Eintelke g. 1- Vortrag des Herm Prof. Schlarb, Petersbulg über Mitglieder frei! Viernheim weiß u. gelblich⸗braun 8 mit Namen„Fox“ gezeichnet. Um Aus⸗ kunft oder Rückgabe bittet Effler am Rathaus. „Mie sieht es in ges Sowiel-Runland am Freitag, den 11. Febrnar, abends 8 Uhr im„Freiſchütz“. Jedermann iſt herzlich willkommen! Aga zum Gchutze der deutſchen Kullur! hat zu verkaufen Luiſeuſtr. 19. Ein ſtarkes Einleg- Schwein zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Geſch. d. Ztg. Läufer- * Schwein aus?“ Filerbund Biersheln Mittwoch, abends J 6 Uhr Turnſtunde für die Schüler. Von 8 Uhr ab 1 b Turnstunde ei für die Zöglinge und F Turner im Vereins⸗ lokal zum Engel. Auch die alten Herren werden gebeten, zu erſcheinen Die Turnwarte. Naichsbund d. Kriegsbeschädigten ehemaliger Kriegsgefangenen, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 9. Februar abends 6—7 Uhr Beratungsſtunde im Rathaus(Wachtlokal). Diejenigen, die zwecks Erledigung ihrer Anträge auf morgen abend beſtellt ſind, bitte ich pünkt⸗ lich zu erſcheinen. Der ee ee Neff. Arbeiter⸗Radfahrer⸗Verein Ortsgruppe Riernheim. 23 Donnerstag, abunds 8 Uhr Vorſtands⸗Sitzung im„Goldenen Ritter“ Der Vorſtand. Fußballklub Amicitia 1909. Sportplatz hinterm Gaswerk. 8 Morgen Mittwoch, den 9. Februar abends 7 Uhr findet unſere diesjärige Verſammlung im Gaſthaus zum Deut⸗ ſchen Michel mit folgen⸗ der Tagesordnung ſtatt. 1. Kaſſen und Rechenſchaftsberlcht 2. Entlaſtung des Vorſtandes 3. Neuwahl des Vorſtandes 4. Verſchtedenes. Wir laden unſere aktiven und paſſtven Mitglieder höflichſt ein und hoffen mit Be⸗ ſtimmtheit auf Ihr pünktliches und zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Gelegenheits-Kauf! Ein in beſter Lage Viernheims gelegenes Geſchüfts⸗Haus mit Laden⸗Einrichtung welches Woh⸗ nungen mit Zubehör für 3 Familien reprä⸗ ſentiert, davon Laden und Wohnung ſofort beziehbar, an Kapitalkräftige Perſonen ſofort zu verkaufen. 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Wir fordern hiermit diejenigen Umſatzſtenerpflichtigen, welche noch keine Formulare zugeſtellt erhielten auf, dieſe bei uns— Zimmer Nr. 16— ab⸗ zuholen. Betr.: Maßnahmen gegen die Wohnungsnot. Trotz der Aufforderung haben ſehr viele Wohnungsſuchende und Hausbeſttzer, die eine andere Wohnung beanſpruchen die verlangten Fragenbogen nicht ausgefüllt. Da die früheren ſchriftlichen Geſuche nicht genügen, fordern wir nochmals ſämtliche Wohnungsſuchende auf, bis längſtens Mitt⸗ woch, den 9. ds. Mts. die Ausfüllung der Fragebogen vorzunehmen. Nach dieſem Termin findet die Prüfung durch die Woh⸗ nungskommiſſton ſtatt und können diejenigen, die der Anordnung nicht Folge geleiſtet haben, vorerſt keine Berückſichtigung finden. Betr.: Abſchaffung von Faſelebern. Die Gemeinbe hat 2 zur Zucht untaugliche Faſeleber abzugeben. Die Abgabe ſoll auf dem Submiſſionswege ſtatifinden und ſind daher Angebote bis ſpäteſtens 13. Februar 1921 bei uns— Zimmer Nr. 23— mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen, einzureichen. Betr.: Die Einreichung der Lohnliſten nach § 40 des Einkommenſteuergeſetzes. Nach§ 40 des Einkommenſteuergeſetzes ſind ſämtliche Arbeitgeber, die im Kalender⸗ jahr 1920 laͤnger als 2 Monate Perſonen beſchäftigt haben zur Ausfüllung und Ein⸗ reichung von Lohnzetteln verpflichtet. Die Lohnzetteln ſind auf unſerem Polizei⸗ büro— Zimmer Nr. 16— abzuholen und dem Finanzamt Heppenheim nach Ausfüllung alsbald zu überſenden. Arbeitgeber, die ihren geſetzlich auferlegten Pflichten nicht nachkommen, werden ohne Nachſicht zur Anzeige gebracht. Bekauntmachung über die Anzeigepflicht und die behördlichen Anordnungen bei Ausgrabungen und Funden. Vom 25. Oktober 1920. Zu Ausführung des Artikels 25 und 26 des Geſetzes, den Denkmalſchutz betreffend, vom 16. Juli 1902 wird folgendes beſtimmt: § 1. Die in Artikel 25, Abſ. 1 und 2 vorgeſchriebenen Anzeigen beabſichtigter Ausgrabungen und Grabungen ſind an den Denkmalpfleger für die Altertümer zu richten. Die in Artikel 26, Abſ. 1 vorgeſchriebenen Fundanzeigen ſind an die Bürgermeiſterei oder das Kreisamt des Fundortes zu erſtatten § 2. Die Bürgermeiſterei und das Kreisamt haben von den ihnen nach 8 1, Abſ. 2 erſtatteten Fundanzeigen dem Denkmal- pfleger für die Altertümer unverzüglich und ſpäteſtens am nächſten Werktage telegraphiſch oder telephoniſch zu benachrichtigen und ihm gleichzeitig den Inhalt der Anzeige ſchriftlich mitzuteilen. Iſt für das Gebiet des Fundortes ein Bezirksſtellvertreter des Denkmalplegers be⸗ ſtellt, ſo in der gleichen Zeit auch der Be⸗ zirksſtellbertreter in geeigneter Welſe zu benachrichtigen. 5§ 3. Zuſtändig zum Erlaß der in Artikel 25 und 23 vorgeſehenen behördlichen Anordnungen iſt der Denkmalpfleger für die Altertümer. Der Denkmalpfleger kann in elnzelnen Fällen geeignete Perſonen beauftragen, im Falle ſeiner Verhinderung die erforderlichen Anordnungen am Ausgrabungs⸗ oder Fundort zu treffen. Die Befugnlſſe nach Abſatz 1 und 2 ſtehen auch den Bezlrksvertretern des Denkmal⸗ pflegers zu. § 4. Der Denkmalpfleger für die Altertümer hat dem Kreisamt von den Anzeigen beabſichtigter Ausgrabungen oder Grabungen ſowie von den ihm durch die Bürgermeiſtereien erſtatteten Fundanzeigen ſofort Kennints zu geben. § 5. Dieſe Bekanntmachung tritt ſofort in Kraft. Gleichzeitig wird die Bekannt⸗ machung, die Anzelgepflicht und die behörd⸗ lichen Anorduungen bei Ausgrabungen und Funden betrefiend, vom 19. Februar 1903 (Reg.⸗Bl. Nr. 12, S. 63 von 1908) auf⸗ gehoben. 6 Darmſtadt, den 25. Oktober 1920 Das Landesamt für das Bildungs weſen. J. V.: Löhleln. Obige Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. 5 Klassenlose 2. Klaſſe, bitte einlöſen. Schweikart. Frachtbriefe ſowle Koli⸗Auhänger erhältlich in de r Reis Stärke/ Pf ZM Bekanntmachung. An den nächſten Zahltagen wird erhoben: 1. 4 Rate Reichseinkommenſteuer, 2. Ab⸗ und Zuſchrelbgebühren, 3. Forſt⸗ und Feldſtrafe 1. bis 6. Zeitab⸗ ſchnitt 1920. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Mahnung nich mehr nach dem 25, ſondern nach dem 15. ds. Mts. erfolgt,. — Zahlung wolle doch möglichſt nicht bis zum 14. aufgeſchoben werden, Viernheim, den 7. Februar 1921. Heſſ. Unterhebſtelle. Jö ſt. Sport-Verein 1909 Wir laden hiermit unſere Mit⸗ glieder zu dem am Faſtnacht⸗ Dienstag, abends pünktlich 8 Uhr beim Mitglied Müller, am Bahnhof, ſtattfindenden a urſidelen Herren- Abend mit Kappenſitzung l ergebenſt ein und er⸗ warten zahlrelches Erſcheinen. Der Vergnügungs⸗Ausſchuß. Kunſtdünger alle Sorten wieder friſch eingetroffen Alois Walter, Saatguthaus vormals Kühlweln Telefon Nr. 203 E mi 1 Prozeßführen beim Amtsgericht Lampertheim, insbeſondere in Anfertigung von Verträgen, Geſuchen N und Anträgen jeglicher Art, ſowie in Fertigung von Verzeichniſſen, über den Beſtand des„Elngebrachten Gutes“, bei Eheſchließungen ohne Errichtung eines Ehevertrages, gemäß 81372 8.0 B. und in Entwürfen zu„gemeinſchaftlichen Teſta⸗ menten“ von Eheleuten. Rechtskonſulent O. Schüfer, Mannheimer Straße 11. Reparaturen an Fahrrzder und Mähmaschinen werden in fachmänniſcher Welſe ausgeführt Ebenſo alle Ersatzteile erhältlich und Fahrad-Gummi zu äußerſt billigen Prelſen am Lager Valtin Froschauer, Blsmarckſir 46 5 . Urſcheint wöchentlich dreimal! Dienstag, Donnerstag u. Samstag N. 0 mont Pfg. mit Trägerlo durch dis Poſt pro Quartal 25 U 18 ee bee Beilagen: Sonntagsblatt, Wand⸗ f kalender und Sabri Geſchäſts ⸗Anzeiger A Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim N 17 Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Neues vom Tage. Hindenburg in Bremen. ö Berlin, 9. Febr. Auf der Werft des Bremer Vulkan in Vegeſack fand geſtern der Stapellauf des Dampfer „Hindenburg“ in Anweſenheit des Generalfeldmarſchalls Hindenburg, des Generals Ludendorff und der Hindenburg'ſchen Familie ſtatt. In der Taufrede ſagte Hindenburg u. a.:„So ziehe denn hin über das weite Meer und zeige der Welt, daß Deutſchland den redlichen Willen hat, mit allen Völkern in Frieden zu leben, ſolange es ihm die Ehre erlaubt, und knüpfe ein Band zwiſchen ihnen und uns, das die Menſchheit einander nähert und den friedlichen Austauſch der Erzeugniſſe ihrer Geiſtesarbeit, ihrer Hände Arbeit und ihres Fleißes ermöglicht. Das iſt der treue Wunſch eines alten Sol⸗ daten.“ Die nach Zehntauſenden zählende Menge brachte Hindenburg begeiſterte Huldigungen dar. Vor dem Sta⸗ pellauf hatte eine Abſtimmung der Arbeiterſchaft ſtätt⸗ gefunden, bei der ſich 300 Angeſtellte einſtimmig, die Arbeiter mit 30, Stimmen Mehrheit für den Namen „Hindenburg“ entſchieden hatten. 1 Die„Weſerzeitung“ veröffentlicht eine Unterredung mit Hindenburg. Mit ſichtlichem Intereſſe ließ ſich der Generalfeldmarſchall über den politiſchen Um⸗ ſchwung berichten. Ja, warf er ein, einig müſſen wir ſein, unſer Unglück iſt unſere Cigenbrödelei. Auf das Gebiet der großſen Politik kommend, betonte Hin⸗ denburg, daß ein militäriſcher Führer Frankreichs die Angſt vor Deutſchland nicht los werden könne und dafür vox allem die ſinkende Bevölkerungszifſer Frankreichs in Betracht ziehe. Das Verlangen der Fran⸗ zoſen nach dem Ruhrgebiet halte der Feldherr für eine durchaus ernſt zu nehmen de Gefahr. Ta⸗ durch dürfte ſich aber die Regierung nicht einſchüchtern laſſen, ſondern müſſe feſt bleiben, das verlange ſchon die Würde. Nach ſeiner Kenntnis hat ſich in Amerika, das gegen uns gefochten hat, ein Umſchlag der Stimmung vollzogen. Der Abſtimmung in Ober⸗ ſchleſien ſicht Hindenburg mit Vertrauen entgegen. Die Vorgänge in Oberſchleſien müßten abſchreckend gegen Polen wirken. Dazu komme der Valutaverluſt bei einem Uebergang Oberſchleſiens an Polen, außerdem das all⸗ gemeine kulturelle Sinken und nicht zuletzt die Gewißheit für die Oberſchleſier, in das polniſche Heer beim dro⸗ henden Kampf gegen Sowjetrußland ein⸗ gezogen zu werden. Der Bolſchewismus in Oſtpreußen flaue ſichtlich ab. Die Städte wollen von den Kom mu⸗ niſten nichts mehr wiſſen, wie ihm Herr v. Batoc ki vor einigen Tagen mitgeteilt habe. Bayern und das Reich. München, 9. Febr. Die ganze bürgerliche Preſſe Münchens verwirft den Standpunkt der Reichsregierung, das Diktat von Paris in der Eutwaffnungsfrage anzu⸗ nehmen und ſie billigt die Anſicht der baheriſchen Re⸗ gierung, daß vorerſt die Londoner Konferenz abgewartet werden ſolle, auf der vielleicht eine Aenderung der For⸗ derungen bezüglich der Entwaffnung wie der Eutſchädi⸗ gung erreicht werden könne. Die Sozialdemokralie ſtellt ſich dagegen auf den Standpunkt der Reichsregierung. Die ſozialdem. Partei Frankens erläßt einen Aufruf, in dem geſagt wird, wenn die Regierung in München es auf einen Bruch mit dem Reich ankommen laſſe, ſo würden die Arbeiter Nordbayerns, ebenſo wie die Be⸗ völkerung Württembergs und Badens, das Tiſchtuch mit München zerſchneiden und ſich auf die Seite des Reichs ſtellen. Deutſchlands Stagtshaushalt unter Neber⸗ wachung. Paris, 9. Febr. Dem„Echo de Paris“ zufolge hat die frauzöſiſche Regierung für die Londoner Konſe⸗ renz den förmlichen Antrag eingebracht, den Staats⸗ haushalt Deutſchlands der ſtändigen Ueberwachung des Verbands zu unterwerfen. 3 Die Zivilgefangenen aus Aegypten. ö Genf, 9. Febr. Dr. Nanſen, der Oberkommiſſar des Völkerbunds für die Heimſchaffung der Kriegsgefange⸗ nen, erhielt vom britiſchen Miniſter des Aeußern die Mitteilung, daß von den 458 öſterreichiſchen und deut⸗ ſchen Kriegsgefangenen, die während des Kriegs in Aegypten feſtgehallen waren, 430 auf ihr Auſuchen wie⸗ der nach Paläſtina gebracht wurden. Die anderen wollen nach Deutſchland zurück. Ihre Heimſendung er⸗ folgt, ſobald die Transportmittel zur Verfügung ſte⸗ hen.( f 0 1 Betriebsräte in Italien. Rom, 9. Febr. Die Regierung hat der Kauer einen Geſetzentwurf über die Mitbeauſſichtigung der In- .—— Donnerstag, den 10. Februar 1921 duſtrie durch die Arbeiter eingereicht. Der Entwurf er⸗ läutert die Zwecke und zählt die Arten der Induſtrien auf, in denen die Maßregel eingerichtet werden kann. Heeresverminderung in Amerika. Waſhington, 9. Febr. Kriegsſekretär Baker hat die vollſtändige Einſtellung der Rekrutierung für das Landheer entſprechend der kürzlich vom Kongreß ange⸗ nommenen Entſchließung angeordnet. 9 Monate ſoſient nötig ſein, um den Beſtand des Heers auf 175000 Mann zu bringen. Neue Kämpfe in Oſtaſien. Moskau, 9. Febr. Baron Ungern ſammelt mi Unterſtützung der Japaner in der Mongolei ein neues Heer gegen die Bolſchewiſten. Er erhält großen Zulauf von den zahlreichen Offizieren des früheren Zarenheers, die ſich im Oſten aufhalten. Auch die Generale Tſcher⸗ bakow, Afanaſow und Semenow, der für tot gehalten wurde, unterſtützen ihn von Charbin und Port Arthur aus. Ungern marſchiert gegen die„Republik des fer⸗ nen Oſtens“. Die mongoliſchen Bolſchewiſten fliehen. 9 1 1 l„7 ö d Das Abkommen von Paris in der Franzöſiſchen dadurch eine vielleicht nie wieder gutzumachende Schädi⸗ . Kammer. Paris, 9. Febr. Verein. Anzeiger n e iger Zei —— U —— Anzelgenprelſe: Sblatt der Bürgermeisterei Viernheim Euthält alle amtlichen Bekauntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerats Ausnahme⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Blernheim, Nathausſtraße. 5 4.85 5 5 In der geſtrigen Kammerſitzung wurde die Erörterung über das Pariſer Abkommen fortgeſetzt. große Hoffnung machen über das, was man erhalten Magallon ſagt, man dürfe ſich keine zu könne. England ſei ſo klug geweſen, ſofort die deutſche Flotte zu verlangen. Man müſſe das Ruhrgebiet be⸗ ſetzen und das Rheinland der preußiſchen Herrſchaft ent⸗ reißſen. das Abllommen von Paris ſei vorteilhafter für die Abg. Klotz(der frühere Pee ſagte, Deutſchen als der Friedensvertrag von Verſailles. Es handle ſich nicht um eine Abänderung des Friedens⸗ rertrags, ſondern um ein Zuſatzprotokoll, das der Beſtätigung der Kammer unterliege. Es ſei unerläß⸗ lich, daß die Kammer darüber Auskunft erhalte, ob Frankreich 50 Milliarden Goldmark von Deutſchland er- halte. Frankreich ſchulde Amerika 16 ½ Milliarden. Er g beurteile. zweifle nicht daran, daß die Engländer und Amerikaner in Betracht ziehen würden, welche Opfer Frankreich für die gemeinſame Sache gebracht habe. Ich hoffe, daß die Regierung auch mit unſeren Verbündeten von der Mobiliſierung unſerer Schuld geſprochen hat. Es handelt ſich jetzt um das Leben eines Volkes, alſo nicht bloß um eine einfache Vertrauensfrage für die Regie- rung. Frankreich muß den Zinſendienſt der Anleihen zu ſeinen Laſten nehmen, um die Wiederherſtellungen zu bezahlen, die Deutſchland ſchuldet. Das iſt nicht nur gegen den Waffenſtillſtandsvertrag, ſondern ent⸗ ſpreche tuch nicht dem Frieden. Es iſt nicht möglich, daß die franzöſiſche Kammer die neuen Steuervor⸗ ſchläge prüft, bevor nicht der deutſche Haushalt umgeſtal⸗ tet iſt. Der deutſche Steuerzahler zahlt nur 15 Pro- zent, der franzöſiſche aber 30 Prozent. Die Kammer kann nicht abſtimmen, bevor ſie klare Aufklärungen hat ergreifen mit einem Vertrauensrotum endigen, das Briand die über die Flüſſigmachung der franzöſiſchen Forderungen. Miniſter Loucheur: Deutſchlands Schuld betrage 200 bis 210 Milliarden Goldmark. Davon erhalte Frank- reich 52 Prozent. Man rechne damit, daß der Wechſelkurs in acht Jahren regelmäßig ſei. Wir erkennen an, daß Frankreich auf der Pariſer Konferenz Opfer gebracht hat(Bewegung), aber es fragt ſich welche(an England. D. Schr.). Es ſei ein Irrtum, zu glauben, daß Deutſchland anders zahlen könne als mit den Reichtümern, die es durch die Aus⸗ fuhr erwerbe. Die deutſche Handelsbilanz müſſe mit 12—13 Milliarden Goldmark aktiv bleiben. Er glaube, daß die deutſche Ausfuhr 20—25 Milliarden Goldmark betragen könne. Deutſchland habe vor dem Krieg für 13 Milliarden ausgeführt. Wenn man ihm den Wert von Elſaß⸗Lothringen, der Saargegend und Oberſchle⸗ ſien abrechne, gelange man zu 10 Milliarden Gold- mark für 5 oder 6 Jahre. Nach ſeiner Anſicht könne die Ausfuhr von Deutſchland und Frankreich in den fol⸗ genden Jahren ſich verdoppeln. Der deutſche Steuer- zahler müſſe ebenſo hoch belaſtet werden wie der franzö⸗ ſiſche Steuerzahler. Die Beſatzungstruppen blieben außer⸗ halb der Frage. Frankreich habe für ſeine Peuſionen jährlich 2½ Millſarden aufzuwenden. Für die ver⸗ wüſteten Gebiete ſind auf 10 Jahre 80 Milliarden Franks verteilt. Wir haben Schuldverſchreibungen vorgeſehen, die wir abſetzen können. Deutſche Lieferungen wolle man nur zulaſſen, ſoweit ſie der franzöſiſchen Induſtrie keinen Schaden zufügten. Rohmateria⸗ lien, die der franzöſiſchen Induſtrie fehlten, und auch eine Mehrleiſtung an Kohlen müſſe, Deutſchland liefern. Er beglückwünſche ſich, daß er in das Abkom⸗ men von Paris die Zwangsmaßregeln eingefügt habe. 7*— e—— 3 3 3 Lokale Inſerate die einſpaltige Peri Zeile Pfg., auswärtige Pfg. Reklamen im Textteil Pfg. aut mäürtis„% e Teuerungszuſchlag. Beilagen für 1000 Eremplart 9 Mark. Bel wangsweiſer Beitreibnag wird der 1 Rabatt binfälll J del ichtbezahlung innerhalb brei Monaten. 11. Jahrg. e Eine amerikaniſche Warnung. Die Täuſchung, der man ſich in Deutſchland über die Haltung der Vereinigten Staaten beim Ausbruch des Kriegs hingab, iſt bekanntlich für die letzte Entſchei⸗ dung ſehr verhängnisvoll geworden. Man konnte nicht Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Am Fraukfurt a. M. glauben, daß Amerika trotz der unfreundlichen Haltung gegen Deutſchland und trotzdem es von der erſten Zeit an die Entente in reichſtem Maß mit Geld und Waf⸗ N ö ö fen unterſtützte, ſelbſt in den Krieg eintreten werde, und man ſuchte die Amerikaner mit allen Mitteln bei leid⸗ lich guter Stimmung zu erhalten. Wilſon hatte aber, wie er vor dem Senat nach Kriegsende ſelber zugeben mußte, von Anfang an den Krieg beſchloſſen und er begann ſo⸗ fort mit der Ausbildung und Ausrüſtung eines Heers ron einigen Millionen Mann, das für jeden klar Blik⸗ kenden gar keinen andern Zwed haben konnte, als die Verwendung auf den europäiſchen Kriegsſchauplätzen an der Seite der Entente. Auch jetzt wieder knüpft man vielfach in Deutſchland an die Tatſache, daß Amerika die wirtſchaftliche Vernichtung Deutſchland wahrſcheinlich nicht ſo ohne weiteres hinnehmen werde, weil es nämlich gung ſeiner Handelsintereſſen erleiden würde, die aus⸗ ſchweifendſten Hoffnungen und man träumt ſchon von „Einſchreiten Hardings bei der Londoner Konferenz“ und ähnlichen ſchönen Dingen. So wird es wohl nicht kommen. Der Widerſtreit der amerikaniſchen und der großbritanniſchen Intereſſen wird zwar weiter beſtehen und bis zur letzten Kraftprobe weiter wachſen, aber bis zum Austrag kann es noch eine lange Zeit ſein. Deutſch⸗ lands wegen werden ſich die Amerikaner ſicherlich in keine Unkoſten ſtürzen. f So richtet nun, wie die„Deutſche Allg. Ztg.“ mel⸗ det, die„Newyork Times“, allerdings ein Blatt, das zum Kreis des engliſch⸗amerikaniſchen Zeitun Struſts Northeliffes gehört, folgende Warnung an? eutſch⸗ land: In Deutſchland möge man den Fehler von 1914 nicht wiederholen, indem man Amerika abermals falſch Das Urteil in Amerika ſei einmütig. Die Empfindungen und Zwecke des Kriegs ſeien nicht ver⸗ ſchwunden.(Das heißt: Die verlogene Hetze der North⸗ ſeine Zerſtörungen im Krieg zu erſetzen habe. cliffe⸗Preſſe während des Kriegs über Kriegsſchuld, Krieg⸗ führung uſw. hält noch einen großen Teil der Amerikaner in Bann. D. Schr.) Man wolle nicht, daß Deutſchland auseinandergeriſſen und zum Sklaven gemacht werde, aber man halte es in den Vereinigten Staaten für recht, daß Deutſchland bis zur Grenze des Möglichen Es ſei nicht zu bezweifeln, daß auch Harding dieſe Meinung teile. Deutſchland würde vor einem peinlichen Erwachen ſtehen, wenn es ſich darüber einer falſchen Auffaſſung bingäbe. Paris, 9. Febr. Nach Havas wird die Kammer⸗ rerhandlung über die Pariſer Konferenz heute zu Ende gehen. Briand wird zweifellos nochmals das Wort Es ſei anzunehmen, daß die Beſprechungen nötige Autorität gebe, um Frankreich auf der Londoner Konferenz zu vertreten. Bevor er ſich nach London begeben werde, werde Briand genötigt ſein, das geſamte Entſchädigungsprogramm vor dem Ausſchuß der Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten im einzelnen darzulegen. Waffenfund⸗ ö Berlin, 9. Febr. In der Frankenallee zu Weſtend wurden etwa 40 Maſchinengewehre, 40 000 Patronen, ſowie einige Karabiner beſchlagnahmt. Die Waffen wur⸗ den von dem Gründer des Berliner Heimatverbands, Gerichtsaſſeſſor Dr. Heyl-Charlottenburg, der flüchtig iſt, nach Weſtend gebracht. W Franzöſiſche Verſtimmung gegen die Schweiz. Bern, 9. Febr. Havas meldet,„in leitenden Krei⸗ ſen des Völkerbunds“ ſei man über die ſchweizeriſche Ablehnung des Durchzugs von Verbandstruppen ver⸗ ſtimmt. Die Schweizer Blätter nennen es taktlos, daß das„Völkerbundsſekretariat“ ſich mit ſeiner Beſchwerde nicht an die ſchweizeriſche Regierung, ſondern durch Havas an die Oeffenklichkeit gewendet habe. Die Havas⸗ note habe ihren Zweck verfehlt. Maſchinen gegen Bier. Wien, 9. Febr. Wie das„Wiener Tageblatt“ mel⸗ det, erließ die öſterreichiſche Regierung ein Einfuhr⸗ rerbot für ausländiſches Bier. Die Einfuhr Pilſener Biers erfordert eine Ausgabe von 3—4 Millionen Kronen. Auf das Einfuhrverbot hin habe die tſchechiſche Regie⸗ rung die Einfuhr von Maſchinen aus Oeſterreich verboten, — Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 7. Febr. Zur Behebung der Woh⸗ nungsnot iſt ſeit einiger Zeit geplant, den bei Karls⸗ ruhe gelegenen Hardtwald zu beiden Seiten des als Straße vorgeſehenen Geländes der ehemaligen Linken⸗ heimer Eiſenbahnlinie in einer größeren Tiefe abzu⸗ holzen und auf dem Gelände Siedelungen von Holz⸗ häuſern zu errichten, wie ſolche im Bannwald zu Beginn des Kriegs bereits erbaut worden ſind. Die Häuſer haben ſich ſehr bewährt. Das zu dieſen Wohnungen erforder- liche baufähige Holz wird der badiſche Holzhandel zur Verfügung ſtellen, wenn man ihm im Tauſch dagegen eine entſprechende größere Menge des bei der Abholzung im Hardtwald anfallenden grünen Holzes überläßt. Ein Induſtrieller macht in der„Bad. Landesztg.“ nun den Vorſchlag, daß der Staat als Beſitzer des Waldes dieſes Holz zum Vorkriegspreis der gemeinnützigen Unternehmung zur Verfügung ſtelle. Eine Vierzimmer⸗ wohnung mit den nötigen Nebenräumen(Stallung uſw.) ließe ſich für 7500 Mk. erſtellen. Bei 5prozentiger Verzinſung und 2prozentiger Tilgung könnte eine ſolche Wohnung alſo zu 525 Mk. Miete abgegeben werden. Hinter jedem Haus ſoll ein Stück des ausgerodeten Landes dem Siedler zu Feld- und Gartenarbeiten über⸗ laſſen werden. Dieſe Fläche ſoll uneingezäunt blei⸗ ben, damit die Umackerung gemeinſchaftlich durch einen Motorpflug vorgenommen werden kann. i Pforzheim, 7. Febr. Etwa 40 Betriebe der Schmuck⸗ wareninduſtrie mußten infolge des geſchäftlichen Rück- gangs eine ein⸗ bis dreitägige Feierſchicht einlegen, von der einige hundert männliche und weibliche Arbeits⸗ kräfte betroffen werden. ö Heidelberg, 7. Febr. Aus Anlaß einer Salvarſan⸗ ſchiebung wurde hier eine Geheimapotheke entdeckt, die ein Krankenträger aus geſtohlenen Heeresbeſtänden von über 20000 Mark Wert eingerichtet hatte. In der Fuchs'ſchen Waggonfabrik in Rohrbach wur⸗ den Schiebungen mit geſtohlenem Beleuchtungsmaterial uſw. im Wert von weit über 200000 Mk. feſtgeſtellt. Bis jetzt ſind zwei Angeſtellte verhaftet. f Mannheim, 7. Febr. Der Aufwand für Straßen⸗ reinigung wird für das Jahr 1921 mindeſteus 2 700 000 Mk. Koſten verurſachen. Der Stadtrat hat be— ſchloſſen, 1800 000 Mk. von den Anliegern durch eine Gebühr von 3 Prozent des Mietwertes aufzubringen, während 900000 Mark der Stadtkaſſe zur Laſt fallen, In den Straßen mit geringem Verkehr ſoll nur einmal wöchentlich gereinigt werden. ö Villingen, 7. Febr. Der freche Räuber, der in Nordſtetten der Landwirt Jäckle zu berauben ſuch— te, iſt in der Perſon des früheren Fahnders Otto Haas verhaftet worden. Zur Ausführung ſeines Raubs hatte er ſich bei einem Friſeur eine Perücke und Bart gekauft. Oberlauchringen bei Waldshut! 7. Febr. Die Ehe⸗ frau des Pflaſtermeiſters Maier von Unterlauchringen ließ ſich nach ehelichen Zwiſtigkeiten von einem Ei⸗ ſenbahnzug überfahren. 7 Falkau(bei Neuſtadt), 7. Febr. Der Caritasverband hat das bekannte Gaſthaus zur Krone erworben, um darin ein Kindererholungsheim einzurichten, ö Freiburg, 7. Febr. Die Luſtbarkeitsſte uer erbrachte der Stadtkaſſe im Jahr 1920 einen Geſamt⸗ betrag von 942 256 Mark. 1 129 Pforzheim, 9. Febr. Bei einer Faſchingsunterhal⸗ tung gingen einige der Teilnehmer gegen Schutzleute tätlich vor, als dieſe Schluß boten. 6 der Haupttäter ſind feſtgeſtellt. u Heidelberg, 9. Febr. Geſtern nachmittag fand auf dem Ludwigsplatz unter Mitwirkung der bürgerlichen Parteien eine von der Studentenſchaft verauſtaltete Pro⸗ teſtkundgebung gegen die Pariſer Entſchädigungsbeſtim⸗ mungen ſtatt. 5. Der Mörder iſt nicht, wie hie⸗ f le N ccc N Durch fremde Schild. Roman von Fritz Brentano. i (Nachdruck verboten.) 3 17 a„Das iſt ja recht großmütig von Ihnen“, höhnt⸗ Bergmann,„und ich werde von Ihrer freundlichen Er; laubnis Gebrauch machen. Anſtändig! Pahl! Das iß auch ſo'n vager Begriff, den ſich jeder anders auslegt, Ich finde in dem hier erörterten Fall nichts Unanſtändiges, Und glauben Sie mir, meine Herren Kollegen, wenn keiner unter uns unanſtändiger handelte, als daß er ein, mal nen Prozeß führt, der von vornherein ausſichtslos ſcheint, ich ſage„ſcheint“, denn die Anſichten der Herren Richter ſind oft ganz andere— dann ſtände es beſſer um unſeren Stand, in dem es heute leider viele räudige Schafe gibt. Leſen wir doch täglich Fälle von Ver⸗ untreuungen, Unterſchlagungen, Durchſtechereien und Gott n noch, ſo daß einem der ganze Beruf verleidet werden önnte. Wiemer fühlte, wie ihm das Blut zu Kopf ſtieg und Herz ſchlug zum Zerſpringen. „Entſchuldigen Sie mich, meine Herren“, ſprach er eich habe noch eine Konſultation, die keinen Aufſchulb leidet. Guten Morgen!“ 190 ging er und überließ die beiden Gegner ſich ſelbſ Zweimal war die Straßenbahn, die zu Wiemers Bureau führte, beſetzt vorübergefahren. Er nahm ſich, des Wartens müde, eine Droſchke, denn es drängte ien nach Hause, in ſeine friedliche Wohnung, zu ſeiner Frau zu kommen. Die jüngſte Unterhaltung mit den beiden Kollegen hatte ihn mächtig erregt und namentlich die ien Auslaſſungen Bergmanns trafen ihn wie Keulen⸗ Er wollte noch eine halbe Stunde im Bureau weilen, dort das notwendigſte erledigen und ſich dann nach Hauſe begeben, um ſich bis zur Sprechſtunde niederzulegen. Er brauchte abſolut Ruhe— die Nachwirkungen der ſchlecht verbrachten Nacht machten ſich in ei a 05 1 5 5 e dn Ne 15 ö einer vollſtändigen A ſein . Lahr, 9. Febr. 7 ö dern er befindet ſich auf den 5 Mannheim, 9. Febr. Der Gemeinderat ha den Betrieb des Nationaltheaters einzuſchränken, 10 Mit⸗ gliedern gekündigt. Der Schlichtungsausſchuß hat nun endgültig entſchieden, daß die Stadtverwaltung die Ge⸗ kündigten entweder beizubehalten oder je nach der Dauer ihrer bisherigen Tätigkeit mit 1300 bis 10 00⁰ Mark zu entſchädigen habe. 0 Mannheim, 9. Febr. Vor wenigen Tagen wurde in den Abendſtunden ein 17jähriger Ausläuſer von einem 30 bis 40jährigen unbekannten Maun auf der Straße angeſprochen und gebeten, ihm den Weg nach dem Be⸗ zirksamt zu zeigen. Unterwegs zog der Unbekannte, un⸗ zweifelhaft ein Werber der Fremdenlegion, ein mit einer betäubenden Flüſſigkeit gedränktes Ta⸗ ſchentuch aus der Taſche, ſo daß der Ausläufer die Be⸗ ſinnung verlor. Als er wieder erwachte, befand er ſich in der Nähe von Worms auf einem franzöſiſchen Militärbüro, wurde aber, angeblich weil untaug⸗ lich, noch in der gleichen Nacht enklaſſeen. Kappelwindeck, 9. Febr. Unter dem Verdacht, fal⸗ ſche 50 Markſcheine in den Verkehr gebracht zu haben, wurde laut„Freiburger Tagespoſt“ Frau Ratſchreiber Schneider in Unterſuchungshaft genommen. Ihringen(Baden), 9. Febr. Im Weingeſchäft iſt es recht ruhig geworden. Für badiſche Kaiſerſtuhlweine wurde für das Ohm Qualitätsware 1300 Mk., für ge⸗ ringere Qualitäten 900 bis 1000 Mk. bezahlt. Aller Wein in vorzüglicher Qualität wird mit 1200 bis 1300 Mk. bezahlt, Die ſtark fallende Tendenz iſt auf die Einfuhr der elſäſſiſchen und franzöſiſchen Weine zurück⸗ zuführen. Freiburg, 9. Febr. Der Badiſche Bauernverein hat das Reichsernährungsminiſterium telegraphiſch ge⸗ beten, bei den Handelsvertragsperhandlungen mit Italien auf die Lage des badiſchen Weinbaus Rückſicht zu nehmen, Die Frage des Zuſammenſchluſſes von Lahr und Dinglingen wird allem Anſchein nach nicht ſo ſchnell erfolgen. In einer Sitzung der beteiligten Stadt⸗ und Gemeinderäte wurden lebhafte Bedenken der Dinglinger Landwirte gegen den Zuſammenſchluß vor⸗ gebracht. Schließlich bildete man einen Ausſchuß, der verſuchen ſoll, die ſtrittigen Fragen zu löſen. 8 Konſtanz, 9. Febr. Zu der wegen Raubverſuchs erfolgten Verhaftung des früheren Fahnders Haag wird noch berichtet, daß der Verhaftete ſchon ſeit einiger Zeit im Verdacht unregelmäßiger Dienſtführung ſtand. So ſoll er als Fahnder des Landespreisamts einer Frau für Salvarſan 1500 Franken abgenommen haben, worauf er beſtritt, das Geld erhalten zu haben. Vom Bodenſee, 9. Febr.(Freige biger Dieb.) Ein Arbeiter namens Taxis ſtahl im Gaſthaus zum „Adler“ in Isny 8000 Mark. Mit der Beute reiſte er nach Friedrichshafen, Dort verteilte er auf der Straße unter den Kindern etwa 4000 Mark, wurde daun aber von der Polizei verhaftet. Der geſchädigte Wirt wird wenigſtens annähernd die Hälfte ſeines Ver⸗ luſts zurück erhalten. 1 1 1 1 Zwei in Friedrichshafen beſchäftigte Arbeiter machten einen Ausflug nach Heppach bei Markdorf. Sie ſtahlen dort 37 Pfund Mehl, 12 Pfund Butter und Schmalz u. a., neben ließen ſie in Meiſtershofen 5 Enten, in Unters radrach eine Gans imftlaufen. Einen Teil der Diebesbeute nahm jnan ihnen wieder ab. Auf dem Transport gelang es einem der Diebe, zu entſpringen, der andere ſitzſ laut„Seeblatt“ in ſicherem Gewahrſam. 5 Vermiſchtes. O' Andrade. In Berlin iſt an einem Schlaganfall der bekannte Opernfänger(Bgritoniſt) Francesco d' Andrade, ein Portugieſe von Geburt, geſtorben, 160 Aus Moskau wird der Tod des Zaren und ſpäteren Oherbeſehlshabers General früheren Krjegsminiſters des ürohatkin e eee d Nach kurzer Fahrt langte er in ſeinem Arveitszimmer an. Er entledigte ſich ſeines Überziehers, ging, immer noch erregt, einige Male auf und ab und klingelte dann nach Flemming. An deſſen Stelle erſchien ein Schreiber und meldete, der Herr Bureauvorſteher ſei vor einer halben Stunde weggefahren,— aufs Gericht, hätte er hinterlaſſen, um den Herrn Rechtsanwalt dort zu ſprechen. Wiemer erſchrak. „Um mich zu ſprechen?“ fragte er. ſonderes vorgefallen?“ Der junge Mann machte ein verlegenes Geſicht und „Iſt etwas be⸗ zuckte mit den Achſeln. „Ich weiß es nicht“, ſagte er. dem Herrn Bureauvorſteher.“ 1255 e a d „Ja, ein alter Herr, Und als er ging, fuhr auch Herr Flemming gleich fort.“ 1 155 „Es iſt gut“, ſprach Wiemer,„Sie können gehen.“ Als der junge Mann die Tür hinter ſich ſchloß, „Ein Offizier war bei überfiel den Rechtsanwalt ein ſeltſames Angſtgefühl, von bem er ſich keine Rechenſchaft zu geben wußte Wie oft ſchon hatte ihn ſein Bureauvorſteher während 1 Terminſtunden auf dem Gericht aufgeſucht, um ihm gendetwas eiliges zu übermitteln; das war etwas ganz jewöhnliches. Warum ängſtigte es ihn heute ſo? Und der Offizier? Sollte es etwa ein Polizei⸗ jeamter geweſen ſein? Unſinn] Der helle Berliner Junge 11117 doch einen Militär von einem Poliziſten zu unter⸗ eiden. Aber dennoch konnte er die bange Ahnung nicht los verden, daß irgendein Unheil wider ihn im Anzug ſei. und er glaubte an Ahnungen, hatte deren Berechtigung oft im Kxeiſe ſeiner Bekannten erfahren. ö . Wo Flemming nur blieb! Er konnte längſt zurück ein. Ob er ihm entgegenging? Nein, wie leicht konnte ir ihn perfehlen und dann war es noch ſchlimmer, Plötzlich fiel ſein Blick auf eine Viſitenkarte, die bisher einer Beachtung entgangen war: von Kettner, Oberſt g. D.“ 1 Das war alſo der Beſu r. Der Name war ihm änzlich unbekannt und er ain erleichtert auf. Wahr⸗ inlich ein neuer Klient, der ene Ellſache hatte, die d erhalten ließ. große Vergnügungslokale, in denen am Dienstag unter Handelsmittelpunkt von 5 die 1 arzen Fran, fe be ö „ Aus der Haft autaſſen würden die Frau d udierenden Lebrecht aus Mainz und der Maler Schott, da ſich Verdacht, den Tod des Lebrecht herbeig 16 90 11 ben, nicht i lich. ecbrecht erſchoß ſſch bebanallih im een. bahnwagen bei Immenſtadt. FFV: erbotene Früchte. Die Frankfurter Polizei fte mel 11 5 em Deck⸗ ereinsſeiern öffentliche Jaſchingsbälle veranſtaltet 5 mantel von worden waren. Fabrik für Notenfülſchung. Die Frankfurter Kriminalpoltzei entdeckte gemeinſam mit der Wiesbadener Polizei und pol⸗ niſchen Polizeibeamten in Wiesbaden eine Fabrit, in der falſche polniſche Tauſendmarkſcheine hergeſtellt. wurden. In der Falſchmünzerwerkſtätte wurden noch für 20 Millionen diefer falſchen Scheine Waden, Die Scheine wurden in der Weiſe an den Mann gebracht, daß man ſie zum Teil in großen Mengen e einige umwechſelte und teils in Zahlung gab. In der Angelegenheit wurden bereits zwölf Perſonen aus Frantfurt a. M. ünd Wiesbaden, aus ninz und aus Igſtadt, wo vor einigen Tagen auch eine Jalſchmünzer⸗ werkſtätte entdecht worden war, verhaftet. Die Tauſendmark⸗ 10 wurden ſeit einiger Zeit von polniſchen Händlern in erlin namentlich bei Banken in Verkehr gebracht. N Brandſliſtungen. In 6 nahe beieinander liegenden Dörfern in der Gegend von Meißen und Lommaßſch würden in letzter Zeit eine Reihe von Bauerngütern angezündet und zerſtört, wie man vermutet, aus Haß gegen die Landwirte. 0 Raubüberfall. Das Dorf 990 bei Alen g. Elbe(Prov. i wurde in der Dunkelheit von einer e bewaff⸗ neten Räuberbande überfallen. Während die Räuber noch mit der Ausplünderung der Häuſer beſchüftigt waren, erſchien die aus der nächſten Stadt herbeigerufene Schutzpolizei, die 9 70 0 der Verbrecher feſtnahm. Die meiſten entkamen im nahen Wald, Verſenktes deutſches eee Das frühere deutſche Schlacht; ſchiff„Baden“ iſt zwiſchen Mainland und der Inſel Wight an der engliſchen Südküſte bei Uebungen mit Lufttorpedos und kurztragenden Geſchützen verſenkt worden, Die Verſuche waren von der britiſchen Admiralität angeordnet, um die Konſtrußztion und Widerſtandsfähigkeit der deutſchen Panzer und den Wert der großen Schlachtſchiffe, über den jn engliſchen Marinekreiſen die Abc geteilt ſind, zu etproben, Die„Baden“ ſöird wie⸗ der gehoben, damit an dem Schiff weltere Verſuche angeſtellt werden können,— Die herrlichen deutſchen Schlachſchfffe— Zielſchelben für engliſche Flottenmanöver. f Die deutſche Warte im Ausland. Einem Privatbrief aus Ba⸗ tavia⸗Weltevreden entnehmen wir die folgenden Sütze, die Zeug⸗ nis dafür ablegen, wie notwendig Deutſchland auch heute, da es ſo ſchwer darniederliegt, der Welt iſt:„Nachdem hier geſtern der deutſche Dampfer„Hamburg! ankam, ſtieg ſoſork die Mart von 4½ auf 6(100 Mi,- 4 holl, Gulden). Es herrſchte große Freude unter uns Deutſchen, wieder einmal das ſchönd alte Schwarz⸗weiß⸗rot zu ſehen. Auch auf Kali⸗Beſar, dem ie 5 öh en bau ſichlſch ea und ihre Ladung, eiſerne Röhren hauptſächlich, Tagesgeſpräch, und alte Heutſchehfreſſer mußten Nen e e Ja ren können wir hier doch nicht auskommen“. Der ee Dollar ſteht auf 3½ Gulden hier, die Waren aber ſind ſchlecht und ſehr teuer. Große bekannte Firmen haben ihre Aufträge nach Amerikg rückgängig gemgcht,.“ 1 Japgniſcher Anzeigenſtil. Während bei uns der Anzeigenteil der Zeitungen meiſt wenig Anlaß zu blumigen und poekiſchen Schilderungen bietet, hält mon in Japan an der Wortkluſiſt des alten Orient feſt. Ein Beiſpiel dafür jſt eine Anzeige, bis Kürzlich dey Inhaber eines Warenhauſes in Tokio ü e „Unſere Verkäufer“, ſo heißt es,„ſind ſa liebreich und freundlich, wie ein Vater, der einen Gatten für ſeine Tochter ſucht, der er keine Mitgift geben kann. Zu gallen Zeiten und bei jedem Wette wird mau Sie bei uns mit derfelben Freude begrüßen,(wie einen Sonnenſtrahl, der aus dunklen Wolken bricht unb dle trübe Natur mit Helligkeit überglänzt.“ Ein anderer Kauß⸗ Waun preiſt in demfelbei Blatt ſeinen Weineſſig an und nennt ien„Faurer als die Zunge der böſeſten Schibſainttor“ Graf VBaudiſſin 1. In Charlottenburg iſt Admiral Graf 8 Baudiſſin nach ſchwerem Leiden im Alter von 69 Jahren geſtorben. Baudiſſin war 1907 bis 09 Chef des Admiralſtabs und von da bis 1919 kommandierender Admiral der Nordſee⸗ ſtation. F) Die erſten 75 Millionen Goldmark find am Samstag in 5 900 Eiſenbahnwagen aus Berlin in Paris eingetroffen, Das Gold wurde in die Keller der Bank pan Frantkreſch gebracht und bildet den Grundſtoch für die gemeinſane Krfegs⸗ entſchädigung der Verbündeten, 9 Die Milchkühe find das Am 7, Februar in der Frilhe lief der amerikaniſche Dampfer„Weſt Arrow“ mit rund 740 Kühen in Bremerhaven ein. Die Tiere wurden ſofort ausgeladen. Grauſiger Fund. In dem Abortabteil eines Wagens des Baſel- Freiburger Schnellzugs werden, nach der„Lahrer Ztg.“, Fleiſchteile und Kaars eines Frauenkopfes gefunden. Es kann Flemming ihm übermittelen wolle. N 1 „Ja, ja, ſo wars? Aber wo ſteckte er denn? Es war zum Verzweifeln!“ 2 Ha endlich wurde die Korridortüre aufgeſchroſſen und er hörte Flemming fragen: 15 iſt der Herr Rechtsanwalt zurück?“ f 155 Ruf die bejahende Anwort Mutter Lehmanns erſchien der Bureaüvorſteher, ohne ſich Zeit zu nehmen, ſeinen Aberzieher abzulegen, im Zimmer Wiemers, der ihn mit den Worten empfing: ö„Zum Teufel, Flemming, wo ſtecken Sie denn?“ „„Ich war auf dem Gericht, um Sie auſzuſuchen, Herr Rechtsanwalt.“ „Das weiß ich! Was gibt's denn?“ ö „Ich konnte keinen Wagen kriegen“, ſagte Flemming, „und da lief ich in aller Eile hierher.“ N „Schon gut, ſchon gut, ſchießen Sie doch endlich los!“ drängte Wiemer, und fuhr, als der Bureauvorſteher ver⸗ legen ſeinen Hut in den Händen drehte, heftig fort: „„ Menſch, Sie ſpannen mich auf die Folter, Werde ich endlich erfahren, weshalb Sie mich aufſuchten?“ ö„Dieſer Herr war hier“, entgegnete Flemming, auf Karte des Oberſten deutend, die Wiemer auf den Schreibtiſch zurückgelegt hatte, Das kann ich mir nicht denken“, ſprach Wiemer un⸗ geduldig,„aver was wollte er?“ 5 „Er wollte— er— er— ach, Herr Rechtsanwalt g faſſen Sie ſich,— er brachte uns eine ſchlimme Nachricht L eine ſehr ſchlimme— Frau von Gols iſt plötzlich in Italien geſtorben!“ ö Geſtorben— Frau von Golz!“ ſchrie Wiemer auf, den Unglücksboten mit weit aufgeriſſenen Augen anſtarrend, Ja, an einem Herzſchlag.“ Wer Rechtsauwalt war bleich wie eine Leiche ge⸗ worden. Einige Augenblicke ſtand er regungslos, dann wankte er wie geiſtesabweſend zu ſeinem Schreibſeſfel und ließ ſich darauf nieder. i „Der Herr Oberſt iſt der Vormund der Kinder. Er kam hierher, um ſich bei uns zu legitinieren und das Geld der Verſtorbenen abzuholen. Glücklicherweiſe waren Sie nicht hier, und nun will er Nachmittag wleber⸗ Mi 8 5(Fortſetzung folgt). auf- 9 FFF 4 Privatmann B. Feen 1 * 15 beg N 1 3 2 15 15 chtung, Der lojährige Küſer Xaver Stark und dei hrige Ge e Ahohos Po ch in Pfaffenhofen, bah riſches Bez.⸗A. Neu-Ulm, hatten am 5, Nobembet v. J. den Herzog ermordet und beraubt und waren des⸗ halb pom Schwurgericht Memmingen zum Tod verurteilt worden, Am 5. Februar wurden nun die Raubmörder, die einige Tage vorher einen Fluchtverſuch gemacht hatten, nach Hlufing bei 0 1 0 0 gebracht und in der Nähe der Weidachmühle ſtand⸗ rechtlich erſchoſſen. Verſchüttet. Auf der Zeche Mont Cenis bei Dortmund wurden ein Steiger und vier Bergleute verſchüttet.. f Steuerhinterziehung, An den Kapftalsverſchlebungen des Ban⸗ lers Gruſſer, Philippſohn u. Co. iſt auch der Ban; ö ee nachgewieſen ſind. r kler Spind in Hamburg beteiligt, dem außerdem große Steuer 8 Die nach dem Ausland ver⸗ chohenen Werte betragen viele Millionen. Das beſchlagnahmte ermögen und die in ſtagtliche Obhut genommenen Wertſachen Spiros ſind dem Staak verfallen. f Von Polen erſtochen. Der bekannte Fußballſpieler Fa⸗ bian in Myslowitz(Oberſchleſien) iſt von Polen erſtochen wor⸗ den. Fablan war vor einiger Zelt aus einem deutſchen Verein in einen polniſchen eingetreten, kehrte aber bald zu dem deut⸗ ſchen Verein zurück. Das gab Veranlaſſung zu der Mordtat. Die verfehlte Bombe. Polniſche Banditen lauerten bei Schön⸗ wald(Gleiwitz) heimattreuen Oberſchleſiern auf, die in einem Kraſtwagen erwartet wurden. Als ein Wagen kam, ſchleuderten 10 eine Bombe. In dem Wagen ſaß aber der franzöſiſche Kreis⸗ ommiſſar mit“ Begleitern, die alle ſchwer verletzt wurden. Ein bemerkenswerter Freiſpruch. Bei einer Schlägerei in Koblenz zwiſchen engliſchen Offizieren und Soldaten einerſeits und amerikaniſchen Offizieren und Soldaten wurde ein eng⸗ liſchen Offizier von einem amerikaniſchen Soldaten, der in⸗ zwiſchen aus dem Heer ausgeſchieden it, tödlich verletzt. Die Strafkammer in Koblenz 9 05 den Mann frei, da bei dem Urchterlichen Tumult, der bei der Prügelei herrſchte, die Täter⸗ chaft nicht nachzuweiſen war. „Eiſenbahnunglück. Bei dem Eſſenbahnunglück bei Floridorf (Deſterreich) ſind 60 Reiſende getötet, 40 verletzt worden. i N Die Zahl der Arbeitsloſen in England wird neuerdings auf 1590 800 angegeben. Jubenefnwanderung in ig Reuter meldet, im ver⸗ gangenen Jahr ſeien 10 000 Juden in Palüſtina eingewandert. Erhbeben. Großer Schaden wurde durch Erdbeben in Me⸗ xiko angerichtet. Viele Menſchen ſollen umgekommen ſein. Die ſchwediſche Behleidungsinduſtrie iſt zurzeit höchſtens noch zu einem Drittel in Betrieb und es wird angenommen, daß in einigen Wochen eine vollſtändige Betriehseinſtellung nötig wird, weil ihr ſelbſt der Inlandsmarkt von der ausländiſchen Kon⸗ kurrenz genommen, ird, die um 4 bis 500 Prozent billiger liefert. Die Fahrikantenverbände verlangen von der Regierung ein Verbot der ee a 00 längere Zeit. Das iſt die Kehrſeite der hohen ſchwedſſchen Valuta,— In der Diaman⸗ tenjudyſtrie ſind die Preiſe ſtark gefallen. Waal⸗Roh⸗ Diamanten ſind um faſt drei Viertel des vorjährigen e bie geſunten. In der holländiſchen Diamanteninduſtrie nimmt die, Arbeitsloſigkeit ſtark zu.— Infolge der Auflöſung des fran⸗ jöſiſchen Reheiſenverbands iſt oſtſranzöſiſches Roh⸗ eiſen von 400 guf 390 und 380. Franken gefallen.— In Bel⸗ dien haben weikere Glas⸗ und Flaſchenfabritzen den Betrieb ein⸗ eſtellt. Die Läger ſind überfüllt. Die noch arbeitenden Jas ehen haben die Löhne berabgeſetzt. F 0 eee Lolale Nachrichten. 5 Aus der Gemeinderatsſitzung vom Dienstag, den 8 Februar. Der 1, Beratungspunkt betraf das Geſuch der Baugenoſſenſchaft um Ueberlaſſung der Plätze am alten Friedhof zu Bauzwecken. Da die Meinungen im Kollegium hier geteilte ſind und die Verſteigerung der Plätze bereits gutgeheißen, wurde das Geſuch der Baukommiſſion zur Vorberatung überwieſen, desgleichen zwei weitere Anträge um Herſtellung eirer Straßenfluchtlinie ſowie die Platz⸗ vergebung am Tivoli an den Sportverein 1909 bezw. an Herrn Joh. Martin 15. Die Vorſtände der hieſigen Turn⸗ und Sport⸗Vereine ſollen in einer Ausſprache mit der Kommiſſion verhandeln. Eine Beſchlußfaſſung erfolgt in nächſter Sitzung, desgleichen auch über das Geſuch der Epotkverelns-Splelptazes. pe 9. Die Elnſprachen gegen die Holzliſte ſind zahlreich. Der G. ⸗R beſchlleßt Ver⸗ weiſung an die Holzabnahme⸗Kommiſſion, die die Geſuche prüfen ſoll. Anſchlleßend hieran wurde auch über ein Geſuch des Herrn, Adolf Meſſer hier verhandelt, dem im letzten Jahre zwei Fuhren Holz beſchlagnahmt wurden. In dieſem bittet er, daß ihm die Gemeinde dafür den Betrag von 1200 Mark entſchädigt, da die Gemeinde das beſchlagnahmte Holz verbrannt hat. Nach eingehender Debatte wurde beſchloſſen, die Oberförſterei zu erſuchen, das wegen dem Ausfuhrverbot ſ. Zt. beſchlagnahmte Holz wieder zu beſchaffen, damit der Geſuchſteller ſchadlos ge⸗ halten iſt.— 3. Das Geſuch des Feldſchützen Pfenning um Ueberweiſung von Holz zur Errichtung einer Nothalle wurde erneut abgelehnt und dem Antragſteller bedeutet, daß er ſich wie andere Bürger Holz erſteigern ſoll, eine Ausnahme wird nicht gemacht.— Das Kollegium genehmigte die Erhöhung der Löhne für die Gaswerkarbeiter nachdem feſtgeſtellt worden war, daß die Forderungen mit anderen Erwerbsgruppen im Einklang ſtehen.— Die Baugeſuche der Herren Otto Schmitt, Nikol. Herſchel 2. und Korn. Gallei 1. um Ausnahme⸗Genehmigung fanden nach längerer Debatte Genehmigung. H. Herſchel beabſichtigt auf ſeinem Grnndſtück am neuen Friedhof ein Wohnhaus zu erſtellen, auf dieſem er eine Gärtnerei betreiben will.— Herr Peter Unrath wird ſeinem Geſuch entſprechend als Ortsbürger nach den neuen Bedingungen aufgenommen, desgleſchen die Aufnahme der aus dem Elſaß ausgewieſenen duiſe Adler in den Heſſ. Staatsverband gutgeheißen.— Der Freiw. Feuerwehr werden verſchiedene Neuanſchaffungen genehmigt, die ſich nach dem letzten Brand als notwendig erwieſen haben. Ferner wurden 300 Mk. der Wehr ge⸗ nehmigt, die an die Wachmannſchaften der letzten Brand— ſtätte zur Verteilung kommen ſollen. Bemängelt wurde noch, daß bet dem letzten Brandausbruch der Alarm kein ge— nügeuder geweſen iſt. Es wurde daher beſchloſſen, eine Glocke wieder ouf dem Rathausturm anzubringen.— Einer Orts bürgersfamilie wurde das Bürgerholz beſonderer Umſtändehalber zuerkannt, jedoch für rückliegende Zeiten abgelehnt.— Zwei Geſuche um Allmendnutzungen, auch des Herrn Valt. Schalk J. fanden Genehmigung.— Die Wiegegebühren bei der Viehwage im Faſelſtall betragen von jetzt ab für das Stück Kleinv'eh 1 Mk, für Großvieh 2 Mk. Die Wiegegebühren fließen ganz in die Gemeindekaſſe— Dem Vorſchlag des Kreisgeſundheitsamtes, hier ein Ge⸗ meindeſchlachthaus zu bauen, muß trotz verſchiedener Anſtände hier für beſſere Zeiten hinausgeſchoben werden. — Einige weitere unweſentliche Punkte wurden teils ge⸗ nehmigt und teils abgelehnt. * Vortrag. Am Freitag, den 11. Februar findet wie aus dem Inſerat erſichtlich, einen Vortrag des Herrn Prof. Schlarb⸗Peterburg über das Thema:„Wie ſieht es Sowjet⸗Rußland aus?“ ſtatt. Herr Prof. Schlab der als ausgezeichneter Redner in ganz Heſſen bekannt iſt, tritt f ſchlebenen Städten ſo 000 im Apollo⸗Theater in Mannheim aufgetreten. Es empfiehlt ſich, frühzeitig mit Elntrittskarten zu verſehen, da vorausſichtlich ein großer Andrang zu er⸗ warten iſt und die Karten bald vergriffen ſein dürften. Die Vorverkaufsſtellen werden durch Plakate erkenntlich ge⸗ macht. e— Das Zwanzigmarkſtück in Gold würde in ver⸗ gangener Woche an der Berliner Börſe mit 50 Papier⸗ mark bewertet. 5* e Der Kartoffelpreis iſt vom bad. Miniſterium des Innern mit Rückſicht auf den durch die Lagerung ein⸗ getretenen Schwund im Einvernehmen mit dem parla⸗ mentariſchen Ernährungsrat auf 30 Mk.(Erzeugerpreis) für den Zentner frei Bahnſtation feſtgeſetzt worden. ( Zimmermieten. Seit dem 1. Januar 1921 iſt die Einnahme aus der Vermietung möblierter immer umſatzſteuerpflichtig. Der Steuerſatz beträgt in de Haupt ſache 1 ½ Prozent der Mieteinnahme. L Abbau der Schweizer Hotelpreiſe. Der Rück⸗ gang des Fremdenverkehr in der Schweiz hat den dor⸗ tigen Hotelierverein veranlaßt, für das Jahr 1921 die Preiſe für Hotel und Penſionen herunterzuſetzen. Als Mindeſtpreiſe gelten nach der„Internationalen Hotel Revue“ für Zimmer in Luxushotel 8 Fr.(derzeit rund 80 Mark), in Hotel 1. Rangs 5—7 Fr., 2 Rangs 3.50—4.50 Fr., 3. Rangs 3 Fr.; für Beköſtigung ein⸗ ſchließlich Zimmer im Luxushotel 21 Fr., in Häuſern 1. Rangs 15—18 Fr., 2. Rangs 1013.50 Fr., 3. Rang 8 Fr. Dazu kommen Zuſchläge für fließendes Wafſer, Heizung, Bedienung und Licht. n Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 12. Febr. 4. Ador 5¹⁰ Uh 830 7 33⁰ 6²⁵ 6³⁰ 70⁰ Sabbat⸗Anfang i„ Morgen Wochenabſchnitt„ Nachm. T'rumo„ Abend Wochen⸗Abend „ Morgen Hochzeits-Hufnahmen 1 in erstklassiger Ausführung Phgtogf. Atelier H. Oeser Velgrössefungsanstalt VIERNHEIM, Rathausstrasse(platz Scbikora) Hie Orucharbeiten damit zum erſten Male bei uns auf und wird in ſeinem Vortrag über ſeine„Erlebniſſe im bolſchewiſtiſchen Rußland“ über die Zuſtände im Oſten reden zu hören. Seine von Idealismus getragenen Ausführungen ſind Mahnworte an das deutſche Volk in letzter Stunde. Ein Vertreter der „Liga zum Schutze der deutſchen Kultur“ die damit ihren zweiten Vortrag bel uns abhält, wird Gelegenheit nehmen, des näheren auf dle verhängnisvollen Pariſer Be⸗ am 6. März dieſes Jahres im Saale zum goldenen Karpfen eine Varlete⸗Vorſtellung ab. Es iſt dem Verein unter großen Koſten gelungen, namhafte auswärtige Künſtler zu berichten. Jeden wird es lutereſſieren, einen Augenzeugen ſchlüſſe einzugehen, dle jedes Deutſchen Herz bewegen. zl Der Radfahrer⸗Club„Wanderer“ hält velhe jeder Heſchäſtann haben nuß: Briefbogen, Mitteilungen, Poſt⸗ karten, Kuvert, Nechuungen Ae. fertigt in geſchmackvoller Ausführung die Buch- und Atzidenz⸗Orucerei det Vieruheimer ürger⸗ Zeitung Rathausſtraße. . Turngenoſſenſchaft, betreffs Ueberlaſſung des jetzigen Amtlicher Teil. Betr.: Zuckerverſorgung. Für den Kommunalverband Heppenheim wurden mit 1 Wirkung folgende ückerhöchſtpreis feſtgeſetzt: 1 1 8 u. Hutzucker je Pf. 4,10 Mk. b. Sackzucker(Kryſtall, Grieß u. Naffinade pp.) 1 06 4.00 0 . Kandiszucker„„ 00 Die Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes vom 4. Auguſt 1914. zuſetzen: Betr.: Zuckerverſorgung. Von Samstag, den 12. ds. Mts. wird bei den Spezereihändlern der Verbrauchs⸗ zucker für die Monate Februar, März und zuſtellen. April 1921 an die Bezugsberechtigten ver⸗ Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige ausgabt. Auf jeden Perſorgungsberechtigten entfallen 2100 Gramm zum Preiſe vou Mk. 4.00 pro Pfund. Gültig ſind die Zucker⸗ marken Nr. 4, 5 und 6. 5 Die Abholung des Zuckers durch die Händler hat am Samstag vormittag bel der bisherigen Vertellungsſtelle zu erfolgeg. gebracht. Betr.: Verſteigerung von Nutzholz im Dlſtrikt 1. am Wieſenweg Abteilung 5. Am Montag, den 14. Februar 1921 für auswürtige Fuhren wie folgt feſt⸗ Einſpänner⸗Fuhre Zwei„ 10 Außer der Lieferſcheinabgabeſtelle bei Joh. Brechtel 7., Wirtſchaft zum Anker,— zuſtändig für Geblet Wingertsbückel— iſt bel Beigeordneten Karl Peter Wunder Ernſt⸗ Ludwigſtr. eine ſolche für die Abfuhr vom Burnus'ſchen Gelände eingerichtet worden. Betr.: Tanzerlaubntsſcheine. f Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß während der Faſtenzeit ſämt⸗ liche Tanzbeluſtlgungen unterſagt ſind Auch zu ſind die zur Zelt von den Tanzlehrern ab⸗ gehaltene Kupſe während der Faſtenzeit eln⸗ Betr.: Die Einreichung der Lohnliſten nach § 40 des Einkommenſteuergeſetzes. Diejenigen Arbeltgeber, die bis jetzt noch kelne Lohnliſte für ihre Arbeiter bei uns abgeholt haben, werden aufgefordert, dies unverzüglich nachzuholen, Anzeige erfolgen müßte. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. verpflichten. Dleſelben ſind mit großem Erfolg in ver⸗ N N Friſch eingetroffen: d. Limburger Käs / Pfund Mk. 4.— Friſche Eier Stück Mk. 2.30 Miſchobſt Pfund Mk. 5.— Ffisch gebr. Kaffee Pfund Mk. 7.50 Margarine U. Palmin den billigſten Tagespreiſen. Karl Adler, Ernſt Ludwigſtr. 1. Färberei Brehm Annahmesteſle: Nikl. Reinhardt Alexanderstrasse 23. 6 Mk. 10 Mk. ———ůͤ— ͤ— 711 3 15 Uor anzeige 1 Sonntag, den 13. und Montag, den 14. Febr. im Saale d. gold. Karpfen Aufführungen der weltberühmten nach Oberammergauer Art. Näheres ſiehe Inſerat in der Samstags-Nummer andernfalls Lam be rt h. vorm. 9 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier 28.8 Nm Kiefern⸗Nutzſcheitholz u. 47.9 Rm. Kiefern⸗Knüppelholz an dle Meiſtbletenden öffentlich verſteigert. Die Bedingungen werden im Termin be⸗ kanntgegeben. Betr.: Abgabe von Sand. Der Gemeinderat hat in geſtriger Visitenkarten in vielen Mustern vorrätig Viernheim A Druckerei J. Martin Situng beſchloſſen, ab ſofort die Gebühren Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Dampfwaſchanſtalt Edelweiß Weinheim. Annahmeſtelle: Viernheim Babette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden. reparierte Rübenſchneider⸗ und Rühenmühlen ſind billig abzugeben am Marktplatz. Einige gebrauchte gut durch⸗ J. Wunderle,