Preisherabhsetzungen Kleiderstoffe, Baumwollwaren, Seide, Weisswaren, Wäsche, Trikotagen, bamen und Kinder-Konfektion, Gardinen und Teppiche. gie finden bei mir in allen Waren sehr grosse Auswahl! Louis Landauer Mannheim Q l, 1 Breitestrasse Grundſtücks⸗Verpachtung. Mitwoch, den 25. Auguſt 1920, vormittags 9 Ahr laſſen: 5 1. Georg Mandel 3. Witwe, Angelina geborene Kamuff, verſchledene Grundſtücke ihrer großen Allmend, 2. Andreas Mandel 1. Witwe, Maria Eliſa⸗ betha geborene Kalt, verſchledene Grundſtücke ihrer großen Allmend, 3. Iſaak Kaufmann 1. einen Waldacker, IX. Gewann, Nr. 24, auſ die Dauer der Genußzeit; 4. Die Erben der Nathan Kaufmann 2. Ehe⸗ leute nachgenannte Grundſtücke als: Flur V. Nr. Acker am Heddesheimer Weg. links, IX. Gewann qm 1674; Acker im Berlich, J. Gewann, am 2813; Acker im Zeppen, qm 1306; Acker, Weinheimer Weg rechts. l. Gewann, qm 262; . 2725/10, Acker daſelbſt. am 1245 „ XX.„ 99, Acker an der Egelſee, am 1450 auf die Dauer von 6 Jahren auf dem Rathauſe dahier öffentlich freiwillig verpachten. Viernheim, den 19. Auguſt 1920. f Heſſiſches Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. N W VII. VII. VII Achtung! Hausfrauen! Der verehrten Einwohnerſchaft zur gefl. Kenntnis, daß ich durch anhaltende Aufträge meinen Bettfedern⸗Aeinigungs-Betkieb auf nächſte Woche nochmal ausdehne. Dadurch bietet ſich nochmal die Gelegenheit für dieſe Hausfrauen, welche ſich jetzt erſt entſchließen wollen. Denn der Stolz der Hausfrau iſt ein ſchönes Bett. Drum nicht gezögert, bevor ich ganz fort bin. Hausfrauen, welche ihre Betten noch gereinigt haben wollen, möchten ſich ſofort melden ehe es zu ſpät iſt. Auch mache ich nochmals bekannt. daß ich vor 12 Jahren nicht wieder an hieſigen Platz kommen werde. Die Betten werden morgens geholt und am gleichen Tage wieder abgeliefert. Achtungsvoll Reinhold Ressel Dampf ⸗Bettfedern⸗Reinigung mit Motorbetrieb Götheſtraße Nr. 22— zum ſchwarzen Peter. ebe 68 rte eb rer, E e Aa Wieder ſchöne und billige Laufer⸗Ochwein eingetroffen und dauernd zu haben Karl Dewald, Schueinehandlung ſtatt, ern ünſcht iſt. ſtunden für das Feſt in Lützelſachſen ſind. Schüler, auch hier darf keiner fehlen. ſich keinen Preis erringen, Mannbeim d 1, 1 Breitestrasse ———-——— inner- Turn-Verein. Morgen Sonntag, am 22. Auguſt findet auf unſerem Sportplatze hinterm Gaswerk von morgens früh 9 Uhr bis 12 Uhr 9* großer Training wozu beſonders die Jugend von 14— 18 Jahren Keiner darf fehlen, da es die letzten Uebungs⸗ Mittags von 4 Uhr ab ſind die Uebungsſtunden der Wer fehlt kann da er nicht mitmachen darf. Der Vorſtaud. er 1 1 N 5 18. 5 N 5 5 N e Todes⸗Anztige. N Allen Bekannten hierdurch die tiefſchmerzliche Mitteilung, daß heute früh unſere liebe, herzensgute Mutter Frau Katharina Hartmann geb. Haaf nach kurzem, ſchwerem Krankenlager im Alter von 72 Jahren ſanft verſchieden iſt. Um ſtilles Beileid bitten Die trauernden Kinder. D über Waldſtreu. Die vielen mit der Abfuhr von Waldſtreu noch rück⸗ ſtändigen Steigerer von Streuloſen werden darauf auf— merkſam gemacht, daß die Abfuhrfriſten ablaufen und daß nach dem 15. September 1920 die Nutzung der geſteigerten Streu nicht mehr geſtattet werden kann. Angeſichts der zur Zeit ſtattfindenden Stroh-Ausfuhr machen wir die hieſigen Landwirte darauf aufmerkſam, daß von Streuabgaben aus Beſtänden im kommenden Früh⸗ fahr vollſtändig abgeſehen werden muß aus Gründen des Forſtſchutzes insbeſ. zur Schonung der nützlichen, die Maſ⸗ ſenvermehrung der ſchädlichen Raupen beeinträchtigenden Inſekten. Viernheim, den 18. Auguſt 1920. Heſſ. Oberförsterei Viernheim Todes-Anzeigs. Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, ge- stern mittag/ 8 Uhr meinen lieben, guten M! Gatten, unsern treubesorgten Vater, Bru- 70 der, Schwager und Onkel N Herrn Johannes Winkenbach ö Gastwirt 5 nach schwerem Leiden, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Religion, im Alter 5 von 46 Jahren zu sich in ein besseres 1 Jenseits abzurufen. Um stilles Beileid bitten Viernheim, Darmstadt, Amerika, den 21. August 1920. Dio tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 22. Auguſt, nachmittags um 4 Uhr vom Trauer⸗ hauſe, Ernſt Ludwigſtraße 17 aus, ſtatt. 7 0 5 Walsdſtr. Nr. 18. Fußballklub„Amicitia 1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Morgen Sonntag, den 22. Aug. —— unſerer 1. Jugend-Mannſchaſt gegen 1. Jugend„Olympia“ Lampertheim vormittags ½10 Uhr auf unſerem Sportplatze. eute Abend punkt 8 Uhr Zusammenkunft des Vorſtands u. Gpielausſchuſſes im Lokal„Zum goldenen Stern“, wozu um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen gebeten wird. Der Vorſitzende. Achtung! Nachtragsſtener zahler! Kommenden Sonntag, den 22. Auguſt, findet im„Fürſt Alexander“ eine wichtige Beſprechung ſtätt, wozu alle Nachtrags⸗Steuerzahler höflichſt eingeladen werden. Als Ausweis iſt der Nachtrags⸗Steuer⸗ zettel beim Betreten des Saales vorzuzelgen, nur dann iſt der Zutritt geſtattet. Mehrere Nachtrags⸗Stenerzahler. Die Beerdigung findet morgen Sonntag Nachmittag nach der Andacht statt. 0 ſergnügungs-Oeseflschaft Germania“ 49 l, Sonntag, den 22. Auguſt, vormittags 7710 Uhr im Lokal Gaſthaus„Zum weißen Roß“ i Mitglieder⸗Verſammlung wozu alle Mitglieder erforderlich ſind. Der Vorſtand. Damen-Soſnoſdere.) Josef Döppes Bürstädterstrasse 4 Viernheim empfiehlt sich im Neuanfetigen, Modernisieren und Aendein sämtlicher bamen-Kkostüme, Jakets, Mäntel, Blusen und Röcke u. dgl. Rasche Bedienung Billige Preise Erstklassige Arbeit. Stärke 4 sche 4 Annahmeftelle: Viernheim Babette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden N Menge um 165 000 Tonnen überſchrikten. muniſtiſche Verwaltung eingeſetzt werden. ſcchinengewehre aufgefahren, ſodaß die Verſammlung ſie nach einiger Zeit zerſtreute. le en Dortmund, Werke ſind in den Streik eingetreten. derungen auf lehnte hatte er ſich hier neben Manfred in dieſem Zelte nen Platz zurück, voll Bitterkeit jenes Augenblicks ſowie ſämtl. andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Dampfwafchanſtalt Edelweiß Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung abe e wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samzt 3 7 1 0 mon Pfg. m erl. 10 bie Poſt pro Quartal 92 8 180 1 e e e ee Beilagen: Sonntagsblatt, Wand- kalender und plan. A Niernhein Geschäfts ⸗Anzeiger eee k Lokal⸗Anztigeblatt für Viernheim 8 Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. — Dienstag, den 24. Auguſt 1920 irger⸗Zeilu Sblatt der Bürgermeisterei Viernheim Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif Schelte Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Nathausſtraße. .——....— e eee Nagelgenprelſe: — erate die eiuſpaltigt Petit⸗ F Pfg., auswärtige z fg. Mellamen im Tapttell/ Mfg. auswärts„% Tewrtungszuſchlag. Beilagen für 1000 Czemplan 9 Nark. Del gwangsweiſer Deltreibun wutrte abatt hinfällig, de Ie 10 ( ichtbezahlung munerhalk del Nonaten. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. (o/ bbb Neues vom Tage. Die Kohlen lieferung. Berlin, 22. Aug. Nach den Zeitungsmeldungen ha⸗ len die deutſchen Kohlenlieferungen an den Verband bis 15. Auguſt die im Abkommen von Spa vorgeſchriebene 15 Wieder ein verweigerter Waſſentransport. Berlin, 22. Aug. Die Eiſenbahner in Spandau haben einen Transportzug für die Reichswehr nicht ab⸗ gehen laſſen. Tage vorher der Abgang eines Waffen- und Munitions- transports anzuzeigen und deſſen Notwendigkeit nach— zuweiſen ſe. g 4% n e Sie verlangen, daß den Eiſenbahnern 14 f Räterepublik im Ruhrgebiet. „Eſſen, 22. Aug. Die kommuniſtiſche Partei entfaltet im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet eine ſtarke Wer— betätigkeit für die Räterepublik und die Einſetzung poli- tiſcher Arbeiterräte in den ö ſenhaſt verbreiteten Aufruſen wird die Arbeiterſchaft zum Kampf aufgefordert, deun man ſtehe am Vorabend der Revolution. Räterepublik ausgerufen, das Rathaus beſetzt und die Lebensmittel a wird Geld erpreßt. Auch der Reichsbank ſoll eine Million i Mark entnommen worden ſein. Poſt und Telegraph, die öffentlichen Gebäude und die Banken ſind in den Händen den Betrieben. In den maſ⸗ In Velbert bei Elberfeld wurde die beſchlagnahmt. Von den Wohlhabenden der Kommuniſten. Auch in Wilfrath ſoll eine kom⸗ 0 Kommuniſti⸗ ferner ſtatt in Elberfeld, ſche Kundgebungen fanden Barmen, Eſſen, Düſſeldorf, Gelſenkirchen, Herne, Rem⸗ ſcheid und Hagen, doch iſt es noch nicht zu etuſten Un⸗ ruhen gekommen. aufrecht erhalten zu können. Köln, 22. Aug. muniſten und Arbeitsloſen haben ſich am Freitag nach⸗ mittag des Rathauſes in Elberfeld zu bemächtigen 5 verſucht, um die Räterepublik auszurufen. Die Sicher⸗ beitswehr hatte indeſſen das Rathaus umſtellt und Ma- Die Sicherheitspolizei hofft die Ruhe 4 877 F g 17 Die„Köln. Ztg.“ meldet, die Kom⸗ 5.1 87+5 25 1 Arbeiter der Union⸗ Sie ſtellten For⸗ die 43 Punkte umfaßten. Darauf kam es 22. Aug. Die 1 1 8 1 Die Direltion, 211 Ausſchreitungen, ſie ab. primula veris. Erzählung von A. Brüning. 5 4 Nachdruck verboten. Als er nach Stunden aus der Betäubung erwacht war, nalte er ö f gefun⸗ den; in der feſt zuſammengeballten Hand noch das blut⸗ befleckte Spitzentuch haltend, das er, während er, umſauſt 6 von feindlichen Geſchoſſen, den Berg hinabjagte, auf die ſtömende Wunde in Manfreds Bruſt gepr. e Mit müder Bewegung ſchob er das Tuch jetzt an ſei— 111 0 geden⸗ end, wo er als Pfand des Vertrauens es aus Gabrie- lens Hand empfangen hatte; er hatte dieſes Vertrauen ja nicht gerechtfertigt! denken, wenn ſie in der Verluſtliſte des Tages von Gra— So wenigſtens würde ſie jetzt wohl belotte ihres Gatten Namen fand. Und doch— müßte ſie ihn nicht freiſprechen, wenn ſie Augenzeugin jener blu⸗ ligen Epiſode vor St. Privat geweſen wäre? So er ſich mit jäh aufſteigendem Trotze. Er hatte ja getan, was Menſchenkraft vermochte— daß er das ihm anver— kaute Leben nicht hatte retten können, war ſein Unglück, icht ſeine Schuld. Unwillkürlich hatte er es laut herausgeſtoßen:— er⸗ ſchrocken ſchaute er jetzt zu dem Bewußtloſen herüber. Aber was iſt das? War es Wirklichkeit, war es ein Trug⸗ bild, erzeugt durch die Fieberglut, die, geſteigert durch jene ſufregenden Erinnerungen, wilder in ſeinen Adern kreiſte? Er blickte in Manfreds offenes, voll zu ihm aufgeſchla⸗ genes Auge. „Gert— Du?“ kam es leiſe, aber mit unverkennbar ſreudigem Ausdruck von den farbloſen Lippen. „Onkel Manfred! Du lebſt? Mit einem fragte Jubelruf ſtürzte Gert neben dem Lager in die Knie und preßte ſeinen Mund erf die bleiche Hand, die jener ihm entge⸗ genzuſtrecken verſuchte. N 5„Ja, und hoffentlich noch lange genug, um Dir Deine Aufopferung zu vergelten—“ flüſterte es über ſeinem Haupte. „Gert machte eine abwehrende Bewegung, jedoch mit derſelben leiſen, wie gebrochen klingenden Stimme fuhr Manfred fort: 5 f — wobei verſchiedene Werkeinrichtungen zerſtört. wurden. Dis Arbeiter ermäßigten ihre Forderungen dann auf 12 und ſſchließlich auf 3 Punkte, von denen aber nur einer, die Erhöhung des Sonntagszuſchlags von 50 auf 100 Pro- zent, in Beratung gezogen wird. Der Betrieb wird wegen der angerichteten Zerſtörungen noch nicht aufgenommen werden; können. c ueberfall in Oberſchleſien. e* Der polniſche Breslau, 22. Aug. In Kattowitz herrſcht noch Ruhe, 22. doch iſt die Gefahr groß.“ Die Umgebung iſt faſt ganz von! Polen beſetzt; im Landkreis ſollen ſie die polniſche Republik ausgerufen haben. Die Dörfer am Pleß wurden von! den Polen in Brand geſteckt und ausgeraubt. Eine Sicherheitswehr wurde entwaffnet und Kompagnie! de ſiſche Polen holen ſich in Maſſen Waffen über die polniſche Grenze; ſie werden von Offizieren der polniſchen Legion des Generals Haller geführt, auch viele reguläre Truppen s ſind unter den Banden, die das um ihnen entgegenzutreten. Die franzöſiſche Beſatzung hält in Kattowitz ſtrenge Ordnung, aber nur gegen. die Deutſchen; 6 die Polen werden nicht beläſtigt. Die Polen ſammeln ſich in dem ſchleſiſchen Grenzort Scho p⸗ pinitz(bei Myslowitz), wo ſie die Sicherheitswehr entwaffneten.% Die Polen verlangen die Beſeitigung der Sicherheits⸗ wehr zin ganz Oberſchleſien, Entfernung der in den letzten Jahren Zugezogenen, Selbſtverwaltung von Ober⸗ ſchleſien und Beſtrafung der an den Unruhen beteiligten Deutſchen. Wenn dieſe Forderungen nicht erfüllt wer⸗ den, ſo) ſoll, der, Generalſtreik ausgerufen werden. Die Verbandskommiſſion hat den Belagerungszuſtand auf ganz e Oberſchleſien ausgedehnt. geſt e de Krieg im Oſten. Königsberg, 22. Aug. Der Rückzug des ruſſiſchen Nordflügels dauert an. Nach den heftigen Nachhut⸗ iefechten bei Goslarshauſen und Strasburg wurde auch Mlawa aufgegeben. Der Rückzug wurde nötig, da die zuſſiſchen Vorſtoßtruppen im Korridor faſt nur aus Reiterei beſtehen, die den polniſchen Gegenſtoß nicht zufhalten konnte. Nördlich von Soldau wird eine Auf⸗ zabmeſtellung geſchaffen, doch iſt mit dem Uebertritt ruſſi⸗ 4. * in ein Gefangenenlager in Poſen abgeführt. Oberſchle⸗ Tru, ter f Land durch« ſtreifen. Die deutſche Sicherheitspolizei iſt viel zu ſchwach, In Beuthen und Oppeln wurde die Ruhe noch nicht ört, doch ſoll ein Anſchlag auf, Beuthen geplaut ſein. + cher Truppen auf! oſtpreußiſches korridors zu rechnen.— 50 e*. „Die Ruſſen leiſten nördlich von Ciechanow noch ſtarken Widerſtand, nachdembſie Verſtärkungen erhalten hatten. Weiter öſtlich dringenfdie Polen bei Pultusk und Serock iber den Narew-Flußfvor, bei Wyſchkow, Sekolow, Biala ind Drchizyn haben ſie den Bug überſchritten. Am Don⸗ ſerstag abend warensdie Ruſſen im Norden auf Mlawa ind Oſtrow, im Oſtenb auf Breſt-Litowsk zurückgedrängt. Marienwerder(Weſtpr.), 22. Aug. Das 3. Ba⸗ gaillon des Reichswehrſchützenregiments traf aus Raſten⸗ zurg(Oſtpr.) hier“ein und wurde feierlich empfangen. Koblenz, 22. Aug. Die Rheinlandskommiſſion des Verbands hat das Verbot der deutſchen Reichsregierung, Waffen nach Polen zzund Rußland auszuführen oder durch das Reichsgebiet zuß befördern, aufgehoben. 8 Paris, 22. Aug; Der„Matin“ veröffentlicht eine [Meldung aus Warſchau, am Freitag abend ſei das pol⸗ niſche Heer in Breſſt-⸗Litowsk eingerückt. 6 bolſche⸗ wiſtiſche Diviſionenß ſeien zwiſchen Siedlee und Breſt⸗ Litowsk eingeſchloſſen. Man hoſſe, bei dieſer Gelegen- heit 30000- 40000 Gefangene zu machen. g 5 London, 22. Aug.(Havas.) ie Blätter melden, Teile des bolſchewiſtiſchenz Heeres befinden ſich in Auf⸗ löſung, in den Waldern eien die Geſchütze von den Kanonieren im Stich gelaſſen worden. Der„Times“ zu⸗ folge ſollen in Breſt-Litowsk 10000 Ruſſen gefangen genommen worden ſein. Throtzki ſei in Preſeken(Weſt⸗ preußen) angekommen, um mit deutſchen Offizieren poli⸗ ſche und militäriſche Fragen zu beſprechen.(So fauſt⸗ die, brauchte gerade nicht gelogen zu werden. D. Schr.) Paris, 22. Aug.(Havas meldet: Die Bolſchewiſten machten bei Cherſon einen Vorſtoß gegen General Wran⸗ gel über den Dnjepr. In einem Gegenangriff warf Wrangel die Roten überzden Fluß zurück und brachte die Stadt Aleſchko wiederzin ſeinen Beſitz. Paris, 22. Aug. Nach einem Funkſpruch aus Moskau erhob die ruſſiſche Friedensabordnung in Minsk Wider- ſpruch gegen die Haltung der polniſchen Regierung, die die Verhandlungen zu verſchleppen ſuche.(Bisher waren die Bolſchewiſten? die Verſchleppenden.) Nach dem. „Temps“ wollen die Bolſchewiſten die Verbindung der Unterhändſer mit ihrer Regierung unmög— Gebiet außerhalb des D polniſchen lieh machen, damit ſie von dem Umſchwung der militä— riſchen Lage nicht unterrichtet werden können. * r „Nein, widerſprich mir nicht; ich ſah es noch, ehe es Nacht wurde vor meinen Blicken, wie Du ganz allein kamſt, mich zu retten. Ich danke Dir— mein Sohn“— und noch ſetzte er hinzu:„und mein Erbe! O, daß auch Gabriete hier“— n Entſetzt fuhr Gert empor und ſtürzte dem zu, um nach Hülfe zu rufen; aber noch ehe den Vorhang erfaßte, gehoben. Unter denſelben erſchien, gefolgt von dem Arzte, eine ſchwarzverſchleierte Frauengeſtalt, bei deren Anblick Gert faſſungslos zurücktaumelte. „Gabriele?“ „Ja, ich bin es, mein armer Freund. Auf die erſte Kunde von dem Unglück bin ich hierher geeilt.“ So klang es mit leiſer bebender Stimme von den Lippen der jun⸗ gen Frau. Zugleich ſchlug ſie mit der linken Hand den Schleier von dem blaſſen, deutliche Tränenſpuren tragen— ſte e zurück, während ſie die Rechte ihm entgegen- reckt. 5 Gert jedoch nahm ſie nicht, den Blick zu Boden ge— ſenkt,— wie ein Verurteilter vor ſeinem Richter— ſo ſtand er vor ihr. „Nicht dieſe himmliſche Güte, gnädige Frau“, er beinahe rauh. da ſehen Sie.“ Er machte eine Wendung zur Seite, ſo daß der Blick auf Manfred frei wurde, deſſen Augen ſich in neuer Ohn⸗ macht geſchloſſen hatten. Gabriele zuckte zuſammen beim Anblick des fahlen Antlitzes. Der Arzt, der gleichfalls die ſeltſame Veränderung in Manfreds Zügen gewahrte, nickte wie beſtätigend vor ſich hin. e „Ich ſah es voraus und habe die gnädige Frau be— reits vorbereitet: Schuß durch die Lunge. Da war kaum etwas mehr zu hoffen, ſelbſt wenn die Kopfwunde nicht wäre,“ ſagte er zu Gert gewandt, während Gabriele unter heißem Schluchzen neben Manfred niederkniete. „Nun wohl, ſo wiſſen Sie genug, um dem Unſeligen, der hier lebend vor Ihnen ſteht, während der, den er ſchützen wollte, dem Tode verfallen iſt, das Verdammungs⸗ Urteil zu ſprechen.“ N Die voll Bitterkeit geſprochenen Worte galten Gabrie⸗ len, welche indes verneinend das Haupt bewegte. Ausgange e ſeine Linke wurde derſelbe von außen empor— n a nä! wehrte Ich habe meine Aufgabe ſchlecht erfüllt, . 2d —— 17 1 2 „Ich weiß vielmehr genug, um dem Heldenmütigen aus tiefſter Seele zu danken, deſſen Aufopferung mir das ſchmerzlichſte Glück verſchafft, meines Gatten letzten Seuf⸗ zer vernehmen— ihm Lebewohl ſagen zu können,“ klang es überzeugungsvoll zurück. „Still! er regt ſich!“ rief ſie dann ſofort.„Manfred, o Manfred!“ Es war, als ob der Ton der geliebten Stimme, die Nacht der Bewußtloſigleit durchdringend, Manfreds Ohr erreicht und ſeine Lebensgeiſter erweckt hätte. Er ſchlug die Augen auf und ſah mit großem, fremdem Blicke um⸗ her, bis derſelbe zuletzt mit einem Ausdrucke zweifelnden Entzückens an Gabrielens tränenüberſtrömten Antlitz haf⸗ ten blieb „Gabriele? melten gekommen auch Du.. o, nun iſt alles gut!“ mur⸗ die bleichen Lippen.„Sei geſegnet— daß Du— biſt!“ Weibes Platz— wenn nicht ſchluchzte die junge Frau. geh nicht von mir!“ Ihr Kopf lag an ſeiner Bruſt; er ſtrich mit den mat⸗ ten Fingern über die feuchte Wange, während über ſie hinweg ſeine Augen Gert ſuchten, der abſeits ſtand und die Zähne zuſammenbiß, um ſeinen Schmerz nicht laut werden zu laſſen. Mit ſichtlicher Anſtrengung rief Manfred ihn zu ſich her.— „Schonen Sie ſich,“ mahnte der Arzt, in deſſen Augen ſich fiefe Erſchütterung malte.„Ihre Lunge iſt verletzt und erträgt das Sprechen nicht.“ Manfred ſah ihn an mit einem Lächeln, deſſen Be⸗ deutung der Arzt nur zu wohl verstand.„Wenn Sie, wie ich vermute, Arzt ſind, mein Herr,“ entgegnete er, Jo wiſſen Sie ſicher ebenſo gut wie ich, wie es um mich ſteht. Ich habe den Beiden hier noch viel zu ſagen und dende die koſtbare Zeit, die mir noch zugemeſſen, nicht un⸗ genützt zu laſſen.“ In Pauſen rangen ſich die Worte aus ſeiner wunden Bruſt hervor. Der Arzt konnte ihm nicht widerſprechen. „Wo wäre denn Deines bei Dir in ſolcher Stunde?—“ O. Manfred, Manfred, „„, Stumm ergriff er Manfreds Hand und drückte ſie warm. 8 S 1 Fortletzung Aus Nah und Fern. eidenheim, 18. Aug.[Praktiſche Neuerung.) Auth hier pid der Kommunalverband den Aufkauf des Getreides durch die neugegründete landwirtſchaftliche Ein⸗ kaufs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft bewerkſtelligen. 9 Calw, 18. Aug.(Krawall.) Als am Sonntag morgen der Frühzug von Stuttgark her mehr als eine halbe Stunde q i tung die Züge in der Richtung nach Pforzheim und mäßig ablaſſen, weil ſonſt die Anſchlüſſe nach Baden und ins Oberland verfehlt worden wären. n 300 Reiſende von Stuttgart her auf dieſe Weiſe den Anſchluß nach Horb und Pforzheim verſäumten, gab es einen Mordsſpektakel. Der dienſttuende Beamte wurde um Einlegung von Sonderanſchlüſſen beſtürmt, war aber Verſpätung hatte, mußte die Bahnverwal⸗ Die war Tübingen, 19. Aug.(Verhaftete Einbrecher.) Der 25jährige verheiratete Taglöhner Karl Müller von hier und der gleichaltrige Inſtallateur Karl Hoff⸗ mann aus Würzburg ſind hier verhaftet worden. Der erſtere geſtand u. a. auch den am Samstag in Beben⸗ hauſen bei dem Bauern Deeg ausgeführten 800 00 anze Beute im Geſamtwert von über 3500 Mk. chon bis auf 170 Mk. verjubelt! Im Ganzen haben die Kerle 6 Diebſtähle ausgeführt. g Tettnang, 19. Aug.(Hopfen.) Die Händler haben 5 und zu dem von ihnen vereinbarten Preis von 1800 Mk. das Horb nach einer Wartezeit von 25 Minuten vorſchrifts⸗ Als aber etwa 6 uu 2600 Mk. verkauft wurde. Freupenſtadt, 19. Aug.(Feindlicher Flie⸗ nicht in der Lage, dieſe Wünſche zu erfüllen. Die Lage war eine zeitlang äußerſt geſpannt. reden und unermüdlichen Aufklärungen durch das Per⸗ ſonal verließ ſchließlich die aufgeregte Menge den Bahnhof. Laupheim, 18. Aug.(Zigeunerplage.) All⸗ gemein iſt in unſerem Oberamt und in den benachbarten Bezirken die Klage über das Zigeunerunweſen. Die braunen Geſellen haben es beſonders auf das Geflügel abgeſehen, ſie verſchmähen aber auch nicht ſonſtige Ge⸗ leaenheiten. ihre Langfingerkunſt zu zeigen. Untertürkheim, 22. Aug.(Zum Fall Nieffer) Jufolge der Unterſchlagung des Geſchäftsführers Nieſ⸗ Nach langem Zu⸗ fer iſt es dem Lebensmittelamt nicht möglich, die lau⸗ fenden Rechnungen zu bezahlen. Die i wurde ermächtigt, dem Lebensmittelamt vorläufig 50 Mark zu überweiſen. kund Heilbronn, 22. Aug.(Einbruch) Zwei Burſchen aus Frankfurt wurden abgefaßt als ſie mit der Beute eines Einbruchs bei E. Stähle in der Sülmerſtraße im Wert von etwa 20000 Mk. flüchten wollten.—, Eine 14jährige Fabrikarbeiterin von hier und eine Volks ſchülerin aus Böckingen ſtahlen einer Frau die Geldt⸗ börſe aus dem Marktkorb. ö 0 Crailsheim, 22. Aug.(Hohe Obſtpreiſe.) Beim ſtädtiſchen Obſtverkauf wurden für Loſe, die im Vorjahr 100 Mk. koſteten, 600 und 700 Mk. erlöſt. Uebera ruft man nach Preisabbau; hier, wo es die Bevölkeru ſelbſt in den Händen hätte, billiges Obſt zu erhalten, wi gegenſeitia unſinnig hbineingoſteigert.„ 7 Stuttgart, 19. Aug.(Betriebseinſchrän bung der Daimlerwerke.) Vorgeſtern fand eine Be⸗ triebsverſammlung der Daimlerwerke ſtatt. Die Direk- tion beabſichtigt, den Betrieb erheblich einzuſchränken und, wie verlautet, etwa 2500 Arbeiter zu entlaſſen. Nach Einſicht in die Geſchäftsbücher hatte der bisherige Betriebsrat den Plan der Direktion gebilligt. Die Werſammlung beſchloß jedoch, den Betriebsrat nicht mehr anzuerkennen, ſondern am nächſten Samstag einen politiſchen(radikalen) Arbeiterrat zu wählen, indem auf 500 Arbeiter ein Vertreter gewählt wird, und die übrigen Großbetriebe Stuttgarts zu ähnlichem Vorgehen fzulzefordern. Mit dem Arbeitsminiſter Dr. Schall, ſrüher Direktionsmitglied bei Daimler, ſoll verhandelt werden, daß der Betrieb neue Fabrikationszweige auf— nehme. Stuttgart, 19. Aug.(Ferienkolo nie.) Geſtern ſind weitere 300 erholungsbedürftige Stuttgarter Kinder ins Barackenlager auf dem Heuberg verbracht worden. Stuttgart, 19. Aug.(Vom Tage.) Aus dem Fern ſprechautomaten am Poſtgebäude in Degerloch iſt der Telephonhörer abgeſchnitten und geſtohlen worden.— Ein junges Ehepaar aus Kaltental hat als Abſchluß, ſeiner Hochzeitsreiſe vom Cannſtatter Waſen aus die Reiſe im Flugzeug wiederholt. Ludwigsburg, 19. Aug.(Jubiläum.) Die Orgel- bauanſtalt von E. F. Walcker u. Co. begeht demnächſt die Feier ihres 100jährigen Beſtehens in der Stadt. Eine Generalverſammlung des Verbandes deutſcher Or— annben fen wird mit dem Feſte dieſer Weltfirma ver⸗ unden ſein. Lauffen, 19. Aug.(Großfeuer.) Heute nacht brannte die Scheuer des Bauern Seybold, das angebaute Wohnhaus und die Scheuer des Bauern Kink ſowie die Werkſtätte des Küfermeiſters Specht nieder. Auch das Wohnhaus des Seybold iſt bis auf den erſten Stock e Weiler OA. Schorndorf, 18. Aug.(Schaden ⸗ feuer.) Geſtern abend brach in dem Anweſen des Ro⸗ bert Neher Feuer aus, das die mit Getreide- und Heu⸗ vorräten angefüllte Scheuer bis auf die Grundmauern zerſtörte. a Gmünd, 19. Aug.(Eiſenbahnverkehr.) Das zweite Gleis der Strecke Gmünd—Unterböbingen der Li⸗ nie Stuttgart Aalen wird am 19. Auguſt in Betrieb genommen. a Plochingen, 19. Aug.(Teures Obſt.) Bei der Verſteigerung des Gemeindeobſtes iſt ein Durchſchnitts⸗ preis von 46,55 Mk. erzielt worden. Geislingen a. St., 19. Aug.(Großfeuer. Der bekannte Chriſtophshof, dem Grafen von Degenfeld ge— hörig, der von der Gemeinde Geislingen gepachtet und bewirtſchaftet iſt, iſt heute vormittag mit allen Getreide— und Futtervorräten niedergebrannt. Nur ein Teil des Wohngebäudes konnte erhalten werden. Der Schaden iſt ſehr groß. Das Hofgut wurde früher lange Jahre hindurch von dem bekannten Führer des Bundes der [Landwirte, Oekonomierat R. Schmid bewirtſchaftet. Ulm a. D., 19. Aug.(Ruffenbriefe) Dem Gericht der Reichswehrbrigade iſt 13 iſt bekannt gewor- den, daß ruſſiſche en bee uet um der Ueberwachung 175 meiſt politiſchen Briefverkehrs zu entgehen, ihre Briefe an Deckadreſſen, Gaſtwirte, Kellnerinnen uſw. richten faſſen. Das Gericht warnt jedermann, an ruſſiſche Wofangene Priefe auf dieſem Weg zu vermitteln. 0 räuber Einkaufsgeſchäft wieder aufgenommen. Es iſt ihnen auch gelungen, zu dieſem Preiſe Verkäufe abzuschließen. Am Mürnberher Markt ſind die erſten zwei Ballen Hößfen aus der Hallertau eingetroffen, von denen ein Ballen 7 N ger.) Ein Kurgaſt von Kniebis Hotel Lamm teilt dem„Grenzer“ mit, daß am Donnerstag, den 12. Au⸗ guſt, mittags 12 Uhr, ein feindlicher Flieger mit deut⸗ lich erkennbarem Abzeichen in mäßiger Höhe, von Weſten kommend, den Kniebis überflog in Richtung auf Fried⸗ richstal. Es war der wohlbekannte durchſichtige und deshalb gegen den blauen Himmel ſchwer ſichtbare feind⸗ liche Typ. Münſingen, 19 Aug. Gel ddiebſtahl.) Aus einem außerhalb der Stadt gelegenen Oekonomiegebäude wurde vor einigen Tagen 4000 Mk. in Papiergeld ge⸗ kohlen. 1 1 0 5 Karlsruhe, 19. Aug Die ſoziäldem. Landtagsfrak— tion hat eine dringende Vorſtellung an das Reichsar— beitsminiſterium gerichtet, ſofort Schritte zur Bekämp— ſung der großen Arbeitsloſigkeit in Baden einzuleiten. Es wird die unverzügliche Aufnahme der Arbeiten zur Kanaliſierung des Neckars und die Gewährung von Darlehen an die Induſtrie zur Ermöglichung der Wei— terarbeit empfohlen. Karlsruhe, 19. Aug. In der„Karlsr. Zeitung“ wird nochmals betont, daß die Vorſchriften über Mahl- ſcheine und über die Mühlenkontrolle ſtreng e ſind. Alle Beteiligten werden in der amt— —— en Auslaſſung dringend ermahnt, ſich an die Vor⸗ Feiften zu halten und ſich der Ordnung zu fügen. Erleichterungen hinſichtlich der Vorſchriften über Mahl⸗ ſcheine und Mühlenkontrollen ſeien in Ausſicht genommen. In Verſammlungen in Bretten und Offenburg be— Ju ff die Müller auf ihrem ablehnenden Standpunkt. n Offenburg wurde jedoch beſchloſſen, den Mühlenſtreik oberen bis zum 15. Oktober zu verſchieben. Die Regierung ſolle mit den landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſatio vag. Fühlung nehmen, um eine rechtzeitige Ablie— ferun ker erforderlichen Getreidemenge zu erzielen. Karternhe, 19. Aug. Der Badiſche Bäcker-Innungs— verband hat ſich mit der bad. Regierung ins Benehmen geſetzt, zwecks Aufhebung des Kuchenbackver⸗ bots, Herſtellung von weißen Brötchen und Einfuhr— Sällicen ag von Auslandsmehl., da das Auslandmehl billiger iſt als das im Schleichhandel vertriebene Inland— mehl. Der Verband befürwortet die Herabſetzung der Ausmahlung von Getreide bei Weizen auf 80, bei Rog- en 82 un Gerſte 75 Prozent bei Verwendung von 0 Prozent Streckmittel(Kartoffelwalzmehl) zur Brot- bäckerei, dagegen ſolle in Anbetracht des reichen Obſt⸗ ſegens von einer Erhöhung der Tageskopfmenge in Mehl und Brot abgeſehen werdꝶe. Pforzheim, 19. Aug. In Iſpringen geriet ber bei den Geſchwiſtern Trautz mit ſeiner Familie wohnende 44jährige Goldarbeiter Julius Mößner mit dem 18jährigen Auguſt Trautz wegen der gemeinſamen Küchenbenützung in einen! Wortwechſel, in deſſen Ver⸗ lauf Mößner auf den Trautz mit einer Armeegiſtole ſchoß und ihn tödlich verletzte. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei.. „Kehl, 19. Aug. Die fränzöſiſche Regierung hat, dem „Acher⸗ und Bühler⸗Bote“ zufolge, die Konzeſſionen für die in Baden gelegenen Linien der Straßburger Stra⸗ ßenbahngeſellſchaft Bühl— Schwarzach—Kehl auf Grund des Friedensvertrags gekündigt und weiterhin die Weiterführung des Betriebs verweigert. Ungefähr 40 Beamte der badiſchen Strecke werden entlaſſen. Auf Anordnung des Reichsverkehrsminiſteriums hat nun die Generaldirektion Karlsruhe die vorläufige Weiterführung des Betriebs übernommen und auch die Beamten in ihren Dienſt geſtellt.. 705 1 Mannheim, 19. Aug. Die Fahrten der Fluß⸗ ä r haben jetzt wieder von neuem eingeſetzt. Nach⸗ dem die Beraubung der Schiffe und die Kohlendieb⸗ ſtähle im Großen durch die ſcharfe Bewachung eine ſehr gefährliche Sache geworden iſt, fahren jetzt faſt jede Nacht größere und kleinere Banden ſtromauf und ſtromab, wo ſie dann an geeigneten Stellen anlegen, landeinwärts ziehen und ſtellenweiſe die Kartoffelfelder vollſtändig aus⸗ plündern. In vielen Landgemeinden mußte man deshalb dazu übergehen, durch Ehrenfeldſchützen die Felder die zanze Nacht zu bewachen. g ö Tauberbiſchofsheim, 19. Aug. Eine hier abgehal⸗ tene Beſprechung mit den Viehhändlern des Bezirks, dahin zu wirken, daß der Bezirk nicht allzuſehr von Schlachtvieh entblößt werde und die Aufkäufe durch aus⸗ wärtige Händler für die Folge verhindert würden, hatte kein Ergebnis, da die Viehhändler einen ablehnenden Standpunkt einnahmen. Laut„Tauberbote“ gehen die Viehablieferungen aus dem Bezirk in ſtarkem Umfang weiter. ö Harpheim(bei Walldürn), 19. Aug. Nachdem der vor einigen Wochen hierher angewieſene Hilfslehrer ſich eweigert hatte, Religionsunterricht zu erteilen, richtete die Gemeinde Hardheim wiederholte Bittgeſuche an das Unlerrichtsminiſterium um Abberufung des Lehrers. Da das Miniſterium keine Antwort gab, ſo haben die Eltern ihre Kinder nicht mehr zur Schule geſchickt. Freiburg, 19. Aug. Der 54jährige Bäcker Otto Gersbacher aus Mambach, der Schrecken des bad. Oberlands, der ſchon 25 Jahre im Zuchthaus wegen Einbrüche 1 zugebracht hat, wurde von der Straf⸗ kammer wieder für 2 ½ Jahre unſchädlich gemacht. Freiburg, 19. Aug. Wegen Heiratsſchwindels wurde ein ſchwer vorbeſtrafter verh. Schloſſer aus Konſtanz feſtgenommen. Er hatte einer ledigen Saaltochter über 12000 Mk. abgeſchwindelt und ebenſo zwei Landwirts⸗ töchter um mehrere tauſend Mark erleichtert. Schönau i. W.,„19. Aug. In Schärberg ſind die Anweſen der Landwirte Wasmer und Stoll durch Feuer vollſtändig zerſtört worden. Bei dem Brand wurden auch 12 Stück Vieh durch die Flammen getötet. Lörrach, 19. Aug. Mit einem Koſtenaufwand von einer Million Mark hat man hier eine Gewerbebahn errichtet, deren Schienengeleiſe alle größeren induſtriel⸗ len Betriebe in Lörrach verbindet. Säckingen, 19. Aug. Die Staatsanwaltſchaft Waldshut macht in einer Bekanntmachung auf das un⸗ geſetzliche Vorgehen eines Teils der Arbeiter- ſchaft aufmerkſam, die den Verſand von Vieh verhindert hat. Solche Eigenmächtigkeiten werden ſtrafrechtlich ver⸗ folgt werden. Die Gendarmerie erhielt den Auſtrag, alle bekannt werdenden Fälle zur Anzeige zu bringen. — Durch die Betriebsräte wurden auf dem hieſigen Bahnhof drei Stück Rindvieh angehalten und beſchlag⸗ nahmt. Zum Höchſtpreis wurde das Vieh au die hie⸗ ſigen Metzger verloſt, wodurch den Händlern ein Ver⸗ luſt von 2500 Mark entſtand. Gottmadingen, 19. Aug. Eine von den Betriebsrä⸗ ten der hieſigen Induſtrien einberufene Proteſtverſamm⸗ lung erließ einen Aufruf, in dem mitgeteilt wird, daß, um den wilden, Viehaufkauf und die dafür gezahlten! Wucherpreiſe eillzudämmen, die Verſammlung beſchloß, einen Ueberwachungsdienſt für alle Viehtransporte auf dem Land⸗ und Bahnweg einzurichten. Die Ueberwa— chung ſoll ſich beſonders gegen alle unſauberen Elemente im Viehhandel richten. 1 Staufen, 19. Aug. Die Stadtgemeinde Staufen hat die Gaſtwirtſchaft zum„Badiſchen Hof“ erworben. Es ſollen ſechs Wohnungen eingebaut werden. Die Kauf— koſten mit den Unkoſten des Umbaus betragen 200000 Mark. e e e ee e 5 VBaden⸗Vaden, 20. Aug. In nächſter Zeit werden hier die Schriftleiter führender deutſcher Zeitungen er- wartet, um ſich perſönlich davon zu überzeugen, wie unrichtig die in Nosddeutſchland durch Anſchläge ver⸗ breitete Behauptung der Ueberteuerung des hieſigen Kur⸗ aufenthalts iſt. e Mannheim, 20. Aug. Eine Verſammlung der Ober⸗ meiſter der badiſchen Fleiſcherinnungen ſprach ſich dahin aus, daß trotz der mancherlei eingetretenen Miß⸗ ſtände die freie Fleiſchwirtſchaft beizubehalten ſei. Ge wünſcht wurde aber, daß für die Uebergangszeit die, Herſtellung von Konſerven und Dauerwurſt verboten und den Wirten vorgeſchrieben wird, Fleiſch und Wurſt nur zum Genuß an Ort und Stelle abzugeben. Es werde geklagt, daß die Preiſe durch die Viehhändler überall ganz bedeutend in die Höhe getrieben worden ſeien. Ob⸗ wohl die badiſche Regierung die Fleiſchausfuhr verbot, ſollen doch ſehr bedeutende Mengen über die Grenze ge⸗ ſchmuggelt worden ſein. Die Händler ſollen oft au einem einzigen Stück Vieh 2000 Mark und mehr ver⸗ dient haben. 80 Mannheim, 20. Aug. Bei einer nächtlichen Nachen⸗ fahrt ſtürzte der ledige Schiffsheizer Albert Brit ſſch und die 25jährige Ehefrau Anna Raup aus dem Schiff und ertranken. a Rappenau, 20. Aug. Bei den Erkrankungen von Kindern im Solbad Rappenau handelt es ſich nach amt— licher Mitteilung um die Ruhr. Die Anſtalt wurde da⸗ her geſchloſſen, bis auch die in der Rappenauer Bevölke— rung mittlerweile aufgetretenen ruhrartigen Erkrankungen aufgehört haben werden. 1 4 8 Triberg, 20. Aug. Nachdem die Brauereien mit Ausnahme der hieſigen Adlerbrauerei den gewünſchten Preisabſchlag nicht haben eintreten laſſen, ſtellten die hieſigen Wirte den Bierausſchank ein. eee Aachſtadt(bei Engen), 20. Aug. Durch Feuer iſt das Anweſen des Landwirts Hermann Schwarz zer⸗ ſtört worden. Außer dem Viehbeſtand konnte nichts ge⸗ rettet werden. 5 g Furtwangen, 20. Aug. Unter dem Verdacht, bei dem Raubmord an dem Vankbeamten Heinr. Grünewald aus Frankfurt bei Triberg beteiligt zu ſein, wurde hier ein junger Gelegenheitsarbeiter verhaftet. Hänſern(bei St. Blaſien), 20. Aug. Das Doppel- baus der Kriegerwitwe Heer und das ganze Anweſen des Landwirts Schöpperle ſind vollſtändig einge⸗ äſchert worden. f Ulm a. D., 20. Aug.(Die Millionenbr aut.) Das Frauenzimmer, das in verſchiedenen Orten als Erbin eines Millionär⸗Onkels Verlöbniſſe zuſtande brachte, wo; bei die glücklichen Bräutigämer und ihre Angehörigen gewöhnlich gehörig geſchröpft wurden, iſt eine Zamal vorbeſtrafte Schwindlerin aus Tauberbiſchofsheim. Die hieſige Strafkammer gab ihr Gelegenheit, in den näch⸗ ſten 5 Jahren in der Abgeſchiedenheit der Gefängnis⸗ zelle über die Vergänglichkeit des weltlichen Glücks nag zudenken. 5 5 10 50 5 2„Aug.(Viehmarkt. uf dem Dienstag. Mott cee baten. 1840 Stüch Großvieh, 363 Kälber, 56 Schweine, 83 Schafe,: wovon 104 Stüm außer Landes gingen. Seit Jahren war der Vieh markt nicht mehr ſo ſtark befahren. 11 N Geldmarkt. an den deutſchen Börſenplätzen ungünſtig beeinflußt. Papiere ſind im Lauf der Woche etwas gefallen. Konnten FKriegsanleihe 79,50 aber 4proz. Württemberger nur 87,25 ge— gen 88 vor 8 Tagen., 2 5 lel koſten 250-350 Mk., Kühe 5000 10 000 Mk., Pferde ſätze bekannt. Woche beträchtlich gemehrt. der Weſten Käufer. einzelt 5-10 Mk. und zuletzt wurde der Raps mit 260 Mark und teilweiſe auch einige Mark billiger gehandelt.— lich die bekanntgegeben. F Kurs von ungefähr 360 E 3240) M.) und für Roge Vchit, 0 Pforzheim, 22. Aug. In einer Abstimmung haben ich von 8930 Eltern 8460 für die Beibehaltung der un⸗ geteilten Unterrichtszeit in der Volksſchule ausgeſprochen. Malſch(bei Eltlingen), 22. Aug. Die Ruhr, die einige Tage zum Stillſtand gekommen war, iſt laut„Bad. Landsm.“ erneut mit größter Heftigkeit aufgetreten, ſodaß der gemeldete Krautenſtand die Zahl von über 500 er⸗ reicht hat. In jebem Haus iſt mindeſtens ein Ruhrfall zu verzeichnen. 5 Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Die rückläufige Bewegung der deutſchen Valluhn etzt ſich langſam fort. In Zürich iſt unſere Mark im Lauf zeſer Woche von 13 auf 12 Rappen geſunken. Die Urſache! 5 At in der Verſchärfung der inneren Unruhen, beſonders dem kom⸗ nuniſtiſchen Putſchgeiſtt zu ſuchen. der allgemeinen Wirtſchaftslage trägt dazu bei. Boökſe. broteſtkundgebungen, die Unruhen am Niedrrhein und die im Auch die Verſchlechterung *r 0 Die Vorgänge in Oberſchleſien,“ die vielen Steuer- mer Roch gefahrdrohende auswärtige Lage haben die Stimmung! Die meiſten Anlagewerte Reichsſchatzanweiſungen 99,90, ſich beſſer behaupten: N Produktenmarkt.“ Das Geſchäft in Hafer bleibt ſtill.“ Berz An' notierte ö HGeſeſtigung gegen die vorige Woche bedeutet. 148 gehandelt. bis 25 Mk.; am Freitag 130—131 Mk. an was immerhin eine! Mais wurde mit! Heu gilt bei uns 20—30 Mk., in Berlin 18. Kleeheu iſt natürlich teurer. Stroh iſt um 7 bis 10 Mk. zu haben. Hopfen hat wieder angezogen; Tettnanger, 5 Ware wurde in Nürnberg mit 2600 Mk. gehandelt. 5 10 Warenmarkt. Die Eiſen⸗ und Kohlenpreiſe haben ſich in' dieſer Woche nicht geändert. weiter an.“ Das Geſchäft auf dem Texti markt belebt ſich nur zögernd. vi 171 zunächſt nicht ſteigenden Preiſen. find bis zu 20 Proz. Häute und Felle ziehen langſam, Im Schuhhandel wird eine Beſſerung verzeichnet bei Die deutſchen Emaillierwerke in den Preiſen heruntergegangen. Pa⸗ pier bleibt unverändert teuer. Die Weinpreiſe fallen weiter, Piehmarkt. Die Seuchennot iſt noch, nicht beendet. Fer⸗ 10 00015000 Mk. und darüber. a 0 Holzmarkt. Eine kleine Belebung des Holzgeſchäftes iſt nicht zu verkennen. Stammholz gilt! ſägefertig 500—700 Mk. ab Station. Gruben- und Papfierholz bleibt ſtark gefragt. Fü Vadelrundholz fehlt es an Abnehmern. 9 f Kurzer Wochenbericht g der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats f vom 14. bis 20. Auguſt 1920. 75 Nach den neueren Beſtimmungen darf der Händler Hafervor⸗ räte alter Ernte bis zum 25. Auguſt verkaufen und bis 2. Sep⸗ tember liefern, kauft oder geliefert worden ſind. auch wenn ſie ihm nach dem 16. Auguſt ver- Ein in Hamburg eingetroffe— ner Dampfer mit argentiniſchem altem und neuem Mais von etwa 9000 Tonnen iſt freigegeben und zun Preis von 142 bis 146 Mk. der Ztr. wurden hieraus am karkt manche Um— Das Angebot in Oelſaat hat ſich in vergangener Zeitweiſe war beſonders wieder und es wurden für Raps 265 und ver— für den Zentner bezahlt, für Rübſen allmählich ließ aber die Kaufluſt nach bis 270 Mk. iveniger, In Frankreich ſind end— neuen Getreideordnung für 1920 Danach ſind die Uebernahmepreiſe für Wei— nken je Doppeiztr. joſeht, zu heutigem Nik— 10 echnet, ſind 90 Fr. NK.) der Beſtimmungen zen auf 100 das 3600 Mk. Tonn für die gen 80 Fr.(= —— 0 11 Wachrichtor Lokale Nachrichten. — Die Erwerbsloſenfürſorge. Auf Anträge der freien Gewerkſchaften, die Unterſtützung der Erwerbs⸗ loſen zu erhöhen, hat das württ. Arbeitsminiſterium er⸗ widert, daß die Erhöhung in dem gewünſchten, Umfang vom Reich aus finanziellen Gründen abgelehnt wor— den ſei. Dagegen ſei eine beſtimmte Summe ausgeworfen worden zur beſonderen Fürſorge für langfriſtige Er⸗ werbsloſe. Auf Württemberg entfällt davon ein Betrag von rund 450000 Mark. ö Die Eiſenbahnkrankheit. Im Monat Juli ſind die Einnahmen der deutſchen Eiſenbahnen wieder um 11 Millionen Mark gegen den Voranſchlag zurück⸗ geblieben, die der Poſt um faſt 2 Millionen. — Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen im Reich betrug am 1. Auguſt 1920 290 735 männliche und 105 964 weibliche, insgeſamt 396 699 gegen 359 418 am 15. Juli und 321418 am 1. Juli 1920. Dazu kom⸗ men 364231 Familienangehörige, die als Zuſchlagsemp— fänger unterſtützt werden, a 8 Ausländiſche Zigaretten. In den ſieben Monaten „ g e 5* 5: N von Juli 1919 bis Januar 1920 betrug die Ausfuhr amerikaniſcher Zigaretten 10 286 Millionen gegen 7328. Millionen im gleichen Zeitraum 1918—19, mithin ein Zuwachs von 3 Milliarden. Hauptabnehmer war Belgien, das von Juli 1919 bis Januar 1920 2970 Millionen gegen nur 74 Millionen in der gleichen Vor⸗ jahrszeit einführte. Es iſt klar, daß das kleine Belgien dieſe Rieſeneinfuhr nicht für ſich verbraucht, ſondern nach Deutſchland teils eingeführt, teils eingeſchmuggelt hat. Auch über Holland kamen große Mengen Zigaretten nach Deutſchland. Während Holland im Jahr 1919 nicht eine einzige Zigarette aus Amerika einführte, waren es de⸗ ren 1920 über 35 Millionen Stück. Dazu kommt dann noch die gleichfalls ſehr bedeutende Einfuhr aus Eng— land, Frankreich und den übrigen Ländern. 1 Was iſt ein Nationalbolſchewiſt? In der„Cologne Poſt⸗ lieſt man: Der Nattonalbolſchewiſt iſt ein neues Weſen, das! kürzlich in Deutſchland entdeckt worden iſt und in politiſchen Kreiſen als eine Kreuzung zwiſchem einem Nationaliſten(äußer⸗ ſte Rechte) und einem Bolſchewiſten(äußerſte Linke), beſchrie⸗ hen wird. Da eine poſitive Umſchreibung, dieſes Phänomens jaſt unmöglich iſt, ſo hät man eine negative angeregt: Man. ſtelle ſich eine Kuh vor, die wie eine Nachtigall ſingt, eine, Milbſau mit einem Pfauenſchweif, eine Kröte, die wie eine. Schwalbe fliegt; all dies ins geiſtige übertragen vermittelt, eine annähernde Vorſtellung von dem Nationalbolſchewiſten.(Die Cologne Poſt“ iſt die in Köln erſcheinende Entendegeltung, 4 in Heddesheim ſein 30jähriges Stiftungsfeſt. Geiſt der Kameradſchaft, der Geiſt 8 Von der Bürgermeiſterei. Herr Ratsſchrelber Alter, der jetzt den Titel„Ober⸗Sekretär“ führt, hat ge⸗ ſtern ſeinen Erholungsurlaub angetreten. — Vom Finanzamt. Durch die Preſſe iſt die falſche Nachricht gegangen, daß der Reichsfinanz-Miniſter die Friſt zur Abgabe der Erklärungen für das Reichsnotopfer bis zum 30. September verlängert habe. Dies gilt jedoch nicht für das Landesfinanzamt Daxrmſtadt nach einer heute eingetroffenen Verfügung. Die Friſt läuft akſo wie auf dem Erklärungsformular nufgedruckt iſt, mit dem 28. Auguſt ab. Das Finanzamt Heppenheim gibt hiervon Kenntnis. Von der Baugenoſſenſchaft. Die geſtern Abend im„Schwarzen Peter“ ſtattgefundene Intereſſenten— Verſammluug, die von Herrn Architekt Michael Kühl⸗ wein geleitet wurde, hatte ſich mit der Statuten-Beratung beſchäftigt. Aus dtieſer ging hervor, daß die Genoſſenſchaſt den Namen„Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft Viernheim, E. G. m. b. H.“ trägt. Mitglied derſelben kann werden, wer ſich im Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte befindet, einen Geſchäftsanteil von 2000 Mk. erwirbt, welche Summe auf einmal eventuell auch in Raten eingezahlt werden kann, die Mindeſt⸗Anzahlung ſoll jedoch 1000 Mk. betragen. 2 erfolgen. Es iſt auch geſtattet, Die Reſtſumme kann in monatlichen Teilzahlungen von 40 Mk. mehrere Eeſchäftsanteile zu nehmen und zwar bis zum Betrage von 20000 Mk. Damit iſt jedoch nicht geſagt, daß derjenige, der mehrere Geſchäfts- anteile erwirbt, vielleicht eher zum Bauen kommt, wie der- jenige, der nur einen Geſchäftsanteil hat. Der Staatszuſchuß wird hauptſächlich davon abhängig gemacht, daß möglichſt die kinderreichen Familien zuerſt Berückſichtigung finden ſol— len, im übrigen entſcheidet das Los. Es iſt beabſichtigt, jährlich 15 Einfamilien-Häuſer zu bauen, jedoch ſoll es auch vorbehalten bleiben, inbezug auf Zimmerzahl Entgegenkom— men zu zeigen. Die Beſchaffung der Bauplätze ſoll ſo ge— regelt werden, daß derjenige, der ſchon einen Platz hat, deuſelben bebauen laſſen kann, während die übrigen Plätze werden ſollen. Jedem Bauenden ſoll auch Gelegenheit ge— boten ſein, an ſeinem Haus möglichſt viel mitzuhelſen, dieſe Arbeitsleiſtung wird ihm dann ſpäter in Anrechnung gebracht Die Mitgliedſchaft der Genoſſenſchaft iſt 10 Jahre bindend und ſind Rechte und Pflichten für alle Genoſſen gleich. Aus der Verſammlung heraus wurden 12 Herren gewählt, die im Verein mit dem bereits tätigen Ausſchuß am nächſten Donnerstag im gleichen Lokal wieder tagen, um die Satzungen deſinitiv zu formulieren, damit dieſe ſchon in der in der nächſten Zeit ſtattfindenden Gründungsverſammlung vorgelegt und die Genoſſenſchaft ihre Tätigkeit beginneu kann. In der Diskuſſion ſprachen die Herren Beigeordneter Wunder, Ober-Sekretär Alter, Gemeinde-Baumeiſter Berberich u. A. Heddesheim, 23. Aug. Am 15. 8. 1920 beging der„Turnerbund Germania Heddesheim“ Eingeleitet wurde das Feſt durch einen am Vorabend im Ochſen ab— gehaltenen Ehrenabend, in dem die Ehrentafel der gefalle— nen Mitglieder des Vereins enthüllt wurde und in dem die Gründer des Vereins und die 25jährigen Mitglieder eine beſondere Ehrung erfuhren. Dieſer Abend trug einen familiären Charakter. Das Feſt ſelbſt, das über den Rah men eines Familienfeſtes, als welches es urſprünglich ge— dacht war, ziemlich hinausging, nahm einen durchaus be— friedigenden Verlauf. Einen Maſſenbeſuch hatte der Feſt— platz dieſes Mal allerdings nicht aufzuweiſen. Nicht der Maſſenbeſuch gibt aber dem Turn-Feſte das eigentliche Ge- präge, ſondern der Geiſt, der echt turneriſche Geist, der der Harmonie und der Geiſt der Verſöhnung iſt es, der dem Feſte Glanz verleiht. Die turneriſchen Leiſtungen waren ausgezeichnete. Faſft alle Turner hatten ſich den ſchlichten Eichenkranz erworben Ein gutbeſuchter Boll im„Ochfen“ und im„Hirſch“ beſchloß der harmoniſche Verlauf außer- Germa- Möge dieſer echt turnertſchen Geiſtes ſein. das Feſt. Auch hier hat ordentlich angenehm berührt. Dem Turnerbund nia noch ein weiteres Blühen und Gedeihen. Verein immer ein Vorbild Gut Heil! Gottesdienſt-Ordunng ſpäter bekannt gemacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: /6 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Winkenbach 6. 47 Uhr beſt. S.-A. für Georg Hanf, Ehefrau Magd. geb. Adler, Enkel und Angehörige. Donnerstag: ¼6 Uhr beſt. S. Geſchwiſter Nikolaus und Eliſe und Angehörige. 1/47 Uhr beſt. S.-A. für Mich. Michelhans beiderſeitige Großeltern. Freitag:/ Uhr S.A. für Anna Maria Knapp geb. Faltermann, Eltern, Geſchwiſter und Angehörige. 1/7 Uhr beſt. S-A. für Adam Neff und 7 Krieger Peter Neff und Großeltern. Samstag: 6 Uhr beſt. S-A. für Adam Bähr und An— gehörige. 1/7 Uhr beſt. S.-A. für Gliſabeth Eppel geb Ring— hof, Ehemann, Großeltern und Angehörige. Am Donnerstag iſt bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der Kirche an Werktagen: Freitag: 6 Uhr geſt. S,-A. für Adam Kirchner 1., Ehe frau Kath. geb. Kirchner und Angehörige. Samstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Franz Weidner, Ehe— frau Marg geb. Niebler, Geſchwiſter Michael, Mar— gareta und Anna Maria. Nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion der Schü— lerinnen des Herrn Rektor Gillig und Walter. alten A. für ledig e M Hoock und Verkündete: Jakob Schäſer und Eliſe Heckmann zum gtenmal. 2. Philipp Köhler und Marg. Sommer zum Ztenmal. 3. Eduard Stich und Magd. Gallei zum Ztenmal. 4. Georg Knapp 17. und Mara. Helfrich zum 2tenmal. 5. Karl Gräber und Karoline Winkenbach zum Ztenmal. 5. Karl Hock und Barb. Friedel zum 2tenmale. Michael Adler 18. Sohn von Nikl. Adler 14. und Kath. geb. Alter und Kath. Bähr, Tochter von Simon Bähr 2. und Anna Maria geb. Bugert zum Itenmal. Georg Müller 7. Sohn von Valentin Müller 3. und Maria geb. Lammer und Anna Maria Lang, Tochter von Simon P. und Magd. geb. Bugert zum Itenmal. 9. Joh Hrammig, Sohn von Georg Grammig und Cä— eilig geb. Bauer und Barbara Michelhans, Tochter von Joh. Michelhans 1. und Marg. geb. Mandel“ zunt ltenmal. Adam Schneider, Sohn von Eva geb. Winkenbach Lang Joh. Schneider 6. und und Babette Schmitt, Tochter von Jonas Schmitt und Kath geb. Hoock zum tenmal. Johann Georg Kühlwein 1., Sohn von 7 Franz Kühl— wein und Apollonia geb. Englert und Marg. Dewald Tochter von Michaek Dewald 1. und Ottilie Fr. geb. Be Itenmal. Amtlicher Teil. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 23. Auguſt bis 29. Auguſt 19²⁰ gelten für Erwerbsloſen-Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: . Von A 2 einſchließlich am Montag, den 23. Aug 1920 vorm. v. 10—11 Uhr Von A— 2 einſchließlich am Dienstag, den 24. Aug. 1920, vorm. v. 9-10 Uhr im Einvernehmen mit der Gemeinde auf billige Art beſchafft! Von 2 einſchließlich am Donnerstag, den 26. Aug. 1920 vorm. v. 1112 Uhr — Von A- 2 einſchließlich am Freitag, den 27. Aug. 1920, vorm. von 9—10 Uhr ö zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal— ten wird. Entſchuldigungsgründe können wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. Betr.: Ausführung des Kinderſchutzgeſetzes; hier Ausſtellung von Arbeitskarten. Auf Grund des Kinderſchutzgeſetzes iſt die Beſchäftigung eines fremden Kindes nur erlaubt, wenn unſererſeits eine Arbeits karte ausgeſtellt iſt. Die Arbeitskarte hat der Arbeitgeber bei uns ſchriftlich unter An⸗ gabe von Beſchäftigungsart des Kindes, Ort und Art des Betriebes uſw. zu beantragen und wird koſtenlos beim Borliegen der geſetzlichen Voraus⸗ ſetzungen erteilt. Der Arbeitgeber, der ein Kind beſchäftigen will, muß ſich vorher vergewiſſern, ob die Arbeitskarte ausgeſtellt iſt oder nicht. nicht beſchäftigen. kunft wolle bei uns n 1 1 Gla. geholt werden. Das Feſt war von dieſem echt Mirneriſchen Geiſte getragen“ Ohne Arbeitskarte darf er ein fremdes Kind Beim Beginn der Beſchäftigung wird die Arbeitskarte an den Arbeitgeber abgegeben, der ſie auf— hebt, und auf amtliches Verlangen vorzulegen hat und nach rechtmäßiger Löſung des Arbeits-Verhältniſſes uns wieder aushändigen muß. Alle weitere und nähere Aus⸗ — Zimmer Nr. 24— ein⸗ Wir bemerken, daß ein Arbeit⸗ geber, der ein Kind gegen das Geſetz beſchäftigt, zur Berantwortung gezogen werden wird. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung. Nach dem 26. d. entſtehen Mahnkoſten auf 1. und 2. Rate Reichseinkommenſteuer für 1920. Die Zettel über Tilgungsrente und Brandſteuer konn— ten noch nicht zugeſtellt werden. Mahntermin hierüber wird Mts. Viernheim, den 18. Auauſt 1920. Heſſ. Antererhebeſtelle: Jö ſt. Sportplatz hinterm Gaswerk. Fußballklub,„Amicitia 1909“ Viernheim. Heute Abend punkt 8 Uhr im Lokal„Zum goldenen Löwen“ Vorstands- und Spielausschuß- Sitzung dazu um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen aller Vorſtandsmitglieder gebeten wird. Morgen Mittwoch Abend Punkt 8 Ahr allgemeine Mitglieder-Versammlung im Lokale wegen Abſtimmung: Betreffs Vereinigung mit dem Sportverein 1909 Viernheim, wozu um dringendes und vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder gebeten wird. Der Vorſtand Frachtbriefe ſowie Koli⸗Anhänger erhältlich in der Buchdruck. d. Bl.