Verwandten, Feunden und Bekannten die betrübende Nachricht, daß unſer lieber Sohn, Bruder und Enkel Friedrich Jäger am Sonntag Vorm. ½ 11 Uhr durch Unglücks⸗ fall beim Baden im 18. Lebensjahre unerwartet in ein beſſeres Jenſeits abgerufen worden iſt. Um ſtille Teilnahme und ein Gebet bitten Viernheim, den 6. Juli 1920. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Mikolaus Jäger II. und Familie. Die Beerdigung wird noch näher bekannt gegeben. Velanntmachung Infolge Lederabſchlages ſind wir in der Lage, die Preiſe wie folgt zu ermäßigen: Herrenſohlen und Fleck von 50 Mk. an nur Fleck 13 Damenſohlen und Fleck 40 nur Fleck 10—11 Knabenſohlen und Mädchens ſoh⸗ len und Fleck Nr. 36—39 45 nur Fleck 10-12 Kinderſohlen und Fleck von Nr. 31—35 35 nur Fleck 9 10 Kinderſohlen und Fleck von Nr. 27—30 27— 30 nur Fleck 8—9 Kinderſohlen und Fleck von Nr. 5 23—26 25 nur Fleck. 5—7 7 Kleinere Reparaturen werden nach Zelt und Art be— rechnet. Gchuhmachervereinigung Viernheim. Weinfäſer von 20-600 Liter Inhalt in großer Auswahl. Joſeph Marx& Sohn in en Fußballklub„Amicitia 1909“„ Nieriheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Morgen Mittwoch Abend halb 7 Uhr Pokal⸗Wettſpiel der 1. Mannſchaft gegen 1. Mann— ſchaft der Fußball-Geſellſchaft 1914 Waldhof in Viernheim. Heute Abend Punkt ½9 05 Spielerverſamm⸗ lung der Mannſchaſt. 10 Lokal. Es werden die Spieler der 4. Mann⸗— ſchaſt gebeten vollzährig und pünttiich zu erſcheinen. gen Mittwoch Abend Pufkt 9 Uhr Vorſtands⸗ und Spielausſchußſitzung im Gaſthaus zum Eichbaum. Es werden die Herren Vor⸗ ſtandemitglieder gebeten pünktlich und vollzählig erſcheinen zu wollen. Der Spielausſchuß. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemaligen Kriegsgefangenen, Kriegshinterbliebenen u. ehem. Kriegsteilnehmer Ortsgruppe Viernheim. Die ſich bereits gemeldeten bedürftigſten Schwer⸗ Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen wollen morgen Abend von 6 bis 8 Uhr in der Beratungsstunde Mor⸗ das Verſorgungsamt angeben, von dem der erſte Renten⸗ beſcheld kam.. Der Vorſtand. NB. Wir bitten um pünktliches Einhalten der ange⸗ gebenen Zeit. ee gun. kungsgebühr Bismarckstr. 44. ds. Blattes. Gt lee fahrrad billig zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exp. des Blattes. Ein Haſenſtal mit 2 Haſen zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exp. ds. Blattes. Zug claufen Abzuholen gegen Einrük⸗. Faſt neuer Kinderwagen zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exp. Ein guterhaltenes Fahrrad iſt billig zu berkaufen. Von wem, ſagt die Exp. des. Blattes. Einen Gasherd zu verkaufen. Maunheimerſtraße 15. Verloren ging vom Kirſchenweg bis Lampertheimerweg ein Schwarzer Damennut. Der ehrliche Finder wird wird gebeten, denſelben gegen Belohuung abzugeben bei Konrad Ringhof, Alexanderſtraße 50. Glucke mit Jungen zu verkaufen Jakob Gölz Sandſtr. 2. Kalkſtickftoff u. Amoniab friſch eingetroffen Witwe Schneider, 3. Bahnhof. Malzkaffee friſch gebrannten ohnen kk ¼ Pfd. Mk. 7.—, 7.50, 8.— Kaffee-Mischung / Pfd. Mk. 3.— Cichorie Kaffee⸗Eſſenz empfiehlt Adam Adler 3., Colonialw.⸗ und Farbwhdlg. Kirſchen, Annauas, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren Zwiebeln, GEelbrüben Erbſen, Pfd. 65 Pfg. empfiehlt zu Tagespreiſen Georg Dewald 3., Steinſtraße 26. färberel Brehm Annahmestelle Nikol. Reinhardt Alexanderstrasse 23. FCC Franen u. Mädchen sammeln ihre rausgekämmten Haare und erhalten dafür den höchsten Preis bei der Haarhandlung Jacobi, Mannheim I. 3, 3. Aufkäuferinnen gesucht. Zur Ernte empfehle mein reichhaltiges Lager in Frucht-& Kartoffelsäcken in beſteſter Qualität und jeder Preislage. D. Schindler. Die unterzeichneten Vereine erlauben ſich hiermit, den titl. Vereinen Viernheims mitzutellen, daß ſie ſich unter dem Namen Wengnügungs- Gesellschaft Gemmania 21l Miernheim vereinigt haben. Sämtliche Schrlftſtücke ſind an den Schriſt führer Herrn Fritz Brechtel, Mannhelmerſtraße 43, zu ſenden. Vergnügungs⸗Geſellſchaft 1917 Vergnügungs⸗Club Germania 1919. Alte 8 Zeitungen (Einwickelpapier) das Kilo 3.— Mk., hat abzugeben Viernheimer Bürger⸗Zeitung. L Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die ſchmerzliche Nachricht, daß heute nach⸗ mittag 2½ Uhr unſer lieber Sohn und Bruder Johannes im Alter von 18 Jahren ſanft entſchlafen iſt. Um ſtille Teilnahme bitten Die trauernd Hinterbliebenen: familie Johannes Herbert A. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 6 Uhr vom Trauerhauſe Weihgartenſtr. aus ſtatt. Tüchtige Cigarrenmacher über Tag geſucht. Wasserstrasse 24. See eee Oeffentliche Vollts versammlung. Morgen Mittwoch Abend ½9 Uhr findet im Gaſthaus zum„Fürſten Alexander“ eine öffentliche Volksverſammlung ſtatt, zwecks Ausſprache und Stellungnahme zur Protverſorgung am hieſigen Platze. Hierzu iſt jedermann freund⸗ lichſt eingeladen. Die Vertreter der organiſierten Arbeiterſchaft. Tun Verein Viernheim. Morgen Mittwoch Abend nach früh beendigter Turnſtunde 55 Mitgliodewersammlung im Lokal. Der wichtigen Tagesordnung wegen iſt das Erſcheinen ſämtlicher Mit⸗ glieder dringend erbeten. Der Vorſtand. Zur Herbſt⸗Ausſaat empfehle 9 Ale Gorten Gemüſe⸗Gämereien 5 8 in prima Qualltät. Ferner offerlere: Königsberger Saatwicken, Winterwicken echte, Frühklee⸗ u. Weißrübenſamen, Ewiger⸗ und Deutſcher Kleeſamen zum billigſten Tagespreis Alois Walter, vorm. Kühlwein Saatguthaus, — Telefon 203.— Eee e! Spe Verein„1909“ Vieruhein. Sportplatz hinterm Gaswerk. Mittwochabend 6 Uhr Wettſpiel der 3. Mannſch. gegen Sportkl. Käfertal in Käfertal. Heute Abend Zuſam⸗ menkunft der 3. Mannſchaft im „Grünen Baum“. Freitagabend Wettſpiel * der 1. Jug, gegen J. Jug.„Viktoria“ Wallſtadt auf unſerem Platze. Spielanfang 6 Uhr. Der Spielausſchuß erhüten, die erſt angebaut werden ſollten. der 6. Sitzung des Reichstags vom 2. lage genommen. 0 1 den eigenen Geſtehungskoſten abzuliefern. pHektar, und die Wieſen, zar um 730000 Hektar zugenommen. der Anbau 2080000 Hektar geſunken iſt, hat der eine Vermehrung bvollſttindig verſchwunden. bereits mehr als 10 Milliarden Mark für die Beſchaf⸗ fung ausländiſcher Lebensmittel ausgeben müſſen. Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezu spreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, burch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expedltlon u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand- kalender und Fahrplan. Amtsblatt der Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Bürgermeisterei Viernheim Enthält alle amtlichen eee der Behörden Biernheins und enn Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile“ Pfg., auswärtige 5 Pfg. Rellamen im Textteil Pfg. auswärts„1% Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Richtbezahlung innerhalb brei Monaten. Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. 1 78 Donnerstag, den 8. Juli 1920 das Ende der Zwangswirtſchaft. Der Reichsernährungsminiſter Dr. Hermes geht allen i Ernſtes daran, die Zwangswirtſchaft Schritt für Schritt aus der Welt zu ſchaffen.“Für das neue Erntejahr wird nur noch die öffentliche Bewirtſchaftung der wich- ligſten Lebensmittel, wie des Getreides, der Milch, des Zuckers beibehalten. Die Zwangs wirtſchaft der Kartoffeln, mag ruhig dahingehen, niemand wird ihr Verſchwinden bedauern; ſie hat die Hoffnungen nicht erfüllt 115 konnte ſie nicht erfüllen, die viele auf ſie geſetzt hatten. Ge⸗ wiß war es gut und notwendig, die vorhandenen Vor- räte an Lebensmitteln zu erfaſſen und möglichſt gleich- Aae zu verteilen, um die Verſchwendung und den zu ſtarken Verbrauch durch die wohlhabenden Schichten zu aber es war ein Unding, auch ſolche Lebens- mittel der Zwangsbewirtſchaftung— durch die Höchſt⸗ preiſe— zu unterwerfen, die noch gar nicht da waren, Mindeſtens hätte bei den Höchſtpreiſen mit den Preisſteigerungen auf anderen Gebieten, wie ſie durch die Steuern, die Verteuerung der Kohlen, der Eiſenbahnfrachten, durch die Steigerung der ſtädtiſchen Arbeitslöhne uſw. herbeigeführt wurden, gleicher Schritt gehalten werden müſſen. Wie ſchwer die Landwirtſchaft davon betroffen wurde, davon hat man in den Städten doch wohl nicht die richtige Vorſtel— lung gehabt und hat ſie vielfach heute noch 5. In Juli d. hat der Reichsminiſter Hermes mitgeteilt, daß 45 den Ermittlungen der Prüfungskommiſſion, die aus Angehö⸗ rigen der verſchiedenen Intereſſentengruppen zuſammen⸗ geſetzt war, die Koſten der landwirtſchaftlichen Erzeugung allein in den erſten fünf Monaten dieſes Jahres um etwa 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr geſtiegen ſind. Bei der Preisfeſtſetzung für die kommende Ernte hat das Reichsernährungsminiſterium daher eine durchſchnitt⸗ liche Preisſteigerung von ungefähr 55 Prozent zur Grund⸗ Nebenbei bemerkt, werden als Preiſe für die noch der Zwangswirtſchaft e e Le⸗ bensmittel vorgeſehen: für Haber, 75 Mk., für Roggen 77.50 Mk., Weizen 85.25 Mk., Kartoffel u 25 Mk. der Zentner, wobei eine nachträglich Preiserhöhung aus⸗ geſchloſſen ſein ſoll, während im Intereſſe einer mög- lichſt raſchen und reichlichen Ablieferung der neuen Ernte bpiederum Frühdruſchprämien. werden. Die Wirkungsloſigkeit der Zwangswirtſchaft, um nicht beradezu von ihrer Schädlichkeit zu reden, beſtand nun aber darin, daß ſie— neben der bedenklichen Kontrollierung der Erzeugung, die in ihrer N augeſchickkei Ausübung oft ſo unerträglich wurde— der wirtſchaftspolit iſch Land dwirtſchaft zumutete, die wichtigſten Erzeugniſſe un— Was war ie Folge? Nach der Reichsſtatiſtik für Abbau und Ernte, die im Frühjahr 1920 erſchien, iſt im Jahr 1919 die A für Brotgetreide gegenüber dem Jahr 1913 9 10 1300 9000 Hektar, diejenige für Kartoffeln um 000 Hektar und diejenige für Zuckerrüben um 99000 Hektar zurückgegangen, wobei die von Deutſch— and abgetrennten Provinzen in beiden Jahren abge— ſind. Dafür haben die Kleeäcker um 330000 die Felder mit! Futterbau um 280000 Hektar die am wenigſten Arbeit beanſpruchen, Während alſo menſchlichen Nahrungsmitteln um Futteranbau. um 1340000 Hektar erfahren, der feſt, nämlich 740 000 Hektar, iſt von der Anbaufläche Dafür hat das Reich zoge 1 von Auch bei der früheren Anbaufläche wären wir um die Nach⸗ hilfe aus dem Ausland natürlich nicht herumgekom⸗ men, wie wir denn ja auch ſchon in Friedenszeiten. fremde Einfuhr brauchten, um für etwa 10 Millionen von den 64 Millionen der damaligen Bewohner des Reichs das Brot zu ſchafſen. Nach dem Ernteergebnis von 1919 aber fehlt uns die Ernährungsmöglichkeit für wa 2 20 Millionen— ſo wie Clemenceau es haben wollte, 65 ſollte kein Quadratmeter Boden unbearbeitet bleiben. es iſt das e einer verkehrten Wirtſchaftspolitik, wenn Hunderttauſende von Hektar, zumal nach dem Ver⸗ luſt der beſten Ueberſchußgebiete und angeſichts der Aus⸗ heſogenheit unſerer Felder, in Wieſen und Weiden ſich lerwandeln und weiſene e unter gende einfach brach liegen Die Kittel zu exfaſſen und au perteilen. aber ſie hat darob Spangstwirtſchaft hat ſich bemüht, die Lebens⸗ — ——— —* Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 10 Ke . Jahrg. kr⸗Zeitung Vereine„ Anzeiger das viel Wich 890 verſäumt: die Erzeugung zu heben. Wirkung: gewaltiger Rückgang des Getreide baus, Milliardenkäufe im Ausland und obendrein fort während ſteigende Lebensmittelpreiſe. Es iſt höchſte Zeit, daß darin nun Wandel geſchaffen wird. Zwar 155 rden die Lebensmittelpreiſe zunächſt nicht ſinken, eher noch ſteigen, aber die Erzeugung wird wieder zunehmen, und das iſt es, worauf es vor allem ankommt. Wir können doch nicht alljährlich 6 bis 7 Milliarden nur für die allernotwendigſten Lebensmittel ins Ausland wand ſen, es iſt ſowieſo noch ein tief verſchleiertes nis, wie wir aus unſerer Schuldenlaſt von derzeit 216 Milliarden— ſie vergrößert ſich noch täglich und. durch die Konferenz in Spa faſt ins Unermeßliche ſtei— gen— nur ſo leidlich wieder herauskommen ſollen. Mit dem Abbau der Zwangswirtſchaft allein oa es alſo nicht getan. Jetzt müſſen alle Hebel in Bewegun kommen, die Erzeugung zu ſteigern. Dazu gehört 155 auch, daß der Landwirtſchaft billigere Düngemittel, und zwar, ſtetig, zur Verfügung geſtellt werden. Es war ein verhängnisvoller Fehler, eine große Reichseinnahme dur ich eine unſinnig hohe Abgabe auf Kali zu ſchaffen. Je teurer das Kali, deſto weniger oder deſto teurer das Brot. Auch die Finanzpolitik der Eiſenbahnen war eine unglückliche Das Milliardendefizit durch fortwäh⸗ rend ſteigende Eiſenbahntarife zu heilen, führt ſicher zur unerträglichen Preisverteuerung der Waren, aber nie und nimmer zur Tilgung des Defizits. Auch hier wird man mit Abbau beginnen müſſen, indem man die Verwaltung und den Betrieb wieder billiger und einfacher macht. Es ſtehen einem ja gerade die Haare zu Berge, wenn man aus den Reden in der Reichstags— ſitzung vom 2. Juli erfuhr, daß die Zahl der Beamten im Reichswirtſchaftsminiſterium in den letzten 2 Jahren von 40 auf 1600 geſtiegen iſt. Bei den heutigen Ge- hältern! Da muß abgebaut werden, und zwar ganz gewaltig ſonſt bekommen wir in Ewigkeit kein billigeres Brot. Den Kriegsgeſellſchaften will der Mi⸗ niſter Hermes an den Kragen gehen; die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt, die Z. Ech. ſchlimmen Angeden— ken(Zentraleinkaufsgenoſſenſchaft), die Reichsſtelle für Oele und Fette, vor allem die Viehhandels verbände ſol⸗ len nach Hermes„mit größter Beſchleunigung“ verſchwin— den. Ein kräftiges„Gott ſei Dank“ war im Reichs ding die Antwort.— Gott ſei 1 ſagen wir alle. Dem deutſchen Volk werden die Kriegsgeſellſchaften erg= lich bleiben. ern la Goon Geheim —— Die Konferenz in (Zweite Spa. Sitzung.) Spa, 7. Juli. Die zweite Sitzung der ſcher Seite Reichskanzler Fehrenbach, Aeußern Dr. Simons, Reichswehrminiſter Dr. Geß ler und General v. Seeckt teilnahmen, wurde kurz nach la Croix mit der Frage eröffnet, welches Mitglied der deutſchen Delegation beauftragt ſei, die Noten den worten: Der Relche skanzler autworkete, daß Reiche wehrminiſter Geßler 175 bereit ſei. Reichs swehrminiſter Dr. Geßler ſchilderte den gegen. wärtigen Zuſtand. Das deutſche Heer ſei noch 200 000 Mann ſtark. 3120 Material ſei ziemlich vollſtändig ab— gegeben. Die 200000 Mann ſeien für endes Min eine unumzüngliche Notwendigkeit. Sie ſtell deſte deſſen dar, was wir brauchten, angeſichts der po⸗ litiſchen Unruhen, die immer wieder zum Ausbruch ka⸗ men. Die ſchlimme wirtſchaftliche Lage, das Heer der Ar— beitsloſen, das durch neue Eutkaſſungen weiter ßert werde, die Kriegsbeſchädigten, die den abgetretenen beſetzten Gebieten, die Schwierigkeiten, die wir mit der Eintreibung der neuen Steuern hätten, alles das mache eine ſtarke Macht in der Hand der Regierung notwendig. Auch ſei die Regierung um das Schickſal der 20000 Offiziere die von der Entlaſſung betroffen würden, und deren Abſichten niemand kenne, in ſtarker Sorge. So ſei die deutſche Regierung außer⸗ ſtande, die Wehrmacht weiter zurückzuſchrauben. Lloyd George ſtellte die Punkte auf, in denen die Verbündeten Deutſchland Nichterfüllung des Frie⸗ densvertrags in militäriſchen Dingen zum 900000 machen, insbeſondere, daß die Reichswehr ſtatt 100 004 Mann 200000. Mann umkaſſe und daß Deutſchland ſlatt der ihm die Hälfte keinem Beſtände in den Händen der deutſchen Be⸗ Gewehre es verhältn Mann betrage. Die Pläne, wie ſie die Ausliefer keiten der Aufſtellung eines weiter 9 lich zu Richter nach Konferenz, an der auf deut- Miniſter des 551 ein Vorrecht e ½5 Uhr durch den belgiſchen Miniſterpräſidenten de ſich die ſer kbudele erg Entente in der Frage der Ent w affnun 9 zu beant“ ten das Min⸗ vergrö: Flüchtlinge aus zugeſtandenen 2000 Maſchinengewehre 50 000 habe, ſtatt der ihm zugeſtandenen 280 Geſchütze 12 000. An Gewehren ſeien zwar 1,5 Millionen abgeliefert und davon bereits zerſtört. Es unterliege jedoch Zweifel, daß noch außerordentlich große völkerung ſeien. Was gedenkt die deutſche Regie⸗ rung zu tun und was hat ſie bereits getan, um dieſe Gewehre den Verbündeten aus sbegic fern? 2 Der Beſitz der ſei ein politiſches Gefahrmoment von außerordentlicher Schwere. Ihm gegenüber ſei ismäßiig gleichgültig, ob die Heeresſtärke Deutſchlands 100000 Maun, 200 000 oder 300000 ſe Gefahr wollten die Verbündeten nicht mehr länger laufen und auch für d die deutſche Re⸗ gierung ſei dieſer Zuſtand höc chſt bedauerlich. Der deuk⸗ ſch. en Regierung fehle es entweder am guten Willen oder an der Macht. Die Verbündeten erwarten von der deut⸗ ſchen Regierung bis Mittwoch vormittag beſtimmte ung dieſer Waffen und die Herabſetzung des Heeres auf 100000 Mann geſtalten wolle. Reichskanzler Fehrenbach betonte die Schwierig⸗ en Plans. Wenn die 1. d Deutſchland Vertrauen ſchenk en und ihm Machtmittel belaſſen würden, dann würden wir die Auslieferung der Waffen und die Herabſetzung des Hee⸗ reg leichter bewerkſtelligen können. Die Entſchädigungs⸗ forderungen der Verbündeten ſeien von dem Beſtehen einer genügend großen Wehrmacht Deutſchlands abhängig. In ſcharſer Weiſe erwiderte darauf Lloyd George, daß die Verbündeten klare Angaben und Zif⸗ fern wollen. Die Konferenz von Spa, die er eingeleitet habe, habe es für zweckmäßig ge ee 1 geſchäf t⸗ unterhalten. Das gegen otenz habe keinen Zweck mehr. Minister Dr. Simons erwiderte, daß die deutſchen Teilnehmer nach Lage der Dinge nicht annehmen konn⸗ ten, daß die militäriſche Frage an erſter Stel⸗ le in Spa beſprochen werden würde. Es ſei zweifelhaft, ob bis Mittwoch morgen beſtimmte Pläne vorgelegt wer⸗ den können. und Präſident de la Croix ſetzte darauf die nächſte . Mi ttwoch 17 d George erwiderte, man werde genügend Zeit en zung a ½ Uhr nachmittags an. * Berlin, 7 Juli. Der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Heinze it geſtern in ehe ug des Reichsanwalts Spa ab gereiſt. ö Amſterdam, 7. Juli. Nach dem„Allg. Handels⸗ blad“ erklärte; der belgiſche Miniſterpräſident de la Croix in einer An eee ig mit Lloyd George, Millerand und Sf forza, Belgien werde ſich mit 8 Prozent der Geſamt⸗ euiſchädign ug zufric den geben, wenn es bei der Bezah— rhalte und der Goldfranken der Gold— ichgeſeßzt werde.() Lloyd George widerſetzte Forderung nachdri ücklich und die Beſprechung b nislos mark gle 2( Neu es vom Tage. Proteſtſtreik. Seit geſtern ſind verſchiedene Gruben im mitteldeutſchen Braunkohlengebiet im Aus— ſtand zum Proteſt gegen die hohen Lebensmittelpreiſe, gegen den She ae und gegen die Ablehnung einer geforderten tzulage. Saarbrücken, 7. Juli. Die geſamte Metallinduſtrie ſteht jetzt im Streik mit Ausnahme der Halberger Hütte. Die im Deutſchen Metallarbeiterver— band organiſierten Arbeiter haben ſich für die Fortſetzung des Streiks erklärt. Berlin, 7. Juli. Gewerlkſchaften und Arbeiterorgani— ſationen verauſt talteten geſtern nachmittag im Luſtgarten eine, Arbeitsloſenkundgebung, in der etwa zehn Redner, ale Unabhängige,»ſprachen. Als der Mehrheitsſo⸗ Zia liſt Krüger eine ger näßigte Anſprache hielt, kam es zu einer allgemeinen Prügelei. Internationale Vereinigung für Arbeiterſchutz, 1 Baſel, 7. Juli. Die 8. Vertreterverſammlung der internationalen Vereinigung für geſetzlichen Arbeiterſchutz wurde geſtern vormittag durch Nationalrat Wullſchle⸗ ger eröffnet. Erſchienen ſind 30 Vertreter von den Regierungen aller Länderſektionen, auch ein Vertreter Berlin, 7. Juli. Schich Hütten- und ſch hicken „2 w ²˙:. 222 des Hl. Stuhls und des Arbeitsamts des Völkerbunds in Genf. Ein Belgier wünſchte von der deutſchen Ver⸗ tretung eine Erklärung, daß ſie ihre„feindliche Ge⸗ ſinnung“ wechſle, da ohne ein ſolches Bekenntnis in Zuſammenarbeiten unmöglich ſei. Namens der deut⸗ ſchen Abteilung lehnte Profeſſor Francke eine ſolche Erklärung ab, da die Abteilung niemals Politik ge⸗ trieben habe. Der Vorwurf, ſie habe Belgien verleum⸗ det, ſei unwahr. Zum Tagespräſidenten wurde Dr. v. Blarer⸗Baſel gewählt. Generalſekretär Stefan Bauer gab eine Darſtellung der Fragen, die zu be⸗ ſprechen ind: Wiederaufnahme der Arbeit am inter⸗ nationalen Arbeiterſchutz, Uebertragung des Arbeitsamts Baſel an das neue Arbeitsamt in Genf, neue Auf⸗ zaben der internationalen Vereinigung. Einſtimmig ab nan die Zuſicherung, mit dem Arbeitsamt des Völker⸗ zunds zuſammenwirken zu wollen. Es wurden dann jrei vorbereitende Ausſchüſſe gebildet. Deutſcher Reichstag. di 10 0 1 9 1199 5 Abg. Hoch(S.) fragt, wie weit die nach der Revo J eingeleitete Unterſuchung in der Angele enheit in der Ver⸗ öffentlichung des„Vorwärts“ gediehen fir der Jual e ein Zentrumsabgeordneter im Unterausſchuß für Handel un Ge⸗ werbe im Jahre 1917 erklärt habe, daß das Reich durch die Eiſen⸗ und See ert um Hunderte von Millionen geſchädigt worden ſei. elfferich werde als Mitwiſſer genannt. Miniſterialdirektor Mädler erwidert, die Waben de ſeien der Regiernug bekannt. Eine Denlſchrift ſei darüber dem Parla⸗ ment zugegangen und außerdem ſei den Intereſſenten inge in die Akten des Unterſuchungsausſchuſſes geſtattet worden. Auf neue im Oktober 1918 erhobene Anſchuldigungen ſei eine neue Kommiſſion 1 worden. Was daraus geworden, iſt der Regierung nicht bekannt.. 5. Abg. Deglerk(Dinatl. Vp.) fragt, weshalb die Mineralölver⸗ ſorgungsgeſellſchaſt in Hamburg noch 396.50 Mh. für 100 Kg. Benzin verlangt, während amerinkaniſches Benzin zum Preiſe von 2.75 Mk. für das Kilo zu haben ſei. Ein Regierungs- kommiſſar erwidert, der Preis entſpreche dem allgemeinen Welt⸗ marktpreis. Es werde am beſten ſein, ſich an den Reichs⸗ wirtſchaftsrat zu wenden. Die deutſchnationalen Abg. Mumm u. Gen, fragen nach der Rückbeförderung der in Sibirien und Mittelaſten weilenden deutſchen Kriegs- und Zivilgefangenen.— Reichskommiſſar Stück⸗ len erwidert, die aus Sſtaſien zu erwartenden Gefangenen ſeien zum Teil“ ſchon hier, zum Teil noch unterwegs. Jeden⸗ falls 5 die Gegend öſtlich des Baitäalſees bereits es es Was die Gefangenen aus Sibirien weſtlich des Baikalſees be⸗ treffe: ſo ſei das Rote Kreuz mit der Vermittlung befaßt. Das Haus ſchreitet dann zur Beratung des Antrags Allekotte Ur betkeffend Ergänzung zum Geſetz über 0 e vom Arbeitslohn, daß bei Einkommen bis zu 15000 Mk. für jeden Arbeitstag 5 Mk. ſteuerfrei gelaſſen werden. ö Abg. Leopold(Dinatl. Bp.) bittet, auch die Naturalbezüge der Landarbeiter zu beachten. 74 Der Antrag wird in allen drei Leſungen angenommen.. Das Diätengeſetz für die Reichstagsabgeordneten iſt im 8 3 durch den Ausſchuß inſofern geändert worden, als für un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben 50 Ml. ſtatt 100 Mark abgezogen werden ſollen. 8 3 wird ſchließlich gegen die Unabhängigen angenommen, ebenſo der ganze Entwurf. Das Haus vertagt ſich darauf auf unbeſtimmte Zeit. U b. Feuer im Reichstagsgebäude. 15 Verlin, 6. Juli. Nachmittags kurz vor 2 Uhr brach im Reichstagsgebäude Feuer aus. Der Fahrſtuhl zur Journaliſtenkribüne war infolge Schieflaufens in Brand geraten. Die Flammen ſchlugen bis an das obere Stock⸗ werk. Der Fahrſtuhlführer wäre verloren geweſen, hätten nicht Journaliſten aus dem oberen Stockwerk größere Waſſermengen auf den Fahrſtuhl geworfen. Der Führer Tonnte ſchlieflich befreit und der Brand gelöſcht werden. Druckarbeiten liefert rasch und billigst Viernheimer Bürgerzeitung 9„ e 7 eee N Primula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. „Herr von Waldau hat durchaus kleinen Grund, mein anfängliches Widerſtreben gegen die Dornröschenrolle auf Nechnung ſeiner Partnerſchaft zu ſetzen. Dasſelbe ent⸗ ſprang lediglich der Beſorgnis, Du möchteſt meine Mit⸗ wirkung bei den lebenden Bildern aus Geſundheitsrückſich— ten nicht gerne ſehen und es überdies nicht für paſſend erachten, daß die Hausfrau ſich in ſolcher Weiſe der Sorge für ihre Gäſte entziehe. Da ich mich indes von der gan— zen Grundloſigkeit dieſer Furcht überzeugt habe, bin ich zur Uebernahme der mir zugedachten Folle gern bereit und danke Dir herzlich für Deine Aufmerkſamkeit, mich gleich mit dem fertigen Koſtüm zu überraſchen.“ Bei den letzten Worten hatte ihre Stimme einen warmen Klang gewonnen. Sie ſtreckte Manfred die Hand hin und ſah ihm dabei ſo innig um Verzeihung bittend in die Augen, daß Gerts Erbitterung wiederum neue Nahrung erhielt, während Gerda, die nicht wenig betreten war über die unvorhergeſehene peinliche Wirkung ihrer Ueberraſchung, bisher mit einer wahren Armenſünder⸗ miene zur Seite geſtanden, ſich dadurch ſehr erleichtert fühlte. Sie näherte ſich jetzt leiſe der jungen Frau und von hinten die Arme um deren Nacken ſchlingend, flüſterte ſie ihr bittend ins Ohr: „Nicht 1 ſein, liebſte Gabriele, ich habe mir wahr— haftig nichts Arges dabei gedacht.“ f „Das habe ich auch keinen Augenblick von Ihnen ver⸗ mutet, liebe Gerda,“ entgegnete Gabriele.„Wie ſollt' ich Ihnen alſo böſe ſein. Ueberdies beruhte ja mein Ver⸗ halten in dieſer Angelegenheit nur auf einem Mißver⸗ N das ſich nun vollkommen befriedigend aufge⸗ ärt hat.“ ie zwang ſich in dem Beſtreben, den Eindruck der vorhergegangenen Szene zu verwiſchen, zu möglichſter Un⸗ befangenheit und gab dadurch Gerda allſogleich ihre frohe Laune zuriick. 5 Mit einem ſchelmiſchen„Darf ichs“ machte ſich die⸗ ſelbe voll Aus Nah und Fern. annheim, 6. Juli. Bei dem Eier⸗ und Käſehänd⸗ 15 e wurde während der Marktzeit ein Wa⸗ gen Handkäſe abgeladen. Eine Anzahl Arbeiter drangen in den Laden ein und wollten die Kiſte Handkäſe 1 10 Mk. haben, während Rommeis 32 Mk. verlangte Eine Anzahl Kiſten mußten zu dieſem Preiſe abgegeb J werden, bis ein ſtarkes Polizeiaufgebot eintraf und den Laden ſäuberte. e e eee 8 u 6. Juli. Der ledige Lokomokibheizer Auguſt Krämer von hier erlitt auf der Lokomotive vermutlich infolge Keſſelexploſion auf der Strecke zlwi⸗ ſchen Biblis und Bobſtadt durch ausſpritzendes ſieden⸗ des Waſſer ſchwere Brandwunden, die noch am ſelben Tag ſeinen Tod zur Folge hatten. eee Gottmadingen, 6. Juli. Die Direktion der Ma⸗ ſchinenfabrik Fahr hat ihren Schweizer Arbeitern„an⸗ gekündigt, daß ſie nicht mehr imſtande ſei, den Lohn in Schweizerfranken auszubezahlen. e e Freiburg, 6. Juli. tin Feh⸗ 7 4 3 1 8 Reichskanzler Konſta ö renbach wurde zum Ehrenbürger der Stadt Frei⸗ burg ernannt. g 15 e Freiburg, 6. Juti. Die größeren Herrenkleiderge⸗ ſchäfte Freiburgs haben, dem Beiſpiel der Schuhwaren⸗ händler folgend, die Preiſe für ſertige Herrenkleider we⸗ ſentlich herabgeſetzt.—. Vereinzelt haben Bauern und Händler gedroht, daß ſie wegen der Eingriffe der Ar⸗ beiter auf dem letzten Wochenmarkt den Markt nicht mehr beſuchen werden.„ e e 85 Randegg(b. Radolfzell), 6. Juli. Durch Feuer iſt der Gaſthof zum„Adler“, eines der größten hieſigen Bauernhäuſer, völlig eingeäſchert worden. Während der Viehbeſtand gerettet werden konnte, ſind die Fahrniſſe ſämtlich verbraunt. 1 e eee f Peidingen(b. Ueberlingen), 6. Juli. Bei einem Ge⸗ witter ſchlug der Blitz in das in Pacht von Fried 0 Seyphang befindliche große Wohngebäude und zündete: Das Wohnhaus brannte vollſtündig nieder, während die übrigen landw. Gebäude vom Feuer verſchont bliehen.— Karlsruhe, 7. Jul. Weſtern vormittag gab e auf dem Marktplatz wieder ſtürmiſche Auftritte. Eine große Zahl Arbeiter kontrollierte die Obſt⸗ und Gemüſepreiſe und erzwang deren Herabſetzung. Der Preis für Boh⸗ nen würde von 1 Mark auf 60 Pfg. für Kirſchen von auf 1 Mk., für Gurken von 2.20 auf 1 Mk., für Zwiebeln von 60 auf 42 Pfg. herabgeſetzt. Darauf go⸗ gen die Demonſtranten vor die Warenhäuser in der Kaiſerſtraße. Die Gewerkſchaftsführer traten aber hier. vermittelnd ein, worauf die Menge ſich wieder zerſtreute. weſgtarlsruhe, 7. Juli. Vom 31. Juli bis 1. Auguſt, findet hier im ſtädt. Schlachthof eine Ausſtellung von Hunden aller Raſſen ſtatt. In allen Klaſſen werden feſte Geldpreiſe vergeben. eee Durlach, 7. Juli. In Weingarten wurde wäh⸗ rend eines Gewitters die Scheune des Landwirts H. Breitenſtein durch Blitzſchlag eingeäſchert. Die gro⸗ ßen Heubeſtände verbrannten und auch das Wohnhaus wurde beſchädigt. Der Viehſtand wurde besen f 22 50 „Kehl, 7. Juli. Im Straßburger Rheinhafen ſind die ehemaligen deutſchen Schiffe„Parſifal“ und„Lorelei“, die früher der deutſchen Rheinſchiffahrtsgeſellſchaft Köln⸗ Düſſeldorf gehörten, unter franzöſiſcher Flagge einge⸗ laufen. Sie gehören zu den Rheinbewachungsſchiffen und ſind mit 8 Geſchützen und 35 Mann Beſatzung ver⸗ eben ee ee es A el N Karlsruhe, 6. Juli. Geſtern nachmittag veranſtaltete, die Arbeiterſchaft auf dem Marktplatz eine Kund⸗ gebung gegen die Teuerung und den Wucher. Dem Oberbürgermeiſter wurden 7 Forderungen über Herabſetzung der Preiſe und des Lohnabzugs, Not⸗ ſtandsarbeiten und Einſetzung der Marktkontrolle durch c N FTE N N eee 5—— mädchenhafter Neugier über den Karton und nahm unter fortwährenden Ausrufen des Entzückens die einzelnen Stücke des Dornröschens⸗Koſtüms heraus. Das⸗ ſelbe konnte in der Tat für das vollkommene Ideal eines Märchengewandes gelten und mußte ſelbſt die kühnſte Phantaſie befriedigen. a Gerda war ganz außer ſich und auch Gabriele hätte kein Weib ſein müſſen, wenn die Ausſicht, ſich in ſolcher Weiſe ſchmücken zu dürfen, ihr nicht eine gewiſſe freu⸗ dige Genugtuung erweckt hätte. Freilich verdrängte der Gedanke an die peinliche Situation, in welche die Dorn⸗ röschenrolle ſie verſetzte, dieſes Gefühl ſchon im nächſten Augenblick, und ließ ihr Herz wieder bang und beklom⸗ men ſchlagen wie zuvor. ö Mit wahrer Erleichterung begrüßte ſie Gerdas ſtür⸗ miſche Bitte, ſogleich im Toilettenzimmer unter ihrer Aſ⸗ ſiſtenz Anprobe zu halten und ließ ſich ohne Widerrede von ihrer darob in Exſtaſe verſetzten jungen Freundin dorthin entführen Der Abend des Feſtes war gekommen. Während der letzten Tage hatte zwiſchen der jungen Hausfrau und ihrem Gaſte wieder die frühere gewitkerſchwüle Spannung geherrſcht und zwar in womöglich noch höherem Grade als zuvor. l Wie mit ſtillſchweigender Uebereinkunft wichen ſie ſich ſeit der Szene im Gartenſaal ſoviel wie möglich aus, und während der Stunden notgedrungenen Beiſammen⸗ ſeins begegneten ſie einander mit jener eiſigen Höflich⸗ keit, welche ſo oft den Deckmantel von Groll und innerem Leiden bilden muß. Um ſo mehr hatte ſich Gert von Waldau mit Fräu⸗ lein von Santov beſchäftigt, wozu ihm die täglichen Proben zu den lebenden Bildern reichliche Gelegenheit boten.— Gabriele glaubte nicht mehr zweifeln zu kön⸗ nen, daß die Beiden den ſellſamen Gleichklang ihrer Na⸗ men, der ihnen ſchon zu manchem Scherz Gelegenheit ge ⸗ boten, in nicht zu ferner Zeit auch auf die Herzen aus⸗ dehnen würden. Wenn ſie dieſe Entwickelung gur hätte beſchleunigen können! Je näher der Abend jedoch kam, um ſo banger und beklommener ſchlug ihr Herz. Den Tag über hatten die zahlreichen Anforderungen des Feſtes ſie kaum zum Nach⸗ 1 1 die Arbeiterſchaft übergeben. Eine außerordentliche Sit⸗ zung des e ee beriet ſofort dieſe Forde⸗ rungen. Die Menge vor dem Rathaus wurde inzwiſchen immer mehr erregt. Reden wurden gehalten und die Diktatur des Proletariats verlangt. Die Arbeiter ſand⸗ ten eine neue Abordnung ab, die mit dem inzwiſchen ein⸗ berufenen Stadtrat verhandelte. Die Forderungen wur⸗ den im allgemeinen angenommen, u. a. ſoll der Obſt⸗ verkauf durch die Stadt übernommen werden. Mit Hochrufen auf den Bolſchewismus gingen ſchließlich die Tauſende auseinander. 6 Paris, 6. Juli. Die Franzoſen verloren in einem Gefecht bei Matmata(Marokko) 10 Mann, 25 wurden verwundet. 1 — Verkehrsſperre. Die Generaldirektion der Staatseiſenbahnen teilt mit: Wegen„Betriebsſchwierig⸗ keiten“ iſt der geſamte Perſonen⸗, Gepäck und Güter⸗ verkehr nach Ungarn über Oeſterreich geſperrt.(Be⸗ kanntlich hat die internationale Gewerkſchaftsleitung über Ungarn den Verkehrsboykott verhängt.) 2 Me Mühlacker, 7. Juli. Der hieſige Wohnungsausſchuß beſchloß, in Anbetracht der großen Wohnungsnot an Neu⸗ vermählte, von denen der Maun unter 25 Jahre alt iſt, keine Wohnung mehr anzuweiſen. . Vom Bodenſee, 7. Juli. Leichenfund im Ober⸗ ſee.) Bei der Schiffswerft Minn in Reutenen bei Waf— ſerburg wurde eine weibliche Leiche an das Ufer ge⸗ ſpült. Der Toten, einer Dame im Alter von 30—32 ö Jahren, war ein großer Stein um den Hals gehängt. Der Körper trug noch Bluſe und Beinkleid, eine Hand hielt krampfhaft die Handtaſche, in der neben Schlüſſeln auch eine Fahrkarte Aalen⸗Friedrichshafen vom 25. Fe⸗ bruar ſich befand. Die Leiche kann alſo ſchon ſeit die- ſer Zeit im Waſſer gelegen ſein. Um den Hals trug die Tote ein Medaillon mit ihrer Photographie und, 15 der eines deutſch⸗lürkiſchen Kriegers Heilbronn, 6. Juni.(Preisabbau.) In den letz ten Tagen fanden hier Beſprechungen der Handelskreiſe über den Preisabbau ſtatt. Der Detailiſtenverein und ſchiedenen hieſigen Geſchäftsleuten Drohbriefe zuge⸗ der Verband der Schuhwarenhändler hier haben die Ver⸗ kaufspreiſe ermäßigt. Die Mitglieder des Einkaufsver⸗ eins der Kolonialwaren⸗ und der Spezereihändler, des Rabattſparvereins und der großen Firmen Lichti, Horch und Siegler haben eine Reihe wichtiger Lebens⸗ und preis herabgeſetzt. So wird jetzt Salz zu 40 Pfg.(be⸗ hördlich feſtgeſetzter Preis 45 Pfg.), Zucker zu 2 Mk. (2.10), Mehl 1.30(1.40), Cichorie 4 Mk.(4.30), Eſſig 1.30(1.50), Gerſtenkaffee zu 4 Mk.(4.30) je Pfund bzw. Liter abgegeben.. 5 Kochendorf OA. Neckarſulm, 6. Juli.(Eine Kraft⸗ probe.) Ein Neckarſulmer Küfermeiſter ſtritt mit äl⸗ teren anweſenden Meiſtern über allerlei Fachkenntniſſe. Nach einem kurzen Wortwechſel bewieſen einige junge Küfermeiſter dem Streitenden, daß man einen Kopf⸗ zeif mit einigen tüchtigen Schlägen derart antreiben kann, daß das ganze Faß in die Luft fliegt. Das Holz des geborſtenen Faſſes wurde nicht dee Scha 1 Ellwangen, 6. Juli.(Teure Schafwei den) In den letzten Tagen wurden die Schafweiden in Büh⸗ lertann(für 350 Stück) um 35 700 Mk., in Röttingen (für 400 Stück) um 42 700 Mk., in Beuren um 43 000 Mk., in Röhlingen um 42 000 Mk., in Bopfingen um 43000 Mk. erſteigert.. f„ Friedrichshafen, 6. Juli.(Raub) Am Sams⸗ tag abend wurde ein hieſiger Bürger in der Nähe des Seewalds von zwei Unbekannten überfallen. Es wurden im eine Brieftaſche mit 8000 Mk. Papiergeld, 1000 Franken und 2000 Kronenſcheine, außerdem eine golbene Uhr und Kette geraubt. Von den Tätern 9 1 2 0 noch keine Spuler f 980 denken kommen laſſen; nun aber waren auch die letzten Zurüſtungen beendet; Park und Tanzplatz harrten nur des Anzündens der geſchickt verteilten Lampions, um wie ein Märchen aus 1001 Nacht in feenhaftem Glanze zu erſtrahlen. Die Feſttafel auf der Terraſſe prangte in ſehr reichem Blumenſchmuck und unten am Meeresufer lagen die Feuerwerkskörper bereit, um unter ſachkundiger Hand dem Feſt zu einem brillanten Schlußeffekt zu verhelfen. Drinnen im Hauſe war gleichfalls alles auf das Beſte geordnet. Der gänzlich ausgeräumte und mit Hülfe üp⸗ piger Pflanzengruppen geſchmackvoll dekorierte Gartenſaal war in ein Theater umgewandelt worden, wozu er ſich vermöge ſeiner außergewöhnlichen Größe vorzüglich eig nete. Der Hintergrund, aus welchem Türen in zwei kleine zur Garderobe beſtimmte Zimmer führten, war mit⸗ tels eines phantaſtiſch drapierten ee Vorhanges als Bühnenraum abgeteilt und davor reihenweiſe die für die Zuſchauer beſtimmten Sitze aufgeſtellt. Der von der an⸗ deren Seite an den Gartenſaal ſtoßende, zu einem Blu; mentempel umgeſchaffene Muſikſalon war weit geöffnet. Auf dem koſtbaren Erhard'ſchen Flügel— einem Geſchenk des Kommerzienrates an ſeine Tochter— ſtand aufge⸗ ſchlagen Mendelſohns„Sommernachtstraume, um mit feinen duftigen Elfenweiſen die Pauſen zwiſchen den ein⸗ zelnen Bildern auszufüllen, während auf einer Etagere nebenan zahlreiche, den verſchiedenen Geſchmacks⸗Richtun⸗ gen Rechnung tragende Noten zur eigenen muſikaliſchen Unterhaltung der Gäſte bereit lagen. Dieſe waren vollzählig eingetroffen. Voll lebhafter Spannung harrten ſie jetzt, zu zwangloſen Gruppen ver⸗ einigt, des Zeichens zum Aufheben des Vorhanges. Hinunter demſelben herrſchte inzwiſchen noch jenes bunte Durcheinander, das von derartigen Veranſtaltungen unzertrennlich zu ſein pflege. Die an der Aufführung beteiligten Herren und Da- men hatten ſich bereits früher eingefunden und ſogleich in die verſchiedenen Garderoben verfügt, ſie ſtanden, zum Teil ſchon im 5 plaudernd und ſcherzend au der Bühne umher, auf der Gert von Waldau eifrig jeines Amtes als Feſtordner waltete, i 1 * 4 Fortſetzung folg. Pfullendorf, 7. Juli. Heuweiler, 7. Juli. Streckungsmittel und jenem Streckungsmittel. zuweit führen, wollte man alles das, was geſprochen wurde, ren wird. „Heidelberg, 7. Jult. Wegen unertaubten La⸗ bakhandels wurde vom Schöffengericht der Land⸗ wirt Jakob Pfiſterer vom Pleikhartsförſterhof zu 5000 Mk. Geldſtrafe, der Landwirt Konrad Bugler vom Pleik⸗ hartsförſterhof zu 1500 Mk. und der Landwirt Georg Adam Kühn in Kirchheim zu 2500 Mk. Geldſtrafe ver⸗ urteilt. ee e Tauberbiſchofsheim, 7. Juli. Die 15. Generalver⸗ ſammlung des landw. Lagerhauſes Tauberbiſchofs heim, die von etwa 400 Landwirten beſucht war, nahm ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung, an, in der die Verſamm⸗ luna ſich zu einem Abbau der Preiſe für landw. Pro⸗ dukte bereit erklärt, aber erwartet, daß auch die Bedarfs⸗ artikel und die Gegenſtände des Handels und Gewerbes in der Folgezeit einen entſprechenden Abbau erfahren. Müllheim, 7. Juli. Bei Neuenburg wurden 3 Per⸗ ſonen verhaftet, die im Verdacht ſtehen, Schmuggelwa⸗ ren nach dem Elſaß gebracht zu haben. Die Schmugg— ſer wurden in leeren Nachen abgefaßt. Ein vierter ſoll ertrunken ſein. ie e kei dz Der Gemeinderat richtete an die Viehhalter des Bezirks das dringende Erſuchen, von neuerlichen Milch⸗ und Butterpreiserhöhungen abzuſe⸗ hen, zumal die Heuernte glänzend ausgefallen iſt. Zwei Burſchen von Unterglot⸗ tertal, die ſelbſt Kirſchen haben, kamen nachts mit Fahr⸗ rädern angeradelt, um fremde Kirſchen zu naſchen. Während ſie bei der ſchönſten Arbeit waren, kam ein Fußgänger, ſchwang ſich auf ein Rad und fuhr davon. Für den Spott brauchten die Pfiffigen nicht zu ſorgen. 15 Freiburg, 7. Juli. Die mit Datum September 1917 von der Stadt Freiburg ausgegebenen roten 50 Pfennig⸗ Gutſcheine hören mit dem 1. Oktober 1920 auf Zah⸗ lungsmittel zu ſein. Die fraglichen Gutſcheine ſind bis zu dem genannten Zeitpunkt bei den ſtädtiſchen Kaſſen Freiburgs einzulöſen. Dafür werden neue 50 Pfg. 0 9 0 0 Scheine in 3 Serien, mit Anſichten vom Rathaus, Kauf⸗ haus und Münſter, ſowie mit dem Hinweis auf das 800“ jährige Stadtjubiläum erſcheinen.. 2 1 Freiburg, 7. Juli. In den letzten Tagen ſind ver⸗ gangen, in denen ſie zu Preisherabſetzungen ihrer Wa⸗ ren aufgefordert werden. Konſtanz, 7. Juli. Der Verbandstag der badiſchen Uhrmacher beſchloß u. a., daß alle in Monatslohn Bedarfsartikel unter den zuſtehenden amtlichen Höchſt⸗ 5 bezahlten Gehälter in Form von Stundenlohn gezahlt, die Krankengelder geſetzlich geregelt werden ſollen und daß die IAtägige Kündigungsfriſt beſtehen bleiben ſoll. Uhr⸗ machermeiſter Devin⸗ Karlsruhe wurde wieder zum 1. Vorſitzenden gewählt. Die nächſtjährige Tagung ſoll in Baden-Baden ſtattfinden. Mutmaßliches Wetter. Die Wetterlage wird wieder beſtändiger. Am Freitag und Samstag iſt vorherrſchend trockenes und warmes Better zu erwarten. Lokale Nachrichten. * Proteſtverſammlung. Die geſtern Abend im „Fürſten Alexander“ ſtattgefundene öffentliche Volksverſamm— lung, in der die organiſierte Arbeiterſchaft Viernheims gegen dle Lieferung des ungenießbaren Brotes proteſtierte, war von Frauen und Männern ſehr gut beſucht. Herr Gemeinderat Schneider leitete die Verſammlung. Die Herren vom Kommunalverband nahmen ebenfalls Gelegenheit nach hier zu kommen, um aufklärend oder beruhigend zu wirken. Man hörte viel von dem Zuſatz und dem Zuſatz, von dieſem Es würde hier zum Abdruck bringen. Die Hauptſache wird wohl die ſein, daß energiſch zugegriffen wird, nicht durch Wortmachereil oder Schönfärberei wird das Brot beſſer, ſondern durch Taten, durch Beſchaffung des Mehles, das zur Bereitung eines guten Brotes unbedingt notwendig iſt. Es iſt doch nicht angängig, daß man den Bäckermeiſtern den Vorwurf macht, als würden dleſe ihr gelerntes Handwerk nicht ver— ſtehen. Nein, die Bäckermeiſter verſtehen ihr Handwerk nur zu gut, nur iſt es ihnen nicht möglich, aus zweifelhaften Streckungsmitteln, oder„Dreck“ ſagt der Viernheimer, ein genießbares Brot zu backen. Die Verbraucher müſſen die Beſtrebungen der Bäckermelſter, die auf Erlangung einwand— freien Mehles drängen, reſtlos unterſtützen, damit ein für allemal auch Viernheim zu ſeinem Rechte kommt. Dieſe Anſicht wurde auch von Herrn Bürgermelſter Lam berth in der Diskuſſton vertreten. Die Initiattve zur Beſchaffung beſſeren Brotes kann nicht vom Geſchäftsführer des Kom⸗ munalverbandes Herrn Karcher kommen, ſondern durch den Druck der Verbraucher, durch einmütiges Zuſammenſtehen mit den Bäckermeiſtern. Die Tuerei mit Auslandsmehl, das auf deutſchem Boden gebaut iſt, muß endlich aufhören, wie auch die Belieferung von Mehl an Kur⸗ und Badeorte un⸗ 4 terbleiben muß. Am Schluſſe der Verſammlung ſollte eine RNeſolution gefaßt werden. Die überwiegende Mehrheit der Anweſenden verſprach ſich aber von einer„papiernen Reſo⸗ lutlon“ nichts, ſodaß auf Vorſchlag des Herrn Bürgermeiſters 1 Lamberth eine Kommiſſion aus dem Gemeinderat gebildet werden ſoll, die bei der Regierung in Darmſtadt interpellte⸗ e Unſere Hoffnungen und Wünſche ſind die, daß die Kommiſſion die richtigen Worte an der rechten Stelle finden wird, damit die Verſammlung auch einen poſittven 1 Erfolg davongetragen hat. Die Herren Bäckermeiſter waren 1 ebenfalls erſchtenen und hatten mit den Leitern des Kom⸗ munalverbands Verhandlungen gepflogen. Wenn die Män⸗ ner von oben immer vom„Arbeften“ predigen, dann mögen 10 auch mal dafür ſorgen, daß dem Volk ein genteßbares Brot geboten wird, das zum Arbeiten unerläßlich iſt. Die Verſammlung war ein warnendes Veto. r. i Sport. Wie wir erfahren, beabſichtigt der Männer⸗Turnverein am Sonntag, den 18. ds. Mts. ein Schau⸗ und Werbeturnen auf den Sportplätzen hinterm Gaswerk abzuhalten. Wir machen ſchon jetzt die Sport— freunde hierauf aufmerkſam. — Ortsgewerbeverein. Durch Vermittlung des hieſigen Ortsgewerbevereins können noch Nachtragsbezug— ſcheine für Leinölfirnis, pro Kg. 25 Mk, angefordert wer— den. Bau- und Möbelſchreiner, ſowie Tüncher, können ſich noch bis ſpätetens Freitag bei Rechner Zöller melden. — Milliardenaufträge für die dentſche Indu⸗ ſtrie. Die Entente hate der deutſchen Reichsregſerung umfangreiche Liſten mit Erzeugniſſen aller Art für den; Wiederaufbau Nordfrankreichs und Belgiens überreicht Milliarden Mark handeln. Es wird nun geplant, dieſe Lieferungen zur Behebung der Abſatzſtockung zu be⸗ nutzen. An erſter Stelle kommen landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen aller Art in Betracht, weiterhin aber auch Möbel uſw. 75 7 4 5 — Die Vorſchüſſe für Penſionäre der Heeresver⸗ waltung ſowie der Hinterbliebenen, die bis zur geſetzlichen Regelung mit 50 Prozent der bisherigen Bezüge vom 1. April 1920 zu berechnen ſind, werden bereits ausbe—⸗ zahlt, doch wird bei der großen Zahl der Altpenſionäre noch einige Zeit vergehen, bis ſämtliche Anſprüche er- ledigt ſind eee e Teurungszulagen an Hinterbliebene. Vom 1. Auguſt d. J. ab werden die Hinterbliebenen deutſcher Militärperſonen der Unterklaſſen, die nach dem 31. Juli 1914 im Heere geſtanden haben und entweder gefallen oder an einer nach dieſer Zeit erlittenen Krankheit ent— ſchädigungsberechtigt geworden ſind, Teurungszulagen er— halten, die Abſchlagszahlungen auf die nach dem Reichs- verſorgungsgeſetz ihnen zuſtehenden Bezüge darſtellen und bei der Neufeſtſetzung dieſer Bezüge in Anrechnung ge— bracht werden. Die Zulagen ſind nach den beſtehenden Klaſſen abzuſtufen und betragen 20—70 Prozent bisher bezahlten Beträge. — Freier Weinverkehr. Das für Ernährung und Landwirtſchaft ländiſche Weine, die bis zum 5. Juli 1920 über die Reichsgrenze hereingekommen ſind, für den Verkehr im ganzen Reichsgebiet freigegeben.— Nach dem Friedens— vertrag hat Deutſchland für das Jahr 1920 bis zu 250 000 Hektoliter elſäſſiſchen Weins zollfrei einzulaſſen, der Reichsminiſterium von dieſem die Einfuhrbeſcheinigung erhält. — Weitere Preisermäßigungen. Der Verein deutſcher Eiſengießereien beſchloß, die Verkaufspreiſe für rohen Maſchinenbau- und Handelsguß um 10 Prozent ab 1. Juli zu ermäßigen.— Der Kupferblechverband in Kaſſel hat ſeine Preiſe um 200 Mk. auf 2865 Mk. pro 100 Kg. ermäßigt.— Der Preis für Elektrolytkupfer wurde auf 1590 Mk.(zuletzt 1605 Mk.) herabgeſetzt. — Der Zinkhüttenverband beſchloß, in Zukunft einheit⸗ liche Preiſe für In⸗ und Auslandsverkäufe feſtzuſetzen, die ſich nach dem Weltmarktpreis richten.— Der Ver- band deutſcher Hangſchloßfabrikanten hat mit ſofortiger Wirkung die Aufſchläge auf ſeine Inlandspreiſe auf 1000 bis 1120 Prozent je nach Qualität ermäßigt. Die Ausfuhrpreiſe haben dagegen eine Erhöhung erfahren.— Die Verkaufsſtelle Deutſcher Holzſchraubenfabrikanten in Köln hat die Preiſe für eiſerne Holzſchrauben um etwa 7 Prozent herabgeſetzt. 2 — Die Brennſtoffpreiſe bleiben vorerſt un⸗ Es ſoll ſich um Lieferungen im Wert von mehreren hat ſämtliche aus der beim badiſchen Zollamt in Kehl anzumelden iſt und 17. Juli 1919 betreffend Ausdruſch von Getreide— ab⸗ gedruckt im Kreisblatt Nr. 60 von 1919— bleiben bis auf Weiteres auch für das Erntejahr 1920 in Geltung, jedoch mit der Aenderung, daß nunmehr auch der Ausdruſch von Hafer, ſowie das Gemenge aller Getreldeakten einſchl. Hafer bei der Bürgermeiſterei anzumelden iſt. Es iſt ſomit auch für Hafer und Gemenge mit Hafer Dreſchſchein aus— zuſtellen. Ebenſo hat die Verwiegung von Hafer und Gemenge mit Hafer ſtattzufinden. Heppenheim, den 30. Juni 1920. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. J. V.: Hammann. 1 Zaſatz: Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Betr.: Feuerwehr-Uebung Am Sonntag, den 11. Juli 1920 vorm. ½6 Ahr findet eine gemeinſame Uebung der freiw. Feuer⸗ wehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. N Entſchuldigungen werden bis ſpäteſtens Sams⸗ tag, den 10. Juli 1920 vorm. 12 Ahr auf dem Rathauſe, Zimmer Nr. 23, entgegengenommen. Anuent⸗ ſchuldigtes Fernbleiben der Pflichtmannſchaft wird beſtraft. e 1275 Herſtellung von Krankenbrot. 11. Die Herſtelung des Krankenbrotes wurde ab 1. Juli 1920 den Bäckern Karl Brügel, Ernſt⸗Lndwigſtraße, Joh. Jäger, Bismarckſtraße, übertragen. Betr.: Betr.: Oelbewirtſchaftung. Inm Nachgang zu unſerer Bekanntmachung vom 14. Juni 1920— Kreisblatt Nr. 49 bringen wir hiermit auf Erſuchen des Reichsausſchuſſes für Oele und Fette zur öffentlichen Kenntnis, daß auch die Oelfrüchte Mohn und Leinſaat der öffentlichen Bewirtſchaftung unterliegen. Heppenhenheim, den 28. Juni 1920. Heſſiſches Kreisamt Hrppenheim. Hechler. Zuſatz: Obige Bekanntmachung bringen wir zur all— gemeinen Kenntnis. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. N Für die Kalenderwoche vom 5. Juli bis 9. Juli 1920 gelten für Erwerbsloſen-Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Von A— einſchließlich am Montag, den 5. Juli 1920, vorm. von 9—10 Uhr . Von 2 einſchließlich am Freitag, den 9. Juli 1920, vorm. von 9—10 Uhr . zwecks Geldanweiſung. 5 Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 11. Juli 1920, verändert. Der Reichskohlenverband beſchloß, den bis— herigen Zuſtand um einen Monat zu verlängern; die Preiſe bleiben unverändert. Die Unternehmer tragen den im Vormonat den Arbeitern bewilligten Zuſchlag von 2.50 Mk., das Reich 4.50 Mk. Ende Juli ſoll dann auf Grund der wirtſchaftlichen Lage von neuem 0 beraten werden. Amtlicher Teil Betr.: Fleiſchverſorgung. Die Ausgabe des Friſchfleiſches für dieſe Woche erfolgt am Freitag, den 9. ds. Mts., bei den hieſigen Metzgern. Die Ausgabe der Krankenfleiſchmarken erfolgt am Frei— tag, den 9. ds. Mts., vormittags auf dem Lebensmittelbüro. — 1 1 Betr.: Ausgabe der Brotmarken. Montag, den 12. Juli 1920, werden im Wachtlokale des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 12. bis 25. Juli 1920 in der bisherigen Reihenfolge ausgegeben. Schulkinder können die Brotmarken erſt nachmittags von 2—4 Uhr erhalten. Wegen dem allzugroßen Andraug muß die Ausgabe an Kinder vormittags unterbleiben. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe auf dem Lebensmittelbüro zu melden. Betr.: Lebensmittelverſorgung. Bei dem Obmann Werle lagert noch lagert noch ein Reſtquantum Kunſtho nig und Marmelade, welche Waren markenfrei an Jederm ann verausgabt werden. Der Preis beträgt: a. für Marmelade b.„ Kunſthonig pro Pfund 3.— Mk. 7.30 77 75 77 Betr.: Pferderäudeverdacht in Vlernheim. Wir bringen hiermit zur öffentichen Kenutnis, daß die Pferderäude bei Jakob Gärtner 1. erloſchen und die Sperre aufgehoben iſt. Betr.: Ausdreſchen von Getreide. Die Auführungsverordnung des Heſſ. Landesernährungs⸗ amts vom 4. Juli 1919, ſowie unſere Bekanntmachung vom Sportplatze Pokal⸗Wettſpiel der J., 2. und 1. Jugend⸗Mannſchaft gegen„Fortuna“ Heddesheim in Hed— desheim. 2. Jugend gegen„Lindeuhof ö 08“ vormittags 10 Uhr auf unſerem Abfahrt der Mannſchaften wird im Lokal bekanntgegeben. Freitag Abend punkt ½9 Uhr 5 Spielerversammlung im Lokal„Zum Goldenen Stern“. Um vollzähliges Er— ſcheinen bittet der Spielausſchuß. empfehle mein reichhaltiges Lager in Frucht-& Kartoffelsäcken in beſteſter Qualität und jeder Preislage. D. Schindler. Gottesdieuſt⸗Orduung der israel. Gemeinde 10. Juli. 24. Tammus Sabbat⸗Anfang 7³⁰ 05 N„ Morgen 8⁰⁰ Wochenabſchnitt:“„ Nachm. 4⁰⁰ Pinchos Perek 1.„ Abend 9³⁵ Wochentag-Abend 9⁰⁰ . Morgen 6³⁰ Zur Einmachzeit empfehle jede Größe LI Konserven- Gläser mit prima roten Gummiringen, Geleegläser, Eindunstkrüge mit Stopfen, Braun- und Steinzeugtöpfe jede Grösse. Mikl. Effler 3., Haushaltungsvaren. Uhr