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Die Bilanz liegt von heute ab in unſerem Geſchäfts⸗ zimmer(Jakobſtraße 10) zur Einſicht der Mitglieder offen. Viernheim, den 2. Oktober 1920. Für den Aufſichtsrat: Für den Vorſtand; Haas. Gutperle. Kalkstickstoff und Kohlen können morgen Sonntag Nachmittag von 12— 2 Uhr bezahlt werden. Der d. Achtung! fausfrauen! Hiermit zur gefl. Kenntnis, daß ich durch mehrere Aufträge meinen Wegzug noch nicht vollführen konnte, und gerne bereit bin, die verzögerten Beſtellungen entgegenzunehmen. Hausfrauen, welche ihre Federn noch reinigen laſſen wollen, müſſen ſich jetzt entſchließen, da⸗ mit dieſelben nicht kommeu, wenn ich ſchon fort bin. Beſtellungen nimmt freundlichſt ent— gegen Achtungsvoll Reinhold Ressel Dampfbettfedern⸗Reinigung mit Motorbetrieb Götheſtraße 22 z. ſchwarzen Peter Kunstdünger! Kallſſtickſtoff, ſchwefelſaures Ammoniak, Ammonſulphat⸗ Salpeter, Ammonial⸗Superphosphat, Thomasmehl, Superphosphat, Kainit, 9 alles garanttert höchſtprozentige Ware, offeriert billigſt Alois Walter vorm. Kühlwein— Saatguthaus Telefon 203. Haus- und Küchengerate empfiehlt preiswert Mik. Effler 3., falhausstfassb. 9 . Dumen-Hüntel aus Warmen 90. Winterstoffen Imprägnierte Damen-Rantel dunkel-, sport- dad eng 200.0 MANNHEIM infolge uusserst günstigen Elnkaufs welt unter den heutigen Tagesprelsen Damen-Blusen aus gestreiftem welchem Flanell, in hübscher 59 Verarbeitung 0⁰ Seiden- Blusen weiss und ross in hübscher Verarbeitung Seiden-Blusen aus Crepe de Chine reich bestickt, hell- und dunkel farbig „ 99.50 a Damen-Mäntel habsch 88 28905 109.50 Damen- Strickjacken aus Ia. Wolle, in unl, blau, rot, 298 00 Ila und grun, mit anderafarbiger Kante„ — N Auilicher —* Teil. Betr.: Kartoffel verſorgung. Heute iſt eine Anzahl Minderbemittelte bei uns vor⸗ ſtellig geworden und hat mit Entrüſtung gemeldet, daß ſich mehrere Landwirte geweigert hätten, die ablieferungspflich- tigen Kartoffelmengen für den feſtgeſetzten Höchſtpreis ab⸗ zugeben. gezeigt. Daß ein derartig rohes, nicht ſcharf genug zu verurteilendes Verhalten ſolcher Landwirte nicht geeignet iſt, die ohnehin ſchon aufgeregten Gemüter zu beruhigen, bedarf keines weiteren Beweiſes. Wenn dieſe Landwirte nicht ein⸗ ſichtiger ſind, dann müſſen ſie ſich die Konſequenzen aus ihrem Verhalten ſelbſt zuſchreiben und wir lehnen jede Ver⸗ antwortung ab, wenn die Bevölkerung bei dieſen Elementen zur Selbſthilfe ſchreitet. Wir richten daher nochmals an ſämtliche Landwirte den dringenden Appell, die betr. Kartoffelmengen der zu⸗ geteilten minderbemittelten Bevölkerung für den Höchſtpreis von 20 Mk. pro Ztr. zur Verfügung zu ſtellen, damit das zwangsweife Herausholen der Kartoffeln uns erſpart bleibt. Betr.: Fettverſorgung. Den Metzgern wurde von der Landesfettſtelle Schmalz zur Verteilung an die Bezugsberechtigten zugewieſen. 5 Auf den Kopf entfallen 100 Gramm zum Preiſe von 3.— Mark. Betr.: Ausgabe der Brotmatken. Montag, den 4. Oktober 1920, vormittags, werden im Wachtlokale des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 4. Oktober bis 17. Oktober 1920 an die Bezugsberechtigten verausgabt. Die Ausgabe an Kinder erfolgt nachmittags von 2 bis 4 Ahr. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe zu melden. Betr.: Krankenbutter. Montag, den 4. ds. Mts., wird bej dem Spe⸗ zereihändler Chriſtian Adler 2. dahier die Krankenbutter für 2 40 verausgabt. Gültig ſind die Marken Nr. 39 und 40. Betr.: Butterverſorgung. Wir haben den Spezereihändlern, ſoweit ſolche bei der letzten Ausgabe nicht berückſichtigt werden konnten, But⸗ ter zur Verteilung an die Vezugsberechtigten zugewieſen. Auf den Kopf entfallen 30 Gramm zum Preiſe von 1.20 Mark. Betr.: Die Ausführung des Feldſtrafgeſetzes. ͤ Da die Kartoffel⸗Diebſtähle in letzter Zeit wieder über⸗ hand nehmen, verbieten wir hiermit das Karroffelabſtoppeln auf den Grundſtücken, zumal dies ja meiſt nur zur Ver⸗ deckung von Diebſtählen vorgetäuſcht wird. Das Feldſchutz⸗ perſonal iſt ſtreng angewieſen, jede Uebertretung zur Anzeige zu bringen. ——— Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 4. Okt. bis 10. Okt. 1920 gelten für Erwerbsloſen⸗Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Dienstag, den 5. Okt. 1920, vorm. v. 11—12 Uhr Mittwoch, den 6. Okt. 1920, vorm. v. 11 12 Uhr Donnerstag, d. 7. Okt. 1920, vorm. v. 1112 Ahr Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal⸗ ten wird. Entſchuldigungsgründe können wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. Betr.: Entwaffnung der Zivilbevölkerung. Wir machen unſeren Ortseinwohner nochmals auf die Beſtimmungen obigen Betreffs aufmerkſam. Neben den etwa entſtehenden Nachtellen und Strafen dürfte auch der An⸗ ſpruch auf die hohen Prämien jedem Beſitzer von Mllitär⸗ Etliche haben ſogar den Vorſprechenden die Türe waffen Veranlaſſung geben, dieſe abzuliefern. Die Ablieferung iſt für den Einzelnen mit keinerlei Gefahren verbunden, da nach dem Namen des ſeitherigen Beſitzers der Herkunft der Gegenſtände nicht gefragt wird. Beſchleunigung der Ablieferung iſt ſchon deshalb empfehlens⸗ wert, weil die hohen Prämien nur bis zum 10. Oktober 1920 gezahlt werden. In der Zeit vom 11. bis 20. Ok⸗ tober 1920 wird die Hälfte und nach dieſem Tage keine Prämie mehr gewährt. Betr.: Höchſtpreiſe für Brot und Mehl in den Gemeinden des Kreiſes Heppenheim. 1 Auf Grund des Reichsgeſetzes über Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 17. Dezember 1914 und 21. Januar 1915, der hierzu vom Miniſterium des Innern erlaſſenen Bekanntmachung vom 28. Dezember 1914 und der Ausführungsanweiſung vom 7. Januar 1915 wer⸗ den für die Gemeinden des Kreiſes Heppenheim unter Aufhebung der bisherigen Preiſe mit Wirkung 7 5 1. Oktober 1920 ab folgende Höchſtpreiſe feſt⸗ geſetzt: 1. Brotpreiſe Pfund Brot.. 4.40 Pfund Brot 2.20 e) für 2 Pfund Krankenbrot 2.35 d) für 1 Brötchen a 50 Gramm 0.15 Mk. e) für 1 Brötchen à 100 Gramm 0.25 Mk. 2. Mehlpreiſe für den Verkauf durch den Mehlklein verkäufer a) für 1 Pfund Roggenmehl N b) für 1 Pfund Weizenmehl 1.35 Mk. c) für 1 Pfund Gerſtenmehl 1.30 Mk. d) für 1 Pfd. Krankenweizenmehl 1.40 Mk. 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunalverband an Bäcker und Händler abgegebene Mehl a) für 100 kg Roggenmehl. 226 Mk. b) für 100 kg Weizenmehl.. 242 Mk. c) für 100 kg Gerſtenmehl 231 Mk. d) für 100 kg Krankenweizen mehl 249 Mk. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafte bis zu 10 000 Mk. be⸗ ſtraft. Auch können alsdann, Betriebe, die ſich als unzu— verläſſig erweiſen, geſchloſſen werden. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. a) für 4 d) für 2 Mk. Mk. Mk. 1.25 Mk. Moderne gute Anzug- Stoffe finden Sie bei mir in grosser Aus- wahl bei billigster Berechnung. Meine Hauptpreislagen sind: das Meter zu Mk. 55.—, 76.—, 92.—. 110.—, 120.—, 125.—, 130.—,,135.— bis 250.— Sämtliche Stoffe sind 140—150 Cmtr. breit. Futterstoffe in la. Qualität. BERNHARD OpPEN HEMMER VIERNHEIM. 9 g 1 zur Feldbestellung! Empfehle in Kunſtdünger Kalkſtickſtoff und Amo— niak, Thomasmehl, Kainit und Kali, wie ſonſtige Gebrauchs ſorten nach Gehalt ſtets preiswert. Ebenſo in Futter⸗ mitteln Haferfuttermehl u. Melaſſe, Trockenſchnitzel und Kleeſpreu, Viehſalz, Oelkuchen und Futterkalk zu jeweiligen Tagespreiſen. Auch Speiſeſalz noch vorrätig, wie Schnell⸗ ſchärfer und Schlemmkohlen zu billigſter Berechnung. Zur Saat! noch Beizmittel„Aſpulum“ und reſtliche„Odenwälder Blaue“ als mittelfrühe Saatkartoffel aus norddeutſchem Moorboden ſpeziell zur Herbſteinlagerung. Weitere Ge— treideabgahe gebe ich nächſte Woche nach Eingang bekannt. In Roggen für Eilige noch etwas vorrätig. 1. 1 Mikolaus Minkler 12. Waldſtr. 16 Telefon 28 Warenlager landw. Bedarfsartikel und Verſicherungen mit Kleinverkaufſtelle Neubauſtraße. 0 Hund⸗Leiterwagen ſtarker und mittlerer Bauart, noch vorrätlg bel Jakob Beyer, Nathausſttaße Nr. 28. * densvertrags zu unterſtützen. Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts ⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatl. Pfg. mit Trägerlohn, durch die Poſt pro Quartal 2. Beſtellungen können bei unſerer Expebitlon u. bei allen Poſtanſtalten gemacht werden. Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ kalender und Fahrplan. —9————— Auellatt der. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Bürgermeisterei 24 l e e eee eee 8855 ln Bereins„ Anzeiger Vieruhein Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarß, Anzeigen preiſe: Lokale Inſerate die etuſpaltige Betit⸗ Zeile„ Pfg., auswärtige e Rellamen im Textteil Pfg. m auswärts„% Teuerungszuſchlag. Bellagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangeweiſer Beitreibung wirb der gewährte Mabatt binfällig, desgleichen bei Nichtbezahlung innerhald drei Monaten. * J* 2 . 116 Amt Wiernheim. peruſprecher Nr. 217 —— e Dienstag, den 5. Oktober 1920 ———— ̃——-V—— o 10. Jahrg. Die Finanzkonferenz in Brüſſel. Der franzöſiſche Bericht. Brüſſel, 3. Okt. Der Bericht über die wirtſchaftliche und finanzielle Lage Frankreichs betont, daß die Staatsausgaben vom 1. Auguſt 1914 bis zum 11. November 1918 200 Milliarden Franken betragen haben. Davon wurden 32 Milliarden durch Steuern gedeckt, 54 Milliarden durch lonſolidierte innere Anleihen, 32 Milliarden durch aus— ländiſche Anleihen und 50 Milliarden durch Anleihen auf kurzfriſtige Vorſchüſſe der Bank von Frankreich und ron Algier. Den Staatshaushalt auszugleichen glückte erſt im Juli 1920. Da betrugen die normalen Aus⸗ gaben 22 Milliarden Franken, wovon 12 Milliarden für Jnſenzahlungen auf die Schulden anzuſehen waren. Das Gleichgewicht wurde durch neue Steuern erzielt, die acht Milliarden aufbringen ſollten. Das ſiud 754 Franken für den Kopf der Bevölkerung gegenüber 129 Franken 1913. Die Steuern auf die großen Vermögen ſtiegen auf 370 Proz. Für die verwüſteten Gebiete ſind 20 Milliarden ausgegeben, davon 19 Milliarden ſeit dem 1. Januar dieſes Kalenderjahrs. 77 Prozent der ver- nichteten Induſtrie ſind wiederhergeſtellt. Die Staats— ſchuld beträgt 236 Milliarden, davon 124 in konſoli— dierten, 34 Milliarden in kurzfriſtigen Anleihen, 21 Milliarden in ſchwebender Schuld und 26 Milfiarden an Vorſchüſſen an die Zentralbank. Nur von Zeit zu Zeit kann die Konſolidierung dieſer Schuld ſtattfinden. Es ſind Verhandlungen mit der Bank von Frankreich in der Schwebe, um die Vorſchüſſe des Staates abzulöſen. Man hofft mit der jetzt zu erwartenden neuen Anleihe damit degmnen zu können. Die ausländiſche Schuld iſt we⸗ entlich verringert worden. Der engliſche und der ame— rikaniſche Staat haben jedoch noch immer große For- derungen. Hierüber ſchweben jetzt mit ihnen Verhand- lungen. Der Bericht ſchließt mit einer Aufforderung an die Konferenz, Frankreich in der Durchführung des Flie⸗ 1 „Die Schuld der Regierungen.“ Der Konferenz iſt eine Denkſchrift des italieniſchen Pantaloni vorgelegt Volkswirtſchaftslehrers Prof. worden, die durch ihre freimütige Ausſprache Aufſehen erregte. Die Wurzel des ganzen Weltübels ſieht er in der Teurung, und daran ſeien einzig die Re gie⸗ rungen ſchuld. Sie haben alle Bürger unter ihre allgemeine Bevormundung geſtellt, ſie haben den privaten Unternehmungsgeiſt zerſtört. Um ein Sinken der Preiſe herbeizuführen, genügt es, wenn man jedem wieder freie Land läßt. Vor dem Krieg konnte der Fortſchritt in der Induſtrie und in dem Ackerbau die Preiſe niedrig halten. Darum weg mit allen Verordnungen, weg mit der Zwangswirtſchaft. In dem Hinaufſchrauben der Löhne ſieht der Profeſſor eine durch die Arbeiterſchaft verübte Erpreſſung. Die jetzige Tätigkeit der Notenpreſſe nennt er einen am Volk begangenen Vertrauensbruch der Regierung; ein Privatmann, der falſches Geld her— elle, werde ins Gefängnis geſteckt. Der erſte beſte ſummkopf könne neue Steuern erfinden, die wirkliche Intelligenz aber ſuche die Einnahmen mit den Ausgaben in Einklang zu bringen und ſo wenig wie möglich dem Handel und der Produktion zu ſchaden. Jegliche So— zialiſierung durch den Staat ſei verwerflich. Der Völ⸗ terbund ſolle eine Liſte aller Zölle, Monopole uſw. ver— öffentlichen, mit denen die reichen Länder die armen [Staaten zu erwürgen ſuchen, denn für ſolche Länder gelte es, den Krieg in einer anderen Form ſortzuſetzen. * Brüſſel, 3. Okt. Die Konferenz hat ſich bis Mitt— woch vertagt, damit der. Ausſchuß die bis jetzt gefaßten Beſchlüſſe aufſetzen kann. ——— Neues vom Tage. Die Waffenablieferung in München. München, 3. Okt. Nach den„M. N. N.“ ſind an Prämien für abgelieferte Waffen, darunter 2122 Gewehre und 315 Handgranaten, bis 20. Sept. 320000 Mark Prämien ausbezahlt worden. Die Linksradikalen halten mit der Auslieferung zurlück. Der bolſchewiſtiſche Spaltungspilz. Mailand, 3. Okt. Die Blätter berichten, der Streit über den Beitritt zur 3. Juternationale werde wahr⸗ ſcheinlich eine Spaltung der italieniſchen Sozialiſten her⸗ beifübren. Die Radikalen haben in der Parteileitung ö ö ö Das iſt aber nicht der Fall. —— die Oberhand gewonnen und ſie fordern, daß alle aus der Partei ausgeſchloſſen werden, die gegen die Anwen— dung von Gewalt ſind. Der Volſchewismus in Nöten. London, 3. Okt. Der Wochenbericht des britiſchen Kriegsminiſteriums meldet aus Sibirien: Alle bol⸗ ſchewiſtiſchen Diviſionen ſcheinen die Oſtfrout verlaſſen zu haben. Der Bolſchewismus verliert in Sibirien an Boden. Die bolſchewikifeindliche Bewegung breitet ſich nach Irkutsk aus. Ein Teil des Heeres der Regierung von Werchne Udinsk habe ſich gegen die Bolſchewiſten erklärt und ſei ausgeriſſen. Der Teheraner Berichterſtatker der„Daily Mail“ mel det, daß die Volſchewiſten beſchloſſen hätten, ihren Feld— zugsplan gegen Perſien aufzugeben und Baku an die Republik Aſerbeidſchan abzutreten. Streik in Rußland. Kopenhagen, 3. Okt. Der„National Tidende“ wird aus Helſingfors telegraphiert, daß ſich in Rußland eine Streikbewegung ausbreite. An vielen Stel— len ſei es zu Unruhen gekommen. In Petersburg ſollen mehrere bolſchewiſtiſche Kommiſſare erſchoſſen wor— den ſein. * Okt. Die Konferenz der Ernährungsmi— anfangs November vertagt worden. Bis jetzt ſteht feſt, daß die Brotration nicht erhöht wird. München, 3. Okt. Am Freitag fand die Preisver⸗ teilung des Landesſchießens der Einwohnerwehren ſtatt, an der 5000 Schützen teilnahmen. Landeshauptmann Eſcherich hielt eine Anſprache: Sammelt alle guten Elemente! Dann aber rückſichtsloſer Kämpbf den Wu⸗ cherern und Schiebern und dem ausbeutenden Kapitalis— mus. Ohne ſie hat Spartakus keine Stoßkraft mehr. Die Rede wurde von minutenlangem Beifall aufgenom- men. Miniſterpräſident v. Kahr und Oberſt Epp von der Reichswehr wohnten der Feier bei. London, 3. Okt. Die Regierung hat beſchloſſen, weitere Truppen nach Irland zu ſenden. Bevorzugung Ungarns. Paris, 1. Okt. Nach dem„Temps“ hat der Botſchaf— terrat gegen die Volksabſtimmung in Ungarn über die Staatsform(Königtum oder Republik) nichts einzuwenden. Krieg im Oſten. Riga, 1. Okt. Ritzaus Bureau meldet, daß der ruſ⸗ ſiſch-polniſche Waffenſtillſtand am Samstag unter— zeichnet werde, wenn nicht neue Schwierigkeiten eintreten. Warſchau, 1. Okt. Havas meldet: Die Lage der Bolſchewiſten iſt derart, daß ihr Unterhändler in Riga, Jofſe, die Weiſung aus Moskau erhalten hat, alle Be— dingungen der Polen anzunehmen, nur nicht die Ent— waffnung der roten Armee. Polen iſt bereit, in Grodno und Wilna eine Volksab— ſtimmung über die Zugehörigkeit zu Polen oder Lithauen zu bewilligen. Odeſſa, 1. Okt. General Wrangel iſt mit Schießbedarf und Ausrüſtungen für 1 Jahr verſehen. Seine Kern— truppen zählen über 80 000 Mann. Sie rekrutieren und ergänzen ſich Millionen Ruſſen Berlin, 3. niſter iſt auf immer wieder aus 3 und rund 1 Million deutſchen Koloniſten, die vor den Bolſchewiſten flüchten mußten. Wrangel hat den Deut- ſchen Landbeſitz zugeteilt und behandelt ſie wie die Ruſ⸗ ſen.(Wrangel enkſtammt einer deutſchen Familie. D. Schr.) Die Geldmittel Wrangels ſind knapp; der Gold— ſchatz und die Kirchengeräte, die er vor den Bolſchewiſten gerettet hat, bleiben unberührt. Die Mittel zur Krieg⸗ führung fließen von anderen Ländern zu. Verewigung des Kriegs- Paris, 3. Okt. Bei der Beſprechung der Aeuserung den Amerikaners Boyden auf der Brüſſeler Konfe— e b nz, daß Amerika Europa kein Geld mehr leihen werde, ſchreibt der„Intranſigeant“, das Blatt Millerauds: Die Haltung der Amerikaner beruht auf einem Mißverſtäud— nis. Sie ſind der Anſicht, daß der Krieg beendet ſei. Für Frankreich wird der Krieg ſo lange dauern, bis Deutſchland alle ſeine unterſchriebenen Verpflichtun⸗ gen erfüllt hat. Verſchiebung des Streiks in England. London, 3. Okt.(Havas.) Amtlich. Die arbeiter haben beſchloſſen, die Erklärung des Streiks bis zum 16. Oktober hinguszuſchieben. Sie werden am 11. und 12. Oktober über die neuen Vorſchläge der Gru⸗ benbeſitzer abſtimmen, worguf am 14. Oltober eine Konferenz der Vertreter der Bergarbeiter ſtatttinden wird. F 5 Berg⸗ 1 0 1 ö 1 ö ö Mark in notierte, abends berger 85 gegen 83.20 er haben den Vergarbeitern eine Lohn⸗ erhöhung Schilling pro Tag vorgeſchlagen, wenn die Jahresſörderung 240 Millionen Tönnen überſteigt. Nach den bisherigen Bedingungen wollten die Gruben— beſitzer eine tägliche Lohnerhöhung von 1 Schilling ge- währen bei einer Jahresproduktion von 242 Millionen Tonnen, von 2 Schilling bei 250 Millionen Tonnen und von 3 Schilling bei 260 Millionen Tonnen. Vom Völkerbund. London, 3. Okt. Lord Curzon teilte dem Völkerbund mit, gland in Zukunft alle(2) von ihm abge— ſchloſſenen internationalen Verträge dem Völkerbund un— terbreiten werde. rubenbeſi Die 6 be um 1 ad N daß& Krieg im Oſteu. Okt. Generalſtabsbericht vom 1. Okt.: Die Beute in den letzten 10 Tagen beträgt 25 60 Gefangene und 100 Geſchütze. Bei Baranowitſchi mach— ten wir 1000 Gefangene und erbeuteten 36 Maſchinen— gewehre. Die Lage ſüdlich des Pripjet iſt unverändert. Im Suwalli- und Sejny-Gebiet wurden die Kämpfe nach gegenſeitiger Vereinbarung eingeſtellt. Helſingfors, 3. Okt. An der ruſſiſchen Weſtfront herrſcht große Unruhe. Die Bevölkerung fordert den Trotzky ſoll verwundet und der Warſchau, 2 ſofortigen Frieden. 2 bolſchewiſtiſche Reitergeneral Budjen ny vor ein Kriegs- gericht geſtellt worden ſein. Konſtautinopel, 3. rals Wrangel: Di angegriffen iſt, zi zurück. In der Gegend von Alexandrowo ſind die Bol— ſchewiſten auf einer Front von 200 Kilometer auf der Flucht. Wir haben mehr als 1000 Gefangene gemacht, 50 Geſchütze, mehrere hundert Maſchinengewehre, 8 Pan- zerzüge, 3 Panzerautomobile, viele Flugzeuge und Kriegs- erbeutet. der ganzen tauriſchen Front Okt. Heeresbericht des Gene- e Rote Armee, die auf ihrer Flanke Die ſich fluchtartig nach dem Dujepr material melden unſere? rungstruppen lebhaſte Tätigkeit. Nach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel ſind Wrangel trotz des ver— ie Truppen des Generals zweifelten Widerſtands der Bolſchewiſten, die neue Re⸗ ſerven ins Treffen führten, weiter gegen Sinlrikowos vorgerückt. N Klara Zetkin in Moskau. Helſingfors, 3. Okt. in Moskau übe kie„namens ſprach aufs werde. In einer Sowjetverſammlung rbrachte laut„Berl. Tagebl.“ Klara Zet- der deutſchen Arbeiterſchaft“ Grüße und ihre Ueberzeugung aus, daß die Revolution bald neue ausbrechen und auch Frankreich mitreißen Anklage gegen Wilſon. 2 Okt.(Havas.) Der Senat eine 7 1011 „ Pei! Senator Ed⸗ Staatsanklage ge- Wilſon ſich weigerte, den amerikaniſchen Schiffahrtsgeſetzes auszuführen.(Der Artikel beſtimmt Bevorzugung der amerikaniſchen Schifſe Waren in den Häſen und Kanälen England Zölle uſw. hatte gegen die Beſtimmung Widerſpruch erhoben, wor— auf Wilſon den Artil „fiir 1 1„ela vtoe für ungültig erklärte.) Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Deviſenmarkt hat ſich in dis⸗ Der Kurs der deutſchen abend 10,10 Rappen Schwankungen am 1. Oktober Hoffnung, daß die ſchüchternen Konferenz und die tief⸗ verzapft wurde, eine werde, hat ſich nicht Verſchlechtern verhindern. ſind ſtabil: Privatdiskont darunter. Tendenz der Börſe während die berufsmäßige Spetzulg⸗ ifer ſich gelegentliche Rückh⸗ Waſhington, monds hat gen „ 2 a 5*r Artikel 34 des eit ig Wrlilſon und ie 2 8 Amerttas bezug, glich der Geldmarkt. Die Lage auf dem ſer Woche kaum nennenswert verände Zürich der am 27. Sep ſtand nach unbedeu emden auf 10.80 Rappen. Die Annäherungsverſuche auf der Brüſſeler gründige finanzielle Weisheit, die dabei Beſſerung unſeres Valutgelends bein erfüllt Sie konn ein weite Die Sätze des täglichen Geldmarktes notiert andauernd 4 Prozent und Börſe. Im allgemeinen war die der letzten acht feſt, obgleich tion und das Publikum der Mit ſchläge gefallen laſſen mußten. Eine Zeitlang wurden noch die Palutapapiere bevorzugt, hörten aber auf zu ſteigen. als der Markkurs nicht weiter fiel. Montanwerte würden im all⸗ gemeinen bevorzugt, desgleichen Montanaktien und Spezial- paptere wie Köln-Rottweil die Vorliebe für Farbwerte hat nachgelaſſen. In Bankaktien wurden die der Deutſchen Bank bevorzugt die Anlageſachen waren ruhig, aber feſt. Iproz. Reichsſchatzſcheine 99.25, 79,2 proz. Württem⸗ nur 8 Tage Kriegsanleige 79,25. in der vorigen Woche. Produßztenmarkt. Die Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſe bleiben hoch. Die Ware iſt umſo ſtärtzer geſucht, je rarer und teurer das Fleiſch wird.“ Hülſenfrüchte werden deshalb in Maſſen verkauft und immer teurer. Am meiſten gilt dies aber von den Kartoffeln. Heu und Stroh halten ſich mertwürdiger⸗ wolte auch immer Roch au der alten Preisböbe. obaleich daran wirklich kein Mangel iſt. Zuleßtr wurven nonert: Stroh 18 bis 105 Heu 20—30, Viktoria⸗Erbſen 330.340, Mohn 500 Mik. Kartoffeln 27—28 Mk. ab Station. Das aach ift beinahe beendet; der Durchſchnittspreis iſt 2500 Mk. Der Wein wird wieder teurer; ein Eimer Neuer koſtet mindeſtens 2600 Mk., meiſtens 3000 Mk. Infolgedeſſen ziehen auch die alten Weine wieder an. 1 eee aeg, apterd dee dur Warenmarkt. Die Kohlen- und Eiſenpreiſe ſind unverändert,“ desgleichen die Textilpreiſe. Häute und Felle ziehen weiter an, was auch eine Schuhverteurung zur Folge hat. Von dem be⸗ rühmten Preisabbau war zuletzt nur noch über die Ermäßigung von Gummiwaren die Rede. Die Kriſis der Induſtrie zieht weitere Kreiſe. Wenn die Abſatzmöglichkeiten durch Ausfuhr ins Ausland nicht gewonnen werden,“ iſt Schlimmes zu be— fürchten. 0* 1 ad lan 714 0 2 ebe 1 0 ö Viehmarkt. Zuchtvieh ſteigt im Preis. 12 000 Mark und weiter werden für eine gute Kuh bezahlt. Nur die Jerkelpreiſe aher etwas nachzulaſſen, aber unter 250 bis 300 Mk. iſt mmer noch, kein ſchönes Stück zu haben. Die Pferdepreiſe ſind immer noch unverändert. ene, c 074 b. Holzmarkt. Im Holzgeſchäft herrſcht der alte ſchen den Sägern und Händlern. n d teuer eingekaufte Stämmé auf Lager, und die Händler können Bretter zu den daraus ſich ergebenden Preiſen nicht los wer⸗ den. Beide Teile ſind gegenwärtig um 150 bis 200 Mark zwi⸗ ſchen Fordern und Bieten für einen Raummeter auseinander. an warte nun ſchon Monate auf eine Entſpannung dieſer Lage“ die noch ſchlimme Folgen haben kann, wenn einmal einer von beiden plötzlich nachgeben muß. Aus Nah und Fern. Mannheim, 3. Okt. Der gewerkſchaftlich⸗genoſſen⸗ ſchaftliche Verbraucherausſchuß ſtellt die bedenkliche Tat⸗ ſache feſt, daß die auf dem Markt und in den Läden tätigen Kontrolleure zurückgezogen werden mußten, wei 2 nur Hausfrauen, ſondern ſogar Arbeitsloſe Parteß N ee Streit zwi⸗ N Verkäufer nahmen, die übertriebene Preiſe forde⸗ den. Als Wucher wird bezeichnet, daß die Kartoffel- Ferkäufer 3 Mark Proviſtion auf den Zentner fordern Sreiſach, 3. Okt. Das! Unwetter, welches? der Gez meinde Oberrotweil b am Kaiſerſtuhl ſo übel!“ mitſpielte, at nach den neueſten Berichten auch in den übrigen, Orte ſhaſten der weſtlichen Seite; des Kaiſerſtuhls mehr oder minder heftig gewütet. Ein ſtarker; Wolkenbruch entlud Ströme von Regen;! die Fluten drangen in verſchiedenen Dörfern in die tiefer gelegenen Ställe, Keller, auch! in die Küchen und Wohnräume ein. In Achkarren und. Ihringen mußten aus dieſem Grunde einzelne Familien aus den Häuſern flüchten. Beſonders ſchwer hat! ſich am Samstag bei Eintritt der Dunkelheit das ſchreckliche Wetter auch in Jechtingen bemerkbar gemacht. Einen nicht zu knappen Teil bekamen auch die Ortſchaften Bi⸗ ſchoffingen und Oberbergen ab, noch ſchlimmer wurde das zwiſchen den Weinbergen ſo maleriſch gelegene Bickenſohl heimgeſucht, wo in den Kellern die gefüllten Weinfäſſerf von den eingedrungenen Waſſerfluten hochgehoben wur⸗ den.; Auch in Breiſach war der furchtbare Wolkenbruch durch eine Ueberſchwemmung der tiefer gelegenen Stadt- teile wahrzunehmen. Der Schaden an Häuſern, Gärten, Wegen und Weinbergen iſt in den betroffenen Ortſchaf⸗ ten überall ein ſehr großer. ö e „ Königſchaffhauſen bei Breiſach, 3. Okt. Dem Land⸗ wirt Karl Bery wurde vom Kommunalverband ſämt⸗ liches Brotgetreide entzogen und ihm Brotkarten zuge- teilt, weil er einen Laib Brot zu 18 Mark verkauft hatte. ee„ 1 5„ ö 5 10 Reutlingen, 3. Okt.(Ernennung.) Geh. Re⸗ gierungsrat Dr. Hintrager, ein geborener Reutlin⸗ ger, wurde zum Direktor im Reichsamt für deutſche Ein⸗ wanderung, Rück⸗ und Auswanderung ernannt. E „Weikersheim, 3. Okt.(zur Warnung.) Daß beim Genuß von Zwetſchgen ſelbſt der kleinſte Trunk von, Waſſer oder Moſt tödlich wirken kann, beweiſt ein neuer Fall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel.) Ein 13jähriges Mädchen hatte eine Handvoll Zwetſchgen, gegeſſen, dabei auch einige Kerne geſchluckt und darauf Waſſer get! een. Bald darauf klagte es über Schmer⸗ zen und iſt jetzt unter aroßen Qualen geſtorben. Mur ein Mensch. Roman von C. Gerhard. 9(Nachdruck verboten.) Wie ein wonnevoller Traum verrauſchten ihnen dieſe Wochen; kein Leid, keine Sorge, kein Zweifel drängte ſich in dieſe Zeit reinſten, unausſprechlichſten Glückes! Jeder erkannte in des andern Innern ihm bisher fremde, reiz⸗ volle Tiefen, und indem ſie ſich immer beſſer verſtehen lernten, wuchs ihre Liebe zueinander. Es war wahrlich, als hätte der Himmel ſie im voraus füreinander be⸗ ſtimmt, ſo ſehr harmonierten und ergänzten ſich ihre Charaktere. Zuweilen verließen ſie auch die friedliche Stille ihres Hauſes und durchſtreiften ganz Berlin, das Jutta noch wenig kannte, und Manfred erläuterte ihr die Verſchiedenartigkeit der Stadtteile nach ihrer hiſtoriſchen Entwicklung. Auch die ſchöne Umgebung Berlins war das Ziel mancher Ausflüge, und wenn die Gatten abends erfüllt von mannigfachen Eindrücken heimkehrten, ſetzte ich Jutta an ihren herrlichen Blüthnerſchen Flügel und ſang zu Jenſens Entzücken ihre Lieder. Auch als des Profeſſors ſelbſtgeſchaffene Ferien auf⸗ hörten, widmete er ſich ſo viel als möglich ſeiner jungen Frau. Nur über ſeinen Beruf ſprach er niemals, aber ihr fiel dieſes nicht auf. Hatte ihr Vater den Seinen doch nicht ſeine wirtſchaftlichen Pläne, Sorgen und Kümmer⸗ niſſe mitgeteilt, ja oft ſeine Standesgenoſſen wegen dieſer Gewohnheit getadelt, und hatte Manfred doch auch bis zu jener halb ſchmerslich, halb ſeligen Stunde in Montreux ſeine Tätigkeit nicht einmal erwähnt. Ihr war es lieb, daß es jetzt ſo blieb, denn in ihrer Seele lebte noch immer uneingeſtanden die Furcht, ihres Mannes Beruf könnte einen Schatten auf ihr ſonniges Glück werfen. — Mit bangem Gefübl batte ſie nach dem Abend ihrer Von der e e Dkk.( Billi Kartoffeln.) In einer Bauernverſammlung in Lau. ingen wurde beſchloſſen, daß an die minderbemittelte Bevölkerung der Zentner Kartoffeln um 10 Mk. abgege werden ſoll.„ echt g 6 17 E Stuttgart, 3. Okt.(Straßenkundgebung.) Nach einer Verſammlung der Arbeitsloſen im Dinkelacker⸗ ſaal am Samstag, bei der der Kommuniſt Rück geſprochen hatte, zogen etwa 1000 Arbeitsloſe auf den Marktplatz. Mehrere Redner ſprachen von der Rathaustreppe aus. Sie forderten eine Winterbeihilfe oder Erhöhung der Unterſtützung. Bei Nichterfüllung dieſer Forderungen wurde verſchärfter Kampf angeſagt... Geislingen a. St., 3. Okt.(Brand.) In dem Wei⸗ ler Traſenberg, Gem. Steinenkirch, iſt der größte der 6 Höfe niedergebrannt. 2 l Brackenheim, 3. Okt.(Der Weinßpreis.) In nnn 1 0 Rar einer Weingärtnerverſammlung wurde beſchloſſen, den We Füßer Lunge ain Heurigen um 2800—3000 Mk. abzugeben. Da die Menge ziemlich vorgeſchlagen hat, ſind noch größere Vorräte guten Rotweins tzu haben. Die Leſe ging geſtern zu Ende. — Bei der Weinverſteigerung des Weingärtnervereins in Haberſchlacht wurden Preiſe von 1020—1070 Mk. für 100 Liter erzielt. Der höchſte Preis, der gezahlt wurde, war 1080 Mk. „Stuttgart, 1. Okt.(Amerikanerſpende.) Aus der Sammlung des„Schwäbiſchen Wochenblatts“ in Neu⸗ york ſind der Stadtverwaltung Stuttgart weitere 100 000 Mark zur Beſchaffung von Milchkühen überſandt wor⸗ den, insgeſamt beträgt die durch das Blatt übermit⸗ telte Hilfsſpende ſchon über eine Viertelmillion. Sobald die Seuchenverhältniſſe es geſtatten, werden mittels der hochherzigen Gaben unſerer amerikaniſchen Landsleute Milchkühe in dem der Stadt gehörigen Gut Kleinhohen⸗ n eingeſtellt werden. Im ſtädtiſchen Gutshof beim rankenhaus in Cannſtatt ſind in letzter Zeit einige holländer Kühe eingeſtellt worden. Nordheim, OA. Brackenheim, 1. Okt.(Trauben⸗ hieb.) In letzter Zeit wurden hier viele Trauben ge⸗ ſtohlen. Der Verdacht lenkte ſich auf den Bahnhof⸗ wirt Krüger. Die Weinbergbeſitzer beantragten eine Zuber gefunden, obwohl Krüger nicht einen Traubenſtock ſein eigen nennen kann. 9 a i f Hechingen, 1. Okt.(Finanzamt!) Die Errich⸗ tung eines Finanzamts in Hechingen iſt nach einer amt⸗ lichen Mitteilung aus Berlin beſchloſſen. 4 1 Herbſtberichte Brackenheim, 1. Okt.(Herbſt nachrichten.) Der Herbſt in den Weinorten des Zabergäus iſt in vollem Gange. Die Menge ſchlägt durchweg vor. Viel iſt verſtellt, aber 17 Reſte ſind allenthalben zu haben. An Preiſen wurde bisher be⸗ dablt in Botenheim 2600 bis 280 Mk. in Meimsheim 2400 is 2600 Mk. und einzelne darüber, In Hauſen a. 3. wird u 2200 bis 2400 Mk. gehandelt. Für die beſſeren Wein⸗ agen rechnet man mit 3000 Mark für den Eimer. 0 5 Hauſen a. 3. 1. Okt.(Der Weinpreis.) Die Wein⸗z ue iſt beinahe beendet. 3 Die Nachfrage iſt ſehr 15 Die Weingärtner ſind geneigt, den Eimer zu 22002400 Mark ab⸗ zuſ een. l eiae Ku 2 Lolale Nachrichten. 2.— Was der Oktober bringt. Die kriegswirtſchaft⸗ lichen Vorſchriften auf dem Gebiet der öffentlichen Fleiſch⸗ verſorgung traten mit dem 1. Oktober außer Kraft; mit dem gleichen Tag wurde auch die Verordnung über die Genehmigung von Erſatzlebensmitteln aufgehoben. Eine neue Verordnung über die weitere Verlängerung des Haferbeſtands trat am 1. Oktober in Wirkſamkeit. Im Oktober findet eine Ernteſchätzung für Spätkartof⸗ feln ſtatt. Mit dem 1. Oktober beginnt die Friſt zur Abgabe der zweiten Luxusſteuererklärung für. die Zeit vom 1. Juli bis 30. September d. J. Die Friſt zur Anmeldung deutſcher Forderungen aus Verſicherungs⸗ verträgen beim Reichsausgleichsamt läuft am 15. Ok⸗ tober ab. Die aeſetzlichen Beſtimmungen über die Lohn⸗ W N N Ankunft hinter dem Wohnhauſe, mitten im blühenden Garten die roten Mauern der Klinik ihres Gatten zwiſchen dem Grün auftauchen ſehen, aber allmählich gewöhnte ſie ſich an den Anblick; ja, ſie betrachtete mit wachſender An⸗ teilnahme, die zuweilen an den Fenſtern ſichtbaren Ge⸗ ſtalten der Kranken, ohne daß ihr der quälende Gedanke kam:„Wird es Manfred gelingen, ihnen die Geſundheit wiederzugeben?“— Im Herbſt machten der Profeſſor und Jutta mehrere Beſuche bei befreundeten Gelehrten und bahnten damit eine lebhafte Geſelligkeit an. Sie hatten ihren Empfangs⸗ tag und gaben außerdem im Laufe des Winters einige größere Feſtlichkeiten. Manfred wünſchte, daß Jutta ihr junges Leben, auf welches ſchon ſo tiefe Schatten gefallen, genöſſe. Sie beſuchten gemeinſam Theater und Konzerte, und in ihren Salons ſammelte ſich allmählich die Elite der Berliner Gelehrten⸗ und Künſtlerkreiſe. Manfred war unſäglich ſtolz auf ſeine ſchöne Frau, die mit Anmut und Takt ſo viel Geiſt verband, daß ſie immer der belebende Mittelpunkt blieb. Ihr früherer ſchwermütiger Ernſt war einer ſonnigen Stimmung gewichen, die doppelt reiavoll bei ihrer Veranlagung wirkte, und mehr als einmal ſchlang ſie die Arme um Manfreds Nacken und flüſterte ihm zu:„Manfred, Geliebter, wie glücklich machſt du Unter den Damen, mit denen ſie in näherem Umgange ſtand, zog ſie am meiſten die ſchon ältere Frau eines Kollegen ihres Mannes an, Frau Profeſſor Heimrot, eine Dame von geringer äußerer Anmut, war kinderlos und füllte ihre zahlreichen Mußeſtunden mit eifrigen wiſſen⸗ ſchaftlichen Studien aus. Ihr weiterer Geſichtskreis, wie ihr etwas ſcharfes, wenn auch nie ungerechtes Urteil hatte ſie unter manchen minder Begabten, die in den Geſell⸗ ſchaften endloſe Geſpräche über ihre Wirtſchaſt, ihre Kinder und ihre Dienſtboten zu führen pflegten, unbeliebt gemacht, denn unbedeutende Frauen verzeihen einer Geſchlechts⸗ genoſſin am wenigſten Eigenart und felbſtändige Gedanken pfändungen der Angeſtellten und Arbeiter erfahren in dem 1. Oktober eine Abänderung. Mit dem 1. Oktobg beginnt die Wirkung des Geſetzes über die öffentlich Krüppelfürſorge. Der Geſamtbeſtand der Reichswehr wi mit dem 1. Oktober auf 150 000 Mann 1 mit dem gleichen Tag geht die Militärgerichtsbarkeit af die bürgerlichen Geſetze über und beginnt für alle gehörigen der Reichswehr ein zivilberuflicher Unterrich Die Fernſprechkaution wird am 1. Oktober aul verlorengegangene Poſtpakete tritt mit dem 1. Oktohe ein neues Erſatzleiſtungsverfahren ein; Fenſterbriefun ſchläge mit eingeklebtem Fenſter ſind verſuchsweiſe zug laſſen. Der Winterfahrplan der deutſchen Eiſenbahne beginnt am 24. Oktober. Mit Holland und Tſchech ſlowakien erfolgte am 1. Oktober eine Neuregelung de Gitertarife. Ter Deutſche Reichstag tritt am 19. u der Reichsſchulausſchuß Ende Oktober zuſammen. — Preisbewegung. Infolge der Verſchlechterung n Valuta ſieht ſich der Verband der Krawattenfabr kanten, der erſt am 11. September neue Prei feſtgeſetzt hatte, genötigt, Zuſchläge zum Ankaufspreis Höhe von 10 bzw. 15 Prozent zu erheben.„ Die„Times“ meldet aus Neuyork, daß mehrere am rikaniſche Webſtoffirmen Preisminderungen von 30 h 35 Prozent angekündigt haben. Die amerikaniſchen 9. ſchäftsleute ſeien allgemein der Anſicht, daß die Tau rung ihren höchſten Grad überſchritten habe. — Die Jernſprehgebühren werden nach dem„ T.“ im nächſten Jahr eine Abänderung erfahren, ind ſie in eine feſte Summe für den Anſchluß und ein tarifmäßig geſtafſelte Summe für die Zahl der Geſprät egliedert werden. Auch der einmalige Beitrag von 100 cark ſoll eine„Nachprüfung„erfahren. — Kartoffelpreiſe. Nach den Mitteilungen de Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats trug der Großhandelspreis für ſortierte Speiſekartofſeh am 30. September 27—29 Mark für den Zentner Verladeſtation. In Hamburg koſteten weiße Speiſeln toffeln 28—30 Mk., gelbe 31—33 Mk. In Amſte dam notierten am 21. September blaue Neuſeeländ⸗ Speiſekartoffeln 8,25—8,50 Fl., das ſind 80— 82,5 N. Hausſuchung. Es wurde dabei Weinmaiſche in einem Mark. g — Warnung. In letzter Zeit ſind wieder einig Fälle feſtgeſtellt worden, daß durch das Befeuchten voß Briefmarken mit der Zunge Entzündungen im Mun Es muß entſchieden vor daß für den Zentner, Induſtriekartoffeln 3,75 Fl.= 360 hervorgerufen wurden. leider vielverbreiteten Gewohnheit gewarnt werden. — Der Kreistag Heppenheim hat den Gemein den des Kreiſes zur Hebung der Wohnungsnot einen trag von 200 00 Mark zur Verfügung geſtellt. Schweinemarkt. 255 Stück; Läufer wurden verkauft das Stück von A bis 550 Mk. Milchſchweine das Stück von 100 bis 280 N : Die holde Weiblichkeit. Aus dem bayer ſchen Dorfe Braunau wird folgende köſtliche Geſchicht gemeldet: Da ihr Mann, der an der ruſſtſchen Front ge kämpft hatte, von den Militärbehörden als gefallen gem ö det worden war, nahm ſich eine in der Nähe von ha wohnende Frau einen zweiten Gemahl, mit dem ſie glücklit lebte. zurücktreten. darüber, wer ihr Mann bleiben ſollte. Die Frau überleg nicht lange und meinte:„Ich habe euch beide lieb und i ö könnt beide bei mir bleiben!“ § Die Erbauung der Kreisſtraße Viernheim uu pertheim wurde vom Provinzialtag genehmigt. — Die Arbeitsloſen halten heute Abend im Ge haus zum„Rebſtock“ eine Verſammlung ab. Der wichtitißß Tagesordnung wegen iſt das Erſcheinen ſämtlicher Arbelußß loſen dringend notwendig. Jutta aber erkannke in der viel Getadelten einen ver wandten Geiſt und ſchloß ſich ihr mit Wärme an. Ein Tages aber gab ihr Frau Heimrot unbewußt eine her Lehre. Sie erſchien ſehr ſpät in einer Geſellſchaft. Jutit die ſie bereits ſchmerzlich entbehrt, ging ihr lebhaft ene erz„Warum zögerten Sie ſo lange, liebe Frau Pr eſſor? Ich habe ſchon einen eingehenden Bericht über 9 neueſten Moden anhören müſſen und verſchiedene wicht auf einem Kaffee eingeſammelte Familiennachrichten f ſehnte mich nach einem anderen Thema.“ Frau Heimrot lachte. Ich beſchäftigte mich inzwi l chen etwas ernſter und nuß bringender. ab und beendete ſie heute. Zum Lohne für die mechaniſch Arbeit erzählte er mir noch von einigen intereſſanten Fällen aus ſeiner Praxis; ich habe ja leider nich Medizin ſtudiert, aber im langen Zuſammenleben mi einem Arzt gewinnt man einige Sachkenntnis und meine Mann freut ſeine Teilnahme an ſeiner Wirkſamkeit. Ei ſpricht zu mir wie zu einem Kollegen, und dieſe Art be glückt mich wiederum, macht mich ſtolz und hebt mich uͤber mich ſelbſt empor. Aber wem ſage ich das? Si machen gewiß täglich dieſelbe Erfahrung.“ Jutta wurde zu ihrer Erleichterung durch das Hinzu⸗ treten der Hausfrau, die ſie um ein Lied bat, einer Ant, wort überhoben, aber ſie fühlte ſich tief beſchämt. Wa Frau Heimrot als ſo ſelbſtverſtändlich annahm, ihrer Ehe, und ſie trug die Schuld daran. Manfred hatte ihr wohl aus Zartgefühl nur von ſeinem Berufe, der ſo große Anforderungen an ſeinen Geiſt, ſeine Tatkraft ſtellte, geſprochen. An ihr wäre es geweſen, ihn dazu zu ver⸗ anlaſſen, ſie hatte ſich des Glückes beraubt, von dem Frau Heimrot geſprochen. Aber noch war es nicht zu ſpät, noch konnte ſie ſich die Stelle an Manfreds Seite, die ihr ge⸗ bührte erringen.. 15 3 5 1 Zugeführt 278 Stück; verkaff Mit einem der letzten Transporte aus Sibi kam der erſte Mann wohlbehalten zurück. Beide Mänuß hatten aber die Frau ſehr lieb und keiner wollte gen Sie überließen alſo der Frau dle Entſcheidußß ö zellen am neuen Friedhof, 11907 glaube ich Ihnen woll Meinem Mann iſt es immer ſo läſtig, die vo ö der Polizei verlangten ſtatiſtiſchen Liſten über epidemiſchſ Krankheiten auszufüllen. Dieſe Arbeit nehme ich ihm gen fehlte If eee eee Turnverein Viernheim R Gegr. 1893 Gut Heil! —— ———ñ—́y1— beſtehend in mit anſchließendem Einladung. Zu unſerer am Sonntag, den 10. Oktober 1920, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ ſtattfindenden Herbst-Feier Sthauturnen, Reigenvorführungen, Verloſung ete. Arbeitsloſen⸗Mitglieder⸗Ver Immlung Heute Dienstag, den 5. Oktober, abeuds halb 8 Uhr im Gaſthaus zum Rebſtoch außccordentliche Arbeitslosen- Versammlung. Tages⸗Ordnung: 1. Bericht der Kommiſion, 2. Stellungnahme über die Kartoffel- Verſorgung. Dringendes Erſcheinen aller Arbeitsloſen wird erwartet. Der Vorſtand. Grosse Sendung hum Mai eingetroffen, ſehr preiswert. Ferner empfehle ich gute Carbid lampen und Carbid. BALI. lichſt einzuladen. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Der Vorſtand. NB. ee eee eee Amtlicher Teil. Betr.: Verſorgung der Säuglinge mit Zucker. Donnerstag, den 7. ds. Mts., wird bei der Spezerei⸗ handlung Joh. Karl Kempf Witwe, Waſſerſtraße, an die Säuglinge unter 1 Jahre der Zucker für den Monat Sep⸗ tember 1920 verausgabt. Auf oden Kopf entfallen 2½ Pfund zum Preiſe von 2 Mk. pro Pfund. Bezugskarten ſind vorzulegen. Betr.: Kiesgewinnung in der Kiesgrube am Sandhöſerweg. Auf Grund Gemeinderatsbeſchluß machen wir darauf aufmerkſam, daß die Kiesgewinnung um gemeinheitlichen Kiesloch am Sandhöferweg bis auf Weiteres eingeſtellt iſt. Betr.: Die Unfallverſicherung der in land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben beſchſäftigten Perſonen; hier Beitragsleiſtung für 1919. Die Heberolle über die Beträge zur land- und forſt⸗ wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft fur das Jahr 1919 liegt von heute an während 2 Wochen auf der unterzeichneten Bürgermelſterei zur Einſicht offen. Innerhalb einer weiteren Friſt von 2 Wochen, nach Ablauf der Offeulegungsfriſt, kann der in der Heberolle als beitragspflichtig in Anſpruch genommen gegen die Beitragsberechnung bei dem Vorſtande der land- und forſtwirtſchaftlichen Verufsgenoſſenſchaft Ein⸗ ſpruch erhebeu. Betr.: Verpachtung der Reſtparzellen des Friedhofsgeländes und des Sportplatzes. Am Freitag, den 8. Oktober 1920, vorm. 9 Uhr, werden auf dem Ruthauiſe dochier verſchiedene Par⸗ ſowie der Sportplatz am Wieh— trieb nochmals an die Meiſtbletenden öffentlich verſteigert. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 4. Okt. bis 10. Okt. 1920 gelten für Erwerbsloſen-Untenſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Dienstag, den 5. Okt. 1920 vorm. v. 11—12 Uhr Mittwoch, den 6. Okt. 1920, vorm. v. 11 12 Uhr Don ners tag, d. 7. Okt. 19720, worm. v. 1112 Ahr Wir machen ausdrücklich barauf aufmerkſam, daß uns ſedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Die Meldezeiten ſind genart einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal⸗ ten wird. Entſchuldigungsgründe könnnen wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. Betr.: Kartoffel verſorgung. Heute iſt eine Anzahl Minderbe mittelte bei uns vor⸗ ſtellig geworden und hat wit Entrüſti ing gemeldet, daß ſich mehrere Landwirte gewebgert hätten, die ablleferungspflich⸗ tigen Kartoffelmengen Für den feſtgeſ etzten Höchſtpreis ab⸗ zugeben. Etliche haber ſogar den Vor sprechenden die Türe gezeigt. Daß eln derartig rohes, niaht ſcharf genug zu verurteilendes Verhalten ſolcher Landwirte nicht geeignet iſt, die ohnehln ſchon aufgeregten Gemüter z u beruhlgen, bedarf keines welteren Beweiſes. Wenn dleſe Landwirte nicht eln— ſichtiger ſind, dann müſſen ſie ſich die Konſequenzen aus ihrem Verhalten ſelbſt zuſchreiben und wer lehnen jede Ver⸗ antwortung ab, wenn die Bevölkerung bean dieſen Elementen zur Selbſthilfe ſchreitet. g Wir richten daher nochmals an ſe ientliche Landwirte den dringenden Appell, die betr. Kartoff Amengen der zu⸗ geteilten minderbemittelten Bevölkerung fi ir den Höchſtprels von 20 Mk. pro Ztr. zur Verfügung zu ſteſten, damit das zwangswelfe Herausholen der Kartoffeſin u as erſpart bletbt. Heſſ. Bürgermeiſterei Bi eri heim. Lamberth. geſtatten wir uns, die geehrten Herren Ehren- und paſſiven Mitglieder nebſt ihren werten Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freund— Eintritt für Nichtmitglieder: Mk. 1.50. Wir bitten unſere Mitglieder, die Verloſungs-Gegenſtände bis ſpäteſtens Sonntag Nachmittag 2 Uhr im„Freiſchütz“ abzugeben. ee eee eee eee Taſchen⸗ Lampen in jeder Ausführung, ſowie ſtets friſche Batterien auf Lager. Nikolaus Effler Hals- und Küchen⸗Geräte. Gezuckerte kondenſierte Vollmüch Haferflocken friſch gebr. Kaffee Grünkern, Reis und Limburger Käſe zu haben bei Mich. Ringhof 8. Waſſerſtraße 31 kin Kuchen-Schrank Anriehte, Tisch und Anfang 8 Uhr. Eutwendet wurden mir drei Eiſenge⸗ wichte durch erkannte Kinder. Ich bitte die betr. Eltern um gefl. Rückgabe evtl. an den Verlag des Blattes, andern— falls ich Anzeige erſtatten werde. Nikl. Winkler 12. Waldſtraße Nr. 16. Aepfel, Birnen, Gemüſe, Blumenkohl Zwiebel für 500 M. zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Blattes. empfiehlt Kornelius Bayer Woſſerſtraße. Gottesdienſt-Ordunug In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für„ Krieger Mich. Dieter, beide Schwager Joh. Schubert und Georg Haas und Anghsoörige. a 1/8 Uhr beſt. S.⸗A. für„ Krieger Joh. Thomas, beiderfeitige Großeltern und Angehölige. Donnerstag: 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna M. Hof⸗ mann geb. Winkenbach, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 8 Uhr geſt. Segensmeſſe für Heinrich Nikolaus Effler, Ehefrau Magd. geb. Weidner, Kinder: Heinrich, Magd. und Barbara. Freitag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für das f Schulkind Franz Kühlwein und Angehörlge. 1/8 Uhr beſt. J.-G. für Cäcilia Adler geb. Effler und Ehemann Georg Adler. Samstag: /7 Uhr beſt. S.⸗A. für Peter Grab, Ehefrau Maria Joſefa geb. Mandel, Schwiegertochter Magd. Grab geb. Sattig und Anverwandte. 78 Uhr geſt. Segensmeſſe für Johann Nikolaus Kalt, Ehefrau Anna Maria geb. Mandel und Kinder. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don— nerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Mittwoch und Freitag Abend um 6 Uhr Roſen— kranzandacht. Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Bonlfatiusverein und Generalkommunion für die Mitglieder der Jungfraueu-Kongregation, zugleich auch für dle Schü— lerinnen der Herren Rektor Gillig und Lehrer Walter. Beicht für letztere Samstag um 2 Uhr. Verkündete. 1. Heinrich Bauer, Sohn von Korn. Bauer 4. und Marg. geb. Rohrbacher und Kath. Pflüger aus Gernsheim, Toch— ter von Joh. Pflüger und Kath. geb. Bopp zum Utenmal. 2. Ludwig Mündel aus Brühl, Sohn von Chriſtof Mündel und Sophie geb. Hofler und Eva Haas, Tochter von Mich. Haas 4. und Jullana geb. Hoob zum Itenmal. Achtung! N N Dee 2720 Achtung! Billige Ganz bedeutend unterm Preis! LE im Gaſthaus z. Sonne, Lorſcher⸗ ſtraße und im Gaſthaus zum Storchen, Bismarckſtraße. Verſäume keine Hausfrau dieſe Gelegenheit! H. Hohmann aus Worms. Wei Hockel, wie neu Entwürfen Empfehle mich zum Prozeßführen beim Amtsgericht Lampertheim, insbeſondere in Anfertigung von Verträgen, Geſuchen und Anträgen jeglicher Art, ſowie in Fertigung von Verzeichniſſen, über den Beſtand des Eingebrachten Gutes“, bei Eheſchließungen ohne Errichtung eines Ehevertrages, gemäߧ 1372 B. G. B. und in zu„gemeinſchaftlichen Teſtamenten“ Eheleuten. Hechtskensulent O. Schäfer, Mannheimer Straße 11.. von Mannhein A Tüchtige biganen-Sorferernngn u n Verkleberinnen finden ſofoct dauernde Beſchäfrigung bei A. Oppenheimer Zigarrenfabriken Gchwegingerſtr. 30. Frauen u. Mädchen sammeln ihre nagausgekämmten Haare und erhalten dafür den höchsten Preis bei der Haarhandlung Jacobi, Mannheim 1. 3, 3. Aufkäuferinnen gesucht. beitefinnen gesucht. WIIh. Schmidt, Heddesheim