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Kann eine deutſche Regierung ernſthaſt erklären, Gelehrten Keynes Unſer Aufwand im öff [birtſchaftsrats ſein. Samstag, den 18. September 1920 — Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 725 rr 10. Jaßrg. 109 Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft. Der Vorſitzende des Reichswirtſchaftsrats Edler von Braun veröffentlicht über dieſes Thema im letzten Heft des„Grenzboten“ beachtenswerte Darlegungen. Er be— tont, daß wir ſeit Jahr und Tag von dem Kapital des Volksvermögens gelebt haben und daß eine Wirt⸗ ſchaft, die fortlaufend ſteigende Verſchuldung bringt, nicht weiter gehen kann; zugleich aber, daß; volle, rückſichtsloſe Oſſenheit und Klarheit die Vorausſetzung einer Beſſerung iſt. Vor allem müſſe Deutſchland ſich die Staatsver⸗ waltung ſo einrichten, wie es einem völlig verarmten Volk geziemt.„Davor kann uns das Gebäude der jetzi⸗ gen Steuergeſetzgebung nicht ſchützen, die Einnahmen vor⸗ zaubert, die im Dauerzuſtand nie zu erzielen ſein wür⸗ den, wenn auch überall beſte Steuerwilligkeit beſtände, weil ſie durch Vernichtung der Betriebsvermögen die ſolide Wirtſchaft ſelbſt unterbindet und nur das Schie⸗ bertum leben läßt. Man muß alſo vor allem ent- ſchloſſen au die Umgeſtaltung dieſer Steuergeſetze her— angehen.“ Neben dieſer Wahrhaſtigkeit gegenüber uns ſelbſt ſei aber die gleiche Haltung auch gegen unſere Feinde not— wendig: „Ich ſage mit Vorbedacht Jeinde, weil ich den Vertrag von Verſailles niemals als einen Friedensvertrag anſehen kann, ſon⸗ als ein Dokument der Sklaverei. Unſere Regie⸗ verſichern, daß ſie den Vertrag von Verſailles er⸗ ol„Ich halte das nicht für richtig. Der Vertrag kann nicht erfüllt werden,? weil er Unmögliches verlangt. Und ſelbſt das an ſich Mögliche könnte nur erreicht werden, wenn man das deutſche Volk in dauernder 1 hält. 0 daß das ihre Nein, man muß endlich mit dieſen Fiktionen, die rungen Abſicht iſt? man der Kriegswut unſerer Gegner zulieb aufgerichtet hat Schluß machen. U 5 and aheß zum Ausdruck bringen, daß wir dieſen Vertrag nicht erfüllen Man muß in boller Offenheit und Klarheit önnen. 1 1 Unter Bezugnahme auf das Zeugnis des engliſchen ̃ mit dem Braun als Vertreter der 1 30 1 N„— 0* 5 Regierung in Spa und Brüſſel oft verhandelte, bezeich⸗ Nöti 1 fe die i 11 f Nötigung, weil ſie ſich gegen einen Vertragſchließenden richtete, der ſich im Vertrauen auf feierliche Abimachun⸗ ö 5 n wehrlos gemacht hatte“. Hbeſtimmungen des Verſailler Vertrags weit mehr be⸗ kannt werden, um die Ueberzeugung von ſeiner ſittlichen N bruch zu bringen. „Die Forderung, den Vertrag von Verſailles ſo abzu⸗ ändern, daß er wirtſchaftlich für uns erträglich wird, setzt freilich voraus, daß das deutſche Volk auch in der eigenen Wirtſchaft die Folgerungen aus der Lage zieht, und nicht ein Scheinleben weiterführt, das allem anderem eher als dem Daf ein eines Verarmten gleicht. ſezte uns dem Vorwurf unſerer Gegner aus, wir woll⸗ ten uns abſichtlich in die Unmöglichkeit verſetzen, un— ſere Schulden zu bezahlen. Das ſei zwar im Hinblick auf den Scheinwert des Papiergelds, mit dem wir un⸗ ſer Leben friſten, nur ein Trugſchluß, aber trotzdem müſſen wir auch dieſen Schein vermeiden, wenn wir unſern berechtigten Anſprüchen Gehör verſchaffen wol⸗ len. Und wir müſſen vor allem auf ihn verzichten, wenn wir zur inneren Geſundung unſerer Wirtſchaft kommen wollen. Dafür die Wege zu finden, müßte die erſte Aufgabe aller wirtſchaftlich Einſichtigen, vor allem des Reichs⸗ f Finanzkriſe und Wirtſchafts⸗ lriſe ſeien ſo ang urſächlich verflochten, daß ſie nur im Zufammenhang lösbar ſeien. Solange nicht unſere Wäh⸗ rung auf eine haltbare, unveränderliche Grundlage ge⸗ ſtellt ſei und der Staat ſich ein Steuerſyſtem ſchaffe das einen klaren Ueberblick der Belaſtung geſtatte und den Betrieben die Exiſtenzmöglichkeit laſſe, ſei jeder Ver⸗ ſuch einer Geſundmachung unseres Wirtſchaftslebens ver— gebens. f Die Zwangsanleihe. Wie Berliner Blätter zu berichten wiſſen, ſoll für die Zwaugsanleihe zur Befeſtigung der ſchwebenden Reichsſchulden ein Betrag von mindeſteus 50 bis 60 Milliarden in Ausſicht genommen ſein. Nach dem Fach⸗ blatt„Bank“, betrug Ende des leßten Geſchäftsjahrs 1910 die Summe der bei Banken hinterlegten privaten Gelder(Depoſiten) 35 ½ Milliarden Mark(Ende 1913 4, Milltardenl wovon 17 bis 18 Milliarden, nach an⸗ net er den Vertrag von Verſailles als eine„rechtswidrige Braun fordert, daß die und wirtſchaftlichen Unmöglichkeit allgemein zum Durch . Au entlichen und privaten Leben ſtehe im ſchreienden Gegenſatz zu der wirklichen Lage und bemüht, ſeine harten Bedingungen zu erfüllen. derer Schäßung 25 Milliarden allein bei den ſieben Ber⸗ Tie amtliche Deulſchrift Deutſchlands für die do Pe Nas fa 6 ö 15 dem Buch„Was kann Deutſchland leiſten?“, Verlag von Reimar Hobbing in Berlin) ſagt, daß am 31 über die Zahlungsfähigkeil liner Großbanken in Reichsſchatzwechſeln angelegt waren, Wiedergutmachang(veröffentlicht in tärz 1920 ſaſt 50 Milliarden Schatzanweiſungen des Reichs in anderen Händen als denen der Reichsbank waren. Das Privatkapital iſt alſo für die Unterbringung der ſchwebenden Schulden des Reichs benutzt worden. Nicht allein 16 Depoſitengelder bei den Großbanken ſind joſer WMWeiſe zins U 41 in dieſer Weiſe zinsbar angelegt worden, ſondern auch ſenſchaften, Verſicherungsgeſellſchaften uſw. Was nie Stellen an ſchwebender Schuld nicht aufgenommen werden konnte, iſt in der Form von Banknoten und Darlehnskaſſenſchei zins 0 Tarlehnskaſſenſcheinen als zinsloſes Darlehen beim golf 5 9 t Wia fo o ic hate 7 ii ker Lie e eaeechſen wären nun rſter Linie zu der Zwangsanleihe heranzuziehen, was zunächſt zur Folge hätte, 5 ganz ihrem eigentlichen Tätigkeitsgebiet zuwen— en könnten. Das geſamte Wirtſchaftsleben hätt 6 i sleben hätte de Vorteil davon. ö er. daß die Banken ſich hat den Vörſch mebergelegt. Er wurde zum Ehrenprä⸗ ſidenten ernaunt. Mik der Führung der Geſchäfte wur⸗ de der Fürſt Alois Löwenſtein betraut, der einen kurzen Ueberblick über die vertraulichen Verhandlungen des Vertretertags gab. i Das Verhältnis der Katholiken zur neuen Entwick- lung der Literatur bildete den Gegenſtand eines groß⸗ angelegten Berichts von Profeſſor Dr. Dyroff(Bonn). Der Redner billigte dem Expreſſionismus volle Freiheit in der Auswahl des Stoffs und der Form zu, mit der einzigen Einſchränkung, daß Stoffgebiete, die in die Nie⸗ A er eile, unge derungen des Schmutzes und der Lüſternheit führ 82 die bei den vielen Provinzbanken, Sparkaſſeu, Genoſe 1 52 om von geſchaltet werden ſollten. Die Freiheit der Form dürfe nicht zur Schrankenloſigkeit, der Formwille nicht zur Formwillkür werden. Den großen Irrtum ſieht der Redner darin, daß der Expreſſionismus verſuche, die äſthetiſchen Geſetze der Muſik und der Malerei auf die Poeſie zu übertragen. Den religiöſen Pantheismus und das kosmiſche Weltgefühl des Expreſſionismus lehnt er als unehrlich ab. Die Zukunft ſieht er in einer Neube⸗ lebung der Romantik, wie ſie Schlegel gefordert und Novalis verwirklicht habe. Allerdings wäre damit auch eine Ver⸗ minderung der Zinseinnahmen der Banken verbunden. die ſich für die Banken und die Angeſtellten zunächſt unangenehm bemerkbar machen würde. Allein aus den 17 oder 18 Milliarden Depoſitengeldern in Reichsſchaß⸗ wechfeln fließen den ſieben Berliner Großbanken bei ei⸗ nem Zinsſatz von rund 4½ Prozent 750—800 Millionen Mar! zu, wovon ein Drittel den Depoſitengläubigern zufällt. Um ihren. Beſoldungsetat aufrechtzuerhalten, wäreu die Banken gezwungen, ſich anderweitige Ein- nahmen zu ve eſchaffen, was aber wohl ſchwierig ſein dürfte, wenn man berückſichtigt, daß die Unkoſten 1919 ſich auf rund 420 Millionen und die Dividenden auf rund Mark beliefen, das iſt ſoviel wie der auf die Banken 120 Millionen, zuſammen alſo 540 Millionen eutfallende Zinsanteil aus den Reichsſchatzwechſeln. Im ö Jahr 1920 werden die Unkoſten erheblich höher ſein. Dieſe Rückſicht darf natürlich nicht hindern, Zwangsanleihe durchzuführen, wenn daraus für das Reich ein beſonderer Vorteil herausſpringt. Die die 0 f Valutakataſtrophe eine abermalige unerträgliche Belaſtung Frage, ob die Zwangsanleihe für die Reichsſinanzen einen tatſächlichen Gewinn bringt, wird von dem Zins- ſuß abhängen, mit dem ſie ausgeſtattet wird. Bei bprozentiger Verzinſung, wie ſie die Prämienanleihe hat, dürfte für das Reich ſelbſt nach Abzug der 10prozen⸗ tigen Kapitalertragsſteuer durch bei den Banken und anderen Geldinſtituten ruhenden Reichsſchaewechſel in eine Zwangsanleihe kein großer 8 Inland Barteil mehr ſich ergeben. Der Katholikentag in Würzburg. u Zoyt* u 47 A Tanten ö. 8 22 821 1 7— Der Vertretertag der katholiſchen Verbände Deuiſch⸗ gezahlt werden müſſen, für 100 Schweizer Franken 949 M lands fand am 15. September ſeinen Abſchluß in einer großen öffentlichen Verſammlung. Der der„Frankf. Ztg.“ in ſeiner einleitenden Anſprache dac⸗ auf hin, daß heute die katholiſche Kirche in Deutſchland die Umwandlung der „Den Schluß der Anſprachen bildete ein Bericht von Prof. Dr. Wunderer über„Der Katholizismus und die Erneuerung des deutſchen Volks“. Die Freiheit, die die Revolution gebracht habe, beſtehe darin, daß der Menſch ſich freigemacht habe von Gott, den Geboten der Sittlichkeit und der Autorität des Staats. Dieſe Art Befreiung ſei das größte Unglück des deutſchen Volks. Seine ſittliche Wiedergeburt ſei nur mö lich auf dem Weg der Neubelebung eines praktiſchen Katholizismus. Wag der Die kranke Mark. mu ber Börſe in Zürich iſt der Kurs der Reichs- markt am Dienstag von 11.25 auf 10.40 Rappen gefallen. Die deutſche Valuta befindet ſich wieder in einem Zu⸗ ſtand bedenklicher Erſchöpfung. Mancherlei Anzeichen weiſen darauf hin, daß dem deutſchen Wirtſchaftsleber. im Herbſt und Winter durch die Gefahr einer ſchweren droht. Bis zum 19. Juli, wo in Zürich die Mar noch mit 14.75 Rappen bezahlt wurde, behaupteten bie deutſchen Zahlungsmittel im Ausland viele Wochen hin⸗ durch einen verhältnismäßig feſten Stand. Tie Er⸗ folge des bolſchewiſtiſchen Heers in Polen und Oſtgali⸗ zien berührten dann aber den Kurs der Mark in ganz empfindlicher Weiſe; er verfiel einer Abſchwächung, die nach dem Rückzug der Ruſſen nur vorübergehend auf- gehalten wurde. Die Flucht vor der Mark hat im zu einer ſtürmiſchen Nachfrage nach auslän- diſchen Zahlungsmitteln geführt und die Auslandsnoten Verſe terspraͤſibent der Tagung, Geh. Juſtizrat Dr. Porſch, wies nach verfaſſungsmäßig ſo frei daſtehe wie in keinem anderen Land der Welt. Aber ebenſo frei und gewaltig an- wachſend ſtehe ihr der Unglauben gegenüber. Unter den 460 Aae des neuen Reichstags ſeien nicht we⸗ niger als 135 Diſſidenten, aber nur 105 Katholiken. Es müſſe die katholiſche Bevölkerung mit Beſorgnis er⸗ füllen, daß dieſe Volksvertretung die verfaſſungsmäßige Trennung von Staat und Kirche vornehmen und die Neueinrichtung der Schule durchführen ſolle. aus religiöſen, ſondern auch aus politiſchen Gründen Nicht nur müſſe die katholiſche Bevölkerung Deutſchlands die volle Freiheit des Papſtes verlangen. Trotz aller Schwierig- keiten habe der Papſt die Neutralität gewahrt. Der Friede von Verſailles, der nur ein einseitiges Diktat der Gewalt darſtelle, ſei ungerecht. Gleichwohl ſei in Deutſchland die Staatsleitung wie das Volk ernſtlich Inſo⸗ weit das nicht gelingen ſollte, liege das nicht an ſchlech— dem Willen, ſondern an der Unmöglichkeit, die uner— füllbaren Bebittgungen durchzuführen. Die Ungerechtig⸗ ö keit der Franzoſen trete am beſten in Oberſchleſien in Erſcheinung. Die polniſchen Banditen zu entwaffnenz tum beraubt. N habe man unterlaſſen, aber die deutſche Bevölkerung aller Schühmittel zur Verteidigung von Leben und Eigen⸗ a NN Es folgte eine Reihe geſchäftlicher Mitteilnmicen. Der bisherige Präſident des Haupigusſchuſſes, Graf Droſte, 1 derart verteuert, daß in Berlin für 100 holländiſche Gulden etwa 1848 Mk.(am 19. Juli 1348 Mk.) k.(679 Mk.), für einen Dollar 59 Mk.(38.50 Mk.), für ein Pfund Sterling 206 Mk.(149 Mk.), für 100 franzöſiſche Franes 384 Mk.(319 Mk.) und für 100 italieniſche Lire 243 Mk.(225 Mk.). Aus der Entwicklung der Valutaverhältniſſe während der vergangenen acht Wochen geht hervor, daß nicht allein politiſche, ſondern vor allem wirtſchaftliche Fak⸗ toren den Umſchwung in der Beurteilung der deutſchen Währung veranlaßt haben. Zweifellos tragen die be⸗ kanntgewordenen Sozialiſierungspeäne und die mit gro⸗ zer Beſtimmtheit auftretenden Gerüchte über eine Zwangs⸗ anleihe zunächſt die Schuld an dem Verfall der deut⸗ ſchen Zahlungsmittel. Tas Hinabgleiten der Mark dürf⸗ ſe auch dadurch gefördert worden ſein, daß der Waren⸗ handel in größerem Umfang Vorſorge für Warenein⸗ fuhr zu treffen hat, während die Ausfuhr verſagt. Die iunerſte Urſache für die Entwertung der deutſchen Va⸗ luta bildet indeſſen die Ueberſchwemmung des Landes mit papiernen Geldwertzeichen, die in dem Bar⸗ ſchatz der Reichsbank keine Deckung finden. In welchem Maß der Papiergeldumlauf ſich vermehrt, hat, zeigt die letzte Wochenüberſicht der Reichsbank, die einen Um⸗ auf an Reichsbanknoten und Darlehenskaſſenſcheinen von Heute 2 matter(s Sete) * nicht weniger als 71,8 Milliarden auswies, das ſind rud 36 Milliarden Mark mehr als zu Anfang des Jahrs und 70 Milliarden Mark mehr als vor Aus⸗ zu den drückendſten iſt die große Nachfra bruch des Kriegs. Die nächſte Folge des Valutaſturzes wird eine weitere Verteurung der Lebens hal⸗ tung ſein, da wir gezwungen ſind, gewiſſe Waren ſelbſt edingungen einzuführen. In den Kreiſen der Berliner Großfinanz iſt man der Anh daß der Anſtoß zum jetzigen Rückgang der Mark von Neuyork ausgegangen ſei, denn die ſinkende Ten⸗ denz beſchränkt ſich nicht nur auf die Mark, ſondern es iſt an der Neuyorker Börſe eine ganz planmäßige Ab⸗ ſtoßung der europäiſchen Wechſel zu konſtatieren. Ferner hat die abermalige Vertagung der Genfer Konferenz die Erwartung auf internationale Hilfe wieder einmal auf längere Zeit hinaus enttäuſcht, ſo daß nunmehr die ſpekulativen Kreiſe, die eine zeitlang Marknoten im Aus⸗ lande aufkauften, dieſe nunmehr zu jedem Preis wieder los zu werden ſuchen. Eine Nebenerſcheinung, die ſich jedesmal bei der Entwertung der Mark zu zeigen pflegt, e nach 20⸗Markſtücken. Schon jetzt hat das 20⸗Markſtück wieder einen Preis von 279 Mark erreicht. * Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 17. Sept. Vor dem Eingang zur Gre⸗ nadierkaſerne wurde ein Soldat von der elektriſchen Straßenbahn überfahren und tödlich verletzt. In einem hieſigen Hotel hat ein aus Pforzheim zuge⸗ keiſter 20jähriger Drogiſt ſich und ſeine 19jährige Ge. liebte vergiftet. r e ee Durch Kurzſchluß geriet ein Motorwagen der Albtal⸗ Hahn in Brand. Der Betrieb erlitt eine einſtündige Störung. 785 f ö * Baden⸗Baden, 17. Sept. Der 12jährige Sohn des Sodawaſſerfabrikanten A. Vogel wurde vom Auto eines Kurfremden erfaßt und getötet. * Pforzheim, 17. Sept. In ſeinem Zimmer hat ſick ein 19jähriger Kaufmann durch einen Schuß in dis Herzgegend entleibt. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. * Bruchſal, 17. Sept. Vollmilch wurde auf 2 Mark, für einen Liter Magens milch auf 1.10 Mark mit ſofortiger Wirkung erb l. Das ſtädt. Milchamt wurde ermächkligt, Milchlieſerungs⸗ verträge vorzubereiten. Mannheim, 17. Sept. Unter der Tötung des Portiers Gebert beteiligt zu ſein, aurde eln Arbeiter der ſüdd. Drahtinduſtrie aus Rürbadt verhaftet. Man nimmt an, daß die Täter von(aehert beim Diebſtahl überraſcht worden ſind⸗—4 Karlsruhe, 16. Aug. Ein Aushelfer beim Fahr⸗ kartenſchalter am Hauptbahnhof wurde in Unterſuchungs⸗ heft genommen, weil er Unterſchlagungen vereinnahmter Gelder in beträchtlicher Höhe begangen 875 1 M Iffezheim, 16. Sept. Dem Landwirt Franz Oeſter⸗ 1 en am hellen Tage durch Einbruchdiebſtahl über 10000 Mark aus verſchloſſenem Schranke Git⸗ wendet.— Der zwiſchen hier und Sandweier gelegene 100 Hektar große Exerzierplatz ging wieder in den Beſitz der Gemeinde Iffezheim und Sandweier über. Das neugewonnene Gelände wird in kleineren Stücken zur landw. Nutzung weiterverkauft. 8 Bruchſal, 16. Sept. Die ſtädt. Obſtverſteige⸗ rung ergab den anſehnlichen Erlös von 22722 Mk. Heidelberg, 16. Sept. Wegen ſchweren Diebſtahls (es handelt ſich um den Juwelendiebſtahl im Hotel„Vik⸗ toria“, wobei für 210000 Mark Juwelen entwendet wur⸗ den), wurden vor der Ferienſtrafkammer verurteilt: Do⸗ rothea Dieter von Darmſtadt zu 6 Monaten, Ludwig Pfiſterer von Heidelberg zu 2 Monaten, Telephoniſt Ri⸗ chard Schaible von Stuttgart zu 1 Jahr, Koch Albert eee Mur ein Mensch. Roman von C. Gerhard. 2(Nachdruck verboten.) „Ein Tag der Ruhe erhöht oft die Arbeitskraft für den nächſten. Im übrigen haſt du Natur und Menſchen kudiert, und ich bin ſicher, daß dieſes Studium nicht er⸗ gebnislos bleiben wird.“ „Immerhin kann ich mich heute nicht mit dem frohen Bewußtſein zur Ruhe begeben, etwas geleiſtet zu haben, Meine Überſicht über die Tagesarbeit, die ich, folgend deinem Beispiele nach eures großen Dichters Rat, allabend⸗ lich anſtelle, wird mich beſchämen.“ 1 Oh, du allzu Gewiſſenhafte! Laß dir den lieben, rice Mund mit einem Kuſſe ſchließen und dann omm!“ Dem Wort folgte die Tat, und der Profeſſor kam ſich plötzlich ſehr indiskret vor. Wie durfte er es wagen, zwei fremde junge Damen zu belauſchen! Aber es war alles ſo natürlich gekommen, und außerdem verhehlte er es ſich nicht, daß ihn die beiden Hausgenoſſinnen zu intereſſieren begannen. „Er hatte inzwiſchen eine Mappe mit Schweizer An⸗ lichten geöffnet, aber ſo ſchön ſie auch waren, ſein Blick ruhte nur flüchtig auf ihnen. Nach etwa einer halben Stunde ertönte die Glocke und der neue Gaſt ſah ſich bald einer aus etwa dreißig Perſonen zuſammengeſetzten Geſellſchaft gegenüber, die zum größten Teil aus Deutſchen beſtand. Er ſelbſt als e n e erhielt den Platz zwiſchen Frau von chthofen und einem älteren Fräulein von Werder, die ſehr lebhaft und geiſtvoll ſprach und ihn bald in eine Unterhaltung über Italien zog. Trotzdem ließ er ſeine Augen umherſchweifen und ewahrte am unteren Ende der Tafel die Freundinnen utta von Steinort und Hella Graveneck. Der Herr mit dem ſtark verſchorenen Haar, welcher in ihrer Mitte ſaß, ellos Mr. Humpward ſein, doch wenn er die mußte zweif ion Aula verehrte, jo ſchien er vielleicht au Der Preis für einen Liter dem Verdacht, an 1 hörigen Aecker wurden 400 Schaible bon Stuttgart zu 6 Monaten, Höteldiener Karl 90 von Heidelberg zu 6 Monaten Gefängnis. 152 Weinheim, 16. Sept. Der Automobilverkehr Wein⸗ heim—Tröſel e. G. m. b. H. iſt in Liquidation getreten. Die Automobillinie wird verſtaatlicht und ſoll bis Ober⸗ flockenbach ausgedehnt werden. i 9 Jagdpächter R. wurde, von einem Pirſchang heimkeh inte losging, rend, von einem Jagdfreund, dem die F. 0 angeſchoſſen. Er erhielt einen Schrotſchuß in den linken Unterſchenkel und wurde in das hieſige ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus gebracht.. l 5 Offenburg, 16. Sept. Im hieſigen Bezirk hat die n begonnen. Die Ausſichten ſind nicht ſe lecht. 90 e 5 Stan ſen, 16. Sept. Wie der in Sulzburg erſchei⸗ nende„Kaſtelb. Bote“ meldet, ſind einem Landwirt im Bezirk Staufen 20000 Mark in Papiergeld von Mäu⸗ ſen aufgefreſſen worden.— Auf dem Hotzenwald wur⸗ den einem Landwirt von Langfingern 60 000 Mark ge⸗ raubt. Müllheim, 16. Sept. Beim Beerenſuchen zog ſich die 18jährige Lore Held eine Ritzwunde an der linken Hand zu. Es ſtellte ſich Blutvergiftung ein, die den Tod des Mädchens herbeiführte. e Riegel(A. Kenzingen), 16. Sept. Zwetſchgenaufkäu⸗ ſer aus dem eine halbe Stunde entfernten Dorf Mal⸗ terdingen hatten einen ganzen Eiſenbahnwagen mit Fäſ⸗ ſern verladen, worin angeblich ſamt und ſonders Zwetſch⸗ gen waren. Als die Bahnangeſtellten hier die Fäſſer näher unterſuchten, waren dieſe mit Getreide angefüllt. Seelſingen(bei Stockach), 16. Sept. Dieſer Tage wurde das Wohnhaus des Akziſers Kelker ein Raub der Flammen. Steuergelder, Akten und einige Fahrniſſe konnten gerettet werden. Der Schaden iſt durch Cerſich rung gedeckt... 3 Sßlinßen, 16. Sept.(Der alte Fleiſch⸗ reis.) Die hieſige Fleiſcher-Innung gibt bekannt, daß ſie wegen der höheren Schlachtviehpreiſe das Fleiſch nicht unter dem alten Höchſtpreis von 8.30 Mk. das Der . Pfund abgeben könne. Heilbronn, 16. Seßt.(Preistreiberei.) Direktor der Nährmittelfabrik Kaiſer⸗Otto, Karl Kai⸗ ſer wurde zu 6000 Mark Geldſtrafe und Herausggabe eines Uebererlöſes von 13 846 Mark verurteilt. Er hatte mehrere tauſend Meter Tuch im Ankaufswert von 14000 Mark um 46000 Mark weiter veräußert. Maulbronn, 16. Sept.(Teure Pachten.) Bei der Verpachtung der ſtaatlichen zum Elfinger Hof ge⸗ Mark für den württ. Mor⸗ gen bezahlt. Was vor dem Krieg für einen gleichwer⸗ tigen Acker Kaufpreis geweſen iſt, das iſt jetzt Pachtpreis geworden. ö Freudeuftäbk, 15. Sept.(Der Reichskanzler beim Reichspräſidenten.) Am Donnerstag vor- mMiting kommt Reichskanzler Feß en zu einer Beſpre⸗ chung mit dem Reichspräſidenten Ebert hierher. Er wird im Kurhaus Waldeck Wohnung nehmen. Rottenburg, 15. Sept.(Vom Hopfenmarkt.) Das Hopfengeſchäft geht noch langſam von ſtatten, weil erſt einige Einkäufer tätig ſind. Die Erzeuger verhalten ſich abwartend. Bis jetzt dürften etwa 130—140 Ztr. verſtellt ſein, zumeiſt in der Preislage von 2000 Mark. nen regelmäßigen Gottesdienſt Lokale Nachrichten. L Zählung der Kirchenbeſucher. Am 19. Sep, tember findet in den katholiſchen Kirchen Württem⸗ bergs eine Zählung der Kirchenbeſucher ſtatt. — Kirchendiebſtähle. Das württ. Landesamt für Denkmalpflege empfiehlt den Pfarrämtern, womöglick täglich die der Diebſtahlsgefahr ausgeſetzten Gegenſtände in den Kirchen nachzuſehen und etwaige Verluſte unter r dieſes zu zeigen, und plauderte viel lephafter mir der Lipländerin, die ihn wegen ſeines mangelhaften Deutſch 7 noch mangelhafteren Franzöſiſch unbarmherzig neckte. 7 „Hella war kaum hübſch zu nennen mit ihrem Stumpf⸗ näschen und den unregelmäßigen Zügen, aber die kurz Aae e gare hatten eine köſtliche blauſchwarze farbe, und der Ausdruck des Geſichtes war in ſeinem häufigen Wechſel entſchieden anziehend. Neben Jutta von Steinort ſaß ein junger deutſcher Offizier in Zivil, Ex ſah ein wenig leidend aus und verhielt ſich ziemlich ſchweigſam, doch in den auf ſeine Nachbarin gerichteten Augen brannte ein leidenſchaftliches Feuer. Jutta ſchien dieſes nicht zu bemerken und hatte überhaupt eine ſelten unbefangene Art, mit ihren beiden Verehrern zu ver⸗ kehren. Beſaß ſie eine kühle Natur oder war es bisher noch niemand gelungen, verborgene Saiten ihres Weſens erklingen zu laſſen? Nach Tiſch begab ſich die Geſellſchaft in den Geſell⸗ ſchaftsraum; jeder bewegte ſich hier augenſcheinlich ganz nach ſeinem Gefallen. Einige aufgeſtellte Kartentiſche wurden ſofort beſetzt, in einer lauſchigen Ecke ſammelte ſich eine Gruppe Plaudernder, der ſich Profeſſor Jenſen näherte, doch das etwas ſeichte Geſpräch ſagte ihm nicht zu. Trotz des lebhaften Stimmengeſchwirrs hatte ſich eine ältliche deutſche Lehrerin an den Flügel geſetzt und ſpielte mit hartem Anſchlag und ſeelenloſem Vortrage ein Chopinſches Nokturno. Auch der darauf folgende Geſang des Anierikaners 1 0 weder Aufſehen, noch beſänftigte er die Wogen des Geſpräches. 5 1 Allerdings war Mr. Humpwards Stimme nicht be⸗ ſonders wohlklingend und er brachte das etwas ab⸗ geſungene, aber beliebte Lied:„Lang, lang iſt's her“ im Tone einer Tanzweiſe zu Gehör.. Manſred Jenſen verſank in Grübeleien; er hatte in einer Fenſterniſche ein Pärchen bemerkt. Das Mädchen war kaum dem Kindesalter entwachſen, goldenes Haar fiel gelöſt über ſein helles Kleih. Es lauſchte mit eröteten Wangen den geflüſterten Worten eines chultrigen, blaſſen Jünalinas.. Melde ichautan nuuer Deſchrewung ver geſtohrenen Wegenſtande ſ sort dem Landesamt mitzuteilen, das daun die auz wärtigen Muſeen uſw. ben t. Gebä aben, ſollten geſchloſſen werden. d — Erwerbsloſenbeihilſe. Amtlich wird darauf hin ewieſen, daß die Verteilung der einmaligen Erwerbs oſenbeihilfe Sache der Gemeinden iſt. Anträge aß das Arbeitsminiſterium ſind daher zwecklos. — Däniſches Fett. Nach der Londoner„Timez⸗ ſoll ein Teil der von England in Dänemark angekau⸗ ten Butter und anderer Fette an Deutſchland und Oeſtes, 5 Heimkehrer. Fü Verleihung von Kriegsaus zeichnungen zeichen iſt der 1. Dezember als Schlußzein reich abgetreten werden. — Kriegsauszeichnungen an die ane und Dienſtab f für den Antrag dieſer Heeresangehörigen feſtgeſetzt wo den, ſoweit ſie vom 1. Auguſt 1919 bis Ende Auguf 1920 zurückgekehrt ſind. Als Dienſtabzeichen werden verliehen: das Dienſtauszeichnungskreuz, die Dienſtaus⸗ zeichnung 3., 2., 1. Klaſſe, ſowie die Landwehr⸗Dienſ. auszeichnung 1. und 2. Klaſſe. Nach Ende Auguſt 1920 heimkehrende Kriegsgefangene müſſen ihren Antrag ſoä⸗ teſtens drei Monate nach der Rückkehr vorbringen. Gz muß angegeben werden der Tag der Rückkehr, der jetzige Wohnſitz und der letzte Feldtruppenteil. Erwünſcht i auch die Angabe ehemaliger Feldvorgeſetzter, die zu Deren Au- Lanz läuft ſchön durch, nur noch 2 Meter vorm Tor, doch — Vom Tabak. Nach einer Mitteilung des Reichs wirtſchaftsminiſteriums ſind Grumpen und Sandblätter der Ernte 1920 freigegeben. Sie unterliegen nur der Beurteilung der Verdienſte berufen ſind. hörung geſchieht durch die Dienſtſlellen. N 1„ — Für Vogelfreunde. Zum Sammeln von 5 tervorräten für unſere Singvögel bietet ſich im Here noch gute Gelegenheit. Es reifen draußen im Feed und Wald allerlei öhaltige Samen und Früchte, ſowie We 4 Für manche Vögel eigen ren der verſchiedenſten Art. Vögel e ſich Kürbis⸗ und Sonnenblumenkerne, die ſie mit Woh behagen verzehren, andere nehmen Mohn⸗, Hanf⸗ ud Lanſanten man im Herbſt aufgewendet, reichlich. — Gefangene in Polen. Angehörige von Deut gabe der Einzelheiten Kenntnis zu geben. — Poſtſache. Um einer mißbräuchlichen Beuutzun der internationalen Antwortſcheine zu begegnen, hat ſit die deutſche Poſtverwaltung veranlaßt geſehen, die a gabe von Antwortſcheinen bis auf weiteres dahin z beſchränken, daß an dieſelbe Perſon gleichzeitig oder n einem Tag höchſtens fünf internationale Antwortſchein abgegeben werden dürfen.— Von jetzt an könn nach Italien außer Poſtpaketen auch Poſtfrachtſtüch, das ſind Pakete von mehr als 3 bis 20 Kg. und zwa mit und ohne Wertangabe, zur Beförderung angenomm werden. Nachnahme iſt bei dieſen Sendungen vorläuf noch nicht zugelaſſen. Nähere Auskunft erteilen die Po anſtalten. VVV Das geſcheiterte Rieſenfloß. In der Elbemündunßz iſt laut„Berliner Lokalanz.“ ein aus 140 000 Stämme beſtehender Rieſenfloß der von Oxelö(Schweden) nat Amſterdam unterwegs war, auf Sandbänke geraten und völlig auseinandergeriſſen worden. Die Baumſtämme haben ſich teilweiſe vor den Inſeln Neuwerk und Schar fahrt iſt ſtark gefährdet. —* 22— nuch mit uraytenden Augen an und er tußte verſtohlen muß Inbrunſt ihre Hand. Sie mochten von der Zukunft viel erwarten, ein gemeinſames Wandern über einen langen, blütenüberſtrömten Weg, und doch ſchien der Jüngling Glückliche Kinder, welche die einem frühen Tod geweiht. kommenden traurigen Tage, das Scheiden für immer nicht ahnten! Jenſen dachte daran, wie auch er einſt alz Student ein blondes Lieb gehabt. Helene war ſeine Baſe geweſen, ein liebes, ſanftes Mädchen; ein Jahr nach ihren heimlichen Verlöbnis rafſte ſie der Tod dahin, Lang, lang iſt's her. zu ſehr in Anſpruch genommen worden und außerdem hatte er nur Dutzenderſcheinungen getroffen. und einige auf dem Flügel machtvoll angeſchlagene Akkord weckten ihn aus ſeiner Träumerei. Hella Graveneck ſaß am Inſtrument und neben ihr ſtand Jutta von Steinor ernſt und blaß. Nun begann ſie zu fingen, und jene Stimme, die beim Sprechen ſo voll und weich geklungen, erfüllte den ganzen Raum jetzt mit unendlichem Wohllaut. Der Profeſſor war nicht im eigentlichen Sinne muſikaliſch das heißt, er konnte weder ein Inſtrument ſpielen, noch verſtand er zu fingen, aber was ihm von jenen keuſchen Lippen entgegentönte, empfand er als etwas künſtleriſch Vollendetes.„„% e ee e ee e In Juttas Augen flammte ein tiefes, mächtiges Ge. fühl, das dem Antlitz einen ganz veränderten Ausdruch gab, als ſie den Schluß des Liſztſchen Mignonliedes ſang „Dahin will ich mit dir, mein Geliebter ziehen!“ Weich wie ein Hauch entſchwebte das letzte ſüße:„Dahin!“ ihren Linden a Ich überſchüttete Jutta mit Beifall; ſie wehrte den⸗ ſelben ab, indem ſie die Kompoſitſon rühmte, welche zut guten Wledergabe zwänge, wie ſie meinte. Hella verab⸗ redete inzwiſchen mit mehreren ihrer Bekannten für den zächſten Vormittag einen Spaziergang nach Glion. (JFortſetzung folgt) Gebäude, die kei! den Fehler, wie er immer zu beobachten iſt. Gegner ein Tor mehr erzielt hat, laſſen ſie den Mut ſinken, ſehr gern. Auch die kleinen Samen des W gerichs, der an allen Wegen wächſt, werden gern a nommen. Wieder andere verzehren die getrockneten Be ren des Hollunders und des Weißdorns ſowie Hagebutten Die Freude, den hungernden Gäſten im Winter auff der Not helfen zu können, belohnt die kleine Mühe, dieß eig ( + Die Herbſtferien an den hieſigen Volksſchuln haben heute begonnen und dnuern 4 Wochen. — Das Tanzlehr⸗Inſtitut des Herrn Jean Knapp beginnt am kommenden Dienstag mit einem neuen Tanz⸗Kurſus im Gaſthaus„Zum Löwen“. Näheres im Anzeigenteil. f * Die Zirkus⸗Wanderſchau Mende trifft An⸗ fangs Oktober hier ein und gibt auf dem Platze am Gas⸗ werk vom 2. bis 4. Oktober Große Gala⸗Vorſtellungen. Alles Nähere wird noch durch Inſerate bekannt gegeben. [ Vereins⸗Wettſtreit. Der Stemm⸗ und Ring⸗ klub veranſtaltet morgen einen Vereinswettſtreil 's Millers Liſſ'l vun Michelboch kommt mor⸗ gen im„Karpfen“ zum zweiien Male zur Aufführung. I Sport. Dam am Sonntag auf dem Sportplatze in Mannheim ausgetragene Spiel„Sportverein“—„Hertha“ endete, wie ſchon bekannt, mit dem Siege von„Hertha“ mit 1: 4 Toren. Viernheim hätte dem Splelverlauf ent⸗ ſprechend eine ſolche Niederlage nicht verdient gehabt und hätte bei etwas beſſerem Torwächter höchſtens 1: 2 oder ein unentſchiedenes Reſultat herausgebracht. In der 1. Halbzeit war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, das von Verteidigung zu Verteidigung ging. Ein Fallen des Karl Haas im Strafraum, ſchindete der wenig gute Schledsrichter mit„Faul“. Der gegebene 11⸗Meter wurde glatt verwan⸗ delt. Gleich darauf winkt kurz hintereinander der Ausgleich. der bei„Hertha“ ſpielende frühere Torwächter Sportvereins wirft ſich unter großem Beifall ſeiner„neuen Freunde“ auf den Ball und rettet ein ſicheres Tor. Ungefähr dasſelbe Schauſpiel wiederholt ſich einige Minuten ſpäter. Nach Seltenwechſel drängt Viernheim und in der 55. Minute iſt Ringhof für ſeine Farben erfolgreich. 1: 1. Alles rechnet berelts mit einer Niederlage des Platzinhabers. Doch es ſollte anders kommen. 2 Minuten ſpäter iſt„Hertha“ zum 2ten Male in Führung. Die Sportvereinself macht jetzt Sobald der der eine ſteckt den audern an und das End' vom Lied iſt eine haushohe Niederkage, die dann bei jedem Sportsmann ſo ausgelegt wird, als wäre dem Reſultat nach Viernheim überhaupt nicht aufgekommen. Und ſo kam es, daß„Hertha“ noch 2 Tore erringen konnte. Wollen wir hoffen, daß dies endiich anders wird. In dem Spiel am morgigen Sonntag hinterm Gaswerk gegen Weinheim wird es ſich zeigen, ob ‚ die Mannſchaft die ſo nötigen 2 Punkte herausholt und ſchen, die in Polen widerrechtlich zurückgehalten werden tun gut, dagegen dem Auswärtigen Amt in Berli Referat Polen, ſobald wie möglich unter genauer An 4 Sportsleute! wenn ein jeder Spieler mit dem Gdeanken auf den Platz geht, wir holen ſiel, ſo können und müſſen wir ſiegen. Drum auf zum Sportplatz! § Heddesheim, 17. Septbr. Der unermüdliche Gauturnrat des Bertſtraß-Neckar⸗Turngaues rief, angeregt durch die wohlgelungenen Gebirgs- und Gauturnfeſte des Gaues im laufenden Jahre, Turngang auf 12. September 1920 zuſammen. ſeine Angehörigen zu elnem Von dem herrlichſten Wetter begünſtigt, zog eine ſtattliche Schar Turnerinnen und Turner unter tröſtlichem Geſang dem Treffpunkt„Doſſenhelm“ zu, um nach kurzer Wanderung dem Feſtorte Handſchuhsheim zuzueilen, woſelbſt ein anſehnlicher Feſtzug unter den Klängen der„unvermeidlichen“ Muſikka⸗ belle durch dle Straßen des Stadktel 1s Handſchuhsheim nach der„Traube“ zog. ſitzenden ging man zum gemütlichen Tell über. Nach kurzer Begrüßung durch den Vor⸗ Turneriſche Vorführungen, geſangliche Darbietungen und humoriſtlſche Vorträge wechſelten mit Tänzen in bunter Reihenfolge ab. Nur zu raſch eilten die Stunden dahin. Bewußtſein, einige ſehr genußreiche Stunden im Kreiſe Gleichgeſinnter verlebt zu haben und mit dem Wunſche, ſich bei dem Mitte Oktober ds. Js. in Heddesheim ſtatt⸗ hörn feſtgeſetzt, teilweiſe treiben ſie ins Meer. Die Schi findenden Gauſchauturnen, das ein glänzendes Pro⸗ Man ſchied in dem gramm aufwelſen ſoll, in gleich zahlreicher Stärke zuſammen⸗ zufinden. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß das geringe Entgegenkommen des„Traubenwirtes“ ſeinen Gäſten gegen⸗ über allgemein befremdete. Eberle. Sozlaldem. Partei. 12 Die vor 14 Tagen beſtellte Wäſche kommt morgen Sonntag Vormittag zur Ausgabe. i Ein Seufzer hob die Bruſt des Profeſſorz Seit ſener Zeit hatte er nie mehr einem Madchen wärmeres Intereſſe geſchenkt: er war von ſeinem Beruf Amtlicher Teil. Betr.: Mlilchverſorgung. Ein plötzliches Verſtummen der plaudernden Stimmen Die Mllchlieferungen ſeitens der Landwirte an die Sammelſtellen ſind z. Zt. wieder dezart zurückgegangen, daß die Gefährdung der Milchverſorgung zur Tatſache geworden iſt. Wir ſehen uns daher veranlaßt, die ſäumtgen Kuhhalter wiederholt an ihre Pflichten zu erinnern. Die Pflichtver⸗ geſſenen, bei denen in der nächſten Zeit Stallprobe erhoben wird, haben ſich die Konſequenzen, die ihnen durch Nicht⸗ ablieferung von Milch entſtehen, ſelbſt zuzuſchrelben. Betr.: Wäſchevertellung für Säuglinge. Den hleſigen Tuch⸗ und Kurzwarenhändlern haben wir Hemdchen und Jäckchen für Säuglinge zur Verteilung zugewieſen. Der Prels beträgt für ein Hemdchen 3.55 Mk. und für ein Jäckchen 3.85 Mk. Bezugſcheine ſind nicht er⸗ forderlich. Betr.: Die Ausführung des Feldſtrafteſetzes. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kenntnis, daß es ſtrengſtens unterſagt iſt, Tauben in der Saatzeit vom 1. bis 95. Oktober 1920 ausfliegen zu laſſen. Zuwlderhandlungen werden nach Vornahme von Hans⸗ reviſionen auf Grund des Art. 39 des Feldſtrafgeſetzes un⸗ nachſichtlich zur Anzeige gebracht werden. Artikel 39 des Feldſtrafgeſetzes. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu einer Woche wird beſtraft: Wer Tauben zur Saat⸗ oder Erntezeit innerhalb des durch die Ortspolizelbehörde beſtimmten und öffentlich bo⸗ kannt gemachten Zeitraums nicht eingeſchloſſen hält. Betr.: Kartoffelverſorgung. Die Kartoffelzwangsbewirtſchaftung hat am 15. Sept. 1920 ihr Ende erreicht. Nach den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen iſt die Gemeinde nicht in der Lage, ihren Geſamtbedarf aus der Produktiun der eigenen Ge— markung zu decken. Mit dem Bezug auswärtiger Kartoffel durch die Ge⸗ meinde iſt für die Folge nicht mehr zu rechnen. Wir em⸗ pfehlen daher den Verbrauchern, fich rechtzeitig ihren Kar⸗ toffelbedarf einzulegen. Nach außerhalb dürfen die Landwirte keine Kartoffeln verkaufen, bevor der ortsangehörigen Be⸗ völkerung Gelegenheit gegeben war, ihren Bedarf zu decken. Dle Erzeuger des Kreiſes haben durch ihre berufenen Vertreter wiederholt den Willen kundgeben laſſen, zu einem angemeſſenen Preiſe Kartoffeln zu liefern und als angemeſſen einen Preis von höchſtens 20 Mk. pro Zentner bezeichnet. Wir nehmen auch an, daß die hieſigen Landwirte bereit ſind, der minderbemittelten Bevölkerung das wichtigſte Nah— rungsmittel zu einem annehmbaren Preiſe zu verſchaffen, wie er der ſchwachen Kaufkraft eines großen Teiles derſelben eutſpricht, und daß ſie ſich der großen Gefahr bewußt ſind und der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit, die der Uebergang zur freien Wirtſchaft ihnen auferlegt. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 10. Sept. bis 19. Sept. 1920 gelten für Erwerbsloſen-Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Dienstag, den 21 Sept. 1920, vorm. v. 9— 10 Uhr Donnerstag, den 23. Sept. 1920 vorm. v. 11-12 Uhr Samstag, den 25. Sept. 1920, vorm. v. 910 Ahr Freitag, den 24 Sept. 1920, vorm. von 9— 10 Ahr iſt Geldanweiſung. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. N Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal⸗ ten wird. Entſchuldigungsgründe können wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. 5 Betr.: Ablieferung von Brotgetreide. Die Ablieferung von Brotgetreiee an den Kommunal— verband läßt zur Zeit viel zu wünſchen übrig. Bis jetzt haben nur 10 Landwirte Brotgetreide hier abgeliefert. Wenn die Landwirte nicht bald ihre vorläufig bereits angeforder— ten Getreidemengen zur Ablieferung bringen, ſteht zu er— warten, daß die Reichsgetreideſtelle die Zuweiſung von Mehl einſtellt. Hierdurch wird die Brotverſorgung gefähr⸗ det und Unruhen vonſeiten der verſorgungsberechtigten Be— völkerung ſind unvermeidlich. Wir erſuchen daher die hieſigen Landwirte, diejenigen Getreidemengen, die das zu der eigenen Bewirtſchaftung notwendige Getreide überſteigen, ungeſäumt an den Kom⸗ munalverband abzuliefern. Weigerungen haben haben die Reviſion der Speicher pp., die Enteignung der Vorräte und evtl. Entziehung der Selbſtverſorgung zur Folge. Bei Landwirten, welche ihre Pflichtmenge bis 1. Oktober ds. Is. abliefern, wird die Be⸗ ſtandsaufnahme u. Speicherreviſion unterbleiben. Betr.: Preisabbau. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die örtliche Preisprüfungsſtelle in ihrer geſtrigen Sitzung den Preis für Eßbirnen auf 80 Pfg. und denjenigen für Edelobſt auf 1 Mk. pro Pfund feſtgeſetzt hat. Die Händ⸗ ler werden angewieſen, bei Vermeiden von Weiterungen dieſe Preiſe einzuhalten. Bei der Vornahme der letzten Reviſion in den hle⸗ ſigen Geſchäften wurde ſeitens der Kommiſſion feſtgeſtellt, daß einzelne Geſchäftsinhaber der geſetzlichen Beſtimmung immer noch nicht entſprochen haben, wonach die Preiſe an den Waren im Schaufenſter durch Zahlen dem Publi⸗ kum gegenüber erſichtlich gemacht werden. Wir fordern die Säumigen mit Friſt bis 20. ds. Mts. auf, dieſen Anſtand zu beheeen, widrigenfalls unnachſichtlich Strafanzeige er⸗ ſtattet und evtl. Antrag auf Schließung des Geſchäfts ge⸗ ſtellt wird. Unſere Polizei iſt mit Vornahme der Kontrolle beauftragt. a Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Einige tüchtige Zinarrennacher ſofort geſucht. Wasserstrasse 24. Alle Sorten Obst und Gemũse empfiehlt zu den Tagespreiſen ntlaufen heute Vormittag E bin Woltsspitz Abzugeben ge— gen Belohnung bei Hofmaun Rathausſtraße 28. Geo Dewald 3. Mandel Holzſtraße Nr. 4. pfima Sesanbl Sussrahm Margarine fisch gebrannten Kaffee Marmelade, Honig Kartoffel, Aepfel, Birnen, Twetschen, Bohnen, Weisskraut, Wirsing, Einmach- u. Salatgurken empfiehlt Samstag und Sonntag: eu Aüſſee verkauft zu den Tagespreiſen Karl Adler Ernſt Ludwigſtraße 1. Emfpehle: Prima Eß⸗ u. Kochäpfel 9 lag Gelöbnis u nige Ein ergreifendes Filmſpiel in 4 Abteilungen. In der Hauptrolle Lya Mara. Das kommt davon Eine heitere Geſchichte in 3 Atten. In der Hauptrolle Thea Steinbrecher. Außerdem ſchöne Einlagen. Weißkraut, Aotkrant Zwiebeln, Tomaten und Citronen zu den billigſten Tagespreiſen Georg Winkler 12. Obſtgeſchäft Weinheimerſtraße 10. Montag: Das Geheimnis des 1 Amerikadoch⸗ Ein originalamerikaniſcher Detektivſchlager in 5 gewaltigen Akten. Außerdem das übrige Beiprogramm mit Einlage. — Zu verkaufen: 1 komplettes Bett 1 Kommod 1 ganzer Anzug 1 Ueberzieher 6 2 Herrenhüte 8 alles ſehr gut erhalten Von wem, ſagt die Exped. diefes Blattes. Sonntag Nachmittag ab ½4 Uhr: Große Kinder⸗Vorſtellung. CFC Aepfel, Birnen, Pfirſich, ſowie alle orten Gemüſe, Spielzeiten: Samstag u. Montag ab 7 Uhr. Sonntag ab 6 Uhr. Ende 11 Uhr. prima neues Gauer⸗ Voranzeige nächſten Sonntag: Die Herrin der Welt, 6 Teil Die Frau mit den Milliarden.. kn. —. ̃ N] Q ˙ ˙L⁰² Kraut u. ſelbſtgekoch⸗ des Zwetſchgeumus. Kornelius Bayer Waſſerſtraße.