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Schweſtern für die liebevolle Pflege, Herrn Dölcher für ſeine warmen uns tief zu Herzen gehenden Worte, dem Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“ ſowie dem Muſikkorps der freiw. für die ihm erwieſene letzte Ehrenbezeugungen. lichſten Dank für die vielen Kranz und Blumenſpenden und den Stiftern Wiesbaden, Frankfurt 11. Septbr. 1920. Die tieſtrauernd Hinterbliebenen. ee eee erben Schüritz zur gründl. Ausbildung als, Stenotypistſin), Buchhaſterſin) usw. sowie Fortbildungskurs e in sämtlichen Fächern beginnen am D 4. Oktober. Zest. Empfehlungen.— Mässiges Honorar.— Prospekte gratis. Privat-Handelsschule Mannheim N 4, Nr. 17 und Herren Reinwollen 2. Damen⸗ und Kinderſtrümpfe ſowie Herten-Gochen in allen Größen, ſowlie beſte Otric⸗Wolle zu den bllligſten Tagespreiſen Michael Ringhof 8. Waſſerſtraße 31. Tur gefl. achtung! Beſtellungen auf die „Viernheimer Bürgerzeitung“ können mit jeder Nummer er⸗ folgen. Bel Inſerat⸗Abſchlüſ⸗ ſen, ſowohl für Vereine als auch für Geſchäfte kom⸗ men wir weiteſt entgegen. Verlag und Redaktion. Außerdem herz⸗ e e W ein 1 FVV Fufpballklub Amieitin 1900. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 12. September Verbands-attspieſe in Klaſſe B unſerer 1., 2. und 3. Mannſchaft gegen „V. f. Bewegungsſpiele“ Wald⸗ hof auf unſerem Sportplatze in Viern⸗ heim. 3. Mannſchaft vormittags 10 Uhr, 2. Mannſchaft 13 Uhr, 1. Mannſchaft 4 Uhr. Der Spielausſchuß. 4 Genelmnütige vangenoſen⸗ ſchaft Viernheim. Die Genoſſenſchaftsliſte wird am 15. September 1920 abgeſchloſſen. Wer nach dieſem Termin ſeinen Beitritt erklärt, kann zur Verloſung für die erſte Bauperlode nicht mehr zugelaſſen werden. Die Liſte liegt zur Einzeichnung auf bei ö M. Kühlwein, Architekt, Blauhutſtraße 30. F ee eee Tanz-Lohr-Institut Knapp& Bugort. Den hieſigen Damen und Herren zur Kennt⸗ nis, daß wir am Dienstag, abends 8 Uhr im„Kaiſerhof“ einen neuen Tanz ⸗Ku eröffne, wozu höflichſt einladen. 5 8 8 5 D. O. NB. Anmeldungen werden im Lokal, Jakobſtr. 15 und Bürſtädterſtr. 20 entgegengenommen. TF ee Unſere Fürſorgeſtelle Darmſtadt hat Militär⸗Uniſormſticke und Lazarett⸗Wäſche Unſere Kriegswitwen und Kriegsbeſchädigten die darauf Anſpruch machen, wollen ſich beim Vorſitzenden melden. Gleichzeitig werden Kriegswitwen und Witwen der Kameraden, die dem Verein angehört haben, aufge⸗ nommen. Sowie alle Kameraden, die gedient, auch die die nicht eingerückt waren, nur Kriegszwecksdienſt geleſſtet haben, werden angenommen, Für Witwen 1 Mark pro. Jahr. 50 Pfg. pro Monat. Es werden durch unſere Beratungsſtelle alle Renten- ſachen ausgeführt. Der Vorſtand. Von Montag ab steht die Dreschma⸗- schine zum Dreschen im der Halle. Bugert. Milttür-Aricger-Verein„Hasi Für Kameraden Erſcheint wöchentlich dreimal! Geſchüfte Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatl. 1 15 mit Träͤgerlohn, 883 Poſt pro Quartal 2. 8 en können 1 be alen Gotenftaen des 50 Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim 1 1 Vereint„ Anzeige: Enthült alle amtlichen Bekanntmathungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif a Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Blernheim, Rathausſtraße. Toer Anzeigen prelſe: Lokale Inſerate dia eiuſpaltige Metit; geils. Pfg., e Mfg. Rerlamen im Terttell ö Pfg. auswärts 0% Tezatungszuſchlag. Dellagen für 1000 Gpemplare 9 Mark. Vel zwangsweiſer Beitreibung wirb 14 twährte Nabatt hinfälli kn de ichtbezahlung innerhald brel Monaten. 8 N 107 Amt Viernheim. Fyeruſprecher Nr. 217 — eee eee ee (Internationale Kontrolle über Deutſchlands Finanzen? „Von großem Intereſſe iſt für uns Deutſche ein Ar⸗ tikel, den der Berliner Mitarbeiter der einflußreichen engliſchen Fachzeitſchrift für Börſen- und Finanzweſen, der„Financial News“, in dieſem Blatt veröffentlicht. Intereſſant nicht etwa deshalb, weil die Ausführungen Tatſächliches von Wert beibrächten, alles Geſagte iſt vielmehr ſo entſtellt wie nur möglich,— ſondern weil der Artikel uns wieder einen Blick tun läßt in die Seele unſerer Feinde, die die ganze Schwere unſerer Lage nicht verſtehen können, weil man ſie nicht verſte— hen will. Im Lager der Entente ſoll der Glaube befeſtigt werden, daß Deutſchland nicht nur die ihm auferlegten Laſten, ſondern noch viel mehr zu tragen im Slande ſei. Die Wiedergutmachungskonferenz in Genf brauche deshalb in ihren Forderungen an Deutſchlaud nicht von Mitleid ſich beeugen zu laſſen. Zum Be⸗ wels führt der Artikel an, daß die Auflagen von Spa anſtaudslos von Deutſchland erfüllt werden, er ver⸗ ſchweigt aber argliſtig, daß die Lieferung der 2 Mil⸗ lionen Tonnen Kohlen nur unter ſchwerſter Schädigung der deutſchen Wirtſchaft, alſo doch auch unſerer Zahlungs- fähigkeit möglich iſt. Im Hinblick auß Genf iſt der Ar⸗ tikel daher gefährlich, ganz zu ſchweigen davon, daß er Deutſchland die Schmach zumutet, ſich unter die Fi⸗ nanzkontrolle der feindlichen Mächte zu beugen. In dem Artikel heißt es u. a.: 73* „Trotz der regelmäßig ſich wiederholenden kroſtloſen Ausführungen des deutſchen Finanzminiſters, nach de⸗ neu die gegenwärtige Schuldſumme des Reichs ſich auf 265 Milliarden Mark beläuft, findet man in Deutſch⸗ land vielleicht mehr als in irgend einem Land der Erde Anzeichen eines großen Wohlſtands. Wenn die Reichs⸗ finanzen ſich tatſächlich in einem derartig jämmerlichen Zuſtand beſinden, ſo liegt das einzig und allein an dem verſchwenderiſchen Gebahren der Regierung. Keine Sum⸗ me iſt für die Regierung zu groß, um ſie nicht für irgend keinen Zweck zu bewilligen Um hunderttauſend kor⸗ rumplerte Beamte im Dienſt zu halten, wird die Ra⸗ tionierung der Vorräte, die ſich längſt als zwecklos her⸗ ausgeſtellt hat, aufrecht erhalten. Die Fleiſchkarte hat ſich laͤngſt als Humbug erwieſen. Trotzdem gab Groß⸗ Berlin vergangene Woche 800 000 Mark für die Her⸗ ſtellung neuer Fleiſchkarten aus. Bei jeder von der Re⸗ gierung vorgenommenen Rationierung iſt das Reſultat geradezu kläglich geweſen; die rationierten Nahrungs⸗ mittel wurden ſtets teuer und ſchlecht, häufig geradezu ungenießbar. Dagegen war alles in beſter Qualität vom Schieber und Schleichhändler zu beziehen. Die ſofortige Aufhebung der Zwangswirtſchaft würde mit einem Schlag die Sachlage vereinfachen und Milliarden erſparen— welch letztere Deutſchland zur Bezahlung ſeiner Schul- den verwenden könnte. 1 3 1 Die folgende Zuſammenſtellung liefert einen Ueber⸗ blick über die von dem neuen Regiment in Deutſchland be⸗ triebene Verſchwendung, deren Ende gar nicht abzu⸗ ſehen iſt. Die Ziffern geben das Geſamteinkommen und die Geſanitausgaben von 1913 bis 1919 in Millio- nen Mark an: i Einnahmen: 22179 2350,8 1 735,2 2029,4 7830, Ausgaben: 25379 8 653,8 25 708,4 27 740,9 52015, 1918: 795,0 44 030,7 1919. 8 833,8 74 405, Ju dieſem Jahr iſt allein in der inneren Verwaltung des Landes infolge der Verſchwendung der ſozialdemo⸗ kratiſchen Regierung ein Defizit von mindeſtens 30 Mil⸗ larben zu decken, ganz abgeſehen von den Wiedergut⸗ machungsſummen, die auf Grund des, Gutachtens der Ententevertreter in Geuf zu zahlen ſein werden. Nachdem ſo der Boden durch die eingangs Aeußerungen des Finanzminiſters vorbereitet iſt, wer⸗ den die deutſchen Vertreter in Genf ohne Zweifel auf die vollſtändige Erſchöpfung der Staatskaſſe hinweiſen, um damit— nach ihrer Anſicht— zur Genüge dar⸗ zutun, daß Deutſchland unmöglich Zahlungen leiſten kön⸗ ne. Vei dem Mangel an logiſchem Verſtändnis, den die Deutſchen in letzter Zeit an den Tag legen, ſcheinen ſie nicht imſtande, den ſelbſtverſtändlichen Geſchäfts⸗ urundſab zu beareifen, daß. Verschwendung die Nicht- 1913: 1914: 1915: 1916: 1917: erwähnten[von London bevor, Dienstag, den 14. September 1920 — Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. bezahlung der Schulden ebenſowenig ſeitens der Nationen wie ſeitens der Einzelperſonen rechtfertigt. (Die ſelbſtverſtändliche Entſcheidung eines jeden Rich- ters in ſolch einem Falle würde lauten:„Du darfſt dieſe Ausgaben nicht machen, bevor du nicht deine Schul⸗ den beglichen haſt.“ Die Richter, die in Sachen Deutſch⸗ lands und ſeiner Gläubiger eine Entſcheidung zu fällen haben werden, iſt die Kommiſſion der Entente⸗ mächte auf der Genfer Konferenz. Ihre Mit⸗ glieder werden voll unterrichtet ſein hinſichtlich der Grün⸗ de, warum die deutſche Reichskaſſe ſo leer iſt. Sie werden darauf hinzuweiſen haben, daß die Banken in Deutſchland mit Depoſitengeldern überhäuft ſind, daß die Sparkaſſen zehnmal größere(27) Einlagen aufzu- weiſen haben als zu irgend einer Zeit vor dem Krieg. Sie werden den Deutſchen vorhalten, welch unglaublich hohen Dividenden die größeren induſtriellen Unterneh⸗ mungen ihren Aktionären auszahlen.(Die ſtarke Geld⸗ entwertung übergeht der Artikel vollſtändig. D. Schr.) Die Börſe ſpiegelt genau die wahre Lage wieder. Ihre Haltung neigte zur Schwäche auf Grund der Nach⸗ Achten aus Spa. Kohlen- und Induſtrieaktien gaben 0 Die Finanzmagnaten jedoch, die die wahren Ver⸗ kültniſſe des Landes kontrollierten, brachten mit einem Schlag das hyſteriſche Gerede der Politiker zum Schwei en und ſtraften ihre Ausführungen Lügen. Die Börſ⸗ erholte ſich, und es hat ſich ſeitdem ja auch gezeigt, daß mit einiger Energie und einigem guten Willen Deutſchland die übernommenen Verpflichtungen erfüllen kann. ö 5 Die Entſendung des Lord d' Abernon nach Ber⸗ lin war ohne Zweifel ein kluger Schritt der lengli⸗ ſchen) Regierung. Der neue Geſandte hat in Konſtanti nopel als Verwalter der Staatsſchulden während vie ler Jahre bewieſen, daß er einer der fähigſten inter, nationalen Finanzmänner iſt. Augenſcheinlich hat die britiſche Regierung eingeſehen, daß früher oder ſpäte! daran gedacht werden muß, in irgend einer Form ein; internationale Kontrolle über Deutſchlank auszuüben, um die Deutſchen vor ſich ſelbſt zu ret ten— vor der Lodderwirtſchaft, unter der die Staats, kaſſe geleert, gewiſſe Taſchen aber bis zum Berſten ge⸗ füllt wurden. Lord d' Abernon kennt alle dieſe Verhältniſſe genau und iſt von der Notwendigkeit der internationalen Kon, trolle Deutſchlands durchdrungen.“——— — Neues vom Tage. P. D. in Sachſen lehnte mit 44 gegen 28 Stimmen den Anſchluß an die dritte Internationale ab. Krawall in Erfurt. Erärt, 13. Sept. Geſtern fand hier auf dem Frie⸗ funden. Während der Feier verſuchten Mitglieder des iuter nationalen Bunds der Kriegsbeſchädigten die Rednertribüne zu erſtürmen. Es kam zu Zuſammen- ſtößen zwiſchen Mitgliedern der Kriegervereine und den Ruheſtörern, doch brauchte die Sicherheitspolizei nicht einzuſchreiten. Nach der Verſammlung zogen die Kom⸗ muniſten und Internationalen mit roten Fahnen durch die Stadt. h ee Die Streikgefahr in England. Kriſe, die der engliſchen Juduſtrie droht, immer ernſter. Neben dem Bergarbeiterſtreik und der Ausſicht auf einen Sympathieſtreik der Eiſenbahner und Transportarbe iter droht eine Kriſe in der Baum⸗ wollinduſtrie infolge von Lohnſtreitigkeiten. Es wird aber auch von einem Generalſtreik geſprochen, der bereits Ende dieſer Woche ausbrechen ſoll. f dem ſteht ein Streik der Elektrizitätsarbeiter die ſich mit ihren Kameraden in Nord⸗England, die gegenwärtig ausgeſperrt ſind, einig erklären wollen. Weiter wird eine ähnliche Bewegung unter den Poſtangeſtellten gemeldet, eh 3 r R 0 7* London, 13. Sept. 200 Mitglieder der kgl. iri⸗ ſchen Polizei verlangten in einer Entſchließung die Freilaſſung des Bürgermeiſters von Cork, Mac Swi⸗ ney, und verurteilen die Vergeltungsmaßnahmen der enaliſchen Polizei und der Soldaten. drich Wilhelm⸗Platz eine große vaterländiſche Kund⸗ gebung und Gedenkfeier für die im Weltkrieg Gefalle- nen ſtatt. Tauſende von Teilnehmern hatten ſich einge London, 13. Sept. Wie Reuter meldet, wird die Außer⸗ ö darüber hinwegtäuſchen, „ine Kundgebung der Sinn⸗Feiner in Glasgow (Schottland), an der 10000 Perſonen teilnahmen, ta⸗ delte ſcharf engliſche Arbeiterſchaft, daß ſie in der iriſchen Sache nicht e beuſo vorgehe, wie für die Bolſchewiſten. Eine ähnliche Kundgebung fand in Lon⸗ don ſtatt. 20 die 8. 2 Krieg im Oſten. ö ta. M., 13. Sept. Die„Frankf. Itg.“ meldet aus Stockholm: Eine Reihe von Anzeichen deutet darauf hin, daß Frankreich einen neuen Schlag gegen Sowjet-Rußland vorbereitet, Frankfurt a. deſſen erſtes Ziel die Erobe rung der getrefde⸗ reichen Ukraine ſein wird. Das franzöſiſche Ulti⸗ matum über die Freilaſſung der in Rußland befindlichen Franzoſen wird die formelle Grundlage für das Vorgehen der franzöſiſchen Flotte und der franzöſiſchen Trup⸗ pen an der Küſte des Schwarzen Meeres bieten. Mit dieſem Plane ſteht auch die Umgruppierung der Wran⸗ gel'ſchen Truppen im Zuſammenhang. Die ſchein⸗ bare Ruhe au der polniſch-ruſſiſchen Front wird nicht daß ein neuer ſtarker Stoß bevorſtekt. Die Munitionstransporte nach Polen wer⸗ den mit größter Eile betrieben und auch in Polen wird an der Verſtärkung des Heeres eifrig gearbeitet. Warſchau, 13. Sept. Zwiſchen Kamionka und Kusk, gelang es dem Feind, nach heftigem Kampf den Bug zu überſchreiten und gleichzeitig Kusk von Oſten und Weſten her anzugreifen. Dauk der heldenmütigen Vertei⸗ digung der polniſchen Abteilungen wurden die Bolſche⸗ wiſten wieder vertrieben. Polniſche Truppen haben nach harten Kämpfen Rohatyn beſetzt. Die Polen ſind nun⸗ mehr im der Guyla-Lipa⸗Linie. ee Kopenhagen, 13. Sept. Die Blätter beſtätigen, daß Beſitze in Petersburg ſchwere Unruhen auch antiſemitiſchen Cha⸗ Schatzanweiſungen naher Zeit aufgehoben werden ſolle, große Beunruhigung guüngsämker auch ferner be 1 8. 5 8— Geſctzentwurf, der diie Bemeſſung der Mieten reg Berlin, 13. Sept. Die Landesverſammlung der U. S. die Nachfrage nach gutem Heu ſchnell zu. rakters ausgebrochen ſind. Die Volkskommiſſäre wurden ermordet, ſechs davon ertränkt. ee Konſtantinopel, 13. Sept. General Wranger meldet heftige Kämpfe bei Polohi in der Gegend von Jekaterinoslaw. Eine ganze rote Brigade einſchließ⸗ lich des Stabs und des Trains ſei gefangen genom⸗ mon ted. Der Mieterſchutz. Berlin, 12. Sept. Da die vor einigen Wochen aufgetauchte Nachricht, daß die Mieterſchutzverordnung in 355111 15 Welli, 12. Hor„Hora 4. 2 7 7* 21 bernorgerufen, hat, wird halbamtlich mitgeteilk, daß die behördliche Regelung des Mietweſeus und die Eini— ehalten werden ſollen. Ein von Meira vont Reichsarbe eitsminiſterium — 8„ verde vorbereitet. 4 · 24* 22 1.11 Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Unſere Valuta entwickelt ſich immer noch un⸗ günſtig wobei die Steuerflucht ſicherlich keine kleinere Rolle pielt als die Augſtbeckungen der gewerblichen Kreiſe und die Ausſicht auf Einführbedürfniſſe im Herbſt. Die deutſche Mark iſt von 12,15 Rappen vor 8 Tagen jetzt auf 11,50. Rappen ge⸗ fallen. Silber hat wieder auf 1400, Platin auf 155 und Gold auf 33 500 angezogen. Börſe. Dieſe Woche gab es an den deutſchen Börſenplätzen einen gründlichen Reinigungsprozeße veranlaßt durch die Be— chlüſſe der Sozialiſterungskommiſſion und das Geſpenſt einer Zwangsanleihe. Die kleinen Mitläufer der Spekulation wur⸗ den unter ſchweren Kuürsverluſten aus dem Geſchäft gedrängt. In der zweiten Hälfte der Woche waren aber die Beſorg⸗ niſſe überwunden und eine kräftige Erholung ſetzte, ein. Daß die Valutapapiere dabei im Vordergrund des Intereſſes ſtanden, ergibt ſich aus der Lage des Geldmarkts. Aber auch die bei der Spekulationskriſis am meiſten mitgenommenen Montan⸗ und Schiffahrtswerte konnten ſich wieder kräftig erholen. Der Anlagemarkt war im allgemeinen gut gehalten: Fprozentige 100, Kriegsanleihe 7950, aber a4prozentige Württemberger weiter nachgebend auf 84¼. Produlntenmarkt. Seitdem der Hafer in die öffentliche Wirt⸗ ſchaft zurückgekehrt iſt, gibt es in Berlin keine amtliche Preis- notierung mehr. Die Nachfrage hat aber keineswegs nach⸗ elaſſen. Der Preis dent ſogar an. Die Freigabe der Ein⸗ ahr von Mais hat keineswegs verbilligend gewirkt; er ko⸗ ſtet in Berlin etwa doppelt ſoviel wie der Höchſtpreis für Hafer. Oelſaaten ziehen immer noch weiter an. Uebrigens ſollen dem⸗ nächſt etwa 160 000 Tonnen Oelkuchen und Oelkuchenſchrot zu verhältnismäßig billigen Preiſen an die Landwirtſchaft verteilt werden. Da das Oehmd vielfach ſchlecht ausgefallen iſt nimmt Auch die Strohpreiſe ſteigen wieder. Hopfen iſt nicht weiter geſtiegen. In Würt⸗ temberg gaben die Preiſe vorübergehend um 300 Mark nach;; prima Waren gilt 2200-2300 Mark. Warenmarkt. Der ſüddeutſche Kohlenmartzt hat gegenwärtig bei dem hohen Waſſerſtand günſtige Verſchiffungsverhältniſſe. Gleichwohl beginnt ſich der Wagenmangel für die Bahnbe⸗ förderung bereits zu zeigen, was auf die ſtärtere een nahme der Bahn durch die Landwirtſchaft zurückzuführen iſt. Die Preiſe ſind unverändert. Letzteres gilt auch für Eiſen, Preisermäßiaend ſoll die beſchröäntzte Freibabe der Kaffee⸗Ein⸗ nuch für Mais ausfuhrfähig werden, was im N mäßig und die Forderungen für Mais ſtellten ſich von dort r wirken: Sie me. freilich nur 500 Sa zu 60 Kg. auf n Arbeitstag. Eine Wirkung iſt bis jetzt nicht zu ſpüren, ob⸗ gleich die Ware durch Kettenhandel und Schieberei ungeheuer verteuert wurde. In Fenſterglas beginnt jet ein Preisabbau, der etwa 15 Mk. für den Quadratmeter betragen ſoll. Die Häutepreiſe ziehen immer noch weiter an. Die Bewirtſchaftung von Altleder iſt aufgehoben; verboten bleigt der Handel mit etragenem Militärſchuhwerk und ſonſtigen eus Heeresbeſtänden 0 den alten Lederſachen. Wolle bleibt ſehr teuer, die 1 55 er Auhtionspreiſe haben alle Erwartungen übertroffen. e ſchlechten Herbſtausſichten dale die Weinpreiſe wieder ſtei⸗ en. In den Hoftunm Tabakgebieten gibt es eine erſtklaſſige Ernte, was die Hoffnung auf einen weiteren Preisabbau erweckt. Viehmarkt. Die Maul- und Klauenſeuche breitet ſich immer noch aus. Der Verkehr in 171 iſt weſentlich“ ruhiger ge⸗ worden; aber die Preiſe bleiben hoch. Das gilt auch für Pferde, Ferkel hoſten 250—300 Mark. 5 Kaka. Grubenholz und Pepunbe werden weiter leb⸗ haft gekauft. In Schnittholz liegt das Geſchäft darnieder. Die neueren Angebote in unſortjerten Brettern, wie ſie von der Säge fallen, gehen gegenwärtig auf 450550 Mark ab ſüd⸗ deutſcher Verſandtplaz. ö e 5 N * n Kurzer Wochenbericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaſtsrals „ vom 4. bis 10. September. Die Nachrichten uvdm Weltmarkt brachten diesmal den aa lichen ebe der Vereinigten Staaten, die ſur Frühjahrsweizen eine erhebliche Verſchlechterung mit dem Durch, 5 ſchnilisſtand von 64,1 Proz. gegen 73,4 Proz. im Vormonat meldeten. Dadurch wurde der vorausſichtliche Ernteertrag des Frühſahrsweizens von 262 Mill. Buſh.(7.1 Mill. To.) auf 737 Mill. Buſh.(6.5 Mill. To.) geſenkt. Zuſammen mit der 533 Mill. Buſhels(14.5 Mill. To.) betragenden Winterweizen— ernte hätten die Vereinigten Staaten nach den vorläufigen Schägungen diesmal eine Ernteergebnis von 770 Mill. Buſyels 21 Mill. To.) gen 941 Mill.(35,6 Mill. To.) bzw. 917 Mill. uſhels(25 Mill. To.) in den beiden Vorjahren. Die Rach⸗ tichten aus Kanada bleiben im Durchſchnitt günſtig und von Seiten großer kanadiſcher Mühlenverwaltungen wird der Er⸗ trag 15 230 Mill. Buſh.(6,3 Mill. To.) geſchätzt, was Herabſetzung gegenüber den früheren höheren Schätzungen von ungefähr 40 Mill. Buſh. ausmacht. Immerhin iſt auch mit. der verminderten Zahl das Ergebnis weſentlich höher als im Vorjahr. Die Tendenz der kanadiſchen Märkte blieb aber überwiegend feſt. Nach der„Times“ kündigen leitende kanadiſche Müller eine beträchtliche Herabſetzung im Preis des neuen Frühjahrsweizens und eine Ermüßigung der Brotpreiſe an. Die Maſsausſichten in den Vereinigten Staaten werden auf 3131 Mill. Buſh.(79 Mill. To.) angegeben, gegen 3 606, Mill. im Vormonat und 2917 Mill. bzw. 2583 Mill. Buſh. in den beiden letzten Jahren. eine Die Vereinigten Staaten dürften daher Verein mit den für den deutſchen Maisbedarf nicht unwichtig iſt. Zunächſt ſind die Aus fuhrleiſtungen Ar⸗ 0 7 an Mais, die ſich mit 345000 Quarters(75 117 o.) auf der gleichen Höhe wie in der Vorwoche hielten, noch großen Vorräten Argentiniens infolge der von 85 auf 100 ſh für die Tonne geſtiegenen Frachten etwas höher: zu dem gegenwärtigen Kurs von 1 Flat Sterling- 185 Mark ſind das 774 bis 910 Mark 980 für die deutſche Tonne. Sehr günſtig lauten gegenwärtig die Nachrichten aus Auſtralien, indem ſich dort die Saaten länzend entwickelt haben und bei dem erheblich vermehrten en vorläufig eine große Ernte verſprechen. ö Sie franzöſiſche Getreideernte hat nach franzöfiſchen Bü ern 63 Millionen Zentner ergeben. —Vermiſchtes. A Otaunfohlenfund. i tn auf Braunkohlen vorgenommen. Es Schichte gefunden die abbauwürdig ſein ſoll. 5 Seltene Verſteinerung. In den bekannten Steinbrüchen in Langenaltheim⸗Solnhofen(bei Pappenheim in Mittelfranken), wo beſonders Steine für den Steindruck gewonnen werden, wurde ein verſteinerter Fiſch von 120 Zentimeter Länge und 5⁵ Zentimeter Breite gefunden. 5 er A e Wohin der Zucker kommt. In Dresden wurde eine Schie⸗ bergeſellſchaft verhaftet, die maſſenweiſe Zucker unterſchlagen und verkauft hatte. Unter anderem hatte eine Marmela efabrik in Glauchau über 300 Zentner von den Schiebern bezogen. 1 5 f 23 Hochwaſſerſchüden. Die durch das Hochwaſſer in Südbayern angerichteten Schäden werden auf über 100 Millionen Mark t. Aus den verlaſſenen Häuſern wurde vielfach die Am Menelzhofenberg bei Isny wurden wurde eine de gerlaſſene Habe neſtohlen. Die Polizei hat ganze Wagen⸗ labungen In Wien hat Waſſer geſetzt. werden. 61 deutſche boten. mundtot zu ma Zwe boſen b 97 Gebiet lach i 61 deutſche b abſichtigten 05 fat ſchnitt e rei kleinen Kindern l a Hammerſchläge betäubt hatte.? Darauf tötete ſie ſ durch Gas vergiftung. geraubten Hausgernts ausſinoig gemacht, J iſt das einfachſte en ob err, die hochgehende Donau das rechte Ufer unter Der Betrieb der Uferbahn mußte eingeſtellt Zeltungen verboten. In dem von den Fran⸗ Zeitungen ver⸗ ttel- um die deutſche Meinung ö es aber dem von den Franzoſen be⸗ dienlich iſt n iſt eine andere Frage. Die Frau eines Kraftwagenführers if Brau. ines ehelichen Zerwürfniſſes ihren le Hälſe 4 nachdem ſſe 0 durch ch ſelbſt infol Aus Nah und Noe selbe. Sc höhung der Eintrittspreiſe ſtimmt.— Die Neckar zwiſchen ſen Sommer Tauberbiſchofsheim, bote“ aus Hardheim berichtet, eingeſtellt worden. Fern. cht. J. Der: Stäbkrat hat der Er für“ das Stadttheater züge regelmäßige; ſonenſchiffahrt auf dem. Heidelberg und Heilbronn it 5 für die⸗ e eee 13. Sept. Wie der„Tauber⸗ wurde Schulverwalter We⸗ ber auf den 13. September auf einen anderen Poſten berſetzt. Der Schulſtreik, der in — chen war, weil Weber die Erteilung richts verweiger Offenburg, 13. Sept. Hardheim ausgeb ros des Religionsuntere, wird damit ſein Ende finden. t hatte, wird d Die Landesverſammlung der örtlichen Preisprüfungsſtellen Badens beſchloß den Zu⸗ ſammenſchluß d er Stellen zu! Kreisverbänden und du einem Landesverband. Für das Fleiſch ſoll ein ein⸗ heitlicher Preis den. N N Lahr, 13. Sept. Auf dem für die badiſchen Städte angeſtrebt wer⸗ R. 73 N A„ e rl e. eee e eee l.„Dinglinger Exerzierplatz 5 333 landeten zwei franzöſiſche Flugzeuge, deren fünf In⸗ ſaſſen, dem Bezirksamt vor ſeführt, ſen konnten, daß ſie deutſ fen. Beide Fl Flieger reiſten beiden anderen Vernehmung ſollen ſie„laut„Lahrer Ztg.“, haben, ſie hätten den! Auftrag Schweiz zu befördern.? gegen Weſten weiter“ ſich dahin auswei⸗ ugzeuge wurden ſtark beſchädigt. Drei alsbald' wieder nach Frankreich ab, die übernachteten in Dinglingen. Bei ihrer angegeben gehabt, Poſt nach der Ein drittes franz. Flugzeug flog 5 eee 18 75 25*. 5 r eee e „ 1 Lörrach, 13. Sept. Eine wenig erfreuliche Nach⸗ richt kommt a der Abſicht um, die; ſchen Wehr Eiureiſe verweigerte,“ ſen und über us der Schweiz. Dort geht man mik, ie Familien der verheirateten deut“ männer, welchen man bis jetzt die e“ aus der Schweiz aus zuwei⸗ die Grenze abzuſchieben. Von dieſem harten Los ſollen zunächſt 900 Familien betroffen wer⸗ den, die in Baden heimatberechtigt ſind. dem Wieſental ein anderer Ausweg bleibt, ö Den Bürgermeiſterämtern iſt bereits kehren. Allein aus ſtammen 300 Familien, welchen kaum als nach dorthin zurückz Weiſun ö zugegangen, für Unterkünfte beſorgt zu ſein. Die Dur 65 führung der Maßregel wird die Wohnungsnot bei uns ins unerträgliche ſteigern.. N e e Ueberlingen, 13. Sept. des„Seeboten! den von ſeinem 0 a 0 ig verpflichtet.“ An ſeiner Stelle über⸗ reits anderweit Der bisherige Schriftleiter, Tr. Renz iſt aus politiſchen Grün⸗ Poſten zurückgetreten und hat ſich be⸗ nimmt der neue Beſitzer des Blattes, Robert Schlegel, bisher Redaktion und Konſtanz, 13. Sept. Parteiſekretär der Dem. Partei in Konſtanz, die die geſamte Geſchäftsleitung des Blattes. Wie die Eiſenbahnverwaltung, ſo hat nun auch die Poſtverwaltung mit dem Spar⸗ und Bauverein ſtellung von 25 Kleinwohnhäuſern für einen Vertrag abgeſchloſſen, der die Er⸗ Poſtbeamte au dem Sierenmoßgelände ermöglicht. Reich und Stadt müſſen ſich ſelbſtverſtändlich an den Ueberteurungszu⸗ ſchüſten beteiligen. n *— Primula veris. Erzählung von A. Brü ning. Nachdruck verboten. „Sie ſchüttelte ſanft lächelnd das blumengeſchmückte Haupt:„Das häßliche Wort, mit dem Du mich ſchrecken willſt, hat vielmehr einen ſtolzen Klang für mich. Ich ſehe in dem Manne, der der Freundestreue ſein Leben zu opfern bereit war, und ein edles Glied ſeines Leibes wirklich zum Opfer gebracht, nur den Helden, dem ich mit freudigem Stolz mich anvertraue in Glück und Not fürs ganze Leben. „Sieh, um Dir das zu ſagen, hier an dieſer Stelle — ich wußte, daß Du zuerſt hierher kommen würdeſt— ich bin ſogleich nach Empfang Deines Briefes nach chloß Ellern zu meiner Freundin Gerda von Sankow gereiſt, um von dort unbemerkt hierher eilen und Dich begrüßen zu können. „Warum ſtehſt Du noch immer ſo kalt, wie in Ab⸗ wehr mir gegenüber? Iſt denn an Deiner Bruſt kein bis⸗ chen Platz mehr für diejenige, die Du einſt Deine„Pri⸗ mula veris“ nannteſt?“ 5 „Was ich empfinde, gilt gleich,“ erwiderte er, ſeine Stimme gewaltſam zu ruhiger Feſtigkeit zwingend.„Ich weiß nur eins: daß ich das Opfer nicht annehmen darf, das Du, von Pflicht und Dankbarkeit geleitet, mir ſchul⸗ dig zu ſein glaubſt.“ „O Gert, wie ſchwer machſt Du mir meine Aufgabe!“ flüſterte ſie, während heiße Glut ihre Wangen färbte. „So höre denn, nein! Nicht blos die Pflicht gegen ven Toten, nicht blos die Dankbarkeit gegen den Leben⸗ den iſt es, was aus mir ſpricht, es iſt vielmehr der mäch⸗ lige Zug meines eigenen Herzens! Der Frühlingskeim, der einſt darin entſproſſen, iſt jetzt nach langer Winters⸗ zeit aufs Neue erwacht zu freudigem Leben! „Nicht ein Opfer iſt es, wenn ich mich Dir zu eigen 10 Denn ich liebe Dich heute ebenſo und vielleicht noch beſſer, als damals. Ruht doch auf meinem Geſtändnis * 1 9055 der Segen des edelſten Toten, deſſen Großmut und belbſtverleugnung unſere Liebe geläutert hat. iſt Du „Gabriele“. ſeinen Lippen, Dorfkirche von form. Auch Gabr Geſtalt in dem tenden braunen grünen Kranz, Hochzeit. Freude erfüllt lenden Blickes Dir die Verhe mula veris.“ ben endlich überzeugt, Du ſtolzer, unbeuaſamer Mann Es war der neue Ortsangehörigen voll junge Herren erkannt hatten. Gert von Waldau trug i Auf der ordengeſchmückten Bruſt prangte ein fri⸗ ſcher Primelzweig. von Primeln im Haar. Aber Es war eine ſtille, nur Außer dem Vater Herr von Santow und jungen Ulanenleutnant, in welchem letztere dem erfreuten Gutsherrn ihren Bräutigam vorſtellte. Als die kirchliche Feier vermählten unter feſtlichem nen Goötteshauſe ins Freie traten, um den kurzen bis zum Herrenhauſe von Mallehnen zu Fuß zurückzule⸗ gen, empfing ſie lächelnder Frühlingsſonnenſchein. Während das neuvermählte Paar durch die grünenden Saatfelder dahinſchritt, den älteren Herren begleitet, ſah Gert von e ein“, flüſterte er, den geſunden Arm um ſie 18416—„nu a es für mich nie mehr Winter werden. eee eee eee Sie erhielt keine Antwort, aber im nächſten Augen · blick fühlte ſie ſich ſtürmiſch umſchlungen. Nur das eine Wort klang jauchzend von denn es kündete eine Welt von Glück. 8* N 8 Wenige 1 ſpäter ſtaud vor dem Altare in der allehnen ein ſchönes, jugendfriſches Paar. Gutsherr und ſeine Braut, in der die 0 81 Jubels ihre ehemalige noch einmal die geliebte Uni⸗ dem Schleier einen Kranz wer die zarte mädchenhafte ſchlichten weißen Gewande mit dem roſi⸗ iele trug unter gen Blütenſchmuck anſah und ihr in die ſternengleich leuch⸗ Augen blickte, der wußte auch ohne den daß er eine glückliche Braut vor ſich habe. im engſten Kreiſe gefeierte Gabrielens, der von ſtoltzer 1 10 05 zugegen: war, waren nur drei erda nebſt einem deſſen Tochter 81 Ende war, und die Neu⸗ lockengeläute aus dem klei⸗ Weg von dem Braupaar und den bei⸗ auf ſein junges Weib hernieder. nun kann ſßung bleibenden Lenzes, Du meine„Pri⸗ — Ende. 8 Gebiet überfliegen dür⸗ enthaltung der Zentrumsfraktion. kite ich doch in Schlichtungs aus ſchuß bas 9 erceſbelberg, 12. Sept. Ter 8 den Antrag des Fele pero des bee Sta theaters auf wah einer Beſchaffungsbeihilſe ab lehnt, da ein rechtlicher Anſpruch nicht beſtehe und heaterdirektor ſelbſt nicht in der Lage ſei, die gewünſch⸗ ten Beträge zu bezahlen. Dagegen betonte der Schlich⸗ tungsausſchuß, es ſei eine ſoziale Pflicht der Stadt Hei⸗ delberg, dem Theaterperſonal für die zwei Sommermo⸗ nate, in denen es faſt ohne Einnahme iſt, eine nachträg liche Beihilfe zu gewähren. e ee eee 12. Sept. Gefangenen“ a ö Im früheren G 5 ger werden einige Baracken hergerichtet, die für ge⸗ fangene Ruſſen beſtimmt ſein ſollen, die auf ſt⸗ preußiſches Gebiet übergelaufen find. eee Mannheim, 12. Sept. Ein Papiergeldregen e gießl ſich in dieſem Jahr über die mit Obſt reich geſegneten badiſchen, pfälziſchen und heſſiſchen Orte, die in dieſem Sommer allein aus dem Verkauf von Frühobſt aller Art ſchon Millionen erzielt haben. Selten noch war, die Steinobſternte ſo reich und noch nie ſeit Menſchen⸗ gedenken wurden ſo hohe Preiſe bis zum Schluß der Ernte gezahlt, wie in dieſem Jahr. Einzelne Land wirte erzielten aus ihrem Obſtverkauf allein 100150 000 Mark. Einem nur über wenige Obſtbaumſtücke verfü⸗ genden kleinen Bauersmann wurden vor 14 Tagen auß einmal rund 100000 Mark für abgelieferte Spargeln, Kirſchen, Pfirſiche, Zwetſchgen und drgl. ausgezahlt. Land⸗ wirte, die z. Zt. mehrere Wagen Obſt zum Mark oder den Händlern bringen, erzielen Wocheneinnahmen vou 10-15 000 Mark.»In einem kleinen heſſiſchen 1 wohnen kleinere Bahnbedienſtete, die Zehntauſende, aus dem Obſtverkauf vereinnahmen. Daß ſich die Obſtpreiſe trotz der überreichen Ernte ſo unerſchwinglich hoch halten) daran wird in erſter Linie den Händlern die Schuld zu⸗ gemeſſen, die in Scharen, namentlich vom Niederrhein, in die Obſtgegenden kommen und jeden Preis zahlen. 5. Villingen, 12. Sept. Der Bürgerausſchuß bewilligte einen Betrag von 200000 Mark für die Erſtellung von Kleinwornungsbauten durch die Stadtgemeinde. Bei Beratung dieſer Vorlage wurde mitgeteilt, daß ſich in, Villingen etwa 600 Wohnungsſuchende befinden. Wei⸗ ter genehmigte der Bürgerausſchuß die Neufeſtſetzung des Bürgermeiſtergehalts auf 39 900 Mark, bei Stimge⸗ „Vom VBodenſce, 12. Sept. Der neue Ziſter⸗ zienſergeneral.) Die Aebte des Ziſterzienſerordens wählten unter Vorſi des Kardinals von Ruſſum im Kloſter Mehrerau bei Bregenz den derzeitigen Abt von Mehrerau Dr. Caſſian Haid zurn Ordensgeneral. 8 Stuttgart, 12. Sept.(Vom Tage.) Am Freitag fuhr ein aus der Richtun Feuerbach kommender Kraft⸗ wagen beim Nordbahnhof in raſendem Lauf in einen Haufen Menſchen hinein, die im Begriff waren, in. den Straßenbahnwagen einzusteigen. Ein Hilfsmonteur des Elektrizitätswerks wurde ſofort getötet, zwei weitere ſind verletzt. Der Kraftwagen fuhr unerkannt davon. * Mühlacker, 12. Sept.(Wieder gefunden.) Das ſeit einigen Tagen in Eutingen vermißte 15jährige Mädchen iſt gefunden. Es hatte ohne Vorwiſſen der Familie in Wiernsheim eine Dienſtſtelle geſucht. Tettnang, 12. Sept.(9 ofen reren Bei den letzten Einkäufen in Frühhopfen wurden bis zu 2600 Mark für den Zentner bezahlt. Ein Bierbrauer bezahlte 2800 Mark. Späthoſen wurden zu 2000. Mk. gehandelt. Lolale Nachrichten. . Don der dteichswehr. Auf Gründ des Ent waffnungsveitrags von Sp Spal ſind bis 10. ea bereits 75 000 Mann der Reichswehr entlaſſen bzw 90 855 worden. Weitere 45009, Mann kommen bi September zur Entalſung.. „Am 1. Oktober treten die neuen Beſtimſfüngen des Reichswehrminiſteriums zu dem Reichsgeſetz über das Gerichtsweſen der Wehrmacht nach Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit in Kraft. In Militärſtraf⸗ ſachen kann jetzt jeder Angehörige der Wehrmacht An⸗ zeigen ſtrafbarer Handlungen ſchriftlich oder mündlich anbringen: bei dem den bei! der Staatsauwaltſchaft, bei den Behörden und Beamten des Polizei⸗ und Sicherheitsdienſtes, ſowie bei den Amts⸗ gerichten. Die militäriſchen Diſziplarvorgeſetzten haben Aber ſtrafbare Handlungen einen genauen Tatbericht an die Staatsanwaltſchaft oder, wenn der Beſchuldigke feſt⸗ genommen iſt, an den Amtsrichter einzureichen. Eine Reihe von beſtimmten Vergehen können in leichten Fäl⸗ len im Diſziplinarweg geahndet werden. Bei Zuwider⸗ handlungen hat der Diſziplinarvorgeſetzte die Enkſchei⸗ dungen der Staatsanwaltſchaft darüber herbeizuführen, ob diſziplinare Beſtrafung für ausreichend zu halten iſt, wenn ein Untergebener oder eine bürgerliche Perſon ver⸗ letzt iſt. Die militäriſchen Vorgeſetzten müſſen alle An⸗ ordnungen treffen, um die Verdunkelung der Sache zu verhüten. Sie haben das Recht, Untergebene unter den, Vorausſetzungen der Strafprozeßordnung vorläufig ſeſtzu⸗ nehmen, Durchſuchungen vorzunehmen, wenn Gefahr im Verzuge, uſw. e e eee eg ue, we e Vom Mittelſtand. Die Mittelſtandsvereinigun⸗ gen von Bayern, Baden, Württemberg und Heſſen ha⸗ ben ſich zu einem großen ſüddeutſchen Mittelſtandsblock zuſammengeſchloſſen, der alle ſozialen und wirtſchaftlichen Fragen gemeinſam zu bearbeiten entſchloſſen iſt. In Sachen der Fernſprechzwangsanleihe wurde größte Zu⸗ cückhaltung in der Aufnahme des Zwangsbeitrags emp⸗ ohlen. Bezüglich der ſchon im März zugeſicherten Zu⸗ hren von amerikaniſchem und holländiſchem Weizen⸗ mehl, das bis heute der deutſchen Bevölkerung noch nicht wigänglich gemacht ict, ſoll öffentliche Aufklärung dar⸗ der Lage ſind. 0 35.3 — Neue — Steuerertlarungen. EKriegsbeſchädigtenrente. eine Verordnung erlaſſen, wonach Kriegsteilnehmer, einen ſchweren körperlichen Schaden erlitten ſtellung uſw.), je nach dem einzelnen Fall eine Rente 20 bis 50 Prozent erhalten können, auch wenn bie perbsfähiakeit nicht weſentlich beſchränkt iſt⸗ e f volkswirtſcha k Ausſchuß des Reichstags hat den Antrag, das ede auf 85 Prozent anszumahlen, angenommen. ö ö Prozent Streckmittel! Die Nager wird erſucht, die September an auf 260, um zu erhöhen und das Auslandsgetreide durch ſezuſchüſſe ſo zu verbilligen, daß die blshergen Mehl⸗ 5 Ein Autra ug der Gekreibepreiſe und Weitergewäßrung der f N 0 Der Abg. Schie⸗ Deugtl,) teilte mit, daß zwiſchen den drei größten leiſcher ein Ab⸗ reis für Rind⸗ bon 10.50 Mk. und für Schlwbinefleiſch von 12 der Zwangswirtſchaft ge⸗ tet, wit Der Ausſchuß wird den Spendern emerikaniſchen Tühe ſeinen Dank ausdrücken. e Mehlratſon vom 1 ber verkangt werden, uo ei e e en eee rdert ſehllieferungen, für die große Reichsmittel geſo urden, geblieben ſind. Trotz aller Zuſicherungen der gierung iſt das Brot bis heute nahezu e e „Troßdem iſt den Bäckermeiſtern die Einfuhr on amerikaniſchem Mehl, das der Bevölkerung zu 3,20 t. hätte zugänglich gemacht werden können, von der ſegierung verſagt worden, während diejenigen, die es ch leiſteſt können, hinten herum deutſches Weizenmehl m 5—6 Mk. das Pfund in jeder Menge zu erhalten N ge ſind. Der Zeitpunkt ſcheint gekommen, in im die Mehleinfuhr vom Ausland bedingungslos eblieben, geben iſt. — Die Lage des Arbeitsmarkts. en Septemberwoche iſt eine Zunahme der Exwerbs⸗ en feſtzuſtellen; ihre Zahl umfaßt 4742, einſchließlich Außerdem wurden Teil⸗ ſterſtützungen für verkürzte Arbeilszeit an 1280 Män⸗ r und 327 Frauen verausgabt. ſeben macht ſich Kohlenmangel geltend. In der Land⸗ ürtſchaft und im Baugewerbe herrſcht Nachfrage nach 5 weiblichen Arbeitsloſen. rbeitskräften. 5 5 N 13 — Billiger Kaſſee. Vom Ausland wird Kaffee, ber Maſſen faſt unverkäuflich in Braſilien und in gro⸗ u Häfen Europas liegt, jetzt zu 7 Mark das Pfund aebuten, während für die geringen Vorräte in Deutſch⸗ r des Pfund bernh't werder ü ssen. Einmartſcheine. 5 Wer Ade eee. ſchein zu 1 Mk., der in Bälde ausgegeben wird, iſt beſſeres Zeichenpapier mit 4 Paß muſtern gedruckt. ide Seiten zeigen eine gegen die bisherige weſentlich Die alten Markſcheine behalten 138 Mark d änderte Zeichnung. ben den neuen ihre Gültigkeit. Luxus, und Umſatzſteuer. ller von Pelzwerk und Felfen dehnt. iezu, . Auch in In mehreren Be⸗ 1 Der imme nicht erreicht, 1 he der Umſatzſteuer. ie wir bereits mitteilten, ie Friſt zur erſten Erklärungsabgabe für die Lu⸗ sſteuer am 1. September abgelaufen. e, die die Erklärung noch nicht abgegeben haben, tun „das Verſäumte ungeſäumt nachzuholen; am 1. Ok⸗ ger beginnt bereits die Friſt zur zweiten Luxusſteuer⸗ lärung.— Am 30. September wird die Friſt zur feuererklärung für das Reichsnotopfer ablaufen. — Wieder ein Stück Zwangswirtſchaft. Durch de Verfügung des Ernährungsminiſteriums wird. die kwirtſchaftung von Gemüſe, Obſt und Südfrüchten auf⸗ hoben, nachdem Ende Auguſt die Auflöſung der Reichs⸗ le jür 13 und Obſt verfügt wi Beförderung angenommen werden. r auf der Paketkarte anzugeben. irde. E Poſtpaketverkehr. Vom 20 September an ſol⸗ Pakete mit Wertangabe bis 500 Mark unverſiegelt Der Wert b Auch die Einſchreib⸗ lete brauchen nicht mehr den Vermerk„Einſchreiben“ tragen; dieſer iſt nur noch auf die Paketkarte zu ſet⸗ „Die Sendungen müſſen aber gut umhüllt und ſo ſchloſſen ſein, daß ohne Oeffnung oder Beſchädigung Verſchluſſes ihrem Inhalt nicht beizukommen if. . Die Aufhebung der Zwangsbewirtſchaftung Fleiſches auf 1. Oktober iſt nuch einer Mitteilung Reichsernährungsminiſters mit ee zu e ſtten, da inzwiſchen ſo viel Getreide abgelſe daß die Reſerve von 2 Millionen Tounen geſichert „/ F wieder Münze ſtatt Papier? en Münzen werden gegenwärtig für etwa 200 Millto⸗ Gegen Aach Mark⸗ Aluminium⸗Münzen ausgeprägt. EN e ollen die Legierungsverſuche für 1⸗ und 2⸗ wird w e Die Betracht. Der Geldbeutel men.„ E e Verbeſſerung des Brots. Der das Brot ſollen höchſtens 10 heuldek werden. beibehalten werden können. ruſchprämien würde abgelehnt. binden der Landwirte len getroffen dau und der ſei, wonach ein ark guch nach Auftzebum ſleiſtet wird. i alterhinga ſeit au ber it 4 ke abgeſchloſſen ſein und mit der Ausprägung kann n begonnen werden. Die Beratungen über die Aus⸗ gung eines 5-Markſtücks ſind noch nicht abgeſchloſ⸗ Edelmetall kommt auch bei dieſen Münzen nicht zu Ehret ee Reichsregierung ieder eee * 5 Kreis der⸗ gigen Gewerbe, die der Luxusſteuer unterliegen, iſt an 1. Januar 1920 ab weſentlich erweitert. lung beſtimmter Vorausſetzungen fallen darunter u. a. Ich: Flaſchner, Inſtallateure, Kupferſchmiede, Zinn ßer, Schreiner, Glaſer, Sattler, Schneider, Gold- und lberſchmiede, Uhrmacher, Juweliere, Putzgeſchäfte, Her⸗ Pferdehändler Auch die allgemeine Umſatzſteuer wurde ab 1. Anuar 1920 auf einen größeren Perſonenkreis aus- Hierunter fallen nunmehr auch die Angehöri⸗ u der ſog. freien Berufe, wie Aerzte, Rechtsanwälte d dergl. Die bisherige Mindeſtgrenze von 3000 Mk. aufgehoben. Auch Pflichtige, deren Jahresumſatz dieſe Bei Er⸗ Steuerpflich⸗ rt worden In den ſtaat⸗ aben ſt⸗ rot⸗ auf Er⸗ 8 2 der iſt kr⸗ ö frei ö * Theaternotiz. Auf einen wohlgelungenen Thea⸗ terabend kann der Reichsbund der e ee Kriegsteilnehmer und Hinterbliebene zurückblicken. Der große Saal des Gaſthauſes zum Freiſchütz war bis aufs letzte Plätzchen beſetzt. Nach Einleitung eines flotten Kla⸗ viervortrages durch den Kameradeu Herrn Lehrer Schmuck begrüßte der Herr Vorſitzende des Reichsbundes Namerad Haas die Gäſte und im beſonderen den erſchienenen Orts⸗ vorſtand und die Vertreter der Preſſe. Allen Gäſten einen vergnügten Abend wünſchend, dankte er zugleich für den zahlreichen Beſuch der Veranſtaltung, deren Ueberſchuß für notleidende Kriegerfamllien beſtimmt iſt. Nach 1/9 Uhr hatte ſich der Vorhang der Bühne gehoben. Der erſte Akt der dreiaktigen Volksaufführung:„'s Mil lerſch Liſſl vunn Michelboch“ hatte ſchon verraten, daß die Beſetzung der Rollen gut gewählt war. Die Tochter des Mühlbauers, s Liſſ'l von Michelboch, war in den Müëllergeſellen, den Chriſchd'l, verliebt. Die Liebe iſt aber noch heimlich. Dieſe ſollte aber nicht lange dauern, denn der Vater von Liſſel kam dahinter, daß ſie mit Chriſchd'l Verkehr hat. Der alte Mühlbauer wollte nicht haben, daß ſeine einzige Tochter, eine überaus ſchöne und geſchmeidige Geſtalt, den Chriſchd'l armer u. ungewiſſer Herkunft heira⸗ tet. Liſſ'l ſollte den Reinhards Peetel von Haaſchder⸗ boch heiraten, von dieſem wollte aber Liſſ'l nichts wiſſen ſie hang mit jedem Faden der Liebe an ihrem Chriſchd'l. Hinter Liſſ'l ſteht ihr Bäs'l. Dieſe ſucht die Heirat mit Peet'l zu verhindern. Der alte Mühlbauer, eine echte Odenwälder Figur, merkte, daß die Sache mit Liſſ'l und Chriſchd'l ſchon nicht mehr harmlos war. Er bereitet einen Handſtreich vor, deſſen Rollen ſich im zweiten Akt abſpielen. Die kurze Wiedergabe des erſten Aktes zeigt, daß die Auf führung höchſt intereſſant und ſpannend iſt. Was der erſte Akt an Schönheit und vollendeter Vorführung verſprach, hatte der 2. und 3. Akt erſt recht getreulich gehalten. Von den Beſuchern brauchte es ſicherlich niemand zu gereuen dieſem Theaterabend beigewohnt zu haben, denn alle dürften von dem Gebotenen überraſcht geweſen ſein. Die Koſtüm⸗ ausſtattung iſt prachtvoll und wirkt auf das Auge großar⸗ tig. Der geſtellten Aufgabe waren die Rolleninhaber vollauf gewachſen, jeder hat hergegeben was er konnte. Einen würdigen Abſchluß des Stückes bildete die Hochzeits⸗ feier. Mit Geſang und Spiel kam die ganze Geſellſchaft in fidelſter Stimmung und herrlichſter Koſtümausſtattung unter ſtürmiſchem Beifall der Gäſte auf die Bühne gezogen. Die Wirkung war ſo packend und großartig, daß ſich die Spieler nochmals zu einer Wiederholung entſchließen muß⸗ ten. Alle Beſucher maren voll des Lobes über dieſen herr— lichen Theaterabend. Die Bühnenausſtattung machte eben— falls den allerbeſten Eindruck. Auf Wiederſehen bei der nächſten Aufführung am Sonntag im Karpfen. M Sport. Turnen.—— „An dem diesjährigen Spieltag der deulſchen Turnerſchaft zu Ehren Turnvater Jahns Geburtstags in bal ig beteiligten ſich üher 150 000 Perſonen, deutſcher Schlagbal F Jauſtball, FJuß⸗ vall. Barlauf und ſonſtige Bewegungsſpiele kamen zur Vor⸗ jührung. Der Hauptausſchuß beſchloß, künftig in Leipzig die⸗ ſen Werbeſpieltag all,ährlich im September abzuhalten. 15 Fußball. Im Kreis Württemberg verlor bei den Verbands⸗Ligaſpielen der Stuttgarter Sportklub gegen Spielvereinigung Feuerbach 0:4; Stuttgarter Kickers gewannen gegen B. f. R. Heilbronn 5:0; Spielvereinigung Cannſtatt verliert gegen Stuttgarter Sport- eunde 0:2; Fußballrerein Zuffenhauſen und F. V. 1894 Ulm zeilen ſich mit einem Reſultat von 00 in die Punkte: Union Böckingen verliert gegen V. f. B. Stuttgart 0:2.— Im Kreis Sitdweſt verliert F. V. Beiertheim gegen Karlsruher Fußballs nerein 0:5; Germania Brötzingen ſchlägt Sportklub Freiburg 3.0; 1. F. C. Freiburg gewinnt gegen Fußballklub Mühlburg 5:0; F. C. Phönix Karlsruhe verliert gegen 1. F. C. Pforzheim, 2:4; V. f. R. Pforzheim gewinnt gegen V. f. B. Karlsruhe 2:17 — Im Kreis Odenwald gewinnt Sp.⸗V. Waldhof gegen Sp.“ V. Darmſtadt 7:0; Sportklub Käfertal gegen Schwetzingen 1:05 Neckarau gegen Feudenheim 2:0; Phönix Mannheim gegenz Spielvereinſgung 07 Mannheim 2:0; Spielvereinlgung ande 9155 verliert gegen V. f. R. Mannhenn 13. Im Kreis Nordbayern ſchlug die Spielvereinigung Fürth Bayern Kit⸗ zingen 9:1: 1. F. C. Nürnberg die Würzburger Kicker, 1.0. —„Hertha“ Mannheim 1. Sportverein 1. 2 5 3. 35 7 4 4. 70* 1 71* 1 L 2. 0 a 1„ L 9 9 Bericht folgt in nächſter Nummer. Gottesdienſt-Orduung! In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig 7 Mygd. Haas. Donnerstug: ¼6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S.⸗A. für Jakob Kempf 4. Fl 3¼6 Uhr 1., ½¼7 Uhr 2. S.⸗A. für Joh. Dewald. amstag: /6 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Gumbel, geborene W.iſtkler. 7t7 91 3. S.⸗A. für A. M. Jäger geb. Pfennino. Am Mlttwoch iſt bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag iſt um 9 Uhr Verſammlung des Jung⸗ männerbundes im Freiſchutz. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunton der 3. Abteilung der Jangfrauen-Kongre⸗ gation und der Schüler der Herren Lehrer Baldanf und Kohl. Beichte fur dleſe um 2 Uhr. Verkündete: Joſeph Rudolph aus Wallſtadt, Sohn von Georg Rudolph und Magd. gea. Beiſiegel und Magd. Weldner, Tochter von Frz. Valt. Weldner 1. und Eliſ. geb. Gallei zum Itenmal. — Frachtbriefe ſowle Koli⸗Auhänger erhältlich in der Buchdruck, d. Bl. Nr. 23— Bezugſcheine ausgegeben werden. Fußballklub Anlicitia 1909. Sportplatz hinterm Gaswerk. Morgen Mittwoch Nachmittag punkt ½6 Uhr Trainier-Abend der 1. und 2. Mannſchaft. Donnerstag Nachmittag punkt ½6 Uhr 3., 1. und 2. Jugend⸗Mann⸗ 1 ſchaft. Um notwendiges u. dringendes Erſcheinen aller Spieler blttet Der Spielausſchuß. Morgen Mittwoch Abend punkt 9 Uhr Vorstands- und Spietausschuss-Sitzung im Lokale„Zum goldenen Stern“. Es wird um vollzähr liges und pünktliches Erſcheinen aller Vorſtandsmitgliede gebeten. Der Vorſitzende. U 0 A 0 7 1 3 50 Sport⸗Verein„1909“ Vieruheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Morgen Mittwoch Abend N 729 Uhe Vorſtands⸗Sitzung im Lokal. Freitag Abend ½9 Uhr Spieler⸗Verſammlung ö mit Spielausſchuß⸗Sitzung im „Ochſen“. Das Erſcheinen aller iſt notwendig. 65 werden noch verſchiedene alte Fußballhüllen zu angemeſſenen Preiſen(gut für Jugendſpleler) in der Geſchäftsſtelle, Lud⸗ wigſtraße 24, abgegeben. Der Spielausſchuß. Mänuner⸗Turn⸗Verein Viernheim. Morgen Abend 8 Uhr im Vereinslokal. Tagesorduung: 1. Ver⸗ einsfeſtlichkeiten, 2. Turn⸗ und Spielplatz, 3. Verſchiedenes. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Mitglieder ge— beten, recht zablreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Autlicher Teil. Betr.: Schuhfürſorge. N Wir haben noch eine Anzahl Holzſchuhe, die an Be⸗ darfshabende abgegeben werden können. Reflektanten wollen ſich bei uns— melden. — Zimmer Nr. 26— Betr.: Die Abſtim mung in Oberſchleſien. Perſonen, welche über die Abſtimmung in Oberſchleſien beſondere Auskunft wünſchen, können ſolche bei uns— Zim⸗ mer Nr. 25— während der üblichen Sprechſtunden erhalten. Betr.: Kdmmunalware. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß für die den Händlern zugewieſenen Socken am Mittwoch, den 15. ds. Mts., auf unſerem Bürs— Zimmer Auch iſt noch eine kleine Menge Stoff vorhanden, für welche eben⸗ falls an demſelben Tag Bezugſcheine ausgegeben werden. Betr. Erbſen und Bohnen. N Die kürzlich beſtellten Erbſen und Bohnen werden am Mittwoch, den 15. ds. Mts., vormittags von 11 bis 12 Uhr, bet dem Obmann Werle ausgegeben, Der Preis ſtellt ſich auf 2.20 Mk. pro Kilogramm. Die Waren ſind beim Empfang zu bezahlen. Säcke müſſen geſtellt werden. Betr.: Unterhaltung des gemeinheitl. Faſelviehes. Die Gemeinde benötigt zur Fütterung ihres Faſel⸗ viehes größere Mengen Hafer. Landwirte, die Hafer ab— geben können, wollen dies im Laufe dieſer Woche auf un⸗ ſerem Büro Nr. 16 melden. Bezahlt wird der Tagespreis. Wenn nicht genügende Hafermengen aufgebracht werden, ſteht zu befürchten, daß der Faſelſtall wegen Futtermangel geſchldſſen werden muß. Wir appellieren daher an die Ver— nunft der hieſigen Landwirte und erſuchen Jeden, der Hafer angebaut hat, wenigſtens etwas abzugeben. Betr.: Die Behebung der Wohnungsnot. Damit wir eine genaue Lage des Wohnungsmarktes in uuſerer Gemeinde bekommen und auch die verlangten Un⸗ terlagen dem Heſſiſchen Landes-Arbeits⸗ und Wirtſchaftsamt zwecks Bereitſtellnng von Mitteln zur Erbauung von neuen Wohnungen geben können, iſt eine Zählung der Wohnungen erforderlich. Die hlerzu notwendigen Formulare werden am Mitt⸗ woch, den 15. ds. Mts., durch die Polizei den Hausbeſitzern zugeſtellt. Die Abholung erfolgt nur Freitag, den 17. ds. Mts. Für jedes Haus iſt ein Formular erforderlich, in das jede Wohnung beſonders aufzuführen iſt. i Wir erſuchen die Hausbeſitzer dringend, die Formulare bis zu dem genannten Tage gewiſſenhaft auszufüllen, damit uns richtige Angaben zur Verfügung ſtehen uad hlerdurch weſentlich zur Bekämpfung der Wohnungsnot beigetragen werden kann. —