ki Feſchenn wöchentlſch dreimal; —. rr l Geſchäfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expebition u. bel allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim er Bürger Vereint„ Anzeiger A Anzeigenpreiſe: Amtsblatt dee Bürgermeisterei Viernheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Nathausſtraße. Lokale Inſerate die einſpaltige Petit geile I Pfg., auswärtige, Pfg. Retlamen im Textteil% Pfg. auswärts 1% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei eee Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. — Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. M 75 Donnerstag, den. Juli 1920 DDr Poſtſcheckkonto Nr. 21577 10 Jahrg ** Amt Frankfurt a. M. Neues vom Tage. Vom Reichswirtſchaftsrat. Berlin, 29. Juni. Morgen nachmittag 3 Uhr tritt der vorläufige Reichswirtſchaftsrat im Gebäude des frü— heren preußiſchen Herrenhauſes zu ſeiner erſten Tagung zuſammen. Streiks in Danzig. Danzig, 29. Juni. Infolge des vor etwa 14 Ta⸗ gen ausgebrochenen Ausſtands der Schiffszimmerleute auf der Danziger Werft hat ſich die Werftleitung ge⸗ zwungen geſehen, am Samstag gegen 1200 und geſtern gegen 200, Arbeiter zu entlaſſen. Im Hafenarbeiter⸗ und Binnenſchifferſtreik iſt bisher noch keine Aenderung eingetreten. N Die Landwirte von Lippe gegen den hohen Kartoffelpreis. 5 Haunover, 29. Juni. Die Landwirte von Lippe traten zu einer Proteſtverſammlung zuſammen gegen den von der Reichsregierung feſtgeſetzten Kartoffelpreis von 30 Mk. für den Zentner. Sie beſchloſſen, nur 12 Mk. für den Zentner zu nehmen. Lebensmittelkrawalle in Hamburg. Hamburg, 29. Juni. Nachdem über das Stadtgebiet Hamburg der Ausnahmezuſtand verhängt worden iſt, kam es im Laufe des geſtrigen Tages in der Neuſtadt, auf der Uhlenhorſt und St. Pauli zu großen Aus- ſchreitungen. Die Butter⸗ und Fettwarenhandlungen in dieſen Gegenden wurden gezwungen, ihre Waren zu be⸗ deutend billigeren Preiſen zu verkaufen. Eine Reihe von Verhaftungen, namentlich auch von Frauen, die zur Plün⸗ derung aufſorderten, wurde vorgenommen. Die Sicher⸗ heitsbehörden fühlen ſich der Lage gewachſen. Bayern gegen die Verbandsforderungen. München, 29. Juni. Die baheriſche Regierung iſt im Hinblick auf die letzten Noten der Verbandsſtaaten wegen der Geſtaltung der Wehr- und Sicherheitsverbände bei der Reichsregierung dahin vorſtellig geworden, daß dieſe Forderungen unannehmbar ſeien, da ihre Erfül⸗ lung die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung und damit auch des wirtſchaftlichen Aufbaus im Reich unmöglich machen würde. 0 2 90 Die Mehrheit für die neue Reichsresierung e geſichert! 5 Lerlin, 30. Juni. Zwiſchen den drei Regierungs- partefen des Reichstags wurde geſtern unter Zuziehung der Sozialdemokraten die Beſprechungen darüber fort⸗ geſetzt, in welcher Weiſe und Form die neue Regierung für ihre nächſten Aufgaben von einer ausreichenden Mehrheit — ausdrücklichen Vertrauensvotums gewählt werden, ſondern die Regierung ſoll unker Zuziehung der Sozialdemokraten nur erſucht werden, im Sinne ihrer programmatiſchen Erklärungen die Geſchäfte zu führen. 0 Gegen die Militärgerichtsbarkeit. 10 Berlin, 30. Juni. Die ſozialdemokratiſche Reiche tags⸗ fraktion hat einen Initiativantrag zur Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit eingebracht. Demonſtration gegen die Teuerung, Berlin, 30. Juni. Geſtern mittag zog ein Trupp bon mehreren hundert Männern und Frauen, die Schil⸗ der mit Aufſchriften:„Nieder mit den Lebensmittelſchie⸗ bern und Wucherern!“ mit ſich führten, vor das Mini⸗ ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft. Eine De⸗ putation wurde von Miniſter Hermes empfangen. Dey. Miniſter erläuterte der Deputation die Lebensmittellage und machte ſich mit den Beſtrebungen bekannt, die dar⸗ auf hinzielen, eine Senkung der Preiſe herbeizuführ Die Deputation nahm dieſe Darlegungen entgegen un übermittelte ſie den Demonſtranten, die ſich dann in alle uße entfernten. 1 N Unmöglich. FBiaſel, 29. Juni. Die„Bafler Nachrichten“ melden aus Berlin: Deutſchland lehnt die geforderte Auflöſung er Sicherheitspolizei als unmöglich ab und beantragt 7 die Beſprechung über die Forderung der Verbündeten 9 Spaa b 5 Italien gibt Albanien auf. Mom, 29. Juni. Die Kammerſitzung am Samstag ſchloß mit einer bewegten Auseinanderſetzung übes Alba⸗ nien. Der Kriegsminiſter Bonomi gab auf eine Inter⸗ pellation hin eine Darſtellung über die Ereigniſſe in neona, ohne zu erwähnen, wobin der Transvort der kanzlers Fehrenbach ſagt der„Figaro“: Staatsmann, der den Wert der Nuanzen erkennt, iſt zu klug, um zu leugnen, daß Deutſchland den Friedens⸗ geſtützt werden kann. Es ſoll dazu nicht die Form eines meuternden Berſaglieri beſtimmt war. Die Sozialiſten verlangten durch Zwiſchenrufe Auskunft. Da die Re- gierung ſchwieg, entſtand ein Lärm, daß die Sitzung ausgeſetzt werden mußte. Nach Wiederaufnahme der Sit⸗ zung erklärte Giolitti, die Regierung habe bereits ver⸗ kündigt, daß ſie das Protektorat über Albanien nicht aufrecht erhalte, und daß ſie dem Lande die Unabhängigkeit gebe. Die Sozialiſten riefen da⸗ zwiſchen: Valona, worauf Giolitti antwortete:„Un⸗ ſere Soldaten ſtehen allerdings in Valona und müſſen ſich gegen die Angreifer verteidigen. Auch die Sozialiſten könnten, wenn ſie regierten, nicht zugeben, daß unſere Soldaten ins Meer geworfen werden.“ Dann folgte ein Handgemenge zwiſchen Sozialiſten und Bürgerlichen. Ein großer raufender Kuckuel bildete ſich vor Giolitti, welcher ſeine Ruhe behielt. Ausdehnung der Räterepublik im Weſten. Paris, 29. Juni.(Havas.) Nach dem„Echo de Paris“ ſoll Lenin für eine Ausdehnung der Räterepublik mit den Sozialiſten der Weſtmächte folgende Bedin- gungen aufgeſtellt haben: 1) Anſchluß an die Moskauer Internationale, Aufgabe jeglicher Propaganda zu Gun⸗ ſten der 4. Internationale, worin die Strömungen der 2. und 3. Internationale aufgehen ſollen; rer. 2) Aner⸗ kennung des Rechtes der Bolſchewiſten, ihre Weltpropla-⸗ ganda fortzuſetzen und Abgabe des Verſprechens, die revolutionäre Aktion zu unterſtützen, die ſich daraus ergeben könnte. Moskauer Antwort auf Londoner Fragen. London, 29. Juni. In den Antworten, die Kraſſin aus Moskau erhielt, erklärt die Räteregierung zu den verſchiedenen Anfragen, deren Beantwortung von Eng⸗ land gewünſcht wurde, daß ſie die ruſſiſchen Schulden Die Wa⸗ renankäufe im Ausland, die jetzt mit Gold gedeckt wer⸗ der Zarenregierung nicht übernehmen könne. den, will die Räteregierung auf dieſer Grundlage nicht lange mehr fortſetzen, ſondern ſie wünſcht die Aufnahme des Warenaustauſches, wozu erforderlich iſt, daß die Blockade der ruſſiſchen Oſtſeehäfen und von Archangelsk aufgehoben wird. igt t Perſis antwortet die Räteregierung, daß ſie dieſe ausſchließlich mit der perſiſchen Regierung weiterführen werde. „TNuslandsſtimmen zur Kauzlerrede. Paris, 29. Juni. Zu den Erklärungen des Reichs⸗ vertraa von Verſailles ausführen müſſe. Aber er teilt uns mit, daß es ſchon mehr getan habe, als man von ihm erwarten durfte. Ganz wie zufällig verkündet er, daß Deutſch⸗Oeſterreich ſich mit Deutſchland vereinigen müſſe. Kurz geſagt, er betont von Anfang bis Ende die Umgeſtaltung des Verſailler Vertrags. Gut, aber dann müſſen wir auch nach Frankfurt zurückkehren und das Ruhrgebiet beſetzen. Dann können wir von Re⸗ viſion und Herzlichkeit ſprechen. ö Der päpſtliche Nuntius. Berlin, 29. Juni. Der päpſtliche Nuntius Pa⸗ celli iſt heute vormittag eingetroffen. In ſeiner Be⸗ gleitung befinden ſich der Graf Preyſing und der Be⸗ nediktinerpater Wilbert. Pacelli begab ſich nach der Aufruf an die Mohammedaner gerichtet. erſtickt.. men ſoll, iſt feſtgenommen worden. ö Berlin, 29. Juni. Ueber den Kreis Schleuſingen (Provinz Sachſen) iſt der Ausnahmezuſtand verhängt worden. e e e ee Cuxhaven, 29. Juni. Geſtern abend kam es zu Plünderungen. Di Polizei war machtlos. Die zur Hilfe gerufene Küſtenwehr griff nicht ein. Heute forderte das Gewerkſchaftskartell die Zurückziehung des Militärs und der Polizei und verbürgt ſich für die Sicherheit der Stadt durch eigene Ordner. Krieg im Oſten. 5 Konſtantinopel, 29. Juni.(Havas.) Die Eng⸗ länder haben den Hafen von Bruſſa und Mudania be— ſetzt. Die Poſtniederlaſſung in Stambul befindet ſich ebenfalls in den Händen der engliſchen Truppen.— Khemal Paſcha hat einen den religiöſen Haß ſchürenden Einer der Rädelsführer, der aus Hamburg ſtam⸗ Konſtantinopel, 29. Juni.(Havas.) Ein ſtarkes engliſches Geſchwader hat ſich nach Mudania begeben, wo eine Abteilung Marine ausgeſchifft wurde. Die Matroſen verhafteten mehrere türkiſche Nationaliſtenfüh⸗ An die Bevölkerung wurde eine Kundgebung er⸗ laſſen, in der geſagt wird, es handle ſich um Strafmaß⸗ nahmen gegen die Verletzung des Waffenſtillſtandsver⸗ trags und die ſeinerzeit gegenüber engliſchen Offizieren eingenommene Haltung. l Paris, 29. Juni. Heute iſt eine internationale Han⸗ delskammer gegründet und damit der internationale Han⸗ Ueber die Verhandlungen mit Perſien Dieſer St. Hedwigskirche, wo er zum heutigen Peter⸗ und Paul⸗ Tag die Meſſe las. Graf Preyſing ſtattete bereits im Lauf des heutigen Vormittags dem Reichsminiſter des Auswärtigen, Simons, den erſten Beſuch ab. . Lebensmittelunruhen. Mainz, 29. Juni. Der geſtrige Tag iſt im all⸗ gemeinen ruhig verlaufen. Die Vertreter der Landwirt⸗ ſchaft haben gegen die Feſtſetzung von Ain deer für das Obſt proteſtiert und einen Anbau⸗ und ieferungs— ſtreik angekündigt.— Die Stadt Mainz hat anläßlich der Lebensmittelkrawalle an die Reichsregierung das dringende Erſuchen gerichtet, der weiteren Verteuerung der öffentlich verwalteten Lebensmittel Einhalt zu tun. Ferner wird der Abbau der Kartoffelpreiſe und Abſchaf⸗ fung der Zuſchläge auf manche Lebensmittel und Bedarfs- artikel zu den tatſächlichen Geſtehungskoſten verlangt. Würzburg, 29. Juni. Geſtern kam es auch hier zu ſchweren Lebensmittelunruhen. Am Rathaus feuerte die Reichswehr auf die Menſchenmenge, wobei mehrere Per- ſonen getötet und einige ſchwer verletzt wurden. Ver⸗ ſchiedene Geſchafte wurden geplündert. Berlin, 29. Juni. Ein Verſuch, heute Lebensmittel⸗ unruhen in der Zentralmarkthalle hervorzurufen, wurde durch ſchnelles Einareifen der Sicherbeitsvoltzei im Keime delskongreß geſchloſſen worden, an' dem Vertreter von Amerika, England, Frankreich, Italien und Belgien teil⸗ genommen haben. London, 29. Juni.(Reuter.) Evenings News“ mel⸗ den aus Konſtantinopel: Am Freitag ſind griechiſche Truppen in Paderma an der Südküſte des Marmara⸗ Meeres gelandet worden, um die Dardanellengegend von den Nationaliſten ſäubern zu helfen. Die Brüſſeler Verbandskonferenz. Paris, 29. Juni.(Havas.) Millerand, Marſchall Foch, Finanzminiſter Marſal und der Vorſitzende der Wiedergutmachungskommiſſion, Louis Dubois, werden Paris am Donnerstag, den 1. Juli, verlaſſen, um ſich im Sonderzug nach Brüſſel zu begeben, wo am folgen⸗ den Tag die Verbandskonferenz beginnt. Die franzö⸗ ſiſche Vertretung wird etwa 50 Perſonen umfaſſen. Kleine Nachrichten. ö Aarau, 29. Juni. Der aarauiſche Regierungsrat erſuchte den Bundesrat, bei den deutſchen Behörden da⸗ hin zu wirken, daß im Kanton Aarau Perſonen für ihre Erwerbstätigkeit in Deutſchland nicht mehr der deutſchen Reichseinkommenſteuer unterworfen werden. ö London, 29. Juni.(Havas.) Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Kopenhagen hat Polen alle Männer zwiſchen dem 25. und 30. Jahre mobiliſiert. Paris, 29. Juni. Nach dem„Exchange Telegraph“ haben die Alliierten die Zerſtörung der Dardanellen⸗ forts beendigt. a e Paris, 29. Juni. Der franzöſiſche Handelsminiſter erklärte in der Kammerſitzung, daß die geſamten Le⸗ bensmittel, mit Ausnahme des Getreides, demnächſt für den Handel freigegeben werden I u. 2 Verein, 30. Juni. Dem„Berliner Lokalanzeiger“ wird aus Halle berichtet, daß die drei großen Staßfurter Maſchinenfabriken wegen Lohnſtreitigkeiten ihre Betriebe haben ſchließen müſſen. 65 1 e London, 30. Juni.(Reuter.) Lord d' Abernon wird unverzüglich abreiſen, um ſeinen Poſten als Botſchafter Großbritanniens in Berlin anzutreten. Seine Ernen⸗ nung trägt vorläufigen Charakter und hat ihren Grund in den wirtſchaftlichen Problemen, die jetzt in den inter⸗ nationalen Beziehungen mit Deutſchland vorherrſchen. Amſterdam, 30. Juni. Dem„Times“ zufolge hat Kraſſin geſtern neuerdings eine Unterredung mit Lloyd George gehabt und wird heute wiederum mit dem Auczg ſchuß des Wirtſchaftsrates zuſammenkommen. 979 Stockholm, 30. Juni. Die hieſigen Blätter bringe augenſcheinlich inſpirierte Artikel, die einen Abbruch 0 *. diplomatiſchen Beziehungen mit Finnland vorausſehen, Rom, 30. Juni. In Macerata wurde der Generale ſtreik erklärt. Aus der Provinz werden von den Angrz chiſten progagierte Zwiſchenfälle gemeldet. Rom, 30. Juni. Die Gerüchte über eine angeblich Meuterei in Mailand und anderen Städten ſind und gründet. g 85 9 Lolale Nachrichten. „Die Wirtevereinigung hält morgen Freitag Abend im Gaſthaus„Zum ſchwarzen Peter“ eine wichtige Mitglieder⸗Verſammlung ab. § Kraukenkaſſen und Aerzte. Durch Verhand⸗ lungen der Verbände der Krankenkaſſen und Aerzte wurde vereinbart, daß die Tätigkeit der Aerzte bezüglich der Kranken⸗ kaſſen⸗Mitglieder ab 1. Juli wie früher wieder aufgenommen wird. IJ Sport. Voranzelge! Feuden heim kommt! Am kommenden Sonntag wird zum Itenmale eine Liga⸗Mannſchaft in Viernheim antreten, um gegen die 1. Mannſchaft des Sport⸗Vereins ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Kein Sportsmann darf dieſes Spiel verſäu⸗ men, das alles bisher Gebotere übertrifft. Drum Parole: „Auf zum Sportplatz!“ * Der Steuerabzug. Nach einer jetzt ergangenen Anordnung des Reichsfinanzminiſteriums ſoll in Abänderung der letzthin bekannt gegebenen Beſtimmungen über den Ab⸗ zug vom Arbeitslohn der Geldwert der Natural⸗ und ſon⸗ ſtigen Sachbeziige wegen der Berechnungsſchwierigkeiten erſt vom 1. Auguſt lfd. Is. ab dem Steuerabzug unterliegen. Es braucht daher am 25. Juni lfd. Is. der Steuerabzug bei denjenigen Perſonen, deren Arbeitslohn in Barlohn und in Natural⸗ und ſonſtigen Sachbezügen beſteht, nur vom Barlohn und zwar in Höhe von 10 v. H. desſelben gemacht zu werden. e Der Juli. Der Juli hat ſeinen Namen von bem großen Römer Julius Cäſar erhalten. Karl der [Große nannte ihn Heumonat. Er ſtellt den Höhepunkt des Sommers dar und iſt gewiſſermaßen der vollkom⸗ menſte Monat. Zum ſchönen Blumenflor, zum Roſen⸗ duft und Wohlgeruch der Linde geſellt ſich eine Menge wohlſchmeckender Früchte. Er iſt der Uebergang von der blühenden Zeit zu der fruchtſpendenden. Er lohnt dem Landmann ſeine Mühe und ſeinen Fleiß, der ſich deshalb den Juni trocken und heiß wünſcht. Drei Tage im Juli ſind nach dem alten Volksglauben für das Wetter ganz beſonders maßgebend: Mariä Heimſuchung (2. Juli), der Siebenbrüdertag 410. Juli) und der St. Margaretentag(13. Juli). So ſagt eine alte Bauern⸗ regel: Regnets am Siebenbrüdertag, ſo ſoll es ſieben Wochen lang regnen; und vom Margaretentag heißt es: Wenn es am Margaretentag regnet, ſo hört es ſo bald micht wieder auf. a „— Nicht zu kalt trinken. Die Gluten der heißen Sommertage laſſen uns jetzt häufig den Wunſch nach einem kühlen Trunk aufkommen; und wenn wir, wie dies leider bei den meif en Menſchen der Fall iſt, die genügende Portion Leichtſinn und Unbeſonnenheit be⸗ sigen, ſo zögern wir nicht, ſobald ſich uns ein Glas mit kaltem Getränk bietet, es womöglich in einem Zug zu leeren. Wie giel iſt ſchon, von ärztlicher Seite gegen dieſe Unſitte 19 worden, und wie zahlreich bleiben trotzdem in jedem Sommer die Fälle, in denen ſich er⸗ hitzte Menſchen durch einen kalten Trunk ein ſchweres Leiden, eine tödliche Krankheit oder gar einen Schlag⸗ anfall zuziehen. Magenerkrankungen ſind an der Tages⸗ ordnung. Meiſtens beſteht die Urſache in jenem törich⸗ en Verhalten beim Löſchen des Durſtes. Ein kalter runk hat ſchon häufig den Grund zu einem ſchweren Lungenleiden gelegt! Man ſorge dafür/ daß der er⸗ 111 Körper, bevor man einen Tran bn fie uin ſich abkühlt. Namentlich trinke man nie unmittelbar nach dem Gehen. Etwas Brot zu kühlen Getränken genoſſen, verringert die Gefahr, ſich a agen zu er⸗ kälten. ele — Vis auf den letzten Pfennig werden die für die„Grenz⸗Spende“ einlaufenden Beiträge dazu benutzt, die Koſten für freie Fahrt, freie Unterkunft, Verpflegung und Unterſtützung der Stimmberechtigten zu en. Ein Kontrollausſchuß, in dem ſämtliche Volksklaſſen ver⸗ treten ſind, hat darüber zu wachen. Die Werbe⸗ und Verwaltungskoſten ſind durch Mittel gedeckt, die im vor⸗ aus von anderen Gebern freiwillig zur Verfügung ge⸗ rend der letzten Jahre mißtrauiſch geworden iſt, hat hier die Gewähr, daß ſein Beitrag reſtlos ſeinem Zwecke zugeführt wird. Spenden werden von der Geſchäftsſtelle unſerer Zeitung angenommen, der darüber öffentlich quit⸗ tiert. 5 0 — Wohin kommt der deutſche Zucker? Amt⸗ liche engliſche Ausweiſe ſtellen nach Blättermeldungen Jahres rund 98 150 Zentner Rohzucker und rund 2500 Zentner Raffinaden aus Deutſchland nach England einge⸗ führt worden ſind. 3 5 — Es gibt wieder Weißbrot. Seit einigen Tagen darf in Nürnberg wieder Weißbrot hergeſtellt werden. Gs muß in friſchem Zuſtand mindeſtens 40 Gramm wiegen und iſt laut Anordnung des Stadtrats um 20 Pfg. zu verkaufen. 5 0 — Auskunft über Kriegsgefangene. Das Hee⸗ resabwicklungsamt Preußen teilt uns mit: Durch Aus⸗ ſagen kürzlich aus Rußland und Sibirien heimgekehrter ehemaliger e ee und Zivilgefangener iſt es gelungen, neuere Nachrichten aus dortigen Lagern und auch über das Schickſal einzelner noch zurückgebliebener Kriegsgefangener zu erhalten. Es haben ſich außerdem eine ganze Reihe Zurückgekehrter bereit erklärt, Custunſt über ihre Kamer⸗den, ſoweit ſie hierzu imſtande ſind, an Angehörige zu erteilen. Die letzte Nummer der Mit⸗ teilungen des Volksbundes zum Schutze der deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen Berlin SW. 68, Linden⸗ ſtraße 35, enthält das Nähere hierüber und iſt von obengenannter Stelle durch Nachnahme(50 Pfennig) zu erhalten. 15 N 5 Beihilſe für Kriegsveteranen. Der Verband deutſcher Kriegsveteranen hat an den Reichstag das Ge⸗ ſuch gerichtet, die Veteranenbeihilfe, die 1895 auf jähr⸗ lich 120 Mk. feſtgeſetzt und 1913 auf 150 Mk. erhöht wurde, auf das vierfache des jetzigen Betrags, alſo 600 Mark, zu erhöhen.. 155 5 g — Zur Aufhebung der Zwangswirtſchaft. In einer Beſprechung des Bad. Bauernverbands mit dem Miniſter des Innern wurde dem Verband die Mit⸗ wirkung an der Erfafzung und Aufbringung von Ge⸗ treide und Kartoffeln zugeſagt. Die Rücklieferung der Vermahlungsrückſtände von Getreide und Oelfrüchten an die Ablieferer wurde in ſichere Ausſicht geſtellt. Der Bad. Bauernverband hat der Regierung erklärt, ſie in der Bekämpfung des Wuchers und der Preisüberſchreitung mit ſeinem ganzen Einfluß zu unterſtützen. —Landpwirtſchaft und Steuerabzug. Der Reichs⸗ ausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft hat an das Reichs⸗ finanzminiſterium die dringende Bitte gerichtet, den 10⸗ prozentigen Lohnabzug bis zur Beendigung der Hackfrucht⸗ ernte und Herbſtbeſtellung außer Kraft zu ſetzen, da andernfalls Arbeitseinſtellungen in großem Umfange droben. ee Fr e l SN . Mutmaßliches Wetter. 1 dcder Barometerſtand hat ſich nur wenig rändert. Am Freitag und Samstag iſt fortgeſetzt warmes, du Gewitterſtörungen geneigtes, im übrigen aber nicht ni derſchlaareiches Wetter zu erwarten. We ce ſtellt worden ſind. Wer durch gewiſſe Sammlungen wäh⸗ feſt, daß in den erſten vier Monaten des laufenden tionaltheaters iſt der Direktor des Bochumer Stadt⸗ theaters Dr. Saladin Schmitt als Nachfolger Dr. Hagemanns vom Stadtrat auf drei Jahre gewählt worden. wurden einer auswärt'gen Dame Schmuckgegenſtände im Wert von 210 000 Mark geſtohlen. ö Arbeiterſchaft mehrerer großer Fabriken auf den Wochen⸗ markt und erzwang eine ſtarke⸗Herabſetzung-der-Preiſe⸗ Kirſchen koſteten 1.20 Mk., Johannisbeeren und Stachel⸗ beeren 80 Pfg., Birnen 1.20 Mk. die Händler erklär⸗ ten, am Mittwoch zu ſtreiken und nichts mehr auf den Markt, ſondern ihre Ware nur noch in die Hotels All bringen. et cee be tf b e, dad Furtwangen, 30. Juni. Die Vermutung, daß das ſtiftung zerſtört worden iſt, hat ſich beſtätigt. dem wurde der Landwirt Fehreubach und ſein 18jähriger Sohn unter dem Verdacht der Brandlegung verhaftet. 10.45 Mk., ſowie für Häute mit Kopf 9.10 Mk. ——— Sinkende Pferdepreiſe. niſcher Pferde zeigten die mitteldeutſchen der Johannismarkt in Buttſtadt,“ Preisſt 15 50 Proz. Däniſche Pferde, die mit durchſchnittlich 15 00 Mun angeboten waren fanden ſchließlich zu 7500 Mk. kaum Käufer Die ſchwarze Schande im Rheinland. Am Sonntag nach mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr wurde auf dem Rochusburg bei Bingen a. Rh. ein 18 Jahre altes Mädchen von einem farbigen aa überfallen. Er hatte ſich von rückwärts an ſie herangeſchlichen und ſie zu Boden geworfen. Das Mädchen konnte 6 90 5 noch um Hilfe rufen, ſodaß der Marokkaner es Haß oge vor 5 11 50 Perso die Flucht zu ergreifen. Bei der Protokollaufnahme ver die, Möglichkeit zu unterſchieben, einen amerikaniſchen Deſerteur als könne es ſich auch um roßer Zahl im beſetzten Gebiet herumtreiben, e Ztg.“ bemerkt hierzu:. in denen eine ſtarke Bewegung gegen die Verwendung farbiger Truppen in Deutſchland entſtanden iſt, ſicher mit ſiſcher Be⸗ fremden aufgenommen werden, daß nun von franzöſiſcher Seite verſucht wird, für die Verbrechen farbiger grlüuniſch die allein Frankreich zur Laſt fallen, angeblich amerikaniſche Deſerteure herhalten zu laſſen. Herrn Dortens freiwillige Amtsentlaſſung. Vor dem Kam⸗ mergericht, dem Diſziplinarhof für nichtrichkerliche Beamte, un⸗ ter Vorſitz des Unterſtaatsſekretärs Mülgel fand geſtern die Ber. ee gegen den aus den rheiniſchen Umtrieben bekannten taatsanwalt am Landgericht III. Berlin. Adam Dorten ſtatt. erdaunheim, 30 Juni. iht Jitkenbeaten des Mi- Heipelberg, 30. Juni. Aus einem hieſigen Hotel elvelberg, 80. Jun Gestern morgen zog die“ Kaiſerslautern, 30. Juni. Beim Verkauf von Häuten und Fellen wurden erzlelt für Kuhhäute 10.40 bis 11.55 Mk., für Rinderhäute 10.75— 11.50 Mk., für Ochſenhäute 10.45— 11.20 Mk., für Bullenhäute 9.75 bis“ Preisſturz im Pferdehandel. 1 8 700 erden, 15 N um durchſchufttch uchte der franzöſiſche Beamte ſtatt. handeln, die li angeblich in ne Unterſtellung, dle aber ſofort als unhaltbar zurückgewieſen wurde. Die„Irkf. Es wird in den Vereinigten Staaten, 7 L . See Schneidern kann 21 Jede Dame Kleider, Wäſche und alle Kinderkleidung nach den hübſchen Modellen, prakt. Nalſchlägen und vorzüglichen Schnitten der Deutſchen Moden⸗Zeitung Vierteljährlich 6 Heſte mit Schnittbogen für nur M.. Beſtellen Ole koſtenlos Probeheft beim Verlag Olto Beyer, Leipzig T. eee 1 Primula veris. Erzählung von A. Brüning. 80 „ eee Nachdruck verboten. Die Angeredete erblaßte leicht.„Nicht doch, ſo Na waren wir ja noch nicht,“ ſtotterte ſie,„erſt muß ich Man⸗ fred fragen, ob er wünſcht, daß lebende Bilder über haupt geſtellt werden, und dann fragte es ſich noch,, ob Herr von Waldau zur Mitwirkung geneigt iſt-“. „Aber mich dünkt, das eine wäre ſo ſelbſtverſtändlich wie das andere,“ meinte Gerda mit einem Zuſtimmung heiſchenden Blick auf Gert, der ſich beeilte, zu verſichern, daß er ſich den Damen ganz zur Verfügung ſtelle. a „Das wußte ich ja“, triumphierte die Kleine,„und Herrn Blanden, wenn er wirklich ſo töricht ſein ſollte, etwas dagegen zu haben, werde ich ſo lange bitten, bis er uns völlig freie Hand läßt. Meinen Sie nicht auch, Herr von Waldau, daß wir uns ſeinetwegen keine Sorge zu machen brauchen?“ Die ſchwarzen Augen ſtrahlten ſehr ſiegesgewiß. Gert lächelte.„Onkel Manfred müßte geradezu ein Granitblock ſein, wenn er ſolcher Attaque widerſtehen könnte,“ erwiderte er. 0 „Nun dann geſchwind zur Sache! Hören Sie alſo: ich hatte als erſtes Bild Dornröschens Erwachen aus dem Zauberſchlaf durch den fremden Ritter vorgeſchlagen und zwar ſollte unſere liebe Gabriele das Dornröschen und Sie den Ritter vorſtellen. Es wäre das ſo hübſch und finnreich, da ja auch in Wirllichkeit Mallehnen lange Zeit hindurch faſt einem verzauberten Dornröschenſchloſſe glich, aus dem Ihre Ankunft es gleichſam erweckt hat, aber den⸗ ken Sie nur— Gabriele will nichts davon wiſſen— wir ſprachen eben davon als Sie kamen. Ich hoffe, Sie wer⸗ en mir nun mit Ihrer Beredſamkeit zu Hülfe kommen ſie für meine Idee zu gewinnen.“ 1 Die Sprecherin ahnte in ihrer Harmloſigkeit nicht im Entfarnteſten, in welch“ peinliche Lage ſis den jungen Offizier durch dieſen Appell brachte; ſie benierkte auch nicht die tödliche Verlegenheit, mit welcher die von ihr ver⸗ götterte junge Frau rang. N 7 u Gert dagegen dal dieſecbe And füllte umſomehe. die n Notwendigkeit, ſich zu beherrſchen: Zur eee Wee „Ich zweifle ſehr“, warf er in möglichſt leichtem Tone hin,„daß Ihnen meine Unterſtützung von Nutzen ſein würde, da die gnädige Frau doch ohne Zweifel ausrei⸗ ende Gründe für ihre Oppoſition hat, und ich, ohne un⸗ beſcheiden zu ſein, mir wohl nicht den Einfluß zutrauen darf, dieſelben bekämpfen zu können. en N ern„Gründe? wahrhaftig, ich glaube, die haben Sie mir noch garnicht angegeben, beſte Gabriele,“ rief Gerda ſehr kampfluſtig.„Nun, geſchwind heraus damit, wenn Sie wirklich welche haben— ſie werden ja hoffentlich nicht unwiderleglich ſein.“ꝰ Die alſo in die Enge Getriebene mußte jetzt wohl oder übel Rede ſtehen. Sie ließ den Fliederzweig, den ihre Finger in nervöſem Spiel zerpflückt, fallen und ſagte mit erzwungener Gelaſſenheit: „Sie haben mich migverſtanden, liebe Gerda. Es iſt nicht das Bild an und für ſich, das ich bekämpfe. Sie ließen mich vorhin nicht ausreden; ich wollte nur ſagen, daß Sie von meiner Mitwirkung bei demſelben abſehen möchten, da meine Pflichten als Wirtin zu ſehr darunter leiden würden.“ 995 0 „Aber, liebſte Gabriele, das kann doch Ihr Ernſt nicht ſein“ rief die aus all' ihren Himmeln geſtürzte Gerda erſchrocken.„Dann wäre mir ja die ganze Freude verdorben, nein, nein, das dürfen Sie mir nicht antun!“ „Sie ſind ein Kind, Gerda,“ verſuchte Gabriele zu ſcherzen:„ſeien Sie doch vernünftig; die lebenden Bilder werden zuſtande kommen, auch ohne mich, und da fällt mir eben etwas für Sie ein. Meinen Sie nicht, daß Sie ein prächtiges„Heideröschen“ abgeben werden? Ihr Partner könnte dann Herr von Waldau ſein—“ „Mit Vergnügen,“ ſtimmte letzterer lebhaft zu, und auch Gerda konnte nicht umhin, trotz ihrer Enttäuſchung der neuen Idee mit dem hübſchen Köpfchen Beifall zu nicken.„Darum verzichte ich aber doch noch keineswegs auf Ihre Mitwirkung, Gabriele,“ beharrte ſie mit dem Eigenſinn eines verzogenen Kindes.„Ich habe mich nun einmal ſo darauf gefreut, Sie beide in einer Gruppe ver⸗ einigt zu ie und gebe im Vertrauen auf Ihr wei⸗ ches Herz die Hoffnung „Nun, für heute beantrage ich .. A, Aden. See. 1 dean dann jedenfalls Waf⸗ fenſtillſtand,“ lächelte die junge Frau, indem ſie ſich er⸗ hob.„Es dunkelt bereits— mir ſcheint, wir müſſen an die Heimfahrt denken.“ b „So ſchenken Sie mir zum Abſchied die Blumen von Ihrer Bruft als Zeichen, daß Sie Ihrem Quälgeiſt nicht böſe find,“ ſchmeichelte Gerda;„ich gebe Ihnen ſtatt deſſen die meinen.“ Gabriele löſte bereitwillig die Maasliebchen von Ihrem Kleide und reichte ſie Gerda, von der ſie ſich dann zum Erſatz ein Vergißmeinnichtſträußchen, das die— ſelbe vorhin beim Durchſchreſten des Gartens gepflückt. daran befeſtigen ließ. Während der Rückfahrt ſprach Gabriele mit einer ihr ſonſt nicht eigenen Lebhaftigkeit von dem geplanten Feſt, wobei ſie ſorgfältig vermied, ihr Gegenüber anzuſehen. Ihr ſcheinbarer Eifer beſtärkte Manfred in der Ueber⸗ zeugung von der Richtigkeit des von ihm eingeſchlagenen Weges, zu dem er ſich innerlich beglückwünſchte. Es war einige Tage ſpäter. Die Vorbereitungen zu dem geplanten Feſte, zu dem bereits die Einladungen erlaſſen wurden, waren in vol⸗ lem Gange. Gabriele gab ſich denſelben mit einem Eifer hin, der ihren Gemahl nur in der Ueberzeugung beſtär⸗ ken konnte, Gerts Rat habe das richtige getroffen. Sie war in der Tat wie ausgetauſcht; an Stelle ihrer frü⸗ heren, faſt apathiſchen Ruhe war eine fieberhafte Tätig⸗ keit getreten. Unermüdlich konferierte ſie mit Wirtſchafte⸗ rin, Gärtnerin ꝛc., überwachte überall perſönlich die Aus⸗ führung ihrer Anordnungen, ſo daß die Dienerſchaft, die bisher mit der zarten, leidenden jungen Herrin nur we⸗ nig in Berührung gekommen war, durch das plötzlich hervortretende Organiſations⸗Talent derſelben nicht wenig in Erſtaunen und Reſpekt verſetzt wurde. In ſeiner Freude darüber ahnte Manfred nicht, daß ſeine junge Frau nur deshalb den Feſtplan ſo begierig aufgegriffen, weil derſelbe ihr eine künſtliche Beſchwich⸗ tigung für ihre inneren Kämpfe bot und— was ihr noch größere Erleichterung gewährte— ihr Verhältnis zu Gert von Waldau weniger peinvoll geſtaltete. 6 Fortſetzung ſolat. Al licher Teil. Belt. Selbſtverſorgung mit Brotgetrelde; hler Ausſtellung der Mahlſcheine fürs Wirtſchaftsjahr 1920. Alle diejenigen, welche im neuen Wirtſchaftsjahre Selbſt⸗ verſorger werden wollen, erſuchen wir, ſich am Freitag den 2. Juli 1920, auf unſerem Lebensmittelbüro g melden. Für Häushaltungsvorſtände, die bereits im Wirt⸗ ſchaftsjahre 1919 einen Mahlſchein erhielten, gilt dieſe Meldung nicht. Denſelben wird, wie im Vorjahre, ein Mahlſchein zugehen. Betr.: Fleiſchverſorgung. Die Ausgabe des Fleiſches für dieſe Woche erfolgt erſt am Samstag, den 3. Juli 1920, bei den hieſigen Meßgern. dem Kunſtmaler Gutjahr und dem Landwirt Fehrenbach b um Oſterſonntag niedergebrannte Haus infolge Brand- Ein bei Fehrenbach als Knecht bedienſteter Fabrikarbeiter namens Emli Burger hat ſich als Brandſliſter bekannt und außer⸗ Betr.: Viehkataſter. Wir verweiſen, um die Viehhalter vor Beſtrafung zu ſchützen“ miederholt auf die in vorſtehendem Betreff erlaſſene Bekanntmachung des Heſſ. Landes⸗Ernährungsamtes. Hier⸗ nach hat jeder Viehbeſitzer Veränderungen in ſeinem Vieh⸗ beſtande, ſoweit es ſich um Pferde, Rindvieh, Schweine und Schafe handelt, namentlich jeden Zugang durch Geburt, Kauf uſw. und jeden Abgang durch Verkauf, Hausſchlachtungen, Verenden uſw. binnen 48 Stunden dem Viehkataſterführer Iſaak Kaufmann anzumelden und ſich über etwalge Abgänge auszuweiſen. Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß der ge— nannnte Kataſterführer berechtigt iſt, jederzeit in die Viehbe⸗ beſtände Einſicht zu nehmen und daß die Viehbeſitzer ver⸗ pflichtet ſind, ihm jederzeit den Eintritt in die Stallungen und ſonſtigen Räume, in denen Vieh untergebracht ſein kann, zu Igeſtatten. Wer gegen dieſe Beſtimmungen verſtößt, hat ſtrenge Beſtrafung zu erwarten. Betr.: Feuerwehr⸗Uebung in der Gemeinde Viernheim. Am Sonntag, den 4. Juli 1920, vormittags ½6 Ahr, findet bet günſtiger Witterung eine gemeinſame Uebung der freiw. Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft (Signal 5 Uhr). Entſchuldigungen werden bis ſpäteſtens Samstag, den 3. Juli 1920, vormittags 12 Uhr, auf dem Rathauſe— Zimmer Nr. 23— entgegen benommen. Un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben der Pflichtmannſchaft wird beſtraft. Betr.: Zuteilung von Handkäſe. Den Händlern wurden Handkäſe zur Verteilung an die 1., 2., 3. Gruppe zugeteilt. Auf 2 Perſonen entfällt ein Stück zum Preiſe von 70 Pfennig. Betr.: Die Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grund⸗ ſtücke. Die Tabakpflanzer unſerer Gemeinde ſind verpflichtet, hre mit Tabak bepflanzten Grundſtücke unter Benutzung er vorgeſchriebenen Formulare in der Zeit vom: 1. bis einſchl. 15. Juli 1920 zormittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 2—6 Uhr an Wochentagen beim Heſſ. Steueramt Viernheim unter genauer Angabe der Lage und Größe zur Anmeldung zu bringen. Diejenigen, welche die Anmeldung bis über den 15. Juli hinaus oder über haupt unter⸗ laſſen, werden zur Anzeige gebracht. Anmeldevordrucke find bei uns— Zimmer Nr. 26— erhältlich. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 28. Junk bis 2. Juli 05 1 1920 gelten für Erwerbsloſen⸗Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Von A—2 einſchließlich am Montag, den 28. Juni 1920, vorm. von 9—10 Uhr Von 2 einſchließlich am Freitag, den 2. Juli 1920, vorm. von 9— 10 Uhr zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Vergnügungs⸗Geſellſchaft 1917. Viernheim. Am Freitag, den 2. Juli, um 8 Uhr abends findet im Gaſthaus zur„Alten Pfalz“ Mitglieder- Versammlung ſtatt. Wegen einer wichtigen, das Fortbeſtehen des Vereins betreffenden Sache bittet die Mitglieder um unbedingtes und pünktliches Erſcheinen Der Vorſtand. Mine-Vereingung Viernheim. Freitag, den 2. Juli, abends ½9 Ahr, findet im Gaſthaus„Zum ſchwarzen Peter“ eine dc Beſimnhn ſtatt. Die Tagesordnung iſt ſehr wichtig und relchhaltig, 0 deshalb vollzähliges und pünktliches Erſchelnen al ler. Der Vorstand. Vereinigung der Zigartenmacher im Kleingewerbe Viernheim (e. G. m. b. H.) Die verehrl. Mitglieder werden hiermit zu der am Freitag, den 2. Juli 1920, abends 9 Uhr, im Reſtaurant„Zum Bahnhof“ bei Wt. Schnelder ſtattfindenden Versammlung höfl. eingeladen. Tagesordnung: 1. Krankenverſicherungspflicht 2. Verſchtedenes. Der Vorſtand. Freiwillige Feuerwehr Viernheim. Kommenden Sonntag, den 4. Juli, 9 N vormittags ½6 Ahr, findet bei günſtiger. Witterung ö 22 Uebung der freiwilligen Wehr u. der Pflichtmannſchaft stalt. Signal 5 Ahr. Das Kommando. Sport⸗Verein„1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. ꝛ/ Freitag Abend, den 2. Juli, 8.30 Uhr 2 Außerſt wichtige Spieler⸗Verſammlung aller Mannſchaften im Gaſthaus„Zum roten Löwen“. Anſchließend Spiel- ausschuss- Sitzung. Zu die⸗ ſer Verſammlung muß alles erſcheinen, auch paſſtve Mitglieder ſind erwünſcht. Späteſtens bis 10. Juli 1920 müſſen ſämtliche Mitgliedskarten zwecks Kontrolle an den unten genannten( Stellen abgeliefert werden. Gasthaus zum„Darmſtädter Hof“ und Gaſthaus zur„Har- monie“, ſowie bei Kaſſier Herrn Hofmann, Holzſtraße. Sonntag Abend Abendunterhaltung im Lokal. Der Vorſtand. Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk Sonntag, den 4. Juli 1929 Pokal-Wettspiee unſerer 1., 2. und 1. Jugend⸗Mann⸗ ſchaft gegen„Turn-Geſellſchaft 1888“ Waldhof in Waldhof. ö gegen Wonen ee in Heppenheim. 2. . Jugend vorausſichtlich gegen 2. Jugend „Sport-Verein 1909“ Viernheim. Abfahrt der Mannſchaf⸗ ten, welche auswärts ſpielen, wird noch bekannt gegeben. Rufs Heidelbeeren mit Zutaten 101 0 ohne Süßſtoffzu 150 Ltr. Mk. 63.75 Morgen Freitag Abend punkt ½9 Uhr Spieler- Versammlung im Lokal„Zum Goldenen Stern“. liges und pünktliches Erſcheinen aller Spieler gebeten. werden die älteren paſſiven Mitglieder dazu eingeladen. Der Spielausſchuß. Frachtbriefe zu haben in der Exp. d. Bl. Auch Färberei Bren 3. Mannſchaft mit Süßſto! Es wird um vollzäh⸗ 2 E empfehle mein reichhaltiges Lager in Flucht-& Kartoffelsäcken in beſteſter Qualität und jeder Preislage. D. Schindler. Alte Zeitungen (Einwickelpapier) das Kilo 3.— Mk., hat abzugeben Viernheimer Bürger⸗Zeitung. 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