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Aus der Mitte des Wormſer Vereins ſtand eine geiſtige Größe auf und forderte alle Sänger auf, ſich einmal nach ihrem Herzen auszuſingen, denn im beſetzten Gebiete ſei das ihnen dochnicht möglich, u. dleſer hier ſtimmte das Lied„Deutſch— land über alles“ an. Alle erhoben ſich von ihren Sitzen u. ſangen dieſes Lied mit. Arbeiter und Arbelter⸗Sänger! wißt Ihr denn nicht, was gerade dieſes Lied bedeutet? Hat denn nicht dieſes Lied, das den ganzen Imperialismus in ſich birgt, die ganze Welt gegen Deutſchland aufgebracht und ſo das ganze Elend gegen Euch heraufbeſchworen? Deutſch⸗ land über alles heißt doch nichts anderes, als Deutſchland wolle die ganze Welt unter ſein Joch bringen und ſich über alles erhaben fühlte. Da muß es doch jeder begreiflich fin⸗ den, daß dann letzten Endes die ganze Welt gegen Deutſch⸗ land marſchierte. Mit dieſen Worten möchte ich Euch, Ar⸗ beiter, in den bürgerlichen Geſang-Vereinen nur ſagen, was für ein Geiſt in dieſen Vereinen drinnen leckt, und das iſt der Geiſt der Reaktion, der Euch dem Mtergange weiht. Arbeiter, heraus aus dieſem bürgerlichen Glimbim und ver⸗ ſündigt Euch nicht gegen Euch ſelbſt und Eure Nachkommen! Werdet keine Verräter an Euren Arbeitskollegen! Daß dieſer imperialiſtiſch-reaktlonäre Geiſt auch in den hleſigen Geſang— Vereinen drinnen ſteckt, beweiſt ein Vereinsſtandard, der am Eingange zu dem Lokale hängt. Dort reicht die Soldateska der Zivilhand die Bruderhand zum Bunde, das keine andere Hand iſt als die des Großkapitals, die beredtes Zeugnis ablegt, daß die Milltärs ſchon elnſtehen werden für das Kapital. Arbeiter! Verbleibt Ihr länger in Eurer Lauigkeit und wollt Ihr Euch nicht von dieſen bürgerlichen Vereinen losſagen, ſo gebt Ihr Euren Unterdrückern den Beweis Eurer Untertänigkeit und Machtloſigkeit. Urteilt jetzt ſelbſt. Seid 1 nt und handelt. 1 5 8 f Ein Arbeiter, der es aufrichtig mit Euch meint. Frachtbriefe Anzüge, Sommerjoppen, Manchester- nlich 1 580 haben wir en Tafeocken 3 l. Erbſen, Pfd. 65 Pfg. Meter 9,95 an Meter 10,95 Meter 15. an Meter 15,75 an Meter 19,75 an Reste zu Aig-, Heidel- . Blusenstoffe enorm billig, eige Blusen zum Aussuchen Stüok d.— zusßunkerssnezneng 1 EIIlekzeds Einsatz-Hemden, Mähfaden, 10 Lote, gute Wolle 15,.—. Gebrũder RHE Hauptstrasse 82 Weinheim apstrasse 82 ichts zu tun. Entlaufen Glies Pfd. 5 Mk. 4 junge weiße Gänſe. Reis pfad. 6 U. 8 N. fob ere gegen Be⸗ Kakao, Pf. 0 MI.„hae e dimſclg un ung de Woche in Vieruheim! Der verehrl. Einwohnerſchaft mache ich bekannt, daß mein vorausſichtlich nur noch dieſe Woche hier aufgeſtellt iſt und innerhalb 12 Jahren nicht wieder an hieſigen Platz komme und daher die Betten einer langjährigen Friſt aus- geſetzt ſind und in dieſer langen Zeit, oftmals viele Federn von den Motten befallen werden; denn dieſe Fälle habe ich faſt alle Tage wahrgenommen, daß oft Betten, welche im Gebrauch ſind, faſt halb zerfreſſen ſind und auch noch mehr. Auch viele neue Federn, welche auf dem Speicher lange Zeit hängen, hat ſich ſchon oft der Wurm über die ganzen Federn verbreitet, ſo daß auch dieſe Federn einer gründlichen Reinigung bedürfen, um dem Feder-Wurm ein Ende zu bieten. Darum ſollte ſich keine Hausfrau ausſchließen oder lange beſinnen, ehe die Federn ganz zerfreſſen ſind. Dann iſt der Schaden erſt recht groß. Alle diejenigen Hausfrauen, welche ſich auf obige Aufklärung entſchloſſen haben, möchten ſich ſofort melden, ehe ich abreiſe Achtungsvoll Reinhold Ressel Dampf- Bettfodern- Reinigung mit Motor-Beinied Zum ſchwarzen Peter. Götheſtraße 22. uüchtige Cigarrenmacher über Tag geſucht. Wasserstrasse 24. Freiwillige Feuerwehr Viernheim. Kommenden Sonntag, den 11. Juli, vormittags ½6 Uhr, findet bei günſtiger Uebung der freiw. Wehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Signal 5 Ahr. Das Kommando. empfiehlt Philipp Lahres Rathausſtr. Kirſchen, Annanas, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Tisel Vaſſpiele Spielplan für Samstag, Sonntag und Montag. —— Himbeeren Pfirſich Pfd. 2.60. Zwiebeln, Gelbrüben empfiehlt zu Tagespreiſen Georg Dewald 3., Steinſtraße 26. Wachſamer —.— Samstag und Sonntag: Ein Schauſplel aus den korſiſchen Bergen Vendetta Ein Filmdrama voll rührender Handlung in 5 Akten. In der Hauptrolle Der Filmſtern Pola Negri. „Der lustige Ehemann“ Humorvolles Luſtſpiel in 2 Akten.— Schöne Einlage. — Hofnund zu verkaufen. Näheres im Gaſthaus z. goldenen Ritter. Empfehle prima Kirchen, Heidelbeeten Erbſen, Gelberüben Bohnen, Galatgurken Zwiebeln, Cittonen, i Einlage! Montag: wischen Ou. Die letzten Sekunden aus dem Leben eines Unglücklichen nach dem gleichnamigen Roman von Leo Perutz. „Der Herr Apotheker heiratet“ Reizendes Luſtſpiel in 2 Akten mit ſprühendem Humor. —— Wien r Einlage 1 Spielzeiten: Samstag und Montag ab 7 Uhr. Sonntag ab 6 Uhr. Ende 11 Uhr. —8— ———— drangen, Knoblauch Dörrobſt zu den billigſten Tagespreiſen empfiehlt Georg Winkler 12. Obſtgeſchäft ſowie Koli⸗Anhänger erhältlich in der Buchdruck. d. Bl. — y ² Weinheimerſtraße 10. . Die Herrin der Welk erſchelnt ab 17. Junf in Erſtaufführung. Dampf-Beftfodorn- Noinigungsbefrieb einer herben Kritik unterwirft. Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäſts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei 4 N 1 ae de deer Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. 2 Alntsblatt der Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der 7 Beil zwangswei N. 15 1 Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tacif währte Rabat feng bebte en d Lokal⸗Anzeigeblatt für Vieruhein 7 1 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Vereins. Anzeiger gernilcrei Licrnhein Behörden Viernheims und Umgebung. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ [Zeile Pfg., auswärtige, Pfg. RNReklamen im Textteil, Pfg. auswärts„% Teuerungszuſchlag. Bellagen für 1000 Exemplare 9 Mark. ee gewährte Nabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. Amt Viernheim. N 80 ſperuſprecher Nr. 217 Dienstag, den 13. Juli 1920 a rr Poſtſchecklonto Nr. 21 C 1 A Sruulfurt a. M. 10. Jahrg. Warum der Krieg verloren ging. Die Literatur über den Wellkrieg hat in den letzten Tagen eine bemerkenswerte Bereicherung erfahren durch ein Buch, das der bekannte öſterreichiſch-ungariſche Gene— ral Alfred Krauß erſcheinen ließ.(„Die Urſachen un— ſerer Niederlage“, Verlag J. F. Lehmann, München.) Krauß führte beim Ausbruch des Kriegs eine Diviſion gegen Serbien, dann ein Armeekorps, war General- ſtabschef des Erzherzogs Eugen auf verſchiedenen Kriegs— ſchauplätzen und befehligte zuletzt eine Armee im Oſten. Als der Generalſtabschef von Conrad Hötzendorff von dem jungen Kaiſer Karl abgeſägt, oder wie der Kaiſer ſich ausdrückte,„abgeſchoſſen“ wurde, da kam Krauß als Nachfolger in Frage, aber er wäre, wie der deutſche General v. Cramon in ſeinem Buch über den Welt— krieg ſchreibt, dem Kaiſer Karl wegen ſeiner ſelbſtän— digen Art auf die Dauer nicht genehm geweſen und ſo fiel die Wahl auf Arz von Straußenburg. Krauß ſchreibt natürlich zunächſt vom öſterreichiſchen Standpunkt aus, ſein Urteil iſt aber auch da beachtenswert, wo er von den deutſchen Verhältniſſen ſpricht und ſie nicht ſelten Krauß ſpricht zunächſt von den zahlreichen Unterlaſ— ſungen und Verſäumniſſen, dem Fortwurſteln und Gegen— einanderregieren in Oeſterreich-Ungarn, von den ver— paßten Gelegenheiten vor dem Krieg und während des Kriegs. Die Monarchie war morſch, ſagt er, aber nur in ihrer Führung, nicht in ihren Grundlagen. Da konnte von einer kraftvollen, zielſicheren Außenpolitiik nicht die Rede ſein, ſowenig wie in Deutſchland. Der Operationsplan der beiden Mittelmächte, deren Zuſammenarbeiten gleich im Anfang zu wünſchen übrig ließ, war nach der Anſicht des Generals Krauß ver— ſehlt. Die deutſche Heerführung habe den genialen Plan des verſtorbenen preußiſchen Generalſtabschefs Grafen Schlieffen in den Grundzügen unglücklich abgeändert und noch unglücklicher ausgeführt. Sehr ſchwere Vor— würfe erhebt aber Krauß gegen die öſterreichiſch-unga— riſche Heeresleitung, der es in den erſten Kriegstagen offenbar an dem klaren Einblick in die Lage und an Entſchlußkraft gefehlt habe. Es ſei ein Fehler geweſen, nur die eine Hälfte des Heeres gegen Rußland und dazu in fehlerhafter Richtung zu verwenden, die andere aber zunächſt gegen Serbien, in gleichfalls verfehlter Richtung angreifen zu laſſen. Die Febler der Feldherren, vor der Berufung Hin— Wr FF 8 4 2 5 7 Primula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. i ſeiner Leitung wurde ſoeben die letzte Hand an die für das Dornröschenbild erforderliche Dekoration gelegt. Dieſelbe zeigte in möglichſter Echtheit das durch das Märchen vorgeſchriebene Turmgemach. Er ſelbſt in ſeinem ebenſo kleidſamen, als vornehm prächtigen Prin⸗ zenkoſtüm paßte vorzüglich hinein, und in all den ver⸗ ſchiedenen, ihn beobachtenden Augen war der gleiche Ge— danke zu leſen: daß er mit ſeiner ſchlankritterlichen Ge⸗ ſtalt und den kühngeſchaittenen Zügen, auf denen heute noch ein ganz eigenes Leuchten lag, das vollkommene Ideal eines Märchenprinzen dacſltellte. Endlich war alles bereit. Es fehlte Hauptperſon— das Dornröschen ſelbſt. SGBerts Augen hatten ſchon mehrfach ungeduldig der Türe geblickt, durch welche Gabriele eintreten m Ex wollte r zeigen, daß er ſich ferner durch ihre ſchein⸗ bare Ruhe nicht mehr tüuſchen ließ— eine Gelegenheit dazu mürde ſich ja wohl finden. Droben in ihrem Bou⸗ dor zögerte indes du junge Frau vor ihrem Lntleide⸗ ſpiegel von Minute zu Minute. Sie bebte innerlich ſehr Gaſtlich zurück vor dem Moment des Begegnens git Gert. Wie ſollte ſie es nur anfangen, ihn anzuſehen mit einem Blick bräutlichen Entzückens, den dieſe ihr aufge⸗ zwungene Rolle verlangte? Sie hörte kaum die begeiſterten Lobpreiſungen der Fammerzofe— es war dieſelbe, die ſie auch in ihrer heüdchenzeit bediente— welche geſchäftig um ihre Herrin herumgehend, noch etwas zu verbeſſern fand. S1„So, nun bin ich fertig,“ klang es endlich nicht ohne olz,„ich hoffe, gnädige Frau ſind zufrieden mit mir!“ Gabriele ſchrecktle auf. „Ich danke Dir, liebe Roſa, ich glaube wirklich, Du haſt Dich ſelbſt übertroffen,“ ſagte ſie, ſich zu 1 5 undlichen Lächeln zwingend.„Es iſt nun wohl hohe it, hinabzugehen; begleite mich, vielleicht bedarf ich zer geſchickten Hände, um nach Einnahme meiner etwaige Verwirrung wieder in Ordnung zu nur noch die nach denburgs und Ludendorffs, waren freilich, wie Krauß ſagt, nur ein Spiegelbild der Fehler der Politik. Die Politik hatte es unterlaſſen, die Grundlagen für einen Operationsplan zu ſchaffen. Die ungenügende Vor- bereitung und die paſſive Politik, die den richtigen Zeit— punkt verſäumte, war der größte politiſche Fehler der Mittelmächte, der das Verſagen der Operationspläne verſchuldete. Der ausſchlaggebende militäriſche Grund der gemeinſamen Niederlage ſei der, daß die Mittelmächte— und zwar meiſt getrennt— ihre Hiebe gegen die Stärke der Gegner, ſtatt gegen ihre Schwä— che richteten. Sie hätten die Schwachen zuerſt ſchlagen ſol— len, ehe ſie den Entſcheidungskampf gegen die Stärkſten im Weſten begannen. Den Angriff auf Verdun tadelt Krauß ſehr; ſtatt deſſen hätte gleich nach der italieni— ſchen Kriegserklärung ein gemeinſamer wuchtiger An— griff gegen Italien ausgeführt werden müſſen.— Hier ſpricht der Oeſterreicher aus dem Verfaſſer.— Der Angriff im Herbſt 1917 ſei nicht umfaſſend genug ge— weſen und zu früh abgebrochen worden— eine Anſicht, die von derjenigen Ludendorffs erheblich abweicht. Der Welt— krieg ſei nicht mit der Marneſchlacht, ſondern erſt im Jahr 1916 verloren worden. Verdun, Tirol, Wolhynien und die ſinnloſe Schöpfung Polens waren die Markſteine unſeres Niedergangs. f Herb iſt das Urteil des Generals Krauß über Kai— ſer Karl. Er war zu unſerem Unglück weder Feld— herr noch Politiker, wollte aber beides ſein— wie Wilhelm II. Graf Tisza— übrigens der einzige Staatsmann, den Oeſterreich-Ungarn beſaß— hat durch ſeinen ungariſchen Eigennutz Wirtſchaft, Politik und Heer führung unaufhörlich geſchädigt. Ein vernichtendes Ur— teil fällt aber Krauß gegen den Grafen Czernin und ſeine Politik.„Er mag das Brandmal für ewig au ſich tragen, einer der Schuldigſten am Niederbruch des Volks zu ſein“. Einem Czernin aber ſtand Bethmann Hollweg gleich. Krauß ſchließt: Der Weltkrieg war von den Mittelmächten unbedingt ſiegreich zu beenden, — die ſchlechte Politik nahm auch den Siegen die Kraft der Entſcheidung. ——— Die Konferenz in Spa. Am 10. Juli abends traten die beiderſeitigen Sach— verſtändigen in der Kohlenfrage in die Beratungen ein, die bis tief in die Nacht dauerten. Die Deutſchen mach— ten den Vorſchlag, monatlich eine Million Tonnen an u—— 8. 1— bringen. Sobald der Vorhang dann zum letzten Male vor dem Bilde gefallen iſt, erwarte mich hier zum Ab— legen meines Koſtlims; ich ſehe, Du haſt für die zweite Toilette ſchon alles vorbereitet.“ Sie ſtreifte flüchtig das weiße Spitzengewoge, ſorgfällig über mehrere Stühle ausgebreitet lag und da— neben auf einem Tiſchchen Fächer und Handſchuhe ſonſtigem Zubehör. ö „Es fehlen nur die Blumen— gnädige Frau nir noch nicht geſagt, welche Farbe ſie zu dem tragen wollen.“ Gabriele dachte einen Augenblick nach. entſchied ſie dann kurz. weißt ja, das Brautgeſchenk meines den gut zu der Spitzen-Toilette paſſen. Die Zofe wollte etwas einwenden, doch Gabriele, hatte ſchon die Türe geöffnet. Noch ein gepreßter Atem— zug, dann ſchritt ſie die in die Feſträume führende Treppe hinab. Unten kam eben Gerda von Santov auf die geſchlüpft und ſchlug bei ihrem Anblick entzückt die nen Hände zuſammen. „Nein, wie köſtlich Sie das gemacht haben,“ hatten Kleide „Gar keine“ 1 Gemahls, ſie wer⸗ llei⸗ loble ie dann Gerts Arrangement.„Man fühlt ſich ja ganz in 8 0 das Märchen hineinverſetzt— und Sie ſelbſt? ich kann mir nicht helfen— ich muß es Ihnen ſagen, daß S ie der ſchönſte Prinz ſind, den man ſich nur wünſchen kann.“ Gert mußte trotz ſeiner ſieberhaften Erregung lächeln! über dieſes unumwundene Geſtändnis. „Ich nehme das mir geſtatten, Sie zur Revanche für die reizendſte körperung des Haiderösleins zu erklären.“ Sie ſah in der Tat allerliebſt aus in dem kurzge⸗ ſchürzten Hirtenröckchen, zu dem ihr von Natur bräunlich; angehauchtes Schelmengeſichtchen mit dem wirren zen Gelock vorzüglich paßte. Bei ſeinen Worten errötete ſie vor Vergnügen. „Wirklich? Ach, das iſt mir aber lieb,“ geſtand ohne die geringſte Verlegenheit.„Ich möchte nämlich ſo! gerne, daß unſere Bilder recht ſchön würden und viel Beifall fänden. Aber mich dünkt, es iſt die höchſte Zeit. Wo bleibt denn nur unſere verzauberte Prinzellin. Ach. das nebst Lege die Diamanten heraus, Dun! Bühne Kompliment mit Vergnügen an,“ entgegnete er,„doch nur unter der Bedingung, daß Sie; Ver⸗ ſchwar⸗ ſie 9 den Verband zu liefern, dieſe Menge ſollte aver in einem gewiſſen Prozentſatz vermehrt werden, wenn die Koh— lenförderung in Deutſchland ſteige. Als die Sitzung am 11. Juli durch den Vorſitzenden Miniſterpräſiden⸗ ten Delacroix(Belgien) eröffnet wurde, waren die Koh- lenſach verſtändigen noch zu keiner Einigung gekommen. Die Deutſchen hatten ſchließlich 44000 Tonnen täglich als Vorzugslieferung angeboten unter der Vorausſetzung, daß die Maiförderung im Durchſchnitt für den Arbeits- tag erhalten und zur Verfügung des Reichskommiſſars für die Verteilung in Deutſchland verbleibe. Das ſei nur ein Betrag von 58 Prozent des deutſchen Verbrauchs von 1913, wobei die Verſchlechterung der Kohlenbeſchaf— fenheit noch gar nicht berückſichtigt ſei. förderung zu ſteigern, beabſichtige Deutſchland, 50 000 Bergleute noch einzuſtellen, wovon eine Mehrleiſtung von 90.7 Tonnen für Mann und Tag erhofft werde. Um die Kohlen⸗ Von der Mehrjörderung, die über den Durchſchnitt im Ma. 1920(rund 44000 Tonnen täglich bei 23 Arbeitstagen mit 6 Stundenſchicht) erreichtt werde, ſollen die Verbünde— ten 40 Proz. im erſten, 25 Proz. für das nächſte Jahr er— halten, während der Reſt zur Verfügung Deutſchlands bleiben müſſe. Dem Vorſchlag gegenüber beharrten die Verbündeten in der Sitzung am 11. Juli, in der ſich Lloyd George als erkrankt entſchuldigen ließ, auf ihrer Forde— rung von 2,5 Millionen Tonnen monatlich. Das würde ein volles Viertel des Geſamtbedarfs der deutſchen In- duſtrie und Landwirtſchaft bedeuten, das Zweieinhalbfache des deutſchen Vorſchlags, und die Entziehung einer ſol— chen Menge würde für die deutſche Volkswirtſchaft ge— radezu vernichtend ſein. 5 Delacroix fragte, ob die Deutſchen ihre zugeſagten Wiedergutmachungsvorſchläge vorlegen woll- ten. Reichsmin. Simons erwiderte, die Wiedergutma⸗ chungsvorſchläge ſeien fertig und ſollten in der Nach— mittagsſitzung übergeben werden. Da ſie aber in engem Zuſammenhang mit der Kohlenſrage, über die eine Ei— nigung noch nicht erzielt ſei, ſtehen, erſuche er um kurze Vertagung zu einer Beſprechung mit den Sachverſtän⸗ digen. Nach kurzer Unterbrechung wurden die Verhand- lungen wieder aufgenommen und Simons überreichte die Wiedergutmachungsvorſchläge, indem er betonte, daß der Plan zuſammen mit Kohlenfrage, mit der er ein Ganzes bilde, zu pr ſei. Die Kohlenfrage ſei von könne nur im Einver— allen die ſchwerwiegendſte und ö nehmen mit 5 beſitzern und Bera⸗ den Berawerks ——ů—-—H da iſt ſie ja.“ Aller Augen wandten ſich ſoeben die Erwartete eintrat. Ein unterdriickter Laut der Bewunderung lief Mund zu Mund beim Anblick der wie in roſige gehüllten Geſtalt, über die ſich ein Roſenxegen ergoſſen zu haben ſchien. Ueber das ganze duftige Gewand hin wa⸗ ren die leuchtenden Blüten in recht anmutiger Regelloſig— keit verſtreut. Roſengewinde rafften ſeitwärts die Gage— wogen über der ſchweren ſilbergeſtickten Seide des wei— zen Untergewandes empor, umgaben die feinen Schul- tern und ſchlangen ſich kreuzartig um die Stirn, ſowie durch das frei in Locken niederwallende Haar. Wie ein Wiederſchein dieſer Roſenfülle lag es auf den ſchmalen, ſonſt ſtets ſo blaſſen Wangen, während Hals und Schultern und die aus weiten Aermeln von Silberflor hervortrauchenden Arme in perlmutterner Weiſe ſchimmerten. 5 Niemand ahnte, daß nur die Angſt ihren Wangen dieſe erhöhte Farbe verlieh, die im Verein mit der ver- änderten Haartracht den mädchenhaften Reiz ihrer Er⸗ ſcheinung ſo wunderbar erhöhte. 1 „Prinzeſſin Dornröschen, wie ſie im Buche ſteht', machte Gerda ihrem Entzücken Luft und gab damit das Signal zu einem Schwall von Komplimenten, der ſich von allen Seiten über die junge Frau ergoß. Nur Gert beteiligte ſich nicht daran. Als ſie ver⸗ ſtohlen zu ihm hinüberſah, bemerkte ſie, wie es, als ſie ſich wegen ihrer Verſpätung entſchuldigte, ſarkaſtiſch um ſeine Lippen zuckte, offenbar begriff er ſehr wohl, daß ſie mit Abſicht bis zum letzten Moment gezögert, um ein Beiſammenſein mit ihm zu vermeiden. 1 Gleichwohl ließ ſeine Haltung, als er auf ſie zu⸗ trat, nichts von der ſeiner Partnerin ſchuldigen verbind⸗ lichen Höflichkeit vermiſſen. ö 5 „Darf ich bitten?“ ſagte Gert, ihr den Arm rei⸗ chend.„Ich glaube, wir haben keine Zeit mehr zu ver⸗ lieren.“ der Türe zu, durch welche von Wolken Fortſetzung folgt. 9 Wer kommt am J. Julie arbeitern gelöſt werden, deren anweſende Vertreter er zu hören bitte. Hugo Stinnes, Vert te an, was bisher ſchon förderung zu erhöhen ſicht genommen ſei. ſcharfer Sprache dar, daß me eleiſtet werden ſei durch die Schuld de r warnte ernſtlich vor Ueberſpa reter der Bergwerksbeſitzer führ⸗ um die Kohlen⸗ ür in Aus⸗ utlicher, manchmal chland nicht ge⸗ geſchehen ſei; d was weiter hief Er legte in de hr von Deutſ fordert no könne, Deutſchlands ſtungsfähig ſchwächt. E ſchärfer ſprach ſich arbeiter, Abg. Hue aus. die langjährige Hungerbl ſei aber doch bereit, durch Ue förderung, die in zu bewerkſtelligen. dem Standpunkt, daß die Sech Die ganze Kohlen die alle Länder angehe und nur Abkommen geregelt werden könne. t glauben, daß die Di etwas feſtſtellen können, ühren bereit ſeien. onnen m unung der For- der Vertreter der Berg- rgarbeiterſchaf ockade geſchwächt. berſchichten eine Mehr— Frankreich zugute komme, t ſtehe aber auf sſtundenſchicht die Grund- frage ſei eine Frage, durch gemeinſames Die Verbündeten ſol— plomaten am grünen wenn die Ar⸗ Deutſchland onatlich lie- die Leute, die in n Induſtrie dann we⸗ arbeitslos erſter Linie Die Arbeiterſchaf lage bilde. len ja nich Tiſch irgend beiter es nicht auszuf wird 2,5 Millionen T ern, wenn der V der ganzen gen Kohlenmangels unterhält! Die entſchiedenen W — auch von der ſchwarzen Schmace machten auf die Verbandsvert Eindruck und die vorherige neuen Kriſis und einem neue führen zu wollen ſch frage, war zunächſt behoben. Montag vormittag 11 Uhr vertagt. Der Wiedergutmachungsplan. Sitzung von der deutſchen Abordnung ie Sachleiſtungen beſagt: Art. 236 und der Paragra— VIII des Friedensvertrags en Wiederherſtellung der verbündeten timmung des Wieder— orten der beiden Sachverſtändigen h war die Rede— fenſichtlich großen Spannung, die zu einer n Diktat Entweder— oder der Entwaffnungs- Die Sitzung wurde auf ien, wie bei Der in der geſtri vorgelegte Plan für Deutſchland if phen 1—4 db t auf Grund des Anlage IV zu Tei zum Zweckeck der der vom Kriege betroffenen vereinigten Mächte utmachungsausſchu je Wiedergutmachuüngsſchuld a sausſchuß hat dieſe en Regierung ſind b der beteiligten Staaten die die verſchiede jede Art Rohſtoffe, en Fabriken umfaſſen, Es wird feſtzuſtellen ſein, der Leiſtungsfähigkeit nen und welche insbeſondere den unausführbar Es erſcheint folgender Plan zw . Deutſchland ſchaff mten Induſtrie einſ der Lieferungen. oweit die Anforderungen Spe auptſächlich von je Vergebung durch g Soweit es ſich um Ma ung auch Handwerk die Lieferungen Länder des Rei durch beſonde Solche Auftrags begriffen in Preuß zelnen Provinzen e Sowohl die Länder al ngsverbänden beſtimm Zwangsweg zur angehalten werden. für die tatſächliche ſſes Material zu noch nicht feſtgeſetzt. die Anforderungsliſten geteilt worden. Dieſe vom Fiſchlaich, über lle Erzeugniſſe bis zu gan⸗ eine eingehende Prü welche Lieferungen fordert werder wirtſchaftliche Lage, ganz oder zum Teil nſten Gegenſ Deutſchlands ange icht auf ſeine Mangel an Rohſtoffen, nde Organi ation der ge⸗ andwerks für die Durch⸗ ation iſt zweifacher Art: zialmaterial betre t eine umſaſſe Die Organiſ verbände der Induſtrie. enartikel handelt, an deren Her— leingewerbe beteiligt iſt, eine Ausgleichsſtelle chs verteilt und re Auftragsämte ämter ſind errichte das außerdem Zweigſtellen rrichten wird, Thüringen un die Fachverbände ſolche können ſie angeforderten hmen beide die Haftung vergeben die Lie⸗ r an Induſtrie und Hand⸗ t oder in der Bildung für die ein⸗ den Hanſaſtädten. wrden zu Lei⸗ .—.—.—— ewirkung der Außerdem üb erne Aus führung. Die Sachlieferungek ſind zum Weltmarktpreis zu be⸗ e werden durch die von der deut⸗ ene Vermittlungsſtelle für Wieder⸗ t a. M. vermittelt. r beteiligten verbün⸗ doppelte Organiſat ſe Prüfung der Aufträge, * 3. Die beſonderen Aufträg trie bereits geſchaff gutmachungsauſtrüge i „ 4. Es empfiehlt ſick die eine für d ür die Empfangnahme der 5. Alle Organiſationen ſind auf, ubauen auf Grundlage pari⸗ tätiſcher Arbeitsgemeinſchaft von lrbeitgebern und Arbeitneh⸗ 6. Sicherheitsmaßna die Mißbräuche auszu⸗ Vermittlung von privaten Geſchäften ein Sodann heißt es weiter: 1. Die deutſche Regierung erblickt hmen ſind gegen ich bei bureaukrati den Zweck der jetzigen Ver⸗ Papiergeidausgube jebe xeimungsfähigkeit untergraben. 4. Für das Maß der deutſchen Leiſtungsfähigkeit verweiſt die deutſche Regierung auf die überreichten Denkſchriſten. Sie geht davon aus, daß insbeſondere keine weitere Schmülerung der ſchon nurk geſchwächten deutſchen Polkswirtſchaft eintritt und die unentbehrlichen weltwirtſchaftlichen Hilfsquellen wieder pte werden. Namentlich muß Deutſchland die notwendigen ebensmittel, Futtermitlel, Düngemittel und ſonſtige Rohſtofſe zu angemeſſenen Zahlungsbedingungen einführen können. 5. Wird die deutſche Leiſtungsfähigkent zugrunde gelegt, ſo ergibt ſich folgendes: a) Die Entſchädigungspflicht iſt in Jahresbeträügen auszu⸗ drücken. b) Die Pflicht zur Zahlung wird auf die im Vertrag von Perſailles genannte Friſt von 30 Jahren bemeſſen. c) Die Mindeſtjahresbeträge ſind derart zu bemeſſen, wie auf Grund der deutſchen wirtſchaftlichen und finanziellen Lei⸗ ſtungsfähigkeit irgend möglich iſt einſchließlich der Erſtattung der Koſten der Beſatzungsarmee. d) Die Jahresbeträge werden zum Teil durch die Sachlei— ſtungen zum eltmarktpreis gedechk, zu einem beſtimmten andern Teil in bar bezahlt. chen wird, die den durch Sachleiſtungen zu deckenden Teil der Jahresbeträge überſteigen, ſind ſie in bar zum Weltmarktpreis zu bezahlen. e) Da die wirtſchaftliche Entwicklung der nächſten 30 Jahre heute nicht zu überblicken iſt, ſoll eine Beteiligung der verbün⸗ deten Regierungen an einer weſentlichen Beſſerung der Finanz⸗ und Wirtſchaftslage Deutſchlands vorgeſehen werden. Hierfür ſoll e in Indexſchema ausgearbeitet werden. 1) Es iſt eine Höchſtſumme zu beſtimmen, nach deren Ab⸗ tragung Deutſchland von jeder weitergehenden Entſchädigungs— pflicht frei wird. Zum Schluß wird eine Anregung gegeben, den Wiederauf⸗ bau der zerſtörten Gebiete durch ein internationales Siedelungs⸗ unternehmen zu bewerkſtelligen, indem ein internationales Syn⸗ j 0 i di zeit um 14 Stunden in der Woche zu beſchränken. dikat gebildet wird, das Unternehmer und Arbeiter, aus den verbündeten und neutralen Ländern ſowie aus Deutſchland zu den Arbeiten der Aufräumung und Reubauten heranziehen ſoll. Die Organiſationen wären auf der Grundlage paritätiſcher Ar— beitsgemeinſchaft von Arbeitgebern und Arbeitern aufzubauen. Neues vom Tage. Die Abſtimmung in Oſt⸗ und Weſtpreußen Berlin, 12. Juli. Vorläufiges Abſtimmungsergebnis für Weſtpreußen: men, davon deutſch 353 655, Prozent deutſch. Im einzelnen lagen folgende Ergebniſſe vor: Weſtpreußen: f Marienburg 9979 D., 156 P., Waieſenbirg 3323 D., 50 P., Roſenberg 2430 D. 6 P., Stuhm 207 227 P. Oſtpreußen: Stadt Lyck 8329 D. 7 P. Im Kreis Kock beten die Deutſchen ebenfalls eine überwältigende Proteſt der Preſſe. Berlin, 12. Juli. tungen im bef gemäß über die Schandtaten der Schwarzen tet hatten, und gegen die ſich daß die Zeitungen erklären ſollten, ihre Berichte ſeien falſch geweſen, die Zeitungen erfreuen ſich im beſetzten Die gemaßregelten Gegen die ſchmachvolle Art der Behandlung durch die Franzoſen wird von neuem vor aller Welt ſchärfſter Einſpruch Gebiet der größten Freiheit uſw. Zeitungen haben dieſe Erklärung abgelehnt. erhoben. Krieg im Oſien. Wien, 12. Juli. auf ehemalig deutſches Gebiet) verlegen. krankreichs, die Tſchech o⸗Slowakei un f 0 für Polen zu bewegen, ſind geſcheitert. Ruſſen frei zu machen. abſteckung„Zugeſtändniſſe“ zu machen. Soweit Deutſchland Sachleiſtungen, ma⸗ Bahnarbeiters in Brand. 99 316 abgegebene Stimmen, da⸗ von 91634 deutſch, 7682 polniſch, demnach 92 Prozent deutſch; für O ſtpreu ßen: 361063 abgegebene Stim⸗ polniſch 7408, alſo 97,9 Marienwerder 8000 D., 320 P., 5 D., 749 P., Eylau 4746 D., 235 P., Biſchofswerder 1272 D., Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Reichsverbands der Deutſchen Preſſe veröffentlicht einen Proteſt gegen die Behandlung der deutſchen Zei⸗ etzten Gebiet, beſonders in der Pfalz, wo viele Zeitungen verboten wurden, weil ſie wahrheits⸗ berich⸗ ) anſchließende Zumutung, Aus Warſchau wird gemeldet, daß die Ruſſen bereits Breſt Litowsk beſchießen. Das polniſche Hauptquartier iſt in Warſchau eingetroffen, die Regierung will ihren Sitz 11150 Poſen oder Thoru(alſo Die Verſuche Rumänien gegen anderweitige Entſchädigung zur militäriſchen Hilfeleiſtung An dem Krieg gegen Polen iſt auch das bürgerliche Rußland beteiligt. Frankreich ſoll beabſichtigen, Truppen an die deutſch⸗ polniſche Grenze zu ſchicken, um die dortigen pol⸗ giſchen Truppen abzulöſen und für die Front gegen die (Dieſe Darſtellung ſoll wohl den Transport durch Deutſchland erleichtern. D. Schr.) Baden⸗Baden, 12. Die Polen ſind„geneigt“, den Ruſſen in der Grenz⸗ Die rumäniſche Regierung hat den Polen die Er⸗ Aus Nah und Fern. f Heidelberg, 11. Juli. Der Bürgerausſchuß von Rohr⸗ bach beſchloß die Frage der Eingemeindung von Rohr⸗ bach nach Heidelberg durch eine allgemeine Abſtimmung der Einwohnerſchaft zur Entſcheidung zu bringen. Wiesloch, 11. Juli. Zwiſchen Malſch und Wiesloch ſprang ein Geiſtesgeſtörter aus dem in voller, Fahrt befindlichen Eiſenbahnzuge. Während der Irrſinnige nur leichte Verletzungen erlitt, zog ſich ſein Be⸗ gleiter, der ihm nachgeſprungen war, erheblichere Ver⸗ letzungen zu. ö Maunheim, 11. Juli. Mit dem vor einer Woche, zum Abſchluß gebrachten Maſſenprozeß wegen der Dieb⸗ ſtähle auf dem Man nheimer Rangierbahnhof ſind die Anklagen gegen die beteiligten Eiſenbahner noch lange nicht erſchöpft. Die Strafkammer wird ſich laut „N. B. Landesztg.“ noch mit einer Reihe weiterer Fälle zu beſchäftigen haben. In einer Sonderſitzung befaßte ſich die Strafkammer mit einem vollen Dutzend von An⸗ geklagten, unter denen man manche von dem Rieſen⸗ prozeß bekannte Geſichter feſtſtellen konnte. Unter ihnen befand ſich der Eiſenbahnarbeiter Jakob Mathias V olz, von dem die Eiſenbahner ſelbſt ſagen, er habe ſich ein Haus zuſammengeſtohlen, und der zu 2 Jahren 9 Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt wurde. Weiter wurden verur- teilt der Eiſenbahner Georg Keller aus Neckarhau⸗ ſen zu 1 Jahr 9 Monaten und der Georg Hüngerle aus Plankſtadt zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisſtrafen von 9 und 3 Monaten.— 5 a Altlußheim(bei Schwetzingen), 11. Juli. Beim Aus⸗ räuchern des Hüynerſtalles geriet der Schuppen eines Der Bahnarbeiter erlitt bei den Bemühungen, das Feuer zu löſchen, ſo ſchwere Brandwunden, daß er ſt arb. Furtwangen, 1. Juli. Da ſeit Mitte April der Abſatz von Uhren in Deutſchland ſtockt, hat die Groß⸗ uhreninduſtrie, beſchloſſen, ab Mitte Juli die Arbeits⸗ Engen, 11. Juli. Bei den öffentl. Heugrasverſteige— rungen wurden hohe Preiſe, bis zu 20 Mk. und darüber für den Ar geboten. Freiburg, 11. Juli. Von der Eiſenbahnüberwa⸗ chungsſtelle des Landespreisamts wurde feſtgeſtellt, daß ein gewiſſer Feiſt aus Richen mit falſchen Auswei⸗ ſen unter dem Vorwand, Beamter des Landespreisamts zu ſein, Zugkontrollen vornahm, Waren beſchlagnahmte und dieſe für ſich verwendete. Der Schwindler iſt ver⸗ haftet. b Emmendingen, 11. Juli. Der unlängſt verſtorbene Chrenbürger der Stadt, Privatmann Auguſt Ludwig, hat die Stadt zur Univerſalerbin eingeſetzt. Dadurch fällt der Stadt ein Vermächtnis im Geſamtwert von rund 570000 Mk. zu, von dem allerdings 396 000 Mark für Legate abgehen. 1 f (Hagelſchlag.) Am Don⸗ nerstag abend vernichtete ein ſchweres Hagelwetter in Saulgau, 11. Juli. den Gemeinden Wilfertsweiler, Hochberg, Luditzweiler, Musbach und Ebersbach den größten Teil der Ernte. Ju Logenweiler, Heratskirch, Boms, Hind, Bolſtern, Lampertsweiler, Boß und Bierſtätten wurde großer Scha⸗ den angerichtet. Die Selbſtverſorgung des Bezirks iſt in Frage geſtellt. Pforzheim, 11. Juli. Das mit Hagelſchlag verbun— dene Gewitter hat auf den Gemarkungen Göbrichen, Dürrn und Oetisheim ganz gewaltigen Schaden verurſacht. Das prachtvoll ſtehende Getreide hatt ſchwer wurde faſt alles Obſt vernichtet. Heidelberg, 11. Juli. gewaltigen Waſſermaſſen überſchwemmt. vernichtet.. leu 5 Karlsruhe, 12. Juli. Wie die„Karlsr. Ztg.“ mit⸗ teilt, iſt bei der Strafkammer Offenburg von der Staats- anwaltſchaft Anklage gegen den Leiter der Bezirksgruppe! Kehl des Badiſchen Bauernverbands wegen Aufforderung zur Verweigerung der Milchablieferung erhoben worden. Ju Karlsruhe und Heidelberg haben Hausſuchungen beim Bauernverband ſtattgefunden. Raſtatt, 12. Juli. genoſſenſchaft bis zu 30 Prozent zu gewähren. Jult. Die Zahl der Kurgäſt betrug bis 9. Juli 26 620. 7 ö Am Freitag mittag ertraul ein unbekanntes 18—80 Jahre altes Mädchen beim Na⸗ Mannheim, 12. Juli. geländet werden. i 5 e. a Ein Gewitter, das am Donnerstag über die Gegend zwiſchen Wiesloch und Heidelberg zog, hat erheblichen Schaden angerichtet. Bei Schlierbach wurde der Schiffer Schmidt von Neckar⸗ ſteinach auf ſeinem zu Tal fahrenden Schiff vom Blitz getroffen und getötet. Bei Nußloch, Hilsbach und anderen Orten legte der Hagel die Feldfrüchte nieder. Tabak und Dickrüben ſind ſtrichweiſe vollſtändig ver⸗ nichtet. Das untere Dorf von Nußloch wurde von den Waf Bei Gaiberg wurde durch die Wucht der Hagelkörner faſt alles Obſt Eine Verſammlung der Handels e und der der Landeszentrale des bad. Einzelhandels angeſchloſſenen Ladeninhaber erklärte ſich bereit, für Artikel des täglichen Bedarfs einen Rabatt Karlsruhe, 9. Juli. richtet an Preiſen auf die Stadtmärkte lommen. Stadt gekauft werden müſſen, billiger werden. Zell i. W., 9. Juli. Die Aerzte von Zell, Schönau und Todtnau erlaſſen in der hieſigen„Oberländer Tages⸗ poſt“ eine Anzeige, in der ſie mitteilen, daß ſie ſich in⸗ folge der Preisſteigerung des Telephons veranlaßt ſahen, dasſelbe am 1. Juli 1920 aufzugeben. des Arztes müſſen durch die Poſt erfolgen, nicht durch die Krankenhäuſer. g Villingen, 9. Juli. In der früheren Spitalmühle, ſeit 1885 Sägewerk Storz, brach geſtern früh Feuer aus, dem das ganze Anweſen in zwei Stunden zum Opfer fiel. Der Schaden beträgt einige hunderttauſend Mark. Konſtanz, 9. Juli. In einer Beſprechung der Erzeu— ger und Händler über den Abbau der Preiſe wurde laut „Konſt. Nachrichten“ mitgeteilt, daß gegenwärtig aus Ba— den waggonweiſe Stachelbeeren und Johannisbeeren über Württemberg nach der Schweiz ausgeführt werden. Konſtanz, 9. Juli. Die 27jährige Dienſtmagd Ste⸗ fanie Hitzmann von Ippingen hat im März 1907 und im September 1919 je ein heimlich geborenes Kind getötet und verbrannt. Das Schwurgericht verur— teilte ſie zu 4 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt. N ö Markelsheim, 9. Juli.(zum Weinpreis.) Bei der Weinverſteigerung der hieſigen Weingärtnergenoſſen— ſchaft wurden Preiſe von 1300 bis 1350 Mk. für das Hektoliter erzielt. Da der Wein unter 1300, Mk. nicht abgegeben wurde, konnten von den ausgeſchriebenen 85 Hektolitern nur 39 verkauft werden. Mannheim, 12. Juli. Bei einer Ausſprache bezüg⸗ lich des Preisabbaus erklärten die Vertreter des Einzel⸗ handels ihre volle Bereitwilligkeit, an dem Preisabba mitzuwirken. Vom Web⸗, Wirk⸗ und Strickwarenhand ſeien die Preiſe bereits um 10—15 Prozent ermäßi worden. Die Preiſe für Schuhwaren ſeien gegenüb den früheren höchſten Preiſen bereits bis zu 65 Prozen! fandier er worden. Die Vertreter der Schuhwaren ⸗ ändler erklärten ſich bereit, die Stapelware weiter zu verbilligen. Es wurde allgemein anerkannt, daß der Kleinhandel ein bedeutendes Opfer bringe. Der Preis- abbau müſſe in erſter Linie beim Fabrikanten einſetzen; verlange man vom Kleinhandel zu viel, gehe er unrett⸗ Bar dent Ruin entgegen. 7 Friedrichshafen, 12. Juli.(Billige Schuße.) Das Gewerkſchaftskartell hat bei Schuhfabrike toß das. 5 Schuhfabriken große Einkäufe gemacht und verkauft jetzt dieſe Schuhwaren unter Umgehung der Läden im Deutſchen Haus. Der höchſte Preis iſt 150 Mk. 5 8 Mutmaßliches Wetter. Neue Störungen aus dem Weſten verdrängen den Hochdruck. Am Mittwoch und Donnerstag it vielfach bedecktes, ſchwüles, dann gewittriges Wetter zu erwarten. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Die Vorbereitungen auf die Konferenz von Spa, die ſchlechten Ausſichten, über die der deutſche Reichskanzler von vornherein keinen Zweifel ließ, und die am Freitag be⸗ kannt gewordene Unterwerfung der 1 0 Abgeſandten unter die Diktatur der Franzoſen und Engländer haben ſich auf dem Deviſenmarkt bis jetzt noch nicht bemerkbar gemacht. Der Kurs der deutſchen Mark in Jürich war am 5. Juli abends 14.65, Len am 7. auf 14.80 und ſchloß am 9. mit 14.75 Rappen. Die endenz iſt ſonach bis jetzt ruhig geblieben. Der Reichs⸗ bankausweis vom Semeſterſchluß zeigt ein ungeheures Anſchwel⸗ len der Kapitalanlage um 13¼ auf den bisher nicht erreichten Stand von 51½ Milliarden. So hohe Kredite ſind von dem Jentralinſtitut noch nie gefordert worden. Der Banknotenumlauf hat wieder um 2,3 auf 53,9 Milliarden zugenommen. Das iſt eine ungeheuerliche Anſpannung, die über die Lage des Geld— markts keinen Zweifel läßt. Börſe. Als Barometer der auswärtigen Politik hat die Börſe ſchon im Lauf dieſer Woche dem Elend von Spa, un— vermeidlich wie es ſchien, Rechnung getragen. Jnfolgedeſſen gab es zahlreiche Kursrückgänge, beſonders in ſolchen Papieren, die in letzter Zeit von der Spekulation beſonders gern gekauft wurden, ſo in Petroleumwerten, Automobilaktien und Montan— Mee vor allem aber in Kalianteilen. Die feſtverzinslichen Anlageſachen waren gut behauptet: Kriegsanleihe 79½, Sproz. Scene de 100, proz. Württemberger 87.90, wobei zu erwähnen iſt, daß die letztgenannten unter den gleichartigen deut— ſchen Staatspapleren immer noch den höchſten Kurs aufweiſen. Produktenmarkt. Die Tendenz an den Produhtenbörſen be⸗ feſtigt ſich weiter. Am Freitag wurde in Berlin Hafer für ſofortige Abladung ab Station mit 126 bis 131 Mk. der Zentner bezahlt. Auch Hulſenfrüchte wurden etwas lebhafter gehan— delt. In Süddeutſchland werden vielfach 30 Mk. für den Zent⸗ ner gefordert, doch ſind auch Abſchlüſſe mit 20-25 Mk. ab 0 00 bekannt geworden. In Norddeutſchland ſind die Preiſe iger. Warenmarkt. Der Preisabbau in einer Reihe von Gebrauchs— artiteln wird von den einſichtigen Handelskreiſen nunmehr ſelbſt betrieben. Das iſt das ſicherſte Mittel, um einen Krach zu vermeiden. Leider ſind es nut einzelne Branchen, die bis jetzt dieſes Entgegenkommen zeigen, ſo vor allem die Leder— und die Textilbranche. Von einem Preisabſchlag in Kohlen kann keine Rede ſei'd. Dagegen ſind die Grundpreiſe in Benzin und Petroleum um durchſchnittlich 1 Mk. für das Kilo bzw. Liter ermäßigt worden. Der Rückgang der Weinpreiſe macht Fortſchritte. Häute ziehen eher wieder an. bee gilt von Chemikalien. Ferner iſt von einer Steigerung der Bleipreiſe Der Bad. Hausfrauenbund die Landfrauen die Aufforderung, dafür be⸗ ſorgt zu ſein, daß Obſt, Gemüſe und Eier zu billigeren 5 Erſt wenn die Lebensmittelpreiſe in der Stadt ſinken, könnten auch die Preiſe für die Geräte und die Kleidung, die in der Beſtellungen Lolale Nachrichten. 9 Wiegemeiſter für Brotgetreide. Der Dreſch⸗ maſchinenbeſttzer Philipp Eber! in Weinheim wurde gum Wiegemeiſter für Brotgetreide, Gerſte und Hafer für Viernheim ernannt und verpflichtet. — Die Ablieferungspflicht für Eier iſt nach einer Veröffentlichung des Landesernährungsamtes für Heſſen nunmehr aufgehoben. b 11 1 Sterbefall. Herr Steueraufſeher Albert Haas ein allzeit pflichttreuer und beliebter Beamter des hieſigen Steueramts, wurde in ein beſſeres Jenſeits abgerufen. Ob⸗ wohl Herr Haas ſchon längere Zeit ein bösartiges Leiden in ſich trug, kam der Tod für ſeine Angehörigen doch überraſchend. Zu Beſuch bei ſeinem verheirateten Sohne in Ochtrup in Weſtfalen weilend, hat ihn der Tod ereilt, das von den Hinterbliebenen beſonders ſchmerzlich empfunden wurde. Der Gram und das Wiederſehen mit ſeinem Sohne, der ſchon lange Jahre in Kriegsgefangen— ſchaft in Sibirien ſchmachtet, hat den Tod des Herrn Haas noch beſchleunigt. Die Beerdigung findet heute in Ochtrup ſtatt. Unſer inniges Belleid! — Gauturnfeſt Heddesheim. Vom Herrn Gau⸗ Juli ds. Is. fand in Heddesheim das 14. Gauturnfeſt des tungsfeſt der Turngenoſſenſchaft Heddesheim, ſtatt. Das Feſt genen Verlauf. Die Prelsvertellung, Leiſtungen waren durchweg ſehr gute. Es konnten über 400 Preiſe verteilt werden. Der feſtgebende Verein darf mit Stolz auf den Verlauf des Feſtes zurückblicken. Seine Mühe Herr Bürgermeiſter Winter in Heddesheim und der burg, ſprechen hiermit im Namen des Gaues dem feſt gebenden Verein und dem Rechnungsausſchuß für ſeine Mühe und Arbeit, der Einwohnerſchaft von Heddesheim für die brüderliche Aufnahme der Turner, für die reiche Ausſchmük— kung der Straßen und Behauſungen, für den reichen Flag⸗ Dank aus. heim, deren Mitglieder im Feſtbankett erſtaunliche turneriſche ert boten, ein weiteres Blühen und Gedeihen. Gut Heil! * Preisgekrönt. Unſer Landsmann Herr Jo- hann Mandel, der zu den eifrigſten Mitgliedern des hieſigen Stemm- und Ring-Bundes zählt, hat bei Wett. kämpfen in Leipzig, die für Norddeutſchland auszu⸗ tragen waren, außerordentlich gut abgeſchnitten. Im Ringen errang ſich Herr Mandel die 1. und im Stemmen die 2 Meiſterſchaft. Weiter errang er ſich bei den großen Mei⸗ ſterſchaftswettkämpfen für Mitteldeutſchland, die am letzten Sonntag in Erfurt zum Austrag kamen, den erſten Meiſter im Stemmen und den zweiten Meiſter im Ringen. Unſer Landsmann, Herr Mandel, iſt jetzt Meiſter von Sachſen, ſowie Nord- und Mitteldeutſchland. In nächſter Zeit ſinden die deutſchen Meiſterſchafts-Wettkämpfe ſtatt, woran ſich 5 1 8 N 18 ö Fr5 oho— 372 N der vielmals Preisgekrönte ebenfalls beteiligt. Wir beglück- ſehen wir uns veranlaßt 8 1 1 93 ere Aßt, wünſchen Herrn Mandel zu d eſen Erfolgen, die den Beweis führen, daß er auf der Höhe des Sportes ſteht und zu hoffen iſt, daß er auch bei der deutſchen Meiſterſchaft Sie ger bleiben wird. Herr Mandel verfügt über eine Kraft⸗ leiſtung und sportliche Geſchicktheit, wie ſie Sportsleuten mittel) erſpart bleibt nur ſelten beſchieden iſt. Dem Stemm- und Ringbund der ſein Uebungslokal im„Goldenen Stern“ hat ſowie — 1„„„ 2 N 5 Herrn Mandel gratulieren wir herzlichſt. * Verbandstagung der dentſchen Landkran⸗ llenkaſſen in Leipzig. Der Allgemeine Verband Deutſcher Landkrankenkaſſen e. V., Sitz Berlin(Geſchäftsſtelle Perle 1920 in Leipzig ſeine berg) hielt vom 29. 6. bis 1. 7 diesjährige Verbandstagung ab. Der Verband umfaßt 820 aller deutſchen Landkrankenkaſſen mit weit über 2 Millionen Verſicherten. heiligen. kaſſen aus allen Teilen des Reiches erſchienen' reiche Behörden, u. a. Arztfrage. den Wunſch hätten, hatten Vertreter entſandt. Er hob hervor, endlich einmal fich mit den Aerzten zuſammenzufinden zu gemeinſamer Arbeitſin der ſoztalen Fur ſorge. Hervorzuheben iſt ferner ein Filmvortrag des Herrn Dr Roeſchmann, Berlin, über„Die Geſchlechtskrankheiten und ihre Folgen“. Es wurden ferner behandelt: Die Aenderung der Reichsverſicherungsordnung, die Beſoldungsverhältniſſe der Kaſſenangeſtellten, die fachmänniſchen Kaſſenreviſionen, die Bekämpfung des Alkoholismus(Dr. Flalg) ete. Die Ver⸗ Die Wohnungsnot hat ein Ende wenn Wohnhäuſer in AM l-Maſſiv errichtet werden, wie dies in immer ſteigendem Um— fange im ganzen Reiche geſchieht. Allein in Eſſen werden, nachdem die Vorzüge der alt— vorſitzenden geht uns folgender Bericht zu:„Am 3. und 4. ergſtraß⸗Neckar⸗Turngaues, verbunden mit 20jährigem Stif- Walter; Beicht für dieſe Samstag um 2 Uhr. nahm einen glänzenden, von echt e 1 getra- 1. Joh. Bapt. Scheu u. Emma Erneſtine Deike zum Ztenmal mit der ſchon kurz N ö 5 0 j 8 10 nach 5 Uhr nachmittags begonnen werden konnte, mußte 3 abgebrochen werden, weil ſtarker Regen einſetzte; ſie wurde im Saale des Gaſthauſes zum„Hirſch“ fortgeſetzt. Die 5. und Arbeit ſand reichen Lohn.— Der Gau-Ehrenvorſitzende, Gau⸗-Vorſitzende, Herr Oberſekretär Eberle in Laden⸗ genſchmuck und für die glänzende Verpflegung den herzlichſten — Der Turngenoſſenſchaft Heddes— höheren Orts Vormittags Den Vorſitz führte Herr Dr. Krüger, Aller- Es waren etwa 400 Vertreter von Landkranken- hy; zu bringen. 5 Auch zahl— J 5. Juli hi ü auch das Reichsarbeitsminiſterium, 1 üben n Wee g Herr Direkter Dr. Sandner vom Reichsarbeitswiniſtertum hielt einen Vortrag über„Das Reichsverſorgungsgeſetz und die Landkrankenkaſſen“. Der Direktor des Verbandes, Herr Unger, referierte über die daß die Landkrankenkaſſen bandstagung zeigte aufs Neue, welch intenſive ſoziale Arbei ö rbeit die Deutſchen Landkrankenkaſſen leiſten und wie Netzen und unentbehrlich ſie für die Volksgeſundheit geworden ſind. Gottesdienſt⸗Orduung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S.⸗A. für ledig Friedrich Jäger. Donnerstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Franziska Werle geb. Bugert. 74 Uhr beſt. E.⸗A. für er Krieger Georg Knapp und Hans Englert und Cäcilie Krug geb. Englert. Freitag: 3/6 Uhr 3. S.-A. für ledig +* Hans Herbert. 8 1—47 Uhr. 3. S.⸗A. für ledig 7 Friedrich Jäger. Samstag: 06 Uhr beſt. S.⸗A. für 1 Krieger Joh. Martin, Schwiegerltern Joh. Val. Wedel u. Juliana. 7 Uhr beſt. Amt zur Dankſagung. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Die hl. Meſſe um 0 Uhr fällt während der Ferien ans; ebenſo der Gottesdienſt in der alten Kirche. ö A n nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen des H. Rektor Gillig und des H. Lehrer Verkündete: 2. Joh. Peter Bauer u. Anna Kath. Winkenbach zum Ztenmal. 3. Joh. Hoock 15. und Marg. Illy zum Ztenmal. 4. Joh. Adam Schubert u. A. M. Gallei zum Ztenmal. ö Knapp und Kath. Bergmann zum Zztenmal. 5 Alter 3 und Katharine Froſchauer zum 2tenutal. 1. Georg Eiſen und Sybilla Gallei zum 2tenmal. 8. Jakob Mandel 10. Witwer und El. Klee geb. Gutperle Witwe zum l(tenmal. N 9. Auguſt Müller 2., S. 225 . S. v. Adam Müller und Margaretha geb. Winkler und Eva Pfiſter, T. v. Joſ. Pfiſter und Eliſ. geb. Kilthau zum Itenmal. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Mittwoch, den 14. Juli 1920: Abends 8 Uhr: Bibelſtunde Amtlicher Teil. Betr.: Ausgabe von Marmelade. ö Bei dem Obmann Werle lagert noch ein Reſtquantum Marmelade, welche laut Beſchluß der Lebensmittelkommiſſion bon dieſem für 2,80 Mk. das Pfund an Jedermann verkauft werden ſoll. Betr.: Wildſchaden. 5 Wir bringen hiermit zür öffentlichen Kenntnis, daß ſämtliche Wildſchäden(auch von Hochwild) bei uns anzu— melden ſind, worauf das Weitere veranlaßt wird. Betr.: Milchverſorgung. ö Obwohl die Maul- und Klauenſeuche in unſerer Ge— meinde nahezu als erloſchen betrachtet werden kann und die Milchablieferung immer noch eine ſehr ſchlechte iſt, die ſäumigen Kuhhalter wieder⸗ holt an ihre Pflichten zu erinnern. Wir hoffen, daß die Milchabgabe künftig eine beſſere wird. damit die uns höheren 8„angeordneten Maßnahmen(Erhebung von Strafanzeige, Sperrung des Zuckers und der ſonſtigen Nähr⸗ Betr.: Die Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grund— ſtücke. N Die Tabakpflanzer unſerer Gemeinde ſind verpflichtet, ihre mit Tabak bepflanzten Grundſtücke unter Benutzung der vorgeſchriebenen Formulare in der Zelt vom: 1 1. bis einſchl. 15. Juli 1920 von 8—12 Uhr und nachmittags von 2—6 Uhr an Wochentagen beim Heſſ. Steueramt Viernheim unter genauer Angabe der Lage und Größe zur Anmeldung Diejenigen, welche die Anmeldung bis laſſen, werden zur Anzeige gebtacht. Anmeldevordrucke ſind bei uns— Zimmer Nr. 26— erhältlich. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Reife Ein Stoß neue Milch⸗ Schweine Zigarillos⸗ Roterüben Formen hat zu verkaufen billig abzugeben. A. Moos Von wem, ſagt die Exp. Mannheimerſtraße 10. des Blattes. Ein gebrauchter mittlerer Herd la. gekochtes holländ. laubnis, auf rumäniſches Gebiet flüchten zu dürfen, ver⸗ chenfahren auf dem Neckar. Die Leiche konnte noch nichl weigert, da Rumänien neutral bleiben wolle. 5 Die Herrin der Welke die Rede. zu verkaufen. Bismarckſtr. 50. Kalhſtickſtoff u. Amoniab friſch eingetroffen Witwe Schneider, z. Bahnhof handlungen darin, daß verſucht werden, ſoll, zu einer ver⸗ einbarten, endgülligen Regelung ihrer Wiedergutmachungspflich⸗ ten zu gelangen. 17** 9 5 2. Die deutſche Regierung weiſt darauf hin, daß nach ihren eee die bis zum 1. Mai 1921 zu zahlende 20 Mil⸗ liarden Mark Gold nicht nur ſchon jetzt geleitet ſind, ſondern daß bereits ein ſehr erheblich höherer Betrag bezahlt iſt, Unter⸗ lagen ſtehen zur Verfügung. a. 9. Eine Regelung für die Zukunft,“ die die deutſche Re⸗ alt als erfüllbar anerkennen ſoll, kann nur nach der wirt⸗ tlichen und finanziellen Lei benden e Deutſchlands be⸗ meſſen werden. Hierbei iſt beſonders ie Notwendigkeit zu ber Rüden den deutſchen Reichs aushalt zu balaneieren. Sonſt werden raſch wachſende weitere bende Verschuldung und Viehmarkt. Die Seuchennot nimmt nicht ab, dehnt ſich ſo⸗ bewährten AhiBl-Maſſive Bauweise gegenüber gar in einzelnen Bezirken weiter aus. 1 dem Ziegelbau und den ſogenannten„Erſatz“⸗ in N„Die Hoffnung auf eine 95 ee e e N 7 That Ermäßigung der Pferdepreiſe iſt hinfällig geworden. Dilniſche Bauweiſen feſtgeſtellt worden ſind. 40, Päuſer des Allgemeinen Bauvereins ausſchließlich in und belgiſche Arbeitspferde ſtellen ſich bei guter Ware immer noch auf 16 bis 28 000, ältere auf 8000 50 15000 Mk., und AMzgl-Maſſiv errichtet. A MBI. Steine(D. R. P. für Luxuspferde werden über 20000 Mk. bezahlt. Rur die und Weltpatente) können von jedermann in reiſe für ältere Arbeitspferde ſind um etwa 10, Prozent ge⸗ einfachſter Weiſe auch unmittelbar an der Bau⸗— fallen. Kühe find faſt unbezahlbar, ſchöne Ferkel unter 300 ſtelle aus überall vorhandenen Rohſtoffen(Ries- Mark nicht zu haben. Sand, Koks⸗Schlacke, Aſche u. ſ. w.) durch 6 Holzmarkt. Das Holzgeſchäft bleibt ſtill, Die Preiſe ha⸗ Stampfen in den AMgl-Formen hergeſtellt den ſich in dieſer Woche nicht weſentlich geändert. werden. Große Erſparniſſeh Erbitten Sie die Druckſchriften der Firma AMBBI-Werke, Abt.. enen J 388 Berlin⸗Johannisthal, Leind zum billigſten Tagespreſe Ad. Adler 7. Col.⸗ und Farbwaren. Kautabak zu haben bei Joh. Karl Kempf Ww. —