e 8 8 N 9 N 13 . ö 28 22 ͤ———“ʃͥ 5 4 eee. imer Bürger⸗Zeitt 72 5510 F 1 9 Lee Auzege Lolal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Seren Aupiger Anzeigen preſſe: , 5 Bezugspreis:* W 1 8 7 ee eee fra e e Autsblatt der: Bürgermeisterei Viernheim e e Ser 5 0. f Quartal 25..... aus wädrts„% Tezutungszuſchlag. 1 5 Merhalee Leder Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung.. ee 0„ Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahm-Tarif ne Raban inf, ee 14 4 Sorltlettung, Druck und Verlag; geh. Martin, Bierubeln, Rathausstraße eee bee teen —— M 16 wenge e Dienstag, den 8. Februar 1921 bg Franffar u. M. 11. Jahrg. ere— —— p p——————— iitititinn n.„ 5 50 7 ar t ich E 8 chen Re⸗ 5 A ee ee e eee 1 a CV%%%%% ß iefern, Eiſenbahngü 500 Eiſenbahn⸗ 48, em Krieg Litleide b Kapitals. eee 5 ne ene e würden, nur dann wieder zu wirtſchaftlicher Geſundung Fa e eee, nwagen, 2000 Fluß⸗ Tb ii iii iti * — ber . 4 22 * 2 1 * 2 — 1 1 2 . . . * . * * * . 1 — * . —* 2 . — — 8 2 — 5 — — . . iin — In unserem Euflischungsraum a 5 un 7 5 7 8 7 Inllelle Il Nac fn— dentmen Je untere 22 öthilfentter a 15irer v 2. dr Hünsfler-Honzerf rr nnter fe Weisswaren 15 bertuut uur z linge hort et 5 Bätr 49.80, 4.50. Betftuch-Biber ca. 150 em breit, besonders preiswert... Mir. 38.50, 32.50, 28.50 leiderstoffe Hemdentuch t und feinildig, Edelbleiche erstklassige Fabrikale Mitr, ll. 30, 1e. 50, 9. 78 Volle eis, ca. 120 em bret... f Crolstb weiss gerauht, 80 em breit, puma Qualitt. 4. 1.80, 18.80, 14.30 Volle weiss, ca. 120 em brelt, besteht. 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AAA TAT EEA 7 14147111 ASEAN 5. rr Die wirtſchaſtliche Uebermaiht, die die Vereinigten Staaten durch die rückſichtsloſe Ausnutzung des Kriegs, ewonnen haben, macht ſich heute in der Weltwirtſchaft uf Schritt und Tritt geltend. Sie haben während der ten ſechs Jahre einen Ausfuhrüberſchuf von rund Milliarden Goldmark gehabt. In derſelben Zeit iſt die Handelsbilanz der führenden Wirtſchaftsvölker Eu⸗ kopas empfindlich paſſiv geweſen. England hat in die⸗ f Jahren eine Mehreinfuhr gegenüber der Ausfuhr von tindeſtens 40 Milliarden Goldmark zu verzeichnen, ſo der Vorſprung, den die nordamerikaniſche Union egenüber Großbritannien gewonnen hat, ſich auf über 100 Milliaredn Goldmark beläuft. ee Ueberreichtum beginnen? Zunächſt iſt es gleichgültig, ob Nordamerika den im Krieg gewonnenen Reichtum eh in Gold hat auszahlen laſſen, was natürlich bei der Höhe der Geſamtſumme nur in geringem Maß möglich war— oder ob es ſich dafür Schuldſcheine hat ausſtellen laſſen, was in beträchtlichem Maß geſchehen iſt—, oder ob es ſeine alten Schulden zurückgezahlt hat, die es in den europäiſchen Ländern ausſtehen hatte und die ſich auf 12—15 Milliarden Goldmark beliefen. Weit bedeutender ſind die Schuldſummen, die die Vereinigten Staaten jetzt als Gläubiger in Europa ſtehen haben. Mitte Auguſt wurden ſie von amtlicher amerikaniſcher Seite auf 9,7 Milliarden Dollars, das heißt rund 40 Milliarden Goldmark geſchätzt. Selbſt die Zinſen die⸗ ſer Schuldſummen ub rin gen; iſt den e ee europäiſchen Ländern nicht ganz leicht. Sie ſind zu eſtändigen Tributzahlungen an Nordamerika verpflichtet. Allein daran wollen 1 7 die Vereinigten Staaten nicht genügen laſſen. Große Organiſationen ſind während der Kriegsjahre entſtanden, um die wirtſchaftliche Vor⸗ herrſchaft zu ſtützen. Die amerikaniſchen Auslandbanken und Auslandsgeſellſchaften aller Art nehmen geradezu Mammutgröße an. Einer der Männer, die an der Spitze ſolcher Geldgeſellſchaften ſtehen, iſt Frank A. Banderlip.? Er hat Mitte November, wie gemeldet wurde, einen Vertrag mit der Sowjetregierung geſchloſ⸗ ſen, wodurch die letztere der Vanderlip⸗Geſellſchaft ein ruſſiſches Gebiet von 400000 Quadratmeilen auf 60 Jahre verpachtet. Es iſt reich an Oehlen, Kohlen und Fiſchon. Damit nicht genug die Geſellſchaft hat der Sowjetregierung Waren im Wert von 1 Milliarde Dol⸗ lar zugeſagt, die 1921 im Tauſchhandel zu liefern ſind; ruſſiſcherſeits iſt dafür Bezahlung in Gold, Platin, Fel⸗ 8 Oel, Mangan, Kupfer, Bauholz, Zellſtoff, Häuten, Getreide und anderen Roherzeugniſſen zugeſagt. Die CCFFPPPPPPPPVVVVVVVVVVVVVV(VTVTVTVT(TVTVTbTCT(TVT(TGT⅛TͥT(TCT(T¼T(TFT(!T(T!TéT!Té'!'é'!'!'!'!' Roman von Fritz Brentano. 16)(Rachdruck verboten.) Aus dieſer Stimmung riß ihn der ſchwere Schritt ber Schutzmannspatrouille, die ihre gewohnte Runde machte„, e ee ee „Ihm fröſtelte mit einemmal. Er warf die Ziga e, 6. Kapitel. 1 Perſonenwagen. 5000 Straßenba dampfer, Motorboote uſw., 1000 Flugzeuge, 100 Ozeau⸗ dampfer, 500 elektriſche Lokomotiven, 25 Millionen Paar Fuß bekleidung, 15 Millionen Pud Kohlen, 8 Millionen Pud Gerbſtoffe, 50 000 elektriſche Maſchinen, 7 Mil- lionen Stück verſchiedene Werkzeuge uw. e Wie weit ſich dieſer Lieferungsvertrag tatſächlich durch⸗ führen läßt, ſteht dahin. Für uns Deutſche aber iſt der Vertrag inſofern lehrreich, als er zeigt, daß das ame⸗ rikaniſche Großkapital in der ganzen Welt mit Rieſen⸗ plänen umgeht. Die Amerikaner rechnen mit gewaltigen Aufträgen für die amerikaniſche Volkswirtſchaft. Alle Fabriken von Kalifornien bis nach Maine, von Waſhing⸗ ton big Florida, ſollen voll beſchäftigt werden. Selbſt wenn an dem Vertrag mit Rußland erhebliche Abſtriche erfolgen ſollten, iſt doch das Hauptziel erreicht: daß das amerikaniſche Kapital auf ruſſiſchem Gebiet Fuß faſſen und dort erhebliche Rechte an ſich brin⸗ gen kann eee ee ee ee Gleiches würde die Vanderlip⸗Geſellſchaft auch in deutſchland tun. Vanderlip veröffentlichte 1903 als Vizepräſident der National City Bank in Neuyork eine Schrift über das Vordringen des amerikaniſchen Han⸗ dels in Europa. Von Deutſchland ſagte er, es ſei eigentlich ein armes Land. Seine Kohlengruben ſeien zum Teil 3000 Fuß tief. Sein Ertrag an Eiſen⸗ erzen müſſen durch die reicheren Gruben Spaniens und, Schwedens ergänzt werden. Bei ſeinem ſtarken Bevöl⸗ kerungszuwachs ſei Deutſchland gezwungen, die Einfuhr an Nahrungsmitteln beſtändig zu erhöhen. Auch Rohſeide und Baumwolle müſſen eingeführt werden; ja, es ſei eine Tatſache, daß Deutſchland, was Rohſtoffe anbetreffe, vollkommen von anderen Staaten abhänge. Wenn vier Erdteile im Meer rerſinken ſollten, würden die Verei⸗ nigten Staaten lebensfähig bleiben. Aber geſetzt den Fall, Deutſchland müßte ſeinen überſeeiſchen Handel auf⸗ geben,— es wäre unweigerlich verloren! sene E Dieſer ſelbe Mann empfahl nun vor wenigen Monaten einen Plan, das europäiſche Wirtſchaftsleben von amerika⸗ niſcher Seite zu„organiſieren“. Leiden doch die Vereinig⸗ ten Staaten an einem Geldüberfluß, der kaum ärger ge⸗ dacht werden kann. Die Bankgewölbe ſind mit Gold ge⸗ füllt bis zum Ueberfließen, und wenn die Ausfuhr, die für das amerikaniſche Wirtſchaftsleben von entſcheiden⸗ der Bedeutung iſt, nicht in gefährliches Stocken geraten ſoll, muß eine Möglichkeit für die übrigen Länder geſchafft werden, von Amerika zu kaufen, deſſen unerſchwing⸗ lich gewordene Preiſe den Handelsverkehr zu Monat mehr bedrohen. angeſprochen, der eben die Treppe heraͤufkam: „Guten Tag, lieber Wiemer, wie geht es Ihnen? 47 9 55 Sie ja ſchon endlos lange nicht mehr ge⸗ ehen?“ a„ en Wiemer wollte den Gruß erwidern, kam aber nicht dazu, denn der andere, der ihn eben aufmerkſamer be⸗ trachtet hatte, fuhr fort: 6 „Mein Gott, Sie ſehen ja ſo elend und angegriffen aus, was iſt denn mit Ihnen los?“ eee „Sorgen, lieber Kollege! Sorgen! Die nehmen einen mit“, antwortete Wiemer, ſchwach lächelnd. Der andere lachte laut auf. e n 5 und trat in das Zimmer zurück. Am Montag morgen betrat Wiemer, pünktlich w immer an Termintagen, um halb neun Uhr ſein Bureal gur großen Beruhigung Flemmings, der ſchon ſeit cht hr in banger Erwartung ſeines Chefs harrte, 4 Her Rechtsanwalt drückte ihm freundlich die Hand) ieß ſich kurs über die eingelaufene Poſt berichten, und frugte dann zögernd: 2 70 e „Nun, Flemming, haben Sie etwas Neues in unſerer Angelegenheit gehört oder geleſen? Ich konnte es nicht über mich gewinnen, in die Zeitung hineinzuſehen, ich brauche heute Ruhe, denn ich habe drei Termine wahrzu⸗ nehmen,. f „man ſpricht nicht mehr von der Sache und die Zeitung at auch nichts Weiteres gebracht.“ machte ſich zum Gehen fertig. „„Auf Wiederſehen, Flemming“, ſagte er.„Ich habe mir überlegt, was Sie mir da vorgeſtern ſagten— wir ſprechen, wenn ich zurückkehre, darüber.“ „Gottlob, er ſcheint ruhiger geworden zu ſein“, dachte der Bureauvorſteher und ging an ſeine Arbeit Wiemer hatte heute Glück auf dem Gericht. Die drei Termine, in denen er zwei obſiegende Urteile erſtritt, wurden leidlich pünktlich und raſch erledigt, und ſo war er mit ſeinem Penſum ſchon kurs nach elf Uhr zu Ende. Als er langſam den Korridor hinab 1 ich i awelteaimmer ansuntegel, a er h n, clan „Die werden Sie auch haben“, erwiderte Flemming, Der Rechtsanwalt legte ſeine Aktenmappe zurecht und „Das iſt ein guter Witz“, ſprach er. Ihre Sorgen möchte ich haben. Eine vortreffliche Praxis— ein ent⸗ zückendes Frauchen— eine reizende Häuslichkeit—, wer es auch ſo gut haben könnte! Übrigens ich gratuliere Ihnen zu der neuen großen Sache, die Sie da erwiſcht haben; Sie wiſſen ja, was ich meine.— Feines Geſchäft, was? Na, ich muß da hinein. Schuldſache, Objekt ſechzehn Mark. Pfui Deibel!“ Damit ging er und Wiemer trat in das Anwalts⸗ zimmer. 7 5 Hier ging es ſehr munter zu. Dicker Tabaksqualm erfüllte den Raum, und zahlreiche Kollegen ſtanden ſchwatzend und lachend in Gruppen umher. Niemand beobachtete ihn, und er wollte, Überzieher und Hut nehmend, gehen, als ſein Kollege Schmidt, der ſich bisher mit einem anderen in einer Fenſterniſche lebhaft unter⸗ halten hatte, ihn zu ſich winkte und ihn anſprach: „Was meinen Sie dazu, Wiemer? Hier, Kollege Bergmann vertritt eine pollſtändig ausſichtsloſe Sache gegen mich und will ſich nicht entſchließen, ſeinem . reinen Wein einzuſchenken, ehe es zum Urteil ommt. Wiemer wollte eine Bemerkung machen, aber Kollege Bergmann kam ihm zuvor. „Ausſichtsloſe Sache“, meinte er höhniſch,„Unſinn! Seien wir doch ehrlich. Jede Sache iſt mehr oder minder . neee gelangen können, wenn Europa als Ganzes wie⸗ ber in die Höhe kommt.! So ſchlug er eine Gemein⸗ ſchäftsä leihe, der europäiſchen Staaten in Nordamerika vor, die jedoch nicht für die Staatsfinan⸗ zen, ſondern nur zum Ankauf notwendiger Waren Ver⸗ wendung finden ſoll. Für die Anleihe müßten von der Gemeinſchaft der Länder, denen ſie zufließen ſoll, Schuld⸗ ſcheine ausgegeben werden, dier war niedrig verzinſt, aber in 15 Jahren heimbezahlt werden ſollen. Um den ame⸗ rikaniſchen Geldgeber ſicherzuſtellen, ſollten die Anleihe erhaltenden Staaten ihre Zölle rerpfänden. Es heißt alſo: auf der Hut ſein! Wenn das nächſte Angebot der Amerikaner an uns herantritt, müſſen wir uns darüber klar ſein, wie weit wir dieſen Vor⸗ ſchlägen Gehör ſchenken wollen. Ohne amerikaniſche Kredit⸗Anleihe ſcheint ein wirtſchaftlicher Wiederaufbau Deutſchlands immer ausſichtsloſer zu werden— mit ihr geraten wir in Gefahr, ungünſtige Bedingungen unter- ſchreiben zu müſſen..„ . ee Neues vom Tage. 5 Erweiterung des Regierungsblocks. Berlin, 6. Febr. Gegenüber der Bereitwilligkeit der Deutſchnationalen, in den Block der Regierungspar⸗ teien einzutreten, vertreten die drei Regierungsparteien (Zentrum, Demokratie und Deutſche Volkspartei) den Standpunkt, daß eine Erweiterung der Koalition nur in Frage kommen könne, wenn auch die Sozialdemokratie ſich beteiligen würde, da eine Ausdehnung nur nach der rechten Seite vielleicht die gegenteilige Wirkung einer Verbreiterung der Regierungsgrundlage haben könnte. 725 nn Die übliche Drohung. We Berlin, 6. Febr. Den Truppen im beſetzten Ge⸗ biet wird kein Urlaub mehr gegeben. Den Zeitungen in Straßburg und Kolmar wurde verboten, Nachrich⸗ ten über Truppenverſchiebungen zu veröffentlichen. Schwarze Truppen ſind im beſetzten Gebiet wieder ein⸗ usſichtslos. Es kommt nur darauf an, wie man ſie getroffen. f Der pfälziſche Milchſtreik. Homburg v. H., 6. Febr. Der Milchſtreit in der Weſtpfalz dauert an. Der Vorſitzende der Freien Bau⸗ ernſchaft bereiſt im Kraftwagen die Weſtpfalz, um die Bauern zum Ausharren aufzumuntern. Vor dem Ge⸗ fängnis, in dem der Führer Hamm ſich befindet, fand eine große Bauernkundgebung ſtatt. Hamm wurde aber nicht freigegeben. a Schmidt wandte ſich unbillig ab. i ö „Hören Sie, Wiemer“, ſprach er, die Geſchichte liegt nämlich ſo: Ich vertrete den Gläubiger, Bergmann den Schuldner. Dieſer hat eine ſchriftliche Schuldanerkennung gegeben, hat wiederholt um Stundung gebeten, wiederholt verſprochen, dann und dann zu zahlen, und jetzt, wo mein Mandant klagen muß, redet Kollege Bergmann den Schuldner ein, er könne den Prozeß gewinnen.“ „Das iſt Unrecht!“ fuhr Wiemer auf. ö „Es iſt meine Überzeugung“, erwiderte trocken Berg⸗ mann, in dem er ſich wohlgefällig ſeinen Schnurrbart ich. 0 „Es iſt nach meiner maßgeblichen Meinung ſogar ge⸗ wiſſenlos,“ warf ſein Prozeßgegner dazwiſchen. 0 „Das ſagen Sie“, höhnte der andere. 1 „Und ich pflichte ihm bei, Herr Kollege“, ſprach Wiemer.„Jedenfalls iſt es Ihre moraliſche Schuldigkeit, den Prozeß aufzugeben, ehe Ihrem Klienten weitere Koſten entſtehen.“. Bergmann ſteckte beide Hände in die Hoſentaſchen, ſtellte ſich breitſpurig vor die beiden hin und ſagte: „Streiten wir doch nicht, meine Hexxen. Oder wenn, Sie abſolut ſtreiten wollen, ſo laſſen Ste wenigſtens die Gemeinplätze beiſeite. Morallſche Schuldigkeit! Redens⸗ arten! Für mich iſt der Fall, über den ſich die Herren Kollegen ſo ſehr aufregen, ein einfaches Rechenexempel: Will ich Ihren von vornherein ausſichtsloſen Fall ab⸗ lehnen, ſo muß ich jeden zweiten Mandanten, der mein Bureau betritt, abweiſen. Mit anderen Worten: Ich muß auf die Hälfte meiner Einnahmen verzichten. Wollen Sie das im Ernſt von mir verlangen oder wollen Sie mir das Recht zugeſtehen, mir meine Praxis ſo zu geſtalten, wie ich es für richtig halte?“. Er riß ſeine kleinen Augen weit auf und ſah die beiden herausfordernd an. ö f 196 „Ihre Anſicht mag ja praktiſch ſein“, ſagte Wiemer, „allein, ob ſie auch anſtändig iſt, das zu entſcheiden, über laſſe ich Ibnen.“. 8 n E(Fortſezung folgt). % Deutſche Arbeiter für Frankreich. Paris, 6. Febr. Der Londoner Korreſpondent des „Journal“ hatte eine Unterredung mit einem Londoner Finanzmann über die We en der franzöſiſchen Va⸗ luta. Der Engländer ſagte in bezug auf die Kriegs⸗ ſchulden der Verbündeten, dieſe Anleihen würden nie⸗ mals zurückgezahlt. Das Geld, das man in Amerikg geliehen habe, habe man nach Italien und viel auch nach Frankreich weitergegeben. Frankreich werde von Deutſch⸗ land 1 e ee aber keine Kriegsentſchädigung erlangen, außer wenn Frankreich fen mit Papiergeld begnüge. Die Frage des Franzoſen, ob man dieſes Papier in den Vereinigten Staaten verſetzen könne, be⸗ antwortete der Londoner mit der Frage: Gegen was? Dieſe Sache ſei unpraktiſch. Jedes Land müſſe ſeinen Anleihen Lebewohl ſagen, und ſogar die Hapag von Wiederherſtellungen werde ſchwierig ſein. Der Franzoſe erwiderte: Dann werden wir Farben, Kohlen und Kali und fabrizierte Waren nehmen. Der Londoner wollte die Kohlen allenfalls gelten laſſen, erklärte aber, die Hauptſache ſei doch, die zerſtörten Häuſer aufzubauen, Neal brauche man Arbeitskräfte. Wenn man jetzt von Deutſchland zuviel verlange, dann würde man ihm den größten Dienſt erweiſen. Die einzige Art, wie man es dazu bringen könne, das Uebel wieder gut zu machen, ohne die 10 in Frage zu ſtellen, ſei, es zu zwingen, 390 000 Arbeiter auf ſeine Koſten nach Frankreich zu 5 77 N 1 10 651 5 f e 29 85 ſchicken. 9 Das Reichsmietengeſetz. Berlin, 4. Febr. Die Reichsregierung hat dem Reichswirtſchaftsrat und dem Reichsrat den Entwurf ei⸗ nes Reichs mie tengeſetzes zugehen laſſen. Der Entwurf legt unter grundſätzlicher Aufrechterhaltung der Z.wangswirtſch aft auf dem Gebiet des Wohnungs- weſens feſte Regeln für die Berechnung einer geſetz⸗ lichen Miete ſeſt. Der Berechnung der Miete wird die Friedensmiete(Juli 1914) zugrunde gelegt. Steigerungen, die nur inſofern erfolgen dürfen, als ſie durch erhöhte Betriebs⸗ oder Inſtandſetzungskoſten notwendig geworden ſind, werden ron der Gemeinde⸗ behörde allgemein feſtgeſetzt werden. Ueber die Ko⸗ ſten für Warmſpaſſerverſorgung und über die Berechnung der Miete im Fall der Untervermietung ſind beſondere Beſtimmungen getroffen. Neubauten ſollen den Vor⸗ ſchriften des Entwurfs nicht unterliegen, da hier⸗ durch der Anreiz zur Bautätigkeit vermindert werden könnte.* e e 1½ Milliarden für Wohnungsbau. Berlin, 4. Febr. Der Hauptausſchuß des Reichstags bewilligte einſtimmig die Ausgabe von 1 ½ Milliar⸗ den an die Einzelſtaaten als Vorſchüſſe zur Förde ⸗ rung des Wohnungsbaus, ferner 1 Milliarde für unterſtützende und produktive Erwerbslo ſenfür⸗ Allgemeine Bewegung rief bei der Beſpre⸗ zent betragende Differenz trägt heute das Reich. Dieſe chung der Forderungen für die Ausführung des Frie⸗ zeichnet„Politiſche Brotpreiſe“. densvertrags die Milteilung hervor, daß die Koſten für alſo in einer großen Täuſchung, wenn es glaubt, daß das Brot nur 1,20 M. koſtet. Die Differenz bezahlt es in ſorge. die feindliche Rheinlandkommiſſion allein im Jahr 1920 115 Millionen Mark betragen. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. f nun ſchon in der dritten Woche ihren beſſeren Stand im Aus⸗ land. Die Pariſer Beſchlüſſe Aae bis jetzt keine Wirkung ausgeübt. Mancher 10 eneigt, daraus zu entnehmen, daß man unſere Lage im Ausland keineswegs als hoffnungslos anſehe. Am 31. Januar wurden 100 Mk. in Zürich mit 10,20 Fran⸗ ten bezahlt. Sie fielen am 1. Februar auf 9.40, erholten ſich am 2. wieder auf 9.80, gingen am 3. gar auf 10, bröckelten am 4. aber wieder auf 9.95 Franken ab. Ferner notierten am 4. Januar 100 Mk. in Amſterdam 4.70(5.17½) Gulden, in Kopenhagen 8.50(9.40) Kronen, in Stockholm 7.45(8.20) Kro⸗ nen, in Wien 1121 ½ 1 8 0 Kronen, in Prag 128.45(127.25) Kronen, in London 2.42(2.14) Schilling, in Neuyork 150 (1.78) Dollar und in Paris 22%(25) Franken. Börſe. Die Zurückhaltung des Publikums und die Geſchäfts⸗ unluft der berufsmäßigen Spekulation bildeten die Woche über das Charankteriſtikum des Börſengeſchäfts. Nur angeregt durch zelegentliche Rückſchläge auf dem Deviſenmarzkt, zeigte ſich vor⸗ ibergehend ein ſtärkeres dauflafl. für Valutgpapiere. Für Bafſen zeigte ſich eher Kaufluſt. Gut gehalten blieb der Anlagemarkt: Reichsſchatzanweiſungen 98, Kriegsanleihe. 77 drei Achtel, 4proz. Württemberger, weiter anziehend, 82.40. Warenmarkt. Der Preisabbau 1605 jetzt anerfehlte He weitere Ausdehnung anzunehmen. Aber es wäre verfehlt, über⸗ triebene e en darauf zu ſetzen, insbeſondere zu erwarten daß nun alle Geſchäftsleute Hals über Kopf ihre Ware um bie Hälfte herüntektegen, 1 wieder erwachende Konkurrenz wird ihre Wirkung tun. Diſ Kohlen ſind wohl weniger knapp, aber noch gerade 10 teuel wie vorher. Das Eiſengeſchäft liegt darnieder. Lebhaft iſſ der Abſatz in Textilſachen, faſt völlig ſtockend dagegen in Schuh. zvaren. Häute und Leder werden weiter billig. Luxusartikel 1 0 immer noch den beſten Geſchäftsgang. Auch Rauchwaren nd um 25 Prozent Harte aber eher in den ein⸗ zuchen Gebrauchsſorten als in den feineren Artikeln. 21 Produltenmarkt. Der ſcharfe Rückgang der Produktenpreiſe At zum Stillſtand gekommen, wenn auch noch nicht alle Schwan⸗ kungen aufgehört haben. Auch die Oelſaaten haben ſich erholt, n Berlin ſtellten ſich am 4. Februar Viktorigerbſen auf 135 is 140(unverändert) Juttererbſen auf 105—115(- 5), Raps 282(E 12), Leinſaat 250—300(. 10—25), Wieſenheu 26 dis 28(— 3), Stroh 18—20(- 1) Mark. Bemerkenswert it der weitere Rückgang der Heupreiſe. der bevorſtehenden neuen Frachterhöhung ein großes Angebot an den Markt gekommen. f ö 9992 5 Viehmarkt.. iangſamer als vor 8 und 14 Tagen. Auch die Fleiſchpreiſe dei den Meßzgern geben jetzt etvas nach.„Auffallend iſt der ſcharfe Rückgang der Schmalzpreiſe in den Läden. Amerikaniſche und namentlich ſerbiſche Waren ſcheinen erleichternd zu wirken. Zachtvieh iſt unverändert teuer. Dasſelbe gilt von, Pferden. „Holzmarkt. Die Lage hat ſich ſeit 8 Tagen nicht verändert. Auf vereinzelten Auktionen werden namentlich für Langholz ſo geringe Gebote abgegeben, daß vielfach ein Zuſchlag nicht erſolgt. Zur Geireide⸗Wiriſchaft. Unter der Zwangswirtſchaft iſt unſere Getreideernte dauernd zurückgegangen, während die Ernten an andern landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen regelmäßig wuchſen, ſo⸗ bald die Zwangswirtſchaft für ſie e wurde. Ein unvermittelter übergang zur freien Wirtſchaft würde dagegen auch den Preis für Brotaetreide inländiſcher Er⸗ * den vorläufig noch ſtürmiſche marktpreiſes ane. f 10 Sollte der Landwirt den ſeiner Getreideernte nicht abzuliefern vermögen, ſo würde nach den Welch Vorſchlägen der Fehlbetrag auf ſeine s. durch die Landwirte zu Im allgemeinen behauptet die deutſche Valuta N Sie können das einfach nicht! Die Offenbar iſt wegen Die Viehpreiſe ſchlagen weiter ab, wenn auch 05 e at zurchaus unerwün 5 iſt. Da Zwangs wirtſchaft und völlig freie Wirtſchaft, die Gegenſätze und Extreme darſtellen, unſere Brotverſorgung aus inländiſcher Erzeugung nicht ſicherſtellen können, wird Wb ein anderer Ausweg vorgeſchlagen. Als ſolcher wird von fachmänniſcher Seite empfohlen, nur den Bedarf der Großſtädte und der Induſtriebevölkerung durch öffent⸗ liche Bewirtſchaftung aufzubringen, was durch das ſog. Umlageverfahren geſchehen ſoll. Es iſt dies eine teil⸗ weiſe Bewirtſchaftung unſerer e ee derart, daß der Landwirt von jedem Morgen ſeiner Getreidean⸗ baufläche einen beſtimmten Prozentſatz der Ernte, gleich⸗ viel ob Weizen, Roggen, Gerſte oder Hafer, abzulieſern hat, während ihm der Reſt 11 freien Verfügung verbleibt. hm aufgegebenen Prozentſatz Koſten von Reichs wegen im Auslande angekauft werden müſſen. Es liegt auf der Hand, daß hierin ein ſehr empfindlicher Druck auf pünktliche und volle W 15 ehen äre. a a Eine Kriſe in der Brotverſorgung wie im vorigen Jahre, die damals zur Streckung des Brotgetreides mit unterwertigen Stoffen führte, iſt nach amtlicher Mittei⸗ lung in dieſem Jahre nicht zu befürchten. Die Einkaufs⸗ möglichkeiten im Auslande ſind angeſichts der außer⸗ ordentlich hohen Warenvorräte nicht ungünſtig, Im Zu⸗ ammenhange damit ſteht das Sinken des Dollarkurſes, er die Eindeckung für den Bedarf des laufenden Jahres zu günſtigeren Preiſen ermöglicht. Auch für den Bezug auſttaliſchen und argentiniſchen Getreides bildet der Deler den grundlegenden Wertmeſſer. e ee Irreführung. Frhr. v. Richthofen—Bogußlawitz, Mitglied des Reichwirtſchafts rates Unter der Spitzmarke„Teures Brot“ gingen Ver⸗ oͤffentlichungen durch die Preſſe, in denen bekanntgegeben wird, daß die Getreidepreiſe für das nächſte Jahr um rund 50 Prozent erhöht werden Nöth Daran an⸗ 1 71058 wird die Erhöhung des Brotpreiſes voraus⸗ geſag t. 5. Es iſt erſtaunlich, daß noch immer verſucht wird, die öffentliche Meinung irrezuführen. Die bisherige, auer⸗ kannt falſche Preispolitik für landwirtſchaſtliche Produkte, insbeſondere aber für das Brotgetreide, hat uns in die Notlage hineingeführt, in der wir heute ſind. Gerade bei dem Brotgetreide glaubte man kurzſichtig den Verbrau⸗ chern dadurch einen Gefallen zu tun, daß man die Brot⸗ preiſe bewußt unter den Produktionskoſten hielt. Des⸗ halb ging die Produktion des Brotgetreides beſonders ſtark zurück, ſo daß in dieſem Jahre nahezu ein Drittel unſeres Brotgetreidebedarſes aus dem Auslande einge⸗ führt werden mußte. Bei den Valutaſchwankungen und ohne Kenntnis der Abſchlüſſe iſt es ſchwer, den genauen Preis für das Auslandgetreide zu nennen. Er dürfte aber eher höher als 6000 M. je Tonne ſein. Der Kaufpreis müßte demgemäß über 3 M. je Pfund betragen. Er be⸗ trägt aber bekanntlich 1,20 M. Die mehr als 100 Pra⸗ bekannte Tatſache wird mit dem Terminus technicus be⸗ Das Volk befindet ſich Form von Steuern und der Valutaverſchlechterung, die durch die Einfuhr von Getreide bedingt wird. ö Werden die bisherige Preispolitik und die bisherge Bewirtſchaftungsart beibehalten, ſo iſt damit zu rechnen, daß ſchon im nächſten Jahre wegen Produktionsrück⸗ ganges für die ſtädtiſche Bevölkerung überhaupt kein deut⸗ ſches Getreide mehr zur Verfügung bleibt. So unange- nehm die Erkenntnis der Wahrheit weiten Kreiſen des Volkes ſein mag, ſo muß es doch in allergrößter Deutlich⸗ keit geſagt werden: Die Rieſenmengen an zurückgehalte⸗ nem Brotgetreide, von denen immer wieder die Rede iſt, ſind nur in der Phantaſie vorhanden. Die zurückgehende Produktion im Brotgetreide iſt nicht böſer Wille, ſondern beruht auf der Unmöglichkeit, die Betriebe weiter mit Ver⸗ luſt fortführen zu können. Nicht Behauptungen, ſondern Feber. beweiſen. Ausnahmen beſtätigen wie überall die Regel. i Je weniger die Regierung für die Produktion im In⸗ et ſorgt, deſto mehr muß ſie im Auslande für Brot⸗ etreide anlegen, deſto höher wird auch der tatſächliche Brotpreis ſteigen bzw. die für die Verbilligung des Brot⸗ getreides zu zahlenden Steuern. Jeder denkende Menſch 1 daher der heimiſchen Landwirtſchaft die notwen⸗ igen Exiſtenzmittel bewilligen, die nur einen Bruchteil. deſſen darſtellen, was das Ausland für Brotgetreide von uns fordert. Wenn Reichsmittel hergegeben werden, ſo können ſie auch für das im Verhältnis zu Auslands⸗ preiſen nur wenig erhöhte deutſche Brotgetreide bewilligt werden, wodurch die Produktion, auf die alles ankommt, geſtärkt werden würde. 1 75 1 Die Schweinerei. Unter dieſem vielſagenden Titel ſchreibt uns ein Land⸗ wirt: In unſerer Wirtſchaft iſt alles verkehrt. Früher war Schweinefutter billig und der Menſch— ſpeiſte ent⸗ ſprechend teurer. Heute mäſten wir unſere Schweine mil amerikaniſchem Mais, der pro Zentner 180 Mark koſte! und erfahrungsmäßig ſo ſchlecht iſt, daß ihn in der Regel kein anſtändiges Schwein frißt. berwachungen kaum zu verhindernde Verfütterung des Brotgetreides an die Schweine, ſo bedauerlich ein ſolches Verfahren an ſich auch ſein mag. Die Gefahr der Ver⸗ fütterung des Roggens wird außerdem noch erheblich da⸗ durch vermehrt, daß den Landwirten durch die Haferum⸗ lage die freie Verfügung über den in ihrer Wirtſchaft er⸗ zeugten Hafer wieder entzogen wird; ſie würde erheblich verringert, wenn den Landwirten im Wege des Aus⸗ tauſches und nach Maßgabe des Nährſtoffgehalts beider Erzeugniſſe für das abgelieferte Brotgetreide die ent⸗ 1 enge Mais von Reichs wegen überlaſſen ürde.— 55 5. Hierzu erfahren wir, daß der Hauptausſchuß des Reichstages am 27. Januar den Beſchluß gefaßt hat, daß den Landwirten für den Zentner Brotgetreide im Aus⸗ tauſch bis zu 1 Zentnern Mais gegeben werden ſollen, ſo⸗ wie daß unter entſprechender Verückſichtigung des Preisver⸗ ltniſſes Schlachiſchweine gegen Mais auszutauſchen ſind. hä Mit dem Einſender hoffen D 8 dieſer Beſchluß im Intereſſe von Menſch und Vieh Geſetzeskraft erlangen möge 0 a 8 „ lt⸗ f Ee [Heid ſteine zu erhöhen. Der Roggen für unſer Ice der Ziviliſation immer mehr an Ausdehnung und trilt tägliches Brot wird dagegen dem Landwirt mit 70 Mark je Zentner bezahlt. Eine natürliche Folge dieſes Mißver⸗ ältniſſes bleibt die durch polizeiliche Maßnahmen und Aue 8 welberg, 6. Febr. te Badiſche Fäfer hrt Parak Hunz 6 Kukeruf abr 5 m. b. H. in M chingen und Wieblingen iſt in Zahlungsſchwierigkeiten und J. Rhonheimer ſind geflüchtet. Di Staatsanwaltſchaft hat ein Verfahren wegen 11 ſie anhängig gemacht. Die Forderungen dürften ber 25 Millionen Mk. betragen. Die Gläubiger wollen verſuchen, den Konkurs zu vermeiden. Die beiden Ge⸗ 7 die ein üppiges Leben führten, dürften den 00 ten Teil ihres Vermögens in Sicherheit gebracht aben. 151 e e 1 1 85 1 it ee Kehl, 6. Febr. Die Unterſuchung in den 9950 e e eee die auf den elſaß⸗lothringiſchen ahnen betrieben wurden, ſind abgeſchloſſen. Mehr als 8 f e Die beiden Geſchäftsführer 05 iet 40 Angeſchuldigte, größtenteils Bahnangeſtellte, werden ſich demnächſt vor der Straßburger Strafkammer zu verantworten haben. Die Schiebungen wurden mittels gefälſchter Frachtbriefe bewerkſtelligt. 5 Offenburg, 6. Febr. Ter 15jährige Sohn des Taglöhners Schlagenhauf machte ſich mit einem, Jagdgewehr zu ſchaffen und zielte ſcherzweiſe auf ſeine Mutter. Als dieſe rief:„Das Gewehr iſt geladen% krachte ſchon ein Schuß und die Frau ſank tot zu Boden. bt i 9 Freiburg, 6. Febr. Die Polizei verhaftele ein 22⸗ jähriges Dienſtmädchen aus Hauſen, das in einer Stelle, in Saarbrücken Kleider, Wäſche, Pelzwaren, Schuhe uſw. im Wert von 25000 Mk. geſtohlen hat. Die entwende⸗ ten Gegenſtände ſind wieder beigebracht. 1 Radolfzell, 6. Febr. Die Stadtrerwaltung wird. die private Bautätigkeit durch billige Mate⸗ riallieferungen ſeitens der Stadtgemeinde wieder in Gang zu bringen ſuchen. Kies und Sand ſoll aus den ſtädt. Gruben koſtenlos geliefert, Bauholz zu bedeutend er⸗ mäßigten Preiſen abgegeben werden. Die Koſtenermäßi⸗ Aug wird etwa 180 Mark auf den Quadratmeter ohnfläche betragen. Die gewährte Preisermäßigung ſoll vorläufig einem Betrag von rund 300 000 Mark entſprechen, womit die Unterſtützung von 25 bis 30 Woh⸗ nungen in Betracht käme. 15„„ Stuttgart, 6. Febr.(Milchzentrale.) Die Le⸗ bensmittelabteilung des Gemeinderats hat ſich nun doch für die Errichtung der Landesmilchzentrale bei Beimer⸗ ſtetten ausgeſprochen und ein dahingehendes Geſuch an das Ernährungs miniſterium gerichtet. 5 Berlin, 6. Febr. Nach der„B. Z.“ hat Miniſter, Simons dem amerikaniſchen Zeitungsrertreter von Wiegand erklärt, wenn die Reichsregierung nur im Geringſten von ſeinen Erklärungen im Reichstag ab⸗ weichen würde, ſo werde er zurücktreten. Etwaige Zwangs⸗ maßnahmen müſſe man eben leiden. 5 1 (Akdie franzöſiſche Regierung ſoll ihre Agenten in; Deutſchland beauftragt haben, über alle Feſtlichkeiten und Vergnügungen zu berichten. Solange es ſolche Ver⸗ nügungen gebe, habe Deutſchland auch Geld, ſeinen Ver⸗ pflichtungen genau nachzukommen. 1 eee Konſtantinopel, 6. Febr. Kemal Paſcha ſoll⸗ ſich weigern, dem Verlangen der ſranzöſiſchen Regierung nachzukommen, die franzöſiſchen Gefangenen herauszu- eben, ſolange nicht die franzöſiſche Regierung ihm da⸗ ir Sicherheit biete, daß die türkiſche Schiffahrt auf dem Schwarzen Meer unbehindert bleibe.. Vermiſchtes. Die Felskuppe des Loreleyfelſens bei Goarshauſen wurde nach Ermächtigung durch den ordentlichen Gauturntag des Turn⸗ aus Süd⸗Naſſau von der Deutſchen Turnerſchaft angekauft. Die Hochfläche im Ausmaß von 2½ Hektar wurde für den Preis von 7000 Mk., der durch Sammlungen aufgebracht werden ſoll, irworben. Es ſollen hier künftig die Turnwettkämpfe des Kreiſes Naſſau ſtattfinden. 1 Ein fettes Pöſtchen. Nach der Meinung des„Journals“ wird der neuernannte britiſche Geſandte in Warſchau, Max Müller, unter den heute in der Welt herrſchenden Valutaſchmerzen für ſeine Perſon nicht zu leiden haben. Sein Gehalt beträgt 4500 engliſche Pfund für dus Jahr und da ein Pfund Sterling heute 3200 polniſche Marz wert iſt, wird er auf ſeiner neuen Dienſt⸗ telle die immerhin reſpeltable Summe von ungefähr 14 Millionen Mark zu verzehren haben. Wie die Mode entſtand. Viele Gelehrte ſind der Anſicht, daß der erſte Beweggrund für die Kleidung darin beſtand, die Auf⸗ merkſamkeit auf gewiſſe Schönheiten des Körpers zu lenten. Zweifellos iſt ſo das Tätowieren unter den Natur⸗Völkern ent⸗ ſtanden. In der Frühzeit der Menſchheit wurden Farben be⸗ nutzt, um den Körper durch Bemalung anziehender zu machen, und das Tätowieren unter der Haut ſtellt nur eine nachdrilcklichere und dauernde„Verſchönerung“ dieſer Art dar. Der nächſte Schritt vom Tätowieren führte zur Bekleidung, indem bunte Bänder, Gürtel und Anhängſel aller Art gebraucht wurden. Bei Verein Schmuckſormen iſt dieſes Streben, die Schönheit eines eſtimmten Körperteils hervorzuheben, noch ganz deutlich. Den »Raſenring haben wir zwar aufgegeben; abek der Ohrring muß dazu dienen, die ſchöne Form des Ohrs, durch Gold und Edel⸗ Die Kleidung gewinnt dann mit dem Fort⸗ chließlich in unſerer Vorſtellung völlig an die Stelle des Kör⸗ pers Goethe hebt einmal als mertzwürdig hervor, 1 inft dem entzückten Ausruf:„Was flür ein reizender kleiner Fuß!“ doch nur den hübſchen Schuh meinen, den wir ſehen. Und ſo hat überhaupt die Mode unſere Anſchauung vom Körper völlig umgewandelt und eine Bewunderung der Kleider an die Stelle der noch bei den Griechen vorhandenen Bewunderung der Leiber geſetzt. Daneben iſt freilich die Verwendung von Far⸗ ben, von Jedern und auffälligen Schmuckſtücken, dis die Mode des Naturmenſchen ausmachte, aus unſerer Mode noch nicht verſchwunden, und es ſpricht für eine„primitive“ Geſinnung der Frau, daß ſie auch Farben, Federn, alle funkelnden, blitzenden und bunten Sachen bei ihrem Aufputz bevorzugt. 92 Die Beſatzungskoſten im Rheingebiet werden vom 1 „Temps“ in franzöſiſchen Franken(1 Franken— 4.40 Mk. auf den Kopf und Tag folgendermaßen berechnet: 155 „ Offiziere Mannſchaften für Frankreich 47745 13,37 für Belgien 46,20 13,17 10,60 ür Amerika 159.65 59,80 11.45 für England 97,85 31.60 13,50 Forſchungsreiſe nach Spitzbergen. Die engliſche Univerſität Nerf 000 1 el nach Spitzbergen aus, um dle atur e des Landes zu unterſuchen. A . Ole 22 1 10 5 ferde 0 ber a anaemeldeten etrugs ge⸗ 4 daß wir 2* 5 5 175 lislolen in Enaland lalle . „ 5 * 6— ðù ꝗBTęé7 c f ache ge Partei le 989 ie mu 5 Leib 12 1 mee eee ung der Leibesfrucht iſt von der gerung allet worden. Sie geſchieht boten 55 e⸗ 0 nur von Aerzten in ben Peg ede len en rden. 18 1 e 211 1 17 13 155 N N 2 113 15 ee 1 i a — Trauertag. Als nationaler Tiquertag für die im Weltkrieg Gefalleuen iſt der erſte Sonntag im März, in dieſem Jahr alſo der 6. März, in Ausſicht genommen. Sämliche bürgertliche Parteien find mit Nesse Vorſchlag einverſtanden. Die ſozialdemokratiſche Partei iſt grund? ſätzlich mit der Einrichtung eines nationalen e einverſtanden, t ch 8 des Tags. hat aber noch einige Bedenken wegen Die unabhängige und die kommuniſtiſche en. einen nationalen Trauertag ab. Lokales. — Verbeſſerung der Militärrentenbezüge. Der Reichstagsausſchuß für die Kriegsbeſchädigtenfürſorge hal gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kommuniſten einen Autrag angenommen, der die Regierung auffor⸗ dert, gemäß der Ermächtigung des Par. 87 des Reichs⸗ Verſ.⸗Geſees die Teurungszulagen vom 1. Januar ab von 25 auf 35 Prozent, den in Par. 45 vorgeſehenen Be⸗ trag von 1500 auf 2000 Mark und die Stufung des ſteuerpflichtigen Einkommens je um 2000 Mk. zu erhöhen — Keine mündliche Auskunftspflicht des Ge⸗ ſchäftsinhabers. Die Frage: Iſt ein Geſchäftsmann verpflichtet, über einen Angeſtellten noch mündlich Aus⸗ kunft zu erteilen; hat das Kaufmannsgericht Bremen rerneint, für den Fall, daß dem ausgetretenen Ange⸗ ſtellten bereits ein ordnungsmäßiges Zeugnis ausge⸗ ſtellt worden iſt. So ſehr es ſich auch empfehle, nicht allzu viel auf Zeugniſſe zu geben und über den Ange⸗ ſtellten, beſonders wenn er einen wichtigen Poſten be⸗ kleiden ſoll, erſt noch eine mündliche oder ſchriftliche Auskunft bei dem früheren Geſchäftsinhaber einzuholen, ſo ſei dieſer doch keineswegs zu einer perſönlichen Wee merpflichtet. 1—. 1 — Darf man auf einen erwiſchten Dieb ſchie⸗ ßen? Dieſe Frage iſt bei der heutigen Unſicherheit von großer Bedeutung. Ein Eigentümer hatte, begleitet von ſeinem Hund und ausgerlſtet mit geladenem Ge⸗ wehr, während der Nacht in einer Schußhütte bei ſei⸗ nen Obſtbäumen Wache gehalten. Am frühen Morgen bemerkte er zwei Männer, die Obſt von den Bäumen ſtahlen. Auf einen Anruf flohen beide unter Mit⸗ nahme des Obſtes. Der Eigentümer forderte ſie auf, ſtehen zu bleiben und drohte mit Schießen. Sie leiſteten keine Folge. Darauf gab der Eigentümer einen Schrot⸗ ſchuß ab und verletzte einen nicht unerheblich. Der Eigentümer wurde wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt, aber von der Strafkammer wegen Notwehr freigeſprochen. Dieſer Urteil iſt vom Reichsgericht in einem Urteil am 20. September 1920 beſtätigt wor⸗ den mit der Begründung, daß die Notwehr gegen den Angriff ſo lange zuläſſig iſt, wie die geſtohlenen Sa⸗ chen nicht in den geſicherkten Gewahrſam des Diebs über⸗ gegangen ſind, vielmehr r den Berechtigten die Möglich⸗ keit vorhanden iſt, auf der Stelle gegen den Dieb einzuſchreiten und ſich der Sachen zu bemächtigen, wo⸗ bei es nicht auf den größeren oder geringeren Wert des geſtohlenen Guts ankommt. 165 3 i — Steigerung der Salzausſuhr. Die Salzausfuhr ron Deutſchland hatte i. J. 1919 573 000 Tonnen im Wert ron 72 Millionen betragen; i. J. 1920 aber ge⸗ langten 1121000 Tonnen Speiſe⸗ und Gewerbeſalz im Wert ron rund 280 Millionen Mark nach den europäi⸗ ſchen überſeeiſchen Ländern zur Ausfuhr. Die Ausfuhr des Jahrs 1913 hatte etwa 400 000 Tonnen im Wert von ca 5 Millionen Mark ausgemacht. e e eee — Die Bildpoſtkarten⸗Induſtrie nimmt gegen die neue Erhöhung des Poſtkartenportos Stellung. Schon die letzten Gebührenerhöhung von 15 auf 30 Pfennig habe einen ſehr großen Rückgang des Verbrauchs ver⸗ urſacht. Es wird vorgeſchlagen, das Porto für Bild⸗ poſtkarten auf 15 Pfennig zu ermäßigen, wogegen nur die Hälfte der Anſchriftſeite beſchrieben werden dürfe. — Vom Hopfenhandel. Die tſchechoflowakiſche Re⸗ gierung unterhandelt mit der deutſchen Reichsregierung wegen der Aufhebung des deutſchen Einfuhrverbots für böhmiſchen Hopfen. Es wird behauptet, von deutſchen Brauereien liegen zahlreiche Beſtellungen bei Händlern in Böhmen Unv.„„ ablesen esl el ee bee 35 8 1 e des Reichsbundes. Wichtiger denn je iſt für jeden Krlegsbeſchädigten, wie überhaupt jeden ſonſtigen Rentenempfänger in der heutigen Zeit der Umwälzung, daß er ſich auf dem Geblet der e auf den laufenden hält. Hängt doch hlervon in den allermeiſten Fallen ſeine und ſeiner Familie Exiſtenz davon ab. Tagtäglich ergehen Verordnungen und Entſcheidungen von grundlegender Bedeutung und ein Strom von Novellen und Beſtimmungen hat ſich und wird ſich noch ergleßen, bis der Beharrungszuſtand der Rentengeſetz⸗ gebung eintreten wird. Aus dieſen Gründen tätigt die Beratungsſtunde die Wahrung der Intereſſen der Kriegs⸗ opfer. Unelgennützig und frei von jeglichem Einfluß der Partei und Religlon und nur aus Idealismus der Nächſten⸗ llebe und jedem Ratſuchenden weitgehenſte Hilfe gewährt. Für Mitglieder, wie Nichtmitglieder wird die Bearbeltung und Ueberwachung des geſamten Rentenverfahrens auege⸗ führt, ſowle auch in allen ſonſtigen Invallden⸗, Kranken“, Unfall⸗ und Steuer⸗Angelegenhelten uf de und Beiſtand erteilt. Die erfolgreiche Tätigkeit auf dleſem Geblet gibt allen Ratſuchenden die Gewähr, daß jeder Antrag auf das ſorgſamſte und gewlſſenhafteſte ausgeführt wird, zumal reichliches Material auf dem Gebiet der Renten und Ver⸗ ſicherungsgeſetzgebung erfahren und bewanderte Kräfte uns zur Verfügung ſtehn. Jeder der Auskunft und Hilfe in Rentenſachen benötigt, konfultlere anſtandslos die Einrichtung der Veratungsſtunde in der Jedermann in entgegenkommenſter Welſe Hilfe und Rat erkeilt wird. Wir verweiſen an dieſer Stelle zugleich auf die Morgen abend ſtattfindende Beratungsſtunde(ſiehe Inſerat) eicher Tagesordnung ſtatt. 6 Verf e au. Der dies⸗ jährige erben e Gauturntag findet 155 Sonntag, den Februar, vorm. 10 Uhr beginnend, im Gaſthaus zum „Frelſchütz“ dahler ſtatt.— Die beiden hleſigen Vereine — Tuinverein und Männerturnvereln haben ſich unter dem Namen„Turnerbund“ zuſammengeſchloſſen. Verelns⸗ lokal iſt das Gaſthaus zum Engel. Die erſte Turnſtunde findet morgen Mittwoch Abend ſtatt. II Die kinderreichſte Familie in Heſſen dürfte in einem Landorte des Kreſſes e ein Hale 19720 das demnächſt getraut werden wird. Der Mann iſt Witwer und hat 13 Kinder aus ſeiner erſten Ehe, während die Braut ebenfalls verwitwet iſt und 16 Kinder mitbringt. “ Zwang zur Einigung. Immer noch ſind die Gegenſätze zwiſchen rechts und W ver⸗ ſchärft. Unſere Zukunft kann aber nur dann beſſer werden, als die Gegenwart es iſt, wenn trotz der natürlichen Gegen⸗ ſätze die den Fortſchrltt bedingen, doch in allen Gliedern des Volkes der Gemeinſchaftsgedanke einende Kraft hat. Deshalb muß gerade fetzt jene Arbeit in allen Volksſchichten intenſivſt betrieben werden, die auf Milderung der ſozialen Gegenſätze hinzielt. Dieſer Aufgabe, die dle einzige Rettungsmöglichkeit herſtellt, hat ſich die Liga z u m Schutze der deutſchen Kultur unterzogen. Ohne ſich einer polltiſchen Partei anzuſchließen, will ſie eine Einigung aller Volksgenoſſen herbelführen, die ſich auf den Boden eines deutſchen Staates ſtellen. Sie verwirft jegliche Diktatur, komme ſie von rechts oder links. Ein gegenſeitiges Verſtehen der verbitterten, durch politiſche Schlagworte irregeführten Volkstelle und einzelnen Menſchen iſt nur zu fördern durch ſachliche Aufklärung über die po⸗ litiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammenhänge, durch Erwek⸗ kung des Gemeinſchaftsgefühls und durch beharrliche, allmäh⸗ lige Erztehung zum Staatsbürger. Zn welchen Ergebniſſen der innere und äußere Zerfall eines Volkes führt, ſehen wir an dem traglſchen Beiſpiele Rußlands. Es iſt deshalb von großem Wert den Bericht eines Augenzeugen über die Vorgänge im Oſten zu hören. Prof. Schlarb⸗Petersburg wird uns im Auftrage der Liga am Freitag, den 11. Febr. im„Freiſchütz abends 8 Uhr in ſeſſelndem Vortrage über ſeine„Erlebniſſe im bolſchewiſtiſchen Rußland“ berichten. Niemand verſäume den intereſſanten Vortrag des bekannten vorzüglichen Redners, zumal ein Vertreter der Liga noch auf die verhängnisvollen Parlſer Beſchlüſſe des näheren eingehen wird. 8 Von zuſtändiger Seite wird uns mitgeteilt Die Friſt zur Abgabe der Um ſatzſteuererklärungen 1920 endigt im Bezirk des Finanzamts Heppenhelm mlt dem 10. Februar 1921. Nach dieſem Termin eingereichte Erklärungen können mit einem Zuſchlag bis zu 10% der feſtgeſetzten Steuer belegt werden. Es liegt daher im Jutereſſe eines jeden Pflichtigen ſelbſt die Erklärung recht⸗ 10 bis zum genannten Termin beim Finanzamt einzu⸗ reichen. Herren⸗Abend des Sportvereins. Es ſei aon dieſer Stelle aus nochmals allen Mitgliedern des Sv. 09 ins Ohr geflüſtert:„Heit Owend kummt beim Knauwer der Sportverein z'ſamme. Da Knauwa macht Witz nun ſchneit wiera Fratze. Do muſcht hiegge, wenn De dich dodlache wid. Muſcht awa pünktlich um acht Ua do ſei, ſunſt kriegſt ka Plotz net,“ Fidelitas iſt Trumpf! Sport. Sportvereir 09—, Kickers“ Frankenthal 4:3. Ein ſchönes offenes Spiel. Schon die 5. Minute brachte den Platzinhabern den erſten Erfolg. Sie ſollten ſich aber nicht lange ihrers Vorſprunges erfreuen, denn ſchon in der 10. Minute gleichte Frankenthal aus. Der Stürmer Frankenthals leiſtet in ſeinen Durchbrüchen bewunderungswürdigrs. In der 11 Minute erfielten ſie den 2. Treffer. Bei Viernheim ſieht man jetzt ein mehr gleichgültiges Sptel, während Frankenthal in der 35. Minute ſeinen Vorſprung vergrößert. Ganz kurz vor Halbzeit be⸗ kommt Viernheim einen 11 Meter zugeſprochen, welchen der Halbrechte ſchön verwandelt. Beim Stande 2:3 geht es in die Pauſe. In der 5 Minute nach Seitenwechſel erzwingt Viernheim den ausgleich. Der Ausgang iſt jetzt völlig ungewiß, zumal beiderſeits die Tore durch Durch⸗ brüche des öfteren überraſcht wurden. Endlich in der 30. Minute kann Viernheim das 4. Tor erzielen und ſdmit in Führung gehen. Von nun an iſt Viernheim leicht überlegen und hätte bei etwas mehr Schlußfreudigkeit noch weitere Tore erzielen können. Es konnte aber beiderſeits nichts zählbares mehr erreicht werden. Man war erfreut, den Schlußpfiff des Schiedsrichters zu hören, welcher dem heißen Ringen ein Ende machte. Die Gäſte hinterlieſſen in Viernheim einen ſehr guten Eindruck. Beſonders ge⸗ fielen von ihnen der Sturm, welcher durch ſeine ſchnellen Durchbrüche und Innencombination vor dem Tore eine Anerkennung verdlent. Sportvereins Elf gebührt im großen und ganzen ein geſamtlob. Doch vermißte man von der Verteidigung den weiten Schlag, welcher nicht nur aus freier, ſondern auch aus bedrängter Lage aus erfolgen ſollte. Die Läuferreihe war gut. Die Stürmereihe nicht minder wenig, doch wär es ſdhr zu erwünſchen, daß das Spiel auf beiden Flügeln gleichmäßig verteilt wäre. Im Übrigen hat Sportverein gezeigt, auch gegen einen ſtar ke n A⸗Klaſſen⸗Verein zu gewinnen und wir wollen hoffen, daß er auch nach außenhin den Verein gut vertritt.— Am vergangenen Sonntag trafen ſich in Edingen die 2. Jugend⸗ mannſchaft des Sportvereins 09 mit der 4. Mannſchaft von Fortuna Edingen. Viernheim konnte trotz körperlicher Ueberlegenheit Edingens als Sieger mit 3:2 hervorgehen. Der Mannſchaft gebührt ein geſamtlob. Beſonders hervor⸗ zuheben iſt der linke Verteidiger ſowie der Torwart. Letzterer konnte trotz Verletzung einen Elfer halten. Der 2. Jugendmannſchaft ein weiteres Blühen und Gedeihen. findet eine Gemeinde⸗ Gott esdienſ Orduung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Sommer 1., Ehefrau Marg. geb. Hoock, Töchter: Marg. und Magd. und beiderſ. Eltern. 1/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Weidner 3. und Ehefrau Kath. geb. Hoock. Donnerstag: ¼7 Uhr Requiem für 1 Franz Wingerter. 8 Uhr beſt. C.⸗A. für Luiſe Bugert geb. Schloſſer, Tochter Lulſe, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige Freitag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſabeth Hoock geb, Fleiſchmann. ½8 Uhr 3. S.⸗A. für ledig 7 Jofef Adler. Samstag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Adam Bergmann, Mutter Eliſabeth, Schwiegereltern: Georg Kirchner und Cäcilia geb. Kempf und Sohn Joh. Leonhard. 7¼8 Uhr beſt. S.⸗A. für Magd. Sattig geb. Lamberth und Tochter Magd. geehl. Grab. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Philipp Adler 2., Ehefrau Barbara geb. Herſchel, beiderſ. Eltern nnd Angehörige. Freitag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Winkler 9., Ehe⸗ frau Eliſabeth geb. Haas, Eltern und Angehörige. Samstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Nik. Hoock, Ehefrau Anna Maria geb. Martin und Angehörige. Am nächſten Mittwoch, dem Aſchermittwoch beginnt die hl. Faſtenzeit. An dieſem Tage wird nach jeder hl. Meſſe die geweihte Aſche ausgeteilt. In der Faſtenzeit iſt Mittwochs und Freitags abends um 6 Uhr Faſtenandacht. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der 2. Abteilung der Jungfrauen Kongregation und gem. hl. Kommunion der Schüler des Herrn Lehrer Kumpa und Beller. Marktbericht. :: Schweinemarkt. Weln heim, 5. Februar. Zugeführt 189 Stück, verkauft 170 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück, von 180 bis 350 Mk; Läufer das Stück von 400 bis 800 Mk. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Dampfwaſchanſtalt Edelweiß Weinheim. Annahmeſtelle: Viernheim Babette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden. Hie Drucharbeiten velche jeder Geſchäftsmann haben muß: Briefbogen, Mitteilungen, Post- barten, Kuvert, Rechnungen de. fertigt in geſchmackvoller Ausführung die Buch⸗ und Abzidenz⸗Druckerei der Biernheimer Bütger⸗ Zeitung Rathausſtraße. Bürſten- und Shieſertafeln Beſen⸗Waren J. K. Kempf Wwe, zu billigen Preiſen bei Waſſerſtraße. 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