Verordnung zur Ausführung der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1620. ö Vom 26. Auguſt 1920. Aufgrund des§ 8 Abſatz 1 Nr. 3 der Reichsgetreide⸗ ordnung für die Ernte 1920 vom 21. Mai 1920(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 1028) wird mit Zuſtimmung des Reichsrats beſtimmt: a f§ 1. Unternehmer landwirſchoftlicher Betriebe dürfen 1. ihren ſelbſtgebauten Hafer aus der Ernte 1920 an das im Betriebe gehaltene Vieh verfüttern; 2. vou ihrer ſelbſtgebauten Genſte a) an das im Betriebe gehaltene Vieh die im 8 8 Abſ. 1 Nr. 1 genannten Mengen an Gerſte, ſowelt dieſe zur menſchlichen Ernährung nicht verwendet werden, f p) an ihre Zuchtſauen, ſofern dieſe gedeckt ſind und dies dem Kommunalverband angezeigt iſt, 2 Zent⸗ ner für den Wurf verfüttern. Die Vorſchrift im Abſatz 1 Nr. 1 gllt auch für ſelbſt⸗ gebautes Gemenge aus Hafer und Gerſte, das nicht mehr als 80 vom Hundert Gerſte enthält. § 2. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündigung in Kraft. Berlin, den 26. Auguſt 1920. i Der Reichsminiſter für Ernährung un a Landwirtſchaft. J. V.: Dr. Heinriei. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur allge⸗⸗ meinen Kenntnis. Nach§ 1 Ziffer 2 Buchſtabe 4 obiger Verordnung können diejenigen Getreidemengen auch verfüttteri werden, die zur menſchlichen Ernährung freigegeben ſind(5 kg pro Kopf und Monat) falls ſie hierzu nicht verwendet werden. Diesbezügliche Schrotſcheine werden vom Laufe der dieſ Woche ab auf dem Lebensmittelbüro ausgeſtellt. Betr.: Die öffentliche Bewirtſchaftung der Frühkartoffeln aus der Ernte 1920 und deren Höchſtpreiſe. Vom 31. Auguſt 1920. Auf Grund der 88 1 und 2 der Verordnung des Relchsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft über die Prelſe für Frühkartoffeln vom 14. Juni 1920(Reichs-Ge⸗ ſetzblatt S. 1204) wird hiermit im Einvernehmen mit der Relichskarzoffelſtelle beſtimmt: Der Höchſtpreis für Kartoffeln aus der Ernte 1920 beträgt vom 1. bis 14. September d. J. 22 Mk. für den Zentner. Dieſer Preis iſt Höchſtpreis im Sinne des Ge— ſetzes, betreffend Höchſtpreiſe. Der Höchſtpreis gilt für die in Heſſen erzeugten Kar⸗ toffeln und für den Verkauf durch den Kartoffelerzeuger. Er glit für die Lieferung ohne Sack, ſowle für Barzahlung beim Empfang; er ſchließt die Koſten der Beförderung bis zur Verladeſtelle des Ortes, von dem die Ware mit der Bahn oder zu Waſſer verſandt wird, ſowie die Koſten des Ein⸗ ladens daſelbſt ein. N. Für die Lieferung geſackter Kortoffeln, ausſchlreßlich Sack, frei Keller des Beſtellers, kann höchſtens eln Zuſchlag von 1,50 Mark zu dem Höchſtpreis von 22 Mk. für den Zentner gefordert werden. Bel Lieferung der Kartoffeln vom Lager eines Kommunalverbandes, einer Gemeinde oder eines Händlers erhöht ſich der Zuſchlag von 1,50 auf höch⸗ ſtens 2,50 Mk. für den Zentner. Bei Lieferung durch den Erzeuger innerhalb ſeines Wohnortes frei Keller oder an einen Ort im Umkreis von nicht mehr als 4 Kilometer frei Keller darf der Aufſchlag höchſtens die Hälfte der im vorhergehenden Abſatz genannten Sätze betragen. Darmſtadt, den 31. Auguſt 1920. Landes kartoffelſtelle. J. B.: Becker Betr.: Ablieferung der Brotgetreide. Die Ablieferung von Brotgetreide an den Kommunal⸗ verband läßt z. Zt. viel zu wünſchen übrig. Bis jetzt ha⸗ ben 10 Landwirte Brotgetreide hier abgeliefert. Wenn die Landwirte nicht bald ihre vorläufig bereits angeforderien Getreldemengen zur Ablieferung bringen, ſteht zu erwarten, daß die Reichsgetreldeſtelle die Zuwelſung von Mehl ein⸗ ſtellt. Hierdurch wird die Brotverſorgung gefährdet und Unruhen von Seiten der verſorgungsberechtigten Bevölkerung ſind unvermeidlich. Wir erſuchen daher die hieſigen Landwirte diejenigen Getreidemengen, die das zu der eigenen Bewirtſchaſtung notwendige Getreide überſteigen, ungeſäumt an den Kom⸗ munalverband abzuliefern. Weigerungen haben die Reviſion der Speicher pp., die Enteignung der Vorräte und ev. Entziehung der Selbſt⸗ verſorgung zur Folge. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 10. Sept. bis 19. Sept. 1920 gelten für Erwerbsloſen⸗Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzelten: Dienstag, den 14. Sept. 1920, vorm. v. 910 Uhr Mittwoch, den 15. Sept. 1920, vorm. v. 10-12 Uhr Donnerstag, den 16. Sept. 1920 vorm. v. 10-11 Uhr Freitag, den 17. Sept. 1920, vorm. von 9—10 Uhr a zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrlicklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. s Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Grwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal⸗ ten wird. Entſchuldigungsgründe können wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Eine guterhalteneteinſchlürige Jettstelle mit Patent⸗Noſt, ſowie faſt neuen Sportwagen billig zu verkaufen. N Zu erfragen in der Exped. diefes Blattes. 700 deutſche Ziegel 2 Grabsteine zu verkaufen Lampertheimerſtr. 32. Alle Sorten Obst und Gemüse empfiehlt zu den Tagesprelſen Mandel Holzſtraße Nr. 4. Schöne Läuferſchweine eingetroffen Edmund Martin 2. Kirchſtraße 22. Offeriere: Eſſig⸗, Salz⸗ und Salat⸗Gurken ſowie alle Sorten Gemüſe, Gelberüben Aepfel, Birnen und Zwetſchen ſowie Marmelade Cornelius Beyer Waſſerſtraße 31. Empfehle: Kinder⸗Söckchen Größe 1 und II Paar 2.— Marl Stern-Seide (50 Mtr.) 3.50 Mk. in verſchledenen Farben, ferner Strickwolle und Hoſenträger zu herabgeſetzten Preiſen Joh. K. Kempf Witwe. Prima ſtarke u. mittlere ſchnell mäſtende Läufer schweine fortwährend zu haben bei Karl Dewald Schweine handlung Waldſtr. 18 a. 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Effler 3., Hathausstrasst, Verloſung für die erſte Bauperlode ni Bilo ſeiner Tätigkeit im Weltkrieg. Er ſagt, daß er die Stunde noch nicht für gekommen 5 gung au der deutſchen Propaganda. dieſem Punkt fühlt er ſich zur Diskretion verpflichtet, männer angebotenen Ankauf einer franzöſiſchen Zeitung aufgetreten ſei. trotzdem ausgegeben. Er beklagt es, daß eine Einheitlich leit in der deutſchen Auslandspropaganda nicht zu ge- winnen war. 0 Tätigkeit auf die Aufklärung der- Katholiken im neu— tralen und feindlichen Ausland. Dazu gehörte vor allem, 9 15 10 des Vatikans. ö abliges Ei ber 1914 wurde den zur Papſtwahl in Rom verſammel⸗ wozu um vnlzzähliges Ei ten Kardinälen eine Denkſchrift in lateiniſcher Ueber cfjetzung vorgelegt, in der ausgeführt war, daß Deutſch⸗ land nicht aus Eroberungsluſt den. Krieg ausfechte, ſondern um ſeine Exiſtenz kämpfe. bingewieſen, daß der Angriff vom orthodoxen Mosko- witertum ausgehe, deſſe des Katholizismus dert hier auch ſeinen Anteil an der Tätigkeit des katho⸗ lischen Propaganda-⸗Ausſchuſſes, die ſich namentlich gegen die Propaganda der franzöſiſchen Katholiken wandte. g iat diet een bezeichnet worden. mit 1 hat dieſe Verdächtigung in einer Denlſchrift widerlegt. I Woitürger Kleiderschrank eben eine 6. g 1917 dürfte Erzberger wohl ſeine römiſchen Ver⸗ handlungen vom Frühjahr 1915 als den Höhe⸗ bunkt ſeiner diplomatiſchen Tätigkeit betrachten. nimmt für ſich das Verdienſt in Anſpruch, die Er⸗ nennung des Fürſten Bülow zum Botſchafter in Rom durchgeſetzt zu haben. Mit Bülow ſetzte ſich Erzberger auch über weſſen Konflikt mit der Zentrumspartei von 1906 auseinander. Bülow verſicherte, daß er die volle Gleichheit der chriſtlichen Konfeſſionen ſtets als einen Grundſatz ſeiner inneren Politik angeſehen habe. Ja⸗ gow, der Staatsſekretär des Auswärtigen, war gegen die Entſendung Bülows. geſprochen hat, ſagt Erzberger nicht. Bülows Tätigleit büſter gehalten ſein mußten, wären eine abſichtliche Mache, und ihm ſo den Weg zur weiten Kanzlerſchaft ebnen ſollte. erkannten öſterreichiſch⸗italieniſchen Ausgleich war der ging im Februar recht zu erhalten war. Ueberlaſſung des Kohlengebiets von Soſnowice. ä 999 wöchenalch dreimal? J Geschäfts„ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag 1 0 99 9 5 d mon Pfg. m üͤgerlo 15 5 3 pro Quartal 280 U 1 Voten 0 Bellagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ lalender und Fahrplan. 44— 8 1 N 2 Amtsblatt der 78 Lolal⸗Anzeigeblatt für Viernheim eee. e — Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. eee mee eee. de ö— 22 Erzbergers„Erlebniſſe im Krieg“. Bei der Deutſchen Verlagsanſtalt in Stuttgart iſt ſoeben das Buch des früheren Reichsfinanzminiſters Er z⸗ berger„Erlebniſſe im Weltkrieg“ erſchienen. Vieles, was in dem 396 Seiten umfaſſenden Buch geſchrieben iſt, iſt ſchonb k ekannt. Erzberger gibt ein zuſammenhängendes Kein vollſtändiges. halte, ſeine geſamten Erlebniſſe zu erzählen; politiſche und perſönliche Gründe legen ihm dieſe Zurückhaltung auf. Er gibt die Dinge, ſo wie er ſie ſah und ſehen klonnte. Als einflußreiches Mitglied der Zentrumspartei mit weitgehenden Beziehungen zum katholiſchen Aus⸗ land hatte er Gelegenheit, manche Dinge auch von der Kehrſeite kennen zu lernen. Erzberger beginnt mit der Darlegung ſeiner Beteili- Gerade in immerhin teilt er mit, daß er gegen den durch Mittels- Die 10 Millionen Franken wurden Darum legte er den Hauptteil ſeiner Bereits im Septem- Dabei wird darauf Sieg eine ſchwere Schädigung bedeuten würde. Erzberger ſchil⸗ Die„Internationale Katholiſche Union“ war der deut⸗ f en Heeresleitung als eine den deutſchen Intereſſen Erzberger Neben ſeiner Rolle in den Friedensbemühungen von N Er Wer das entſcheidende Wort wurde im Auswärtigen Amt zunächſt übel aufgenommen. Man ſagte, ſeine erſten Berichte, die der Natur nach die ſeine ſpäteren Erfolge umſo größer erſcheinen laſſen Erzberger ſpricht hier von einem„widerlichen Jutrigenſpiel“. Nach ſeiner Darſtellung hat Bülow die italieniſchen Verhältniſſe richtig beurteilt. Das große Hindernis für den von allen Beteiligten als notwendig öſterreichiſche Botſchafter Baron Macchio. Erzberger 1915 nach Rom. Auch er ſtellte feſt, daß Italiens Neutralität nur mit Gebietsabtretungen auf⸗ r Er machte entſprechende Vor⸗ ſchläge an die deutſche Regierung. Daraus iſt hervor⸗ zuheben, daß der Heilige Stuhl auf Wien einwirken müſſe. Außerdem wäre es notwendig, daß Deutſchland au Oeſterreich Zugeſtändniſſe mache und zwar durch Regulierung der Elbe ohne Schiffahrtsabgaben Hoch O ö die Verhandlungen kamen nicht in Fluß. Im Mai reiſte Erzberger wieder nach Rom. Er telegraphlerte an maß⸗ gebende Wiener Kreiſe, daß die Sache auf des Meſſers Schneide ſtehe. Unterredungen mit Sonnino und Sa⸗ landra ließen ihm nicht den geringſten Zweifel über den Ernſt der Lage, wurde, war Italien in her ziemlich feſtgelegt. aber die andere Seite im Glauben aelaſſen, Wie gerade dieſer Wa bekannt der Tat ſchon einen Monat vor⸗ Sonnino und Salandra haben daß nichts Erzberger dem Baron denden Augenblicke zögerte, ſeine Unterſchrift unter die öſterreichiſch-franzöſiſchen handlungen von 1917 ſchildert Erzberger vielleich italieniſchen Verhandlungen Was er ſah, läßt ſich deutlich genug an nach Compiegne, ————— Loet Verein„ Anzeige Bürgermeisterei Viernhe Euthält alle amtlichen Belauntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Inſerate finden in det Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohmmgsinſerate Ausnahme- Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathansſtraße. a 3 kitung +. 4 N einſpaltig Hettit⸗ 1 1 71„ auswiülrtige I 25 Tarte 3 ans drs 5% Taurungszuſchlag. Dallagen für 1000 Grpenplane 0 Mark. Del swelſtr Beltreib zwibris Naben binſiale 9— N ichtbezahlung lunerhalb brel Monaten. 9 9 j. 999 Donnerstag, den 16. September 1920 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 10. Juhrg. entſchieden ſei. Wien wußte bei den Italienern kein Vertrauen zu erwecken, und dieſen genügte auch nicht die Bürgſchaft Berlins für die Erfüllung der Wiener Verſprechungen. Einen großen Teil der Schuld ſchiebt Macchio zu, der im entſchei⸗ von Bülow und Erzberger gemachten Vorſchläge zu ſetzen, obwohl Burians Zuſtimmung als ſicher anzunehmen war. Es iſt aus den Erzbergerſchen Darlegungen nicht zu ſchließen, die leitenden italieniſchen Miniſter hätten den Eintritt in den Krieg vermeiden wollen und eine beſſere diplomatiſche Arbeit hätte Erfolg gehabt. i Erzberger behandelt ſehr eingehend die Geſchichte der päpſtlichen Friedensbemühungen von 1917. Seine perſönliche Rolle iſt durch ſeine eigenen frühe⸗ ren Erklärungen ſchon ziemlich genau bekannt geworden. Das Mißlingen führt er darauf zurück, daß die deutſche Diplomatie nicht genügend darauf einging und gleich⸗ zeitig verſuchte, über Spanien einen Faden nach London zu ſpinnen, der nicht einmal richtig angeknüpft worden ſei, zum Teil wegen des noch unaufgeklärten Verhaltens der Madrider Regierung. Die unglückliche Epiſode der Sonderver⸗ zu optimiſtiſch. Die Veröffentlichungen des Prinzen Sixtus laſſen zu deutlich erkennen, daß Kaiſer Kark in ſeinem Entgegenkommen an die Franzoſen viel zu weit gegangen war. Erzberger war zu jener Zeit nicht über die volle Tragweite des kaiſerlichen Schrittes unter⸗ richtet. Die Abtretung Elſaß⸗Lothringens wurde, wie Erzberger mitteilt, ſchon im Frühjahr 1915 bei den erwähnt. Burian fragte, warum Oeſterreich Trient abtreten ſolle, um Italien zu befriedigen, während Deutſchland mit dem Verzicht auf Elfaß⸗Lothringen den Krieg ſofort beendigen könnte. Das iſt übrigens ein Kapitel, das nach Erzberger heute, noch nicht erſchöpfend behandelt werden kann. 0 In Konſtantinopel hatte Erzberger ſchon zu einer Zeit, als die Oeffentlichkeit keine Ahnung von der Wahrheit hatte, ſehr ungünſtige Eindrücke empfangen. dem ſinken⸗ den Kurs der deutſchen Mark und dem ſteigenden Kurs des franzöſiſchen Franken in der Türkei demonſtrieren. Das Buch enthält ausführliche Darlegungen über die Rolle der Freimauerei im Weltkrieg, über den U-⸗Bootkrieg, über den Uebergang zum parlamentariſchen Regime, den militäriſchen Zuſammenbruch, den Gang den Waffenſtillſtand und den Kampf um die Unterzeichnung des Friedens in Weimar. Erz⸗ — 1 Die Erſte Kämmer imm Reich. München, 14. Sept. Die Korr. Hoffmann meldet gegenüber den Nachrichten einiger Blätter, in Bayern bemühe man ſich für die Einſetzung einer Erſten Kam⸗ mer im Reich, daß darüber keinerlei Vorbeſprechungen, mit der Reichsregierung ſtattgefunden haben. 2 Der kommuniſtiſche Abgeordnete Eiſenberger wur⸗ de, als er von einer Verſammlung in Troßberg zurück⸗ lehrte, wegen Aufreizung zum Klaſſenkampf auf dem Bahnhof München verhaftet. e Eiſenbahner⸗Tagung⸗ Dresden, 14. Sept. Die außerordentliche Haupk⸗ derſammlung des Deutſchen Eiſen bahnerver⸗ bands, die vorgeſtern hier zuſammengetreten iſt, be⸗ handelt die Frage des Zuſammenſchluſſes mit dem Süd⸗ deulſchen Verkehrsverband. Vorſtandsmitglied Schef⸗ ſel ſprach über die wilden Eiſenbahnerſtreiks. Die Haupt⸗ hetzer ſiten in Frankfurt a. M., die erſichtlich nur poliliſche Zwecke verfolgen. In der Frage des Trans- ports von Kriegsmunition habe die Regierung den nö⸗ tigen Cruſt vermiſſen laſſen, allerdings ſeien die Ar⸗ beiter auch zu weit gegangen, wie man an dem Vor⸗ gehen der Eiſenbahner in Erfurt erſehe, die auf einen Anſchluß an Sowjet-Rußland und auf einen Krieg mit, Frankreich hinarbeiten. Der deutſche Eiſenbahnerver⸗ band habe ſich dem Internationalen Transportarbeiter⸗ bund angeſchloſſen.— Das Reichsverkehrsminiſterium iſt nuf der Taauna nicht vertreten. s 85 f * Rrieg im Eſten. 8 Helſingfors, 15. Sept. Nun fangen wieder die Ruſ⸗ ſen an, die Friedensverhandlungen in Riga zu verſchlep⸗ pen. Sie ſollen 15 bis 20 neue Diviſionen an dit Front geſchickt haben und wollen die Polen erſt in das eigentliche Polen zurücktreiben, ehe ſie ernſtlich in Ver⸗ handlungen eintreten. a 1. 1. Im Gebiet von Suwalki wird immer noch zwiſchen Litauern und Polen gekämpft. Im Abſchnitt Grodno Rjemen und bei Lemberg haben neue Angriffe der Ruſ⸗ ſen eingeſetzt. Im Abſchnitt Cholm ſind die Polen bis in die Nähe von Wladimir⸗Wolhynsk vorgedrungen. Die ruſſiſchen Friedensunterhändler ſind nach einer Moskauer Meldung am 12. September in Riga ein⸗ getroffen, die polniſchen werden am 16. erwartet. i London, 15. Sept. Die engliſche Militärmiſſion, die aus Warſchau zurückgekehrt iſt, erklärte das Gerücht, berger ſchildert die Ereigniſſe von ſeinem perſönlichen Standpunkt aus, bringt aber manche intereſſante Züge in das Bild. Dabei unterlaufen auch kleine Irrtümer, die vielleicht eine weitere Erörterung in der Oeffentlich⸗ eit nach ſich ziehen werden. Charakteriſtiſch iſt es, daß eine auf allen diplomatiſchen Feldern ſo rührig ein⸗ greifende Perſönlichkeit wie Erzberger den Kaiſer nur dreimal geſprochen hat. einer Unterredung mit Schrecken gewahren, wie wenig der Kaiſer die Lage erkannte. Als etwas Neues teilt Im Juli 7 anläßlie 1 Int Juli 1917, anläßlich der„nan eine f. 1 Friedensreſolution des Reichstags, mußte Erzberger in zerthaus eine ſtark beſuchte Verſammlung der hieſigen Erzberger mit, daß er mit dem Kaiſer nochmals in den erregten Tagen vor Abſchluß des Friedens wegen der Auslieferungsfrage in Verbindung getreten war. Aber er will ſich noch nicht näher darüber ausſprechen. — Neues vom Tage. Wiedereintritt der Sozialdemokratie in die eee Regierung? 5 Berlin, 14. Sept. Auf dem Bezirkstag Groß-Berlin der Sozialdemokratiſchen Partei ſagte Abg. Schlegel, hie Partei dürfe ſich nicht länger von der Regierung ſeruhalten, wenn ihr nicht eine Stellung um die andere verloren gehen ſoll. Die politiſche Lage dränge dazu, ** daß die Partei ſchon vor den Neuwahlen in Preu⸗ den(wo die Sozialdemokratie noch die Führung der Re⸗ gierung in Händen hat. D. Schr.) ſich an der Reichs⸗ regierung beteilige. ee ee e e e Ein Teil der Sozialdemokratie iſt nach Berliner Blät⸗ tern für den unbedingten Eintritt der Partei in die Reichsregierung, während der andere Teil mit dem früheren Reichskanzler Müller eine Beteiligung ab⸗ lehnt, ſolange die Deutſche Volkspartei im Kabinett vertreten iſt. e e Le re. 5 daß die Polen Judenverfolgungen veranſtalten, für Er⸗ findung. Paris, 15. Sept. Der„Matin“ berichtet, der Ver⸗ waltungsrat des ſozialiſtiſchen Blattes„Daily Herald“ in London habe die Unterſtützung der Sowjetregierung 75 000 Pfund Sterling) nicht angenommen. Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 14. Sept. Am Sonntag fand im Kon⸗ Poſtbeamtenſchaft ſtatt, um die Stellungnahme des zur⸗ zeit hier weilenden Reichspoſtminiſters Gies bert s in⸗ bezug auf die Perſonal- und Beſoldungsreſorm zu hören. Der Miniſter führte u. a. aus: Er gebe zu, daß den Beamten großes Unrecht geſchehe und verſtehe, daß ſich das Perſonal der Poſtverwaltung aus Ehrengründen verbitte, degradiert zu merden. Von dem beſonderen Vorgehen der Länder in der Beſoldungsfrage habe die Reichsregierung nichts gewußt. Unter dem alten Syſtem wäre derartiges unmöglich geweſen. Künftig müſſe ein einheitlicheres Zuſammenwirken von Reich und Ländern ſtattfinden. Woher nehmen Länder und Gemein⸗ den auf die Dauer die Gelder? Auf den Reichsſäckel zu ſpekulieren, wo wir einen Jahresetat von 35 Milliar⸗ den haben, müßte ſich als trügeriſch erweiſen. Wie wir übrigens dieſen Betrag aus den Steuerzahlern heraus⸗ zujagen vermögen, ſteht dahin. Die Poſt arbeite trotz erhöhter Einnahmen mit einem Defizit von 11 ½ Mil⸗ liarden, während früher bei niedrigen Tarifſätzen ein Ueberſchuß von 60—80 Millionen erzielt wurde. Der Miniſter warnte vor den Beſtrebungen, die an den Grundfeſten des deutſchen Beamtentums rütteln möchten. In der geit der Gärung müſſe die Beamtenſchaft der feſte Punkt ſein. Die Beſoldungsreform ſei in dieſem Sinne durchzuführen, wie es die Poſtverwaltung wünſcht.— Die Verſammlung nahm eine Entſchließung an, wonach ſie geſchloſſen hinter den vom Reichspoſtmini ſterium aufgeſtellten Mindeſtforderungen ſteht. 91 Rarlsruhe, 14. Sep. Das Mifiiſtertum des Innern hat die Koſten für die Verpflegung von Kranken im Landes dvad zu Baden und im Landesſolbad zu Dürrheint um durehſchnittlich 4—5 Mk. erhöht. Neueingeführt wurde die Erhebung einer beſonderen Vergütung von täglich 25 Mk. für die Juanſpruchnahme beſonderer Pfiegefteee. ae b. Bretten, 14. Sept. Unſer Städtchen feierte am Sonnta„Wehre mee 9 „ Maunheim, 14. Sept. Der 39jährige F brik⸗Auf⸗ ſeher David Rahte wurde in der Nacht auf Sonntag bei einem Rundgang in dem Anweſen der„Süddeut⸗ ſchen Drahtinduſtrie auf dem Waldhof von Einbrechern in eee Weiſe ermordet. Der Leib zeigte zahl⸗ lo( Meſſer ti he. W. e e e* 1 5 75 85 17** 0 Danberb ich heim, 14. Sept. Der Erzeugerhöchſt⸗ preis für Grünkern iſt vom Reichsernährungsminiſterium auf 132.50 Mark feſtgeſetzt worden. l Bühl, 14. Sept. Die hieſige Gendarmerie hat einen flüchtigen Banklehrling namens Fiſcher aus Papen⸗ burg verhaftet, der 80 000 Mark unterſchlagen hatte. Oſſenburg, 14. Sept. Wegen Meineidsverdacht iſt laut„Offenburger Zeitung“ Bürgermeiſter Schweiß von Biberach verhaftet worden. 79 5 Lörrach, 14. Sept. Die hieſige Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmte an der Grenze zwei Kraftwagen, in de⸗ nen belgiſche und franzöſiſche Silbermünzen in die Schweiz verſchoben werden ſollten. Die Inſaſſen der Wagen waren Luxemburger. Das Geld in Höhe von 175000 Franken wurde beſchlagnahmt und die Schie⸗ ber verhaftet. 5 Freiburg, 14. Sept. Dem Kommunalverband Frei⸗ furg war ſeinerzeit die Genehmigung erteilt worden, bis zu 30 Eiſenbahnwagen Mehl aus der Schweiz ein⸗ uführen. Das Miniſterium des Innern hat nun kürz⸗ ich die Einfuhrgenehmigung für die noch ausſtehenden 13 Wagen zurückgezogen. Der Stadtrat beſteht aber mit allem Nachdruck auf der Lieferung dieſer 13 Wa⸗ gen, er richtete ferner au das Miniſterium die dringende itte, bei der Reichsregierung entweder für eine ver- ſtärkte Lieferung von ausländiſchem Weißmehl, oder aber für alsbaldige Herabſetzung des Ausmahlungsſatzes von inländiſchem Getreide einzutreten, damit man wieder einigermaßen bekömmliches Brot bekomme. a Staufen, 14. Sept. Die Polizei verhaftete ein 16⸗ jähriges Dienſtmädchen, das in einem Geſchäftshaus in Krotzingen angeſtellt, in den letzten Monaten nach und nach 1200 Mark geſtohlen hatte. N ö 1 St. Blaſien, 14. Sept. Die Preisabbaukommiſſion hat auch hier mit Schwierigkeiten erheblicher Art zu kämpfen. Von Hamſterern werden für Milch 6—8 Mk. das Liter bezahlt, für Eier 2—3 Mk. und für ein Pfund Butter bis zu 35 Mk. Mit Rſickſicht auf die anderen Vollskreite muß gegen dieſe Hamſterei und Preistreiberei mit allen Mitteln Front gemacht werden.— Heivelberg, Mürgerausſchuß bie Aufnahme einer Anleihe von 28 Millionen Mark zur Deckung der in nächſter Zeit be⸗ ſonders auf dem Gebiet der Arbeitsloſen- und Woh⸗ nungsfürſorge ſich ergebenden Aufwendungen. 1 0 4 Mannheim, 15. Sept. Eine Vertrauensmänner-Kon⸗ ſerenz der hieſigen U. S. P. hat ſich mit großer Mehr⸗ heit für den Anſchluß an die dritte Internationale er⸗ klärt. ö t e e Neuſtadt i. Schw., 15. Sept. Das der Gemeinde Kappel gehörige Hofgut Laugenſtein iſt bis auf den rund niedergebrannt. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Der Fahrnisſchaden beläuft 5 alf etwa 50000 Mk., den die Pächterin Frau M. lſek ſelbſt zu tragen hat, da ſie nicht verſichert war. avolfzel, 15. Sept. Nach der„Fr. Stimme“ fte Reichsfinauzminiſter Dr. Wirth Ende des Mo⸗ Nals“ hierher kommen und in einer Verſammlung ſpre⸗ eee vie Genoſſenſchaften und ſonſtigen lefabriken dürfen Kartoffeln 15. Sept. Der Stadtrat beantragt beim 8 lung in Stuttgart. 5 Stuttgart, 14. Seßk.(Gas berg tan dz An. Dienstag wurde ein lediger, 35 Jahre alter Verſiche⸗ rungsbeamter in ſeinem Bett tok aufgefunden. Es e Gasvergiftung vor. Der Verun lückte hatte ver ⸗ 0 en, des Gashahnen in ſeinem Schlafzimmer zu ik e N en. e, eee e e. gen Lolale Nachrichten. — Kartoſfelverärbeitüng. Nach einer Reichsver⸗ zrdnung dürfen Kartoffeln in Brennereien nur nach Maßgabe folgender Vorſchriften verarbeitet werden: Un⸗ ſernehmer landwirtſchaftlicher Betriebe dürfen in den eigenen Brennereien ſoviele ſelbſtgebaute Kartoffeln verarbeiten, als einem Drittel des Brennrechts bei einem Verbrauch von 18 Ztr. Kartoffeln für das Hekto⸗ Ater reinen Alkohols entſpricht. Das gleiche gilt für Vereinigungen, die eine Brennerei betreiben, hinſichklich der von den Mit⸗ »liedern gebauten Kartoffeln. In Trocknereien und Stür⸗ l nur inſoweit verarbeitet werden, als ſie zur Verarbeitung freigegeben ſind. — Das amerikaniſche Mehl. Im Reichsernäh⸗ rungsminiſterium fanden am Montag Verhandlungen zwiſchen der Regierung und Vertretern des deutſchen Bäckergewerbes über die Einfuhr des Mehls ſtatt, das der Bäckermeiſterverband in Neuyork den deutſchen Bäckermeiſterverbänden zu liefern ſich erboten hatte. Mo⸗ natlich ſollten 1600 Eiſenbahnwagen zu einem Preis von 5.20 Mark das Pfund im Kleinverkauf geliefert werden. Bie Verhandlungen dauerten mehrere Stunden und nah⸗ gen zum Teil einen ſehr erregten Verlauf. Das Mi⸗ giſterium beharrte auf ſeinem Standpunkt, daß die Ein⸗ uhr von Getreide oder Mehl, ſolange das inländiſche Getreide der Zwangswirtſchaft unterliege, grundſätzlich nicht freigegeben werden könne. Ueberdies ſeien die Kauf⸗ bedingungen durch die veränderte Valuta u. a. über⸗ holt.“ Das Miniſterium erklärte ſich aber zu neuen Verhandlungen unter Zuziehung des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums bereit, wenn das Bäckergewerbe inzwiſchen von ben amerikaniſchen Lieferern ein neues Angebot beibringe. — Wenn die Einfuhrerlaubnis ſeinerzeit ſogleich gege⸗ ben worden wäre, ſo wäre das Angebot nicht„überholt“ TTTTTTTTTT—TT—TT— — Die Getreideablieferung. Die Rechtsparteien des Reichstags wenden ſich an ihre Freunde auf dem Lande mit der Aufforderung, ungeſäumt ſoviel Getreide abzuliefern, als nur irgend möglich iſt. Es ſei Pflicht aller Landwirte, dafür zu ſorgen, daß die Brotverſor⸗ gung für die nächſten Monate unter allen Umſtänden geſichert und eine genügende Reſerve vorhanden ſei. — Wirtſchaftsausſtellung. Das deutſche Gaſtwirts⸗ gewerbe plant für Mai 1921 eine große Fachausſtel⸗ . e e e r be „— um die Fleiſchpreiſe. Aus einer Mitteilung der Stuttgarter Fleiſcher⸗Innung erfährt man, daß die Landwirte in Württemberg ihr Vieh nicht um den Höchſt⸗ preis abgeben und daß der Metzger ohne weſentliche Höchſtpreisüberſchreitung kein Vieh kaufen kann. 15 größten Metzgerinnungsverbände Württembergs waren Die bereits beim Ernährungsminiſterium vorſtellig und be⸗ antragen die Wiederherſtellung der alten Preiſe(8.30 ſtatt 7.20 Mark). Das Vieh wandere nach Baden, wo „12⸗Mark⸗Fleiſchpreiſe“ beſtehen und Schieber und Schwarzſchlächter werden wieder Geſchäfte machen. Die vor einigen Wochen verfügte Herabſetzung der Fleiſch⸗ breiſe hätte nur dann einen Sinn gehabt, wenn die württ. Grenzen geſchloſſen wären. te, e a — Treibende Kartoffeln. Vom Land wird uns geſchrieben: Es hat ſich die unliebſame Erſcheinung ge⸗ zeigt, daß die Kartoffelknollen im Boden keimen und eee, e Nur ein Mensch. Roman von C. Gerhard. 1)(Nachdruck verboten.) 5 1. Kapitel. Mit lautem Getöſe fuhr der von Baſel kommende Schnellzug in den Bahnhof von Montreux ein. Eilig entſtiegen die Reiſenden den Wagen, um die nicht zahl⸗ reich vorhandenen Droſchken und Automobile, ſowie den die vereinigten Ortſchaften Territet, Montreux, Clarens durcheilenden Tram zu benutzen. Zuletzt verließ ein hochgewachſener Herr den Bahn⸗ ſteig: er mochte die dreißig überſchritten haben, aber ſeiner ſchlanken Geſtalt waren noch die Formen, ſeinen Be⸗ wegungen die Biegſamkeit der Jugend eigen. Sein ſchmales, durchgeiſtigtes Geſicht trug den Stempel hoher Bildung. Profeſſor Manfred Janſen hatte einen an⸗ ſtrengenden Sommer in Berlin verlebt. Mehrere epidemiſch auftretende Krankheiten hatten ihn über Gebühr in An⸗ spruch genommen; im unanfhörlichen Ringen gegen Leiden und Tod hatte er nicht acht auf ſich ſelbſt gegeben, bis er endlich, als Ruhe eintrat, es empfand, allzuviel Kraft ver⸗ braucht zu haben. a So machte er ſich frei, um an einem ſchönen Oxt Er⸗ holung zu ſuchen, denn nur ein an Leib und Seele ge⸗ ſunder Menſch kann Leidenden nützen. Er hatte Montreux Been dieſen lieblichſten Ort der franzöſiſchen Schweiz. ährend er im offenen Wagen durch die ſchmale Straße nach der Penſion einer Frau von Richthofen, die man ihm empfohlen hatte, fuhr, ſchweifte ſein Blick entzückt über den im herrlichſten Farbenſchimmer leuchtenden Genfer See, über die ſanft geſchwungene Kette der Savoyer Alpen bis hin zu dem eis⸗ und ſchneegekrönten Gipfel des Dent du Midi. Bald war das freundliche, in einem Garten gelegene Haus erreicht, das ihn aufnehmen ſollte; ein hübſches, nordländiſches Stubenmädchen empfing ihn und führte ihn in ein behagliches Zimmer des erſten Stockes, deſſen Ausſicht einen entzückenden Blick auf See und Berae bot. e 1 25 1 1 Nachdem der Profeſſor ſeinen Koffer ausgepackt, machte er der Dame des Hauſes ſeinen Beſuch. Frau von Richthofen, die aus einem ſchweren Leben ſich Liebe zur Menſchheit gerettet und mit feinſtem Takt jene Liebenswürdigkeit verband, die aus einem warmen Herzen hervorgeht, wußte ſich gleich auf den rechten Fuß mit Profeſſor Jenſen zu ſtellen. Nach dem kurzen Beſuch bei ihr beſchloß er, einen Spaziergang zu machen; noch zitterte jene Erregung der Nerven in ihm nach, die jeder fein organiſierte Menſch nach einer längeren Reiſe empfindet; ſie ſollte in der freien Natur ausklingen. Langſam ſchritt er dahin, ließ ſich umſpinnen vom Zauber des leuchtenden Sees, folgte mit den Blicken dem Flug der ſilbernen Möwen, die laut aufkreiſchend zum Strande ſtürzten, um das von den Fremden ihnen reichlich geſtreute Weißbrot zu erhaſchen, lauſchte mit geringer Aufmerkſamkeit dem Sprachengemiſch aus den Reihen der ihm Begegnenden und kehrte erfriſcht zur Villa zurück. Da die Stunde des Abendeſſens nahe war, ließ er ſich in einen bequemen Seſſel in dem mit altväterlicher Behaglichkeit eingerichteten Salon nieder und blätterte in den auf dem Tiſch aufgehäuften in⸗ und ausländiſchen Zeitungen und Zeitſchriften. Aber weder die deutſchen politiſchen Blätter, noch das große„Waadtländer Journal“ vermochten ihn länger als eine Viertelſtunde zu feſſeln; gedankenvoll lehnte er in ſeinem Stuhle. Plötzlich bemerkte er durch die geöffnete Tür am Ende der langen Veranda eine junge Dame. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und ſtand an einem mit verſchtedenartigen Chryſanthemen bedeckten Tiſchchen, die ſie in Vaſen und Schalen ordnete. 5 Die ſchlanke Geſtalt umfing ein weißes, bis zum Halſe geſchloſſenes Wollkleid. Volles Haar vom ſchönſten Lichtbraun fiel in weichen Wellen von den Schläfen zurück und war zu einem ec Knoten verſchlungen. Mit einem eigentümlichen Wohlgefühle verfolgte Manfred FJenſen die Bewegungen der zarten Hände. die ſo ge triebene Kartof meu: neue Knollen anſetzen. Namentlich in ſolchen Aeckerſ iſt dies der Fall, wo das Kraut ſchon ziemlich abge⸗ ſtorben iſt. Knollen aber, die treiben und keimen, ha⸗ ben bekanntlich nicht mehr viel Wert; ja ſie ſind na⸗ mentlich für das Vieh(trächtige Kühe) direkt ſchädlich, Sie enthalten fehr viel Giftſtoff, das Solanin. Ge, eln halten auch nicht und faulen ſehr raſch. Es iſt zu raten, alle Kartoffeläcker, wo ſich daz Keimen zeigt, ſo raſch als möglich abzuernten. ö D Ein neuer Roman, betitelt„Nur ein Menſch“ nimmt in heutiger Nummer ſeinen Anfang, worauf wir unſere geſchätzten Leſerinnen u. Leſer beſonderz aufmerkſam machen. „ Geſchäftsübergabe. Der Meggerelbetrieb von Herrn Michael Adler 11. ging durch Kauf an Herrn Al⸗ bin Faber aus Frankfurt a. Main über. Slehe Inſerat, „ Zur Kartoffelverſorgung. Im Ständehaus zu Darmſtadt tagten am letzten Montag Vertreter aller lang wirtſchaftlichen Organiſatlonen Heſſens. Es wurde elne Einigung dahin erzielt, daß durch Vermittlung der Lande. kartoffelſtelle an Minderbemittelte die Kartoffeln zum Preſſ von 20 Mark geliefert werden ſollen. —8— Heſſiſche Wanderbühne. Die Zentral ſielle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in Darmſtaßt hat eine Landeswanderbühne ins Leben ge rufen, die ihre Rundrelſe durch Heſſen demnächſt in Viem, heim beginnt. Als erſte Werke ſollen zur Aufführung kon⸗ Schiller: Kabale und Liebe, Strindberg Kameraden, Raupach: Schleichhändler. Das Thealer ſoll möglichſt für beſtimmte Abende im Ganzen an Vereſn. oder Organiſationen vergeben werden. Der Innenleiter der Landeswanderbühne, Herr Dr. Corwegle wird in den näch, ſten Tagen hier elntreffen und Beſprechungen mit dem hie⸗ ſigen Vertrauensmann der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege abhalten. Eine Millionenerbſchaft iſt aus Holland in die Gegend von Darmſtadt gefallen. Es handelt ſich un etwa 20 Millionen, die zum erheblichen Teile nach Waſchen bach gefallen ſeien⸗ Beteiligt ſind etwa 20 Glückliche. En in Darmſtadt wohnendes Dlenſtmädchen erhält etwa elne Million. Geſchüftliche Mitteilungen. Die neue Herbſt⸗ und Wintermode. Berlin hatte wieder einmal ſeine berümte Modewoche. Wer in der glücklichen Lage war dabei zu ſeln, war erſtaunt über die Fülle von Neuheiten, die die kommende Mode bringen wird. Man findet zwar noch immer geraffte und doppelt Röcke, aber alles ziehlt ab auf gartenhaft ſchlanke Figur, die durch die anſchmiegende lange Taille beſonders betont und erreicht wird. In den Stoffen tritt vor allen Dingen die Bunthel der Faben, tells nach orientaliſchen Vorbildern hervorſtechend in die Erſcheinung, wodurch eine anmutige und jugendliche! Wirkung der Kieider erzlelt wird. In den ſoeben im Verlag Otto Beyer, Leipzig V erſchienenen 4 Modeführern(es enthalten Band 1 Model für Kleider und Mäntel, Band 2 Bluſen und Röcke, Vand 3 Jungmädchen⸗Kleidung, Band 4 Kinderkleidung) ſind an nahezu 1000 gufen Vorbildern, zu denen Schnitt⸗ und Ab⸗ plättmuſter geliefert werden, die Eigenheiten der kommenden Mode in allen erdenklichen Anwendungsformen gezeigt. Dleſe Spezial⸗Modeführer bedeuten ihres billigen Ple ſes(jedes Heft koſtet nur 2.— Mk.) und ihres reichen In halt wegen eine Neuheit von außerordentlichen Vorzügen auf dem Gebiete ſchneideriſcher Modevorlagen. Sie sud in allen Buchläden und Schnittverkaufſtellen zu haben, ſonf vom Verlag direkt zu beziehen. ſchmackvoll Blüte an Blüte fügten, zweifellos nicht will kürlich, ſondern die Zuſammenſtellung nach ihrer maleriſchen Wirkung prüfend. f „Guten Abend, Jutta!“ rief eine helle Stimme mit ausgeprägt livländiſchem Dialekt, und eine zweite junge Dame betrat vom Garten her die Veranda. „Da finde ich dich wieder beſchäftigt, um uns eine Freude zu bereiten, anſtatt daß du ſelbſt dieſen zauberiſchen Herbſtabend genießt.“ 555 Sie ſchleuderte achtlos ihren großen Strohhut auf einen Stuhl, umſchlang die Freundin und ſchmiegte ihre glühende Wange an deren mattgefärbte. „Das haſt du prachtvoll gemacht“, rief ſie, die gefüllten Vaſen bewundernd.„Wirklich reizend würde Mr. Henrh Humpward ſagen, der das Wort„reizend“ gar zu gern anwendet. Er hat mir übrigens ſoeben ein langes Loblied auf dich geſungen. Wir haben nämlich die entzückendſte Waſſerparkie gemacht, die du dir denken kannſt. Herr und Frau von Löwenhagen, genannter Herr und ich. Man muß es ihm laſſen, er verſteht famos zu rudern. Und was haſt N du, Liebling, inzwiſchen getrieben?“ Zuerſt arbeitete ich den letzten Vortrag des Proſeſſors Dr. Four aus, den ich in Genf nur ſkizzenhaft nieder⸗ geſchrieben“, entgegnete Jutta mit voller, weicher Alt⸗ ſtimme,„dann beantwortete ich einige Briefe und bin nun bereit, mit dir im Garten ein wenig zu luſtwandeln.“ „Alſo ſo fleißig biſt du geweſen!“ ſeufzte die andere. ch müßte auch nach Hauſe Bericht erſtatten, aber J mir st gleich dem edlen Egmont Schreiben das Verhaßteſte von allen Dingen.“ 5 Stelle dich nicht ſchlimmer hin, als du biſt, Hella, erwiderte Jutta mit melodiſchem Lachen. Sie hatte ſich umgewandt, und der Profeſſor erblickte ein wunderbar ſchönes Antlitz von eigenartigem Reiz. Dunkel wölbten ich dichte Brauen über leuchtenden, ernſten Augen; eine einzige Locke des ſchönen Haares fiel auf die weiße, ge⸗ dankenreiche Stirn, und das Lächeln um den holden Mund war unſaabar lieblich. 452 (Fortſetzung folgt). Eine neue Sendung moderner Schablonen 1, 2 und mehrſchl. ſowle eine Partie Pinsel in verſchledenen Größen billigſt abzugeben Adam Adler 7., Col.- Und Farbwaren. Tüchtige Tgarrenmaoher bei hohem Lohn ſofort geſucht. M. Gallei, Hlauehutstrasse Ar. 53. Achtung! Zur Belieferung mit Spätkartofſeln, Getbrüben, Weiß— kraut, ſowie Lageräpfel, Birnen und Kelterobſt, bitten wir. bei unſeren Mitgliedern noch bis zum 17. September beſtellen zu wollen, damit mir unſere Abſchlüſſe mit unſe— ren Lieferanten machen können. Zur Lieferung kommt nur gute einwandfreie Ware. Beſtellungen nehmen entgegen: Beyer, Kornelius, Waſſerſtraße. Buſalt, Jean, Bismarckſtraße 39, Dewald, Gg., Steinſtraße 26, Häfele, Karl, Blauehutßraße 28, Kamuff, Peter, Lorſcherſtraße, Kirchner, Nikolaus 3., Holzſtraße 25, Mandel, Georg, Neuhäuſerſtraße 23, Müller, Auguſt, Waſſerſtraße 1, Nägel, Jakob, Moltkeſtraße 39, Winkler, Georg, Weinheimerſtraße 10, Wunder, Phil., Holzſtraße 10. Kartoffeln und Weißkraut ſind jetzt ſchon lau⸗ fend zu haben. Einkaufs⸗Genoſſenſchaft der Obſt⸗ und Landesprodutten⸗Händler Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 19. Sept. 1920 Verbandsweftspiele unſerer 1., Z. und 3. Mannſchaft gegen „F.⸗Geſellſchaft 1914 Garten⸗ ſtadt“ in Waldhof. Abfahrt der Mannſchaften: 3. Mannſchaft vormtit— lage 8.16 Uhr, 2. Mannſchaft 11.47 Uhr, 1. Mannſchaftz1.47 Uhr. Morgen Freitag Abend punkt ½9 Uhr Spieler⸗Verſammlung im Gaſthaus„Zum Eichbaum“, wozu um vollzähltges Er⸗ ſchelnen aller Spieler gebeten wird. Der Spielausſchuß. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemaligen Kriegsgefangenen, Kriegshinterbliebenen u ehem. Kriegsteilnehmer Ortsgruppe Viernheim. Es ſind an Mitglieder abzugeben: 2 neue Ziviltuchanzüge, Größe 48, zu 385 Mk. 3„ gute Winterjoppen„ 50,„ 40„, Intereſſenten können die Sachen am Freitag Mittag von 5—6 Uhr beim Vorſitzenden beſichtigen. Ferner wurden uns angeboten und können Beſtellungen hlerauf bis Sonntag gemacht werden auf feldgraue kompl. Anzüge(Rock, Hoſe, Weſte) 135.— Mk. „ Waffenröcke,(als Arbeitsröckeverwendb.) 16.— 5, „ Hoſen, lals Arbeitshoſen geeignet) 85503, „ Halte Waffenröcke(als Flickware geeignet) B, „„ Tuchhoſen /,„,* „ Mäntel 22.— neue Herren-Unterhoſen 9.60 alte 75„ 2.80 71 15 Hemden 2.80 Krankenkittel, blau und weiß Fusballlub Amici 100. 5.00 eine Partie Wäſche als Flickware a St. 0.10 Der Vorſtand. Haus- und Küchengeräte empfiehlt preiswert Mik. Effler 3., falhausstfass9. Amtlicher Teil. Betr.: Ausgabe der Brotmalken. Montag, den 20. September 1920, vorm., werden im Wachtlokale des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 20. September bis 3. Okkober 1920 an die Hale n edi verausgabt. te Ausgabe an Kinder erfolgt na bis 4 Ahr. folg chmittags von 2 Aenderungen im Perfonenſtande ſind vor der Ausgabe zu melden. Betr.: Verſorgung der Säuglinge mit Zucker. Bel dem Spezereihändler Gg. Kempf 9., Lampert⸗ helmerſtraße, gelangt am Freitag, den 17. ds. Mts., der Säuglingszucker für den Monat Auguſt zur Ausgabe. Auf den Kopf entfallen 2½ Pfund zum Preiſe von 2 Mk. pro Pfund. Bezugskarten ſind vorzulegen. Betr.: Ablieferung von Brotgetreide. Die Ablieferung von Brotgetreiee an den Kommunal— verband läßt zur Zeit viel zu wünſchen übrig. Bis jetzt haben nur 10 Landwirte Brotgetreide hier abgeliefert. Wenn die Landwirte nicht bald ihre vorläufig bereits angeforder ten Getreidemengen zur Ablieferung bringen, ſteht zu er— warten, daß die Reichsgetreideſtelle die Zuweiſung von Mehl einſtellt. Hierdurch wird die Brotverſorguug gefähr— det und Unruhen vonſeiten der verſorgungsberechtigten Be⸗ völkerung ſind unvermeidlich. f Wir erſuchen daher die hieſigen Landwirte, diejenigen Getreidemengen, die das zu der eigenen Bewirtſchaftung notwendige Getreide überſteigen, ungeſäumt an den Kom munalverband abzuliefern. Weigerungen haben haben die Reviſion der Speicher pp., die Enteignung der Vorräte und evtl. Entziehung der Selbſtverſorgung zur Folge. Bei Landwirten, welche ihre Pflichtmenge bis 1. 10. ds. Jahres abliefern, 44 3 Be⸗ ſtandsaufnahme u. Speicherrepiſion unterbleiben. Betr.: Preisabbau. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die örtliche Preisprüfungsſtelle in ihrer geſtrigen Sitzung den Preis für Eßbirnen auf 80 Pfg. und denjenigen für Edelobft auf 1 Mk. pro Pfund feſtgeſetzt hat. Die Händ— ler werden angewieſen, bei Vermeiden von Weiterungen dieſe Preiſe einzuhalten. Bei der Vornahme der letzten Reviſion in den hie— ſtgen Geſchäften wurde ſeitens der Kommiſſion feſtgeſtellt, daß einzelne Geſchäftsinhaber der geſetzlichen Beſtimmung immer noch nicht entſprochen haben, wonach die Preiſe an den Waren im Schaufenſter durch Buchſtaben dem Publi⸗ kum gegeuüber erſichtlich gemacht werden. Wir fordern die Säumigen mit Friſt bis 20. ds. Mts. auf, dieſen Anſtand zu beheeen, widrigenfalls unnachſichtlich Strafanzeige er— ſtattet und evtl. Antrag auf Schließung des Geſchäfts ge— ſtellt wird. Unſere Polizei iſt mit Vornahme der Kontrolle beauftragt. Betr.: Wohnungsnot. Um der großen Wohnungsnot, die ſich in unſerer Ge— meinde unangenehm fühlbar gemacht hat, zu ſteuern, hat der Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig be— ſchloſſen, allen denjenigen, die gewillt ſind, in beſtehenden alten Wohnungen neue Wohnungen einzurichten und dieſelben der Gemeinde zur Verfügung zu ſtellen, nennenswerte Bau— koſtenzuſchüſſe zu gewähren. Außerdem wird allen denjenigen, die Wohnungen freiwillig frelmachen, eine Prämie bis zu 300 Mk. gewährt. Anmeldungen werden auf unſerem Bau⸗ büro entgegen genommen, woſelbſt auch Rat und Auskunft bereitwilligſt erteilt wird. — Betr.: e ö Für die Kalenderwoche vom 10. Sept. bis 19. Sept. 1920 gelten für Erwerbsloſen-Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Dienstag, den 14 Sept. 1920, vorm. v. 9—10 Ahr Mittwoch, den 15. Sept. 1920, vorm. v. 10— 12 Uhr Donnerstag, den 16. Sept. 1920 vorm. v. 10-11 Ahr Freitag, den 17. Sept. 1920, vorm. von 9—10 Uhr zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungs verhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal⸗ ten wird. Entſchuldigungsgründe können wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. — Betr.: Herſtellung der Krelsſtarße Viernheim— Hüttenfeld. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Kreisſtraße von Viernheim—Hüttenfeld wegen Herſtellung derſelben vom 13. bis 22. September 1920 poltzeilich ge— ſperrt iſt.* f Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. FFC Zeitungen Einwickelpapier, Kilo 3 Mk., abzugeben Joh. Marin, Buchdruckerei. Militär-Krieger⸗Verein„Haſſia“. N 7 Unſere Fürſorgeſtelle Darmſtadt hat 1 Militär⸗Uniformſtücke und 95 Lazarett⸗Wäſche b Unſere Kriegswitwen und Krriegsbeſchädigten die darauf Anſpruch machen, wollen ſich beim Vorſitzenden melden. Gleichzeitig werden Kriegswitwen und Witwen der Kameraden, die dem Verein angehört haben, aufge⸗ nommen. Sowie alle Kameraden, die gedient, auch die die nicht eingerückt waren, nur Kriegszwecksdienſt gelelſtet haben, werden angenommen. N Für Witwen 1 Mark pro Jahr. 650 Pfg. pro Monat. N Es werden durch unſere Beratungsſtelle alle Renten⸗ ſachen ausgeführt. Der Vorſtand. E. UV. A. Heute Donnerstag Abend 9 Ahr im Gaſthaus „Zum goldenen Karpfen“ Mitglieder⸗Verſ Mitglieder⸗Verſammlung. Das Erſcheinen aller Mitglieder iſt dringend notwen⸗ Ferner findet Aufnahme neuer Mitglleder ſtatt. Der Vorſtand. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Dampfwalchanſtalt Edelweiß Weinheim. Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Annahmeſtelle: Viernheim Bubette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden. Für Kameraden dig. Habe wieder göfragene Kleider, Schuhe und Koffer zu verkaufen. Mannheim JI, 20. 32. An- und Verkaufsgeschäft. Sport⸗Verein„1909“ Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. 9 den 19. Sept. 1920 Verbands- MWettspiele Per 1., 2., 3. und 4. Monnſchaft und Manch gegen 1., 2., 3. und 4. Mannſchaft und 1. Jugend„Fußball⸗ i Verein“ Weinheim. 15 155 8. und 1. Jugend⸗Manuſchaſt hinterm Gaswerk. Spielanfang 1.15, 3.30 und 10 Uhr, 2. und 4. Mannſchaft in Wein⸗ heim. Spielanfang 1.15 und 3.30 Uhr. ie Spieler ziehen ſich im„Deutſchen Kaiſer“ aus und fahren dann nach Weinheim. Abfahrt wird morgen Freitag bekannt. Morgen Freitag Abend 8.30 Uhr Spieler-Versammlung u. Spiel-Ausschuss-Sitzung im„Ochſen“. 1. Jugend muß unbedingt erſchelnen. Der Spielausſchuß. Id. Aepfel, Birnen, Twelschen ſowie Kartoffel pro Ztr. 35 Mk. ſowle Rotkraut laufend zu haben bei Philipp Wunder Holzſtraße 10. Hleider maden Leute! Legen Sie Wert auf ele; gante schicke kleidung, 30 machensie einen Versuch mit unseten Anzügen, Ulstern, Paletots, sowie Hosen, Westen und Joppen. Diese erhalten Sie preiswert im Kaufhaus für Herren- bekleidung(inh. Jak. gungeb. Mannheim, lanken Kein Freppe 0 3, 4d, Laden neb. d. Mohrenapotheke. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 18. Sept. 6. Tiſchri Sabbat⸗Anfang 6⁰⁰ „ Morgen 8⁰⁰ „ Nachm. 4⁰⁰ „ Abend 7¹⁰ Wochentag-Abend 7¹⁰⁵ 5 Morgen 5³⁰ Uhr Wochenabſchnitt: Wajelech. Druckarbeiten schnell und billigst Viernheimer Bürgerzeitung ade br Rarisruhe, 14. Seßt. Bas Mifiſtertum des Fanert, hat die Koſten für die Verpflegung von Kranken im Landes vad zu Baden und im Landesſolbad zu Würrheink um durchſchnittlich 4—5 Mk. erhöht. Neueingeführt wurde die Erhebung einer beſonderen Vergütung von täglich 25 Mk. für die Inanſpruchnahme heſonderer Pfisgeftege,,.,.. F Gochsheim b. Bretten, 14. Sept. Unſer Städtchen feierte am Sonnta de ehrte eee 1 „ Mannheim, 14. Sept. Der 39jährige Fabrik⸗Auf⸗ ſeher David Rahte wurde in der Nacht auf Sonntag bei einem Rundgang in dem Anweſen der Süddeut⸗ ſchen Drahtinduſtrie auf dem Waldhof von Einbrechern in grquenhafter Weiſe ermordet. Der Leib zeigte zahl⸗ loſe Meſſerſtiche. e cane;„ ee * Tauberbiſchofsheim, 14. Sept. Der Erzeugerhöchſt⸗ preis für Grünkern iſt vom Reichsernährungsminiſterium auf 132.50 Mark feſtgeſetzt worden. Bühl, 14. Sept. Die hieſige Gendarmerie hat einen flüchtigen Banklehrling namens Fiſcher aus Papen⸗ burg verhaftet, der 80000 Mark unterſchlagen hatte. Oſſenburg, 14. Sept. Wegen Meineidsverdacht iſt laut„Offenburger Zeitung“ Bürgermeiſter Schweiß von Biberach verhaftet worden. 9 3 Lörrach, 14. Sept. Die hieſige Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmte an der Grenze zwei Kraftwagen, in de⸗ nen belgiſche und franzöſiſche Silbermünzen in die Schweiz verſchoben werden ſollten. Die Inſaſſen der Wagen waren Luxemburger. Das Geld in Höhe von 175000 Franken wurde beſchlagnahmt und die Schie⸗ ber verhaftet. g 8 a 1 Freiburg, 14. Sept. Dem Kommunalverband Frei⸗ burg war ſeinerzeit die Genehmigung erteilt worden, bis zu 30 Eiſenbahnwagen Mehl aus der Schweiz ein⸗ zuführen. Das Miniſterium des Innern hat nun kürz⸗ ſich die Einfuhrgenehmigung für die noch ausſtehenden 13. Wagen zurückgezogen. Der Stadtrat beſteht aber mit allem Nachdruck auf der Lieferung dieſer 13 Wa⸗ gen, er richtete ferner au das Miniſterium die dringende itte, bei der Reichsregierung entweder für eine ver⸗ ſtärkte Lieferung von ausländiſchem Weißmehl, oder aber fur alsbatdige Herabſetzung des Ausmahlungsſatzes von inländiſchem Getreide einzutreten, damit man wieder einigermaßen bekömmliches Brot bekomme. f Staufen, 14. Sept. Die Polizei verhaftete ein 16⸗ jähriges Dieuſtmädchen, das in einem Geſchäftshaus in Krotzingen angeſtellt, in den letzten Monaten nach und nach 120) Mark geſtohlen hatte. N 1 St. Blaſien, 14. Sept. Die Preisabbaukommiſſion hat auch hier mit Schwierigkeiten erheblicher Art zu kämpfen. Von Hamſterern werden für Milch 6—8 Mk. das Liter bezahlt, für Eier 2—3 Mk. und für ein Pfund Butter bis zu 35 Mk. Mit Rückſicht auf die anderen Vollskrette muß gegen dieſe Hamſterei und Preistreiberei mit allen Neitteln Front gemacht werden. 8 . Heivulberg, 15. Sept. Der Stadtrat beantragt beim Hürgerausſchuß die Aufnahme einer Anleihe von 28 lung in Stuttgart. Millionen Mark zur Deckung der in nächſter Zeit be⸗ fonders auf dem Gebiet der Arbeitsloſen- und Woh nungsfürſorge ſich ergebenden Auſwendungen. 1 — tüttgart, 14. Seßk.(Gas vergiftu 15 An. Dienstag wurde ein lediger, 35 Jahre alter 108 rungsbeamter in ſeinem Bett tok aufgefunden. geſſen, des Gashahnen in ſeinem lafzimmer zu ließen. e e 7 eee ee. Lolale Nachrichten. . Kartoſſelverärbeitüng. Nach einer Reichsver⸗ zrdnung dürfen Kartoffeln in Brennereien nur nach Maßgabe folgender Vorſchriften verarbeitet werden: Un⸗ ſernehmer landwirtſchaftlicher Betriebe dürfen in den genen Brennereien ſoviele ſelbſtgebaute Kartoffeln verarbeiten, als einem Drittel des Brennrechts bei einem Verbrauch von 18 Ztr. Kartoffeln für das Hekto⸗ Ater reinen Alkohols entſpricht. Das gleiche gilt für vie Genoſſenſchaften und ſonſtigen Vereinigungen, die eine Brennerei betreiben, hinſichtlich der von den Mit⸗ »liedern gebauten Kartoffeln. In Trocknereien und Stür⸗ lefabriken dürfen Kartoffeln nur inſoweit verarbeitet werden, als ſie zur Verarbeitung freigegeben ſind. — Das amerikaniſche Mehl. Im Reichsernäh⸗ rungsminiſterium fanden am Montag Verhandlungen zwiſchen der Regierung und Vertretern des deutſchen Bäckergewerbes über die Einfuhr des Mehls ſtatt, das der Bäckermeiſterverband in Neuyork den deutſchen Bäckermeiſterverbänden zu liefern ſich erboten hatte. Mo⸗ natlich ſollten 1600 Eiſenbahnwagen zu einem Preis von 8.20 Mark das Pfund im Kleinverkauf geliefert werden. Vie Verhandlungen dauerten mehrere Stunden und nah⸗ nen zum Teil einen ſehr erregten Verlauf. Das Mi⸗ giſterium beharrte auf ſeinem Standpunkt, daß die Ein⸗ uhr von Getreide oder Mehl, ſolange das inländiſche Getreide der Zwangswirtſchaft unterliege, grundſätzlich nicht freigegeben werden könne. Ueberdies ſeien die Kauf⸗ bedingungen durch die veränderte Valuta u. a. holt.“ Das Miniſterium erklärte ſich aber zu neuen Verhandlungen unter Zuziehung des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums bereit, wenn das Bäckergewerbe inzwiſchen von den amerikaniſchen Lieferern ein neues Angebot beibringe. — Wenn die Einfuhrerlaubnis ſeinerzeit ſogleich gege⸗ ben worden wäre, ſo wäre das Angebot nicht„überholt“ TTTTTTTTTTTT — Die Getreideablieſerung. Die Rechtsparteien bes Reichstags wenden ſich an ihre Freunde auf dem Lande mit der Aufforderung, ungeſäumt ſoviel Getreide abzuliefern, als nur irgend möglich iſt. Es ſei Pflicht aller Landwirte, dafür 7 ſorgen, daß die Brotverſor⸗ gung für die nächſten Monate unter allen Umſtänden geſichert und eine genügende Reſerve vorhanden ſei. — Wirtſchaftsausſtellung. Das deutſche Gaſtwirts⸗ gewerbe plant für Mai 1921 eine große Fachausſtel⸗ 5 7 15 bete — um die Fleiſchpreiſe. Aus einer Mitteilung ewe k 2 . der Stuttgorter Fleiſcher-Innung erfährt man, daß die „ Mannheim, 15. Sept. Eine Vertrauensmänner-Kon⸗⸗ ſerenz der hieſigen U. S. P. hat ſich mit großer Mehr⸗ heft für den Anſchluß an die dritte Internationale er⸗ 1 Härt. N ee Aeuſtadt i. Schw., 15. Sept. Das der Gemeinde, Kappel gehörige Hofgut Langenſtein iſt bis auf den imd niedergebrännt. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Der Fahrnisſchaden beläuft ſich alf etwa 50 000 Mk., den die Pächterin Frau Mi. 5 ſelbſt 1 tragen hat, 5 15 9 5 19 ert war. Avolfzell, 15. Sept. Nach der r. Mifte Hela ein mister Dr. Wirth Ende des Mo⸗ Nals“ hierher kommen und in einer Verſammlung ſpre⸗ timme“ Höchſtpreisüberſchreitung kein Vieh kaufen kann. 0 Landwirte in Württemberg ihr Vieh nicht um den Höchſt⸗ preis abgeben und daß der Metzger ohne mee ie 15 größten Metzgerinnungsverbände Württembergs waren bereits beim Ernährungsminiſterium vorſtellig und be⸗ antragen die Wiederherſtellung der alten Preiſe(8.30 ſtatt 7.20 Mark). Das Vieh wandere nach Baden, wo „12⸗Mark⸗Fleiſchpreiſe“ beſtehen und Schieber und Schwarzſchlächter werden wieder Geſchäfte machen. Die vor einigen Wochen verfügte Herabſetzung der Fleiſch⸗ breiſe hätte nur dann einen Sinn gehabt, wenn die württ. Grenzen geſchloſſen wären. eee ee — Treibende Kartoffeln. Vom Land wird uns geſchrieben: Es hat ſich die unliebſame Erſcheinung ge⸗ zeigt, daß die Kartoffelknollen im Boden keimen und UF . Mur ein Mensch. Roman von C. Gerhard. 1)(Nachdruck verboten.) 2 ö 1. Kapftel. Mit lautem Getöſe fuhr der von Baſel kommende Schnellzug in den Bahnhof von Montreux ein. Eilig entſtiegen die Reiſenden den Wagen, um die nicht zahl⸗ reich vorhandenen Droſchken und Automobile, ſowie den die vereinigten Ortſchaften Territet, Montreux, Clarens durcheilenden Tram zu benutzen. Zuletzt verließ ein hochgewachſener Herr den Bahn⸗ eig: er mochte die dreißig überſchritten haben, aber ſeiner chlanken Geſtalt waren noch die Formen, ſeinen Be⸗ wegungen die Biegſamkeit der Jugend eigen. Sein ſchmales, durchgeiſtigtes Geſicht trug den Stempel hoher Bildung. Profeſſor Manfred Janſen hatte einen an⸗ ſtrengenden Sommer in Berlin verlebt. Mehrere epidemiſch auftretende Krankheiten hatten ihn über Gebühr in An⸗ spruch genommen; im unanfhörlichen Ringen gegen Leiden und Tod hatte er nicht acht auf ſich ſelbſt gegeben, bis er endlich, als Ruhe eintrat, es empfand, allzuviel Kraft ver⸗ braucht zu haben. a So machte er ſich frei, um an einem ſchönen Oxt Er⸗ holung zu ſuchen, denn nur ein an Leib und Seele ge⸗ ſunder Menſch kann Leidenden nützen. Er hatte Montreux n dieſen lieblichſten Ort der franzöſiſchen Schweiz. ährend er im offenen Wagen durch die ſchmale Straße nach der Penſion einer Frau pon Richthofen, die man ihm empfohlen hatte, fuhr, ſchweifte ſein Blick entzückt über den im herrlichſten Farbenſchimmer leuchtenden Genfer See, über die ſanft geſchwungene Kette der Savoyer Alpen bis hin zu dem eis⸗ und ſchneegekrönten Gipfel des Dent du Midi. Bald war das freundliche, in einem Garten gelegene Haus erreicht, das ihn aufnehmen ſollte; ein hübſches, nordländiſches Stubenmädchen empfing ihn und führte ihn in ein behagliches Zimmer des erſten Stockes, deſſen Ausſicht einen entziſckenden Blick auf See und Berae bat. 5 8*— 1 — Nachdem der Profeſſor ſeinen Koffer ausgepackt, machte er der Dame des Hauſes ſeinen Beſuch. Frau von Richthofen, die aus einem ſchweren Leben ſich Liebe zur Menſchheit gerettet und mit feinſtem Takt jene Liebenswürdigkeit verband, die aus einem warmen Herzen hervorgeht, wußte ſich gleich auf den rechten Fuß mit Profeſſor Jenſen zu ſtellen. Nach dem kurzen Beſuch bei ihr beſchloß er, einen Spaziergang zu machen; noch zitterte jene Erregung der Nerven in ihm nach, die jeder fein organiſierte Menſch nach einer längeren Reiſe empfindet; ſie ſollte in der freien Natur ausklingen. Langſam ſchritt er dahin, ließ ſich umſpinnen vom Zauber des leuchtenden Sees, folgte mit den Blicken dem Flug der ſilbernen Möwen, die laut aufkreiſchend zum Strande ſtürzten, um das von den Fremden ihnen reichlich geſtreute Weißbrot zu erhaſchen, lauſchte mit geringer Aufmerkſamkeit dem Sprachengemiſch aus den Reihen der ihm Begegnenden und kehrte erfriſcht zur Villa zurück. Da die Stunde des Abendeſſens nahe war, ließ er ſich in einen bequemen Seſſel in dem mit altväterlicher Behaglichkeit eingerichteten Salon nieder und blätterte in den auf dem Tiſch aufgehäuften in⸗ und ausländiſchen Zeitungen und Zeitſchriften. Aber weder die deutſchen politiſchen Blätter, noch das große„Waadtländer Journal“ vermochten ihn länger als eine Viertelſtunde zu feſſeln; gedankenvoll lehnte ex in ſeinem Stuhle. Plötzlich bemerkte er durch die geöffnete Tür am Ende der langen Veranda eine junge Dame. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und ſtand an einem mit verſchiedenartigen Chryſanthemen bedeckten Tiſchchen, die ſie in Vaſen und Schalen ordnete. Die ſchlanke Geſtalt umfing ein weißes, bis zum Halſe geſchloſſenes Wollkleid. Volles Haar vom ſchönſten Lichtbraun fiel in weichen Wellen von den Schläfen zurück und war zu einem 1 Knoten verſchlungen. Mit einem eigentümlichen Wohlgefühle verfolgte Manfred Jenſen die Bewegungen der zarten Hände. die ſo ge⸗ — Gasvergiftung vor. Der em hatte ver⸗ triebene Kartof meu: Schiller: Kabale und Liebe, über⸗ neue Knonen anſetzen. Namentlich in ſolchen Aeckern iſt dies der Fall, wo das Kraut ſchon ziemlich abge⸗ ſtorben iſt. Knollen aber, die treiben und keimen, ha⸗ ben bekanntlich nicht mehr viel Wert; ja ſie ſind na. mentlich für das Vieh(trächtige Kühe) direkt ſchädlich. Sie enthalten fehr viel Giftſtoff, das Solanin. Ge⸗ eln halten auch nicht und faulen ſeht raſch. Es iſt zu raten, alle Kartoffeläcker, wo ſich dag Keimen zeigt, ſo raſch als möglich abzuernten. ö Ein neuer Roman, betitelt„Nur ein Menſch“ nimmt in heutiger Nummer ſeinen Anfang, worauf wir unſere geſchätzten Leſerinnen u. Leſer beſonderz aufmerkſam machen. „ Geſchäftsübergabe. Der Meczgerelbetrieb von Herrn Michael Adler 11. ging durch Kauf an Herrn Al. bin Faber aus Frankfurt a. Main über. Slehe Inſerat, „ Zur Kartoffelverſorgung. Im Ständehaus zu Darmſtadt tagten am letzten Montag Vertreter aller land⸗ wirtſchaftlichen Organiſatlonen Heſſens. Es wurde eln Einigung dahin erzielt, daß durch Vermittlung der Lande. kartoffelſtelle an Minderbemittelte die Kartoffeln zum Preſſ von 20 Mark geliefert werden ſollen. ö—8— Heſſiſche Wanderbühne. Dle Zentral ſielle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in Darmſtaßt hat eine Landeswanderbühne ins Leben ge rufen, die ihre Rundreiſe durch Heſſen demnächſt in Viern, heim beginnt. Als erſte Werke ſollen zur Aufführung kom Strindberg Kameraden, Raupach: Schleichhändler. Das Theater ſoll möglichſt für beſtimmte Abende im Ganzen an Vereſm oder Organiſationen vergeben werden. Der Innenleiter de Landeswanderbühne, Herr Dr. Corwegle wird in den näch, ſten Tagen hier eintreffen und Beſprechungen mit dem hie⸗ ſigen Vertrauensmann der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege abhalten. * Eine Millionenerbſchaft iſt aus Holland in vie Gegend von Darmſtadt gefallen. Es handelt ſich un etwa 20 Millionen, die zum erheblichen Teile nach Waſchen⸗ bach gefallen ſeien⸗ Beteiligt ſind etwa 20 Glückliche. Cin in Darmſtadt wohnendes Dienſtmädchen erhält etwa elne Million. Geſchüftliche Mitteilungen. Die neue Herbſt⸗- und Wintermode. hatte wieder einmal ſeine berümte Modewoche. Wer in der glücklichen Lage war dabei zu ſein, war erſtaunt über die 4 Fülle von Neuheiten, die die kommende Mode bringen wild, 5 Man findet zwar noch immer geraffte und doppelte Röcke, aber alles ziehlt ab auf gartenhaft ſchlanke Figur, die durch die anſchmiegende lange Taille beſonders beton und erreicht wird. In den Stoffen tritt vor allen Dingen die Bunthel der Faben, tells nach orientaliſchen Vorbildern hervorſtechend in die Erſcheinung, wodurch eine anmutige und jugendliche Wirkung der Kieider erzlelt wird. a In den ſoeben im Verlag Otto Beyer, Leipzig V5 erſchienenen 4 Modeführern(es enthalten Band 1 Modell für Kleider und Mäntel, Band 2 Bluſen und Röcke, Band 3 Jungmädchen⸗Kleidung, Band 4 Kinderkleidung) ſind a nahezu 1000 guzen Vorbildern, zu denen Schnitt, und Al C plättmuſter geliefert werden, die Eigenheiten der kommenden Mode in allen erdenklichen Anwendungsformen gezeigt. Dieſe Spezial⸗Modeführer bedeuten ihres billigen Pu ſes(jedes Heft koſtet nur 2.— Mk.) und ihres reichen Ju halt wegen eine Neuheit von außerordentlichen Vorzügel auf dem Gebiete ſchnelderiſcher Modevorlagen. Sie ſind in allen Buchläden und Schnittverkaufſtellen zu haben, ſonſ vom Verlag direkt zu beziehen. ſchmackvoll Blüte an Blute fügten, zwelfellos nicht will kürlich, ſondern die Zuſammenſtellung nach ihrer maleriſchen Wirkung prüfend. 4 „Guten Abend, Jutta!“ rief eine helle Stimme mit ausgeprägt livländiſchem Dialekt, und eine zweite junge! 5 Dame betrat vom Garten her die Veranda. „Da finde ich dich wieder beſchäftigt, um uns eile Freude zu bereiten, anſtatt daß du ſelbſt dieſen zauberiſchen Herbſtabend genießt.“. Sie ſchleuderte achtlos ihren großen Strohhut auf einen Stuhl, umſchlang die Freundin und ſchmiegte ihre glühende Wange an deren mattgefärbte.. „Das haſt du prachtvoll gemacht“, rief ſie, die gefüllten Vaſen bewundernd.„Wirklich reizend würde Mr. Henrh Humpward ſagen, der das Wort„reizend“ gar zu gern anwendet. Er hat mir übrigens ſoeben ein langes Loblied auf dich geſungen. Wir haben nämlich die entzückendſte Waſſerparkie gemacht, die du dir denken kannſt. Herr und Frau von Löwenhagen, genannter Herr und ich. Man muß es ihm laſſen, er verſteht famos zu rudern, Und was haſt du, Liebling, inzwiſchen getrieben?“ 9 97% arbeitete ich den letzten Vortrag des Profeſſors r. our aus, den ich in Genf nur fkiszenhaft nieder⸗ geſchrieben“, entgegnete Jutta mit voller, weicher Alt⸗ ſtimme,„dann beantwortete ich einige Briefe und bin nun bereit, mit dir im Garten ein wenig zu luſtwandeln.“ „Alſo ſo fleißig biſt du geweſen!“ ſeufzte die andere. Ich müßte auch nach Hauſe Bericht erſtatten, aber mir lſt gleich dem edlen Egmont Schreiben das Verhaßteſte von allen Dingen.“ Stelle dich nicht ſchlimmer hin, als du biſt, Hella“, erwiderte Jutta mit melodiſchem Lachen. Sie hatte ſich umgewandt, und der Profeſſor erblickte ein wunderbar ſchönes Anllit von eigenartigem Reiz. Dunkel wölbten ſich dichte Brauen über leuchtenden, ernſten Augen; eine einzige Locke des ſchönen Haares fiel auf die weiße, ge. dankenreſche Stirn, und das Lächeln um den holden Mund war unſaabar lieblich. 4 (Fortſetzung folgt). Berlin Eine neue Sendung moderner Schablonen 1, 2, und mehrſchl., ſowle eine Partie . Pinsel in verſchledenen Größen billigſt abzugeben Adam Adler 7., Col.- und Farbwaron. Tüchtige Tgarrenmacher bei hohem Lohn ſofort geſucht. M. Gallei, Hlauehutstrasse Ar. 53. Achtung! Zur Belieferung mit Spätkartoffeln, Getbrüben, Weiß— kraut, ſowie Lageräpfel, Birnen und Kelterobſt, bitten wir. bei unſeren Mitgliedern noch bis zum 17. September beſtellen zu wollen, damit wir unſere Abſchlüſſe mit unſe— ren Lieferanten machen können. Zur Lieferung kommt nur gute einwandfreie Ware. Beſtellungen nehmen entgegen: Beyer, Kornelius, Waſſerſtraße, Buſalt, Jean, Bismarckſtraße 39, Dewald, Gg., Steinſtraße 26, Häfele, Karl, Blauehutßraße 28, Kamuff, Peter, Lorſcherſtraße, Kirchner, Nikolaus 3., Holzſtraße 25, Mandel, Georg, Neuhäuſerſtraße 23, Müller, Auguſt, Waſſerſtraße 1, Nägel, Jakob, Moltkeſtraße 39, Winkler, Georg, Weinheimerſtraße 10, Wunder, Phil., Holzſtraße 10. Kartoffeln und Weißkraut ſind jetzt ſchon lau⸗ fend zu haben. Einkaufs⸗Genoſſenſchaft der Obſt⸗ und Landesprodutten⸗Händler Viernheim. Fußballklub Amicitia 1909. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 19. Sept. 1920 Verbandsweftspiele Unſerer 1., 2. und 3. Mannſchaft gegen „F.⸗Geſellſchaft 1914 Garten⸗ ſtadt“ in Waldhof. Abfahrt der Mannfchaften: 3. Mannſchaft vormtt⸗ f tags 8.16 Uhr, 2. Mannſchaft 11.47 Uhr, 1. Mannſchaftz1.47 Uhr. Morgen Freitag Abend punkt ¼9 Uhr Spieler⸗Verſammlung im Gaſthaus„Zum Eichbaum“, wozu um vollzähliges Er⸗ ſchelnen aller Spieler gebeten wird. Der Spielausſchuß. Reichsbund der Kriegsbeſchüdigten, . ehemaligen Kriegsgefangenen, Kriegshinterbliebenen u ehem. Kriegsteilnehmer Ortsgruppe Viernheim. Es ſind an Mitglieder abzugeben: 2 neue Ziviltuchanzüge, Größe 48, zu 385 Mk. 3„ gute Winterjoppen„ 50,„„ 40„, Intereſſenten können die Sachen am Freitag Mittag von 5—6 Uhr beim Vorſitzenden beſichtigen. Ferner wurden uns angeboten und können Beſtellungen hlerauf bis Sonntag gemacht werden auf feldgraue kompl. Anzüge(Rock, Hoſe, Weſte) 135.— Mk. „ Waffenröcke,(alsArbeitsröckeverwendb.) 16.—„ 1 Hoſen,(als Arbeitshoſen geeignet) 8750 h¹/ „ alteWaffenröcke(als Flickware geeignet) 3.—„, „ Duchhoſen/„ 1 „ Mäntel 22.— neue Herren-Unterhoſen 9.60 alte 55 N 2.80 „ 1 Hemden 2.80 Krankenkittel, blau und weiß 5.00 eine Partie Wäſche als Flickware a St. 0.10 Der Vorſtand. Haus- und Küchengeräte empfiehlt preiswert Mik. Effler 3., Hathausstrass9. 77 7 Amtlicher Teil. Betr.: Ausgabe der Brotmalken. Montag, den 20. September 1920, vorm., werden im Wachtlokale des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 20. September bis 3. Okkober 1920 an die weile e edi verausgabt. ie Ausgabe an Kinder erfolgt na t bis 4 Uhr. folg chmittags von 2 Aenderungen im Perfonenſtande ſind vor der Ausgabe zu melden. Betr.: Verſorgung der Säuglinge mit Zucker. Bel dem Spezereihändler Gg. Kempf 9., Lampert⸗ helmerſtraße, gelangt am Freitag, den 17. ds. Mts., der Säuglingszucker für den Monat Auguſt zur Ausgabe. Auf den Kopf entfallen 2½ Pfund zum Preiſe von 2 Mk. pro Pfund. Bezugskarten ſind vorzulegen. Betr.: Ablieferung von Brotgetreide. Die Ablieferung von Brotgetreiee an den Kommunal— verband läßt zur Zeit viel zu wünſchen übrig. Bis jetzt haben nur 10 Landwirte Brotgetreide hier abgeliefert. Wenn die Landwirte nicht bald ihre vorläufig bereits angeforder— ten Getreidemengen zur Ablieferung bringen, ſteht zu er— warten, daß die Reichsgetreideſtelle die Zuweiſung von Mehl einſtellt. Hierdurch wird die Brotverſorguug gefähr— det und Unruhen vonſeiten der verſorgungsberechtigten Be— völkerung ſind unvermeidlich. f Wir erſuchen daher die hieſigen Landwirte, diejenigen Getreidemengen, die das zu der eigenen Bewirtſchaftung notwendige Getreide überſteigen, ungeſäumt an den Kom— munalverband abzuliefern. Weigerungen haben haben die Reviſion der Speicher pp., die Enteignung der Vorräte und evtl. Entziehung der Selbſtverſorgung zur Folge. ö Bei Landwirten, welche ihre Pflichtmenge bis 1. 10. ds. Jahres abliefern, wird die Be⸗ ſtandsaufnahme u. Speicherreviſion unterbleiben. Betr.: Preisabbau. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die örtliche Preisprüfungsſtelle in ihrer geſtrigen Sitzung den Preis für Eßbirnen auf 80 Pfg. und denjenigen für Edelobſt auf 1 Mk. pro Pfund feſtgeſetzt hat. Die Händ— ler werden angewieſen, bei Vermeiden von Weiterungen dieſe Preiſe einzuhalten. Bei der Vornahme der letzten Reviſion in den hie⸗ ſtgen Geſchäften wurde ſeitens der Kommiſſion feſtgeſtellt, daß einzelne Geſchäftsinhaber der geſetzlichen Beſtimmung immer noch nicht entſprochen haben, wonach die Preiſe an den Waren im Schaufenſter durch Buchſtaben dem Publi⸗ kum gegeuüber erſichtlich gemacht werden. Wir fordern die Säumigen mit Friſt bis 20. ds. Mts. auf, dieſen Anſtand zu beheeen, widrigenfalls unnachſichtlich Strafanzeige er⸗ ſtattet und eptl. Antrag auf Schließung des Geſchäfts ge— ſtellt wird. Unſere Polizei iſt mit Vornahme der Kontrolle beauftragt. Betr.: Wohnungsnot. Um der großen Wohnungsnot, die ſich in unſerer Ge— meinde unangenehm fühlbar gemacht hat, zu ſteuern, hat der Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig be⸗ ſchloſſen, allen denjenigen, die gewillt ſind, in beſtehenden alten Wohnungen neue Wohnungen einzurichten und dieſelben der Gemeinde zur Verfügung zu ſtellen, nennenswerte Bau— koſtenzuſchüſſe zu gewähren. Außerdem wird allen denjenigen, die Wohnungen freiwillig freimachen, eine Prämie bis zu 300 Mk. gewährt. Anmeldungen werden auf unſerem Bau⸗ büro entgegen genommen, woſelbſt auch Rat und Auskunft bereitwilligſt erteilt wird. — Betr.: e ee N Für die Kalenderwoche vom 10. Sept. bis 19. Sept. 1920 gelten für Erwerbsloſen⸗Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Dienstag, den 14. Sept. 1920, vorm. v. 9—10 Uhr Mittwoch, den 15. Sept. 1920, vorm. v. 10—12 Uhr Donnerstag, den 16. Sept. 1920 vorm. v. 10-11 Uhr Freitag, den 17. Sept. 1920, vorm. von 9—10 Ahr zwecks Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal— ten wird. Entſchuldigungsgründe können wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. —— Betr.: Herſtellung der Krelsſtarße Viernheim—hüttenfeld. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Kreisſtraße von Viernheim—hHüttenfeld wegen Herſtellung derſelben vom 13. bis 22. September 1920 polizeilich ge⸗ ſperrt iſt. 2 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Zeitungen Einwickelpapier, Kilo 3 Mh., abzugeben Joh. Martin, Buchdruckerei. Unſere Fürſorgeſtelle Darmſtadt hat 1 Militär⸗Uniformſtücke und Lazarett⸗Wäſche abzugeben. Unſere Kriegswitwen und Kriegsbeſchädigten die darauf Anſpruch machen, wollen ſich beim Vorſitzenden melden. Gleichzeitig werden Kriegswitwen und Witwen der Kameraden, die dem Verein angehört haben, aufge⸗ nommen. Sowie alle Kameraden, die gedient, auch die die nicht eingerückt waren, nur Kriegszwecksdienſt gelelſtet haben, werden angenommen. Für Witwen 1 Mark pro Jahr. 50 Pfg. pro Monat. Es werden durch unſere Beratungsſtelle alle Renten⸗ ſachen ausgeführt. Der Vorſtand. E. U. A. Heute Donnerstag Abend 9 Uhr im Gaſthaus „Zum goldenen Karpfen“ 8** 410* Mitglieder⸗Verſammlung. Das Erſcheinen aller Mitglieder iſt dringend notwen⸗ Ferner findet Aufnahme neuer Mitglieder ſtatt. Der Vorſtand. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Dampfwaſchanſtalt Edelweiß Weinheim. Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Annahmeſtelle: Viernheim Babette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden. Militär-Krieger-Verein„Haſſia“. Für Kameraden dig. Habe wieder getragene Kleider, Schuhe und Koffer zu verkaufen. Mannheim J, 20.:. An- und Herkaufsgeschäft. Sport⸗Verein„1909“ Viernheim. r“Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 19. Sept. 1920 Verbands- Wettspiele Mer 1., 2., 3. und 4. Monnſchaft und Mall gegen 1., 2., 3, und 4. Mannſchaft und 1. Jugend„Fußball⸗ f Berein“ Weinheim.* 15 3. und 1. Jugend⸗Manuſchaſt hinterm Gaswerk. Spielanfang 1.15, 3.30 und 10 Uhr, 2. und 4. Mannſchaft in Wein⸗ heim. Spielanfang 1.15 und 3.30 Uhr. ie Spieler ziehen ſich im„Deutſchen Kaiſer“ aus und fahren dann nach Weinheim. Abfahrt wird morgen Freitag bekannt. N Morgen Freitag Abend 8.30 Uhr Spielei-Versammlung u. Spiel-Ausschuss-Sitzung im„Ochſen“. 1. Jugend muß unbedingt erſcheinen. Der Spielausſchuß. ld. Aepfel, Birnen, Twelschen ſowie Kartoffel pro Ztr. 35 Mk. owie Toltcadl laufend zu haben bet Philipp Wunder Holhzſtraße 10. Heider maden Leute! Legen Sie Wert auf ele- gante schicke kleidung. 30 machenSie einen Versuch mit unseren Anzügen, Ulstern, Paletots, sowie Hosen, Westen und Joppen. Diese erhalten Sie ee im Kaufhaus für Herren- bekleidung nh. Jak. gange. Mannheim, anken Koln Treppe 0 3, 4d, Laden neb. d. Mohrenapotheke. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 8. Sept. Sabbat⸗Anfang .„ Morgen Wochenabſchnitt: 1„ Nachm. Wajelech.„ Abend Wochentag-Abend 1 Morgen Uhr * Druckarbeiten schnell und billigst Viernheimer Bürgerzeitung