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Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2 Beſtellungen können bei unſerer Expebition u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Enthält ale in eee der g ee Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungstaſerate Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. A, Viernheim, Rathausſtraße. W für Vieruheim . 71 Vereins„ Anzeiger 1 3 Bürgern leiſterei Viernheim ee e, e eee eee ee auswärts 1% Teuerungszuſchlag. Vieruheit ms nnd Umgebung. Anzeigenpreiſe: Lokale Inſerate die einſpaltige Vetit⸗ Zeile* Pfg., auswärtige. Pfg. Reltamen im Textreil. Pfg. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bei zm angzweſſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt binfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. ——. 2— T— * 81 Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. —.—“ Donnerstag, den 15 Juli 1020 ———— jç— ̃—— ů ¶— Jahrg. F Poſtſchecktonto Nr. 2157 21 577 Amt Frankfurt a. M. Es geht auch anders. Die Konferenz von Spa hat ſich nicht gut angelaſſen. Das Diktat der Entwaffnung, deſſen Folgen für Deutſch⸗ land unüberſehbar ſind, mußte trotz der Einwände des Reichskanzlers, der Reichsminiſter und der Sachverſtän⸗ digen unterſchrieben werden. Die Entente-Vertreter hat- ten mit Erfolg ihr bewährtes Verfahren von Verſailles wieder angewandt, die deutſchen Regierungsleute durch Rückſich tsloſigkeiten und Drohungen 5 und ihnen die Piſtole auf die Bruſt zu ſetzen. Das Spiel ſchien ſich bei der Hauptfrage, der Wiedergutmachung, wieder— holen zu wollen und am Freitag war der deutſchen Vertretung angekündigt worden, daß ſie am Samstag vormittag 11 Uhr das Diktat der Kohlenlieferung, das die geſamte deutſche Wirtſchaft unter die Kontrolle der e geſtellt häte, zu unterſchreiben habe. Es kam anders. Am Abend des gleichen Tags unterhielt man ſich ſchon in höflicheren Formen und in wirklichen Ver— handlungen über die Wiedergutmachung im ganzen. Der Fortſchritt wurde herbeigeführt durch die Reden der bei— den Sachverſtändigen Hugo Stinnes, des Großgru— benbeſitzers, und des Bergarbeiterführers Otto Hue, die nicht als Vertreter der Regierung, aber als Vertreter des deutſchen Volks den Herren von der Entente einmal ungeſchminkt die Wahrheit ſagten. Stinnes hat gezeigt, daß man das Recht des Un— terlegenen aufrecht und ſelbſtbewußt vertreten kann, ohne in Großmauligkeit zu verfallen. In jenem kritiſchen Augenblick in Spa, da alles verloren ſchien, war es volitiſche Weisheit, dem Feind ins Auge zu ſehen und ihn mit der letzten Waffe, die uns geblieben iſt, mit der Waſſe rückſichtsloſer Wahrheit anzugreifen. Und als zu höflicherer Rede verwieſen wurde Lloyd George war doch auch nicht gerade höflich—, da erklärte er: Ich ſpreche hier nicht gus Höflichleit, ſondern aus dem natürlichen Recht des Deutſchen heraus. Er ſcheute ſich auch nicht, dem Herrn Millerand die ſchwarze Schmach vor Augen zu halten. Wenn es zur Be— ſetzung des Ruhrreviers käme, ſagte Stinnes, ſo würde Fieankreich wohl auch wieder ſeine„Senegalneger als Sendboten ſeiner Kultur geb dar Das hätte kein Re⸗ gierungsmann zu ſagen gewagt, aber Stinnes wagte es und er wußte, daß ſeine Anklage bei einem Teil der Verbündeten im Stillen Zuſtimmung finden werde, iſt man doch in England und Italien und mehr noch in pri mula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. Er führte ſie zu dem niedrigen Ruhebett im Vor⸗ dergrunde, das von dichten, durch ein ſeitliches Bogen— fenſter hereindrängenden Rofenzweigen umpwuchert war und einen äußerſt poetiſchen Anblick bot. Unweit desſelben befand ſich die verhängnisvolle Spindel, vor der bereits die Darſtellerin der böſen Fee in charakteriſtiſchem Koſtüm Platz genommen hatte. Gabrielen ſchlug das Herz bis zum Halſe— hinauf, während ſie äußerlich ruhig unter Aſſiſtenz Gerdas und des Kammermädchens ſich auf das Ruhebett ſinken ließ und die vorgeſchriebene Stellung einnahm. Es brauchte an derſelben nicht geändert zu werden, wie hingegoſſen lag die roſengeſchmückte Geſtalt auf dem Pfühl, von dem die Gazewogen des Gewandes bis über den Fußboden herabfluteten. Den Oberkörper halb em— porgerichtet, ſtützte ſie, wie eben aus dem Schlafe erwa— chend, mit der Rechten das liebliche Haupt und wandte— mit welcher Mühe und ſeeliſchen Qual!— den Blick ſtau— nend, verwirrt und doch voll hingebender Bewunderung der Stelle zu, welche ihr Partner einnehmen ſollte. Gert war, um den Effekt zu prüfen, einen blick vorgetret en. „Gut“, ſagte er,„ich bitte ganz ſo zu bleiben.“ Es flimmerte ihm vor den Augen, als er jetzt auf die den Zuſchauern gegenüber liegende Seite des Lagers trat, und die Roſenzweige zurückbiegend, ſein Antlitz zu der leiſe zitternden Geſtalt niederbeugte. Seine Miene drückte dabei in überraſcher nder Naturwahrheſt all jenes Entzücken aus, das der Prinz beim Erſcheinen der von ſeinem Kuß zum Leben erweckten Jungfrau empfinden mußte. Unter dem Feuer ſeiner Blicke blühten die Roſen auf ihren Wangen dunkler auf, mit Mühe nur beherrſchte ſie das Zittern ihrer Glieder und den Zorn, der in ihr wi⸗ der ihn und ihre Lage immer heftiger aufſtieg. Die Uebrigen entfernten ſich jetzt raſch von der Bühne, nicht lostelßen 8 ohne Bedauern die Blice von der Grupe Augen— re- e Amerika von der ſtandalöſen Verwendung der Schwar— zen ſehr wenig erbaut. Was die Zerſtörung der fran— zöſiſchen Gruben im Kriegsgebiet und während des Kriegs anlangt, ſo erinnerte Stinnes in unerhörtem Frei— mut daran, daß die Entente mehr als al feſt ent⸗ ſchloſſen war, die Gruben in Oberſchleſien nach dem Krieg zu; zerſtören. Herr Millerand rut ungeduldig auf ſeinem Seſſel hin und her. Ju höchſt wirkſamer Weiſe wurde die nes durch die Ausführungen Hues. 0 ſtarke Eindruck auf die Entente-Vertreter geht offenbar darauf zurück, daß ihnen hier deutſches Kapital und deut— ſche Arbeit ſeit dem Zuſammenbruch zum erſten Mal wieder einmütig gegenübertraten. Stinnes und Hue er⸗ klärten: ihr könnt uns vergewaltigen, aber ihr könnt den deutſchen Arbeiter nicht zur Arbeit zwingen. Jedes Diktat, jedes Ultimatum in der Kohlenſrage wurde von beiden rundweg abgelehnt, ſie müſſe als europäiſche Frage durch Verhandlungen ge löſt werden. Deutſchland könne ſich nicht der Freiheit berauben laſſen, Kohlen auch an Neutrale zu liefern zur Bezahlung von Rohſtofſen und Lebensmitteln und es könne ſich keiner Auſſicht unterwerfen, die der deutſchen Wirtſchaſt den letzten Reſt von Bewegungsfreiheit raube, wie das Diktat Mille— rands es tue. Die Wirkung der beiden Reden, beitdenen die deutſchen amtlichen Vertreter ein gelindes Entſetzen übe rkam— Reichsminiſter Simons brachte privatim ſogar eine halb⸗ amtliche Entſch uldigung vor—, war, wie geſagt, nach— haltig und günſtig. Lloyd George, der in der Kriſis am Freitag plötzlich wieder von einer„Unpäßlichkeit“ befallen worden mar, war gottlob wieder ganz 5 und nannte ſich Y„unſer guten unparteiiſchen Freund“.(]) Auch draußen in der Welt ſtie gen die„Aktien“ Deut ſch⸗ lands in wörtlichem Sinn. Ter Kurs der Reichs- mark war vom zweiten Tag der Konferenz an zu⸗ ben eden d Und ſank weiter bis zum Samstag. Nach ſtinnes und Hue erreichte die Mark aber 10 zienclich wieber den Kursſtand, den ſie vor der Konferenz gehabt hatte. Wie lange die günſtigere Lag anhalten wird, läßt dich allerdings nicht ſagen, kann noch manches paſſieren, was man nicht voraus und die Franzoſen werden ſich wohl h bemühen, von i unmöglichen Forderungen ſo viel als denkbar durchzu⸗ ſetzen. Der Erfolg des Samstags beſteht auch ncht erſter Linie darin, daß ſachliche Errungenſchalen Deutſchland gemacht wurden, ſondern darin, Auf Gerts Geheiß 90 man das verabredete nen einer leiſen anmutigen Melodie rauſchte der V zurück. Die Wirkung des effektvoll beleuchteten Bildes war eine zauberhafte. Die kühnſte Phantaſie hätte feine voll kommenere Verkörperung der Ausdruck in dieſen beiden Geſichtern! droben in dem verfallenen Turmgemach wirklich den Vor gang des Märchens ſich abſpielen zu ſehen; der rilterliche Prinz hat, nachdem er den Dornenwald durchbrochen, vol! ſehnender Ungeduld alle Räume des Zaul e durch eilt, bis er endlich oben in dem verwitterten Turme die ſchöne Schläferin gefunden. Durch die noch boffen ſtehende Türe iſt er zu dem Lager geſtürzt, das die von außen hereindrängenden Ranken gleichſam mit einer nenhecke umzogen haben. Seine Hand hat mit Griff die neidiſchen Zweige, die ihm das verhüllten, zurückgeriſſen, und beim Anblick desſelben von ſeurigem Entzücken erfaßt, hat ſein Mund den Erlöſungs luß auf die jungfränlichein Lippen gedrückt. Nun iſt der Zauber gebrochen: Die Prinzeſſin iſt erwacht zu blühenden Leben. empor und blickt ihrem Retter voll ſchüchternen ins Auge. Und dies Anſchauen Flamme, die ihr daraus entgegenſt gleiche Feuer zu entzünden. Sein Werben— der ihre— Verwirrung, währung. Das alles kam dork oben in dramatiſcher Lebendig— seit zum Ausdruck. Als endlich der Vorhang wieder zu— ſammenfiel, herrſchte einen Augenblick tiefe Stille, dann erhob ſich ein donnernder Beifallsſturm. „Entzückend“.„Bravo“.„Braviſſimo!“ begeiſtertem Chor. Noch dreimal in raſcher Folge teilte ſich der und zeigte das herrliche Bild in unveränderter Vollen- dung. Kein Zug in den beiden ſchönen Geſichtern ver— wandelte ſich. Wenn das Publikum gewußt hätte, welches Maß von Dankes genügt, um an der rahlt, auch in ihr das . 1 12 zaärkliches Blick, ein Scham, aber doch Ge ſcholl es in Vorhang Selbetbeherrſchung den Darfſtellern dieſe Szene koſtete. Gert Zeichen f und unter den vom Muſilzimmer herüberſchallenden Tö⸗ *. rhang poetiſchen Märchen-Geſtalten zu erſinnen vermocht; und wie wundervoll gelungen der Man glaubte da e mich liebſt—“. zweiten Dor⸗ ſtarkem holde Bild M neuem Purpur auf den Wangen richtet ſie ſich erſte Bild beherrſchte denn auch nach beendigter Praxis gezeigt haben, daß rockenheit und man mit Beharrl'chkeit mehr Noten, Bitten und Klagen. Und mit auch nur mit ſolch em, wird auch deraufbau Deutſchlands zu bewerkſtel⸗ . f künftige Heil Deutſchtands liegt in dem Wirken einer wahrhaftigen Kammer der Ar⸗ beit, in der alle Faktoren des cafbauenden Schaf⸗ fens auf allen Gebieten vereinigt nd und planmäßig und zielbewußt ſich betätigen könn! ö Der Abbau der Preiſe. Ueberall hört man vom Abbau der Preiſe. Städtiſche Ve rkäu fer und! Landwirt e erklären ſich bereit, ihre War e billiger abzugeben,— aber merkwi irdig, man ſ p ürt noch nicht viel von dem Ab⸗ bau. Neue Lohnſtreiks da und dort und der ſogenaunte „Käuferſtreik“ lähmt das Geſchäftsleben weiter. Im Grunde genommen iſt der Käuferſtreik gar kein Streik, kein ab chtliches Ein 1 n von Käufen, die man bei gutem Willen ſonſt vornehmen würde, ſondern die Mit⸗ tel zum Kauf ſind aus; gegang n. Die Kreiſe, denen durch den Wuchergeiſ f itiſchen Unverſtand der letzten Jahre mehr als il Ein kommen entzogen wurde zur Deckung der notwendigſten Lebensbedürfniſſe und die in Stück ihres Vermö um das andere haben opfern Ei n Beiſpiel: die Schuh⸗ erſinn, da ß es für Tauſende ten S0 huhe zu kaufen, wäh⸗ ihre Betriebe ſchließen, weil der ſens, das etwa ein Viertel des Scl f feiern 20000 Arbeiter. Die Läger der Fabriken ſind überfüllt und die Waren, für die kein A da iſt, ſollen einen Wert von 700 bis 900 Mi en Mark haben.„Den Arbeitern muß eine monatli rwer ſenu ſti zung von 5 bis 5½ Mil⸗ lionen 0 0 1 während viele Leute bar— fuß oder in zer— uhwerk gehen müſſen, da ſie die ſinnlos geſt Schuhpreiſe nicht erſchwingen können. Allerdings Warenverteuerung der Preis der Rohſtofſe, der Häute ſtark ins Gewicht, Preiſe durch den Bezug der Preistreiberei der laſſe ſich tteuer mache. teils 1 Fleiſch Häute recht e eee eee eee verm. zochte, nachdem der Vorhang geſal len war, nur mit Mühe an ſich zu halten. Von der Leidenſchaft verwirrt, er Gabriele in ſeine Arme ſchließen und ſeinem unde trotzen mögen. Glaubte er doch in Gabrielens Augen nicht Verſtelung, jondern Wahrheit zu leſen. Wie täuſchte er ſich. hätte überwunden und überwand aufs neue in dieſer ritiſchen e. Doch wie ſchwer war es ihr geworden, das au— ken, was ſie in ſich und immer erſtickte, das ahnte keiner der Zuſchauer Gert mißverſtand ſie völlig. „Gabriele“, flüfterte er,„endlich haſt Du mir wahres Antlitz gezeigt, ſprich es aus, 01 Dein geſtehe, daß Du Er kam nicht weiter. Raſch hatte ſich Manfreds Gat— iin aufgerichtet, ſtolz und erhobenen Hauptes ſtand ſie bor ihm, indem ſie mit ſcharfer Betonung gemeekle,„Herr Rollen ſind ausgeſpielt. Je hade hier ſuchen und eile zu meinen ind meiies annes Gäſten.“ Ceutnant, unſere Nicht Ale ts mehr zu Sie verließ die Bühne, während Gert van Waldau wie erſtarrt nachſchaute. Dann ſtieß er inen Sernes- ruf aus und wollte ihr nachſtürzen. Ader da kamen t ſchon die Darſteller der übrigen der auf die Bilhne und rie— fen ihm ſeine Pflichten als Feſtordner in das Gedächtnis zi zuriick. Man beglückwünſchte ihn zu dem bereits erzielten Er— ſolg und meinte dabei wohl mit einem reſignierten 25 zer, daß nach ſolchem ang die anderen Bilder ſchweren Stand haben würden. ö f 15 In der Tat erreichte keines wieder eine aizuliche Wirkung, obwohl alle vorzüglich geſtellt waren und na⸗ nentlich das„Haideröslein“ viel beklatſcht wurde. Das Vorſlell⸗ die Unterhaltung. Die Herren machten der ländlichen Ne 10 ung faſt allein ihrem Wirt ſcherzende Vorwürfe, keit einen ſolchen Stern ſo lange egolſtiſch vorenthalte haben. Fortſetzung folgt. Vom„billigen Fleiſch“ hat jedoch niemand etwas ge⸗ ſpürt. Zum Dritten ſind die Arbeitslöhne ausſchlag— gebend, deren dauernde Steigerung ſolange anging, als fie auf die Verbraucher abgewälzt werden konnten, die Arbeiter zugleich gute Abnehmer waren und das Aus⸗ land beim kiefſten Stand unſerer Valuta Maſſenkäufer war. Mit dem Steigen der Valuta und dem Verſiegen der Kaufkraft der Feſtbeſoldeten kam die Stockung und die Einſtellung der Betriebe und ein ſich mehrender Teil der Arbeiterſchaft ſcheidet als Abnehmer aus. Die Schie— ber ſind überreich eingedeckt und wiſſen nicht wohin mit ihren Stapeln. Die Preiſe haben eine ſolche Höhe er⸗ reicht, daß ſie den weiteren Abſatz unmöglich machen. So mußte es kommen. Jetzt aber ſoll abgebaut wer— den. Es iſt notwendig, ſonſt verſumpft unſer ganzes Wirtſchaftsleben und mit dem Papiergeldmachen iſt es nicht getan. Nur darf man nicht, wenn man Abhilfe ſchaffen will, das Pferd in verkehrter Richtung auf— zäumen. Gewiß muß auch der Verkäufer nachlaſſen und abbauen, aber er kann die Belaſtung nicht allein tragen, ſonſt gehen Tauſende von ſelbſtändigen Exiſtenzen zu⸗ grunde. An dem Abbau muß auch die Induſtrie An- teil nehmen, die vielfach gar nicht mehr kalkulierte, die mit der weiteren Aufwärtsbewegung der Preiſe unter Ga— rantie des Reichs als einer feſten Tatſache rechnete und die bei dieſer„Liebesgabe“ größten Stils nicht ſchlecht gefahren iſt. Es muß wieder billiger erzeugt wer⸗ den, dann wird auch der vermeintliche Käuferſtreik bald zu Ende ſein. Es muß aber auch mehr und wieder beſſer erzeugt werden, denn tatſächlich beſteht immer noch ein ungeheurer Mangel an Waren, wennſchon die Läger der Fabriken und der Schieber überfüllt ſind. Dieſe Waren ſind volkswirtſchaftlich tot und ſie müſſen durch Einführung in den Verkehr zum Leben gebracht werden, indem ihre Preiſe der wirklichen Kaufkraft der; Bevölkerung angepaßt werden. Sericht über Deutſchlands Ernährungslage. »Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat der Konferenz in Spa einen Bericht über die Er- nährungslage Deutſchlands unterbreitet, in dem es heißt: Die Ernährungsſchwierigkeiten Deutſchlands rühren her: 1. Von dem ſtarken Rückgang der landwirtſchaft⸗ lichen Produktion während des Kriegs und noch in der Nachkriegszeit; 2. von der Unmöglichkeit, die für die Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion erforder⸗ lichen Betriebsmittel, Futtermittel, Rohphosphate uſw in ausreichender Menge einzuführen; 3. von dem Man⸗ gel an Zahlungsmitteln für die Deckung des fehlenden Lebensmittelbedarfs durch Einfuhr.— 870 „Der Ernteertrag für den Hektar ſank in dem Zeitraum 1913 bis 1919 für Brotgetreide um 21 Prozent, fü ttergetreide um 25 Prozent, für Kartoffeln um 3 zent, für Zuckerrüben um 30 Prozent. In demſei 1 Zeitraum ſanken die Beſtände an Rindvieh, Milch fühen und Schweinen um nicht weniger als 41 Prozent. Deutſchland iſt daher gezwungen, die im Krieg einge⸗ führte Rationierung noch, für eine Reihe der wichtigſten Lebensmittel fortzuführen. Die Rationen müſſen aber ſſo knapp bemeſſen werden, daß ſie nur etwa die fälfte des täglichen Kalo rien-Mindeſtbe⸗ arfs eines erwachſenen Menſchen decken. e In Preußen ſtarben von Kindern im Alter von 1—5 Jahren im Jahr 1914 52924, im Jahr 1918 67 369, obwohl die Geburtenziffer während der Kriegs-, jahre ſich um etwa 40 Prozent verringert hatte. In Mecklenburg⸗Schwerin, einem Agrarſtaat, betrugen die 919 fer Ziffern im Jahr 1914 360 und im Jahr 1918 19. Kd 5 W, 5 Andererſeits geſtattet der Zuſtand der dauernden Un⸗ terernährung der erwachſenen Bevölkerung nicht, die volle Arbeitskraft wieder zu erlangen. Die Folge iſt die Unmöglichkeit, die gegenwärtig durchaus unzureichen— den Leiſtungen in Induſtrie und Bergbau zu ſteigern. Hinzu kommt, daß es einem weſentlichen Teil der Bevöl— kerung unmöglich iſt, die auf Karten ausgegebenen Le— bensmittel käuflich abzunehmen, da der Preis die Kaufkraft ber Bevölkerung überſteigt, ob⸗ wohl das Reich einen Teil der Lebensmittel verbilligt. Die augenblicklich ausgegebene Wochenmenge, die ein⸗ ſchließlich Hülſenfrüchte, Zucker, Marmelade, Kunſthonig, einen Kalorienwert von etwa 12500 hat, kommt auf 101,04 Mark zu ſtehen, während ſie vor ſechs Jahren 7,77 Mk. koſtete. 5 1 0 Unter Berückſichtigung aller vorgetragenen Umſtände beziffert ſich der Einfuhrbedarf Deutſchlands für das nächſte Wirtſchaftsjahr auf 2 Millionen Tonnen Brotgetreide, 2 Millionen Tonnen Futtergetreide, 750000 Tonnen Oelfrüchte, 180000 Tonnen Fleiſch, 144 000 Tonnen Fett, 500000 Tonnen Fiſche, ferner 500 000 Tonnen Rohphosphate, 350000 Tonnen Schwe- felkies im Geſamtwert von 3403 600 000 Goldmark. Die deutſche Vertretung ſchlägt daher vor, die Kommiſſion aus Sachverſtändigen der einzelnen Länder mit größter Beſchleunigung zu bilden, um über die Maßnahmen zur Verbeſſee dg der Ernährungslage in Deutſchland zu be— raten. ö 1—— Neues vom Tage. Der Einbruch bei Hindenburg. g Hannover, 14. Juli. Ueber den Kampf Hluden— burgs mit einem Einbrecher gibt der Sohn des Mar— ſchalls, Hauptmann v. Hindenburg, folgende Darſtellung: Als am Montag Abend mein Vater, der außer einem Diener allein in der Villa weilte, in ein Hinterzim⸗ mer des Erdgeſchoſſes eintrat, erblickte er einen fremden Mann. Als er ihn anrief:„Was wollen Sie hier?“, antwortete der Fremde:„Ich habe mich verlaufen, ver⸗ jährigen Mann einen Einbrecher vermutete, packte i und zog ihn in die Nähe der Alarmklingel, um mitte dieſer den Diener herbeizurufen. In dieſem Augen⸗ blick zog der Mann einen Revolver und gab mit den Worten:„Jetzt wollen wir anders mit einander reden“ einen Schuß ab, der dicht an der Bruſtſeite des Feldmar⸗ ſchalls vorbeiging. Es entſpann ſich dann ein gefähr⸗ licher Kampf um die Waſſe, die mein Vater dem Ein⸗ dringling entveißen wollte. Dabei zog er den Verbre⸗ cher bis an die Klingel heran und gab mit der einen Hand das Alarmſignal. Hierbei riß ſich der Unbe! kannte los und flüchtete aus dem Hauſe. Mein Vater; iſt glücklicherweiſe unverletzt. Auch ſcheint ihn der Kampf auf Leben und Tod trotz ſeiner Jahre nicht wei⸗ ter mitgenommen zu haben Die Abſtimmung in Obeoſchleſien. 5 Berlin, 14. Juli. Nach der„D. Allg. Ztg.“ iſ 0 zeihen Sie mir“. Mein Vater, der in dem ae 1 0 preußiſche Regierung halbamtlich verſtändigt worden, da die Abſtimmung in Oberſchleſien Ende Septem her» de Anfangs Oktober vorgenommen werden ſoll. Polniſcher Einſpruch. ö London, 14. Juli. Reuter meldet: Die poluiſche Regierung hat gegen das Ergebnis der Abſtimmung in Oſt⸗ und Weſtpreußen bei den Verbündeten Einſpruch erhohen. 1) e e ee i Mainz, 14. Juli. Der Direktor des Wiesbadener Mieterſchutzvereins, Abigt, der von den Franzoſen verhaftet, alsbald aber wieder auf freien Fuß geſetzt worden war, hatte ſich geſtern vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht wegen Spionage und aufreizender, beleidi— gender Rede gegen die Beſatzungsbehörden zu verant— worten. Die Anklage wegen Spionage ließ der Staats— 190 fallen. Das Urteil lautete auf 500 Mark Geld- ſtrafe. Allenſtein, 14. Juli. Laut„Volksblatt“ wurde heute nacht bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Deutſchen und Polen in Wemitten bei Stabigotten ein Arbeiter auf der Stelle erſchoſſen, der Lehrer Baehr aus Wemitten»ond zwei Arbeiter durch Stiche verletzt. Baehr iſt heute morgen geſtorben. Der Pole Kempa aus Wemitten ſoll der Täter ſein. Königsberg, 14. Juli. Die Kommiſſion, welche die Tötung des Landrats Batocki unterſuchte, hat feſtge⸗ ſtellt, daß kein Mord vorliegt. Batocki iſt durch einen wahrſcheinlich von einem Jäger herrührenden Schuß ge— tötet worden. Hetzeriſche Arbeit. Paris, 14. Juli. Im„Temps“ wird geſchrieben, in Spa werde nicht an der Ausführung, ſondern an der Abſchwächung des Friedensvertrags gearbeitet. Als man die Konferenz in Spa abzuhalten beſchloſſen habe, haben die Bolſchewiſten Kiew geräumt, jetzt bedrohen ſie Polen. Das griechiſche Heer könne nicht das ganze Innere von Kleinaſien beſetzen und die türkiſche Be— wegung erſchüttere Indien. In Spa haben die Verbün⸗ deten verſöhnliche und unverſöhnliche Deutſche vor ſich. Um die Zerſtörung des Siegs und des Friedensver— trags aufzuhalten, genüge es nicht, zu verhandeln. Deutſch⸗ land habe den Vertrag unterzeichnet, weil es die Ver⸗ bündeten für die Stärkeren hielt. Beuge man ſich jetzt vor den Bolſchewiſten, ſo werde Deutſchland feſtſtellen, daß die Verbündeten nicht mehr die Stärkeren ſind und die Protokolle von Spa ſeien wertlos. Die Volſchewiſten ſeien beſſer ausgerüſtet. Das ſei auf Deutſchland zu⸗ rückzuführen. Beſchlüſſe des engliſchen Gewerkſchaftskongreſſes. London, 14. Juli.(Reuter.) Der in Weſtminſter abgehaltene Gewerkſchaftskongreß nahm eine vom na⸗ tionalen Eiſenbahnerverband eingebrachte Entſchließung an, in der zu einem Waffenſtillſtand zwiſchen den iriſcheen Parteien aufgefordert wird. Die britiſche Ar⸗ mee ſoll aus Irland zurückgezogen und ein iriſches Par⸗ lament eingeſetzt werden, wenn ein Waffenſtillſtand her⸗ geſtellt ſei. Weiter nahm der Kongreß eine Entſchließung des Bergarbeiterbunds an, in der eine Abſt immung der Gewerkſchaften über die Frage des General- ſtreiks empfohlen wird, falls die engliſche Regierung nicht die engliſchen Truppen aus Irland. zurückziehe und die Herſtellung von Munition für den Gebrauch negen Irland und Rußland nicht einſtelle. g Aus Nah und Fern. Mannheim, 14. Juli. Zu einer ſchweren Blut⸗ tat iſt es in Ludwigshafen gekommen. Wie dem„Neuen Mannh. Volksbl.“ berichtet wird, war ein Beſucher des Ludwigshafener Parkfeſtes mit ſeiner Frau auf dem Heimweg von drei angetrunkenen franzöſiſchen Soldaten in einer Weiſe angerempelt worden, die darauf ſchließen ließ, daß es auf die Vergewaltigung der Frau abgeſehen ſei. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem ſich der Angegriffene des Seitengewehrs eines der Soldaten be⸗ mächtigte und einen Franzoſen niederſtach. Der Ueber⸗ fallene entkam mit ſeiner Frau. Von der Grenze, 14. Juli. In Heckfeld, A. Tauberbiſchofsheim hatte ein Mann eine Kuh geſtohlen und ſie in Unterſchüpf verkauft. Mit dem Geld wollte er ſich mit einem Frauenzimmer in Mergentheim einen guten Tag machen, die Freundin ſtahl ihm aber das Geld. Der Dieb kam noch bis Mannheim, wo er ver⸗ haftet wurde, auch das Weibsbild ſitzt hinter Schloß und Riegel. Pfullendorf, 14. Juli. Bei einem ſchweren Gewitter wurden durch Blitzſchlag das Wohn⸗ und Oekono⸗ miegebäude des Landwirts Schmiedberger in Oberhof und das Wohnhaus des Landwirts Seyfang in Heimats⸗ weiler völlig eingeäſchert. ee Der Abbau der Preiſe. Karlsruhe, 14. Juli. Die hieſige Preisprüfungskom⸗ miſſion hat einen weiteren Preisabſchlag eintreten laſ⸗ ſen und zwar für Haferflocken von 3.50 auf 2.40 Mk., für Kaffee von 22 bis 26 Mk. auf 20 bis 24 Mk, für Kokosfett von 20 auf 18 Mk. und für kondenſierte Milch von 8 auf 7 MRk. N Karlsruhe, 14. Juli. Der Bad. Bauernverband hat ſeine Bezirksverbände angewieſen, tunlichſt raſch von Ort zu Ort und von Bezirk zu Bezirk unter gebührender Be⸗ rückſichtigung des ſoliden Handels miß den Bedarfsge⸗ meinden Milchlieferungsverträge abzuſchließen und mit ihnen von Zeit zu Zeit den örtlichen Milch⸗ preis feſtzuſetzen. In gleicher Weiſe ſollen die Orts⸗ und Bezirksverbände mit den Verbraucherverbänden und den Verbraucherorganiſationen die Preiſe für landw. Er⸗ zeugniſſe und für Bedarfsgegenſtände in der Landwirt⸗ ſchaft beſtimmen. Der Bad. Bauernverband hofft, daß auf dieſe Weiſe unter wirkſamer Ausſchaltung des wu⸗ cheriſchen Zwiſchen⸗ und Schleichhandels ein kräftiger An⸗ fang zu einer geſunden Preisbildung gemacht wird. Raſtatt, 14. Juli. Die hieſige Unabh. ſoz. Partei forderte in einer Proteſtverſammlung die Aufrechterhal⸗ tung der Zwangswirtſchaft und die Kommunaliſierung der Lebensmittelverſorgung. Die Preiſe für ſämtliche Bedarfsartikel ſollen um die Hälfte herabgeſetzt werden, Kohlen ſollen nur 13 Mk., Briketts nur 10 Mk. koſten. Achern, 14. Juli. Die Arbeiter des hieſigen Elektri⸗ zitätswerks nahmen eine Entſchließung an, in der es heißt: Um die Konſumenten und die Kundſchaft des Elektr. Werkes nicht mit weiterem Preisaufſchlag für Licht und Kraft zu beläſtigen, ſieht es die Arbeiterſchaft für angebracht von einer geplanten Lohnforderung ab 1. Juli Abſtand zu nehmen. An die Behörden und die Landwirtſchaft richten aber die Arbeiter den dringenden Ruf, an einen Preisabbau zu denken. Pfullendorf, 14. Juli. Der Verband der Küfer⸗ meiſter des Seekreiſes beſchloß, ſämtliche neuen Arbei⸗ ten im Preis um 30 Prozent herabzuſetzen. Villingen, 14. Juli. Der Bezirksbauernrat Villin⸗ gen erklärte ſich bereit, den Milcherzeugerpreis auf 1.20 Mk. zu ermäßigen, in der Vorausſetzung, daß der Kom⸗ munal⸗Verband Villingen⸗Stadt den Verbraucherpreis auf höchſtens 1.50 Mk. feſtſetzt. Der Erzeugerpreis für Eier wurde auf höchſtens 1 Mk. feſtgeſetzt. In einer Ent⸗ ſchließung wurde verlangt, daß die Arbeiterſekretäre die Agitation auf dem Land, die inmitten der Erntezeit unberechtigte Lohnforderungen, Streiks uſw. hervorruft; und die Arbeitsluſt der landw. Arbeitskräfte aufs ſchwerſte beeinflußt, ſofort einſtellen, da ſonſt die Einbringung der Ernte gefährdet wird. Freiburg, 14. Juli. Der Bezirksbauernrat Frei⸗ burg erklärt den allgemeinen Preisabbau für notwendig. Die Bauernſchaft wird erſucht, möglichſt viel Lebens- mittel in die Stadt zu ſchaffen. Zur Verbilligung der Lebensmittel wird ein unmittelbarer Verkehr zwiſchen Verbrauchern und Erzeugern vorgeſchlagen. Die ver⸗ teuernden Kriegsgeſellſchaften müſſen ſo ſchnell als mög— Radolfzell, 14. Juli. Die oberbadiſchen Molke⸗ reivertreter erklärten ſich mit der Herabſetzung des Milcherzeugerpreiſes auf 1.20 Mk. einverſtanden. lich verſchwinden. Mutmaßliches Wetter. Die Störungen ſind überwunden. Am Freitag und Samstag iſt ſchönes und warmes Wetter zu erwarten. eines Mannes zur heutigen Frauenmode. Lolale Nachrichten. ep. Frauenkleidung und Frauenſeele. Ein Wort An ihrer Tracht erkennt man die Seele der Frau. Das gibt, wenn man ſich heute 1920 umſieht, betrübende Entdek⸗ kungen. Man ſucht— vollends heute— edle, charak- tervolle Einfachheit— und was findet man? Tau⸗ ſendfach Dämchen auf hohen Stiefelchen wie auf Stelzen, mit Röckchen wie zehnjährige Mädchen, auf dem Kopf die aufgekrempelten, ſchreienden Hüte oder gedrechſelte, ge⸗ türmte und geſchnörkelte Friſuren, die immer erſt mit gro⸗ ßeng Zeitaufwand künſtlich hergeſtellt werden müſſen. oder beides; die Kleider in Schnitt und Art häufig auf niedere, an die ſinnlichen Triebe ſich wendende Ge⸗ fallſucht eingeſtellt. Und dazu dann jenes herausfor⸗ dernde Gebaren, daß man ſich nur angewidert abwen⸗ den kann. Merken denn dieſe jungen Mädchen und Frauen nicht, wie ekelhaft all das iſt, und wie ſie ſich dadurch entwürdigen, und wie viel ſchöner ſie in ſchlichter Arbeitstracht ſind? Muß wirklich ein Mann das erſt ausſprechen oder ſollten die Männer den Frauen erſt dieſe Meinung von„Schönheit“ beigebracht haben? Dann wäre es umſo nötiger, daß die Frauen ſich ihres Berufs als Hüterinnen der Reinheit und der Sitte erinnerten. Die Frauen ſollten jedenfalls in ihrem Geſchlecht ſelbſt die Ablehnung der widerlichen Mode⸗ auswüchſe von heute durchſetzen. ö E r:„Segen“ der Zwangswirtſchaft. In dem Schaufenſter eines Stuttgarter Geſchäfts ſieht man Kriegs⸗ ſeife in Maſſe, 10 Doppelſtücke zu 4 Mark ausgeſtellt. Daneben prangt der neueſte amtliche Preis der Kriegs geſellſchaft— 14 Mark! Landauf, landab werden Wa⸗ ren 15 Prozent und mehr unter dem amtlichen Höchſt⸗ preis verkauft. In Ulm koſtet der Zucker 1.80 Mark ſtatt 2.10 Mark amtlich. Wie lange wollen die Re⸗ gierungen noch die Auswucherung des Volks durch die „Kriegsgeſellſchaften“ mitanſehen! W — Altleberbewirtſchaftung. Seit dem 1. Juli iſt die Bewirtſchaftung von Altleder aufgehoben. Sie bleibt nur noch beſtehen für getragenes Militärſchuh⸗ werk und ſonſtige aus in- und ausländiſchen Heeres⸗ beſtänden ſtammende gebrauchte Heeresgüter.. 9 den Kopf der 1., 2. und 3. Gruppe entfallen ¼ Stück. 8 5 AHiel Vereinigung aller Landwirte im Kreiſe Heppenheim hält am Sonntag, den 18. Jult, nachmlt⸗ tags 3 Uhr, in Affolterbach eine Kreis erſammlung ab. Tagesordnung: 1. Wichtige Tagesfragen. 2. Stellung⸗ nahme der Landwirte zur Wiedereinführung der Wiegemelſter und Druſchprämien. Das erſte Porzellaugeld iſt in der Meißener Porzellanʒ⸗Manufaktur fertiggeſtellt worden. Für das Reich ſind Münzen von 5 Mark bis 10 Pfg. beſtimmt. Das erſte Porzellangeld, 300000 Zwanzig⸗Pfennigſtücke, wird an die 1 Hochbahngeſellſchaft in Hamburg geliefert. — Rückkehr aus der Kriegsgefangenſchaft. Ein Sohn von Herrn Schnhmachermeiſter Schmitt in der Waldſtraße iſt nach langjähriger Kriegsgefangenſchaft in Sibirien wieder glücklich in die Heimat zurückgekehrt. Ein Leidensgenoſſe von ihm, Herr Albert Wolff, ein Sohn der verſtorbenen Eheleute Leopold Wolff in der Lud⸗ wigſtraße, iſt mit dem gleichen Transport ebenfalls zurück⸗ gekehrt. Den beiden auch unſer herzliches Willkommen! * Eine gutbeſuchte Verſammlung hielt am Sonntag die Unabhängige Soztaldemokratiſche Partei im Gaſthaus„Zum Fürſten Alexander“ ab. Der Vorſtand hatte in dem Referenten einen ausgezeichneten Redner gewonnen, der die politiſche und wirtſchaftliche Lage im Reich in glänzender Weiſe vorgetragen hat. Am Ende ſeiner Ausführungen ſpendeten die Zuhörer ſtürmiſchen Bei⸗ fall, ein Beweis, daß der Redner allen aus dem Herzen geſprochen hatte. Von der Diskuſſion wurde lebhafter Ge⸗ brauch gemacht und manches aufklärende Wort wurde ge⸗ prochen. Der ganze Verlauf der Verſammlung berechtigt zu den ſchönſten Hoffnungen für die U. S. P. Viernheim. Die Werbetätigkeit muß in noch größerem Maße fortgeſetzt werden, damit die Partei immer noch mehr Einfluß auf R. 5 dem Rathaus gewinnt. Wollen Sie bauen? Trotz Ziegel- und Kohlenknappheit iſt dies möglich, wenn Sie die ſeit langem bewährte AMzI-Maſivbauweiſe benutzen. AMI Steine(D. R. P. u. Weltpatente) können von jedermann in einfachſter Weiſe unmittelbar an der Bauſtelle aus überall vorhandenen Rohſtoffen(Kies-Sand, Koks-Schlacke. Aſche uſw.) durch Stampfen in den AMEl⸗ Formen hergeſtellt werden. ABl-Formen werden verliehen. Große Erſparniſſe! Er— bitten Sie die Druckſchriften der Firma AMB]I-Werke, Abt. II. J 38 Brrlin-Johan— nisthal. Amtlicher Teil Betr.: Butterverſorgung. Heute Donnerstag, den 15. ds. Mts., kommt bei den Spezereihändlern an die Bezugsberechtigten Molkereibutter zur Ausgabe. Auf den Kopf entfallen 30 Gramm zum Preiſe von 1,26 Mk. Krankenbutter kann diesmal nicht ausgegeben werden. Betr.: Handkäſe. Wir haben den Händlern Handkäſe zugewleſen. Auf Preis 70 Pfennig das Stück. Philipp Ebert, Dreſchmaſchinenbeſitzer aus Weinheim, burde zum Wiegemeiſter für Brotgetreide, Gerſte und Hafer n unſerer Gemeinde ernannt und verpflichtet. Betr.: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. ö Unſere Polizelorgane haben wiederholt gemeldet, daß die Straßen- und beſonders die Gaſſenreinigung vor Gärten und Bauplätzen hauptſächlich in der Anna-, Bismarck,, Göthe⸗, Lampertheimer⸗, Ring⸗ und Seegartenſtraße nicht bezw. ſehr mangelhaft vorgenommen wird. Wir fordern hiermit die betreffenden Anlieger der ge— annten Straßen nochmals auf, die Reinigung jeden Sams⸗ ag vorzunehmen, andernfalls auf Grund der Polizeiverordnung für den Kreis Heppenheim Strafanzeige erfolgen wird. Betr.: Fleiſchverſorgung. Diaas Fleiſch für dieſe Woche gelangt am Freitag, den 16. ds. Mts., bei den Metzgern zur Ausgabe. Die auszu⸗ ebende Menge wird noch am Rathaus angeſchlagen. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 12. Juli bis 17. Juli 1920 gelten für Erwerbsloſen⸗Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Von 1— einſchließlich am Dienstag, den 13. Juli 1920, vorm. v. 11 12 Uhr Von 2 einſchließlich am Freitag, den 16. Juli 1920, vorm. von 9—10 Ahr zwecks Geldanweiſung. . Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermelden ſofort zu melden iſt. Betreffend: Die öffentliche Bewirtſchaftung der Frühkartoffeln aus der Ernte 1920 und deren Höchſtpreiſe. Vom 22. Juni 1920. f Auf Grund der 88 1 und 2 des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft über die Preiſe für Früh⸗ kartoffeln vom 14. Juni 1920(Reichs⸗Geſetzbl. S. 1204) wird hiermit im Einvernehmen mit der Reichskartoffelſtelle beftimmt: Frühkartoffeln, die bis zum 30. Juni 1920 geerntet Fund geltefert ſind, werden von der öffentlichen Bewirtſchaſ⸗ 1 tung freigelaſſen und keinem Höchſtpreis unterworfen. Früh⸗ kartoffeln aus feldmäßigem Anbau fallen nicht hierunter; dieſe dürfen vor dem 1. Juni 1920 nur mit Zuſtimmung des für den Erzeuger zuſtehenden Kommunal verbandes ab⸗ geerntet werden. e Vom 1. Juli 1920 tritt die öffentliche Bewirtſchaftung der Frühkartoffeln eln. Der Höchſtpreis für Kartoffeln aus der Ernte für den Zentner. Dieſer Preis iſt Höchſtpreis im Sinne des Geſeſetzes, betreffend Höchſtpreiſe. Der Höchſtpreis gilt für die in Heſſen erzeugten Kar— toffeln und für den Verkauf durch den Kartoffelerzeuger. Er gilt für die Lieferung ohne Sack, ſowie für Bezahlung beim Empfang; 5 Verladeſtelle des Ortes, von dem die Ware mit der Bahn oder zu Waſſer verſandt wird, ſowie die Koſten des Ein⸗ ladens daſelbſt ein. Für Lieferung geſackter Kartoffeln, ausſchließlich Sack gefordert werden. er ſchließt die Koſten der Beförderung bis zur 1920 beträgt im Monat Juli 1920 35 Marl: 585 eee Frucht. Zwiebeln, Gelbrüben frei Keller des Beſtellers, kann höchſtens ein Zuſchlag von 1 Mark zu dem Höchſtprels von 35 Mark fſtr den Zentner, Bei Lieferung der Kartoffeln vom Lager eines Kommunalverbandes, einer Gemeinde oder eines Händ⸗ lers erhöht ſich der Zuſchlag von 1 Mk. auf höchſtens 2 Mark für den Zentner. Bei Lieferung durch den Erzeuger innerhalb ſeines Wohnortes frei Keller oder an einen Ort im Umkreis von nicht mehr als 4 Kilometer frei Keller darf der Aufſchlag höchſtens die Hälfte der im vorhandenen Abſatz genannten Sätze betraben. ö Darmſtadt, den 22. Juni 1920. Landes kartoffelſtelle. J. V.: Becker. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur allge— meinen Kenntnis und fordern zur Beachtung auf. Unſer Polizeiperſonal iſt angewieſen, Uebertragungen zur Anzeige zu bringen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Zur Erute und Herbſt⸗Saat! Billige Garbenbänder eingetroffen pro Stück 40 Pfennig, 50 Stück 18. Mk., 100 Stück 35. Mk. ſämereien in bekannt niedrigſter Preislage; ebenſo nehme Anmeldungen für Getreide und Kartoffeln nach geſetzlichen Vorſchriften laufend an. In Kunſtdunger empfehle Amo⸗ niak u.ſ.w., wie in Futtermitteln div. Bedarfsſorten, Gemeinderat Glucke mit 9 Jungen ſowie ein guterhaltenes Fahrrad Calat⸗Einmachgurken, Kirſchen, Pflaumen, Birnen, Pfirſich, Gelbetüben, Bohnen, Zwiebeln, zu den billigſten Tagespreiſen Georg Winkler 12. Obſtgeſchäft Weinheimerſtraße 10. Holzſtraße 19. Stachelbeeren, Johannisbeeren, Wachſamer Himbeeren Hof- ſirſi id. 2.60. 3 Pfirſich Pfd Hund zu verkaufen N Georg Dewald 3., Nik. Werle. Eingeſandt. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Mit Intereſſe haben wir das Geplänkel zwiſchen un⸗ ſerem Genoſſen, dem U.S. P.⸗Gemeinderat und dem Zentr.⸗ verfolgt. Da nun von beiden Seiten das Schlußwort gefallen iſt, können wir konſtatleren, daß der Zentr.⸗G.⸗R. ſchon in ſeinem 2. Artikel, betr. Kindererziehung, mit ſeinem Eingeſtändnis, daß der kirchliche Einfluß ohne Mitwirkung der Eltern gleich Null ſei, auf der Strecke ge⸗ glieben iſt. Wenn aber der Herr Z.⸗G.⸗R. abſolut für eine beſſere Kindererziehung ſchwärmt, ſo können wir ihm nur empfiehlt zu Tagespreiſen empfehlen, für die Methode des kath. Waiſenhauſes in Linz, Feld⸗ nicht ſpeziell Dörrgemüſe, auch Hafer, Schrot und Kleie zu Tages- preiſen, wie alle ſonſtigen Gebrauchsartikel: Schnellſchär⸗ fer für Senſen u. ſ.w., als auch bekannte Verſicherungen, ſpeziell für Hagel beſtens empfohlen bei Mikolaus Winkler 12. Waldſtr. 13 Telefon 23 Warenlager landw. Bedarfsartikel und Verſicherungen mit Kleinverkaufſtelle Neubauſtraße. Arbeiter⸗Turn und Sport⸗Verein Viernheim. Sonntag, den 18. ds. Mts., ver⸗ mittags 10 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Deutſchen Michel“ unſere halbjährliche General⸗Verſammlung ſtatt. Alle aktiven, ſowie paſſiven Mitglieder werden dringend gebeten, vollzählig zu erſchei- nen. Nichterſcheinen gilt als Austritt. Mit freiem Turnergruß! Der Vorſitzende. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 18. Juli 1920, Pokal-Wettspiele unſerer 1., 2. und 1. Jugend⸗Mann⸗ ſchaft gegen Brühl. Anfang der 1. — 11 Seilerſtraße 14, bei ſeiner Partei Stimmung zu machen. Die„Wiener Arbeiter-Zeitung“ ſchreibt über dieſes Waiſen⸗ haus, daß der Prieſter der Nächſtenliebe, Vinzenz Blaſel, das Scepter in Form eines Gummiknüppels ſchwingt, den er unbarmherzig auf ſeine armen Schutzbefohlenen herabſauſen läßt, wenn ſie ſich auch nur die geringſte kindliche Unart zu Schulden kommen laſſen. Dle Leitung des Waiſenhauſes ſieht dieſem Treiben ihres Oberen ruhig zu. Sie duldet ferner, daß die Kinder bei ſchwacher Koſt gehalten werden. Eine unſchmackhafte Brotſuppe iſt alles, was den geſunden, ſowie kranken Kindern in der Frühe verabreicht wird. Wehe dem armen Kinde, das dieſe Suppe aus irgend einem Grunde hinunterwürgen kann. Zur Strafe wird ihm dann das Mittageſſen(das jetzt die Amerikaner ſtellen) ent⸗ zogen und hungernd muß das bedauernswerte Kind über die Güte der Kloſterſuppe nachdenken. Dazwiſchen ſetzt es die gewohnte Tracht Prügel, die oftmals tiefe Striemen an den Körpern der Kinder zurücklaſſen.— Wir für unſer Teil können eine ſolche Kindererziehung nur bedauern und wenn den Kindern in dem betr. Waiſenhaus die Religion noch ſo gut beigebracht wird, ſo bleibt es doch eine verpfuſchte Kindererziehung.— Weiter ſtellen wir im letzten Artikel des 3.⸗G.⸗R. feſt, daß er bewußt oder unbewußt die Unwahrheſt (dwozu auch die kath. Kirche gehört) geſprochen hat. ſagt, indem er ausführt, Pfarrer Karcher hätte nur von der evangeliſchen Kirche geſprochen. Wlr betonen ganz nachdrück⸗ lich, daß Pfarrer Karcher über die Kirche im Allgemeinen Welter ſagt der Herr Z.-G.⸗R. über Trennung von Kirche und Staat innerhalb Frankreich:„Man nahm der katholiſchen Kirche ihr ganzes Vermögen, das die Gläubigen ſeinerzeit ihr geſchenkt“. Wir hätten hierzu zu bemerken, daß die Urſachen der Ver⸗ ſchenkung an die Kirche in der jeſuitiſchen Tätigkeit gewiſſer Ordensgeiſtlichen zu ſuchen war. n war. So mancher enterbte Sohn oder Tochter einer aitersſchwachen Perſon hat wohl früher am eigenen Leibe verſpürt, was es heißt, wenn der Vater oder die Mutter der Kirche etwas ſchenkt(beeinflußte Erb⸗ ſo iſt das Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Lothringen, für Anſchluß an Frankreich, als franzöſiſches ſchaft). Wenn nun dieſe ſogenaunten Schenkungen, die von dem Volke kamen, wieder an das Volk zurückgeführt wurden, nicht mehr wie Recht. Weiter ſtellt der Herr Z.⸗G.⸗R. die Propaganda der kath. Geiſtlichkeit in Elſaß⸗ Machwerk dar. Er zitiert die Zektungen und Zenſur im be⸗ ſetzten Gebiet als Beiſpiel, wie die Franzoſen Stimmung für Frankreich machten. verehrter Herr Z.⸗G.⸗R. Jetzt haben Sie ſich aber verrennt, Es ſei hier ausdrücklich geſagt, daß die Propaganda von Seiten der Geiſtlichen gleich nach dem 9. November 1918 einſetzte, Elsaß-Lothringen aber erſt Jugend⸗Mannſchaft vormittags/ 10 5 60 l Uhr, 2. Mannſchaft ½2 Uhr, 1. Mann⸗ . 2 f ſchaft ½¼4 Uhr. und 4. Mannſchaft gegen Heppenheim. 2. ſchaft gegen Lampertheim. Anfang der 3. Jugend⸗-Mann⸗ und 4. und 2. Privatſpiele der 3. nach der Zurücknahme der deutſchen Armeen hinter den Rhein von den Franzoſen beſetzt wurde. Wir möchten dem noch hinzufügen, daß ja der Fall Wetterls ſchon beweiſt, daß unſere N Behauptung Wahrheit iſt. Wetterlé iſt kath. Geiſtlicher und hat 1914 ſchon dieſelben Treibereien veranſtaltet, wie ſeine Jugend⸗Mannſchaft wird in nächſter Zeitungsnummer be⸗ Kolleg ach dem 9. Nor N 1914 nach Frankreich geflüchtet und war ein bekannter Kriegs⸗ kanntgegeben. Alle Spiele werden auf unſerem Sportplatze ausgetragen. Morgen Freitag Abend punkt 1/9 Uhr Spieler- Versammlung im Lokal„Zum Goldenen Stern“. E— liges und pünktliches Erſcheinen aller aktiven Leute gebeten. Samstag Abend punkt 1/9 Uhr findet bei Mit⸗ Vorstands- und Spielausschuss- Sitzung ſtatt, zu dieſen die Herren Vorſtandswitglieder um vollzäh⸗ liges und pünktliches Erſcheinen gebeten werden. Der Spielausſchuß. Gottesdienſt⸗Orduung der israel. Gemeinde 16. Juli. 2. Av. Sabbat⸗Anfang 73⁰ „ Morgen 8⁰⁰ Wochenabſchnitt:(„ Nachm. 4⁰⁰ Mattos⸗Maſſe 0„ Abend 9²⁵ Uhr Perek 2. Wochentag-Abend 9⁰⁰ 1 Morgen 6³⁰ hetzer gegen Deutſchland. Sie ſchreiben, fällt hiermit auf Sie ſelber zurück. Kollegen nach dem 9. November 1918. Wetterlé iſt dann Die gemeine Schmähung, von der Zu Punke 4 1 Schſugmor 8 N.-G. R ächte Air 5 4 im Schlußwort des 3.⸗G.-R. möchten wir dem Herrn Es wird um vollzäh⸗ 0 1 8 5 M*— 0 J. H. W. Dietz, Stuttgart, anzuſehen. é 8 i 5 f 8 5 1 N ere ziehun U 0 a erh I dere Ge 0 glied Franz Ehrhardt im Gaſthaus„Zum grünen Laub“ dererziehung doch allerhand andere Gedanken betonte der Herr Zentr.-G.-R. inbezug auf unſeren Genoſſen Z.⸗G.⸗R. nur empfehlen, ſich das Buch: e 1 5„Aus Leben und Wiſſenſchaft“, 1. Serie,„Moſes oder Darwin?“, Verlag Vielleicht kommen ihm dann über das ſtärkſte und wichtigſte Mittel der Kin— Am Schluß noch: Wer in der Oeffentlichkeit ſpricht, muß ſich auch ge⸗ dann iſt es ablegt. fallen laſſen, daß er in der Oeffentlichkeit zur Rechenſchaft gezogen wird. wieder einbildet. Er meint ſomit, er hätte unſeren Genoſſen, den U. S. P.⸗G.⸗R. Freund, ſoweit reicht Ihre Machtbefugnis denn doch nicht. Was ſich hier der Zentr.-G.-R. nur ſchon zur Rechenſchaft gezogen. Nein, lieber Wenn unſer Genoſſe zur Rechenſchaft gezogen werden muß, ie Partei der U. S. P., denen er Rechenſchaft Wenn Sie das Bedürfnis haben, daß Ihnen irgend jemand Rechenſchaft ablegen ſoll, dann ſeh'n Sie ſich nur innerhalb ihrer Partel nach den dazu geeigneten Perſonen um, wir glauben, daß es deren nicht wenige ſind. Einige U. S. P.⸗Mitglieder. e 22 .