—— 9 9 5— — FF Lichtspiele 500 οοοο 2 S808 Niemand verſäume den Beſuch! 90 Achtungl Heute beginnt der große ſenſationelle amerikaniſche Aben⸗ teuer⸗Epiſoden⸗Film in 5 Teilen u. 27 Akten: Das Abenteuer der Splelplan für Gamstag, 5. März u. Gountag, 6. März. ment 4 i p Nad 1 eee ee in — l. Teil— „Der Thron von Rlaha“ in 5 Akten. Alles wird ſtaunen über die Original indiſche Aufnahmen e Achtung ine ud amnplasa qu msi Ein verſchiedene Bilder zu verkaufen 53 Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. (Schnauzer) 9 Mon. alt, zu verkaufen Weinheimerſtr. 55. Eine Kaute Gtall miſt zu verkaufen Ernst Ludwigſtraße (Gemeindehaus 2) Ein kleines Pfuhlfaß mit Geſtell zu ver⸗ kaufen auch gegen ein größeres zu ver⸗ tauſchen 80 i pulagz use zunnlasa quv mec 5 2 5 2 0 8 1 2 8 5 8 8 Dieſes Fllmwerk ſollte niemand verſäumen, da wir jeden Samstag und Sonntag in fünf aufeinanderfolgenden Wochen einen Teil zur Aufführung bringen. 0 7 ir den„Luſtigen Teil“ ein Paul Heidemann⸗ Luſtſpiel in 5 Akten: der Kammerdiener ſeiner Fra 80 Anfang: Samstag 6⅛ Uhr, Sonntag 6 Uhr S Nac. 3 Uhr: Große Kinder⸗Vorſelung. S 8 Dauerkarten haben zu dieſem Film keine Gültlgkell. 18 GO Ende 11 Uhr. Zaunſchwarten ſowie Bretter verſchiedener Dimenſtonen, verkauft zu äußerſt billigen Preiſen ab Lager Wieſenſtr. 13 Holzhandlung A. Winkenbach Viernheim Eruſt Ludwigſtr. 10 Telephon Nr. 21 Frachtbriefe ſowle Koli⸗Auhänger erhältlich in der Buchdruck, d. Bl. 8 Alle Sorten WIrrhaare kauft zu den höchſten Tagesprelſen Fr. Reiss Friſeuſe. Einige Zentner Kohlraben und Gelbrüben zu verkaufen. Kiesſtr. Nr. 7 Neu⸗u. Altmöbel, Kinder⸗ Wägen, Gitz⸗ und Alege⸗Wägen, Firmen ⸗Gchilder werd. zu bill. Preiſen lackiert M. Hofmann Tüncher u. Lacklerer Bismarckſtr. 43. Kies in jeder Menge und zu jeder Zeit iſt ab⸗ zugeben. Nik. Schalk Bäcker meiſter Am Freiſchütz. Selbſteingemachte große Salz⸗ Gurken empfiehlt Lorenz Reiß vormals Gg. Kempf Lampertheimerſtr. FF la. FliſcheEler Stück 1.90 Mk. zu haben Holzſtr. 29 1. St. Led Elöch⸗Reißen. Adam Sommer 1. Ernſt⸗Ludwigſtr. im 8 Familien⸗Haus Faſt neuer Minder hut zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exp. Färberei Behm Aunahmestelle: Nikl. Reinhardt Aletanderstrasse Friedrichſtr. 18. ein Sopha 2 N F Samstag und Sonntag Vampire 6. Teil Der ſpannenſte, der ſcheö n ſt ee und der letzte Teil 10. Epiſode: Die Bluthochzeit außerdem Ein Roman von Haß und Liebe Am Krenzwege er Leidenſchaft Ein ergreifender Liebesroman 1925 In d. Hauptrolle: Leontine Kühnberg Montag ache wöcheilch dreſmalr J Geſchüſte- Anzeiger Dienstag, Donnerstag un. Samstag f e 100 a Pfg. m gerlo du is weft hes Bact. e e Beilagen: Sonntagsblatt, Wanb⸗ kalender und Fahrplan. eee e— Amtsblatt der Euthält alle amtlichen Bekanntmachungen der B Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnung sinſerate Ausnahme-⸗Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim VVV Dienstag, den 8. Mürz 1921 Verein: Anzeiger „ Birgermeiſterei Viernhein ehörden Vieruheims und Umgebung. Unzelgenpreſſe: Lokale Inſerate die etuſpaltige Betit⸗ gel,. en e Rellamen im Textteil/ Pfg. auß warts 1% Terurungszuſchlag. Beilagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel, p Beitreibung 14 leichen ewährte Rabatt hinfällig, des Aichtbezablung nerhalb der Monaten. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Das ſpannendſte Detektiv⸗Drama der Gegenwart: bas Todestelefon Spannend von Anfang bis Ende. Vorhergehend: 1 o, 641 e Nokette 5 70 humorvolles Luſtſpiel er Hauptrolle: Hedy Ury. 1 2 0— Bräutigam wider Willen Lachen ohne Ende Sonntag Nachmittag: OrossekKinder-Vorstelung. Samstag und Montag ab 8 Uhr Sonntag ab 7 Uhr Ende 11 Uhr Vor anzeige: Ab nächsten Samstag Die Lieblingsfrau des Maharadscha 3. Teil. Radfahrer-Club Wanderer Viernheim —.— e Einladung zu der am Sonntag, den 6. März d. Js., abends 8 Uhr im Konzert-Saal„Zum goldenen Karpfen“ stattfindenden Varieté- Vorstellung unter Mitwirkung erstklassiger Künstler laden wir die Einwohnerschaft Viernheims höflichst ein. Programm: 1. Marsch 8. 2. Walzer Ouvertüre 9. Begrüssungs-Ansprache 10. „Meister und Lehrling“ f 1 Qipfel der Akrobatik 11. Reigen 12. Humorist, Pegbeutel 13. Schlussmarsch „3 Winstons“ in ihrer Akrob. Kombination Reigen 5 N „Tello“ der Kunstfahrer auf dem Ein- und Zweirad Humorist, Fegbeutel „Reinhols Comq“ Schleuder- brett-Akrobaten in höchster Vollendung Mitglieder haben die Berechtigung, eine Dame fel einzuführen. Für Nichtmitglieder beträgt der Eintritt 3.— Ml. pro Perſon. Anfang 8 Uhr Kasseneröffnung 7 Uhr f N B.: Den verehrlichen Süiftern von Verlosungsgegenstünden im DER VonsTAund. b. 0 Voraus Eine Antwort an Lloyd George. Lloyd George hat im Dienſt des dipromatiſchen Kriegs ſchon manche Rede gehalten, die auf den Ton geſtimmt war: Wenn das deutſche Volk„die Schuldigen“ am Krieg aus ihrer Machtſtellung entfernt, dann wird es von uns mit offenen Armen aufgenommen. Denn die Entente führte bekanntlich nicht Krieg gegen das deut⸗ ſche Volk, ſondern gegen den Kaiſer und gegen„den preußiſchen Militarismus“, gegen den„Geiſt von Pots⸗ dam“. Verſichert hat ſie's wenigſtens unzählige Male. Der Kaiſer und ſeine Regierung wurden geſtürzt und Deutſchland hat ſeine Waffen ausgeliefert. Aber mit einem Mal genügte das nicht mehr! In Verſäailles ſollte das deutſche Volk ein Bekenntnis unterſchreiben, wonach es allein ſchuld am Krieg und allen ſeinen Folgen ſei. Diesmal wurde verſichert, wir ſollten nur erſt einmal unterſchreiben, dann dürſten wir auf beſte Behandlung und gütige Nachſicht rechnen. Es wurde unterſchrieben, aber mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß es nur unter Zwang geſchehe. Nunmehr kommt uns Herr Lloyd George zum drittenmal und fordert in ſeiner Antwortrede an Dr. Simons: das deutſche Volk müſſe auch überzeugt ſein von ſeiner Alleinſchuld am Krieg, ſonſt ſei keine Einigung möglich. Damit wird er nun ſchwerlich viel Glück haben. Von der Erziehungsarbeit, die die Entente ſeit Abſchluß und Bruch des Waffenſtillſtands an Deutſchland geteiſtet hat, hat er doch nur eine ſehr unvollkommene Vorſtellung. Auch hat man in Deutſchland nicht ohne Nutzen die Be⸗ kenntniſſe des vielſchreibenden Herrn Poincare und ver⸗ wandter Seelen geleſen, woraus ja mit aller wünſchens⸗ werten Deutlichkeit hervorgeht, wie eine gewiſſe Partei in Frankreich planmäßig zum Krieg getrieben hat. Ver⸗ geſſen ſind auch noch nicht die Ergebniſſe des Suchom⸗ linow⸗Prozeſſes, die die Schuld der ruſſiſchen Militär⸗ partet weltkundig gemacht haben. Daß das Stichwort der engliſchen Einkreiſungspolitik,„Deutſchland muß ver⸗ nichtet werden“, nicht in Vergeſſenheit gerät, dafür ſor⸗ gen die Engländer ſelbſt eifrig genug. Wir ſind bereit, Herrn Lloyd George zu beſtäligen, daß unſere Staats⸗ männer in der unverautwortlichſten Weiſe„in den Krieg hineingeſtolpert“ ſind, daß ſie ſich von der geriſſenen Wiener Diplomatie zum Erbarmen haben über den Löfſel barbieren laſſen, daß Bethmann mit ſeinen überflüſſigen Kriegserklärungen an Frankreich und Rußland einen von jenen Fehlern gemacht hat, wofür ganze Geſchlechter ſchwer zahlen müſſen. Aber die Ueberzengung, daß wir die Schuld am Kriege trügen, die wird Lloyd George uns nimmermehr beibringen, auch durch einen zweiten Blockademord mit 800 000 unſchuldigen Opfern nicht. 15 f Die Rede Lloyd Georges zeigt aber auch wieder uur zu deutlich, weich verhängnis voller Fehler da⸗ mit gemacht wurde, daß von deutſcher Seite gar nichts gegen die Lüge von der deutſchen Schuld am Krieg ge⸗ tan wurde in der durchaus irrigen Meinung, man müſſe alles vermeiden, was der Verbaud irgendwie keumm nehmen könnte. Lloyd George hat es am 3. März klipp und klar ausgeſprochen, daß das ganze Gebäude der Eut⸗ ſchädigungsforderungen und ſouſtigen Bedrückungen, die Fronknechtſchaft für Kind und Kindeskind, der Verkrag von Verſailles und das Pariſer Abkommen, aufgebaut ſeien auf der von den Feinden behaupteten Veraut⸗ wortlichkeit des deutſchen Volks. Dieſer Lüge hätte da⸗ her von Anfang an der Boden entzogen werden und leine Anſtrengungen hätten geſcheut werden ſollen, moch⸗ ten es die feindlichen Regierungen übel nehmen oder nicht, mochten ſie auch drohen und Zwangsmittel dagegen anwenden. 1 f Eine andere Unwahrheit iſt die Behaupkung, die Deut⸗ ſchen haben die Zerſtörungen in Feindesland mu twil⸗ lig vorgenommen. Es iſt ja vielleicht manches ge⸗ ſchehen, was zu vermeiden geweſen wäre, aber in einem vierjährigen Krieg um Sein oder Nichtſein kann mau schließlich nicht alles auf die Goldwage der bürgerlichen Moral legen, und jedenfalls ſind die vermeidbaren Schä⸗ den, ſoweit ſie von den Deutſchen verurſacht wurden, rerſchwindend gegen die Geſamtſchäden, ver⸗ ſchwindend gegen die Verhee rungen der feind⸗ lichen Trommelfeuer uſw. Es darf doch nur daran erinnert werden, wie die Engländer in Rumänien gehauſt haben. Und welche Schäden wären in Deutſch⸗ land zu erwarten geweſen, wenn die Feinde von Oſten und Weſten in Deutſchland hätten eindringen kön⸗ nen! Die Verwüſtung Oſtpreußens durch die Ruſſen, ohne jede militäriſche Notwendigkeit, die Verſchteppung von Tauſenden aus der Zivilbevölkerung belehren uns darüber zur Genüge, ebenſo die völkerrechtswidrigen, Kliegerüberfälle auf offene Städte wie Freiburg, Karls⸗ kühe, Sküttgärt, Tübingen uw. eee “ Andererſeits ſind von den Deutſchen während des Kriegs Arbeiten der Wiederherſtellung im feindlichen Gebiet aus⸗ geführt worden an Straßen, techniſchen und Laudkultur⸗ Anlagen aller Art, die hoch in die Millionen zu be⸗ werten ſind; wenn es z. B. in Serbien heute anſtändige Landſtraßen gibt, ſo iſt das deutſches Verdienſt. Doch das nur nebenbei. Hauptſache bleibt für uns, nun endlich den Nachweis zu führen, daß die Verantwortung für den Krieg nicht Deutſchland trifft. K. von Horſt macht in der„D. Tagesztg.“ einen Vorſchlag, der beachtenswert erſcheint, weun man ihn auch viel⸗ leicht nicht in allen Einzelheiten vertreten möchte. Er meint: Dr. Simons ſollte jetzt ſagen: Deutſchland be— ſtreitet entſchieden ſeine Verantwortung für den Krieg. Seine Unterhändler wurden beim Friedensvertrag ge⸗ zwungen, die Schulderklärung zu unterſchreiben. Deutſch⸗ land hatte ſich auf die Ehre Amerikas verlaſſen, ron dem es auf die Durchführung der 14 Punkte, die in Wahrheit den Frieden herbeigeführt haben, mit Be⸗ ſtimmtheit rechnet. Amerika, daß es ſich nicht eher zurückziehe, als bis es ſeine Abſicht erreicht hat, und dieſe Abſicht wäre ſicherlich nicht, Deutſchland zu zermalmen und zu verſklaven; eben das aber würde die von den Verbündeten aufgeſtellte Entſchädigungsforderung unweigerlich zur Folge haben. Da nun der ganze Vertrag alſo auf die Vorausſetzung aufgebaut iſt, daß Deutſchland den Krieg verurſacht habe, und da Deutſchland dieſe Schuld beſtreitet, erſucht Deutſch⸗ land den neuen Präſidenten Harding, in Amerika ein unparteiiſches Schiedsgericht aufzuſtellen, dem alle Nationen, die am Krieg teilgenommen, ihre Geheimarchive ſowohl wie ihre Miniſter der Zeit vor und während des Kriegs zur Verfügung ſtellen. Deutſchland iſt bereit, ſeine Archive und ſeine ver⸗ antwortlichen Miniſter zu ſenden; werden England und Frankreich bereit ſein, das gleiche zu tun? Oder wer⸗ den ſie ſich weigern auf Grund des Schuldbekenntniſſes, das ſie den waffenloſen Deutſchen, denen ſie gleichſam die Piſtole auf die Bruſt drückten, abgepreßt haben? Simons könnte noch weiter antworten: Deutſchland hat das Höchſt⸗ maß ſeiner Zahlungsfähigkeit, das ſeine Exiſtenz noch zuläßt, den Verbündeten angeboten. Wer die Verant⸗ wortung am Krieg nach dem Urteil des Schiedsgerichts trägt, der möge zur Zahlung der Koſten herangezogen werden, und zwar eine jede Nation der Höhe ihres er— wieſenen Anteiles an der Schuld entſprechend. Das Entſchädigungsangebot. Der Oberſte Rat geriet auf der Londoner Konſerenz in Entſetzen, als Reichsminiſter Dr. Simons ſtatt der Entſchädigung von 226 Goldmilliarden in 42 Jahres⸗ zahlungen eine Berechnung dieſes Betrags im Gegen⸗ wartswert zu rund 50 Milliarden(genauer ſind es etwa 53 Milliarden) rorſchlug, wovon für bereits gelei⸗ 8: G emitftards MS(b ſtete Entſchädigungen nur 20 Milliarden abgezogen wer⸗ 75 ar d: N Rant iii 3 Ai den ſollen. Auf die verbleibende Schuld von 30 Mil⸗ liarden ſoll, wie bekannt, eine internationale Anleihe von 8 Milliarden zu 5 Prozent(woraus auch 6 und mehr Prozent werden könnten) aufgenommen werden, der Reſt ſoll 5 Jahre lang mit 5 Prozent verzinſt wer⸗ den, was 1100 Millionen Goldmark, ausmacht, von 111 1 neo 5 A denen aber nur 1 Milliarde in Sachwerken(Kohlen, Kali, Holz. Induſtrie⸗Erzeugniſſen uſw.) geleiſtet wi während die übrigen 100 Millionen zum Schuldkapital geſchlagen werden, wodurch ſich dieſes in 5 Jahſen auf 22 ½ Milliarden erhöht,— immer die runde Summe der Umrechnung in 50 Milliarden vorausgeſetzt. Was würde nun Deutſchland in Wirklichkeit an Kriegs⸗ entſchädigung zu leiſten haben, wenn es gelänge, die internationale Auleihe zu 5 Prozent aufzunehmen und nach dem Vorſchlag des Dr. Simons mit der Tilgung 8— 7* 4 Ne 17 1 8 5. Nys* 2 des Schuldkapitals mit jährlich 1Loder 1½ Prozent zu beginnen? 5 5 1. Bei jährlich 1 Prozent Tilgung: 33 Jahreszahlungen von jährlich 1830 Millionen, gleich rund 66 N farden; hierzu, An⸗ leihezinſen und Sachleiſtungen für 1921 bis 1026 mit zuſammen 7 Milliarden, das ſind insgeſant rund 73. 9. lliarden Golomarß, zu denen dann noch die 20 Milliarden bisſerigen Leitungen Ju zählen wären. Geſamtleiſtung daher 93 M illiarben Goldmark. 1 N 1. 2. Bei jährlich 1½ Prozent Tilgung: 30 Jahregzahlungen von jährlich 1982,50 Millionen, gleich rund 69 Milliarden; hierzu Anſeihezinſen und Sachleiſtungen für 1921 bis 1026 mit zuſam⸗ men 7 Milliarden; insgeſamt rund 67 Milliarden Goldmark, wozu die 20 Milliarden bisherſgen Leiſtungen kommen. Ge⸗ ſamtleiſtung 87 Milliarden Goldmark. Beinem Zinsfuß ron 6 Prozent ergeben ſich die folgenden Zahlen: i 3. Bet ee 1 Prozent Tilgung: 33 Jahreszahlungen, von ührlich 2212 Millionen, gleich rund 73 Milliarden; hierzu nleibeainſen und Sachfeiſtungen für 1921 bis 1926 mit au⸗ Darum erwartet Deutſchland von Beſprechung mit den Parteiführerr bes franzöſiſchen Sachverf ee gung mit dem Verband zu gelangen, werden jetzt neue deutſche Vorſchläge ausgearbeitet werden. Da lammen 7400 Millionen; insgeſamt rund 80½ Milliarden Gold mark, wozu die 20 Milliarden bisherigen Leiſtungen kommen, Geſamtleiſtung daher reichlich 100 Milliarden Goldmark. 2. Bei jährlich 1½ Prozent Tilgung: 27 Jahreszahlungen von jährlich 2370 Millionen, gleich rund 64 Milliarden; hierzu An⸗ leihezinſen und Sachleiſtungen für 1921 bis 1926 mit zuſam⸗ men 7400 Millionen: insgeſamt rund 71½ Milliarden Gold⸗ mark. Dazu noch die 20 Milliarden bisherigen Leiſtungen. Heſamtleiſtung 91½ Milliarden Goldmarh Zwiſchenverhandlungen in L. nos London, 7. März. Lloyd George, der am Frei tag auf ſein Landgut Chequers gereiſt war, ließ an Samstag durch ſeinen politiſchen Sekretär Philipp Ker! den Reichsminiſter Dr. Simons zu ſich bitten. Auch Briand und Graf Sforza befanden ſich bei Lloyd George Es wurden Beratungen gepflogen, um den Abbruch der Verhandlungen zu vermeiden. Gleichzeitig hatte Staats⸗ ſekretär Bergmann eine Unterredung mit dem eng⸗ liſchen Botſchafter in Berlin, Lord d'abernon. Am Freitag nachmittag hatte weiterhin Beratungen zwiſchen den deutſchen und den Verbands-Sachverſtändigen ſtattge⸗ funden. Am Sonntag fuhren auch d'Abernon, der Theunis nach Chequers. Auf Grund ihrer Berichte berief Lloyd George auf Sonntag abend 7 Uhr eine Zuſammenkunft der Verbandsvertretungen in ſeine Woh— nung in London; es nahmen teil: Lloyd George, Bonar Law, d' Abernon, Briaud, Loucheur, Graf Sforza, der belgiſche Miniſter Jaſper, Theunis und der japaniſche Vertreter. In ſpäter Stunde war noch keine Einigung erzielt und die Beratung wurde am Monkag vormittag vieder aufgenommen. 0 Berlin, 7. März. Seit Freitag abend wurden zwi⸗ ſchen der deutſchen Vertretung in London und der Reichs⸗ tegierung fortwährend Telegramme gewechſelt. Am Sonn⸗ dag vormittag 11 Uhr fand unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten in der Reichskanzlei eine Sitzung des babinetts ſtatt, die am Nachmittag ſortgeſetzt wurde, dies- mal unter Beiziehung der Sachverſtändigen, die an den Gegenvrorſchlägen mitgearbeitet hatten. Um 3 Uhr be⸗ riet das Kabinett wieder allein und ir folgte eine 1 Wie verlautet, ſoll Dr. Simons in London neue Vorſchläge in Ausſicht geſtellt haben, die ſich dem Plan tändigen auf der Brüſſeler Kon⸗ ferenz, Seydoux, nähern, mit dem Briand in Lou⸗ don eine längere Unterredung hatte. Der Berichterſtatter des„Berl. Lokalanzeigers“ mel⸗ det, England und Deutſchland wollen es nicht zum Bruch kommen laſſen. Die Schwierigkeit liege bei Frankreich, deſ⸗ ſen Politik ſich ſchon ganz auf die Losreißung der Rhein- lande und auf ein Miniſterium Poincare eingerichtet habe. Neue deutſche Vorſchläge. Vertagung beantragt. Berlin, 7. März. Bei den geſtrigen vertraulichen g Beſprechungen zwiſchen den deutſchen Vertretern und den Verbündeten in London iſt von deutſcher Seite der Vorſchlag einer vorläufigen Verſtändigung gemacht wor⸗ den. Die Verbündeten erklären jedoch, daß ſie eine endgültige Regelung der Entſchädigungsfrage wünſchen. Aus dem Geſichtspunkt heraus, daß wir alle, Möglichkeiten erſchöpfen wollen, um zu einer Verſtändi⸗ die geſtrigen Beſprechungen mit den Verbündeten bis in die ſpäte Nacht hinein dauerten, iſt es nicht möglich, die neuen Vorſchläge bereits zur heutigen Sitzung fer⸗ tig zu ſtellen. Es wird daher von der deutſchen Ver⸗ tretung die Vertagung der Konferenz bis Donnerstag beantragt werden. .— Reichstag. Kundgebung zur Londoner Konſerenz. 5 ö Berlin, 5. März. (Schluß.). Nach der Erklärung des„Reichskanzlers Fehren⸗ bach ergreift das Wort der frühere Reichskanzler 35 Abg. Müller⸗Franlen(S.): Wir erkennen an, daß der Reichs kanzler nicht mehr ſagen konnte. Andererſeits. hat aber auch die Nation das Recht zu verlangen, daß der Reichstag Stellung nimmt. Wir halten die Pariſer Forderungen nach wie vor für undurchführbar, müſſen aber unſererſeits Vorſchlüge machen. Der Verband ſoll doch einmal ſehen, wie wir Oſtpreußen wieder aufgebaut haben. Zu dieſem Wiederaufbau ſind wie auch in Frankreich bereit. Mit Geld allein läßt ſich die Frage nicht, ſöſen. Leider konnte uns Lloyd George mit Recht J daß wir die Entwaffnung nicht vorgenommen haben. Man chreit heute nach einer Einheitsfront. Wie ſoll ſie unter bieten Umſtänden möglich ſein? Typiſch iſt, daß man einem ae ee 8 ee eich allein kann Europa nicht! N elendung der deutſchen Arbeiterſchaft, die d übrigen Welt entſpricht, ſetzt uns nicht in die einzugehen. 8 5 N Abg. Trimborn(3.) verlieſt eine kurze Erklſeung einer Par⸗ tel. Die Verhandlungen in London haben einen erlauf n nommen, der es ausgeſchloſſen erſcheinen läßt, vom Reichskag aus auf den Gang der Verhandlungen in erſprießlicher Weiſe einwirken zu Können. Die Fraßtion glaubt vielmehr, die Ber⸗ antwortung der Reichsregierung überlaſſen zu müſſen. Eine An⸗ nahme der Pariſer Beſchlüſſe iſt nach wie vor unmöglich. Nach der Auffaſſung der Zentrumsfraktion gehen die deutſchen Vor⸗ chläge bis an die äußerſte Grenze der Leiſtungsfähigkeit. Es Die auf das Ausland geſtimmte Rede von Lloyd George ſor⸗ dert in vielen Punkten ſchürſſten Widerſpruch heraus. Abg. Hergt(D. natl. Vp.) bedauert, daß die vielfach unrichtigen Ausführungen von Lloyd George unwiberſprochen in die Well nee ſind. Ich bedauere die Ausführungen des Abg. Müller, der unſere Einigteit als erſchüttert hinſtellt.(Großer Lärm.) Gegenüber den Jorderungen kann unſere Leiſtungsfähig⸗ keit allein maßgebend ſein und wir glauben, 6502 ſchon über das Maß unſeres Könnens hinausgehen, Lloyd George ſpoltete ſeiner ſelbſt, als er unſer Angebot ablehnte, das er doch gar nicht verſtanden hat. Der Verleumdung des deutſchen Voſüs als ob drüben die unſchuldigen Lämmer ſitzen und wir nur Blut⸗ hunde ſind, als ob wir dieſen Krieg ſyſtematiſch vorbereitet hät⸗ len, muß endlich einmal ein Ende gemacht werden. Lloyd George hat ja ſelber zugegeben, daß alle Völker in den Krieg hinein⸗ geſtolpert ſind. Die Kriegsſchäden ſind ja gar nicht durch uns angerichtet worden. Der Feindbund ſelbſt hat den größten Teil der Mitſchuld. Frankreich, das jede Mithilfe am Wiederauſbau ablehnt, rätgt 5 5 die Schuld, wenn es noch nicht weiter iſt Wo ſind die 20 Milliarden geblieben, die wir ſchon für den Wiederaufbau gezahlt haben? Und was Lloyd George von Men; ee des Verbands ſagt, trifft doch für uns in ver⸗ ſtärktem Maße zu, weil hier noch die Opfer der Hungerblockad e Die Steuerlaſten ſind bei uns weit ſtärker 10 eim Verband. Die Sanktionen ſind ein glatter Bruch der Friedensabmachungen. Die bedrohten Landesteile ſordern ſelbf auf, feſt zu bleiben, und wir hoffen, daß die Regierung ihnen darin folgen wird. Wir halten in Treue zu ihnen. Abg. Breitſcheid(US.): Gegen die Ausführungen Lloyd Georges hätte ſofort Einſpruch erhoben werden Muffe, Auf der Jorderung des Verbands nach Entwaffnung ſtehen wir ebenfalls mit beiden Füßen. Die wirtſchaftlichen Forderungen von Paris halten wir für unerſüllbar; nicht nur die deutſchen Arbeiter werden an den Rand des Abgrunds gebracht, ſondern auch die der fremden Staaten ſchwer geſchädigt. Schuld am Krieg iſt nicht das deutſche Volk, ſondern die Leiter der damaligen Regierung. Eine Einheitsfront mit der Rechten iſt Aub Wir müſſen die ſchärſſte Kritik an den Aeußerungen des Mi⸗ 1 Simons ausſprechen; er iſt uicht der geeignete Mann zu 10 chen Verhanblungen. Die Ausfuhrabgabe lehnen auch wil b, aber wir mußten Erſatz bieten. 4% Abg. Streſemann(5. Bp.) Die ſcharſen Angriffe des Vor kedners werden der Lage nicht gerecht. Das A und O iſt die Feiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft. Darüber hat Dr. Simons kein ſchnelles und endgültiges Urteil abgegeben, weil et ſehr gewiſſenhaft iſt. Daß auch im Eifenbahnwagen 1 0 ge⸗ urbeitet wurde, bietet keinen Grund zu Vorwürfen. Die Sachs verſtändigen der ſeindlichen Länder wiſſen ganz genau, was win bieten können und was wir geboten haben. Die Waffenſtreckung Deutſchlands erfolgte auf Grund intergationaler Abmachungen nicht nur der 14 Punkte Wilſons. Kein deutſcher Staatsmann tte zugeſtimmt, daß wir allein die geſamten Koſten des Weltkriegs tragen ſollen. Es war eine Unmöglichkeit. Deutſch and iſt nicht allein am Weltkrieg ſchuld, wenn auch die deu: ſchen und öſterreichiſchen Diplomaten große Fehler begangen haben. Die Politik Deleaſſes und Poin ares war ſicher ein der Urſachen der großen Weltkataſtrophe. Der Redner vergleich, die ritterliche Behandlung des Gegners von 1871 mit der Politik der Bedrückung und Herabſetzung von heute. Deutſch⸗ and will und kann Frankreich beim Wiederaufbau helfen. Be 515 der Verband auf ſeinem Schein, dann folgt das Chaos Wir danken den beſetzten Gebieten dafür, daß ſie in ſchweren Stunde zu une d(tehen. f K Reichskanzler Dr. Fehrenbach dankt Streſemann dafür, daß r Dr; Simons gegen die Angriffe Breitſcheids in Schutz ge⸗ nommen hat, das unbedingte Vertrauen zu dem Miniſter ſei in keiner Weiſe erſchüttert. ö Abg. Schiffer(D.d. P.): Unter den gegenwärtigen Verhält- niſſen müſſe der Regierung völlig freie Hand gelaſſen werden. Wir wollen nichts unterſchreiben, was wir nicht halten können, aber auch jeden Weg zur Verſöhnung und Verſtändigung be⸗ 5 8 der ſich innerhalb unſerer Leiſtungsfähigkeit bietet, im deutſchen Volk hat ſich dieſe Anſchauung durchgeſetzt, daß wir feſtbleiben müſſen namentlich in den beſetzten Gebieten. Die Arbeiterſchaft dieſer Gegend iſt ſich der Tragweite der Lage bewußt, trotzdem hält ſie feſt zu uns. Der Nedner ſpricht N rinnen eee Durch freinde Selzarld. Roman von Fritz Brentano. 26)(Nachdruck verboten) — Ele bertieſte ſch 1 8 s ziemlich umfangreich e vertiefte in das ziem umfangreiche Schreiben, während ihr Vater müde und abseſpannt vor . ben de drüben k Si 8 l S „Ven da en kennen Sie wohl au leſinger“ fragte Wiemer, auf Merten Hate ee ob ich ihn kenne“, antwortete der Hauſierer.„Ick ſage Ihnen, e braver, ehrlicher Mann, dem auch nicht au der Wiege geſungen wurde, daß er ſich ſo durchs Leben quälen und ſein Kind zu einem Budiker ins Haus geben muß. Sie ſollten ihn übrigens auch kennen, den Mann, Herr Wiemer.“ f VV e ech, wieſo?“ fragte Wiemer rt. „Wiſſen Se, wer es iſt? Es iſt der Bruder des Schurken, der Sie zugrunde gerichtet hat. Der einſtige Gutsbeſitzer Wilhelm von Grote, der e andere Namen führt, weil er ſich ſchämt, daß er ſich jetzt als e armer Kommiſſionär ernährt.“ „Ich wollte, Schleſinger, Sie hätten mir das nich, erzählt“, ſprach der Rechtskonſulent ſichtlich erregt.„Ich mag den verfluchten Namen nicht mehr hören l“! % Er blickte ſcheu zu Merten hinüber. 0 5 „„Ja, jal— Das iſt alſo auch eines ſeiner Opfer Hm, er tut mir leid, der arme Teufel! Aber mag er's tragen— ich trag' es auch! Na, kommen Sie, Schleſinger altes Hebräiſches Haus; es iſt Zeit, ſich ins Etui zv legen. a . Die beiden traten zu dem Budiker, bezahlten ihr⸗ Zeche und verließen das Lokal. 5 Die Lektüre des Briefes ihrer Schweſter mußte Käte ſchwer verärgert haben. Sie zerknitterte ihn heftig und wandte ſich zu ihrem Vater, der immer noch teilnahmslos aſaß. ee e ee e ö 55 Na, ick danke“, ſagte ſie.„So ne Unverſchämtheit! Tauſend Mark! Da kommt ſe bei Onkel Aujuſt rade 725 Rechten. Un du deukſt wirklich, Vater, det ſe „1 t a arf nichts unterſchrieben werden, was nicht erlüllt werden kann. komm ja, Auch in Amerika be⸗ nt 4 00 25 der 55 ſteiſpricht, wird igen z de 4 noch kommen; ſchneller jedoch der Tag, an dem der Zuſaminen⸗ brach der ah die Cuſſch Men wird. N 9 0 110 Stöcker 8 Wenn die Arbeiter den Verhandlungen kein ſo großes Intereſſe 12 enbringen, ſo deshalb, weil ſie wiſſen, daß ſie die ſchweren Lasten doch allein zu tragen haben. „Nachdem noch Leicht(Pane e Ei N.(Bayer. B. B.) umd Alters K 11 f en die Pariſer Jorderungen aus⸗ geſprochen haben, ſchlleßt e Ausſprache. ö 4 5 Neues vom Tage. Die Londoner Verhandlungen abgebrochen. London, 7. März. Die Verbündeten haben der beutſchen Vertretung mitgeteilt, daß die neuen deutſchen Vorſchläge un annehmbar ſeien; ſie brechen daher die Verhandlungen ab und er⸗ wägen die Verſchärfung der„Sanktionen“ (Zwangsmittel). 5 165 Der Sitzung der Londoner Konferenz am Mon⸗ ag gingen eingehende Beratungen ſowohl der Verbünde⸗ zen wie der deutſchen Abordnung voraus. Ebenſo fan⸗ den vertrauliche Beſprechungen zwiſchen beiden Parteien tatt. Das Reichskabinett hielt am Sonntag zwei Sitzun⸗ zen ab. Die Verbündeten wünſchen eine endgültige Re⸗ zelung der ae hee engen Die deutſche Abord⸗ nung beantragte die Vertagung der Konferenz bis Don⸗ zerstag, um neue Vorſchläge auszuarbeiten. Beendeter Streik. Hamburg, 7. März. Der Hafenarbeiterſtreik iſt auf Hrund nochmaliger Abſtimmung am Samstag(2 762 Stimmen für und 4266 Stimmen gegen den Streik) be⸗ eindigt worden. Bom benanſchlag. Falkenſtein,(Vogtland), 7. März. In der Nachl zum Sonntag wurde gegen die Polizeiwache im Erd⸗ zeſchoß des Rathauſes eine Handgranate geſchleudert, dit cerhältnismäßig geringen Schaden aurichtete. Bald dar, auf wurde aber am Eingang der Wache eine Dynamit⸗ bombe zur Eutladung gebracht, die am Rathaus und zn den benachbarten Häuſern furchtbare Verheerungen cerurſachte. Auch in zwei Privatwohnungen wurden Handgrauaten geworfen. Sinowjew gefangen? Stockholm, 7. März. Einer Blättermeldung zufolge ſoll der Gade ie Diktator von Petersburg, Sin o w⸗ jew, von den Matroſen gefangen genommen und in ie Feſtung Kronſtadt gebracht worden ſein. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Alles iſt in der Schwebe. Die Schwankungen der deutſchen Mark in Zürich war ganz unbedeutend. Das gilt auch von den meiſten anderen Auslandsplätzen. Am 25. Februar notierten 100 deutſche Mark in Zürich 9.65 Franken, am 4. März 9.72½; in Amſterdam 4.70(4.72½ Gulden; in Kopen⸗ bag 9.06(9.15) Kronen; in Stockholm 7.39(7,30) Kronen; n Wien 1171½(1157) Kronen; in Prag 125%(120%½) Kro⸗ nen; in London 2.44½(2.31 ½) Schilling; in Neuyork 1.58 8 0 Dollar und in Paris 22(22¼ Franken. Börſe. An den Pa de Börſenplätzen kam keine rechte Un⸗ ternehmungsluſt auf. aß 1 0 und Hüttenaktien, wie über⸗ aupt der lerer Induſtriemarkt, angeſichts der bevorſtehenden perrung unſerer Kohlenhäfen der Spekulation wenig Anreiz boten, iſt verſtändlich. Die Geſchüftsſtille dehnte ſich auch auf den Anlagemarkt aus, der ſich aber im allgemeinen gut hielt: Reichsſchaßſcheine notierten unverändert 99, Kriegsanleihe 77.35 80 G35. vor 8 Tagen), 4proz. Württemberger nur noch Produltenmarkt. Geſchüäftsſtille; es wurde nur aus der Hand in den Mund gekauft. Die Preiſe gaben etwas nach, da das en überbot. Am 4. März notierten in Berlin Viktoria⸗ erbſen 130—140(— 20), Futtererbſen 105—118(10), Raps 250(— 20), Leinſaat 250—280(unverändert), Wieſenhen 21—23 (. 1). Stroh 18½—19(— 1). Mais 145 l 1) Mark. zwei Paare deutend, „Frech genug iſt ſie dazu“, meinte Merten.„Wenn die ſich was vorgenommen hat, dann läßt ſie nicht locker.“ „Ja, der Scharndorf, der Lump, bringt ſe zu allem. So'n— ma, ick will nich ſagen, für wat ick ihn halte!“ „Sie hat ſchon früher nicht viel getaugt, aber der Menſch hat ihr gerade noch gefehlt“, ſprach Merten. „Da haben wir ja die Beſcherung“, rief Käte, auf die eben geräuſchvoll das Lokal betraten.„Da is ja die ganze Blaſe. Nu kann's gut werden.“ Die Eintretenden machten allerdings keinen vertrauen⸗ erweckenden Eindruck. Sie gehörten offenbar jener Geſell⸗ ſchaft an, die das Nachtleben der Hauptſtadt bei Ein⸗ heimiſchen und Fremden ſo ſehr in Verruf bringt. Es waren Typen, denen jeder anſtändige Menſch, wenn er ihnen nächtlich begegnet, in weitem Bogen aus weicht. Auf den Geſichtern der beiden, mit ſchäbiger Eleganz gekleideten jungen Männer ſtand das Laſter mit groben Zügen eingeprägt, und ihre Begleiterinnen zeigten ſich in Habitus und Benehmen ihrer zweiſelhaften Kavaliere voll⸗ ſtändig würdig. 5 Fränze, die Altere der beiden, begab ſich mit ihrer Geſellſchaft ſoſort an den Tiſch Mertens, wo alle vier ungeniert Platz nahmen. „Guten Abend, beiſammen“, rief Fränze, Merten und Käte die Hand reichend, die der erſtere flüchtig ergriff, während Käte ſie oſtentativ nur mit einem Finger be⸗ rührte. „Nanu, ſo ſtolz“, fragte höhniſch Fränze.„Zu mehr wie'nem Finger langt's bei dir wohl nicht?“ Käte wandte ſich unwillig ab und machte ſich am Nebentiſch etwas zu ſchaffen. „Doch laſſen wir uns die gute Laune nicht verderben, Kinder“, fuhr Fränze fort, indem ſie e zu Merten wandte und dieſem ihre Begleiter vorſtel. „„Alfred kennſt du doch, Vater?“ Der Kommiſſionär nickte ſtumm mit dem Kopfe. w Meine Freundin, Fräulein Hulda Schwenke und hr Bräutigam, Herr Eduard Müller.“ 855 Käte lachte höhniſch auf. * ſdat lg lac 32 neugierig uff deine vornehme Be⸗ ranniſcha„ſprach ſie. f ben Dumm Mute!“ erwiderte aiftia die andere, ſich zu troß ſtarzen Preisrückgangs. d smitte he 10 u gaga ene liegt ein ſchwerer 1 iber dem Publikum, das immer noch auf weitere Preisabſchläge wartet, anſtatt jetzt zu kaufen. Größere Preisermäßigungen ſtehen ſchwerlich in naher Ausſicht und der Kauf⸗ männ iſt Na Zeit an der Grenze ſeines Entgegenkommens ge gen den Käufer angelangt.. 1 Auch hier iſt die Haltung abwartend. In Stutt⸗ art ſtreizen die Metzger auf dem Schlachthof noch, weil 1 en Händlern einen eh verweigern. Das reichlick zugeführte Vieh geht nach denn Norden weiter. Die Zucht: viehpreiſe bleiben hoch, die Pferdepreiſe ſchlagen eine Kleinig heit ab. Der Umſatz iſt aber gering. Holzmarkt. Die kriliſche Lage hat ſich nicht gebeſſert. Auf den ſpärlichen Auktionen gehen die Langholzpreiſe weiter zu⸗ rück. Brennholz wird gern und teuer ge 110 5 Der Schnſtt⸗ ware, markt liegt zurzeit ganz am Boden. ö Vermiſchtes. Ein amerikaniſcher Auſtrag für Krupp. Die e chen Staatseiſenbahnen nahmen ein Angebok von den Krupp'ſchen Fabriken für 10 000 Eiſenbahnräder an. 16 Bewerber kamen in Betracht. Das Angebot Krupp war 50 Proz. billiger als das der Mehrheit der anderen Fabriken. Steuerſcheuer Finanzminiſter. Wie das„Berliner e du melden weiß, teilte der Finanzminiſter Peterſon im Mecklen⸗ zurgiſchen Landtag auf Anfrage init, der frühere Finanzminiſter Deltmann ſei der Steuerhinterzlehung überführt. Das Lan⸗ desfinanzamt habe bereits Strafantriig gegen ihn geſtellt. Die„Poſt“ im Scherl⸗Verlag. Die Berliner Zeitung„Poſt“, die am 1. April ihr Erſcheinen 1 wollte, iſt in den Be⸗ ſitz des früheren Scherl⸗Verlags übergegangen und wird weiter erſcheinen. 1 Geſtrandete Tauchboote. In der Bucht von Long Island ſind zwei amerikanſſche Tauchboote geſtrandet. Alle Verſuche, ſie abzuſchleppen, waren bisher ohne Erſolg. N Jugendliche Mörder. Am 15. Februar waren bel Weil⸗ heim in Oberbayern der Beſitzer eines Kraſtwagens und ſein Wagenlenker in dem Kraftwagen ermordet auſgefunden wor⸗ den. Run wurden in Mannheim drei Buben im Alter von 15 bis 18 Jahren wegen des Mords verhaftet, den ſie auch bereits eingeſtanden haben. Es ſind zwei Kaufleute und ein Schüler. Sie hatten ſchon vorher in Mannheim 8000 Mark unterſchlagen und waren damit nach München gefahren in der Abſicht, dort ein neues Verbrechen zu begehen, und zwar ſollte unächſt ein Auto geſtohlen und verkauft werden. So machten ſie von München aus eine Veegnügungs fahrt in einem Auto und auf der Rückfahrt erſchoſſen ſie vom Wagen aus den vorne ſizenden Beſitzer und den Lenker. Da ſie aber mit dem Wagen nicht umzugehen verſtanden, ließen ſie ihn ſtehen und kehrten nach Mannheim zurück. 1 Die Leipziger Frühjahrsmeſſe wurde am Sonntag vormfttag eröffnet. Gis jetzt ſind enva 90 000 Einkäufer angemeldet. Der Fuhrmann und ſein Roß. Im Hof des Elektrizitäts⸗ werks in Heilbronn ſtürzte ein Pferd des Güterbeſtätters Wüſt in eine ſchlecht gedechte 7 Meter tieſe Grube und ver⸗ endte. Der Fuhrmann Gottlieb Krebs nahm ſich das Ende des Pferdes ſo zu Herzen, daß er den Tod im Neckar ſuchte⸗ Ertrunken. Die 28 jährige Pauline Kronmüller in Bach nang 9 beim Sammeln von Federn in den Kanal bei der Mühlwieſe. Der Lederfabrikant W. Reichenecker konnte mit eigener Lebensgefahr das Mädchen lebend bergen, es ſtarb ober nach wenigen Augenblicken. f ö 1 ee Samstag abend 11 Uhr entſtand auf dem Oſtſeld der Königsgrube in Königshütte We me ein Gru⸗ benbrand. Bis Sonntag mittag waren 6 Tote und 12 Verletzt geborgen. 6 i ee Gefangener Mörber. Die Berliner Kriminalpolizei hat den Mörder des pomiſchen Staatsangehörigen David Roſenblum aus Lodz, der ſich unter dem Namen eines Schriftſtellers Theo⸗ dor Körner in Berlin aufhielt, ausfindig gemacht. Es iſt der 1 Staatsangehörige Joſef Buch walter. Er behaup⸗ tet, Roſenblum habe Verrat am Bolſchewismus getrieben und habe deshalb beſeitigt werden müſſen.„ Abgeſtürzt. Der ſchwediſche ane Leutnant v. Sege⸗ baden iſt bei Fliegermettkämpfen in Chriſtiania mit ſeinem' Flugzeug aus 300 Meier Höhe abgeſtürzt und war ſofort tot, Merten wendend. petzt, Vater?!“ 5 6 „Gepetzt! Was das für'n Ausdruck iſt!“ ſprach brummig Merten.„Ich habe ihr erzählt, daß du vom 5 Geld borgen willſt. Na, das iſt doch auch der all. 10 Verzeihung, die Sache liegt doch anders!“ miſchte ſich Scharndorf in das Geſpräch.„Wir wollen von dem guten Mann da kein Geld borgen, ſondern ihm zu einem guten Geſchäſt verhelfen. Das iſt ein ganz weſentlicher Unterſchied. Aber vor allem müſſen wir was Trinkbares haben. He, Wirtſchaft!“. e „Was befehlen die hohen Herrſchaften?“ fragte hinzu⸗ tretend ironiſch Kuhlemann. ö 01 Sie mich mal die Weinkarte!“ erwiderte iller. „Ach wat! Weinkarte!“ höhnte der Budiker,„Sie Der Weg zum Erfolg geht durch die Druckerschwärze „Was hat ſe denn? Du haſt wohl ge⸗ wiſſen janz jut, det ſowat in die„Fromme Lieſe“ nicht exiſtiert. Ich bin doch keen Kempinski un boch keen Kaiſerkeller. Sie können'ne gute Weiße bekommen, ſojar ine TChampagnerweiße un Bairiſch—'n guten Happen⸗ Pappen un ooch n Schnabus. Ick denke, det jeniegt for bürgerliche Anſprüche.“ „Alſo, laſſen wir's, Ede“, ſprach ungeduldig Scharn⸗ dorf,„trinken wir nne Champagnerweiße. Ich darf Sie doch einladen, Herr Merten?“ ö „Nein, ich danke, ich trinke nicht“, antwortete dieſer, abwinkend. ö 5 Er ſtand auf und begab ſich hinter das Büfett zu Käte, wo ſie kein Wort von der Unterhaltung verloren. Der Budiker brachte die Weiße und ſetzte ſie mit einem„Wohl bekomm's“ vor die ihm höchſt unwill⸗ kommenen Gäſte, denen er am liebſten die Tür gewieſen . f f „Nun, mein lieber Herr Kuhlemann“, ſprach Scharn⸗ orf juvial, widmen Sſe uns mal ein Veerleiſtündchen Mt koſtbaren Zeit; bitte ſetzen ſie ſich, ich habe chtiges mit Ihnen zu reden. Es handelt ſich um eine große hahn Je nel Nu a warf Fränze ein,„niein Alf ed * Ja, f Fränze ein,„ 58 0 dll huber Gegen. El. e e. Amber l- cb-rf, 0H A e een 0 Fortleßung folgt). 4 455 Der Stadtrat hat ſich be erklärt, ſich an der zur Ausführung des Neckarkan 9 zu gründenden Aktiengeſeltſchaſt finanziell zu beteiligen. — In der Gutleuthofkapelle im Stadtteil Schlierbach wurden Spuren miltelalterlicher Wandgemälde aufgefun⸗ den, die unter dem Putz verborgen waren. Die Wand malereien ſollen freigelegt werden. 5 2 0 N N Mannheim, 6. März. In der der Firma Haniel ge⸗ hörenden Sah eeae in der Fruchtſtraſſe brach Feuer aus. Als der Dachſtuhl einſtürzte, waren meh⸗ rere Leute der Berufsfeuerwehr in großer Lebensgefahr. Der Schaden iſt beträchtlich. 4 N Weinheim, 6. März. Eine Studentin der Me dizin aus Düſſeldorf, die mit dem D⸗Zug Holland Baſel nach Freiburg reiſen wollte, machte auf der Fahrt zwiſchen Frankfurt und die File einen Selbſtmord⸗ berſuch, indem ſie ſich die Pulsader öffnete. Ihr Zu⸗ ſtaud iſt ernſt, die Verletzung aber nicht lebensgefährlich. b 1 eim, 7. März. Die e ee in der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie haben an Aus dehnung gewonnen. Gegenwärtig ſind in. ungefähr 6 Fabriken 900 Männer und 1350 Frauen nur als Kurz arbeiter bei ein⸗ bis dreitägeger Verkürzung beſchäftigt.; Der Dieb, der eine Reihe von Golddiebſtählen in einen hieſigen Fabrik ausgeführt hat, iſt ermittelt. Es iſt 0 in der Fabrik beſchäftigter Arbeiter, der nach und na im Ganzen über 1 Kilogramm Gold und außerdem Si ber geſtohlen hat. Zwei weitere Arbeiter wurden als Hehler ermittelt, die das Edelmetall bei einem hieſigen Metallhändlers abſetzten. Die Unterſuchung geht weiter. Auch hier ſind vereinzelte Krankheitsfälle vorgekommen, die man als Schlafkrankheit bezeichnet. ö Heidelberg, 6. März. Bretzeln für den auf den heuligen Sonntag feſtgeſetzten Sommertagszug ſind von amerikaniſchen Schlaraffen geſpendet worden. i [Heidelberg, 7. März. Im Landeskrüppelheim iſt eine Schuhmacher⸗ und Korbmacherwerkſtatt eingerichtet worden, in der verkrüppelten Kindern Gelegenheit gegeben wird, ſich in dieſen beiden Handwerken auszubilden. N Mannheim, 7. Mürz. Der Matroſe Franz Fuchs aus Neuwied und der Schloſſer Hermann Rumpel aus Gernsheim brachen aus einem Floß im Floßhafen eine Bretterhütte ab und verkauften die geſtohlenen Bretter, die einen Wert von 20000 Mk. hatten, um 1600 Mk. an einen Schreiner in Rheindürkheim. Die Strafkam⸗ mer verurtelfte den Fuchs zu 2 ½ Jahren, den Rumpel zu 1 ½ Jahren Gefängnis. 1 Maunheim, 7. März. Zwei falſche Kriminal- beamte erſchwindelten ſich hier in den letzten Tagen Ballen Stoff im Wert von 5000 Mk. Die Schwind⸗ ler wurden in der Perſon eines Bahnpolizeimanns() und eines Taglöhners von hier ermittelt.— Ein 16jäh⸗ riger Kaufmann wurde auf dem Heimweg von einer Fabrik von einem Unbekannten räuberiſch überfallen, durch drei Meſſerſtiche verfetzt und ſeiner Briefkaſche be⸗ taubt. 5 Mosbach, 7. März. Die Maiſenbacher Mühle iſt anmtlicherſeits geſchloſſen worden, nachdem dort über 100 Zentner zurückg haltenes Getreide beſchlagnahmt worden war. Reilingen(bei Hockenheim), 7. Mürz. In der Woh⸗ nung des Joſef Vogel kam Sprengpulver, das zum Sprengen der Baumſtümpfe verwendet wird und unter dem Ofen getrocknet wurde, durch die Unvorſichtigkeit des 9jährigen Töchterchens zur Exploſion. Das Kind erlitt ſchwere Verletzungen und das Haus wurde ſtark beſchädigt. Urloſſen(bei Offenburg), 7. März. Für den augen⸗ blicklich hier verwogenen Tabak werden von Händlern nur noch 500 Mk. für den Zentner bezahlt.. ———— 2 während der Eckplatz zur öffentlichen Verſteigerung kommt. Lolale Nachrichten. F Die Lohnſteuer. Nach einem neuen Geſetzentwurf ſoll der 10prozentige Abzug vom Lohueinkommen wieder abgeſchafft und daftir eine Lohnſteuer eingeführt werden. Danach wird von Löhnen und Gehalten bis zu 24000 Mark eine Steuer von 10 Prozeut erhoben, von 24 bis 30000 Mark 20 Prozent, für die weiteren oder vollen 5000 Mark 25 Prozent bis zu einer Abgabe von 60 Prozent des Einkommens. Die Spekulationsgewinne ſollen ſcharf erfaſft werden. An die Stelle des ſteuer⸗ freien Betrags(Exiſtenzminimum) ſoll ein Abzug bei der Steuer von 120 Mark treten, der Abzug wird alſo nicht mehr bei dem zu verſteuernden Kapital, ſondern bei der Steuer ſelbſt gemacht, wodurch die Verhältniſſe klarer und einfacher werden. ö — Ermäßigung der Zementpreiſe. Der Höchſt⸗ preis für Zement iſt von der Reichsſtelle für Zement in Berlin für das rheiniſch⸗weſtfällſche Verkaufsgebiet bis 30. September 1921 um weitere 100 Mk., alſo von 3100 auf 3000 Mk. für 10 000 Kg. ausſchließlich Verpackung und Fracht, herab⸗ für die Zeit vom 1. März ee snot. In K. hat ein Bauverein mu — Wohnungsnot. Ju K. hat ein B i einem ps von 500 000 Mk. drei Wohnhäuſer gebaut. Obwohl möglichſt viel Holz zum Bau dieſer Häuſer verwendet worden iſt(ſie ſind mit Schindeln gedeckt und mit Schindelmantel bekleidet und das Holz wurde als„Kriegshilfsholz“ vom Waldbeſitz zu billigen 1 abgegeben), iſt der Bauverein nicht mehr in der ge, weiter zu bauen, weil die anderen Koſten zu hoch ſind. Für den Bau wurden 287 Feſtmeter ee zum Preiſe von 21836 Mk., alſo durch chnittlich 76 Mk. pro Feſimeter verwendet. Die Koſten für das Rohholz machen ſomit nur 4,37 Prozeut der Geſamtkoſten aus. Eelbſt wenn das Holz dem Bauverein geſchenkt würde, könnte er nicht mehr weiter bauen. Vom„Abbau“ der Roh⸗ holzpreiſe allein iſt alſo eine Beſſerung der Wohnungs⸗ not nicht zu erwarten eee gam 7. März. 1. Abgabe n Induſtt Mannheimer Firma hatte dle ſich en. Wegen eines zu befürchtenden ſturzes hat die Reflektantin ihr Vorhaben aber auf⸗ gegeben, dag dem G.⸗R. zur Kenntnis gebracht wird. — 2. Revſſion der Beſoldungsordnung. Dleſer Punkt wurde von der Tagesordnung abgeſetzt, da das Kollegium in einer beſonderen Sitzung hierzu Stellung nehmen will. —3. 5570 der gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft auf Ueberlaſſung des Frſedhofgeländes zu Bauzwecken. Der G.⸗R. erteilte hlerzu ſeine Genehmigung. 8 Plätze werden der Baugenoſſenſchaft pro[] Mtr. zu 4 Mk, überlaſſen, Herr G.⸗R. Roos beabſichtigt als Angrenzer ebenfalls einen Platz zu erwerben. Da es ſich um einen eventuellen Geländetauſch mit Herrn Roos in der Ringſtraße handelt, beſchlleßt das Kollegium, die Plätze vorher zu beſichtigen, um den Vorſchlag der Baukommiſſion auf ſeine Ausführ⸗ barkeit zu prüfen.— 4. Wohnungefürſorge; hier Umlegung von Bauland. In dieſer Angelgenheit ſoll eine minlſterielle Genehmigung herbeſgeführt werden, wonach gewiſſes Ge⸗ lände, das im Ortsbauplan und an Straßenfluchtlinlen liegt, jederzeit non der Gemeinde zu Bauzwecken beſchlag⸗ nahmt werden kann.— 5. Genehmigung der Baugeſuche für die Baugenoſſenſchaft. Dleſe wurden vom Gemeinderat reſtlos genehmigt. Auf verſchledene Anfragen und in der Debatte wurde auch feſtgeſtellt, daß Private. auch wenn ſie nicht der Baugenoſſenſchaft angeſchloſſen ſind, die ſtaat⸗ lichen Bauzuſchüſſe bekommen, ſobald durch einen ſolchen Neubau die Wohnungsnot gelindert wird.— 6. Orts⸗ bauplan Viernheim; hier Erſchließung von Baugelände an der Lampertheimerſtraße. Den vorgelegenen Plänen des Gemeindebauamts wurde zugeßimmt. Das Kapitel „Wohnungsnot“ wurde bei dleſem Punkt wieder lebhaft erörtert. Einige Herren des Kollegiums ſind der Anſſcht, daß die Gemeinde ſich für Neubauten entſchließen muß, erſtens um die Wohnungsnot zu bekämpfen und zweitens, um ſich den ſtaatlichen Zuſchuß zu ſichern. Der Herr Bürgermeiſter iſt gegenteiliger Anſicht und meint, daß die Baugenoſſenſchaft und die private Bautätigkeit die Grund⸗ lage bilden muß, die Wohnungsnot zu beheben und befür⸗ wortete deren rege Unterſtützung durch Gewährung von Zuſchüſſen. Im Verlauf der Debatte fand auch ein Antrag Annahme, der im Prinzip vorſieht, daß die Gemeinde noch ein Doppelwohnhaus ähnlich des im alten Friedhof erſtellten erbaut, wenn ein entſprechender ſtaatl. Zuſchuß hierfür ge⸗ währt wird.— 7. Die Geſuche der Herren Korn. Gallei und Gebrüder Sax wegen Feſtſetzung des Baukoſten⸗ zuſchuſſes fanden Annahme, ferner dasjenige der Herren Gebr. Rudershauſen mit 4000 Mk., wenn die geſetzliche Vorausſetzung hierzu gegeben iſt, daß eine Wohnung da⸗ durch frei wird.— 8. Antrag auf Erhöhung des Rezeß⸗ baufonds ſeitens des Fiskus. Ein diesbezüglicher Antrag ſoll gemäß Beſchluß des G.⸗R. beim Finanzminiſterium vorgebracht werden, damit der Rezeßfond der Zeitumſtände entſprechend erhöht wird, ob mit Erfolg, wird von dem Herrn Bürgermeiſter ſehr bezweifelt.— 9. Antrag auf Anerkennung der vorehel. Kinder(Rnaben) als Ortsbürger. Wenn ein Ortsbürger bei Eheabſchluß die Vaterſchaft eines vorehelichen Kindes anerkennt, ſo iſt die Vorausſetzung des Ortsbürgerrechtes gegeben.— 10. Das Feuereimergeld wird von 6 Mk. auf 20 Mk. erhöht. Hiernach war die öffent⸗ liche Sitzung um /11 Uhr beendet. Um den füddeutſchen Fußballpolal. Die zweite Pokalrunde hat geſtern ihren Jort al genommen und verſchiedentlich wieder Überraſchende Ergebniſſe gebracht. Württemberg: Stuttgarter Sportklub— V. f. L. 4.2; V. f. B — Sportfreunde 0:2; Ulmer F.⸗V. 94— V. f. R. Heilbronn 2:1 F. B. Juffenhauſen— Südd. F. C 1:0: Kickers(Reſerve— Sp. V. Göppingen 2:1; V. f. B. Ludwigsburg F. B. Schwabei 2:1; Normania Gmünd— Pfeil Gaisburg 0:2; F. V. Geis lingen— F. u. Sp. V. Eßlingen 2:1. 118 Baden: Frankonia Karlsruhe— F. C. Mühlburg 2:1(1 Stun de Verlängerung); Sportkl. Pforzheim— F. B. Beiertheim 110 V. f. B. Brötzingen— Phönix Karlsruhe 0:6; F. V. Grünwinte „ V. f. B. Gaggenau 0:3; Südſtern Rar tekuße,„Balk Sdielhe Pforzheim 1:4; Germania Durlach— F. V. Niefern 120. Odenwald: Sportklub Käfertal— F. B. Neckarau 1:5. Spi gg. Plankſtadt— T. B. Feudenheim 0: 4; F. C Lindenhof 03— Hertha Mannheim 2:0. f 5 0 Die nüchſte Runde führt die obigen Sieger am 20. März wiede durch das Los zuſammen. Erwähnenswert 15 daß bereits der 1. F. C. Nürnberg, Spielvereinigung Fürth, V. f. R. Mannheim Eintracht Franlfurt; V. f. R. Heilbronn, V. f. B. Stuttgart und Normanla Gmünd von der weiteren Beteiligung ausge⸗ Eee e e Sport. Zu dem Beginne der Wettkämpfe um die Gaumeiſterſchaft des Rheln⸗Neckargaues vom deutſchen Kraftſportverbande wird uns geſchrieben: Drel unpartei⸗ iſche Herren die vom deutſchen Kraftſportverbande beſtimmt ſind, werden als Schiedsrichter fungieren, ſo daß hier ein ſchöner unparteiiſcher Kampf ausgetragen wird Für wenig Geld wird man bemüht ſein, dem hieſigen ſportliebenden Publikum ſowie der verehrten Einwohnerſchaft anſchließend einen gemütlichen Abend zu bereiten Erſtklaſſige Akroba⸗ ten und ein beliebter Komiker haben ihre Mitwirkung zu⸗ geſagt Da der feſtgebende Verein ſelbſt noch mit groß⸗ artigen Leiſtungen auftritt, dürfte dieſer Abend ein ſehr genußreicher ſein, der einem modernen Großſtadtprogramm nichts nachſteht, Darum auf, Sonntag in den Karpfen! Sport. Sportverein 09„Germania“ Pfungſtadt 228(1:1) 0 war am Sonntag in 5 zum Pokalſplel der 2. Runde. Eine anſehnliche Zuſchauer⸗ menge, ſowie eine beträchtliche Anzahl der Sportvereins⸗ mitglieder waren zugegen, als um Z Uhr der Schledsrlchter den Ball für Pfungſtadt freigab. Von Anfang an konnte Viernheims Können nicht recht zur Geltung kommen, um ſo mehr das von Pfungſtadt, welche in der 15. Minute durch Bombenſchuß des Mittelſtürmers ihren erſten Treffer zählten. Viernheim bleten ſich jetzt des öfteren ſchöne Tor⸗ gelegenheiten doch infolge mangelnden Schuſſes aufs Tor, konnte vorerſt nichts erzielt werden. In der 30. Minute mußte Hoock(Tor) rettend eingreifen, deſſen Können noch öfters ſchwer auf die Probe geſtellt wurde. In der 32. Minute macht Ring hof einen Einzeldurchbruch, der doch mit einem Schuß über das Tor endigte. Die ſchönen Vor⸗ lagen der beiden Außenſtürmer, wurden durch die Weichlichkeit der Innenſtürmer nicht veraertet. In der 37. Minnte macht Pfungſtadt im Gedränge ein Eigentor. Nach Halb⸗ zeit ſucht jede Partel die Entſcheidungbringende Tore, was Pfungſtadt veranlaßte, ſeine mangelnde Technik durch rohes Spiel auszugleichen. In der 2. Minute n. H. hält Hoock wieder einen gefährlichen Ball. Der Pfungſtädter Sturm harmoniert jetzt ſchön zuſammen. In der 13. Minute er- zielt Pfungſtadt das 2. Tor. In der 28. Minute ſchien ihnen auch das 3. Tor zu winken. Mandel Joſef hatte jedoch, als er den Pfungſtädter Stürmer am Schuß hindern wollte, mit demſelben einen nicht gewollten Zuſammenprall welcher Letzteren zu Boden ſchmetterte. Der Schledsrichte, entſchied 11 Meter. Dieſe Entſcheldung iſt nicht gan korrekt, zumal Pfungſtadt ſelbſt durch ſein maſſives Splel⸗z ſyſtem uns veranlaßte, dasſelbe zu tun. Der Elf Meter wurde ſicher verwandelt. Viernheim raffte ſich jetzt noch⸗ mals zuſammen. Karl Haas erzlelt in der 35. Minute das 2. Tor als der Tormann den Ball ſchon gehalten hatte, demſelben aber nochmals entgteitete und langſam in die linke Torecke rollte. Dle letzten Minuten konnten Viern⸗ heim den Ausgleich nicht mehr bringen, denn Pfungſtadt mauerte mit Erfolg. Ecken 4:0 für Vlernhelm. Durch dieſe Niederlage muß nun Sportverein aus den Pokalſpielen ausſcheiden, doch wird er durch günſtiges Abſchneiden in den Privatſpielen ſeinen Ruf wahren. Gottesdieuſt⸗Ordnung In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Margarete Klee geb. Hofmann, Vater Joh. Hofmann und Schwieger⸗ vater Adam Klee. ¼8 Uhr beſt. S.⸗A. für Peter Krug, Ehefrau Thereſe geb. Zöller, Tochter Barbara, Schwägenin A. K. Winkenbach und Angeh. Donnerstag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für die Schul⸗ kameraden Jakob Dewald, Joſef Adler, Val. Bugert, Anton Bauer, Franz Knapp, Jakob Hagenburger u. ihren Lehrer Hofmann. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für 7 Krieger Peter Müller u. Angehörige. Freitag: 57 Uhr beſt. S.⸗A für Kaſpar Pfenning, Ehefrau A. M. geb. Fleiſchmann, Sohn Val. und beiderſ. Großeltern. ¼8 Uhr beſt. S. A. für Sophie Sax geb. Gutperle, Tochter Cäcilie und Angehörige. Samstag: 6 Uhr hl. Meſſe. 37 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Haas 11. und Angeh. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Georg Kühlwein Ehefrau Julianne geb. Hofmann, Krieger Ph. Thomas und Angehörige. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werkteigen: Donnerstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Georg Schneider 2., Ehefrau Kleopha geb. Lammer, Kinder A. Maria geehl. Neff und Schw.⸗Sohn Joſef Friedel. Freitag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Phil. Herſchel, Ehefrau Cäcilte geb. Mandel, beiderſ. Eltern und Angeh. Samstag: Uhr geſt. S.⸗A. für Jakob Ernſt, Ehefrau Barb: geb. Lautenbacher, Eltern, Kinder: Kath. und A. Maria. Am Freitag um 4 Uhr hl. Beicht. Alle Frauen, dle nicht gut abkommen können, werden dringend gebeten, die Gelegenheit zu benützen. Am Samstag 6 Uhr hl. Meſſe, damit alle ihre Oſterkommunion empfangen können. Nächſten Sonntag Oſterkommunion für die Frauen. Die Frauen werden gebeten recht zahlreich zu erſcheinen und ihre Oſter⸗ kommunion nicht auf die Oſterfeiertage zu verſchieben. Zu⸗ gleich gem. hl. Kommunkon für die Schüler der Herren Lehrer Baldauf und Touſſaint. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Es iſt von Sekten der Männer und Jünglinge der Wunſch ausgeſprochen worden, daß bei ihren General⸗ kommunionen die Männer und Jünglinge zuerſt an die Kommunionbank gehen und dann erſt die Frauen und Jung⸗ frauen. Dieſer Wunſch iſt durchaus berechtigt. Es mögen daher am Sonntag im 8⸗Uhr⸗Gottesdienſt die Jünglinge zuerſt gehen und dann die übrigen Kommunikanten. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadelloſer Ausführung Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Dampfwaſchanſtalt Edelweiß Weinheim. Annahmeſtelle: Viernheim Babette Stumpf, Lorſcherſtraße 21, Laden.