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Dieſer Satz erhöht ſich entſprechend der Vermögens⸗ lage der Zahlungspflichtigen, ſowie der Zeitdauer und Schwierigkeiten der Leiſtungen. Ll. Beſchluß des Heſſ. Hebammen⸗Verbandes. rnnhriner irt Zeil Geſchäfts Anzeiger Erſcheint wöchenilich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich pſg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expebition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. A Sets Sblatt der Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins- Anzeiger „. Nuugerneiltrei Siernhgin Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif 5 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile, Pfg., auswärtige Pfg. Rellamen im Textteil // Pfg. auswärts 1% Tazerungszuſchlag. 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Bekanntmachung. * In der Gebührenordnung für die An- und Abfuhr der Eil⸗ und Frachtſtückgüter durch den bahnamtlichen Roll— fuhrunternehmer Herrn Georg Sander in Viernheim ſind die nachſtehenden Aenderungen eingetreten. Es werden fortab erhoben: 5 a) Für Eil⸗ und Frachtſtückgut je angefangene 50 Kg. 80 Pfennig b) über 50 Kg. bis 100 Kg. 1,60 Mark ) je weitere angefangene 50 Kg. 80 Pfennig mehr. Darmſtadt, den 1. Juni 1920. Heſſ. Eiſenbahn⸗ Verkehrsamt. Tichige Vertlederin gutem Lohn zum ſoſortigen Eintritt geſucht. M. Stadecker Cigarrenfabril Worms a. Rh. bei — 44— N Flisoh gebrannten Kaffee empfiehlt 8 i Ph. Lahres. ktunien blaublühende, für Fenſter und Balkon zu haben bei Schwerhörigkeit, Ohrensausen, Gehörstörungen verschwinden, glänzende Dank- schreiben, 1000 fach bewährt. Verlangen sie sofort kostenlos Prospekt A 47 paul Grohmann, Leipzig 3. Kühlwein, Gamen handlung. 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Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemaligen Kriegsgefangenen, Kriegshinterbliebenen u ehem. Kriegsteilnehmer Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch abend 6 Uhr Beratungsstunde im Rathauszimmer 27. Der Vorſtand. Turnvereinbiernhei Von nun an wieder regelmüßige Turnſtunde Mittwochs und Samstags.* Vollzähliges Erſcheinen aller Turner und Zöglinge, wie auch der alten Herren, wird erwartet. Der Vorſtand. Ctemm-& Ning⸗Klub Viernheim. Morgen Mittwoch Abend 8½ Uhr im grünen Laub Vorſtandsſſtzung ö Um zahlreiches Erſcheinen blttet der Vorſtand. Bitte ausſchneiden 1 Verſende gegen Nachnahme zu billigſten Tagespreiſen N in 5⸗, 10⸗ und 20 ⸗kg.⸗Pak. Lebensmittel aller Arten: Schmalz, Speck, Milch, Büchſenfleiſch, Hülſenfrüchte, Schokolade, Kakao, Seife ꝛc 7 F. Holz, Neuss, A. Rh. 5 Generalvertret. f Badeu: Gebr. Hahn, Mannheim 3 Viktoriaſtraße 9. Telefon 4184. Aufträge und Anfragen werden nur durch die Ge⸗ neralvertretung berückſicht. 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Da⸗ von entfallen auf Stimmen 5 531 157 4809 862 3 638 851 3 456 131 3 500 800 2 152 500 1254 963 Sozlaldemokratiſche Partei Deutſch lands Unabhüngige Sozialdemokratiſche Partei Deutſchnationale Volkspartei Deutſche Volkspartei Zentrumspartei Deutſche demohratiſche Partei Chriſtl.⸗Födera iſtiſche Liſte(Bay r. Vp. C. Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands 438 109 Deutſch⸗Hannoverſche Partei 318 104 Auf Grund dieſer Stimmenergebniſſe ſind mit Be⸗ rückſichtigung der Verteilung der Reſtſtimmen auf die Verbandswahlkreiſe und die Reichsliſte 418 Abgeordnete gewählt worden und zwar 92 der Sozialdemokratiſchen Partei, 58 des Zentrums, 36 der Deutſchen demokrat. Partei, 61 der Deutſchnationalen Volkspartei, 59 der Deutſchen Volkspartei, 80 der Unabhängigen Sozialdemo⸗ kratie, 2 der Kommuniſten, 4 des Baheriſchen Bauern⸗ bundes, 5 der Deutſch⸗Hannoverſchen Partei, 21 der Chriſtl.⸗Föd. Liſte. Bei der Rechnung ergab ſich, daß von den Reſtſtimmen über 30 000 je ein Mandat auf die Deutſche demokratiſche Partei, die Deutſchnationale Volkspartei und die Chriſtl.⸗Föderaliſtiſche Liſte fallen. Im übrigen verteilen ſich die Reſtſtimmen folgender⸗ maßen: 11157 auf die Sozialdemokratie, 20 800 auf das Zentrüm, 22500 auf die Deutſche demokratiſche Partei, 8851 auf die Deutſchnationale Volkspartei. 16 131. auf die Deutſche Volkspartei, 9862 auf die Unabhängi⸗ gen, 15 963 auf die Chriſtl.⸗Föd. Partei, 18 104 auf die Deutſch⸗Hannoverſche Partei, 318 199 auf die Kom⸗ muniſten und 87518 auf den Deutſchen Wirtſchafts⸗ bund für Stadt und Land. Unter Zurechnung der Abgeordneten der Abſtimmungsgebiete ergibt ſich, daß der neue Reichstag insgeſamt 460 Abgeordnete fällen wird. Die Mandatsverteilung ergibt mit dieſer Zurechnung folgendes Bild: f Scozialdemohratiſche Partei Deutſchſands 110 Zentrum 67 Deutſche demohratiſche Partei 45⁵ Chriſtlich⸗Föderaliſtiſche Liſte 21 Deutſchnatlonale Volkspartei 65 Deutſche Volkspartei 61 Unabhüngige Sozialdemohratiſche Partei 1 80 Kommunifliſche Partei Deutſchlands 2 Bayeriſcher Bauernbund 4 Deutſch⸗Hannoverſche Partei b 1 8 5 Die bisherige Koalition zählt 222, die Oppoſition 238 Stimmen. N f 110 0 Dem„Berliner Lokalanzeiger“ wird aus K aſſel ge⸗ meldet, daß das Ergebnis der Reichstagswahlen im Wahl- kreis Heſſen⸗Naſſau wegen zahlloſer formeller Ver⸗ ſtöße, ſowie wegen behaupteter geſetzwidriger Beeinfluſ⸗ jung angefochten werden wird. Dresden, 9. Juni. ch dem Ausfall de 95 tagswahlen wird die demokratiſche Partei aus der Re⸗ gierungsmehrheit ausſcheiden. Hamburg, 9. Juni. le 218 499(1910 304 535), Unabh. 84.521(40017), Fomm. 2927(0), Deutſchnatl. 69 761(15 986). D. Volks⸗ ſartei 84 474(69.219), Dem. 97861(156 054), Zeutr. 5802(7361). f f 00 Deſſau, 9. Juni. Bei den Landtagswahlen in An⸗ alt⸗Deſſau wurden folgende Stimmen abgegeben: Demo- ſraten 26 457, 6 Mandate(Verluſt 6), Unabhängige 51430, 6 Mandate(Gewinn 5), Deutſchnationale 28 990, Mandate(Gewinn 4), Deutſche Volkspartei 23124, Abgeordnete „Mandate(Gewinn 4), Mehrheitsſozialiſten 61552, 13 Mandate(Verluſt 9). 150 Ein unabhängiger Landtags räſivent. a Braunſchweig, 9. Juni. Der braun chweigiſche Land- ag hat zu ſeinem Präſidenten den Abgeordneten We⸗ ſenmaier(Ungbh.) gewählt, zum 1. Vizepräſidenten den Abg. Weſſel(D. V.) und zum 2. dr. Jaſper(S.). Die Bildung der neuen erfolgt heute. Der neue bayeriſche Landtag. Regierung 1 0 München, 9. Juni. Vorläufiges Wahlergebnis für — Nach dem Ausfall der Reichs⸗ Wahlergebnis: Sozialdemokra⸗ Vizepräſidenten, ö ö ö 0 12 eee a. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 10. Jahrg. den Landtag in Bayern: Die Mandate verkeilen ſich für den kommenden Ludtag wie folgt: Mehrheitsſozigliſten 19, Unabhängige 16, Kommuniſten 1, Bayeriſche Volks⸗ partei 54, Deutſche Volkspartei und Deutſchnationale Volkspartei Bauernbund 10, Deutſche demokratiſche. 0 5 Volkspartei 17, Bauernbund 10, Deutſche d aliſce marſch zum Stehen gekommen zu ſein ſcheine. Partei 8. Außerdem ſind noch 15 Sitze auf Grund der Reſtziffern und 15 Landesſitze auf die Parteien zu verteilen.— Die Koalitionsfrage. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt, daß es die Folgerungen aus der Lage ziehen und daß ſie, hierin 1 71 Fr.* 3 3 5** 2* ſolidariſch mit den Unabhängigen, den Rechtspar⸗ Das Blatt wünſcht eine Verſtändigung zwiſchen den bei⸗ den ſozialiſtiſchen Parteien. N Sozialdemokratie gegenüber. teien mit dem Zentrum die Regierungsmöglich⸗ keit gewährleiſten wollten, auf die ſie zu ihren Gunſten oder Ungunſten verzichteten. Die Gaugbarkeit einer ſolchen den Parteien übertreffe alle Erwartungen. N Rechtsregierung ſtellte ein Fragezeichen dar. Wür⸗ den die Mehrheitsſozialiſten nicht verſuchen, in der Zeit ihrer Nichtverantwortlichkeit die parteipolitſchen Fehler auszugleichen, zu denen ſie als verantwortliche Leiter ge— zwungen waren? Die Konferenz von Spa ſei aus mehr⸗ fachen Gründen verſchoben worden. Tie Macht einer Perſönlichkeit, die diplomatiſch verhandle, zu überſchätzen, wäre ein großer Fehler. Was für die diplomatiſche Wir⸗ kung einer Perſönlichkeit weſentlich in Betracht komme, ſei die Legitimation durch die Stärke und den Nachdruck des Mandats. Wie dem„Berliner Lokalauzeiger“ von maßgebender Seite geſchrieben wird, dürfte die Deutſchnationale Volkspartei bereit ſein, in eine Regierung einzu⸗ treten, an der auch Mehrheitsſozialiſten teilnehmen. Vor⸗ ausſetzung ſei, daß die Deutſchnationalen nicht gezwungen würden, von ihren Hauptgrundſäßzen abzuweichen. Wahr⸗ ſcheinlich würden ſchon morgen die nicht in Berlin woh⸗ nenden führenden Perſönlichkeiten zu einer Beratung hier zuſammentreten. Die Deutſche Volkspartei, ſagt das Blatt weiter, würde im Intereſſe des Vaterlands bereit ſein, einer Koalition beizutreten, in der auch Mehr⸗ heitsſozialiſten ſitzen. Als Vorbedingung würde ſie einige Forderungen ſtellen, von denen ſie unter keinen Umſtän⸗ den abweiche. Sie würde verlangen, daß nach Spa wirk⸗ liche Staats⸗ und keine Parteimänner entſandt würden, daß nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten regiert werde, daß das Beamtentum von der Politik verſchont bleibe. daß die Staatsautorität wieder hergeſtellt wird und die Zuverläſſigkeit unſerer Reichswehr geſichert werden wird — Aus Zentrumskreiſen wurde demſelben Blatt verſichert, daß das Zentrum es gerne ſehen würde, wenn eine Koalition bon den Deutſchnationalen oder mindeſtens von der Deutſchen Volkspartei bis zu den Mehrheits⸗ ſozialdemokraten geſchaffen werden könne. a 8 Preſſeſtimmen zur Reichstags wahl. Ju der(halbamtlichen)„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ wird geſchrieben: Die Tatſache beſtehe, daß die Mittelparteien(Sozialdemokratie. und Demokratie) geſchwächt ſeien. Die Stärkung der Rechten und der Linken kennzeichne die Lage. Der politiſche Wille des Volks dränge von der Mittellinie ab, aber die Politik werde verſuchen müſſen, den Wagen wieder auf den Mittel⸗ weg zu bringen. Die beiden Rechtsparteien werden ſelbſt mit dem Zentrum vorausſichtlich keine Mehrheit ſinden. Der Anſchluß der Demokraten an eine Rechtsgruppierung erſcheine ausgeſchloſſen. Aber ebenſowenig werden die beiden Linksparteien(Sozialdemokratie und, Unabhängige) eine Mehrheit bilden können. An ſich wäre eine ſolche vielleicht unter Mitwirkung des Zentrums möglich, aber dieſe Verbindung ſei, bei der jetzt im, Zentrum herrſchenden Strömung durchaus unwahnſcheinlich. Die Deutſche Volkspartei(Nationalliberale) ſei offenbar ge⸗ neigt, mit den Sozialdemokraten zuſammen zu regieren, es ſei aber zu verneinen, daß bei den Sozialdemokraten eine gleiche Neigung beſtehe. So deute manches darauf hin, daß die bisherige Verbindung(Sozialdemokralie, Te⸗ mokratie, Zentrum) auch mit ſchwächerer Mehrheit ſic werde entſchließen müſſen, die Regierungsgeſchäfte vor⸗ äufig zu übernehmen. 1 5 Der Vorwärts“ ſagt, es ſei klar, daß unter den 1176 Millionen Stimmen, die der Sozialdemokratie am 19. Ja⸗ nuar 1919 zuſielen, ein großer Teil von ſolchen ge⸗ weſen ſei, die aus dem Gefühl der Enttäuſchung über den Zuſammenbruch in der Sozialdemokratie den Hofe nungsſtern einer glücklicheren Zukunft erblickten. Gael deshalb nichts Unerhörtes, wenn ein Teil dieſer Wäh⸗ ler, von einer Enttäuſchung in die andere gefallen, nun Berlin, 8. Juni. wieder einen neuen Stern nach Bethlehem ſucht. Sozialdemokratie müſſe ſich über Urſache und Wirkung Das Bedenk⸗ des Wahlausfalls rückhaltlos klar werden. denkliche ſei, daß nun der ſozialiſtiſche Vor⸗ 7 Die„Freiheit“(Unabh.) ſtellt feſt, daß die Kommu⸗ niſten eine völlige Niederlage erlitten haben. Dem Zu⸗ ſammenſchluß des Bürgertums ſtehe die zunehmende Ge⸗ ſcheine, als möchten die Mehrheitsſozialiſten jetzt ſchloſſenheit der Arbeiterſchaft im Lager der Unabhängigen Die„Deutſche Tageszeitung“ ſagt, die Zunahme der Stimmen und der Mandate zu Gunſten der rechtsſtehen⸗ Die„Germania“ ſtellt mit Genugtuung feſt, daß das Zentrum an den Rückgängen der Mittelpartei kaum ernſt⸗ lich beteiligt erſcheine. In der Hauptſache ſeien die Par⸗ teifreunde im Land feſt zuſammengeſchloſſen geblieben. [So habe die Partei alle Urſache, der politiſchen Ein⸗ ſicht ihrer Anhänger ſich zu freuen, denn ſie gebe dem Wirken der Partei im Parlament gerade im Zeitalter der Demokratie erſt den wirklich tragfähigen Boden, den andere Parteien nach dem Ausfall dieſer Wahlen nicht recht zu empfinden vermöchten. Dieſe Tragfähigkeit könne aber nicht dauernd überſpannt werden. nur l erſte Demokratenpflicht. U ö 0 den. Das Das linksdemokratiſche„Berliner Tageblatt“ ſpricht von Unklarheit und Verwirrung der Wähler, die Ge⸗ fühlspolitik habe ſich breit gemacht. Die Demokratie habe 1 eine„Bataille“ verloren; jetzt ſei Rührigkeit die Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß die bisherige Koalition noch eine kleine Mehrheit behalte. Eine aus„Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei und dem Zentrum zuſammengeſetzte Regie— rung würde eine Vereinigung der Sozialiſten und der Unabhängigen, der ganzen Arbeitermaſſe, gegenüber einer ſolchen Regierung hervorrufen. Dann würden ſchwerlich neue Erſchütterungen ausbleiben. a Die„Voſſiſche Zeitung“ iſt der Anſicht, es laſſe ſich nicht ſagen, ob die bisherige Koalition noch über eine ſchwache Mehrheit verfüge. Die„Münch. N. Nachr.“ ſchreiben: Das Verhäng⸗ nis der Wahlen iſt nicht die Niederlage der einen und andern Partei, ſondern das, daß die Wähler nur ge— zeigt haben, was ſie nicht wollen, ohne zu erkennen zu geben, wohin ſie das Steuer gedreht haben wollen. Der Gedanke, die Deutſche Volkspartei in die Koalition aufzunehmen, verdiene ernſthafte Erwägung, aber das würde der Sozialdemokratie wahrſcheinlich verderblich wer⸗ Blatt hält eine rein ſozialiſtiſche oder rein bürgerliche Regierung für verfehlt. N 1 0 Die Münch. Zeitung“ glaubt, daß die demokratiſche, Partei ihren Kurs ändern und ſich in eine„national⸗ demokratiſche Partei“ umwandeln wolle. Das ſei ſehr bezeichnend, für die Umſtände, denen man in der Partei ſelbſt die Schuld an dem Mißgeſchick gebe. 5 5 Unter den gewählten Führern befinden ſich u. a.: Scheidemann, Ulrich(Heſſen), David, Wiſſel, Bauer, Schlicke(Soz.), Kunert, Däumig, Dittmann, Henke, Braß (Unabh.), Gertrud Bäumer, Dernburg, Schiffer, Geßler (Dem.), Brentano, Trimborn, Giesberts, Bell, Dr. Spahn, Dr. Hitze(Ztr.), v. Gräfe, Bruhn, Dr. Schiele, Hergt, v. Delbrück, Dr. Röſike, Dietrich, Dr. Düringer(D. Nat.), Rießer, Dr. Becker, Streſemann, v. Kardorff, Hugo Stin⸗ nes, Rippler(D. Volksp.). 75 8 Neues vom Tage „ Ar- 2 0 5 Für die Zwangswirtſchaft. Berlin, 9. Juni. Die Gewerkſchaften und der Haupt⸗ vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei haben gegen die Aufhebung der Zwangswirtſchaft Einſpruch erhoben. Marienwerder, 9. Juni. Die Volksabſtimmung im weſtpreußiſchen Abſtimmungsgebiet ſindet am 11. Juli ſtatt. i Streik. Berlin, 9. Juni. Nach einer Meldung des„Berliner Tageblatts“ aus Wien dauert in Karlsbad(Böhmen) der Generalſtreik fort. Alle Gaſtlokale, Kaffee, Theater und Konzertſäle ſind geſchloſſen. Die Kurmuſik ſpielt nicht mehr. Es wird kein Gepäck von den Bahnhöfen und zu ihnen gebracht. Die Eiſenbahnen verkehren noch. In Graslitz und vielen anderen Teilen Böhmens wurden wegen planmäßiger Aushungerung des deutſchen. ö Es fanden große Kundgebungen ſtatt. e, 5 Uerlin, 9. Juni. Dem„Berliner Lokglanzeiger“ zu⸗ folge haben die Bergarbeiter des Saargebiets die Lohnverhandlungen mit der franzöſiſchen Bergwerksdirek⸗ tion abgebrochen. Falls die Sgarregierung nicht in letz⸗ ter Stunde vermittelnd eingreift, droht für den gesamten Saarbergbau der Ausbruch des Generalſtreiks. ö Elſäſſer im franzöſiſchen Heer. Paris, 9. Juni. In der franzöſiſchen Kammer würde von einem Abgeordneten mitgeteilt, daß die elſaß⸗ lothringiſchen Offiziere, die während des Kriegs im deutſchen Heer gedient hatten, mit dem gleichen Rang in das franzöſiſche Heer übernommen worden ſind. Der Abgeordnete nannte dies einen Skandal, die Mehrheit der Kammer war ſehr erſtaunt. ö „Die Konferenz von Spa. „Paris, 9. Juni. Der„Temps“ meldet: Die Kon⸗ ferenz von Spa iſt nicht nur auf Juli verſchoben, ſondern ſie wird in dem von den Deutſchen erwarteten Sinn überhaupt nicht ſtattfinden. Sie wird ſich auf die Vor⸗ legung der Bedingungen der Verbündeten für Sicher- heit und Pfänder beſchränken. Die Herabſetzung der Kriegsentſchädigung iſt abgelehnt. Die Brüſſeler Konferenz. f London, 9. Juni. Nach dem„Daily Chronicle“ wird die internationale Finanzkonferenz des Völkerbunds in Brüſſel früheſtens am 25. Juli zuſammentreten. Staatenbund, kein Völkerbund. N 2 Chicago, 9. Juni.(Reuter.) Im republikaniſchen Konvent, der geſtern eröffnet wurde, verteidigte der zeit— weilige Vor itzende, Senator Lodge, die Haltung der Oppoſition des Senates in der Frage des Friedens- vertrags. Es ſei ein Staatenbund und kein Völker⸗ bund, was Präſident Wilſon aus Europa nach Amerika gebracht habe. Das Volk müſſe jetzt ſeinen Urteils⸗ ſpruch fällen. Weiter ſei es Zeit, Mexiko gegenüber eine feſte Haltung einzunehmen. ö el mſterdam, 9. Juni. Wolks dürch die Tſchechen der Generalſtreit proklamierk. einer Unterredung die Behauptung Menderſons, daß er entſchloſſen ſei, die Arbeiterpartei zu vernichten, für ſinnlos. Er kämpfe nur gegen die Extremiſten und Re- volutionäre. N Aus Nah und Fern. Mannheim, 9. Juni. Die Zellſtoff-Fabrik Wald⸗ hof ſchließt 1919 mit einem Verluſt von 3.919 101 Mark ab, während im Vorjahre aus 5.296.434 Mk. Reingewinn 15 Prozent Dividende verteilt wurden. Frankenthal, 9. Juni. Die Kapitalerhöhung der Zuckerfabrik Frankenthal um 13,2 auf 27,6 Mill. Mark wurde genehmigt. Ellwangen, 7. Juni.(Der böſe Feind.) In der„Ipf⸗ und Jagſtzeitung“ macht der Landwirt Alois Wiedenhöfer im nahen Neunheim ſeinem gepreßten Her⸗ zen in folgender Anzeige Luft:„Jener gewiſſenloſe, rachſüchtige und feindſelige Menſch, der mit in mei⸗ nen Kleeacker verſeuchte Viehklauen und ſonſtiges gelegt hat, ſoll in ſeinem ganzen Leben und beſonders auf ſeinem Sterbelager keine Ruhe mehr haben, bis unſer. Herrgott ſeine gerechte Strafe vollzogen hat.““ Giengen. Br. 7. Juni.(Ein Opfer der Viehſeuche.) Frau Gutsverwalter Lohrer im nahen Allewind, Gemeinde Hermaringen, ſah nach dem kranken Vieh und war zugegen, wie man zwei an der Seuche verendete ſchöne Stücke öffnete. Alsbald ſtellte ſich bei ihr heftiges Erbrechen ein. Der Arzt konſtatierte Seu⸗ e e Primula veris. Erzählung von A. Brün in g. Nachdruck verboten. „Laß gut ſein, Kind,“ kam er raſch zur Hülfe.„So habe ich es auch aufgefaßt. Uebrigens war ich ſelbſt viel ſchuld, ich habe Dich zu ſehr überrumpelt mit der Nach⸗ richt. Haſt Du Dich denn nun mit dem Gedanken ver— traut gemacht? Und brauche ich Gert keine Abſage zu ſchicken? Wird Dir's denn auch gar nicht zu ſchwer, Kind, ihn aufzunehmen?“ Die junge Frau atmete beklommen.„Jeder Gaſt, den Du mir bringſt, muß und wird mir willkommen ſein, um — um Deinetwillen.“ f Er küßte ſie auf die Stirn. 0 „Ich danke Dir, mein Herz, laß uns nun heim⸗ gehen. Es wird Zeit, daß ich anſpannen laſſe, um un⸗ ern lieben Gaſt abzuholen, und auch Du wirſt gewiß noch einiges für denſelben anzuordnen haben, ich möchte, daß er alles recht traut und behaglich bei uns fände.“ Er zog ihren Arm durch den ſeinen und während ſie die Parkwege durchſchritten, benutzte er die Gelegenheit, ihr noch allerlei Informationen über Gerts kleine Lieb⸗ habereien und Gewohnheiten zu geben. Sie nickte nur ſtumm zu allem, ihr Antlitz blieb beharrlich geſenkt. Auf der Terraſſe zog Blanden die Uhr,„wahrhafteg die höchſte Zeit. Die Rappen werden tüchtig ausgreifen müſſen. Adieu liebes Kind, zu Mittag kannſt Du uns erwarten.“ 7 Ein zitternder Atemzug hob die Bruſt der Frau, als er gegangen. nach. Als ſie nach einer Weile das Geräuſch des fortrollen⸗ den Wagens vernahm ſchng ſie auſſtöhnend die Hände“ vor das Geſicht und ließ ſich nun wie gebrochen in einen Seſſel gleiten. Eine Stunde ſpäter hielten die Blandenſchen Rappen wieder vor der Rampe des Herrenhauſes. Die Diener⸗ ſchaft hatte ſich dort zum Empfange aufgeſtellt und blickte mit freudigen Mienen dem ſchlanke eleganten Manne jungen Schweren Blickes ſtarrte le ihm 0— chenanſtecung. Am Freitag abend berſchied die 32Jäh⸗ rige Frau. g eee Giengen a. Br., 7. Juni.(Den Bruder er⸗ Hermaringen hatte mit ſeiner Mutter Streit. Der Bru⸗ Mutter verteidigend, ſchoß er den Hans in die Bruſt. Der Verletzte erlag nach einigen Stunden ſeiner Verwundung. Mannheim, 7. Juni. Ein Zigarrenfabrikant alt Neulußheim hatte Tabak verarbeitet, den er ſich im Schleichhandel beſchafft hatte. Er wurde deshalb in Speyer verhaftet und ſollte nach Mannheim ausgelieferf werden. Die Franzoſen veranlaßten aber ſeine Haft, entlaſſung. r e e e N Mosbach, 7. Juni.“ Der ee ee, Mosbach hat in ſeiner letzten Bezirksverſammlung be⸗ ſchloſſen, am 10. Juni in den Milchſtreik zu treten, wenn ab 1. Juni für die Milch nicht 1.50 Mk. pro Liter al Stall bezahlt würde. ö 7 25 ne N 0. N Lloyd George erklärte in 5 teilung. Zugmeiſter Betz Villingen, 7. Juni. Der in Heidelberg ſtudierende Sohn des Gymnaſiumsdirektors Metzger il in Neckar⸗ gemünd beim Baden ertrunken. Radolfzell, 7. Juni. beſtimmten Waggon Reiſigbeſen fand man nahezu 3 Ztr⸗ Speck, 2 Jagdgewehere und eine Reihe ſilberner Eß⸗ beſtecke.(rr e ß bee he“. Karlsruhe, 7. Juni. Der Milchhändler Konrad, der ſeit 25 Jahren hier einen Milchhandel betrieb, wurde, dem„Reſidenzanzeiger“ zufolge, vom ſtädtiſchen Milch⸗ amt von der weiteren Belieferung mit Milch ausgeſchloſ⸗ ſen, weil er an drei Familien zu viel oder zu wenig Milch ausgegeben haben ſoll. Dies nahm ſich der 67⸗ jährige Mann ſo zu Herzen, daß er ſich erhängte. In einem hinterlaſſenen Briefe gab er an, daß ihn das Vorgehen des Milchamts in den Tod getrieben habe. Raſtatt, 7. Juni. Der Städtetag des Verbandes der mittleren Städte Badens wird in dieſem Jahr am 11. und 12. Juli hier ſtattfinden. Heidelberg, 7. Juni. Ein Unbekannter entwendete ei⸗ ner Dame aus Zürich, als ſie nach Baſel fahren wollte und der Zug ſich in Bewegung ſetzte, eine Handtaſche mit Inhalt im Wert von 10000 Mk. 5 Heidelberg, 7. Juni. Ein Landwirk aus Leuters⸗ hauſen, der einem hieſigen Konditor 3 Zentner Mehl zum Preiſe von 600 Mk. pro Zentner geliefert hatte, wurde wegen Schleichhandels angezeigt. Das Mehl iſt eichlagnahmt. e Wildbad, 9. Junf.(Die Kurtaxe.) Der Ge⸗ meinderat will ſich bei dem ablehnenden Beſcheid des Fi⸗ nanzminiſteriums gegen die Erhöhung der Kurtaxe nicht beruhigen und beabſichtigt, die Entscheidung des Ver⸗ waltungsgerichts anzurufen. 8 it ee, Wildbad, 9. Juni.(Erſchoſſen.) Bei einem unbedeutenden Wortſtreit auf der Straße zwiſchen Kur⸗ gäſten und Einwohnern wurde der dazu gekommene hie⸗ ſige Schreiner Auguſt Ackermann, der für die Wild⸗ bader Partei ergriff, von dem Zahnarzt Ernſt Böhnke aus Königsberg erſchoſſen. g n Freudenſtadt, 9. Juni.(Glücklicher Finder.) Auf der Eiſenbahnfahrt von Eutingen nach Freudenſtadt verlor ein Kurgaſt den Brillanten aus ſeinem Finger⸗ ring. Als er in Freudenſtadt den Verluſt bemerkte, machte er der Bahnverwaltung in Hauſach ſofort Mit⸗ fand den wertvollen Stein im Wagen und lieferte ihn dem erfreuten Beſitzer ab; I N er erhielt dafür eine Belohnung von 1000 Mark und war nun nicht weniger erfreut als jener. n Arden, welcher an der Seite des Gutsherrn ſaß. . 2 — ——ů— —AEllmangen. 9. Juni.(Die Mäul⸗ und K laue n⸗ * Gert von Waldau war ſchon als Knabe der Liebling von ganz Mahlehnen geweſen, und das war ſo geblieben bis auf den heutigen Tag. Er wußte das, und dieſe Ueberzeugung hatte ihren guten Teil an dem Heimats⸗ gefühl, das ihn ſtets bei dem Gedanken an Onkel Man⸗ freds Beſitzung durchſtrömt hatte. Ein 1 Blick aus ſeinen dunklen Augen grüßte das liebe alte aus, ehe er ſich aus dem von dienſteifri⸗ gen Händen aufgeriſſenen Wagen ſchwang und die Akkla⸗ mationen, mit denen man von allen Seiten den„Herrn Leutnant“ begrüßte, mit der offenen Herzlichkeit erwiderte. Der Gutsherrn, der inzwiſchen ebenfalls den Wagen verlaſſen, und die notwenigen Anordnungen bezüglich der Pferde und des Gepäcks getroffen hatte, machte endlich den faſt zu lebhaften Freudenbezeugungen ein Ende, in⸗ dem er mit ausgeſtrecklker Hand zu dem jungen Offizier trat und ihn auch ſeinerſeiks noch einmal in willkommen hieß. N ch Malehnen Nicht ohne einen leiſen Ausdruck von Enttäuſchun überflog dabei ſein Blick die Rampe; er hätte cage erwartet, Gabriele dort zu ſehen, er würde ihr eine der⸗ artige Aufmerkſamkeit gegen den ihm ſo naheſtehenden Gaſt innig gedankt haben— aber er wußte ja, daß er mit ihr nicht rechnen durfte, und ſeine Liebe war wie immer bereit, ſie zu entſchuldigen. „Wo iſt meine Frauk“ wandte er ſich an die Diener⸗ ſchaft, worauf er die Meldung erhielt, die gnädige Frau erwarte die Herren im Gartenſaal. „So wollen wir ſie dort aufſuchen, komm, Gertl“ und er ſchob ſeinen Arm unter den ſeines jungen Gaſtes, ihn beinahe haſtig mit ſich fortziehend. 0 Er war nicht ganz ſicher, wie Gabriele nach der am Morgen mit ihr erleblen Szene Gert empfangen würde, und hielt es daher für geraten, ihn auf alle Fälle ein wenig vorzubereiten. „Du 210 meine junge Gattin etwas leidend finden,“ ſaate er, während ſie die Flurhalle durchſchritten.„Ihre Nerven ſind an egriffen, das macht ſie manchmal apa⸗ thiſch und abgeſpannt. Ich möchte ſo gern, daß Ihr einen recht günſt gen Eindruck von einander empfinget und Euch lieb 97 etzte er wie bittend hinzu. Was an m liegt, Onkel Manfred, Deinen Wunſch ſchoſſen.) Der Sohn Hans der Witwe Sonnenfroh in der Georg riß ihm die Piſtole aus der Hand und, ſeine In einem für die Schweiz ſeuche.) Ein Nachlaſſen dex Maul⸗ und Kläauenſeuche iſt noch nicht zu bemerken. Im Gegenteil, in manchen Orten iſt die Seuche erneut ausgebrochen. Das Ober⸗ amt erläßt daher verſchärfte Maßnahmen. Sämtliche Hunde, im Sperrbezirk müſſen ſeſtgelegt werden. Wer ſich gegen die Schußmaßnahmen vergeht, unterliegt den Strafbeſtimmungen des gesehen und des Vieh⸗ ſeuchengeſetzes und verliert den Anſpruch auf Entſchä⸗ digung, beſonders wenn er es unterläßt, die Seuche oder auch nur den Verdacht der Ortspolizeibehörde anzu⸗ zeigen. Wie wärs, wenn die Behörde, wie es eben der Stadtrat von Nürnberg getan hat, ein Verbot der Tanz⸗ unterhaltungen und vieler unnötiger Verſammlungen er⸗ ü N en Eee war und die hier großes Aufſehen erregten, da ſie ge⸗ rade in die Zeit der ſchlechten Brotausgabe fielen, 15 ben nun das Wuchergericht beſchäftigt. Wegen Teilnahme an dieſen Schiebungen hatten ſich acht Bäckermeiſter und vier Konditoren zu verantworten. Das Gericht ſprach Gefängnisſtrafen von einem Monat bis einer Woche und 13 Doppelzentner Mehl verſchoben worden. ö Mannheim, 9. Juli. Eine Hochſtaplerin, die eine Zeit lang auch hier ihr Unweſen trieb, iſt vor wenigen Tagen im D⸗Zug Frankfurt—Darmſtadt ver⸗ aftet worden. Die Schwindlerin hatte mit einem fin⸗ ierten Telegramm eine Schauſpielerin von Berlin nach Nannheim gelockt und ſie ihrer geſamten Garderobe beran!“ de Weitz der Verhafteten fand man enn Friedrichshafen, 9. Juni.(Fremdenkontrol⸗ leure.) Um den unſchönen Auswüchſen des Frem⸗ denverkehrs in früheren Jahren, namentlich der Ham⸗ ſterei und dergl. entgegenzutreten, ſind für den Bezirk 22 ehrenamtliche Fremdenkontrolleure aufgeſtellt wor⸗ den, die mit beſonderen Ausweiſen die Gaſtſtätten und Kurfremden überwachen. i Mutmaßliches Wetter. „Die Störungen ſchwinden. Am Freitag und Sams⸗ tag iſt weitere Aufheiterung und Wiedererwärmung zu erwarten. a r 5 Lolale Nachrichten. §Gemeinderatsſitzung. Die nächſte Sitzung findet morgen Freitag, nachmittags mit folgender Tagesord⸗ nung ſtatt: 1. Erbauung einer Kreisſtraße von Viernheim nach Lampertheim. 2. Den Weiterbetrieb der Nebenbahn Mannheim⸗Weinheim. 3. Beſchaffung von elektriſchem Strom; hier Errichtung von Tetlortsnetzen durch Private. 4. Antrag der Gemeindebeamten auf Gewährung eines Borſchußes anf die erhöhten Dienſtbezüge. 5. Anderwelte Zweckheſtimmung bezüglich des alten Friedhofs. 6. Rezeß⸗ bauholzberatung für 1920. 7. Einrichtung der Kochſchule. 8. Abgabe von Induſtriegelände. 9. Erhebung einer Billet⸗ ſteuer von dem Sportverein 1909. 10. Verwertung des Ertrags der Wieſenloſe. bel vorübergehendem Aufenthalt. Geſuche. 13. Verſchiedenes. * Einen glänzenden Verlauf nahm bei ſchönem Wetter das Sportsſeſt des Stemm- und Ring⸗ Klubs. Das reichhaltige Programm wickelte ſich zur vol⸗ len Zufriedenheit aller ab, Von den einzelnen Nummern 12. Unterſtützungs⸗ pp. Kraft, wo der Inſtrukteur des Vereſns, Herr J. Mandel, 22 u erfüllen, ſoll gewiß geſchehen. Ich zweifle auch nicht aß Deiner Gattin gegenüber mir dies nich ſchwer fal len wird; die Frau, die Dein Herz gewonnen, kann nur eine Nia ſein!“ anden drickte dankbar ſeine Hand.„Ja, ſie iſt ein holdes, liebenswürdiges Geſchbp, mein einziger 0 0 iſt, daß ſie trotz unſerer 1 1 Luft zu zart bleibt. 1100 da ſind wir ja, ſetzte er, den Schritt hemmend, nzu. Mit einem Gefühle lebhafter Spannung blickte Gert auf die altertümliche, mit reichem Schnitzwerk bedeckte Flügeltür. Er war gänzlich ahnungslos inbezug auf das, was ihn hinter derſelben erwarteſe.- Im nächſten Augenblicke hatte Blanden ſie geöffnet und die beiden Herren ſtanden auf der Schövelle des freundlichen, ſonnendurchleuchteten Gemaches, in dem jeder Gegenſtand für den jungen ffizier eine bekannte, heimat⸗ liche Sprache redete. Der aber ſah in dieſem Augenblicke nichts von alle⸗ dem; wie entgeiſtert ſtarrte er 1 die zarte Geſtalt, die dort lichtumfloſſen unter dem rotſeidenen Fenſtervoxhange ſchler, und ihm doch wie ein milternächtlicher Spuk er⸗ Wie ein Schwindel ergriff es ihm.„Gabriele!“ wollte er entſetzt ausrufen, aber es war, als ob eine Lähmung ſeine Zunge gefeſſelt hielt. Wie von ſchwerem Traum bef gen, ſah er die weiße Geſtalt ſich losen von dem roten Mnterg ud und af ſich 19 10 f 5 9 un ſtand ſie vor ihm, und zuglei lug Onkel Manfreds freundliche Stimme an ſein Ohr 0 95 ich Dir unſeren Afrikareiſenden, Gabriele! Heiße auch 900 ihn willkommen au Malehnen, das er nun hoffentlich wieder als ſeine Heimat betrachten wird.“ Das geſenkte blaſſe Antlitz hob ſich zu ihm auf; un⸗ ter den dunklen Wimpern hervor traf ihn ein Blick fle hender Bitte. er fe. 0 Fortſehung folgt. [ Karlsruhe, 9. Juni. Die hieſigen WMeylſchle— bungen, von denen vor einiger Zeit berichtet worden Geldſtrafen von 300 bis 20 Mk, aus. Insgeſamt waren 11. Erhebung einer Wohnſtener ſeien ganz beſonders hervorgehoben der Gipfel menſchlicher unter anderem 14 Ztr. lebendes Gewicht trug; ferner mit ſeiner Truppe akkropatiſche Aufführunge machte, die höchſte Vollendung menſchlicher Kraft und Energie zeigten. Groß⸗ artig gefiel Ernſt und Sohn, deſſen Vorführungen mit dem 7jährigen Sohne allgemein Applaus fand. Im Ringen zeigten ſowohl Viernheim wie Darmſtadt gutes Können, doch ſo, daß die Punktzahl ziemlich gleich wurde. Allge- mein fielen noch die enormen Leiſtungen des Inſtukteurs Joh. Mandel auf, der ſowohl in Einzel⸗Aufführung als auch im Ringen ſich als der weitüberlegentſte zeigte. Wie wir hören, wird er ſich auch bei den nächſten Meiſterſchafts⸗ kämpfen Norddeutſchlands im Stemmen und Ringen be— teiligen.— Dem Ring⸗ und Stemm⸗Klub, der die athle⸗ tiſche Kunſt⸗hler pflegt, zu ſeinem weiteren Wachſen, Blühen und Gedeihen ein dreifaches„Kraft Heil!“ delle Nächte. Die geit der hellen Nächte be? innt nunmehr wieder, dieſe dauern ungefähr bis 22. Zul.. Daß keine vollſtändige Verfinſterung des Him⸗ mels in dieſer Zeit mehr eintreten kann, rührt daher, weil die Sonne nicht mehr tief genug unter den nord⸗ tweſtlichen Horizont verſinkt und auch tief im Nordoſten ſehr frühe wieder aufgeht. E. — Die Viehauslieferung. Nach einem Berliner Blatt ſind bis 1. Juni an Frankreich 42 453 Rinder, 67 476. Schafe, 7875 Ziegen und 7176 Fohlen und Zuchtſtuten ausgeliefert worden. 19 955 — Obſteinfuhr. Die Einfuhr von getrocknetem, ge⸗ dörrtem und friſchem Obſt mit Ausnahme von Süd⸗ früchten und Luxusobſt(Pfirſiche, Weintrauben und Edel⸗ obſt) iſt freigegeben. Vom 21. oder 28. Juni an ſoll auch friſches Gemüſe unbeſchränkt über die Grenzen eingelaſſen werden. b — Schlachtviehpreis. Durch das Reichswirtſchafts— miniſterium iſt der Stallpreis für 1 Zentner Lebend. gewicht für Rindvieh 1. Klaſſe von 272 auf 380 Mark erhöht worden. band der Bleiſtiftfabrikanten in Nürnberg hat den Teue⸗ rungszuſchlag für alle Fabrikate auf 650 Prozh erhöht., — Poſtſache. Nach Ungarn können von jetzt an wieder Poſtfrachtſtücke bis 20 Kgr. mit und ohne Wert— angabe verſandt werden. 1 — Der Deutſche Kriegerbund(Kyffhäuſerbund) hat durch ſeine Hauptkaſſe in den Jahren 1906 bis 1919 an unde für Mitglieder und deren Hinterblie— bene rund 9618 000 Mark ausbezahlt. Die dem Ver— band angeſchloſſenen Vereine haben außerdem bis vor dem Krieg jährlich etwa 7 ½ Mill. Mk. aufwen⸗ den können. f 5 — Freie Wareneinfuhr nach Frankreich. Für die Einfuhr von Waren aus Deutſchland nach Frank— reich iſt eine franzöſiſche Einfuyrbewilligung nicht mehr erforderlich, ausgenommen bei Farbſtoffen, ſowie bei che miſchen, pharmazeutiſchen und denjenigen andern Er⸗ zeugniſſen, deren Ausfuhr auf Grund des Friedens- bertrags erfolgt(d. ſ. hauptſächlich Kohlen und deren Nebenprodukte).. — Die Preeſe ſallen weiter. Auf dem Rohſeiden⸗ markt ſind die eiſe von einem Höchſtkurs von 3500 Mk. pro Kg. allmählich bis unter ein Drittel zurück— gegangen.— Der Röhrenverband hat nach einem Be— ſchluß des Eiſenwirtſchaftsbundes die Röhrenpreiſe für Juni und Juli um etwa 10 Prozent ermäßigt. — Was ſind dringende Preſſegeſpräche? Zu dringenden Preſſegeſprächen ſind nach einex Bekannt- machung des bayeriſchen Verkehrsminiſteriunns außer Nachrichteubureaus nur Zeitungen und Zeitſchriften zuge— laſſen, die ſich im weſentlichen mit der Verbreitung politiſcher und Handelsnachrichten befaſſen. Fachzeitſchrif— ten kommen dafür in der Regel nicht in Betracht. Demgemäß ſind dringende Preſſegeſpräche über Rennen und ähnliche ſportliche Veranſtaltungen nicht zugelaſſen. — Aerzte und Krankenkaſſen. Der Reichsbürgerrat hat zum Kampf zwiſchen den Aerzten und Krankenkaſſen in einem Schreiben an das Reichsarbeitsminiſterium fol⸗ gende Stellung genommen: Aus einer Reihe uns zuge⸗ gangener Zuſchriften erſehen wir, daß in dem Kampf zwiſchen den Aerzten und den Krankenkaſſen die Bür⸗ gerſchaft mit aller Entſchiedenheit ihre Sympathie den erſteren entgegenbringt. Es iſt in der Tat nicht an⸗ gängig, daß in Zeiten, wo ſelbſt die kleinſte körper⸗ liche Dienſtleiſtung mit ganz un verhältnismäßig hohen Sätzen entlohnt wird, die verantwortungsvolle geiſtige Arbeit der Aerzte in völlig unzulänglicher Weiſe ver⸗ gütet wird. Eine derartige Entwicklung muß bei der jetzigen Teuerung zum wirtſchaftlichen und damit zum wiſſenſchaftlichen und ſittlichen e der Aerzte führen. Daß darin eine ſchwere Gefahr für die ganze Volksgeſamtheit liegt, kann nicht zweifelhaft ſein. Der Reichsbürgerrat bittet daher' die Regierung dringend, ihren Einfluß für eine angemeſſene Honorierung der Aerztetätigkeit geltend zu machen, um dieſen ſo her⸗ vorragend wichtigen Stand vor Verelendung zu bewah⸗ ren und ihm ſeine wirtſchaftliche Selbſtändigkeit zu er⸗ halten. N 1 5. 0, — Die Gefangenen in Sibirien. Jeden zweiten Tag trifft in Narwa(Eſthland), wo ein Durchgangs- lager ſich befindet, ein Transport Kriegsgefangener aus Sovjet⸗Rußland ein. Das Lager ſteht unter der Leitung des ſchwediſchen Roten Kreuzes, das den Gefangenen Le⸗ bensmittel und Liebesgaben verabreicht. Die engliſche Regierung hat für den Heimtransport der Gefangenen drei Dampfer freigegeben, ſo daß ſie nunmehr auch von Finnland aus abbefördert werden können. 1 — Die Maul⸗ und Klauenſeuche. Auf Einladung des württ. Miniſteriums des Innern hat nun auch das Reichsgeſundheitsamt einen Bakteriologen, Geh. Rat Dr. Dietze, in das F entſandt, nachdem dort bereits Geh. Rat Profeſſor Dr. Ol t⸗Gleßen pathologiſch⸗ matomiſche Unterſuchungen über die Maul- und Klauen⸗ euche vornimmt. Beide Forſcher ſollen vor allem die * Frage prüfen, ob es ſich bei der bösartigen Seuche nur um einen höheren Virulenzgrad eines Erregers oder aber um eine ſog. Miſchinfektion, d. h. der Verbindung der Seuche mit einer anderen Krankheit handelt. Es iſt nicht zu erwarten, daß der Erreger der Seuche entdeckt werde, nachdem Forſcher feſtgeſtellt haben, daß dieſer Erreger mit den derzeitigen Hilfsmitkeln nicht zu Ge⸗ licht gebracht werden kann. Dr. Tietze hat vom preu⸗ ßiſchen Landwirtſchaftsminiſterium den Auftrag erhalten, auch Verſuche mit einem neuen Schutz⸗ und Heilmittel anzuſtellen. Es ſoll ein noch ſtärkeres Serum herge⸗ ſtellt werden, nachdem die bisherigen Impfungen in Würt⸗ temberg nicht voll befriedigt haben. „Eine neue Kraftdroſchke. Der Polizeipräſident von Berlin hat ſeine Verſuche zur Einführung kleiner Kraftdroſchken auf kleine vierrädrige Kraftdroſchken mit Verbrennungsmaſchine ausgedehnt. Mit den Verſuchen in öffentlicher Fahrt ſoll ſpäteſtens am 1. April 1921 begonnen werden. dieſer kleinen Droſchken ſollen ſo feſtgeſetzt werden, daß jeder Fahrpreisſtufe bei jeder Taxe eine um ein Drittel längere Wegſtrecke oder Warteseit entſpricht, als bei gro— ßen Benzinkraftdroſchken. — Der Papiergeldumlauf iſt in der letzten Mai⸗ woche auf 63 583,9 Millionen Mark geſtiegen. — Reichsnotopfer. Die große Abgabe vom Ver- mögen wird demnächſt veranlagt und erhoben. Die Mei- nung, daß nach dem Ausfall der Wahlen zum Reichs- tag das Geſetz wieder zurückgenommen werde, iſt völlig unbegründet. Die Vorauszahlungen auf das Reichsnot- opfer werden ſeit 1. Januar d. J. verzinſt. Wer bis zum 30. Juni 1920 Barzahlung leiſtet, braucht für je 100 Mk. nur 92 Mk. hinzugeben, wer vom 1. Juli bis 31. Dezember 1920 barzahlt, nur 96 Mk. Wieviel die Vermögensabgabe ungefähr ausmacht, kann jeder ſelbſt 8 aus a enn er weiß, welches Vermögen er am 31 5 1 7 r. Der Ver⸗ ausrechnen, wenn er weiß, welches 6 — Die Zleiſtifte werden noch teurer. Der Ver⸗ Dezember 1919 hatte. Ehegatten regelmäßig 10000 Mk., und wenn 2 oder Davon bleiben 5000 Mk., bei mehr Kinder da ſind, für das zweite oder jedes weitere Kind je weitere 5000 Mk. ſteuerfrei. Der Reſt des ſo viel mal 5000 Mk. dieſes Reſtes ſind mit 10 Proz Vermögens iſt zu verſteuern. So viele Kinder da ſind, zu verſteuern, der Ueberſchuß nach dem Hundertſatz, der für den ganzen Reſt nach dem Tarif anzuſetzen wäre. Für die Geſellſchaften beträgt die Steuer ſchlechthin 10 Proz. des Reinvermögens nach Abzug des eingezahlten Grund⸗ oder Stammkapitals, für die juriſtiſchen Perſo⸗ nen anderer Art und Vermögensmaſſen 10 Proz. ihres geſamten Vermögens nach Abzug der Schulden. Sie werden daher noch leichter als die natürlichen Perſonen in der Lage ſein, die Steuer ſelbſt zu berechnen. — Aus dem Zementgewerbe. In einer jüngſt ab⸗ gehaltenen Zementverteilungsſitzung wurde die für den Monat Juni zu verteilende Erzeugung mit 150000 Tonnen angenommen. Ein Antrag des Deutſchen Ze⸗ menthündlerbundes auf Aufhebung der Zwangswirtſchaft ür Händlerlager wurde zur Erörterung geſtellt; die Entſcheidung darüber ſoll durch Beſprechung mit den zuſtändigen Stellen herbeigeführt werden. L Erxperbslos. Die Zahl der Erwerbsloſen wies am 15. Mai nach der Mitteilung des Reichsarbeitsminiſte⸗ riums einen bemerkenswerten Rückgang auf. Während am 15. April noch 244894 männliche und 66 948 weib⸗ liche Erwerbsloſe unterſtitzt worden ſind, betrugen die entſprechenden Ziffern am 15. Mai 210670 und 59 748. Zu ihnen tritt an unterſtützten Familienangehörigen noch die Zahl von 2568 910 gegen 300000 am 15. April. In dieſen Ziffern kommt die ungünſtige Wendung, die ſich unterdeſſen auf dem Arbeitsmarkt vollzogen hat, toch nicht zum Ausdruck. Schneefälle. Belchen) aus den Vogeſen und den Alpen werden S jälle bei ſtark geſunkener Temperatur gemeldet. Poſtraub. Vier Vermummte drangen in das Poſt⸗ zebäude in Bingen a. Rh. ein, knebelten die dort an⸗ veſenden Poſtſchaffner und raubten dann drei Kiſten, in denen ſich je 225000 Mark befanden. Eine Kiſte vurde aber wiedergefunden; offenbar iſt ſie von den Tätern, weil zu ſchwer, zurückgelaſſen worden. Die Täter ſind mit dem Gelde unerkannt entkommen. Sport. Turnen. Mit der Einführung der neuen Wetturnordnung beſchloz der deutſche Turnausſchuß in den Turnſpielen Kreismeiſterſchaften auszutragen und zwar für Männer in Fauſt-, Schlag- und— Schleuderball, für 10 0 in Fauſt⸗, Schlag- und Korbball. Die Sieger der einzelnen Kreiſe werden ſich an den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft beteiligen. Die Kreismeiſterſchaften ſollen bis zum nächſten Frühjahr, die Deutſche Meiſterſchaff im daraufſeh enden Herbſt erſtmals ausgeſpielt werden.— Im Auguſt d. J. findet ein al gemeiner deutſcher Spieltag der ge⸗ aten denen Turnerſchaft ſtatt. Tonnis. Tennis⸗Weltmeiſterſchaften wurden in Paris aus— Der Franzoſe Laurentz blieb im Einzelſpiel Sieger — Im Damendoppelſpiel errang das engliſche Paar Mrs. Satter— walte— Miß Hollmann den Meiſtertitel. Nadfahren. Bel dem Radrennen zu Hannover ſiegte inn fahren Rüte; zweiter wurde Arend, dritter Stabe. Der große Stkaßenpreis von Köln über 160 Km. würde von 59 Fahrern beſtritten. Sieger iſt Uhligſch'äger-Köln in 5 Std. 33 Min. 44,2 Sek., zweiter wurde Michgel Berlin. Flugweſen. Einen neuen Höhenweltrekord mit 3 Fluggäſten ſtellte der Amerikaner Waddington in San Ankontla(Texas) auf, indem er 6104 Meter erreichte.— Den früheren Rekord hielt der Deutſche Reiterer mit 5160 Metern, den er im Jahr 1915 in randenburg aufſtel te. 0 Die Lan getragen. Flieger Haäpt— Die Gebühren für die Benutzung können bei ſämtlichen Spezereihändlerrn markenfret bezogen werden. Aus dem Schwarzwald(Feldberg und chnee⸗ * Auilicher Teil Betr.: Kartoffelverſorgung. Wir haben noch ca. 500 Ztr. ſchöne Kartoffeln eln⸗ gekellert, die wir am nächſten Samstag, den 12. ds. Mts., in der alten Schule an Jedermann ausgeben. Bei der zu⸗ ſtändigen Stelle ſind wir wegen eiuem Preisnachlaß für die noch vorrätige Kartoffelmenge vorſtellig geworden und hoffen wir, daß es uns möglich iſt, dieſe Kartoffeln zu 35 Mark pro Zentner abzugeben. Sorge daher Jedermann, daß er ſich noch ſobiele Kartoffeln einlegt, als er bis zum Beginn des neuen Wirtſchaftsjahres notwendig hat. Bis zur neuen Ernte gehen immer noch mehrere Wochen dahin und man hat bis jetzt noch keine Gewähr, daß die Frühkartoffel⸗Ernte in dem Maße ausfällt, wie es wünſchenswert wäre. Betr.: Lebensmittelverſorgung. Vom Kommunalverband ſteht uns noch ein Reſtquan⸗ tum Erbſen und Marmelade zut Verfügung. Dieſe Waren Betr.: Ausgabe von Brotmarken. Montag, den 14. Junk 1920, werden im Wachtlokale des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 14. bis 27. Juni 1920 in der bisherigen Reihenfolge ausgegeben. Schulkinder können die Brotmarken erſt Nachmittags von 2 bis 4 Uhr erhalten. Wegen dem allzugroßen Andrang muß die Ausgabe an Kinder vormittags unterbleiben. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe auf dem Lebensmittelbüro zu melden. —— Betr.: Fleiſchverſorgung. Freitag, den 11. ds. Mts., wird an die fleiſch⸗ bezugs berechtigte Bevölkerung gegen Marken 1 bis 4 bei den Metzgern Büchſeufleiſch(Corned-Beef) verausgabt. Auf den Kopf entfallen 200 Gramm zum Preiſe von 8,85 Mk. vro Pfund. Friſchfleiſch kann nur an die Kranken abgegeben werden. Jedes Erkränkte erhält für 2 Wochen 1 Pfund Fleiſch. Die Krankenfleiſchmarken kommen am Freitag, den 11. ds. Mts, vormittags arf dem Lebens mittelbüto zur Ausgabe— Bekauntmachung. Mit Ermächtigung des Landes-Arbeits- und Wirt⸗ ſchaftsamts verlängern wir hiermit unter Vorbehalt jeder— zeitigen Widerrufs die Polizeiſtunde bis zum 30. September d. Is. für Gaſt⸗, Speiſe⸗ und Schankwirtſchaften, Verſamm— lungen, Theater-, Vereins- und ſonſtige Veranſtaltungen bis 11 Uhr abends. 8 Heppenheim. den 18. Mal 1920. Kreisamt Heppenheim.— Hechler. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen Darnachachtung. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kolenderwoche vom 7. Juni bis 12. Juni 1920 gelten für Erwerbsloſen-Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Von A—2 einſchließlich am Montag, den 7. Juni 1920, vorm. von 9—10 Ahr Von A Z einſchließlich am Freitag, den 11. Juni 1920, vorm. von 9—10 Uhr zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Viernheim, den 9: Juni 1920. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. „1909“ Viernhein. — 5 1 7 Sport⸗Verein Sportplatz hinterm Gaswerk. Freitag abend 8.50 Uhr Halbjährliche General⸗Verſammlung 0 im Lokal„Darmſtädter Hof“. Tagesordnung: Kurzer Bericht über das verfloſſene halbe Jahr. 2. Gautagbericht. 3. Enklaſtung verſchiedener Vorſtands- und Spielaus⸗ mitglieder. 4. Neuwahl derſelben. Verſchiedenes. Um vollzähliges Erſcheinen, beſonders der älteren Mlt— glieder wird gebeten. Der Vorſtand. Sonntag, den 13. Juni 1920 Grosses Fussballtreffen M. F.⸗C.„Kickers“ Mannheim! gegen Sportverein 09 Viernheim 1. Spielanfang ½4 Uhr. Vorſplel: 2. Mannſch. gegen 2. Mannſch.„Kickers“. Spielanf. 2 Uhr. Samstag abend Abendunterhaltung in der„Harmonle“. Der Spielausſchuß. Frachtbriefe ſowie Ko li⸗Anhänger erhältlich in der Buchdruck. d. Bl. *