rte! rien⸗ haken Ori⸗ prei⸗ iſten. igten, nehmer „Löwen“ 0 n Maſſen! nd. J ö zende. ale mlung ben. Voll der. in ſtunde am September, pieler zu eine t. ache iſt etz erſchelnen.“ meinem Strunk. renzt haltbaf. 200 1. iter 75 MX. annisbeerwein, Liter Wasser, n 2 ngen. neim „Str. 46. Vessand, asse 105. — woruck, d. B. ——üĩ—ä—— Geſchaäfts Anzeiger Erſcheint wöchentlich derlmalr Dienstag, Donnerstag n. Sautztag Bezugspreis: monatlich 13 mit Tungeilohn, burch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expebltion . bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Amtsblatt 47*——. LolalAnzeigeblatt für Viernheim Jein. 1 . — 9 1 r 5 55 Berelnt e Anzeiger Anzeigenpreſſen Bürgermeiſterei Viernhei n Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Ungebung. Lokale Inſerate die einſpaltige Petit Zeile Y Pfg., auswärtige% Pfg. Reclam im Teptteil„ Gig. auswärts„1% Tazerungszuſchlag. Bellagen für 1000 Gremplart 9 Nark. l n 5 Bel zwangsweiſer Beitrelbung wird der ie 1 9 0 Inſerate finden in der Bürger⸗Zettung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif 1 5 nac neun kalte bel Srriftletume, Druck und Verlag: Joh.— Viernheim, Rathausſtraße F nee 2——— 0.der.——.——————— 3 5 fernſprecher Nr. 217 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 . 102 f Ant Herubein. ö Duunerstag, den 2. Scptenber 19. 20 Aut Frantfurt u. M. J. Jahrg. ——e— ß Brotreſ erve u. Fleiſchwirtſchaft. Ibuttion hat mit den Beſchlüſſen der letzten Zeit Forlſchritte gemacht, die die Landwirtſchaft doch erleichtert aufatmen aſſen können. angem die Wolle der freien Wiriſchaft zurückgegeben, ind auch für die baldige Freigabe von Flachs und Hanf ſcheint gute Ausſicht zu beſtehen. mittel anlangt, reſtlos müſe 8 lbrigen der ſtellt, Mit der Aufhebung der unter Feſtſetzung gewiſſer Uebergangsbeſtimmungen, iſt ein grundlegender Fortſchritt in der Bef freiung der wirtſchaft erzielt worden. der Aufhebung der bktober in Ausſicht genommen. führung, dann ſtehen weſentlich nur noch Zucker, Ge- ſreide, die Ausſicht aber, bie freie Wirtſchaft wieder hergeſtellt wird, vielleicht ſchon ſehr bald, wirtſchaftliche Erzeugung im ganzen ſich doch wieder a regen und damit auch Bedingungen ſchaffen kann, die d die Wegräumung der letzten Zwangsfeſſeln feet lichen Erzeugung heute entſcheidend dadurch mitbeſtimmf oird, Forge und hinſichtlich der wieder geſagt werden. vorden, reſerve von zwei Millionen Tonnen geſchaffen wird Dieſe Bedingung mag man für unbegründet halten; mi! 2* ö Patenten tut jetzt nichts weiler not, als ſo lange Der Abbau der Zwangswirtſchaft für die ländliche Pro⸗ Im ganzen ergibt ſich bisher folgendes Von den heimiſchen Textilſtoffen iſt ſchon ſeit Was die Nahrungs- ſo iſt die freie Bewirtſchaftung der Eier durchgeführt und unter die Freigabe von Ge⸗ und Obſt iſt mit der nunmehrigen Auflöſung der Reichsſtell e der Schlußpunkt geſetzt. Bleibt auch die Zwangswirtſchaft für Milch und Butter, ſo iſt doch im Verkeht der Oele und Fette eben er Hafer allerding! iſt wieder unter die Höchſtpreiſe ge⸗ aber die drückendſten ſonſtigen Zwangsbeſtimmun⸗ en beim Futtergetreide ſind doch in Wegfall gekommen. Zwangswirtſchaft für Kartoffeln, Land⸗ Ein weiterer Fortſchritt von großer Bedeutung iſt mit Zwangswi rtſchaft für F leiſch zum Gelangt ſie zur Durch— Milch und Butter unter der Zwangswirtſchaft; daß auch hier in nicht ferner Zeit beim Zucker iſt um ſo größer, als die land⸗ Daß freilich eine günſtige Entwickelung der landwirtſchaft— daß ihr die nötigen Hilfsstoffe und Arbeitskräfte Landarbeit überhaupt wie⸗ er geſunde Zuſtände hergeſtellt werden, muß imme; Nun iſt der ſo bedeutſame Fortſchritt der Heigabe be vehbewirtſchaf tung bekanntlich an die Vedi ng eingeg knüpfe daß bis zum 1. Oktober eine Broktg etreide⸗ auch Futtermittel und!; er Jatſache hat die Landwirtſchaft unbedingt zu rechnen , Primula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verboten. Sie hatte die gefalteten Hände auf den Rand des Bettes gelegt. Eine ſanfte, ergebungsvolle Stille kam über ie und gab ihr die Kraft, in inbrünſtigem Gebet ihr Hof— fen und Wünſchen in die Hand der Vorſehung zu legen. Zuletzt fauk ihr Haupt erſchöpft auf die gefalteten Hände. So ſand ſie der Arzt, der einige Zeit darauf eintrat. Voll Teilnahme beugte er ſich über das Lager, in der Erwartung, einen Sterbenden zu finden, aber wie. durch Zauberſchlag erhellte ſich ſeine düſtere Miene. Kaum vermochte er den ſo ſichern Sinnen zu trauen. War es möglich? Ueber des Kranken glutverdorrke Lippen kamen leiſere, ruhigere Atemzüge, dte ſilberheißen Augen waren geſch loſſen, und auf der Stirn glänzten zum erſten Mal feuchte Perlen. Kein Zweifel: die Kriſis hatte anſtatt des ſicher er⸗ warteten tötlichen Ausganges eine Wendung zum Beſſern herbeigeführt, das Fieber war gebrochen. Der hocherfreute Arzt durfte hoffen, . nunmehr gelingen werde, glaubten dem Leben wiederzugeben. daß es ſeiner den ſchon verloren Ge— Als er ſich wieder aufrichtete, begegnete er zwei voll Todesangſt auf ihn ge— richteten Augen. Gabriele war von ihrem ah nihachlayn⸗ lichen Halbſchlaf erwacht und blickte, als ſie den Arzt er— kannte, in ſtummer, hoffnungsloſer Form zu ihm auf, Derſelbe beantwortete dieſen Blick mit hellem Lä⸗ cheln.„Gerettet!“ fliſſterte er, legte aber gleichzeitig den Finger mahnend an die Lippen, um jeden lauten Freu— denausbruch der jungen Frau zu verhüten. Mit faſt väterlicher Herzlichkeit 0 0 er die unter der Laſt ſolch ungeahnten Glückes Wankende, und ſie ſanft emporrichtend, geleitete er ſie in ein kleines Nehen⸗ gelaß, wo er, ſie in einen Armſeſſel drückend, freundlich beſümmt ſagle: 72 „So, nun bleiben Sie hier und ruhen aus! Unſerm wie möglich in dieſem wohltätigen Schlaf erhalten zu wer⸗ den, der ihn, ſo Gott will, einer, wenn auch langſamen Freilich iſt es auch falſch, zu ſagen, die baldige Auf⸗ hebung der Zwangswirtſchaft für Fleiſch ſei nunmehr al⸗ lein in die Hand der Landwirte gelegt. Ganz abgeſehen von der Frage, in welchem Maß die Erreichung des erwünſchten Ziels von den vielfach e enttäuſchenden nererträgen abhängt, iſt und bleibt der Ausdruſch Brotgetreides davon abhängig, ob den Landwirten dio nötigen Hilfsmittel, insbeſondere zunächſt die Kohle, aber Düngef ſtoffe zu ertrt glichen t Preiſen und hinreichend zur Verſü ügung geſtellt werden. Im übri⸗ Kör- des gen aber iſt allerdings die Tätigkeit der Landwirte der eutſcheidende Faktor dafür, daß die nun einmal feſt geſetzte Vorbedingung für die Freigabe der Viehwirtſchaft erfüllt wird. Jeder Landwirt alſo, der ſeine ganze Kraft au ſchleunigſte Ablieferung von Brotgetreide ſetzt, för⸗ dert, jeder, der es daran fehlen läßt, gefährdet das gemeinſame Ziel. Schon ihr eigenes Intereſſe gebietet demnach den Landw irten, das Brolge treide ſo ſchnell aus— zudreſchen und zur Verfügung zu ſtellen, als es ihnen nur irgendwie möglich iſt. Und ein Fehl ch(ag auf die⸗ ſem Gebiet könnte nur zu leicht noch zu weiteren Rück— ſchlägen in der Entwickl lung zur Wirtſchaf sfr füh⸗ ren. 3 * 9 Die Schaffung der geforderten Brotgetreidereſerbe iſt aber nicht nur ein dringendes landwirtſchaftliches In— tereſſe, ſondern zugleich ein vaterländiſches 9 tereſſe von großer Bedeutung. Sie iſt ein Faktor für die Erfüllung des in len-Abkommens, deſſen N lichterfi üllung Deutſch⸗ land mit feindlichem Einmarſch, mit dem Verluſt der Verfügung über das Ruhrgebiet und damit zugleich mit ſchwerſtem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch bedrohen würde. Der vaterländiſche Sinn der deutſchen Land— wirte hat ſich in guten und böſen Tagen ſtets bewährt. Erkenat der deutſche Bauer, was jetzt auf dem Spiele ſteht, dann wird er ſicher die letzten Kräfte daran ſet— zen, das Vaterland vor unabſehbareht Schaden zu be— wahren. Die Klacſtellung der Zuſammenhänge, die nicht nur ſeine eigene Wohlfahrt, ſondern auch das Geſchick des Vaterlands in ſo entſcheidender Weiſe in die Hand der Landwirte legen, iſt der Zweck dieſer Ausführungen. Wir wiſſen nicht und können heute nicht wiſſen, ob die Erreichung des Ziels möglich iſt: Auf jeden Fall aber muß bei den deutſchen Landwirten jedermann nach allen Kräften und Möglichkeiten ſeine Pflicht tun! In⸗ weſentlichen Spa getroffenen Koh⸗ 2 7 Geneſung entgegenführen wird. Er nickte der noch immer und ließ ſie dann allein Einige Tage ſpäter Doktor reiſefertig gegenüber Sprachloſen ermuti dem überraſchten ihm mit ſtand Gabriele und ſetzte Augen auseinander, daß ihr Vater Nachrichten aus der Heimat erhalten habe, die ſeine Anweſenheit dort öti machten, und daß ſie dem Drängen nun endlich nachge— len und ihn zurückbegleiten müſſe, zumal ihre Anweſen heit hier nun füglich entbehrt werden könnte. Der Arzt mußte dies allerdings zugeben, obwohl er keineswegs erbaut war, ſeinen geſchickteſten„Aſſiſtenten“ verlieren zu ſollen. „Ich an Ihrer Stelle würde mir erſt den Dank un— ſores Pfleglings für ſein nur durch Ihre Aufopſerung ge⸗ rettetes Leben holen,“ meinte er.„Ich ſagte Ihnen ja ſchon, daß er aus dem nun ſchon tagelang faſt ununterbro— chen andauernden Schlafzuſtand mit klaren Sinnen erwa— chen wird.“ Der gute Doktor ahnte nicht, daß eben dieſer Umſtand Gabrielens Entſchluß veranlaßt hatte. Die Zeit, die al— les ausgleichende, mußte erſt mit, ſanfter Hand den Trauerflor um Manfred ihr von Haupt und Herzen ge— nommen haben, ehe ſie daran denken konnte, demjenigen, zu deſſen Braut des Verſtorbenen Vermächtnis ſie be— ſtimmt, ins Auge zu ſehen. So blieb ſie denn ſeſt, bei ihrem Entſchluß; ſie ſagte es ſich ſogar, noch einmal zum Abſchied an ger zu treten, aus Furcht, daß er plötzlich err ſie erlennen lönnte.— Es war ein milder Oktobermorgen, als ſie an Waters Seite den mit Blut und Tränen ver- ſein La— wachen und ihres ſo reichlich ge düngten franzöſiſchen Boden, den ſie voll Angſt betreten, verließ, um ſtill und gefaßt— im Witwenſe hleier— in die deutſche Heimat zurückzukehren. Ein eigentümlicher Zuſammenhang zwiſchen der herbſt lichen Natur und ihrem Geimütszuſtand ſchieg obzuwal ten: Wie die melancholiſche Schönheit der Oktoberland ſchaft mit ihrer herbmilden Luft, ihrem ſpatlſchen brau- nen Laub und dem blaßblauen Himmel oft etwas mit dem erſten Frühling Verwandtes hat, ſo miſchte ſich auch 1 8 in die herbſiliche Trauer ihrer Seele leiſe und lindernd— eines Geſetzes über die p— p—j— ůůů N Die Die Mietſteuer. kurzlich dem Reichsrat vorgelegten Entwurf Erhebung einer Abgabe zur des Wohnungsbaus nimmt der vielumſtrit— ner ernſthafte Geſtalt an. ber eines Gebäudes oder Gebäudeteils, deh. ſollen dem Reich eine fortlaufende Abgabe von 15 v. H. der Friedens miete und den Gemeinden iner Mietſte weitere 15 v 0. entr nchen, um mit dem Ertrag die ſo gut wie zuſammengehrochene Neubautätigkeit zu finan— eren und die ſich immer mehr zuſpitzende Wohnungs— tot lindern zu helfen Durch eine derartige Steuer ber den allerdings gewaltigen Unter⸗ durch die Mieterſchutzgeſetzgebung nie— beſtehenden Wohnbauten und angemeſſenen Verzinſung der werden müßten, auszu— ſo wird in der Begründung ieten der den Mieten, die bei einer gefordert Wertzuwachs 0 ſurfs ausgeführt, 8 die alten Häuſer bei Wohnungsmarkts, h. bei natürlicher 11 Mieten an die Pleiſe der übrigen Le- bei erfahren müßten, würde durch die ge— um Teil weggeſteuert und der Finan— eubauten zugeführt. Grundſätlich wäre nun die Frage entgegenzuhalten, it welchem Recht die Aufbringung von Mitteln für inen Zweck, dem die Volksgeſamtheit gleichmäßig int iſt, nur einem Teil der Bevölkerung zur f gemacht wird. Der Hinweis auf die verhältuis— mäßige Niedrigkeit der gegenwärtigen Wohnungspreiſe eine Sonderbeſteuerung der ieter, als derne ſeh ſtark mit der Möglichkeit mrechnen ſchein behördli che Begrenzung der ohnungsmi 0 nicht mehr allzu lange wird rechter verden können. Die Folge würde ein raufſchnellen der Mieten auf ein Mehrfaches der heute gezählten Preiſe damit verlöre der als Be— ruhigungspulver gedachte Hinweis, daß die Mieten eigent— lich weit ſtärker al r 30 v. H. geſteigert ſwerden nüßten, jede Ueberzeugungskraft. Auffallen muß jeden— falls die beabſichtigte oder unbewußte Unklarheit, mit gewiß ſehr brennende, für die Beurteilung der ner geradezu ausſchlaggebende Frage einer et— bais Preisgabe des Mieterſchutzes in dem Geſetentwurf behandelt wird. Daß eine Beſteuerung e Aae 5 37 welken Blär⸗ rſeſber un ißt— e Ahn wie unter n keimen! neuen Lenzesblüten. N Während Leutnant von Waldau in dem zu ſo trau⸗ Be il eit gelangten Dorfe Saint Privat einer eneſung entgegenging, raſte die Kriegsfurie iter. Es kam der Winter mit den blu⸗ 'r Paris, denen ee als das un⸗ zwar bewit idernswerten, aber 0 Wid ſich bis an den äuf zerſten Rand der Erſchöpfung gebracht hatte, der alpen lſtand zu Ver⸗ und dann ſpäter im Mai der definitive Friedens- ſchluß zu Frankfurt a. M. ein Ziel ſetzte. durch muh 1 tand ſeiner ſailles An Gert waren alle dieſe großen Ereigniſſe faſt ſpur⸗ los vorübergerauſcht. Eine dr Lethargie hielt ihm noch lange Geiſt und Kör e Erſt allmählig erwachte auch er zu neuer L id als er endlich von ſeinem Kran— kenlager a geſchah es mit einem Gebrechen, über das pour le merite auf ſeiner Bruſt ihn nur unvollkomm tröſten vermochte. Sein bei dem zu Manfreds d gewagten held enmütige n Ritt zer⸗ ſchoſſener Arm rotz aller Kunſt und Sorgfalt des A ſteif geworden. Die überme nſchl che Anſtrengung des verwundeten Armes, in welchem er bei ſeinem Ritt Körper hielt, und ſpäter das Ab⸗ 8 rod Sterhe vor 181 der Binde an Manfreds Sterbelager war ihm verhängnisvoll geworden. Wonjfeass y 182 Manfreds Unvorſichtige treiſen 8 war es und wenn dieſes Schlages ren mußte, 8 68 te! Talge Eine der härteſten Folgen 771 Dion 1 für ihn, daß er den Dienſt qu dent auch die nachgeſuchte Penſion ihm in der ausgezeichnetſten Form unter Verleihung einer h Charge bewilligt worden war, ſo machte ihm das den Abſchied von der geliebten Uniform nicht leichter Wohl winkte ihm in der Heimat ein ſchöner Lebens⸗ lauf: Mallehnen, das Eldorado ſeimer Kinddeit, exwar⸗ tete in ihm den neuen Gebie Dasſelbe war von Man⸗ fred, wie ſich bei der Ordnung von deſſen Nachlaß ge⸗ funden,„ſeinem en Pflegeſohne“ unter Zuſtimmumg ſelner Gemahlin großes Wittum ausgeſetzt war, teſtamen 1 isch ariſch Jortſezung folgt. der Mieten völlig unanneymbar wäre, ſobald ihre Höhe der Preisregulierung des freien Marktes überlaſſen werde, bedarf überhaupt keines Worts, und es muß befremden, daß der Geſetzgeber ſeine Meinungen und Abſichten hier⸗ über ſo außerordentlich zurückhaltend kundgibt. f Sollte die Regierung ungeachtet aller Bedenken an ihrem Entwurf ſeſthalten, ſo wären, wie die„Köln. Ztg.“ ausführt, zum mindeſten einſchneidende Verände⸗ rungen und Ergänzungen erforderlich. Der Vorſchlag, 15 v. H. für das Reich, weitere 15 v. H. für die Ge⸗ meinde zu erheben, bedeutet wohl ein Kompromiß in dem Streit darüber, an wen der Ertrag abzuführen ſei. Je⸗ denfalls erhebt ſich die Frage, ob nicht der Geſamtertrag der Steuer zweckmäßig einer Zentralſtelle zur Fi⸗ nanzierung von Neubauten überwieſen werden müßte. Eine planktäßige, zentral geleitete Wohnungspolitik wird am eheſten in der Lage ſein, den Menſchenſtrom in die richtigen Wege zu leiten, wo die Produktionsförderung am nötigſten iſt: in den Bergbaubezirken und auf dem flachen Land. Und das ſetzt voraus, daß auch einer zentralen Stelle die Verfügung über die Geſamtheit oder zum mindeſten den größten Teil der durch die Mietſteuer eingehenden Mittel zur Beurteilung geſtellt werden. 5 ee eee Neues vom Tage. Die franzöſiſche Sühneforderung. Berlin, 1. Sept. Der franzöſiſche Botſchafter Lau- rent übergab geſtern dem Reichsminiſter Simous eine Mote wegen des Angriffs auf das franzöſiſche Konſulat in Breslau am 26. Auguſt. In der Note wird zur Sühne verlangt:— de 1. Das Konſulat wird von der deutſchen Regierung auf ihre Koſten wieder in Stand geſetzt. 2. Die deut⸗ cc Regierung zahlt 100000 Frances in Gold zur Ent⸗ ſchädigung der Konſulatsbeamten. 3. Alle au dem Ueber- gall Beteiligten werden ermittelt und beſtraft. Das Er⸗ gebnis der Ermittelungen wird der Botſchaft binnen 8 Tagen mitgeteilt. Gegen die Ortsbehörden, durch deren Einverſtändnis, Fahrläſſigkeit oder Gleichgültigkeit die Husführung des Ueberfalls möglich geworden iſt, wer— ten diſziplinariſche Maßregeln getroffen. Das Konſulat wird in Gegenwart des Oberpräſideuten der Provinz Schleſien und des fran zöſiſchen Bolſchaftsrats wieder er— öffnet. Die Flagge wird gleichzeitig gehißt und weht bis 7 Uhr abends. Eine Kompagnie Reichswehr mit Muſik erweiſt die Ehreubezeugung und defiliert vor dem Konſu— lat. Außerdem werden ſofſortige diſziplinariſche Maß regeln gegen Hauptmann v. Arnim verlangt. Im übri⸗ 8 behalten ſich die verbündeten Regierungen vor, die Sühne und Wiedergutmachung zu verlangen, die die An— griffe gegen die inkeralliierten Kontrollkommiſſionen und uno ihre Mitglieder zu erfordern ſcheinen. e Buchdruckerſtreik. Elberfeld, 1. Sept. Ein Beſchluß der Or sgeußpe Elberfeld des Buchdruckerverbands wandte ſich gegen die Schreibweiſe des bei der Firma Bachmeiſter hergeſtelllen, „Bürger⸗Vorwärts“ und verlangte von den dort beſchäf⸗ tigten Kollegen, in Zukunft jede Handreichung zu ver⸗ weigern zu Zeitungsartikeln, die zur Arbeiterzerſplitterung beitragen. Das kechniſche Perſonal der„Bergiſch⸗Mär⸗ kiſchen Zeitung“ weigerte ſich, einen auf dieſen Beſchluß bezüglichen Leitartikel des politiſchen Schriftleiters die⸗ ſer Hekung zu ſetzen. Der Verlag hat in der Weigerung, eine Zenſur des techniſchen Perſonals über die Arbeit zer Schriftleitung erblickt, die in keiner Weiſe zugeſtanden werden könne. Daraaufhin iſt das techniſche Perſonal in den Streik getreten.. 175 Die neberwachung. Schwelm, 1. Sept. Engliſche, franzöſiſche und la⸗, ere Offiziere beſuchten mehrere hieſige induſtrielle Werke, um auf Grund des Friedensvertrags feſtzuſtellen, ob die Werke zur Wehrfähigkeit Deutſchlands noch irgend etwas beitragen könnten. In einem Werk mußten For- pbien uſw. zerſtört werden, auch wurden in einem Burean eichnungen verbrannt. a „% Polniſche Ausſchreitungen Beuthen, 1. Sept. Die Leichen der 10 von den Po. en erſchoſſenen deutſchen Arbeiter laſſen erkennen, daß lie von den Mördern in beſtialiſcher Weiſe gequält wur⸗ den. Ein engliſcher Offizier, der der Ausgrabung an⸗ wohnte, äußerte ſeinen Abſcheu über die polniſchen Be⸗ tien. e us bb dg de e U e e. Tv. 1 Bei Hindenburg wurden drei deutſche Landjäger on einer polniſchen- Bande aus dem Hinterhalt er⸗ choſſen. Auf dem Delbrück⸗Schacht holte eine 80⁰ Mann ſtarke polniſche Bande 400 deutſche Arbeiter von der Arbeit weg und ließen ſie„Spießruten“ laufen. Die Kohlenausfuhr aus Oberſchleſien nach Deutſchland iſt noch geſperrt.. b a Die Streikgefahr in England. London, I. Sept. Der Gewerkſchafts-Dreibund (Transportarbeiter-, Ciſenbahner- und Bergarbeiter-Ge⸗ werkſchaft) hat die Forderung der Bergarbeiter für gerecht und billig erklärt und verlangt von der Regierung die Erfüllung. 5 0 ler rA Bürgerkrieg in Irland. Belfaſt, 1. Sept. Die Unruhen haben den Charakter eines Bürgerkriegs angenommen. Die Kämpfe tobten geſtern den ganzen Tag über. Seit Beginn der Un⸗ ruhen zählte man bis jetzt 18 Tote und über 200 Schwerverletzte. Geſtern erhellten viele Feuersbrünſte di Schwerverletzte. Geſtern erhellten viele Feuersbrünſte die Stadt. Aus einem Stadtviertel wurden allein 20 Brände emeldet. Faſt alle öffentlichen Gebäude und die mei⸗ ſen Gaſtwirtſchaften ſtehen in Flammen. Viele Ein⸗ wohner flüchten aus der Stadt.— Ju Dublin traf kiſtiſche Gefahr erinnert. Zuverläſſige Preisermittlungen fehlen. an, zumal, da der Schluß der Ernte durch das Wetter gelitten hat. bezahlt.. Weilitär ein, das in Vaſtautos und Sonderzügen naa, Belfaſt befördert wurde. 1 N 2———— Vermiſchtes. Stürme. Viele auf der Oſtſee befindlichen S iffe haben infolge heftiger Stürme Nothäfen anlaufen müſſen. Swinemünde hatte weder Schiffseingänge noch„Aus⸗ gänge zu verzeichnen. In den Seebädern ind vielfach die Anlagen und die Landungsbrücken zerſtört.. Aus dem Gebirge laufen Nachrichten von ſtarker Kälte und bedeutenden Schneefällen ein. Die Gebirgswaſſer haben Hochſtand. Vielfach ſind Ueberſchwemmungsſchä⸗ den eingetreten. a e Raubüberfall. In Memel wurde der Direktor der Litauiſchen Bank überfallen. 10000 Mark wurden ihm entriſſen. Darauf erbrachen die Räuber den Geldſchrank und ſtahlen eine größere Summe in Tauſendmarkſcheinen. Auf die Ermittlung der Täter, die bei Bochum ein Fuhrwerk überfallen, zwei Betriebsbeamte erſchoſſen und 1½ Millionen Lohngelder der Zeche Emſcher⸗Lippe ge⸗ raubt haben, wurde eine Belohnung von 200 000 Mk. auge b 1 10 Explosion. Im Artillerielager Pulverhorſt bei Wil⸗ helmshafen entſtand eine ſchwere Exploſion, bei der meh⸗ rere Perſonen verletzt wurden. b b Deutſche Papierinduſtrie in England. Dem — amerikaniſchen Handelsamt in Waſhington iſt ſeitens der amerikaniſchen Handelskammer in London mitgeteilt wor⸗ den, daß infolge der hohen Koſten für Kleidung Papier⸗ anzüge„Made in Germany“ in großen Mengen aus Dentſchländ nach England ausgeführt werden, die billig ſind und ſich als praktiſch und dauerhaft erwieſen haben. Anzüge können von Deutſchland, ſo heißt es in dem Be⸗ richt, per 1000 Stück für 435 Pfund Sterling nach Eng⸗ land geliefert werden, und werden im Kleinhandel für 95 Cents bis 2 Pfund Sterling das Stück verkauft. Im Juli wurden in England 50000 ſolche Papieranzüge von einer Transportagentur nach Eugland gebracht, und eine Partei von 5000. Stück befindet ſich auf dem Weg. Eine große Partie iſt weiter nach Indien und Süd⸗ amerika ausgeführt worden, wo ſie ſich als ſehr zweck⸗ mäßig für das tropiſche Klima erwieſen haben Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Im Rückgang der deutſchen Währung iſt ein Stillſtand zu verzeichnen. Am 25. Auguſt abend? notierte die deutſche Mark in Zürich noch 11.75, am 26. bereits 12.50. Sie iſt allerdings am 27. abends wieder auf 12.50 gefallen. Augenſcheinlich werden in Deutſchland wieder ausländiſche Deviſen gehamſtert. Den Begehr nach Auslandsvaluta iſt durch die Furcht vo dem Bolſchewismus und durch unſere ſonſtige innerpoli tiſche Gährung neuerdings geſtiegen.“ Da aber das Va lutaelend auch die anderen europäiſchen Staaten har betrifft, iſt zu hoffen, daß die in vier Wochen in Brüſſe zuſammentretende Fina nzkonferenz beſſere Ver⸗ hältniſſe ſchaffen wird. Unſere Reichsbank iſt ſtark anf geſpannt. Die Silberpreiſe ziehen ſtramm an. Die offenen Geldſätze haben ſich in der letzten Woche nich eündert.%. b e Börſe. Die Generalſtreikbewegung gegen den Stouer abzug, die in Württemberg ausgebrochen iſt, hat die deutſchen Börſen wieder recht eindringlich an die ſparta⸗ Umſo lebhafter iſt aber die Nachfrage nach Auslandswerten. Die ſogenannten Va⸗ lutapapiere ſind wieder ſchnell geſtiegen. In einheimi⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Bankaktien überwiegt das 180 Der Anlagemarkt behauptet ſich gut: Reichsſchatzanwei ſungen 99,90, Kriegsanleihe 79,50, Aprozentige Würtz temberger 88. e et Ne e 1 Produkten markt. Für Kleie ſind neue Höchſt preiſe erlaſſen worden; die Tonne darf nicht mehr al 375 Mark koſten. Mais iſt jetzt freigegeben, wodur das Geſchäft ſich gehoben hat. Oelſaaten liegen ſehr feſt. Haſer iſt begehrt, Heu und Stroh aber angeboten. Hopfen zieht ſtarl „„ eee e, *. In Tettnang werden jetzt über 2500 Mark 0 0 1045 A. 4. 5 G 1 r F 12143* 148% Waren markt. Die Kohlen und Eiſenprei⸗ ſe bleiben feſt. Die Kohlenlage iſt durch die ſtarke Ver⸗ minderung der Förderung in Oberſchleſien gefährlich verſchärft worden. Wolle zieht weiter an, zumal da aus London zum Teil höhere Auktionspreiſe gemeldet werden. Das Geſchäft mit Baumwollgarn iſt ziem⸗ lich lebhaft trotz höherer Preiſe. Auch das Geſchäft mit Webwaren hat ſich etwas belebt. Der Hamburger Reis- markt zeigt einen Abſchlag um 1 Mark für das Kilo, doch dürfte dieſe Erleichterung wegen der Valutaſchwierig⸗ keiten noch nicht vorhalten. Häute und Leder ziehen weiter an. Die neulich gemeldete Preisermäßigung der deutſchen Emaillierwerke bezog ſich nur auf einen Son⸗ derzuſchlag für die teuerſten Waren; ein weiterer Preis: abſchlag im Detailhandel iſt zunächſt nicht möglich. 7 000 Viehmarkt. Von einer ernſtlichen Preisermäßigung iſt immer noch keine Rede. Eher kann von einem An⸗ ziehen geſprochen werden. Unter 300 Mark iſt ein ſchönes Ferkel nicht zu bekommen Kühe und Pferde ſind in Württemberg teurer als irgendwo im Reich. Holzmarkt. Ueber die Widerſprüche in den verſchie⸗ denen Preisnotierungen der Fachberichte wird ſehr ge⸗ klagt. Vom ſüdweſtdeutſchen Holzmarkt lag uns neulich ein ſolcher Bericht vor, wonach Stammholz. 500 bis 700 Mark ab Station gilt. Intereſſenten auf dem Schwarzwald teilen uns mit, daß der ausſchließliche Preis wenig mehr als die Hälfte ab Wald betrage, wo allerdings noch die erheblichen Anfuhrkoſten zur St tion kommen. Wirklich lebhaft iſt das Geſchäft nur ii . 8 Gruben⸗ und Papierholz. Das Laubholzgeſchäft lieg f 0 Aus Nah und Fern. Heidelberg, 1. Sept. Der Verfall des Heidel. berger Schloſſes ae 5 0 und ſtetig fort. Namentlich iſt der Otto⸗Heinrichs⸗Bau gefährdet und ez nuß, wie von fachmänniſcher Seite dargetan wird, der dad. Regierung ernſtlich anheim gegeben werden, endlich zinmal das Notwendige in die u leiten. dei ſofortiger Inangriffnahme der Arbeiten iſt es ſchwet zu ſagen, ob die Abbröckelung des Mauerwerks und dez bildhaueriſchen Schmucks aufgehalten werden kann. Schon diel zu lange wurde geſäumt und die kunſtverſtändigen reiſe Teulchlands ollten mit allem Nachdruck die 0 ſortige Ausbeſſerung dieſes ſchönſten Teils des Schlo⸗ ſes fordern. W et Mee es g. e e Ser Letzte Woche kam ein 20 Jahre alter Student aug Würzburg mit ſeiner noch nicht 17jährigen Geliebten ier an. ae ene auf dem Heiligenberg. Dort gab der Student zwei Schüſſe auf das Mädchen ab, die es ſchwer verletzten, und dann erſchoß er ſich ſelbſt. Bis zum andern Morgen blieb das Mädchen hilflos neben der Leiche liegen, wo es von Wanderern auf die Hilferuſe hu gefunden wurde. Nach Anlegung eines Notverbandz wurde die Schwerverletzte ins Akademiſche Krankenhauz 1 ea 3* 5 F verbracht. ee ee 4 Heidelberg, 1. Sept. Bei der Griesheihier Nach Kirchweih ſtürzte die 15jährige Auguſte Helter von hier aus einer Schiffſchaukel und brach das Genick. Weinheim, 1. Sept. Bei Ritſchweier wurde der 52 Jahre alte Taglöhner Adam Jöſt aus Oberf ockenbach von einem Radfahrer ſo heftig angefahren, daß er nach zwei Stunden an den erlittenen ſchweren inneren Ver letzungen verſtarb. 28 ee eee ee Wiesloch, 1. Sept. Die Wiederankunft der Kirchen. glocken der hieſigen evangeliſchen Kirche geſtaltete ſic zu einem Feſt der ganzen Gemeinde. In feierlichem Zu wurden die mit Blumen bekränzten Glocken vom Babu zum Kirchenplatz gebracht. Neuſtadt, 1. Sept. Wegen Verdachts der Verſchfe, bung nach Frankreich hat das Gewerkſchaftskartell it einem Zug nach Freiburg einen von Löffingen kommen. den und nach Breiſach beſtimmten, aus ſieben Stüc Vieh beſtehenden Transport angehalten. Das Vieh wur de ausgeladen und einſtweilen in einem Stalle eingeſtellt Hinterzarten bei Neuſtadt, 1. Sept. Zum Andenken an die während des Weltkriegs gefallenen Mitglieder dez e d Ne g Fr .in Bad. Schwarzwaldverein wird von letzterem in nächſter Nähe des Gaſthofs auf dem Feldberg ein Nen n. 2 mal erſtellt werden. Tiengen b. Waldshut, 1. Sept. 2 N. . e Der frühere Direkte des Vorſchußvereins Vollmer iſt wegen Verdachts vol Unterſchlagung verhaftet worden. 47* Worblingen bei Radolfzell, 1. Sept. Bei der ih fentlichen Verſteigerung eines zwar abgängigen, aber in wer noch kräftigen, Gemeindefarrens wurden 16 000 M.. erb ſt. r e e„„ f Mutmaßlich 85 g „Tie Störungen dauern fork. Am Freitag und Sau tag iſt meiſt bedecktes zeitweiſe regneriſches Wetter zu eg ac Lolale Nachrichten. 4 ** 2*— s Wetter. — Militärrentner. Die kleinen Renten der Mil tärinvalidenrentner unter 15 Prozent werden mit del mit dem dreifachen Betrag der 31. Dezember d. J. Rente abgefunden. — Kein Militärpaß. Das Reichsabwicklungsan. hat die Reichs⸗ und Landesbehörden gebeten, dahin z wirken, daß die Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebehördel bei den Stelleubewerbungen von der Vorlegung des gu litärpaſſes abſehen. Ehemalige Militärperſonen drän af bei den Abwicklungsſtellen auf die Ausfertigung ihres aſſes, was eine Verzögerung in der Abwicklung bei urſache. Deshalb ſei es empfehlenswert, wenn auch die Privatfirmen von der Vorlegung des Militärpaſſes ab- ſehen. 5 » Auſſchub der Tabakbeſteuerung. Das Reichs, finanzminiſterium hat die bisher geltende Ermäßigung der neuen Tabakſteuern bis zum 1. April 1921 ver“ längert. Die wucheriſchen Zigarrenpreiſe werden abel ſelbſtverſtändlich weiter beſtehen.. 5 — Die Schuhvertenerung. Der Verband deutſcher Schuhwarenhändler hat gegen die beginnende neue Ste gerung der Schuhwarenpreiſe Proteſt erboben.. L Die Düngemittelpreiſe. Der Ausſchuß für Ha delsgebräuche der deutſchen landwirtſchaftlichen Körpel ſchaften hat in ſeiner Sizung am 20. d. Mts. ſich mi der Frage der Düngemfttelpreiſe beſchäftigt und hi bei auch zu den verſchiedenen Aeußerungen des Reick miniſters für Ernährüng und Landwirtſchaft betreffe eine Senkung der Preiſe für Düngemittel Stellung g nommen Die anweſenden Vertreter der Düngemittel Induſtrie Deutſchlands erklärten hierbei einſtimmig, da in Anbetracht der heutigen ungemein hohen Herſtel, lungskoſten, die durch das ſtarke Steigen der Ausgabel jür Kohlen und Löhne herbeigeführt werden, an eine Senkung der Preiſe für Düngemittel ſeitens der Ind! Auch für die nächſte ſtrie nicht gedacht werden könne. Zeit würde es die größten Schwierigkeiten machen, die Düngemittelpreiſe auf ihrer gegenwärtigen Höhe zu el, halten. Jedenfalls könnte von irgend einer auch n eringen Senkung der Preiſe auf lange Zeit hinauß eine Rede ſein. Mit Rückſicht hierauf dürfte es sic für die Landwirtſchaft empfehlen, mit der Abnahme der für den Herbſt benötigten Düngemittel nicht du zögern, zumal die Gefahr einer Erhöhung der Frach⸗ den zum 1. Oktober nicht völlia beſeitiat ift. ege zu leiten. Selbst Am Sonntag abend begaben ſie ſich auf den N / Beſchaffung von Unterkleidung. Auf Ver⸗ anlaſſung der Soz. Partei und den Freien Gewerkſchaften hier, kommt nüchſten Sonntag die beſtellte Unterwäſche zur Ausgabe. Siehe Inſerat in dieſer Nummer. Es gibt noch ehrliche Leute. Ein hieſiger Einwohner hatte am Sonntag Abend ſeine Uhr mit Kette verloren. Auf ein Inſerat, das der Verlierer in unſerer Zeitung aufgegeben, hat ſich der Finder noch am Dienstag Abend in unſerer Expedition eingefunden und die wertvolle Uhr abgellefert. 50 Mark Belohnung war der Dank für ſelne Ehrlichkeit. + Die ſoz. Partei hielt geſtern Abend im„Roten Kreuz“ eine außerordentliche Mitglieder⸗Verſammlung ab. Der Beſuch hätte beſſer ſein dürfen. Eine lebhafte Aus⸗ ſprache wurde gepflogen, die hauptſächlich der Reuorgani⸗ ſation der Partei am hieſigen Ort gewidmet war. Auch für ſtärkere Verbreitung der ſoz. Parteipreſſe muß beſſer als ſeither Sorge getragen werden. Es wurde die Frage erörtert, ob es nicht möglich ſei, wie vor dem Kriege auch jetzt wieder eine Parteibibliothel zu ſchaffen. Gemeinderat Genoſſe Kamuff wurde als Bibliothekar beſtimmt. An⸗ weſende Genoſſen waren ſofort bereit, für die Bibliothek beizuſteuern. Näheres hierüber wird noch bekannt gegeben. Mit Recht wurde auch feſtgeſtellt, daß führende Genoſſen nicht einmal ein Parteiblatt leſen. Auch dies muß anders werden. Entweder ſind es alle ganze Genoſſen, aber für Halbheiten hat die Partei in Zukunft nicht mehr Platz. Mit der Liebedienerei muß endlich aufgeräumt werden, dieſe kann nur als Verrat an der Partei angeſehen werden, der den Ausſchluß zur Folge hat. Die Viernheimer Ar⸗ beiterſchaft hat ein Anrecht darauf, daß ſie Männer an der Spitze führt, welche die Intereſſen des arbeitenden Volkes in jeder Hinſicht zu wahren und zu vertreten wiſſen. Lieber ein kleines Häuflein Ueberzeugungstreuer, als ein Haufen rat⸗ und tatloſer, die nicht wiſſen, was ſie wollen. Wenn dieſe Verhältniſſe von Grund aus eine Aenderung erfahren ſollen, ſo muß ſich das hieſige Proletariat aber auch einig ſein, denn die Zerklüftung in mehrere Gruppen ſchadet nur der Arbeiterbewegung.— Das ungenieß⸗ bare Brot ſtand ebenfalls zur Tagesordnung. Der Kom⸗ miſſtonär Hirſch⸗Heppenheim hat, trotzdem das Landeser⸗ uährungsamt eine Beſſerung verſprach, wiederum minder⸗ wertiges Mehl den Bäckern hier geſandt. Das Gebahren der Herren in Heppenheim, dle jedenfall von dieſem Brot nicht zu genießen brauchen, verdient mehr als eine Ver⸗ uteilung. Auf Vorſchlag des Genoſſen Schneider wurde eine Reſolution abgefaßt, die ihre Wirkung jedenfalls nicht verfehlen wird.(Es wirkt aber auch aufreizend, daß man jetzt noch wochenlang nach eingebrachter Ernte immer noch das minderwertige Brot eſſen ſoll. D. Red.) Nach De⸗ battierung einiger weiterer interner Parteifragen wurde die Verſammlung geſchloſſen. An dieſer Stelle ergeht die Auf⸗ forderung an alle Arbeiter, dafür Sorge zu tragen, daß die ſoz. Parteipreſſe auch in den Wittſchaften offen zu legen iſt. Genoſſen, auf zur Parteiarbeit! 15 — Die Turngenoſſenſchaft beteiligte ſich am lezten Sonntag an dem Gruppen⸗Turnfeſt in Birkenau. Es errangen ſich unter ſtarker Konkurrenz folgende Turner Preiſe: Oberſtufe(Geräteturnen) Heinrich Schmitt den 2. Preis Rudolf Friedel 1 Georg Kiß 5 Mittelſtufe(Geräteturnen) Karl Weidner den 1. Preis Jakob Schmitt„ 2.„ Peter Kiß„ 8 Gg. Kempf 8 Gg. Pfenning 8 Fritz Kirſch 1 Oberſtufe(Volksturnen) Joh. Faltermann den 5. Preis Kaſpar Keck i Joh. Buſalt. Adam Hanf 33 Mittelſtufe(Volksturnen) Mich. Herbert den 5. Preis Mich. Pfenning„11.„ Unterſtufe(Volksturnen) Adam Rohrbacher den 4. Preis Karl Jörns 11. Gg. Herbert 12. Peter Wedel 16. Valtin Lang 20. Karl Jöſt 23. Mich. Hoock 25. Ph. Sax 26. Ph. Mandel 28. Joh. Schalk 32. Ferner errang ſich die Schülerabteilung unter ſehr ſtarker Konkurrenz den 4. Preis. Wir gratulieren! Amtlicher Teil Betr.: Ausgabe der Brotmatken. f Montag, den 6. September 1920, vorm., werden im Wachtlokal- des Rathauſes die Brotmarken für die Zelt vom 6. bis 19. September 1920 an die Nicht⸗ ſelbſtverſorger verausgabt. Die Ausgabe an Kinder erfolgt nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Aenderungen im Perfonenſtande ſind vor der Ausgabe zu melden. f Betr.: Einführung von Vlehkataſtern. Wir verweiſen, um dle Viehhalter vor Beſtrafung zu eben ee 9 ſchützen, wiederholt auf dle in vorſtehendem Betreff erlaſſene Bekanntmachung des Heſſ. Landesernährungsamts. Hiernach hat jeder Viehbeſitzer Veränderungen in ſeinem Viehbeſtande, ſoweit es ſich um Pferde, Rindvieh, Schweine und Schafe handelt, namentlich jeden Zugang durch Geburt, Kauf uſw. und jeden Abgang durch Verkauf, Hausſchlachtung, Ver⸗ enden ufw. binnen 48 Stunden dem Viehkataſterführer Iſaak Kaufmann anzumelden und ſich über etwaige Abgänge aus⸗ zuweiſen. Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß der ge⸗ nannte Kataſterführer berechtigt iſt, jederzeit in die Vieh⸗ beſtände Einſicht zu nehmen und daß die Viehbeſitzer ver⸗ pflichtet ſind, ihm jederzelt den Elntritt in die Stallungen und fonſtigen Räumen, in denen Vieh untergebracht ſein kann, zu geſtatten. N Wer gegen dieſe Beſtimmungen verſtößt, hat ſtrenge Beſtrafung zu erwarten. Betr.: Ausgabe von Handkäſe. Wir habeg den Händlern Handkäſe zugewleſen. Auf den Kopf der 1., 2. und 3. Gruppe entfällt/ Handkäſe. Preis 70 Pfennig pro Stück. Betr.: Butterverſorgung. Den Spezereihändlern wurde Butter zur Verteilung an die Bezugsberechtigten überwieſen. Auf den Kopf ent⸗ fallen 55 Gramm zum Preiſe von 2,25 Mk. Die Krankenbutter gelangt am Freitag, den 3. Sep⸗ tember 1920, bei Chriſt. Adler 2. dahier für 2 Wochen zur Ausgabe. Gültig ſind die Marken Nr. 35 und 36. Betr.: Verpflichtung zum Preisaushang für den Verkauf von Lebensmitteln und Gegenſtände des täglichen Lebensbedarfs. Auf Grund des§ 12 Ziffer 1 der Bundesratsverord⸗ nung übe⸗ die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Berſorgungsregelung vom 25. September 1915 wird mit ſofortiger Wirkung für den Kreis Heppenheim folgendes verordnet: 81. Verkäufer von Lebensmitteln und Gegenſtänden des notwendigen Lebensbedarfs haben dle Verkaufspreiſe für die zum Verkauf geſtellter Waren in deutlich ſichtbarer Weiſe entweder auf den einzelnen Waren oder den Behältern, in denen ſich Waren der gleichen Gattung und Preislage be⸗ finden, anzubringen. Insbeſondere ſind auch alle derartigen Waren, die in den Schaufenſtern ausgelegt ſind, mit Preiſen auszuzeichnen. 82 Die ausgezeichneten Preiſe gelten als Preisforderung, an die der Verkäufer gebunden iſt. Eine nachträgliche Ab— änderung dieſer Preiſe durch den Verkäufer oder ſeine An⸗ geſtellten iſt unzuſäſſig. 8 3 Für den Verkauf von vertretbaren Waren, die nach Menge oder Gewicht oder Größe verkauft werden, genügt, die Angabe des Preiſes für die betreffende Menge oder das Maß. Für Waren, die ſerlenweiſe oder nach Gattung in gleichartigen Exemplaren zum Verkauſ geſtellt werden, genügt im Schaufenſter die Angabe des Pretiſes an einem Stück der betreffenden Serie oder Gattung. In Zweſfelsfällen ent⸗ ſcheidet das Kreisamt. 84. ö Zuwlderhandlungen werden auf Grund des 817 Ziffer 2 der obengenannten Bundesratsverordnung mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten und mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft. Heppenheim, den 21. Auguſt 1920. Heſſiſches Kreisamt Heppenheim. Hechler. Die obige Bekanntmachung briugen wir zur allgemei⸗ nen Kenntnis und fordern zur Beachtung auf. Die Polize iſt beauftragt, die Durchfürung zu überwachen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Sport⸗Verein„1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 5. September Erſtes Verbandswettſpiel N in Klaſſe A der 1. Mannſchaft, 2. und 2 N 3. Mannſchaft gegen 1., 2. und 3. I. Mannſch.„Alemannia Rheinau“. 1. und 3. Mannſchaft auf unſerem Platze. Spielanfang 1. Mannſchaft/ 4 Uhr, 3. Mannſchaft 1,15 Uhr ohne Warte⸗ zelt, 2. Mannſchaft in Rheinau. Spielanfang ¼4 Uhr, Abfahrt 1.15 Uhr. Samstag Abend Abendunterhaltung im Lokal. Sonntag Morgen D Spieler⸗Zuſammenkunft in der„Harmonie“. Der Spielausſchuß. Druckarbeiten schnell und billigst Viernheimer Bürgerzeitung Es ist bewiesen, dass eine Anzeige in der„Viernheimer Bürger-Zeitung stets grossen Erfolg hat! Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemaligen Kriegsgefangenen, Kriegshinterbliebenen u ehem. Kriegsteilnehmer Ortsgruppe Viernheim. Freitag Abend ½9 Uhr im Gaſthaus z.„Löwen“ Oeffentliche Proteſt-Verſammlung gegen das neue Reichsverſorgungsgeſetz. Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene erſcheint in Maſſen! Der Vorſtand. Donnerstag Abend 8 Uhr Beratungsstunde im Rathaus, Zimmer 27. Der Vorſitzende. Radfahrer- Bund W Viernheim. amstag Abend 1/9 Ahr im neuen Lokal „Zum roten Kreuz“ Mitglieder⸗Verſammlung Tagesordnung wird daſelbſt bekannt gegeben. Voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Fußballklub„Amicitia 1909„Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 5. September 1. Verbands-Spiel in Klaſſe B unſerer 1., 2. und 3. Mannſchaft gegen Waldſtadt in Wald⸗ ſtadt. 3. Mannſchaft vormittags 10 Uhr, 2. Mannſchaft 3 Uhr, 1. Mann⸗ ſchaft um 4 Uhr. Abfahrt der Mann⸗ ſchaften wird noch in nächſter Zeitungsnummer bekanntge⸗ geben, ebenſo Aufſtellung der Mannſchaften. Der Spielausſchuß. Von Samstag ab la. Kulmbacher Neichel- Bräu der Spatenbrauebei München, 80% Gehalt, per Flaſche 2 Mark. Verkaufsstelle für Viernheim: Josef Ringhof, Flaschenbierhandlg. — Moltkeſtraße.— Herrn-Hosen aus gestreiftem Kammgarn gutem Buxkin la. engl. Leder la. Hosenzeug Burschen- Hosen Knaben- Hosen Leib-Hosen Ferner empfehle am Stück: Prima Buxkin, engl. Leder, Hosenzeug— Manschester B. OPPENHEIMER Viernheim.