cpsbhaff se- die das in den „ Jakobſtr, tand. ing! schaft. Baugenoſſen— rger, zu einer 9 Ahr, höflichſt e ein eigene nen. guſt 1920, piele annſchaſt. „Olympia Klaſſe A.. ma“ Heddes le: 3. Mann— 722 Uhr; l. ½7 Uhr, ere 1. Mann: auf unſere um vollzäh— bei derſelben det. tand. heim. [geld Rechner. ſäfte. fener ungen. 1 Uhr. folgendes Feſcheint wöchentlich dreimal: Geſchüfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expebition K. bel allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Amtsblatt der .. 1 Jür Del Lokal⸗Anzeigeblakt für Viernheim Schriftleitung, Druck und Veclag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Amt Viernheim. * 89 Feruſprecher Nr. 217 — Bereing„ Anzeiger Anzeigenpreiſe 2 Vurgermeiſerei Viernheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Lokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zelle r Pfg., auswärtige. Pfg. Reklamen im Textteil Pfg. auswärts% BTewerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Beil zwangsweiſer Beitreibung wird der gewährte Rabatt hinfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhalb drei Monaten. —— — Br Dienstag, den 3. Auguſt 1920 ——— Neues vom Tage. Pazifiſtiſche Kundgebungen. Berlin, 2. Aug. Im Luſtgarten fanden geſtern Ver— ſammlungen für„Völkerverſöhnung“ ſtatt. Die Kund— gebungen wurden aber durch Kommuniſten geſtört, worauf ie Teilnehmer einen Zug durch die Stadt veranſtalteten. Auch in Marienwerder wurde eine ſolche Kundgebung eranſtaltet. Aus dem beſetzten Gebiet. Wiesbaden, 2. Aug. Die franzöſiſche Beſatzungs— behörde hat den Regierungspräſidenten und den Polizei— präſidenten von Wiesbaden wieder freigelaſſen, da ſie Rachweiſen konnten, daß ſie von der Verhaftung Dor-⸗ tens keine Kenntnis hatten. Belgien wünſcht von Deutſchland über 7000 Eiſen⸗ pahnwagen zu erhalten, wogegen es Lebensmittel iefern wolle. Die Wagen haben einen Wert von über Millionen Jranlen. Die polniſchen Gegen bedingungen. Warſchau, 2. Aug. Ueber die Bedingungen des ffenſtillſtands, die polniſcherſeits angeſtrebt werden, hat der Vizepräſident des Miniſteriums, Das zynski, mitgeteilt: 1. Unabhängigkeit des polniſchen Staats, was die Ablehnung jeder Einmiſchung der Bol⸗ ſchewiki in die inneren Angelegenheiten des Landes ein⸗ eßt; 2. Ablehnung jeder Art Entwaffnung, 3. die emarkationslinie nach Lloyd Georges Vorſchlag. Sollten die Verhandlungen über den Waffenſtillſtand zu e verhandlungen führen, ſo wären die Richtlinien olens: 1. Unabhängigkeit des Polenſtaats; 2. Selbſt⸗ eſtimmung der Völker zwiſchen Polen und Rußland. Belgrad, 2. Aug. Das Südſl. Preſſebureau meldet, rumäniſche Regierung habe von Rußland gefordert, 3 Tagen die roten Truppen aus Beßarabien Aug. Wie„Petit Pariſien“ meldet, iſt me iw mit der ruſſiſchen Handelsabordnung in Lon⸗ ein etroſjen. Schneidemühl, 2. Aug. Die Polen laſſen ſich in oſen unerhörte Ausſchreitungen gegen die deutſche Be⸗ ölkerung zu ſchulden kommen. Die Deutſchen hoffen, aß die Ruſſen nachträglich eine Volksabſtimmung n Poſen und Weſtpreußen veranlaſſen werden. Eine dies- i Bitte ſoll bereits an die Sowjetregierung er— gen zein. e zügliche Ce ee eee Subs l. 5 CCC * 7 o Dr mula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. Da wurde es mir klar, daß ich nicht zu Hauſe blei— ben kann, wenn alles zu den Fahnen eilt. Du weißt, ich war Offizier und meinem Berufe mit Leib und Seele ergeben. Der alte, militäriſche Geiſt iſt nun mächtig wie— der erwacht und lätzt mir keine Ruhe mehr. Vergib mir, wenn mein Entſchluß Dir Schmerz bereitet, aber ich kann nicht anders.“ „Und ich, Manfred, was wird aus mir? Wie ſoll es ertragen, hier allein zurückzubleiben— ohne Halt und Troſt in der hereinbrechenden ſchweren Zeit?“ ...„Sei ruhig, mein Liebling, Du wirſt nicht allein bleiben. Ich habe ſchon alles bedacht: Sobald ich in der . Reſidenz angekommen bin, werde ich Deinen Papa auf— ſuchen und ihn bitten, daß er unverzüglich hierher reiſt und Dich für die Dauer des Krieges zu ſich holt. Wo könnteſt Du beſſer aufgehoben ſein als unter dem Schutze es väterlichen Hauſes, in der Landeshauptſtadt, welche zugleich den Vorteil bietet, daß Du alle Nachrichten vom Kriegsſchauplatz auf direkteſtem Wege erhältſt. Außerdem wirſt Du dort Gelegenheit zur Beteiligung an Samariter⸗ werken für die Verwundeten und ſomit eine edle und nutz⸗ bringende Tätigkeit finden, welche Dir am leichteſton über die ſchweren Stunden der Ungewißheit hinweghelfen wird.“ 0„Bei den hier für die Dauer Deiner Abweſenheit zu treffenden Einrichtungen wird Dein Vater mit ſeinem praktiſchen Sinn Dir beiſtehen. Was die Gutsverwaltung betrifft, ſo kann ich mich auf den Inſpektor wie auf mich ſelbſt verlaſſen, außerdem werde ich Herrn von Santow bitten, zuweilen nach dem Rechten zu ſehen. Ich weiß, er wird gern bereit ſein, mir dieſen Dienſt zu erweiſen, und auch ſicherlich einwilligen, daß ſeine Tochter Dir bis zur Ankunft Deines Papas Geſellſchaft leiſtet.“ „Ich glaube ſo am beſten für alles zu ſorgen. Komm, trockne Deine Tränen, die mir bis ins Herz brennen, und ſage mir, biſt.“ O“, ſchluchzte die junge Frau,„es iſt mir alles recht lo. Wenn ich Dich doch einmal zlehen laſſen muß. aber ob Du mit meinen Anordnungen einverſtanden —— 2—————E——— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. In Marienwerder(Weſtpréußſen) fanden große Kundgebungen gegen den Beſchluß des Pariſer Botſchafter— rats ſtatt, daß trotz der Volksabſtimmung das rechte Weichſelufer an Polen fallen ſoll. An das Volk Vereinigten Staaten wurde die Bitte gerichtet, dem ge— währleiſteten Recht der Selbſtbeſtimmung Geltung zu ver— ſchaffen. N Die Folgen der verminderten Kohlenlieſerungen. Eſſen, 2. Aug. Die Hüttenwerke im Induſtriebezirk kreffen bereits ihre Anſtalten, um die Erzeugung den verminderten Kohlenlieferungen anzupaſſen. fügung vom 28. Juli hat der Reichskommiſſar die an die Hüttenwerke zu liefernden Kohlenmengen um 12½ Proz. der gegenwärtig zur Verfügung geſtellten Mengen gekürzt, ſo daß künftig im Durchſchnitt die Anlagen nur noch mit etwa 43 bis 44 Proz. der Leiſtungs⸗ fähigkeit ausgenutzt wurden können. Verſchiedene Werke beginnen bereits jetzt mit Betriebseinſchränkungen. Die Intereſſengemeinſchaft Gelſenkirchen-Deutſch-Luxemburg ſetzt in den nächſten Tagen drei Hochöfen und ein Stahl- werk außer Betrieb. Andre Werke, die noch über einige Vorräte verfügen, hoffen, noch ungefähr zwei bis drei Monate den Betrieb im gegenwärtigen Umfang aufrecht— erhalten zu können. der Durch Ver— * Kongreß der Zweiten JIuternationalen. Genf, 2. Aug. Generalſekretär Huysmans eröff— nete am Samstag den Juternationalen Sozialiſtenkon⸗ greß. Der Engländer Shaw, Mitglied der engliſchen Arbeilerabordnung nach Sopjetrußland, wurde zum Vor— ſitzenden gewählt. Er berichtete, daß in dem Gebiet der Räterepublik die Bevölkerung kaum die Hälfte der nö— tigen Ernährung erhalte. Von einer Ausfuhr von Le— bensmitteln aus Sopjetrußland(nicht Ukraine! D. Schr.) könne keine Rede ſein. Die Zweite Internationale müſſe den Gedanken aufgeben, ein einheitliches Arbeitsprogramm für alle Länder aufzuſtellen. Die Verſammlung ſetzte brei. Ausſchüſſe ein. Der erſte ſoll mit den ſozialiſtiſchen Hruppen, die der Zweiten Internationalen nicht ange— hören, wegen Zuſammenſchluſſes verhandeln; der zweite Ausſchuß ſoll die Frage der Schuld am Krieg Veranlwortlichkeitstrage) unterſuchen(dem Ausſchuß ge— ört für Deutſchland Dr. Braun an); der dritte Aus— ſchuß hat die Soziuliſierung de'r Betriebe zu rUſen. für die Verautwortlichkeitsfrage nahm ahr 10. Jahrg. Ver⸗ vollzählig in Genf erſchienen iſt, Entſchließung an, in der es heißt:„Der euert die Erklärung der Verbandsſozialiſten vom Jahr 1915, daß das kapitaliſtiſche Syſtem durch die Uebertreibung ſeiner Intereſſenpolitik und ſeine Raff— ſucht eine der tiefſten Urſachen des Kriegs iſt, und erklärt gleichzeitig mit denſelben Ausdrücken der deutſchen Denk— ſchrift, daß ſein unmittelbarer Anlaß hauptſächlich, wenn nuch auschließlich, in der mit Kopfloſigkeit ge— mloſigkeit der jetzt geſtürzten deutſchen einſtimmig Kongreß ern chen Machthaber gelegen iſt. Der Kon- bekräftigt ſeinen feſten Willen, alle ſeine Kräfte Wiederherſtellung der durch den Krieg zerſtörten Welt widmen von nun an zu kämpfen gegen die lriegeriſchen Mächte im Geiſt und Dieuſt der Inter— tionale.“ Die Belgier haben den Antrag eingebracht, daß die Vertreter mabhängigen rechtsſtehenden fran⸗ zöſiſchen Sozialiſten, die ſich anläßlich der letzten Kam- hlen von der alten ſozialiſtiſchen Partei Frankreichs getrennt haben, und damit Frankreich allein auf dem Kongreß vertreten, nicht berechtigt ſeien, die franzöſiſche Arbeiterſchaft zu vertreten. Die Deutſchen, die Ungarn und die Dänen haben ſich dieſem Autrag angeſchloſſen. Krieg im Oſten. Aug. Die Zivilbevölkerung wird zi r arbeit an der Räumung Warſchaus gezwungen. Der Bezirk wird unter Militärverwaltung geſtellt.— Die polniſche Nordfront ſteht 50 Kilometer vor Warſchau. ruſſiſche Nucdheer ſtößt nicht unmittelbar auf 5 1 MIO 5 Warſchau, 2. 6 . 7 1 Ni 8 Das f g Warſchau zu, ſondern ſucht ſüdlich der oſtpreußiſchen Grenze die Bahnlinie Thorn— Wlozlawek zu gewinnen, um die Verbindung Polens mit Danzig abzuſchneiden. Oſtrolenka(ſüdlich des oſtpr. Kreiſes Ortelsburg) iſt von den Ruſſen beſetzt, ebenſo Mlawa. aus Warſchau mel⸗ haben die engliſche, N A* 5 Y Wo dio Fimos““ Dondon. 2. Aug. Wie die„Times“ e, die amerikaniſche und die fran⸗ Botſchaft in Waxſchau ihre Staatsangehörigen rt, Warſchau auf dem ſchnellſten Wege zu ver⸗ at in Warſchau einen ſehr peinlichen Ein⸗ beſtreiktet, daß Deutſch⸗ Beförderung von Trup⸗ und den Korridor nach Frankreich will ſeine Sen⸗ FFF Danzig, 2. Aug. England! das Recht habe, gegen die pen und Wafſen über Danzig Polen Einſpruch zu erheben. b durch Die 3. — 43 8 Manfred, Manfred, noch einmal frage ich denn ſein?“ Die tränenvollen Augen ſahen mit herzbewegendem Flehen zu ihm empor: Manfred Blanden kämpfte inner lich einen ſchweren Kampf— doch er blieb feſt. „Ja, es muß ſein, mein armes Kind,“ ſagte er. „Was mich dazu treibt, iſt ſtärker als mein Wille. Dein Kummer zerreißt mir das Herz, und dennoch muß bei meinem Entſchluſſe bleiben. Nicht wahr, Du wirſt nun ſtark und vernünftig ſein und mir die Ruhe geben, deren ich bedarf, um meine Angelegenheiten zu ordnen Ich habe außer dem Brief an Herrn von Santow noch vielerlei zu ſchreiben, mir bleibt dazu nur noch dieſe Nacht. Ich habe daher keine Zeit mehr zu verlieren.“ Mit einem Ausdruck des Schreckens fuhr ſie empor. „Nur noch dieſe Nacht!“ wiederholte ſie erbleichend „Du willſt alſo ſchon morgen früh reiſen?“ 5 „Freilich, ich gedenke mit Gert zuſammen zu reifen, fiel er ein.„Mein früheres Aegiment, bei dem ich mich zum freiwilligen Wiedereintritt melden will, iſt das näm— liche, welchem er auch angehört.“ Manfred ſtand auf..„ „Ich muß jetzt an meinen Schreibtiſch gehen“, ſagte er,„vielleicht wird auch Dir die Einſamkeit wohltun. Du fiehſt ſo angegriffen aus, Kind. Lege Dich nieder, ich bitte Dich darum, verſuche ein wenig zu ſchlafen. Laß den Gedanken Dich tröſten, daß Dein Kummer von Tau— jenden von Frauen und Mädchen geteilt wird.“ N Er beugle ſich nieder uns ſtreifte mit ſeinen Lippen leiſe ihre Stirne. Als die junge Frau ſich allein ſah, hob ſie wie in ratloſer Verzweiflung beide Hände empor und preßte ſie ge. gen ihre klopfenden Schläfen. So ſtand ſie eine ganze Weile unbeweglich und verſuchte Ordnung in ihre wirr durcheinanderjagenden Gedanken zu bringen. f Was ſollte aus ihr werden, wenn Manfred ſie ver⸗ ließ? In dem Beſtreben, hinfort durch doppelte Hin. gebung ihre Schuld an ihm wieder gut zu machen, hatte ſie Troſt, Halt und Kraft finden wollen— und nun? Ihr war zu Mute, als ſollte ihr der Joden unter den Füßen weggezogen werden, eine entſebliche Angſt ſchnürte die Brüft zufammen. Wenn er fiele, barmheraſger Got, wenn Dich, muß es er fiele— was ſollte aus ihr dann werden mit dieſer Laſt auf dem Herzen. Plötzlich ſtockten ihre qualvollen Gedanken. Durch die ringsum herrſchende Stille klangen von unten herauf gedämpfte Akkorde— ſie kamen offenbar aus dem Muſikzimmer, das ſich gerade unter Gabrielens Bou— doir befand. Die Frau war über den Urheber dicſer Töne keinen Augenblick im Zweifel. Gert von Waldar hatte ſicherlich noch keine Ruhe gefunden und ſuchte am Flügel Beſchwichtigung für ſeine aufgeregten Nerven. Ein Gedanle blitzte in ihr auf: zu ihm! er könnte ihr den Dienst, den ſie von ihm fordern wollte, nicht abſchlagen. Ohne Beſinnen warf ſie ein Spitzentuch über u halbgeloſtes Haar und einen brennenden Wachsſtock e— greifend, flog ſie die Treppe hinab. Atemlos ſchlug ſie, unten unangelangt, die zurück. Ströme weißen Mondlichts fluteten ihr entgegen und zeigten ihr in jaſßt tkagesheller Beleuchtung, wie erwartet, die Geſtalt des jungen Offiziers am Flügel. Schon ſtand ſie vor ihm und legte ihre Hand ſeinen Arm. „Herr von Waldau, bei allem, was Ihnen heilig it helſen Sie, retten Sie!“ In flehendem Glanze leuchteten ihre Augen unter der weißen Spitzenhülle hervor. „Gabriele, um's Hinmumnelswillen, was iſt geſchehen?— Sie ſind ja völlig außer fich“ von Unruhe ergriffen. „Manfred iſt in Gefahr; nur Sie allein noch retten! Geloben Sie mir—“ „Was denn, Gabriele? Sie ſprechen in) „Mein Gott ja, Sie wiſſen noch nicht— verwirrt— ſo hören Sie.“ Und in fliegenden Worten verſtändigte ſie ihren er— ſchreckt erſtaunten Zuhörer über Manfreds plötzlichen Ent— ſchluß, als Freiwilliger den Krieg mitzumachen. „Nein, das darf er Ihnen durchaus nicht antun!“ Gert machte eine Bewegung, als ob er ſogleich davon ür— men wollte. Portiere „ denn fragte (önnen Fortſetzung folgt ſten leiten“ Der engliſche Reſident in Danzig, Tower, erbat einige engliſche Kriegsſchiffe, um die Waffenſen⸗ dungen im Hafen von Danzig zu ſchützen. l Reval, 2. Aug. Die ſtreikenden Arbeiter ſtürmten das Landtagsgebäude und verlangten die Einſetzung der Röte⸗ republik. Die Zeitungen haben mit Ausnahme der kom⸗ muniſtiſchen das Erſcheinen eingeſtellt. 5 Deütſcher Reichstag. Berlin, 30. Juli. Die allgemeine Wehrpflicht iſt in Deutſchland begraben, wie der Vertrag von Verſailles es vorſchreibt. Der Reichstag hat die Abſchaffung nach einer überaus ſtürmiſchen Ausſprache 07 die Stimmen der Deutſch⸗ nationalen und einiger Mitglieder der Deutſchen Volks⸗ partei beſchloſſen. Die große Mehrheit des Reichstags bis in die Reihen der Mehrheitsſozialiſten hinein nahm mit Wehmut Abſchied von einer Einrichtung, die ſeit den Freiheitskriegen Deutſchlands Aufſtieg begleitet und begründet hat und der ſo manch einer Geſundheit und Ordnungsſinn zu verdanken hatte. Der Abgeordnete General von Gallwitz ſprang noch mit Feuereifer auf die Schanze, um das Unabwendbare aufzuhalten. Von der äußerſten Linken traten ihm die Abgeordneten Roſenfeld und Ledebour mit einer Schärfe des Tons entgegen, daß viele Abgeordnete den Saal ver- ließen. Auf den Vorwurf des Abgeordneten Breit⸗ ſcheid(Unabh.), daß General von Gallwitz kein Ver⸗ ſtändnis haben könne für die Denkart des einfachen Man⸗ nes, konnte Gallwitz entgegnen, daß er 1870 als ge- meiner Kanonier in das Heer eingetreten ſei. Ein An⸗ traa von dem Abgeordneten Schücking(D. d. P.), als Erſatz für die allgemeine militäriſche Dienstpflicht ein allgemeines wirtſchaftliches Dienſtjahr einzuführen, wurde vom Antragſteller wieder zurückgezogen. In drit⸗ ter Leſung wurde dann noch mit mehr als zwei Drittel, der Anweſenden die Aufhebung der Militärge⸗ richtsbarkeit beſchloſſen, jedoch wurde mit 188 bür⸗ gerlichen gegen 168 ſozialiſtiſche Stimmen die Ein⸗ ſchränkung gemacht, daß militäriſche Strafverfahren in Kriegszeiten und Marineangehörige, wenn ſie ſich an Bord der Kriegsſchiffe befinden, der Militärgerichtsbar⸗ keit auch künftig unterſtellt bleiben.„Dias Kohlenſteuer⸗ geſetz(20 Mark für die Tonne) wäre nun abgelaufen ge— weſen. Die Reichsregierung beantragte, die Steuer bis zum 31. März 1920 weiter zu erheben. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der beiden ſozialiſtiſchen Par— teien angenommen. 0 * Zweite Beratung des Geſetzentwurſs betr. Abänderung der Gültigkeitsdauer des Kohlenſteuergeſetzes. Abg. Keil(S.) bedauert, für ſeine Partei die Zuſtimmung nicht geben zu können. Seine Freunde hätten beantragt, die Kohlenſteuer nur ein Vierteljahr. gelten zu laſſen und in der Zwiſchenzeit eine Vorlage über die Sozialiſierung des Kohlen— bergbaus einzubringen. Abg. Eichhorn(U. S. P.): Meine Partei beantragt. Herab⸗ ſetzung der Steuer auf 4 Mark für die Tonne und Befreiung des Hausbrands von jeder Steuer. Der Geſetzentwurf wird angenommen. Das Geſetz wird dar- auf in dritter Leſung gegen die beiden Linksparteien angenom— men. 1 Es folgt die dritte Leſung des Geſetzentwurfs betreffend die Aufhebung der Militärgerichts barkeit. ö Abg. Radbruch(U.S. P.) polemiſiert gegen den Antrag der Mehrſeitsparteien, daß die Militärgerichtsbarkeit aufgehoben wer⸗ den ſoll, abgeſehen von den Strafverfahren in Kriegszeiten und gegen die an Bord von in Dienſt geſtellten Kriegsſchiffen eingeſchifften Angehörigen der Marine. Zu 8 6 wird der Antrag der Mehrheitsparteien im Wege des Hammelſprungs mit 188 gegen 168 Stimmen angenommen. Zu der Geſamtabſtimmung, die die Annahme des Geſetzes gegen die beiden Rechtsparteien ergibt, ſtellt Vizepräsident Bell feſt, daß mehr als zwei Drittel der Anweſenden für das Geſetz ge⸗ ſtimmt haben und daß damit auch für den Fall, daß eine Ver— faſſungsänderung vorliegt, dem Geſetz Genüge geleiſtet ſei. Der Geſetzentwurf über die vereinfachte Form der Geſetzgebung für die Zwecke der Uebergangswirtſchaft wird in dritter Leſung mit mehr als zwei Dritteln der anweſenden Stimmen angenommen. * 5 0 1 Berlin, 30. Juli f Der Reichstag, erledigt zunächſt eine Reihe von Anfra en! Bei: dieſer z Gelegenheit teilt ein Regierungs vertreter zur Sen⸗ kung des Papierpreiſes mit, die Reichsregierun 1 ſalſgemenbe ud el 1. März bis 1. Juli d. J. 1 be für illionen aufgewendet und eine ähnliche Summe werde jetzt wieder bereit ⸗ ſgeſehen. Auch für ſpätere Zeiten werden weitere Mittel vor⸗ geſehen. ö Jur Beratung des Geſetzentwurfs über die Abſchaffung der allgemeinen e und die Regelung der Dauer der Dienſt⸗ pflicht ertzlärt Abg. v. Gallwitz(D.nakl. p.): Wenn geſtern eine Säule aus dem ſtolzen Bau herausgebrochen wurde, ſo ſoll heute das ganze Gebäude zum Einſturz gebracht werden. Ein Söldnerheer iſt für uns nicht brauchbar.(Die Aus fülh⸗ rungen geben zu, lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen den Unabhängigen und den Mitgliedern der Rechten Anla Der Redner wird überſchrieen. Die Glocke des Präſidenten muß erſt Ruhe ſchaffen. Als der Redner der ruhmbekränzten. Jah⸗ nen von Heer und Marine gedenkt, bricht ein ohrenbetäubendes, Toben und Schreien aus„ das minutenlang andauert.) Abg. Noſenfeld(U.S. P.) ſpricht von dem Elend, das die allgemeine Wehrpflicht und der Militarismus hervorgerufen.“ (Stürmiſcher Widerſpruchn Pfufruſe rechts, die Deutſchnationa⸗ 1850 1005 Mitglieder der Deutſchen Volkspartei verlaſſen den, aal.) Abg. v. Kardorff(D. Bp.) Ich bitte, in dieſem Augenblick, wo wir am Grab aller Hoffnungen ſtehen, dem Ernſt der Stunde etwas feierlicher zu begegnen.(Die Rechte betritt wieder den Saal.) Der preußiſche Militarismus iſt tot⸗ mus lebt. Iſt der Bolſchewismus nicht Militarismus? Daß die Beſtimmung eine unendlich tiefe Schmach für uns iſt, da⸗ für müßte 195 die Linke Verſtändnis haben. 10 wirt⸗ ſchaftliche Stärke beruht darauf daß jedermann durch des bunten Rocks gegangen war.(Ledebour ruft: Kinderei. neuter Lärm.) Wir müſſen irgend einen Erſatz ſchaffen. 8 Abg. Schücking(D. d. P.) begründet ſeinen Antrag ührung eines allgemeinen, wirtſchaftlichen 0 0 Das Geſetz betr. Abſchaffung der Wehrpfl die Stimmen der Deutſchnationalen und einiger Mitglieder D. Volkspartei in 2. und 3. Leſung angenommen. 2* er franzöſiſche Imperialis⸗ ie Schule Er⸗ auf Ein⸗ ö cht wird gegen er N ö 1 0 ö 0 1 rung aller in der Bevölkerung vorhandenen Militürwaffen. Wer Abg. Lübbering(S.): Mitarbeit bereit, das Geſetz dürfe aber n regel gegen die Arbeiter werden. ignär⸗ ee ee im Beſitz der Waffen bleiben? Die men, tebenſa Abg. Ernſt(U.S. P.) erklärt die Vorlage für unbrauchbar“ 0 a Berlin, 31. Juli, In der heutigen Sitzung ſtehn aus und Tribüne ſchwach be⸗ ſetzt. Der zur Beratung ſtehende Entwurf verlangt Ablieſe⸗ innerhalb der feſtgeſetzten Friſt die Waffen nicht mit Gefängnis nicht unter drei Monaten un bis zu 300 000 Mark beſtraft. 1 Reichsminiſter Koch: Es iſt uns hier eine ungeheure Aufgabe auferlegt, die ſich nur mit der Bevölkerung löſen läßt. Sie iſt umſo ſchwerer, als die Friſt ſo kurz bemeſſen iſt, daß das Reich ſich nicht zuerſt mit den Einzelſtaaten ins Benehmen etzen kann. Die Bahl der Waffen wird auf 1/9 Millionen ge⸗ chätzt. Erſchwert abliefert n wird mit Geldſtrafe wird die Sache durch das Mißtrauen der evölkerung gegen einander. Es kommt darauf an.] das Miß⸗ trauen gegen die Unparteilichkeit der Regierung zu beſeitigen. Abzulieſern ſind die Waffen an eine unpolitiſche Stelle, alſo auch nicht an die Reichswehr. Deutſchland darf nicht länger in zwei Lager geſpalten ſein,) die ſich gegenſeitig für Bolſchewi⸗ ſten und Kappfiſten halten. 1.8. Die e ee zur cht eine Ausnahmemaß⸗ Sollen die; reakftiguären! ls entwaffnet werden. Das Geſetz iſt ein Ausnahmegeſetz gegen die Linke. waffnung wird überhaupt kein weſentliches denn die Waffen ſind meiſtens verſchoben. Der bayeriſche Geſandte verweiſt darauf“ daß die bayeriſche Sicherheitswehr auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruht und nur zum Schutz von Ruhe und Ordnung da iſt. Nach dem, Ergebnis von Spa werde ſich übrigens die bayeriſche Regie⸗ 9 den Anforderungen nicht entziehen die die Reichsregierung an ſie ſteller wird. 25 5 Abg. Dr. Röſicke(D.natl. p.): Ich ſtelle feſtn daß unter Die Ent⸗ Ergebnis haben, den Augen der Behörde von roten Arbeiterbataillonen täglich! exerziert wird. Zuerſt müſſen die unruhigen Elemente die Waffen abgeben, damit wir wieder zur Ordnung kommen. Damit es bei der Waffenabgabe ordnungsmäßig zugeht, muß der Reichskommiſſar durch einen parlamentariſchen Ausſchuß kon⸗ trolliert werden. a= e adh e Abg. Haas(D.d. P.): Die Unabhängigen ſind doch von An⸗ fang an für bedingungsloſe Unterzeichnung des Verſailler Ver⸗ trags eingetreten. Da haben ſie jetzt am allerwenigſten Ver— anlaſſung, Schwierigkeiten zu machen, wo es ſich um Kon⸗ ſequenzen des Vertrags handelt. a N Abg. Frau Zetlin(U.S. P.): Der Entwurf, der die Ar⸗ belter wehrlos macht, iſt für uns unannehmbar. Abg. Unterleitner(U.S. P.): Wir zweifeln nicht an der ehr⸗ lichen Geſinnung des bayeriſchen Geſandten, aber Herrn v. Kahr ſtehen wir zweifelnd gegenüber. Wir halten es für ausgeſchloſ⸗ 1 daß die Entwaffnung in Bayern widerſtandslos durchge⸗ ührt wird. 4 Bayeriſcher Handelsminiſter Hamm: Die Angriffe gegen Herrn v. Kahr ſind vollkommen gegenſtandslos. Bayern wird treu am Reich feſthalten, ſolange das Reich eine Demohratie iſt. Reichsminiſter Koch: Das Geſetz muß ordnungsgemäß durch⸗ geführt werden, ſonſt ſtehen wir vor der Beſetzung preußiſcher Gebiete. f Abg. Simons ⸗Unterfranken(U. S. P.): Die Regierung Kahr iſt durch einen Staatsſtreich zur Herrſchaft gelangt.(Widerſoruch.) Die Einwohgerwehr führt ſelbſt die Unruhen herbei. Aus Nah und Fern. Bühl, 1. Aug. Auf dem hieſigen Bahnhof wurden am letzten Mittwoch etwa 100 Waggons Frühobſt nach verſchiedenen Großſtädten Norddeutſchlands in einem Zu⸗ ſtand verladen, der jeder Beſchreibung ſpottete. Nicht nur halbreif, ſondern ſogar grün wurde das Obſt ver— ſandt. 5 50 V reie Mannheim, 1. Aug. Seit einigen Tagen iſt in der ſteckarvorſtadt, beſonders in den Notwohnungen der Ka⸗ ſerne, die Ruhr ausgebrochen. Ketſch b. Schwetzingen, 1. Aug. Ein junger Bur⸗ ſche ſtand mik f Verkehr, der nicht ohne Folgen blieb. Die Mutter unter⸗ nahm einen Abtreibungsverſuch, wodurch die Sache ang Licht kam. Ute ee, A Bühl, 2. Aug. In einer Verſammlung des Obſtgroß⸗ handels wurde der Preis für Zwetſchgen für den Er⸗ zeuger auf 70 Pfg., verpackt frei Bahnhof 85 Pfg. ſeſte eſetzt. f 1 2 annheim, 2. Aug. Die bad. Domäneverwaltung hat den öſtlich der Bahn Mannheim—Lampertheim lie- ae Teil des Hofguts Sandtorf für eine halbländ⸗ iche Siedelung zur Verfügung geſtellt. Es können dort etwa 64 Wohnungen für Kleinſiedler, auch Kriegs— beſchädigte, erſtellt werden. 1 1 Mannheim, 2. Aug. Von heuke ab wurde der Brot preis auf 3.80 Mk. für den Dreipfundlaib und auf 2.75 Mk. für das Kilo Mehl herabgeſetzt.— Der junge Mann, der kürzlich von der Friedrichsbrücke in den Neckar ſprang, hat ſich, wie nachträglich bekannt wird, doch erhebliche innere Verletzungen zugezogen, u. a. eine Zerreißung der linken Lunge, ſodaß er in Lebensgefahr ſchwebt. Heivelberg, 2. Aug. Der Juwelendiebſtahl, der kürz⸗ lich in einem hieſigen Hotel ausgeführt wurde, wobei einer Holländerin Schmuck im Wert von 250000 Mk. geſtohlen worden war, Der Haupttäter iſt der Hoteltelephoniſt Richard le, ſein Helfer der Hausburſche Karl Egolf. Beide ſind verhaftet. Der Schmuck, den ſie dem Kaufmann R. Scheible in Stuttgart, einem Bruder des Diebs, über⸗ geben hatten, iſt beigebracht. Reilingen b. Schwetzingen, 5 des Landwirts Roth brach Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit auf die anſtoßenden Scheuern und Wohnhäuser ausdehnte. Der Brand wurde durch einen 7 jährigen Knaben verurſacht. Der Schaden wird auf ½ Million geſchätzt. Völlig niedergebrannt ſind 2 Wohn⸗ häuser, 4 Doppelſcheuern, 1 einfache Scheuer, 4 Schopfen, 4 Ställe. Auch große Getreide- und Futtervorräte ind vernichtet. e 55 0 Pfullendorf, 2. Aug. Letzter Tage erſchienen in einem Bezirk Oberbadens acht Vertreter der Reichs“ gekreideſtelle zur Kontrolle der Getreidewirt⸗ Aa ka des-Konmmunawerbands. und der, Bürgermeiſter⸗ 2. Aug. In dem Schopfen einer 14jährigen Schweſter in ſträflichem hat ſeine Aufklärung gefunden. Scheib⸗ Anker des Bezirks im Erntejahr 1919. In einer Zuſchrift an die„Südd. Ztg.“ wird die Frage auf⸗ geworfen, wozu dieſe Kontrolle dienen ſoll, da Ende Juli doch kein Korn mehr aus der Ernte 1919 zu erfaſſen iſt. Es wird aber feſtgeſtellt, daß dieſe„Kon; trolle“ dem Staat ein ungeheures Geld koſtet, da die Kontrolleure Tagesgebühren von je 150 Mt, ſomit im Tag zuſammen 1200 Mk. be a ehen. Dogern b. Waldshut, 2. Aug. Von Waldshuter Arbeitern wurde ein größerer Transport Vieh, das; angeblich nach Karlsruhe verladen werden ſollte, an⸗ gehalten. 25 Stück Vieh ſollen lt.„Albbote“ zum We kertransport freigegeben worden ſein.— Aus Mark dorf wird berichtet, daß ſieben Waggons im Seegebie aufgekauftes Schlachtvieh von Händlern abtrans e Lolale Nachrichten. e Der Abbau der Zwangswirtſchaſt. Mit Freigabe des Fleiſchverkehrs hat man in Baden k ſchlechten Erfahrungen gemacht. Zunächſt ſtieg der Fle preis allerdings auf 12 Mk., er ſank aber raſch wien, auf 8 Mk. Der Bedarf an Fleiſch iſt geringer gewor als zurzeit der Rationierung, weil der Schleichha weggefallen iſt. Man hofft, daß bis 1. Oktober, ſp ſtens 1. Dezember ds. Is. der Fleiſchverkehr im gauz Reich frei iſt. Auch die Schweine, mit deren Freigah man in Bayern gute Erfahrungen gemacht hat, werde bald von der Zwangsbewirtſchaftung befreit ſein. J. übrigen wird für möglichſte Hebung des Schweinebeſtand Sorge getragen, indem mit dem Einverſtändnis von En land und Italien ein Teil des„Kohlentrinkgelds“(na dem Vertrag von Spa 5 Goldmark auf jede abgeliefen Tonne Kohlen) zur Beſchaffung von Futtermitteln f die Schweinemaſt und nebenbei zur Verbilligung d Phosphatdüngers verwendet werden ſoll. Der ſchw— Verluſt an Vieh durch die Maul⸗ und Klauenſeuche win ſo weit als möglich durch Vieheinfuhr aus Vorarlbe und der Schweiz behoben werden im Tauſch gegen Scha Haber und Holz.— Der vorläufige Kartoffelpretz von 25 Mk. wird vorausſichtlich billiger werden, du bei der guten Ernte auch die Freigabe der Kartoff zu erwarten iſt. 19 8 0 f 5 — Zunahme der Erwerbsloſigkeit. Aus d Reichsarbeitsminiſterium wird uns mitgeteilt, daß di Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen im Reich weiter! gewaltig geſtiegen iſt. e Zahl N werbsloſen betrug am 15. Juli 263 989, die Die Zahl der männlichen 5 der weib lichen Erwerbsloſen 94 154, alſo insgeſamk 357 143 gef 321 126 am 1. Juli und 297185 am 15. Juni. den eigentlichen Erwerbsloſen kommen 328 997 Fani⸗ lienangehörige, die als Zuſchlagsempfänger unkerſitht werden. eee e e — Das Glücksſpiel iſt nach den neueſten Ausfüß⸗“ rungsbeſtimmungen zu dem mißverſtändlichen Geſetz von 2. Dezember 1919 im Reich verboken, Spielklubs und drgl. ſind alſo nicht erlaubt.! Nur“ ſolche Glückſpicl die bei geringen Einſätzen) auch! bisher auf⸗ Jahrmärk ten uſw. geduldet waren, können auf Anſuchen behörd liche Erlaubnis erhalten. — Ruügerſtattung der Kapitalertragsſtener g die kleinen Rentner. Der Reichsfinanzminiſter beſtimmt, daß Rentnern mit ſteuerfreiem Einkommen, de heißt ſolchen Perſonen, die nicht einkommenſteuerpfli ſind und deren Einkommen ſich hauptſächlich aus pitalerträgen zuſammenſetzt, auf Antrag die ganze. pitalſteuer nach. Schluß des Steuerjahrs zurückerſt wird, wenn ſie über 60 Jahre alt oder erwerbsunfähh oder nicht bloß vorübergehend in der Beſtreitung i Lebensunterhalts durch eigenen Erwerb verhindert Die Entſcheidung hierüber ſteht den Landesfinanzämke zu, die dieſe Befugnis aber auch auf die Finanzä me übertragen können. ö — Erhöhte Anrechnung der Dienſtzeit wa rend des Kriegs. Dem Reichstag iſt der Enke eines Geſetzes über eine erhöhte Anxechnung der we rend des Kriegs zurückgelegten Dienſtzeit zugegang Danach wird bei der Verrechnung von Ruhegehältern! Renten nach dem Reichsbeamtengeſetz von 1907, Offiziers⸗Penſions⸗Geſetz von 1906 und dem Mannſcha verſorgungsgeſetz von 1906 zu der in den, Zeitabſchnill pom 1. Auguſt 1914 bis 31. Dezember 1918 im Reit oder militäriſchen Dieuſt verbrachten Zeit, ſofern mindeſtens ſechs Monate betragen hat, die an hinzugerechnet. Nach einem anderen Entwurf, der den nächſt ebenfalls dem Reichstag zugehen wird, ſoll alle Beamten, die im Krieg auch als Nichtkriegsteilne mer Dienſt getan haben, auf ihr Beſoldungsdienſtalter de Zeitraum von 4½ Kriegsjahren 1½ fach angerechnet wel den. Die Beſtimmung gilt auch für Lehrer. N — Minderjährige in der Reichswehr. Für d Einſtellung von Minderjährigen in die Reichswehr die ſchriftliche Erlauhnis des geſetzlichen Vertu ters zur Vorausſetzung der Rechtsgültigkeit der Einſtellil gemacht. Nötigenfalls genügt eine ſchriftliche Willen, äußerung, durch die der Vertreter ſeiner Zuſtimmun Ausdruck gibt. Der Verpflichtungsſchein muß unterſchn ben werden. f e Die Ausgabe von Notgeld war im—%% v. J. verboten worden. Die Knappheit an kleinen J lungsmitteln wird aber auch durch die verſtärkte 4. prägung von 50, 10⸗ und 5Pfennigſtücken nicht 010 ben. Die Neuausgabe von Erſatzwertzeichen für 50 0 und kleinere Beträge iſt deshalb jetzt wieder zugelaſſe worden. Die Umlauffriſt des Notgelds kann in drin genden Tällen verlängert werder Ottobef Aus der geſtrigen Gemeinderats⸗Sitzung. 1. Die Dachdeckerarbeiten am neuen Gemeindehaus li wer⸗ den nochmals kurzfriſtig zur Submiſſion geſtellt, da in⸗ zwiſchen als neuer Bauunternehmer Herr Peter Wedel hinzugekommen ziſt.— 2. Nachdem von den in vorletzter Sitzung gewählten Polizeidienern die Herren Kempf und Werle zurückgetreten ſind, wählte der Gemeinderat in der geſtrigen Sitzung die Herren Joh. Hofmann und Weiß zu Polizeidienern. Die 3 anderen Herren Dewald, Lang und Weidner nahmen die Wahl an.— Bei Erbquung der Kreisſtraße Viernheim— Lampertheim hat ſich herausgeſtellt, daß ſich der Kreisausſchuß des Kreiſes Bensheim hierzu ablehnend verhält. Der Gemeinderat beharrt auf ſeinem Beſchluß.— 4. Uebertragung der Strafbefugniſſe auf die Gemeinde. Die Angelegenheit ſoll nach einem Beſchluß des Gemeinderats vor den Landtag gebracht werden, ob— wohl regierungsſeitig wenig Hoffnung beſteht, daß der Bürgermeiſterei dieſe Befugnis übertragen wird.— 5. Mieteinigungsamt— Wohnungskommiſſion. Da es ge— ſetzlich unzuläſſig iſt., daß eine Perſon gleichzeitig beiden Inſtitutionen angehören darf, wurde für das Mieteinigungs— amt ein Erſatzmann gewählt und zwar Herr Peter Winkler 2. Die Funktion des Vorſitzenden iſt ebenfalls noch frei, worüber noch Verhandlungen ſchweben.— 6. Das Erträg— nis der Zwetſchgen ete. am Berlichsgraben und am Zep— penweg wird zur öffentlichen Verſteigerung gebracht. 7. Die Beſoldung der Gemeindebeamten und Bedienſteten. Dieſer Punkt wurde vom Kollegium beſonders gründlich beraten, zumal die verſchiedenſten Zuſatz- und Abänderungs— anträge geſtellt wurden. Im übrigen wurde die ganze Vorlage nach den Beſchlüſſen der Finanzkommiſſion und des Beamtenausſchuſſes einſtimmig angenommen.— 8. Beihilfe für den Medizinalverband. Nach Prüfung der Sachlage ſteht der Auszahlung der bereits bewilligten 3000 Mark nichts im Wege. Schluß der Sitzung nach 12 Uhr. § Die Ausgaben der hieſigen Gemeinde betragen nach Mitteilungen in der geſtrigen Gemeinderatsſitzung für Beamte, Angeſtellte und Bedienſtete nach der neuen Beſol— dungsordnung jetzt jährlich annähernd 500 000 Mark. * Polizeiwachtmeiſter. Unſere Polizeidiener ziert jetzt der neue Titel„Polizeiwachtmeiſter“. Zu Wieſenvorſtandsmitgliedern wurden die Herren Gemeinderatsmitglieder Nikolaus Gutperle 4. und Philipp Lahres 1. verpflichtet. — Baugenoſſenſchaft. Die am Samstag im Gaſthaus„Zum ſchwarzen Peter“ ſtattgefundene Verſamm— lung, zwecks Gründung einer Baugenoſſenſchaft, war von Intereſſenten gut beſucht. Es wurde eine Kommiſſion ge— bildet, die ſich mit den Vorarbeiten befaßt und Näheres einer demnächſt ſtattfindenden Verſammlung unterbreiten ſoll. — Die ſoz. Partei hielt am Donnerstag Abend eine ſehr gut beſuchte Mitgliederverſammlung ab, in welcher der Preisabbau beſprochen und interne Vereinsfragen zur Erledigung kamen. Der Parteibeitrag wurde auf 2 Mark im Monat feſtgeſetzt. In Verhinderung des Genoſſen Lutz ſprach Genoſſe Zis ka, der iu ¼aſtündiger Rede ein aus— gezeichnetes Referat über„Wirtſchafts- und Preisſragen“ gehalten hat. Bezüglich Beſchaffung von billigen Bedarfs— artikeln wird das weitere vom Vorſtand veranlaßt und an die Mitglieder in nächſter Zeit eine Aufforderung zur An— meldung des Bedarfs ergehen. — Die Einäſcherungen in Heſſen erfähreu von Jahr zu Jahr eine ganz gewaltige Steigerung. So ſind im letzten Jahre 598 Feuerbeſtattungen vorgenommen wor— den. Davon entfallen auf Darmſtadt 73, Friedberg 33, Mainz 321 und Offenbach 171. Im ganzen ſind ſeit 1899 der Eröffnung des erſten Krematoriums(Offenbach) in Heſſen 9471 Feuerbeſtattungen vorgenommen worden. § Fleiſch im Aeberfluß. Die Aufhebung der zwangsbewirtſchaftung des Fleiſches hat bewirkt, daß jetzt Fleiſch in allen Metzgerläden zu haben iſt. In den letzten Nummer der„Lampertheimer Zeitung“ empfehlen die Lam⸗ pertheimer Fleiſcher alle Sorten Fleiſchwaren und Wurſt. Auch in Mannheim kann man Fleiſch im Ueberfluß haben. Obwohl alles jetzt noch ſehr teuer, iſt eine Verbllligung des Fleiſches doch wahrſcheinlich, denn von was ſollen die Ge— ſchäfte leben, wenn der Abſatz ſtockt. Wie die beiden letzten Berichte des Mannheimer Viehmarktes gezeigt haben, iſt dle Anfuhr von Vieh ganz beträchtlich geweſen. So wie die Dinge beim Fleiſch liegen, ſo dürfte es mit allem ſein, wenn die unheilvolle Zwangswirtſchaft vom Volk endlich in die Rumpelkammer geworfen wird. Die Schieber und Zuhälter der Zwangswirtſchaft freuen ſich jedoch nicht, denn ſie wer⸗ den brotlos, was aber für das Volk kein Unglück bedeuten würde. IJ Sport. Amicitia 00 Viernheim— Sportklub Olympia Lorſch 1: 1. Am verfloſſenen Sonntag, den 1. Auguſt, trafen ſich zu einem Freundſchaftsſpiele die beiden 1. und 2. Mannſchaften. Obige Vereine auf dem Sport⸗ platze hinterm Gaswerk. Unſere 2. Mannſchaft verlor gegen gleiche Mannſchaft und Spielgleichheit mit einem Reſultat von 2: 0 Toren. Um 4.15 Uhr traten ſich die beiden 1. Mannſchaften gegenüber. Es gab gleich ein ſpannendes und intereſſantes Spiel auf beiden Seiten, denn beide Mannſchaften waren gleich ſtark, was zu einem ſpannenden und ſchönen Spiele dazu beitrug. Trotzdem Lorſch in Klaſſe A ſpielte, waren ſie unſerer Mannſchaft nicht überlegen. Das morgen Mittwoch, den 4. Auguſt. abends ¼7 Uhr, auszutragende Rückſpiel gegen Liga J. Mannſchaft Aleman⸗— nia 05 Worms kann leider durch eine Verſchiebung des Termins von Seiten Worms wieder nicht zum Austrage kommen. Frachtbriefe ſowle Koli⸗Anhänger erhältlich in der Buchdruck. d. Bl. ee eee, 5 97 955 Witkſchäftlicher Wochennderdlin. „ Geldmartt. Die deutſche Valuta l 4 7. hatte ſich zu Anfang die 17. wieder etwas erholt und notierte 55 26. 1 6155 noch 51 9 27. ſogar 14.35 Rappen für die deutſche Mark in 1 05 ſchcß aber am 30. abends mit 13.95 Rappen. Man a 9 1 0 fach einen gewaltigen Rückſchlag im Anſchluß an die digen rewe Spa befürchtet, aber er hat ſich bis jetzt in mä⸗ hitte renzen gehalten. Der Reichsbankausweis zeigte in der un eee 90 e Beſſerung. Die Säße des offe⸗ 0 5 an den Börſe d ivatdis j ee ee und der Privatdiskont haben fu in 1175 zünftige Spekulation in Berlin und Frank⸗ ph Vertr en ruſſiſch⸗polniſchen Waffenſtillſtandsverhandlungen dez Gefahn daa entgegen. Die Börſe rechnet immer noch mit Inſol dee aß ein neuer Weltkrieg ſich entflammen könnte. Infolgedeſſen und vielleicht auch wegen der Ferienzeit gab ſich im Geſchäft faſt allgemein Zurückhaltung kund. Die ange⸗ kündigte Eiſenpreisermäßigung drückte auf die Montanwerte. Der Bankenmarkt war in dieſer Woche ſichtlich vernachläſſigt. Die ganze Vorliebe wandte ſich wieder den Petroleumwerten zu. Die Anlagepapiere konnten ſich teilweiſe etwas befeſtigen: Sproz. deeichsſchehanweſhungen 99.90, Kriegsanleihe 79.60, Württem⸗ hel eingebracht Damit ſind die Verluſte der vorigen Woche wie— Produktenmarkt. Die ausgezeichneten Ernteberichte und die erhöhten Getreidepreiſe ließen die Tendenz des Produktenver- kehrs im Veroleich zur letzten Woche faſt unverändert. Hafer war eher etwas feſter und notierte am Freitag in Berlin 12327 Mark ab Station. Das Strohgeſchüſt iſt ganz ver⸗ nachläſſigt, Erbſen bleiben geſucht. Die Heupreiſe wollen noch ab. Scene fallen. Im allgemeinen ſpricht man von 20 Mark Warenmarkt. Die Braunhohlenwerke ſich zu einer kleinen Preisermäßigung entſch'oſſen. So unbedeutend ſie iſt (durchſchnittlich etwa 10 Mark die Tonne ausſchließlich Steuer) bedeutet es wenigſtens einen Anfang. Steinkohle iſt unverändert im Preis. Die Eiſenpreiſe betragen bei Halbzeug 300-400, bei den Walzerzeugniſſen bis zu 700 Mark für die Tonne, womit durchſchnittlich der Preisſtand vom Februar d. Z. wie— der hergeſtellt iſt. Die Elehtrotechniker haben die Teurungs— zuſchläge für Maſchinen und Transformatoren um 10 Proz. ermäßigt. Im deutſchen Webſtoffgewerbe nimmt die Beſchäf⸗ tigung ſtändig ab. Die Spinnereien müſſen auf Lager arbeiten, teilweiſe auch den Betrieb bis auf wenige Stunden einſchrän— ken. Die Preisſenkung im Einzelhandel ſcheint aber allmäh— lich den Bedarf und die Kaufluſt zu heben. Der Häute⸗ markt iſt immer noch ziemlich feſt. Viehmarkt. Gegen die letzte Woche haben ſich die Ferkel— preiſe nicht weiter verbilligt. 200—250 Mk. muß man für ein ſchönes Exemplar anlegen. Gelegentlich hört man von einem Abbröcheln der Vieh- und Pferdepreiſe, da es aber an amt— lichen Marktuotierungen fehlt, iſt die Kontrolle erſchwert. Der neueröffnete Schlachtviehmarkt in Stuttgart läßt ſich. nachdem die anfänglichen Reibungen zwiſchen Metzgern und Händlern überwunden ſind, nicht übel an. 3 Holzmarkt. Das Geſchäft bleibt ſtillß die Preisſchwankungen ſind unbedeutend. Die Anzeichen einer Kriſis auf dem ſüdweſt— deutſchen Holzmarkt mehren ſich wieder. Eine Klärung der Lage iſt dringend notwendig. ö haben „Preisrückgang auf dem ſchwediſchen Ledermarkt. Seit J. Juli iſt laut.„Stockholms Dagblad“ ein bedeutender Prei gang für Häute und Leder in Schweden eingetreten. 0 ſenkungen für fertige Lederwaren ſind jedoch nicht eingetrete Mutmaßlithes Wetter. Die Störungen laſſen etwas nach. Ihr Einfluß wird ſich aber noch einige Tage bemerkbar machen.) Am Mitt⸗ woch und Donnerstag iſt deshalb zunehmende Aufhei⸗ terung, aber immer noch häufige, Gewitterbildung bei ſonſt warmem Wetter zu erwarten. r n ———— Gottesdieuſt-Ordnung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: /6 Uhr hl. Meſſe. 3/6 Uhr 1., ½¼7 Uhr 2. S.⸗A. für ledig T Ferd. Glaß. Donnerstag: /6 Uhr Reguiem für den in Amerika Johann Bauer. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Kath. Lederle gebor. Martin, deren Bruder 1 Krieger Matthias Martin und Schwä— gerin El. Martin geb. Mandel. Freitag: ¼6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Hofmann 6. Ehefrau Anna Maria geb. Friedel, Kinder und beiderſ. Eltern. 3/6 Uhr beſt. Amt für Michael Babylon, Bruder Gg. und Ehefrau Eliſ. gebe Hoock. 7 Uhr geſt. Herz⸗Jeſu⸗Meſſe mit Segen für g Joh. Valentin Wunderle und Bruder Michael. Samstag: ¼6 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Faltermann 3. Kinder: Peter, Joh. und Thereſe und beiderſ. Eltern. 7 Uhr beſt. S.-A. für El. Blaeß geb. Martin, El⸗ tern, Schwiegereltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnorstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für 7 Poſthalter und Kirchenrechner Joh. Kempf und Ehefrau Anna Marta 0 geb. Weiſer und Angehörige. Freitag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Müller 6., Eltern und Geſchwiſter. Samstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Matthäus Heckmann und Angehörige. Am nächſten Donnerstag iſt von 6—7 und 8—9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des Herz-Jeſu-Freltags. Am nächſten Freitag Abend ½8 Uhr Herz-Jeſu-Andacht. Verkündete: 1. Kornellus Bauer 4. und Magd. Bauer zum Ztenmal. 2. Jakob Wunder 4. und Eliſ. Werle zum Ztenmal. 3. Gg. Wiegand und Maria Magd. Bugert zum Ztenmal. Joſ. Friedel 4. und Anna Maria Knapp zum 2tenmal. „Nikolaus Hanf und Anna Maria Bärſch zum 2tenmal. „Karl Jäger und Marta Weidner zum 2tenmal. Joh. Dewald und M. Marg. Kalſer zum 2tenmal. Adolf Hildenbrand aus Achern, Sohn von Roman Hil- denbrand und Bernhardine geb. Hodopp und Kath. Pfen⸗ ning, Tochter von Jakob. Pfenning und Eliſ. geb. Benz zum Itenmal, Feſtſtellung des Ernteergebniſſes vorzunehmen. dies zur Kenntnis der landwirtſchaftreibenden Bevölkerung wegen Verwiegung des Getreides auf. ſtellung des Ernteergebniſſes und im Zuſammenhang damit die Ablieferungsſchuldigkeit des einzelnen Landwirtes wird in Kürze bekannt gegeben werden. Kräften mitwirken. liche Erhöhung erfahren und es kann ſomit nicht geduldet Montag, den 2. Aug. 1920, vorm. Amtlicher Teil. Betr.: Elnführung von Viehkataſtern. Wir verwe'ſen, um die Viehhalter vor Beſtrafung zu ſchützen, wiederholt auf die in vorſtehendem Betreff erlaſſene Bekanntmachung des Heſſ. Landesernährungsamtes. Hieruach hat jeder Viehbeſitzer Veränderungen in ſeinem Viehbeſtande, ſoweit es ſich um Pferde, Rindvieh und Schafe handelt, namentlich jeden Zugang durch Geburt, Kauf uſw. und jeden Abgang durch Verkauf, Hausſchlachtung, Verenden uſw. binnen 48 Stunden dem Viehkataſterführer Iſaak Kaufmaun anzu⸗ melden und ſich über etwaige Abgänge auszuwelſen. Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß der ge⸗ nannte Kafaſterführer berechtigt iſt, jederzeit in die Vieh⸗ beſtände Einſicht zu nehmen und daß die Viehbeſitzer ver⸗ pflichter ſind, ihm jederzeit den Eintritt in die Stallungen und ſonſtigen Räumen, in denen Vieh untergebracht ſein kann, zu geſtatten. Wer gegen dieſe Beſtimmungen verſtößt, hat ſtrenge Beſtrafung zu erwarten. Betr.: Erfaſſung der Körnerernte im Erntejahr 1920; hier die Aufhebung des Wiegezwanges. Das Landes-Ernährungsamt hat die Kommunalver— bynde angewieſen, von der Verwiegung des Getreides ab— zuſehen und auf eine andere geeignet erſcheinende Weiſe die Indem wir des Kreiſes bringen, heben wir hiermit unſere Verordnung Die Art der Feſt⸗ Wenn hiernach auch der Wiegezwang aufgehoben iſt, ſo darf dies doch nicht dazu führen, in der Ablieferung der beſchlagnahmten Früchte an den Kommunalverband zurück— haltend zu ſein oder gar die Ablieferung zu hintertreiben. Angeſichts unſerer ſchlechten Ernährungslage und der be— ſtehenden politiſchen Verhältniſſe ſind wir mehr denn je auf unſere inländiſche Getreideernte angewieſen. Es muß daher Ehrenpflicht eines jeden Betriebsunternehmers ſein, diejenigen Getreidemengen an den Kommunalverband reſtlos abzuliefern, deren er im Rahmen der beſtehenden Vorſchriften zur Ernährung ſeiner eigenen Wirtſchaftsange— hörigen und in ſeiner ſonſtigen Wirtſchaft nicht bedarf. Es gilt der verſorgungsberechtigten Bevölkerung ein genußtaug— liches Brot zu liefern. Dazu kann jeder Landwirt nach Die Getretdepreiſe haben eine beträcht⸗ werden, daß, um einen höheren Preis zu erzielen, Getreide verſchoben oder widerrechtlich verkauft wird. Gegen Zu— widerhandlungen wird unnachſichtlich eingeſchritten. Heppenheim, den 23. Juli 1920. Heſſiſches Kreisamt Heppenheim. Hechler. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Keuntnis der Intereſſenten. In welcher Weiſe die Feſtſtellung des Ernteergebniſſes erfolgt, wird noch bekannt gegeben. Zweifel— los ſind wir auch in dieſem Erntejahr auf unſere heimiſche Ernte angewieſen. Wir erſuchen daher die hieſigen Laud— wirte, die demnächſt zur Lieferung aufgetragenen Getreide— mengen reſtlos zur Ablieferung zu hringen, damit jeder Uwang und die damit im Zuſammenhang ſtehenden Unan⸗ nehmlichkeiten vermieden werden. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 2. Auguſt bis 7. Auguſt 1920 gelten für Erwerbsloſen-Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Von A—2 einſchließlich am f. 9 10 Uhr Von 2 einuſchließlich am Freitag, den 6. Aug. 1920, vorm. von 9—10 Uhr ä zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. eee ee —. Sichern Sie sich sofort eine AMbL-Dachziegel-Maschine für Handbetrieb (D. R. 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