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Mit zem Staatspräſidenten Dr. Hieber, der ihn am Bahn⸗ zof empfing, hatte er zunächſt eine Unterredung. Um 11 Uhr wurde ſodann die Verſammlung im Sieglehaus er⸗ fnet, in der der Reichsminiſter über die Stellung der Reichsregierung zu der Pariſer Konferenz Aufſchluß geben pollte. Für die Verſammlung war an über 1000 Per⸗ buen Einladung ergangen. Man ſah die Mitglieder, der jetzigen Regierung, frühere Miniſter, wie den Mi⸗ Feruſprecher Nr. 217 ülſterpräſidenten v. Weizſäcker, Beamte der verſchie⸗ denen Verwaltungszweige und des Gerichtsweſens, Parla⸗ meutarjer und Vertreter aller Parteien, der verſchie⸗ denen Berufsſtände und der Preſſe. ee e e e Staatspräſideſtt Dr. Hieber begrüßte die Verſamm⸗ ſung und den Reichsminiſter. Hervorzuheben iſt in ſeiner Auiprache die deutliche Mahnung an das feindliche Ausland, es möge endlich jede Hoffnung auf Sonderbeſtre⸗ bungen oder Trennungsgelüſte in Teutſchland aufgeben. Beſonders für Württemberg und das württermbergiſche Volk könne er verſichern, daß ſie ſich auf Gedeih und Verderb mit den Reichsgrenzen verbunden wiſſen und daß ſie geſchloſſen hinter der Reichsleitung und deren Politik, ſtehen. 0 w Tr. Simons ſprach über eine Stunde lang, ſchmuck⸗ los, nüchtern, aber ſeine Rede war ſehr wirkſam dur die ſtrenge Sachlichkeit in dem Teil ſowohl, wo er der Hörern, den Süddeutſchen und dem deutſchen Volk i Ganzen ſeine politiſchen Richtlinien in der ſchwebenden Frage, die vom ganzen Reichskabinett vertreten wer⸗ den, darlegte und Zweifel an der Feſtigkeit der deutſchen Politik zurückwies, als auch namentlich, wo er mit der Gegenpartei, beſonders Lloyd George, ſich ausein⸗ . und des letzteren Vorhalte über angebliche, Mißverſtändniſſe, die Dr. Simons in ſeiner bekannten Reichstagsrede unterlaufen ſein ſollten, richtigſtellte. Um⸗ beute war er in der Lage, in ſehr wirkungsvoller Weiſe dent Herrn Lloyd George fachliche Mißverſtändniſſe und ſchiefe Vorausſetzungen nachzuweiſen, ſo vor allem in der phantaſtiſchen Vorſtellung von der jetzigen finanziellen Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volks und in der durch⸗ us falſchen Berechnung ſeiner Steuerbelaſtung im Ver⸗ 10 zu den Laſten der Bepölkerung in Frankreich und Englaud. Nicht darauf kommt es an, wie hoch die durch⸗ chnitliche Steuerſumme auf den Kopf iſt, ſondern in velchem Verhältnis ſie zu dem durchſchnittlichen Ein⸗ ommzen, zur Tragfähigkeit ſteht. Und in dieſer Hinſicht echt Frankreich oder vollends England ganz anders 11 beſſer da, als das verarmte Teutſchland. Gelegent⸗ ich deutete Dr. Simons an, daß das neue Steuerſyſtem in Teufſchlannd nichts weniger als ideal ſei und daß durch den btzlligen Umſturz des alten Steuerweſens nur Verwir⸗ ue ugerichtet wurde, die den Gang der Steuerma⸗ ſchine außerordentlich erſchwere. Auch haben ſich die neuen Steuerfähigen noch nicht zu der Steuerwilligkeit erzogeſ, die man früher von den Steuer⸗ träger gewohnt war. Auch die Steuer⸗ und Finanz⸗ politik während des Kriegs, die die Kriegskoſten einer ſpäteren Zeit vorbehielt, wührend z. B. England einen Teil derſelben ſogleich durch Steuern aufbrachte, hielt er ür richtig. a ö Min dürfe ſich darüber nicht im Zweifel ſein, ſagte derſheichsminiſter, daß normale Verhältniſſe zu der Enteſile und in Europa nur wieder eintreten können, Upon Teutichland die Bedürfniſſe Frankreichs aner⸗ Thperden. Das ſpreche er offen aus troz der Strö⸗ In im deutſchen Volk, die erklärlich ſind bei der rüng über die maßloſen und über die tatſächlichen üſich e weit hinausgehenden Forderungen des Ver⸗ g eber Deutſchland werde den Bedürfniſſen Frank- reichs Aechnung tragen und ſie nach beſten Kräften zu erftillen suchen; die deutſchen, Gegenvorſchläge für die Londo iet Konferenz werden in dieſem Sinn gehalten in. Mas über die Leiſtungsmöglichkeit Deutſchlands ausgeht, das werde abgelehnt werden, darin werden die dechen Vertreter, wie Dr. Simons unter ſtürmi⸗ chem eiſall hervorhob, feſt bleiben. Trifft dies zu ür did Entichäbigungsforderung in Gold für 42 Jahre, ſo erſiktecht für die Belaſtung unſerer geſamten ene mit M leprozentigen Abgabe. Darüber ſcheinen i Verba ſelbſt noch keine klaren Vorſtellungen zu be⸗ „Penn England, das in ihr weſentlich eine Eindäm⸗ Is deutſchen Wettbewerbs zugunſten der engliſchen f und des Handels ſehen will, legt die Auflage E N als Frankreich, und Frankreich wiederum a ers UlAtalien, das jetzt das Erfinderpatent für ſich. Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate ſinden in der Bürger⸗Zettung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme- Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Bernheim, Nathauzſtraße. DTeutſchland wird, Lolal⸗Anzeigeblatt für Viernheim 1 gereln 5 Axzeiger Anzeigenpreiſe: Dienstag, den 15. Februar 1921 Vokale Inſerate die einſpaltige Petit⸗ Zeile 9. Pfg., auswärtige, Pfg. Reklamen im Textteil, Pfg. auswärts% Teurrungszuſchlag. Beilagen für 1000 Eremplare 9 Mark. Bei zwangsweiſer Veltrelbung wird ber währte Rabatt hinfällig, desgleichen del ichtbezahlung iunerha del Monaten. I. Jahrg. Poſtſchectonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Alſpruch nimmt.. r———— dee. 2 111 W m die Verpflichtungen erfüllen 010 —— f können, ſeine Arbeitsleiſtung, ſeine Gütererzeugung ſo viel wie möglich ſteigern müſſen und es ſoll eine Kon⸗ tingentierung oder Kartellierung unſerer In⸗ duſtrie ins Auge gefaßt ſein. Jedenfalls muß jetzt eine endgültige Löſung gefunden werden und damit wird auch eine Abänderung des Vertrags von Verſail⸗ les verbunden ſein müſſen, gegen deſſen Unterzeichnung Dr. Simons ſeinerzeit entſchieden proteſtiert hat und deſſen Abänderungsbedürſtigkeit ja auch von der Pariſer Konferenz— obgleich in anderem Sinne— anerkannt worden iſt. Allerdings wird ohne die Mitwirkung der Vereinigten Staaten, den größten Gläubigers und Lie⸗ feranten Europas, eine endgültige Löſung kaum möglich ſein und auch an der Neuordnung in Oſteuropa wird Deutſchland beteiligt ſein müſſen, ſonſt bleibt alles Flick⸗ und Stückwerk und die ſo notwendige Erholung der Staaten und Völker wird ein Traum ſein. r Von den Mitgliedern des Reichskabinetts iſt, wie der Reichsminiſter mitteilte. nur Dr. Simons für die Vertretung in London beſtimmt auserſehen, Reichskanzler Fehrenbach wird ſich nicht anſchließen. 18 wies aber darauf hin, wie wichtig es ſei, daß die Vertreter für die Unterhandlungen das ganze deutſche Volk hinter ſich wiſſen; Uneinigkeit im eigenen Lager würde die Arbeit noch weit ſchwerer machen. Ob in London ein befriedigendes Ergebnis zu erreichen ſei, wagte der Reichsminiſter nicht zu bejahen, aber eines ſtellte er feſt: Wir werden in unſeren Gegenvor⸗ ſchlägen bis an die Grenzen des Möglichen gehen, unmögliche Forderungen aber nicht unterſchreiben. Langanhaltender Beifall be⸗ wies dem Reduer, daß er bei dieſen Richtlinien auch das deutſche Volk hinter ſich haben wird. f f 15 J Während der Verſammlung liefen Zuſtimmungstele⸗ gramme einer allgemeinen Verſammlung in Schram⸗ berg und einer Verſammlung der demokratiſchen Partei in Königsberg ein; letzteres iſt von dem Abg. Kourad Haußmann mitunterzeichnet. Verſammlungsbericht. Staatspräſident Dr. v. Hieber: In ernſter Stunde haben wir Sie hierher ein eladen. Jetzt wie haum je gilt es, an ſich zu halten, in geſchloſſener Front dazuſtehen. Es kann in dieſem Augenblick nicht meine Aufgabe ſein, daß ich etwa namens der württ. eee zu der politi- ichen Lage, über die ja ſofort ein Berufenerer ſprechen wird, Slellung nehme. Das eine aber glaube ich in ihrer aller Namen ausſprechen zu dürfen, ausſprechen zu müſſen: das württembergiſche Volk weiß ſich mit dem ganzen deutſchen Volk eins, wenn es ſich gegen die politiſchen, wirtſchaftlichen und finanziellen Verſklabungsbeſtrebungen der Entente wie ein Mann aufbäumt.(Sehr richtig.) Das ſchwübiſche Voll fühlt ſich nit dem deutſchen Reich auf Gedeih und Verderb unlöslich verbunden und unſere Feinde mögen jede Posaunen auf irgend welche eee oder gar Trennüngsgelüſte bei uns von vornherein endgültig begraben.(Bravo.) 95 Es iſt im Schwabenland nicht 0 7 daß der ſchwäbiſche Stamm Jahrhunderte lang die Reichs ſturmfahne vorangetragen hat, und wir wollen den 18. Januar nicht umſonſt gefeiert haben.(Bravo.) Die württembergiſche Regierung hat bei der Miniſterbeſprechung vor 8 Tagen in Berlin keinen Zweifel dar⸗ über gelaſſen, daß ſie geſchloſſen hinter der Reichsregierun und binter dem verantwortlichen Leiter der auswärtigen olitiß des deutſchen Reichs ſteht, wenn er und ſeine Begleiter nun erneut den ſchweren Gang zu Verhandlungen mit den Feinden nach London zu gehen ſich anſchicken. In dieſem Geiſt der Geſchloſſenheit und Entſchloſſenheit wollen wir hören, was der Herr Minifler uns, was er unſeren Feinden, was er der Welt in diefer Stunde zu ſagen hat. N Reichsminiſter Dr. Simons: Die Stunde iſt jetzt wohl ebenſo entſcheldungsſchwer, wie da⸗ mals in Weimar, als die Deutſche Mationalverſammlung ſich dar⸗ über zu entſchließen hatte, ob ſie den Friedeusvertrag von Ver⸗ ſgilles annehmen ſolle oder nicht. Denn was wir heute vor uns haben, iſt die Auswirkung des Friedensvertrags einer neuen, außerordentlich harten und bedrückenden Form. Es iſt noch nicht ein Jahr her, da habe ich als Leiter des Reichsverbands der deutſchen Induſtrie in einem anderen Saal Stuttgarts einen Vor⸗ trag gehalten über die wirtſchaftlichen a6 10 des Friedensvertrags und unvergeſſen iſt mir der Eindruck aſſungsloſen Stauneus, den ich bei der Verſammlung fand, als ich ihr auseinanderſetzte, was alles der Verkrag enthält, was er Über Wee en Voll und Wirtſchaft zu bringen drohte. In der Tat, die enntnis des Feledensvertrags iſt zum Teil noch jetzt im deutſchen Boltz ſehr wenig verbreitet,(Sehr richtig.) Die Beſchlliſſe von Paris ha. beu erſt dem Raule Volk die Augen geöſſnet über das, was es mit dem Frieden von Verſailles auf ſich genommen hat. Der Gegenſtand iſt ja bereits im Reichstag ausführlich he. prochen worden. Nach der Rede, die ich dort gehalten, hat ſich ine Einmütigkeit der Vertreter des deutſchen Volks herausge- tellt, wie ſie ſeit dem Umſturz wohl höchſt ſelten zutage ge⸗ neten iſt. Dennoch habe ich die Gelegenheit begrüßt, dle e nir bot, hier vor einer anderen Zuhörerſchaft über dass be Thema nochmals zu ſprechen. Ich bedurfte nach den Berliner Klängen auch der Reſonanz einer lülddeutſchen Zuhörerſchaft, Dr. Simons ——u— Bravo. Y π, ·—mp ff Manche haben geſagt don ablehnen müſſen, denn die Annahme ein Abweichen von unſerer Ertklärung im Reichstag. Noch heute früh habe ich in einem Blatt Württembergs geleſen, daß man ſchwarzſeheriſch zu dem Glauben kommen könne, mit der An⸗ nahme der Einladung ſei eigentlich die Entſcheidung ſchon im Sinn unſerer Feinde gefallen. Nichts iſt falſcher, und ich möchte, doch die Gelegenheit wahrnehmen, unſere Preſſe davor zu war⸗ nen, daß ſie nicht durch derartig ſchiefe Darſtellungen die Re⸗ zierung dem Ausland gegenüber ſchwücht(Staatspräſident Hieber: ſehr richtig!) und die Zuverſicht und die einmütige Haltung des deutſchen Volks ſchädigt.(Beifall.) Wenn wir die Einladung alengted, ſo könnten wir, dafür manche Gründe anführen. Zunüchſt den Zorn über die Zu⸗ mutungen, die man uns gemacht hat. Aber der Zorn iſt ein ſchlech⸗ ter Ralgeber. Die Abwägung der wahren Intereſſen führte aber zur Annahme der Einladung; denn die Einladung gab immerhin Gelegenheit, unſeren deutſchen Standpunkt noch einmal gründlich darzulegen vor den Ohren derjenigen Staatsmänner, auf deren Entſcheidung die Geſchiche Europas, die Geſchicke der Welt geſtellt ſind. 5„ 0d Ein zweiter Grund war der des Peſſimismus: warum ſollten wir erſt nach London gehen? Die Sache wird doch nicht anders! Es iſt ein abgekartetes Spiel und ihr kommt von London als Geſchlagene zurück. Auch der Peſſimismus iſt ein ſchlechter Rat⸗ eber in der Politik.(Sehr gut.) Wer nicht Optimiſt zu fein verſteht, iſt zum Handeln ungeeignet geworden. Infolge⸗ deſſen bekenne ich mich zum Optimismus in den Grenzen, in denen die ſchwere Lage unſeres Voll einen ſolchen überhaupt noch zuläßt. Und dann kommt ein dritter Grund, der Grund der Furcht. Furcht vor dem eigenen Nachgeben, vor der eigenen Schwüche, Furcht davor, daß die Ueberlegenheit der anderen uns in eine ſchwache und falſche Poſition drängen und uns mit Schande zurückkommen laſſen könnte. Die Politik der Furcht iſt die ſchlechteſte Politin von allen. Wer ſich nicht zumutet, die Intereſſen„die ihm anvertraut ſind, wahrzunehmen, auch gegen mächtige, übermächtige Gegner, der iſt a würdig, eine ver⸗ antwortungsvolle Stelle im Dienſt des Deutſchen Reichs zu bekleiden.(Beifall.) 5 4 In London werden uns Staatsmänner von Weltruf gegen⸗ überſtehen, Staatsmänner, in denen ſich nicht nur Macht und Ruhm, ſondern auch weltkluge Kenntnis des Laufs der Dinge und der Eigenſchaften der Menſchen verkörpern. während ich gerne zugebe, daß es richtig iſt, was der britiſche Premier mir vor einigen Tagen in Birmingham zugerufen hat, ich ſei noch ſehr jung in der Politik. Jawohl, ich bin noch ſehr jung in der Politik und ich ſtütze mich weder auf Macht, noch auf Ruhm, noch auf überlegene Weltkenntnis. Ich ſtütze mich nur auf unſer Recht und auf die Kenntnis der Tatſachen, die unſer PTT wir hätten die Einladung nach Lon⸗ dieſer Einladung bedeute eigenes Vol angehen und in deken Feintais ich mich den Geg⸗ 8 5 e N 5 nern überlegen wei. n. 7000 Es iſt uns deutlich genug geſagt worden, daß ein Ablehnen jeder Verhandlung über die Paxiſer Beſchlüſſe die„Sanktionen“ ins Spiel geſetzt hätte, die in Paris gegen uns beſchloſſen wor⸗ den find. Es iſt die Beſetzung weiteren deutſchen Gebiets, es iſt die Abſchnürung der Rheinlande durch ein beſonderes Zoll⸗ gebiet, es ſind weitere Eingriffe in die deutſche Souveränität, die uns vor außerordentlich ſchwere Lagen gebracht hätten. Be⸗ vor wir uns derartigen Folgen ausſetzen, müſſen wir die äußerſte Möglichkeit wahrgenommen kaben, um mit dem Gegner zu einer Verſtändigung zu gelangen, N f 9 Aber auch gegen die Art der Annahme ſind Vorwürfe er⸗ hoben worden. Ich habe die Einladung beantwortet mit der, Erklärung, wir nehmen ſie an unter der Vorausſetzung, daß auch über unſere Gegenvorſchläge in London verhandelt werde. Dieſes Wörtchen„auch“ iſt mir übel genommen worden. Ich habe es nach reiflicher Erwägung gewählt: denn wenn wir Nd hütten:„unter der Vorausſetzung, daß über unſere Vorſchläge verhandelt wird“, ſo wäre uns naturgemäß die Frage entgegen⸗ gehalten worden::„Alſo Ihr wollt nur über Eure Vorſchläge verhandeln? Das geht nicht!“ Es iſt unmöglich, wenn man Gegenvorſchläge macht, nicht auch über die Vorſchläge zu ver⸗ handeln, denn die Begründung der Gegenvorſchläge bedeutet die, Kritik der Vorſchläge. 8 Allerdings, ich habe im Reichstag geſagt, daß die Vor. ſchläge der Gegner in ihrem Zuſammenhang für Deutſchland undiskutabel ſejen, und dabei bleibe ich.(Beifall.) Wir werden auf dieſe Vorſchläge nach reiflicher Prüfung nichts anderes ſagen lönnen, als damals nach der erſten Ueberſicht: in dieſer Weiſe geht es nicht. Die Gründe auszuführen, ſind wir immer bereit, Natürlich hat man im Inland geſagt, die Regierung werde ſchwach; natürlich hat man im Ausland' geſagt, die deutſche Re⸗ gierung habe die Warnungen der Gegner beherzigt. Das iſt eine falſche Auffaſſung. Wir haben es nicht auf einen Bruch ankommen laſſen wollen, bevor wir uns in London mit der Gegnern an den Tiſch ſetzen konnten. Es wird alſo in Londol darauf ankommen, daß wir pofſtive Kritik treiben, eine Kritik die zu verbinden iſt mit der Darlegung deſſen, was wir den Feinden zu leiſten vermögen. Sind dann unſere Vorſchläge beſſer, künnen wir ſie unſeren Gegnern als beſſer nachweiſen, ſo wird ſich ganz von ſelbſt ergeben, welches die Grundlage der Verhandlungen ſein wird, die wir in London führen. Auch die malerlelle Stellungnahme der Regierung iſt nicht anders geworden. Das Studium alles deſſen, was ſeitdem ge⸗ ſchrieben und geſagt worden iſt, hat mich nur in dem Urteil heſtürkt, das ich im Reichstag ausgeſprochen habe, und. ich kann die Verſicherung abgeben, daß in dieſer Hinſicht die Reichs regierung, das Kabinett mit mir vollsommen einig iſt.(Bravo.) 8 engliſche Premierminiſter Lloyd George hat in ſeiner großen e in Birmingham geſagt, daß die Ausführungen, die ich im tag gemacht habe, davon zeugten, wie vlelſach ich der chlag der Alliierten mißverſtanden hätte. Er hat nicht ſusgeführt, welches die Mißverſtändniſſe, welches die falſchen Auffaſſungen ſeien, ſondern er hat darauf vertröſtet, wenn er mit mir in London zuſammentreffe, werde er mir das ſchon nach⸗ weiſen. Ich bin geſpannt darauf, und bis dahin darf ich mir geſtatten, Herrn Lloyd George zu ſagen, daß auch er manches aus meiner Rede ſehr mißbverſtanden hat. Bisher bat noch bein Stactamann aus dem Kreis unſerer 0 Gegſſer tal Verde hat, und was Deut George, Ich denke allerdin 0 loyd George. Ich glaube, daß, wenn es mit zugeht, und wenn die Oberſchle a Pflicht kun, keine Gefahr droht, daß wir Oberſchleſien verlieren. Wir ſind gezwungen, Gegenvorſchlüge auch ſchon auf 05 Grundlage zu machen die, durch unſere Jinanz⸗ und Wirt⸗ ſchaſtsvechällnn e ſo ſchmal und ſo chwankend geworden iſt daß vfelleicht ſchon der nächſte Morgen über die 1 der Durchführung unſerer Vorſchläge ein ganz anderes ild ge währt, als der heutige Tag.%%% 90 Herr Lloyd George hat ſich gewundert, daß ich ſo viel Wert darauf gelegt habe, die Rechnung der Entente zu bekommen, wie ſie nach dem Friedensvertrag durch die Wiederherſtellungskom⸗ miſſion am 1. Mai 1921 vorzulegen iſt. Er hat Kegel die Rechnung werde ſchon kommen und ſie werde uns ſchle gefallen. Sicherlich wird ſie uns ſchlecht gefallen, denn es wird eine richtige Apothekerrechnung ſein. Ich bin über, 20 Jahre lang im Oe Dienſt ferge und weiß wohl, wie man ſolche adensrechnung aufmacht. Denn doch haben wir ein großes Intereſſe daran, dieſe anal zu bekommen, denn es wird immer die Abſicht der Gegner bleſben, durch die Ungeheuerlich⸗ leit der Rechnung über den Schaden, der ihnen geschehe iſt, einen moralſſchen Druck auf uns auszuüben, daß wir mehr leiſten ollen, als wir zu leiſten verpflichtet und c ſind. Es gibt ür uns zwei Sorten von Sic aan en der Gegner: Die erſte Sorte iſt die, die ſich aufbaut auf dem Vorvertrag vom 5. Rovember 1918, auf Grund et wir die 1 0. niedergelegt haben. Die zweite Sorte iſt die, die uns de Friedensvertrag von Verſailles über den Vorvertrag hinaus auferlegt hat. 1 ſſt es dasſelbe, denn wir haben beides unterzeichnet; moraliſch iſt es nicht dasſelbe. Und daran halte ich ſolange feſt, als noch nicht der Welt klar gemacht worden iſt, wie weit das Strafurteil von Verſailles der Wieder⸗ aufnahme vor dem Forum der Weltgeſchichte Kia iſt. Ich ehe nicht darauf ein, ob das Bekenntnis der glleinigen Schuld; 9 der Friedensvertrag von Verſailles enthält, uns zu 30 abgerungen worden iſt oder zu Unrecht. Vielleicht iſt die Zeit für eine ſolche Unterſuchung noch nicht gekommen. Aber ang melden werde ich immer wieder, daß wir dieſes Strafurteil hoch nicht als endgültige Entſcheidung der Weltgeſchichte e nen.(Bravo.) e e,, 5 400 Herr Lloyd George 1105 gane noch einen Irrtum begangen, indem er erklärt hak, die deutſche Regierung müſſe ſchon deswegen weit mehr leiſten„als ſie augenſcheinlich zu leiſten bereit z ſein ſcheine, weil das auge olk viel weniger beſteuert ſet, al das engliſche und franzöſiſche. Frankreich würde nach die Rechnung den Frankenbetrag in Pfund⸗ terling umgerechnet 9 Pfund Sterling auf den Köpf Steuern zu bezahlen haben, da gegen England 20 Pfund. Aus dieſer Rechnung würde ergeben, daß England mehr als das Doppelte von dem 3 ale hätte, was Frankreich zahlt, und mehr als das 10 00 1 e von Fee P de 1 1 1 0 Ich will gern zugebef, daß Englands Steuerpolitik wüßh rent des Kriegs 100 nach dem Krieg vorbildlich geweſen iſt. Wäh⸗ rend des Kriegs hat England verſucht, die gewaltigen Kriegs⸗ laſten ſchon von der gegenwürtigen Generation tragen zu laſſen, indem es die Steuem in außerordentlichem Maße vermehrt hat. Nee dem Krleg iſt es mit gleicher Energie an die Abzahlung der 0 Lahe gegangen, und Herr Lloyd George hat mit Recht ich rühmen N i ae abzuzahlen begonnen habe. Jetzt hat der e gliſche Premierminiſter ein Sparſamkeitsprogramm von ſolcher Energle und Kühnheit eftworfen, daß ſich die anderen Länder dem nur. anzuſchließen brauchen, um ihre Lage weſentlich zu verbeſſern, „Ich gebe ihm auch zu, daß die deutſche Steuerpolitik nicht, muſtergültig geweſen iſt.(Sehr richtig.) Sie war während des Kriegs nicht muſtergültig, weil ſie ſich zu ſehr au die Leiſtungen kommender Generationen verlaſſen hatte, oder auf die Leiſtung der Gegner. Auch nach dem rieg iſt das Steuer ſyſtem nicht richtig geweſen, als man aus innerpolitiſchen Grün⸗ den dazu überging, einſeitig Beſiz und Einkommen ene d Es mögen noch andere, indirekte, Steuer vorhanden ſein, die gaoch nicht genügend dean Volt no es mag auch ſein, daß das Problem von unſerem Voll not nd nicht in ſelner vollen Größe erkannt worden iſt. ene E eee eee eee Zuzugeben iſt vielleicht auch, daß das Progranan der deut⸗ ſchen Steuerpolttin noch nicht richtig funktioniert. Wir haben die große Kühnheit beſeſſen, in Deutſchland nicht nur ein ganz neues Steuerſyſtem einzuführen, ſondern zu gleicher Zeit auch die alten Steuerbehörden von Grund aus umzuſtürzen, und wir haben nun die Huth e Aufgabe, mit einer neuen Verwaltung ein neues Syſtem durchzuführen. Auch fehlt es dem deutſchen Steuerzahler noch vielfach an der Erziehung. Durch den die und nach dem Krieg ſind die Beſitzverhältniſſe in Deutſchlan derart umgeſtaltet worden, daß diejenigen, die jetzt die eigentlichen Träger der Steuerpflicht geworden ſind, noch nicht gewohnt ſind, ihre Steuerpflicht ſo zu erfüllen, wie die Schichten, die bisher die Steuertrüger waren.(Sehr richtig.) 1 Dutch freunde Schitlsð. Roman von Fritz Brentano. 18)(Nachdruck verboten.) Lange blieb es ſtill in dem Zimmer. Aus der Schreibſtube nebenan klang gedämpftes Schwatzen und Lachen herüber, allein von den beiden achtete keiner darauf. Der Rechtsanwalt brütete dumof vor ſich hin, und Flemming ſtarrte auf die Straße hinab, als ob von dort Hilfe kommen müſſe. Endlich brach Wiemer das Schweigen. „Nun, Flemming“, fragte er bitter,„ſiud Sie nun geheilt von ihrem Optimismus? Begreifen Sie jeßt, auf welch ſchwachen Füßen Ihre Hoffnungen und Entwürfe ſtanden?“ „Wer konnte auch denken, daß Frau von Golz— „Sich die Freiheit nehmen würde, unſere weiſen Pläne durch ihren plötzlichen Tod ſo ſchnöde zu ver⸗ eiteln“, unterbrach Wiemer ſeinen Untergebenen.„Ja, mein guter Flemming, es iſt zu Ende mit mir und mein letzter Prozeß: Wiemer contra Wiemer wird auch mein kürzeſter ſein.“ „Nein, nein, Herr Rechtsanwalt“, rief Flemming in flehendem Ton,„daran dürfen Sie nicht denken! Es wäre ein Verbrechen, was Sie da begingen. Warten Sie doch erſt die Unterredung mit Herrn von Kettner ab, ehe Sie die Hoffnung ganz aufgeben.“ „Was hätte ich noch zu hoffen?“ erwiderte troſtlos Wiemer.„Für mich iſt jede Hoffnung tot. Sie ſchlummert in dem Sarg meiner Mandantin und wird für immer mit ihr begraben, Nein, Flemming, ich muß ein Ende machen. Nicht heute“, fügte er hinzu, als ihm der Bureau⸗ vorſteher bittend die Hände entgegenſtreckte,„ich will mich nicht feige davonſchleichen, wie ein Dieb, will die Zu⸗ ſammenkunft mit dem Vormund der von mir um ihr Erbe gebrachten Kinder wahrnehmen, und auch meine Freunde und Bekannten mögen vor meinem Tod er⸗ fahren, wie Bernhard Wiemer vom Betrogenen zum Be⸗ krüger wurde.“ d a.— Rechtsanwalt, ich beſchwöre Sie—“ 5 HFlenunina. aenua! wehrte Wiemer den Er⸗ Aber der ganze Ve feſte Entſ d kleine Macht der 1 wo das Unmögliche uns klar vor Aügen tritt, da iſt die Grenze önnen, daß England als erſtes Fand die Kriegs f 1 lei mit Feutſc 115 0 Vergleich mit Deutſchland e 1 E und Frankre geen 90 beiße. Eten deshalb, w Steuer auf den einzelnen Deuͤtſchen gan anders drückt als auf den einzelnen Franzosen. Deutſchlan 8 die Familien kinderreicher ſind als in Frankreich. Die Zahl der einzelnen Steuerträger iſt verhältnismäßig viel geringer als in Frankreich, und man weiß, wie viel ſchwerer die Steuer gerade auf eine große Familie drückt, als auf eine Familie von wenigen Köpfen. In Deutſchland iſt ferner mögen größer, die an den die großen. 8 Dann macht man bei der Vergleichung den ſchwerwiegenden Fehler, daß 9 5 zwar die Steuer in Dollars 110 Pfund Ster⸗ ling umrechnet, aber nicht das Einkommen Erſt durch den Vergleich des Einkommens mit der Steuer kommt eine richtige Prozentzahl heraus. Tatſächlich 18 in Deulſchland die Be⸗ völkerung über 20 Prozent ihres weh M nkommens an den Staat abführen, während der Franzoſe nur 13 Prozent an den Staat abzuführen braucht. g ö Herr Lloyd George hat mit warmen Worten ausgeführt, wie nötig es ſei daß man Frankreichs Notl Das deutſche Volt war, als es den Friedensvertrag von Ver⸗ ſailles unterſchrieb, wirklich zu einem echten Frieden bereit. Ohne eine Erkenntnis der age Bedürfniſſe und ohne die lien, dieſen Bed f ö ift kein Frieden und kein Gedeihen in Europa möglich. Dieſe Erkenntnis darf uns aber nicht zu ſchwer gemacht werden durch Mißtrauen, nicht unmöglich Gewalt werden durch ungerechten Zwang. Kein 5 keine walt, Welt kann Unmögliches möglich machen. Und Kräften abzuhelfen, deſſen, was wir zu leiſten verſprechen können. Die franzöſiſchen. Bedürfniſſe ſind dargeſtellt worden in den Kammerdebatten, die vor kurzem in Paris über das Ergebnis der Beſchlüſſe der Miniſterkonſerenz geführt worden ſind. Tar⸗ dien hat ſich gegen die Pariſer Geſchlüſſe gewendet, die nach ſeiner Meinung einen großen Nachlaß an den Forderungen Frankreichs aus dem Friedensvertrag bedeuten. Mtniſterpräſi⸗ dent Briand hat mit Recht dem entgegengehalten, daß in den 9 800 Forderungen vieles enthalten iſt, was erheblich über den riebensbertrag hinausgeht, nicht nur in der Dauer der Be⸗ laſtung Deutſchlands, ſondern auch in der Schwere der„Saul⸗ tionen“. die man Deutſchland androht. Denigegenüber können wir uns nur immer wieder darauf berufen, daß der Friedens⸗ vertrag auch für uns ein Recht enthält, das nicht angefochten verden darf, das Recht nämlich, daß alle Entſchüdigungsverpflich⸗ mugen an der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft abge⸗ neſſen werden müſſen. Ueber dieſes Maß hinaus darf ung leine Schadensrechnung aufgedrungen werden. (Schluß folgt.) 2 5„ eee ee Neues vom Tage. 6. Kundgebungen. 6 Berlin, 14. Febr. Eine von Tauſenden beſuchte Verſammlung im„Sportspalaſt“, in der die Abgeord⸗ neten Dr. Kahl, Laverenz, Pfeiffer und Kroll ſprachen, 1 geſtern unter ſtürmiſcher Zuſtimmung eine Ent⸗ ſchließung an, daß die Pariſer Vorſchlüge nicht unter⸗ ſchrieben werden ſollen. Leipzig, 14. Febr. Eine von der Arbeitsgemeinſchaft vereinigter Parteien und wirtſchaftlichen und wiſſenſchaft⸗ lichen Verbünden einberufene Maſſenverſammlung im im Zentraltheater forderte einſtimmig, daß die Reichs⸗ regierung bezüglich der Pariſer Forderungen an ihrem „Unannehmbar“ feſthalte. Die Teilnehmer marſchierten dann mit ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen und mit Muſik⸗ kapellen zum Auguſtplatz, wo eine freie Verſammlung ſtattfand. Die Redner verlangten, die deutſche Vertretung iſolle nicht nach London gehen, bevor nicht feſtſtehe, was man dort mit ihr vorhabe. Die Welt müſſe wiſ⸗ ſen, daß es für das deutſche Volk nur noch eins gebe: Bis hieher und nicht weiter! ulm a. D., 14. Febr. Auf dem Weinhof vor dem altehrwürdigen Schwörhaus, dem Platz, o die Ulmer Bürger Jahrhunderte hindurch die Eides⸗ leis des neugewählten Magiſtrats vor ſich voll⸗ regten ab.„Alles weitere heute nachmittag nach der Unterredung mit dem Oberſt.“ Er ging, den armen Flemming in Verzweiflung zurücklaſſend. Er hatte ſich ſeit Tagen ſo feſt in ſein Projekt bezüglich der Wiederbeſchaffung des Geldes ein⸗ gelebt— war ſeiner Sache ſo gewiß geweſen— und nun— alles verloren! Alles? Sollte denn wirklich nirgends Hilfe zu be⸗ ſchaffen ſein? Sein Blick fiel guf die Viſitenkarte des Oberſten. Der Vormund! Wenn man ihn durch die kläre, offene Darlegung der Sache bewegen könnte, Friſt zu geben, ihn überzeugen könnte, daß die Summe binnen einem halben Jahre, ja, in noch kürzerer Friſt zurück⸗ bezahlt werden würde, wenn nur dem Rechtsanwalt die notwendige Ruhe vergbunt ſei, ſich mit aller Energie⸗ ſeiner Praxis zu widmen. Und wenn der Oberſt ein⸗ willigte, dann war ſein Chef gerettet; niemand erfuhr von ſeiner Vergehung, denn der ehrenhafte Offizier würde Fe ewiges Stillſchweigen über den traurigen Fall e wahren. Freilich war Flemming ſich darüber klar, daß Wienier ſich nie dazu hergeben würde, den Oberſt um Nachſicht und Friſt anzuflehen— ein anderer mußte dies, ohne ſein Wiſſen tun, und— dieſer andere wollte er ſein. Ja, gleich wollte er Herrn von Kettner aufſuchen, gleich! Und wenn er mit einem guten Reſultat zurückkehrte, wenn es ihm gelang, ſeinen Rechtsanwalt doch noch zu retten, dann follte dieſer Tag der glücklichſte ſeines Lebeus ſein. ** 15 Wiemer war zu Hauſe angelangt. Auf ſeinem Antlitz prägte ſich ſeine troſtloſe Seelenſtimmung ſo eindringlich aus, daß Gerda, ſeine Frau, einen Todesſchrecken bekam, 1 05 in das verſtörte, zerfallene Antlitz ihres Gatten e. Er beantwortete ihre aufgeregten Fragen, die ſie unter tauſend Zärtlichkeiten an ihn richtete, mit der Verſicherung, daß ſein Zuſtand nichts ernſtliches, ſondern nur die Folge einer heftigen Migräne ſei, die ihn plötzlich überfallen habe. Alle ihm offerierten Mittel lehnte er entſchied en ab— nur Ruh 15 Ruhe wollte er tobe und ſo be te er es durch, daß Gerda ihn ungeſtört der Einſamkeit nes Schlafzimmer überließ, wo der gequälte Mann denn nuch bald in einen tiefen Schlu 8 mmer verfiel. an- Ai er, etwas geſtät dieſem erwachte, war en Schwan iſt ein Land, wo die Frage, ob ferenz ſchärfſten Widerſpruch zu er ie Zahl der kleinen Ver⸗ teuern ſchwerer zu tragen haben als 0 e anerkenne. rfniſſen auch ünſererſeits nach ———— von Kettner an. k. Eine Minute verging— eine Ewigkeit e gte e di bruch duftende getonmenen Wesch dan kee hen, mit einem niehr tauſendſtimmigen ſtürmiſchen„Ja!“. Valerländiſche Lie⸗ der wurden geſungen und am Schluß der Verſammlung läuteten ſämtliche Glocken der Stadt, was der Veranſtal⸗ tung ein beſonderes feierliches Gepräge verlieh. 1 Die Rache an der Schweiz. Paris, 14. Febr. Die„Liberte“ meldet, weil die Schweiz den Turchzug der Verbands⸗Ueberw chungstrup⸗ pen nach Wilna abgelehnt habe, werde die Sitzung des Volterbundsrats am 21. Februar von Genf nach Paris verlegt werden.„Noch ein ähnlicher Zwiſchenſall, und die eiz muß vom Völkerbund Abſchied nehmen“. Die Schioeizer werden ſich hoffentlich zu tröſten wiſſen. GBelagerungszuſtand in Neu⸗Griechenland, Lonvon, 14. Febr. Nach den Daily Nelvs“ hat die griechiſche Regierung über Thrazien das Standrecht v„ ingt. 88605.„ 5 5 5 N f Zwei engliſche Panzerkreuzer und zwei Torpedofüger lub vor Smyrna angekommen. Aus Nah und Fern. Bretten, 14. Febr.(Sie werden nicht akle. Seit längerer Zeit ſiel es auf, daß ſo viele Frauenzim mer, namentlich ledige, nach Zaiſenhauſen(bad. mt Bretten) gingen, um ſich dort von einer Wahrſagerir die Zukunft enthüllen zu laſſen. Die Sache ſoll ziem! lich teuer 0 ſein, denn man ſpricht davon, daß fili eine Sitzung 4001000 Mk. bezahlt worden ſeien. Die, ſem ſeit Jahren danernden Unfug hat nunmehr die 0 ein Ende bereitet. Tas Nachſpiel folgt vor Ge⸗ richt. 1 Heidelberg, 14. Febr. Der badiſche Lehrerverein hat ſeinen Bezirksvereinen Leitſätze zur Staatsbürger kunde, zur ſtaatsbürgerlichen Erziehung und zur Reichs⸗ verfaſſung zur Aeußerung zugehen laſſen. Mannheim, 14. Febr. Auf Veranlaſſung der Hoch! ſchule für Leibesübungen findet hier unter Leitung 100 Lehramtspraktikanten Hirn, Mitglied der Mannheime Rudergeſellſchaft, unter Mitwirkung von Ruderſportsmän⸗ nern aus Mannheim⸗Ludwigshafen in der Zeit vom 13. bis 24. März ein Kurſes für Ruderlehre ſtatt. Es werden ſich vorausſichtlich Angehörige des Ruderſport⸗ aus allen Städten Badens daran beteiligen, in denen ſich Rudervereine befinden. ö 1 Die Strafkammer verurteilte den 20jährigen Kauf⸗ mann Ludwig Wagner zu 1 Jahr 3 Monaten Ge⸗ ſänguis, weil er ſeine Geliebte, eine junge Kontoriſtin, zur Scheckfälſchung angeſtiftet hatte, damit er ein flottes Leben führen könne. Das Mädchen erhielt 4 Monate Gefängnis. 3 Mosbach, 14. Febr. Das Schwurgericht verurteilte ben Taglöhner Hermann Reiß von Philippsburg, der einen 12jährigen Knaben überfallen und ſeiner Geldbörſe beraubt, ſowie Einbrüche verübt hatte, zu 2½ Jahren Gefängnis. i Todtnau, 14. Febr. Die Verhandlungen wegen der Uebernahme der Nebenbahn Zell— Todtnau durch das Reich ſind ergebnislos verlaufen. Schopfheim, 14. Febr. Von der Müllheimer Polizei⸗ gruppe wurde in den Orten Adelhauſen und Maul⸗ durg eine Getreidenachſchau abgehalten, da die beiden Gemeinden nur etwa 10 Proz des Ablieferungs⸗ Der Baupla gegeben. Bei einem bier Uhr. und eilig ſprang er vom Lager auf um den ſchweren Gang zu der Zuſammenkunft mit den bag Umſonſt beſchwor ihn ſeine Gat Sause an bleiben und bie Sprechſtunde ausfallen zu laſſen; er wehrte ſie ſanft ab, und ging mit dem Verſprechen, ſe iüitansmahl nachzualen. 00 * Wünktlich um fünf Uhr erſchlen Wiemer zu ſeiner ge⸗ wohnten Sprechſtunde, und ehe er noch Gelegenheit hatte, zu wechſeln, meldete Frau Lehmann den Herrn Obere Rechtsanwalt indelte bei Nennung dleſes Vormund der Golsſchen Kinder zu gehen. N tin, doch heute zu wie möglich zurückzukehren und das verſäunte entſprechend ſeiner Gepflogenheit, einige Worte mit Flemming em i Namens. Einen Augenblick war ihm, als müſſe er zu, ſammenbrechen; allein gewaltſam ſich faſſend, ſprach er mit hafberſtickter Stimme:„Bitten Sie den Herrn, 1 1 en der nun der ſchwerſten Stunde ſeines Lebens entgegenſah. 10 5 13 Und nun trat der Oberſt ein Eine vornehme, hagere 5 Aan e eine jener typiſchen Geſtalten, wie ſie unſere 1 Armee zu ſenden aufweiſt, und die man ſelbſt im Zivil⸗ kleide noch als Offiziere erkennt, die des ſtrengen Kom⸗ mandos gewohnt waren. 1 „ Mit einer kaum bemerkbaren Neigung des Kopfes leiſtete er der Einladung des Rechtsanwalts, Platz zu ehmen, Folge, und muſterte mit einem kurzen, aber charfen Blick den ihm gegenüberſitzenden Wiemer. „Ich bedaure lebhaft, Herr Oberſt“, begaun dieſer, „daß Sie mich heute früh nicht antrafen, allein—“ „Bitte, keine Entſchuldigung“, unterbrach ihn der Oberſt,„kommen wir gleich zu unſerer Angelegenheit.“ Der Ton des Offiziers klang ſo kalt, ja fat unhöflich, daß Wiemer befremdel aufſah und mit einem gewiſſen Zagen dieſer kategoriſchen Aufforderung Folge leiſtete. „Sie kommen in Sachen meiner leider verſtorbenen Mandantin, Frau von Golz, Herr Oberſt“?? „Als Vormund von deren Kindern— allerdings“, Bense dieſer;„meine Legitimation ſteht Ihnen zu r 1 (Fortſetzung folgt). F Nummer 21/00 in der Gemarkung Viern⸗ heim errichten. 5 a ſcheinen Meidung des Ausſchluſſes bel der Bürger⸗ aber hinter den chen ö feind g. dee, ein woltelaucgebet t bei verſchiedenen Landwirten eine Gekreide⸗ chſchau ab. ktüttgart, 13. Febr.(Raben mut 119 5. 1 Schuhmachersehefrau Emma Braun von Sulzbach a. M., wohnhaft in Kornweſtheim, beſchloß, ihr am 24 Nov. 1918 geborenes Kind zu wee Sie mengte Lyſol in die Milch und das Kind erli brennung im Rachen, konnte aber gerettet werden. Beſ Bekannten äußerte ſie, ihr Mann, mit dem ſie nicht gut lebt, habe das Kind beſeitigen wollen. Nach den Zeugen ausſagen hat die Braun das Kind oft mißhandelt, wä rend der Ehemann als Jo daun et wurde, da er oft das Kind hütete, wenn die Frau abends andern zum Tanz ging Das Schwurgericht verurteilt die Braun zu 1 Jahr Gefängnis.. n Ein hieſiger Beamter wurde heute morgen a einer Laterne der Haſenbergſteige erhängt aufge 1 15 5 Herrenberg, 13. Febr. Wenne ehe e e. Der Gemeinderat beſchloß, zu jedem der acht im Sied⸗ 11 in Ausſicht genommenen Häuſer aus ſtädt. Mitteln einen Barbeitrag wird 9 Mk. das Quadratmeter ab⸗ ö Jauaufwand von etwa 50 000 Mk. t alſo der Bauende noch 25 000 Mk. e dus Staats- und Reichsmitteln werden 15 0002 155 eben! i Schorndorf, 18. Febr. Jubiläum) Wo bagchul⸗ rektor Malſer beging ſein 50 jähriges Dienſtjubiläum. Schulbehörden, Stadtverwaltung, Geiſtliche und Kollegen bereiteten ihm eine ſinnige Ehrung. n Ergenzingen, OA. Rottenburg, 13. Febr.(D 55 wache) a 80 1 if Age ache Borse letzter Zeit hat die Einwohnerſchaft nächtliche Dorfwachen e„ e ee, e eee ee 6 N Lolale Nachrichten. Frühlingsboten. Wer Freude an den Blumen des Feldes und Waldes hat, macht jetzt einen kleinen Ausflug dahin, um ſich von ſeinen Lieblingen heim⸗ uholen: Himmelsſchlüſſel, Anemonen, Leberblümchen, Fiete Vergißmeinnicht, Veilchen uſw. Am Blumentiſch oder am ſonnigen Blumenfenſter kann Lücken abgeholfen werden, wenn die Pflanzen aus dem Winter⸗ bett herausgehoben und in die Erde ihres bis⸗ herigen Standorts eingepflanzt werden; ſie beginnen dann ſofort zu wachſen und zu blühen; nur müſſen beim Ausheben und Einſetzen der Pflanzen die Wurzel⸗ ballen möglichſt geſchont werden. — Unglaublich. Ein ſüddeutſcher Kattowitz(Oberſchleſien) einige württembergiſche und badiſche Einhundertmarkſcheine gegen Reichskaſſenſcheine umtauſchen. Der Kaſſier lehnte es jedoch ab unter dem Hinweis, daß nur Filiglen der Reichsbank an Plätzen mit über 80000 Einwohnern gehalten ſeien, ſolche Noten umzutauſchen. Glücklicherweiſe war dann eine Privat- bank bereit, dem Wunſch zu entſprechen. — Die Kunſt des Heizens. So manche Hausfrau klagt, daß auf ihrem Herz kein Eſſen fertigkocht, trotz⸗ dem ſie den Herd tüchtig ſchürt und keine Heizkoſten ſcheut. Sie weiß aber nicht, daß der Herd oder Ofen an einem weit verbreiteten Uebel leidet: Der Roſt 11 zu groß. Die Kohle überdeckt nur einen Teil des Roſtes. Die Luft tritt durch die unbedeckten Stellen ein, ſtatt daß ſie dem Brennſtoff zugeführt wird. Da⸗ durch wird die Verbrennung ſchlecht, die Temperatur bleibt niedrig. Es treten Rauchbelͤſtigungen und liges Verſagen der Oefen und Herde ein. Wenn dei Roſt durch Abdecken ſoweit verkleinert wird, ſo daß er ganz und gleichmäßig mit Brennſtoff überdeckt iſt, wird die Temperatur im Feuerraum hoch; auf dem Herd kocht alles ſchnell, der Ofen macht tüchtig warm, und das alles mit wenig Brennſtoff. Wer den Rat befolgt, wird überraſcht ſein, wieviel Brennſtoff man auf dieſe einfache Weiſe ſparen Laren. n — Rückgang der Häutepreiſe. Die letzte Häute⸗ berſteigerung in Berlin nahm trotz ſtarken Beſuchs einen ſchleppenden Verlauf. Die Preiſe gaben für alle Gat⸗ tungen nach. Erzielt wurden: für Ochſenhäette ohne Kopf(2129 Pfund ſchwer) 9.20 Mk.(am 11. Januar 14.10 Mk.), Bullenhäute ohne Kopf 10.10 Mk(14.10 Mk.), Bullenhäute mit Kopf entſprechend billiger, Kuh⸗ häute ohne Kopf 9.10 Mk., Färſenhäute 191 Kopf 10.10 Mk.(14.20 Mk.), Freſſerhäute ohne Kopf 11.75 Mk.(15.20 Mk.), mit Kopf 11.05 Mk.(12.20 Mk.). tt eine ſchwere Ver“ von 10000 Mark zu geben Geschäftsmann wollte dieſer Tage bei der Reichsbankfiliale in i 5 werden. Das macht 32,3 Prozent aus. Nach Abzug det iter ehr ſchrindent Gebüſe h findet man an Feldreinen abgebkännts ö 1 und Sträucher, deren Vorhandenſein die Ent⸗ wicklung des Feldes in keiner Weiſe ſchädi 0 es manchmal erforderlich, daß das Gebüsch veggebrächt wird, um einem erträglichen Acker Platz zu machen, aber an vielen Stellen erleidet der Beſitzer wirklich keinen Schaden, wenn er die Hecken und Büſche ſtehen läßt. Man⸗ chem iſt es vielleicht unbekannt, welche Nußen ihng die Büſche gerade bringen. Im dichten Buſchwerk ver⸗ ache ſich die Vögel vor ihren Feinden, denen die Büſche nicht zugänglich ſind, und ſie bauen dort ihre ſeſter. Einem jeden iſt wohl bekannt, daß dic zögel im Bertil en der Acker⸗ und Waldſchädlinge z üffermeßli ſützlich ſind. Wenn ihnen ihre Me dee Posch zun geraubt werden, ſo bleibt ihnen nichts änderes brig, als aus der Gegend fortzuziehen in ſichere Land triche.. eee eee eee ie. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. „Geldmarkt. Die deutſche Valuta hak ſich weiter verbeſſert. Am 7. Februar wurden 100 deutſche Mark in Zürich mit 9.87¼ Franken notiert; ſie haben ſich ſeither bis zum 11. Fehr. auf 10,40 Frantzen weiter erhöht. Ferner notierten am 11. Februar 100 deutſche Mark in Amſterdam 497½(4.70) Gulden, in Kopen⸗ hagen 9.35(8.50) Kronen, in Stockholm 7.30(7.45) Kronen, in Wien 1162 10 0 Kronen, in 8 180.25(128.45) Kronen, in London 3.33(2.42) Schilling, in Neuyork 1.65(1.60) Dollar und in Paris 23(22% Frantzen. er, ester Börſe. Unter dem Druck der Ententebeſchlüſſe kam keſne rechte Unternehmungsluſt auf. 1 Einſge Tage hindurch gab es 0 ar ſtartze Rückſchläge mit empfindlichen Kursverluſten. Schif⸗ ahrtsaltien ſind in eine kräfte Aufwärtsbewegung gekommen n Patzet hat ſogar den Kurs von 200 erreſcht. Das eſchäft in Bankaktien war 1 die Haltung auf dem An⸗ indet man an 0 lagemartzt eher feſt: Reichsſchatzſcheine 5 an 00 ö ee ſchat zogen auf 98.75 an. Kriegsanleihe blieb mit 77 drei Achtel unverändert, 1110 Würt⸗ kemberger ſtiegen auf 82.60. Lene e eee ee e e Produktenmarkt. Nach der zweiwöchigen b der ain 40 11 0 00 F t wieder eine beſſere . zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildeten nur die Heupreiſe, die weiter zurückgingen. erden eee e Warenmarkt. Die Kohlenknappheit hält an, die a ben hoch. Die Eiſenpreiſe 1 noch nicht weiter bg bau in Textil⸗ und Schuhwaren! worden. Der allmähliche A ſetzt ſich langſam fork,„Bemerkenswert ift ein kräftiger Riſck⸗ gang der Weinpreſſe im Rheingebiek. Auch Tabak und Hople zeigen eine nachgebende Tendenz, wobei ſich die Käufer durch⸗ weg Zurückhaltung auferlegten. ee,, rt 5 Viehmarkt. Mit 1 von Schweinen war auch in dieſer Woche ein leichter Rückgang der Schlachtviehpreiſe feſt⸗ zuſtellen. Die letzten Pferdemärkte, namentlſch der von Leon⸗ Behr zeigten einen ganz unbedeutenden Preisrückgang. Gute Gebrauchspferde ſind teurer als ſe., PVE 5 die Steuetbelaſtüng im Reich. Wenn man mit einem 1 Volkseinkommen in Deutſchland von 140 Milliarden Papiermark zu rechnen hat, ſo entfallen auf den Kopf der Bevölkerung 2333 Papiermark. Nach der Berechnung in Goldmark ghet dies eine Summe von 233% Goldmark auf den Kopf der Bevölkerung. Da⸗ von müſſen in Deutſchland 75 ſ½ Mark Steuern bezahlt — 4* Steuern bleiben in Deutſchland 138 Goldmark auf den Kopf der Bevölkerung jährlich übrig. Hierin drückt ſich die ſchwere wirtſchafkliche Lage des deutſchen Volkes am deutlichſten aus e ebe„ )( Radfahrer⸗Verein„Eintracht“ hielt am letzten Samstag abend im Lokal ſeine diesjährige ordent⸗ liche Generalverſammlung ab. Aus dem Tätigkeitsbericht war zu entnehmen, daß in Bezug auf Pflege und Geſelllg⸗ keit den Mitgliedern durch die ſtattgefundenen Veranſtaltungen zur Zufriedenheit entſprochen worden iſt, während ſelbſt der Radſport, durch die augenbllckliche Wirtſchaftslage be⸗ dingt, aktiv noch nicht hervortreten konnte. Die Kaſſenver⸗ hältniſſe ſtehen günſtig und konnte im abgelaufenen Jahr ein nennenswerter Ueberſchuß erzielt werden. Nach ein⸗ ſtimmiger Entlaſtung wurde der alte Vorſtand faſt ohne Veränderung wieder gewäht. Um den Radſport auch hier wieder mit dem nötigen Intereſſe zu beleben wurde u. a beſchloſſen im Mat dieſes Jahres ein größeres Fliegerrennen für hieſige und auswärtige Fahrer zu veranſtalten. „ Turnerbund. Am vorletzten Samstag tagte im Gaſthaus zum roten Löwen die Generalverſammlung des Turnerbundes Viernheim, der wie bereits bekannt, durch die Vereinigung der beiden Vereine: Turnverein und Männer⸗ turnverein als geſchloſſener Bund ins Leben gerufen wurde, Der außerordentlich zahlreiche Beſuch zeugte ſchon von einem ſtarken Intereſſe für den neuen Verein und bewies mit Genugtuung den einheitlichen Willen zur emſigen Tat. Dieſer Zuſammenſchluß iſt umſomehr zu begrüßen, als es nun gelingen dürfte, das Turnweſen in der Gemeinde Viernheim in erheblichem Maße auszubanen und ſomtt dieſen edlen und geſunden Sport auf eine achtungsgebietende Höhe zu bringen. Nachdem nun der proviſoriſche Vorſitzende Herr Hans Winkenbach die Verſammlung eröffnet und ſeinen Worten zur Förderung und Hebung des Turnſports Aus⸗ Donnerstag: druck verlieh ſchritt nan zur Tagesordnung, die erfreulicher Weiſe recht ſchnell und ſachlich erledigt werben 19 0 70 15 befaßte ſich zunächſt mit der Wahl des Geſamtvorſtandes, der ſich nun nach erfolgter Abſelmmung wie folgt zuſammen: 1. Präfident Georg Auguſt Adler, 2 Präſident Jean Wunderle 1 Schriftführer Georg Herſchel, 2 Schriftführer Wilhelm Wunderle, Kaffier Jakob Winkenbach, 1 Turnwart Adam Kirchner, 2 Turnwart Georg Effler, 1 Spielwart Georg Winkenbach, 2 Splelwart Michel Koob, 1 Jugendturnwart Georg Hofmann, 2 Jugendturnwart Peter Roſchauer, 1 Zeugwart Hans Herſchel, 2 Zeugwart Adam Wunderle, Beiſitzer: Bürgermeiſter Lamberth, Karl Hook, Johann Schwab, Georg Bauer, Hans Effler, Karl Eiſele, Franz Lamberth, Valentin Winkenbach, Schriftführer des Turn⸗ ansſchuſſes Hans Mandel, Preſſewart Georg Hanf.— Der zweite Punkt, Abſtimmung über Lokalfrage entſchied für das Gaſthaus zum Engel als zukünftiges Lokal. Schließlich wurde noch in Anregung des Herrn Rektor Mayr der obige Namen„Turnerbund Viernheim“ der der Verbrüderung Ausdruck gebenz ſoll, einſiimmig angenommen. Zum Schluſſe beſprach man ſich über verſchledene Angelegenheiten und Herr Bürgermeiſter Lamberth erörtete nochmals in beredten Worten die Ziele und Wünſche des Vereins und ſchloß mit einem kräftigen„Gut Heil“ auf den„Turnerbund Viernheim“. Gottesdienſt-Ordnung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: Uhr beſt. S⸗A für Joh. Ad. Kalt, Eltern, Schweſter, Schwiegereltern und Angehörige. 78 Uhr beſt. S⸗u für Ludwig Müller aus Biblis. 37 Uhr beſt. S⸗A für Valentin Fibeck, EhefraufKatb, geb. Koob, Sohn Valentin, Schwieger⸗ töchter: Kath. geb. Sommer, Anna Maria geb. Adler und deren Töchter. 1½8 Uhr beſt. J⸗G für Joh. Wiegang 1., Sohn Valentin, Eltern, Schwiegereltern und Schwiegerſohn Joh. Hofmann Freitag: 7 Uhr beſt S⸗A für Joh Müller 4. Ehefrau Eliſ geb Winkler, Kinder: Adam Ferdinand, Maria und Schwiegertochter Eliſ Müller geb Hofmann 1/8 Uhr beſt S⸗A für Phil Bergmann 3, Eltern und Schwiegerelten Samstag:(7 Uhr beſt S⸗A für Ad Werle 2 Ehefrauen, Sohn Michael und Angehörige ½8 Uhr beſt S-A für Cäcilia Roos, Bruder Peter, Großeltern und Anverwandte Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr heilige Meſſe. Nächſten Sonntag beginnt die öſterliche Kommunion und zwar werden alle chriſtenlehrpflichtigen Jungfrauen ge⸗ beten, an dieſem Tag ihrer Oſterpflicht genügen und es nicht auſ einen anderen Sonntag zu verſchieben. Zugleich gem. heilige Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Rektor Gillig und Walter. Beicht Samstag um 2 Uhr Verkündete: Karl Peter Haas 3, Sohn von Peter Haas 2 und Suſunna geb Buſalt und Anna Kempf, Tochter von Nikolaus Kempf nud Kath geb Kraus zum Itenmal beide Der Weg zum Erfolg geht durch die Druckerschwärze! Marktbericht. :: Schweinemarkt. Welnheim, 12. Februar. Zugeführt 257 Stück, verkauft 232 Stück. Milchſchwetne wurden verkauft das Stück, von 200 bis 310 Mk; Läufer das Stück von 350 bis 800 Mk. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Dampfwaſchanſtalt Edelweiß Weinheim. Annahmeftelle: Viernheim Bäbette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden. melſterei Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betreffend: Geſuch des Adam Ringhof V. zu Viernheim um Erlaubnis zum Betriebe einer Schlachthausanlage. Der Adam Ringhof V. zu Vlern⸗ heim beabſichtigt, auf dem Grundſtück Flur eine Schlachthausanlage zu daſelbſt ſchrifttich oder mündlich vorzubringen. Heppenheim, 5. Februar 1921. elsamt Heppenheim. Kr J. V.: Vorſtehende Bekanntmachung wird hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Vlernheim, 12. Febrnar 1921. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Hammann. Telefon 5433 Uhren Lamberth. Pläne und Beſchreibung des Unter⸗ nehmens llegen vierzehn Tage lang, vom Er⸗ dieſer Bekanntmachung in dem Heppenheimer Kreisblatt an gerechnet, in dem Büreau der Bürgerwelſterek Viernheim zur Einſicht der Intereſſenten offen. Elwailge Einwendungen find, begründet, binnen vorbeſtimmter F ehörig erteilt. ſt bel „% Ge e, d Bekanntmachung. Zugelarfen: Auskunft wird bel uns,— Zimmer 24— Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamderth. 2 Hunde. Nähere J. K. Kempf Ww. Waſſerſtraße An- und Verkaufsgeschäft Kavalierhaus J I, 20 Mannheim J I, 20 Gtr, Herren- und Damenkleider, Uniformen, Schuhe, Möbel, Betten, Zahle höchsten Wert! Große Güß⸗ Zucht ſchwein Vuallinge Hofhund Weihgartenſtr 27 Kunſtdünger, Ammoniak, Ammoniak⸗Supperphosphat, Kaliammon⸗Sulfatſalpeter, Kaliſalz, Kainit und Thomasmehl ſtets auf Lager bei Joh: Sohneider Wwe; 8 4 Fhoniehe Crediibante Niederlassung Weinheim 8. d. B. Bahnhoftr. 8(Platz'sches Haus) Aktienkapital 120 Millionen Mark Reserven 21 Millionen Merk Conto-Korrogt u. 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