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Anlaß zu dem heutigen Antrag gebe die„empörende Behandlung“ der ruſſiſchen Ab⸗ geſandten Sinowjew und Loſowski. Die ſozialdemokratiſche Ar— beiterſchaft proteſtiere gegen die Ausweiſung, weil ſie jede lerrorſſtiſche Maßnahme verabſcheue. Man ſehe doch endlich von dem Terror gegen eine ſich durchſetzende geiſtige Bewe— ung ab.(Stürmiſche Heiterkeit.) Ein neuer Geiſt müſſe in 0 ſeutſchland einziehen.(Erneute ſtürmiſche Heiterkeit.) Ein neuer Kurs ſcheine bevorzuſtehen. Die Arbeiter werden auf der Hut ſein. Miniſter des Aeußern Simons gibt einen Ueberblick über die Vorgeſchichte der Zulaſſung der ruſſiſchen Delegierten. ihnen Einreiſeerlaubnis für 4 Wochen geg eben worden, gegen das Verſprechen, ſich der politiſchen Tätigkeit zu enthalten. Das Berſprechen haben ſie nicht nee ſondern in Halle auf⸗ tzende Reden gehalten. Es blieb nichts anderes übrig als Aus⸗ Es ſei miſung, umſo mehr als auch aus Italien der Beſcheid kam, daß die Agenten dort nicht zugelaſſen werden. 0 rere e Berlin, 21. Okk. Einen ganzen Nachmittag redete geſtern der Reichs⸗ die Ausweiſung der beiden Bolſchewiſten Si⸗ eigentlich Apfelbaum heißt, und Lo- dem Namen ruſſiſche Gewerkſchafts⸗ bertreter hatte ihnen die Reichsregierung vor Wochen eine Aufenthaltserlaubnis von 4 Wochen bewilligt un⸗ ter der Bedingung, daß ſie ſich jeder politiſchen Tätig- ſeit enthalten.“ Dieſes Verſprechen haben die beiden aus Rußland natürlich nicht gehalten, ſondern ſich kräf⸗ tig auf bolſchewiſtiſche Werbung verlegt. Für 30 Mäl⸗ lionen Rubel ſollen ſie Gold und Edelſteine dafür ver⸗ eilt oder wenigſtens aus Sowjet⸗Rußland mitgebracht haben. Auf dem Parteitag der Unabhängigen in Halle forderte Sinowjew mit dürren Worten den Bürger- krieg in Deutſchland zur Ausrottung des Bürgertums und der Gewerkſchaften. Das war nun auch der Laug⸗ mut der Reichsregierung zu viel und ſie verfügte die ſofortige Ausweiſung der beiden läſtigen Fremden, gab ihnen aber dann doch noch eine mehrtägige Friſt. Die Fraktion der Unabhängigen brachte nun im Reichstag den Antrag ein, die Ausweiſung ſoſort aufzuheben. Der Antrag ſollte ſchon am 19. Oktober ordnung geſetzt werden, da aber die Deutſchnationalen dagegen Widerſpruch erhoben, konnte er nach der Ge— ſchäftsordnung erſt geſtern behandelt werden. Der Ab⸗ geordnete Roſenf eld(Unabh.) trat für die beiden Bolſchewiſten ein. Man ſolle doch nicht Terror üben gegen eine ſich durchſetzende„geiſtige Bewegung“; ein heuer Geiſt müſſe in Deutſchland einziehen.— Dieſe Worte erweckten eine ſtürmiſche Heiterkeit, die ſich mehr- mals erneuerte. Sinowjew, jetzt Bürgermeiſter von Petersburg, hat in Rußland Tauſende hinrichten laſſen und in Halle geſagt: blutiger Terror muß ſein.— Reichsminiſter Simons nahm die Ausweiſungsange⸗ legenheit ernſter, als den bürgerlichen Parteien im Reichs⸗ er betonte die feundſchaftlichen Gefühle ge— Fall ſei aber wirklich keine Er wundere ſich nur, daß die unabhängige nennt, ſich von Moskau begeben Vertreter Bern- der auch mit lag über nowjew, der ſowski. Unter gen Rußland, im vorliegenden Wahl mehr geweſen. die Partei, die ſich in ſo vollſtändige Abhängigkeit habe. Selbſt der ſozialdemokratiſche ſtein ſprach ſich gegen den Antrag guss, großſer Mehrheit abgelehnt wurde. 1 gerade Berlin, 20. Okt. Der Aelteſtenrat der preußiſchen Landesverſammlung hat entſchieden, daß die Fraktion der Unabhängigen ſozialdemokratiſchen Partei als aufge⸗ löſt zu betrachten ſei. Ihren bisherigen Mitgliedern würde einheimgegeben, eine Liſte mit mindeſtens 15 Un⸗ terſchriften und ein Programm einzureichen. Dieſe Mit⸗ glieder würden daun als ſelbſtändige Fraktion anerkannt werden und dürften ſich ihren Namen ſelbſt wählen. Karlsruhe, 20. Okt. Der Badiſche Landtag, der heute nachmittag zu einer außerordentlichen Tagung zu— ſammentrat, hat das bisherige Präſidium mit dem Ah⸗ geordneten Bock(Ztr.) als Präſidenten und den Ab⸗ geordneten Maier-Heidelberg und Ihrig als Vizepräſi— denten wiedergewählt. Dresden, 20. Okt. Die ſächſiſche Volkskammer nahm in ihrer heutigen Sitzung, nachdem ſich die Redner aller Fraktionen dafür ausgeſprochen hatten, einſtim— mig, einen deutſchnationalen Antrag an, das Geſamt- miftiſterium möge bei der Reichsregierung dahin vor⸗ ſtellig werden, daß dieſe der Abſicht der Entente auf Unbrauchbarmachung der Dieſelmotoren jeden möglichen Widerſtand leiſte. 3 5 auf die Tages⸗ nber und Feruſprecher Nr. 21 2 124 0 Amt Viernheim. Samstag, den 23. Oktober 1920 Poſtſchecktkonts Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. Jahrg. 10. 7 ee 1 Wien, 20. Okt. Aus ſozialiſtiſchen Kreiſen ver— lautet, die ſozialdemokratiſche Partei werde infolge der Neuwahlen aus der Regierung ausſcheiden und in die Oppoſition treten. Sofia, 20. Okt. Die Vertreter des Verbands ver⸗ langen von der bulgariſchen Regierung die Auslieferung von 507 Militär- und Zivilperſonen, daxunter des Königs Ferdinands und des früheren Miniſterpräſidenten Radoslawow. Die engliſch⸗franzöſiſche Spannung. Paris, 20. Okt. Hier verlautet,, daß die letzte Note des engliſchen Außenminiſters Curzon wegen der Be⸗ ratungen über die Wiederherſtellung in ungewöhnlich ſchar⸗ fem Ton gehalten ſei. Die franzöſiſchen Blätter erwäh⸗ nen den Notenwechſel der beiden letzten Tage gar nicht. Nach dem„Temps“ iſt man in England wegen des franzöſiſch⸗belgiſchen Bündniſſes verſtimmt. Telacroix erklärte, nach der Rückkehr des Königs aus Braſilien werde er ſich aus dem Amt zurückziehen. Der frühere italieniſche Miniſterpräſident Nitti ſetzt ſeine Angriffe gegen Frankreich und den Frieden von Verſailles in. der. italieniſchen. Preſſe. ioxt. Lolale Nachrichten. Silberne Hochzeit. Am morgigen Sonntag begehen Herr Leonhard Beck und Frau Anna Ma⸗ ria geb. Bergmann das Feſt der filbernen Hochzeit. Wir wünſchen dem Jubelpaare Glück und langes Leben, daß ſie noch recht viel glückliche Stunden verleben und das goldene Ehejubiläum begehen können. Dem Jubelpaare unſere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. D Der heutigen Nummer liegt ein Flug⸗ blatt der alten Sozialdmokratiſchen Partei bei, welches der beſonderen Beachtung empfohlen wird. Vollksverſammlung. Am letzten Sonntag harte die S. P. zu einer Volksverſammlung eingeladen. Frau Kürner aus Offenbach ſprach über die politiſche Lage im deutſchen Reiche. Beſonders wurde darauf hinge⸗ wieſen, wie wichtig es für Deutſchland iſt, daß die Kohlen⸗ becken Schleſiens dem Lande erhalten bleiben. Des Weiteren wurden die Taten der neuen Regierung ſeit dem 6. Juni näher beleuchtet, wobei ſich zeigte, daß auch dieſe Regierung dem Volke nicht das gebracht hat, was von ihnen erwartet wurde, und gerade diejenigen, die unſere Genoſſen in der früheren Regierung durch den Schmutz zogen, ſie bitten heute dieſelben Genoſſen, doch wieder in die Regterung einzutreten, wozu wir aber vorläufig nicht zu haben ſind. Erſt ſollen die Herren einmal zeigen, was ſie können, und erſt, wenn die Sozialdemokratie es für gut findet, wird ſie die Re⸗ gierung wieder übernehmen, dann aber ſoll mit eiſernem Beſen ausgekehrt werden. In der Diskuſſion ſagte Herr Gärtner unter anderem, die Revolution müſſe von unten kommen. Die Rednerin führte dieſen Gedankengang in ihrem Referat aus, ſo daß für Rede und Gegenrede eigentlich kein Stoff vorhanden war. Aus der Verſammlung wurde ver langt, daß gegen den Bodenwucher, der hier beſonders kraß hervortritt, Schritte unternommen werden. Nach Zuſage durch den Vorſitzenden wurde die Verſammlung geſchloſſen mit der Mahnung alle:„organiſiert Euch, tretet ein in die Reihen der Sozialdemokratiſchen Partei!“ Sch. [IJ Sport. Das auf morgen Nachmittag angeſetzte Spiel zwiſchen„Fidelio“ und C. D. f. kaun laut 8 74 der Verbandsſatzungen des S. D. P. anf dem Sportplatz V. 09 Platze nicht ausgetragen werden. Dafür ſpielt 3. gegen 4. Mannſchaft. — Neckarkanaliſierung. Mit den Arbeiten zur Neckarkanaliſierung iſt in der Ladenburgerſtufe ſeit 10 Tagen begonnen worden. Die Zahl, der Beſchäftigten wird in den nächſten Wochen auf 2— 300 geſteigert wer— den. Die zunächſt ausgeſchriebenen Erdarbeiten umfaſ⸗ ſen die Ausſchachtung und Bewegung von etwa 60 000 Kubikmeter Boden. 0 Außerdem werden die erſten Stein⸗ lieferungen in den nächſten Tagen ausgeſchrieben. — Neuer Fahrplan für die ſtaatlichen Kraft⸗ wagenlinien. Mit Gültigkeit vom 24. Oktober ds. Is. tritt auf den ſtaatlichen Kraftwagenlinien ein neuer Fahrplan in Kraft. Die Verkehrszeiten werden in den Bahnhöfen und an den Halteſtellen bekannt gemacht. — Keine Militärpäſſe mehr. Wegen Ausſtellung eines Militärpaſſes ſich an eine Verſorgungsbehörde zu wenden, iſt jetzt völlig zwecklos. Kriegsteilnehmer, die noch nicht im Beſitze eines Militärpaſſes ſind, können keinen mehr erhalten, denn durch die Verbote der Entente 161 die, Abwicklungsſtellen aufgehoben und die damit beſchäftiaten Dienſtſtellen aufaelöſt worden.. Ne jedes Beſchäftigungsverhältnis bei „Stuttgart, 20 kt.(Die Spaltung der u SP.) In einem Aufruf der neuen USP. im„Sozialdemokrat“ wird mitgeteilt, daß die acht Mitglieder der bisheri⸗ gen Landesfraktion, die ſich nicht für die kommuniſtiſche Internationale entſchieden haben, aller Rechte aus ihrer Parteizugehörigkeit verluſtig gegangen ſeien. Der Par- leiſekretär Schepverle-Cannſtatt wird als entlaſſen erklärt. Rottenburg a. N., 21. Okt.(Ins Kloſter.) Die älteſte Tochter des Exminiſters Erzberger wird laut Rottenb. Ztg. in das Kloſter zu Echt, in der holländiſchen Provinz Limburg als Karmeliterin ein- treten. In der letzten Woche traf Frau Erzberger mit ihrer Tochter in Echt ein, um die Vorbereitungen für die Aufnahme zu treffen. ö Mutmaßliches Wetter. Der Luftwirbel rückt näger. Am Samstag und Sonn⸗ tag iſt bei zunehmender Bedeckung und einigen Nieder“ schlägen etwas milderes Wetter zu erwarten. Autliher Teil. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Die Liſte zur Aumeldung der erwerbsloſen Holzhauer liegt bis einſchließlich Mittwoch, den 27. Oktober 1920, bei uns Zimmer Nr. 24 — offen. Die Holzhauerei erfolgt dieſes Jahr im Akkord. Betr.: Kartoffelverſorgung im Wirtſchaftsjahr 1920. Diejenigen Perſonen, die ihren Winterbedarf an Speiſe⸗ kartoffeln immer noch nicht eingelagert haben und auf Lie⸗ ferung von auswärtigen teueren Kartoffeln reflektieren, wollen dies am Montag, den 25. ds. Mts., auf unſerem Büro Nr. 27 melden. Betr.: Butterverſorgung. Wir haben den Spezerethändlern, ſoweit ſolche bei der letzten Ausgabe nicht berückſichtigt werden konnten, But⸗ ter zur Verteilung an die Bezugsberechtigten zugewieſen. Aauf den Kopf entfallen 30 Gramm zum Preiſe von 1.20 Mark. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 25. Okt. bis 31. Okt. 1920 gelten für Erwerbsloſen-Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: c Dienstag, den 26. Okt. 1920, vorm. v. 9—10 Ahr Mittwoch, den 27. Okt. 1920, vorm. v. 9—10 Ahr Donnerstag, d. 28. Okt. 1920, vorm. v. 910 Uhr Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß uns f Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſenunterſtützung für die betr. Zeit eingehal⸗ ten wird. Entſchuldigungsgründe können wir ohne Beweiſe nicht mehr gelten laſſen. Betr.: Bildung der Schöffen- und Schwurgerichte für 1921. Die Liſte derjenigen Perſonen, welche zum Amte eines Schöffen und Geſchworenen berufen werden können, liegt vom 25. Oktober 1920 ab eine Woche lang auf unſerem Büro zu Jedermanns Einſicht offen. a Beſchwerden gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit ſind während dieſer Friſt bei uns vorzubringen. Betr.: Milchverſorgung. In den nächſten Tagen werden den einzelnen Kuh⸗ haltern, ſoweit ſolche von der Kommiſſion zur Milchabgabe verpflichtet wurden, die Milchaufforderungszettel zugeſtellt. Wir erſuchen, die hierauf verzeichneten Milchmengen regel⸗ mäßig und reſtlos an die hieſigen Sammelſtellen zur Ab— lieferung zu bringen, anſonſt wir gezwungen ſind, gegen die Säumigen Strafanzeige zu erheben. Betr.: Verſorgung der Kranken mit Eiern. Die beantragten Kranken⸗Eierkarten werden am Moa⸗ tag, den 25. ds. Mts., auf dem Lebensmittelbüro gegen ab der Lebensmittelkarten an die Geſuchſteller veraus— gabt. Heſſ. Wee Viernheim. Wunder, Beigeordneter.

Au unſere Leſer! Nachdem die katholiſche Gottesdienſtordnung jetzt in „rationierter“ Weiſe erſcheint, iſt es uns natürlich auch bis auf Weiteres nicht möglich, dieſe in unſerm Blatt zum Abdruck zu bringen. Man hat uns den Abdruck nicht ein⸗ mal in unſerer Dienſtags-Nummer gegönnt. das nichts nützt, was folgt dann? wir vernichtet werden! Leſern. Wenn auch Um jeden Preis ſollen Das Urteil überlaſſen wir den Verlag der Bürger⸗Zeitung. — N 8 Aus Nah und Fern. „Karlsruhe, 21. Okt. Aus der ſibiriſchen Ge⸗ fangenſchaft zurückgekehrt iſt dieſer Tage Herr Eugen Meier aus Karlsruhe, Adlerſtraße 2 a. Derſelbe keilt mit, daß ſich noch zahlreiche Badener, darunter auch Karlsruher, in Sibirien befinden und er wäre gerne bereit, bei ihm eingehende Anfragen Angehöriger dieſer Gefangenen, ſoweit dies möglich, zu beantworten. ö Ettlingen, 21. Okt. Den Inſaſſen des Reſervela⸗ zaretts Ettlingen iſt es, wie uns mitgeteilt wird, ge— lungen, einen Diebſtahl an Begleitungsſtücken auf die Spur zu kommen. Die Sache iſt der Staatsanwaltſchaft zur Anzeige gebracht. Pforzheim, 21. Okt. Zur Deckung des 12 Millio⸗ nen Mark betragenden Stadtbedarfs war dem Bürger- ausſchuß u. a. eine Vorlage über neue Müllabfuhr— und Kanalgebühren unterbreitet worden, die von den. Mietern getragen werden ſollten. Um die Abſtimmung darüber zu vereiteln, führten die beiden ſozialiſtiſchen Parteien durch Verlaſſen des Saals die Beſchlußunfähig— keit des Kollegiums herbei. Die bürgerlichen Par- teien erklärten darauf gemeinſam dem Oberbürgermei— ſter, daß ſie bis auf weiteres ihre Mitwirkung in den Ausſchüſſen und in der Stadtverordnetenverſammlung einſtellen. Bretten, 21. Okt. Bei der Verſteigerung des Wein— erträgniſſes von Elfingerberg wurden erlöſt für Nach- leſe 2730 bis 3840 Mk., für Rotgemiſchtgewächs 4200 bis 4350 Mk., für Weißgemiſchtgewächs 5130 bis 6120 Mk. und für Rießling 6750 bis 8700 Mk. je für 3 Hekto⸗ liter. Dazu kommt noch die Steuer mit 20 Prozent. Buſenbach(bei Ettlingen), 21. Okt. In der Nähe der hieſigen Albtalbahnſtation wurde ein mit Kies be⸗ ladener Wagen von der Albtalbahn augefahren. Hierbei wurden beide Pferde getötet und der Fuhrmann verletzt., Mannheim, 21. Okt. Das Blatt der Unabhängigen, die„Tribüne“, lehnt die Annahme der 21 Moskauer; Bedingungen ab und teilt mit, daß für Baden ein vorläufiger Landesausſchuß gebildet worden ſei, der am 24. Oktober in Ofſenburg zuſammentrete. Es gelte, das begonnene Zerſtörungswerk aufzuhalten. Mannheim, 21. Okt. Die Firma Brown, Boveri u. Cie. ſucht einen Nachtwächter, der mindeſtens 30.000 Mark Sicherheit zu ſtellen hat. Außerdem ſoll der Wach⸗ mann noch zwei Wachhunde ſtellen.— In einer Fabrik in Neckarau brannten durch Selbſtentzündung Heu- nd Strohvorräte im Wert von 40000 Mk. nieder. Heidelberg, 21. Okt. Im Stadtteil Neuenheim dran— gen Diebe in eine Wohnung ein und ſtahlen große Mengen Weißzeug, Silberbeſtecke und Kleidungsſtücke, im Wert von über 20000 Mark.. Freiburg, 21. Ol. Wie der„Freib. Tagespoſt“ mitgeteilt wird, iſt die Konſekration und Inthroniſation des neuen Erzbiſchofs Dr. Fritz auf Donnerstag, den 28. Oktober, feſtgeſetzt. Villingen, 21. Okt. In einer Verſammlung der Landwirte des Bezirks Villingen wurde beſchloſſen, nach— dem weder Handel noch Induſtrie, noch ſonſt ein anderes Gebiet dem Preisabbau ernſtlich näher getreten ſind, im Hinblick auf die weiter geſtiegenen Produktions- koſten den Milchpreis auf 1.50 Mk. achse Die Landwirte wurden aufgefordert, den Milchhamſtern die Tür zu weiſen und ihre Milch auf dem geordneten Weg abzuliefern. b ö Waldshut, 21. Okt. Der Gemeinderat hat die An⸗ regung des Regierungsrats des Kantons Aargau, den Brückenbau Waldshut⸗Koblenz in Angriff zu nehmen, in befürwortendem Sinn an das Bezirksamt weiter ge⸗ leitet. Karlsruhe, 22. Okk. 0 Ter letzte Viehmarkt war; Wie⸗ 1 derum ſehr ſtark befahren und zwar durchweg mit Ware guter Qualität. Der Auftrieb betrug; insgeſamt 502 Stück. Die Preiſe waren nachgebend. Für Großvieh 7.50 Mk. bis 8.50 Mk., für Schweine wurden bezahlt 17 Mk. für ein Pfund nicht geräumt; es blieb Karlsruhe, 22. Okt. 22. Lebendgewicht. Der Markt geborenen 24jährigen Studenten Robert Engelhorn, Sohn des Kunſtmalers Prof. Engelhorn in Baden-Baden. Der Angeklagte hatte am David Kahn, Sohn des dortigen Bankiers, ohne Ver⸗ anlaſſung auf offener Straße erſchoſſen. Der Täter hat als Freiwliliger den Krieg mitgemacht und ſich das Eiſerne Kreuz erworben. meriſcher Menſch geſchildert, der oft Gedanken äußerte, daß man glaubte, er ſpinne. am 4. März erweckte in ihm Selbſtmordgedanken, die ſich dann zu dem Entſchluß umwandelten, einen anderen“ Nachdem er verſchiedene Leute aufs“ Menſchen zu töten. ein beträchtlicher Ueberſtand.“ Vor dem Schwurgericht be⸗⸗ gaun geſtern die Verhandlung gegen den in Stuttgart 7. März d. J. in Baden den Er wird von den Zeugen als, träu⸗ Eine Theatervorſtellung Korn genommen hatte, ſah er am 7. März einen elegant gekleideten jungen Mann, der ihm ganz unbekannt war, vor einem Laden ſtehen. Dieſen ſchoß er von hinten in den Kopf. eee g 5 1% In Karlsruhe wurde ein Dienſtmädchen aus München verhaftet, das der Dienſtherrſchaft Kleider und Wäſche im Werk von 83000 Mark geſtohlen hatte, ferner ein Kaufmann aus Haigerloch(Hohenz.), der 74000 Mk. und ein Buchhalter von Karlsruhe, der 19500 Mk. un⸗ ſchlagen hatte., ee, Mannheim, Okt. In dem Vorort Freudenheim ſind drei Perſonen an Wurſtvergiftung ſchwer er⸗ krankt. Eine Perſon iſt vollſtändig gelähmt und er⸗ blindet. Die Aerzte ſtehen bei der Art der Behandlung vor einem Rätſel. Die drei Perſonen haben in einer Wirtſchaft Leberwurſt genoſſen, die nicht genügend durch 9 22. gekocht geweſen ſein ſoll. e ee Ettenheim, 22. Okt. Wie die Ettenheimer Zei⸗ kung berichtet, ſoll der Betrieb der Lokalbahn von Orſchweier nach Grafenhauſen demnächſt wegen Unrenta⸗ bilität eingeſtellt werden. ee Walldorf(bei Wiesloch), 22. Okt. Im Verlauf eines Wortwechſels zwiſchen dem Gelegenheitsarbeiter Hamm und dem Gaſtwirt Diebold zog Hamm ein Meſſer und verletzte Diebold durch mehrere Stiche lebensgefähr— lich. Der Wortwechſel war dadurch eutſtanden, daß Die⸗ bold einen Knaben des Hamm, den dieſer, weil er zu ſpät nach Hauſe gekommen war, ausgeſperrt hatte, ſeinem Vater wieder zuführte. N Freiburg, 22. Okt. Zwiſchen dem Verband Bad. Zimmermeiſter(E. V.) Sitz Freiburg und dem Arbeitgeberbund für das Baugewerbe(E. V.) Lan⸗ desverband Baden wurde unter voller Aufrechterhaltung der Selbſtändigkeit beider Verbände eine Arbeits ge— meinſchaft zur gemeinſamen Wahrung der Berufs- intereſſen, abgeſchloſſen. In allen wichtigen Fragen, die den Arbeitsvertrag(Lohntarifweſen) und Exiſtenzfra, gen des Baugewerbes betreffen, werden beide Ver- bände einheitlich vorgehen.— Der Verband Bad. Zim- mermeiſter(E. V.) entfaltet zur Zeit eine rege Werbe arbeit. In zahlreichen Bezirksverſammlungen, ſo in Staufen, Neuſtadt, Villingen, Breiſach und Waldshut ſprach der Verbandsſyndilus Schlöder über die Lage des Zimmerhandwerks in gegenwärtiger Zeit mit dem Erfolg, daß viele neue Mitglieder für den Verband gewonnen wurden. Hen Emmendingen, 22. Okt. Wegen Ueberſchreitung der Richtpreiſe wurde ein nach Kollnau beſtimmter Wagen mit Kartoffeln beſchlagnahmt. Als der Wagen hier abgeladen wurde, kamen noch vier Säcke Gerſte zum Vor. ſchein. e b sl Empfehle mich im Holzſchneiden mit einer Motorbandſäge. J. Lamberthn Lohndrescherei. Zu Allerheiligen richten-, Wald-, Palm Blatt- u. Mangnolien- Kränze B. Stumpf Lorſcherſtr. 21. Fiſch⸗ Verkauf Pfund 4 Mk. bei Jak. Beyer. Auf Allerheiligen empfiehlt er zierte Kränze Sander zum neuen Friedhof. Meiner werten Kundſchaft zur gefl. Mitteilung, daß ſich meine Wohnung Lofscherstraße Mr. 31 bei Herrn Friedrich Klee be— findet. Mikl. Helbig Hausmetzger Sohn von Heinulch Helbig 4. Eine Partie a. 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