Landw. Bezugs- Uu. Absatz-Genossenschaft Mts. bezogene Thomasmehl kann morgen Sonntag Nachmittag von 12— 2 Uhr Das am 18. v. bei unſerm Rechner Adler(Jacobſtr.) bezahlt werden In der gleichen Zeit werden von demſelben Beſtel⸗ lungen auf Kainit, Kalnkſtickſtoff und ſchwefelſ. Ammoniak zur Herbſtlieferung entgegengenommen. Der Vorſtand. NB. Die Empfangsſcheine ſind bei Zahlung von 5— Gelegenheitskauf ii Saulbeſtzer! Langſaitiger Flüge/ braun, wie neu, volle Klangfülle, ſpottbillig abzugeben i Karb Hefte, Nane 1 5 Achtu ng! Zur Belieferung mit Spätkartoffeln, Gelbrüben, Weiß— kraut, ſowie Lageräpfel, Birnen und Kelterobſt bitten wir bei unſeren Mitgliedern noch bis zum 15. September beſtellen zu wollen, damit wir unſere Abſchlüſſe mit unſe⸗ ren Lieferanten machen können. Zur Lieferung kommt nur gute einwandfreie Ware. Beſtellungen nehmen entgegen: Beyer Kornelius, Waſſerſtraße, Buſalt Jean, Bismarkſtr. 39, Dewald Gg., Steinſtraße 26, Häfele Karl, Blauehutſtraße 28, Kamuff Peter, Lorſcherſtraße Kirchner Nikolaus 3., Holaſtraße 25 Mandel Georg, Neuhäuſerſtraße 23, Müller Auguſt, Waſſerſtraße 1, Nägel Jakob, Moltkeſtraße 39 Winker Georg, Weinheimerſtr. 10, Wunder Phil., Holzſtraße 10. Kartoffeln und Weißkraut ſind jetzt ſchon lau⸗ end zu haben. Einkaufs⸗Genoſſenſchaft der Obſt⸗ und Landesprodukten⸗Händler Vieruheim. ** 1 12 0* Turu⸗Genoſſeuſchaft Viernheim. Sonntag, den 5. 1 nachmittags punkt 1 Uhr findet im Gaſthaus zum„neuen Bahnhof“(bei Mitglied Schneider) eine Porſtands⸗Gitzung ſtatt. Pünktliches Erſ ſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Fußball⸗ Klub„Olympia 191!“ ei Morgen Sonntag vormittag um halb 10 Uhr findet im Lokal zum Prins Friedrich“ eine außerordentliche Mitglieder⸗ und Spieler⸗ ⸗Verſammlung tat. Wegen wichtiger Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Der Vorſtand. Sport⸗Verein„1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 5. September Erſtes Jerbandswettſpiel Verbandswettſpie in Klaſſe A der 1. Mannſchaft, 2. und 3. Mannſchaft gegen 1., 2. und 3. a Mannſch.„Alemannia Rheinau“. 1. und 3. Mann ſchaft auf unſerem Platze. Spielanfang 1. Mannſchaft ¼4 Uhr, 3. Mannſchaft 1,15 Uhr ohne Warte⸗ zelt, 2. Mannſchaft in Rheinau. Spielanfang 4 Uhr, Abfahrt 1.15 Uhr. 4. Mannſchaft(J. Jugend gegen 4. Mannſchaft„Alemannia“ Rheinau in Rheinau. Spielan⸗ ſang 1,15 Uhr, Abfahrt 11.15 Uhr. NB. Die als 1. Jugend aufgeſtellte Mannſchaft wird in den Verbandsſpielen als 4. Mannſchaft ſplelen und muß daher am Sonntag in Rheinau antreten. Sonntag Morgen D Spieler⸗Zuſammenkunft in der„Harmonie“. Der Spielausſchuß. PPP Add. Es ist bewiesen, dass eine Anzeige in der„Viernheimer Bürger-Zeitung stets grossen Erfolg hat! 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Sollten noch Partei- oder Gewerkſchaftsgenoſſen auf Unterkleidung reflektieren, dann wollen dieſe ebenfalls die Gelegenheit am Sonntag wahrnehmen und ihre Beſtellungen aufgeben. Die Ware iſt durchweg gut und 30— 40% bil⸗ liger wie ſonſt. Gleichzeitig ergeht an die Fernſtehenden noch die Auf forderung, ſich der Partei anzuſchlleßen, nur Einigkeit macht ſtark. Der Parteivorſtand. Kirchliche Anzeigen der evaugel. Gemeinde Sonntag, den 5. September 1920: Vorm 9½½ Uhr: Miſſions⸗Gottesdienſt. Prediger Miſſtonar Rottmann von der Basler Miſſions. Kollekte für die Miſſion. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jungfrauen⸗ Verſammkung. Salizy- Papier Rolle 1 Mk. Einmachtabletten Rolle 50 Pfg. Einmachhiffe 40 Pfg. Joh. Karl Kempf Ww. Endivien⸗, Krauſenkohl⸗ und Roſenkohl⸗ Setzlinge und Galat⸗ Gurken hat zu verkaufen Müärtin, an der Apothehe. 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Beilagen für 1000 Gremplare 9 Re wangsweiſer aan 1 ahrte Rabatt made eichen be ichtbezahlung innerhal Monaten. 2 10 4 Feruſprecher Nr. 217 1 ee een A* Dienstag, den 7. Sehtember 1920 Poſiſchedkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Amt N Die Soztaliſterung des Kohlenbergbaus. Von zuſtändiger Seite wird uns mitgeteilt: Der Kohlenbergbau hatte nach der Revolution den Verſuch einer gemein wirtſcha ftlichen Rege- lung gemacht. Die örtlichen Kohle uſyndikate wurden zu einem einheitlichen Zentralſyndikat, dem Reichskoh⸗ len verband, zuſamemngeſchloſſen und über dieſen 'ch ein Fachparlament, der Reichskohlenrat, ge⸗ Dieſer trat jedoch wenig in die Erſcheinung, und genüber den im Reichskohlenverband vereinigten Koh⸗ . lenpioduzenten und Händlern erwieſen ſich auch die Ein⸗ ſpruchsrechte des Reiche swirtſchaftsminiſteriums, z B. ge⸗ gen Kohlenpreiserhöhungen, auf die Dauer als Anzulhug⸗ 6 Dieſem Zuſtand ſuchte ein Geſetzentwurf des Reichs⸗ rtſchaftsminiſteriums dadurch abzuhelfen, daß er den zichskohlenverband auflöſen, ſeine Rechte dem Reichs- enrat übertragen und in deſſen Zuſammenſetzung den Eiuſtuß der Verbraucher verſtärken ſollte. Infolge ichstagsneuwahlen gelangte aber dieſer Vorſchlag Reichsrat t nicht mehr zur Entſcheidung. Au dieſe vereinfachte Organiſation, die den Reichs- kohleurat und die von ihm zu beſtellenden Direktoren zu Tr ügern der geſamten Kohlenwirtſchaft macht, knüpft der 1 Vorſchlag des neuen Kohlenberichts der ialiſierungskommiſſion an. Das Neue iſt, daß, wäh⸗ ud bisher der Verkauf der Kohlen auf Rechnung der Werke ſtattfand, nach dieſem Vorſchlag jede Zeche ihre geſamte Förderung zu den buchmäßig feſtgeſtellten Selbſt⸗ foſten dem Reichskohlenrat überläßt, der das al⸗ Le! zug Kehlen hre d e een erhält die Verkaufspreiſe feſtſetzt. Außer dem Erſatz Selbſtkoſten, einſchließlic angemeſſener Abſchreibungen 00 ſückſtellungen, zahlt der Reichskohleurat den Zechen⸗ ſitern 1. die Zinſen und Tilgungs squoten der auf den mage mungen laſtenden Schulden; 2. Ziuſen und Til⸗ ugsquoten für Neuanlagen; 3. die normalen, feſten en für das in den Betrieben arbeitende Kapital: 4. mäßig feſtgeſetzte Prämien für geſteigerte und pre chende Abzüge für ſchuldhaft verminderte Erzeu⸗ ing jedes Werks, ſowie auch für ſoziale Betriebsverbeſ— rungen. Entſprechende p rämien erhalten auch Ar- beiter und Angeſtellte. Derartige Betriebsverbeſ⸗ rungen kann der Reichskohleurat von den Zechen ver⸗ ee— Primula veris. Erzählung von A. Brüning. Nachdruck verbolen. die Welt hatte ſich über dieſe Beſtimmung eine Zeit lang gewundert, während ſie den Beteiligten ſelbſt nicht überraſchend gekommen war. Gabriele empfand dieſe Dispoſition vielmehr als eine große Erleichterung. Welche Bürde wäre ihr mit der Herrſchaſt über ſolchen ausgedehnten Landſitz auferlegt worden, und wie ſchwer würde es ihr geweſen ſein, letzt 10 in die verödeten Räume von Mallehnen zurückzu⸗ hren. Wie gut hatte es Manfred noch im Tode mit ihr ge⸗ meint, daß er ihr die Wohltat gewährte, ſtill im Hauſe ibres Vaters um ihn trauern zu dürfen. Von ganzem Herzen war ſie auch Gert dankbar, daß er dem weiteren Plane ihres Gatten in der mit ihrem Vater ee Korreſ. vorläuf ſig mit keinem Wort näher 1515 Sie erbl darin einen Beweis von Zart⸗ gefühl, das ihre Empfindungen ſchonen und ihr Zeit laſ⸗ ſen wollte, ſich im Innern mit den erſchütternden Ereig⸗ niſſen des 7 15 Ja res abzufinden. Gleichwohl wunderte ſie ſich über den düſtern Ton einer Brlefe, der elne zerriſſene und verbitterte Gemüts⸗ ſümmung verriet. Da er von dem Unglück, das ihn ge⸗ troffen, nichts erwähnte, ſo fand ſie keine Erklärung da⸗ für und mußte ſeine Stimmung alſo wohl ſeinem noch Li ſehr geſchwächten Geſundheitszuſtand zuſchreiben. Verſelbe geſtattete ihm auch fürs erſte die Rückkehr nach Deutſchland noch nicht, ſondern 1 ihn, in ſtanzöſiſchen Bade Erholung zu ſuchen. Die Werwaltung von Mallehnen war auf ſeine ſchrift⸗ liche Anordnung in den bewährten Händen des bisherigen Adminiſtrators verblieben, der es ſich angelegen ſein ließ, dort bis zur Ankunft des neuen Gebleters alles auf das Beſte im Stande zu erhalten. Inzwiſchen verg Monat um Monat, ohne Gert im die Helmal zurückzuführen. Der Jahrestag von Manfreds Tode war längſt vorilber, und noch immer welle er auf llemdem Boden, a einem angen, ober die Werke können ſich die Vornahme ſolcher Anlagen vom Reichskohlenrat genehmigen laſſen, wobei ntweder der Reichskohlenrat oder der Unternehmer die nötigen Beträge zur Verfügung ſtellt. Um aber der trivaten Unternehmung noch freieren Spielraum zu laſ⸗ ſen, darf der Unternehmer auch gegen den Reichskohlen⸗ cat auf eigenes Riſiko Geldanlagen durchführen, die, wenn ſie ſich bewähren, in derſelben Weiſe wie zorgenehmigte Anlagen, eventuell ſogar h höher, zugunſten des betreffenden Werks angerechnet werden müſſen. Durch dieſe Beſtimmungen verliert der Unternehmer ledes Intereſſe am Hochtreiben des Kohlenpreiſes, da dandel und Handelsgewinne ihm völlig entzogen ſind. Auch zu hohe Selbſtkoſtenangaben werden ihm nichts gützen, da ſeine Bücher von den Treuhänder des Reichs⸗ kohleurats geprüft werden. Der einzige Weg, der ihm zur Betätigung ſeines Gewinnſtrebens bleibt, iſt Ver⸗ zeſſerung ſeines Betriebs in wirtſchaftlicher und ease Hinſicht. Bei dieſer Organiſation will es der eine Teil der ſtommiſſion(von Siemens und Vogelſtein) bis auf wei⸗ leres bewenden laſſen. Die übrigen 8 Unterzeichner des Vorſchlags 2 aber gehen weiter, und auch v. Batocki ichließt ſich unter Vorbehalt von Be denten, die er mit den Vorgenaunten teilte, an. Sie betrachten die ge⸗ ſchilderte Organiſation nur als Uebergang, der in ſpä⸗ zeſtens 30 Jahren in die Vollſozialiſierung über⸗ gefuhrt werden ſoll. Die Ueberführung in die öfſentliche and wird ſo geſchehen, daß in der Zwiſchenzeit ein ilgungsgrundſtock aus den Einnahmen der Koh⸗ aw angeſammelt wird(während Profeſſor We⸗ zer die Tilgung wenigſtens teilweiſe durch 9 8 80 von Schuldverſchreibungen vornehmen will). Dieſe Vollſozialiſierung will der Vorſchlag 1(Lede⸗ cer) ſofort herbeiführen durch Enteignung der Gru⸗ benbeſitzer unter Eutſchädigung in feſtverzinslichen Schuldverſchreibungen. Alleiniger Träger aller Beſitz⸗ rechte auf dem Gebiet des Kohlenbergbaus iſt die Allge⸗ meinheit, vertreten durch den Gemeinwirtſchafts körper der deutſchen Kohleugemeinſchaft und deren Organe, Reichs kohlen rat und Reichs n ene, rium. Damit geht im Gegenſah zu Vorſchlag 2 auch bie Einſetzung der Betriebs dle iter und die Ver⸗ autwor tung für' den techniſchen Betrieb auf den Reichskohlenrat bzw. das Reichskohlendirektorium über. Ein Erzeuaungs⸗Prämientarif als Antriebsmitte! n Wr tts 4 Statt ſeiner kam endlich im Spätherbſt ein Brief von ihm an den Kommerzienrat, worin er demſelben mitteilte, daß er auf dringendes Anraten der Aerzte beſchloſſen habe, auch den Winter noch in einem ſüdlichen Klima zu ver⸗ bringen, und zwar an der Riviera, wohin er alsbald ab— zureiſen gedenke. Auch jetzt noch nicht der leiſeſte Hinweis auf durch Manfred geſchaffenes Verhältnis zu Gabriele! Dieſelbe reichte das Seen nachdem ſie es gele⸗ ſen, ſchweigend ihrem Vater zurück. Wenn dasſelbe ihr eine Enttäuſchung bereitete, ſo verrieten ihre Züge dem ade forſchenden Blicke des Bankiers wenigſtens Nichts avon, und da derſelbe daraus erriet, daß ſie ihre Em— pfuidungen nicht berührt wiſſen wollte, ſo ohe auch er ſich jeder Bemerkung über Gerts auffallendes Be— nehmen. In ſtiller Wintee. 5 Aus Gerts ſeltenen, immer an ihren Vater gerichteten Briefen erfuhr ſie, daß ſeine Geſundheit ſich in dem herr— lichen Klima zuſehends kräftige, von ſeinem inneren Le— ben, ſeinem Verhältnis zu ihr und auch von ſeiner Rück— kehr ſchrieb er kein Wort. ſich; ſein Zurückgezogenheit verging Gabrielen der Gabriele verſchloß ihren Kummer darüber in mir ihre trüben Augen und ein leiſer Schmerzenszug um den Mund verrieten, daß ſie litt. Sie hatte ſich wieder ganz wie früher in ihren ſtigen Mädchenzimmern eingerichtet. dame Fräulein Nele inzwiſchen geſtorben war, ſo fand ſie in der Leitung des Haushaltes eine Beſchäf⸗ 1 1 0 und außerdem war ihn e Zeit durch zahlreiche, ain der Stille geilbte Werke der Barmherzigkeit ausgefüllt. In Geſellſchaft ging ſie niemals: auch die Trauerkleider hakte ſie noch nicht abgelegt. So kam der Frühling. b 8 Es war an einem ſonnigen Tage zu Anfang April Gabriele faß am Fenſter ihres Wohnzimmers mit einer zu wohltätigen Zwecken beſtimmten Arbeit, als die Zofe ein⸗ trat und ihr einen Brief Übergab. Eine jäh We Röte Land die blaſſen Wangen der jungen Frau, als ſie die Hand und den Poſiſtempel ein; Da die frühere Haus⸗ 9—————— ———— deſteht auch hier, aber für für Betriebsleiter, Angeſtellte und Beleg gſchaften. Eine Verſtaatlichung mit ihren Gefahren des Fiskalismus und der Bureaukratie fin- det nach dieſem Vorſchlag nicht ſtatt, im Gegenteil, werden auch die beſtehenden ſtaatlichen Zechen durch Ueber⸗ gang auf die Kohlengemeinſchaft entſtaatlicht. Die Geſchäftsführ kung der Kohlengemeinſchaft geſchieht kauf- münniß ch, nicht durch Beamte, ſondern durch Angeſtellte. Neues vom Tage. Einberufung des Reichstags. Berlin, 6. Sept. Wie verlautet, ſoll der Reichs⸗ tag in der erſten Oktoberwoche einberufen werden. N Einſtellung des ae gegen Traub. 5 Berlin, 6. Sept. Das Verfahren gegen D Traub iſt vom Reichsgericht eingeſtellt worden. Die reichs⸗ gerichtliche Ent ſcheidung lautet nach der„Tägl. Rund⸗ ſchau“: Das Verfahren wird eingeſtellt: 1. gegen den Unterſtaats sſekretär Frhrn. v. F alkenhauſfe'n; 2. gegen den Rechtsanwalt Bredereck; 3. gegen den Kapi⸗ täuleutnant Lenſch; 4. gegen den Pfarrer D Traub, da nach dem 4 der Vorunterſuchung dieſe Ange⸗ ſchuldigten nicht als Urheber oder Führer des hochver⸗ räteriſchen, gegen das Reich gerichteten Unternehmens an⸗ duſehen ſind. Die vom Regierungspräſidenten z. D. v. Jagow beantrag te Einſtellung des. wird a b⸗ gelehnt. N e Aus Oberſchleſien.. f Berlin, 6. Sept. Die drei engliſchen Kreis benlkrcl⸗ eure in Tarnowitz, Groß-Strehlitz und Beuthen haben die engliſche Regierung um die Enthebung von ihren woe erſucht, da ſie die Parteilichkeit der Franzoſen für die Polen nicht länger ertragen könnten. Die eng; liſche Regierung hat den Geſuchen ſtattgegeben bis auf, dasjenige des Majors Ottley(eines Verwandten Lloyd. Georges, der in Beuthen bleiben ſoll. Die Polen haben die engliſchen Kreiskommiſſäre ſcen ſeit einiger 1 55 bes Jroht. Berlin, 6. Sept. Die Reichsregierung hat dem 1 8 ſchafterrat in Paris eine Anzahl empörender Gewalttaten der Polen in Oberſchleſien zur Kenntnis gebracht. Au die eie ungen in 9 aris, London, Rom und Warſchau ſopie der päpſtliche Stuhl l.werde n vom Inhalt der Note 15 enn goſog n minis geſetzt. Von Gert! und zwar an ihre Adreſſe. Mit zitternden Fingern riß ſie den Umiſchlag auf und überflog den In⸗ halt des Blattes: „Ich bin nun wieder hergeſtellt ſelbſt daher keinen Vorwand mehr, hier meine Zeit län. ger tatenlos zu verträumen,“ laulele derſelbe.„Ich kehre alſo zurück und zwar— es muß doch einmal geſagt wer den— als ein Krüppel! Erſchrecken Sie nicht, von dem Augenblicke an, wo ich von dem Arzt erfuhr, mein Arm werde ſteif bleiben, war ich mir klar darüber, daß ich Sie unter dieſen Umſtänden nicht an die Beſtimmung unſeres edlen Toten gebunden halten, und auch die mir in ſeinem een nur unter Vorausſetzung jener Beſtimmung ge- machte Zuwendung nicht annehmen kann.“ „Es 3 wird ſich ja irgend eine Form finden laſſen, Ih⸗ nen Ihr Eigentum zurückzugeben. Nur zu dieſem Zwecke kehre ich vorläufig nach Mallehnen zurück, um dort zum Schein ſo lange die Herrſchaft zu übernehmen, bis die Verhältniſſe in der von mir angedeuteten Weiſe geregelt ſind. Sobald dies geſchehen, gehe ich— gleichviel wohin. Es wird ſich ſchon irgend ein Lebensberuf für mich fin— den. Was ich einſt gewünſcht und gehofft, iſt begraben— es hat nicht ſollen ſein!“ „Doch genug davon! Ich wollte Ihnen nur ſagen, daß, wenn ich in einigen Tagen zurückkehren werde, Sie keinerlei vermeſſene Anſprüche von mir zu fürchten haben, daß Sie in meinen 8 n wieder frei ſind— völlig frei!“ Gabriele ließ das Blatt ſinken; ein tlefer, befreiender Atemzug hob ihre Bruſt. Ein Krüppel! Das alſo war's, was ihn fern von ihr gehalten, was ihn ſtumm und verbittert emacht! Armer Mann! Eine Träne fiel heiß auf das Blatt in ihrer Hand. Wie mußte er doch gelitten haben in der langen Zeit! Warum nur hatte er ſein Unglück ſo lange vor ihr verborgen? Nun war ihr der ſeltſame Ton ſeiner Briefe, der ihr heimlich ſo viel Kummer bereitet, und auch die merkwür⸗ dig ſteife Handſchrift nicht länger unerklärlich. Sie kannte ja ſeinen empfindlichen Stolz und begriff ſehr wohl, daß derſelbe ihn zum Verzichte zwang. und habe vor mir Fortſetzung folgt. Der Streik in Hanau. 4 Hauau, 6. Sept. In Hanau iſt heute der Generalz ſtreik, an dem etwa 14000 Arbeiter beteiligt waren keendet worden. Der Streik nahm ſeinen Ausgang vor Steuerabzug und bezog dann die Lohnerhöhung in ſi Die Arbeitgeber hatten einen Stundenlohn von 4.80 28 5.20 Mark für ungelernte, 5.20 bis 5.60 Mark fig gelernte Arbeiter angeboten, was von den dem none abgelehnt wurde. Die Arbeitgeber werden nach dem neten Abkommen ſoviel Arbeiter wieder einſtellen, wie zur Erz ledigung der vorliegenden Aufträge nötig ſind. Ueber die Lohnfrage wird nicht mit dem Aktionsausſchuß, ſon⸗ dern mit den Gewerkſchaften verhandelt. Der Stener⸗ abzug wird durchgeführt. i 7 e e Der Getreidepreis im beſetzten Gebiet. Speyer, 6. Sept. Das Reichsernährungsminiſterium hat im beſetzten Gebiet den Preis für Roggen, Gerſte und Hafer um 5.50, für Weizen um 6.25 Mark für den zzentner erhöht. Danach gilt der Roggen 85.50, der Weizen 88.25, Hafer und Gerſte 83 Mark der Zentner. (Die Pfälzer Bauern hatten mit dem Lieferungsſtreik gedroht.) 7914 e a 5 Aus dem beſetzten Gebiet. a Mainz, 6. Sept. Das ſeit anderthalb Jahren hier in deutſcher und franzöſiſcher Sprache erſcheinende Wo⸗ chenblatt„Le Rhin Illuſtre“ kündigt ſein vorläufiges Eingehen an, um demnächſt in einer anderen Form zu erſcheinen, die angeblich beſſer geeignet ſein ſoll, die„An⸗ näherung“ zwiſchen Rheinländern und Franzoſen her⸗ beizuführen. een i 15 Der Kommunismus in Italien. Berlin, 6. Sept. Wie der„Lokalanzieger“ berichtet, mehren ſich in Oberitalien die Fälle, wo die Ar⸗ beiter die Fabriken in Beſitz nehmen und die Eigentümer verjagen. Die Bewegung hat bereits über die Metall- nduſtrie hinausgegriffen. In Palermo wurden dis Schiffswerften von den Arbeitern beſetzt. Die Kraſt⸗ wagenfabrik Fiat in Turin, die über 20000 Arbeiter beſchäftigte, iſt von den Arbeitern in eine Feſtung ver⸗ Pandelt worden. Auf einer Verſammlung der Vertreter ber Arbeiterorganiſationen in Mailand ſpurde darüber Ferhandelt, ob ſämtliche Fabriken Italiens in Beſitz ge⸗ ommen oder durch Vermittlung der Regierung noch Ver che zur Verſtändigung mit den Arbeitgebern Wwe merden ollen. Die Regierung verhält ſich neutral“— „Dem„Temps“ zufolge haben ſich die bolſchewiſtiſchen dals ch in Genua aller im Hafen liegenden Han⸗ delsſchifſe bemächtigt und gedroht, alle Kriegsſchiſſe, die den Verſuch machen ſollten, in den Hafen einzulaufen, zu beſchießen. In Trieſt breitet ſich die Arbeiterbe⸗ wegung aus. Man berichtet von Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen Truppen und Streikende. J DOeſterreichiſche Handelsverträge. ü „Wien, 6. Sept. Oeſterreich hat mit Rumänien und Südflawien vorläufige Handelsverträge abgeſchloſſen. Von Südflawien erhält Oeſterreich u. a. 5000 Wagen Weizen, 11000 Wagen Mais, 1000 Wagen Gerſte und wichtige Rohſtoffe für die Induſtrie.— auer 7 Herbſtſaat. Pon Lanbwirtſchaftslehrer A. Kälber Karlsruhe. «Wo noch geſtern Aehren wogten, Furcht ſchon heut des Pfluges S ar. Bald verheißen junge Saaten Täglich Brot dem nächſten Jahr. Der letzte Wagen Getreide, das letzte Oehmd iſt ein⸗ ebracht und ſitzt wohlgeborgen in der Scheune. Ein fühler Wind weht über die Haferſtoppeln. Vor lauter Arbeit merkt der Bauersmann nicht, daß ſich die Natus llmählich in ein herbſtliches Gewand hüllt.“ Rot leuchten die Aepfel auf den Bäumen. Die erſten Blätter fallen Unter der Herbſtſonne reift das Obſt, die Trauben, und zald liegen die Fäſſer ſpundvoll im gewölbten Keller. In den Gärten blühen weiße, blaue, rote, gelbe Aſtern und Dahlien. Das Laub der Bäume praugt in allen Farben. Die Wieſen zeigen ein ſattes Grün, Der beginnende Herbſt in ſeiner Farbenpracht iſt gleichſam ein zweiter Frühling. Der Pflug zieht wieder ſeine Fur⸗ hen durch das Land, die Egge zerreißt die Schollen und der Sämann ſtreut den Samen aus. Aber kein Vo⸗ gelgeſang ertönt mehr, kein Schmetterling erfreut ſein Auge. Die Käfer ſind zur Ruhe gegangen und nur gauz wenige Fliegen beläſtigen ihn und ſein Geſpang. Auffallend ſtill und ruhig iſt es. Wie bald werden die rauhen Nordwinde die letzten Blätter von den Bäumen geriſſen haben und wird eine weiße Decke ſich über die, ſchlafeade Erde legen! 1 5 9 Draußen auf den Feldern herrſcht reges Leben. Eine Frucht reift nach der andern und muß geerntet und einge⸗ fahren werden. Menſchen und Tiere haben vollauf zu tun. Klee- und Grasſamen werden geerntet, Pferdebohnen und Tabak beginnen zu reifen. Im Lauf des September werden Welſchkorn, Kartoffeln und Rüben reif und harren der Einbringung. Wohin man ſieht, iſt Hochbetrieb. Neben der Ernte gehen die Vorbereitungen zur Saat und die Saat ſelbſt vor ſich. Mitten im Einheimſen muß der Bauer ausſtreuen und dafür ſorgen, daß wir Alle im nächſten Jahr das tägliche Brot haben. Winter⸗ gerſte und Roggen, Weizen und Spelz werden dem dunk⸗ len Schoß der Mutter Erde auvertraut, ſterben und werden zu neuem Leben. ö Die Zeit der Ausſaat richtet ſich ganz nach dem Klima. Sie muß immer ſo frühzeitig er⸗ erfolgen, daß ſich die Pflanze vor Ein⸗ tritt des Winters noch kräftig entwickeln kaun, Je rauher die Gegend, deſto früher die Saat. Eine kräftige Beſtockung vor Winter bietet die beſte Ge⸗ wäbr⸗ da die Pflanzen der Kälte und Näſſe wider⸗ Ne en Der Kampf in Irland. J London, 6. Sept. Sinn⸗Feiner haben geſtern das Telegraphenamt und die Börſe in Cork überfallen und die drahtloſe Telegrapheneinrichtung, ſowie die Telegra⸗ phen⸗Apparate beſeitigt. Etwa 1000 Sinn⸗Feiner brann⸗ ten das Gerichtsgebäude und die Polizeikaſerne in Mount Mellick nieder. een f Aus Nah und Fern. Mannheim, 5. Sept. Hier ſtürzte der Bauſchloſſer Philipp Knoffler, als er aus einem Fenſter über die Brüſtung des zweiten Stockwerks ſteigen wollte, ab und erlag nach einer Stunde den erlittenen Verletzungen. Der ann war angeblich von ſeiner Frau in die Wohnung eingeſchloſſen, aus der er ausſteigen wollte. Eine Unter⸗ fachung über den Vorfall iſt eingeleitet. Mannheim, 6. Sept. Die Mannheimer Privatkran⸗ tenhäuſer haben dem Mannheimer Stadtrat mitgeteilt, daß es ihnen unmöglich ſei, ihren Betrieb aufrecht zu erhalten, wenn nicht eine bedeutende Erhößig des Ver⸗ pflegungsſatzes eintritt und erſuchen in einer Eingabe, den Verpflegungsſat im allgemeinen Krankenhaus ſpäteſtens 16 1. Oktober von 8 Mark auf mindeſtens 13 Marl ür den Tag ausſchließlich der beſonders zu berechnenden Unkoſten zu erhöhen.— Die Heilsarmee wird hier von 1777 dieſes Monats ab jede Woche an mindeſtens 1209 Mannheimer Kinder je eine Büchſe kondenſierte Milch zusteilen. Die Auswahl der Kinder geſchieht nur durch die Stadt, der außer dem Transport keinerlei Unkoſten entſtehen. 5 ret le Vom Rhein, 5. Sept. Letzte Woche ſind in Fricktal die Probebohrungen auf Eiſenerz beendet worden. Die ſetzten Ergebniſſe waren gut, indem einerſeits ſehr mäch⸗ ſige Lager durchſtoßen(bis 5.25 Meter Dicke) und an⸗ dererſeits ein hoher Prozentſatz an Eiſen wahrzuneh⸗ men war. f Vom Feldberg, 5. Sept. Das Denkmal zu Ehren der Gefallenen, das vom Ski⸗Klub Schwarzwald in näch⸗ ter Nähe des Gaſthofs errichter wurde, iſt jetzt fertig⸗ zeſtellt. Die Ehrentafel wird erſt ſpäter eingefügt. Die Sinweihung ſelbſt wird vorausſichtlich bei dem nächſten Skifeſt auf dem Feldberg ſtattfinden. N Triberg, 5. Sept. Hier wurde ein Mieterverein ge⸗ zründet.„„ a eee Schriesheim(bei Heidelberg), 6. Sept. Die Arbeits⸗ loſen werden nach einem Beſchluß des Gemeinderats mit Holzfällen in den Gemeindewaldungen beſchäftigt und haben ihre Tätigkeit bereits aufgenommen. e Michelſtabt, 6. Sept. In dem in Steinbach gelege⸗ nen Schloß des Grafen Erbaſch-Fürſtenau ſind Diebe eingebrochen und haben wertvolle ſilberne Be⸗ ſtecke, Nippſachen und anderes im Wert von 30—40 000 Mark geſtohlen. Die Einbrecher ſind mit einer Leiter durch gewaltſam geöffnete Fenſter eingedrungen und konn⸗ ten: den Diebſtahl ungeſtört ausführen. weil in Stein⸗ bach zur ſelben Zeit Kirchſbeihe warzezeereee Furtwangen, 6. Sept. Auf der neuen Kraftſägen linie Furtwangen— Waldkirch hat ſich ein ſehr ſtarker Verkehr entwickelt. Schon im erſten Monat des Be triebs wurde eine Einnahme von rund 70 000 Mk. erzielt. Grotzingen(bei Staufen), 6. Seßt. Im Sägewerſ der Gebr. Himmelsbach wurde der Heizer Albert Zimmer mann von einem wuchtigen Holzſtück derart an den Noßf getroffen, daß der Dod ſofſort eintrat. Geli hinterläßt acht Kinder. 5 J Höllſtein(bei Lörrach), 6. Sept. In dem Oekonomie gebäude der Fabrik Merian hat ein Großfeuer faſt daz ganze Gebäude mit ſeinen großen Vorräten an Heu, Dehmd, Frucht und Fahrniſſen zerſtört. J Dogern, 6. Se Beim Entleeren der Abortgrube im Hauſe der Witwe Schlageter wurde die Leiche eines neugeborenen Kinds gefunden, dem der Kopf ab⸗ geſchnitten war. Witwe Schlageter und ihre Tochter Karoline wurden in Haft genommen. Teningen, 6. Sept. Die drei Schweſtern Frl. Frida, Emma und Luiſe Walliſer haben zu gleicher Zeit ihre Hochzeit gefeiert.„ Villingen, 6. Sept. Etwa 300 Arbeiter zogen nach dem benachbarten Kirchdorf, wo die bisher mit der Milch— ablieferung im Rückſtand gebliebenen Landwirte zum Rathaus geführt wurden und ſich daſelbſt unterſchriftlich verpflichten mußten, ihr Milchbetreffnis reſtlos abzulie⸗ ſern. Der gleiche Vorgang wiederholte ſich in Marbach, Singen, 6. Sept. Die hieſigen Zeitungen melden ei— nen neuen Fleiſchpreisaufſchlag und bemerken dazu: In Württemberg ging das Pfund Fleiſch um 1 Mark her⸗ unter und bei uns in Baden beſcheert man der Beböl; kerung einen Preisaufſchlag. Wir in Baden zahlen für Rind⸗ und Kalbfleiſch 10—13 Mark und für Schpeine⸗ fleiſch 13—16 Mark. Hall, 6. Sept.(Ein Seuchenpfuſcher.) Der verheiratete Maurer Friedrich Dietle von Lachweiler, OA. Oehringen, wohnhaft in Gerabronn, hat ſich dieſes Frühjahr bei Gutsbeſitzern in der Umgegend von Ku, bronn als Tierheilkundiger ausgegeben mit der Behäup⸗ tung, daß er ein Mittel gegen die Maul⸗ und Klauen ſeuche erfunden habe. Es beſtand in der Verabreichung einer Anzahl Brotſtücke an das kranke Vieh und in de Aufhängung von Lebensbaumzweigen im Stall, die in Friedhof zu holen waren. Der Pfuſcher hatte Froßen Zuſpruch und guten Verdienſt, die Bauern den Schaden Die Strafkammer diktierte ihm wegen Betrugs im Rich fall und verbotswidrigen Betretens der verſeuchten Skalz lungen 4 Monate und 10 Tage Gefängnis ſamt def Kosten. A 7 9 Mutmaßliches Wetter. 0 Ein im fernen Weſten aufſteigender Hochdruck rückt langſam nach Süddeutſchland vor. Am Mittwoch und Donnerstag iſt aber noch meiſt trübes, nur wenig außz heiterndes Wetter zu erwarten 1 0 ———— nohen tonnen, zumal da in den höheren Lagen das Früh, jahr oft kurz und rauh iſt und den Pflanzen die Gelegen heit fehlt, das- Verſäumte nachzuholen. ſden Anfan zit der Ausſaat macht die Wintergerſte, die je nach Klima und Lage Ende Auguſt, Anfang Septemb in den Boden kommt. Ihr Anbau hat in den letzten Jah ren an Bedeutung ſehr gewonnen. Sie verſpricht einen hohen Körner⸗ und guten Strohertrag auch in den Jah⸗ ren, wo die Sommergerſte kurz und dünn auf den Feldern ſteht. Sehr von Vorteil iſt auch die frühe Ernte. Sie verläßt ſo frühzeitig das Feld, daß Rüben, Erbſen, Wil ken u. a. m. noch gut angebaut überden können. Der Wintergerſte folgt der Roggen. Der Roggen it ſo recht die Getreideart der rauheren Gegenden unſeres Landes. Er ſtellt nur beſcheidene Anſprüche an Boden und Klima, verträgt lange und kalte Winter ganz gut. Bei ungefrorenem Boden beſteht die Gefahr des Aus- winterns oder des Erſtickens unter der Schneedecke. Er beſtockt ſich im Herbſt vollſtändig und ſchießt im Frühjahr bald in die Halme. 5 a e Der Winterweizen hat ſchon ein etwas größeres Wärmebedürfnis als der Roggen. Er iſt ein Freund der ſchweren Bodenarten, die nicht zu naß ſind und genügend Kalk enthalten. Kalkhaltige, humoſe Lehm- und Ton⸗ böden ſind die richtigen Weizenböden. eee Der Spelz(Dinkel) ſtellt nicht ſo hohe Anſprüche an den Boden. Er wird gewöhnlich dort gebaut, wo der Wrizen kein gutes Fortkommen mehr findet. Es iſt aber töricht, Spelz auf Böden zu bauen, auf denen Weizen noch gedeiht. Ernten wird man die gleichen Mengen, aber beim Spelz gehen in der Mühle nochmals etwa 30 fahrn Spreu ab, ſodaß der Weizenanbauer viel beſſer ährt. 15 e Noch beſcheidener in ſeinen Anſprüchen als der Spelz, aber auch geringer im Ertrag, iſt der Emmer. Aehn⸗ lich verhält es ſich auch beim Einkorn.. e Unbedingt notwendig iſt es, daß die Winterſaaten in einen gut vorbereiteten Boden kommen. ö Die Reihenſaat iſt der breitwürfigen Handſaat vorzuziehen. Erſtere ermöglicht neben einer bedeutenden Samenerſparnis und einer gleichmäßig tiefen Unterbrin⸗ gung das Samens eine kräftige Beſtockung und gleichmä⸗ ſige Verteilung der Pflanzen. Dadurch gedeihen dieſelben gut und werden ſehr widerſtandsfähig. Es iſt bedauerlich, vaß die Sämaſchine nicht in mehr Bauernhöfen zu finden iſt. Wait muß dabei allerdings werden, daß ein Sen mit der Maſchine bei dem zerſtückelten Grundbeſit, den kleinen oft zipfeligen Aeckern ſehr ſchwer iſt. Das ſiebt natürlich neben vielem anderem der Verbreitung e er. der Sämaſchine hemmend im Wege. N Von großer Bedeutung für den Erkrag des Winker, getreides iſt die Vorfrucht. Bei uns kommen i. der Hauptſache Klee und Hackfrüchte in Betracht. 40 Zur Ausbildung der Körner und Halme brauchk dal Wintergetreide beträchtliche Mengen Phosphorſäure, Stickſtoff und Kali. Denn füttern juſt als wie das Tier Müſſen auch die Pflanzen wir. Durch Kali, Stickſtoff und Phosphat Gedeiht vorzüglich jede Saat. nnz vor oder mit der Saat gibt man eine Kaliphos phatbüngung und zwar 2—3 Zentner Thomasmehl und 3 bis 4 Zentner Kainit auf den Morgen. Im Frühjahr etwa 1 Zentner Ammoniak oder 120 Pfund Natronſal peter als Kopfdüngung,(die Hälfte im März und die andere Hälfte vor dem Schoſſen). Stallmiſt ſollte man nicht dem Wintergetreide, ſondern den Hackfrüchten geben, ba dieſe ihn viel beſſer aus nützen. lm Pflicht eines jeden Landwirts iſt es, ſämtliches Saat⸗ getreide genau nach Vorſchrift zu beizen. In heutige leit darf kein Korn ungebeiztes Getreide aufs Feld. Für den guten Ausfall der Ernte iſt die Verwendung nur beſten Saatguts von größter Bedeutung. Man wechſle häufig mit den Sorten und baue nicht Jahr sit enug im Land und die Genoſſenſchaften vermitteln das aatgut, ſodaß der Landwirt nur beſtellen und das Gelieferte dann ſäen darf. Im allgemeinen wird zu dick geſät. Man merke ſich, daß auf gut gedünglen Böden dünn, auf mageren Böden dicker geſät werden muß.. ee ee nee, Der Landwirk hat, wie ſchon erwähnt, die Erzeugniſſe der einen Ernte noch nicht vollkommen unter Dach und Fach gebracht und muß ſchon wieder dafür ſorgen, daß die nächſtjährige Ernte einen guten Erfolg bringt. Er muß darauf ſehen, daß den werdenden Pflanzen Licht, Luft, Wärme und Nahrung in hinreichender Menge auf einem geeigneten Standort zur Verfügung ſtehen. Das tut er nach beſtem Wiſſen und Können. Mehr kann er vorläufig nicht tun. Das andere überläßt er voll Vertrauen dem, der verheißen hat, daß, ſolange die Erde ſteht, nicht aufhören ſoll, Samen und Ernte, Froſt und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. 5 Geh denn hin in Gtottes Namen, Greif Dein Werk mit Freuden an; Frühe ſäe Deinen Samen, ö Was getan iſt, iſt getan.“ ö e e e N Der Gekö tete. ſchluß zur Löſung zu bringen. mitgliedern gewählte Ausſchuß von 12 Herren wird ſich am Mittwoch Abend weiter umbitden zu einem Vorſtand und Auſſichtsrat, um ſofort in nächſter Zeit die nötigen Arbeiten aufzunehmen. Miatonen Millionen Mark ausgegeben. beanſpruchte eine Ausgabe von über 2 409000 Mk. Lolale? Nachrichten. „ In der Heimat. Der japaniſche Vampfer„Hud⸗ ſon Maru“ iſt mit deutſchen Kriegsgefangenen in Bruns⸗ büttel bei Hamburg eingetroffen. no it r Av fk, — Der Zapfenſtreich bei der Reichswehr. Der gapſfenſtreich iſt vom Chef der Heeresleitung jetzt neu beſtimmt worden. Für Mannſchaften mit einer geringe ⸗ ren als fünfjährigen Dienſtzeit wird der Zapfenſtreich im Sommer vom 1. Mai bis 30. September auf 11 Uhr feſtgeſetzt, im Winter vom 1. Oktober bis 30. April auf 10 Uhr. Alle übrigen Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften müſſen bis 12 Uhr nachts in das Quartier zurück⸗ ekehrt ſein. Eine Ausnahme machen die Sergeanten, h. die Unterfeldwebel und Unterwachtmeiſter ſowie die Portepeeunteroffiziere. Wenn dienſtliche Gründe die Ein⸗ haltung des Zapfenſtreichs auch von den übrigen An⸗ gehörigen der Truppen verlangen, ſo ſind die Diſziplinar⸗ vorgeſetzten berechtigt, dies anzuordnen. e ee — Der Juungdeutſchlandbund lehnte in ſeiner Mit⸗ gliederverſammlung in Berlin den auch vom Vorſitzen⸗ un Dernburg unterſtützten Antrag des Vorſtands, den Bund aufzulöſen und das Bundesvermögen in Höhe von 1 Million Mark anderweitig zu verwenden, mit großer Mehrheit ab. Der Antrag hatte große Ent⸗ rüſtung hervorgerufen. An Stelle Dernburgs wurde Studiendirektor Wüllen weber zum Vorſitzenden ge⸗ wählt. Die neue Verbandsleitung nahm folgende Ent- ſchließfung an:„Der Bund Jungdeutſchland bezweckt, den Zweck der Jugendpflege fördern zu helfen, der die körperliche und ſittliche Kräftigung der deutſchen Jugend unter Ausſchluß jeder Parteipolitik in bewußt vate 1 ſchem Geiſte anſtrebt. 1315„ ee, — Das Geſetz gegen die Kapitalflucht ſbird am 1. Oktober erlöſchen. Da aber die Einziehung der äußer⸗ ordentlichen Vermögensſtener erſt für die nächſten Mo⸗ nate bevorſteht, ſo ſoll dem Reichsrat eine Vorlage über die Fortdauer des erwähnten Geſetzes zugehen. Die bisherige Freigrenze von 1000 Mark für Zahlungs⸗ mittel, die von den Reiſenden ins Ausland mitgenom⸗ men werden dürfen, ſoll in Anbetracht der Geldentwertung auf 3000 Mark heraufgeſetzt werden. Ferner ſind für den Geldverkehr der Banken einige Erleichterungen in. Ausſicht genommen. 5 N„ e en e. g — Aufhebung der Kartoffelbewirtſchaftung Nachdem durch Lieferungsverträge der augemeldete Be⸗ darf an Herbſtkartoffeln ſichergeſtellt iſt, wird laut Be⸗ kanntmachung im„Reichsanzeiger“ die Zwangsbewirt— ſchaftung der Kartoffeln aufgehoben. Der Reichsmini⸗ ſter für Ernährung kann jedoch das Verarbeiten von Kartoffeln in Brennereien und Stärkefabriken verbieten oder beſchränken; er beſtimmt, inwieweit Kartoffeln zu gewerblichen Zwecken verwendet werden dürfen. »Die Turngenoſſenſchaft begeht ihre diesjährige Her bſtfeier am Sonntag, den 3. Oktober, im Vereins— lokal„Zum Goldenen Karpfen“. * Die Gründung der„Gemeinnützlgen Bau⸗ genoſſenſchaft Viernheim“ am Sonntag Nach⸗ mittag nahm einen guten programmäßigen Verlauf. War doch der Saal„Zum Fürſten Alexander“ gut beſetzt. Nach Bekanntgabe der Satzungen, welche allgemein ſehr beſriedig⸗ ten, zeichneten ſich etwa 80 Teilnehmer ſofort als Mitglieder der Genoſſenſchaft ein. Es dürfte dies übercaſchende Er— gebnis ein Anſporn ſein für alle diejenigen, welche der ge— meinnützigen Sache vielleicht aus kleinlichen Bedenken noch nicht beigetreten ſind. Gilt es doch eine der wichtlgſten Fragen: Die Wohnungsnot durch gemeinſamen Zuſammen⸗ Der von den Gründungs⸗ — Die größte deutſche Arbeitergewerkſchaft iſt der Metallarbelter verband. Er zählte Ende vergangenen Jahres 1605 401 Mitglieder. Im Berlchts⸗ jahre traten dieſem Verbande 819215 Mitglieder bei. Das Verbandsvermögen betrug zu dieſer Zeit 7852 784,15 Mk. Für Unterſtützungen wurden im verfloſſenen Jahre 31.5 Die Verbandszeitung (J Sport.„Amicitia 09“— Sptel⸗Vereiniguug „ iktoria 7910“ Waldſtadt. Zu dem 1. Verbandsſpteſe in Klaſſe B trafen ſich am verfloſſenen Sonntag beide obenge— Jahr das Gleiche. Anerkannte Saaatgutwirtſchaſten ſind nannten Vereine auf dem Sportplatze in Waldſtadt, welches mit einem ſchönen Siege unferer 1. Manſchaft mit 1: 3 gewonnen wurde und ſich bis jetzt 2 Punkte für ihre Farben ſchhern konnten. ſcchaft verlor 1: 5, 1. Jugend machte Privatſpiel gegen 1. Jugend von„Alemannla 05“ Worms und verlor 2: 0. Zenent freigegeben! 2. Mannſchaft gewann 1: 2, 8. Mann⸗ llen Sie bauen? Trotz Ziegel- und Kohlenknappheit iſt dies möglich, wenn Sie die ſeit langem bewährle AMBI-Maſiobauweiſe benutzen. Steine(D. R. P. u. Weltpatente) können von jedermann in einfachſter Weiſe unmittelbar an der Bauſtelle aus überall vorhandenen Rohſtoffen(Kies⸗Sand, Koks⸗Schlacke. Aſche uſw.) durch Stampfen in den AMhl⸗ Formen hergeſtellt werden. AMl-Formen werden verliehen. Große Erſparniſſe! Er⸗ bitten Sie die Druck 1941 M der Firma AMzBl. Werke, Abt. II/ J 38 Berlin⸗Johan⸗ nisthal. Wo Gemeinderats⸗Sitzung zu Viernheim am 6. Sept. 1920. Anweſend: Herr Bürgermeiſter Lamberth als ⸗ ſitzender j Herr Beigeordneter Wunder, die Hein cenie ratsmitglieder Brechtel, Bugert, Fetſch, Gutperle, Hofmann Adam, Kamuff, Kempf, Klee, Lahres, Lammer, Mandel J., Mandel S., Roos, Roſchauer, Schneider und Zöller Protokollführer: Herr Sekretär Pfützer. a Herr G.⸗R. Ad. Hofmann ſtellt vor Eintritt in di Tagesordnung die Anfrage, in welcher Weiſe die ten Felddiebſtähle ihre Aufklärung gefunden haben. Auch ſei in der Oeffentlichkeit die Meinung verbreitet, die Bürger⸗ meiſterei würde die Sache vertuſchen, da beſonders im letzteren Falle auch ein Gemeinderatsmitglied in der Sache verquickt ſein ſoll. Der Herr Bürgermeiſter gab die Er⸗ klärung ab, daß die Fälle ihren rechtlichen Lauf nehmen und von ihm keinerlei Vertuſchungen vorgekommen ſeien. Die Herren G.⸗R. Fetſch und Herr Jakob Fettel ſeien in der fraglichen Nacht zu Haus geweſen und die Beſchuldi⸗ guugen ſeien auch von Herrn Pfenning zurückgenommen worden. Der Fall des Feldſchützen Schulz ſei ähnlich ſo da auch hier bereits eine Zurücknahme erfolgt ſei. 15 Die Tagesordnung wurde hierauf wie folgt erledigt: Poſ. 1. Beſoldungsordnung; hier Regelung von Gehaltsbezügen einzelner Gemeindebeamten und Bedienſteten Da verſchied. Sondergvergünſtigungen an Gemeindeangeſtellte mit dem neuen Beſoldungsgeſetz nicht mehr in Einklang zu bringen ſind, beſchloß der Gemeinderat die Kaſſierung derſelben mit ſofortiger Wirkung. Desgleichen wird auch die Uebernahme dee Hundeſteuer an die Feldſchützen abge⸗ lehnt.— Dem Ratsdiener Mandel wird ein Kleiderzuſchuß wie anderen Polizeidienern bewilligt.— In Sachen Ent⸗ ſchädigungsgeſuch des Gaswerksarbeiters Jak. Benz fand eine lange Diskuſſion ſtatt. Die Mehrheit des Kollegiums entſchloß ſich für Aufhebung des früheren Beſchluſſes. Die Erledigung ſoll in nächſter Sitzung ſtattfinden. 5 Poſ. 2. Brotverſorgung. Nachdem d ieſt Bäckereibetrieben wiederum Kartoffelmehl zur Deren den Nabend d 1 bur Gemeinderat, den Kommunal⸗ aufzufordern, 7 8 K ff N e aß er das Kartoffelmehl wieder Poſ. 3. Erhöhung der Hundeſteuer. Ei tes be kreisamtliche Verfügung murde zur 3 eheag us nach die neue Taxe ab 1. Januar 1921 zu erheben iſt. Poſ. 4. Das Feuerlöſchweſen der Gemei iern⸗ heim; hier Anſchaffung von Schlänchen. Der Genera beſchloß die Anſchaffung der angeforderten Schläuche. Fer⸗ ner ſollen die Ehatt'ſchen Erben erſucht werden 2 Pappelbaum, deſſen Aeſte weit übers Spritzenhaus herüber⸗ ragen und dieſem Schaden bringen, zu fällen. ö Pol. 5. Kiesgewinnung in der Gemeinde. Der 6 5 90. er Ge⸗ e 198 90 ſich dem Beſchluß der Baukommiſſton an, wonach die Kiesgewinnung im gemeinheitlichen Kies eingeſtellt wird. i ee Poſ. 6. Den Polizeidienſt. Die neugewä 2 n i. gewählten Po⸗ lizeidiener haben ſich Dienſtanzüge beſchafft, deren en je 400 Mk. mit Mütze betragen. Die Gemeinde zahlt dieſen Betrag, der dann nach und nach in bequemen mo⸗ natlichen Raten an die Gemeinde zurückzubezahlen iſt. Im Gemeinderat machte ſich auch der Unwille darüber kund, daß die neugewählten Polizeidiener noch nicht in Dienfl genommen wurden. Die Bürgermeiſterei wurde beauftragt, dahin zu wirken, daß ſpäteſtens bis zum 15. ds. Mts. die Polizeidiener zu verpflichten ſind. Poſ. 7. Erbauung von Einfamilienwohnhäuſer: hier .. 0 f hnhäuſer; hier Geſuch des Schreinermeiſters Joh. Martin 15. 155 Rege⸗ lung ſeiner Vergütung. Da der Baumeiſter zur Zeit in Urlaub, wurde dieſer Punkt vertagt. . Poſ. 8 Geſuch der Jünglingsſolidalität um Ueber⸗ luſſung des freigewordenen Sportplatzes. Die Plätze ſollen zur öffentlichen Verſteigerung kommen. Poſ. 9. Berlegung des Kirchweihfeſtes. Der Gemein⸗ derat ſieht von einer Verlegung der Klrchweih auf einen früheren Termin ab. Ferner trägt der Gemeinderat einem vielſeitigen Wunſche der Einwohnerſchaft wleder Rechnung indem er beſchloſſen hat, daß ſich die Kirchweih auf dem alten Marktplatz in der Rathausſtraße wleder abwickeln ſoll. Der Kies ſand galt als ſehr abgelegen. Poſ. 10. Ueberlaſſung von fiskaliſchem Waldgelände zum Feldbau in der Gemarkung Viernheim. Der Gemeinde— rat hält an einem früheren Beſchluß feſt und empfiehlt der Finanzverwaltung, eine Abordnung nach hier kommen zu laſſen, damit dieſe Frage im Intereſſe der Gemeinde gelöſt werden kann. Herr Beigeordneter Wunder hat in beſonders warmer Weiſe für günſtige Löſung dleſes ſozialen Problem geſprochen, das dem ärmeren Volksteil zugute kommen ſoll. Poſ. 11. Düngerbedarf. Wird an eine Kommiſſion verwieſen. Poſ. 12. Das Mähen des gemeinheltlichen Faſelheues wird an Erwerbsloſe pro Morgen zu 60 Mk. vergeben. Das Heimfahren pro Morgen zu 30 Mk. an Joh. Hoock 10. Poſ. 13. Das Geſuch des Reichsbundes der Kriegs⸗ beſchädigten um Erlaß der Luxusſtcuer onläßlich der Auf— führung eines Theaterfpiels fand dahin Erledigung, daß der G.⸗R. an dem Prinzip dieſer Steuer feſthaͤlt, im übri⸗ gen aber bereit iſt, dem Bund in irgend anderer Form ent⸗ gegen zu kommen. Poſ. 14. Straßenbeleuchtung. geführt werden kann, iſt noch fragllch. Pof. 15. Nutznleßungsrecht der Ortsbürger. Ein Bür⸗ ger, der aus Not im beſetzten Gebiet Arbelt nehmen muß, fragt an, ob er durch dieſen Weggang in ſeinem Ortsbür⸗ gernutzen geſchmälert werden kann, das wurde vom Ge⸗ Ob eine ſolche durch⸗ meinderat in ſolchem Falle verneint. Amtlicher Teil. Betr.: 117 Umpflügen von an Felbwegen liegenden Grund⸗ en. Bet der jetzt wieder notwendig werdenden Feldarbeit iſt darauf zu achten, daß das Einpflügen in die Fele ſowie das Wenden der Pflüge auf ihnen verboten iſt und Zuwiderhandlungen gemäß den Beſtimmungen des Art. 39 des Feldſtrafgeſetzes Strafe nach ſich ziehen. dieses 707 10 fl edge iſt angewieſen, die Beſolgung ö Bebots zu überwachen und Zuwiderhandelnde unnach⸗ ſichtlich zur Anzeige zu bringen. b 9 — Betr.: Prämierung von Dienſtboten dur . 1 f. ch die Bezirksſpar a ach 8 42 der Satzungen der Bezirksſparkaſſe können Dienſtboten, welche innerhalb des gaſſnbegles ui deſtens drei Jahre bel derſelben Herrſchaft treu und fleißig gedient, durch öftere Einlagen bei der Kaſſe ihre Sparſam⸗ keit bekundeten oder den Nachwels erbracht haben, daß ſie ihren Lohn zur Unterſtützung ihrer in dürftigen Verhältniſſen lebenden Angehörigen verwenden, eine Belohnung als An⸗ erkennung erhalten. Dienſtboten, die früher ſchon belohnt worden ſind, und ſeit Erhalt der letzten Belohnung weitere zwei Jahre bei derſelben früheren Herrſchaft in Stellung ſind, können wiederholt mit Belohnungen bedacht werden. Verheiratete Dienſtboten mit eigenem Haushalt ſind hiervon ausgeſchloſſen. Alle diejenigen, welche nun eine Prämie beanſpruchen zu können glauben, haben ſich unter Benutzung eines Fragebogens, der hier erhältlich iſt, und einem Zeug⸗ niſie ihrer Dienſtherrſchaft an uns zu wenden. Die vorge⸗ ſchrlebenen Fragebeantwortungen mit den Zeugniſſen ſind bis 10. September 1920 bei uns abzugeben. Später einlaufende Geſuche werden nicht mehr berüͤckſichtigt. Betr.: Preisabbau. Wir bringen hiermit zur öffeutlichen Kenntnis, daß die örtliche Preisprüfungskommiſfion mit Wirkung vom 1. ds. Mis. den Preis für Spelſekartoffeln auf 30 Mk. pro Zentner und denjenigen für Blumenkohl auf 1 Mk. pro Pfund, für Wirſing 25 Pfg., für Weißkraut 25 Pfg. und für Rotkraut 30 Pfg. pro Pfund feſtgeſetzt hat. Die an⸗ geführten Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes und müſſen bei Vermeiden von Weiterungen eingehalten werden. Es wird in dieſer Hinſicht ſcharfe Kontrole durch das Polizeiperſonal im Verein mit der örtlichen Prelsprü⸗ funbsſtelle geübt werden. Das Gleiche gilt für die Ausfuhr von Nahrungsmitteln aller Art, insbeſondere für Weizen, der, wie uns wiederholt verſichert worden iſt, wieder zu Wucherpreſſen nach auswärts verkauft werden ſoll. Wir warnen jeden Elnzelnen vor den gemelngefährlichen Schleich⸗ händlern und Schiebern, denen in erſter Linfe unſer Kampf und unſere Verachtung gilt. zumal ſie durch ihr gewiſſen⸗ loſes Treiben unſere Nahrungsmittelverſorgung auf's Höchſte a 12 77 1 Elementen nicht widerſtehen kann, erſündigt ſich am Volksganzen und zieht ſi ganzen Menſchheit zu. 90 7 e Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gottesdienſt-Orduung Ju der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch 46 Uhr beſt. E.⸗A. für Michael Helbig, Söhne + Krieger Joſef und Aloys, Bruder Hans und 11 beiderſ. Großeltern. 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Adam Ramp, Ehefrau Thereſe geb. Hönig und Krieger Franz Taver Müller und Großeltern. N Donnerstag:(6 Uhr 3. S.⸗A. für Johann Koob 3. 7 Uhr beſt. E⸗A. für Peter Weidner 1., Ehefrau Julianv geb. Grünewald und Tochter Luiſe. Freitag: 6 Uhr beſt. J.⸗G für 1 Krieger Ferd. Lang und Vater Simon Peter Lang. 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Valentin Gutperle, Ehefrau — Marg. geb. Dewald und Angeh. Samstag: 6 Uhr beſt. S.⸗A. für Peter Roos und Cäellte Roos und berderſ. Großeltern. 10 Uhr beſt. J.⸗G. für Joſ. Kühlwein geb. Winken. Ach. Am Mittwoch iſt bei den Barmh. 5 Uhr hl. Meſſe. ee e In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: 6 Uhr geſt. S.A. Adam Hofmann, Ehe⸗ frau Marg. geb. Kempf. Freitag: 6 Uhr beſt. S.⸗A. für Krieger Valentin Weidner, Vater Georg 7., Schwägerin Anna geehl. Hofmann und Barbara geehl. Helbig. N Nächſten Sonntag gemeinſch. hl. Kommunion für die 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregatlon, ferner für den chriſtlichen Mütterverein, für die Mar. Jünglings⸗Sodalität, ebenſo für die Schülerinnen des Fräulein Becker und Fräu⸗ lein Fach. Beicht Samstag 2 Uhr. Am nächſten Diens⸗ tag von 6—7 Uhr und 8.—9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen Mariä Geburt.— Dienstag Abend Verſammlung des Jung⸗Männerbundes im„Freiſchütz“. 1 J d e ba Jak. Dewald 4. Witwer und Lutſe Johanna; aus Mannheim. ib eng 2. Mich. Jäger, Sohn von Nik. 2. und Marg. geb. Ring⸗ hof und Marg. Hanf, Tochter von Nik. 1. und Marg. geb. Buſalt. Eine faſt neue Nähmaſchine zu verkaufen Heringe und Tabaksgarn wieder friſch eingetroffen Annaſtraße Nr. 19. Joh. Karl Kempf Ww.