Anzeiger ehörden Viernheims und Umgebung. Anzeigenprelſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit ⸗ Viernheim Pr, Lan, N auswärts 1% Tewerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. 4 Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. M 65 Dienstag, den 8. Juni 1920 re Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Gg Amt Frankfurt a. M. 10. Iſlihrg. Kohlennot, Krankheit und Nervenleiden. Gerade in diesem schweren Winter dürken Erkrankungen der Muskeln, Rheumatismus, Gicht sowie der Atmungsorgane(Husten, Schnupfen usw.) nicht vernachlabigt werden, Wohlmuths gfektro-galy., Apparat ist für alle diese Krankheiten viellach er- probt und 1 0 Druckschriften u. Probe- ehandlung kostenlos Egon Winter, Mannheim Verkaufslokal C 1, 1 Elektro ⸗galyanische Sitzungen können jederzeit genommen werden. Denung dur Neues vom Tage. Begnadigung. Berlin, 6. Juni. Reichspräſident Ebert het weitere 62 Verurteilte des Ruhrgebiets begnadigt. Wie Alarmnachrichten entſtehen. Berlin, 6. Juni. In der Preſſekonferenz wurde feſtgeſtellt, daß die Meldung des„Berliner Tageblattts“, Berlin ſei von ſüddeutſchen Putſchtruppen unter dem Befehl des Prinzen Auguſt Wilhelm umſtellt, von dem Blatt aufgenommen worden war, obgleich es auf vorherige Anfrage von der Regierung keine Beſtätigung erhalten hatte. Die Nachricht hatte das Tageblatt von dem ſtellvertretenden Preſſechef der Regierung, Robert Breu⸗ er, erhalten. Sie wurde dann vom Reichswehrminiſte⸗ rium ſofort als Erfindung bezeichnet. g Lohnbewegung. Berlin, 6. Juni. Eine Verſammlung der Ange⸗ ſtellten für kaufmänniſche Lebensmittelgeſchäfte hat eine Entſchließung angenommen, wonach ernſte gewerkſchaft⸗ liche Maßnahmen ergriffen werden ſollen, wenn die Verhandlungen mit den Arbeitgebern nicht zu einem Erfolg führen. 8 Lehrerſtreik in Dresden. Drespen, 6. Juni. Am Freitag verließen 1500 Volks⸗ ſchullehrer den Unterricht, um gegen die neue Beſoldungs⸗ ordnung Einſpruch zu erheben. Dieſe ſetzt für die Lehrer Jahresgehälter von 11 400 bis 15 900 Mk. feſt. Beſchwerde über die Aufenthaltsbeſchränkung in 8 ſüddeutſchen Sommerfriſchen. Berlin, 4. Juni. Nach der„D. Allg. Ztg.“ hat ſich die preußiſche Regierung mit der Reichsregierung in Verbindung geſetzt, um 1 50 die Abſtellung der Mißſtände zu beraten, die ſich aus den Aufenthaltsbeſchränkungen der Norddeutſchen in den ſüddeutſchen Sommerfriſchen ergeben. 13 Berlin, 4. Juni. Das Reichsarbeitsminiſterium wird der Schuhinduſtrie in Pirmaſens, die zum Teil ſtill⸗ gelegt iſt, Mittel zur Wiederaufnahme der Betriebe zu⸗ wenden, mit der Maßgabe, daß Schuhe zu einem Preis hergeſtellt werden, der auch für Minderbemittelte er⸗ kräglich iſt. Grußpflicht für die uniformierten Deutſchen. Frankfurt a. M., 4. Juni. Wie die„Frankf. Stg.“ aus Koblenz meldet, hat die Rheinlandkommiſſion der * Verbündeten neuerdinas angeordnet, daß alle deutſchen 1 4 Primula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. Manfred antwortete nicht ſogleich. Er war betroffen über ihr Verlangen und doch zugleich tiefinnerlich be⸗ glückt. Es war ja ſo ſelten, daß Gabriele ihm einen Lie⸗ besbeweis gab, und ſo wie eben jetzt war ſie noch nie aus ihrer ſcheuen Zurückhaltung hervorgetreten, Sie wollte mit ihm allein bleiben.— War ſie am Ende gar eiferſüch⸗ tig auf Gert? Es fiel ihm jetzt in der Erinnerung auf, vie einſilbig ſie ſich ſtets gezeigt, wenn er von ihm ge⸗ ſprochen. Ein warmes Glücksgefühl durchſtrömte ſeine Bruſt. Er hätte den holden ſtammelnden Mund mit Küſ⸗ ſen bedecken mögen— aber er bezwang ſich, wie ſchon ſo oft, er wollte ſie nicht aufs neue erſchrecken. Sanft und ſchonend, wie man mit einem kranken Kinde umgeht, hob er ihr tränenüberſtrömtes Geſicht em- por und küßte ihr leiſe die naſſen Augen. „Armes, törichtes Kind, das alſo war's,“ ſagte er zärtlich,„und ich dachte Dir eine Freude zu bereiten. Aber Du quälſt Dich ohne Grund. Gert iſt ja kein Fremder, er wird uns nicht er vielmehr ein friſches, anregen⸗ des Element in unſer Stilleben tragen. Lerne ihn nur erſt kennen, nach der erſten Stunde ſchon wirſt Du an⸗ ders urteilen!“ e „O, ſo verweigerſt Du alſo meine Bitte?“ „Nein, nein, verſteh' mich recht, Kind. Du ſelbſt ſollſt darüber entſcheiben, aber nicht jetzt; werde erſt ruhiger. Ich bin überzeugt, Du wirſt dann die Sache ſelbſt in anderem Lichte ſehen. Wenn Du aber wider Erwarten auch dann noch auf Deinem Verlangen beſtehſt— er ſeufzte tief auf— ſo muß ich, wenn auch ſchweren Herzens, dem Freunde mein Haus verſchließen. Ich will Dich nicht zwingen, ihn gegen Deinen Willen zu empfangen. Aber nun komm, laß Dich hineinführen, Du bedarſſ der Ruhe — nachher wollen wir weiter darüber ſprechen. Ohne die Antwort abzuwarten, ging er mit ihr dem Hauſe zu. Drinnen in dem an die Terraſſe anſchließen⸗ den Gartenſaal hob er ſie wie ein Kind auf eine Chaiſe⸗ longue und breltete ſorgfältig ein Marderſell um ihre Gale, mieden Spee mit ene legen, Militärßerſonen, Polizei, Feuerwehr und Forſtbeamte in Uniform die Fahne der verbündeten Mächte grüßen müſſen. Die deutſchen Offiziere müſſen die Offi⸗ ziere der verbündeten Mächte gleichen und höheren Rangs ſrüßen. Alle anderen Deutſchen in Uniform müſſen alle Ententeoffiziere grüßen.— Wohlverſtanden, dieſe Gruß⸗ pflicht gilt für das ganze Deutſche Reich, nicht etwa für das beſetzte Gebiet! Ein gewiſſer Landbogt Geßler hat auch einmal— es war im Jahr 1307—, nach Schillers Erzählung, einen Hut aufgerichtet, den das im Krieg bezwungene Schweizervolk zum Zeichen der Demütigung grüßen mußte. Daran darf jetzt wohl erinnert werden“ Reiſeverkehr nach Amerika. ö Neuyork, 4. Juni.(Reuter.) Die Vereinigte Poſt⸗ dampfſchiff⸗Geſellſchaft beginnt im Juli mit 15 vormals deutſchen Dampſern einen Reiſedienſt zwiſchen den ame nkaniſchen und den europäiſchen Häfen. 7 Brotkrawall in Aſch. Prag, 4. Juni. In Aſch iſt die Bevölkerung ohne Brot- und Mehlzuweiſung, ſodaß es anläßlich des letz⸗ ten Jahrmarkts zu Plünderungen gekommen iſt. Gen⸗ darmerie und Militär ſchritt mit der blanken Waffe ein. Die Lager im Aſcher Junduſtriebezirk iſt ernſt. Helſingfors, 4. Juni. General Bruſſilow ſoll ron der Sovpjetregierung verhaftet worden ſein. London, 4. Juni. Ein Regierungsdampfer mit Trup⸗ zen hat in der Bantry-Bucht(Irland) 1000 Mann ge⸗ ſandet. Weitere Abteilungen werden an verſchiedenen Punkten ausgeſchifft. Waſhington, 4. Juni.(Reuter) Das Staatsamt gat es abgelehnt, dem Studienausſchuß der Handels- ſammer der Vereinigten Staaten Päſſ zuszuſtellen. Zur Neichstagswahl. Der Reichstag iſt bekanntlich nach einem anderen Wahl— verfahren gewählt worden als die Nationalverſammlung im Jahr 1919. Das damals angewandte Verhältniswahl— ſyſtem iſt erſetzt durch das ſogenannte automatiſche Syſtem, wonach auf 60 000 abgegebene Stimmen ein Abgeordneter entfällt. Dieſes automatiſche Syſtem iſt auf den Ausfall der Wahl nicht ganz ohne Einwirkung ge— weſen und hat bis zu einem gewiſſen Grad dazu beige— tragen, daß das Ergebnis— verhältnismäßig— gegen- 95 0 9 5 E 0 5 0. 51g geg und zwar tür über den Wablen von 1919 eine Aenderung erfuhr, ab⸗ e nach Rußland — geſehen von den ertennbar gewordenen Strömungen inner- halb der Wählerſchaft, die natürlich vor allem ins Ge⸗ wicht fallen. Den Einfluß des Wahlſyſtems auf das Vahlbild kann man aus ſolgender Aufſtellung erſehen. Im Januar 1919 wurden gezählt für ö Sozialdemokraten Zentrum Demokraten Deutſch-natl. 11509 048 5 980 216 5641825 3121 479 Unabhängige Otſch. Volkspartei Sonſtige Parteien 2317 290 1345 638 484 848 Auf die einzelnen Parteien entfielen nach einer amtlichen Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamts Abgeordnete Soz. Ztr. Dem, Dnatl. Uraph. D. Vp. Soaſtige 163 91 75 44 22 19 7 Bei Anwendung des automatiſchen Syſtems und bei Verrechnung der Reſtſtimmen der Kreiſe auf eine Reichs⸗ liſte würden die Parteien Abgeordnete erhalten haben: 191 99 94 52 28 22 8 Die Zahl der Mitglieder der Nationalnerſammlung be⸗ trägt 421; ſie würde ſich auf 504 belaufen haben, wenn damals ſchon das automatiſche Syſtem angewandt worden wäre. Während in der Nationalverſammlung 185 So⸗ zialdemokraten beider Richtung 236 bürgerlichen Ver⸗ tretern gegenüber ſtanden, würden die entſprechenden Zah⸗ len auf Grund von Wahlen nach dem automatiſchen Sy⸗ ſtem 229 und 275 geweſen ſein: Die Spannung zwi⸗ ſchen den Zahlen der ſozialdemokratiſchen und den bür⸗ gerlichen Abgeordneten betrug in der Nationa verſamm⸗ lung 51, ſie würde bei dem neuen Verfahren nur 46 Stimmen betragen haben, alſo geringer geweſen ſein. Für die neue Wahl iſt zu berückſichtigen, daß im Ja⸗ nuar 1919 das ganze Deutſche Reich in ſeiner alten Ausdehnung mit Ausnahme von Elſaß-Lothringen und dem Saargebiet gewählt hat, während jetzt infolge des ſog. Friedens von Verſailles die uns verloren ge⸗ gangenen Gebiete— Elſaß-Lothringen, Danzig und der ſog.„polniſche Korridro“— ferner wiederum das Saargebiet und außerdem die Abſtimmungsge⸗ biete— ganz Oberſchleſien mit Teilen des Kreiſes Namslau, ganz Schleswig Holſtein-und ganz Oſtpreußen einſchließlich des öſtlich des polniſchen Korridors gelege⸗ nen, deutſch gebliebenen Teils von Weſtpreußen— nicht mit wählen. Für die Abſtimmungsgebiete ſind indeſſen die Wahlen nur aufgeſchoben worden, bis dahin gelten die von ihnen in die Nationalverſammlung ente ſandten Abgeordneten als Mitglieder des Reichstags ä———— 5—— blauſeidenen Decke verhüllte. Dann miſchte er ihr ein Brauſepulver.„Trink, es wird Dich beruhigen,“ bat er, und gehorſam leerte ſie das Glas, das er an ihre Lip⸗ pen hielt. Als er es wieder zurückziehen wollte, haſchte ſie nach ſeiner Hand und drückte ihren zuckenden Mund darauf.„Du biſt viel zu gut für mich...“ Er ſtrich ſanft über ihr heißes Geſicht.„Närrchen, welch' ſonderbare Einfälle Du haſt! Aber nun ruh ein Weilchen, ich promeniere unterdeſſen im Parke.“ Ihre Augen folgten durch das efeuumrankte Fenſter ſeiner hohen Geſtalt, bis er hinter den Baumgruppen ver⸗ ſchwunden war. Ihr war ſterbenselend zu Mute; ſie fühlte ſich ſo klein, ſo gedemütigt neben ihm— wie eine Verrä— terin an ſeinem argloſen Vertrauen. Und doch hatte ſie ſo lange gekämpft und endlich auch ſich ſelbſt bezwungen. O, daß ſie damals, als ſie ſich verlobte, dem Drange ihres Herzens gefolgt und ihm alles bekannt hätte. Dann bliebe ihr jetzt dieſer furchtbare Konflikt erſpart. Und ſelbſt damals noch, nach der Hochzeit, als ſie erfahren, daß Gert von Waldau Blanden nahe ſtand, ſelbſt da wäre es noch Zeit geweſen. Jetzt aber, nachdem ſie ſo lange geſchwie— gen, ſich abſichtlich verſtellt hatte, jetzt vor den edlen und großherzigen Mann hinzutreten und ihm zu ſagen, daß ſie ihm damals ihr Vertrauen verweigerte— nein, nein, unmöglich! ſchon bei dem bloßen Gedanken fühlte ſie die heiße Scham ihr Antlitz überfluten. Sie fühlte, daß ſie ihm alles offenbaren müſſe— doch ihre verhängnisvolle Schwäche ließ ſie nicht zum Ent⸗ ſchluſſe kommen.. Aber ſollte ihr Gatte nicht nur auf das Beiſammen— ſein mit den ihm ſo teuern, jungen Freunde verzichten, ſondern auch den Schein der Unfreundlichkeit auf ſich la— dene Und Gert ſelbft, er kam krank und voll Heimats— ſehnſucht aus der Fremde zurlück— durfte ſie ihm die 0 des Hauſes verſchließen, das ihm ſtets wie ein Vaterhaus geweſen? Nein, ſie durfte nicht auf ihrem Verlangen beſtehen, ſchon aus dieſem Grunde nicht. Aber wie?— ſo über⸗ legte ſie weiter— wenn er etwa ahnungslos wäre in Bezug auf das, was ihn hier erwartete? Es wäre ja nicht unmöglich, daß er den Namen der neuen Herrin auf Malehnen nicht erfahren, die Aldche Vermählungs— anzeige bei ſeinem häufigen Domizi wechſel nicht erhallen hätte. Gleichviel— hatte ſie nicht den Mut der Offen— heit gegen ihren Gatten, ſo mußte ſie wenigſtens den Mu haben, dem Kommenden ſeſt ins Auge zu blicken. Blanden ging noch immer in den ſchattigen Park- wegen auf und nieder. Er wollte Gabrielen Zeit laſſen, ihr geſtörtes Gleichgewicht wiederzufinden. Seine Stirne war umwölkt. Er dachte nach über die ſeltſame Szene von vorhin. Hatte zuerſt die Freude über Gabrielens vermeintliche Zärtlichkeit keinen anderen Gedanken in ihm aufkommen laſſen, ſo fühlte er ſich nachträglich doch ſehr beunruhigt durch dieſelbe. Sie konnte ja wohl nur in ei⸗ ner krankhaften Nervenüberreizung ihren Grund haben, denn Gabriele für launenhaft zu halten, dazu hatte ſie ihm bisher keine Veranlaſſung gegeben, doch was ſollte werden, wenn ſie etwa bei ihrer ſo leidenſchaftlich vor⸗ gebrachten Bitte beharrte. Wie ſollte er es möglich ma⸗ chen, Gert die erbetene Gaftfreundſchaft zu verſagen. Er blieb ſtehen und blickte auf das Meer, bis zu deſſen Ufern hin der Park ſich herabſenlte. Es war ein ſchönes, zum Träumen und Ausruhen einladendes Fleckchen— Gabrielens Lieblingsplatz— dicht umſtanden von mächtigen, alten Rotbuchen, deren ver- ſchlungene Zweige ein purpurnes Laubdach über einer Ra⸗ ſenbank bildeten, welche einen ſchrankenloſen Ausblick über die blaue Meeresflut gewährte. Im Begriffe, ſich zu kurzer Raſt darauf niederzulaſ⸗ ſen, fühlte er eine kleine Hand ſchüchtern ſeinen Arm be⸗ rühren.„Manfred!“ ſchlug es flüſternd an ſein Ohr. Er ſprang auf und erblickte ſeine junge Frau, deren leichte Schrikte das weiche Waldmoos verſchlungen haben mußte. Wie eine plötzliche Lichterſcheinung ſtand ſie da zwiſchen den Baumſtämmen, einer Waldnymphe nicht unähnlich in dem weißen Gewande, das ſich leuchtend aus der grü⸗ nen Dämmerung abhob. Freudig überraſcht wandte er ſich'zu ihr, die geſenk⸗ ten Hauptes vor ihm ſtand, und legte ſacht den Arm um ihre Schultern. „Haft Du Dich erholt, mein Lieb?“ 5 „Vergib mir, Manfred“, klang es ſtatt der Antwort: „Ich war recht kindiſch und egoiſtiſch vorhin. Ich glaube ich war wohl nervös— ich— ich hatte Kopſſchmerz.“ Sie verwirrte ſich, ſtotterte und wurde ganz dunkelrot: Die Ausflüchte wollen nicht über ihre Lippen. Fortſ. J. 29 Berlin 7. Juni. DD. 1. die DV. 2 und die DRat. V. 1. eee der„Vorwärts“ ſchreibt zu dem Wahlergebnis: Der 7 * m. Onatl. unabh. O. Vp. en 2— 1. 9 1 65 7 Prov. Oſtpreußen 3 eg.⸗Bez. Oppeln a 1 1 Prov. Schleswig⸗Holſtein 5— 3 1— 15 Für die öſtlich der Wlichſel gelegenen Teile der ehe⸗ maligen Provinz Weſtpreußen, die künftig zum Wahl⸗ kreis Oſtpreußen geſchlagen werden, wurde vom Reichs⸗ wahlausſchuß den beiden Wahlvorſchlägen, die bei der [Wahl zur Nationalverſammlung in dieſem Gebiet die meiſten Stimmen erhalten hatten, je ein Abgeordneten mandat zugeteilt. Von dieſer Zuteilung werden die de⸗ mokratiſche und die ſozialdemokratiſche Partei betroffen. Demnach werden alſo dem von dem Rumpf⸗ oder Reſt⸗ Soz. Ztr. 7 8 en chland am 6. Juni gewählten Reichstag für die an den Wahlen vorerſt nicht teilnehmenden Abſtimmungs⸗ gebiete ohne weiteres 4 Deutſch-nationale, 2 Deutſche Volksparteiler, 8 Demokraten, 9 Zentrumsmänner, 13 Mehrheitsſozialdemokraten und 1 Vertreter der Schles— wig⸗Holſteinſchen Bauern beitreten. i * Die Ergebniſſe der Reichstagswahl werden nach der Annahme an amtlicher Stelle nicht vor Diens— tag abend in Berlin eingelaufen ſein; im Reichsamt wer⸗ den ſodann die ſog. Reſtſtimmen, d. h. die Stimmen, die Übrig bleiben, nachdem in den einzelnen Wahlkreiſen die Zahl der Parteimandate mit je 60 000 Stimmen feſt⸗ Fin iſt, auf die in Betracht kommenden Parteien ver⸗ eilt und die etwa ſich ergebenden weiteren Mandate er⸗ 1 Dieſes Endergebnis dürfte demnach kaum vor ittwoch zu erwarten ſein. N Geſamtergebnis der Reichstagswahl in Baden“ Karlsruhe, 7. Juni. Das Ergebnis der Reichstagswahl in den vier badiſchen Wahlkreiſen iſt folgendes(die entſprechen⸗ 7 Zahlen der Wahlen von 1919 ſind in Klammern beigefügt): Kreis Konſtanz: Soz. 19 936(44037) Deutſche Volksp. 2987(o), Zentr. 68 698(81 182), Dem. 20 444(31 808) D. Nat. 5330(4533) Komm. 1146(0), Unabh. 9454(0). Kreis Freiburg: S. 37 147(80 964), DV. 16 844(0), 3. 104 026(117 775), Dem. 29 598(63 288), Dat. 29 536(16 350), [K. 3921, U. 18 129. a er Kreis Karlsruhe: S. 61048(118 857) DV. 24831, 3. 79 424(91513), Dem. 32 883(59 943) Dat. 38 301(28 801), ö K. 3827, U. 39 106. Kreis Mannheim: S. 68 788(63 397). DW. 29 539,* 820 78(90 265), Dem. 32 265(71698), DRat. 40430(29 292), [K. 6521, U. 42 134. 6 5 0* Nach den vorläufigen Zählungen ſind in Berlin abgegeben worden für die Mehrheitsſozialiſten 185 631, für die Unabhängigen 459 967, für die Demokraten 71 543, für das Zentrum 31181, für die Deutſche Volkspartei 140 889, für die Deutſch⸗Nationale Volkspartei 112 719, für die Kommuniſtiſche, Partei 15 159, für die Wirtſchaftliche Vereinigung 28 931 Stim- men. Demnach entfallen Sitze auf die S. 3, die U, 7, die 1 — Vormarſch der Reaktion hat begonnen. Aber ſie ſollen nicht zu früh jubeln. Noch ſind wir da und wir werden unſere Errungenſchaften verteidigen gegen die deutſche und gegen die internationale Reaktion. N M. 5 F 7 — 2 * r. 1 7 Bisher gewählt. Berlin, 7. Juni.(WB.) Bis 10 Uhr abends la⸗ gen 317 Wahlergebniſſe aus allen Wahlkreiſen mit Aus— nahme von Koblenz-Trier(24. Wahlkreis vor. Als gewählt gelten: 86 Mehrheltsſoziallſten, 57 Unabhängige ſozialdemokratiſche Partei, 1 Kommuniſt 27 Deutſche demokratiſche Partei, 43 Zentrum, 12 Bayeriſche Volkspartel, 42 Deutſche liberale Volkspartel, 41 Deutſchnat. Volkpartei, darunter 1 heſſiſcher Bauernbund, 1 Württembergiſche Bürgerpartei, 2 Bayeriſche Mittelpartel, 1 ſchleswig-holſtelniſcher Bauerndemokrat, 2 Deutſch⸗Hannoveraner, a 3 Württembergiſcher Bauernbund, 2 Bayerlſcher Bauernbund. Vorläufiges Ergebnis im Wahlkreiſe Heſſen⸗Darmſtadt. Unabhängige ſozialdemokratiſche Partei 72 281(12683) Meheitsſozialdemokraten 179814(289211) Kommuniften 3035( Deutſche Volkspartei 94 635(73 849) Zentrum 95453(110 853) Demokraten 63 715(124202) Heſſiſche Volkspartei und Bauernbund 83153(43 359) Es ſind alſo gewählt: 1 U. S, P. Bechmann, 2. Mehrheitsſozialdemokraten Ulrich, Dave d, der drltte (Queſſel) dürfte durch den Wahlkreisverband mit Heſſen⸗ Naſſau geſichert ſein, 1 Deutſche Volkspartei Becker, 1 Zentrum von Bretanow, 1 Demokrat Korell(bis⸗ her 2), 1 Bauernbund Dorſch. Im Kreiſe Heppenheim wurden folgende Stimmen abgegeben: Zentrum 7648, Demokraten 1788, Deutſche Volks⸗ parte 2054, Heſſiſche Volkspartei 672, Soz. Partel 4948, S. P. 2288, Kommuniſten 170. 1 2 . nig für die „ 5 l e erhöhung ver Militär⸗Eiſeubahntariſe. Der Reichsrat ſtimmte der Erhöhung der ſadehnterſe ent⸗ 8 ſprechend der Erhöhung der übrigen Eiſenbahntarife vom 15. Juni ab zu. Danach erhöht ſich der Preis für die Perſonenbeförderung um 300 Prozent, für die Gü⸗ terbeförderung um 450 Prozent. Die Militärtarife ſol⸗ len auch künftig entſprechend den etwaigen weiteren Zu⸗ ſchlägen im allgemeinen Eiſenbahnverekhr mit erhöht werden., e 5 — Arbeiterſchutz. a Der Reichsrat hat den Wunſch i zusgedrückt, daß die Schutzbeſtimmungen für die in Preß⸗ ſuft beſchäftigten Arbeiter auch auf den Bergbau aus⸗ gedehnt werden. 4 0 ech — Vereinsauflöſung. Der Verband der Inhaber 55 Eiſernen Kreuzes in Württemberg hat unter dem Druck der Zeitverhältniſſe ſeine Auflöſung beſchloſſen. — Das Zeitungspapier. Der bayer. Bauernbünd⸗ ſer Abg. Dr. Schlittenbauer hat an das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium die Bitte gerichtet, entſprechend der Senkung der Holzpreiſe auf eine Senkung der Pa⸗ pierpreiſe hinzuwirken. Die Antwort hat Schlittenbauer ſticht befriedigt; er veröffentlicht ſie im„Bayer. Kurier“ ind bemerkt dazu: Solange dem Ring der Papierfabri⸗ en es geſtattet iſt, abgeſehen vom Tageszeitungspapier, ür alles andere Papier die Preiſe nach Willkür feſtzu⸗ etzen, ſo lange gibt es wohl hohe Dividenden der Fa⸗ riken, aber kein Papier für die Fachpreſſe zu erträglichen reiſen. Es gibt einen Weg der Abhilfe, nämlich die eilweiſe Beſchlagnahme der Rieſendividenden, die die apierfabriken verteilt haben, zur Verbilligung des Be⸗ darfs der Fachpreſſe auf den Betrag, der für Zeitungs⸗ papier zu zahlen iſt. Dr. Schlittenbauer weiſt dann, aͤbgeſehen von den ſchwer ſchädigenden hohen Kohlen⸗ preiſen, auf die durch die Fachpreſſe belegte Tatſache hin, daß in Holland Monate hindurch deutſches Papier zu Spottpreiſen angeboten wurde, während bei uns angeblich Papiermangel herrſchte. N — Herabſetzung des Vierkontingents? Das Reichsfinanziniſterium beabſichtigt, wie die„M. N. N.“ melden, das Braurecht von 70 auf 50 Prozent zu kür⸗ en. Die, bayeriſche Regierung hat ihren Vertreter im Reichsamt angewieſen, den Vorſchlag des Reichsfinanz⸗ miniſteriums, abzulehnen; ſie beabſichtigt ſogar, eine Er⸗ höhung des feſtgeſetzten Braurechts e ſobald 20 beſſere Belieferung der Brauereien mit Gerſte ein⸗ etzt. — Billigeres Auslandsfleiſch. In Berlin wurde der Preis für amerikaniſchen Speck auf 12 Mark, für zusländiſches Gefrierfleiſch auf 9.50 Mark, für Wurſt uf 5.20 Mark das Pfund herabgeſetzt. 1 Das Ende der Zirkuſſe. Paul Buſch, der Be⸗ ſitzer des berühmten Zirkus Buſch in Berlin, hat mit Ende Mai ſeinen Betrieb eingeſtellt und ſämtliche Ange⸗ ſtellte entlaſſen, weil die neue Berliner Luſtbarkeits⸗ ſteuer und die Gehaltsforderungen der Angeſtellten die Weiterführung unmöglich machten. Auch Stoſch⸗ Sarraſani, der neben ſeinen Wanderzirkuſſen das Zirkustheater in Dresden beſitzt, will im Herbſt den Betrieb einſtellen. Die beiden Zirkuſſe Hagenbecks Hamburg) ſind ins Ausland gegangen und reiſen vorerſt in Holland. ö 5 „Die Papiernot. Die Papiererzeugung, namentlich die für den Zeitungsdruck, hängt heute ganz von der Holzbeſchaffung ab, und Holz kann bei weitem nicht in genügender Menge beſchafft werden. Oft iſt deshalb der Gedanke erwogen worden, gebrauchtes Papier wie⸗ der in ein„unbeſchriebenes Blatt“ umzuwandeln. W. Abele macht nun in der„Voſſ. Ztg.“ auf ein patentier⸗ tes Verfahren zur Neubearbeitung von Altpapier auf⸗ merkſam. Er ſchildert das Verfahren, zu dem, abge⸗ ſehen von dem Kocher, jede Papierfabrik ie notwendige Einrichtung beſitzt, folgendermaßen:„Das Altpapier wird nicht gerriſſen oder zerſchnitten, ſondern völlig unzerklei⸗ nert, aber ſortiert, in einem u Zwischen ſtehenden offe⸗ nen Kocher mit ausziehharem Zwiſchenboden eingefüllt und in ruhendem Zuſtand von der von oben nach unten ſtrömenden ſchwachen Lauge ausgekocht, bis die 15 ſchließung der Papiermaſſe erfolgt und die rußbindende Wirkung der öligen Beſtandteile der Truckerſchwärze be⸗ eitigt 1 Am Schluß des Prozeſſes liegt der Ruß Farbſtoff der Druckerſchwärze) ohne e nur noch loſe auf dem Papierblatt, das als ſolches noch vorhanden iſt, aber den Faſernzuſammenhang vollſtändig verloren flat. Tinte und andere Farbſtoffe werden durch die Laue b zerſtört. Das Kochgut wird dann aus dem Kocher herausgehoben und ſofort in einem Fi en„Hollän⸗ der“ aufgefaſert und ausgewaſchen. Die mit dem Koch⸗ jut noch in den Holländer gelangenden Laugenreſte be⸗ leunigen und unterſtützen den Waſchprozeß in der Weiſe beſonders, daß ein nachträgliches Verſchmieren der Faſer mit dem Ruß ganz und gar verhindert wird. Die ge⸗ reinſgte Maſſe kommt weiß aus dem Holländer und hat an i Handel Eigenſchaften gewonnen. Der eng⸗ nch zandelsminiſter er daß eine planmäßige, ge⸗ meinſchaftliche Arbeit der Papierfabriken mit den Alt⸗ baptenintnfeim kur, aerfaſſen des Altpapiers nötig iſt, und er wird darin recht haben. Vor allem wird es aber uns nötig ſein, daß in weiten Kreiſen das Verſtänd⸗ e Wichtigkeit des Erhaltens, Sammelns und der Rögabe von Altpapier geweckt wird.“ 5 e ln, Wirtſchaftlicher Wochennberblick⸗ „Geldmarkt. Der Val ü i 7 der San an Polkeapſch ge le hilde M 1 ekulatſon hat ſc ſeiner bemächtigt. Reulich 5 0. ine wilde Sp tellte es ſich heraus, daß nach dem ſchönen Au tieg des deut⸗ n Manthe in Zürſch au Wa de der ausländiſche Maas e ace elek- Bar Ben fle Leotales. Friſch eingetroffen einem N bis guf 1. fiat 5 alla ce be erüchte Pu n Deutſchland herhalten mußten. Am g ſtand die Mark in Zürich wieder auf 13.05 Rappen.— Man möchte beinahe vermuten., daß die Alarmnachrichten gewiſſer Blätter auch Bör⸗ ſenmanbvern dienten. 1„ Börſe. Die Tendenzgeſtaltung des Börſenverkehrs war in der letzten 975 faſt ausſchließlich von der Bewegung des 1 abhängig. Stiegen die Auslandsdeviſen und fiel die Mark, ſo zeigten die deutſchen Börſen ſich guter Laune. Aprozentige Würktemberger ſtiegen wieder auf 88.75. Die deut L. Kriegsanleihe bezete ſſch auf 79%. „Produntenmarkt. Schwankungen. In Berlin wär wührend der 10% 0 0 höchſter Stand 179, ſein h 140 0 Zentner. Am Freitag nachmittag wurden 143 Mark notiert. Die Heuernte iſt bereits im Gang. Wenn das Wetter ſich beſſert, wird es einen Rieſenerfrag geben. In 10 wurden am Freitag für Heu immerhin noch 20—25 Mz. bez 15 Stroh gilt dort etwa 10 Mk. Die en 8 Tage für den egza U Preiſe ſind etwas fiiedriger. Die Saatenpreiſe gehen zu Das Geſchäſt in Erbſen hät faſt ganz aufgehört. f 0 a Warenmarkt. Die Preisſenkungen nehmen ihren Fortgang. Auch der Eiſenhändlerverband in Düſſeldorf hat ſeine Preis- 1010 ermäßigt. ſteigende Tendenz. rel Haus 27 Mark für den Zentner Seed Anthrazit, er nichts iſt als eine leldliche feſte Steinkohle. Solange die Bergarbeiter immer neue eee erheben, wird das Elend nicht beſſer. Die Textilinduſtrie leidet 6 057 un⸗ ter der Zurückhaltung der Käufer und hofft eine baldige Befe⸗ begun der Lage. der Vorwoche. n Pirmaſens entziehen ſe die Schuhfabrikanten dieſer Not ⸗ wendigkeit nicht mehr. 5 ö Viehmarkt. Die Seuche nimmt noch nicht ab, aber es iſt da hoffen, daß dies dank den verbeſſerten Abwehrmaßregeln ald eintritt. Die Viehpreiſe bleiben unſinnig hoch. Ein ſchö⸗ nes Ferkel koſtet immer noch 400 Mark. Ein mittleres Ge⸗ brauchspferd iſt unter 15—20 000 Mk. nicht mehr zu haben. Holzmarkt. Die Geſchäftsſtille iſt ſo groß geworden, daß einzeln; württembergiſche Waldgemeinden, die auf immer noch 1 00 Preiſe warteten, jetzt in ſchwere Verlegenheit geraten. irgends mehr wird bei der Verſteigerung die Taxe erreicht. Kurzer Wochenbericht 8 der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 29. Mai bis 4. Jun. Tie Nachrichten aus Argentinien friſchten die Meldungen, 95 die dortige Regierung ein Ausfuhrverbot 11 Weizen be⸗ abſichtige, von neuem auf. Bis jetzt iſt ein ſolches nicht er⸗ folgt. Die Laplataregierung ſchätzt die für die Aus fuhr noch verfügbaren Weizenmengen 1 rund 2 Millionen Tonnen. Die Lademöglichkeiten ſind aber ſehr erſchwert durch dle jetzt be⸗ e Verſchiffungen der neuen argentiniſchen Mais ernte. n den letzten 11 Monaten ſind nicht weniger als 5000 Ja⸗ milien aus i e Oeſterreich, Griechenland und den Bal⸗ kanländern in ene eingetroffen. Maͤn erwartet von der Einwanderung eine Ausdehnung der Produktſon auf den noch in großem Umfang vorhandenen, bisher unbebauten Län⸗ dereien. An den nordameritzaniſchen 5 iſt ein erheblicher Teil des letzten Preisrückſchlags für Weizen wieder eingeholt. Die Ausſichten für die Ernte an Winterweizen in den lid. lichen Staaten ſind nur mäßig.— Für Hafer wurden an der Berliner e e amtlich notiert: auf ſofortige Ab⸗ ladung 141—143 Mark der Zentner. 25. i 3 Vermiſchtes Ein Schutzverband der Fernſyrechteilnehmer hat ſich in Berlin gebildet, der die Herabſetzung der 10 10 05 ehühren durchſetzen und belt die Zwangsanleihe von 1000 Mark für die Teilnehmer Stellung nimmt. Der Verband ſoll über das nanae Reich ausgedebnt werden. ff... 1 05 Turnen. „In Halle a. S. fand am 26. und 27, Mai eine Turnausg Maitre der Deutſchen ite bea ſtatt an der ſüämtliche 1 9 der Unterausſchüſſe teilnahmen. Die Haupftaufgab⸗ ir die Verſammlung bildete die Schaffung einer der. 5 0 b chten Wettkümpfen, 105 d aus Geräte⸗ und volkstümlichen Uebungen. Für die erſteren wurde die 20-Punktwertung angenommen und bei den letzteren die Anrechnung der Ueberpunkte beſchloſſen, was auch für die rein volkstümlichen Wettkümpfe gilt, 8 Süddeutſchland verliert gegen Mitteldeutſchland 0:1. Am Sonntag fand in Frankfurt a. M. das Rückſpiel Silz deutſchland gegen Mitteldeutſchland vor 12900 Zuſchauern ſtatt, Die ſülddeutſche Mannſchaft war durch das Fehlen der Nürnberger und Fürther Spieler cee geſchwächt und außerdem mußten für die urſprünglich aufgeſtellten Spieler noch in letter Stunde 5 aun tellt werden, die den Anforderungen nicht vollwertig entſprachen. Dieſen Umſtänden iſt es zuzuſchreiben, daß das durchweg gleichwertige Spiel für die ſüddeutſche Ef nit 0:1 Toren verloren ging. Das einzige Tor des Tages ſſe erſt 3 Minuten vor Schluß auf eine Ecke. Bei der unkerſegelen Mannſchaft verſagte der ganze Drel⸗Innenſtuemm prechenden Wetturnordnung. Von beſondeter Bedeutun 10 tige Werlung der Uebungen bei den gemi ö W e e veilte am Sonntag in Nürnberg und. C. nit 8:1 Toren. 1 N 1 Im Städteſplel Hamburg—Lelpzig gewann Hamburg mit 5:1. Kafſet.-Prunlfurt a. M. eee 140 ö e 0 Die ungariſche Fußballmannſchaft Paſas⸗Buda pet, die in Süd⸗ heutſchland wiederholt durch 10 Grſoge an 11 in aufgeſalle ö i in Mainz vom 1, Jußball⸗ und Sporttereln mit 15 eſchlagen. f e e N e „ 8 7 00 1 752 3 f Der Deutſche Fußballbund ſbeiſt, nach der letzten amtlichen Feſtſtellung, bes au halbe 0 lion Nitgleder auf. 7 ug den 5 0 5 6 i f. chaſt errang die Münchener Watpgetenicns 1800 mit 5:2. * ö 15 1 1 i ente, die Damn geile vom bse eine Angt 100⸗Meler-S'uelte i 4. Sekunden gewann 1 Eine neue deutſch 38 Frankfurt 8 ö Gebeten, und ff. gebrannter. Fuessefs Bohnen-Lafſoe e Von w Joh. Karl Kempf Wes. ds. Blate 75 15 Nun verſuche r Haberpreis geigt gegenwärtig erhebliche 3 Die Kohlenpreiſe zeigen leider eher noch eine N Im Kleinhandel zahlt man in Stuttgart Kolonialwaren ſtehen etwa auf dem Stand Die Häutepreiſe geben weiter nach. An eine erabſetzung der Schuhpreiſe muß endlich herangegangen werden. *„ 1 „ Der württ, Kreis. und Pokalmetſter Stultgarler Sportklub 100g 0 Pie 1 11 * 1 Betr.: Lan despollzeiliche Abnahme der Arbeiten für das Anſchlußgleis der Firma Martin Burnus zu Mann⸗ heim an den Staatsbahnhof in Viernheim. Die obige Bahnanlage iſt fertiggeſtellt und die tech⸗ niſche Abuahme durch die Elſenbahn⸗Dlrektion erfolgt. Wir weiſen hierauf mit der Aufforderung hin, etwaige Einſprüche hinſichtlich der planmäßigen Ausführung der Herſtellungen innerhalb einer achttägigen Ausſchlußfriſt bei uns vorzu⸗ bringen. Betr.: Einführung von Viehkataſtern. 6 Wir verweiſen, um die Viehhalter vor Veſtrafung zu ſchützen, wiederholt auf die in vorſtehendem Betreff erlaſſene Bekanntmachung des heſſ. Landesernährungsamtes. Hiernach hat jeder Viehbeſitzer Veränderungen in ſeinem Vlehbeſtande, ſowe t es ſich um Pferde, Rindoleh, Schweine und Schafe handelt, namentlich jeden Zugang durch Geburt, Kauf uſw. und jeden Abgang durch Verkauf, Hausſchlachtung, Verenden uſw. binnen 48 Stunden dem Vliehkataſterführer Iſaak Kaufmann anzumelden und ſich über etwaige Abgänge aus⸗ zuweiſen. Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß der ge⸗ nannte Kataſterführer berechtigt berechtigt iſt, jederzeit in die Viehbeſtände Einſicht zu nehmen und daß die Viehbeſitzer verpflichtet ſind, ihm jederzeit den Eintritt in dle Stallungen und ſonſtigen Räume, in denen Vieh untergebracht ſein kann, zu geſtatten. Wer gegen, dieſe Beſtimmungen verſtößt, hat ſtrenge Beſtrafung zu erwarten. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Wir machen hiermit ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Anträge auf Erwerbsloſen⸗Unterſtützung ſofort nach Eintritt der Erwerbsloſigkeit unter Vorlage eines Entlaſ⸗ ſungsſcheines des letzten Arbeitgebers— darauf muß ver⸗ merkt ſein, daß der Austritt wegen Arbeitsmangel pp. er⸗ folgt— bei uns Zimmer Nr. 24 Montags, Mittwochs oder Freitags, vormittags zwiſchen 9—12 Uhr, zu ſtellen ſind. 5 Für rückliegende Zelten kann die Erwerbsloſen-Unter⸗ ſtützung nicht bewilligt werden, da nicht mehr kontrolliert werden kann, ob der Betreffende in dieſer Zeit gearbeitet und Verdienſt hat oder nicht. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. e Für die Kolenderwoche vom 7. Juni bis 12. Juni 1920 gelten für Erwerbsloſen⸗Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzelten: 0 Von A 2 einſchließlich am Montag, den 7. Juni 1920, vorm. von 9—10 Uhr Von 2 einſchließlich am i Freitag, den 11. Juni 1920, vorm. von 9—10 Uhr zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. 2 Kinder, Mädchen, ſind in fremde Pflege zu geben. Geeignete Perſonen oder Familien wollen ſich bis 12. ds. Mts. bel uns Zimmer Nr. 25 melden: Betr.: Kriegsgefangenenhelmkehr. 1 5 Die Angehörigen der aus England, Frankreich, Ame⸗ rika, Belgien, Itallen und Serbien noch nicht zurückgekehrten Kriegsgefangenen werden erſucht, bis 12. ds. Mts. bei uns — Zimmer Nr. 25— entſprechende Anmeldung zu machen. Viernheim, den 8. Juni 1920. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Lolale Nachrichten 5 = Reichstagswahl⸗Ergebnis. Die am Sonn⸗ tag vorgenommenen Wahlen zum Relchstag hatten hier folgendes Ergebnis: Zentrum 2057(2233), U. S. P. 682 (192), Mehrheltsſoziallſten 589(1632), Deutſch⸗Demokr. Partei 126(66), Deutſche Volkspartei 83(55), Heſſiſche Volkspartei 67(27), Kommunkſten 37(—). Die Zahlen in Klammern bedeuten das Ergebnis der Wahlen vom Januar 1919. f Die Hebammen haben laut Verordnung des heſſ. Hebammenverbandes ihre Gebührenſätze den derzeitigen Verhältniſſen entſprechend erhöht. Näheres im Inſeratenteil. ] Sport. Sportverein 09 Viernheim—„Olym⸗ pia“ Lampertheim 4: 1(Halbzeit 2: 1). Wohl eines ſeiner befriedigendſten Ergebniſſe der diesjährigen Fußball⸗ ſaiſon hat am Fronleichnamstage der Sport⸗Verein 00 in dem Spiele gegen Lamperthelm aufgeſtellt, indem er die mit ſicherem Stegesbewußtſein antretenden Gäſte mit einer Niederlage von 4:1 Toren uach Hauſe ſchickte. Durch Verſchulden von Seiten Lampertheims reichlich verſpätet, konnte der Schledsrichter, Herr Binder, Schriftführer des Rhein⸗Kreiſes, kurz nach 4 Uhr, vor ungefähr 1000 Zu⸗ ſchauern, das Spiel eröffnen. Schon in der 2. und 3. Min. erzielte der heute äußerſt flinke Sturm des Platzinhabers 2 Ecken, die nichts einbrachten. Lampertheim findet ſich durch ſeln zohes Spiel nicht zuſammen und iſt auch nicht flink genug am Ball, das Vlernheim ausnlitzt und ſich allmählich vor dem Gäſtetor feſtſeßt. Schon in der 12. Min. erzlelt der Linke außen durch Bombenſchuß den 1. Treffer für ſeine Farben, dem in der 30. Min lürechte Sp. V. . 1* ein zweites hinzufügt. Lampertheim erwacht für eln en Au⸗ genblick und in der 31. Min. ſchleßen die Gäſte das Ehren⸗ tor. Mit 2: 1 geht es in die Pauſe. Nach Selten wechſel fallen in der 52. und 87. Min. 2 weltere Tore. Der Kampf iſt ſomit entſchleden, und wohlverdient verläßt der Sieger den Plaß In dem Vorſpiel gewann 3, Mannſch. Sp.⸗V. 1: 0. In Lampertheim verlor 2. Mannſch. 114 und 4 Mannſch. O0: 1. 9 Heddesheim, 7. Juni. Das Geſuch der Georg Reichle 3. Schloſſers⸗Ehefrau, Katharina, geb. Siefert, hier um Gewährung eines Gemeindezuſchuſſes zur Teilnahme an einem Hebammenkurs, wurde vom Gemeinderat ab gelehnt, weil zurzeit ein Bedürfnis zur Ausbildung einer weiteren Hebamme hier nicht beſteht. * Mannheim, 7. Juni. Die hieſige Schuhmacher— innung gibt bekannt, daß ſie, nachdem die Preiſe für Roh⸗ häute und Felle erheblich im Preiſe zurückgegangen ſind, mit einem Abbau der Herſtellungspreiſe beginnen werde. Die Reparaturpreiſe für Sohlen und Flecken ſind weſentlich herabgeſetzt worden. „Geſchüftliches. K. E. Haustrunk. Wie uns mitgeteilt wird, ſollen auf ſämtliche Moſtanſätze in Flaſchen ab 1. Juni eine Steuer von 20 Mk. per Flaſche erhoben werden. Wie es möglich war, daß von Berlin aus eiue ſo hohe Steuer auf dieſe Anſätze geſetzt wurde, iſt nicht verſtändlich. Man hätte ſich doch ſagen müſſen, daß derartige Produkte in der Haupt⸗ ſache von Arbeitern und Landwirten gekauft werden und zwar deshalb gekauft werden, weil dieſelben keine Aepfel und Birnen zum Moſten hatten und der Wein für die mei— ſten unerſchwinglich iſt. Die Steuer ſelbſt wurde feſtgeſetzt nach dem Geſetz über die Mineral waſſerſteüer und die Höhe angenommen, wie dieſelbe für Grundſtoffe zur Herſtellung für konzentrteite Limonaden feſtgeſetzt wurde, ob mit Recht muß bezweifelt werden. Es wäre wünſchenswert, wenn dieſer unerhörte Steuerſatz vermindert und den Verhältniſſen der Bevölkerung Rechnung' getragen würde. Gottesdienſt-Ordnung In der alten Kirche an Werktagen:; Mittwoch: ¼6 Uhr hl. Meſſe. 3/6 Uhr Amt an Stelle eines beſt. S.⸗A. für Dekan Leiſt, Pfarrer Hammann und Georg Hoock und Ehefr. Anna M. Leiſt und Kinder. 5 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Marla Stumpf geb. Effler und Angehörige. Donnerstag: 5/6 Uhr Amt an Stelle eines beſt. S.-A. für 4 Krieger Georg Winkenbach, beiderſ. Großeltern und Anverw. 7 Uhr beſt. E.⸗A. für die Schulkinder Magd. u. Eliſab. Thomas, Großeltern Adam Thomas und M. Brechtel und Franz Knapp und Anna M. Kempf, Freitag: /6 Uhr hl. Meſſe. 3/46 Uhr Amt an Stelle eines S.⸗A. für Philipp Hof⸗ mann, Ehefrau Baro. geb. Neff und Tochter Sophie. 7 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig 5 Georg Alter, Groß⸗ eltern und Angehörige. Samstag: 6 Uhr 2., ½/7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig Magd. Ehrhardt. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don— uerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: 6 Uhr geſt. E,⸗A. für Valt. Haas, Chefrau Marg. geb. Martin, Tochter Marg. Freitag: 6 Uhr Amt an Stelle eines geſt. S.⸗A. für Joh. Hoock 6., Ehefrau Anna geb. Helfrich, Kinder und beiderſ. Eltern. Samstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Magd. Kühlwein geb. Jäger und beiderſ. Eltern. Am uächſten Donnerstag iſt von 6—7 und 8—9 Uhr. Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des Herz-Jeſus⸗Feſtes. Am nächſten Freitag um ½8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am näch⸗ ſten Sonntag wird das Herz⸗Jeſu⸗Feſt feierlich begangen. Vor dem Hochamt, das um 9 Uhr beginnt, iſt die übliche Prozeſſton, die Kinder ziehen von der Prozeſſton geſchloſſen nach der alten Kirche, woſelbſt Kindermeſſe. Im Hochamt findet die Weihe, an das Herz⸗Jeſu ſtatt.— Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunſon für dle 2. Abt. der Jung⸗ frauen⸗Kongregation und für die Schüler der H. Lehrer Schmuck und Alfred Lipp, Beicht Samstag 2 Uhr. „„ Verkündete: 1. Gg. Kühlwein und Kath. Kühlwein geb. Nägel z. Ztenmal. 2. Phil. Knapp 3 und A. Sabina Kühlwein zum Ztenmal. 3. Michael Götz und Anna Kiß zum Ztenmal. 4. Martin Leich und Marg, Wetzel zum 2tenmal. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Dampfwalchanſtalt Edelweiß Weinheim. Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Lieferzeit 8—10 Tage. Annahmeſtelle: Viernheim Babette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden. Tüte Fahft ohn dich! 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